Empirische Untersuchungen über Einkommen und Konsum privater Haushalte Seminar: Soziologie des privaten Haushaltes
Empirische Untersuchungen über Einkommen und Konsum privater Haushalte
Seminar: Soziologie des privaten Haushaltes
Mikroökonomische Konsumtheorie
Konsummenge ist abhängig von dem zur Verfügung stehenden Einkommen und dem Preis des Gutes
Annahme: Präferenzen sind in einer Bevölkerung konstant – nicht gruppenspezifisch verteilt.
Einkommen privater Haushalte
Fragestellung:
Wie stellt sich die Einkommenslage von Familienhaushalten in unterschiedlichen Lebensabschnitten dar?
Methode
Komparativ-statische Analyse Querschnittsdaten Betrachtung der sozial-biologischen und
sozial-ökonomischen Dimensionen von Familien
Mittleres Haushaltsnettoeinkommen (Median) von Ehepaaren mit und ohne Kinder in ausgewählten Altersabschnitten (Baden-Würrtemberg 1986)
Alter von
… bis unter
… Jahren
Ohne Kinder 1 Kind 2 Kinder 3 Kinder
DM je Monat
25 – 35 3402 2774 2725 2763
35 – 45 4051 3509 3377 3485
45 – 55 3127 3838 3712 3700
Insgesamt 2725 3332 3205 3295
Pro-Kopf-Einkommen¹ vollständiger Familien unterschiedlicher Kinderzahl² und ausgewählter
Altersabschnitte
Kinderanzahl Ehepaare
insgesamt
darunter im Alter von … bis unter… Jahren
25 – 35 35 – 45 45 – 55
Messziffer (Ehepaare ohne Kinder = 100)
0 100 100 100 100
1 94 63 67 94
2 74 50 52 74
3 64 43 45 62
4 48 (34) 35 45
1 Kinder wurden mit einer Vollpersonenzahl von 0,6 berücksichtigt
2 Ledige Kinder unter 18 Jahren
Einkommensvorteile von Doppelverdienerhaushalten im Vergleich zu Alleinverdienerhaushalten
Bezugsper-sonen im Alter von…
bis … Jahren
Kinderanzahl
0 1 2 3 und mehr
Alleinverdienerfamilien = 100
25 – 35 156 137 131 140
35 – 45 172 130 120 130
45 – 55 149 137 128 175
Insgesamt 141 148 132 147
Einkommenslage Alleinstehender mit und ohne Kinder
Alter von …
bis unter…
Jahren
Haushaltsnettoeinkommen
(Median)
Kinderanzahl
0 1 2
Pro-Kopf-Einkommen
Kinderanzahl
1 2
DM je Monat Messziffer (ohne Kinder) = 100
unter 35
35 – 45
45 – 55
Insgesamt
1620 1564 1420
2038 1872 2095
1691 2220 (.)
1541 1789 1781
94 76
87 90
94 (.)
87 81
Verbrauchsausgaben für einzelne Familienmitglieder in Familienhaushalten unterschiedlicher Kinderzahl und Einkommenslage
Monatliches Haushalts-
nettoeinkommen
Ausgaben für
Eltern 1.Kind 2.Kind
DM % DM % DM %
Unter 2200 DM
2200 – 4000 DM
4000 DM und mehr
1397 60
1893 60
2708 62
474 21
682 22
865 20
451 19
582 18
788 18
FAZIT
Kinder stellen hohen Kostenfaktor da Zusätzliche Opportunitätskosten Bei geringem Einkommen und vielen
Kindern ist die Funktionsfähigkeit der Familie gefährdet.
Erklärungsansätze des Güterkonsumsprivater Haushalte
Makroökonomische Theorie
Lebensstilansatz
Sozialpsychologische Sicht
Lebensstilansatz
Subjektives Konsumprogramm wird bestimmt durch Geschmack, Status, Markenidentifikation, Modeorientierung usw.
Dieses Programm ist beeinflusst vom individuellen Lebensstil
Da Lebensstile in sich heterogen und inkonsistent sind, kann das Kaufverhalten nicht eindeutig aus ihnen erklärt werden.
Sozialpsychologische Sicht
Güter haben psycho-soziale Funktionen:
Signalisierung von Gruppenzugehörigkeit und Abgrenzung von anderen sozialen Gruppen
Statusanzeige Zugangsmöglichkeit zu anderen Statusgruppen Träger von Werten, Verstärkung/Vermittlung von
Identitäts- und Rollenkonzepten
Methode
Daten der EVS (Einkommens- und Verbrauchsstichprobe) von 1983 und 1993
Schätzung des Einkommenseffekts auf die relative Höhe der Ausgaben in einzelnen Gütergruppen und Diensten unter Kontrolle sozio-struktureller Merkmale. (Multivariate Regressionsschätzung)
Bereinigte Effekte der relativen Einkommensposition eines Haushaltes auf seine relative Ausgabeposition in Verschiedenen Kategorien
Konsumgüter/ Dienste
1993
b-koeff
1983
b-koeff
Auto .749 .829
Schmuck .747 .512
Freizeit .661 .500
Reisen .646 .483
Wohnungsein- richtung
.540 .749
Telefon .246 .119
Spielsachen .157 .100
Bereingte Effekte der Familienstruktur eines Haushaltes auf seine relative Ausgaben
Familienstruk tur der Bezugsperson
Ausgaben für Reisen
Ausgaben für Freizeit
Ausgaben für Auto
Ausgaben für Schmuck
Zahl der Kinder
-0.20* -0.20 0.15 -0.12
Verheiratet -0.17* -0.06 -0.07 -0.26*
Verwitwet -0.33* 0.12 0.17* -0.36*
Geschieden -0.21* 0.04 -0.03 -0.25*
Getrennt lebend
-0.21* -0.20 -0.22* -0.27*
* p kleiner/gleich .05 signifikant