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Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie Die Bipolare Störung: Was gibt es Neues aus der Forschung? Dietrich van Calker Sektion Psychopharmakotherapie DGBS 2014
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Die Bipolare Störung: Was gibt es Neues aus der Forschung? · Akathisie • Häufigkeit bei typischen Neuroleptika 20- 75% • meist in den ersten 4 Wochen, 90% innerhalb der ersten

Oct 30, 2019

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Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie

Die Bipolare Störung: Was gibt es Neues aus der Forschung?

Dietrich van Calker Sektion Psychopharmakotherapie

DGBS 2014

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Genetik und Epigenetik

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Genom-weite Assoziationsstudien bei bp Störung (Craddock & Sklar Trends in Genetics 2009)

Ferreira et al 2008

Baum et al 2008

Sklar et al 2008

Ferreira et al 2008, Meta-Analyse: Ank3,CACNA1C GWAS Consortium 2011: Ank3, CACNA1C, ODZ4

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GWAS: Zusammenfassung • Keine konsistenten Befunde! • Wenn überhaupt (Ank3, CACNA1C): Erklären nur

einen sehr geringen Anteil des Risikos! – Ank3: Ankyrin-G, Gerüst-Protein, vermittelt die Formung

des ersten Axon-Segmentes in Neuronen – CACNA1C: Ca-Kanal, spannungsabhängig, L type, alpha

1C Untereinheit • Sehr unspezifisch, Veränderungen auch bei

Depression und Schizophrenie!

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Molekulare Genetik:

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The „Case of the Missing Heritability“

Brendan Maher, Nature Editorial 2008: The unexpected results left researchers at a point “where we all had to scratch our heads and say, ‘Huh?’” • Tausende Varianten? • “Copy-Number” Variationen (CNV)? • Epistasis (ein Gen maskiert den Effekt eines

anderen oder Zusammwirken mehrerer Gene? • Epigenetische Effekte?

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Gen-Expression

Epigenetik!

si-/mi-RNAs!

CNV

Pre-miRNA

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Die Rolle der Epigenetik

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Mütterliche Fürsorge in der Kindheit und Reaktivität des HPA-Systems bei Ratten

Ratten, die von ihren Müttern als Neugeborene intensiv versorgt wurden (high LG) zeigen eine verminderte HPA-System Reaktion auf Restraint Stress

Liu et al. Science 1997;277:1659

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HDACs

HATsHATs

Absence of gene Absence of gene expressionexpression

Gene expressionGene expression

AcAc

AcAc

AcAcAcAc

AcAcAcAc

AcAcAcAc

AcAcAcAc

AcAcAcAc

Acetylated chromatinDeacetylated chromatin

Valproate

- cellular hyperacetylation- induction of apoptosis- increase in viral expression- decrease of leukemic cells in vivo

Epigenetik

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Drug-induced chromatin

remodeling (Newton & Duman 2006)

MeCP2, methyl CpG binding protein 2; MBD, methyl-CpG binding domain proteins; HAT, histone acetyltransferase; HDAC, histone deacetylase; TF, transcription factor; RNA pol, RNA polymerase

Mood stabilizer

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Jean-Baptiste Lamarck (1744-1820) „Vererbung erworbener Eigenschaften“: Nur „veritable rubbish“ (C. Darwin)?

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„Man kann in der Wahl seiner Eltern nicht

vorsichtig genug sein!“

Paul Watzlawick

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Die Rolle von Adulter Neurogenese und Psychosozialem Stress

(Schloesser et al 2010)

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Aggressor

Stimulierende Umgebung

Reizarme Umgebung

„Depressive“ Maus

Maus mit intakter adulter Neurogenese

Maus mit intakter adulter Neurogenese

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aggressor

Stimulierende Umgebung

Reizarme Umgebung

„Depressive“ Maus

Maus mit defekter adulter Neurogenese

Maus mit defekter adulter Neurogenese

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Die Rolle von Adulter Neurogenese und Psychosozialem Stress

(Schloesser et al 2010)

• Chronischer psychosozialer Stress verursacht depressionsähnliches Verhalten bei Mäusen.

• In stimulierender Umgebung normalisiert sich das Verhalten, nicht aber in reizarmer Umgebung.

• Verhaltensnormalisierung ist abhängig von intakter adulter Neurogenese.

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Die Rolle von pathologischer Hirnaktivität und „synaptic scaling“

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„Synaptic Scaling“ (Pozo & Goda Neuron 2010)

Up-scaling Down-scaling

AMPA-receptors

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Homer

Μῆνιν ἄειδε, θεά …..

Homer Simpsons Alter: 38 Jahre Lieblingsessen: Donuts, Club Sandwich, Shrimps, Kuchen, Hot Dogs

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Homer proteins form a physical tether linking signaling molecules in postsynaptic

densities

(Fourgeaud J Neurosci 2005) PIKE L: phosphoinositide 3-kinase enhancer TRPC: C-type transient receptor potential channels GKAP: guanylate-kinase associated proteins .

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P < 0.05 P < 0.05 P < 0.05 P < 0.05

P < 0.05

0

10

20

30

40

50

60

70

80

Eerdekens et al. 2003

Tohen et al. 1999

Jones, Huizar 2003

Keck et al. 2003

Marcus et al. 2002

Res

pons

e R

ate

(%)

Yatham LN. Bipolar Disord. 2003 Scherk, Pajonk, Leucht. Arch Gen Psychiatry 2007; ergänzt DvC 2011

Response Rate (≥ 50% Reduktion in YMRS; US 3-Wochenstudien)

Risperidon Olanzapin Quetiapin Aripiprazol Ziprasidon Placebo

Sichere und wirksame antimanische Therapie ! Antipsychotika zweiter Generation: vergleichbare Wirkung !

McIntyre et al 2009

P < 0.01

Asenapin

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Wahl der ersten Behandlung bei akuten manischen oder gemischten Episoden: Kombinationstherapie

• Kombination eines Antipsychotikums mit anderen

antimanischen Präparaten erleichtert anscheinend das akute Ansprechen auf die Behandlung……

• Folgende Präparate haben sich in Kombination mit Lithium oder Valproat einer alleinigen Behandlung mit Lithium oder Valproat als überlegen erwiesen (I) – Aripiprazol – Haloperidol – Olanzapin – Quetiapin – Risperidon – Ziprasidon – Asenapin

Verändert nach: Goodwin G et al., Br Ass Psychopharmacol Guidelines Journal of Psychopharmacology 23(4) (2009) 346–388.

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Gemischte/dysphorische Manie (Mischzustände)

• Kriterien sowohl einer Depression als auch einer Manie sind erfüllt (i.S. eines Mischzustandes oder wechselnd)

• ca. 30 % der bipolaren Patienten • Episodendauer länger als bei klassischer

Manie (Swann, 1994) • Hohe Suizidgefährdung! • Therapie: Valproat (evtl. moderne AP)

– Bei unzureichendem response: Kombi Val + Olanzapin! (Houston et al 2009)

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Unerwünschte „Nebenwirkungen“

bei Pharmokotherapie

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Moderne AP: Vergleich von Nebenwirkungen

Nasrallah HA, et al. Ann Clin Psychiatry. 2001;13:215-227. – = sehr selten, ± = kann vorkommen, Halbreich UM, et al. Psychoneuroendocrinology. 2003;28:53-67. + = mild,++ = moderat, +++ = deutlich

OLZ RIS QTP ARI ZIP ASE EPMS + ++ + + + + Tardive Dyskinesie ± ± ± ± ± ?

Prolaktin + +++ ± – ± – Sedierung +++ + ++ ± ± + Gewichts-zunahme +++ ++ ++ ± – +

Hyperlipid-ämie +++ + ++ – –

Diabetes ++ + + ± ± ±

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Einfluß von Adipositas auf die Wiedererkrankungshäufigkeit bei prophylaktischer

Therapie

Time to Any Illness Recurrence Time to Depressive Illness Recurrence for Obese and Nonobese Patients With Bipolar I Disorder

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Akathisie • Häufigkeit bei typischen Neuroleptika 20-75% • meist in den ersten 4 Wochen, 90% innerhalb der ersten 2-3

Monate; meist assoziiert mit anderen Früh-EPMS • Auch bei „atypischen“ Antipsychotika (vor allem Risperidon und

Aripiprazol) • Anticholinergica (z.B. Akineton) wenig wirksam. • Benzodiazepine (cave Abhängigkeitsproblematik); • Beta-Blocker: Wirksamkeit unbewiesen (vgl. Lima et al 2004, Cochrane

review)

• Vitamin B6 (600 mg/d)? (Lerner et al 2004)

• Mirtazapin (15 mg/d) (Poyurovsky et al 2006

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Lithium-induzierte Nephropathie • Prävalenz: Kreatinin-Erhöhung 4% nach 6,5 J, 12-21% nach 17-

19 J Lithumtherapie. Wesentlicher Prädiktor: Dauer der Li-Therapie (>20 J)

• Pathologie: Interstitielle Fibrose, fokale segmentale Glomerulosclerose, häufig Zysten

• Langsame Progression über Jahre (Clearence-Abnahme 2.2 ml/min/Jahr)

• Pathophysiologie: unklar, GSK3β, Inositol-Depletion? • Therapie: Lithium absetzen Erholung wenn Clearence >40

ml/min, <40 evtl. weiter Progression (Presne et al 2003)! • Mindestens jährliche Kreatinin-Kontrollen (evtl.

Clearence!) • Prophylaktischer Effekt von Amilorid???

(Grünfeld & Rossie 2009)

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Bipolare Depression

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Die häufigsten Nebenwirkungen von Latuda/Lurasidon (Dainippon Sumitomo/Takeda): (Zulassung in EU nur für Schizophrenie, nicht für

bp-Störungen!) • Akathisie,

• Somnolenz, • Übelkeit, • Parkinsonismus und • gesteigerte Erregbarkeit.

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Lurasidone in Bipolar Depression - Combination with Li or Val (Loebel et al 2014)

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Bipolare Depression Das antidepressive Dilemma:

„Switch“ oder Rückfall?

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Switch-Risiko bei unterschiedlichen Antidepressiva (Leverich et al 2006)

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Antidepressiva bei bipolarer Depression

• Bei bipolar-2 Störung wahrscheinlich

unproblematisch, vor allem in Kombination mit (antimanischen) Stimmungsstabilisierern

• Bei bipolar-1 Störung: Nur in Kombination mit (antimanischen) Stimmungsstabilisierern, vorsichtig eindosieren (?), auf (hypo)manische Symptome achten.

• Wenn keine (hypo)manischen Symptome: Längerfristige Erhaltungstherapie erwägen!

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Prophylaxe

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Das „Lithiumeter“ veranschaulicht Indikationen und Risiken bei Lithiumtherapie

Malhi et al Bipolar Disorders 2011

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Psychotherapie

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Effekt von Gruppen-Psychotherapie bei bipolarer Erkrankung.

Castle D et al. BJP 2010;196:383-388

©2010 by The Royal College of Psychiatrists

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Langzeiteffekte von Gruppenpsychotherapie bei bipolaren Erkrankungen (Colom et al Br J Psychiatry 2009)

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Zusammenfassung • Neurobiologie:

– „Epigenetik“ vermittelt Interaktion von genetischer und psychischer Belastung

– Hinweise auf Rolle von „synaptic scaling“ • Psychopharmakologische Therapie:

– Alle „neuen“ AP in der Akuttherapie etwa gleich wirksam, Langzeitstudien fehlen

– Kombinationstherapien mit Li oder Val wirksamer! – Metabolische UAW sind ein großes Problem!

• Psychotherapie: – Gute Effekte von Gruppenpsychotherapie belegt