Technische Universität München eGovernment im 21. Jahrhundert 10. Kommunales IuK-Forum Niedersachsen 27.08.2010, Papenburg Prof. Dr. Helmut Krcmar Sprecher Hochschulkolleg E-Government der Alcatel-Lucent Stiftung 1. Vorstand Wissenschaftliche Gesellschaft Digital Government Deutschland Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik,Technische Universität München
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– dem Bürger/ Benutzer werden Informationen angeboten; er sucht in der Regel nach einer Antwort auf eine Frage oder hat ein konkretes Anlagen, wozu er Informationen sucht
– auf individuelle Anfragen wird nicht eingegangen, es findet keine Kommunikation statt
• Kommunikationsstufe– der Bürger/ Benutzer kann mit einem Ansprechpartner der öffentlichen
Verwaltung in Kontakt treten– die Kommunikation findet entweder synchron statt (Chat, Videokonferenz)
oder asynchron (Diskussionsforum, eMail)• Interaktion-/Transaktionsstufe
– der Bürger / Benutzer kann von seinem Computer aus einen Verwaltungsvorgang auslösen
– möglicherweise ist aus Sicherheitsgründen dazu eine digitale Signatur nötig
• Fokus auf Prozessbeteiligte: Prozesslandkarte zeigt zu jedem Business-to-Government Prozess die Beteiligten auf Seiten der Administration (Behörden) und auf Seiten der Intermediäre an, dadurch gezielte Planung von E-Government-Projekten
• Fokus auf Prozessgegenstände/ inhaltliche Bezüge zwischen Prozessen, dadurch Identifikation von Kandidaten für Reengineering
• Kooperative Formen beim Sourcing durch Shared Services
• „Schlanke“ und effiziente Gremienstrukturen in der ebenenübergreifenden IT-Governance
• Weg vom Technoföderalismus• Diskursgetriebene, offene und
ebenenübergreifende eGovernmentstrategie in Deutschland
• Welcher Föderalismus ist unter den aktuellen technischen, ökonomischen, rechtlichen, sozialen und politischen Rahmenbedingungen wünschenswert und umsetzbar?
Politik: Handlungsfelder der Verwaltungsmodernisierung• Verwaltungspolitik• Aufgabenumbau• Organisationsentwicklung• Planungs- und Prozessoptimierung• Neue Steuerung• Personalentwicklung• Regelungsoptimierung• E-Government
• Warum ? Seit wann ? Für wen ? Wie genau ? Wie weiter ? (Jock (Hrsg) 2008, Speyerer Forschungsberichte 256)
• Professionalisierung und Industrialisierung• Kommoditisierung und Standardisierung• Kooperation und Sourcing• Differenzierung erforderlich, statt „die IT“
• Vor allem: Verlagerung der Aufwände von „Run“ zu „Change“– Zum Beispiel „Im nächsten Jahr 30% weniger operating costs
um den Staat „fit zu machen“ „. – Senkung der laufenden Kosten beim zukünftigen Betrieb durch
2. Das eGOMM unterscheidet sich von anderen Reifemodellen und Standards durch seinen umfassenden Anspruch
CMMI-SVC1
COBIT 4.112
CMMI-ACQ1
CMMI-DEV1
IT Grundschutz9
eGOMM
Verwaltungsorganisation
Management der Leistung
Management der Verwaltungsvorgänge
ITSourcingmanagement
Personalmanagement
Management der Unternehmensarchitektur
Management der Anwendungsentwicklung
IT Service Management
IT-Sicherheitsmanagement
IT Governance
…
Andere Reifemodelle und Standards
DOMEA 2
P-CMM1
ITIL V3 8
…EIAMM4 NAOMI5 ACMM6
SPICE 7
BPMM3
CMMI-SVC1
ISM310 PRISMA11 …
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Referenzen: (1) Carnegie Mellon Software Engineering Institute; (2) Engel (1999); (3) Weber et al. 2006; (4) Kim et al. (2008); (5) Van der Raadt et al. 2008; (6) TOGAF; (7) ISO 15504; (8) ISO 20000; (9) ISO 270000; (10) Canal (2008); National Institute of Standards and Technology (NIST) (2007); (12) Debreceny (2009);
Durchlaufzeit Ausgewählte Durchlaufzeiten wurden zumindest einmalig in der Vergangenheit erfasst und es wird in einigen Fällen und eher unsystematisch auf ihre Verbesserung hingewirkt
Prozesskosten Kosten von ausgewählten Prozessen wurden zumindest einmalig in der Vergangenheit erfasst und analysiert und es wird in einigen Fällen und eher unsystematisch auf Einsparungen hingewirkt
Ressourceneffizienz (geschaffener Mehrwert je eingesetzte Einheit Ressourceninput)
Messung der Ressourceneffizienz erfolgte zumindest einmalig in der Vergangenheit; es wird in einigen Fällen und eher unsystematisch auf Verbesserungen hingewirkt; Verbesserungsmaßnahmen werden gelegentlich und unter moderater Informationslage festgelegt
Handlungsempfehlungen
Entwicklung systematischer Kennzahlen und Definition von Zielgrößen für Durchlaufzeiten, Prozessanalyse und Umsetzung von Optimierungsmaßnahmen, Etablierung eines kontinuierlichen Monitorings
Systematische Prozesskostenerfassung und –analyse von Kostentreibern, Zielgrößen definieren, Umsetzung Kostenreduzierender Maßnahmen, kontinuierliches Monitoring
Flächendeckende Messung der Ressourceneffizienz, Analyse von Effizienzschwachstellen, Zielgrößen definieren, kontinuierliches Monitoring
Warum nicht E-Government innovativ denken?1. Das E in E-Government ist nur sinnvoll, wenn es als Ansatz zur Prozess-
Reorganisation und Verwaltungsreform genutzt wird. Wenn nicht, trifft das Produktivitätsparadoxon der IT Nutzung auch die öff. Verwaltung
2. Die Reorganisation betrifft nicht nur die Schnittstelle zu den Anspruchsgruppen, sondern vor allem den Prozess des Government selbst. D.h. Reorganisation der Diensterbringung bzw. de: z.B. durch Shared services und Nutzung frontend –backend Wertschöpfungslandschaften statt Abbildung tradierter Strukturen
3. E-Government muss ökonomisch, politisch und sozial sinnvoll, technisch machbar und rechtlich zulässig sein, um sich durchzusetzen.
4. Vielfältige Initiativen, Diskurse und Kollegs fördern diesen Bewusstwerdungsprozess.
5. E-Government als gemeinsame Infrastruktur aller begreifen, statt Partikularentwicklungen vieler
6. E-Government ist DER Beitrag zu einem „Intelligenten Standort “ , d.h. Wandlung von der Betrachtung als Kostenfaktor zum Standortvorteilsfaktor.