Inhaltsverzeichnis Editorial 1 ZIA: Tag der Immobilienwirt- schaft (WR) 2 IVG: Verlieren Aktionäre durch Milliardenloch ihr Vermögen? (WR) 5 IVG: Enteignung durch die Hintertür (Ries) 8 Zensus 2011/2013 bekehrt Statistik-Fortschreibung (WR) 10 IMX: Erreichung von Mietobergrenzen (WR) 12 Büroimmobilie weltweit bevorzugte Assetklasse 15 Top-Performer der deut- schen Einzelhandelsmärkte 16 Erbbaurecht in der Praxis (AE) 16 Hotelmarkt: Differenzierung schreitet voran 18 Impressum 30 Immobilienbrief Berlin 31 IVG: Holland-Immobilien in Not 18 Hamburg: Industriemarkt (Richter) 20 Logistik-Ranking: Düsseldorf vorn 28 Deutscher Immobilien- markt: Alternativen gesucht 22 Knight Frank: Konzerne machen Wohnungsmärkte 21 Immobilienmanager: Fach- medium des Jahres 2013 29 LBS: Hauspreise gestiegen (CW) 29 Immobilien als Betongold (Vornholz) 26 Fonds-Augenmerk: SachsenFonds Deutschland 5 26 Effekte der finanziellen Repression (Wellstein) 14 NR. 297 I 23. KW I 07.06.2013 I ISSN 1860-6369 I KOSTENLOS PER E-MAIL Sehr geehrte Damen und Herren, manche Verbände haben das Glück gepachtet. Der „Tag der Immobilienwirtschaft“ des ZIA am Mittwoch in Berlin präsentierte sich rd. 1.200 Managern der Immobilienwirtschaft wieder bei Kai- serwetter. Der Flughafen Tempelhof löste mit genug Platz für Wettersicherheit und besonderer Atmosphäre den Euref Campus als Veranstaltungsort ab. Der ZIA trumpft aber nicht nur beim Wetter. Auch als Verbands-Skeptiker muss man ZIA Präsidenten Andreas Mattner Hochachtung zollen. Der ZIA hat es in die politische Ebene geschafft. Diesmal reklamierte Bundesumweltminis- ter Peter Altmaier das Wetter für sein Resort, während letztes Jahr noch Bundesbauminister Pe- ter Ramsauer seine Dienstzuständigkeit für „wetter.de“ als Erfolgsfaktor anführte. Mit Wolfgang Schäuble kamen drei Bundesminister. Kanzlerkandidat Peer Steinbrück stellte sich auch. Eine Vielzahl Bundestagsabgeordnete rundete die Polit-Szene ab. Besonders wichtig: Auf dem ZIA-Tag finden die Gespräche, das Kontakten und das Netzwerken noch in lockerer Atmosphäre statt. Der „Tag der Immobilienwirtschaft“ ersetzt jetzt die verloren gegangene lockere Messementalität der früheren Mipim und immer mehr auch der Expo Real. Längst verschanzen sich auf den Messen die Matadore in Hinterzimmern und ergehen sich in wichtigen Gesprächen, um die Messekosten zu rechtfertigen. Um mir 5 min Gesprächspause zu gönnen, ging ich in die völlig leere Presselounge des Tages. Mit „haben Sie ein FIPP-Bändchen?“ verwickelte mich eine sommerlich berockte, attraktive, junge Dame in ein Gespräch. Nein, ich war am Abend nicht mehr wichtig. Na ja, die wohl umfirmierte leere Lounge steht aber schließlich da- für, dass sich die ganzen FIPP ausnahmslos unter das Immobilienvolk gemischt hatten. Frank Billand, Axel Gedaschko, Ulrich Höller, Tobias Just, Christoph Kahl und Christian Skrodzki mussten schließlich aus der Hand des Bundesbauministers – das wünscht sich ja jeder – ihre Auszeichnung „Köpfe des Jahres“ entgegennehmen, die von Immobilienjournalisten auf Einladung von Dirk Labusch, „Immobilienwirtschaft“, gewählt worden waren. Aus journalistischer Sicht boten die vier Prominentenvorträge bei engagiertem Mitschrei- ben eine Fülle von Botschaften, die ein ganzes Visitenkartenzwischenblatt füllten. Der Immobilien- wirtschaft käme eine Schlüsselrolle bei der Energiewende zu. Ziel sei „Umwelt und Wohlstand“, nicht „Umwelt oder Wohlstand“. Steuerliche Verlässlichkeit sei wichtiger als Steuerhöhe. Soziale Gerechtigkeit und Erhaltung der gewachsenen Standorte bestimmten die Mietpolitik. Wildgeworde- ne Finanzmärkte müssten gebändigt werden. Haftung und Risiko müssten in der Wirtschaft wieder zusammenfallen. Neben diesen konsensfähigen Botschaften gab es auch lehrreiche Statements von der Regionalpolitik nach dem Motto, man fördere den Wohnungsbau aktuell durch Mietpreis- begrenzungen. Die politischen Positionen der Parteien hat übrigens das IW Köln im ZIA-Auftrag gegenübergestellt, ausgewertet und am Mittwoch vorgestellt (ab S. 2). „Unbrauchbare Konzepte“ bescheinigt das Gutachten der Politik. Last but not least hier noch einige Gesprächsthemen der Immobilien-Matadore: Die IVG, die letzte Woche noch ein Loch von 2 Mrd. Euro bemerkte und damit ihren Aktionären wohl den annähernden Totalverlust beschert (S. 5), war kein Gesprächs-, sondern Resignationsthema. Immobilienwirtschaftlich erntete Sie Schulterzucken. Zur Kommunikationspolitik gab es hilfloses Kopfschütteln. Erfahrene und erfolgreiche Bauträger verabschieden sich aus München. Das Geschäft geht nicht mehr. Erreichen jetzt die Preise mancher Metropolen die Be- lastungsgrenze, wie der IMX andeutet (S.12). Geschlossene US Immobilien- Publikumsfonds laufen wieder in der Platzierung. Die Logik stimmt wieder. Die Deutsche Bank bringt wieder einen Geschlossenen Immobilienfonds mit deutschen Immobilien. Infos sollten heute kommen. Erwacht das Fonds-Geschäft wieder? Werner Rohmert, Herausgeber Partner und Sponsoren der heutigen Ausgabe: aurelis Real Estate, Bouw- fonds Real Estate Investment Manage- ment Deutschland GmbH, Catella Real Estate AG, Deka Immobilien Invest- ment, E&P Real Estate GmbH & Co. KG, fairvesta, FHH Fondshaus Ham- burg, Garbe Group, RWE Energie- dienstleitung GmbH, RA Klumpe, Schröder & Partner und sontowski & partner gmbh.
Fakten, Meinungen, Tendenzen zum deutschen Gewerbeimmobilienmarkt.
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Inhaltsverzeichnis Editorial 1
ZIA: Tag der Immobilienwirt-schaft (WR)
2
IVG: Verlieren Aktionäre durch Milliardenloch ihr Vermögen? (WR)
5
IVG: Enteignung durch die Hintertür (Ries)
8
Zensus 2011/2013 bekehrt Statistik-Fortschreibung (WR)
10
IMX: Erreichung von Mietobergrenzen (WR)
12
Büroimmobilie weltweit bevorzugte Assetklasse
15
Top-Performer der deut-schen Einzelhandelsmärkte
16
Erbbaurecht in der Praxis (AE)
16
Hotelmarkt: Differenzierung schreitet voran
18
Impressum 30
Immobilienbrief Berlin 31
IVG: Holland-Immobilien in Not
18
Hamburg: Industriemarkt (Richter)
20
Logistik-Ranking: Düsseldorf vorn
28
Deutscher Immobilien-markt: Alternativen gesucht
22
Knight Frank: Konzerne machen Wohnungsmärkte
21
Immobilienmanager: Fach-medium des Jahres 2013
29
LBS: Hauspreise gestiegen (CW)
29
Immobilien als Betongold (Vornholz)
26
Fonds-Augenmerk: SachsenFonds Deutschland 5
26
Effekte der finanziellen Repression (Wellstein)
14
NR. 297 I 23. KW I 07.06.2013 I ISSN 1860-6369 I KOSTENLOS PER E-MAIL
Sehr geehrte Damen und Herren,
manche Verbände haben das Glück gepachtet. Der „Tag der Immobilienwirtschaft“ des ZIA am
Mittwoch in Berlin präsentierte sich rd. 1.200 Managern der Immobilienwirtschaft wieder bei Kai-
serwetter. Der Flughafen Tempelhof löste mit genug Platz für Wettersicherheit und besonderer
Atmosphäre den Euref Campus als Veranstaltungsort ab. Der ZIA trumpft aber nicht nur beim
Wetter. Auch als Verbands-Skeptiker muss man ZIA Präsidenten Andreas Mattner Hochachtung
zollen. Der ZIA hat es in die politische Ebene geschafft. Diesmal reklamierte Bundesumweltminis-
ter Peter Altmaier das Wetter für sein Resort, während letztes Jahr noch Bundesbauminister Pe-
ter Ramsauer seine Dienstzuständigkeit für „wetter.de“ als Erfolgsfaktor anführte. Mit Wolfgang
Schäuble kamen drei Bundesminister. Kanzlerkandidat Peer Steinbrück stellte sich auch. Eine
Vielzahl Bundestagsabgeordnete rundete die Polit-Szene ab.
Besonders wichtig: Auf dem ZIA-Tag finden die Gespräche, das Kontakten und das
Netzwerken noch in lockerer Atmosphäre statt. Der „Tag der Immobilienwirtschaft“ ersetzt jetzt die
verloren gegangene lockere Messementalität der früheren Mipim und immer mehr auch der Expo
Real. Längst verschanzen sich auf den Messen die Matadore in Hinterzimmern und ergehen sich
in wichtigen Gesprächen, um die Messekosten zu rechtfertigen. Um mir 5 min Gesprächspause zu
gönnen, ging ich in die völlig leere Presselounge des Tages. Mit „haben Sie ein FIPP-Bändchen?“
verwickelte mich eine sommerlich berockte, attraktive, junge Dame in ein Gespräch. Nein, ich war
am Abend nicht mehr wichtig. Na ja, die wohl umfirmierte leere Lounge steht aber schließlich da-
für, dass sich die ganzen FIPP ausnahmslos unter das Immobilienvolk gemischt hatten. Frank
Billand, Axel Gedaschko, Ulrich Höller, Tobias Just, Christoph Kahl und Christian Skrodzki
mussten schließlich aus der Hand des Bundesbauministers – das wünscht sich ja jeder – ihre
Auszeichnung „Köpfe des Jahres“ entgegennehmen, die von Immobilienjournalisten auf Einladung
von Dirk Labusch, „Immobilienwirtschaft“, gewählt worden waren.
Aus journalistischer Sicht boten die vier Prominentenvorträge bei engagiertem Mitschrei-
ben eine Fülle von Botschaften, die ein ganzes Visitenkartenzwischenblatt füllten. Der Immobilien-
wirtschaft käme eine Schlüsselrolle bei der Energiewende zu. Ziel sei „Umwelt und Wohlstand“,
nicht „Umwelt oder Wohlstand“. Steuerliche Verlässlichkeit sei wichtiger als Steuerhöhe. Soziale
Gerechtigkeit und Erhaltung der gewachsenen Standorte bestimmten die Mietpolitik. Wildgeworde-
ne Finanzmärkte müssten gebändigt werden. Haftung und Risiko müssten in der Wirtschaft wieder
zusammenfallen. Neben diesen konsensfähigen Botschaften gab es auch lehrreiche Statements
von der Regionalpolitik nach dem Motto, man fördere den Wohnungsbau aktuell durch Mietpreis-
begrenzungen. Die politischen Positionen der Parteien hat übrigens das IW Köln im ZIA-Auftrag
gegenübergestellt, ausgewertet und am Mittwoch vorgestellt (ab S. 2). „Unbrauchbare Konzepte“
bescheinigt das Gutachten der Politik.
Last but not least hier noch einige Gesprächsthemen der Immobilien-Matadore: Die
IVG, die letzte Woche noch ein Loch von 2 Mrd. Euro bemerkte und damit ihren Aktionären wohl
den annähernden Totalverlust beschert (S. 5), war kein Gesprächs-, sondern Resignationsthema.
Immobilienwirtschaftlich erntete Sie Schulterzucken. Zur Kommunikationspolitik gab es hilfloses
Kopfschütteln. Erfahrene und erfolgreiche Bauträger verabschieden sich aus München. Das
Geschäft geht nicht mehr. Erreichen jetzt die Preise mancher Metropolen die Be-
lastungsgrenze, wie der IMX andeutet (S.12). Geschlossene US Immobilien-
Publikumsfonds laufen wieder in der Platzierung. Die Logik stimmt wieder. Die
Deutsche Bank bringt wieder einen Geschlossenen Immobilienfonds mit deutschen
Immobilien. Infos sollten heute kommen. Erwacht das Fonds-Geschäft wieder?
Werner Rohmert, Herausgeber
Partner und Sponsoren der heutigen
Ausgabe: aurelis Real Estate, Bouw-
fonds Real Estate Investment Manage-
ment Deutschland GmbH, Catella Real
Estate AG, Deka Immobilien Invest-
ment, E&P Real Estate GmbH & Co.
KG, fairvesta, FHH Fondshaus Ham-
burg, Garbe Group, RWE Energie-
dienstleitung GmbH, RA Klumpe,
Schröder & Partner und
sontowski & partner gmbh.
Erlangen: sontowski &
partner group (s&p) als
Bauträger und Investor
sowie MAUSS BAU haben
im Stadtteil Röthelheimpark
das Wohnprojekt
„röthelheimgärten“ gemein-
sam realisiert. Auf einer Flä-
che von 4.360 qm wurden 10
Stadthäuser mit je 160 qm,
die am Petra-Kelly-Weg ge-
baut werden, 7 Haus-in-Haus
Wohnungen mit je 165 qm
sowie 14 Eigentumswohnun-
gen von 96 bis 221 qm, reali-
siert. Die Wohnungen verfü-
gen jeweils über einen eige-
nen TG-Stellplatz. Alle Woh-
nungen sind bereits veräu-
ßert. Mitte Mai sind die ersten
Bewohner eingezogen.
Insgesamt investierte s&p
14 Mio. Euro in das Projekt.
Hamburg/Dortmund: Die
Garbe Logistic AG errichtet
für die Schenker Deutsch-
land AG ein neues Logistik-
zentrum auf der Westfalen-
hütte in Dortmund. Die mo-
derne Logistikimmobilie mit
insgesamt 20.800 qm Hallen-
und Bürofläche, die dort auf
einem 45.300 qm großen
Grundstück entsteht, hat Gar-
be Logistic langfristig an
Schenker vermietet.
Der Baubeginn ist für Juni
2013 vorgesehen. Das Pro-
jekt hat ein Volumen von rd.
20 Mio. Euro.
Mietpreisbremse verschärft Wohnungsknappheit
in Ballungszentren
Neues Gutachten zur „Immobilienpolitik 2013“ auf ZIA
„Tag der Immobilienwirtschaft“ vorgestellt
Der „Tag der Immobilienwirtschaft“ des ZIA am Mittwoch in Berlin war wieder ein vol-
ler Erfolg. Er ersetzt jetzt die verloren gegangene lockere Messementalität der Mipim
und auch Expo Real. Dort verschanzen sich die Matadore längst irgendwo und erge-
hen sich in wichtigen Gesprächen, um die Messekosten noch zu rechtfertigen. Auf
dem ZIA Tag finden die Gespräche, das Kontakten und das Netzwerken noch in locke-
rer Atmosphäre statt (vgl. Editorial). Das IW Köln stellte im Vorfeld ein aktuelles Gut-
achten zu den beabsichtigten staatlichen Eingriffen in den Wohnungsmarkt vor. Der
ZIA rechnet in seiner ergänzend vorgetragenen Position mit sinkenden Investitionen
und geringem Neubauvolumen.
„Unbrauchbare Konzepte“ bescheinigt das Gutachten „Immobilienpolitik 2013“ des
Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln), das im Auftrag des Zentralen Immobi-
lien Ausschusses (ZIA) am Mittwoch auf dem „Tag der Immobilienwirtschaft“ in Berlin vor-
gestellt wurde, der Politik. Es sieht eine erhebliche Belastung der deutschen Immobilien-
märkte durch die politischen Forderungen nach mehr Regulierung bei Wohnungsmieten und
der Einführung einer Vermögensteuer. Vor allem die aktuellen Vorschläge zur Mietpreisde-
ckelung seien kontraproduktiv und führten zu einer Schieflage im Wohnungsmarkt. Das IW
Köln hat die Positionen der Parteien CDU, CSU, FDP, SPD und Bündnis 90/Die Grünen im
Bundestagswahlkampf zu den Themen Mietregulierung, Mietrecht, Subjekt- bzw. Objektför-
derung, Klimapolitik, Maklergebühren, Vermögen- und Grundsteuer verglichen und aus öko-
nomischer Sicht bewertet.
Die Wohnungspolitik erlebe derzeit ein Comeback unter allen großen Parteien. Be-
herrschend sei dabei das wahlorientierte, konsensfähige Ziel, die Wohnkostenbelastung zu
verringern und den Wählern einfache und schnelle Lösungsmöglichkeiten zu suggerieren.
Die Konzepte seien allerdings unbrauchbar, erläutert Professor Michael Voigtländer, IW-
Leiter des Kompetenzfelds Immobilienökonomik. Die Begrenzung von Neuvertragsmieten
verschärfe die Wohnungsknappheit. Der gerade wiederbelebte Wohnungsbau würde abge-
würgt. Das führe zu steigenden Mieten und einer Wohnungsnot in den deutschen Großstäd-
s&p: Neues Wohnbauprojekt
NR. 297 I 23. KW I 07.06.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 2
Garbe: Neues Logistikzentrum
Geschlossene Immobilienfonds von einem der erfahrensten deutschen Initiatoren.
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Bei Anlegern und Vermittlern zählt heute vor allem Sicherheit. Bei der Wahl von geeig-
neten Produkten ist ein solider Partner von entscheidender Bedeutung. fairvesta ver-
fügt seit Bestehen für jedes Geschäftsjahr über positive Leistungsbilanzen, die von
unabhängigen Wirtschaftsprüfern testiert wurden. Namenhafte Analysten bestätigen
dem Unternehmen hervorragende Asset-Management-Qualitäten, die Anlegern neben
einer größtmögichen Sicherheit zudem eine attraktive Rendite ermöglichen.
„Bauen ist immer besser als regulieren. Durch eine Mietpreisbremse würde die ohne-
hin unzureichende Neubautätigkeit erneut massiv abgewürgt“, warnt Mattner. Ohne Aussicht
auf kostendeckende Mieten seien Investoren und Wohnungsgesellschaften nicht bereit,
Milliardenbeträge für die Schaffung neuen Wohnraums aufzubringen. Dies würde zwangs-
läufig zu weiteren Mietsteigerungen führen und könnte letztendlich in einer neuen Woh-
nungsnot enden. Die Leidtragenden wären gerade die Bevölkerungsschichten, die sich stei-
gende Mieten nicht leisten können und damit an die Stadtränder gedrängt würden. Alle inter-
nationalen Erfahrungen zeigen, dass solche Regulierungen sich gegen die Mieter wenden,
weil sie dringend benötigte Neubauanreize nehmen und damit die Wohnungsknappheit ver-
stärken, sagt Voigtländer.
Aufgrund der hohen Grundstückspreise und der seit Jahren steigenden Baukosten
können in Großstädten selbst in mittleren Lagen neue Wohnungen nur noch zu Preisen er-
stellt werden, die beim Erstbezug eine Kaltmiete von neun bis zehn Euro pro Quadratmeter
erforderlich machen. Hingegen liegen die Vergleichsmieten in diesen Quartieren meist bei
rund sieben Euro pro Quadratmeter. Bei der Anschlussvermietung nach dem ersten Mieter-
wechsel wären Wohnungsgesellschaften in diesen Fällen gezwungen, ihre Mietforderung
auf maximal 7,70 Euro pro Quadratmeter zu begrenzen. Dies würde einem Verlust von
2,30 Euro pro Quadratmeter und Monat entsprechen. „Die Wohnungsunternehmen würden
somit durch Neubauten direkt auf ihre Insolvenz zusteuern“, erläutert der ZIA-Präsident
weiter. Wesentliche Ursache der hohen Neubaukosten sind neben hohen Grundstücks-
preisen die seit 2002 dreimal um jeweils 30 Prozent verschärften Auflagen der Energie-
einsparverordnung.
Das IW warnt in seinem Gutachten zudem vor einer Wiedereinführung der Vermö-
gensteuer. Derzeit trifft Sie aufgrund der angedachten Freibeträge hauptsächlich Immobi-
lienunternehmen, und zwar nahezu vollständig, da für juristische Personen (GmbHs, Aktien-
gesellschaften etc.) keine Freibeträge, sondern nur eine niedrige Vermögensfreigrenze in
Höhe von 200.000 Euro vorgesehen ist. Es sei davon auszugehen, dass die Steuer in den
stabilen Wohnungsmärkten langfristig zu einem Großteil auf die Mieten umgelegt wird. Min-
destens genauso schwerwiegend wirkt die Vermögensteuer laut IW in strukturschwachen
Regionen. Dort erzielen Vermieter mit den Wohnungen oftmals keine Erträge. Fällt nun die
Vermögensteuer an, müssen die Zahlungen aus der Substanz beglichen werden. Die Folge
könnten zahlreiche Verkäufe sein, die den Preisrutsch noch verstärken, Instandsetzungs-
und Modernisierungsinvestitionen erschweren. Um den Wohnungsbau anzukurbeln, sollten
die Kommunen ausreichend Bauland zu vernünftigen Preisen ausweisen, die Grunder-
werbsteuer als Teil der Erwerbsnebenkosten senken, die Genehmigungsverfahren be-
schleunigen und unnötige Bürokratiehürden abbauen“, fordert Mattner.
Verlieren IVG Aktionäre durch Milliardenloch ihr Vermögen?
Management übersieht 2 Mrd. Euro Schulden
Werner Rohmert, Hrsg. Der Immobilienbrief, Immobilienspezialist Der Platow Brief
Manche Manager erleben Überraschungen. Kaum ist die endgültige Beseitigung aller
Altlasten gemeldet, finden sich noch ca. 2 Mrd. Euro, um die man sich kümmern
muss. Seit Anfang März hat sich die Situation der IVG Immobilien AG für den Leser
der offiziellen IVG Informationen um rd. 2 Mrd. Euro verschlechtert. Wir gehen nach
wie vor von einer „Überraschung“ des Managements durch aktuelle, für die Öffent-
lichkeit nicht nachvollziehbare, Entwicklungen aus. Denn sonst würde sich die Frage
nach dem Sinn der aktienrechtlichen Informationspflichten und nach den Aufgaben
von Vorstand und AR stellen. ►
Bochum: Die InWIS For-
schung & Beratung GmbH
hat einen neuen Geschäfts-
führer: Gemeinsam mit Dipl.-
Ökonom Michael Neitzel
wird zukünftig Dipl.-Ing.
Torsten
Bölting
(Foto) das
Unterneh-
men leiten.
Er folgt als
neuer Geschäftsführer auf
Dipl.-Ökonom Matthias
Wirtz, der das Haus auf
eigenen Wunsch
verlassen hat.
Hamburg: Dr. Ralf Fried-
richs, Vorsitzender des Vor-
standes der HCI Capital AG,
verlässt das Unternehmen
mit Wirkung zum 30. Juni
2013, um sich neuen Aufga-
ben zu widmen.
Gleichzeitig hat die HCI Ca-
pital David Landgrebe in
den Vorstand berufen. Die
beiden Vorstände werden
die HCI Capital AG zukünftig
als Doppelspitze führen.
Augsburg/Hamburg: Se-
bastian Lohmer (55, Foto)
ist zum neuen Geschäftsfüh-
rer der in Hamburg ansässi-
gen PATRIZIA GewerbeIn-
vest (KAG)
berufen wor-
den. Er folgt
auf Martin
Lemke (43),
aus der Ge-
schäftsführung ausscheidet,
um sich beruflich neuen Her-
ausforderungen zu stellen.
Lohmer war zuletzt sieben
Jahre Geschäftsführer
bei der KAG TMW
Pramerica Property
Investment GmbH.
Personalien
NR. 297 I 23. KW I 07.06.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 5
München/Frankfurt: Peter
Kunz FRICS ist mit sofortiger
Wirkung zum Head of Indus-
trial & Logistics von Colliers
International, Deutschland
ernannt worden. Kunz, der
seit 2002 im Unternehmen
ist, verantwortet bei Colliers
International, Frankfurt als
geschäftsführender Gesell-
schafter den gesamten Ver-
mietungsbereich (Office, Re-
tail, Industrial) und wird diese
Aufgabe auch weiterhin
wahrnehmen.
Im Dezember 2011 wurde er
vom Berufsverband der Roy-
al Institution of Chartered
Surveyors (RICS) zum Fel-
low der RICS ernannt.
Liebe Leser, lassen Sie sich das einmal auf der Zunge zergehen. Da meldet das
Management der IVG Immobilien AG, das seit Jahren an Bord ist und schon die letzte Sa-
nierungsphase der Finanzkrise durchstand, nachdem es gerade Anfang März die endgültige
Beseitigung ALLER Altlasten berichtete jetzt Ergebnisse einer anscheinend neuen Prüfung:
„Ergebnis der bisherigen Prüfung ist, dass IVG ihre bestehenden Verbindlichkeiten um bis
zu 1,35 Mrd. Euro sowie um weitere 400 Mio. Euro (Hybridanleihe) reduzieren muss, um
ihren Verschuldungs- und Zinsdeckungsgrad auf ein marktübliches Niveau zu bringen und
somit wieder nachhaltig kapitalmarktfähig zu werden. … In diesem Zusammenhang sind
weitere Wertanpassungen bestimmter Bilanzpositionen in noch nicht bestimmter Höhe
wahrscheinlich.“ Lt. Immobilien Zeitung schätzt Baader Bank-Analyst Andre Remke den
Abwertungsbedarf für Bestandsimmobilien, Kavernen und Projekte auf 240 Mio. Euro. Das
summiert sich dann auf 2 Mrd. Euro Erkenntnis-Differenz zum Stand Anfang März dieses
Jahres. Zur Einordnung des Überraschungseffektes: Das ist rd. ein Drittel der Bilanzsumme
von knapp 6 Mrd. Euro, deutlich mehr als das EK zu Buchwerten von ca. 1,23 Mrd. Euro
und fast der Wert aller Büroimmobilien im eigenen Bestand von 3,2 Mrd. Euro. Macht Sie
das genauso hilflos wie den Autor?
Im Juni vergangenen Jahres hatten wir IVG-VV Professor Wolfgang Schäfers Gele-
genheit gegeben, im immpresseclub, der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Immobilien-
journalisten, über die IVG zu berichten. Mit seinem immpresseclub-Auftritt hatte sich auch
2009 Gerhard Niesslein in der ersten Sanierungsphase einen erheblichen Verständnis-
Freiraum geschaffen. Wir nahmen aus dem Schäfers-Vortrag unwidersprochen die Bot-
schaft mit: „Unter der Voraussetzung weiterhin niedriger Zinsen sei der Turnaround aus
Personalie
NR. 297 I 23. KW I 07.06.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 6
Realis
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heutiger Sicht zwar geschafft, aber der Veränderungspro-
zess müsse weitergehen. … Der NAV pro Aktie liege bei
4,83 Euro …“ (vgl. Platow v. 13.6.2012 und "Der Immobi-
lienbrief"). Am 5.3.2013 meldete die IVG dann eine vollstän-
dige Bereinigung der Altlasten und bestätigte das im münd-
lichen MIPIM-Gespräch (wir berichteten in Platow und "Der
Immobilienbrief"). Dies beträfe auch eine vorsorgliche Be-
rücksichtigung der Wandelanleihe, so dass der Zuhörer
auch von einer Beherrschung der Finanzierungsrisiken aus-
gehen musste. Das operative Geschäft sei gut und die Li-
quidität gesichert. Das entspricht wohl auch der internen
Haltung. Wie wir in Gesprächen durchaus hören, bekom-
men die Mitarbeiter der IVG von dem Drama nichts mit. Hier
herrscht business as usual. Das Desaster findet auf einer
Metaebene statt.
Der aktuelle Refinanzierungsplan sieht lt. IVG für die
einzelnen Kreditgeber insbesondere eine Sachkapitalerhö-
hung gegen Einlage von Bankkrediten (SynLoan I) sowie
Wandel- und Hybridanleihen (Debt/Equity-Swap) vor, um
die Finanzmarktfähigkeit wieder herzustellen. Nach Ein-
schätzung von Remke wird lt. IZ dieser Debt-to-Equity-
Swap darauf hinauslaufen, dass hinterher die Gläubiger die
Hauptaktionärsgruppe der IVG stellen und den aktuellen
Anteilseignern so gut wie nichts bleiben werde. Das Bank-
haus Lampe hatte das Kursziel in Erwartung eines Debt/
Equity-Swap schon Gründonnerstag auf 0,20 Euro gesenkt
(Platow vom 5.4.13). Verwunderlich ist die Ruhe der Haupt-
gesellschafter, der Familien Mann und Sprüngmann. Ent-
weder haben die ihre IVG Beteiligungen schon längst abge-
schrieben oder es könnte ein Know how Vorsprung genutzt
werden. Unsere Kritik richtete sich schon mehrfach gegen
eine Know how Klassengesellschaft, die der Kursverlauf
vermuten lässt.
"Der Immobilienbrief"-Fazit: Es fragt sich nach wie
vor, was seit Anfang März geschah, das die positiven Per-
spektiven des Berichtswesens so zerlegte. Natürlich waren
Prolongationsnotwendigkeiten bekannt, aber es gab zum
einen keine Risikohinweise und zum anderen lösten alle
anderen Immobiliengesellschaften wie z. B. die Gagfah
dies elegant und schweigsam. Damit bleiben neben der
Kompetenz- und Verschleierungsfrage nur wenige Erklärun-
gen. Durch Forderungsverkauf an Hedge Fonds könnten
die Banken kurzfristig die Reißleine gezogen haben. Man
wolle mit nichts mehr etwas zu tun haben, wo IVG draufste-
he, hörten wir von mehreren Seiten. Dies entspricht dann
auch unserem klassischen Szenario, das wir seit den 90ern
beobachteten und 2008/09 für Immobilien AG‘s herausar-
beiteten. Die Krise könne leicht in einen Circulus Vitiosus
führen, der dann zum Exitus führe, wenn sich Banken die
Abschreibungen wieder leisten können. Wir erwarteten das
NR. 297 I 23. KW I 07.06.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 8
für 2012/13 und waren bisher positiv überrascht. Die Woh-
nungs AG’s sind haben sich im Wohnungsboom besser
gehalten als die Gewerbe AG’s der Vergangenheit. Ande-
re AG’s wie die DIC hatten seriöse Bewertung und erst-
klassiges Management, während die IVG seit den 90ern
mit dem Squaire und speziell in der Leichnitz-Ära Maßstä-
be an Sportlichkeit setzte.
Es bleibt dann noch die Frage nach der Informati-
onssituation. Hier könnte das Finanz-Management vor der
tragischen Wahl gestanden haben, durch Risikoerwäh-
nung die Situation zu verschlechtern oder das dramatische
Kreditrisiko zu verschweigen. Das gefährliche Kreditver-
kaufsrisiko müsste aber seit dem NPL-Boom ab 2004 dem
Management bekannt sein. Da war der Finanzvorstand
aber noch Steueranwalt, der am Reit-Gedanken seine
Karriere aufbaute und auch dabei realitätsfern agierte. Das
besprachen wir übrigens damals noch direkt bei einer
immpresseclub-Tagung im Adlon, als mich Zweifel an
Erfahrung und gesundem Menschenverstand in der Reit-
Diskussion umtrieben. Vermutlich war aber das gut mei-
nende IVG Management der irrigen Auffassung, durch
anständiges „operatives“ Geschäft die Kreditgeber über-
zeugen zu können. Irren ist menschlich. Auf jeden Fall war
der dümmste Sonder-AfA Anleger in den abgezocktesten
Geschlossenen Immobilienfonds besser dran als der Akti-
onär bei Deutschlands Vorzeige Immobilien AG. Es fragt
sich zudem, warum nicht der NAV-Schatz von einer
Milliarde Euro zu Gunsten der Aktionäre durch Ver-
kauf gehoben wird, statt diese final zu verwässern. Als
Dienstleister wäre die IVG vielleicht besser aufgestellt.
Ist diese Chance längst vertan oder der gibt es den
NAV bei ehrlicher Betrachtung gar nicht?
Auch unser Börsenspezialist Hans-Christoph Ries ist
sauer. Wir haben seinen Artikel, der uns nach Fertig-
stellung des o.g. Artikels erreichte, trotz Überschnei-
dung gelassen, da Hans-Christoph Ries die Börsen-
psychologie seit über 20 Jahren vertritt.
IVG Immobilien
Enteignung durch die Hintertür
Hans Christoph Ries,
Finanzjournalist / Investmentanalyst (DVFA)
Die Aktionäre der IVG haben in den letzten gut 7 Jahren
etwas erlebt, was seinesgleichen sucht. Anfang 2007 er-
reichte die Aktie der Bonner ihren Höchststand und seither
geht es bergab und das um mehr als 99%. Der Weg dort-
hin ist geprägt von Pleiten, Pech und Pannen. Eine maßlo-
se Überschuldung der Gruppe, Millionengräber wie zum
Beispiel das „Prestigeobjekt“ The Squaire machten die
Gesellschaft zum Sanierungsfall. Wie meistens in diesen Fällen kam das Eingeständnis der
desolaten Lage zu spät und auch das Tempo der Schuldenrückführung ließ aus heutiger
Sicht zu wünschen übrig. Glück hatte die Gesellschaft, dass sich Investoren fanden, die
bereit waren frisches Geld zuzuführen. Leider ist auch dieses der Verlustabsorption zum
Opfer gefallen. Es ist ein Drama, gerade vor dem Hintergrund, dass die Führungsspitze der
IVG vor rund einem Jahr Entwarnung gab und nach einem Turn-Around in 2012 für das nun
laufende Geschäftsjahr Gewinne in Aussicht stellte.
Das waren noch Zeiten im letzten Sommer. Vorstandschef Dr. Wolfgang Schäfers
versprühte Zuversicht und ließ keinen Zweifel am Erfolg der Sanierung. 2013 sollte erstmals
wieder eine Ernte eingefahren werden. Doch der Schein trog, das Jahr bescherte ein böses
Erwachen und seither jagt eine Hiobsbotschaft die Nächste. Die Finanzierung der IVG Grup-
pe wird auf neue Beine gestellt und das nicht etwa über den Verkauf des Immobilienbe-
stands. Als Abwickler will man nicht fungieren. Vielmehr sieht der aktuelle Refinanzierungs-
plan für die einzelnen Kapitalgeber eine Sachkapitalerhöhung gegen Einlage von Bankkredi-
ten sowie von Wandel- und Hybridanleihen vor. Damit sollen die Finanzschulden von 4,3
Mrd. Euro um rund 40% zurückgeführt werden.
Der Nettovermögenswert der Immobilien nach EPRA wurde im Quartalsbericht mit nahe-
zu 3 Euro pro Aktie angegeben. Damit notiert die IVG-Aktie aufgrund der sich anbahnenden
Verwässerung derzeit mit einem Abschlag von annähernd 90% auf ihren Nettovermögens-
wert. Die Konsequenz liegt damit auf der Hand: Die Altaktionäre und Hybridkapitalgeber
gucken in die Röhre.
RWE
Erlangen: Die sontowski &
partner group verkauft den
Wohnkomplex „suncorner“ im
bayrischen Olching an Kapi-
talanleger und Eigennutzer.
Die Wohnanlage entstand im
neu geschaffenen Wohn-
stadtteil „Am Schwaigfeld“
auf einem 6.600 qm großen
Gelände. Die Verkaufserlöse
betragen insgesamt 14 Mio.
Euro.
Die 46 Eigentumswohnungen
verfügen über 2 bis 4 Zimmer
und wurden in 6 Häusern
errichtet. Die neuen Eigentü-
mer beziehen die Wohnun-
gen zum Großteil selbst.
Deal
NR. 297 I 23. KW I 07.06.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 9
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IMX sieht Erreichung von Mietobergrenzen
Frankfurt und Hamburg erreichen Belastungsgrenze
Werner Rohmert, Hrsg. Der Immobilienbrief, Immobilienspezialist Der Platow Brief
Der Immobilienindex IMX von ImmobilienScout24 zeigt nach Ansicht der Statistikab-
teilung im April für einige deutsche Metropolen Grenzen auf. Lt. IS24 scheint sich bei
der Entwicklung der Angebotsmieten eine Stagnation abzuzeichnen. In Frankfurt und
in Hamburg sind die Mieten seit Beginn des Jahres lediglich um 0,2 bzw. 1,0 Prozent-
punkte gestiegen. Bundesweit stiegen die Mieten bei der Neuvermietung um
1,4 Punkte.
Das könnte lt. ImmobilienScout24 aufzeigen, dass die Belastungsgrenze für Mieter
in Frankfurt und Ham-
burg erreicht ist. Aller-
dings legen die Ange-
botspreise in Ham-
burg um 3,2 Punkte
und in Frankfurt um
3,3%-Punkte zu. Spit-
zenreiter bei den Miet-
und Kaufpreissteige-
rungen ist Berlin mit
einem Plus für Mieten
Passau: Die DIC Asset AG
erwirbt für ihren Fonds DIC
HighStreet Balance ein rund
8.000 qm großes Objekt in
der Bahnhofstraße für rd. 22
Mio. Euro von aik über Com-
fort. Die aik hatte das Objekt
für das Portfolio des Immobi-
lien-Spezialfonds Retail Ger-
many Plus erworben.
Düsseldorf: Die Mon-
keyspot GmbH mietet ca.
1.140 qm Fläche in der
Schiesstr. 76 von Union In-
vestment. Der Unternehmer-
park gehört zum Portfolio des
Offenen Immobilienfonds
UniImmo: Deutschland und
besteht aus insgesamt acht
Gebäudeteilen. Der Mietver-
trag läuft über zehn Jahre.
Deals
NR. 297 I 23. KW I 07.06.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 12
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und Kaufpreise um 2,2 bzw. 3,9 Punkte. Das führt bei im-
mer noch geringerem Preisniveau in Berlin zu einer weite-
ren Angleichung an das Niveau der anderen deutschen
Metropolen.
"Der Immobilienbrief" hat ergänzend einige IS24-
Charts, die die Entwicklung von 2007 bis 2012 als
„langfristig“ aufzeigen, interpretiert. Der Blick auf die länger-
fristige Entwicklung des Index von März 2007 bis April 2013
zeigt eine insgesamt noch moderate Entwicklung der Preis-
indizes für Häuser und Wohnungen auf. Bedenkt man, dass
sich in der Zeit von 1994 bis 2006 in der Preisentwicklung
nominal nur in Metropolen überhaupt etwas getan hat, rela-
tiviert auch das eher dynamische Geschehen der letzten 6
Jahre die politische Panikmache deutlich. Bezogen auf ei-
nen Indexwert von 100 entwickelten sich die Preise für Neu-
bau-Wohnhäuser von März 2007 bis April 2013 auf gerade
einmal 112%. Das sind unter Berücksichtigung des Zinses-
zinseffektes weniger als 2% p.a. Hier erfolgte die Entwick-
lung sogar relativ gleichmäßig nach oben. Die Preise für
Bestands-Wohnhäuser stiegen dagegen lediglich von 100
auf insgesamt 107,7. Zwischen 2007 und 2011 brachen die
Preise sogar bis auf etwa 96 Indexpunkte ein. Seit Oktober
2011 legten sie dann wieder von 100,6 auf jetzt 107,7
spürbar zu. Bei Wohnhäusern im Bestand hat sich nach
mehr als einer trostlosen Dekade vorher gerade auch in
der oft beschworenen Steigerungsphase lediglich Real-
erhalt ergeben.
Im Vergleich zu Häusern hat sich jedoch eine spür-
bare Entwicklung beim IMX für Wohnungen in Deutschland
ergeben. Neubauwohnungen stiegen im Vergleichszeitraum
2007/2013 um 30% auf 130,6 bei einer insgesamt relativ
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Am stärksten betroffen von der Vermögensentwer-
tung sind Bargeld und Sichteinlagen. Vom Geldvermögen
der privaten Haushalte in Deutschland in Höhe von rund 5
Bio. Euro entfällt etwas mehr als ein Fünftel auf diese Anla-
geklasse. Ihre Verzinsung liegt durchschnittlich nahe Null,
d.h. ein Durchschnittszinssatz von 0,25% dürfte unter Heran-
ziehung von Bundesbankdaten realistisch sein. Zieht man
davon die prognostizierte Inflationsrate von 1,6% für 2013
ab, ergibt sich eine negative Verzinsung von 1,35%. Hochge-
rechnet auf 1,06 Bio. Euro Bargeld und Sichtanlagen beträgt
der Verlust 14,3 Mrd. Euro bzw. rund 0,5% des deutschen
Bruttoinlandsprodukts (BIP) pro Jahr. Selbst wenn man die
Komponente Bargeld (ca. 220 Mrd. Euro) wieder abzieht, da
sie auch in „normalen“ Zeiten eine negative Rendite in Höhe
der Inflationsrate erbringt, bleibt ein Minus von knapp 11
Mrd. Euro pro Jahr (0,4% des BIP).
Mit jedem Jahr der weiteren Extrem-
Niedrigverzinsung laufen alte höhere Zinsbindungen aus und
werden durch den Fast-Nullzins ersetzt. Nach zehn Jahren
Nullzinspolitik kann man sich im Extremfall vorstellen, dass
fast das gesamte Geldvermögen der privaten Haushalte in
Deutschland hiervon erfasst wird, es sei denn die Deutschen
schichten ihre Anlagen verstärkt um in Richtung Sachwerte,
d.h. Aktien und Immobilien. Hochgerechnet auf die heutigen
Bestände und Zinsverhältnisse ergäbe sich bei 4,3 Bio. Euro
(Geldvermögen ohne Aktien, Aktienfonds und sonstige Betei-
ligungen) und einem negativen Realzins von 1,35% ein Ver-
lust von 58,1 Mrd. Euro p.a. (2,2% des BIP).
Die Umverteilung vom Gläubiger zum Schuldner im
Rahmen der Finanzrepression findet im Konjunkturzyklus in
moderatem Umfang bei jedem Zinstief (beim Zinshoch um-
gekehrt vom Schuldner zum Gläubiger) statt. Das gegenwär-
tige extreme Zinstief und dessen zu erwartende lange Dauer
führen hier allerdings zu extremen Auswüchsen.
ben sich in 6 Jahren lediglich +14,1% auf einen Indexwert
von 114,1. Berücksichtigt man dann noch die ungleiche Ent-
wicklung in den Top-Ballungsräumen wie München, Frank-
furt, Hamburg, so wird klar, dass in Deutschland an breiter
Front keine Bubble-Gefahr erkennbar ist. Unter Einbezie-
hung der langen Flautephase seit 1994 dürfte noch nicht
einmal der Nachholprozess gegen die Inflation abgeschlos-
sen sein. Auch im europäischen Ausland ist trotz der Crash-
Entwicklung im Gefolge der Krise im Langfristvergleich im-
mer noch eine deutlich höhere Preissteigerung als in
Deutschland realisiert worden. Allerdings sind die Entwick-
lungen, die politische Reaktionen wie die aktuelle Mietpreis-
deckelung, die jetzt auch die CDU übernommen hat, zu beo-
bachten. Inwieweit regulatorische Maßnahmen hier helfen
können, mag bezweifelt werden. Gießkannenregelungen
sind auf keinen Fall sinnvoll, da regionale Probleme auch
regional, z. B. durch Baulandausweisung, gelöst werden
müssen. Grundsätzlich ist der Wohnungsmarkt in Deutsch-
land so weit ausgeglichen, dass Marktmechanismen ziehen
müssten. In Deutschland gibt es keine Wohnungsprobleme.
Es ist lediglich die Frage, inwieweit ein Menschenrecht auf
Wohnen in Schwabing oder am Gendarmenmarkt besteht.
Effekte der finanziellen Repression
Andreas Wellstein, Immobilien Research DekaBank
Nicht ohne Grund stehen Immobilien derzeit hoch im Kurs
bei privaten Anlegern. Für sichere, fest verzinsliche Produkte
wie Termingelder, Spareinlagen oder Bundesanleihen gibt
es Zinsen als Folge der Leitzinssenkung durch die EZB nur
noch in homöopathischen Dosen, d.h. deutlich unter Inflati-
onsniveau. Die reale Verzinsung ist folglich negativ. Diese
„Realzinsfalle“ ist eine Folge der finanziellen Repression, in
der der Staat mittels Regulierung finanzielle Mittel von den
Privatanlegern zu sich selbst umleitet und somit seine Ent-
schuldung erleichtert. Das Vermögen der Sparer bleibt zwar
nominal gleich, wird aber real, d.h. gemessen an der Kauf-
kraft, weniger wert. Der Verlust fällt dadurch viel weniger auf
als bei typisch unpopulären Maßnahmen wie etwa Steuerer-
höhungen oder Vermögensabgaben.
Wie hoch die Verluste durch die finanzielle Repres-
sion ausfallen ist in konkreten Zahlen nur schwer zu ermit-
teln. Die exakte Verzinsung des deutschen Geldvermögens
direkt aus den Beständen zu errechnen, ist nicht möglich, da
die Daten (erwirtschaftete Renditen) fehlen: Die Verzinsung
der Bestände müsste nach Anlagejahrgängen aufgeteilt wer-
den, die Wertpapierbestände müssten zusätzlich nach Lauf-
zeiten sortiert, die Versicherungsbestände bekannt sein usw.
Da dies kaum zu leisten ist, muss mit Annahmen gearbeitet
werden. ►
NR. 297 I 23. KW I 07.06.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 14
Inflationsrate (in % ggü. Vorjahr) Dreimonatszinsen (EURIBOR*; % p.a.)
Deutschland: Inflationsrate höher als Zinsen für langfristige GeldanlagenDeutschland: Inflationsrate aktuell höher als Zinsen für kurzfristige Geldanlagen (Realzinsfalle)
Mit unseren gewerblichen Mietern sind wir eng verbunden. Für sie entwickeln wir fl exible Lösungen und bieten individuelle Betreuung – die stabile Basis für eine langfristige Beziehung.
Hamburg: Die Coutinho &
Ferrostaal GmbH mietet ab
September ca. 1.600 qm
Fläche im 15. OG des EM-
PORIO Hochhauses am Va-
lentinskamp 70 von der Uni-
on Investment Real Estate
GmbH.
Das EMPORIO, bestehend
aus einem 24-geschossigen
Bürohochhauses sowie ei-
nem Neubau mit dem Scan-
dic Hotel und einer 800 qm
großen Loftfläche für Unter-
nehmen im Kreativbereich,
gehört zum Portfolio des Of-
fenen Immobilienfonds
UniImmo: Deutschland.
Berlin: Die SEB Asset Ma-
nagement hat den Mietver-
trag über 13.700 qm mit der
Stage Entertainment Thea-
ter Services GmbH am
Potsdamer Platz vorzeitig bis
2022 verlängert. Die ECE-
Tochtergesellschaft PPMG
Potsdamer Platz Manage-
ment GmbH war bei der Ver-
mietung unterstützend tätig.
Das zum Bestand des Offe-
nen Immobilienfonds SEB
ImmoInvest gehörende
Gebäude am Marlene-
Dietrich-Platz 1 beherbergt
eines der größten Musical-
Theater in Europa.
Gelsenkirchen: Henderson
Global Investors hat den
Mietvertrag über 13.000 qm
Bürofläche im „Servicepark
Emscherschnellweg“ um fünf
Jahre verlängert. Mieter der
Fläche ist die Atos IT-
Dienstleistung und Bera-
tung GmbH. Eigentümer der
Immobilie ist ein von Hender-
son Global Investors verwal-
teter Fonds.
1A-Lagen: Top-Perfomer der europäischen Einzelhandelsmärkte
Deutschland Zielland Nr. 1 in Europa
Lt. Savills wurden im 1. Quartal 2013 insgesamt 4,7 Mrd. Euro in europäische
Einzelhandelsimmobilien investiert (+25%). Die größten Anteile entfielen auf Deutsch-
land, Großbritannien und Frankreich mit 40%, 37% bzw. 11%. Investments in 1A-Lagen
nahmen mit einem Anteil von 20% im 1. Quartal 2013 gegenüber 14% im
1. Quartal 2012 signifikant zu. Die Spitzen-Einzelhandelsrenditen liegen aktuell bei
durchschnittlich 4,8% und damit nur 15 Basispunkte über ihrem Niveau von 2007. Die
niedrigsten Renditen wurden in London (3,0%) und München (3,5%) verzeichnet, die
höchsten in Lissabon (7,5%) und Athen (6,75%).
Seit dem 1. Quartal 2010 sind die Spitzenrenditen in 1A‑Lagen um 77 Basispunkte
zurückgegangen. Investoren zeigen erhebliches Interesse an hochwertigen Einzelhandels-
objekten haben. Die steigende Mieternachfrage für 1A-Lagen zeigt sich auch in den deutlich
gestiegenen Einzelhandelsmieten. Internationale Händler seien sehr stark an Deutschland
interessiert. Savills führe zahlreiche Gespräche mit Unternehmen aus Australien, China
oder USA, die insbesondere den deutschen Markt als sehr robust mit großem Potenzial be-
werten, meint Stephan Jung, Head of Retail Consultancy Germany bei Savills. So legten
die Spitzenmieten in den 1A-Lagen Londons und Wiens im Durchschnitt der letzten fünf Jah-
re um mehr als 12% p.a. zu. Dies gilt allerdings nicht europaweit, denn in Dublin und Athen
gingen die Mieten im gleichen Zeitraum um 11% p. a. zurück. Von Investoren besonders
nachgefragt sind Flächen im absoluten Topsegment, den etablierten Hochfrequenz- und
Luxuslagen. Dieser Assettyp ist gut für eigenkapitalstarke Privatinvestoren geeignet, die in
der Lage sind, in diesem komplexen Finanzierungsumfeld zu kaufen.
Auf den Shoppingcenter-Märkten zeigten sich die Spitzenrenditen Savills zufolge mit
etwa 6% stabil. Während die Spitzenrenditen in den meisten Kernmärkten um
50 bis 150 Basispunkte zurückgingen, stiegen sie in den peripheren Märkten um
25 bis 175 Basispunkte. Was die Kernmärkte betrifft, könnte ein guter Zeitpunkt gekommen
sein, in der Renditekurve weiter oben anzusetzen und Objekte außerhalb des Spitzenseg-
ments mit gutem Einzugsgebiet und Entwicklungspotenzial in Erwägung zu ziehen.
Erbbaurecht in der Praxis
„Die Erbpacht deckt bei uns alle fixen Kosten“
Stiftungen stehen vor einem Dilemma: Kaum eine Investitionsmöglichkeit deckt heute
noch die Bedürfnisse nach Kapitalerhalt und Inflationsausgleich bei gleichzeitiger
Notwendigkeit, den Stiftungszweck zu erfüllen. Niedrige Zinsen sorgen für echten Ka-
pitalverzehr. Die Investition in Immobilien ist für viele da eine sinnvolle Alternative
neben Aktien- und Rentenpapieren. Eine Diskussionsrunde am Deutschen Stiftertag
in Düsseldorf offenbarte das große Interesse an Immobilieninvestments. Für
die „Evangelische Stiftung Pflege Schönau“ bedeutet das vor allem Geld verdienen
mit Erbbaurecht.
Wer sich beim sonntäglichen Kirchengang wieder einmal gefragt
hat, wie die Kirchen eigentlich ihre Bauten und Pfarrstellen finanzieren, dem
verschaffte der geschäftsführende Vorstand der Evangelischen Stiftung
Pflege Schönau Ingo Strugalla (Foto) am Deutschen Stiftertag in Düssel-
dorf einen Einblick in die finanzielle Situation. Die Stiftung, die über ein bi-
lanzielles Vermögen von 540 Mio. Euro verfügt, baut ihre finanzielle Situati-
on im wesentlichen auf das Erbbaurecht. Insgesamt 500 ha mit 14.000 Ver-
Deals
NR. 297 I 23. KW I 07.06.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 16
Hamburg: Die HPV Marzi-
panfabrik GbR erwirbt ein
rund 15.180 qm großes, di-
rekt an die „Marzipanfabrik“
in Bahrenfeld angrenzendes
Grundstück in der Jürgen-
Töpfer-Straße von einem
Fonds der HIH Hamburgi-
sche Immobilien Handlung
GmbH über Grossmann &
Berger.
In dem heutigen Quartier
„Marzipanfabrik“ wurde um
die vorige Jahrhundertwende
Marzipanrohmasse durch L.
C. Oetker hergestellt.
trägen verwaltet die Gesellschaft aus Heidelberg, deren Zweck es ist die insgesamt 85 Kir-
chen und 41 Pfarrhäuser zu verwalten. Neben der Rolle als Erbpachtgeber, sind die Investiti-
onen in fünf pan-europäische Immobilienspezialfonds, 850 eigene Wohneinheiten, 7.500 ha
Forstwirtschaft sowie 6.000 ha landwirtschaftliche Pachtflächen mit insg. 6.000 Verträgen,
weitere Bausteine der Einnahmeseite.
Die Grundfrage jeder Stiftungsinvestition sollte die Abwägung zwischen Rendite
und Risiko sein. Wie viel Risiko kann die Stiftung verkraften bei gleichzeitiger minimaler Ren-
diteanforderungen, die lt. Stru-
galla bei 4% liegt. Selbst diese
Renditen sind am Geldmarkt
kaum noch zu bekommen.
Renten und Aktien zu volatil,
während hingegen Offene Im-
mobilienfonds in der langfristi-
gen Betrachtung seit Anfang
der 80 Jahre eine konstante
Performance von 5,9% p.a. lt.
BVI hingelegt haben. Die Nied-
rigzinssituation lässt selbst die
so sicheren Bundesanleihen
Deals
NR. 297 I 23. KW I 07.06.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 17
Sontowski
als Investment ausfallen. Lediglich spanische Papiere oder
Anleihen von Schwellenländern können die 4% Renditean-
forderung erfüllen, sind jedoch gleichzeitig für Stiftungen oft
zu risikoreich. Gleichzeitig waren die Inflationsraten der letz-
ten 30 Jahre außer 1992/93 stets unter 4%. Für die Evange-
lische Stiftung Pflege Schönau ergibt sich daher die logische
Konsequenz, die seit Jahrhunderten im Bestand befindlichen
Flächen, als Erbpachtgrundstücke an die Bevölkerung weiter
zu geben, um so die 4% Rendite zur Sicherung des Stif-
tungskapitals zu erhalten. Für die Stiftung ergibt sich so ein
stabiler Cashflow, der für die nächsten 60 bis 99 Jahre, je
nach Laufzeit des Vertrags, gesichert ist. Dem Argument der
Erbpachtkritiker, dass nach Ende der Laufzeit die Hausei-
gentümer enteignet werden, sieht Strugalla gelassen entge-
gen. Seine Institution hätte derzeit kein Interesse, die Pacht-
verträge nicht zu verlängern. Allerdings liegt die durch-
schnittliche Laufzeit der Verträge aktuell noch jenseits der 50
Jahre. Wie sich die Bodenwerte bis dahin entwickeln ist heu-
den in Deutschland immer differenzierter. Es werden
konkrete und immer individuellere Zielgruppen ange-
sprochen. Dies zeigt eine Markteinschätzung des hotel-
forum, der europäischen Fachkonferenz für Hotel- und
Immobilienexperten. GF Andreas Martin weist darauf
hin, dass die neuen Konzepte und Marken sich stärker
an individuellen Kundenwünschen orientieren und Ni-
schen besetzten.
Beispiele für das gehobene Preissegment sind allein
in Berlin das „Soho House“ als exklusiver Privat Member
Club, das „Casa Camper“ mit 24-Stunden Lounge-Zugang
für Frühstück und Snackangebote oder das neueste Berliner
Deluxe-Hotel „Das Stue“ in einem historischen Gebäude mit
sehr individuellen Zimmerzuschnitten. Gut konzipierte Low
Budget- und Ferienhotels gehören laut hotelforum auch zu
den Gewinnern der Entwicklung. Das Angebot fächere sich
immer weiter auf in Hostels, Themenhotels, Boutiquehotels,
Serviced Apartments bis hin zu kombinierten Angeboten.
Der kleine städtische Pensions- und Familienbetrieb ist der
Verlierer dieser Marktentwicklung, in der sich die Nachfrage
zwischen preiswerten und luxuriösen Angeboten polarisiert.
Im heutigen Hotelmarketing entstünden neue, digitalisierte
Vermarktungswege, die einen Erfolg von sehr spezialisierten
Angeboten ermöglichen.
NR. 297 I 23. KW I 07.06.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 18
Holland in Not
IVG sieht Holland-Immobilien unter Druck
Der Market Tracker der IVG Immobilien AG hat die Nie-
derlande ins Visier genommen. Unsere Nachbarn ste-
cken in der Rezession. Um 0,9% ist das BIP letztes Jahr
gefallen. Das erste Quartal war auch negativ. Schwere
Probleme am niederländischen Häusermarkt entstehen
durch die Folgen fallender Hauspreise für das Vermögen
der stark verschuldeten Privathaushalte für den Konsum
und den Wohnungsmarkt, durch Haushaltskonsolidie-
rung der öffentlichen Hand und durch den jüngsten
Wirtschaftsabschwung bei den wichtigsten Handelspart-
nern. Die Stimmung bleibt bei Verbrauchern und Unter-
nehmen trübe.
Auf den Büromärkten verharrt die Entwicklung eher
trostlos. Öffentlicher Sektor und Privatwirtschaft sparen Kos-
ten. Aktuell gibt es geringe Anmietungsaktivitäten. Mieter
präferieren moderne und effiziente Flächen in zentralen La-
gen mit guter Verkehrsinfrastruktur. Die monofunktionalen,
peripheren Bürolagen, in die deutsche Fonds so gerne in
Objekte mit 10-Jahres-Mietvertrag investierten, sind nicht
mehr gefragt. Hier bildet sich ein enormes Überangebot, das
vor allem deutsche Fondsanleger zu spüren bekommen wer-
den. Der Durchschnitt des niederländischen Büromarktes
liegt bei 15% Leerstand. Neue Flächen gibt es jedoch wenig.
Konversion alter Büroflächen in andere Nutzungen wie Ho-
tels oder Studentenwohnheime oder auch Abriss haben teil-
weise die Leerstandsquoten gesenkt.
Die nominalen Spitzenmieten sind dennoch konstant
geblieben. Jedoch wird die Aussagefähigkeit der Spitzen-
mieten immer geringer. "Der Immobilienbrief" hatte Ihnen
das vor einigen Jahren schon für Deutschland aufgezeigt.
Viele Mietentwicklungen finden innerhalb der „Incentives“
statt. Im Leipzig der 90er Jahre rechneten wir Ihnen durch-
aus 30% oder mehr Incentive auf den Barwert eines 10-
Jahres-Mietvertrages vor. Für die Niederlande hat die IVG
jetzt z. B. 12 bis 22 mietfreie Monate beim Abschluss neuer
5-Jahres-Mietverträge in den vier großen Märkten Amster-
Berlin/ Hoevelaken: Der
offene Immobilienfonds
Bouwfonds European Resi-
dential (BER) vergrößert
seinen Immobilienbestand
um Wohngebäude in
Deutschland und Dänemark.
Insgesamt wurden 55,9 Mio.
Euro investiert.
Im Karlsruher Stadtteil Nord-
weststadt wurde eine möb-
lierte Studentenwohnanlage
mit 155 Apartments zu einem
Kaufpreis von rund 11,5 Mio.
Euro erworben. Verkäufer ist
die Wohnbau Blumenwinkel
Bauträger GmbH.
In Dänemark konnte der
Bouwfonds European Resi-
dential Fund sein Portfolio
um zwei voll vermietete Ob-
jekte in und bei Kopenhagen
auf insgesamt fünf Immobi-
lien erweitern. Das Investiti-
onsvolumen beträgt 28,7 Mio.
Euro. Im nordöstlichen Ko-
penhagener Vorort Søborg
wurde ein 2012 erstelltes
Wohnhaus mit 56 Wohnein-
heiten für rund 15,7 Mio. Eu-
ro akquiriert. Verkäufer war
der dänischen Projektent-
wickler Sjaelsø.
Polen: Ein internationales
Investorenkonsortium unter
Führung der Allianz erwirbt
das Silesia City Center in
Kattowitz für 412 Mio. Euro
von Nowe Centrum
Sp.z.o.o., Tochtergesell-
schaft der österreichischen
der Immofinanz Group. Ne-
ben der Allianz hält u. a. der
deutsche Shoppingcenter-
betreiber ECE weitere Antei-
le. Die mehr als 360 Shops
auf einer Verkaufsfläche von
rund 85.000 qm sind voll ver-
mietet.
dam, Den Haag, Rotterdam und Utrecht ermittelt. Hinzu kommen nach "Der Immobilien-
brief"-Erfahrungen, noch sonstige Incentives wie Umzugsbeihilfen, mieterbezogene Um-
bauten oder auch mieterfreundliche Flächen- und Nebenkostendefinitionen. Damit können
leicht 30% konjunkturelle Mietpreisschwankung ohne Statistikveränderung auf Incentive-
Ebene stattfinden.
Für die Büromärkte sieht IVG konstante Mieten in Amsterdam und Utrecht und fal-
lende Mieten in Den Haag und Rotterdam. Die Leerstandsquote sinkt in Amsterdam und
steigt in den übrigen Großstädten. Der Umsatz bleibt konstant niedrig. Die Spitzenanfangs-
rendite bleibt in Amsterdam konstant und steigt in den übrigen Standorten. Damit herrscht
genereller Druck auf die Preise. Die Leerstandsquoten liegen in Amsterdam in etwa wieder
auf dem Krisenniveau von 2004 und in den anderen Standorten deutlich darüber. Die Nach-
frage bleibt konjunkturell unter Druck. Flächenkonsolidierung führt zu steigendem Flächen-
angebot. Mietdruck besteht insbesondere bei zweitklassigen oder peripheren Flächen.
Druck gibt es auch bei Büroinvestments, die in den letzten Quartalen durch geringe
Aktivitäten gekennzeichnet waren. Mit 1,2 Mrd. Euro Umsatz wurde letztes Jahr das ge-
ringste Transaktionsniveau der letzten 10 Jahre für Bürogebäude ermittelt. Auch dieser
Umsatz wurde im ersten Halbjahr, das 80% ausmachte, durch drei Großankäufe mit einem
Volumen von insgesamt 720 Mio. Euro getunt. Wie auch in Deutschland ist eine Polarisie-
rung zu beobachten. Konservative, langfristig ausgerichtete Anleger wie deutsche Fonds
jagen wenigen Angeboten-Spitzenobjekten in Toplagen hinterher. Angelsächsische, oppor-
tunistische Investoren erwerben dagegen Problemimmobilien zu verhältnismäß9ig günsti-
gen Preisen. Die Polarisierung spiegelt sich auch in den Spitzenrenditen, die in Toplagen
Amsterdams lediglich leichtem Aufwärtsdruck ausgesetzt sind aber bei Objekten mit schwa-
cher Vermietungsqualität oder
in Nebenlagen teilweise dra-
matisch anstiegen. Lt. IPD
Investment Property Daten-
bank war die mittlere Perfor-
mance niederländischer Büros
enttäuschend. Die Kapitalwer-
te der internationalen Charte-
red Surveyors, die sich als
synthetischer Wert aus Rendi-
te und Marktmiete ergeben,
sind 2012 um fast 9% und im
ersten Quartal noch einmal um weitere 2,7% gefallen. Daraus ergab sich ein jährlicher To-
tal Return aus Wertentwicklungsrendite und Mietrendite von minus 2,7% für 2012. Das ers-
te Quartal brachte allein in drei Monaten ein Minus von 0,9%. Die Preise fallen stärker als
die gesamten Mieteinnahmen. Gleichzeitig weitet sich das Investmentangebot aus. Allein
die offenen deutschen Immobilienfonds, die sich in Auflösung befinden, halten in den Nie-
derlanden ein Büro-Portfolio im Wert von rd. 2,3 Mrd. Euro, dem doppelten des gesamten
letztjährigen Investitionsumsatzes.
Deals
NR. 297 I 23. KW I 07.06.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 19
Industriemarkt Hamburg:
Schwacher Start ins Jahr 2013
Sabine Richter
Nach dem enttäuschenden Ergebnis des Vorjahres startete
der Hamburger Markt für Industrie-, Lager- und Logistikflä-
chen auch schwach ins neue Jahr.
BNP Paribas Real Estate, Grossmann & Berger
und Jones Lang LaSalle melden für das 1. Quartal Flä-
chenumsätze von knapp 60.000 qm, ein Minus von über
50% gegenüber dem Vorjahr und weit unter dem Durch-
schnitt der vergangenen fünf Jahre. Dabei sank der Eigen-
nutzeranteil deutlich auf 29%, wie G & B ermittelte.
Abschlüsse im großflächigen Hallenbereich sind fast
völlig ausgeblieben. Im Segment über 5.000 qm kam ledig-
lich ein Deal zum Abschluss; der Kauf einer 5.500 qm gro-
ßen Halle auf der Veddel durch ein Logistikunternehmen. „In
den kleineren Flächensegmenten besteht dagegen nach wie
vor ein reges Marktgeschehen“, so Hans-Jürgen Hoffmann
von BNPPRE. ►
Der schwache Jahresauftakt liegt an den langwieri-
gen Entscheidungsprozessen in den Unternehmen, für
die Andreas Rehberg von G&B die unsichere Situation
im Euroraum mitverantwortlich macht. Zum anderen sei
dafür auch das geringe Angebot an Flächen um die
5.000 qm in den gesuchten Lagen verantwortlich, so
Rainer Koepke von JLL. Das Angebot-Nachfrage-
Spiel funktioniere derzeit suboptimal. „Objekte ab
10.000 qm, die zum Beispiel auch im Teilmarkt
NR. 297 I 23. KW I 07.06.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 20
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Immobilien und Infrastruktur
Bouwfonds REIM ist fokussiert auf Immobilien und Infrastruktur. Innerhalb der Rabo Real Estate Group strukturieren wir unterschiedliche Investmentprodukte für institutionelle und private Investoren mit attraktiven Rendite-Risiko-Profi l und
starken Diversifi kationsvorteilen. Auf der Grundlage von hochspezialisierten und erfahrenen Teams bieten wir diese Produkte in folgenden fünf Assetklassen an: Wohn- und Gewerbeimmobilien, Parkhäuser, Kommunikationsinfrastruktur und Farmland.
Düsseldorf: Die HIH Ham-
burgische Immobilienhand-
lung (HIH) hat 1.600 qm im
Geschäftshaus köblick an der
Königsallee 61 vermietet.
Mieter sind SEGRO, die
Palmberg Büroeinrichtun-
gen + Service GmbH mit
jeweils 400 qm im zweiten
OG sowie das Cardio-
Centrum Düsseldorf mit
800 qm. Damit ist der im
Jahr 2012 fertig gestellte und
mit einem Vorzertifikat in
Gold des DGNB ausgezeich-
nete köblick zu rund 88%
vermietet.
Eigentümer der Immobilie ist
der Spezialfonds „RZVK-
Immo-Fonds“ der Warburg -
Henderson Kapitalanlage-
gesellschaft für Immobilien
mbH, Hamburg. Bei dem
Fonds handelt es sich um
einen Individualfonds für die
Rheinischen Versorgungs-
kassen. Die HIH führte als
exklusiver Asset Manager
von Warburg - Henderson in
Deutschland die Verhandlun-
gen auf der Eigentümerseite.
Regensburg: Die Berlinovo
Immobilien Gesellschaft
mbH hat mit der KEV Kü-
chen- und Elektro-
Vertriebsgesellschaft Meier
mbH einen Mietvertrag über
ca. 500 qm Fläche für min-
destens fünf Jahre im Fach-
marktzentrum in der Sulz-
feldstr. 3 – 5 geschlossen.
Das Fachmarktzentrum ist
somit voll vermietet. Das
1997 errichtete Objekt gehört
zu dem von berlinovo gema-
nagten Fonds LBB 10.
Industriehafen durchaus vorhanden sind, entsprechen wegen ihrer eingeschränkten Teilbar-
keit nicht den derzeit eher kleinflächigeren Nutzerbedürfnissen“.
Von den im ersten Quartal insgesamt ca. 21.000 qm fertig gestellten Logistikflächen
stehe dem Markt so gut wie nichts zur Verfügung, so Koepke. Allerdings zögen die Fertig-
stellungen im Gesamtjahr 2013 wieder an. Getragen von Eigennutzer-Projektentwicklungen
werden in den drei verbleibenden Quartalen noch 138.000 qm auf den Markt kommen, da-
von seien derzeit nur 11% frei.
Logistiker stärkste Nachfrager
Die Nachfrage nach Branchen entspricht der langfristigen Statistik. Wie JLL ermittel-
te, entfielen die meisten und größten Abschlüsse (36.000 qm) auf Unternehmen aus dem
Bereich Transport/Verkehr/Lagerhaltung, gefolgt von Handel und Industrie.
Gefragt war vor allem der Teilmarkt Billbrook-Billwerder-Billstedt mit 17.000 qm (28%
des Umsatzvolumens) vor den Teilmärkten Harburg - südlich der Elbe mit 14.000 qm (24%)
und Bergedorf mit 9.000 qm (15%).
Durch die hohe Nachfrage der vergangenen Jahre sind Hallenflächen in den beson-
ders begehrten Lagen wie Billbrook, Allermöhe und im Westen der Stadt weiterhin knapp.
Allerdings ist eine große spekulative Projektentwicklung mit rund 40.000 qm Logistikfläche
im Hafengebiet von Waltershof geplant.
Die seit dem 1. Quartal 2012 anhaltende Zunahme der Durchschnittsmiete setzte sich
fort. Sie stieg nach Angaben von G&B um 6% auf nun 4,60 Euro. Auch die Spitzenmiete
legte leicht zu auf aktuell 5,60 Euro (JLL, BNPPRE) bzw. 5,80 Euro (G&B). Sie wird für beste
Flächen in besonders gefragten Lagen erzielt, wozu Altenwerder sowie generell der Bereich
des Hafens zählen. Damit werden lediglich in Frankfurt und München höhere Mieten im Spit-
zensegment erreicht. Rund 45% der Mietverträge wurden zu Preisen zwischen 4,00 und
5,00 Euro abgeschlossen.
Perspektiven für 2013
„Aufgrund der Anzahl der von uns betreuten Gesuche rechnen wir für den weiteren
Jahresverlauf mit einer deutlich anziehenden Umsatztätigkeit“, hofft Andreas Rehberg von
G&B. Auch BNPPRE sieht aufgrund wirtschaftlicher Impulse und einiger großflächiger Gesu-
che in den Büchern für das Gesamtjahr einen Flächenumsatz im Bereich des zehnjährigen
Durchschnitts (450.000 m²). Der sei aber nur auf Basis von großen Eigennutzerdeals zu
bewerkstelligen. Da nach wie vor kaum neue Flächen auf den Markt kommen, werde die
Angebotssituation angespannt bleiben, sagt Hans-Jürgen Hoffmann von BNPPRE.
Logistik-Initiative fördert Innovationen
Im Rahmen der Jahrespressekonferenz der Logistik-Initiative Hamburg kündigte
Wirtschaftssenator Frank Horch an, die Metropolregion Hamburg zu einem Vorzeigestand-
ort für innovative Logistik- und Technologiekonzepte machen. 12.660 Unternehmen waren in
2012 in der Metropolregion der Logistikwirtschaft zuzurechnen. Mit 3.650 Auszubildenden
stellt Hamburg ein Zehntel der bundesweiten Auszubildenden im Speditions- und Logistikbe-
reich. Die Förderung alternativer Antriebe, ein intelligentes Verkehrsmanagement und der
Einsatz umweltfreundlicher Hafentechnologien seien drei von zahlreichen Themenfeldern,
mit denen die Logistik-Initiative das Umwelt- und Innovationsklima positiv beeinflussen will.
Die Initiative stellte auf der Pressekonferenz die erste Innovationsdatenbank in der Logistik
namens LINDA vor, die einen umfassenden Überblick über alle geförderten Logistikprojekte
in der Region bringen soll.
Deals
NR. 297 I 23. KW I 07.06.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 21
Stiftung
Düsseldorf: Der chinesische
Telekommunikationsausrüs-
ter „HUAWEI“ mietet für sei-
ne Europazentrale vollständig
das Büroprojekt “SILIZIUM“,
Hansaallee 205 – 21, über
Aengevelt.
Am zukünftigen Sitz seiner
Europazentrale mit ca. 900
Arbeitsplätzen wird
„HUAWEI“ u.a. seine bisheri-
gen Düsseldorfer Standorte
zusammenführen. Bauherr
und Investor des „SILIZIUM“
ist die Projektentwicklungsge-
sellschaft bema-Gruppe, die
ebenfalls von Aengevelt bera-
ten wurde.
Der Büro- und Geschäfts-
hauskomplex „SILIZIUM“
umfasst rund 21.237 qm ge-
nehmigte BGF.
Unternehmen für weltweiten
Top-Wohnungsmarkt immer wichtiger
Konzerne machen Wohnungsmärkte
Knight Frank sieht eine wachsende Bedeutung von Großunternehmen für den Top-
Wohnungsmarkt in den wichtigsten Wirtschaftszentren.
Die meisten Führungskräfte kämen aus den westlichen Industrienationen und wech-
selten in erster Linie nach Asien. Um ihr Personal zu Auslandsaufenthalten zu motivieren,
mieten Unternehmen verstärkt attraktive Wohnungen und Häuser an. Durch Sparmaßnah-
men in der Finanzindustrie hätten sich die Branchen verschoben. In Schanghai gehen viele
leitende Mitarbeiter in den Automobilsektor In Hongkong arbeiten sie dagegen immer öfter in
den Rechts-, Wirtschafts- und Steuerabteilungen der großen Kanzleien. In Sao Paulo sorgt
die Benzin-, Öl- und Gasindustrie für den Zuzug hochqualifizierter Kräfte. In London lockt der
Technologie-, Medien- und Telekommunikationssektor. Neben attraktiven Wohnmöglichkei-
ten achten umzugswillige Führungskräfte auch stark auf gute Schulangebote für ihre Kinder.
Deal
NR. 297 I 23. KW I 07.06.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 22
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Manuel Andrack – Autor, Moderator, Wanderer
Mein NRW. Meine Heimat.Meine Stiftung.
Alternativen gesucht
Der deutsche Immobilienmarkt wird für
institutionelle Investoren immer enger
250.000 – mit dieser Zahl machte der Mieterbund im vergangenen Jahr von sich re-
den. Danach sollen bereits jetzt eine Viertelmillion Wohnungen in Deutschland fehlen.
Insbesondere in Ballungsgebieten wie Berlin, Hamburg, Frankfurt am Main oder Mün-
chen sorgt dies bereits seit knapp zwei Jahren für stetige Preisanstiege bei den Mie-
ten und – folgerichtig – auch bei den Kaufpreisen. Nun rächt sich, wovor Experten
schon seit langem warnen.
Über viele Jahre hinkte das Volumen an Neubauaktivtäten deutlich dem Bedarf
hinterher. Berücksichtigt man zudem altersbedingten Abriss, sehen die Zahlen noch drama-
tischer aus. In Zahlen ausgedrückt führt Hamburg mit einem Plus an Mietpreissteigerungen
bei Neuvermietungen von 27 Prozent von 2007 bis heute die Statistik an. Doch selbst im
sowieso schon teuren München stiegen die Mieten um 13% im gleichen Zeitraum. Die bun-
desdeutsche Hauptstadt Berlin kann auf ein Plus von 20% verweisen, in Frankfurt sind es
aber immerhin auch schon 15 Prozent. Alles innerhalb fünf Jahren.
In Anbetracht derartiger Entwicklungen suchen immer mehr Investoren nach Immo-
bilien als Kapitalanlage. So bestätigt eine aktuelle Umfrage des Marktforschungsinstituts
Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Auftrag des Bundesverbandes Deutscher
Banken, dass sich 46 Prozent der befragten Privatanleger eine Immobilie wünschen und
bereit wären, einen größeren Betrag zu investieren, wenn er ihnen zur Verfügung stände. Im
Jahr 2012 fiel die Entscheidung mit nur 17% deutlich niedriger aus. Institutionelle Investoren
– wie Versicherungen, Versorgungswerke und Pensionskassen wissen dies seit Jahren und
investieren einen stetig größeren Anteil ihres Portfolios in vermietete Bestandswohnimmobi-
lien in ausgesuchten 1a bzw. 1b-Lagen ausgewählter Metropolregionen. Der Vorteil hierbei
ist zum einen die Absicherung der Investition, denn in entsprechenden Lagen ist das Risiko
eines Preisverfalls des Objektes durchaus überschaubar. Ein weiterer Vorteil ist der perma-
nente Liquiditätszufluss aus dem Überschuss der Mieteinnahmen. Das Kapital kann somit in
der höchsten Sicherheitsklasse angelegt werden und erzielt gleichzeitig eine positive Rendi-
te – gerade vor dem Hintergrund der Anleiheproblematik bei Ländern mit einem vertretbaren
Bonitätsranking eine sinnvolle Alternative. Dort werden derzeit nämlich kaum noch positive
Renditen erzielt. Insofern ist die Nachfrage nach geeigneten Immobilieninvestitionen auch
entsprechend groß.
Institutionelle Investoren sind jedoch nicht die einzigen Aufkäufer, die den deut-
schen Immobilienmarkt bestimmen. Vielmehr sind es heute wieder ausländische Investoren,
die nach geeigneten Objekten suchen und zuschlagen. Dabei wird erkennbar, dass es die-
sen Investoren weniger um hohe Renditen als vielmehr darum geht, Kapital sicher zu
„parken“. Im Fokus stehen dabei immer wieder Objekte in sogenannter Premiumlage. In
München Bogenhausen, einem der teureren Stadtteile, wurde unlängst ein Objekt im High
Standard Level projektiert – von dem waren bereits vor Baubeginn rund die Hälfte der
66 geplanten Wohnungen verkauft. Zu Preisen, wie sie sonst kaum in einer anderen Stadt
in Deutschland umzusetzen gewesen wären. Es sind eher die fehlenden Angebote, die
den Aufkäufern und Investoren Kopfschmerzen bereiten. Wie will ich heute in ein Mehr-
familienhaus in Toplage investieren, wenn der Markt schlicht kaum mehr etwas hergibt?
Und selbst bei Versteigerungen stehen heute viele Interessenten vor dem eigentlichen Ver-
steigerungsraum. ►
NR. 297 I 23. KW I 07.06.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 23
Mülheim a.d. Ruhr: Die Lim
& Co. GmbH mietet insge-
samt rd. 5.200 qm Lager- und
Bürofläche in der Lahnstraße
27 über BNPPRE. Eigentü-
merin ist ein institutioneller
Investor, der durch die Ger-
man Property Holding
GmbH vertreten wurde.
Leverkusen: Die Dirk Ross-
mann GmbH verkauft ihr
16.600 qm großes Logistik-
zentrum, welches das Unter-
nehmen aufgrund des zwi-
schenzeitlichen Umzugs sei-
nes Logistikbetriebs nach
Köln-Niehl Anfang 2012 auf-
gegeben hatte. Käufer des
rund 70.000 qm großen Ge-
ländes in der Hitdorfer Straße
55 ist ein Logistikunterneh-
men, das die Flächen bereits
in Betrieb genommen hat.
BNPPRE begleitete Ross-
mann bei dieser Transaktion.
München: BT Germany hat
sich vorzeitig entschieden,
den Mietvertrag über ca.
4.500 qm Bürofläche im Tau-
nushaus, Taunusstraße 34-
36 für weitere 11,5 Jahre von
der German Acorn Real
Estate GmbH.
Flensburg: Ein institutionel-
ler Investor erwirbt eine ge-
mischt genutzte Gewerbeim-
mobilie für rd. 10 Mio. Euro
von Henderson Global In-
vestors. Das Gebäude mit
6.000 qm vermietbarer
Fläche verteilt auf Einzelhan-
del und Praxisräume. Die
Immobilie gehörte zum Port-
folio eines von Henderson
Global Investors verwalteten
Fonds für institutionelle
Kapitalanleger.
Deals
Um an attraktive Immobilien zu kommen, wird die Übernahme höherer Risiken
kaum zu vermeiden sein. Nachdem das Angebot an bestehenden Objekten gering ist,
bietet sich die Alternative, Projektentwickler bei ihrem Tun zu begleiten. So ergibt sich
die Chance, rechtzeitig an attraktive Objekte zu gelangen. Institutionelle Investoren
engagieren sich bereits in anderen Assetklassen mit höheren Risikoprofilen wie Private
Equity, Beteiligungen und Aktien. Warum also nicht auch hier die höheren Chancen
nutzen? Das Gros der Projektentwickler arbeitet dabei nach dem Prinzip, sich die Ent-
wicklung geeigneter Flächen von Banken zwischenfinanzieren zu lassen. Arbeitet der
Projektentwickler mit einem Bauträger zusammen, wird auch dessen Arbeit in der Regel
von einer Bank zwischenfinanziert. Diese Vorgehensweise akzeptiert erhöhte Risiken,
die aus der Bankfinanzierung resultieren. Wenn das Objekt im geplanten Rahmen
(zeitlich wie wirtschaftlich) nicht erstellt und abverkauft werden kann, führt die Finanzie-
rung oft zur Ausweitung der bereits entstandenen Stresssituation. Ein Verzicht auf
Fremdfinanzierungen kann solche Risiken erheblich mindern und die Immobilienent-
wicklung in ein niedrigeres Risikoprofil bringen – bei gleichzeitiger Nutzung des Markt-
zugangs.
Die Bamberger PROJECT Investment Gruppe hat sich dieser Marktanforde-
rung gestellt und einen Zugang für institutionelle Investoren geschaffen. Unter Berück-
sichtigung der oben dargestellten Anforderungen will man dieser Zielgruppe einen Weg
eröffnen, gemeinsam mit dem Immobilienentwickler die Strategie mit überschaubaren
Risiken zu begleiten. Dies ist möglich, da PROJECT seit Firmengründung vor knapp 20
Jahren eine Vorgehensweise etabliert hat, die anders ist als bei anderen Marktteilneh-
mern: PROJECT steuert alle Maßnahmen aus einer Hand und setzt die Investitionskri-
terien enger als übliche Entwickler. Das Unternehmen kann deshalb eine langjährig
erfolgreiche und überzeugende Leistungsbilanz vorlegen. Zudem arbeitet PROJECT
auf allen Ebenen ausschließlich mit Eigenkapital. Mögliche Risiken aus Finanzierungen
sind dem Unternehmen fremd. Das wesentliche verbleibende Risiko besteht in der Ein-
haltung der zeitlichen Vorgaben. Und: PROJECT hat ein System entwickelt, das einen
schnellen Abverkauf der Wohnungen garantiert – und zwar zu einem erheblichen Teil,
bevor der Bau gestartet wird. Die eingehenden Kaufpreisraten nach Makler- und Bau-
trägerverordnung sichern die schnelle Umsetzung und hebeln das eingesetzte Eigenka-
pital. Wesentliches Asset für institutionelle Investoren: PROJECT kann durch seine
Marktstellung auf eine Milliarden-Pipeline an vorgeprüften Projektentwicklungen in den
Städten Berlin, Hamburg, Frankfurt am Main, Nürnberg und München verweisen, die für
eine schnelle Umsetzung zur Verfügung stehen. Das derzeit in der Realisierung befind-
liche Projektentwicklungspotential liegt dabei bei 700 Millionen Euro.
Unabhängige Experten sehen diese spezielle Vorgehensweise weniger anfällig
als übliche Projektentwicklungen und somit deutlich weniger risikoreich. Ein besonderer
Aspekt für den Institutionellen Investor kommt aber noch dazu – bei entsprechender
Investitionshöhe kann er die erstellten Wohnkomplexe in attraktiven Lagen in den eige-
nen Bestand nehmen. Objekte, auf die er selbst nicht hätte zugreifen können. Um zu
vernünftigen Konditionen an geeignete Standorte für Immobilieninvestitionen zu gelan-
gen, müssen institutionelle Investoren in der Zukunft neue Wege gehen. Klassische
bankenfinanzierte Projektentwicklungsfinanzierungen wurden dabei aufgrund der Risi-
koverstärkung oft ausgeschlossen. PROJECT geht einen anderen Weg der planbaren
Projektfinanzierung auf vollständiger Eigenkapitalbasis und weist für diesen einen lang-
jährigen Track Record im Bereich der Publikumsfonds nach. Dies könnte eine Alternati-
ve darstellen.
NR. 297 I 23. KW I 07.06.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 24
Willich: Die Fressnapf Tier-
nahrungs GmbH mietet
langfristig etwa 12.000 qm
Lager- und Bürofläche im
Gewerbegebiet Münchheide,
Hanns-Martin-Schleyer-
Straße/Otto-Brenner-Straße
von der Deutsche Lager-
haus GmbH u. Co KG, eine
Tochtergesellschaft der IM-
MOFINANZ AG, Wien.
BNPPRE war beratend tätig.
Hamburg: Die InnoGames
GmbH mietet 6.700 qm Büro-
fläche in der Friesenstr. 13-
13a von ICADE über CBRE.
Damit ist das Gebäude voll
vermietet.
Duisburg: Der Heidelberger
Investor Harder & Partner
erwirbt ein 112.000 qm gro-
ßes Industriegrundstück im
logport I. Das unbebaute
Industriegrundstück bietet die
Möglichkeit einer Bebauung
mit bis zu ca. 60.000 qm mo-
derner Logistikflächen zzgl.
Büro- und Sozialflächen.
Pulheim: LaSalle Invest-
ment Management (LaSalle)
hat im Auftrag seines LaSalle
German Income and
Growth Fonds (LGIG) den
Logistic Point Cologne, kurz
„LPC“, an die Hammer Pul-
heim GmbH & Co. KG ver-
kauft.
Das Logistikzentrum wurde
vom LGIG im Jahr 2008 er-
worben und hat eine Gesamt-
nutzfläche von rund 37.500
qm, davon 35.000 qm Logis-
tikflächen. Die restliche Flä-
che entfällt auf Büros.
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Immobilienredaktion: Thorge Albat, Michael Beck, Dr. Tho-mas Beyerle, Daniel T. Borger, Dr. Gudrun Escher, Marion Götza, Ergin Iyilikci, Uli Richter, Werner Rohmert, Frank Peter Unterreiner, Petra Rohmert,
Immobilienaktien: Hans Chris-toph Ries, Berlin: Karin Krentz, Frankfurt: Christina Winckler, München: Thomas Döbel (u.v.a.),
Einzelhandel: Dr. Ruth Vierbuchen, Volkswirtschaft: Prof. Dr. Günter Vornholz
Hrsg.: Werner Rohmert Recht / Anlegerschutzrecht: RA Klumpe, Schroeder & Part-ner, Köln; Dr. Philipp Härle - Tilp RA, Berlin;
Redaktl. Beirat: Klaus Ans-mann (Deutsche Post Immobi-lien), Dr. Kurt E. Becker (BSK), Jürgen Böhm (ImmobilienScout24), Joachim Bücker, Bernhard Garbe (stilwerk/Garbe Logistic AG), Dr. Karl Hamberger (Ernst & Young), Klaus Hohmann, Prof. Dr. Jens Kleine, Frank Motte, Prof. Dr. Wolfgang Pelzl (Uni Leipzig), Fritz Salditt (Stb.), Andreas Schulten (Bulwien AG)
Wissenschaftliche Partner:
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Impressum
NR. 297 I 23. KW I 07.06.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 30
Nr. 66, 23. KW, 07.06.2013, Seite 1
Nr.: 66 23. KW /07.06.2013
Kostenlos per E-Mail
ISSN 1860-6369
Liebe Leser,
Surprise, Surprise – Wer sind wir und überhaupt wie viele? So fragen sich nun die Berliner
nach den Ergebnissen des Zensus. Irgendwie sind uns mit dem Stichtag 9. Mai 2011 genau
179.391 Personen abhanden gekommen. Nur, wo sind die hin?
Die Suche nach ihnen ist müßig, fort ist fort, nur die Folgen wiegen umso schwerer:
Über Jahre muss Berlin dreistellige Millionenbeträge in den Länderfinanzausgleich zurückzah-
len, einen gewissen Horst Seehofer wird es freuen, für uns ist es bitter. Wer hat sich da bloß
so fatal verrechnet?
Für immobilienaffine interessant: Erstmals sind auch Gebäude und Wohnungen gezählt
worden sowie die Eigentumsformen. Mit 62,8% war der überwiegende Teil der Berliner Gebäu-
de im Besitz von Privatpersonen. Zum Zensus lesen Sie bitte weiter auf den Seiten 10.
Schon hat der Finanzsenator Dr. Ulrich Nußbaum eine Giftliste aufgestellt, dabei lä-
chelnd wie immer. Denn davon rückt er nicht ab: Im Jahr 2015 soll ein ausgeglichener Haushalt
vorgelegt werden. Doch die Erträge der landeseigenen Unternehmen können die Löcher nicht
stopfen, die Berliner zahlen schon bundesweit die höchsten Wasserpreise, eine Preiserhöhung
der BVG steht das zweite Jahr in Folge vor der Tür, Vattenfall dreht ebenfalls unablässig an
der Preisschraube und die BSR mischt ebenfalls mit. Was bleibt? Eine „kräftige“ Erhöhung der
Zweitwohnsteuer (damit Berlin als erster Wohnsitz attraktiver wird, so Nußbaum), Maklergebüh-
ren, Grundsteuer, Grunderwerbsteuer, Hundesteuer …? Ganz sicher kommt die City-Tax.
Was wird aus den kühn angedachten Vorhaben wie Rückkauf der Versorgungsbetriebe,
neue Liegenschaftspolitik (keine Verkäufe zu Höchstpreisen), Wohnimmobilienfonds, Unterstüt-
zung der kommunalen Wohnungsbaugesellschaften mit Krediten, damit die günstig preiswerte
Wohnungen bauen – und überhaupt: Brauchen wir die noch (bis 2016 über 140.000), was ist
mit der Bevölkerungsprognose 2030 (jährlich wächst die Einwohnerzahl Berlins um 40.000)?
Deren Grundannahme waren die Daten aus dem Einwohnerregister.
Nun wird eine Arbeitsgruppe gebildet nach dem Motto: wenn du nicht mehr weiter weißt,
bilde einen Arbeitskreis. Nichts stimmt mehr, nichts ist mehr richtig. Fragen über Fragen. Ant-
worten lassen sich so schnell wohl kaum finden. Und die Antworten müssen die richtigen sein.
Haben Sie eine gute Zeit – und bleiben Sie uns gewogen!
Karin Krentz
Inhaltsverzeichnis
Editorial 1
Christie + Co.: Hotelmarkt weiter im Steigflug
2
Mietspiegel 2013 5
BBU begrüßt neuen Miet-spiegel
6
BFW: These widerlegt 7
ZIA: Bessere Rahmenbe-dingungen und Regeln für Neubau
7
BMV: Mietspiegel 2013 übersichtlicher
8
Stadtrand und Umland teurer als Stadt
8
LBS: Wohnungspreise 9
IW: Häuslebauer finanzie-ren solide
10
Zensus 2011: Neue Ein-wohnerzahlen
10
Zensus 2011: Ergebnisse 11
Zensus 2011: Gebäude– und Wohnungszählung
11
JLL: Cup sammelt für Kin-derhospiz
12
Impressum 13
Ihr direkter Weg zu uns
Nr. 66, 23. KW, 07.06.2013, Seite 2
Die Mitgliederversammlung
des Bundesverbandes Öf-
fentlicher Banken Deutsch-
lands, VÖB, hat einstimmig
Dr. Gunter Dunkel, Vor-
standsvorsitzender der
NORD/LB, zum neuen VÖB-
Präsidenten gewählt. Christi-
an Brand, der das Präsiden-
tenamt seit 2009 innehatte,
wurde zum neuen Stellvertre-
tenden Verbandspräsidenten
gewählt.
Die turnusmäßige Neuwahl
des gesamten VÖB-
Vorstandes ist in der Mitglie-
derversammlung am 14. No-
vember 2013 in Frankfurt
vorgesehen. Die Amtsperiode
des VÖB-Vorstandes beläuft
sich auf drei Jahre.
Kathrin von Woisky (49) ist
seit 01.06.2013 neue Leiterin
für den Bereich Rechnungs-
wesen bei der Berlinovo
Immobilien Gesellschaft
mbH.
Durch ihre 20-jährige Tätig-
keit bei der KPMG AG als
Wirtschaftsprüferin und zu-
letzt als Director und „Head
of Legal Reporting Europe“ in
Berlin und London kann Frau
von Woisky auf eine breitge-
fächerte und fundierte Fach-
und Führungserfahrung im
Bereich Rechnungswesen
zurückgreifen.
Dania Berger verstärkt das
Maklerteam Retail im Berliner
Team des Maklerhauses
Lührmann. Zuvor war sie bei
BNP Paribas in Berlin.
Christie + Co: Berliner Hotelmarkt weiter im Steigflug
Doch dunkle Wolken ziehen heran und zerstören die Idylle
Karin Krentz
Die aktuelle Marktanalyse von Christie + Co zeigt: Der positive Trend aus dem Beherber-
gungsmarkt der Bundeshauptstadt Berlin hält weiter an. In 2012 zählte die Metropole rund 24
Mio. Gästeübernachtungen. Aktuelle Werte bestätigen einen positiven Trend auch für 2013.
Trotz des langen und kalten Winters haben im ersten Quartal dieses Jahres mehr Touristen als
je zuvor die Stadt besucht, so die Marketinggesellschaft der Stadt Visit Berlin.
Allerdings erhöhte sich auch das Beherbergungsangebot weiter und auch für die kom-
menden Jahre ist die Pipeline gut gefüllt. Trotz des Angebotszuwachses hat sich die Produkti-
vität der hauptstädtischen Hotellerie verbessert; ein Zeichen für die Robustheit des Marktes;
meint Christie. Die durchschnittliche Zimmerauslastung lag in 2012 bei rund 73%. Das erste
Quartal in 2013 hat sich bereits um 2,7% gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres
verbessert. Der durchschnittliche Netto-Zimmerpreis lag in 2012 bei rund 88 Euro. Auch hier
konnte eine leichte Verbesserung um 1,5% im ersten Quartal 2013 gegenüber dem des Vor-
jahrs beobachtet werden. Als Ergebnis erhöhte sich der Zimmererlös im ersten Quartal 2013
gegenüber 2012 um 4,3%.
Das Beherbergungsangebot
2012 waren 517 Hotels inklusive Hotels garni mit einem Bettenvolumen von rund
101.400 in Berlin geöffnet. Während sich die Anzahl der Beherbergungsbetriebe seit 2008 um
rund 18% erhöht hat, stieg das Bettenangebot in den 5 Jahren sogar um 30%. Bis 2016 sind
weitere rund 6.800 Hotelzimmer in Berlin geplant. Nach der Statistik des Hotel- und Gaststät-
tenverbands kamen im Jahr 2012 genau 1.680 Hotelzimmer auf den Markt und in den ersten
vier Monaten 2013 mindestens 815. Der Großteil der geplanten Hotels siedelt sich im unteren
beziehungsweise im mittleren Segment an.
Aktuelle Hotelprojekte
In den vergangenen Jahren entwickelte sich das Hotelangebot in Berlin geradezu stür-
misch. Auch in 2013 eröffneten bereits zahlreiche neue Betriebe. Darunter das berühmte Wal-
dorf Astoria am Zoologischen Garten (232 Zimmer), das Winter’s Hotel am Checkpoint Char-
ly (170 Zimmer), das Wyndham Grand Hotel Potsdamer Platz (256 Zimmer) und das B&B
Personalien
Hotel Esplanade Quelle: Grand Hotel Esplanade
Nr. 66, 23. KW, 07.06.2013, Seite 3
Hotel Berlin Airport (140 Zimmer). Für 2013 sind weitere Hoteleröffnungen in Berlin geplant,
insgesamt 15. Im Bikini Projekt am Zoofenster eröffnet beispielsweise das 25hours Hotel Biki-
ni Berlin (149 Zimmer).
Und auch für die kommenden Jahre stehen weitere Hotelprojekte in den Startlöchern.
Beispielsweise soll die Titanic Hotels Group gleich mit zwei Häusern in Berlin Mitte an den
Start gehen. Das Titanic Comfort Hotel am Gendarmenmarkt (208 Zimmer) und das Titanic
Hotel (388 Zimmer) sollen im Sommer 2014 ihre Pforten öffnen. Weiterhin sind für 2014 ein
Dormero Hotel (265 Zimmer) sowie ein weiteres Hotel der Motel One Gruppe am Leipziger
Platz (231 Zimmer) geplant.
Die Nachfrage
Der Beherbergungsmarkt Berlins registrierte 2012 circa 24 Mio. Übernachtungen, davon
rund 20,4 Mio. in Hotels und Hotels garni. Aktuelle Daten für das Jahr 2013 zeigen eine weitere
positive Nachfrageentwicklung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Trends in der Hotelmarkt-Performance
Nach einem guten Start in das erste Quartal ist mit einer weiteren positiven Entwicklung
der Berliner Hotels in 2013 zu rechnen. Dies freut nicht nur Eigentümer, Betreiber und Bänker,
sondern wirkt auch Fantasie anregend auf Investoren. Zahlreiche Veranstaltungen sowie
Messen in Berlin sollen für eine konstante Auslastung während der Woche sowie an den Wo-
chenenden sorgen. Vergleicht man das erste Quartal 2012 mit dem ersten Quartal von 2013,
so ist festzustellen, dass Hotels in Berlin durchschnittlich bessere operative Ergebnisse erzie-
len konnten.
Die dunklen Wolken: 1. Zimmerpreise
Doch so rosig bleibt es mitnichten, dunkle Wolken sind im Anmarsch. Schon sehen Ex-
perten wie Jürgen Grangl, seit 2008 General Manager des Grand Hotel
Esplanade & Regionaldirektor Eventhotels Berlin oder Willy Weiland
vom Hotel- und Gaststättenverband ein drohendes Überangebot und
einen sich verschärfenden Preiskampf, besonders Zwei- und Drei-Sterne
Kategorie vs. Vier- und Fünf-Sterne-Hotels. Von zehn Übernachtungen in
Berlin werden mehr als acht von Touristen generiert. Die werden zu Tau-
senden Tag für Tag durch die Low Coast Carrier in die Stadt geschüttet,
alles muss billig sein.
Die Touris nächtigen allgemein in Häusern des Low-Budget-
Bereichs und sind nicht bereit, höhere Übernachtungspreise wie etwa im
Adlon, Four Seasons, Ritz Carlton oder Waldorf Astoria zu zahlen. Das
aber wirkt sich negativ auf die durchschnittlichen Zimmerpreise in allen
Kategorien aus, schmälert den Rev. Par (Revenue per available room) -Erlös, also den Logis-
erlös pro verfügbarem Zimmer und so die Einkommenssituation der Hotel-Eigentümer.
Dabei schneidet der Berliner Hotelmarkt noch gut ab, bis jetzt. Berlin ist unter den Top
Five der wachstumsstärksten Hotelmärkte in Europa. Das zeigt der „European cities hotel fore-
cast 2013“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC von 19 Hotel-Standorten.
Mit einem Rev. Par-Plus von 3,2% landet die Hauptstadt auf Platz fünf der Wachstums-Hitliste
– nach St. Petersburg (+7,3%), Moskau (+5,2%), Paris (+5,0%) und Frankfurt am Main
(+3,5%). Trotz anhaltenden Bettenbooms konnten die Hoteliers in den vergangenen Jahren die
Auslastung und 2012 auch die Preise steigern, so die Studie. Für 2013 prognostizieren die
Experten den Berliner Hoteliers eine Belegung von 73,5 Prozent, immer noch besser als als
der europäische Durchschnitt, für den PwC 69,8% erwartet.
Die dunklen Wolken: 2. Das Tagungs- und Kongressgeschäft schrumpft
Noch im Jahr 2012 konnten lt. AHGZ unter den 15 besten Tagungs- und Kongressho-
tels Deutschlands gleich fünf Hotels aus Berlin vordere Plätze belegen, das Estrel Hotel kam
sogar auf Platz zwei, es folgten Adlon Kempinski, Interconti, Park Inn und das Hilton auf
Kondor Wessels ernennt
Britta Biela (39) und Volker
Hein zu neuen Geschäftsfüh-
rern der Kondor Wessels
Projektentwicklung GmbH.
In dieser Position verantwor-
ten sie den Bereich Projekt-
entwicklung in den alten
Bundesländern. Die beiden
neuen Geschäftsführer sind
bereits seit Jahren für Kondor
Wessels tätig.
Britta Biela
war zuvor
rund zehn
Jahre kauf-
männische
Leiterin und
Prokuristin der Kondor Wes-
sels Projektentwicklung
GmbH.
Volker Hein
(44) verant-
wortet seit
2006 als Ge-
schäftsführer
der Kondor
Wessels West GmbH den
Bereich Bau in den alten
Bundesländern.
Die CVB Fitness GmbH
mietet rd. 130 qm Fläche im
Wohn-/Büro-/Geschäftshaus
„Chausseestraße 15“ von
einem Privatinvestor über
Aengevelt.
Karl by Karl Lagerfeld mie-
tet rd. 135 qm Verkaufsfläche
im Shopping-Center am Leip-
ziger Platz über Jones Lang
LaSalle.
Personalien
Deals
General Manager Hotel Esplanade Jürgen Grangl; Quelle: Grand Hotel Esplanade
Nr. 66, 23. KW, 07.06.2013, Seite 4
den Plätzen. Das könnte sich ändern – die Unwägbarkeiten heißen ICC und der immer noch
ausbleibende Flughafen Berlin-Brandenburg. Das Possentheater des Senats von Berlin um
das ICC – Abriss, Neubau oder Sanierung für 200 Mio. Euro – ist bereits über Jahre geöffnet,
der Vorhang noch nicht gefallen. Doch es muss geschlossen werden, definitiv, höchste Asbest-
belastung und mangelnder Brandschutz sind die zwingenden Gründe. Zwar ist die marode
Deutschlandhalle abgerissen, aber der an ihrer Stelle im Bau befindliche City Cube, eigentlich
nur eine Mehrzweckhalle für 65 Mio. Euro, ist nicht imstande ab 2014 das gesamte immense
Tagungs- und Kongressgeschäft, das oft mit Messen einhergeht, aufzufangen.
Wunschträume
Da wunschträumt die landeseigene Messegesellschaft: Sie will unbedingt mit diesem
zweigeschossigen Messeneubau für
10.000 Gäste das Eventgeschäft
anstelle des ICC auffangen. Berlin
muss das Business- und Corporate-
Geschäft in der Stadt halten, so
die Forderung der Hoteliers der
oberen Sterne-Kategorie. Die hat
eigentlich schon genug Sorgen,
denn spurlos sind die Querelen um
die Nobel-Herbergen Adlon Kem-
pinski und Interconti / Dorint oder die
immer wieder über zwei Jahre hi-
nausgeschobene Eröffnung des
Waldorf Astoria nicht geblieben.
Schon wird über einen neuen Wa-
ckelkandidaten der Sternehäuser
hinter vorgehaltener Hand offen ge-
munkelt – das Rocco Forte Hotel de
Rome soll es sein.
Die dunklen Wolken: 3. Verkäufe von Nobelherbergen?
Gerüchte um Schwierigkeiten im Unternehmen Rocco Forte Hotels kommen nicht von
ungefähr. Erst im Frühjahr 2013 beendete die Hotelgruppe ihr Engagement in Abu Dhabi und
Prag. Die Lage in Deutschland war in der Vergangenheit für die Gruppe ebenfalls alles andere
als rosig. Die Bilanzen der Hotels in Berlin und Frankfurt wiesen 2010/11 hohe Fehlbeträge
aus, so die AGHZ. „Wenn ein Hotel einen Umsatzeinbruch von 20% oder mehr hat, ist eben
der gesamte Profit weg“, betont Rocco Forte gegenüber der AGHZ und bestreitet, dass er zu
hohe Pachtverträge abgeschlossen habe.
Unterdessen meldet das Branchenblatt „Top Hotel“ nun im Mai 2013: Die Immobilie
Hotel de Rome am Bebelplatz werde nicht verkauft. Auch bleibe Rocco Forte Hotels als Betrei-
ber der edlen Fünf-Sterne-Herberge erhalten. Monatelang war spekuliert worden, dass das
Gebäude neben der Deutschen Staatsoper zum Verkauf stehe. „Uns lagen einige interessante
Kaufangebote vor. Nach eingehender Prüfung sind wir jedoch zu dem Schluss gekommen, an
der Immobilie aus unserem Fonds HausInvest festzuhalten“, heißt es vom Eigentümer Com-
merz Real AG.
Die dunklen Wolken: 4. + 5. MwSt. und City Tax
In ganz Deutschland sind die Hoteliers vier Monate vor den Wahlen nur noch „verhalten
optimistisch“, wie Esplanade-General Manager Grangl die Situation umschreibt. Bei
vielen herrscht große Sorge, dass der im Jahr 2009 reduzierte Mehrsteuersatz wieder zurück-
genommen werden könnte. Die Folge wären steigende Preise für den Gast, zurückgehende
Investitionsbereitschaft der Eigentümer und als Folge ein verlangsamter Aufschwung der
deutschen Hotellerie.
Die SEB Asset Manage-
ment hat den Mietvertrag
über 13.700 qm mit der Sta-
ge Entertainment Theater
Services GmbH am Potsda-
mer Platz vorzeitig bis 2022
verlängert. Die ECE-
Tochtergesellschaft PPMG
Potsdamer Platz Manage-
ment GmbH war bei der Ver-
mietung unterstützend tätig.
Das zum Bestand des Offe-
nen Immobilienfonds SEB
ImmoInvest gehörende
Gebäude am Marlene-
Dietrich-Platz 1 beherbergt
mit 1.800 Zuschauerplätzen
eines der größten Musical-
Theater in Europa.
Die Entwicklung des Lehrter
Stadtquartiers um den Haupt-
bahnhof herum schreitet wei-
ter fort. Das südlich des
Bahnhofs gelegene Baufeld
MK6 erwarb ein Hamburger
Joint-Venture bestehend aus
der BECKEN-Gruppe und
der HanseMerkur-
Versicherung von der Cura-
Unterneh-mensgruppe.
Grossmann & Berger über-
nahm die Koordination der
Verkaufsaktivitäten. Auf dem
rd. 2.960 qm großen Grund-
stück zwischen Berta-Benz-
Straße, Katharina-Paulus-
Straße, Alt-Moabit und dem
Ulap-Park ist ein Multi-
Tenant-Bürogebäude mit rd.
17.000 qm Bürofläche in
DGNB-Silber geplant.
Mit dem Bau soll voraus-
sichtlich Mitte 2014
begonnen werden.
Deals
Hotel de Rome bei Nacht Quelle: Rocco Forte Hotels
Nr. 66, 23. KW, 07.06.2013, Seite 5
Düster sei auch die Zukunft mit Blick auf Einführung der CityTax. Während die gesamte
Hotellerie unisono dagegen ist, sie für ein bürokratisches Monstrum hält, ist die Politik meist
dafür, zumindest in Berlin. Angesichts der Zahlen des neuen Zensus sagt Finanzsenator Dr.
Ulrich Nußbaum: „Die Zahlen sind ein Rückschlag auf unserem Weg zu einem ausgegliche-
nen Haushalt. Das zeigt, dass wir auch in den laufenden Haushaltsberatungen keine Spielräu-
me für zusätzliche Ausgaben haben. Gleichzeitig müssen wir alle Optionen nutzen, die Einnah-
meseite des Haushalts weiter zu stärken. Das gilt auch für die zügige Einführung der City-Tax.“
Neues aus der Hauptstadt
Berliner Mietspiegel 2013: Die Mieten steigen weiter und schließen
zum Bundesdurchschnitt auf
Karin Krentz
Die Situation: Gegenüber dem Jahr 2011, dem Jahr des letzten Mietspiegels, sind die Mieten
im Durchschnitt um 3,1% gestiegen. So die Zahlen des neuen Berliner Mietspiegel 2013.
Dagegen sind die Verbraucherpreise in Berlin im Mai 2013 gegenüber dem Vorjahresmonat
um 2,4% gestiegen, meldete das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg. Die Durchschnitts-
miete liegt bei 5,54 Euro netto kalt pro Quadratmeter im Monat im Vergleich zum Mietspiegel
2011 mit 5,21 Euro. Damit liegt Berlin auf dem Niveau von Bielefeld, Essen, Greifswald oder
Leverkusen.
Die Stadt werde immer attraktiver für Zuzügler und dies lasse die Mieten steigen, so der
Senator für Stadtentwicklung und Umwelt Michael Müller in der Begründung. Der Mietspie-
gel enthält Angaben zu üblicherweise gezahlten Mieten in mehr als 1,2 Mio. nicht preisgebun-
denen Wohnungen in Berlin. Mit der Anerkennung durch die beteiligten Mieter- und Vermieter-
verbände als qualifizierter Mietspiegel wurde der Berliner Mietspiegel auch dieses Jahr wieder
in seiner Bedeutung gestärkt. Der Mietspiegel hat sich als bewährtes Instrument für Berlin er-
wiesen, so Müller.
In anderen Zahlen: Die Erhöhung beträgt jährlich seit 2011 0,17 Euro/qm und Monat.
Überdurchschnittlich gestiegen sind Mieten im Altbau sowie in der einfachen Wohnlage; auch
Die Project Gruppe entwi-
ckelt auf einem Grundstück in
der Durlacher Straße 5 / Kuf-
steiner Straße / Wexstraße
15 knapp 200 Neubauwoh-
nungen, 200 Studentenapart-
ments sowie 100 Tiefgara-
genplätze. Mehrere der Pro-
ject Reale Werte-
Beteiligungen investieren in
das 88 Mio. Euro Projekt.
Das Objekt stellt das nun-
mehr 18. Objekt von Project
in Berlin dar. Es wird auf ei-
nem 7.661 qm großen
Grundstück errichtet. Die
Gesamtwohnfläche wird bei
15.700 qm liegen. Darüber
hinaus baut der Immobilien-
entwickler in der Wexstraße
15 eine Wohnanlage mit 212
hochwertig möblierten Stu-
dentenapartments mit rund
4.400 qm Wohn- und Nutzflä-
che sowie 100 Tiefgaragen-
stellplätze. Der Baustart er-
folgt voraussichtlich im zwei-
ten Quartal 2015.
In das Objekt wird u.a. der
aktuell in der Platzierung
befindliche Einmalanlage-
fonds Project Reale Werte
12 investieren. Alle Project
Fonds sind komplett eigenka-
pitalbasiert und verzichten
vollständig auf Fremdkapital.
Der ursprünglich im April
2012 konzeptionsbedingt als
Blind Pool gestartete Einmal-
anlagefonds hat binnen 13
Monaten bereits in 14 Objek-
te investiert. PROJECT er-
zielt für Anleger gemäß tes-
tierter Leistungsbilanz Rendi-
ten von 7% und darüber
pro Jahr.
Project entwickelt weitere Wohnungen
Nr. 66, 23. KW, 07.06.2013, Seite 6
kleinere Wohnungen haben leicht höhere Steigerungsraten. Dagegen haben sich Mieten in
den Baujahren 1950 bis 1972 und 1973 bis 1990 Ost sowie in der mittleren und guten Wohnla-
ge nur unterdurchschnittlich erhöht. „Das ist eine Steigerung, die nicht wegzudiskutieren
ist“, meint Müller.
Trotz des Anstiegs sieht Müller einen Fortschritt: Der Anstieg der durchschnittlichen
ortsüblichen Vergleichsmiete fällt geringer aus als beim letzten Mietspiegel 2011. „Der Senat
wird auch weiterhin alles tun, um mit der Strategie „Wohnen in Berlin“ den Wohnungsmarkt zu
entspannen. Besonders freue ich mich, dass der Senat durch die neue Kappungsgrenze die
Spielräume des Bundesmietrechts genutzt hat: Berlinweit dürfen Mieterhöhungen im Bestand
bis zur ortsüblichen Vergleichsmiete nur noch um 15% in drei Jahren erfolgen. Diese Kap-
pungsgrenze ist seit Pfingsten in Kraft“, unterstreicht der Senator.
Allerdings liegen die Preise für neu vermietete Wohnungen deutlich höher. Dass dage-
gen bis heute noch keine gesetzliche Initiative erfolgreich durchgesetzt werden konnte, sieht
Müller als „starkes Versäumnis“ an. „Das ist mit dieser Bundesregierung nicht zu machen“,
sagte Müller als Begründung.
Mit den Erhebungen zum Mietspiegel wurden gleichzeitig Angaben über die einzelnen
Betriebskostenarten erfragt und ausgewertet. Grundlage für die Übersicht waren die im Sep-
tember 2012 vorliegenden Abrechnungen des Jahres 2011. Die Betriebskostenübersicht bildet
ab, was in Berlin an Kosten für Wasser, Straßenreinigung, Gartenpflege, Heizung usw. norma-
lerweise abgerechnet wird und ist damit eine wichtige, allerdings nicht rechtsverbindliche Ori-
entierung für alle Mieterhaushalte sowie Vermieterinnen und Vermieter.
Die Daten für den Mietspiegel hat das Forschungsinstitut F+B aus Hamburg erhoben,
9.000 Adressen wurden neu aufgenommen, es gab über 800 Anträge zu 7.000 Einzeladres-
sen, die vorwiegend die Einstufung in eine andere Wohnlage betrafen. Und eine Erkenntnis,
die auch der Wohnungsmarktbericht der IBB bereits verbreitete (Der Immobilienbrief Berlin
berichtete): Die Berliner ziehen seltener um, der Bestand an Mietverträgen, die älter als zehn
Jahre sind, ist von 30 auf 40% gestiegen.
Service und Informationen zum Mietspiegel 2013
Der Mietspiegel 2013, das Straßenverzeichnis und der Mietspiegel-Abfrageservice ist
ab sofort im Internet abrufbar unter http://www.stadtentwicklung.berlin.de/wohnen/mietspiegel
Zudem ist der Mietspiegel einschließlich Straßenverzeichnis im Berliner Amtsblatt
(23.Mai 2013) veröffentlicht.
BBU begrüßt neuen Berliner Mietspiegel
„Der Mietspiegel belegt die insgesamt sehr moderate Mietenentwicklung in Berlin. Auf dieser
Grundlage sollte die zuletzt sehr aufgeregte Berliner Mietendiskussion jetzt konsequent
versachlicht werden.“ So kommentierte Maren Kern, Vorstand beim Verband
Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. (BBU), die heute veröffentlichten
neuen Zahlen.
Kern weiter: „Es zeugt von der Ausgewogenheit des Berliner Wohnungsmarkts und der
sozialen Verantwortung der Vermieter, dass sinkender Leerstand und anhaltend hohe Nachfra-
ge noch nicht zu einem Mietenproblem führen. Mietwohnen in Berlin ist und bleibt bezahlbar.“
Sicherung des Rechtsfriedens
Die Überarbeitung der Erhebungs- und Auswertungssystematik für den Mietspiegel
2013 habe der Vermieterseite etliche Zugeständnisse abverlangt, so bei der Neuordnung der
Tabellenstruktur. Kern: „Es ist ein großer Erfolg, dass der Mietspiegel 2013 wieder einver-
nehmlich von Vermieter- und Mieterseite anerkannt worden ist. Der Mietspiegel leistet damit
einen wichtigen Beitrag zum fairen Interessenausgleich beim Wohnen. Er schafft Rechtssicher-
Das amerikanische Jeans-
und Lifestylelabel Guess
Jeans mietet rd. 150 qm Ver-
kaufsfläche im neu entste-
henden Shopping-Center am
Leipziger Platz 12 über Jo-
nes Lang LaSalle.
Ein Architekturbüro mietet
312 qm Bürofläche am Hack-
esche Markt, Rosenthaler
Str. 51, von der Rosenthaler
Str. 51 GbR über Cushman
& Wakefield.
Der Bereich Residential In-
vestment von BNPPRE konn-
te in den ersten drei Monaten
d. J. bereits 11 Einzeltransak-
tionen erfolgreich abschlie-
ßen. Die beeindruckendste
Transaktion war der Verkauf
eines gründerzeitlichen
Wohnensembles in Schöne-
berg für rd. 11 Mio. Euro. Der
Altbau aus dem Jahr 1912
verfügt über eine Gesamt-
mietfläche von knapp 2.500
qm und historische Stilele-
mente. Verkäufer ist eine
Berliner Immobiliengesell-
schaft, Käufer ein Family
Office.
Aengevelt vermittelt zwei
Mietvertragsabschlüsse über
insgesamt rd. 228 qm Einzel-
handelsfläche in dem Wohn-/
Geschäftshaus „Bismarckstr.
61“ Charlottenburg an die
Triathlon.de Shop GmbH
(rd. 123 qm) und an eine
Textil-Reinigung (rd. 105
qm). Vermieter ist eine
internationale Vermögens-
verwaltung.
Deals
Nr. 66, 23. KW, 07.06.2013, Seite 7
Der Geschäftsbereich Resi-
dential Investment von BNP
Paribas Real Estate
(BNPPRE) ist auf Wachs-
tumskurs und wird aus die-
sem Grund weiter kontinuier-
lich ausgebaut. Am Standort
Berlin sind zwei Consultants
neu an Bord: Paula Hähnsen
(24) unterstützt seit Februar
als Consultant Regional Resi-
dential Investment das Team.
Seit dem 1. Mai verstärkt
Rolf Wilkening (55) den
Geschäftsbereich Residential
Investment. Er wechselte
innerhalb von BNPPRE vom
Bereich Industrial Services in
den Bereich Residential In-
vestment.
Der Verband Deutscher
Bürgschaftsbanken e.V.
(VDB) mietet ab Juni 236 qm
Fläche im Michaelsen Palais.
Das Büro- u. Geschäftshaus
befindet sich unweit des Gen-
darmenmarktes in der Schüt-
zenstr. 6a/Charlottenstr. 77.
Eigentümer des Gebäudes ist
die Axa Gruppe, vertreten
durch die Bilfinger Real
Estate Inserv GmbH.
Catella Property war vermit-
telnd tätig.
Hanwha Q Cells, eines der
weltweit führenden Photovol-
taik-Unternehmen, mietet c.
1.500 qm Bürofläche im Lo-
renzweg 5 von einer Immobi-
lienverwaltungsgesellschaft
über Cushman & Wakefield.
heit und festigt den sozialen Frieden in Berlin“, unterstrich Kern. Damit biete der neue Mietspie-
gel auch eine gute Grundlage für die dringend notwendige Anpassung der Kosten der Unter-
kunft für ALG II-Empfänger.
BFW: These von sprunghafter Mietentwicklung widerlegt
Die dem Mietspiegel zugrunde liegenden Daten wurden nach wissenschaftlichen Kriterien und
ohne Einflussnahme einer der beteiligten Seiten erhoben und stellen somit eine objektive
Grundlage für die Einschätzung der Berliner Mietentwicklung dar, so der BFW Berlin/
Brandenburg.
„Die objektiven Daten des neuen Berliner Mietspiegels dokumentieren eindrucksvoll,
dass von einer Mietenexplosion in Berlin keinesfalls die Rede sein kann. Eine Mietentwicklung
von jährlich 3,1% liegt nur wenig über der letztjährigen Inflationsrate von 2,4%. Dabei enthalten
diese Daten bereits einen Anteil von etwa 40% Neuvermietungsmieten, die öffentlich als be-
sonders stark ansteigend beklagt werden. Hier wird in der politischen Diskussion deutlich über-
trieben, da diese ausdrücklich von der Entwicklung bestimmter Gebiete der Innenstadt geprägt
wird und der umfangreiche gesamte Wohnungsbestand außerhalb des S-Bahnrings außer
Klussmann verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass sogar die vom Deutschen
Mieterbund veröffentlichten Zahlen für Berlin einen gegenüber anderen Großstädten modera-
ten Abstand von Neuvermietungs- gegenüber Durchschnittsmieten aufweise. So lägen die Mie-
ten beim Neuabschluss von Mietverträgen in Berlin nur 19% höher als der Durchschnitt der
Mieten in bestehenden Mietverhältnissen. Für einen umziehenden Berliner Mieter würde seine
neue Miete also durchschnittlich nur von etwa 5,50 Euro/qm auf 6,50 Euro/qm ansteigen. In
Frankfurt/Main beträgt die Differenz zwischen Bestands- und Neuvertragsmieten 31%, in Mün-
chen 28% und beim Spitzenreiter Konstanz sogar 44%.
„Insgesamt ist die Mietendiskussion in Berlin leider verfälschend von der Sondersituati-
on in den Innenstadtbezirken mit ihren gesuchten Szenekiezen und ihrem hohen Anteil an auf-
wändig modernisierten Wohnungen geprägt. Außerhalb des S-Bahnrings gibt es dagegen eine
deutlich moderatere Entwicklung und nur geringe Mietsteigerungspotentiale.“
In der Konsequenz forderte Klussmann den Senat und die Regierungskoalition dringend
auf, weitere gesetzliche Eingriffe in den Berliner Mietwohnungsmarkt zu unterlassen, um nicht
die gerade wieder langsam ansteigende Investitionstätigkeit im Berliner Wohnungsneubau zum
Erliegen zu bringen. Es gäbe keine Mietpreisexplosion in Berlin, wohl aber eine regional zu-
nehmende Angebotsverknappung. Dieser könne ebenso wie dem prognostizierten anwachsen-
den Zuzug nach Berlin nur mit verstärktem Wohnungsneubau begegnet werden. In den not-
wendigen Größenordnungen seien dazu in Berlin derzeit nur private Wohnungsunternehmen in
der Lage. Weitere Eingriffe in den Markt würden die Rahmenbedingungen für diese Unterneh-
men so verschlechtern und in ihrer Wirtschaftlichkeit gefährden, dass eine Realisierung der
Neubauobjekte unmöglich gemacht wird.
ZIA fordert verbesserte Rahmenbedingungen und klare Regeln für
Wohnungsneubau
Niclas Karoff, ZIA-Regionalvorstand für Berlin und die Neuen Länder, kommentiert: „Der
neue Berliner Mietspiegel zeigt deutlich: Weiter steigende Mieten und Bevölkerungszuzüge
nach Berlin machen es dringend notwendig, den Wohnungsneubau nachhaltig in Schwung zu
bringen, um ausreichend Wohnraum zur Verfügung zu stellen.“ Karoff weiter: „Wir appellieren
daher an die Berliner Politik, deutliche Anreize zu schaffen. Sinnvoll ist es, ausreichend Bau-
land auszuweisen, die Grunderwerbsteuer zu senken, die Genehmigungsverfahren zu be-
schleunigen und unnötige Bürokratiehürden abzubauen.“
Personalien/Deals
Nr. 66, 23. KW, 07.06.2013, Seite 8
Die Gewerbesiedlungs-
Gesellschaft mbH (ORCO-
GSG) vermietet in Kreuzberg
an insgesamt vier Standorten
rund 1.800 qm:
Im GSG-Hof Köpenicker
Straße 154a nutzt die Surpri-
se Internet GmbH, Wum-
melkiste (Onlineversand)
zukünftig ca. 310 qm Gewer-
befläche. Das Objekt hat
damit wieder die Vollvermie-
tung erreicht.
In der Adalbertstraße 5-8
mietet die PR-Beratung Lite-
raturtest ca. 216 qm im
GSG-Hof an.
Im kreativen Kreuzberger
Hotspot nahe Moritzplatz hat
sich die Flaconi GmbH
(Internethandel) im GSG-Hof
Lobeckstraße 36 mit knapp
415 qm angesiedelt.
Im GSG-Hof Schlesische
Straße 27 wurden zwei Ver-
träge mit insgesamt 848 qm
abgeschlossen. Die binfort
GmbH (Programmierung) mit
228 qm und die URGE IO
GmbH (Internetvergleichs-
portal) mit knapp 620 qm.
Das E-Commerce-
Unternehmen 7trends-
Enamora GmbH mietet zum
01. Juni rd. 1.621 qm im Bu-
siness Quarter des neuen
SEGRO Park Berlin-Airport.
Sauer Immobilien war ver-
mittelnd tätig.
Damit sind ca. 90% der Flä-
chen der Phase I des Busi-
ness Quarters im SEGRO
Park Berlin-Airport vermietet.
Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) fordert Bund, Länder und Gemeinden auf,
eine aktive Liegenschaftspolitik zu betreiben, um Flächen für den Wohnungsbau bereitzustel-
len. Dabei kommt den Kommunen die besondere Verantwortung zu, durch ein vorausschau-
endes Flächenmanagement und die Ausweisung von Bauland die unabdingbaren Vorausset-
zungen für eine höhere Neubautätigkeit zu schaffen.
„Investoren wünschen sich bereits während des Planungs- und Abstimmungsprozes-
ses mit den Gemeinden klare Regeln. Den Unternehmen auferlegte Bedingungen und damit
verbundene Belastungen dürfen nicht unverhältnismäßig sein, denn eine geringere Rendite
führt zu steigender Investitionszurückhaltung. Zudem müssen die Genehmigungsverfahren
von den Kommunen zügig durchgeführt werden", fasst Karoff die Forderungen des ZIA zu-
sammen.
Des Weiteren dürften gesetzliche Regelungen und Verordnungen den Wohnungsneu-
bau nicht behindern. Insbesondere das Bau- und Planungsrecht sollte deshalb ins Visier ge-
nommen werden, um die für die Innenentwicklung notwendige Flexibilität, z.B. beim Maß der
baulichen Nutzung, zu erhöhen.
BMV: Mietspiegel 2013 übersichtlicher und gerechter
Der Berliner Mieterverein lobt Aufbau und Methodik des Mietspiegels durch F+B. So habe u.
a. die Angleichung vieler Wohnungsbestände hinsichtlich Ausstattungsstandard und Wohn-
wertmerkmalen hat eine Zusammenfassung von Spalten des Mietspiegels ermöglicht. In der
Tabelle des neuen Mietspiegels wurden die Baujahre 1950 bis 1955 und 1956 bis 1964 nun
zu einer Baualtersklasse 1950 bis 1964 zusammengelegt. Die West-Berliner Wohnungen der
Altersgruppen 1973 bis 1983 und 1984 bis 1990 wurden einer West-Baualtersklasse 1973 bis
1990 zugeordnet. Wegen der unterschiedlichen Ausstattungen und Mietpreise in der Alters-
klasse 1973 bis 1990 gibt es weiterhin für Ost und West getrennte Mietspiegelspalten. Neu ist
in der Mietspiegeltabelle zudem, dass die Spalte der jüngsten Neubauten nur noch die Bau-
jahrgänge 1991 bis 2002 umfasst. Danach fertig gestellte Wohnungen tauchen in der Tabelle
nicht mehr auf. Für sie wird die ortsübliche Vergleichsmiete pauschal mit 1,47 Euro über den
Beträgen der Jahrgänge 1991 bis 2002 festgesetzt. In der neuen Mietspiegeltabelle gibt es
auch keine gesonderten Spalten für Minderausstattungen mehr. Bisher hatten die Baualters-
klassen bis 1918 und 1919 bis 1949 neben den Werten für Vollstandard-Wohnungen auch
eine Spalte für Wohnungen, denen entweder Sammelheizung oder Bad fehlen. Weil es immer
weniger solche Teilstandard-Wohnungen gibt, wurde diese Kategorie in der Tabelle aufgege-
ben. Stattdessen wurden – je nachdem, was an Ausstattung fehlt – für die älteren Baujahr-
gänge Minderungsbeträge errechnet, die zwischen 0,40 und 2,23 Euro liegen und vom jewei-
ligen Wert für eine Vollstandard-Wohnung abgezogen werden.
Wohnen am Stadtrand und im Umland teurer als im
zentralen Stadtbereich
Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt veröffentlicht erstmals Ergebnisse
einer Studie zu den Wohn- und Mobilitätskosten der privaten Haushalte in der Stadt und im
Umland. Danach ist das Wohnen am Stadtrand und im Umland ist nicht selten mit höheren
Folgekosten verbunden als Wohnen im zentralen Stadtbereich, wenn neben den Wohnkosten
auch die Kosten der alltäglichen Mobilität (Pkw-Besitz, Pkw-Nutzung und ÖPNV-Fahrkarten)
mit hinzugerechnet werden.
Die Immobilienpreise sind am Stadtrand und in den Umlandgemeinden in aller Regel
deutlich günstiger als in den zentralen Stadtbereichen. Diese vermeintliche Ersparnis wird
aber durch die höheren Mobilitätskosten am Stadtrand und im Umland in aller Regel ganz
oder teilweise aufgezehrt. Nicht selten erweisen sich Wohnstandorte am Rand – trotz der
günstigeren Kauf- und Mietpreise – als insgesamt teurer. Die zwischen Stadtzentrum und
Deals
Nr. 66, 23. KW, 07.06.2013, Seite 9
Umland ansteigenden Mobilitätskosten haben vor allem einen Grund: Die Haushalte am Stadt-
rand und im Umland finanzieren für ihre Alltagsmobilität üblicherweise deutlich mehr Autos.
Zum reinen Besitz jedes (zusätzlichen) Pkw kommen die Spritkosten für die täglichen Fahrten
noch dazu.
LBS Nord: Wohnungspreise in Berlin: Mitte am teuersten
In sechs Stadtbezirken ist Wohnungskauf günstiger als Miete
Wohnungen in Berlin sind begehrt – das zeigt auch die Preisentwicklung der vergangenen Jah-
re: Seit 2008 sind die Preise für gebrauchte
Eigentumswohnungen durchschnittlich um
9% pro Jahr gestiegen. Aktuell ist Mitte der
teuerste Bezirk: Als Spitzenwerte werden hier
rund 3.900 Euro pro Quadratmeter Wohnflä-
che verlangt. Wohnungen mit Quadratmeter-
preisen unter 1.000 Euro finden sich nur noch
in Marzahn-Hellersdorf.
Die Daten stammen aus dem aktuel-
len Kaufpreisspiegel, den die LBS Norddeut-
sche Landesbausparkasse Berlin - Hanno-
ver (LBS Nord) für das erste Quartal 2013
veröffentlicht hat. Die Auswertung wird regel-
mäßig in Zusammenarbeit mit dem For-
schungsinstitut empirica erstellt. Grundlage
sind die Verkaufsangebote in den Berliner
Tageszeitungen und Online-Portalen.
Überdurchschnittliche Preissteigerun-
gen (13% pro Jahr) gab es in Berlin-Mitte.
Der Standardpreis für gebrauchte Eigentums-
wohnungen liegt hier inzwischen bei 2.770 Euro pro Quadratmeter. Das bedeutet: Für den Kauf
muss ein Berliner Durchschnittshaushalt fast das Zehnfache seines Jahreseinkommens aufbrin-
gen, so die Berechnung von empirica.
Auf Mitte folgen Charlottenburg-
Wilmersdorf, Pankow und Friedrichshain-
Kreuzberg. In allen drei Bezirken sind die
Standardpreise höher als 2.500 Euro/qm.
Die Spitzenpreise betragen mehr als 3.000
Euro/qm.
In elf Berliner Bezirken liegt der Stan-
dardpreis momentan über 1.500 Euro/qm. Im
günstigsten Bezirk, Marzahn-Hellersdorf,
wird die Hälfte aller inserierten Wohnungen
für mindestens 1.276 Euro/qm angeboten.
Für den Wohnungskauf ist hier knapp das
Vierfache des durchschnittlichen Berliner
Haushaltseinkommens erforderlich.
Ein Viertel aller inserierten Wohnun-
gen wird in Marzahn-Hellersdorf bereits für
947 Euro/qm angeboten. In allen anderen
Bezirken werden mindestens 1.000 Euro/qm
verlangt. In Charlottenburg-Wilmersdorf und
Berlin/ Hoevelaken: Der
offene Immobilienfonds
Bouwfonds European Resi-
dential (BER) vergrößert
seinen Immobilienbestand
um Wohngebäude in
Deutschland und Dänemark.
Insgesamt wurden 55,9 Mio.
Euro investiert.
Im Karlsruher Stadtteil Nord-
weststadt wurde eine möb-
lierte Studentenwohnanlage
mit 155 Apartments zu einem
Kaufpreis von rund 11,5 Mio.
Euro erworben. Dabei han-
delt es sich um ein Neubau-
objekt, das noch im Juni
2013 fertig gestellt wird. Ver-
käufer ist die Wohnbau Blu-
menwinkel Bauträger
GmbH.
Der Berliner Einzelhandel
(ohne Kraftfahrzeughandel)
konnte für das 1. Quartal
2013 nach vorläufigen Be-
rechnungen einen nominalen
Umsatzzuwachs von 1,8%
im Vergleich zum Vorjahr
bilanzieren. Wie das Amt für
Statistik Berlin-Branden-
burg auch mitteilt, lag unter
Ausschaltung der Preisent-
wicklung, d. h. real, der Um-
satz um 0,6% über dem Vor-
jahresniveau.
Dem Einzelhandel standen
75 Verkaufstage im 1. Quar-
tal 2013 zur Verfügung und
damit 3 Verkaufstage weni-
ger als im gleichen Zeitraum
des Vorjahres.
BER vergrößert Im-mobilienbestand
Berliner Einzelhandel positiv
Nr. 66, 23. KW, 07.06.2013, Seite 10
in Friedrichshain-Kreuzberg zahlt man sogar für die preiswertesten Wohnungen mehr als 2.000
Euro/qm.
Sechs Bezirke bieten Käufern Vorteile
In einer Modellrechnung hat empirica für die einzelnen Bezirke analysiert, ob die monat-
liche finanzielle Belastung beim Kaufen oder Mieten einer Wohnung höher ist. Dabei haben die
Experten angenommen, dass eine Eigentumswohnung mit 25% Eigenkapital und einer monat-
lichen Belastung von 6% (3% Zins und 3% Tilgung) finanziert wird.
Das Ergebnis: In sechs Stadtbezirken haben Wohnungskäufer gegenüber Mietern die
Nase vorn. Am größten ist der finanzielle Vorteil für Immobilienerwerber in Neukölln. Bei einem
Durchschnittspreis von 106.000 Euro für eine gebrauchte Eigentumswohnung müssen sie mo-
natlich 124 Euro weniger aufbringen, als wenn sie ein vergleichbares Objekt mieten würden.
Eine ähnliche Situation besteht in Reinickendorf: 90 Euro im Monat beträgt hier die Ersparnis
eines Käufers. Auch in Treptow-Köpenick, Marzahn-Hellersdorf, Tempelhof-Schöneberg und
Spandau liegt die Belastung von Wohneigentümern unter der Monatsmiete.
„Vor allem durch die günstigen Finanzierungskonditionen ist der Wohnungskauf bereits
heute in vielen Fällen vorteilhafter“, erläutert LBS-Vorstandsvorsitzender Dr. Rüdiger Kamp.
„Dieser Vorsprung gegenüber einer Mietwohnung wird im Lauf der Zeit immer größer, da die
Finanzierungslast durch die Tilgung beständig sinkt.“
IW: Deutsche Häuslebauer finanzieren grundsolide
In den vergangenen Jahren sind die Preise für Häuser und Wohnungen zwar gestiegen, mittel-
fristig aber wird sich die Lage auf dem deutschen Immobilienmarkt wieder entspannen. Das
geht aus einer Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) hervor, die auf dem
IW-Symposium „Wohnungspreisboom in Deutschland – Zwischen Überhitzung und sozialer
Schieflage?“ in Berlin vorgelegt wurde.
Demnach ist der Preis für eine Eigentumswohnung seit 2010 bundesweit zwar durch-
schnittlich um 8,3% gestiegen. Nennenswerte Preissprünge gab es aber nur in den Wachs-
tumsmetropolen München, Hamburg, Berlin und Frankfurt am Main. Dort verteuerten sich die-
se Immobilien um rund 15%. Gründe dafür sind die gute Lohn- und Beschäftigungsentwick-
lung, die Zuwanderung und der Trend zum Leben in der Stadt. Der Boom in den Metropolen
hat inzwischen aber auch Investoren angelockt, sodass mehr gebaut wird und sich Angebot
und Nachfrage mittelfristig wieder annähern werden. Als kontraproduktiv stuft das IW Köln des-
halb die oft diskutierte Mietpreisbremse für Neuverträge ein. Diese würde nur Investoren ver-
schrecken und die Wohnungsknappheit vergrößern.
Die Gefahr einer Immobilienblase wie in den USA oder Spanien sehen die IW-Forscher
für Deutschland nicht. Dagegen spricht ihrer Ansicht nach vor allem die grundsolide Finanzie-
rungsstruktur hierzulande. So ist die Fremdkapitalquote bei Baufinanzierungen von 80% im
Herbst 2009 auf 78% im Frühjahr 2013 gesunken. Zudem werden die niedrigen Zinsen von
vielen Bauherren zur schnelleren Tilgung ihrer Hypothekendarlehen genutzt. Ein Absturz der
Immobilienpreise ist aus den genannten Gründen ebenfalls nicht zu erwarten.
Veröffentlichung erster Ergebnisse des Zensus 2011 für das
Land Berlin
Das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (AfS) hat am 31. Mai 2013 erste Ergebnisse des
Zensus 2011 für das Land Berlinveröffentlicht.
Für das Land Berlin wurde zum Zensusstichtag 9. Mai 2011 eine Einwohnerzahl von 3.292.365
Personen ermittelt, 179.391 bzw. 5,2% weniger als nach der bisherigen Bevölkerungsfort-
schreibung zum 01.05.2011.
Der Münchener Filialbetrieb
COFFEE FELLOWS mietet
ca. 100 qm Fläche am Hack-
eschen Markt, Neue Prome-
nade 5, von einem Privatin-
vestor über Comfort.
Im Neubau für das Bundes-
ministerium des Innern wurde
Ende Mai in Mitte auf dem
Moabiter Werder Richtfest
gefeiert. Der Bauherr, das
Bundesamt für Bauwesen
und Raumordnung, hat den
Auftrag an eine Arbeitsge-
meinschaft aus drei Bauun-
ternehmen vergeben:
WOLFF & MÜLLER und die
Bateg Ingenieurbau GmbH
waren für den Rohbau zu-
ständig und Bilfinger trug
Verantwortung für die Bau-
grube und den Spezialtief-
bau.
„Das neue Bundesinnenmi-
nisterium ist der Beweis da-
für, dass auch Großprojekte
in Berlin innerhalb des Kos-
tenrahmens und sogar
schneller als geplant gebaut
werden können“, sagte Bun-
desinnenminister Dr. Hans-
Peter Friedrich beim Richt-
fest.
Ende 2013 wird die Arge ihre
Bauarbeiten abschließen,
das gesamte Gebäude soll
bis Ende 2014 fertig gestellt
sein.
Deals
Neues Bundesinnen-ministerium
Nr. 66, 23. KW, 07.06.2013, Seite 11
Im langfristigen Vergleich über 20 Jahre mit dem Bevölkerungsstand zum 31.12.1991 ergibt
sich ein Bevölkerungsrückgang von 153.666 Personen bzw. 4,5%. Deutlich vom Rückgang
betroffen war die Altersgruppe der Sechs- bis unter 15-Jährigen (–26,1%, gefolgt von den Drei-
bis unter Sechsjährigen (–25,5%). In den Altersgruppen der 40- bis unter 50-Jährigen und ins-
besondere der 65- bis unter 75-Jährigen gab es Zuwächse von 12,3 und 67,8%. Der Anteil der
Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit stieg von 9,9% im Jahr 1991 auf 11,3%
(372.280 Personen) am 09.05.2011. 23,9% der Berliner Bevölkerung (780.930 Personen) hat-
ten zum Stichtag einen Migrationshintergrund, von denen 47,7% auch eine ausländische
Staatsangehörigkeit besaßen.
Nach der neuen Gebäude- und Wohnungszählung gab es im Land Berlin zum Stichtag
1.841.540 Wohnungen in Wohngebäuden (ohne Wohnheime). Das sind 39.889 bzw. 2,1%
weniger als in der Wohnungsbestandsfortschreibung zum 31.12.2010. Die Anzahl der Wohn-
gebäude verringerte sich um 1,8% von 316.669 auf 310.941 Wohngebäude. Insgesamt stan-
den 66.962 Wohnungen leer, das entspricht einer Leerstandsquote von 3,6% (Deutschland:
4,5%).
Ergebnis des Zensus 2011: Rückschlag für den
Berliner Konsolidierungskurs
Die Zahlen des Statistischen Landesamtes Berlin-Brandenburg zum Zensus 2011 werden nach
erster Einschätzung der Senatsverwaltung für Finanzen erhebliche Auswirkungen auf die Ein-
nahmen des Landes Berlin haben.
Danach muss das Land dauerhaft mit Mindereinnahmen von fast einer halben Milliarde
Euro pro Jahr rechnen. Aufgrund der teilweise rückwirkenden Anwendung droht dem Land
Berlin zusätzlich im laufenden Jahr eine Belastung von rund einer Milliarde Euro.
Finanzsenator Dr. Ulrich Nußbaum: „Die Zahlen sind ein Rückschlag auf unserem
Weg zu einem ausgeglichenen Haushalt. Das zeigt, dass wir auch in den laufenden Haushalts-
beratungen keine Spielräume für zusätzliche Ausgaben haben. Gleichzeitig müssen wir alle
Optionen nutzen, die Einnahmeseite des Haushalts weiter zu stärken. Das gilt auch für die
zügige Einführung der City-Tax.“
Zensus 2011: Gebäude- und Wohnungszählung
Eigentumsformen bei Gebäuden mit Wohnraum in Berlin
und Brandenburg
Zum Stichtag 9. Mai 2011 gab es in Berlin 317.739 Gebäude mit Wohnraum mit insgesamt
1.891.402 Wohnungen. Mit 62,8% war der überwiegende Teil der Berliner Gebäude im Besitz
von Privatpersonen, gefolgt von 12,3% im Eigentum von Wohnungseigentümergemeinschaften
und 9,2% von privatwirtschaftlichen Wohnungsunternehmen.
Auf Wohnungsebene betrachtet fallen die Unterschiede zwischen den Eigentumsformen gerin-
ger aus. 29,0% der Wohnungen waren in Besitz von Privatpersonen, 20,% gehörten Woh-
nungseigentümergemeinschaften und 18,1% privatwirtschaftlichen Wohnungsunternehmen.
In Brandenburg waren mit 556.904 der insgesamt 646.604 Gebäude mit Wohnraum sogar
86,1% im Besitz von Privateigentümern. An zweiter Stelle folgten die Kommunen bzw. kommu-
nale Wohnungsunternehmen mit 27.218 Gebäuden
(4,2%) knapp vor den Wohnungseigentümergemeinschaften, die bei 27.081 Gebäuden, eben-
falls 4,2% der Gebäude mit Wohnraum, Eigentümer waren. Bei den Wohnungen verfügten
Privatpersonen über einen Anteil von 56,0%. 16,3% waren im Besitz von Kommunen oder
kommunalen Wohnungsunternehmen. 10,2% sind im Eigentum von Wohnungsgenossenschaf-
ten und 9,6% gehören der Gruppe der Wohnungseigentümergemeinschaften.
Wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mitteilt, haben die Berliner Bauauf-sichtsbehörden in den ersten drei Monaten des Jahres 2013 insgesamt 741 Anträge für Bauvorhaben im Wohn- und Nichtwohnbau geneh-migt; 8,2 % mehr als im glei-chen Zeitraum des Vorjahres. Von den geplanten 2.030 Wohnungen werden 1.584 neu gebaut; ein Anstieg um 42,6% gegenüber dem Vor-jahreszeitraum. 379 Wohnun-gen werden als Einheiten in Ein- und Zweifamilienhäusern (+2,2%), 1.203 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern (+63,2%) geplant. Durch Baumaßnahmen an beste-henden Gebäuden, z.B. Dachgeschossausbau, wer-den dem Wohnungsmarkt weitere 446 Wohnungen zur Verfügung stehen. Die meis-ten Baugenehmigungen für Wohnungen sind in den Be-zirken Friedrichshain-Kreuzberg, Mitte und Trep-tow-Köpenick erteilt worden. Wie vom Amt für Statistik Berlin-Brandenburg weiter gemeldet, sind im Berichts-zeitraum 62 Genehmigungen (Vorjahreszeitraum: 46) für den Neubau gewerblicher Bauten mit einer Nutzfläche von 143.600 qm erteilt wor-den. Die veranschlagten Kos-ten aller im ersten Vierteljahr 2013 genehmigten Bauvorha-ben im Wohn- und Nicht-wohnbau betragen, auch bedingt durch Großaufträge, 810,4 Mio. Euro; das ist mehr als doppelt so viel wie vor einem Jahr (+101,3%).
Mehr Baugenehmi-gungen im 1. Quartal 2013
Nr. 66, 23. KW, 07.06.2013, Seite 12
JLL-Cup sammelt für das Kinderhospiz Sonnenhof in Berlin -
Spiel, Spaß und Geberfreude
Die Tradition wird fortgesetzt
Rund 12.000 Euro und mehr als 300 Teilnehmer und Zuschauer: Das ist das Ergebnis des von
Jones Lang LaSalle Berlin ausgerichteten Benefiz-Fußballturniers zugunsten des
„Sonnenhofes“ in Berlin, einem Kinderhospiz der Björn Schulz-Stiftung.
„Als King's Cup wurde 2010 das Fundament für dieses Wohltätigkeitsturnier gelegt.
2013 hat sich zwar der Name geändert, der gute Zweck jedoch ist geblieben“, so Rüdiger
Thräne, Niederlassungsleiter Jones Lang LaSalle in Berlin, der sich mit dem Ergebnis der
Veranstaltung sehr zufrieden zeigt.
Insgesamt 28 Mannschaften aus der Immobilienwirtschaft und anderen Branchen waren
am vergangenen Freitag im Dr. Hans-Hess-Stadion in Berlin-Mariendorf zur Unterstützung
einer Einrichtung angetreten, die schwerst- und unheilbar kranken Kindern Hilfe in der existen-
ziellen Not bietet.
Neben Jones Lang LaSalle Berlin als Ausrichter des Wettbewerbs wurde die Veranstal-
tung von der Allianz, dem Berliner Fußballverband, BMW Nefzger, der Werbeagentur Hep &
Co., Motel One, der Objektgesellschaft Leipziger124 und dem Sprintout Digitaldruck
unterstützt. Für einen unterhaltsamen Rahmen sorgten nicht zuletzt die Cheerleader der
Berlin Bears.
Übrigens: Als Sieger vom Platz ging die Mannschaft von Angermann GmbH,
Zweiter wurde BNP Paribas Real Estate GmbH, Platz drei erreichte DTZ Zadelhoff
Tie Leung GmbH.
Die Teilnehmer auf einen Blick: ►
Wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg aus den Meldungen der Bauauf-sichtsbehörden entnahm, wurden im Jahr 2012 in Ber-lin 5.417 Wohnungen fertig gestellt; über ein Fünftel mehr als im Vorjahr (+20,6%), davon 1.847 als Eigentumswohnungen, also gut ein Drittel. 4.205 Woh-nungen wurden neu gebaut; durch Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden ent-standen 1.212 Wohnungen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Wohnungs-neubauten um 19,6% und durch Baumaßnahmen um 24,4%. Die meisten Wohnun-gen entstanden in den Bezir-ken Pankow, Treptow-Köpenick und Lichtenberg. Insgesamt wurden im Jahr 2012 in Berlin 3.151 Bauvor-haben fertig gestellt; über ein Fünftel mehr als im Jahr 2011 (+21,9%). Das ist der erste zweistellige Zuwachs seit dem Jahr 2004. Bei den Ein- und Zweifamili-enhäusern stieg die Zahl der Fertigstellungen gegenüber dem Vorjahr um knapp ein Drittel (+31,6%) auf 1.986 neue Wohnungen und bei den Mehrfamilienhäusern um 10,3% auf 2.194 fertig gestellte neue Wohnungen. Wie das Amt für Statistik weiter meldet, wurde im Jahr 2012 bei den 204 im Nichtwohnbau abgeschlosse-nen neuen Bauvorhaben eine Nutzfläche von 426.800 qm fertig gestellt und damit 43,8% mehr als im Jahr 2012.
Mehr Wohnungen in 2012 fertig gestellt
Anzahl der Gebäude mit Wohnraum und Wohnungen in Gebäuden mit Wohnraum in Berlin und Brandenburg nach der Eigentumsform des Gebäudes
Berlin* Brandenburg
Gebäude Wohnungen Gebäude Wohnungen
Eigentumsform
des Gebäudes absolut in % absolut in % absolut in % absolut in %