Eine qualitative Forschung Mittels der dokumentarischen Methode zum Thema (Cyber)mobbing (Zur Erlangung von 4 Creditpoints) Autor: Felix Gröschel Matrikelnummer: 188182 E-Mail: [email protected]Telefon: 0170.2323976 Studiengang: Master Medienbildung. Audiovisuelle Kultur und Kommunikation Seminar: Interviews führen und auswerten Dozent: Dr. Biermann
43
Embed
Eine qualitative Forschung Mittels der …...Interviews, welche auf die Qualität der Fragen und Antworten eingeht, aber auch den Ablauf des Interviews kritisch rekonstruiert. Eine
This document is posted to help you gain knowledge. Please leave a comment to let me know what you think about it! Share it to your friends and learn new things together.
Transcript
Eine qualitative Forschung Mittels der dokumentarischenMethode zum Thema (Cyber)mobbing
3.2 Problemstellungen und Schwierigkeiten bei der Durchführung
4. Fallbeschreibung Cybermobbing
5. Die dokumentarischen Methode – Eine Analyse
6. Fazit
7. Quellenverzeichnis
8. Anlagen
8.1 Transkription des Interview
8.2 Leitfadeninterview
1.Einleitung
In dieser Hausarbeit wird eine qualitative Forschung zum Thema Cybermobbing
vorgenommen. Ziel war es, neben der reflektierenden Präsentation der eigenen
praktischen Anwendung der Forschungsmethode, die Einstellung des Infor-
manten zum Thema Cybermobbing zu erarbeiten. Eine Vielzahl von konstru-
ierten Teilfragen lief auf die zentrale Fragestellung hinaus, wie sehr Cyber-
mobbing unter den jungen Erwachsenen vertreten ist und inwieweit
Cybermobbing als zentrale Gefahr in unserer Gesellschaft angesehen wird.
Neben einer Erarbeitung der konkreten Forschungsergebnisse, hat diese
Ausarbeitung es zum Ziel, die qualitativen Forschungsmethoden in Anwendung
zu bringen und das eigene Vorgehen zu reflektieren und zu bewerten.
Für die Frage nach der Einstellung des befragten Informanten wurde ein
bestimmter Personenkreis in Betracht gezogen, von dem schlussendlich eine
Person rekrutiert wurde und die es in Form einer reaktiven Datenerhebung zu
interviewen galt. Im zweiten Kapitel dieser Arbeit ist in diesem Zusammenhang
genauer eruiert, nach welchen Maßstäben der Informant ausgewählt wurde
und warum. Dieses Kapitel skizziert grob das eigene Vorgehen. Anschließend
ist im dritten Kapitel kurz gerechtfertigt, warum die Methodik des Leitfaden-
interviews als am ergiebigsten für die eigene Zielstellung anzusehen ist.
Ergänzend hierzu erfolgt auch eine eigene kritische Betrachtung des geführten
Interviews, welche auf die Qualität der Fragen und Antworten eingeht, aber
auch den Ablauf des Interviews kritisch rekonstruiert. Eine kurze Fall-
beschreibung zum Thema Cybermobbing ist im vierten Kapitel festgehalten,
ehe die Interviews nach der dokumentarischen Methode im fünften Kapitel
analysiert werden. Die Arbeit schließt mit einem Fazit, in dem die Kern-
aussagen zum Habitus der befragten Person festgehalten und Rückschlüsse auf
den erarbeiteten Orientierungsrahmen jenes befragten Informanten gezogen
werden, unter Bezugnahme auf die zentralen Fragestellungen.
1
2.Das Vorgehen
In diesem Kapitel erfolgt eine kurze Skizzierung der eigenen Vorgehensweise.
Die Ambition dieser Arbeit wird somit gerahmt und kurz vorgestellt. Darüber
hinaus ist in Vorbereitung auf das nächste Kapitel die Auswahl des Informanten
erklärt.
2.1 Vorplanung und Durchführung
Da diese Arbeit in Rahmen der universitären Seminarveranstaltung „Interviews
führen und auswerten“ entstand, wurde ein Großteil der Planung im Seminar
und unter Anleitung des Dozenten geführt. Daher möchte diese Arbeit nur auf
ein paar wenige Aspekte der Vorplanung eingehen.
Als schwierig gestaltete sich das Zusammenfinden in Gruppen heraus, welches
unter Berücksichtigung gemeinsamer Forschungsinteressen zu erfolgen hatte.
Nach einer Einigung auf das grobe Forschungsthema des Cybermobbings,
begann der Versuch der thematischen Eingrenzung und Konkretisierung der
Fragestellung. Auf Basis von gemeinsamen Recherchen hinsichtlich des zu
erarbeiteten Forschungsgegenstands, erfolgte eine Einigung auf zwei zentrale
Fragen: Wie sehr ist Cybermobbing unter den jungen Erwachsenen vertreten
und inwieweit wird Cybermobbing als zentrale Gefahr in unserer Gesellschaft
gedeutet. Da die reaktive Form der Datenerhebung, in Gestalt des Interviews,
aufgrund der Thematik des Seminars bereits im Vorfeld feststand, musste sich
im Anschluss nur noch auf das 'wie' der Interviewführung und auf eine
Aufteilung der Arbeit festgelegt werden. So einigten wir uns auf eine
gemeinsame Erstellung des Leitfadeninterviews, aber auf ein eigenständiges
Rekrutieren der Informanten – wobei wir im Vorfeld bestimmte Auswahl-
kriterien festlegten. Darüber hinaus war sowohl die Durchführung als auch
Auswertung des jeweiligen Interviews eigenständig zu absolvieren. Die er-
hobenen Daten könnten später weiter ausgewertet und aufeinander bezogen
werden. Insgesamt wurden drei Interviews geführt mit unterschiedlichen
2
Informanten. Diese Arbeit hat den Anspruch lediglich die Auswertung eines
einzelnen Interviews durchzuführen und die erhobenen Daten, wenn nötig,
weiterzuleiten.
2.2 Auswahl der Informanten
Wie schon in der Einleitung angesprochen, wollten wir uns bei der
Datenerhebung auf junge Erwachsene konzentrieren. Somit wurde das Alter
unserer Informanten auf 20 – 25 Jahren beschränkt. Es war für uns wichtig
gewesen, auf eine Personengruppe zu beziehen, welche den digitalen Wandel
„bewusst“ miterlebt hat und daher vielleicht eher den Anspruch erfüllt, die
digitale Welt von der „Offline“- Variante abzugrenzen und Erfahrungsberichte
zwischen beiden Möglichkeiten, aber auch den fließenden Übergängen
zwischen ihnen, mitzuteilen. Erwachsene unter 20 Jahren wären unserer
Auffassung nach in eine digitale Welt „reingeboren“ und hätten weniger einen
Übergang miterlebt, bzw. wären befähigt gewesen eine Abgrenzung vorzu-
nehmen. Das Alter hätte zwar auch nach oben angepasst werden können, aber
die Beschränkung auf das Alter 25 sollte eine Offenheit gegenüber den sozialen
Medien eher garantieren, wenngleich dies nicht immer der Fall sein muss, als
bei älteren Generationen um die 30 Jahre herum.
Des Weiteren war es von Bedeutung, die Informanten aus unterschiedlichen
Hintergründen heraus zu rekrutieren und dabei aber so offen wie möglich zu
bleiben. So wollten wir mindestens einen Studenten interviewen und eine
Persönlichkeit, die sich bereits im Berufsleben befindet. Außerdem sollten beide
Geschlechter vertreten sein.
Der Informant, dessen Interview in dieser Arbeit zur Analyse gestellt wird,
kommt aus dem universitären Hintergrund, ist männlich und war zu dem
Zeitpunkt noch 25 Jahre alt.
Da der Interviewer und Interviewte miteinander befreundet sind, sind die
erhobenen Daten sicherlich auch aus diesem Kontext heraus zu bewerten. Zum
einen hat es den Vorteil, dass eine Vertrauensbasis und angenehme Situation
des Interviews einfach zu schaffen ist, schließt aber auch die Möglichkeit mit
3
ein, dass der Interviewte eventuell in seinen Antwortmöglichkeiten beschränkt
ist, da er den Interviewer mehr als Freund und weniger als neutrale Person
sieht - folglich vielleicht in manchen Antworten gehemmt ist und eine gewisse
Selektion vornimmt bei den Sachverhalten die er schildert und denkt. Dies gilt
es zu berücksichtigen.
Das Rekrutieren eines Freundes bot sich aber insofern an, als dass die
Bereitwilligkeit sich interviewen zu lassen aus freundschaftlichen Motiven eher
Erfüllung findet, als bei einem Fremden. Darüber hinaus geht es bei dem
Interview primär um Mobbing und dem Phänomen Mobbing in der digitalen
Welt. Dafür ist es von Nöten, ausschließen zu können, dass die interviewte
Person absolut keine Erfahrung hat in der digitalen Welt. Aufgrund der mir zur
Verfügung stehenden Hintergrundinformationen, konnte dieser Missstand
ausgeschlossen werden.
Die Wahl des Interviewten war also eher eine von Nützlichkeit und
Pragmatismus geprägte Entscheidung. Weitere spezielle Anforderungen an den
Informanten existierten nicht, da die Interviewführung nicht zu sehr gerahmt
werden sollte, um eventuelle Erkenntnisse nicht im Vorfeld zu negieren.
4
3.Das Leitfadeninterview
Da das Interview primärer Teil der geleisteten Forschungsarbeit ist, bietet es
sich an im Vorfeld einige Gedanken dazu zu verlieren. Sowohl die theoretische
Grundlage eines Leitfadeninterviews soll präsentiert werden, als auch eine
reflektierende Selbstkritik zu den Schwierigkeiten bei der Durchführung.
3.1 Theorien des Leitfadeninterviews
Die Möglichkeiten ein Interview zu führen und auszuwerten sind in der
qualitativen Sozialforschung vielfältig. Zu den gängigen Methoden gehört das
narrative Interview, das fokussierte Interview und das problemzentrierte
Interview.1 Wir einigten uns in der Vorbereitungs- und Planungsphase auf die
Datenerhebung mittels eines fokussierten Interviews. Dieses ist in der Regel
durch einen vorher entworfenen Leitfaden teilstrukturiert. Es ist gekenn-
zeichnet durch die Prinzipien der Reichweite, Spezifität und Tiefe. Das Leit-
fadeninterview dient der Analyse von Lebenswelten und spezifischen Themen.
Es wird vor allem in der Medien- und Wirkungsforschung angewendet. 2
Wir entschieden uns für die Methode des Leitfadeninterviews, da hier die
gängigen Grundprinzipien jenem Verfahren unserem Ziel dienlich erschienen.
Es war uns wichtig, den Interviewten seine eigenen Relevanzen entwickeln und
formulieren zu lassen. Daher wollten wir so wenig wie möglich direkt ver-
fahren. Im Zentrum stand für uns das, was die Informanten eigenständig als
Rekonstruktion ihres thematischen Wissensbestandes anbieten.
Eine situative Flexibilität war aber insofern wichtig, als dass das Interview eine
interaktive Struktur aufweisen sollte. Außerdem hatten wir eine klare thema-
tische Eingrenzung und bestimmte Themen, die angesprochen werden
mussten. Sollte also der Interviewte, trotz aller Freiheit beim Reden, nicht auf1 Siehe auf BSCW-Server „Handout für Leitfadeninterview“: https ://wase.urz.uni-
magdeburg.de/bscw/bscw.cgi/506686?op=preview&back_url=461489 Seite 1
2 Przyborski, Aglaja/ Wohlrab-Sahr, Monika: Qualitative Sozialforschung. Ein Arbeitsbuch; Oldenbourg Verlag; München 2010 S.147
2 Interviewer: Ja Herr *** (.) dann vielen Dank, dass sie sich heute Zeit genommen haben für dieses Leitfadeninterview (2) ähm das Interview soll ungefähr ca. 30 Minuten gehen (. )u:::nd die Daten werden dann anschließend nach dem Interview gelöscht da brauchen sie sich dann keine Sorgen machen. das Thema ist die Internetnutzung bezüglich Chancen und Risiken (2) u::nd (2) wenns jetzt keine weiteren Fragen erstmal zu dem Interview haben würde ich dann auch direkt beginnen.
3 Person 1: ((kopfnicken))
4 Interviewer: top
5 Interviewer: die erste Frage wäre, wie es, wie sieht es bei ihnen, also wie sieht bei ihnen ein typischer Tag aus (.) mit der Nutzung und Anwendung von Medien (.) und ob sie diesen Tag ein wenig beschreiben könnten, also ein allgemeiner Tag bei ihnen
6 Person 1: (ähm::) jetzt Medien allgemein oder (jetzt) bezüglich des Internets
7 Interviewer: Medien Allgemein
8 Person 1: öh:: ja, ist ne gute Frage, also ich bin eigentlich die ganze Zeit ähm mehr oder weniger (.) auf gewisse Art und Weise online, also sei es jetzt über Smartphones oder ö::hm (.) wenn ich PC einfach anstelle und nebenbei laufen lasse (.)
9 ((tief Luft holend)) weil es halt für mich auch äh das primäre (3) Medien oder vorallem Nachrichtenkommunikationszentrum ist äh (.) u::nd so stehe ich im Endeffekt quasi auf und äh; eine der ersten Taten ist dann halt nach den üblichen äh @Hygenievorschriften@((beide schmunzelnd)) @dass@ man sich halt äh dass man halt den PC anstellt und halt erstmal schaut was ist in der Welt los äh:: (.) (oder) was interessantes passiert ° et cetera° ja und so bleibt das halt auch mehr oder weniger den ganzen Tag dass äh (.) auf einer gewissen Art und Weise PC oder äh:: das Internet auf Standby bleibt um halt ähm jederzeit halt auch mit nicht nur kommunikativ äh zur Verfügung zu stehen, sondern halt auch äh informiert zu bleiben
29
10 Interviewer: Also würden sie schon sagen, dass der Computer währenddessen sie zu Hause sind fast die ganze Zeit an ist und sie auch stetig online sind
11 Person 1: Ja:: das auf jeden Fall
12 Interviewer: okay (.) nutzen sie zum Beispiel auch noch das Internet via Smartphone oder bezieht sich das ausschließlich auf die Nutzung mit dem Computer
13 Person 1: Ja nee wenn ich unterwegs bin ist es logischer Weise das Smartphone das mehr oder weniger die Rolle äh übernimmt ist jetzt nicht so dass ich da dementsprechendäh (.) die ganze Zeit davor hänge wie auch nicht zu Hause ist ist halt einfach die ganze Zeit mehr oder weniger auf Standby wenn ich denn das Bedürfnis habe äh jetzt irgendwas zu recherchieren oder °mich° informieren oder halt äh falls ich kontaktiert werde dass ich dann halt äh aktiv äh eingreife aber äh (.) ist jetzt nicht so dass ich die ganze Zeit mehr oder weniger davor hocke es ist halt einfach quasi die ganze Zeit an und(läuft) nebenbei halt "mhm** (an) (.) so wie halt vielleicht sonst das Radio die ganze Zeit laufen würde läuft bei mir halt die ganze Zeit äh Internet äh (.) über entweder Smartphone"mhm** oder Pc ja
14 Interviewer: Also beziehen sie ein Großteil ihrer Informationen aus der Internetnutzung viaComputer und Smartphone wenn ich das richtig zusammenfasse
15 Person 1: ja::: das auf jeden Fall wenn nicht sogar nahezu alle zumindest was äh die Information alla´ Nachrichten et cetera angeht ja
16 Interviewer: okay ähm wozu nutzen sie das Internet sonst noch außer zum Informationserwerb über das Tagesgeschehen oder (.) et cetera pp
17 Person 1: (4) Ja das lässt sich weiter unter dem Konglomerat äh Informations=äh=erwerbzusammenfassen aber halt äh sei jetzt halt äh:: quasi der Unterhaltung we:gen also (.) wenn ich mir irgendwelche Dokumenationen angucke oder Serien Filme °et cetera° pp (.) ((luft holend)) äh:: natürlich auch über=äh spielen und (so) wenn Kommunikation mit anderen Menschen treten (.) ähm aber halt ähm genauso halt für die Arbeit (2) ähm (3) das dort mal recherchiert wird et cetera //mhm//
18 Interviewer: Ich würde jetzt etwas mehr gerne auf den Bereich der sozialen Medien eingehen weil sie eben schon meinten mit Freunden zu kommunizieren (.) äh oder auch allgemein kommunizieren oder aus dem Spiel et cetera (2) ((husten)) (.) Auf was müsstensie denn alles an einem Tag verzichten wenn sie kein Internet hätten wie würden da bei ihnen ein Tag aussehen (.) wenn sie kein Internet hätten
19 Person 1: Ich würde mich @zusammenkauern in der Ecke und leiden@ äh:: ja nein äh ich denke so ähh (.) so ein Tag ja das wäre natürlich mehr als machbar dann würde ich
30
mich halt äh:: wie gesagt mehr mit den offline Medien beschäftigen alla` äh:: (2) Bücher oder halt äh kann man am PC die ganzen Sachen offline machen es würde aber äh lediglich der die Verbindung in die Außenwelt fehlen ((schmunzeln des Interviewer)) also das ja eigentlich das einzige wa=ähh der einzige Punkt der denn da halt äh hervorstich äh(.) obwohl natürlich grade der Unterhaltungspunkt bei mir glaub ich sehr stark rein=ähm(.)"mhm** =drücken weil ich dann halt eben nichts hätte (2) weil ich auch kein Fernseher nix niente nada habe wo ich dann halt mich (2) mit Serien oder Filmen et cetera äh: ablenken könnte äh da würde ich dann (°wirklich°) wohl auf die ganz klassischen Unterhaltungen äh zurückgreifen alla´ Bücher und Co
20 Interviewer: Okay (5) Wie kommunizieren sie mit Freunden und Bekannten (.) also natürlich zum einen über soziale Netzwerke aber wie sieht das im Speziellen bei ihnen aus
21 Person 1: (3) ja:: zum einen ähm über soziale Netzwerke aber primär eigentlich also zumindest wenn es darum geht äh sich jetzt äh zu verabreden um dann halt den direkten @(.)@ kommunikativen Weg@ zu gehen äh dann doch schon eher das Handy äh:: halt SMS äh Whatsapp und sowas äh::(2) äh:: ja ansonsten (.) natürlich auch soziale Medien äh alla´ Facebook und Co aber da=allerdings dort halt auch wirklich eher (.) punktuell undäh um sich zu verabreden für andere Termine eben weil (.) Ich gehe mal davon aus dass es bei anderen Leuten genauso ist wie bei mir keine Lust hat übers Handy und sonst wie äh:: ellenlange Texte zu schreiben über das Handy ja
22 Interviewer: hm (.) Sie haben schon als soziales Medium Facebook angesprochen welche weiteren sozialen Netzwerke oder Messenger beziehungsweise Foren in denen sie in Austausch treten sind sie denn noch aktiv? Gibt es denn noch weitere die über Facebook hinaus gehen (3) oder in denen sie mal aktiv waren?
23 Person 1: hmnja einen richtigen Austausch wohl weniger Ich bin dann quasi außerhalb von Facebook äh eher der äh (2) na der stille Mitleser Also da gibt es natürlich noch einige andere Medien äh zu den klassischen sozialen Netzwerken benutz ich sonst keine mehr äh äh::: aber (Foren) et cetera benutz ich einige äh aber äh da lese ich quasi nur mitund äh schreibe weniger
24 Interviewer: ah okay (4) ähm um jetzt vielleicht den nächsten Plot ein wenig aufzumachen nämlich die Vor und Nachteile der sozialen Medien um bei den sozialen Medien zu bleiben (1) Welche Vorteile bringen meine=ihrer Meinung nach die sozialen Medien für sich mit ganz allgemein betrachtet unabhängig dessen ob sie diese Vor(.)teile direkt nutzen oder (.) nicht nutzen
25 Person 1: äh na vor allem die universa=äh::=universelle Verknüpfung von Menschen auf der ganzen Erde äh (.) äh allgemein dass es halt ähm (3) Ja das es mehr oder weniger zusonem Standardkommunikationsmittel geworden ist (so dass) mehr oder weniger jeder
31
dort irgendwie äh involviert ist und man (2) so halt auf einer Plattform mehr oder weniger alle Menschen äh die hier in meinem Leben wichtig sind äh (.) verbunden hat äh und (.) so halt auch in Kontakt treten kann (.) und halt auch dementsprechend immer weiter informiert ist was halt äh betreffende Person machen oder wie man mit betreffenden Personen äh in Kontakt treten kann
26 Interviewer: hm (2) Gibt es denn auch diverse Nachteile die (in=die) sie (.) bei der Nutzung von sozialen Medien bereits beobachtet haben
27 Person 1: Ja:: natürlich also zum einen äh ist natürlich der=au eben genannte große Vorteil auch ein großer Nachteil weil äh (.) die Monopolisierung von äh Informationen natürlich halt auch immer das große Risiko birgt äh dass das halt auch äh schnell ausgenutzt werden kann wie das der Fall bei Facebook ja auch wunderbar zeigt äh (.) ä:::h=ist natürlich immer schwer=schwierig grade trotzdem in privater Hand ist äh (.) äh::
28 Person 1: Auf der Gegenseite äh:: (4) das ist jetzt bei mir im Leben oder bei meinem Freundeskreis nicht so oft zu beobachten äh allerdings äh kriegt man das ja auch häufig eben über äh Nachrichten et cetera mit das dass Privatleben äh durchaus davon beeinträchtigt sein kann das halt Menschen halt lieber auf die virtuelle Kommunikation zurückgreifen als auf die (.) äh auf die persönliche Kommunikation auch wenn es gar nicht notwendig ist oder das es peri=persönliche Leben darunter leidet indem (.) halt (.) obwohl man sich äh persönlich äh sie dann auch äh man im virtuellen Raum tätig ist und so die direkte Kommunikation auch stark leidet
29 Interviewer: Haben sie in irgendeiner Art und Weise selbst bereits (2) direkt=direkte negative Erfahrung zum Beispiel über soziale Medien erlebt oder im Freundeskreis beobachtet dass jemand (.) einen negativen Effekt aufgrund von sozialen Medien empfangen hat sei es zum Beispiel via eines Gespräches oder äh innerhalb der Kommentarfunktion oder aber auch im normalen sozialen Leben dass sich das dort irgendwie abgefärbt hat
30 Person 1: Inwiefern dass die Kommu=äh dass die direkte Kommunikation gelitten hat unter äh:: oder allgemein äh ((Interviewer unterbricht))
31 Interviewer: Also es geht gar nicht äh um das Niveau der Kommunikation ob das irgendwie abgenommen hat oder abgeschwächt hat sondern ganz einfach um das Empfinden der Menschen ob sie vielleicht (.) ganz allgemein und generell gedacht vielleicht ein (.) Nachteil für ihre Persönlichkeit hatten (2) aufgrund dessen dass sie soziale Medien genutzt haben oder vielleicht ein negatives Feedback bekommen haben et cetera
32 Person 1: Wäre mir jetzt primär nicht aufgefallen Also mir wurde (2) zwar schon mehrmals vorgehalten dass ((schmunzeln)) äh ich in meinem Fall gerne mal am Handy
32
klebe äh wenn äh (2) ähm vielleicht ein direktes Gespräch äh angebrachter wäre was dann aber bei mir meist darauf zurückzuführen ist äh das grade Fußball ist und äh ((beideschmunzeln)) und ich unbedingt wissen will wie es steht äh Was dann vielleicht auch natürlich auch äh ein Nachteil ist in der Tat ja der ständigen Informations=äh=bereitschaft (.) Äh aber so ansonsten ist es mir zumindest in meinem Freundeskreis oder (1) Bekanntenkreis noch nicht wirklich aufgefallen nein
33 Interviewer: okay ((räuspern)) Haben sie denn schonmal erlebt wie jemand online angegriffen oder beleidigt ( ) wurde
34 Person 1: ja:::::: nicht nur einmal Also das ist ja grade äh momentan äh nicht selten zu erleben äh angesichts der ganzen äh politischen Themen und da erlebt man das natürlichsehr häufig ja doch ja
35 Interviewer: Und (wurden) sie explizit schonmal äh bei sowas angegriffen
36 Person 1: Ja::: auch ich äh wurde in Zuge politischer Debatten äh (.) äh oder politischer Betätigungsfelder halt auch äh schon etlich angegriffen ja
37 Interviewer: hm Würden sie sagen dass es für sie vielleicht schon in den Bereich des Mobbings gehen würde eventuell wenn so ein Streitgespräch wenn es denn ein Streitgespräch zum Beispiel ist äh entstanden ist und wie haben sie dies wahrgenommen
38 Person 1: (6) ja:: das ist schwer zu sagen äh weil ich jetzt nicht genau weiß was äh wie man den Begriff Mobbing genau äh äh definieren sollte //mhm// äh:: A::ber ich würde schon sagen dass (.) bei der alltäglichen Gebrauchsweise des Begriffs Mobbing äh dass man das äh:: durchaus bejahen kann auf jeden Fall
39 Interviewer: Also sie würden sagen sie haben das auch bereits erlebt ((Person 1 sagt ja ja))(1) dass Leute gemoppt wurden Sie persönlich auch (1) ((Person 1 wird in der Antwort unterbrochen)) Haben Sie es empfunden zumindest
40 Person 1: (7) Auf einer gewissen Art und Weise schon ja
41 Interviewer: (1) mhm Haben sie selbst auch schonmal so gehandelt dass sich andere eventuell angegriffen (1) gefühlt haben könnten und könnten sie die Situation wenn dem so ist so beschreiben wo sie selbst so eventuell also vermuten könnten dass sie gehandelt haben
42 Person 1: ja:: bestimmt also ich weiß nicht äh es wie äh das kommt ja darauf wie man dasäh:: wie man den Begriff hier äh definiert äh aber:: eine gewisse äh: sagen wir mal aggressive Art und Weise äh Dinge anzusprechen oder zu thematisieren würde ich mir auf jeden Fall zuschreiben und äh (1) im Falle von äh politischen Debatten zum Beispiel
33
äh wenns halt darum geht äh dass jemand seine Meinung äußerst bezüglich äh:: (4) zum Beispiel Asul=äh=Asylsuchende et cetera und diese äh dann meiner Meinung nach sehr äh in dem populistischen Bereich fällt dann äh:: greif ich auch durchaus schon zu aggressiver Wortwahl äh (2) die dann:: je nach Auffassung ( ) vielleicht sogar als Mobbing gewertet werden könnten ja
43 Interviewer: mhm (3) Was denken sie welche negativen Folgen solche Handlungsweisen wie sie sie eben äh beschrieben haben für schlechte Erfahrungen oder (.) Gefühlsregungen in einer Person wecken könnten also welche negativen Folgen könnte das spezifisch auf die Person die dann quasi (.) Ziel des Angriffs mehr oder weniger ist ähmehr oder weniger ist äh haben
44 Person 1: (.) hm:: Dass die Person sich vielleicht äh isoliert fühlt äh: Das die Person nicht äh zugänglich für die eigentlichen ähm hinter dem vielleicht (.) wohlmöglichen hinter dem Mobbing stehenden Argumente äh:: äh nicht zugänglich ist eben weil die Art und Weise wie selbige vermittelt werden äh halt äh: (.) kontraproduktiv und äh beleidigend ist äh (3) ja (2)
45 Interviewer: hm (3) Würden sie sagen dass Mobbing so ganz als allgemeiner Begriff real stärker ausgeprägt ist oder dass es eher (durch) den Wandel der häufigen Internetnutzung (oder der) häufigen Nutzung von sozialen Medien sogar virtuell bereits stärker ausgeprägt ist und warum
46 Person 1: Also die Häufigkeit ist äh:: im virtuellen Raum glaub ich äh weit höher (2) weil äh (.) die Anonymität des äh jeweiligen der halt mobbt äh oder auch eben nicht die die äh direkte Auseinandersetzung (2) mit dem zu mobbenden äh Subjekt quasi äh nicht gegeben ist und so halt äh eine gewisse Emphatielosigkeit äh (.) einfach äh (.) möglich istäh weil man halt äh die (.) ist ja mehr oder weniger ist halt virtuell und ist halt äh so die klassische Situation äh man sieht nicht den Gegenüber und äh halt die Reaktion Also vielleicht enthemmt das ja schnell
47 Interviewer: Äh wie sieht es denn aus (.) glauben sie daher dass virtuelles Mobbing (.) äh für den Gemobbten schlimmer ist also in der Wahrnehmung
48 Person 1: Naja also äh: ich bin ja da was das angeht auch kein Experte so aber ich denkedass es leichter zu Mobbing wird Also dass die Gemobbten äh:: äh: also: halt schneller sofühlen dass sie gemobbt werden (2) Ja::: also ich denke so in der Schwere macht das keinen Unterschied oder ist halt äh: (.) also Typsache (.) jeder nimmt ja Mobbing anders wahr denk ich ja ( ) Ja aus der Sicht der Opfer macht es äh glaub ich wenig Unterschiedäh ob man virtuell oder eben real (.) in echt quasi gemobbt wird Kann aber bei jedem anders sein
49 Interviewer: Denken sie dass Mobbing Alterssache ist (.) Also sowohl jung als auch alt
34
mobben und äh gemobbt werden?
50 Person 1: Ja::: denke ich schon (3) Ich denke äh dass in jungen Alter also bei Jugendlichen oder Kindern mehr gemobbt wird oder die das schneller als Mobbing wahrnehmen als es bei Erwachsenen der Fall ist Das hat vielleicht was mit der Reife zu tun und äh (2) äh:: mit der Persönlichkeitsbildung Die ist bei jungen Menschen meine ich halt (.) noch nicht so ausgeprägt
51 Interviewer: Warum (.) Können sie das ausführlicher beschreiben?
52 Person1: (2) hm:: Ja also wie gesagt ähm Ich denke halt dass das was mit den Charakter zu tun hat (.) Viele Menschen nehmen vielleicht mobbing schneller wahr als andere (2) sind meine ich äh empfänglicher (.) äh: also sensib=sensibler äh vielleicht (2) ähm und Erwachsene sind da halt schon äh (2) ja ich weiß nicht äh äh:: eben halt erwachsener ja (4) Kinder und Jugendliche probieren ja eher noch Grenzen aus und provozieren schneller (2) Und äh ja::: nehmen wenn sie Opfer davon sind das auch intensiver wahr (.) äh (2) weil die haben ja noch nicht soviel Erfahrung damit denke ich Da spielt dann beides eine gleiche Rolle vermute ich (2) Vielleicht sind Erwachsene auch über=äh=sensibilisiert und nehmen Streitereien oder äh (.) Gemeinheiten gar nicht mehr so sehr äh wahr
53 Interviewer: (3) Okay (.) Dann finden sie also dass Kinder oder eben Jugendliche eher aktiv mobben und äh (.) mit höherer Wahrscheinlichkeit Mobbingopfer werden weil äh:: sie noch nicht die Erfahrung haben damit umzugehen? Habe ich das so richtig verstanden?
54 Person 1: Äh ja genau (4) Ich denke mal dass da die nötige äh:: (2) ich weiß nicht (.) coolness fehlt oder so Junge Menschen neigen doch immer dazu zu schnell sich angegriffen zu fühlen weil sie noch unreif sind und das vielleicht äh (.) alles so halt noch gar nicht einordnen können und viele Dinge äh ja halt zu schnell persönlich nehmen
55 Interviewer: hm (2) Aber Mobbing ist ja eigentlich schon eher was extremes was über daseigentliche Ärgern unter Kindern hinaus geht oder?
56 Person 1: Ja Deswegen meine ich ja ist es wichtig wie (es) äh man also äh den BegriffMobbing denn definiert
57 Interviewer: Wie würden Sie denn Mobbing definieren?
58 Person 1: (2) Na:: äh wenn eine Person oder äh mehrere Personen eine andere Personärgert äh:: (2) ähm also mit einer gewissen immer=wiederkehr=Wiederkehrung Also äh::(2) Mit einer gewissen Kontinuität immer die selbe Person ärgert und ja (.) das funktioniertauch nur wenn die Person äh das also (.) äh als ärgern wahrnimmt und sich eben halt äh
35
gemobbt also geärgert fühlt Also stimmt schon Mobbing ist ein bisschen was äh größeresals nur bisschen streiten (2) aber auch nur glaube ich der Kontinuität wegen (2) also wennman die selbe Person immer und wieder provo=äh=provoziert ja
59 Interviewer: (2) hm okay U::nd sie denken das kommt beiErwachsenen nicht vor? (2) Also äh weil sie ja vorhin meinten dassdas bei Kindern äh mehr vorkommt (.) Und wo glauben sie kommt dasalles am äh ehesten vor? Bei Kindern in der Schule oder im
Internet und wo bei Erwachsenen? Auf Arbeit vielleicht?
60 Person 1: (1) hm ja:::: Das sind jetzt schon viele Fragen ((lacht)) aufeinmal Naja also daskommt bei Erwachsenen äh bestimmt auch vor Aber äh:: bei weniger Erwachsenen alsbei Kindern und ähm Jugendlichen (.) Das denke ich schon ja (.) Ja und warum habe ichja schon erklärt weil die ja charakterlich meistens schon mehr gefestigt sind und sichvielleicht eher zu verteidigen wissen oder äh Präv=äh(.)also ähm präventiv dagegenarbeiten äh können (2) Zumindest hoffe ich das ((schmunzelt)) (2) Ja::: und die andereFrage war glaube ich äh wo sowas vorkommt Ja also bei Kindern bestimmt überall ähZum Beispiel in der Schule oder beim Sport et cetera ähm Aber ja (.) wohl auch doll imInternet und so (3) Und bei Erwachsenen bestimmt auf Arbeit Ich weiß nicht woErwachsene noch gemobbt werden können (3) Aus Erfahrung weiß ich äh ja ((lacht))dass man als Erwachsener ja nicht mehr so viele Hobbys äh:: ähm hat äh sondern ((lachtwieder)) nur noch Arbeitet ((Interviewer lacht laut)) Ja und äh ich denke auf Arbeit kommtdas aber bestimmt äh oft vor äh: wenn ich so drüber nachdenke (2) Vielleicht sogar öfterals bei Kindern in der Schule (3) Vielleicht sogar äh heftiger wenn äh (.) also wenn zumBeispiel jemand rausgeekelt werden soll et cetera (.) Das kommt bei Erwachsenen ganzsicher mehr vor und da sind äh viele bestimmt auch gemeiner als Kinder (.) Äh alsovielleicht weil es da ja schon um mehr geht (4) ((schmunzelt)) jetzt wiederspreche ich mirselbst grade ein wenig oder?
61 Interviewer: (.) Hm:: ich denke nicht unbedingt Ist ja nicht sowichtig (2) Die Frage der äh Motivation die sie grade äh::aufgemacht haben also mit dem rausekeln und so äh ähm (.) also istinteressant und würde ich und da würde ich gerne mehr draufeingehen (2) Was denken Sie denn was die Motivation zum Mobbing
sein könnte und äh vor allem wie man sich vor schützen könnte?
62 Person 1: Ö:::hm (2) joa::r ja weiß ich auch nicht was da äh dieMotivation ist Also ich bin ja kein Psychologe oder so (.) äh aberich denke so äh: äh dass das also=hat bestimmt viel mit ähSelbstbestätigung zu tun äh wenn man halt mobbt et cetera (.) Alsoweil man sich ja bestimmt abheben möchte und äh eben für wasbesseres hält oder so und deswegen den anderen klein machen möchtevielleicht (2) Ich denke Leute die mobben äh haben bestimmt
36
Probleme mit äh:: (.) mit sich selbst und brauchen das irgendwie(bestimmt) um sich selbst besser zu fühlen et cetera (2) ja ichweiß auch nicht so genau aber äh man sagt ja auch immer dass nurSchwächere et cetera gemobbt werden oder äh eben potentiellere äh(.) Opfer wären (.) Das äh:: äh spielt den Mobbern dann ja äh indie Karten (2) ((lacht)) das spielen quasi sowohl Opfer und Täterwechselseitig ähm äh: (2) äh zusammen (.) und was war die andere
Frage?
63 Interviewer: Wie man das äh (2) präventiv verhindern könnte
64 Person 1: Achso ja für die Opfer oder Täter?
65 Interviewer: Ja zum Beispiel auch für die Täter (.) wäre auch äh interessant
66 Person 1: ((lacht)) ja einfach aufhören ein Arschloch äh zu sein (2) Ja also ist ja aucharmselig und sich äh selbst nicht geholfen äh wenn man es nötig hat andererunterzu=äh=runterzubuttern um sich selbst besser zu fühlen (.) Also das ist ja keineLösung um äh (2) ähm äh: ja ich weiß auch nicht (.) um selber glücklich zu werden etcetera (.) Man lebt ja viel glücklicher glaube ich wenn man äh: äh (.) so was nicht nötighat und äh einfach nett zu allen ist oder? ((schmunzelt))
68 Person 1: Ich weiß auch nicht warum man äh:: mobben sollte deswegen kann ich auchnicht sagen wie man das äh präventiv verhindern sollte (2) Äh:: Man muss ja auch ähdazu bereit sein (.) Und jemand der mobbt wird ja äh eigentlich in der Regel nicht sodamit aufhören oder äh sich fragen wie könnte ich jetzt damit aufhören oder verhindernäh (.) also dass ich andere ständig ärgere (.) Das ja irgendwie komisch (.) Weil äh wennman das nicht will macht man es ja einfach nicht und lässt es sein
69 Interviewer: ja das stimmt (.) hmm (2) ja genau und wie kann man als äh Opfer ähverhindern ähm gemobbt zu werden? (.) Also sowohl präventiv als auch äh also wennman schon gemobbt wird (.) just in den Moment meine ich
70 Person 1: ja::: das ist glaube ich die äh ähm 100.000 Euro Frage ((schmunzelt)) (.) ich binkein Experte dafür Aber ich denke äh Selbstbewusstsein spielt eine ganz besondere Rolle(2) Wenn du selbstbewusst bist wird dich auch keiner als potenti=äh=potenielles Opferwahrnehmen (.) Dann kommste bestimmt nicht in die Situation (.) also äh nicht so schnellmeine ich (4) und wenn du schon gemobbt wirst dann äh hilft dir auch Selbstbewusstseinweiter weil du dann ja äh äh:: (2) quasi das nicht so schmerzhaft nimmst und dann ebenäh quasi drüberstehst et cetera (.) das ist super wichtig äh (.) weil dann hören die aucheher auf weil es denen dann auch kein spaß macht dich zu ärgern (4) Ja ich denke
37
Selbstbewusstsein hilft am aller meisten
71 Interviewer: Und wenn das nicht hilft?
72 Person 1: (.) ja ich weiß auch nicht äh::: (2) dann sollte man äh trotzdem ähdro=ähm=drüber stehen (3) Ansonsten hat der Typ auch einfach äh was aufs Maulverdient ((beide schmunzelt)) (.) nee: also das war jetzt äh spaßig gemeint (.) äh alsobisschen Wahrheit ist schon dran ((schmunzelt wieder)) (2) äh:: Aber was ich damit meineist eigentlich äh:: das man dann äh zu härten Mittel greifen muss und äh vielleicht andereLeute einbeziehen muss (.) äh ja
73 Interviewer: Zum Beispiel? Also was für Mittel?
74 Person 1: Naja äh:: im schlimmsten Fall äh ähm die Polizei allamieren weil also weil ähdann wird es ja vielleicht auch schon äh also ein bisschen kriminell oder? ((Interviewernickt)) äh (.) äh (2) und ja ansonsten Freunde und Familie äh et cetera ähm können dabestimmt helfen oder äh sollten dabei helfen können zumindest denk ich ja (3) istnatürlich äh (.) ist natürlich richtig doof wenn man äh äh::: (2) sozial nicht so eingebundenist und da keine äh Instan=ähm=Instanzen hat denen man sich äh ähm (.) äh:anvertrauen kann ja
75 Interviewer: (2) Und wenn das wegfällt?
76 Person 1: (3) äh: Ja weiß ich auch nicht (.) dann ist schon kacke ((schmunzelt)) (2) neeim ernst also ich hoffe es gibt Institutionen die äh da einen weiterhelfen können (2) In derSchule der Lehrer oder auf Arbeit äh der Chef et cetera (2) äh jo:: wenn das auch nichthilft weiß ich auch nicht (4) Vielleicht äh: also bestimmt wird es das geben äh ähm (.) ähzu einen Verein et cetera zu gehen der äh quasi einen dann helfen und äh beraten kann
77 Interviewer: Haben sie sonst noch Fragen oder äh Ideen was sie denken äh also wo siesagen meinen äh das wäre noch eine gute Frage oder äh (.) dass ihnen irgendwie quasinoch wichtig wäre?
78 Person 1: (3) Nö (.) eigentlich nicht
79 Interviewer: (2) Dann vielen Dank für das Interview und dass sie sich die Zeit genommenhaben (.) Dann wünsche ich ihnen noch einen schönen Tag
80 Person 1: Jo:: kein Ding Gerne Dir auch ((schmunzelt))
38
8.2 Leitfaden-Interview
Leitfaden-Interview zum Thema Cybermobbing
Warm-Up:
kurze persönliche Vorstellung
Interviewart und -dauer, Aufnahme, Datenverwertung, Thema: Internetnutzung (Risiken)
Vorstellung des Gegenüber
Frage: Wie sieht bei Ihnen ein typischer Tag mit (Anwesenheit/ Nutzung von) Medien aus?
Beschreiben Sie den Tag!
Fragenkatalog:
Internetnutzung
Wozu nutzen Sie das Internet?
Auf was müssten Sie an einem Tag ohne Internet alles verzichten? Beschreiben Sie den Tag!
Wie kommunizieren Sie mit Freunden und Bekannten?
Welche sozialen Netzwerke, Foren, Messenger nutzen Sie?
Wie wichtig ist online Kommunikation für Sie und warum?
Vor- und Nachteile Social Media
Welche Vorteile bringen soziale Netzwerke mit sich?
Haben Sie bereits schlechte Erfahrungen in sozialen Netzwerken gemacht? Was ist passiert?
Haben Sie erlebt, wie jemand online angegriffen oder beleidigt wurde? Beschreiben Sie was
passiert ist!
Haben Sie selbst schon mal online so gehandelt, dass sich andere angegriffen gefühlt
39
haben? Beschreiben Sie die Situation!
Welche weiteren schlechten Erfahrungen in sozialen Netzwerken wären denkbar? Welche
Nachteile gibt es?
Welche negativen Folgen haben die schlechten Erfahrungen für die jeweilige Person?
Wie sicher ist man in sozialen Netzwerken vor solchen schlechten Erfahrungen? Warum?
Denken Sie Mobbing ist real oder virtuell stärker ausgeprägt? Warum?
Denken Sie Mobbing ist real oder virtuell schlimmer aus der Sicht der Opfer? Warum?
Cybermobbing Einschätzung
Was würden Sie alles als Cybermobbing auffassen? Wo fängt es an?
Beschreiben Sie, wie sie das Thema Cybermobbing im Laufe Ihres Lebens erlebt und
mitbekommen haben!
Beschreiben Sie eine typische Person, die im Internet mobbt! (Geschlecht, Alter, Herkunft
etc.)
Beschreiben Sie eine typische Person, die im Internet gemobbt wird! (s.o.)
Warum wird diese Person gemobbt? Beschreiben Sie eine mögliche Situation!
Wie verbreitet ist das Problem Cybermobbing aktuell in der Jugend?
Wird dem Thema genug Aufmerksamkeit geschenkt? Wer macht was dagegen?
Wie sehr haben Sie sich bisher mit dem Thema auseinandergesetzt? Auf welche Weise?
(Uni, Arbeit, privat)
Umgang mit Cybermobbing
Wie haben Sie auf die Situation, in der Sie schlechte Erfahrungen gesammelt haben/
gemobbt wurden, reagiert?
40
Wie haben Sie auf die Situation, in der jemand anderes gemobbt wurde, reagiert?
Wie haben Sie sich als Beobachter/ Gemobbter/Mobbender gefühlt?
Hat Cybermobbing irgendetwas in Ihrem Leben oder an Ihnen verändert? Beschreiben Sie!
Kennen Sie jemanden, an dem Cybermobbing etwas verändert oder bewirkt hat? Was hat
es verändert oder bewirkt? Wie war die Person vorher?
Wie könnte man sich als Gemobbter zur Wehr setzen?
Wie würden Sie selbst eine Cybermobbing Situation schlichten? Beschreiben Sie!
Was könnte man allgemein verbessern oder tun, um Cybermobbing zu verhindern?
Ausklang:
Das waren jetzt viele Fragen, die Sie mit Ihrem Expertenwissen beantwortet haben.
Welche Fragen über Cybermobbing hätten Sie in Ihrem eigenen Interview noch gern
gestellt?
Gibt es irgendetwas, das Ihnen dazu noch einfällt?