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Eine Kultur- und Wirtschaftsgeschichte
Die Buche E.-D. SCHULZE | D. HESSENMÖLLER | C. SEELE | J.
WÄLDCHEN | N. VON LÜPKE
B U C H E | I M FO K U S
© 2010 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim 3/2010
(40) | Biol. Unserer Zeit | 171
DOI:10.1002/biuz.201010421
Die deutsche Biodiversi-tätsstrategie sieht eine Ausweitung
von Schutzgebieten in Wäldern vor. Vor allem Buchenwälder sollen
als Welt-naturerbe der UNESCO einer natürlichen Ent-wicklung
überlassen werden. Aber gibt es überhaupt „natürliche“
Buchenwälder? Die
Baumart ist eng an die Entwicklung undWirtschaft des Menschen
gekoppelt – und
damit ist die Buche zur Zeit wenigergefährdet als Ahorn, Esche,
Eiche
und andere Begleitbaumarten.
Die nationale Strategie der Bundesregierung zur Er-haltung der
biologischen Vielfalt [2] sieht vor,dass5% der Waldfläche bis 2020
unter Schutz gestellt wer-den sollen. Dieser Anteil wäre verteilt
über alle Baum-arten und Standorte sicher sinnvoll und umsetzbar.
An-scheinend soll sich der Schutzstatus aber auf den Bu-chenwald
konzentrieren, wobei vor allem an denSchutz von Altbeständen
(>150 Jahre) gedacht ist [6].Deutschland fühlt sich im Sinne des
Artenschutzes fürdie Buche „verantwortlich“ und beantragt bei
derUNESCO die Anerkennung der Buchenwälder als Welt-naturerbe.
Unabhängig von diesen Bemühungen, dem Arten-schwund in
Deutschland Einhalt zu gebieten,ist Buchen-holz ein wichtiges
Wirtschaftsprodukt, Ausgangsmate-rial für eine Vielzahl von
Gebrauchsgegenständen undein wichtiger Energieträger. Sofern sich
die 5%-Strate-gie der Bundesregierung auf die Buche
konzentriert,entsteht der „klassische“ Konflikt zwischen Schutz
undNutzung, denn nur noch 15% der Waldfläche Deutsch-lands sind
Buchenwald. Auch wenn man alle Altbe-stände (>120-jährig) unter
Schutz stellt, wäre das 5%-
zel ist mäßig tiefgründig.Die Buchen haben im
Bestandlange,gerade Stämme,die höher werden als die der
Be-gleitbaumarten. Das harte rötliche Holz (daher derName Rotbuche)
ist zerstreutporig mit feinen Gefäßenund auffälligen
Markstrahlen.
Die Gattung Buche, mit ältesten Fossilnachweisenaus dem
mittleren Eozän (vor etwa 40 Millionen Jah-ren) im westlichen
Nordamerika und Ostasien, wan-derte im Oligozän (vor circa 30
Millionen Jahren) überSüdsibirien bis Europa (Fagus castanifolia).
Die Artspaltete sich im Pleistozän (vor circa 2 Millionen Jah-ren)
in mehrere neue Arten auf. Es entstand die Rot-buche (Fagus
sylvatica). [14]. Die heimische Buche istdamit ein relativ junger
Neoendemit der Zwischeneis-zeiten,der nach der letzten Eiszeit aus
einem Refugiumin Slowenien das nacheiszeitliche Mitteleuropa
koloni-sierte. Das heutige Verbreitungsgebiet der Buche istdeutlich
kleiner als das der begleitenden Laubbaum-arten aus Acer, Betula,
Carpinus, Fraxinus, Quercus,Ulmus, und Sorbus (Abbildung 1).
Die Konkurrenzkraft der Buche wird oft mit ihrerSchattentoleranz
begründet. Vergleichende Untersu-
Ziel nicht erreichbar,und die Buchewürde als Wirtschaftsbaumart
aus-fallen. Im Folgenden möchten wirdiese Situation anhand der
paralle-len Entwicklung von menschlicherWirtschaft und der
Verbreitung derBuche untersuchen.
Zur Ökologie der BucheDie Buche ist die dominierendeBaumart der
sommergrünen Wäl-der Mitteleuropas. Sie hat spitz-eiförmige
Blätter, die unauffälligenBlüten sind windbestäubend. Dieölhaltigen
Früche sind dreikantigeNüßchen (Bucheckern). Die Rindeist glatt und
silbergrau,erst im Alterentsteht eine raue Borke. Die Wur-
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chungen zeigen aber, dass im Jugendstadium Ahorn,Esche, Ulme und
Linde der Buche auch im Schattenebenbürtig, beziehungsweise
überlegen sind (Abbil-dung 2a). In frühen Altersstufen erreichen
Ahorn undEsche eine Höhe,die vergleichbar und größer ist,als dieder
Buche. Noch im mittleren Alter ist das Höhen-wachstum der Buche
niedriger als bei Begleitbaum-arten (Abbildung 2b). Nur die Eiche
hat ein langsame-res Wachstum. Die Buche entfaltet ihre
Konkurrenz-kraft erst im Alter mit einem fast
gleichbleibendenHöhenwachstum. Die Buche vermag zusätzlich
starkeSeitenäste auszubilden und schließt damit Bestandes-lücken
besser als andere Baumarten. Die Buche er-reicht in der Slowakei
Baumhöhen von 56 m Höhe undim Hainich fast 47 m (Tabelle 1). Nur
die Esche kon-kurriert dann noch mit der Buche. Der höchste
Ahornwird um 5 m und die höchste Kirsche um 15 m von derBuche
übergipfelt.
Die Beobachtung gilt für Kalkstandorte,wo die so ge-nannten
Edellaubhölzer (Ahorn, Esche, Linde, Kirsche)mit der Buche im
Wettbewerb stehen. Auf saurem Sub-strat und auf montanen Standorten
sind es Zitterpappel,Gemeine Birke und Vogelbeere, die mit der
Buche kon-kurrieren. Bis auf die Vogelbeere benötigen diese
Baum-arten mehr Licht als die Buche.Daher ist auf saurem Sub-strat
die Buche im Schatten des herrschenden Kronen-daches den
Mitbewerbern meist überlegen [14].
Die Nutzung der Laubwälder in derVergangenheit und Gegenwart
Die wirtschaftliche Nutzung der Buche durch den Men-schen hing
von den Besitzverhältnissen, den Werkzeugenund
Transportmöglichkeiten und letztlich von den ma-schinellen
Möglichkeiten zur Weiterverarbeitung ab.
WaldweideSeit der späten Steinzeit (vor 4000 bis 6000 Jahren)
wurdeder Wald zunehmend als Waldweide genutzt (Abbildung3). Dazu
gehörte das Abschneiden von Blättern und jun-gen Trieben (das
Schneiteln) von Ulme, Esche und Vogel-beere (nicht aber von Buche)
zum Gewinn von Laubheu.Der Einfluss der Waldweide auf den Wald hing
von Viehart,Ernährungszustand und Herdengröße ab (siehe auch
Kas-ten auf Seite 175). Buchentriebe wurden im Gegensatzzu den
Edellaubhölzern von Haustieren nur geschädigt,wenn es nichts
anderes zu fressen gab.Waldweide mitverschiedenen Tierarten führte
zu einer parkartigen,of-fenen Waldlandschaft [13] mit Wiesen und
Waldinseln,die von einem Kranz dorniger Büsche (Schlehe,Weiß-dorn)
ummantelt waren (Abbildung 4). Die Regenera-tion der Waldbaumarten
erfolgte im Schutz der Dorn-büsche, dies gilt insbesondere für die
Stiel- und Trau-ben-Eiche. Schon von Carlowitz [3] weist auf
dasProblem der Weidenutzung hin,sofern die Holznutzungdas primäre
Ziel der Forstwirtschaft sei (Seite 247 §7)
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A B B . 1 Die Verbreitung der Buche(Fagus sylvatica) und der
Begleitbaum-arten Hainbuche (Carpinus betulus),Esche (Fraxinus
excelsior), Ulme (Ulmusglabra), Eiche (Quercus robur), Spitz-ahorn
(Acer platanoides), Birke (Betulaverucosa) und der Vogelbeere
(Sorbusaucuparia).
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„Die Gehau (Anmerkung: die Schlagflächen) sollenauch mit keinem
Vieh betrieben werden, und wo dasHolz verbissen, soll es wieder
abtreiben, denn das ver-bissene wächst noch einmal so langsam als
das un-verbissene“. Daraus leitet Grebe [4] eine Schonzeit fürden
Wald ab: für Eiche, Esche, Ahorn und Tanne von 20bis 40 Jahren. Im
� Mittelwald, wenn Kernwüchse zuschonen sind, von 10 bis 15 Jahren,
im � Niederwaldvon 6 bis 10 Jahren.
In der Vergangenheit hat somit die Waldweide dasgeschlossene
Kronendach des Waldes aufgelöst und dieVerbreitung von dornigen
Sträuchern und frühen Suk-zessionsarten gefördert. Die
Waldweiderechte wurdenerst im 20. Jahrhundert abgelöst, als die
Viehwirtschaftdurch Düngung des Grünlandes intensiviert
wurde.Waldweide findet man heute nur noch gelegentlich inden
Alpen.
HolznutzungDie Menschen der Steinzeit hatten trotz
einfacherWerkzeuge bereits eine hochentwickelte „Holzkultur“.„Ötzi“
hatte vor 5000 Jahren Material von 17 Holzge-wächsen in Form von
Werkzeug, Brennholz und Nah-rung bei sich [11]: Eibe, Linde, Esche,
Hasel, Lärche,Schneeball, Hartriegel, Birke, Weide, Felsenbirne,
Erle,Fichte, Kiefer, Ulme, Wacholder, Ahorn und Schlehe,aber keine
Buche, obgleich die Art den Nordalpenrandseit etwa 7000 Jahren
besiedelte [14].
Die technische Nutzung von Holz beginnt in derBronzezeit
zunächst mit einfach zu bearbeitenden Ar-ten. Linde war
beispielsweise wegen der langen, gera-den Schäfte bei relativ
geringem Durchmesser undniedrigem Gewicht verhältnismäßig einfach
zu trans-portieren und für die Verarbeitung im Hausbau
ideal.Zusätzlich konnte der Bast für Gewebe genutzt wer-
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Höhe der Verjüngung [cm]
Höh
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BucheEscheAhorn
ohne Zaun1:1
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mit Zaun1:1
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Bestandesalter [Jahre]
Mit
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Buche
Esche
Eiche
Schwarzerle
Pappel
Bergahorn
Winterlinde
Buche in Havesova
b)
a) Die Höhe einzelner Baumarten in Abhängigkeit von der Höhe
der� Verjüngung (Medianwerte allerIndividuen in einer
Untersuchungs-fläche). Alle Plots haben eine Lichtver-fügbarkeit
von unter 10% gegenüberdem Freiland. Die Flächen wurden
vorWildverbiss mit einem Zaun geschützt(linke Teilabbildung) oder
sie warendem Einfluss von Wild ausgesetzt(rechte Teilabbildung). b)
Das Höhen-wachstum von Buche, Esche, Eiche,Schwarzerle, Pappel,
Bergahorn undWinterlinde in Abhängigkeit vomAlter.
Die mit einem grünen Pfeil markierten Begriffewerden im
Glossarauf Seite 181erklärt.
ABB. 2 H Ö H E N WAC H S T U M
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den. Die steinzeitlichen Pfahlbauten waren daher ausLinde
gebaut.
Die Buche wurde vom Menschen in Siedlungsnähevermutlich wegen
ihrer ölhaltigen Früchte gepflegt.Siedlungsfern diente sie seit der
Bronzezeit der Holz-kohlegewinnung für die Metallverarbeitung.Wegen
deshohen Kalium-Gehaltes war die Buche zur Gewinnungvon Pottasche
für die Herstellung von dunkelgrünemGlas beliebt. Die Sägeindustrie
nutzte die Buche erst,seitdem geeignetes Werkzeug und Maschinen zur
Ver-fügung standen,die eine Bearbeitung des harten Holzesmöglich
machten, womit die Buche ein gefragtes Nutz-holz wurde. Bis ins 19.
Jahrhundert wurde Buchenholzfür Holzdielen, Giebelbalken,
Fassdauben,Tröge, Koch-löffel,Teller, Kellen, Siebgestelle, Mörser,
Druckschrau-
ben, Holzschuhe, Holzkästen, Werkzeuggriffe, Rad-achsen,
Steuerräder, Eggen, Schlitten,
Flaschenzugrollen,Walzen,Floßbau,Schiffsbau und als Brennholz
genutzt.Die Blätter dienten als Viehfutter und als Einstreu,
dieBucheckern dienten der Schweinemast und Ölgewin-nung, die Asche
als Düngemittel .
Heute beschränkt sich die Nutzung der Buche aufdie Herstellung
von Möbeln aus � Schäl- und Messerfur-nier, diversen
Gebrauchsgegenständen,Wand- und De-ckenbekleidungen, Parkett und
Paletten, Konstruk-tionsholz und die Verwendung als Zellstoff und
Ener-gieholz
Bis in die Mitte des vergangenen Jahrhunderts wardie Buche aber
nur eine von mehreren Baumarten, dieim bäuerlichen Betrieb
erforderlich waren. Ein Heu-rechen hatte beispielsweise einen
Eschenstiel, ein Bir-kenquerholz und Zinken aus Hasel; für einen
Wagenbrauchte man ein halbes Dutzend Baumarten. Ein bäu-erlicher
Betrieb war auf eine Artenvielfalt im Wald an-gewiesen, die unter
verschiedenen Nutzungsformengepflegt wurde (Abbildung 5).Daher ist
im Bauernwalddie Artenzahl deutlich höher als im � Plenter-
oderAltersklassenwald.
Der Einfluss des Wildes auf dieZusammensetzung des
Laubwaldes
Der Wald wurde seit Urzeiten nicht nur für Holz,Früchte und
Blätter, sondern auch zur Jagd genutzt.Die„hohe“ Jagd vor allem auf
Rotwild und Wildschweinwar ein herrschaftliches Privileg. Sie
diente der Versor-gung der adligen Hofstatt, zur Ausrüstung der
Soldatenmit Leder und zum Zeitvertreib des Herrschers. DenBauern
blieb die Wilderei. Seit der Ausrottung von Bärund Wolf im 18.
Jahrhundert bestimmt die Jagd denWildbestand.
Die ölhaltigen Früchte der Buche werden von allenWildarten
geschätzt. Etwa 30 bis 60% einer � Buchen-mast werden vom Wild
gefressen. Bei dem Fraß vonKnospen, Rinde und Blättern hat das Wild
(Reh, Rot-hirsch, Damhirsch, Mufflon) aber andere Präferenzen.Auf
Grund der Schmackhaftigkeit der Knospen und derWuchsarchitektur
wird die Gipfelknospe von Eschenund Ahornen deutlich öfter
verbissen als die von Bu-chen. Alle Arten werden bei Verlust der
Gipfelknospe
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A B B . 3a) Waldweidevon Rindern imThüringer Wald.Bild:
EDSchulze.b) Das Schälenvon Rinde anObstbäumendurch Pferde,Bucha
bei Jena.Bild: S. Klaus.c) Das Verbeißenvon Büschendurch Ziegen
aufKreta. Bild: EDSchulze.
A B B . 4Waldinsel mitEichen im Baum-bestand undeinem Kranz
vonSchlehen undWeißdorn ineinem Gebiet
mitWaldweide.Crawinkel,Thüringen. Bild: EDSchulze.
TA B . 1 D I E M A X I M A L E H Ö H E V E R S C H I E D E N E
R
BAU M A R T E N I N D E U T S C H L A N D
Baumhöhe (m)
Baumart Maximum Mittelwert Standardabweichung Minimum
Buche 46,7 44,2 1,2 43Esche 47,7 43,0 2,3 40,8Ahorn 41,1 38,8
1,1 37,4Eiche 38,0 36,2 1,1 34,8Linde 39,9 35,9 1,8 34,3Kirsche
30,9 25,5 2,8 22,4Auf der Basis von etwa 5000
Stichprobeninventurpunkten im Hainich, der Schorfheide-Chorin
undder Alb wurden für jede Baumart die zehn höchsten Individuen
gesucht. Die Tabelle zeigt dieSpannbreite in der Höhe, den
Mittelwert und die Standardabweichung.
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im Höhenwachstum beeinträchtigtund bekommen einen buschigenWuchs
(Abbildung 6a). Durch diehohe Zahl von Seitenknospen istaber bei
der Buche die Gipfel-knospe seltener vom Verbiss betrof-fen. Die
Buche wird daher bei Ver-biss im Höhenwachstum
seltenerbeeinträchtigt als Esche und Ahorn(Abbildung 6b). Darüber
hinaus hatdie Buche viele Seitenzweige, vondenen das Wild einige
verbeißt,ohne das Höhenwachstum zu stö-ren. Daraus ergibt sich ein
deut-licher Wachstumsvorteil für die Bu-che.Die Edellaubhölzer
werden beiWildverbiss von der Buche über-wachsen und verschwinden
ausdem Bestand.Abbildung 7 zeigt denUnterschied in der
Vegetationsent-wicklung auf einer vor Wild ge-schützten und
umzäunten Flächeim Vergleich zum ungeschütztenWald. Wird der
Bestand vor demWild geschützt, beispielsweisedurch einen Zaun, dann
sind derAhorn und die Esche im Jugend-stadium wüchsiger als die
Buche (Abbildung 8).
Eine Erhebung zum Wildverbiss zeigte, dass in ei-nem abgelegenen
Totalreservat und im NationalparkHainich über 80% der jungen
Eschen- und Ahorn-pflanzen ihren Wipfeltrieb verloren hatten. Nur 2
bis8% der Buchen waren betroffen. Durch wiederholtenVerbiss
degenerieren die Edellaubhölzer zu „Bonsai-Formen“, die viele
Jahrzehnte alt sind (Abbildung 9).Verbissschäden sind im
bewirtschafteten Plenterwaldund � Altersklassenwald deutlich
geringer.
Trägt man die Baumartenvielfalt gegen die Bestan-des
�grundfläche als Maß für das Alter der Beständeauf, dann würde man
unter natürlichen Bedingungenerwarten, dass die Artenzahl in jungen
Beständen mitgeringer Grundfläche wegen der Konkurrenzkraft
derfrühen Sukzessionsarten am größten ist, und mit stei-gender
Grundfläche wegen des ungebremsten Wachs-tums der Buche im Alter
die Zahl der Begleitbaumartensinkt (Abbildung 10). Diesen Trend
beobachtet man inden Urwäldern der Karpaten.
Bei Untersuchungen in Deutschland zeigt sich einanderer Verlauf
(Abbildung 11). Bei hoher Gundflächesinkt die Artenzahl
erwartungsgemäß mit weiter stei-gender Grundfläche ab (grüner
Pfeil). Die Buche ist insehr alten Beständen die einzige
verbleibende Art. ImGegensatz zu der Situation in den Karpaten
sinkt inDeutschland die Artenzahl aber auch bei
sinkenderGrundfläche in zunehmend jungen Beständen
(roterPfeil).Diese Beobachtung ist nur so zu erklären,dass die
Wälder,die heute eine Grundfläche von circa 30 m2 ha–1
haben – das entspricht etwa 80-jährigen Beständen –unter anderen
Bedingungen aufwuchsen,als die jungenBestände, die heute eine
Grundfläche von circa 10 m2
ha–1 haben,was etwa 20-jährigen Beständen entspricht.Rechnet man
zurück von den circa 80-jährigen Bestän-den (30 m2 ha–1
Grundfläche) mit hoher Diversität(sechs Baumarten) zu den circa
20-jährigen Jungbestän-den (10 m2 ha–1 Grundfläche) mit geringer
Diversität(eine Baumart), dann ging alle 10 bis 15 Jahre eine
Be-gleitbaumart verloren, die sich in den Beständen mittle-ren
Alters noch verjüngen konnte. Wir ordnen diesenTrend vor allem dem
Einfluss des Wildes zu. Die 80-jäh-rigen Bestände verjüngten sich
in der Hungersnot nachdem ersten Weltkrieg, als die Wildbestände
allgemeinniedrig waren. Seither haben sich die Wildbestände
er-höht.Offensichtlich können hohe Bestände an Schalen-
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Grundfläche [m2 ha-1]
Baum
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MittelwaldNiederwald
Bauernwald
A B B . 5 a) Die Baumartenzahl im herrschenden Bestand in
Abhängigkeit von der Grundfläche imkleinparzellierten Bauernwald,
im � Mittelwald und � Niederwald (Bild: Von Lüpke). b)
Bauernwaldbei Lengefeld nahe Mühlhausen. Der hohe Anteil von
Eichen, die keine Stockausschläge sind,sondern sich als Keimling
etablierten, zeigt, dass es sich um einen durchgewachsenen
Mittelwaldhandelt. In diesem Wald fehlt die Buche. Hainbuche (48%
der Stämme), Linde (25% der Stämme) und Eiche (20% der Stämme) sind
die Hauptbaumarten zusammen mit Elsbeere, Esche und Feld-ahorn. Das
Fehlen der Buche ist in diesem Wald eine Besonderheit. In anderen
Bauernwäldern ist dieBuche präsent, aber immer unter 50%.
Bergahorn, Kirsche, verschiedene Ulmenarten, Vogelbeere,Hasel und
sogar die Fichte können als weitere Begleitbaumarten hinzukommen.
Auffallend ist diefehlende Verjüngung. Bild: EDSchulze.
D E R E I N F LU S S VO N H AU S T I E R E N AU F D I E WA L DW
E I D E
Pferde zertreten den Jungwuchs und benagen die Rinde bis ins
Holz. Wildpferde (Tarpan)gab es im Thüringer Wald bis ins 16.
Jahrhundert. Rinder fressen vor allem Gras undKräuter und verbeißen
Holzpflanzen nur bei Hunger. Die Waldweide von schwer arbei-tenden
Zugochsen war im Mittelalter daher verboten. Schafe bevorzugen
Edellaubholzund Pappel.
Die Ziege übertrifft das Schaf als „Holzverderber“ [4]. Die
Ziegenweide wurde in Mitteleuropa daher hart bestraft und ist heute
nur noch im Mittelmeerraum zubeobachten.
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wild durch selektiven Verbiss eineVerschiebung in der Vegetation
voneiner Sukzession mit Edellaubholzhin zu reinen Buchenbeständen
be-wirken.
WaldgeschichteIn der nacheiszeitlichen Vegetations-geschichte
[12] gibt es zwei Pe-rioden, die schwer als natürlicheSukzession
erklärbar sind:Die Ablö-sung der Ulmen-dominierten Laub-wälder
durch Eichenwälder vor
circa 4000 Jahren und die Ablösung der Eichenwälderdurch die
Buche vor circa 3000 Jahren. Forstlich isteine natürliche
Sukzession von einem dunklen, von Ul-men dominierten Wald zu einem
lichten Eichenwaldohne Änderung der äußeren Gegebenheiten nicht
er-klärbar. Die Eiche regeneriert nicht unter einem ge-schlossenen
Kronendach. Die Buche ist im Pollenspek-trum als untergeordnete
Mischbaumart vorhanden bissie plötzlich, vor circa 3500 Jahren,
dominant wird.
Die Vegetationskunde interpretierte den Vegetati-onswechsel
durch Klimaänderungen [9]. Dabei wirdvon der rezenten Verbreitung
der Arten auf das Klimader Vergangenheit geschlossen. Die Buche ist
heuteeine Art der kühlen Höhenlagen der Mittelgebirge unddie Eiche
eine Art der wärmeren tiefen Berglagen. Da-raus folgerte man, dass
das Klima am Ende der Ulmen-zeit wärmer wurde, und damit die Eiche
einwanderte.Gleichermaßen folgerte man, dass das Klima kühlerwurde,
als sich die Buche ausbreitete. Heute bietet dieSpurengasanalyse in
Eiskernen eine von den biologi-schen „Proxies“ unabhängige
Beurteilung der Klima-situation.
Die klimawirksamen Spurengase geben keinen Hin-weis darauf
(Abbildung 12), dass es vor 3000 Jahreneine Temperatursteigerung am
Ende der Ulmenzeit be-ziehungsweise einen Temperatureinbruch am
Ende derEichenzeit gab [10, 15]. Die CO2-Konzentration
nahmkontinuierlich zu. N2O und CH4 zeigen am Ende derEichenzeit
eher eine Zunahme als eine Abnahme, wasauf erhöhte mikrobiologische
Aktivität, also auf er-höhte Temperaturen oder auf hohe
Niederschläge undnicht auf niedrigere Temperaturen schließen lässt.
Inden letzten 2000 Jahren zeigen die Spurengase deut-liche, durch
den Menschen bedingte und zunehmendeSchwankungen. Die
rekonstruierten Temperaturen zei-gen seit 6000 Jahren bis zum
Anfang der Industrialisie-rung eine kontinuierliche langsame
Abnahme ohnedeutliche Schwankungen (nicht gezeigt in Abbildung12).
Die spontane Ausbreitung der Buche (erste graueLinie in Abbildung
12) erfolgte in einer Zeit ohne Klima-änderungen. Anscheinend haben
nicht Klimaschwan-kungen die Vegetation geändert, sondern es hat
derMensch auf seine Umwelt eingewirkt.
Der Einfluss des Menschen auf dienacheiszeitliche
Waldentwicklung
Der Einfluss des Menschen auf die nacheiszeitlicheVegetation ist
schwierig zu rekonstruieren, da es keineeindeutigen Marker gibt.Wir
beziehen uns auf die Ar-beiten von Küster [8] und Vera [13]. In der
Nacheiszeitist davon auszugehen, dass Herden von Großherbivo-ren
Mitteleuropa durchzogen und anschließend derMensch als Jäger,
Sammler und Viehhirten an Bedeu-tung gewann. Im Neolithikum (vor
8000 bis 4000 Jah-ren) waren es Wisent, Auerochse,Wildpferd, Reh,
Rot-hirsch, Elch,Wildschwein und Biber, die als Herbivore
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A B B . 7 Vergleich der Vegetations-entwicklung zwischen einer
umzäun-ten und einer freien Fläche im� Plenterwald Langula. Bild:
C. Seele.
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a) Verzweigungstyp Ahorn, Esche
b) Verzweigungstyp Buche
natürliches Wachstum ohne Verbiss
natürliches Wachstum ohne Verbiss
Wachstumnach
Wildverbiss
Wachstum nach Wildverbiss
bi
s Herbs
t
bi
s Herbs
t
A B B . 6 Verzweigungstyp von a) Ahorn und Esche und b) Buche im
natürlichenZustand ohne Verbiss (links) und nach Wildverbiss
(rechts). Bild: C. Seele.
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B U C H E | I M FO K U S
die Vegetation gestalteten. Mammut, Nashorn und Rie-senhirsch
waren bereits ausgerottet. Ziege und Schafkamen mit der
Landwirtschaft nach Mitteleuropa.
Offensichtlich breiteten sich die Ulmenwälder aus,als die
Großherbivoren nicht mehr existierten und derMensch nur lokale
Spuren hinterließ. Nachdem es kei-nen Hinweis darauf gibt, dass
Klimaänderungen die Ul-menzeit beendeten, gibt es unterschiedliche
Hypothe-sen, um den Rückgang der Ulmen in der Zeit vor 8000bis 7000
Jahren zu erklären. Diese reichen von demZusammenbruch der
Ulmenwälder durch den Ulmen-splintkäfer, den Auswirkungen frei
lebender Großher-bivoren auf die Ulme bis hin zur Einwirkung des
Men-schen. Nach Vera [13] reicht der Einfluss der Groß-herbivoren
nicht aus, um die Ulme zurückzudrängen.In den relativ dunklen
Wäldern der Ulme gab es nichtausreichend Futter für große Herden
von Auerochseund Wisent. Beide Arten ernähren sich vornehmlichvon
Gras. Ein Einfluss des Ulmensplintkäfers ist nichtauszuschließen,
erklärt aber nicht, wieso die Eiche an-schließend für so lange Zeit
so dominant sein konnte.Anscheinend war es der Mensch als
Viehhirte, der dieVegetation bestimmte.
Die Menschen hatten bei niedriger Wilddichteebenfalls
Schwierigkeiten, sich von Wild zu ernähren.Vermutlich lockten
unsere Vorfahren das Wild aufkünstliche Lichtungen,wo Gräser und
Stockausschlägeausreichend Futter boten; ein Verfahren, das
heutenoch in Sibirien praktiziert wird.Vera [13] folgert, dassder
Mensch den geschlossenen Wald durch eine park-artige
Weidelandschaft mit Waldinseln ersetzte. Da-durch wurde die Eiche
gefördert.Auch die Haselpollennahmen in dieser Zeit zu und sind
Zeiger für einen of-fenen Wald.Der Einfluss des Menschen war
großflächigund diffus, erzeugte aber ein perpetuiertes, frühes
Suk-zessionsstadium, in dem die Buche ihre Konkurrenz-kraft als
späte Sukzessionsart nicht entfalten konnte.
In Dänemark gibt es aus der frühen Eichenzeit Hin-weise auf
Brand-Rodungen (Pollen von Plantago). Der
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A B B . 9 Eine durch Wildverbiss ver-krüppelte Esche. Rehungen,
Thürin-gen. Diese Esche ist 25 Jahre alt undkönnte ohne Verbiss
etwa 15 m hochsein (siehe Abbildung 2b). Bild: EDSchulze.
Die Biodiversität der Baumarten sinkt mit zunehmenderGrundfläche
(kumulative Fläche der Bäume in Brusthöhepro Hektar). 10 m2 ha–1
Grundfläche entspricht etwa 20-jährigen Jungbeständen. 30 m2 ha–1
Grundfläche ent-spricht etwa 80-jährigem Baumholz. Bei hoher
Grund-fläche ist die Buche die einzig verbleibende
Baumart.Untersuchungen in rumänischen und ukrainischen Ur-wäldern
bei einer niedrigen Wilddichte bestätigen diese Hypothese (O.
Bouriaud und V. Lavnyy, mündlicheMitteilung).
ABB. 10 H Y P OT H E T I S C H E WA L D E N T W I C K LU N GAU F
E I N E R L I C H T U N G I N E I N E M L AU B -WA L D - U RWA L
D
A B B . 8 a) Die Entwicklung vonAhorn und Buche im tiefen
Schatteneines umzäunten Laubwaldes inThüringen. Der Ahorn ist im
Schattendominant und vermag sogar diedichte Laubschicht des
Bingelkrauteszu durchdringen. Bild: EDSchulze. b) Die weitere
Entwicklung vonAhorn, Esche und Buche bei fehlen-dem Wildverbiss.
Die Edellaubhölzersind höher als die Buche. Bild: EDSchulze.
-
Mensch wechselte von einer Jagd- und Sammelwirt-schaft zu einer
Ackerbau- und Viehwirtschaft. Gleich-zeitig begann die Herstellung
von Keramik (Hallstatt-Zeit), und die Anlage von festen Wohnungen
und Be-gräbnisstätten.Die Sesshaftwerdung des Menschen warein
langsamer, sich über Jahrtausende erstreckenderProzess. In der
Bronzezeit (vor 3000 Jahren) gab esschließlich kaum noch „Jäger und
Sammler“.
Für die Ernährung einer Siedlung mit 100 Personenwaren etwa 35
ha Land zum Getreideanbau und wei-tere Flächen für Viehweide nötig
[8]. Gleichzeitigmusste aber auch der Wald für Bau- und
Brennholzleicht erreichbar sein. Vermutlich wurden zunächstStämme
der Unter- und Mittelschicht des Waldes ent-nommen, um die
Krautschicht für eine Beweidung zufördern und um Laub-Heu durch
Schneiteln zu gewin-nen.Die Siedlungen waren aber nicht
dauerhaft.Die Er-tragsleistung der Böden ließ bald nach der
Rodungnach, und es kam vermutlich zu einem Mangel an Bau-und
Brennholz, denn Holz war schwer zu transportie-ren. Man muss daher
annehmen, dass die Gruppe nachArt eines Wander-Feldbaus in
periodischen Abständen(etwa alle 5 bis 10 Jahre) weiter zog.
Mit zunehmender Sesshaftigkeit und der damit ver-bundenen
Intensität der Bewirtschaftung auf relativkleiner Fläche blieben
gleichzeitig aber große Flächenunbewirtschaftet, die in den
vorhergehenden Jahrtau-senden vom Menschen durch diffuse Beweidung
be-einflusst waren. Die Sesshaftwerdung könnte somitfernab von
Siedlungen zu der Ausweitung eines ge-schlossenen Waldes, in dem
die Buche als späte Sukzes-sionsart einen Vorteil hatte, geführt
haben.
Auf die Sesshaftwerdung folgte die Rodung des Wal-des auf
größerer Fläche. Dieser Vorgang schritt in Süd-europa schneller
voran als in Nordeuropa. Die groß-flächige Rodung des Landes war
damals eine organisa-torisch und technisch schwierige Aufgabe,
verlangtegründliche Vorbereitung und zahlreiche Arbeitskräfte.Über
diese Voraussetzungen verfügten nur größere Ge-meinschaften. Damit
waren die Träger der mittelalter-lichen Rodungen in Deutschland die
weltlichen undgeistlichen Grundherren und in einigen Fällen
auchdörfliche Gemeinschaften, aus denen sich später die
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A B B . 1 1 Die Artenzahl der Bäume im Kronendach in
Abhängigkeit von der Grundfläche bei
unterschiedlicherBewirtschaftung. Bei hoher Grundfläche sinkt die
Arten-zahl mit weiterhin steigender Grundfläche entsprechend der
ursprünglichen Hypothese (grüner Pfeil, siehe auchAbbildung 10).
Anders ist das Verhalten bei abnehmenderGrundfläche, bei der die
Artenzahl mit der Grundflächesinkt (roter Pfeil). 10 m2 ha–1
Grundfläche entspricht etwa 20-jährigen Jungbeständen. 30 m2 ha–1
Grundfläche ent-spricht etwa 80-jährigem Baumholz. Die Abnahme in
der Artenzahl mit sinkender Grundfläche ist am ausge-prägtesten im
Schutzwald des Nationalparkes Hainich, sie ist am geringsten im �
Altersklassenwald.
ABB. 11 A R T E N Z A H L E N B E I U N T E R S C H I E D L I C
H E R B E W I R T S C H A F T U N G
Grundfläche [m²/ha]
Anz
ahl B
aum
arte
n
Nationalpark Hainich
y = 0.1562x + 0.2549R 2 = 0.8665
y = -0.2735x + 16.307R 2 = 0.7665
0
1
2
3
4
5
6
0 10 20 30 40 50 60 70
Anz
ahl B
aum
arte
n
Altersklassenwald
y = -0.1436x + 10.182R 2 = 0.6841
y = 0.1223x + 2.0897R 2 = 0.7181
0
1
2
3
4
5
6
0 10 20 30 40 50 60 70
Plenterwald
y = -0.0806x + 6.514R 2 = 0.4759
0
1
2
3
4
5
6
0 10 20 30 40 50 60 70
Anz
ahl B
aum
arte
n
y = 0.1786x + 0.301R 2 = 0.851
-
B U C H E | I M FO K U S
Markgenossenschaften entwickelten. Nur ausnahms-weise,
beispielsweise im Gebirge, gestatteten dieGrundherren einzelnen
Bauern die Rodung.
Das Grundherrentum entstand in der Zeit der Ka-rolinger. Karl
der Große erklärte das von ihm be-herrschte Territorium als
kaiserliches Eigentum (sieheKasten auf Seite 180). Mit der
Einführung der Graf-schaftsverfassung bildete sich ein Dienst- und
Amtsadelaus weltlichen und geistlichen Herren (Herzöge, Fürs-ten,
Grafen, hoher und niedriger Adel) heraus, die Teiledes kaiserlichen
Eigentums als Lehen verwalteten. Mitder Zeit gingen die
Reichsforste in den Besitz von Ad-ligen und Klöstern über [5]. An
der Basis standen leib-eigene Bauern als die eigentlichen
Bearbeiter des Lan-des (Abbildung 13).Während sich die bäuerliche
Land-nahme der germanischen Stämme (300 bis 400 n.Chr.)zumeist auf
Lößböden oder auf Zechsteinkalke be-schränkte, wurden in der
fränkisch-karolingischen Ro-dungsphase (500 bis 800 n.Chr.) die
reichen Braun-erdeböden der Buchenwälder in Ackerland und Wei-den
umgewandelt.
Die siedlungsfernen Forste (siehe Kasten auf Seite180) dienten
zunächst primär der königlichen Jagd,d.h.die Buche wurde durch
Verbiss der Begleitbaumar-ten gefördert. Im späten Mittelalter
stieg aber der Be-darf an Holzkohle für die Eisenverarbeitung stark
an.Die Vergabe von Konzessionen an Köhler, Holzascher,Rußhersteller
und Sägewerker war eine wichtige Ein-kommensquelle der Herrscher,
ohne dass es eine forst-liche Aufsicht gab. Diese Art der
Bewirtschaftungdrängte die Buche wiederum zurück und förderte
dieAusweitung früher Sukzessionsarten.
Im 16. Jahrhundert waren die Wälder zu großenTeilen stark
degradiert, wie die periodischen „Berei-tungen“ der Herzöge von
Weimar und Gotha bezeugen.In Bergbaugebieten, wie z.B. dem
Thüringer Wald,waren nach diesen Berichten die Berge bedeckt
vonDornengestrüpp. Brände und Viehverbiss verwüstetenden Wald auf
großer Fläche. Gleichzeitig zur Exploita-tion des Waldes gab es
riesige „Prachtjagden“, bei de-nen hunderte Vasallen mitwirkten,
und tausende vonStücken Wild getötet wurden [7]. In dieser Zeit
wurden
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Zeit vor heute [Jahre]
600
650
700
550
750
CH
4 [ppbv]
250
260
270
280
N2O
[ppb
v]
260
265
270
275
280
285
290
CO
2 [pp
mv]
40006000 30005000 2000 1000
ABB. 12
Die zeitlichen Veränderungen der atmosphärischen Spurengase CO2,
Methan (CH4) und N2O in der Zeit von vor 6000 Jahren bis heute
(nach [15]). Die erste graue Linie bei 3000 vor heute zeigt den
Beginn der Hauptausbreitung derBuche. Die zweite graue Linie bei
2500 vor heute zeigt die Zeit, als kurzfristig die Gletscher
vorrückten, es also lokaletwas kühler war.
-
auch die großen Beutetiere (Bär,Wolf,Luchs) auf großerFläche
ausgerottet.
Vor allem die Angst vor einer akuten Holznot ließim 17.
Jahrhundert eine Vielzahl von Wald- und Forst-
ordnungen entstehen,um den Verwüstungsprozess auf-zuhalten. Die
Forstordnungen waren der Beginn einergeordneten Waldwirtschaft. Ein
endgültiges Ende derPrachtjagden des Barock und der Plünderung der
Wäl-der durch ungeregelte Nutzung kam aber erst mit KarlTheodor von
Bayern (1724–1799) der verfügte: „In al-len Differenzen hat das
Jagdwesen dem Forstwesennachzustehen“ [7].
Die Regeneration der verwüsteten Flächen führteaber nicht zu
einer Förderung der Buche, sondern ausforsttechnischen Gründen der
Etablierung von Waldauf degradierten Böden zu einer Ausweitung der
Nadel-bäume, insbesondere der Fichte. Mit der Säkularisie-rung nach
den Napoleonischen Kriegen und mit demAufstieg Preußens kam es nach
1800 zu einer um-fangreichen Änderung der Besitzverhälnisse und
an-schließend zu einer großflächigen Umwandlung vonMittelwäldern in
Altersklassenwälder (Abbildung 14).Vor allem aus wirtschaftlichen
Gründen wurde dieBuche erst nach dem Zweiten Weltkrieg
großflächigzugunsten der Fichte zurückgedrängt.
Die indirekte Förderung der Buche durch Wildwurde mit der
Revolution von 1848 zunächst einge-schränkt.Der Bauer bekam mit dem
Eigentum auch dasRecht zur Jagd „Die Jagd steht jedem
Grundbesitzerauf seinem Grund und Boden zu“ (§3 des Gesetzeszur
Aufhebung des Jagdrechtes auf fremdem Grundund Boden und die
Ausübung der Jagd vom 31. Okto-ber 1848). Dieses Recht wurde aber
1850 bereits wie-der aufgehoben mit der Begründung des
Großgrund-besitzes,dass das Wild auszusterben drohte.Für die
Ge-stattung der Ausübung der Jagd wurden minimaleGrößen der
Jagdbezirke festgesetzt (75 ha). Es wurdenJagdscheine
vorgeschrieben und Schonzeiten festge-legt. Dennoch ist die kurze
Periode einer Reduzierungdes Wildes bei freier Jagd an der
Regeneration der Edel-laubhölzer noch heute erkennbar (150-jährige
Ahorne
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D E R WA N D E L D E R B EG R I F F E „ FO R S T “ U N D „ WA L
D “ I M L AU F E D E R Z E I T
Für das Verständnis der Waldentwicklung sind die Kenntnis und
der Wandel von Begriffen wichtig. Das heutige Wort „Forst“, das
einen Wirtschaftswaldkennzeichnet, hatte ursprünglich eine andere
Bedeutung [13]. Die „forestes“ bezeichneten die königlichen
Liegenschaften der Karolinger. Es war das nicht-kultivierte Land
und bestand nicht nur aus Baumbeständen, sondern auch aus Mooren,
Grasländern und Gebüschen. Der frühere Sinn des Wortes
„Forst“klingt durch, wenn man heute noch von einer „staatlichen
Forstverwaltung“ spricht. ImGegensatz dazu bezeichnete das Wort
„Wald“, das heute übergeordnet für Baumbestände ver-wendet wird, im
frühen Mittelalter das Gebiet, in dem die Anlieger der „forestes“
für den Eigen-bedarf Waldweide, Bau-und Brennholzgewinnung und
Imkerei betreiben, Heumachen undBäume schneiteln durften. In
Anlehnung an den ursprünglichen Gebrauch des Wortes „Wald“spricht
man auch heute noch vom „Waldbau“ als einer forstlichen Disziplin.
Der Wald lag inden „forestes“, in denen große Gebiete der Jagd und
nicht der Holznutzung vorbehalten waren.Der lateinische Begriff
„silva“, berühmt durch Tacitus, bezeichnet nach Vera [13] eine
offeneWaldlandschaft im Gegensatz zum „lucus“, dem Hain, der durch
eine geschlossene Baum-vegetation gekennzeichnet ist. Nach Vera
[13] waren die „silvae horridae“ des Tacitus keines-wegs
„schreckliche Wälder“ sondern offene Waldlandschaften, in denen
Waldinseln vonDornengebüschen umgeben waren. Tacitus und auch
Virgil beschreiben den Viehreichtum in „Germanien“. Es war
anscheinend eine Landschaft, die von Waldweide geprägt war, über
die Varus mit seiner Armee zog.
ABB. Die Aufteilung und Nutzung des Waldes inSiedlungsnähe und
in ortsfernen Gebieten.
ABB. 13 D I E V E RWA LT U N G S S T R U K T U R D E R G R A F S
C H A F T S -V E R FA SS U N G I M K A RO L I N G I S C H E N R E I
C H ( N AC H H A S E LU N D S C H WA R T Z , 2 0 0 0 )
-
B U C H E | I M FO K U S
und Eschen).Es gab seit 1848 nur noch zwei Perioden,in denen der
artenreiche Mischwald sich ohne denDruck überhöhter
Wildpopulationen erholen konnte.Dies sind die Zeiten nach dem
Ersten und ZweitenWeltkrieg. Im forstlichen Kleinbesitz bestimmt
aberseither der Jagdpächter und nicht der Förster weit-gehend über
den Baumbestand.
Mit dem „Hitlergesetz X: Reichsjagdgesetz“ wurde1935 die Jagd
neu geregelt und mit der „Hege“ Vorstel-lungen des Dritten Reiches
auf die Jagd übertragen,diebis ins Bundesjagdgesetz wirken. Die
Wildbeständenahmen nach 1935 zu und die Jagdanlagen aus demDritten
Reich sind in der Schorfheide und in den Na-tionalparken Jasmund
und Kellerwald als Buchenrein-bestände noch heute erkennbar
(Abbildung 15).
Insgesamt sind die Wildschäden in Deutschland un-angemessen hoch
[1]. Wo noch Laubwald vorhandenist, kommt es zu einer Ausweitung
der Buche, insbe-sondere dort, wo nicht „Wald vor Wild“ sondern
„Waldund Wild“ gilt.
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Mittelwald
Altersklassenwald (Laubwald)
Altersklassenwald (Nadelwald)
Plenterwald
Landwirtschaftliche Flächen
keine Daten
Keula
Leinefelde
Mühlhausen
Heilbad Heiligenstadt
Keula
Leinefelde
Mühlhausen
Heilbad Heiligenstadt
Keula
Leinefelde
Mühlhausen
Heilbad Heiligenstadt
1800 1900 2000
0 105 Kilometer
¯
Bild: EDSchulze, J. Wäldchen
ABB. 14 WA L D U M WA N D LU N G E N I M H A I N I C H - D Ü N -
G E B I E T VO N 1 8 0 0 B I S 2 0 0 0
A B B . 1 5 Laubwaldbestand imNationalpark Jasmund. Auffällig
istdas völlige Fehlen einer Verjüngung,bedingt durch überhöhte
Wildbe-stände. Die Bewirtschaftung erfolgtnach dem Konzept „Natur
Natur seinlassen“.
G LOSSA R
Altersklassenwald: Im Altersklassenwald sind die Wälder nach dem
Baum-alter räumlich getrennt angeordnet. In einem nachhaltig
bewirtschaftetenBetrieb von z.B. 100 ha kann bei einer Umtriebszeit
von 100 Jahren jedes Jahreine Fläche von 1 ha geerntet werden.
Buchenmast: Die Buche blüht und fruchtet in periodischen
Abständen vonzwei bis sechs Jahren. Ein solches Ereignis, bei dem
die Buche eine großeMasse an Früchten bildet, wird Mastjahr
genannt.
Grundfläche: Die Grundfläche ist die Summe aller horizontalen
Stamm-flächen in 1,3 m Baumhöhe auf einem Hektar.
Mittelwald: Dies ist eine historische Bewirtschaftungsform des
Waldes, diedem Niederwald ähnlich ist, aber zusätzlich einen
lockeren Altholzschirm be-sitzt. Dieser Schirm wurde oft von Eiche
dominiert, die gleichzeitig wichtig fürdie Schweinemast war. Der
Unterwuchs war artenreich mit Holzgewächsen,die Stockausschläge
bilden konnten. Nach der periodischen Ernte der Strauch-schicht
erfolgte oft eine Zwischennutzung mit Waldweide und in
schlechtenZeiten auch mit Getreide.
Niederwald: Dies ist eine historische Bewirtschaftungsform des
Waldes, beider der Wald ausschließlich als Energiewald genutzt
wurde, d.h. er wurde alle10 bis 30 Jahre geerntet. Der Niederwald
war sehr artenreich mit Gehölzen,die zu Stockausschlägen fähig
waren.
Plenterwald: Im Plenterwald finden sich Bäume unterschiedlichen
Alters undunterschiedlicher Dimension auf kleiner Fläche. Einzelne
Bäume werden nachBedarf geerntet. Jeder Eingriff dient der Pflege
und der Verjüngung des Waldes.
Schäl- und Messerfurnier: Furniere werden in der Möbelindustrie
und fürSperrholz verwendet. Besonders wertvolle Stämme werden längs
aufge-schnitten. Mit einem scharfen Messer werden anschließend
wenige Millimeterdicke „Bretter“ radial abgeschnitten (gemessert).
Bei Schälfurnier dreht derrunde Stamm wie auf einer Drehbank, und
ein Messer schneidet tangentialeine wenige Millimeter dicke Schale
ab. Man kann Messer- und Schälfurnieran dem Verlauf der Maserung
erkennen.
Verjüngung: Die Verjüngung ist der Jungbestand in einem Wald
unabhängigvon der Art der Bewirtschaftung.
-
AusblickDie Wechselwirkungen zwischen der Kulturgeschichtedes
Menschen und der Dominanz der Buche zeigen ei-nen wellenartigen
Verlauf, in dem der Mensch die Bu-che sowohl förderte als auch
übernutzte (Abbildung16). Der „naturnahe“ Wald wäre vermutlich ein
Laub-mischwald vergleichbar mit dem der „Ulmenzeit“.
Wenn es um die Erhaltung der Biodiversität inDeutschland geht,
bedarf die Buche im Augenblick kei-nes zusätzlichen Schutzes.
Wildbestände und staatlichgeförderte Programme zur Waldumwandlung
förderndie Buche. Schutzbedürftig sind die Edellaubholzartenund die
Eiche,die auf großer Fläche an Lebensraum ver-lieren.Noch wichtiger
wäre es,Standorte mit langfristi-ger und ungestörter
Habitattradition zu schützen.
Ein einseitiger Schutz der Buche und von Buchenalt-beständen
würde in Verbindung mit einer unzureichen-den Jagd sehr nachteilige
Folgen für die große Arten-vielfalt der Begleitbaumarten und deren
assoziiertenFaunen haben. Das Schutzkonzept des
Bundesnatur-schutzgesetzes „Natur Natur sein lassen“ fördert
unterden jetzigen Gegebenheiten im Wald den Arten-schwund und
sollte modifiziert werden.
ZusammenfassungDiese Arbeit gibt einen Überblick über die
Ökologie derBuche und ihrer Begleitbaumarten. Die historische
Entwick-lung der Buchenwälder wird in einem wirtschaftlichen
undsoziologischen Kontext der menschlichen Entwicklungs-geschichte
dargestellt. Besondere Bedeutung hat dabei dieStellung der Jagd und
der Einfluss des Schalenwildes auf dieBaumarten in historischer
Zeit. Die Diskussion, ob „Wald vorWild“ oder „Wald und Wild“ hat
bis heute eine politischeDimension, die mehr als die Ökologie der
Arten die Baum-artenmischung im Wald bestimmt.
SummaryThe Beech forests: A cultural and socio-economic
historyThe German strategy of maintaining biodiversity aims at
anestablishment of wilderness areas. Mainly beech forestsshall
serve as UNESCO world heritage. Here we ask, if thereare any
“natural” beech forests. This tree species is closelylinked to
human development, and at present this species isless endangered
than the accompanying species of Acer,Fraxinus, Quercus and other
broad leaved species.
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Ulme +Edel-laubholz
Edel-laubholz
ortsnah ortsnahortsfern
ortsfern
NadelholzEiche
Buche
Ant
eil n
iedr
igA
ntei
l hoc
h
NomadeMensch
fördert Eiche
5000 4000 3000 2000 1000 0Jahre BP
Sesshaftigkeitfördert Buche
Holzkohleund Metall-verhüttungverdrängt
Buche
Waldverwüstungund Bedarf anverschiedenen
Holzsortenfördert
Edellaubholz
Jagdfördert Buche
Förderungdurch langeSukzession
FörderungBuche ortsfern
durch Feudaljagd
Waldumbaufördert
Nadelholz
ABB. 16 Z E I T L I C H E R V E R L AU F D E R D O M I N A N Z V
E R S C H I E D E N E R BAU M A R T E N
Der „Nomade“ Mensch hat vermutlich den Ulmenwald zurückgedrängt,
der Eiche Vorschub geleistet und einefrühere Ausweitung der Buche
verhindert. Mit der Sesshaftigkeit des Menschen gab es ortsferne
Wälder, in denendie Buche als späte Sukzessionsart dominant werden
konnte.Die Buche wurde durch die jagdliche Nutzung des
herrschaftlichen Waldes gefördert.Der zunehmende Bedarf an
Holzkohle, Pottasche und Ruß drängte die Buche zurück bis zu einer
Waldverwüstungim 16. und 17. Jahrhundert.Die Forstwirtschaft deckte
den Holzbedarf durch zunehmenden Anbau von Nadelholz auf
Buchenstandorten. Hohe Wildbestände fördern heute die Buche auf den
verbleibenden Laubwaldstandorten. Auf ortsnahen Wald-standorten
führte der Bedarf an verschiedenen Holzarten zu einer Förderung
eines Laubmischwaldes. Die Wild-dichte gefährdet heute den
Fortbestand der reichen Laubmischwälder. BP: „before present“: Zeit
vor 2010.
-
B U C H E | I M FO K U S
SchlagworteBuchenwald, Waldentwicklung, Weltnaturerbe,
Biodiver-sität
DanksagungWir danken der Max-Planck Gesellschaft für die
Un-terstützung dieser Untersuchung. Die Arbeiten wur-den zusätzlich
gefördert durch das EU-ProjektCarboEurope-IP GOCE-CT-2003n505572
und durchdas DFG-Schwerpunktprogramm 1374 „Explorato-rien“. Wir
danken insbesondere Annett Börner fürdie Hilfe bei der Herstellung
der Abbildungen.
Literatur[1] C. Ammer, T. Vor, T. Knoke, S. Wagner, Der
Wald-Wild Konflikt:
Analyse und Lösungsansätze vor dem Hintergrund
rechtlicher,ökologischer und ökonomischer Zusammenhänge. Gutachten
imAuftrag der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft,des
Bundesamtes für Naturschutz, des Deutschen Forstwirt-schaftsrates
und der Hatzfeldt-Wildburg’schen Verwaltung, 2010.
[2] BMU, Nationale Strategie zur Biologischen Vielfalt,
2007.www.bmu.de/naturschutz_biologische_vielfalt/downloads/doc/4033.php
[3] H. C. von Carlowitz, Sylvicultura Oeconomica, Leipzig, 1732.
[4] C. Grebe, Die Forstbenutzung, 3. Auflage, Braumüller, Wien,
1882. [5] K. Hasel, E. Schwartz, Forstgeschichte, Verlag Kessel,
Remagen,
2006.[6] H. D. Knapp, F. A. Emde, B. Engels et al., Naturerbe
Buchenwälder:
Situationsanalyse und Handlungserfordernisse, Bundesamt
fürNaturschutz, Bonn, Insel Vilm, 2008.
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Verlags-buchhandlung München, 1934.
[8] H. Küster, Geschichte des Waldes, C.H. Beck, München,
1998.[9] G. Lang, Quartäre Vegetationsgeschichte Europas, Gustav
Fischer,
Jena, 1994.[10] M. E. Mann, Z. Zhang, M. K. Hughes et al. (2008)
Proxy-based
reconstructions of hemispheric and global surface
temperaturevariations over the past two millenia, PNAS 2008, 105,
13252–13257.
[11] K. Spindler, Der Mann im Eis, C. Bertelsmann, München,
1993.[12] E. Strasburger, Lehrbuch der Botanik, 36. Auflage,
Spektrum,
Heidelberg, 2009.[13] F. W. M. Vera, Grazing ecology and forest
history, CABI, Walling-
ford, 2000.[14] H. Walentowski, H. Bussler, M. Blaschke et al.,
On the origin of
beech forest species – eine Hypothese der inkorporierten
Bio-diversität in Buchenwäldern des mitteleuropäischen Tief-
undHügellandes (in Vorbereitung).
[15] H. Wanner, J. Beer, J. Bütikofer et al., Mid- to late
Holocene climatechange: An Overview. Quaternary Science Reviews,
2008. DOI10.1026/Jquascirev.2008.06.013.
Die AutorenErnst-Detlef Schulze ist Emeritus am
Max-PlanckInstitut für Biogeochemie. Er hat dieses Institut
auf-gebaut.
Dominik Hessenmöller ist als Mitarbeiter am MPI für Biogeochemie
zuständig für die forstlichenInventuren, die im Rahmen des
DFG-Schwerpunkt-programms „Exploratorien“ durchgeführt werden.
Carolin Seele ist Doktorandin am MPI für Biogeo-chemie und
beschäftigt sich mit Verbissschäden ander Verjüngung von
Bäumen.
Jana Wäldchen ist Doktorandin am MPI für Bio-geochemie und
beschäftigt sich mit der Wald-geschichte im Hainich-Dün Gebiet.
Nikolas von Lüpke ist Doktorand an der ForstlichenFakultät in
Göttingen. Er beschäftigte sich im Rah-men seiner Masterarbeit mit
den Bauernwäldernim Thüringer Becken.
Korrespondenz: Prof. Dr. E.-Detlef SchulzeMax-Planck Institut
für BiogeochemieHans-Knoell-Strasse 10, 07745 Jena Email:
[email protected]
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