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BÖRSE EXPRESS be INVESTOR NR. 3223/27 Die Steuerreform scheint ausverhandelt - der große Wurf zur Belebung des Wirtschaftsstandortes durch eine Vereinfachung des Systems wird wohl auch diesmal ausbleiben. Eine Bestandsaufnahme der etwas anderen Art. Foto: dpa/dpaweb/dpa/A3537 Marijan Murat Faymann und Co? Schwerpunkt Wirtschaftsstandort: Wohin steuern )5(,7$* 05=
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be INVESTOR 27

Apr 08, 2016

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be INVESTOR 27 - das Wochenmagazin des Börse Express
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BÖRSE EXPRESS

be INVESTORNR. 3223/27

Die Steuerreform scheint ausverhandelt - der große Wurf zur Belebung des Wirtschaftsstandortes durch eine Vereinfachungdes Systems wird wohl auch diesmal ausbleiben. Eine Bestandsaufnahme der etwas anderen Art. Foto: dpa/dpaweb/dpa/A3537 Marijan Murat

Faymann und Co?Schwerpunkt Wirtschaftsstandort: Wohin steuern

FREITAG, 13. MÄRZ 2015

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BÖRSE EXPRESS

NEWS MIX

»Analysen des Tages.Heute stehen die Aktienvon Verbund, RHI und

OMV im Fokus der Analysten.Mehr unter �http://goo.gl/ZQVpYT

»Immofinanz zieht Ak-tien ein und startetneues Rückkaufpro-

gramm. Die Immofinanz plant

erneut einen Aktienrückkaufdurchzuführen. Nachdem dasAktienrückkaufprogramm 2014-15 beendet worden ist, habenVorstand und Aufsichtsrat heutebeschlossen ein weiteres Rück-kaufprogramm für eigene Aktiendurchzuführen. Mehr unter �http://goo.gl/v7kMkX

»ÖIAG wird zur ÖBIB.Der Bundesrat hat heutedie Umwandlung der

Österreichischen Industriehol-ding Aktiengesellschaft in dieÖsterreichische Bundes- und In-dustriebeteiligungen GmbH mitMehrheitsvotum gebilligt. DieOpposition übte Kritik:Währenddie FPÖ und das Team Stronacheine Rückkehr des Proporzesbefürchten, vermissen die Grü-nen eine zentrale Strategie.

Meldungenin KürzeDie wichtigsten Meldungenzu Börse, Unternehmen, Kon-junktur und von der Zunftder Analysten.

Diepolitischen Maßnahmen, die in den letzten Jahrenumgesetzt wurden und jetzt diskutiert werden,waren und sind dem Kapitalmarkt in Österreich

nicht förderlich. Die im Zuge der Steuerreform geplante Er-höhung der Wertpapier- oder Dividenden-KESt stellt eineweitere Belastung des heimischen Kapitalmarktes dar, sodie Wiener Börse in einer Aussendung am Freitag. Börse-Vorstandmitglied Birgit Kuras sagt: „Derartige Maßnahmentreffen einmal mehr den Kapitalmarkt. Statt Eigenkapitalzu fördern, erschwert man den Zugang. Das schwächt denStandort Österreich. Eine funktionierende Volkswirtschaftbenötigt die Bereitstellung von Risikokapital auch durchlangfristige Investments privater Investoren. Damit könnenösterreichische Unternehmen über die Börse Eigenkapitalaufnehmen, statt sich über Kredite zu verschulden. Eigen-kapital macht unabhängig und stärkt Investitionen, Wachs-tum und letztlich unseren Wohlstand. Das sollte die Politikals sinnvolle Alternative fördern anstatt zu behindern“, un-terstreicht Birgit Kuras.Vorstandskollege Michael Buhl ergänzt: „Eine höhere Ak-

tienbesteuerung trifft nicht nur die vermögende Bevölke-rung in Österreich, sondern uns alle. Jeden, der zum Beispieleine fondsgebundene Lebensversicherung besitzt. Die dis-kutierten Maßnahmen schaden dem Ruf unseres Finanz-platzes“. Mehr unter � http://goo.gl/AGi0L8 <

Höhere KESt trifft nichtnur Vermögende

BÖRSEVORSTÄNDE WARNEN

In einer aktuellen Researchanalyse über 15 europäischeInvestmentmärkte (Belgien, Deutschland, Finnland,Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Niederlande,

Norwegen, Polen, Portugal, Schweden, Spanien, UK) gehtdas internationale Immobiliendienstleistungs-Unterneh-men Savills davon aus, dass das Gesamtinvestitionsvolumen2015 die Marke von 210 Mrd. Euro brechen könnte unddamit 5 bis 10 Prozent über dem Vorjahresergebnis von199,2 Mrd. Euro abschließt. Das Investitionsvolumen des 1.Quartals 2015 prognostiziert Savills auf das Vorjahresniveauvon ca. 38 Mrd. Euro.Marcus Lemli, CEO Germany und Head of European In-

vestment bei Savills, sagt: „Wir gehen davon aus, dass sich2015 als ein weiteres erfolgreiches Jahr für den europäi-schen Investmentmarkt erweisen wird und der Aufwärts-trend des letzten Jahres, in dem das Investitionsvolumenum 36 Prozent gegenüber 2013 zulegte, anhält.“Mehr unter� http://goo.gl/VpVYyJ <

Europas Investitionensollen 5 bis 10% steigen

IMMOBILIEN

Birgit Kuras und Michael Buhl Foto: Wiener Börse

Die News des Tages von ... (einfach den entsprechenden Wochentag anklicken)

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag

2FREITAG, 13. MÄRZ 2015

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AKTIEN WIEN

Esklingt so, als ob nun zumindest die eigene Überzeu-gung größer ist: „Wir sind auf gutem Weg, im Ge-schäftsjahr 2014/15 ein positives EBIT zu erwirtschaften“,

hieß es bei Wolford zum Halbjahr - http://goo.gl/taKde4. „DerVorstand bestätigt auf Basis der Neun-Monats-Ergebnisse dasZiel, das laufende Geschäftsjahr mit einem positiven EBIT ab-zuschließen“, heißt es nun - http://goo.gl/QYCkB7. Was beimsonst an Gesagtem eintraf: „Bereits im Jänner werden wir mitder Vorstellung der neu ausgerichteten Herbst-Winter-Kollektion 2015/16 den nächsten Wachstumsimpuls setzen,“sagte zum Halbjahr CEO Axel Dreher. Der Wachstumsimpulsresultierte in: „Im dritten Quartal lag der Umsatz ... auf Vor-jahreshöhe“ - im Jännerwaren es plus zwei Prozent. Bleibt aberdie Frage, ob Wolford bei der Höhe des heuer erwarteten po-sitiven EBIT mit jener der Analystenerwartungen mithaltenkann. Für diese gelingt nämlich zumindest bisher auch beimÜberschuss die Rückkehr in die schwarzen Zahlen. Mit der Er-wartungshaltung, dass es nach zwei dividendenlosen Jahrenwieder eine Ausschüttung gibt. Das ist dann aber bereits dasProblem von Ashish Sensarma als neuem Vorstandsvorsitzen-dem. Ein anderes Problem Wolfords zeigt ein Blick auf denPeergroup-Grafik-Vergleich - es fehlt im Vergleich an Rentabi-lität. Da das Unternehmen beim internen Kostensenkungspo-tenzial mittlerweile eher weit sein dürfte, wird nun eben dieAbsatzseite vermehrt in Angriff genommen, um die Rentabili-tät durch bessere Auslastung / Skaleneffekte etc. zu verbessern:CEO Ashish Sensarma: „Das bedeutet auch, dass wir unserestarken Assets, allen voran die eigenen Vertriebsstandorte,künftig deutlich besser nutzen müssen“. >gill<

Mehr zu Wolford gibt’s unter http://goo.gl/dH7OBB.

Wolford klingt nun von sich selbst überzeugter,hat aber noch immer das Problem der Rentabilität

BERICHTSSAISON

in Mio. Euro

2013/14 2014/15e 2015/16

Umsatz 156 156 163

EBITDA 7,7 12,4 10,7

EBIT -1,0 4,1 2,6

Überschuss -2,8 1,1 0,7

Gew./Aktie -0,57 0,43 0,26

Div/Aktie 0,00 0,20 0,23

Wolford:Blick in die Zukunft

Kaufen Halten Verkaufen

Empfehlungen 0 3 0

Konsensrating*: 3,00

Kursziel 21,5 Euro Kurspotenzial 11%

Quelle: Bloomberg, *von 1 bis 5 - je höher desto besser

Das sagen die Analysten

Foto: apa

Peergroup (gereiht nach Gewinnmarge in %)

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CROSSOVER

In Sachen Stop-Loss-Schaden haben der Verein für Konsu-menteschutz (VKI) und die Bundesarbeitskammer sich Ge-danken und ein Angebot gemacht.

Stop-Loss. Zur Erinnerung: In mehreren hundert Fällen gabes zwischen Kreditnehmern und Banken Vereinbarungen,dass bei einem Kurslimit von knapp unter 1,20 (1 Euro = 1,20Schweizer Franken), z.B. bei 1,19, der Frankenkredit in Euroumgewandelt werden soll. Als am 15. Jänner die SchweizerNationalbank den Euro-Mindestkurs bei 1,20 aufhob und derEuro schnell in den Keller - bis auf kurzzeitig sogar 0,85 - ras-selte, konnte allerdings nicht zu 1,19 konvertiert werden.

Schaden. Für Kunden fatal, funktionierte die eigentlich alsAbsicherung gedachte Stop-Loss-Vereinbarung überhaupt

nicht und die Konver-tierung fand erst bei-spielsweise bei einemKurs von 1 oder viel-leicht sogar darunterstatt. Das bedeutet:Bei einem noch aus-haftenden Kreditbe-

trag von 100.000 Euro (Gegenwert in Franken vor dem 15.Jänner zumKurs von 1,20: 120.000) und bei Konvertierung zu1,19 hätte dies also einen Euro-Betrag von 100.840 ergeben.Nach der tatsächlichen Konvertierung bei einem Kurs von 1entstand nun aber eine Schuld von 120.000 Euro, schlagartigalso um fast 20.000 Euro mehr.

Forderung. Den meisten Schuldnern, die jetzt also einen Eu-rokredit haben, geht es genau um diese Differenz, die wollensie ersetzt haben und zwar von den Banken. Die wiederumhaben andere Pläne. „Banken bieten an, den Schaden zwi-schen tatsächlichemKonvertierungskurs und aktuellem Kurszu ersetzen, also nicht zwischen Konvertierungskurs und ver-einbartem Kurs”, berichtete Simon Eder von der Verbrau-

cherschlichtung über die zwischenzeitlich eingegangenenStellungnahmen der Banken. Kurz zurück zum Beispiel: Die-ser Differenzbetrag würde, aktueller Kurs von 1,066 EUR/CHF,also „nur” rund 8000 Euro ausmachen.

Aktion. Diejenigen, die den Deal mit den Banken machten,haben sich nachträglich vielleicht geärgert. Denn im Februarbot der VKI - im Auftrag der Bundesarbeitskammer - eine wo-möglich bessere Lösung an: die Abwicklung einer Sammel-schlichtung bei der Verbraucherschlichtung wegenStop-Loss-Schäden. Dazu sammelt man nun Geschädigte (De-tails unter http://tinyurl.com/q5z7p32 oderhttp://tinyurl.com/o7vgnop).

Bedingungen. Für eine Aktionsteilnahme gilt: Man sieht sichdurch eine Stop-Loss-Vereinbarung geschädigt, da man, beiKenntnis ihrer Gefahren den aushaftenden Kredit bereits vor-her zu einem Kurs von 1,20 konvertiert hätte. Diejenigen, dieein bereits ein anderes Angebot der Banken angenommenund in den Franken rückkonvertiert haben, können übrigensnatürlich nicht teilnehmen.

Deadline. „Bislang haben sich rund 100 Personen angemel-det, rund 500 haben unsereWebsite aufgesucht und zum Teilmit der Anmeldung begonnen. Wir rufen nun alle, die teil-nehmenwollen auf, die Anmeldungen bis zum 15.03.2015 ab-zuschließen”, sagt Peter Kolba. Allen ist nun zu wünschen,dass die bisherige Einigungsbereitschaft der Banken andau-ert. Ansonsten kommt’s zur Sammelklage. <

Geschädigte bei Frankenkrediten: AK und Konsumentenschutzsind sehr umtriebig - zumWohle des Kunden. Foto: APA/EPA

Heute letzte Chance fürStop-Loss-Geschädigte!

FRANKENKREDITE (TEIL 5)

Christa Grünberg [email protected]

Noch ist die unendliche Geschichte vonkleinen und größeren Prügeln vor denFüßen der Frankenkreditnehmer wahr-scheinlich nicht zu Ende. Stop-Loss-Geschädigte sollten sich aber beeilen.

„Wir rufen nun alle,die teilnehmen wollenauf, die Anmeldungenbis zum 15.03.2015abzuschließen.”

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BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

Deep Express-Zertifikate sind Anlageprodukte mit be-sonders hohen Sicherheitspuffern. Trotz der hohenSicherheitsreserven ermöglichen diese Zertifikate

Renditechancen, die mit Staatsanleihen von Schuldnerlän-dern mit bester Bonität derzeit keinesfalls zu erzielensind. Die Landesbank Baden-Württemberg bietet derzeiteinige Deep Express-Zertifikate auf den Euro Stoxx 50 an,die auch bei einem deutlichen Indexrückgang in dennächsten Jahren für überproportional hohe Erträge sorgenkönnen.

3% Zinsen pro Jahr und 50% Schutz. Beim LBBW-DeepExpress-Zertifikat auf den Euro Stoxx 50, maximale Lauf-zeit bis 24. März 2023, ISIN: DE000LB01TL5, wird der In-

dexschlussstand des 19. März2015 als Startwert festge-schrieben. Bei 50 Prozent desStartwertes wird sich die am17. März 2023 aktivierte Bar-riere befinden. Notiert derIndex an einem der im Jahres-abstand angesetzten Bewer-tungstage, erstmals am 18.März 3016, auf oder oberhalbdes Startwertes, dann wird dieRückzahlung des Zertifikatesmit 100 Prozent des Ausgabe-preises und einer Bonuszah-lung von 3 Prozent proLaufzeitjahr erfolgen. Läuftdas Zertifikat bis zum 17.

März 2023, wird es bereits dann mit dem Maximalwertvon 124 Euro zurückbezahlt, wenn der Index dann aufoder oberhalb der bei 50 Prozent des Startwertes angesie-delten Barriere notiert. Das Zertifikat kann noch bis 19.März 2015 mit 100 Prozent gezeichnet werden.

5% Zinsen pro Jahr, 35% Schutz, sinkende Rückzah-lungslevel. Beim LBBW-Deep Express-Zertifikat auf denEuro Stoxx 50, maximale Laufzeit bis 23. April 2021, ISIN:DE000LB01TV4, wird der Indexschlussstand des 27. März2015 als Startwert fungieren. Bei 65 Prozent des Startwer-tes wird sich die am finalen Bewertungstag (16. April2021) aktivierte Barriere befinden. Notiert der Index amersten Bewertungstag (15. April 2016) auf oder oberhalbdes Startwertes, wird das Zertifikat mit dem Ausgabepreisvon 100 Prozent zuzüglich einer Bonuszahlung von fünfProzent zurückbezahlt. Nach dem zweiten Laufzeitjahrwird die vorzeitige Rückzahlung bereits dann erfolgen,wenn der Index dann auf oder oberhalb des auf 95 Prozentdes Startwertes reduzierten Rückzahlungslevels notiert.Die Vorgangsweise der im Jahresabstand um jeweils fünfProzentpunkte sinkenden Rückzahlungslevels wird auchin den Folgejahren angewendet. Läuft das Zertifikat biszum letzten Bewertungstag (16. April 2021) wird das Zerti-fikat mit 130 Euro zurückbezahlt, wenn sich der EuroStoxx 50 dann auf oder oberhalb der bei 65 Prozent desStartwertes liegenden Barriere befindet. Das Zertifikatkann noch bis 27. März 2015 in einer Stückelung von 100Euro mit 100 Prozent plus ein Prozent Ausgabeaufschlaggezeichnet werden.

ZertifikateReport-Fazit: Obwohl sich die Funktionswei-sen dieser beiden Deep Express-Zertifikate auf den EuroStoxx 50 voneinander unterscheiden, sprechen sie vorallem Anleger mit hohem Sicherheitsbedürfnis an. <

„Trotz derhohen Sicher-heitsreservenermöglichendiese ZertifikateRenditechancen,die mit Schuld-nerländern mitbester Bonitätderzeitkeinesfalls zuerzielen sind.“

Euro Stoxx 50 DeepExpress-Zertifikate mitbis zu 5 Prozent Zinsen

VON WALTER KOZUBEKZERTIFIKATEREPORT-HERAUSGEBER & BELOGGER AUF BE24.AT

Die Sicherheitspuffer sind großzügig gewählt. Foto: Bloomberg

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Und wieder darf ich mich freuen, Ihnen etwas präsentieren zu kön-nen. Gestern war es die Ankündigung zur Börse Express RoadshowNr. 43 am 8. April ab 18.00 Uhr in der Wiener Börse (mit Immofinanz,Palfinger,W.E.B.Windenergie und demAktienresearchleiter von Kep-ler Cheuvreux - Vorab-Anmeldemöglichkeit unter [email protected] für PDF-Abonnenten); heute istes die in der Früh eintrudelnde Nachricht, dass unser Wikifolio -http://www.wikifolio.com/de/BEX01 - ab nun auch wirklich inves-

tierbar ist. Mehr dazu am Montag in Ihrem PDF (auch da die Öster-reich-Zulassung noch fehlt), wenn wieder jene Leute zu Wort kom-men, die die Basis unseres Wikifolios sind - Analysten und ihreEinschätzungen zu österreichischen Aktien im Rahmen unseres Ana-lystAward.Die restliche Woche gehörte Ergebnisausblicken (Verbund -http://goo.gl/2s5HVV, Post (inkl. Peergroup-Vergleich) -http://goo.gl/L9jDXj) sowie den Wohnimmobilien-Aktien, nachdemdas IW Köln eine Studie veröffentlicht hatte, die dem Preisniveaudeutscher Wohnimmobilien nicht nur keine Blasentendenz attes-tierte, sondern sogar noch weiteres Steigerungspotenzial sah -http://goo.gl/qovNrF. <

BÖRSE EXPRESS

DEPOT

BE-Real-Money-DepotPerformance: seit Kontoeröffnung inkl. Spesen Depotinhaber: Styria Börse Express GmbH | Depotnummer: 3325 - 1

Marktwert Cash Gesamtwert Performance seit Start ATXPrime seit BE-Start

74.748,50, 8.867,34 83.615,84 +736,16% +88,64%

DEPOTAUSRICHTUNG: SPEKULATIV. KEINESFALLS EIN ERSATZ FUR INDIVIDUELLE,ANLEGER- UND OBJEKTGERECHTE BERATUNG. START MUSTERDEPOT: 4. 4. 2002

MARKTKONSTELLATION VON ROBERT [email protected]

Morgenstund hatGold im Mund

6FREITAG, 13. MÄRZ 2015

Page 7: be INVESTOR 27

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7FREITAG, 13. MÄRZ 2015

Page 8: be INVESTOR 27

BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT

Die Schlacht ist geschlagen - die Steuerreform steht.Nachdem die Öffentlichkeit via Medien in den ver-gangenen Tagen sukzessive darauf vorbereitet

wurde, was auf sie zukommt, tritt die Regierung heute - amFreitag den 13. März 2015 - auf die Bühne, um ihr Ender-gebnis zu präsentieren.Gut, oder schlecht - Gewinner oder Verlierer - die Be-

richterstattung darüber wird die nächsten Tage beherr-

STEUERBELASTUNG

Österreichs ewiger Traum in punctoSteuern: Alles soll einfacher werdenHarald Fercher [email protected]

Lohnsteuer runter! Mit dieser Forderung er-öffneten die Gewerkschaften den Kampf umeine Steuerreform. Die Fakten zeigen aber,dass die Lohnsteuer bei der Belastung vonWirtschaft und Arbeitnehmern nur eine Ne-benrolle spielt.

Die Komplexität des österreichischen Steuersystems ist demDurchblick schon längst abträglich. Foto: APA/EPA/FILIP SINGER

1. Belastung durch Lohnsteuern

Die effektive Lohnsteuerbelastung ist in Österreich deutlichgeringer als anderswo, aber .... Quelle: OECD, Taxing Wages 2013/Agenda Austria

2. Höhe der SV-Beiträge

... bei den Sozialversicherungsbeiträgen liegt die Belastungim Spitzenfeld, mit der Folge .... Quelle: OECD, Taxing Wages 2013/Agenda Austria

schen. Was auch immer präsentiert wird, eines scheint fix:Der große Wurf - im Sinne einer Vereinfachung des Steuer-systems - wird wohl auch diesmal ausbleiben. Einer derGründe liegt wohl auch darin, dass die Diskussion rund umdie Steuerentlastung von Anfang an auf einer ziemlich

8FREITAG, 13. MÄRZ 2015

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BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT

schiefen Ebene abgelaufen ist. Angetrieben von Gewerk-schaften und Arbeitnehmervertretern war die Stoßrichtungvon Anfang an klar: Lohnsteuern runter! So die Forderung,die von der Gewerkschaft auch noch mit einer Unterschrif-tenaktion untermauert wurde. Dabei ist die Lohnsteuer alssolche längst nicht Österreichs größtes Problem, wie dieGrafiken zu dieser Story zeigen. Im Gegenteil: Im interna-tionalen Vergleich liegt die effektive Steuerbelastung eines

Durchschnittsverdieners mit Lohnsteuern deutlich unterdem Niveau anderer Länder (siehe Grafik 1). Was viel mehrschmerzt - Unternehmer wie Arbeitnehmer - ist die Zusatz-belastung mit Sozialversicherungsbeiträgen (siehe Grafiken2 und 3), die die Gesamtbelastung eines Durchschnittsver-dieners in die Höhe schnalzen lässt. Und daran wird sichauch nach der anstehenden Steuerreform nichts - oder nurmarginal etwas - ändern. Ebenso wenig wie an der überbor-denden Regulierungswut, die mittlerweile zu einem Stand-ortnachteil für Österreich wird, wie jüngst die internationaltätige Steuer- und Wirtschaftsberatungskanzlei Deloitte inihrem Deloitte.Radar (Bericht siehe hier:http://bit.ly/17XWwWL) zumWirtschaftsstandort Österreichherausfand. Obwohl sehnsüchtig erwartet und von Exper-ten immer wieder eingefordert wird der ‘große Wurf’ ein-mal mehr ausbleiben.Warum - trotz Reform - in puncto Steuersystem alles beim

Alten bleibt, mögen andere beantworten. Fakt jedenfalls ist,dass die ‘All-in-One’ Steuer, wie sie etwa die Steuerberaterund Wirtschaftsprüfer zur Vereinfachung des Systems, zurEntbürokratisierung und letztlich auch zur Belebung desWirtschaftsstandortes Österreich schon vor sieben Jahrengefordert haben (Artikel dazu siehe hier:http://bit.ly/1MxF8Yn) ein unerfüllter Traum bleibt. <

3. Gesamtbelastung

... dass auch die Gesamtbelastung eines Durchschnittsver-dieners im Spitzenfeld liegt. Quelle: OECD, Taxing Wages 2013/Agenda Austria

4. Einnahmequellen des Staates

Quelle: Statistik Austria/Agenda Austria

5. Veränderung von Einnahmen und Ausgaben

Quelle: Europäische Kommission/Agenda Austria

15 zweckdienliche Hinweise zurSteuerreform. Unter diesem Titelhat der Thinktank Agenda Aus-tria in den vergangenen zweiWochen Grafiken veröffentlicht,die den Status Quo in punktoSteuerbelastung in Österreichdrastisch vor Augen führen. EineBestandsaufnahme, die - wie wirmeinen - zur Versachlichung der

Diskussion weitaus mehr bei-trägt, als der ‘ewige Tausender’,der uns angeblich nach der Re-form im Geldbörsel überbleibt.Nicht zuletzt deshalb haben wiruns entschlossen einen Teil derGrafiken hier abzubilden. AlleGrafiken und weitere Infos zumThema finden Sie hier:http://bit.ly/1Eaxs7R

INFO DIE GRAFIKEN

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SCHWERPUNKT

Der Wirtschaftsstandort Österreich wird zunehmendkritischer diskutiert. Das geht auch aus dem, mitt-lerweile zweiten Deloitte.Radar hervor. Eine Meta-

studie die messen soll, wohin die Trends laufen, und wieÖsterreich im internationalen Vergleich positioniert ist.(Story dazu siehe be INVESTOR Nummer 26, Seite 25/26:http://bit.ly/17XWwWL). Denn der Ist-Zustand ist wichtig,aber noch wichtiger ist der Blick in die Zukunft – wie ent-wickelt sich das Ist.

Im Rahmen der Verleihung der diesjährigen CEO/CFO-Awards bat Deloitte deshalb zu einem Roundtable zumWirtschaftsstandort Österreich: Moderator Christian Ra-dauer (Deloitte) startete die Fragerunde bei der designierten

WU-Direktorin Edeltraud Hanappi-Egger. Thema war dieVerfügbarkeit von (qualifizierten) Arbeitskräften/Human Ca-pital, ein für einen Standort nicht zu unterschätzender Fak-tor. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie sich die steigendeJugendarbeitslosigkeit, sowie die Schwierigkeit ältere Ar-beitskräfte im Arbeitsprozess zu behalten damit vereinba-ren lässt, dass andererseits die Wirtschaft darüber klagt, wieschwierig es ist, qualifizierte Arbeitskräfte in manchenBranchen zu bekommen. Kurzum: „Wie fit ist der österrei-chischen Standort aus Ihrer Sicht?“

Edeltraud Hanappi-Egger führt zwei Aspekte für die At-traktivität eines Standorts an: „Wie attraktiv ist man alsLand für qualifizierte Personen aus dem Ausland? Dazu ge-hört, wie gut werde ich mich dort aufgehoben fühlen, wasein Aspekt von Lebensqualität ist.” „Hier gelten wir als einLand mit hoher Lebensqualität. Wenn es aber etwa um dasDiversitätsthema geht, wie international im Denken, in derAtmosphäre Österreich ist, sind wir gar nicht so gut aufge-stellt. Ich sage, solange es in Österreich einen Aufschrei gibt,weil es in Niederösterreich Milchpackerln mit türkischerAufschrift gibt, haben wir vielleicht ein atmosphärischesProblem im Umgang mit Personen aus anderen Ländern.

Der andere Aspekt ist: wie geht man in einem Land mitPotenzialen um, und wie werden diese genutzt. Da gibt es in

WIRTSCHAFTSSTANDORT ÖSTERREICH

„Wer sich nur noch mit Regulierung beschäftigt,verliert den strategischen Blick.“

v.l.: Christian Radauer (Deloitte) Edeltraud Hanappi-Egger (Prof. für Gender and Diversity in Organizations,WUWien), FlorianNowotny (CFO, CA Immobilien), Irmgard Griss (ehemalige Präsidentin des Obersten Gerichtshofs), Andreas Dangl (CEOW.E.B.Wind-energie), Katharina Norden (CEO & Founder, Three Coins), Bernhard Gröhs (Managing Partner, Deloitte Österreich). Foto: BE/Draper

Robert Gillinger [email protected]

Der Wirtschaftsstandort Österreich war dasbrennende Thema eines Roundtable imRahmen des CEO/CFO-Award. Teilnehmer:Irmgard Griss, Edeltraud Hanappi-Egger,Katharina Norden, Florian Nowotny, Bern-hard Gröhs und Andreas Dangl.

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SCHWERPUNKT

Österreich sicher Luft nach oben. Wir sind etwa nicht gutmit der Anerkennung von Berufsausbildungen im Ausland.Daher gibt es das Phänomen, dass Personen mit hohemQualifikationsniveau in Österreich unterhalb dieses Niveaustätig sind, weil der Abschluss eben nicht anerkannt wird.“

Auch nutzt Österreich für Hanappi-Egger Potenziale imBereich gut ausgebildeter Frauen nicht: „Es wird gern an-genommen, dass Frauen gar keine Karriere machen wollen;daher werden sie erst gar nicht gefragt.“

Als Problemgruppe identifiziert Hanappi-Egger außerdemJugendliche mit Migrationshintergrund: „Die beim Eintrittin den Arbeitsmarkt benachteiligt sind, weil sie sich etwafür eine Lehrstelle sechs mal so oft bewerben müssen, wieJugendliche mit 'offensichtlich' österreichischem Hinter-grund“: „Um Ihre Frage an sich zu beantworten: Fit stehtfür attraktiv, dynamisch, vor Energie strotzend – da müssenwir ein neues Wort finden.“Radauer fragt nach, denn dasangesprochene Problem der Jugendlichen mit Migrations-hintergrund ist eigentlich ein sehr persönliches, die indivi-duelle Entscheidung eines Personalverantwortlichen: „Gibtes aus dem Diversitätsmanagement heraus Möglichkeiteneinzuwirken, dass umgedacht wird?

Edeltraud Hanappi-Egger verweist hier auf Möglichkeiten,im Recruiting mit anonymisierten Verfahren im Ergebniseine höhere Diversität zu bekommen. Sie stellt aber auchfest, dass sich laut Studien zwar 38% der Befragten nicht gutgerüstet für neue Herausforderungen wie Diversität fühlen,in Stellenanzeigen Gender- und Diversitätskompetenz alsgefragte Führungsqualität aber nicht vorkommt: „Die Frageist also, was als Führungsqualifikation gesehen wird – dashat ein gutes Stück mit dem eigenem Verständnis von Füh-rungskraft zu tun.“

Im Rahmen der Diskussion kristallisiert sich das Thema pra-xisrelevante Ausbildung und Finanzierung von Jungunter-

nehmern einem der Knackpunkte für den Wirtschafts-standort Österreich. Der Moderator zitiert die Jungunter-nehmerin Katharina Norden: „Der Umgang mit Geld istheute so wichtig wie Lesen und Schreiben“ und bittet Nor-den (Gründerin von Three Coins) diese Aussage etwas ge-nauer zu erläutern.

Katharina Norden: „Ich habe mich bewusst für ein sozia-les Unternehmen entschieden, da ich der Überzeugung bin,dass unser Wirtschafs- und Finanzsystem an Grenzen stößt,dass wir unbedingt aufhören müssen in zwei Schubladen zudenken: sozial und wirtschaftlich. Die beiden gehören ganzeng zusammen – und so müssen wir auch denken, sonstwird es keine gesellschaftliche Veränderung geben. Grund-sätzlich war meine Motivation die Fragestellung: Wo sinddie größten gesellschaftlichen Herausforderungen, wo sindderen Wurzeln und was wäre eine Wurzel, die ich adressie-ren kann - und die einen großen Hebel hat. Wenn man sichSymptome von Armut und die Herausforderungen in Öster-reich ansieht und eine gemeinsame Wurzel sucht, sokommt man schnell zum Umgang mit Geld, zu Finanz- undKonsumkompetenz – zu Wirtschaftskompetenz. So bin ichin das Thema hineingewachsen.”Radauer spricht die Phase der Gründung des Start-up-Unternehmens an – etwaige Hürden …

Katharina Norden: „Das Umfeld für Start-ups ist in Öster-reich grundsätzlich ein gutes: wir haben eine fantastischeFörderlandschaft – man muss aber wissen, wie man darinnavigiert, was aber sicher vielen nicht leicht fällt. Aber esist möglich, hier eine innovative Idee zu haben – und manbekommt auch den notwendigen Zugang zu Know how undKapital in der Anfangsphase einer Ideenentwicklung. Aneine Herausforderung stößt man dann vor allem in derSeed-Kapital-Phase – insbesondere im Bereich der nachhal-tigen Innovation”, bringt

„Der Umgang mitGeld ist heute sowichtig wie Lesenund Schreiben.“

Katharina Norden(CEO / Founderin Three Coins)

„Die deutscheSteuergesetzgebungist ... sicher nichts,was man sich fürÖsterreichwünschen kann.“

Florian Nowotny(CEO CA Immobilien)

11FREITAG, 13. MÄRZ 2015

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BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT

Norden die Problematik der Finanzierung mangels Wagnis-kapital auf den Punkt.

Apropos Finanzierung neuer Ideen: Radauer an W.E.B.-Grün-der Andreas Dangl, der klassisch in der Holzindustrie be-gann, und dann in den Bereich erneuerbare Energienwechselte. Wie waren dessen Erfahrungen und wie funk-tionierte das bei W.E.B. praktizierte Bürgerbeteiligungsmo-dell.

Andreas Dangl: „Auch mich hat das Thema interessiert,dass es möglich sein muss, nachhaltiges und zutiefst öko-nomisches Wirtschaften unter einen Hut zu bringen. Ichhabe dabei Dinge nie erfunden, habe Themen immer imAusland gesehen und mich gefragt, ob dieses Thema inÖsterreich anwendbar ist. Meine ersten Windräder habe ichin Cuxhaven gesehen, zu einer Zeit, als man bei uns nochüber die wirtschaftliche Sinnhaftigkeit von Wärmedäm-mung nachdachte.

Als Unternehmer habe ich ganz schnell von meinem Ban-ker mitgeteilt bekommen: Dangl, eine super Sache. Machdas – bei der zweiten Anlage sind wir dann dabei.

Durch eine Vielzahl von Leuten, die dem Zusammenspielvon Ökologie und Ökonomie etwas abgewannen, konntenwir uns dann über ein Bürgerbeteiligungsmodell finanzie-ren, heute würde man Crowd Funding sagen.”

Von Florian Nowotny will der Moderator wissen, wie sichdie Themen Investieren und Entwickeln im Zuge der Kriseverändert haben - und versucht etwaige Unterschiede zuNachbarstaaten herauszuarbeiten.

Florian Nowotny: „Unsere Assets stehen zu 40% in Osteu-ropa, 40 in Deutschland, der Rest Österreich: Ein regionalergut austarierter Mix, was sich in den letzten Jahren bewährt

hat, da die Krise in Osteuropa tiefere Spuren hinterlassenhat als in Deutschland. Wir sind ein kapitalintensives Un-ternehmen, da ist einer der wesentlichen Faktoren, wo dasinternationale Kapital hingeht. Entsprechend reagieren wir- und derzeit fließt sehr viel Geld nach Deutschland. Als Im-mobilienunternehmen muss man aber auch langfristig den-ken. Wir planen daher auch keinen Rückzug aus unserenosteuropäischen Kernmärkten. Als doch auch zyklisches Un-ternehmen ist es gut, in mehreren Märkten tätig zu sein,um Schwankungen eines Markets besser ausgleichen zukönnen.

In gerade gut gehenden Märkten ist es auch leichter durchVerkäufe Gelder einzuwerben, die man dann in anderenMärkten gezielt einsetzen kann.“

Ramsauer zu Nowotny und dessen Eindruck zu anderenStandortfaktoren:

Florian Nowotny: Das Immobiliengeschäft ist nicht nureine Frage des Wirtschaftswachstums, sondern auch dessteuerlichen und des Zinsumfelds. Und da kann man sichmanchmal fragen, wie Deutschland überhaupt etwas auf dieReihe bringt – die deutsche Steuergesetzgebung ist etwa imImmobilienbereich sicher nichts, was man sich für Öster-reich wünschen kann. Hier ist es weniger komplex unddaher sinnvoller.

Punkto Finanzierungen ist Deutschland sehr effektiv, daist Osteuropa teils sehr komplex, wo ein üblicher Finanzie-rungsvertrag doppelt soviele Seiten hat.”

Radauer fragt Irmgard Griss, wie Sie den Unterschied zwi-schen Deutschland und Österreich sieht: „Man hat den Ein-druck, dass die Deutschen das teils professioneller machen,dass mehr Leadership da ist. Sehen Sie das auch so? Profes-sionell oder doch komplex?“

„Solange es ... einenAufschrei gibt, weiles in Niederöster-reich Milchpackerlnmit türkischer Auf-schrift gibt, habenwir vielleicht ein at-mosphärisches Pro-blem im Umgangmit Personen ausanderen Ländern“Edeltraud Hanappi-Egger(designierte WU-Rektorin)

„Beim Unterneh-mertum habe ichganz schnell vonmeinem Bankermitgeteilt bekom-men: Dangl, einesuper Sache. Mach’das – bei der zwei-ten Anlage sind wirdann dabei.“

Andreas Dangl(CEO W.E.B. Windenergie)

12FREITAG, 13. MÄRZ 2015

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BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT

Irmgard Griss: „Die Deutschen sind jedenfalls eloquenter –und können sich regelmäßig gut ausdrücken. Es ist aber lo-gisch, dass ein 80-Millionen-Volk andere Ressourcen hat alsein 8-Millionen-Volk. Ich glaube auch dass das Leistungsbe-wusstsein in Deutschland stärker ausgeprägt ist.“

Radauer spricht Probleme mit immer schärferen Compli-ance-Richtlinien an: „Alles muss Compliance sein, man darfnirgends mehr anstreifen.“

Irmgard Griss: „Das Thema Compliance fiel mir auch beiden Beispielen ein, wie schwierig es ist, Risikokapital zu be-kommen. Und das wird noch schwieriger werden, weil dieBanken soviele Vorschriften zu beachten haben. Das sinddie Lehren, die wir aus der Vergangenheit gezogen haben,was aber dazu führt, dass Kredite weniger leicht vergebenwerden. Jeder Bankmanager muss sich mittlerweile überle-gen einen Kredit zu vergeben, wenn dieser nicht bomben-sicher abgesichert ist.

Das Bewusstsein für Compliance heute ist eine Reaktionauf das, was in der Vergangenheit geschehen ist. Und es isteine Überreaktion. Aber wer kann sich heute noch vorstel-len, dass es in Österreich vor 30/40 Jahren möglich war, imAusland gezahlte Bestechungsgelder von der Steuer abzu-setzen. Und daran hat niemand etwas Verwerfliches gefun-den. Heute ist das undenkbar.

Das andere Extrem ist, dass geschaut wird, wer wen aufeinen Kaffee einlädt. Ein vernünftiges Maß müssen wir erstfinden.“

Griss hält aber punkto Standortqualität auch fest, dass esdas Thema Korruption in Österreich durch die stattgefun-dene Sensibilisierung als Thema nicht gibt, während es dasin einigen osteuropäischen Länden durchaus ist. Und er-zählte ein Erlebnis aus der Ukraine wo es hieß: ‘Bei uns

zahlt man nicht den Anwalt, man zahlt den Richter.’ „Dieösterreichische Justiz ist in keiner Weise korrupt – das istein Riesenvorteil für den Wirtschaftsstandort.“

Radauer an Bernhard Gröhs: „Deloitte berät viele unter-schiedliche Unternehmen. Wo drückt der Schuh am meis-ten, wo müssten wir am schnellsten anpacken?“

Bernhard Gröhs: „In der Diskussion haben sich die Themenbereits gezeigt: Es ist das Thema Regulierung als Antwortauf die Finanzkrise. Die Absurdität durch die Überregulie-rung ist, dass die Regulierung mittlerweile als Unterneh-mensrisiko gesehen wird. Denn wer sich nur noch mitRegulierung beschäftigen kann, verliert den strategischenBlick für das Unternehmen, der Blick wird verstellt. Damitwird das Gegenteil von dem bewirkt, was gewollt ist: eineRisikominimierung.

Eine weitere Konsequenz daraus ist der Vorwurf den vieleUnternehmer haben, dass der Dialog zwischen Wirtschaftund Politik in den vergangenen Jahren nicht stattgefundenhat. Da ist dann etwas falsch gelaufen.“

Radauer an Gröhs als Mitglied der Expertenkomission zurSteuerreform: „Wie groß sind die Hoffnungen, dass es zueiner Vereinfachung kommt?“

Bernhard Gröhs: „Die Vereinfachung und Rechtssicherheitdes Steuerrechts wird vermehrt zum Standortfaktor. Dabeigeht es nicht darum, Financial Assets zu verschieben, son-dern sehr stark um den Innovationsbereich. Da kann manals Staat reüssieren.

Abschließend fragt der Moderator die Runde nach interes-

„Das Bewusstseinfür Complianceheute ist eineReaktion auf das,was in der Vergan-genheit geschehenist. Und es ist eineÜberreaktion.“

Irmgard Griss(ehem. Präsidentin des OberstenGerichtshof)

„Die Absurditätdurch die Überregu-lierung ist, dass dieRegulierungmittlerweile als Un-ternehmensrisikogesehen wird. ...Damit wird das Ge-genteil von dem be-wirkt, was gewolltist: eine Risikomini-mierung.“Bernhard Gröhs

(Managing Partner Deloitte)

13FREITAG, 13. MÄRZ 2015

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BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT

einem Social Impact-Bond in der Finanzierung mündete.

... und an welchem Projekt Norden und ihre Three Coins ge-rade arbeiten:

Katharina Norden: ”Jeder 5. Klient einer Schuldnerbera-tung ist unter 25 Jahre und hat im Schnitt 30.000 Euro anSchulden. Wir haben hier eine Generation, denen wir Fi-nanzbildung beibringen müssen.”

Hanappi-Egger greift Radauers Anfangsfrage auf: „Was wäreaus Ihrer persönlichen Sicht so ein Investitionsthema?“Edeltraud Hanappi-Egger: „Wissenschaft und Forschungsollte ein zentraler Investitionsbereich sein. Denn ein As-pekt der Standortfrage ist, wie schaffe ich es Investorennach Österreich zu bringen. Das Andere ist, wie schaffen wires in Österreich soziale Innovation zu forcieren, was wiedereng mit Wissenschaft und Forschung zusammen hängt. Dahaben wir die Möglichkeit, einen Wettbewerbsvorteil auf-zubauen. Wir sind international nicht so schlecht aufge-stellt, ein Asset ist unsere duale Ausbildung. Das Problemist, dass Wissenschaft und Forschung eine Langzeitper-spektive benötigt, das sich mit der Kurzfristigkeit von Wahl-zyklen schlägt, die dann immer unterschiedlicheGesetzgebungen bringen.

Irmgard Griss: „Politiker denken zwangsläufig kurzfristig -bis zur nächsten Wahl, darauf ist ihr Handeln ausgerichtet.Eine wichtige Rolle spielen in diesem Zusammenhang Me-dien: wichtige Dinge so zu bringen, dass diese auch für diePolitik ein Mussthema sind. Nicht skandalisieren und per-sonalisieren, sondern auf die Sache eingehen. <

santen Investitionsthemen, auch angesichts immer knap-peren Budgets. „Was wäre aus Ihrer jeweils persönlichenSicht so ein Investitionsthema?“

Katharina Norden: „Ein wesentlicher Faktor eines Wirt-schaftsstandorts ist Innovation. Dafür braucht es Risiko unddie entsprechende Risikobereitschaft. Damit ist jeder ge-meint. Denn jeder kann in Innovation in Österreich inves-tieren. Das brennende Thema ist daher Crowd Funding: wiekann man eine alternative Finanzierungsbasis für Jungun-ternehmen schaffen, damit diese gewisse Risiko-Phasenüberbrücken können. Diese Szene entwickelt sich, auch inder Zivilgesellschaft.

Was ich aber leider beobachte und was nichts bringt ist,die Webtechbase zu replizieren. Wir brauchen nachhaltigeUnternehmen mit nachhaltigen Innovationen, in denenÖsterreich seine Nische aufbauen kann.

Mit nachhaltiger Innovation meine ich, dass eben nichtin ein Start up mit dem Ziel investiert wird, dass dieses indrei Jahren seinen Exit macht, und das möglichst interna-tional. Denn was bedeutet das für den Wirtschaftstandort,wenn ich eine Blase an Jungunternehmen aufbaue die nuran einem möglichst schnellen Exit interessiert sind – nurdie nächste coole App entwickeln will. Wollen wir darin alsGesellschaft und Wirtschaftssystem investieren?“

Radauer fragt, wo Norden Potenzial sehen würde ...Katharina Norden: „Ich sehe ein großes Potenzial im Im-pact-Bereich, wo gesellschaftliche Herausforderungen mitunternehmerischen Handeln verbunden wird. Ein gutes Bei-spiel sind skandinavische Länder. Es gibt es aber auch inLondon ein Beispiel mit jugendlichen Straftätern, das in

14FREITAG, 13. MÄRZ 2015

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BÖRSE EXPRESS

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Hierbei handelt es sich um eine Werbemitteilung. Sie stellt weder eine Anlageberatung, noch ein Angebot oder eine Einladung zur Angebotsstellung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten oder Veranlagungen dar. Ein dem Kapitalmarktgesetz entsprechender und von der Finanzmarktaufsichtsbehörde gebilligter Prospekt (samt allfälliger ändernder oder ergänzender Angaben) ist bei der Österreichische Kontrollbank AG als Meldestelle hinterlegt und auf der Website der Raiffeisen Centrobank AG (www.rcb.at/Wertpapierprospekte) abrufbar. Weitere Hinweise – siehe Prospekt. Stand: März 2015

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15FREITAG, 13. MÄRZ 2015

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AKTIEN WIEN

Das „Packerl“ wächst, der Brief stagniert - so ungefähr las-sen sich die, vorgelegten endgültigen Zahlen der Öster-reichischen Post umsatzseitig in einem Satz

zusammenfassen. Während die Division Paket & Logistik, an-getrieben vom wachsenden E-Commerce-Aufkommen, einenUmsatzanstieg von 3,1 Prozent auf 882 Millionen Euro einfah-ren konnte, fiel der Umsatz im Bereich Brief, Werbepost und Fi-lialen um 1,5% auf 1487,7 Millionen Euro. In Summe blieb aberdoch ein kleines Umsatzplus von 0,2 Prozent. Unterm Strich,also dort wo Börsianer am liebsten hinschauen, waren die Zu-wachsraten dann doch um einiges höher und schlugen auchdie Erwartungen der Analysten (siehe Tabelle). Das EBITDAetwa erhöhte sich um 9,6% auf 333,8 Millionen Euro.

Entsprechend auch die erste Reaktion an der Börse, wo bisMittag bei der Post-Aktie tatsächlich die Post abging. Ein, zu die-sem Zeitpunkt anfallendes Plus von mehr als drei Prozentmachten die Aktie zum Topperformer im ATX. Um bei der - an-sonsten eher gemächlich dahin trabenden - Post-Aktie ein ähn-lich hohes Plus zu finden, muss man schon einige Zeitzurückblicken. Exakt bis zum 9.10.2014, als die Aktie mit einemPlus von 3,07% aus dem Handel ging. Kurs damals 39,25 Euro -von diesem hat sich das Papier nun schon deutlich entfernt,

notierte es doch am Donnerstag bei 45,625 Euro. Mit diesemKurs, gegenüber dem zuvor genannten Zeitpunkt im Oktoberein Plus von mehr als 16 Prozent, ist die Aktie allerdings bereitsüber das Kursziel (im Median) der Analysten hinausgeschossen.Dennoch: Angst und Bange braucht einem Post-Aktionär vor-erst nicht zu werden, denn schon heute bestätigte etwa derAnalyst Andrew Jones von RBC Markets sein Outperform-Ra-ting mit einem Kursziel von 49 Euro. Durchaus möglich, dassnun einige Analysten ihre Kursziele nachziehen. Dazu kommt,dass es die Post mit ihrem Dividendenvorschlag von 1,95 Euroje Aktie auch bei dem derzeitigen Kurs auf eine Dividenden-rendite von 4,27 Prozent bringt, was in der Peergroup, undnicht nur in dieser, als durchaus satte Rendite bezeichnet wer-den kann (siehe Grafik oben).

Was nun die Zukunft - genauer gesagt das Jahr 2015 - betrifft,so rechnet die Post damit, dass Rückgänge im Briefgeschäftdurch Zuwächse im Bereich Paket leicht überkompensiert wer-den können. Entsprechend auch die Prognose beim Umsatz,wo man Wachstumsraten von ein bis zwei Prozent per annoanpeilt. Die Erwartungen der Analysten für 2015 pendeln sichderzeit ziemlich genau in der Mitte (+1,5% Umsatz) ein. Inpunkto Rentabilität heißt es, dass der Konzern „auch weiter-hin das Ziel einer nachhaltigen EBITDA-Marge um die 12%“ an-strebt. Was angesichts der 2014 erzielten Marge (rd. 14%)durchaus möglich scheint. Mehr: http://bit.ly/1Bz6dp8 <

Post: Mitten im Wandel und dennoch gut unterwegs- die Aktionäre freut es allemal, die Dividende steigt

BERICHTSSAISON

in Mio. Euro

2013 2014e 2014

Umsatz 2367 2372 2371

EBITDA 304,5 292,5 333,8

Überschuss 124,0 145,0 146,8

Gew./Aktie 1,82 2,15 2,17

Div/Aktie 1,90 1,97 1,951

Post 2014 - Soll und Ist

in Mio. Euro - Stand 12. März

2015e 2016e 2017e

Umsatz 2407 2417 2398

EBITDA 304,3 310,8 315,0

Überschuss 156,3 158,6 159,0

Gew./Aktie 2,33 2,38 2,36

Div/Aktie 2,02 2,09 2,10

Post: Blick in die Zukunft

Kaufen Halten Verkaufen

Empfehlungen 3 8 3

Konsensrating2: 3,00

Kursziel 42,00 Euro Kurspotenzial -8,63%

Quelle: Unternehmensangaben, Bloomberg, 1: Vorschlag, 2: von 1 bis 5 - je höher desto besser

Das sagen die Analysten

Peergroup (gereiht nach Dividendenrendite)

16FREITAG, 13. MÄRZ 2015

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BÖRSE EXPRESS

AKTIEN WIEN

Die Katze ist aus dem Sack: „Auf Basis einer durch-schnittlichen Eigenerzeugung ausWasserkraft wird fürdas Geschäftsjahr 2015 ein EBITDA von rund 770 Mio.

Euro und ein Konzernergebnis von rund 180 Mio. Euro erwar-tet. Für 2015 plant der Verbund eine Ausschüttungsquote vonrund 50 Prozent – bezogen auf das umEinmaleffekte bereinigteKonzernergebnis.“ Verbund-CEO Wolfgang Anzengruber kon-kretisiert den Ausblick des größten österreichischen Stromer-zeugers für das neue Geschäftsjahr 2015. 2014 war nichtbesonders - Umsatz und Ertrag fielen deutlich.Wie heißt’s daso schön: „Die Ergebnisentwicklung imGeschäftsjahr 2014war,wie schon die Ergebnisentwicklung 2013, von Einmal-Effektenbeeinflusst, was die Vergleichbarkeit erschwert“. Jedenfalls gabes außerordentlich positive Einmalfaktoren in 2013 mit demVerkauf der Türkei-Assets - während 2014 durch die Neustruk-turierung des thermischen Bereichs stark negativ geprägt war.Immer gleichwar aber die Last immerweiter sinkender Strom-preise. Mehr zum Ergebnis finden Sie unterhttp://goo.gl/6iKNo7.Im Ergebnisvergleich steht der Verbund aber gar nicht so

schlecht da - denn operative Probleme haben alle die gleichen:Hohe Abschreibungen auf Kraftwerke - gefallene Strom-Groß-

handelspreise - gefallenes Zinsniveau - E.ON rutschte etwa 2014so tief insMinuswie nochnie - und erwartet 2015weitere Rück-gänge (das dann aber vor den ao Effekten) - siehehttp://goo.gl/VDbN0n. Nicht besser bei RWE: Nach einem neu-erlichen Gewinneinbruch 2014 stimmte der Vorstand gesternauf einen weiteren Ergebnisrückgang in diesem Jahr ein. „DasTal der Tränen ist also noch nicht durchschritten“, sagte RWE-Chef Peter Terium - siehe http://goo.gl/Tc64EV.Vor allemdie klassischenGroßkraftwerkewerden immer un-

rentabler, da die Preise für Strom im Großhandel verfallen -Stichwort Ökostromförderung. Eine Trendwendewar da zuletztnicht zu sehen (siehe Chart). >gill<

Mehr zur Verbund gibt’s unter http://goo.gl/dH7OBB.

Verbund: Mitten drin’ im Tal der Tränen - operativim Vergleich zwar gut, bei der Bewertung ...

BERICHTSSAISON

in Mio. Euro

2013 2014e 2014

Umsatz 3267 2845 2834

EBITDA 1301 816 809

Überschuss 580 102 126

Gew./Aktie 1,67 0,32 0,36

Div/Aktie 1,0 0,29 0,29

Verbund 2014 - Soll und Ist

in Mio. Euro - Stand 11. März

2015e 2016e 2017e

Umsatz 2729 2792 2890

EBITDA 806 866 919

Überschuss 182 231 261

Gew./Aktie 0,52 0,66 0,75

Div/Aktie 0,27 0,35 0,38

Verbund: Blick in die Zukunft

Kaufen Halten Verkaufen

Empfehlungen 5 6 10

Konsensrating*: 2,76

Kursziel 16,6 Euro Kurspotenzial -1%

Quelle: Bloomberg, *von 1 bis 5 - je höher desto besser

Das sagen die Analysten

Strompreisentwicklung (Grundlast - Euro/MWh)

Peergroup (gereiht nach EV/Umsatz)

17FREITAG, 13. MÄRZ 2015

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BÖRSE EXPRESS

CHARTWATCH / TRADING

Gold, Öl und OMVSCHWERPUNKT ROHSTOFFE

2015 2016 2017

Kursprognose 1220 1250 1240

Futures: 1166 1158 1172

Das sagen die Analysten

Gold (US-Dollar je Unze) seit 2010

2015 2016 2017

Kursprognose 61,7 75,0 80,0

Futures: 60,0 66,4 69,6

Das sagen die Analysten

Öl (Brent in US-Dollar je Barrel) seit 2010

Kaufen Halten Verkaufen

Empfehlungen 5 8 10

Kursziel 23,1 Euro Kurspotenzial -7%

Quelle: Bloomberg,

Das sagen die Analysten

OMV seit 2010W

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18FREITAG, 13. MÄRZ 2015

Page 19: be INVESTOR 27

BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

Diese Woche schaffte es das Lieblingsthema allerösterreichischen Finanzteilnehmer wieder ‘mal indie Schlagzeilen: die gute alte Hypo-Alpe Adria (neu-

erdings Heta). Nicht nur, dass keine Bank dem österrei-chischen Steuerzahler bisher mehr Geld gekostet hat(aktuell: 19 Mrd. Euro oder knapp 4200 Euro pro Erwerbs-tätigem), der Umgang mit dem Desaster war vielleichtsogar noch schädlicher auf lange Sicht. Das neue Kapitel inder Hypo-Saga fügt sich hier nahtlos ein: exakt einen Tagnachdem in Kärnten Wahlen geschlagen wurden (ein

Schelm wer Böses denkt),stellt sich heraus, dassdas Loch in der Hypo-Bi-lanz doch um ein paarMilliarden größer ist alsgedacht. Aber was sindschon ein paar Milliardenunter Freunden?Anscheinend doch zu

viel, die Finanzmarktaufsicht beschloss die Bank an dieLeine zu nehmen: zumindest für 1 Jahr werden keineSchulden bezahlt, es soll ein Plan zur Abwicklung erarbei-tet werden. Diese Vorgehensweise basiert auf der neuen„Allmacht“, die die FMA durch das neue Bankenabwick-lungsgesetz, das am 1.1.2015 in Kraft trat, bekam: kurz ge-sagt kann die Behörde alles machen – Mitarbeiteraustauschen, Grundstücke verkaufen und sogar sämtlicheVerträge einseitig auflösen. Ungünstig also, wenn Sie bei-spielsweise der Bäcker sind, der jeden Tag die Semmeln lie-fert…Grundsätzlich hört sich dieses Moratorium nicht

schlecht an: es ist keine echte Insolvenz, durch die sofortdie Haftung Kärntens für 10 Mrd. Euro an Anleihen schla-gend würde, und gibt der Abwicklungsbehörde mehr Zeit,vielleicht doch noch den Goldschatz im Wörthersee zu fin-den. Mittlerweile hat sich jedoch ein kleines Problem dabeiherausgestellt: die Pfandbriefstelle, die alle gedecktenSchuldverschreibungen begibt (Anleihen mit sehr guter Bo-nität, da sie durch Kredite oder Landeshaftungen besichertsind) ist großer Schuldner bei der Hypo. Da sie aber innächster Zeit kein Geld bekommen wird, müssen die ande-ren Mitglieder der Pfandbriefstelle einspringen: die Landes-hypos. Diese beteuern zwar, genügend Geld dafür zuhaben, wenn es hart auf hart kommt müssen jedoch wie-der die Eigentümer einspringen: die jeweiligen Bundeslän-

der. Damit hätte sich das Rad einmal im Kreis gedreht undam Ende zahlen wieder Herr und Frau Österreicher. Nunwird versucht, mit kreativen Lösungen dieses Problem zuumschiffen, es bleibt zu hoffen, dass dadurch nicht nochmehr Porzellan zerbrochen wird…Abseits dieses schwarzen Steuergeldlochs war es jedoch

eine äußerst positive Woche an den Börsen: der DAXkonnte um 1,5% zulegen, der ATX stand dem mit 1,2%kaum nach. Besonders positiv wurden die Jahreszahlenvon Andritz aufgenommen, der Maschinenbauer zeigtesich nach den Problemen des letzten Jahres wieder als Mus-terbeispiel für eine Qualitätsaktie: starke Marktposition,gutes Management und Ergebnisse über den Erwartungen.Die Aktie konnte im Wochenverlauf knapp über 3% zule-gen und kratzt damit an einem neuen Allzeithoch.Davon ist die Uniqa zwar weit entfernt, die vorläufigen

Jahreszahlen von Freitag waren jedoch ein Schritt in dierichtige Richtung. Trotz negativen Einmaleffekten (Hypo,Abschreibungen in Rumänien, Flutkatastrophe am Balkan)konnte eine Ergebnisverbesserung verzeichnet werden, derAusblick für 2015 ist verhalten optimistisch.Auch international regiert derzeit vorwiegend der Opti-

mismus: die Technologiebörse Nasdqa konnte kurzfristigdie 5000er-Marke überschreiten, das erste Mal seit der be-rühmten Dot-Com Blase. Insofern verwundert es kaum,dass zur Wochenmitte erste Gewinnmitnahmen einsetz-ten, insgesamt steht ein minimales Minus von 0,2% zuBuche.Diesen Effekt kann man häufig bei „psychologisch wich-

tigen“ Meilensteinen sehen: runde Zahlen (100, 5000, etc.),neue Allzeithochs o.ä. sind oftmals Zeitpunkte, zu denenInvestoren etwas Geld vom Tisch nehmen. Die Kaffeesudle-ser (auch bekannt als „technische Analysten“) bezeichnendies als „Widerstand“ und rechnen hier oftmals mit kurz-fristigen Rücksetzern. Ideal eigentlich, um wieder Positio-nen aufzubauen und gute Firmen billiger zu kaufen. Bleibtnur zu hoffen, dass nach der Korrektur wieder der Optimis-mus die Überhand bekommt… <

„Die Kaffeesudleser(auch bekannt als„technischeAnalysten“)bezeichnen dies als„Widerstand“

VON BERNHARD HAASANALYST WIENER PRIVATBANKSOWIE BELOGGER AUF BE24.AT

Von schwarzen Löchernund Hoffnungsschimmern

Foto: Cemex

19FREITAG, 13. MÄRZ 2015

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BELOG VON BE24.AT

Pink Floyd, Have a Cigar, die Methoden der Verlockun-gen von Big Business, bei Mario Draghi auf permanentrepeat seit Wochen am Plattenteller. Die Schleusen der

EZB öffnen sich, diesbezügliche Reaktionen im Markt undbei Investoren prägen immer mehr unser Marktbild.

Banken und Versicherungen in der Falle. Interessant, dassdie EZB Käufe auf den kritischen ersten Blick gar nicht maldie europäischen „Verdächtigen“ treffen. Denn die Bankensind in ihren Kapitalanforderungen dermaßen eingezwängt,dass jeder Verkauf von Staatsanaleihen an die EZB soforteine Ersatzanschaffungsspirale in Gang setzt, deren Endemehr als kostspielig sein dürfte. Die Versicherungen sindebenso in einer Art Falle, deren Veranlagungen müssendank Solvency II ohnehin in engsten Risikogrenzen statt-finden und diese Grenzen erlauben fast nur mehr Euro-Staatsanleihen. Warum dann verkaufen? Asset BackedSecurities sind ebenso mittlerweile Mangelware in derenDepots, weil dank einiger kritischer Bilanzen davor die

meisten schon die letztenJahre verkauft worden sind.Die Finanzintermediäre, dieBroker, hätten da schon bes-sere Karten, wenn sie sichnur größere Investments aufdie Seite legen dürften. Dür-fen sie zumeist nicht. Bleibendie Investmentfonds als Nutz-nießer übrig. Deren Flexibili-tät erlaubt es durchausgrößere Positionen in der Er-wartung von EZB Käufen vo-raus zu halten. Einzig dieFrage entsteht, was machen,wenn die Bonds dann ver-kauft sind? Die Verpflichtungzur Investition schafft danach

wohl auch keine eindeutigen Anlagen hervor. Es steht zu er-warten, dass es daher überwiegend jene Investorengruppensind, die sich einer sehr flexiblen Anlagepolitik widmendürfen. Das müssen jetzt nicht einzig die Hedgefunds sein,aber in einem so stark regulierten Umfeld wie es Europamittlerweile geworden ist, werden es wohl nicht haupt-sächlich europäische Töpfe sein können, die da jetzt Dankder EZB profitabel geleert werden. Lässt wieder an die ersteGriechenlandkrise denken, als man via der Kreditausfall-

versicherungen, den CDS, noch munter gegen einzelne Staa-ten innerhalb Europas wetten durfte und es vor allem denFreunden aus USA und UK enorm leicht gemacht wurdemassig Gewinne einzufahren, bevor man ein simples Regu-lativ schuf das weiteres Übel verhinderte. Egal, Kapital-marktintelligenz wird immer einen Weg finden, und das istja auch gut so.

Denn in Folge der EZB-Manöver werden Ersatzinvestitio-nen für renditelose Staatsanleihen immer mehr gesuchtwerden. Auch hier wird es die flexible Kapitalmarktintelli-genz sein, die als erste den Zug betritt. Aufgrund der im-manenten konjunkturellen Eigenschaft wird dieser Zugaber länger laufen können als die Konkurrenz bei denBonds. Nullzinsen wird es bei Aktien nicht geben so lange ir-gendeine Wirtschaft wächst. Und genau dieses Wachstumist ja das vorgegebene Ziel der EZB. Zweifelhaft natürlich,ob es mit den Mitteln von Bondkäufen gelingt das zu errei-chen, vor allem dann, wenn es gar nicht die öffentlichAdressierten sind, die die Bonds auch verkaufen. Es wirdaber über den Umweg der Alternativinvestments geschehen.Was Jahre an Hinweisen, Ratschlägen oder einfach nur Ap-pellen an den volkswirtschaftlichen Verstand nicht ge-schafft haben, wird die schiere Not zur Rendite zu Wegebringen. Die EZB hat es geschafft kaum andere Alternativenoffen zu lassen als jene, Kapitalmärkte an ihrer Wachs-tumsfinanzierung zu adressieren. Aktien sind die besserenBonds derzeit und das werden sie wohl auch leben dürfen.Es steht zu befürchten, dass dies wieder aus Polemik, Neidund Steuergier versucht wird abzugreifen, die aktuelle Steu-erdiskussion in unserem Lande ist erschütternder Beweisdafür, aber am mittelfristigen Effekt wird es wenig ändern.Leider wird dadurch der Druck auf die Regierungen zu Re-formen und einer aktiven Wirtschaftspolitik wieder gerin-ger. In der Zwischenzeit fahren wir halt noch eine Zeitlangweiter auf der Gravy Train. Come on here, dear boy, have aCigar.

„In einem sostark reguliertenUmfeld wie esEuropa mittler-weile gewordenist, werden eswohl nichthauptsächlich eu-ropäische Töpfesein können, dieda jetzt Dank derEZB profitabel ge-leert werden.“

Riding the Gravy Train

VON WOLFGANG MATEJKAGRÜNDER DER MATEJKA & PARTNER ASSETMANAGEMENT GMBH & BELOGGER AUF BE24.AT

„Have a Cigar“ - Methoden der Verlockung des Big Business -bei Mario Draghi auf permanent repeat. Foto: APA/dpa

20FREITAG, 13. MÄRZ 2015

Page 21: be INVESTOR 27

BÖRSE EXPRESS

IMMOBILIEN-(AKTIEN)-WOCHE

Leichter Gegen-, aberauch Aufwind wie niefür Wohnimmobilien

DAS WICHTIGSTE DER LETZTEN BÖRSENWOCHE

Quelle: Bloomberg Änderung (%)Top-Werte 1 Woche YTD

conwert 1,8 S Immo 36,5

Immofinanz 4,8 Warimpex 34,8

Buwog -0,5 Immofinanz 32,1

S Immo -0,7 conwert 26,6

Warimpex -1,0 Buwog 19,0

CA Immobilien -3,5 CA Immobilien 9,8

... zum Vergleich

IATX -0,2 22,6

ATX 2,4 17,6

Prime lG (Dt.) -3,4 17,5

BEUREAL (in Euro) -2,2 19,7

EuroStoxx50 0,2 14,6

Der Bundestag hat dem Gesetzentwurf von Justizmi-nister Heiko Maas zugestimmt: Die Mietpreisbremsetritt Mitte des Jahres in Kraft. Mehrere Bundesländer

wollen sie zügig anwenden. In Berlin soll sie ab dem Stich-tag für die gesamte Stadt gelten. Wo sie greifen soll, kön-

nen die Länder fürfünf Jahre festlegen.Für die Anwendungder Mietpreisbremsesind bestimmte Ge-biete als „ange-s p a n n t eWohnungsmärkte“ zudefinieren. Bei einemMieterwechsel darfdie neue Miete dort

künftig maximal zehn Prozent über dem ortsüblichen Ni-veau liegen. Justizminister Heiko Maas (SPD) sagte der dpa:„Wohnen darf nicht zu einem Luxusgut werden.“ Und: „Wirgehen davon aus, dass die Mietpreisbremse in Deutschlandfür fünf Millionen Wohnungen greifen kann und mehr als400.000 Mieterinnen und Mieter pro Jahr auch in den Ge-nuss der Mietpreisbremse kommen können“.Dafür gibt es bei deutschen Wohnimmos Entlastung auf

der Finanzierungsseite: Der Deutsche Immobilienfinanzie-rungsindex (DIFI) des Immobiliendienstleisters JLL und desZentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) istim ersten Quartal 2015 gegenüber dem Vorquartal um 10,2auf 39,1 Punkte gestiegen. Und die 28,9 Punkte des Q4 2014waren bereits ein Rekordwert. Den Report finden Sie unterhttp://goo.gl/UeBRuX.Damit heute ein Blick auf die Bewertung von österrei-

chischen und deutschenWohnimmobilienaktien (siehe Gra-fik). Auffallend, dass sowohl Buwog als auch conwert unterden am günstigsten bewerteten Titeln zu finden sind, beider Dividendenrendite ist nur Buwog in der Spitzengruppedabei.

Die heimischen News der Woche. Die Immofinanz Groupbaut ihr Entwicklungsgeschäft in Deutschland aus und er-richtet im Düsseldorfer Medienhafen mit FLOAT einenmehrteiligen Bürokomplex. Im Endausbau wird FLOAT (vor-mals Casa Stupenda) über mehr als 30.000 m² vermietbareFläche verfügen, die Fertigstellung ist für 2018 geplant. DasInvestitionsvolumen beläuft sich auf rund 155 Mio. Euro -mehr unter http://goo.gl/ZpGvfk.

Wohnimmobilienaktien gerankt nach Dividendenren-dite in % - blau (rot ist das Verhältnis Kurs/Buchwert)

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BÖRSE EXPRESS

IMMOBILIEN-(AKTIEN)-WOCHE

Und: Die Immofinanz hat ein weiteres Einzelhandels-Pro-jekt in Polen fertig gestellt: Das im Zentrum von Lublin ge-legene Shopping Center Tarasy Zamkowe wurde heuteeröffnet. Auf einer Mietfläche von 38.000 m² bietet es Platzfür Shopping, Entertainment, Erholung sowie Freizeitakti-vitäten und punktet mit einem ausgewogenen Mieter- undBranchenmix. Die Investitionskosten beliefen sich auf rund

115 Mio. Euro. Mehru n t e rhttp://goo.gl/CSs9rJ.Weiters: Erwar-

tungsgemäß ersetztImmofinanz mit Wir-kung 23. März auf-grund der höherenStreubesitzkapitalisie-rung künftig Raiffei-sen Bank

International im ATXFive. Mehr unter http://goo.gl/XTDqiC.

UBM. Die UBM Realitätenentwicklung hat nur einen Tagnach Bekanntgabe der geplanten Aufstockung der im Juli2014 begebenen Anleihe um 25 Mio. Euro die Transaktionerfolgreich abgeschlossen - mehr unter http://goo.gl/iTUJYh.

CA Immo.Die CA Immomacht inWienerWohnen und star-tet ein Wohnprojekt imWiener Quartier Lände 3. Dort gehtdie Entwicklung des Projektareals Lände 3 an der ErdbergerLände in die zweite Phase: Nach der Revitalisierung und Ver-mietung der Büro-Bestandsflächen startet CA Immo nunden Bau von 220 Mietwohnungen im Rahmen eines For-ward Sale. Bis Ende 2017 werden 220 freifinanzierte Miet-wohnungen und 141 Parkplätze an der Haidingergasse(Baufeld Süd) entstehen. Mehr unter http://goo.gl/ZyKdVl.

Eyemaxx. Der Immo-Entwickler Eyemaxx Real Estate AGstartet ein neues Projekt. Im tschechischen Brandýs nadLabem, einer Kleinstadt im ‘Speckgürtel’ der tschechischenHauptstadt Prag, hat Eyemaxx ein Grundstück erworben,auf dem bis zum Frühjahr 2016 ein Fachmarktzentrum miteiner Verkaufsfläche von rund 3500 Quadratmetern fertiggestellt werden soll. Das gesamte Projektvolumen (Verkauf)liegt bei rund 5 Mio. Euro. Mit dem Bau soll im Herbst 2015begonnen werden. Mehr unter http://goo.gl/Tq3oK3.

Constantia Privatbank. Der Immobilienfonds der Con-stantia Privatbank hat einen Baumax in Baden und ein Fach-marktzentrum bei der SCS gekauft. Verkäufer waren jeweilsGesellschaften im Eigentum der Stiftungen der Baumax-Gründerfamilie Essl. Mehr unter http://goo.gl/wB3gfl.

Buwog. Die Buwog hat in Wien-Penzing das Projekt „West-

life“ mit insgesamt 26 Wohneinheiten (davon 23 freifinan-zierte Vorsorge- und drei Eigennutzerwohnungen) fertigge-stellt und beginnt mit der Übergabe an die Eigentümer.Aktuell sind noch fünf Wohnungen der Anlage verfügbar.Mehr unter http://goo.gl/Dfpdw8.

S Immo. Der Vorstand der S Immo hat mit Ermächtigungdes Aufsichtsrats beschlossen, den Inhabern der S IMMO IN-VEST Genussscheine ein freiwilliges öffentliches Angebotzum Erwerb durch Umtausch in eine Anleihe oder gegenZahlung eines Bar-Kaufpreises zu stellen. Mehr unterhttp://goo.gl/RDZJk5.

conwert. Mitte März startet die Übernahme des Wohnim-mobilienunternehmens durch die Deutsche Wohnen. Ban-kenkreisen zufolge soll das Angebot „um den 18. Märzherum“ offiziell auf dem Tisch liegen. Die Annahmefrist vonmindestens zwei Wochen werde voraussichtlich auf vierWochen - bis Mitte April - ausgedehnt. Die Deutschen wol-len 50 Prozent plus 1 Aktie. Die Angebotsunterlagen derDeutsche Wohnen liegen bereits bei der Übernahmekom-mission. Geboten sind 11,50 Euro je Aktie für ein Paket von85 Mio. Anteilsscheinen. Mehr unter http://goo.gl/Wu1reG.

Warimpex und Co. ZAO AVIELEN A.G. - ein Joint Venturevon Warimpex (55%), CA Immo Group (35%) und UBM (10%)- schlossen den im November 2014 unterzeichneten Verkaufvon zwei Bürotürmen der Airportcity St. Petersburg nun ab.

Immo KAG. Die ImmoKapitalanlage erwarbden ersten Bauteil desForum Schönbrunnvon der Credit SuisseAsset ManagementImmobilien Kapitalan-lagegesellschaft mbH.Das Bürogebäude inder SchönbrunnerStraße 297-307 im 12. Wiener Bezirk bietet rund 15.400 m2vermietbare Fläche. Mehr unter http://goo.gl/ieRgzE.

Anlage. Immobilien sind die beliebteste Anlageform derÖsterreicher, Gold hat wieder an Attraktivität gewonnen.Sparbuch und Bausparvertrag befinden sich weiter am ab-steigenden Ast. Das geht aus einer Umfrage des Linzer Mei-nungsforschungsinstituts "Spectra" hervor. Mehr unterhttp://goo.gl/EA4SWx. >gill<

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BÖRSE EXPRESS

PRIMÄRMARKT

Eine Rendite von 15 Prozent p.a. verspricht die Schneeer-lebniswelt Aspang bei ihrer mittlerweile zweitenCrowdfinanzierungs-Kampagne. Das ersteDry SlopeWin-

tergebiet inWien, das 365 Tage im JahrWintersportfeeling ver-spricht, ist seit 25. Dezember geöffnet. Seit dem Start gibt eseine „sehr gute Auslastung“, wie es heißt. In der ersten Rundedes Crowdinvestings konnte die Schneeerlebniswelt knapp95.000 Euro über die Crowd generieren, in der jetzigen zweitenRunde will man weitere 150.000 Euro über die Crowd finan-zieren. Dieses Kapital soll in die Erweiterung der Anlage (Ski-hütte, Videoanlage für den Snowboardpark, ...) sowie in dieProjektentwicklung weiterer Standorte investiert werden. BeientsprechendemErfolgwerden auchAnlagenteile aus demLea-sing heraus gelöst, wie es heißt. Ab dem dritten Jahr des Beste-hens sind laufende Gewinnausschüttungen geplant. Dieangepeilte Rendite: Aus 1000 Euro Investment sollen in siebenJahren 2000 Euro werden.

Chemische Farben. In wenigen Tagen startet eine neue Kam-pagne auf greenrocket.com. Das Geschäftsmodell von Percep-tion Park baut auf Datenverarbeitungslösungen auf, welche diekomplexe Information vonhyperspektralen Kameras in ein fürMensch undMaschine verständliches und somit automatisiertverarbeitbares Bildformat übersetzt. Diese Technologie heißtChemical Color Imaging und wird benötigt um die Nahrungs-mittelsicherheit zu erhöhen, indemman für das menschlicheAuge nichtwahrnehmbare Stör- und Fremdstoffe erkennt. Aberauch chemische Inhaltsstoffe wie z.B. der Zuckergehalt oderFeuchtigkeitsgehalt können gemessen werden. Dadurch kannder Reifegrad einer Frucht bestimmt werden. Das Unterneh-men will sich von der Crowd nun bis zu 150.000 Euro holen.Die Bewertung des Unternehmens wird auf greenrocket.commit 2,2 Mio. Euro angegeben. Die Beteiligung erfolgt über Ge-nussrechte.

Modul-Haus. Ein bereits laufendes Projekt aufgreenrocket.com ist Commod Haus. Das Commod-Haus ist einNiedrigenergiehaus auf Frachtcontainerrahmen-Basis und

konnte von der Crowd bereits mehr als 216.000 Euro einsam-meln. Nun wendet sich ein vergleichbares Projekt an dieCrowdinvestoren. Es handelt sich um die Firma McCube, dieschon bei der Plus 4 Startup-Show vorstellig war und dem-nächst eine Finanzierungskampagne auf conda.at startet.McCube ist ein mitwachsendes Fertighaus, das sich den Be-dürfnissen seiner Nutzer anpasst. Die einzelnen McCube-Mo-dule sind jederzeit erweiterbar oder verkleinerbar und ausHolz und nachhaltig produziert. Der Aufbau erfolgt in nureinem Tag. Der m2-Preis eines Mc Cube-Hauses wird mit 1600bis 1950 Euro inklusive Erdschrauben-Fundament angegeben,während herkömmliche Häuser 2200 bis 3000 Euro pro m2kosten. ZweiMcCubes sind bereits alsWohnhäuser inNutzung,

im Frühjahr kommen drei wei-tere, sowie eine Wellness- undeine Office-Lösung hinzu. EinMcCube-Motel ist in Planung.„Die aktuellen Grundpreise,neue Arbeitsmodelle undWohnbedürfnisse machenMcCube zur Raumlösung mitgroßem Zukunftspotential. Ausheimischen Holz, nachhaltigund lokal produziert erfülltMcCube auch viele ökosozialeKriterien. Die Nachfrage seit

dem Unternehmensstart im Sommer 2014 gibt uns Recht:smarte, ökologische Raumlösungen sind gefragter denn je,“ er-klärt Gründer Oliver Pesendorfer. <

Mehr News zu Venture Capital und Privat Equity finden Sieunter http://www.boerse-express.com/venture

Transport eines mitwachsenden McCube-Hauses Foto: McCube

Crowd-News: Software,Modul-Haus und Ski-Fun

VENTURE CAPITAL

Christine Petzwinkler [email protected]

Die Schneeerlebniswelt in Aspang wendetsich über 1000x1000.at zum zweiten Mal andie Crowd. Des weiteren gibt es neue Fi-nanzierungs-Kampagnen auf greenro-cket.com und auf conda.at.

„Die Nachfrageseit Unterneh-mensstart gibtuns recht:Smarte,ökologischeRaumlösungensind gefragterdenn je.“

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BÖRSE EXPRESS

BONDS

Mario Draghi gibt sich optimistisch: „Wir habeneinen weiteren Rückgang der Renditen der Anlei-hen von Portugal und anderen Ländern gesehen,

die in Schwierigkeiten waren, trotz der wiederaufgeflamm-ten Krise in Griechenland“, sagte Draghi am Mittwoch aufeiner Veranstaltung in Frankfurt. „Das legt nahe, dass dasAnleihen-Kaufprogramm Länder der Eurozone vor einer An-steckung schützen könnte“ (siehe dazu auch hier:http://bit.ly/18baXa1). Tatsächlich fielen die Renditen beizweijährigen portugiesischen Staatsanleihen am Mittwochauf ein neues Rekordtief von 0,063 Prozent und rentierendamit nur mehr knapp über dem negativen Zins-Bereich indem zahlreiche Kurzläufer aus dem Euro-Raum (unter an-derem österreichische Staatsanleihen) mittlerweile liegen.Während die EZB weiterhin von einem Gelingen ihres

geldpolitischen Experi-ments überzeugt ist,mehrt sich internationalwie auch in Österreich dieKritik an dem billionen-schweren Anleihenkauf-programm der EZB.Michael Ikrath, General-sekretär des Österrei-

chischen Sparkassenverbandes etwa meint in einerAussendung: „Was die EZB tatsächlich schafft, ist ein hohesRisiko für Spekulationen und neue Blasen. Mit der Manipu-lation der Märkte durch massive Anleihekäufe kompensiertMario Draghi fehlerhafte Regulierungen und schafft ledig-lich neue Unsicherheit.“ Hauptkritikpunkt ist vor allem dasstrenge regulatorische Korsett welches Europas Banken inden vergangenen Jahren auferlegt wurde und nun verhin-dert, dass die Geldflut der EZB auch tatsächlich zu einer An-kurbelung der Kreditvergaben führt und so für eine

ANLEIHENKAUFPROGRAMM

QE der EZB: „Aber wehe, wehe,wehe! Wenn ich auf das Ende sehe.“Harald Fercher [email protected]

Vor rund drei Jahren rentierten zweijährigeStaatsanleihen aus Portugal bei über 20% -am Mittwoch fiel die Rendite auf ein Re-kordtief von 0,063% - das Anleihenkaufpro-gramm der EZB zeigt Wirkung und wirdimmer heftiger kritisiert.

Verzerrte Welt: QE der EZB wirbelt Europas Anleihenmarktdurcheinander. Foto: dpa/Boris Roessler

verstärkte Investitionstätigkeit der Realwirtschaft sorgt(mehr dazu hier: http://bit.ly/1C6iqox).

An den Märkten baut sich Druck auf. Aber auch von Sei-ten der Investmentbanken kommt zunehmend Kritik, vorallem ein Blick in die Zukunft bereitet mitunter schwerstesKopfzerbrechen. Stellvertretend dafür ein Statement vonLuke Hickmore, leitender Investmentmanager bei AberdeenAsset Management in Edinburgh: „Der Druck, der sich anden Anleihemärkten aufbaut, ist zu spüren“ - und weiter:„Am Ende wird es einen großen Schock geben. Wenn QEstoppt, könnte das den Markt ziemlich schwer treffen.”Auch von einem zunehmenden Austrocknen des Marktesist die Rede: “Es gibt kaum etwas im Markt, das nach derQE der EZB noch attraktive Renditen hat”, sagt Louis Gar-gour, als Chief Investment Officer für die Kapitalanlagen beiLNG Capital in London verantwortlich, im Telefoninterviewmit Bloomberg . (Mehr siehe hier: http://bit.ly/1Ebg99l).<

ZINSEN

0,063%Renditen zweijährigerStaatsanleihen aus Portugal fallenauf ein Rekordtief

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BÖRSE EXPRESS

INTERVIEW

BÖRSE EXPRESS: Sechs Jahre Bullenmarkt im Technologiebe-reich haben den Nasdaq-100-Index bis auf etwa zehn Prozent ansein Rekordniveau herangebracht. Da der Gesamtmarkt seine altenHochs mittlerweile hinter sich gelassen hat, sind Techaktien im Ver-gleich günstig? Andererseits war der alte Rekord eindeutiges Bla-senniveau ...MIKE JUDITH: Tech-Aktien sind nach der sechsjährigen

Hausse keine Schnäppchenmehr, aber im Vergleichimmer noch sehr attraktiv be-wertet. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis der für2015 erwarteten Gewinneliegt bei rund 17. Globale Ak-tien liegen mit einem KGVvon 15, trotz der deutlichniedrigeren Wachstumsraten,nur knapp darunter.Zudem stehen die Aktien-kurse, anders als zur Jahrtau-

sendwende, auf einem solideren Fundament. Nicht mehrunrealistische Wachstumsphantasien, sondern hoheCashflows, niedrige Schulden und solide Geschäftsmo-delle sind gefragt. So hält der durchschnittliche IT-Wertim S&P 500 etwa 30 Prozent seines Vermögens in Cash.Und gibt es in Form von Aktienrückkäufen und Dividen-den an die Aktionäre zurück. Ein Trend, der sich auch2015 fortsetzen dürfte. Kurzum: Es spricht nichts dafür,dass es im Gesamtsektor eine Blasenbildung gibt. Geradebei den Investitionen im Finanzbereich gab es zuletzt po-sitive Zeichen. Das wird der Tech-Branche Aufwind gebenund dazu kommt unser aller Verhalten, Stichwort Inter-net der Dinge, das selbstfahrende Auto etc. - insofern ste-

hen alle Zeichen für Tech-Werte in einem Portfolio aufgrün.

Sie erwähnten höhere Wachstumsraten im Techbereich ...Die Unternehmen im MSCI World IT-Index rechnen für

2015 mit einem Wachstum des operativen Gewinns von16 Prozent. Globale Aktien kommen mit zwei Prozent ge-rade einmal auf ein Achtel. Die Ziele sind hoch, aber er-reichbar.

Was könnte die Gewinnaussichten für die zu erwartende Perfor-mance der Märkte bedeuten?Wir gehen davon aus, dass sich das KGV nicht auswei-

ten wird, sich die Kurse mit dem Gewinnwachstum ent-wickeln. Und da bietet sich dann Tech imBranchenvergleich einfach an.

Wie ist das beim institutionellen Kundenverhalten, nach den vie-len Jahren des Anstiegs - werden da auch einmal Gewinne mitge-nommen?Das haben wir im Vorjahr teilweise gesehen - wobei der

Anstieg der Kurse eigentlich weitergehen sollte. Es gibtfür mich im Aktiensegment keinen besseren Sektor. Wirstehen am Anfang eines Investitionszyklus, die Unter-nehmen haben gerade erst damit begonnen, Geld für ihretechnologische Infrastruktur auszugeben. Ganz zu schwei-

gen von der grundlegendenVeränderung unseres Konsu-mentenverhaltens; auch hierbefinden wir uns erst ineinem Anfangsstadiumgrundlegender Veränderun-gen zugunsten des Technolo-giesektors.

Mike Judith, DNB AM Foto: Börse Express / Draper

„Es ist jetzt der Zeitpunkt,um in Nordic High Yieldszu investieren“Und immer für Tech

MIKE JUDITH

Robert Gillinger [email protected]

Mike Judith ist Vice-President bei DNB AM -im BE-Interview bricht er eine Lanze fürTechaktien. Und sieht in Nordic High Yieldseine attraktive Marktsituation für Anlegerim Bondbereich, die auch attraktive Rendi-ten bringen sollte.

„Wir gehendavon aus, dasssich das KGVnicht ausweitenwird, sich dieKurse mit demGewinnwachs-tum entwickeln....“

„... Und da bietetsich dann Techim Branchenver-gleich einfachan.“

26FREITAG, 13. MÄRZ 2015

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BÖRSE EXPRESS

INTERVIEW UND BELOG VON BE24.AT

Tech ist jetzt nicht für jeden Anleger eine Überlegung - wo sehen Siederzeit Renditemöglichkeiten im Anleihenbereich?Es ist jetzt der Zeitpunkt, um in Nordic High-Yields zu

investieren.

Warum jetzt gerade?Um den Abverkauf und die

daraus resultierenden Über-treibungen in den norwegi-schen Offshore-Bereichen Öl& Gas zu nutzen. Da gibt esjetzt Rieseneinkaufsgelegen-heiten bei hochqualitativenUnternehmen. Dank ausge-weiteter Spreads stimmt dierisikoadjustierte Verzinsungwieder.

Gibt es dort genug Anlagemöglichkeiten?Natürlich ist die Liquidität im nordischen High Yield-

Segment ein anderes Thema als beispielsweise in den USA.Jetzt haben wir trotz einer angespannten Lage und desvieldiskutierten Ölpreisverfalls hinreichend Luft nachoben. Und hoffen, dass der schwedische Markt, der deut-lich kleiner als der norwegische ist, auch zukünftig stär-keres Wachstum zeigt.

Und warum ist der norwegische Markt in diesem Bereich über-haupt so groß?Mit eine Folge des safe haven-status, den auch viele aus-

ländische Unternehmen zur Emission von Anleihen innorwegischen Kronen nutzten

Und was sind die Renditemöglichkeiten?Die Effektivverzinsung liegt aktuell zwischen acht und

neun Prozent. Selbst wenn es zu einem Ausfall kommensollte, auch wenn sich ein solcher in unseren Portfoliosaufgrund unserer exzellenten Marktkenntnisse noch nieereignet hat, sollte man auf eine sehr ansehnliche Renditejenseits der vier bis fünf Prozent kommen.

Sie bleiben der nordischen Nische also treu?Wir spüren, dass die Jagd nach den Renditen sowohl im

semi-institutionellen Bereich als auch bei Versicherungenund Pensionskassen begonnen hat. Die Rahmenbedin-gungen erfordern es auf Seiten der Investoren, ausgetre-tene Pfade zu verlassen und neue Wege zu gehen. Dasöffnet uns als Nischenanbieter die Türen. Da kommt einsolides, transparentes norwegisches Haus und bietet Al-phafonds auf nachhaltiger Basis an. Da kann man einenzweiten Blick in unser Angebot riskieren.Mehr zu DNB � http://www.foonds.com/matrix/dnb

„... Nordic HighYield: Da gibtes jetzt Riesen-einkaufsgelegen-heiten beihochqualitati-venUnternehmen.“

Vorziemlich genau sechs Jahren haben die Börsen ihrenTiefpunkt nach der Lehman-Pleite erlebt. Seither ist vielpassiert, auch an denMärkten. US-Aktien beispielsweise

haben sichmehr als verdreifacht. In den letzten Jahren hat sichder Anstieg nochmals beschleunigt, 2013 legte der S&P 30% zu,imVorjahr immerhin noch 11%. Heuer werden, zumindest in

den USA, etwas kleinere Brötchengebacken, während die Kurse inEuropa aber immer noch Rücken-wind haben. Dasmag auch an derunterschiedlichen Geldpolitik lie-gen.Während die EZBmit ihremAnleihekaufprogrammgerade erstbegonnen hat, und damit die Kon-junktur in der Eurozone zusätzlich

anschiebenwill, denkt die US-Notenbank Fedmehr oder weni-ger laut über eine erste Zinsanhebung nach. Die jüngsten Ar-beitsmarktdaten aus den USAwaren äußerst robust, also vondaher gibt es kaummehr Grund, die US-Zinsenweiter aufeinemhistorischen Tief zu belassen.Auch die Gewinnprognosen sind zu beiden Seiten des Atlan-

tiks unterschiedlich. In den USA erwartet der Konsensus derAnalysten heuer nurmehr 2,5% Gewinnwachstum. Der starkeDollar und der Rückgang imÖlpreis drücken auf die Prognosen.In Europa hingegenwerden die Erwartungen eher hochge-schraubt, denn hier wirkt die schwacheWährung unterstüt-zend, und natürlich sollte auch die lockere Geldpolitik positivauf die Konjunktur und damit die Erträge durchschlagen. ObEuropa heuer wirklich einen Gewinnanstieg von 25% schafft,bleibt zwar abzuwarten, aber eine steigende Tendenz zeigen dieSchätzungen allemal.Bleibt die Frage, ob dieser erfreuliche Lauf eventuell einmal

ins Stocken geraten könnte? An derWall Street ist die aktuelleRallye schon die viertlängste aller Zeiten, die US-Bewertungenliegen auch schon über demhistorischen Schnitt, also die Ner-vosität steigt durchaus. Das ist aber schon einmal kein schlech-tes Zeichen, denn zu viel Euphorie tut den Kursen nicht gut. EingesundesMaß an Skepsis, das dieser Rallye immer noch entge-gen gebracht wird, ist da sicher besser als Sorglosigkeit. Den-nochmussman anerkennen, dass nach einer so langen Phasedes Anstiegs eine Konsolidierung nicht ausgeschlossenwerdenkann. Die tiefen Zinsen und auch Anleiherenditen sorgen vor-erst aber weiter dafür, dass das Geld in die Aktienmärkte fließt,da sie immer noch die attraktivereWahl darstellen. <Der Autorin auf Twitter folgen:@Monika_Rosen

„Heuer werden,zumindest inden USA, etwaskleinereBrötchengebacken.“

Sechs Jahre Börsenrally -und jetzt?

VON MONIKA ROSENVICE PRESIDENT UND CHEFANALYSTIN BANK AUSTRIA PRIVATEBANKING & BELOGGER AUF BE24.AT

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BÖRSE EXPRESS

ANLAGE

Amerika geht’s besser, die Eurozone braucht noch Zeit- so ungefähr lässt sich in einem Satz zusammenfas-sen, was der gebürtige Bayer FranzWenzel, Chef-Stra-

tege Research & Investment Strategy bei AXA InvestmentManagers, derzeit als „Big Picture“ sieht. Tatsächlich kannsich der seit 17 Jahren bei AXA IM für die Strategie Verant-wortliche nicht daran erinnern, dass es in puncto Zinsen je-mals eine ähnliche Situation gab, wie derzeit. Und das wird

sich - zumindest im Euroraum- nicht so schnell ändern,meint Wenzel: „ Wir rechnennoch mit mindestens siebenmageren Jahren.“ Die Musikspielt, wenn es um das Wirt-schaftswachstum geht, vorersteinmal außerhalb Europas -etwa in den USA, wo die Stra-tegen von AXA IM in dennächsten Jahren mit einemBIP-Wachstum jenseits der 3Prozent rechnen, wobei dieniedrigen Ölpreise zumindestheuer ihren Teil dazu beitra-gen werden. Für China rech-nen die Experten mit einerabnehmenden Dynamik undin Euroland wird es in dennächsten Jahren wohl nichtmehr als 1 bis 1,5% BIP-Wachs-tum geben - so zumindest diePrognose. Beim Schuldenni-veau in Prozent des BIP ausge-drückt wird die absolute Spitze

wohl erst in zwei bis drei Jahren erreicht sein, meint Wen-zel. Der in Paris lebende Ökonom meint, dass man mit der

STRATEGIE

Euroland-Zinsen: „Wir rechnen nochmit mindestens 7 mageren Jahren“Harald Fercher [email protected]

Niedrigstzinsen bleiben dem Euro-Raum er-halten und Regularien laufen dem EZB QEzuwider. Aktien in Euroland bleiben trotzKursanstiegen eine attraktive Alternative,meint AXA IM-Chefstratege Franz Wenzel.

Trotz Ölpreisverfalls führt langfristig an alternativen Energie-formen kein Weg vorbei, sagt Franz Wenzel. Foto: dpa/dpweb/Zentralbild

Region Kurzfristig (3-6 M) Mittelfristig (12-24 M)

Staatsanleihen

USA + -

Euroland + =

Kernländer + =

Peripherie + =

UK + -

Japan = =

Emerging = =

Unternehmensanleihen

Corporate Credit USA - =

Corporate Credit Euro + =

High Yield USA + =

High Yield Euro + =

Quelle: AXA Investment Managers

Bondmarkt: Einschätzungen von AXA IM

„Seit ich ökono-misch denkenkann, bzw. seites Aufzeichnun-gen gibt, hat essolche Zinsennicht gegeben“Franz Wenzel, Chief Strate-gist AXA IM

ZITIERT

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Region Kurzfristig (3-6 M) Mittelfristig (12-24 M)

USA = =

Euroland + +

UK - -

Schweiz = =

Japan + =

Lateinamerika - -

Emerging Europe - -

Emerging Asia + +Quelle: AXA Investment Managers

Aktien: Einschätzungen von AXA IM

BÖRSE EXPRESS

ANLAGE

Eurozone manchmal etwas zu ungeduldig sei und dass dieseeben Zeit brauche, um die Probleme zu lösen. QE in denUSA war aus seiner Sicht ein Experiment an das sich nunauch Europa wage. Ein Problem ist aus seiner Sicht, diedurch die Finanzkrise ausgelöste Regulierung (StichwortBasel und Solvency), die eigentlich den Bemühungen derEZB zur Ankurbelung der Wirtschaft zuwiderlaufe. DurchStaatsanleihenkäufe wandern letztlich nur die (Staats)schul-

den in die Bilanz der EZB. Phil-lipp Baar-Baarenfels,Niederlassungsleiter von AXAIM in Wien, weist in diesemZusammenhang auf die abneh-mende Liquidität im Sekun-därmarkt für (Staats-)Anleihenhin. Es fällt das Stichwort „aus-getrocknet“.Weil das Geld aber vorhan-

den ist - die großen Pensionskassen dieser Welt müssen ja ir-gendwo ihre Rendite erwirtschaften - wird es wohl letztlichauf eine verstärkte „Diversifikation“ hinauslaufen, wieWen-zel sagt. Und da bieten sich gerade bei Aktien weiterhinChancen. Was die USA betrifft, rechnet er mit einer höherenVolatilität - Zitat „die niedrige Vola ist in den USA vorbei, inEuropa noch nicht.“ Das liegt unter anderem daran, dassPensionskassen und Versicherungen mit Absicherungen(um der Vola zu begegnen) in Richtung Aktienmärkte wan-

dern. „Die Regelungen bezüglich Kapitalanforderungen for-dern diese Handbremse der Absicherung“, erläutert Wen-zel. In puncto Kosten haben es Europas Unternehmengeschafft in den letzten Jahren alles unter Kontrolle zu hal-ten, weshalb europäische Aktien nach wie vor ein gutes In-vestment sind - trotz der Kursanstiege zuletzt. Was dieZinswende in den USA betrifft, sind die Strategen rund umWenzel in zwei Lager gespalten. Die einen rechnen mitheuer im Juni, die anderen nicht vor 2016 damit. Offizielllegt man sich einmal auf September fest - mit dem Zusatz,dass die Fed sehr, sehr vorsichtig agieren wird, um nicht vonder Zinsseite zusätzlichen Stress in die (vom harten Dollargebeutelte) Wirtschaft zu bringen. (Tabellen: wie AXA IM dieMärkte derzeit sieht.) <

Hier geht’s zu denaktuellen Abo-Angeboten

http://bit.ly/15yw417

be INVESTOR

jedenFreitag neu

„Niedrige Volaist in den USAvorbei, inEuropa nochnicht.“Franz Wenzel, AXA IM

ZITIERT

Rendezvousmit HarryAusreichend Gesprächsstoff in der SendungRendezvous mit Harry vom 9. März mit Chart-profi Harald Weygand: Neben den Währungs-paaren EUR/USD und USD/JPY wurde intensivüber den DAX, den SMI und den EuroStoxxdiskutiert. Die deutschen Werte von Bayerund ThyssenKrupp standen genauso im Fokuswie die US-Werte von Gilead Sciences undApple. Auch das Thema Gold wurde von Gré-goire Toublanc und Benjamin Krüger von BNPParibas angesprochen. Mehr dazu finden Siehier: http://bit.ly/1NDZ39g. Die nächste Sen-dung: Montag, 16.03. um 19 Uhr.

Sendung vom 09. März im Rückblick

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BÖRSE EXPRESS

ÖKO-INVESTMENT

Am Weg zur Gründung der Bank (BfG) befindet mansich, wie geplant, in Phase Eins, wollte aber schon wei-ter sein. Die Verzögerung hat, so Vorstand Christine

Tschütscher, nichts mit der Kapitalfindung zu tun.

Kapitalsuche. Zur Erinnerung: Umdie Bank zu gründen, wird- für die Konzession von der Finanzmarktaufsicht (FMA) - einStartkapital von 15Mio. Euro benötigt. Ein Großteil von 2015ist also für das Einsammeln von Kapital vorgesehen - mithilfeeiner landesweiten Kampagne und mehrerer Phasen.

Beginn. Phase Eins begann kurz nach Neujahr. „Der Kapital-marktprospekt ist noch nicht freigegeben, somit handelt essich um ein nicht-öffentliches Angebot, ein so genanntes Pri-

vate place-ment. Deshalbdürfen wir ma-ximal 149 Per-sonen, die wirspeziell dazu

ansprechen, zum Zeichnen einladen – das passiert gerade“,hieß es im Jänner-Newsletter.

Mittelverwendung. Mit den aufgebrachten Mitteln sollenwichtige Infrastruktur-Bausteine und Prozesse aufgebaut wer-den, wie etwa die Öffentlichkeitsarbeit, Service-Infrastrukturund -Prozesse, technische Hilfsmittel für das Zeichnen der An-teile und vieles mehr.

Verzögerung. Im Jänner rechneten die Gründer damit, An-fang März mit dem laufend eingesammelten Geld den Kapi-talmarktprospekt und das Online-Zeichnungstool fertigstellenzu können. Und genau an letzterem liegt auch der Grund fürVerzögerung. „Leider läuft unser Online-Zeichnungsprozeßnoch nicht so, wie wir das gerne hätten“, erklärt Tschütscher.Das in der ersten Phase angepeilte Kapital läge dagegen be-reits bereit.

Verspätet. Noch immer in Phase Eins aber in einem zweitenSchritt, der nun zwar später als geplant aber dennoch viel-leicht noch im März beginnt, will man sich auch an alle Ver-einsmitglieder wenden - an einen Kreis von rund 600Personen. Auch dafür sind zunächst zwei Monate veran-schlagt.

Plan. Der Personenkreis, den man einladen will, Genossen-schafterIn zu werden, wird schrittweise ausgeweitet - nachder „Stein-ins-Wasser”-Idee. „Diese Vorgehensweise hat denSinn, die Prozesse und technischen Hilfsmittel zu testen undzu evaluieren. Da wird es sicher Verbesserungen geben müs-sen. Damit wir fit sind für die nächste Phase“, so Tschütscher.

Phase 2,3. Ab etwa Mai ist geplant, die ca. 7000 Newsletter-Abonnenten anzusprechen. Auch dafür sind zunächst zweiMonate veranschlagt. „Wenn dann EDV und Prozesse gutfunktionieren, können wir an die breite Öffentlichkeitgehen“, beschreibt Tschütscher schon die Phase Drei, in derdann alle zum Mitgründen der Bank für Gemeinwohl einge-laden werden. Sie soll vier Monate dauern.

Zeichnung. Insgesamt rechnet man mit etwa 40.000 Perso-nen, die sich amGründen der BfG beteiligenwerden. Mitmin-destens 200 Euro (Zeichnung von zwei Anteilscheinen á 100Euro) und maximal 100.000 Euro ist man dabei. Sollten alsoacht Mio. Euro an Kapital hereinkommen. Damit ist es dannformell bereits erlaubt, einen Konzessionsantrag bei der FMAzu stellen. <

Alles gut vorbereiten, aber dennoch zügig vorankommen - das istderWeg zur Gründung der Bank für Gemeinwohl. Foto: flickr/Michael Heiss

Kampagne liegt auf Kurs- mit kleinen Umwegen

BANK FÜR GEMEINWOHL (TEIL 6)

Christa Grünberg [email protected]

Kleine Verzögerungen können die Gründerder Bank für Gemeinwohl nicht erschütternund sind sowieso eingeplant. Schließlich gehtes um die erste ethische Bank in Österreich.Das braucht eine gute Vorbereitung.

„Wenn dann EDV undProzesse gut funktionieren,können wir an die breiteÖffentlichkeit gehen.”

30FREITAG, 13. MÄRZ 2015

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BÖRSE EXPRESS

FX CROSS

Am Montag hat die EZB mit ihrem umstrittenen Pro-gramm zum Aufkauf von Staatsanleihen im monatli-chen Volumen von 60Mrd. Euro begonnen. Bis gestern

Nacht büßte der Euro in dieser kurzen Zeit rund drei US-Centein und sackte kurzzeitig auf 1,0494 ab, der tiefste Stand seitzwölf Jahren. Auch wenn sich der Euro aktuell wieder leichterholt und über einen US-Cent höher steht - ist der Euro-Ver-fall eigentlich Zufall oder gewollt?

EZB. Die Dementi kommen natürlich in erster Linie von derEuropäischen Zentralbank.EZB-Ratsmitglied Erkki Lii-kanen meinte, die Geldpo-litik der EZB sei nicht aufeine Abwertung des Eurogerichtet. Vielmehr sei sievon den Erfordernissen derEuroraum-Wirtschaft be-stimmt.

Nebenwirkung. Unterstüt-zung bekam Liikanen vom EZB-Ratsmitglied und National-bank-Gouverneur Ewald Nowotny. Der EZB gehe es lediglichdarum, die Bilanz wieder auf die Größe von vor zwei Jahrenzu bekommen, ihre Politik sei weniger expansiv als die derUS-Notenbank. Zwar habe der Euro gegenüber dem Dollar„substanziell” abgewertet, doch handele es sich eher um eine„substanzielle Nebenwirkung”. „Es wäremeiner Ansicht nachfalsch, von einem Währungskrieg zu sprechen”, fügte No-wotny hinzu.

Gewollt.Dagegen schließt der deutsche FinanzministerWolf-gang Schäuble eine gewisse Absicht hinter der Euro-Schwä-che nicht völlig aus und zeigte sich über den jüngstenKursverfall gelassen. „Dass der Eurokurs jetzt im Vergleichzum Dollar ein ganzes Stück abgesunken ist, das war ja wohlnicht völlig ungewollt, und es gibt ja dafür auch Argumente”.

Parität.Derweil taumelte der Euro weiter in Richtung Paritätzum Dollar. Bis gestern betrug der Verlust seit Jahresbeginnzwölf Prozent, wobei hier auch die Griechenland-Krise ihrenTeil dazu beigetragen hat. Die Meinungen, wann die Paritäterreicht wird, gehen zwar auseinander, dass sie erreicht wird,wird hingegen kaumbezweifelt. Diemeisten Analysten sehendies jedoch nicht vor dem Sommer.

Trendbestimmend. Seit Mai 2014 befindet sich der Europraktisch im freien Fall. Um rund 30 Prozent ist er seit seinenZwischenhochs im Frühjahr 2014 eingebrochen. Und dieSchwäche zeigt sich auch zu anderen Währungen wie PfundSterling oder Yen. Sogar zuWährungen aus Schwellenländernschneidet der Euro nicht gut ab. Mag die Flutung der Finanz-märkte mit frischer Liquidität aus der Druckerpresse der EZBzumKauf der Staatsanleihen den jüngsten Abwärtsschub ver-anlasst haben. Für die meisten Experten istletztlich die ausei-nanderlaufende Geldpolitik auf beiden Seiten des Atlantiksfür den Trend verantwortlich.

Prognosen. Ein Jahresziel von 1,05 Dollar je Euro erschienMorgan Stanley (MS) noch vor kurzem aggressiv. Nun hat dieWirklichkeit die Analysten eingeholt. Daher senkt MS nunsein Euro-Ziel auf 0,90 Dollar. Der Grund sei Griechenland unddie voraussichtlich nicht reibungslos verlaufenden Schulden-verhandlungen. Nächste Woche gibt es jedenfalls mit der Sit-zung des Offenmarktausschusses der Fed wieder einEreignisrisiko. Den Test der Parität könnte sich der Marktdaher erst für danach aufheben, so die Commerzbank. <

Der Euro fällt und fällt.Die heutige Erholung dürfte nicht das Endeder Schwäche sein - prognostizieren dieAnalysten. Foto: APA

„Die halbe Welt ist Euro-short und jeder weiß das”

EUR/USD

Christa Grünberg [email protected]

Das Händler-Statement von Donnerstagfrühspiegelt Sorgen um zu einseitige Positionie-rungen wider. Prompt setzte eine scharfeEindeckungsrally ein. Aber ist die Euro-Schwäche damit vorbei?

„Dass der Eurokursjetzt im Vergleichzum Dollar einganzes Stückabgesunken ist, daswar ja wohl nichtvöllig ungewollt...”

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BÖRSE EXPRESS

ROHSTOFFE

Dabei, so ruhig ist es an der News-Front gar nicht. Be-reits am Mittwoch früh gab es wieder was, worüberman nachdenken und wild spekulieren kann: Laut

Reuters verhandelt Venezuela - Insiderinformationen zufolge- mitWall-Street-Banken über einenmilliardenschweren Gold-Deal, um seine Finanznöte zu lindern. Gemäß regierungsna-hen Kreisen will die Regierung von Präsident Nicolas MaduroGoldreserven für rund 1,5 Milliarden Dollar verscherbeln.Aber das ist eine andere Geschichte.

März. War schon der Februar kein guter Monat für Gold, sosoll der März ein richtiges Desaster werden - sagt die Gold-preis-Historie. Könnte sich bewahrheiten, wenn es so weitergeht. Schließlich hat Gold im ersten Drittel desMonats bereitsfast fünf Prozent verloren. Aber zurück zur Historie. Der Gold-Terminkontrakt imMärz ist, gemäß Bloomberg-Daten, in denletzten vier Jahrzehnten im Schnitt um ein Prozent gefallen,in 65 Prozent der Fälle fielen die Preise mehr als in jedem an-

d e r e nMonat. „DerMärz ist inden letztenJahren einstark negati-

ver Monat geworden”, meint dazu James Steel, Analyst vonHSBC in New York, im Telefoninterviewmit Bloomberg News.

Enthüller.Apropos HSBC. Die Groß- und Bullion Bankmit Sitzin London ist der Hauptdarsteller im neuesten Gold-Gerücht.Urheber (oder zumindest der bisher beste Gerüchte-Vermark-ter) ist Andrew Maguire, selbsternannter Edelmetallhändlermit jahrzehntelanger Erfahrung und Whistleblower. Er wares übrigens auch, der sich - gemeinsammit GATAs (Gold Anti-Trust Action Committee) Bill Murphy - wegen angeblicher Sil-berpreismanipulationen - das darüber angestellte Verfahrenwurde inzwischenmangels Beweisen eingestellt - an die Com-modity Futures Trading Commission wandte.

Gerücht. Angeblich wurden Kunden, die Gold in den Londo-ner Tresoren HSBCs lagern, von HSBC in einem Schreiben be-nachrichtigt, dass alle sieben Tresore in London geschlossenwerden und sie sich binnen 60 Tagen eine neue Bank als La-gerstelle suchen sollten. Eine dazugehörige Meldung tauchtebisher in keinem renommiertenMediumwieWall Street Jour-nal oder Bloomberg auf und auchHSBC hat noch keinen Kom-mentar dazu abgegeben - und das obwohl das Gerücht seit 5.März im Internet kursiert.

Mediengeflüster 1. Vielleicht brodelt es gerade deswegenseither in der Gerüchteküche. Harvey Organ auf silver-doctors.com fragt sich beispielsweise: „Schließen die ihre Tre-sore, weil kein Gold drinnen ist? Und wenn eines drinnen ist,an wen wird es nun übergeben? Für HSBC ist die Goldlage-rung ein sehr profitables Geschäft, also warum tun sie das?”Und umnoch eins drauf zu legen, erinnert er die Leser an eineTatsache: „Vergeßt nicht, diese Jungs fungieren als Depotbankfür den GLD.” Das Tickersymbol steht für SPDR Gold Shares,den - so die SPDR-Website - weltgrößten,mit physischemGoldhinterlegten, Exchange Traded Fund (ETF). Die Homepage ver-rät auch, wie viel Gold der Fonds aktuell besitzt: 753 Tonnen.

Mediengeflüster 2. Goldreporter.de ruft uns etwas anderesins Gedächtnis: 2009 geschah schon einmal etwas Ähnliches.Da wurden HSBC-Geschäftskunden aufgefordert, ihr Gold ausden New Yorker Tresoren in andere Hände zu übergeben. Da-mals allerdings war Krisenzeit und Gold erreichte gerade einneues Hoch bei 1174 US-Dollar je Unze. (Fortsetzung folgt)

Ein neues Gerücht macht unter Verschwörungstheoretikernauf dem Goldmarkt die Runde - und macht nervös. Foto:APA/EPA

Gerücht: HSBC schließtLondoner Goldtresore (1)

GOLD

Christa Grünberg [email protected]

Saure Gurken-Zeit an der Goldnews-Front -und schon brodelt die Gerüchteküche. Ein-schlägige Internetmedien stellen unange-nehme Fragen und spekulieren, was das Zeughält. Sonst herrscht Schweigen.

„FürHSBC ist die Goldlagerungein sehr profitables Geschäft,alsowarum schließen die ihreGoldtresore?”

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Dieses Produkt bietet keinen Kapitalschutz. Anleger tragen das Risiko des Geldverlustes bei Zahlungsunfähigkeit des Emittenten bzw. des Garanten (Emittentenrisiko). Um ausführliche Informationen, insbesondere zur Struktur und zu den mit einer Investition in das Produkt verbundenen Risiken, zu erhalten, sollten potentielle Anleger den Basisprospekt lesen, der nebst den Endgültigen Angebots-bedingungen und etwaigen Nachträgen zu dem Basisprospekt auf der Internetseite www.vontobel-zertifi kate.de veröffentlicht ist und beim Emittenten, Vontobel Financial Products GmbH, Bockenheimer Landstraße 24, 60323 Frankfurt am Main, zur kostenlosen Ausgabe bereitgehalten wird.

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ZERTIFIKATE

Das Zertifikate Forum Austria stellt fest: „Teilschutz-produkte wie Bonus-Zertifikate und Aktienanleihensind auf dem Vormarsch.“ Das zeigen die jüngsten

Daten, die von der European Derivates Group für das ZFA re-gelmäßig erhoben werden.Allein bei österreichischen Privatanlegern waren im De-

zember 2014 mehr als 990 Millionen Euro in Bonus-Zertifi-katen und Aktienanleihen investiert. „Seit 2012 sind jährlichmehr als 100 Millionen Euro zusätzlich in diese Produktka-

tegorie geflossen, damit wur-den Teilschutz-Zertifikate dieam stärksten wachsende Pro-duktgruppe innerhalb der Zer-tifikate-Familie“, zeigt sichHeike Arbter, Vorsitzende desVorstandes des ZertifikateForum Austria, mit der Ent-wicklung zufrieden. Zum Ver-gleich: Im Dezember 2011betrug das Volumen nochknapp mehr als 500 MillionenEuro.

Die Stärken der Teilschutzprodukte. Diese positive Ent-wicklung ist laut ZFA „insbesondere auf die Vorzüge dieserProdukte zurückzuführen, da sie sowohl dem Sicherheitsbe-dürfnis als auch den Renditeerwartungen von Privatanlegernoptimal entsprechen“. Bonus-Zertifikate ermöglichen näm-lich grundsätzlich Gewinne in fast allen Marktlagen: Sieschützen nicht nur vor leichten Rückschlägen, sondern brin-gen sogar im leicht fallenden und seitwärts tendierendenMarkt Erträge, die in Kombinationmit der Risikoabsicherung

bei einem Direktinvestment nicht möglich sind. Denn so-lange der Basiswert die im Vorhinein definierte Barriere nichtberührt bzw. unterschreitet, erhalten Anleger am Ende derLaufzeit den Bonusbetrag – bzw. bei Aktienanleihen den hö-heren Kupon – ausbezahlt.

Die Alternative. „Das macht Teilschutz-Zertifikate zur sinn-vollen Alternative gegenüber herkömmlichen Veranlagungs-formen, die in einem Niedrigzinsumfeld keine bzw. nurgeringe Renditen abwerfen“, so Arbter. Nicht erst die jüngste

Entscheidung der EZB, den Leit-zins auf niedrigem Niveau zubelassen, führt dazu, dass das inÖsterreich so beliebte Sparbuchso gut wie keine Erträge mehrabwirft. Solide Unternehmens-anleihen bringen aktuell ge-rade einmal rund 1,5 Prozentpro Jahr, und das mit einem Di-rektinvestment in Aktien ver-bundene Marktrisiko ist vielenAnlegern zu hoch.

Hier wird gepunktet. Genau in dieser Situation könnenBonus-Zertifikate punkten. Der Abstand zur Barriere bieteteinen Teilschutz, der das Risiko im Vergleich zum Aktienin-vestment verringert, während die erzielbare Bonusrenditedeutlich über jener von Anleihen liegt. Darüber hinaus kön-nen Anleger ihr gewünschtes Chancen-/Risikoprofil selbst be-stimmen, indem sie die Barriere als Sicherheitspolster gemäßihrer persönlichen Präferenz auswählen. <

Das Marktvolumen von Aktienanleihen undBonus-Zertifikaten hat sich deutlich erhöht. Foto: Screenshot ZFA

Teilschutzprodukte aufdem Vormarsch

BEI ANLEGERN IMMER BELIEBTER

Michael J. Plos [email protected]

Während der österreichische Zertifikate-Gesamtmarkt - sehr langsam aber stetig -schrumpft, freut sich das Zertifikate ForumAustria über die extrem positive Entwick-lung bei Teilschutzprodukten.

„Seit 2012 sindjährlich mehrals 100 Mio.Euro zusätzlichin dieseProdukt-kategoriegeflossen“

„Das machtTeilschutz-Zertifikate zursinnvollenAlternativegegenüberherkömmlichenVeranlagungs-formen.“

34FREITAG, 13. MÄRZ 2015

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BÖRSE EXPRESS

ZERTIFIKATE

ImVergleich zum dritten Quartal 2014wuchs das Volumenum 15 Prozent auf 30Mrd. Euro. Im Jahresvergleich betrugder Anstieg 13 Prozent. Das geht aus den aktuellen Markt-

daten hervor, die von der European Structured InvestmentProducts Association (eusipa) bei ihren Mitgliedern erhobenund von der Derivative Partners Research AG ausgewertetwurden.Zu den Mitgliedern gehören: Zertifikate Forum Austria, As-

sociation Francaise des Produits Dérivés de Bourse, DeutscherDerivate Verband, Associazione Italiana Certificati e prodottidi Investimento, Swedish exchange-traded investment pro-ducts association, Swiss Structured Products Association sowiedie Netherlands Structured Investment Products Association.

Anlage- und Hebelbereich mit Zuwächsen.Das Handelsvo-lumen mit Anlageprodukten erreichte an den europäischenBörsen im vierten Quartal 9,7 Mrd.Euro. Das entsprach einem Anteilam Gesamtumsatz von 32,1 Pro-zent. Gegenüber dem Vorquartalsteigerten sich die Börsenumsätzeum 6 Prozent. Gegenüber dem Vor-jahresquartal verminderten sie sichum 14 Prozent.Das Handelsvolumen mit Hebel-

produkten wie Optionsscheinen,Knock-Out Papieren und Faktor-Zer-tifikaten belief sich auf 20,4 Mrd.Euro. Damit vereinten die Hebel-produkte einen Anteil am Gesamt-umsatz von 67,9 Prozent auf sich.Gegenüber dem Vorquartal legten

die Börsenumsätze um 20 Prozent zu. Im Jahresvergleich ent-sprach dies einer Zunahme von 32,0 Prozent.

Mehr als 1,2MillionenMöglichkeiten.An den Börsen in deneusipa-Mitgliedsländern zählte das Produktangebot Ende De-zember 495.422 Anlagezertifikate und 709.954 Hebelpro-dukte. Im Vergleich zum dritten Quartal wuchs dasGesamtangebot der gelisteten Produkte um 1,0 Prozent. EinJahr zuvor lag das Angebot noch 8,0 Prozent niedriger.Die Emissionshäuser legten im vierten Quartal 2014 insge-

samt 757.288 Anlagezertifikate und Hebelprodukte neu auf.Die Zahl der neuen Produkte stieg im Vergleich zum Vor-quartal damit um 30 Prozent und im Vorjahresvergleich um27 Prozent. 170.102 neue Anlagezertifikate wurden von denBanken gelistet. Das entsprach einem Anteil von 22 Prozentaller Neuemissionen. 78 Prozent der Neuemissionen entfielenauf Hebelprodukte. Ihre Zahl lag bei 587.186.

Marktvolumen legt um 7 Prozent im Vergleich zum Vor-jahr zu. Das Marktvolumen der Anlage- und Hebelproduktebetrug Ende Dezember in Deutschland, Österreich und derSchweiz 266,3Mrd. Euro und lag damit 6 Prozent höher als imVorquartal. Gegenüber demVorjahr nahm das Volumen um 7Prozent zu.Zum Ende des vierten Quartals 2014 verzeichneten die An-

lagezertifikate ein Marktvolumen von 242,6 Mrd. Euro. Dasbedeutete ein Plus von 3 Prozent sowohl gegenüber dem Vor-quartal als auch gegenüber dem Vorjahresquartal.Bei den Hebelprodukten stieg das ausstehende Volumen

zum Vorquartal um 36 Prozent auf 23,7 Mrd. Euro. Im Ver-gleich zu Ende Dezember 2013 nahm es sogar um 77 Prozentzu. <

Europas Zertifikatemarktwächst und gedeiht

MARKTBERICHT

Michael J. Plos [email protected]

Das Schlussquartal in 2014 brachte bei denBörsenumsätzen der Anlagezertifikate undHebelprodukte an den europäischen Finanz-märkten einen deutlichen Anstieg. Das be-richtet der europäische Dachverband eusipa.

Tabelle: Der quartalsweise Überblick Quelle:eusipa

35FREITAG, 13. MÄRZ 2015

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ZERTIFIKATE

boerse-express.com/zertifikatdesmonats

Zertifikat des Monats Hier sehen Sie alleSieger

Der Deutsche Derivate Verband hat Privatanleger imMärz nach ihrer Risikoneigung beim Kauf von Zerti-fikaten befragt. Die fünfstufige Skala reichte von si-

cherheitsorientiert bis spekulativ (siehe hierzu Grafik:DDV-Umfrage). Die Ergebnisse zeigen, dass die Risikobe-reitschaft von Zertifikate-Anlegern große Unterschiede auf-weist. An der Online-Umfrage, die gemeinsam mitmehreren großen Finanzportalen durchgeführt wurde, be-

teiligten sich 2828 Personen.Es handelt sich dabei in derRegel „um gut informierte An-leger, die als Selbstentscheiderohne Berater investieren“. Na-hezu jeder Dritte bezeichnetsich als sicherheitsorientiertoder begrenzt risikobereit. EinViertel der Umfrageteilneh-mer zeigt eine mittlere Risiko-bereitschaft. 15 Prozent haltensich für vermehrt risikobereit,und 28,7 Prozent ordnen sichder höchsten Risikoklasse zu.

Am Risiko kommt man nicht vorbei. „Wer nicht ins Was-ser geht, kann auch nicht schwimmen lernen. Auch werrenditeträchtig anlegen will, kommt an Risiken nicht vor-bei. Damit Anleger sie frühzeitig erkennen und richtig be-werten werden, bietet der Deutsche Derivate Verband einekostenfreie App als Frühwarnsystem an. Nach erstmaligerAnmeldung unter ddv-risikomonitor.de erhalten Anleger au-tomatisch eine E-Mail, sobald sich die Risikoklasse einesihrer Zertifikate im Portfolio verändert hat. Hierfür ist le-diglich die Eingabe vonWKN oder ISIN der entsprechendenProdukte erforderlich“, so Lars Brandau, Geschäftsführerdes DDV. <

Welche Risikopräferenz haben Sie beim Kauf einesZertifikats? Diese Frage stellte der Deutsche DerivateVerband bei einer Online-Umfrage. Grafik: Börse Express - Quelle: DDV

Anleger sind spekulativbis sicherheitsorientiert

UMFRAGE

Michael J. Plos [email protected]

Der Deutsche Derivate Verband hat sichwider einmal umgehört. Diesmal wollte ervon Anlegern wissen, wie die Selbstein-schätzung ihrer Risikopräferenz aussieht.Die Antworten fielen heterogen aus.

UMFRAGE

28,7%Mehr als ein Viertel derBefragten stuft sich selbstals „spekulativ ein“.

Grafik: DDV-Umfrage

Lars Brandau. Bild: Börse Express

36FREITAG, 13. MÄRZ 2015

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BÖRSE EXPRESS

ZERTIFIKATE

boerse-express.com/zertifikatdesmonats

Zertifikat des Monats Hier sehen Sie alleSieger

In der Produktinformation fragt die Erste Group: „SindSie auf der Suche nach einer Veranlagungsmöglichkeitmit einer interessanten Zinszahlung?“ Und sie liefert

auch die Antwort: „Wenn ja, dann ist Erste Group 4% EuroStoxx 50 Protect-Anleihe 2015-2018 eine interessante In-vestmentmöglichkeit für Sie.“

Die Funktionsweise. Die Anleihe bietet eine fixe Verzin-sung. Diese ist völlig unabhängig von der Wertentwicklungdes Euro Stoxx 50. Liegt der Kurs des Index während der Be-

obachtungsperiode (diese er-streckt sich vom 20. März 2015bis zum 13. März 2018) immerauf oder über der Barriere (dieliegt bei 60 Prozent desSchlusskurses des Index am 19.März 2015), wird die Barrierealso zu keinem Zeitpunkt un-terschritten, erfolgt die Rück-zahlung am 20. März 2018 zu100 Prozent des Nominalbe-trags.

Bis zur Barriere kann der Kurs des Euro Stoxx 50 alsoschwanken, ohne Auswirkungen auf die Rückzahlung zuhaben. Somit bietet die Barriere einen Sicherheitspuffer inHöhe von 40 Prozent.

Wenn die Barriere reißt. Sollte die Barriere während derBeobachtungsperiode mindestens einmal unterschrittenwerden (auch intraday), hängt die Rückzahlung von derWertentwicklung des Index ab. Liegt der Schlusskurs per 13.März 2018 unter dem Schlusskurs vom 19. März 2015, wirddie negative Wertentwicklung des Index bei der Rückzah-lung vom Nennbetrag abgezogen (für die Berechnung wer-den die Schlusskurse an diesen beiden Tagen verglichen).Eine positive Wertentwicklung wird bei der Rückzahlung

nicht berücksichtigt und die Rückzahlung erfolgt in diesemFall zu 100 Prozent des Nennbetrags.

Daten und Fakten. Die ISIN lautet AT0000A1D5K8. Bege-bungstag ist der 20. März 2015. Der Nominalbetrag liegt bei1000 Euro (3000 Euro Mindestinvestment), der Ausgabekursliegt bei 101 Prozent (inkl. Ausgabeaufschlag). Das Listingerfolgt in Wien, Frankfurt und Stuttgart. <

Als Basiswert dient der Euro Stoxx 50. Dieser sollte währendder Laufzeit nicht um mehr als 40 Prozent fallen. Foto: Bloomberg

Mit 40 Prozent Puffer zu4 Prozent Zinsen

EURO STOXX 50 PROTECT ANLEIHE

Michael J. Plos [email protected]

Die Erste Group bietet derzeit die „4% EuroStoxx 50 Protect-Anleihe“ mit dreijährigerLaufzeit zur Zeichnung an. Anleger kassie-ren 4 Prozent Zinsen pro Jahr. Die Rück-zahlung hängt vom Euro Stoxx 50 ab.

VERZINSUNG

4,00%Die Verzinsung liegt bei 4Prozent pro Jahr - völligunabhängig vom Basiswert.

37FREITAG, 13. MÄRZ 2015

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H A N D S O N S U C C E S S

Allgemeiner Risikohinweis: Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind keine Garantie für zukünftige Ergebnisse. Der Wert der Fondsanteile sowie die Einnahmen daraus können sowohl fallen als auch steigen. Herkunftsland der Teilfonds ist Luxemburg. Hinweise zu Chancen, Risiken sowie den Gebühren entnehmen Sie bitte dem letztgültigen Verkaufsprospekt. Die Lacuna AG veröffentlicht ausschließlich Produktinformationen und gibt keine Anlageempfehlung. Maßgeblich sind die Angaben im Verkaufsprospekt sowie der aktuelle Halbjahres- und Jahresbericht. Die Rechenschaftsberichte sowie die wesentlichen Anlegerinformationen, den Jahres- und Halbjahresbericht und den Verkaufsprospekt in deutscher Sprache erhalten Sie kostenlos bei der Lacuna AG, Ziegetsdorfer Straße 109, D-93051 Regensburg, sowie bei Banken und Finanzberatern. Zahlstelle in der Schweiz ist Notenstein Privatbank AG, Am Bohl 17, CH-9004 St. Gallen. Vertreter in der Schweiz ist 1741 Asset Management AG, Bahnhofstraße 8, CH-9001 St. Gallen. Die wesentlichen Anlegerinformationen, den Jahres- und Halbjahresbericht und den Verkaufsprospekt des Fonds erhalten Sie in der Schweiz kostenlos beim Vertreter sowie auch bei der Zahlstelle.

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38FREITAG, 13. MÄRZ 2015

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VERANSTALTUNG

Der E-Day:15, die E-Business-Veranstaltung der Wirt-schaftskammer, widmete sich heuer unter anderemdem Trend der Gamification, der Übertragung von

spieltypischen Elementen und Vorgängen in spielfremde Zu-sammenhängemit dem Ziel der Verhaltensänderung undMo-tivationssteigerung bei Anwendern. Gamification spieltmittlerweile eine wichtige Rolle bei betrieblichen Anwen-dungen und Lernumgebungen.Markus Kurtz vom Animationsspezialisten DreamWorks

Animation in den USA hielt die Eröffnungs-Keynote am E-Day:15. Der gebürtige Österreicher gewährte dem Publikumeinen Blick hinter die Kulissen der Entstehung eines Trick-films. Im globalen Film-Business werden jährlich ca. 35 bis 40Milliarden Dollar eingespielt. In den USA sei, so Kurtz, derzeitein Trend zu erkennen: Während die Umsätze an den Kino-kassen stagnieren, wächst der Bereich des Online-Streamings.„Um junge Zuseher zu erreichen, müssen neue Wege gefun-den werden“, ist Kurtz überzeugt. Daher ist DreamWorks Ko-operationen mit Content-Anbietern wie Netflix eingegangenund lässt von Partnerfirmen Computer- und Online-Spiele zuihren Filmen gestalten.Im Kommen ist laut Kurtz Virtual Reality (VR) und die Ein-

bettung in die Filmproduktion; VR kommt aus dem Bereichder Computerspielindustrie. Mit VR-Headsets, die interaktivsind, kann der Zuseher mit dem Kopf die Bewegung der Ka-mera steuern. Die Filmindustrie arbeitet derzeit daran, wieVirtual Reality den Kinobesuch in Zukunft zum interaktivenErlebnis machen kann.

Thema Digitalisierung. Die Zukunft beschäftigte auchWKÖ-Präsident Christoph Leitl: „Die Digitalisierung ist eine gewal-tige Herausforderung, aber auch große Chance für dieösterreichische Wirtschaft“. Denn angesichts niedriger Per-sonalkosten in Asien und sinkender Energiekosten in den USAmüsse sich die österreichischeWirtschaft durch Qualifikationund Innovation weiterentwickeln. „Heimische Unternehmenstehen vor der Herausforderung, ihren Fokus auf Digitalisie-rung, Kooperation, Vernetzung und Kommunikation zu rich-ten, wenn sie konkurrenzfähig bleiben wollen. Nur wer

E-DAY:15

„... muss sich die österreichische Wirtschaft durchQualifikation und Innovation weiter entwickeln“

WKÖ-Präsident Christoph Leitl: Schnelligkeit alsÜberlebensrezept. Foto: beigestellt/Paul Landl (3x)

Gamification ‘mal anders: Sonja Steßl (Staatssekretärin fürVerwaltung und öffentlichen Dienst) und Christoph Leitl(Präsident der WKÖ) ‘gegen’ ...

... Harald Mahrer (Staatssekretär im BM für Wissenschaft,Forschung und Wirtschaft)

Redaktion [email protected]

Pointierte und spannende Keynotes, jedeMenge Diskussionen und Informationen zuE-Business-Themen und Netzwerken: Daswar der E-Day:15, bei dem der Börse Expresseine Saalpartnerschaft inne hatte.

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BÖRSE EXPRESS

VERANSTALTUNG

schneller als seine Mitbewerber neue Produkte und Dienst-leistungen generiert, wird in Zukunft erfolgreich sein. Daskreative Potenzial dafür haben wir in Österreich", ist Leitlüberzeugt. Daher sei die fortschreitende Digitalisierung keineBedrohung, sondern Chance. „Wer sich rascher mit neuenTechnologien auseinandersetzt, hat einen Vorsprung."

Crowd-Finanzierung. Im Zentrum des von der BundessparteInformation + Consulting mitgestalteten Themenblocksstand das Thema Unternehmensfinanzierung; Crowdinves-ting wurde als alternative Finanzierungsform vorgestellt.Und so funktioniert’s: Interessierte können über spezielle(Online-)Plattformen in Projekte investieren. Ziel ist es, pri-vates Kapital für die Finanzierung der Realwirtschaft zu mo-bilisieren, um Arbeitsplätze zu schaffen und dieWirtschaftskraft Österreichs zu stärken. „Das Besonderedaran: Auch wenn die einzelnen Personen nur kleinere Be-träge einbringen, kommen doch nicht selten hohe Summenzusammen und beschaffen so Unternehmen wichtiges Ka-pital. Die Investoren können dabei mehr als bloße Geldge-ber sein und mitunter hilfreichen Input, Feedback undwertvolle Ideen einbringen", so Robert Bodenstein, Obmannder Bundessparte Information und Consulting in der WKÖ.

Verkehrsdienstleistungen & Mobilität 2.0. Johanna Koppvom Institut für Mobilitätsforschung eine Forschungseinrich-tung der BMW Group präsentierte die jüngsten Forschungs-ergebnisse zum Thema Veränderungen der Mobilität durchund mit IKT und zeigte, was uns zukünftig bewegen wird: Inder Güterlogistik etwa werde das Physical Internet den Her-stellungsprozess revolutionieren, indem im Herstellungspro-zess Objekte untereinander kommunizieren. In derMassenfertigung sollen Einzelkonfigurationen rentabler her-gestellt werden.

Förderung. 3D-Produktion ist seit einiger Zeit in aller Munde.Einer Umfrage vonMcKinsey unter Produktionsvorständen zu-folge schätzen 43% der Befragten, dass diese Technologie be-reits jetzt oder zumindest in den nächsten drei Jahren für ihreUnternehmen sehr relevant werden wird. „Die Fokussierungauf die digitale Wirtschaft ‚Industrie 4.0‘ übersieht aber, dasses weitere Seiten von Innovation gibt, nämlich jene Innova-tionen, die an der ‘Materie’ selbst passieren, also an neuenWerkstoffen, neuen Materialien, an körperlicher Umsetzungvon Forschungsergebnissen, an nicht-digitaler Prozessinnova-tion. Daher plädierte Bundesspartenobfrau Renate Scheichel-bauer-Schuster vehement dafür, die öffentliche Hand - etwadas Infrastruktur- oder das Wirtschaftsministerium - sollte inÖsterreich nicht nur die digitale Produktion, sondern auch In-novationen fördern, die nicht via digitaler Wirtschaft in derWertschöpfungskette eingebunden sind; ein Beispiel dafür istetwa eine besonders ressourcenschonende Art, gebrauchteWeinfässer via Hochdruckwasserstrahl wiederaufzubereiten.<

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STEUERN

Anlässlich der Geburt eines Kindes soll es bei der Aus-zahlung der Familienbeihilfe zu einer Verwaltungs-vereinfachung für Bürger und Finanzverwaltung

kommen.

Kein Antrag notwendig. Liegen bei Geburt eines Kindes alleAnspruchsvoraussetzungen zur Gewährung der Familienbei-hilfe, sowie die entsprechenden Personenstandsdaten undAuszahlungsinformationen vor, wird diese ab voraussichtlichMai 2015 automationsunterstützt ausgezahlt. Es wird daherkeine separate Antragstellung durch die Eltern bei Geburtihrer Kinder mehr notwendig sein.

Automatische Überprüfung der Anspruchsvoraussetzun-gen. Die Anspruchsvoraussetzung für den Bezug der Famili-enbeihilfe soll daher zukünftig mittels externemDatenabgleich mit zB: dem Hauptverband der österrei-chischen Sozialversicherungsanstalten sowie den Daten ausdem Zentralen Personenstandsregister erfolgen. Liegen alleVoraussetzungen aufgrund dieses Datenausgleichs vor, wirddie Familienbeihilfe gewährt und zeitgleich die betreffendePerson über die Gewährung informiert. Bei Fehlen von Datenwerden diese mittels Informationsschreiben an die Elternnachgefordert. Auf die automationsunterstütze Gewährungder Familienbeihilfe besteht jedoch kein Rechtsanspruch.

von Stefanie SchneiderPayroll & Expatriates – Deloitte TaxTelefon: +43 1 537 00 6139Mail: [email protected]

Mit Verordnung (EU) 1341/2014 wurden ab dem1.1.2015 auf bestimmte Waren des Zolltarifs neueZollaussetzungen eingeführt. Mit den Zollausset-

zungen soll Unternehmen in der EU die Möglichkeit gegebenwerden, bestimmte landwirtschaftliche Erzeugnisse und ge-werbliche Waren abgabenbegünstigt einzuführen, die in derEU nicht produziert werden oder nicht in der erforderlichenQualität oder Menge erhältlich sind.

Für die Dauer der Aussetzung wird der Regelzoll für unbe-grenzte Mengen der eingeführten Waren entweder gar nicht(„Zollbefreiung“) oder nur teilweise („Zollermäßigung“) er-hoben. In besonderen Fällen können Zollaussetzungen wäh-rend ihrer Geltungsdauer auch auf eine bestimmteEinfuhrmenge begrenzt werden („Zollkontingente“).

Voraussetzungen. Zollaussetzungen können für Rohstoffe,Halbfertigwaren und Bauteile, nicht aber für Fertigerzeug-

nisse gewährt werden. Als Fertigerzeugnisse gelten Waren,die in der EU keiner wesentlichen Be- oder Verarbeitung un-terzogen werden bzw sich in einem an den Endnutzer ver-kaufsfertigem Stadium befinden. In Ausnahmefällen könnenjedoch Aussetzungen auch für Fertigerzeugnisse gewährtwerden, sofern diese im Produktionsprozess für die Herstel-lung von Waren in der EU verwendet werden oder wenn ent-sprechende Fertigerzeugnisse als Vormaterialien inEndprodukte einfließen. Der Antragsteller muss hinrei-chende Informationen darüber liefern, dass sein Unterneh-men unmittelbar zuvor erfolglos versucht hat, diebetreffenden Waren oder gleichartige Ersatzwaren von mög-lichen Lieferanten in der EU zu beziehen und dass der Betragder Zollersparnis jährlich EUR 15.000 übersteigt. Als zusätz-liche Voraussetzung darfder Einfuhr kein Aus-schließlichkeits-v e r t r a gzugrunde lie-gen, der andereUnternehmenals den Antragsteller daran hindert, die beantragten Warenzu importieren.

Antragsverfahren. Anträge auf Zollaussetzungen sind injedem Mitgliedstaat von den betroffenen Unternehmen zen-tral einzureichen. In Österreich ist hierfür das Bundesminis-terium für Finanzen (Abteilung IV/8) zuständig. DieMitgliedstaaten prüfen die Anträge auf Vollständigkeit undRichtigkeit der Angaben und leiten diese im Namen der An-tragsteller an die Europäische Kommission weiter. Neuan-träge werden von der Europäischen Kommission zweimaljährlich (15. März und 15. September) entgegengenommen.Nach positiver Prüfung der wirtschaftlichen Voraussetzun-gen durch die Kommission werden die Zollaussetzungen mit-tels Verordnung verlautbart. Die März-Anträge können dabeifrühestens im Folgejahr am 1. Jänner und die September-An-träge frühestens am 1. Juli zu einer Zollaussetzung führen.Sobald eine Zollaussetzung gewährt wurde, kann jeder Wirt-schaftsbeteiligte in der EU die Zollbefreiung bzw Ermäßigungin Anspruch nehmen.

Praxishinweis. Da die Anträge vor der Weiterleitung an dieKommission zunächst von den Zentralstellen der Mitglied-staaten geprüft werden müssen, sollte bei der Übermittlungder Anträge seitens der Unternehmen ausreichend Zeit (min-destens acht Wochen) für die Begutachtung eingeplant wer-den. Aktuell anhängige Anträge auf Zollaussetzungen und

NEWS UND TIPPS

Von Verwaltungsvereinfachungen, Zollvergünstigungenund einem Wartungserlass zur Einkommenssteuer

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Kontingente sowie der Stand der Verhandlungen – bspw fürbestimmte Lithium-Ionen-Akkumulatoren, Ultraschallpark-sensoren oder Wechselrichter für die Antriebsmotorsteue-rung von Elektrofahrzeugen – können der„Suspensions“-Datenbank auf den Webseiten der Europäi-schen Kommission entnommen werden.

von Eduard KurzSenior | Deloitte TaxTelefon: +43 1 537 00 7456Mail: [email protected]

Der kürzlich vom Bundesministerium für Finanzenveröffentlichte Begutachtungsentwurf des War-tungserlasses zu den Einkommensteuerrichtlinien

2000 enthält mehrere Klarstellungen, von denen die be-deutendsten nachfolgend näher dargestellt werden sollen:

Fruchtgenussvereinbarungen. Einkünfte aus einemFruchtgenuss sind dem Berechtigten als eigene Einkünftezuzurechnen, wenn er auf die Einkünfterzielung wirt-schaftlich Einfluss nimmt und die Nutzungsmöglichkeitnach eigenen Intentionen gestaltet. Eine Einflussnahme aufdie Einkünfteerzielung ist allerdings noch nicht gegeben,wenn bloß bereits abgeschlossene Mietverträge aufrecht er-halten werden oder Investitionsentscheidungen bloß imRahmen einer Wohnungseigentümergemeinschaft mitge-troffen werden (Rz 111).

Abbruchkosten eines Gebäudes. Bei Abbruch eines nochverwendbaren Gebäudes, sind die Abbruchkosten und derRestbuchwert sofort abzugsfähig, wobei es unbeachtlich ist,ob das Gebäude in Abbruchabsicht erworben wurde odernicht (Rz 2618).

Wald als forstwirtschaftlicher Betrieb. Ein Wald ist auchdann als forstwirtschaftlicher Betrieb anzusehen, wennüber Jahre keine Bewirtschaftung erfolgt, weil das natürli-che Wachstum der Bäume zu einem Wertzuwachs führt. DieVeräußerung stellt die abschließende Nutzung dar; das ste-hende Holz ist daher im Rahmen der Einkünfte aus Land-und Forstwirtschaft zu versteuern, es sei denn, es ist voneinem Liebhabereibetrieb auszugehen. Stellt der veräußerteWald den gesamten Betrieb dar, liegt eine Betriebsveräuße-rung iSd § 24 EStG vor (Rz 4200a).

Verlustvortrag bei unentgeltlicher Betriebsübertragungvon Todes wegen. Im Rahmen einer unentgeltlichen Über-tragung von Todes wegen kommt ein Übergang des Ver-lustvortrages auf jenen Rechtsnachfolger in Betracht, derden verlustverursachenden Betrieb zu Buchwerten über-nommen hat. Dabei ist es unerheblich, ob der Betrieb imWege der Gesamtrechtsnachfolge (Erbschaft) oder Einzel-

rechtsnachtfolge (Legat oder Schenkung auf den Todesfall)von Todes wegen übergeht. Ab der Veranlagung 2013 nochoffene Verlustvorträge des Erblassers sind in weiterer Folgeausschließlich beim betriebsübernehmenden Erben zu be-rücksichtigen (Rz 4537a ff).

Einlage in eine Personengesellschaft. Die Einlage einesWirtschaftsgutes in eine Personengesellschaft nach dem30.9.2014 ist in einen Veräußerungs- und einen Einlagevor-gang aufzuspalten. In Höhe der Quote der übrigen Gesell-schafter liegt selbst dann ein grundsätzlich steuerpflichtigerTausch vor, wenn lediglichdas variable Kapitalkontoberührt wird.Bei nahen Ange-hörigen kannjedoch im Aus-maß der Fremd-quote von einer Schenkung ausgegangen werden, wennauch das variable Kapitalkonto der anderen (beschenkten)Gesellschafter entsprechend der jeweiligen Substanzbetei-ligung anteilig erhöht wird (RZ 5927a und 5927b).

Kommanditgesellschaft. Eine kapitalistische Beteiligungan einer KG vermittelt keine Erwerbstätigkeit. Wird einesolche mitunternehmerische Beteiligung abgeschichtet, istdie Abschichtung mangels Einstellung der Erwerbstätigkeitnicht nach § 37 Abs 5 Z 3 EStG (Hälftesteuersatz bei außer-ordentlichen Einkünften aus einer Betriebsveräußerung) be-günstigt. Der Komplementär einer Mitunternehmerschaftist dagegen auch dann erwerbstätig, wenn er tatsächlichkeine Tätigkeit ausübt (Rz 7321).

Altersbedingte Einstellung der Erwerbstätigkeit. Ist zumZeitpunkt der Betriebsveräußerung oder -aufgabe von vorn-herein die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit beabsichtigt,kann nicht von einer Einstellung gesprochen werden, so-dass die Begünstigung nicht zum Tragen kommt. Da nachdem Gesetzeszweck nur die endgültige altersbedingte Ein-stellung der Erwerbstätigkeit begünstigt ist, ist eine spätereWiederaufnahme einer solchen schädlich und stellt einrückwirkendes Ereignis iSd § 295a BAO dar (Rz 7322).

Fazit. Neben der Einarbeitung neuer Rechtsprechung wur-den im Begutachtungsentwurf insbesondere auch die ge-setzlichen Änderungen durch das AbgÄG 2014 das 2. AbgÄG2014 berücksichtigt. Inwieweit der Entwurf im Zuge der Be-gutachtung noch geändert wird, bleibt abzuwarten.

von Gideon TennerAssistant | Steuerberatung – Deloitte TaxTelefon:+43 1 537 00 7318Mail: [email protected] <

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