Angewandte Psychologie www.psychologie.zhaw.ch Zürcher Fachhochschule Bachelorarbeit Führungskompetenzen im 21. Jahrhundert Untersuchung über die künftigen Anforderungen an Führungspersonen Manuela Kellenberger Arbeits- und Organisationspsychologie Referent: dipl. Psych. FH, Jakob Rietiker Winterthur, Mai 2008
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Angewandte Psychologie www.psychologie.zhaw.ch
Zürcher Fachhochschule
Bachelorarbeit
Führungskompetenzen im 21. Jahrhundert
Untersuchung über die künftigen Anforderungen an Führungspersonen
Manuela Kellenberger Arbeits- und Organisationspsychologie
Referent: dipl. Psych. FH, Jakob Rietiker
Winterthur, Mai 2008
Diese Arbeit wurde im Rahmen des Bachelorstudienganges am Departement P der Zürcher
Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW verfasst. Eine Publikation bedarf der
vorgängigen schriftlichen Bewilligung durch das Departement Angewandte Psychologie.
ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Departement Angewandte
2. Theoretischer Teil .................................................................................................... 5 2.1. Definitionen...................................................................................................... 5
2.1.1. Definition des Begriffs „Führung“.................................................................. 5 2.1.2. Definition des Begriffs „Kompetenz“............................................................. 6
2.2. Die Kompetenz der Reflexion und der Aufmerksamkeit................................. 6 2.2.1. Der blinde Fleck.............................................................................................. 6 2.2.2. Vier Strukturen von Aufmerksamkeit............................................................. 7 2.2.3. Die Theorie U nach Scharmer......................................................................... 9
2.3. Die lernende Organisation.............................................................................. 10 2.3.1. Definition des Begriffs „lernende Organisation“.......................................... 10 2.3.2. Neugier und Flexibilität fordern und fördern................................................ 11
2.4. Kompetenz der Orientierung an Werten und Ethik........................................ 12 2.4.1. Definition des Begriffs „Wert“ ..................................................................... 12 2.4.2. Definition des Begriffs „Ethik“ .................................................................... 13 2.4.3. Wertschöpfung durch Wertschätzung nach Grün ......................................... 13 2.4.4. Sieben ethische Führungsgrundsätze nach Fournier ..................................... 16
2.5. Ganzheitliche Führungsansätze...................................................................... 18 2.5.1. Definition des Begriffs „integrative Führung“ ............................................. 18 2.5.2. Projektmethodische Führungskonzeption nach Becker ................................ 19 2.5.3. Die Systemisch-integrative Führung nach Gölzner ...................................... 22 2.5.4. Demokratische, integrative Führung nach Cloke und Goldsmith................. 24 2.5.5. Erfolgsfaktoren der Führung nach Harbig .................................................... 30
2.6. Zusammenfassung der neuen Trends ............................................................. 33
3. Empirischer Teil .................................................................................................... 35
1. Einleitung Bei der vorliegenden Bachelorarbeit handelt es sich um eine empirische Studienarbeit.
In diesem ersten Kapitel wird erläutert, wie sich die Fragestellung und die Hypothesen
entwickelt haben.
1.1. Ausgangslage
Durch die zunehmenden Veränderungen im globalen Wettbewerb entwickelt sich eine
dynamische Komplexität, welche immer neue Anforderungen an Organisationen stellt.
Der Markt fordert hohe Flexibilität, Veränderungsbereitschaft und Unsicherheitstole-
ranz von allen involvierten Parteien. Die Mitarbeitenden tragen den wichtigsten Teil
zum Erfolg eines Unternehmens bei. Es liegt in der Aufgabe der Führungskräfte, den
Rahmen für die Entfaltung der bestmöglichen Leistung der Arbeitnehmenden zu
schaffen.
Im alltäglichen Umgang miteinander – im Tram oder Bus, beim Kaffee oder beim Mit-
tagessen, etc. – sprechen Arbeitnehmende oft davon, dass sie mit den Vorgesetzten
nicht zufrieden sind. Häufig wird sogar formuliert, dass sie bereit wären, mehr zu leis-
ten und besser zu arbeiten, wenn sie optimaler geführt würden.
Zudem wird in Zeiten der Wirtschaftskrise auch in den Medien immer wieder die Frage
aufgeworfen, welche Verantwortung die Führungskräfte für diese Krise tragen. Wie sie
die Krise hätten verhindern können oder ganz allgemein gehalten, dass Führungskräfte
aus ihrer grössten Ressource – den Mitarbeitenden – mehr herausholen könnten.
In der Literatur wird schon seit einiger Zeit zu einer Wendung der Führungshaltung
aufgerufen.
Am Institut für Angewandte Psychologie (IAP) wird derzeit die Entwicklung der Anfor-
derungen an Kompetenzen von Führungskräften erforscht. Diese Bachelorarbeit wird
im Auftrag des Forschungsteams erstellt und bildet einen unterstützenden Teil dieser
Forschungsarbeit.
1.2. Zielsetzung
Diese Arbeit wird mit dem Ziel verfasst, zu überprüfen, ob sich die Aussagen aus der
Literatur mit den Ansichten der Führungskräfte in der Praxis decken.
Die laufende Forschung am IAP verfolgt längerfristige und breiter gesetzte Ziele.
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1.3. Fragestellung und Hypothesen
Die Literatur beschreibt, welche Führungspersönlichkeiten benötigt werden, um die
Mitarbeitenden eines Unternehmens wirkungsvoll und erfolgreich zu führen. In Alltags-
situationen zeigen sich oft andere Bilder von Führungspersonen. Es stellt sich die Frage,
ob sich ein Wandel in die, von der Literatur beschriebenen, Richtung entwickelt. Für die
Untersuchung wird folgende Fragestellung formuliert:
Welche Kompetenzen werden in 5 – 10 Jahren von Führungskräften erwartet?
Aus den Diskussionen der Autorin und dem Forschungsteam (insgesamt drei Personen)
entstanden folgende Hypothesen:
1. Die Führungsmentalität entwickelt sich in Richtung integrative Führung.
2. Die Werthaltung und Ethik der Führungskräfte gewinnt zunehmend an Bedeutung.
3. Den Mitarbeitenden wird vermehrt Beachtung geschenkt.
1.4. Aufbau der Arbeit
Die vorliegende Arbeit beinhaltet insgesamt neun Kapitel, wovon das erste die Einlei-
tung darstellt und die Kapitel fünf bis neun das Abstract sowie die Verzeichnisse bein-
halten. Die hauptsächlichen Arbeitsinhalte sind in drei Teile gegliedert. Der erste Teil,
die theoretische Abhandlung des Themas, wo Begriffe definiert und die vielseitige Lite-
ratur zum Thema beleuchtet werden, wird im zweiten Kapitel verfasst. Das dritte Kapi-
tel widmet sich der Empirie. Darin werden die Untersuchung beschrieben und die aus-
gewerteten Daten dargestellt. Im vierten und abschliessenden Kapitel werden die Resul-
tate diskutiert, es folgen weiterführende Fragen und es wird ein Ausblick entworfen.
1.5. Abgrenzung
Diese Arbeit befasst sich damit, wie sich die Anforderungen an Führungskompetenzen
entwickeln. Wie Kompetenzen, respektive deren Defizite, abgeklärt werden können
wird in dieser Arbeit nicht behandelt.
Weiter ist die Diskussionsgrundlage, ob Kompetenzen erlernbar sind und falls dies
möglich ist, wie diese erlernt oder gefördert werden können, nicht Teil dieser Arbeit.
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2. Theoretischer Teil In diesem Kapitel werden die Hauptbegriffe definiert, welche in der vorliegenden Ar-
beit durchgängig verwendet werden. Begriffe, auf welche in spezifischen Kapiteln ein-
gegangen wird, werden zu Beginn des jeweiligen Kapitels definiert.
Dieses Kapitel behandelt verschiedene Herangehensweisen an die Veränderung des
Führungsverständnisses. Vorerst wird Literatur beleuchtet, welche sich auf einzelne
Elemente fokussiert. Anschliessend werden ganzheitliche Führungsansätze thematisiert,
welche sich auf mehrere Kompetenzen gleichzeitig konzentrieren. Abschliessend wird
eine Zusammenfassung der Erkenntnisse aus der Theorie verfasst.
2.1. Definitionen
Bevor die künftigen Anforderungen an Führungskompetenzen untersucht werden kön-
nen, muss klargestellt werden, was unter Führung und Kompetenz zu verstehen ist.
2.1.1. Definition des Begriffs „Führung“ Unter Führung wird traditionell die Fähigkeit zur Menschenführung in einem sozialen
Sinne verstanden. Gemäss Becker (2006) ist die Hauptaufgabe der Führung, benötigte
Handlungsspielräume zu schaffen und die Geführten zu Handlungen zu bewegen, wel-
che die Erreichung der gesetzten Ziele anstreben. Führung bedeutet also eine zielgerich-
tete Beeinflussung des Verhaltens der Geführten. (S. 28)
Rosenstiel (2001) unterscheidet zwei Arten von Führung, nämlich die Unternehmens-
führung und die Mitarbeiterführung. Mitarbeiterführung bedeutet ... „die Führung von Menschen durch Menschen – personale Führung, die sich als eine unmittel-bare, absichtliche und zielbezogene Einflussnahme von bestimmten Personen – in der Regel Vorgesetzte – auf andere Personen – in der Regel Untergebene – in Organisationen verstehen lässt.“ (S. 81)
Wenninger (2009) verwendet die Definition von Wegge und Rosenstiel (2007): „Führung ist ein Sammelbegriff für alle Interaktionsprozesse, in denen eine absichtliche soziale Einflussnahme von Personen auf andere Personen zur Erfüllung gemeinsamer Aufgaben im Kontext einer strukturierten Arbeitssituation zu Grunde liegt.“ (Wenninger, 2009, S. 349; zit. nach Wegge & Rosenstiel, 2007)
Weiter beschreibt Becker (2006) die Führung sehr genau: „Führung bezeichnet den Versuch, Andere durch eigenes, sozial akzeptiertes und kompetentes Verhalten so zu beeinflussen, dass dies bei den Beeinflussten ein kurz- beziehungsweise lang-fristig intendiertes Verhalten bewirkt. [...] Führung ist eine methodisch bedachte, geplante und bewusste Einflussnahme auf die Kompetenzgestaltung Anderer. Das Kriterium der Anerkennung
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beziehungsweise Akzeptanz ermöglicht die Unterscheidung zwischen einem formal Vorgesetz-ten (Leiter) und einer Führungskraft. Geführt werden können einzelne Personen, Personengrup-pen oder soziale Gebilde wie Unternehmungen und Organisationen. Das übergeordnete Ziel be-steht jeweils darin, ungeordnete Zustände zu vermeiden und gemeinsame Lösungsversuche zur Erreichung von Unternehmenszielen zu koordinieren. Führung ist stets an die Übernahme von Verantwortung gebunden. Führung vollzieht sich in der Regel innerhalb einer Zweier-Beziehung (Führer und Geführter, Führer und Gruppe) in einer bestimmten Führungssituation innerhalb eines grösseren Führungs-kontextes. Ideale Führung ist immer situativ, das heisst die Führungskraft passt ihren Führungs-stil an den Bedarf der Situation sowie den Bedarf und den Kompetenz- und Wissensstand des zu Führenden an.“ (S. 92 – 93)
Unter Führung ist vor allem zu verstehen, dass Führende auf die ihnen unterstellten Ge-
führten Einfluss nehmen. Dabei ist nicht zu vergessen, dass es sich um eine wechsel-
wirkende Interaktion handelt, wobei die Geführten ebenfalls – bewusst oder unbewusst
– die Führenden beeinflussen.
2.1.2. Definition des Begriffs „Kompetenz“ Der Begriff Kompetenz wird auf verschiedene Arten definiert. Einerseits kann er als
Zuständigkeit für ein bestimmtes Fach verstanden werden: „Kompetenz [ist die] sachliche Zuständigkeit bei der Lösung von Problemen, für bestimmte um-schriebene Leistungen oder für den Umgang mit anderen Menschen.“ (Wenninger, 2009, S. 366)
Andererseits ist er mit der Bedeutung des Begriffs Fähigkeit nahezu gleichgestellt: „Kompetenz, Leistungsfähigkeit eines Menschen zu erfolgreich zielgerichtetem Verhalten. Kom-petenz kann ganzheitlich als Leistungsfähigkeit mit kognitiven, emotional/motivationalen und motorischen Anteilen gesehen werden.“ (Echterhoff, 2009, S. 527)
In dieser Arbeit wird unter Kompetenz die Fähigkeit verstanden, die sich im Verhalten
abzeichnet.
2.2. Die Kompetenz der Reflexion und der Aufmerksamkeit
Scharmer (2005) legt in seiner Theorie U den Fokus auf die persönliche Weiterentwick-
lung. Es geht darum, „sich mit den positiven Grundkräften der Veränderung zu verbin-
den und aus dieser Verbindung vollkommen neuartige soziale Felder und Gemein-
schaftsstrukturen in die Welt zu bringen.“ (S. 4)
Im Zentrum steht dabei die Führungsperson selbst, welche sich ihren inneren positiven
Grundkräften mehr öffnen sollte. Durch dieses Öffnen ist eine Reflexion und daraus
folgend eine Weiterentwicklung erst möglich.
2.2.1. Der blinde Fleck Scharmer (2005) verbildlicht die Arten der Betrachtungsweise mit der Arbeit eines
Künstlers. Die erste Betrachtungsweise ist, das Endprodukt zu begutachten, also das
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Gemälde nach seinem Entstehen zu mustern (Gegenstand). Die zweite Betrachtungs-
weise ist, den Prozess des Entstehens zu betrachten, also den Künstler zu beobachten,
während er malt (Prozess). Die dritte Möglichkeit ist, das entstehende Produkt zu be-
trachten, bevor der Künstler beginnt zu malen (leere Leinwand).
Dieselben Betrachtungsarten können auch in der Führung angewandt werden. Es kann
betrachtet werden was Führungskräfte tun (Gegenstand), wie jemand führt (Prozess)
oder was die inneren Quellen der Führungstätigkeit sind (leere Leinwand). (S. 4)
Im Alltag ist der Führungsperson gewöhnlich bewusst, was sie tut und wie sie es tut,
dennoch gibt es einen blinden Fleck. Den meisten Menschen nicht bewusst, woher das
eigene Handeln kommt. Der blinde Fleck, wie Scharmer (2005) dieses fehlende Bewus-
stsein nennt, ist ein Schlüsselfaktor in der Führung. Gemäss Scharmer (2005) stellt der
blinde Fleck die innere Quelle (leere Leinwand) dar, von der aus gehandelt wird. (S. 5)
Scharmer (2005) versucht anzustreben, nicht durch die Reflexion vergangener Erfah-
rungen zu handeln, sondern im Erspüren der im Entstehen begriffenen Zukunft eine
tiefere Lernmöglichkeit zu finden. Dies würde bedeuten, sich in die innere Quelle, aus
welcher eine Handlung entsteht, schon im Vorfeld hineinzuversetzen. (S. 5)
Diese Art von Lernen aus der im Entstehen begriffenen Zukunft wird presencing ge-
nannt, was aus den englischen Begriffen „presence“ (Gegenwart, Anwesenheit) und
„sensing“ (fühlen, erspüren) zusammengesetzt wurde. (S. 6)
Scharmer (2005) versucht mit seiner Theorie U einen bewussten und systematischen
Zugang zu dieser verborgenen Dimension zu ermöglichen.
2.2.2. Vier Strukturen von Aufmerksamkeit Ziel ist, die verborgene Dimension, also die innere Quelle des Selbst wie auch des Ge-
genübers, wahrnehmen zu können. Dazu wird die Fähigkeit benötigt, sich verschiedener
Aufmerksamkeitsvarianten bewusst zu werden, sowie auch bewusst zwischen diesen
Wahrnehmungsvarianten wechseln zu können. Gemäss Scharmer (2005, S. 8 – 9) gibt
es vier Aufmerksamkeitsstrukturen:
1. Ordnung: Downloaden
Die Aufmerksamkeitsstruktur erster Ordnung konzentriert sich auf Anhaltspunkte, wel-
che bereits vorhandene (Vor-)Urteile bestätigen. Ersichtliche Unterschiede um jetzigen
In der zweiten Ordnung der Aufmerksamkeit wird der Fokus auf die Abweichung des
vorhandenen Wissensstandes gelegt. Die Unterschiede werden erkannt und
angenommen.
3. Ordnung: Empathisches Zuhören
Die Aufmerksamkeitsstruktur dritter Ordnung, das empathische Zuhören, ist daran er-
kennbar, dass sich im ‚inneren Ort’ etwas bewegt. Die ersten beiden Dimensionen ge-
schehen im eigenen Selbst. Bei dieser dritten Ebene verschiebt sich die Aufmerksam-
keit, respektive die innere Quelle, zum Gegenüber hin. Der Fokus wird also vom men-
tal-kognitiven Wahrnehmen innerhalb des eigenen Selbst gelöst und öffnet sich für ein
tieferes Wahrnehmen auch über die eigenen Grenzen hinaus.
4. Ordnung: Schöpferisches Zuhören
Die vierte Ebene des Zuhörens wird schöpferisches Zuhören genannt, oder aber auch
„Zuhören aus dem in Entstehen begriffenen Feld der Zukunft“. (Scharmer, 2005, S. 9)
In dieser Qualität der Aufmerksamkeit wird auch der Wille als Wahrnehmungsorgan
geöffnet, dadurch wird ein Sensorium erschlossen, das erlaubt eine noch tiefere Reso-
nanz mit der Umwelt zu entwickeln. Wird auf dieser Ebene gearbeitet, so wird das ei-
gene Ego aus dem Zentrum geschaffen, wodurch ein innerer Raum der Stille und des
Werdens zwischen den involvierten Parteien entstehen kann. An diesem Punkt wird
nicht mehr ausserhalb des Egos gesucht und es besteht kein empathischer Dialog mehr.
Die Involvierten befinden sich in einem neuen sozialen Feld, in einem neuen Zustand,
wo etwas ganz anderes Neues und Zukünftiges beginnt und entstehen kann. Die Invol-
vierten sind mit sich und grenzübergreifend mit den anderen im Einklang. Die vierte
Ordnung unterscheidet sich in der Textur sowie in ihren Ergebnissen von den vorausge-
gangenen Qualitäten. Ob jemand auf dieser Ebene anwesend war, ist am Ende eines
Gesprächs erkennbar, wenn das Gefühl entstanden ist, nicht mehr dieselbe Person wie
zu Beginn des Gesprächs zu sein.
Die meisten Menschen kennen alle vier Ebenen der Aufmerksamkeit. In der dominie-
renden Kultur in Institutionen herrschen aber die erste und zweite Ordnung des Auf-
merksamseins und deren Denk- und Handlungsgewohnheiten vor. Deshalb sind die
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dritte und vierte Ebene meist erst nach längeren Reflexionen der eigenen Biographie in
den Erinnerungen auffindbar.
2.2.3. Die Theorie U nach Scharmer Die zuvor beschriebenen vier Ebenen des sozialen Austauschs bilden die Grundlage der
Theorie U. Wird die gleiche Ausgangslage aus den unterschiedlichen Ordnungen heraus
bearbeitet, ergeben sich vier radikal unterschiedliche Ergebnisse. Das bedeutet, dass die
Bewältigung jeder Situation von der Aufmerksamkeitsstruktur der involvierten Perso-
nen abhängt. Dies erklärt die Wichtigkeit der Erkenntnis dieser Theorie. (S. 10)
Der Kern der Theorie U lässt sich anhand von acht Thesen erläutern: (S. 11 – 17)
1. Organisationen und soziale Systeme müssen ihren Lernkreislauf von den Ebenen
1 und 2 auf die Ebenen 3 und 4 erweitern und vertiefen. Ebene 4 Probleme
können nicht mit Ebene 1 oder 2 Methoden bewältigt werden.
2. Um die tieferen Schichten des Lernens zu aktivieren werden drei Bewegungen
vorausgesetzt:
a) Verbindung eines gegebenen Systems mit seinem Umfeld
„beobachte, beobachte, beobachte: öffne und verbinde dich mit dem, was
draussen vor sich geht“
b) Verbindung des eigenen gegenwärtigen mit dem zukünftigen Selbst
„lass das innere Wissen entstehen: öffne und verbinde dich mit dem, was
von innen heraus entsteht“
c) Verbindung von Intelligenz, Weisheit sowie lokalen Interaktionen
„handle schnell durch eine aktionsbezogene Integration von Kopf, Herz und
Hand: bring das Neue in die Wirklichkeit, so wie es entstehen möchte“
Bei diesen drei Bewegungen handelt es sich um Verbindungen die aufgebaut
werden müssen um ein soziales Netzwerk erstellen zu können.
3. Führungskräfte benötigen eine neue soziale Technologie, um die tieferen
Schichten des Lernens und der kollektiven Intelligenz zugänglich zu machen.
Diese soziale Technologie muss in der Lage sein, die drei inneren Instrumente,
den offenen Verstand, das offene Herz und den offenen Willen einzustimmen.
4. Das Selbst der Führungskraft ist das wichtigste Werkzeug für die
Führungstechnologie.
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5. In der inneren Arbeit muss sich die Führungskraft mit der Begegnung und Über-
windung dreier Feinde beschäftigen. Die drei Faktoren blockieren die Öffnung
des Verstandes, des Herzens und des Willens. Gegen die Öffnung des Verstandes
spricht die Stimme des Urteils Gegen die Öffnung des Herzens wehrt sich der Zy-
nismus, er steht zwischen den Gefühlen des Selbst und des Gegenübers und er-
stellt eine emotionale Distanz. Die Öffnung des Willens wird durch die Angst blo-
ckiert. Die Angst davor loszulassen, ökonomische Sicherheit aufzugeben, ausge-
schlossen zu werden, ausgelacht oder gar gemobbt zu werden, etc.
6. Ziel der äusserlich sichtbaren Arbeit einer Führungskraft ist der Aufbau von drei
Arten von Infrastrukturen:
a) Orte des gemeinsamen Wahrnehmens und Sehens, die unterstützen, um sich
selbst aus den Augen der Umwelt zu sehen.
b) Orte der Stille, durch welche die Verbindung zu den inneren Quellen
ermöglicht wird.
c) Orte und Werkstätten der Zukunft, wo die neuen Ideen gemeinsam kreiert
werden können.
7. Die Zukunft eines sozialen Systems, ist der Ausdruck der Ebene aus dem es
arbeitet. Es beeinflussen alle Individuen zusammen, welche Ebene verfolgt wird.
8. Da die Führung als ganzheitlich erkannt werden soll, weil die Geführten ebenso
die Führenden beeinflussen, wie umgekehrt, wird in der Theorie U die Verschie-
bung der Aufmerksamkeitsstruktur aller Hierarchiestufen verlangt.
Scharmer (2005) postuliert in seiner Schrift, dass das Grundlegende jeglicher Weiterent-
wicklung in der Person selbst liegt, diese also bereit dazu sein muss, in erster Linie sich
selbst weiter zu entwickeln.
2.3. Die lernende Organisation
2.3.1. Definition des Begriffs „lernende Organisation“ Mit dem Fokus auf das Unternehmen wird der Begriff „lernende Organisation“ von
Greif (2009) als auch von Wenninger (2001) auf der Grundlage der Autoren Argyris
und Schön (1978) definiert. „Lernende Organisation, Lernen in Organisationen wird oft lediglich als Lernen von Individuen oder Gruppen verstanden. Mit dem Begriff der lernenden Organisation wurde von Argyris und Schön (1978) die Vorstellung eingeführt, dass Organisationen auch als Ganze lernen können. Zur genaueren Eingrenzung von lernenden Organisationen unterscheiden sie zwischen zwei Ebe-
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nen der Selbstreflexion beim Lernen, (1) single loop Lernen (Lernen mit einfacher Rückkopp-lung und zyklische Anpassung an vorgegebene Zielwerte) und (2) double loop Lernen (doppelte Rückkopplung und Reflexion und Veränderung der Ziele, Voraussetzungen oder Bedingungen des Lernens). Als lernende Organisationen werden danach nur solche Organisationen angesehen, die sich insgesamt durch double loop Lernen oder andere höhere Ebenen reflexiven Lernens in der gesamten Organisation verändern.“ (Greif, 2009, S. 586)
„Lernende Organisation wird als Begriff gebraucht, um Organisationen zu charakterisieren, die Umweltveränderungen antizipieren. Es werden zwei Arten des organisationalen Lernens unter-schieden: 1) Single loop: Adatives Lernen – dient der Verbesserung der Fähigkeiten einer Orga-nisation, um bekannte Ziele zu erreichen. 2) double loop: Generatives Lernen – besteht aus einer Neubwertung der Organisationsziele, um die Innovationsfähigkeit zu erhalten. Unterschieden werden vier Typen von Organisationen: wissend, verstehend, denkend und lernend, deren Merk-male auf der Ebene des Führungsverhaltens, der Organisationsphilosophie, interner Kommunika-tion u.a. operationalisiert werden.“ (Wenninger, 2001, S. 457)
Der Begriff „lernende Organisation“ kann unter dem Fokus der Mitarbeitenden auch
betrachtet werden als „Bezeichnung für unternehmerische Haltung der Mitarbeiter. Ge-
lernt wird über Netzwerke von Teams, die selbstverantwortlich, situations- und
aufgabenbezogen und effektiv arbeiten.“ (Wenninger, 2001, S. 457)
2.3.2. Neugier und Flexibilität fordern und fördern Gemäss Cloke und Goldsmith (2007) ist organisatorisches Selbstmanagement eine
Voraussetzung, um eine neue Zukunft in einer Organisation aufzubauen. Mitarbeitende
in unteren Stufen können aufgrund der Hierarchie nur eingeschränkt ihre Kompetenzen
entwickeln. Hierarchische Manager geben den untergeordneten Personen zu verstehen,
dass sie allein die Entscheidungen treffen, indem sie die Verantwortung dafür überneh-
men, Probleme zu lösen, die Aufmerksamkeit des Teams auf bestimmte Themen zu
lenken, Aufträge zu zuweisen und das Verhalten von Mitarbeitenden zu berichtigen.
Dadurch hindern Manager ihre Mitarbeitende daran, Verantwortung zu übernehmen und
Lernerfahrung sammeln zu können, wodurch sich diese neue Kompetenzen aneignen
sowie bereits Vorhandene optimieren könnten. (S. 43)
Gemäss Gregor (2006) sind soziale Systeme wie Unternehmen und Organisationen sehr
komplexe Systeme. Sie funktionieren in einer Wechselwirkung zwischen den verschie-
denen Subsystemen und sind deshalb ganzheitlich zu betrachten. So sind auch die Kon-
zepte der lernenden Organisationen in diesem Gesamtkontext zu betrachten, denn sie
reagieren auf innere und äussere Reize. Eine ideale lernende Organisation befindet sich
ständig in Bewegung, wobei Ereignisse als Impulse aufgefasst und für Entwicklungs-
prozesse genutzt werden, um die Wissensbasis und Handlungsspielräume an die neuen
Erfordernisse anzupassen. Die benötigte Basis, um diese Idealform entstehen zu lassen,
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bildet wiederum eine offene und von Individualität geprägte Organisation, die ein
innovatives Lösen von Problemen erlaubt und fördert. (S. 89 – 91)
Durch folgende Faktoren können derartige Lernprozesse unterstützt werden: (S. 91)
Klare Visionen und gemeinsame Zielsetzungsprozesse
Hohe Kooperations- und Konfliktlösungsfähigkeit, gegenseitiges Vertrauen und
Teamgeist
Klare Prozessorientierung und Selbstregulation
Demokratische und partizipative Führungsstile, welche neue Ideen unterstützen
Belohnung von Engagement und Fehlertoleranz
Fähigkeit zur (Selbst-)Beobachtung und Prognose
2.4. Kompetenz der Orientierung an Werten und Ethik
2.4.1. Definition des Begriffs „Wert“ Der Begriff wird ebenfalls im ökonomischen oder mathematischen Verständnis defi-
niert. Auf die Aufführung dieser Definitionen wird in dieser Arbeit verzichtet. Es wer-
den Definitionen mit psychologischem Inhalt verwendet.
Häcker und Stapf (2009) wie auch Stengel (2001) stützen sich in erster Linie auf die
Definition von Kluckhohn (1951).
„In der Form der individuellen Werthaltungen von Kluckhohn (1951) sind Werte defi-
niert als eine explizite oder implizite, für ein Individuum oder eine Gruppe charakteristi-
sche Konzeption des Wünschenswerten, die die Auswahl unter verfügbaren
Handlungsarten, -mitteln und –zielen beeinflusst.“ (Häcker & Stapf, 2009, S. 1090)
„Nach Kluckhohn (1951, S. 395) ist ein Wert eine Auffassung vom Wünschenswerten,
die explizit oder implizit für einen einzelnen oder eine Gruppe kennzeichnend ist und
die Auswahl der zugänglichen Weisen, Mittel und Ziele des Handelns beeinflusst.“
(Stengel, 2001, S. 463)
Stengel (2001) erweitert seine Beschreibung des Begriffs „Wert“ mit der Auffassung
von Kmieciak (1976): „Kmieciak (1976, S. 150) verweist darauf, dass ein Wert auch die Wahrnehmung mit beeinflusst; ein Wert ist danach ein kulturell und sozial determiniertes (und geltendes) dynamisches, ich-zentrales, selbstkonstituives Ordnungskonzept, das den System-Input einer Person (also ihre Wahrnehmung) selektiv organisiert und akzentuiert sowie ihren Output (ihr Verhalten) reguliert. Dadurch ermöglicht das Konzept eine aktive Planung und Ausrichtung des Verhaltens über ver-schiedene Situationen hinweg.“ (Stengel, 2001, S. 463)
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2.4.2. Definition des Begriffs „Ethik“ Häcker und Stapf (2009) definieren Ethik als „die Lehre vom Guten und seinen Gegen-
sätzen, von den Prinzipien des sittlichen Handelns und von den sittlichen Werten. Die
Ethik ist praktische Disziplin der Philosophie. Zur Psychologie der Ethik gehören sittli-
ches Wertbewusstsein (wie das Gewissen) und verantwortungsbewusstes Verhalten.“
(S. 289)
2.4.3. Wertschöpfung durch Wertschätzung nach Grün Grün (2007) betont, dass viele Verantwortliche Angst davor haben, in der Organisation
Werte zu berücksichtigen, da sie denken, die finanziellen Aspekte würden zu kurz kom-
men. Sie denken, Werte zu berücksichtigen können sich nur Unternehmen leisten, die
im Vorjahr genügend Gewinn abwarfen. Diese Sichtweise ist jedoch kurzfristig.
Längerfristig betrachtet kann eine Firma, die ethische Werte schätzt, auch finanzielle
Werte schöpfen, da wertgeschätzte und ethisch korrekt behandelte Mitarbeitende mehr
Leistung erbringen. (S. 27)
„Werte geben den Menschen [...] innere Kraft und Stärke, sind eine Quelle, aus der sie
schöpfen können, ohne vorschnell erschöpft zu werden.“ (Grün, 2007, S. 27)
Werte sind enorm wichtig für Menschen. Wird in der Unternehmung nach Werten ge-
führt, fühlen sich Mitarbeitende sowie Führungskräfte wohler und können mehr leisten,
ohne ausgelaugt zu werden. Grün (2007) beschreibt als Beispiel für wichtige Werte vier
Kardinaltugenden und drei christliche Tugenden. (S. 29 – 36)
1. Kardinaltugend: Gerechtigkeit
In erster Linie geht es bei der Tugend Gerechtigkeit nicht um das soziale Umfeld, son-
dern um Gerechtigkeit der eigenen Person gegenüber. Die Gerechtigkeit sich selbst ge-
genüber ist die Grundlage für die psychische und längerfristig auch für die physische
Gesundheit. Dazu soll der Sinn des Menschseins mittels Fragen erforscht werden, wie:
„Was gehört wirklich zu mir?“, „Was macht das Leben lebenswert?“ oder „Wie wird
man dem eigenen Wesen gerecht?“ Die Gerechtigkeit soll auch unter dem sozialen As-
pekt erhalten werden. Alle sollen das haben, was ihnen zusteht. Wenn keine Gerechtig-
keit vorhanden ist, kann Streit, oder sogar Krieg entstehen. So sollte sich Politik wie
auch Wirtschaft um die gerechte Verteilung (beispielsweise von Lebensmitteln) unter
den Menschen bemühen. Auch in einer einzelnen Unternehmung ist Gerechtigkeit die
Voraussetzung für ein gutes Geschäftsklima. Gerechtigkeit bedeutet jedoch nicht, alle
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gleich zu behandeln, sondern jedem oder jeder einzelnen gerecht zu werden. Das bedeu-
tet, auf alle individuell einzugehen und dem oder der einzelnen das zu geben, was er
oder sie benötigt.
2. Kardinaltugend: Tapferkeit
Tapferkeit ist eine Mischung zwischen Standhaftigkeit und innerer Freiheit. Es geht
darum, die eigenen, für richtig gehaltenen Werte zu vertreten. Oft kann es vorkommen,
dass Widerstand entsteht, dies zeigt sich vor allem bei Veränderungen, da die Mitarbei-
tenden möglicherweise nicht verstehen, warum eine Neuorientierung nötig ist. So wird
automatisch die Selbstüberprüfung gefordert, durch welche entschieden werden kann,
ob der Weg weiter gegangen werden soll oder ob die Werte und / oder die Vorgehens-
weise allenfalls angepasst werden sollen. In der heutigen Welt lassen sich wenige Tap-
fere finden. Viele Führungskräfte trauen sich nicht, sich den vorgegeben Leitlinien zu
widersetzen, obwohl sie merken, dass sie dem Unternehmen wie auch den Mitarbeiten-
den schaden. Sie stellen sich auch nicht den Mitarbeitenden, suchen nicht das Gespräch
und wenn, dann hinter einer Fassade von Kälte und Härte. Das ist ein Zeichen fehlender
Tapferkeit. Wer tapfer ist, sucht das Gespräch und stimmt die Handlungen auf die vor-
handenen Werte ab. Jemand der tapfer ist, kann auch nach schwierigen Situationen, wo
Zweifel und Bedenken vorhanden sind, den Betroffenen noch in die Augen sehen.
3. Kardinaltugend: Das rechte Mass
Grün (2007) richtet sich bei der Beschreibung des rechten Masses nach den Regeln des
Heiligen Benedikt. Dort bestehe das rechte Mass aus drei Elementen. Das Erste ist das
richtige Zeitmass, wobei es darum geht, die richtige Zeit zu finden. Ziel ist es, mit der
Zeit zu arbeiten, statt gegen sie. Das Zweite ist das richtig Zugemessene, was bedeutet,
dass der Wirkungsbereich auf das Mass der eigenen körperlichen und geistigen Kräfte
zugeschnitten sein soll. Dazu kann einmal über die Grenzen gegangen werden, um he-
rauszufinden, wo diese liegen. Und schliesslich das dritte Element, die Gabe der Unter-
scheidung. Es soll die Individualität der einzelnen unterschieden werden können, damit
jedem und jeder die passende Aufgabe gegeben werden kann. Das rechte Mass betrifft
nicht nur die eigene Person, sondern ist im Umgang mit allem anderen zu berücksichti-
gen. So zum Beispiel mit den Kräften der Mitarbeitenden, mit dem Geld, mit den Inves-
titionen die getätigt werden, im Umgang mit der Umwelt und so weiter.
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„Das richtige Zeitmass, das rechte Mass bei den Ressourcen und die rechte Unterscheidung sind Werte, die einem Unternehmen klare Struktur und innere Stabilität verleihen. Das rechte Mass bewahrt uns vor den Aufgeregtheiten, die heute viele Firmen beherrschen, vor zu grosser Mobili-tät und Veränderungssucht, die langfristig gesehen oft wenig bringt.“ (S. 32)
4. Kardinaltugend: Klugheit und Weisheit
Unter Klugheit werden das Spüren der Anderen und die Sensibilität, abschätzen zu kön-
nen, was möglich ist, verstanden. Es ist nicht Gerissenheit oder die Macht zu haben, in
einer erhitzten Diskussion den anderen die eigene Sichtweise aufzudrücken. Klugheit
kann nicht mit Wissen erreicht werden, es ist vielmehr eine Art Entwicklung der eige-
nen Intuition und Empfänglichkeit für den Augenblick. Voraussetzung für Klugheit ist
ein weiter Horizont.
Die Weisheit ist das Ergebnis vieler Erfahrungen, sie darf aber nicht als viel Wissen
missverstanden werden. Zur Weisheit gehört nicht nur das Wissen der einzelnen Fakto-
ren, sondern auch das Sehen und Kennen der Zusammenhänge. Ein weiser Mensch
kennt sich selbst gut und kann sich selbst gut führen. Dieser ist mit sich selbst einig und
strahlt das auch aus. Er wirkt positiv auf andere und wird auch die anderen führen
können.
1. Christliche Tugend: Glaube
Gemäss Grün (2007) gibt der religiöse Glaube einer Führungskraft Ruhe und innere
Freiheit. Glaube ist nicht nur einer höheren Macht, sondern auch den Menschen gewid-
met. Das bedeutet, dass die Menschen nicht nur durch ihr Tun wahrgenommen werden,
sondern tiefgründiger. Es ist ein Glaube an das Gute in jedem Menschen. Ist ein Mensch
schwierig, so liegt der Grund nicht im Menschen selbst, sondern in seiner Lebensge-
schichte. Der Mensch selbst ist nicht schwierig, weil er schwierig sein will, sondern aus
Verzweiflung oder anderen Gründen.
2. Christliche Tugend: Hoffnung
Die Hoffnung beschreibt Grün (2007) nach der Bibel. Sie ist mehr als Optimismus,
nämlich die vertrauende Erwartung einer guten Zukunft. Jedes Scheitern bedeutet
gleichzeitig den Beginn neuen Gelingens. Die Hoffnung nicht aufzugeben setzt ein
geduldiges Ausharren voraus. Grün (2007) überträgt die Hoffnung auf das Unterneh-
men, da er überzeugt ist, dass jemand ohne Hoffnung Menschen nicht führen kann.
Hoffnung ist auch einem Menschen etwas zu zutrauen, obwohl dieser momentan die
16
Erwartungen nicht erfüllt. Ist eine Führungsperson vom Unvermögen eines Mitarbeiten-
den überzeugt, so gibt sie diesen Mitarbeiter auf.
3. Christliche Tugend: Liebe
Liebe gibt es nicht nur im erotischen oder intimen Sinn, wie in der Partnerschaft und
Familie, oder im religiösen Sinn, in der Liebe zu Gott. Sondern Liebe ist überall vorhan-
den, wo Menschen sind. So ist es auch im Unternehmen wichtig, dass die Führungsper-
son ihre Mitarbeitenden liebt. Diese werden es spüren, wenn die Führungskraft sie nicht
mag und werden darauf bedacht sein, sich nicht ausnutzen zu lassen und sie werden auf
Aussagen aus oberen Hierarchiestufen mit Widerstand reagieren. Auch bei der Sprache
ist auf die Liebe zu achten. Werden die Mitarbeitenden nicht wertgeschätzt, ist das an
der Sprache spürbar. Die Liebe ist aber nicht nur für die Untergebenen gut, sie ist auch
gut für die Führungskräfte. Liebe ist eine stärkende und nährende Quelle, sie gibt
Energie.
2.4.4. Sieben ethische Führungsgrundsätze nach Fournier Auch Fournier (2006) bedient sich für seine sieben folgend beschriebenen Führungs-
grundsätze den teilweise bereits von Grün (2007) behandelten Kardinaltugenden.
(S. 53 – 59)
Gemeinschaft
Führung besteht aus mindestens zwei Personen, die Führende und die Geführte. Es han-
delt sich dabei um ein soziales Gebilde, was der Führungskraft bewusst sein sollte. Die
Gemeinschaft soll im Mittelpunkt stehen und soll gelebt werden. Ein Gefühl des „Wir“
sollte angestrebt werden. Die Stärken aller Beteiligten – der Führenden, wie auch der
Geführten – sollen sich gegenseitig ergänzen um die gemeinsamen Ziele zu erreichen.
Willenskraft
Die Willenskraft ist von der Kardinaltugend Tapferkeit abgeleitet. Tapferkeit bedeutet,
den Willen zu haben, auch gegen Widerstand anzukämpfen und sich nicht durch das
eigene Harmoniebedürfnis vor Herausforderungen zurückschrecken zu lassen. Vorhan-
dene Denkmuster und eingeschlagene Wege sollen aufgrund von vorhandenen Wider-
ständen immer wieder in Frage gestellt. Der Wille, Menschen zu führen, ist Grundvor-
aussetzung für eine Führungspersönlichkeit.
17
Ruhe
Fundament des Grundsatzes ‚Ruhe’ ist das Sprichwort „In der Ruhe liegt die Kraft“.
Dieser wurde aus der Kardinaltugend Besonnenheit abgeleitet. Die Ausstrahlung von
Ruhe durch die Führungskraft führt zu ruhiger, konzentrierter und damit effektiverer
Leistung eines Teams. Ruhe auszustrahlen bedingt einer starken, entwickelten Per-
sönlichkeit der Führungsperson.
Gerechtigkeit
Voraussetzung für Fairness und Gleichbehandlung der Mitarbeitenden sind Unab-
hängigkeit und auch emotionale Unbestechlichkeit. Es sollen für alle Beteiligten die
gleichen Spielregeln gelten. Eine gute Führungskraft strebt Loyalität, Vorurteilslosig-
keit und Objektivität an. Ihr sollte bewusst sein, dass Vorurteile und Subjektivität nicht
aus der Welt geschaffen werden können. Durch diese Bewusstwerdung können die Ge-
gebenheiten unter einem anderen Blickwinkel betrachtet werden.
Vertrauen
Einer Person Vertrauen zu schenken, birgt das Risiko der Verwundbarkeit. Andererseits
ist Wertschätzung an Vertrauen gekoppelt. Ist eine Führungskraft bereit, seinen Mitar-
beitenden zu vertrauen, fühlen sich diese wertgeschätzt und werden sich der Führungs-
kraft gegenüber ebenfalls öffnen und ihr vertrauen. Das gegenseitige Vertrauen verein-
facht und erleichtert die Zusammenarbeit, da die Beteiligten nicht auf Rechte und
Pflichten gemäss Gesetzbuch beharren, sondern offenes, unkompliziertes Verhandeln
möglich ist.
Optimismus
Ein Optimist sucht nach Lösungen, wenn Probleme auftreten, nicht aber nach Gefahren.
Er sieht zwar die Risiken, konzentriert sich aber auf die Chancen, die zu finden sind.
Mit der optimistischen Einstellung öffnet sich die Führungskraft der Zukunft und über-
trägt die positive Stimmung auf ihre Mitarbeitenden. Mit einer pessimistischen Grund-
haltung werden höchstens Bedenken und Einschränkungen provoziert.
Wertschätzung
Der siebte und letzte Grundsatz der Führung beruht auf der Kardinaltugend Liebe. Da-
bei geht es um die Wertschätzung der Mitarbeitenden. Für Menschen ist es wichtig, dass
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ihr persönlicher Wert geschätzt wird, nicht nur die Ergebnisse, die sie liefern. Aus der
Sicht des Managements stellen die Mitarbeitenden einen Faktor dar, den das Unterneh-
men braucht, um Gewinne zu erzielen. Führungspersonen sollten sich von dieser An-
sicht distanzieren, denn der eigentliche Unterschied zwischen Management und Füh-
rung ist die Wertschätzung der Mitarbeitenden. Ziel des Managements ist, auf die Er-
gebnisse zu wirken, Ziel der Führung ist jedoch, die Menschen im Unternehmen zu be-
wegen. Natürlich soll keines der beiden Ziele vernachlässigt werden, in der Mitarbeiter-
führung soll jedoch der Mensch im Mittelpunkt stehen.
2.5. Ganzheitliche Führungsansätze
In diesem Kapitel werden Führungsansätze beschrieben, die sich nicht auf einzelne Fak-
toren oder Kompetenzen konzentrieren, sondern das Führungsverständnis als Ganzes
berücksichtigen. Ziel dieser ganzheitlichen Ansätze ist, den Überblick über das Ganze
nicht durch die Fokussierung auf wenige einzelne Faktoren zu verlieren. Dem ganzheit-
lichen Ansatz liegt der Glaubenssatz zugrunde, dass das Ganze mehr als die Summe der
Einzelteile ist.
2.5.1. Definition des Begriffs „integrative Führung“ Der Begriff integrative Führung ist als solcher nicht in einem Nachschlagewerk auffind-
bar. Er leitet sich vom Nomen Integration ab, daher wird Anstelle der Definition des
Begriffs integrativ das zugehörige Hauptwort Integration definiert. Häcker und Stapf
(2009, S. 474) versuchen, diesen Begriff mittels Synonymen wie „Integration, Zusam-
menschluss, Vereinigung, Vervollständigung, Vereinheitlichung, Vorgang der Ganz-
heitsbildung“ fassbar zu machen.
Eine weitere Grundlage zur Herleitung der Bedeutung des Begriffs integrative Führung
kann aus der folgenden Definition genommen werden:
Da unter der integrativen Therapie verstanden wird, dass verschiedene therapeutische
Interventionen integriert werden, respektive ein ganzheitlicher Ansatz zu Grunde liegt,
kann davon ausgegangen werden, dass bei der integrativen Führung, ebenfalls aufgrund
eines ganzheitlichen Verständnisses, verschiedene Führungsmethoden, -aspekte und
-faktoren integriert werden.
19
2.5.2. Projektmethodische Führungskonzeption nach Becker Becker, Ehrhardt und Gora (2006, S. 12) schreiben, dass eine Organisation erst zu einer
schlagkräftigen Einheit wird, wenn die Führungstechnik mit stimmiger Führungsethik
verbunden wird. Die Eckpfeiler einer nachvollziehbaren und nachhaltig wirkenden Füh-
rungskultur, mit welcher sich Mitarbeitende identifizieren können, sind das Leben und
Kommunizieren dieser Ethik. Sie definieren die „Kunst der Führung" wie folgt: „Die Kunst der Führung besteht letztlich darin, die vorhandenen Kräfte zu bündeln und eigene wie fremde Ressourcen, Fähigkeiten und Potenziale so einzusetzen, dass zukunftsfähige Ergeb-nisse erreicht werden. Es geht darum, Menschen und Organisationen in einem positiven Sinne zum Handeln zu motivieren. Dabei muss Führung den schwierigen Spagat zwischen zielorien-tiertem Bewahren (zum Beispiel von Zusammenhalt oder Wettbewerbspositionen) und Verän-dern (im Sinne von Wandel, Entwicklung oder Strategie) bewältigen.“ (S. 12)
Unterstützend hält Becker (2006) einige Führungsprinzipien fest, welche Führungs-
kräfte als Orientierung verwenden können:
Perspektivenwechsel
Um über die bestehende Komplexität den Überblick zu behalten, sind Strategien für den
Umgang damit zu entwickeln. Einerseits sollte eine Führungskraft fähig sein, das Unter-
nehmen holistisch, jedoch auch reduktionistisch zu betrachten. Das bedeutet, dass sie,
im Vergleich mit einem Förster, den Wald als ganzes, interaktives System wahrnehmen
kann, zusätzlich aber auch die einzelnen Bäume im Detail erkennen kann. Der Schwer-
punkt soll dabei auf die holistische Perspektive gelegt werden, um das Unternehmen als
Ganzes zu führen und die Ziele des Ganzen im Visier zu behalten. Es soll ein Rahmen
gesetzt werden, in dem sich die Mitarbeitenden frei bewegen können. Die Führung soll
aber jederzeit in die Details der Arbeitsabläufe eintauchen können, um möglicherweise
entstandene Defizite schnell erkennen und korrigieren zu können. Dazu ist der Informa-
tionsfluss nicht nur top-down (von den oberen Hierarchiestufen zu den unteren) auf
einem optimalen Standard zu halten, sondern vor allem auch jener von den unteren zu
den oberen Hierarchiestufen (bottom-up). (S. 46 – 49)
Verfasstheit
Unter Verfasstheit versteht Becker (2006) die Festhaltung von klaren Führungskonzep-
ten und Regeln. Wenn diese Kriterien festgehalten und verbindlich sind, ist das Füh-
rungsverhalten für alle vorhersehbar und nachvollziehbar. Das dient allen Beteiligten als
20
Orientierungshilfe und vermindert durch kommunizierte, eindeutige Erwartungshaltun-
gen und Ziele Demotivation und Desorientierung.
Marketing
Ein grosses Risiko bildet mangelhaftes Marketing der eigenen Ziele, Strategien, Füh-
rungshandlungen und –leistungen. Die Dienstleistung der Führungskraft ist ein Produkt,
das sich fortlaufend an das sich verändernde Bedürfnis der Mitarbeitenden anpasst und
nach innen wie nach aussen wirkt. Daher ist eine angemessene Präsentation und Ver-
marktung desselben unentbehrlich.
Spagat zwischen Verbindlichkeit und Flexibilität
Eine der grössten Herausforderungen ist, den scheinbaren Widerspruch zwischen Flexi-
bilität und Verbindlichkeit zu bewältigen. Die Führung sollte nach einem Ausgleich
streben und einen sinnvollen, aufgabengetriebenen, organisatorischen Wandel sicher-
stellen. Neben der oberhalb erklärten Verfasstheit spielen vor allem die Kommunikation
und der Ausgleich zwischen den Anspruchsgruppen eine bedeutende Rolle.
Erkennen und Agieren
Führungskräfte sollten den Fokus nicht auf das Korrigieren, sondern vermehrt auf die
zukünftigen Entwicklungen legen. Zu den zentralen Erfolgsfaktoren einer Organisation
gehören Früherkennung und Reagibilität. Da die Früherkennung meist sehr einge-
schränkt – wenn überhaupt – funktioniert, ist der Schwerpunkt auf die (Re-)Agibilität zu
legen.
Sicherung der Kontrollmöglichkeit
Nicht nur die Nachvollziehbarkeit der Führungshandlungen ist wichtig. Die Führungs-
person muss sich die Möglichkeit verschaffen, zu erkennen, was in ihrem Unternehmen
vor sich geht (Erledigungsstand der Aufgaben, Effizienz, Motivation, etc.). Dazu ist die
Schaffung von bottom-up Transparenz unabdingbar.
Strukturell und nachhaltig
Wenn Führungsaktivitäten dort eingesetzt werden, wo ein Mehrfachnutzen generiert
werden kann, werden sich die Optimierungen auch auf andere Sachverhalte übertragen.
21
Durch diese strukturelle Vorgehensweise wird zusätzlich eine Nachhaltigkeit geschaf-
fen, die längerfristig als Wert an sich angenommen und verstanden wird.
Ableitung und Beitrag
Die Kunst der Führung besteht darin, die gesetzten Unternehmensziele und –strategien
in kleine überschaubare Schritte aufzusplitten und diese tagesaktuell und konsequent
zum Ziel zu führen. Die Basis bilden die Ziele und Strategien, jedoch entscheidet sich
der Erfolg in der Umsetzung. Dadurch werden Transparenz (Früherkennung), eine aktu-
elle Steuerung (Re-/Agibilität) und ein aktives Gegensteuern bei Risiken und Fehlent-
wicklungen ermöglicht.
Messbarkeit schaffen
Die Führung beziehungsweise der Führungserfolg muss messbar sein. Dabei bilden
Skalierungen die Basis für allerlei Bewertungs- und Anreizoptionen. Erfolgsfaktoren
müssen nicht nur gut messbar sein, sondern sollten nicht auf wenige Zahlen verdichtet
und reduziert sein. Eindeutige Indikatoren und Skalierungen wirken unterstützend, um
Erfolge und auch Abweichungen frühzeitig zu erkennen, bevor sie sich in Umsatz und
Ertrag niederschlagen. Dadurch können Verbesserungsprozesse eingeleitet werden.
Sicherlich macht es in vielen Beziehungen Sinn, die Mitarbeitenden als „Unternehmer
im Unternehmen“ zu erziehen. Dabei soll jedoch darauf geachtet werden, welche Ar-
beitspakete die Mitarbeitenden unter welchen Rahmenbedingungen zu erfüllen haben,
damit keine Überforderung der Mitarbeitenden entsteht. Ausserdem darf sich die Füh-
rungskraft nicht aus ihrer Verantwortung stehlen.
Lernfähigkeit
Durch die Transparenz, die Messbarkeit und die Reflexion des Tagesgeschäfts mit Fo-
kus auf die Unternehmensziele und –strategie wird die Grundlage für die Lernfähigkeit
der Organisation gesetzt. Ziel ist, die bestehenden Prozesse laufend zu beobachten und
wenn nötig zu verbessern.
Herausfordernde Ziele schaffen, die auf Konsens beruhen
Die Ziele, welche auf die Mitarbeitendenebene angepasst werden, sollen für sie heraus-
fordernd aber dennoch realisierbar sein sowie von ihnen akzeptiert und getragen wer-
den. Eine Hilfestellung dafür bildet eine methodisch fundierte Führung.
22
Ausgleich schaffen durch Geben und Nehmen
Auch betreffend Zusammenarbeit sind klare Regeln zu definieren. Wer liefert was,
wann, an wen und in welcher Qualität? Welche einzufordernden Gegenleistungen und
Rahmenbedingungen soll die Führung schaffen?
„Richtig oder gar nicht“
Ein wichtiger Grundsatz ist, dass Projekte konsequent und termingerecht abgeschlossen
werden. In vielen Unternehmen werden Projekte geführt, die nicht zielführend sind, für
welche es nie einen offiziellen Auftrag gab, oder die aus irgendeinem Grund im Sand
verlaufen sind. Diese kosten unverhältnismässig viele Ressourcen und sollten möglichst
vermindert werden, was durch die bottom-up Transparenz (Kontrollmöglichkeit)
sichergestellt werden kann.
Menschlich und Werte vermittelnd
Dieser Faktor sollte alle übrigen Grundsätze begleiten. Im Mittelpunkt steht stets der
Mensch. Es ist kein Platz für Geltungsbedürfnis, Ehrgeiz, Ranküne und Eigensucht,
denn herrschen sollen menschliche Qualifikationen wie Integrität, Ehrlichkeit, Aufrich-
tigkeit und Verantwortlichkeit.
2.5.3. Die Systemisch-integrative Führung nach Gölzner Die Systemisch-integrative Führung gemäss Gölzner (2006) interessiert sich nicht in
erster Linie für Kennzahlen wie Umsatz, Deckungsbeitrag oder Ertrag, sondern kon-
zentriert sich auf die langfristige Förderung der Leistung. Die Bezeichnung „Syste-
misch-integrative Führung“ wurde gewählt, weil in dieses Führungsmodell die sechs
Einflussfaktoren auf die Arbeitsleistung aus der Systemtheorie integriert werden. Diese
sechs Komponenten sind: Vision/Zweck, Organisation/Struktur, Team, Selbstmanage-
ment, Kommunikation und Vertrauen & Kontrolle. Als Führung in diesem Modell wird
die Förderung der Leistungsmöglichkeit, der Leistungsfähigkeit und der Leistungsbe-
reitschaft von Mitarbeitenden sowie Führungskräften verstanden. (S. 32)
In der Systemisch-integrativen Führung nach Gölzner (2006) führt nicht nur die Füh-
rungskraft die Mitarbeitenden, sondern diese auch sich selbst, ihre Kolleginnen und
Kollegen, sowie auch die Führungskraft. Es gibt somit vier Richtungen von Führung:
23
Abb. 1: Die vier Richtungen der Führung (Gölzner, 2006, S. 33) (überarbeitete Darstellung)
In dieser Art der Führung wird allen beteiligten Personen Führungsverantwortung über-
geben, welche jedoch unterschiedlich stark ausgeprägt ist. So wird zum Beispiel der
Führungsperson erhebliche Verantwortung in der Dimension der Leistungsmöglichkeit
zugeschrieben. In der Dimension der Leistungsfähigkeit spielt die hierarchische Einord-
nung eine zuweisende Rolle, wobei die Dimension der Leistungsbereitschaft hauptsäch-
lich in der Verantwortung der Mitarbeitenden liegt.
Die Grundlage Gölzners Systemisch-integrativen Führungsmodells ist die Leistungsori-
entierung nach Beer (1973, S. 168; zit. nach Gölzner, 2006, S. 26). Der Begriff Leistung
wird mittels drei Teilen konkretisiert.
Die Aktualität beschreibt den aktuellen Stand der Leistung, welcher mit den
verfügbaren Mitteln und unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen erzielt
werden kann. Die Bedeutung der Aktualität kann mit dem Ist-Zustand
gleichgesetzt werden.
Unter Fähigkeit wird das verstanden, was die Person selbst bei höchster
Anstrengung dazu beitragen kann.
Die Potenzialität ist die höchst mögliche Leistung, welche erreicht werden
könnte, wenn sämtliche Ressourcen eingesetzt und alle Einschränkungen
aufgehoben würden. Dieser Begriff könnte mit dem idealsten Soll-Zustand
gleichgesetzt werden.
Weiter berechnet Beer (1973, S. 168; zit. nach Gölzner, 2006, S. 26) anhand dieser drei
Faktoren die drei Indexe Produktivität, Latenz und Leistung. Die Produktivität stellt das
Verhältnis zwischen Aktualität und Fähigkeit dar, die Latenz das Verhältnis zwischen
Fähigkeit und Potenzialität und die Leistung schliesslich das Verhältnis zwischen Aktu-
alität und Potenzialität, was gleichzeitig das Produkt aus Latenz und Produktivität ist.
Ziel von Beers Theorie ist, die tatsächliche und die mögliche Leistung zu berechnen.
von oben nach unten
von unten nach oben
zwischen Kolleginnen und Kollegen (laterale Führung)
sich selbst (Selbstmanagement)
24
Gemäss Gölzner (2006, S. 29) geht es nun in der Systemisch-integrativen Führung
darum, entsprechend der Potenzialität die Fähigkeit zu erhöhen und entsprechend der
Fähigkeit die Aktualität zu erhöhen. Weiter beschreibt Gölzner (2006, S. 34 – 37), dass
fünf Ebenen der Einflussmöglichkeiten zur Förderung von Leistung zur Verfügung ste-
hen. Die erste Ebene ist das Individuum, also die Mitarbeiterin oder den Mitarbeiter.
Die Mitarbeitenden können sich selbst entwickeln, beispielsweise in einem Selbstmana-
gement-Kurs. Die Führungskraft (wie auch die Mitarbeiterin/der Mitarbeiter) hat die
Möglichkeit, im Subsystem Vorgesetzte/Vorgesetzter – Mitarbeiterin/Mitarbeiter durch
den dualen Prozess Einfluss zu nehmen. Auch die Ebene des Teams fliesst in die Leis-
tungserbringung der einzelnen Mitarbeitenden ein. Weiter wirken die Gesamtorganisa-
tion sowie die Umwelt ausserhalb des Unternehmens auf die Leistungsfähigkeit ein.
2.5.4. Demokratische, integrative Führung nach Cloke und Goldsmith Cloke und Goldsmith (2007, S. 46) beschreiben drei Grundarten von Führung:
1. Autokratische, steuernde Führung
Mit dieser Art von Führung werden Verantwortung
übernommen und Entscheidungen für andere getroffen.
2. Anarchische, unbeteiligte Führung
Diese Art von Führung verwaltet, verzichtet auf
Verantwortung und lässt andere die Schuld auf sich nehmen.
3. Demokratische, integrative Führung
Sie spornt an, ermutigt, stärkt, kritisiert und unterstützt die
Handlungskompetenz anderer und übernimmt letztendlich
die Verantwortung für Entscheidungen, die gemeinsam mit
anderen getroffen wurden.
Cloke und Smith (2007) bauen die integrative Führung auf demokratischem Gedanken-
gut auf. In der demokratischen Führung bauen alle Mitarbeitenden ihre Fähigkeiten aus
und übernehmen Eigenverantwortung. Grundsätzlich übernimmt jede Person in der Or-
ganisation einen Teil der Führung.
Bei formal festgehaltener Leitung wird zwischen Management und Führung unterschie-
den. Management basiert auf Zwang, während Führung auf Konsens baut. Es werden
Führungspersönlichkeiten gebraucht, die unterschiedliche Talente und Sichtweisen
zusammen bringen können, um ein integriertes, dynamisches Ganzes zu bilden. Sie
können nicht mehr über den Mitarbeitern stehen, sondern müssen mit ihnen gehen
können. Diese Persönlichkeiten führen mit Werten, Ethik und Integrität. Sie fördern
Authentizität und Integrität und leben das Geforderte auch selbst vor.
25
Da die demokratische Führung nicht wie die hierarchischen Organisationsformen nur in
den oberen Ebenen, sondern auch zwischen den Mitarbeitenden der untersten Hierar-
chiestufen vorhanden ist, kann sie als omnipräsent bezeichnet werden. (S. 39 – 41)
Integrative Führung im Vergleich zur bisherigen Führungsphilosophie
Gemäss Bennis (o. Jahr, zit. nach Cloke und Goldsmith, 2007, S. 40 – 41) bestehen fol-
gende Unterschiede zwischen Manager und Führungspersönlichkeit:
Manager ... Führungspersönlichkeiten ...
... üben aus. ... erneuern.
... sind eine Kopie. ... sind authentisch.
... behalten bei. ... entwickeln.
... akzeptieren die Wirklichkeit. ... erforschen die Wirklichkeit.
... konzentrieren sich auf Systeme. ... konzentrieren sich auf Menschen.
... bauen auf Steuerung. ... erwecken Vertrauen.
... haben eine kurzfristige Perspektive. ... haben eine langfristige Perspektive.
... fragen „wie und wann“. ... fragen „was und warum“.
... haben ein Auge auf des Endergebnis. ... haben ein Auge auf den Horizont.
... ahmen nach. ... erzeugen.
... nehmen den Status quo hin. ... fordern ihn heraus.
... sind der klassische gute Soldat. ... sind ihre eigene Person.
... tun die Dinge richtig. ... tun die richtigen Dinge. Tab. 1: Unterschiede zwischen Manager und Führungspersönlichkeit nach Bennis (eigene
Darstellung)
Manager müssen selbstbewusster und kompetenter werden, dann entstehen aus ihnen
langsam und von selbst Führungspersönlichkeiten. (S. 41)
26
Abb. 2: Entwicklungsfelder von Führung und Management (Cloke & Goldsmith, 2007, S. 42)
Cloke und Goldsmith (2007, S. 42) teilen die Entwicklungoptionen von Führungskräf-
ten in acht Felder (siehe Abb. 2). Die demokratische Führung versucht, mehr Raum für
Vielfalt, Inklusion und Kreativität zu schaffen und gleichzeitig Einheitlichkeit, Kon-
trolle und Exklusion zu verringern. Da es utopisch ist, auf Kontrolle ganz zu verzichten,
ist das Ziel dieser integrativen Führung, eine dynamische Spannung zwischen diesen
gegensätzlichen Haltungen zu erzeugen. Ziel ist, sich von der unteren Hälfte der Grafik
klar nach oben zu bewegen.
Es gibt einige Kompetenzen, Verhaltensweisen und Ergebnisse, welche problemlos
vorgeschrieben werden können, so zum Beispiel wann die Mitarbeitenden anwesend
sein müssen, in welcher Reihenfolge Arbeitsabläufe durchgeführt werden etc. Weichere
Faktoren wie Vertrauen, Leidenschaft und Flow können nicht von aussen aufgezwun-
gen, sondern höchstens angespornt und unterstützt werden. Die hierarchische Führungs-
kultur gerät bei den folgenden menschlichen Eigenschaften in Schwierigkeiten:
(Cloke & Goldsmith, 2007, S. 45 – 46)
utopische Führung (Zukunft als Traum)
Management durch
Status quo (Zukunft als Gegenwart)
reaktionäres Management (Zukunft als
Vergangenheit)
hierarchisches Management
(Zukunft kontrollierbar)
elitäres Management
(Zukunft einiger, von einigen,
für einige)
demokratische Führung (Zukunft aller, von allen, für alle)
visionäre Führung (Zukunft erfindbar)
Führung durch Problemlösung (Zukunft lösbar)
Kreativität, Inklusion, Demokratie, Vielfalt
Kontrolle, Exklusion, Autorität, Einheitlichkeit
27
- Vertrauen - Fürsorge - Kreativität
- Neugier - Verständnis - Synergie
- Integrität - Kompromiss - Handwerkliches Können
- Werte - Durchhaltevermögen - Initiative
- Flow - Mitarbeit - Einstellung
- Engagement - Führung - Ehrlichkeit
- Mut - Einfühlungsvermögen - Mitgefühl
- Verständnis - Weisheit - Leidenschaft
- Vergebung - Einheit - Innere Stärke
- Konsequente Durchführung
Auswahl neuer Führungskräfte
Ein Grundsatz in der Demokratie ist, dass Führungskräfte von den Personen gewählt
werden, welche sich von ihnen führen lassen werden. Cloke und Goldsmith (2007) for-
dern, dass dies nicht nur in der Politik, sondern auch in Unternehmungen durchgeführt
wird. Durch ein anonymes Wählverfahren werden die Mitarbeitenden motiviert, ihre
Meinung zu äussern. Die von den Geführten gewählten Führungskräfte werden eher
dieselben Werthaltungen verkörpern und vorleben, welche die Mitarbeitenden in sich
tragen. Somit würde der integrativen Zusammenarbeit von Führungskräften und Ge-
führten eine solide Ethik zu Grunde liegen. Einige Stimmen könnten behaupten, dass
das Management zu einem „Beliebtheits-Wettbewerb“ wird, wobei zu beachten ist, dass
die Manager jetzt schon nach Beliebtheit ausgewählt werden, nur dass die Wähler an-
dere Personen als die Geführten sind. Ausserdem ist Beliebtheit an sich nichts schlech-
tes, denn jemand Beliebtem wird lieber gefolgt. Nur sind momentan die Personen, wel-
che die Führungskräfte auswählen, nicht dieselben, die von ihnen geführt werden. Eine
andere demokratische Methode zur Auswahl von Führungskräften wäre zum Beispiel
eine Art Job-Rotation zwischen den potentiellen Führungskräften. Jede potentielle Füh-
rungskraft könnte einen Monat die Spitze übernehmen, so können die Geführten ent-
scheiden, wer die beste Führung darbietet. Weiter sind Cloke und Coldsmith (2007, S.
43 – 44) der Meinung, dass sich auch jede Person – von Führungskraft bis Reinigungs-
personal – für die Wahl aufstellen lassen könnte. Auch verschiedenste andere Arten der
Demokratie sehen sie als Möglichkeit in der Wirtschaftswelt, so zum Beispiel befristete
Amtsperioden für Führungskräfte, Initiativen oder Volksabstimmungen.
28
Geforderte Kompetenzen für integrative Führungskräfte
Gemäss Cloke und Goldsmith (2007, S. 51 – 52) müssen integrative Führungskräfte in
demokratischen Unternehmungen ihre Kompetenzen strategisch, integrativ und holis-
tisch verwenden, um auf Mitarbeit, Demokratie und Selbstmanagement aufzubauen. Zu
den Hauptkompetenzen einer integrativen Führungspersönlichkeit gehören:
Entscheidungskompetenz Becker (2006), Erweiterung durch Autorin & Forschungsteam
Durchsetzungsvermögen Erarbeitung durch Autorin & Forschungsteam Fachkompetenz Erarbeitung durch Autorin & Forschungsteam Logisches, analytisches und organisatorisches Denken
Becker (2006), Cloke und Goldsmith (2007), Erweiterung durch Autorin & Forschungsteam
Strategisches Denken und Management
Becker (2006), Cloke und Goldsmith (2007), Erweiterung durch Autorin & Forschungsteam
Tab. 2: Quellen der im Fragebogen verwendeten Kompetenzen
37
Aufbau des Fragebogens
Der Fragebogen wurde folgendermassen aufgebaut:
Einleitung: Begrüssen, Bedanken, Rahmen und Ziel der Studie, Angabe der zu investierenden Zeit, Hinweis auf Vertraulichkeit.
Filterfrage: Ausschluss von Personen ohne Führungsposition Einstiegsfrage: Bild der erfolgreichen Führungsperson Teil I: heutige Aufgaben Teil II: Entwicklung der Aufgaben in Zukunft Auflockerung: Wie sich Führungskräfte über neue Führungstrends informieren Teil III: Kompetenzen für künftige Aufgaben Person: Demographische Angaben zur Person Organisation: Angaben zur Organisation Abschluss: Bedanken, Code für unternehmensspezifische Auswertung,
Kommentare
Befragungsart
Zu Beginn stand die Filterfrage, um Personen ohne Führungsposition auszuschliessen.
Als Eröffnung des Themas wurde die geschlossene Frage gestellt, ob die befragte Per-
son der für sie als erfolgreich geltende Führungsperson bisher schon begegnet sei. An-
schliessend wurde, bei Zustimmung wie auch bei Verneinung, offen abgefragt, was die
erfolgreiche Führungsperson auszeichnet. Die für die Beantwortung der Fragestellung
elementaren Faktoren wurden mittels Ratingskalen befragt. Es wurden unipolare Ra-
tingskalen verwendet, da im untersuchten Thema ein bipolares Rating unvorteilhaft
wäre. Es ist möglich, dass bei zwei sich entgegen gesetzten Aufgaben oder Kompeten-
zen trotz der Gegensätzlichkeit beide wichtig oder unwichtig sind. Daher wurden die
Aufgaben und Kompetenzen einzeln und allein stehend abgefragt.
Die heutigen Aufgaben wurden mittels einer numerischen Ratingskala von 1 (unwich-
tig) bis 10 (sehr wichtig) ermittelt. Zusätzlich wurde die Möglichkeit eingeräumt, die
Aufgaben als „irrelevant“ zu beurteilen. Die Entwicklung der Aufgaben in Zukunft
wurde im Vergleich zu den heutigen Aufgaben mittels verbaler Marken („tendenziell
wichtiger“, „gleich bleibend“ und „tendenziell weniger wichtig“) abgefragt. Die für
künftige Aufgaben geforderten Kompetenzen wurden ebenfalls mittels verbaler Marken
erfasst, diese sind „zwingend“, „wichtig“, „von Vorteil“ und „irrelevant“.
Ob die heutigen und künftigen Aufgaben durchmischt oder in die drei Gruppen „Orga-
nisation“, „Führung“ und „Selbst“ geteilt werden sollen, wurde von der Autorin mit
dem Forschungsteam kontrovers diskutiert. Einerseits könnte durch die vorgegebenen
38
Bereiche eine Verzerrung der Resultate entstehen, andererseits fördert die Länge der
Aufgabenliste bei den Probandinnen und Probanden den Abbruch der Teilnahme. Da
die Anzahl Teilnehmender ohnehin an der unteren Grenze lag, wurde das Kriterium der
Abbruchrate gewichtiger gewertet als die mögliche Verzerrung, daher wurde von der
Durchmischung der Aufgaben abgesehen.
Zusätzliche Gegenstände, die von Interesse sind, wie demographische Angaben, Anga-
ben zur Organisation, ob und wie sich die befragte Person über neue Führungstrends
informiert etc., wurden durch offene oder geschlossene Fragen abgefragt. Die demogra-
phischen Angaben sowie die Angaben zur Organisation wurden bewusst an den Schluss
des Fragebogens gesetzt, um die Anzahl der Verweigerer einzuschränken. Die Frage
betreffend der Informationsbeschaffung über neue Führungstrends wurde zwischen die
Abfragung der Aufgaben und die Befragung der Kompetenzen gesetzt, um eine Auflo-
ckerung zu gestalten. Zudem werden die Probandinnen und Probanden dadurch gedank-
lich von den Aufgaben abgelenkt, so dass sie sich anschliessend dem neuen Thema der
Kompetenzen widmen können.
Überprüfung des erstellten Fragebogens
Der Fragebogen wurde mittels Checkliste in Anlehnung an Bouchard (1976; zit. nach
Bortz & Döring, 2006, S. 244 – 245) überprüft. Hierzu einige relevante Überlegungen:
Erforderlichkeit der Fragen: Im Fragebogen sind einige Fragen enthalten, welche in
der Interpretation ausser Acht gelassen werden. Vor der Befragung war nicht klar, wel-
che Angaben zu den Probandinnen und Probanden inwieweit von Wichtigkeit sind. So
wird beispielsweise in der Auswertung auf die Tätigkeitsregion der Befragten Bezug
genommen, nicht aber auf das Alter. Zwischen den unterschiedlichen Beurteilungen und
dem sich unterscheidenden Alter konnte keine Verbindung hergestellt werden.
Verständlichkeit der Formulierung: Ob die Fragen verstanden werden, wurde mittels
Pretest erhoben.
Gedächtnisstützen oder andere Hilfsmittel: Um die Teilnehmenden für die Beurtei-
lung der Wichtigkeit der zukünftigen Aufgaben gedanklich in die Zukunft zu führen,
wurden einige Hilfsfragen aufgelistet (vgl. Fragebogen im Anhang IV).
3.2.3. Pretest Der Fragebogen wurde drei Personen zur Beantwortung in derselben elektronischen
Form übermittelt, welche auch bei der anschliessenden Untersuchung verwendet wurde.
39
Anschliessend wurden allfällige Fragen geklärt und eine Überarbeitung des Fragebo-
gens in Betracht gezogen.
Die Anzahl der Skalenstufen bei der Abfrage der Wichtigkeit der heutigen Aufgaben
wurde angepasst. In der ersten Version wurde eine fünfstufige Skala verwendet: Von 1
(unwichtig) bis 5 (sehr wichtig). Alle drei Testpersonen nannten die Schwierigkeit der
Priorisierung. Da die meisten Aufgaben als wichtig erachtet wurden, konnte bei der
fünfstufigen Skala kaum eine Varianz herausgearbeitet werden. Die meisten Aufgaben
wurden als sehr wichtig (5) erachtet, einige wurden mit der Stufe 4 beurteilt. Um die
Differenzierungskapazität zu erhöhen, wurde die Skala auf zehn Abstufungen erweitert
(von 1 = unwichtig bis 10 = sehr wichtig).
Ansonsten wurden keine Optimierungen vorgenommen.
3.2.4. Erhebung
Standardisierung
Durch das elektronische Begleitschreiben (siehe Anhang I) und die Durchführung via
Online-Tool ist die Standardisierung in hohem Masse eingehalten. Aufgrund der Aus-
lastung der Probandinnen und Probanden musste von einer Gruppenbefragung, welche
den Standardisierungsgrad steigern würde (Bortz & Döring, 2006, S. 252), abgesehen
werden.
Rücklaufquote
Gemäss Bortz und Döring (2006, S. 257) spielt das Thema der Untersuchung für die
Rücklaufquote eine massgebende Rolle. Da sich das Resultat der Untersuchung mögli-
cherweise in der Zukunft der Probandinnen und Probanden widerspiegelt, kann davon
ausgegangen werden, dass die befragten Personen grosses Interesse an der Untersu-
chung haben.
Weiter ist zu beachten, dass die Rücklaufquote erhöht werden kann, wenn der Fragebo-
gen möglichst wenig Zeitaufwand für die Befragten erfordert. Daher wurde versucht,
einen Fragebogen zu erstellen, welcher innerhalb von 15 Minuten beantwortet werden
kann.
Instruktion
Gemäss Bortz und Döring (2006, S. 237) sollte ein Fragebogen so gestaltet sein, dass
seine Bearbeitung nebst der einleitenden Instruktion keine weiteren Erläuterungen benö-
40
tigt. Die Testpersonen des Pre-Tests haben angegeben, dass die Anweisungen verständ-
lich seien. Bei der Durchführung wurde die Möglichkeit von Rückfragen gewährleistet,
es wurden keine Rückfragen gestellt.
Auswahl der Stichprobe
Für die Umfrage wurden Führungskräfte aus dem mittleren und oberen Management
angeschrieben. Es wäre ebenfalls interessant, die Meinung von Mitarbeitenden ohne
Führungsposition zu erheben, jedoch haben Personen mit Führungsposition den grösse-
ren Einfluss darauf, welche Art von Führungskräften in naher Zukunft Führungspositio-
nen übernehmen werden. Daher wurde die Befragung auf diese Personen beschränkt.
Die Auftraggebenden sicherten der Autorin eine genügende Anzahl von Probandinnen
und Probanden zu. Aufgrund der misslichen Wirtschaftslage sank die Bereitschaft der
angefragten Personen, so dass die Autorin ebenfalls Probandinnen und Probanden zur
Verfügung stellte. Über die Handhabung der Anfrage der Untersuchungsteilnehmenden
der Auftraggeber werden keine Informationen herausgegeben.
Der Stichprobenanteil der Autorin setzt sich wie folgt zusammen: Es wurden 109 Perso-
nen auf unterschiedlichen Führungsstufen angefragt. Davon haben 49 Personen an der
Untersuchung teilgenommen.
3.3. Auswertungsmethode und Aufbereitung der Daten
Die Hauptfaktoren für die Beantwortung der Fragestellung wurden mittels Ratingskalen
erhoben. Die Beurteilungen der heutigen Aufgaben der Führungskräfte wurden anhand
der Mittelwerte ausgewertet und als Skala von 1 bis 10 dargestellt. Die Bewertungen
der Entwicklung der Aufgaben in Zukunft, ob sie „tendenziell wichtiger“, „gleich blei-
bend“ oder „tendenziell weniger wichtig“ werden, wurden prozentual ermittelt. So ver-
hält es sich auch bei der Beurteilung der Kompetenzen, welche für die künftigen Aufga-
ben an Wichtigkeit gewinnen. Die Kompetenzen wurden mit der verbalen Skala „zwin-
gend“, „wichtig“, „von Vorteil“ und „irrelevant“ bewertet.
Da diverse Teilnehmende einige Bewertungsskalen nicht ausgefüllt haben, kann sich bei
einigen Ergebnissen eine Verzerrung ergeben haben. Welche Positionen davon betrof-
fen sind, kann im Anhang V nachgeschlagen werden.
41
3.4. Darstellung der Ergebnisse
3.4.1. Stichprobenbeschreibung Insgesamt hat die Untersuchung 72 verwertbare Fragebogen ergeben.
Persönliche Angaben der Untersuchungsteilnehmenden
An der Untersuchung beteiligten sich 5
Probandinnen und 63 Probanden, 4 Per-
sonen verweigerten die Angabe des Ge-
schlechts (vgl. Abb. 3).
Abb. 3: Verteilung des Geschlechts
Die Altersverteilung ist in der Abbildung 4 ersichtlich.
Abb. 4: Altersverteilung
42
Die befragten Personen gehen durchschnittlich seit 5 Jahren der aktuellen Tätigkeit
nach.
Abb. 5: Dauer der aktuellen Tätigkeit in Führungsposition
56 Probandinnen und Probanden (78%)
waren zuvor schon in einer Führungs-
position tätig, für 13 Personen (18%) ist
dies die erste Arbeitsstelle mit Führungs-
aufgabe. 3 Personen (4%) haben die An-
gabe verweigert.
Abb. 6: Führungserfahrung in einer vergangenen Führungsposition
43
Die gesamte Führungserfahrung der Probandinnen und Probanden ist in der Abbildung
7 ersichtlich.
Abb. 7: Gesamte Führungserfahrung in Jahren
Angaben zur Organisation
Bei der Abfrage der Branche wurden folgende Branchen zum Ankreuzen vorgeschla-
(2 Nennungen) - Menschlichkeit - Ehrlichkeit - Konfliktmanagement - Soft Skills werden wichtiger als Hard
Skills
- Sozialkompetenz wird in Zukunft im täglichen Arbeitsumfeld noch wichtiger werden, da die Loyalität der Mitarbeiter zum Unternehmen stetig abnimmt. (2 Nennungen)
- ganzheitliches Persönlichkeitsverständnis von Menschen, die man führt
- Abschaffung von hindernden Gehaltsmodellen, die Zweifel und Strafe vor Wertschätzung und Vertrauen stellen
- Verbundenheit mit der Firma und seinen Mitarbeitern. Weg vom schnellen kassieren und weiterziehen.
Tab. 10: Zusätzlich genannte Kompetenzen für die Umsetzung der künftigen Aufgaben
56
4. Diskussion In der Diskussion der Resultate werden zuerst die Inhalte des theoretischen und empiri-
schen Teils zusammengefasst. Darauf folgen die Methodenkritik sowie die Interpreta-
tion der Ergebnisse. Das Kapitel wird durch die Schlussfolgerungen im letzten Ab-
schnitt abgerundet.
4.1. Zusammenfassung
Diese Bachelorarbeit dient der Überprüfung, ob sich die künftigen Anforderungen an
Führungskompetenzen, welche in der Literatur beschrieben werden, in der Praxis wider-
spiegeln. Aus dem theoretischen Teil ist hervorgegangen, dass es sich lohnt, eine inte-
grative Führung anzustreben. Mittels einer Online-Befragung wurde bei insgesamt 72
Führungspersonen erhoben, wie sie die zukünftigen Anforderungen an die Kompeten-
zen von Führungskräften einschätzen.
4.2. Kritische Betrachtung der Untersuchung
Freiwillige Teilnahme
Die Untersuchung wurde auf freiwilliger Basis durchgeführt. Gemäss Bortz und Döring
(2006, S. 73) sind freiwillige Teilnehmende weniger autoritär als Probandinnen und
Probanden, die sich der Untersuchung verweigern. Dazu könnte die Hypothese gestellt
werden, dass möglicherweise die Nichtantwortenden sich entweder nicht für die künfti-
gen Anforderungen interessieren oder von autoritärer Natur sind. Dadurch könnte ver-
mutet werden, dass Verweigerer die Entwicklung der Anforderungen in Zukunft anders
einschätzen würden, also eher weniger integrative und weiche Kompetenzen als wichtig
beurteilen würden. Gemäss Bortz und Döring (2006, S. 256) ist ein hoher Fragebogen-
rücklauf besonders dann wichtig, wenn davon ausgegangen werden kann, dass sich
antwortende und nichtantwortende Personen in Bezug auf die untersuchten Merkmale
systematisch unterscheiden. Dies könnte in dieser Studie der Fall sein, daher ist die
Repräsentativität der Untersuchung in Frage zu stellen.
57
Anzahl Untersuchungsteilnehmende
Da die vermutete Unterschiedlichkeit zwischen freiwillig Teilnehmenden und Verwei-
gernden eine möglichst hohe Stichprobe erfordert, bestärkt die Anzahl der Probandin-
nen und Probanden den Verdacht auf die verminderte Repräsentativität.
Wissenschaftliches Fundament
Die zu beurteilenden Aufgaben und einige der zur Beurteilung vorgelegten Kompeten-
zen wurden von der Autorin in Zusammenarbeit mit dem Forschungsteam erarbeitet
(vgl. Absatz 3.2.2.) und sind daher nicht wissenschaftlich abgestützt. So verhält es sich
auch mit der Einteilung der Aufgaben in die Bereiche Organisation, Führung und
Selbst. Daher kann nicht bestätigt werden, dass der Fragebogen valide ist.
Standardisierung
Durch die Durchführung via Online-Fragebogen mit einem einleitenden Schreiben, das
per E-Mail versandt wurde, konnte ein gewisser Grad an Standardisierung gewährleistet
werden. Auf die begleitete Durchführung der Befragung musste aufgrund der hohen
Auslastung der Führungskräfte verzichtet werden.
4.3. Interpretation der Ergebnisse
Wichtigkeit der heutigen Aufgaben
Auffällig ist, dass erst an zwölfter Stelle eine organisationale Aufgabe erscheint, dies ist
die Aufgabe „Klare Ziel- und Zeitvorgaben“. Das legt die Interpretation nahe, dass
Führungsthemen und Themen, welche die Persönlichkeit betreffen, schon heute wichti-
ger bewertet werden als organisatorische Aufgaben. Dies wird durch die Tatsache be-
stärkt, dass auf den ersten vier Rängen Aufgaben platziert sind, bei welchen die Mitar-
beitenden im Mittelpunkt stehen.
Zusätzlich genannte heutige Aufgaben
Aufschlussreich ist auch, dass sich 13 von 20 zusätzlich genannten Aufgaben auf die
Mitarbeitenden beziehen. Dies sind: „Vorbildfunktion (3x genannt)“; „Unternehmens-
kultur etablieren/vorleben“; „Nähe zum Mitarbeitenden (Betrieb) bewahren“; „Mitarbei-
Dass das „ethische Grundverständnis unternehmerischen Handelns“ auf Platz 2 vor-
zufinden ist, scheint aufgrund der Bewertung der Aufgaben, sehr plausibel. Für die
Umsetzung der folgenden, im Vorfeld als wichtig erachteten Aufgaben ist ethisches
Gedankengut wie auch unternehmerisches Denken und Handeln unabdingbar:
- In unternehmerischen Zusammenhängen denken
- Mitarbeitenden mit Wertschätzung begegnen
- Motivation ausstrahlen
- Mitarbeitende entsprechend ihrem Potential fordern und fördern
- Erfolge von Mitarbeitenden anerkennen
- Verantwortung den Mitarbeitenden überlassen (empowerment)
- Klare Werte vertreten
- Visionen entwickeln
- Prozesse abteilungs- und bereichsübergreifend abstimmen
„Vernetztes Organisationsdenken“ ist Grundvoraussetzung, um in unternehmerischen
Zusammenhängen zu denken. Die Wichtigkeit dieser Kompetenz widerspiegelt die
Bedeutsamkeit des ganzheitlichen Ansatzes in der Führungsphilosophie.
„Neugier und Flexibilität“ werden benötigt, um die Aufgaben, „Veränderungsprozesse
gestalten“, „Visionen entwickeln“, „Mitarbeitende entsprechend ihrem Potenzial for-
dern und fördern“ und „Verantwortung den Mitarbeitenden überlassen (empower-
ment)“, wahrzunehmen. Weiter ist diese Kompetenz unerlässlich für das Interesse an
Weiterentwicklung. Da diese Aufgaben als wichtig erachtet werden, überzeugt die posi-
tive Bewertung der Kompetenz „Neugier und Flexibilität“. Wie im Theorieteil, bestätigt
sich auch in der Praxis, dass Neugier und Flexibilität überall von grosser Bedeutung ist.
So wird in der Theorie U von Scharmer (2005) Neugier vorausgesetzt, um sich selbst
und die Umwelt wahrzunehmen und zu reflektieren. Weiter gründet die lernende Orga-
nisation (Cloke & Goldsmith, 2007; Gregor, 2006) letztendlich auf Neugier und
Flexibilität. Auch in den ganzheitlichen Führungsansätzen bei Becker (2006; vgl. Kap.
2.5.2.), Cloke und Goldsmith (2007; vgl. Kap. 2.5.4.) sowie bei Harbig (2007; vgl. Kap.
2.5.5.) wird die Wirksamkeit von Flexibilität und Neugier diskutiert.
Platz 6 belegt die Kompetenz „Fähigkeit zu persönlicher und organisationaler Selbstre-
flexion“, welche für Aufgaben wie „in unternehmerischen Zusammenhängen denken“,
„Motivation ausstrahlen“, „Erfolge von Mitarbeitenden anerkennen“, „Interesse an
65
Weiterentwicklung“, „Veränderungsprozesse gestalten“ oder „Visionen entwickeln“,
von grosser Bedeutung sind. Diese Beurteilung bestätigt erneut die im Theorieteil be-
schriebenen Führungstrends. Die von Scharmer (2005) ausgearbeitete Theorie U befasst
sich einzig mit der Entwicklung der Wahrnehmung. Mit dieser Weiterentwicklung
könnten Führungspersonen die Kompetenz „Fähigkeit zu persönlicher und organisati-
onaler Selbstreflexion“ weiterentwickeln. Auch im Kapitel 2.4.3. wird die Kompetenz
der Reflexion vorausgesetzt. So kann ohne Reflexion weder Gerechtigkeit, noch das
rechte Mass ausgeübt werden. Weiter spielt auch in den ganzheitlichen Führungsansät-
zen die Reflexionsfähigkeit eine bedeutende Rolle. So beschreiben Becker (2006; vgl.
Kap. 2.5.2., Abschn. Perspektivenwechsel, Erkennen und Agieren, etc.), Cloke und
Goldsmith (2007; vgl. Kap. 2.5.4., Charakterliche Kompetenz, Kompetenz in revoluti-
onärem Denken, etc.) sowie Harbig (2007; vgl. Kap. 2.5.5, Fähigkeit zu persönlicher
und organisationaler Selbstreflexion) die Bedeutsamkeit dieser Kompetenz.
Die Tabelle 16 zeigt Kompetenzen, welche zur Umsetzung der künftigen Aufgaben von
mehr als 20% der Probandinnen und Probanden als „von Vorteil“ oder “irrelevant”
bewertet wurden.
Rang Kompetenz 12 Fachkompetenz 11 Interkulturelle Kompetenz 10 Gestalten von Beziehungen Tab. 16: Kompetenzen, welche zur Umsetzung der künftig anstehenden Aufgaben zu mindestens 20% als
„von Vorteil“ oder „irrelevant“ beurteilt wurden
Die „Fachkompetenz“ wurde in der Untersuchung als die am wenigsten wichtige Kom-
petenz für die Zukunft genannt. Dies überschneidet sich mit den Beurteilungen der
Aufgaben. So benötigen Aufgaben wie, „Motivation ausstrahlen“, „Mitarbeitenden mit
Wertschätzung begegnen“, „Interesse an Weiterentwicklung“ oder „Klare Werte vertre-
ten“, keine „Fachkompetenz“, um diese zu bewältigen.
Dass die „interkulturelle Kompetenz“ als wenig wichtig beurteilt wird, kann, wie die
auf dem letzten Rang platzierte heutige Aufgabe „Interesse an anderen Kulturen“, er-
neut auf die Tätigkeitsregionen der Probandinnen und Probanden zurückgeführt werden.
Was hingegen erstaunlich wirkt, ist die Beurteilung der Kompetenz „Gestalten von Be-
ziehungen“. So ist diese Kompetenz Voraussetzung für die folgend aufgelisteten, von
den Untersuchungsteilnehmenden schon heute als „wichtig“ erachteten, sowie als „ten-
denziell wichtiger werdend“ bewerteten Aufgaben:
66
- Mitarbeitenden mit Wertschätzung begegnen
- Erfolge von Mitarbeitenden anerkennen
- Mitarbeitende entsprechend ihrem Potential fordern und fördern
- Mitarbeitende regelmässig informieren
- Veränderungsprozesse gestalten
- Verantwortung den Mitarbeitenden überlassen (empowerment)
- Prozesse abteilungs- und bereichsübergreifend abstimmen
Natürlich ist die Beziehungsgestaltung auch für weitere Aufgaben, welche in dieser kur-
zen Aufzählung nicht enthalten sind, enorm wichtig. Die einzige Interpretation für die
Bewertung dieser Kompetenz scheint jene zu sein, dass die Kompetenz „Gestalten von
Beziehungen“ von den Probandinnen und Probanden als selbstverständlich erachtet
wird.
Zusätzlich genannte Kompetenzen
Bei der Abfrage der für die Umsetzung der künftigen Aufgaben notwendigen Kompe-
tenzen wurde den Probandinnen und Probanden wiederum die Möglichkeit eingeräumt,
zusätzliche Kompetenzen zu nennen. 11 Personen haben von dieser Option Gebrauch
gemacht und insgesamt 18 Kompetenzen zusammen getragen. Erneut festigt sich, dass
künftig weichere Kompetenzen an Wichtigkeit gewinnen. Dies zeigen folgende Be-
lichkeit“, „Leidenschaft“, „Soft Skills werden wichtiger als Hard Skills“, „Sozialkom-
petenz (2 Nennungen) wird in Zukunft im täglichen Arbeitsumfeld noch wichtiger wer-
den, da die Loyalität der Mitarbeiter zum Unternehmen stetig abnimmt.“, „Abschaffung
von hindernden Gehaltsmodellen, die Zweifel und Strafe vor Wertschätzung und Ver-
trauen stellen“, „Verbundenheit mit der Firma und seinen Mitarbeitern. Weg vom
schnellen kassieren und weiterziehen.“ und schliesslich „ganzheitliches Persönlichkeits-
verständnis von Menschen, die man führt“. Zudem thematisieren die Untersuchungs-
teilnehmenden auch die steigenden Anforderungen, indem sie folgende Erläuterungen
anführen: „Effizienz und Effektivität wird in Bezug auf den Erfolg in zunehmendem
Maße eine wichtige Rolle spielen!“, „Stressresistenz“, „Belastbarkeit“, „Verantwor-
tungsbewusstsein“, „Konfliktmanagement“. Weiter scheinen die Befragten nach
Ausgeglichenheit und Gelassenheit zu streben, was aus den Nennungen „Workbalance“
und „Erfahrung“ hervorgeht. Zwischen diesen Eigenschaften und der ganzheitlichen
Führung entsteht eine förderliche Wechselwirkung.
67
4.4. Fazit und Ausblick
4.4.1. Beantwortung der Fragestellung Aus der Interpretation der Auswertung lässt sich schliessen, dass sich die Führungs-
philosophie gemäss Hypothese in Richtung integratives Führen entwickelt. Die ethische
Werthaltung von Führungskräften wird in Zukunft enorm an Wichtigkeit gewinnen.
Zudem wird die Wertschätzung der Mitarbeitenden als enorm wichtig bewertet.
Aufgrund dieser Ergebnisse könnten die drei gestellten Hypothesen verifiziert werden:
1. Die Führungsmentalität entwickelt sich in Richtung integrative Führung.
2. Die Werthaltung und Ethik der Führungskräfte gewinnt zunehmend an Bedeutung.
3. Den Mitarbeitenden wird vermehrt Beachtung geschenkt.
Da jedoch die Repräsentativität dieser Untersuchung nicht gewährleistet ist, kann die
Verifikation der Hypothesen nicht vollständig abgeschlossen werden.
4.4.2. Weiterführende Gedanken und Ausblick Da diese Untersuchung nicht repräsentativ ist, wäre eine weiterführende Prüfung
dieser Hypothesen wünschenswert. Die Erforschung dieser Fragestellung ist mit
der vorliegenden Bachelorarbeit nicht abgeschlossen, sondern wird am IAP wei-
terverfolgt. Daher kann mit einer repräsentativen Überprüfung gerechnet werden.
Auf der Grundlage der Erkenntnisse dieser Untersuchung wäre eine Ausarbeitung
der Möglichkeiten, wie diese eher weichen Kompetenzen in der Selektion gemes-
sen werden können, sehr hilfreich. Eine Forschung in diese Richtung wird mit
grosser Wahrscheinlichkeit durch die Auftraggeber dieser Untersuchung
sichergestellt.
Zudem wäre es interessant zu überprüfen, wie die weichen Kompetenzen der
bereits angestellten Führungskräfte entwickelt werden können. Dies wäre für ein
Unternehmen – je nach Aufwand der Kompetenzentwicklung – günstiger, als mit-
tels aufwändigem Selektionsverfahren neue Führungskräfte einzustellen.
68
5. Abstract
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der Frage, ob sich die Führungsmentali-
tät in der Praxis ebenfalls in Richtung integrativer Führung bewegt, wie diese in der
Literatur beschrieben wird.
Um die Grundlagen der Beantwortung der Fragestellung und Hypothesen zu bilden,
wurde in einem theoretischen Teil eine Literaturauswahl über die Entwicklung der Füh-
rungsansätze aufgearbeitet. Die Führungstendenzen in der Praxis wurden mittels On-
line-Befragung bei Führungskräften erhoben. Der Fragebogen war in drei Teile geglie-
dert. Um den Ist-Zustand zu erfassen wurden Aufgaben im heutigen Kontext zur Bewer-
tung vorgelegt. Im zweiten Teil wurden die Probandinnen und Probanden zur einge-
schätzten Entwicklung derselben Aufgaben mit Blickwinkel auf die Zukunft befragt. Im
letzten Drittel bewerteten die Untersuchungsteilnehmenden die Wichtigkeit von Kom-
petenzen für die Umsetzung der künftigen Aufgaben.
Die Fragestellung wurde weitgehend verifiziert. Eine vollständige Verifizierung ist aus
Repräsentativitätsgründen nicht möglich.
Die in der Literatur beschriebenen Anforderungen an künftige Führungskräfte spiegeln
sich im Ergebnis der Untersuchung wider. Das Resultat der Forschung zeigt, dass Mit-
arbeitende an Wichtigkeit gewinnen und wertgeschätzt, gefordert, gefördert und weiter-
entwickelt werden sollen. Zudem soll gewährleistet werden, dass sie mehr Selbstver-
antwortung übernehmen dürfen. Dem Aspekt der Ganzheitlichkeit wird in der
Führungskultur mehr Gewicht zugeschrieben, was bedeutet, dass persönliche und
organisationale Selbstreflexion, vernetztes Organisationsdenken und die Entwicklung
zur lernenden Organisation angestrebt werden sollen. Zudem wurde die in der Literatur
festgehaltene Forderung von mehr Ethik und wertorientierter Haltung der Führungs-
kräfte durch die Befragung von Führungspersonen bestätigt.
69
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71
7. Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Die vier Richtungen der Führung (Gölzner, 2006, S. 33) (überarbeitete Darstellung)..............23 Abb. 2: Entwicklungsfelder von Führung und Management (Cloke & Goldsmith, 2007, S. 42)...........26 Abb. 3: Verteilung des Geschlechts .......................................................................................................41 Abb. 4: Altersverteilung.........................................................................................................................41 Abb. 5: Dauer der aktuellen Tätigkeit in Führungsposition ...................................................................42 Abb. 6: Führungserfahrung in einer vergangenen Führungsposition .....................................................42 Abb. 7: Gesamte Führungserfahrung in Jahren......................................................................................43 Abb. 8: Branchenverteilung ...................................................................................................................43 Abb. 9: Tätigkeitsregion.........................................................................................................................44 Abb. 10: Verteilung der Funktionen.........................................................................................................44 Abb. 11: Anzahl Beschäftigte im Unternehmen.......................................................................................45 Abb. 12: Führungsspanne der befragten Personen ...................................................................................45 Abb. 13: Anzahl direkt untergeordnete Personen.....................................................................................46 Abb. 14: Hierarchiestufen unterhalb der befragten Personen...................................................................46 Abb. 15: Hierarchiestufen oberhalb der befragten Personen....................................................................47 Abb. 16: Wichtigkeit der heutigen Aufgaben...........................................................................................48 Abb. 17: Entwicklungstendenzen der Aufgaben in Zukunft (Reihenfolge nach Wichtigkeit) .................51 Abb. 18: Entwicklungstendenzen der Aufgaben in Zukunft (Reihenfolge nach Unwichtigkeit) .............52 Abb. 19: Wichtigkeit der Kompetenzen zur Umsetzung der zukünftigen Aufgaben
(Reihenfolge nach Wichtigkeit) ................................................................................................54 Abb. 20: Wichtigkeit der Kompetenzen zur Umsetzung der zukünftigen Aufgaben
(Reihenfolge nach Unwichtigkeit) ............................................................................................54
72
8. Tabellenverzeichnis Tab. 1: Unterschiede zwischen Manager und Führungspersönlichkeit nach Bennis
(eigene Darstellung) ..................................................................................................................25 Tab. 2: Quellen der im Fragebogen verwendeten Kompetenzen...........................................................36 Tab. 3: Heutige Aufgaben mit Wichtigkeit über Skalenwert 9 (Mittelwert) .........................................48 Tab. 4: Heutige Aufgaben mit Wichtigkeit unter Skalenwert 8 (Mittelwert) ........................................49 Tab. 5: Zusätzlich genannte heutige Aufgaben......................................................................................50 Tab. 6: Rangfolge der „tendenziell wichtiger“ werdenden Aufgaben in Zukunft bis zu 50%...............52 Tab. 7: Rangfolge der „tendenziell weniger wichtig“ werdenden Aufgaben in Zukunft über 10% ......53 Tab. 8: Rangfolge der wichtiger werdenden Kompetenzen in Zukunft über 45%.................................54 Tab. 9: Rangfolge der weniger wichtigen Kompetenzen in Zukunft
(Summe der Wertungen „von Vorteil“ + „irrelevant“ über 20 %) ............................................55 Tab. 10: Zusätzlich genannte Kompetenzen für die Umsetzung der künftigen Aufgaben ......................55 Tab. 11: Entwicklung der wichtigsten heutigen Aufgaben in Zukunft....................................................58 Tab. 12: Entwicklung der heutigen unwichtigsten Aufgaben in Zukunft ................................................59 Tab. 13: In Zukunft wichtiger werdende Aufgaben.................................................................................60 Tab. 14: In Zukunft „tendenziell weniger wichtig“ werdende Aufgaben................................................62 Tab. 15: Wichtigste Kompetenzen zur Umsetzung der künftigen Aufgaben ..........................................63 Tab. 16: Kompetenzen, welche zur Umsetzung der künftig anstehenden Aufgaben
zu mindestens 20% als „von Vorteil“ oder „irrelevant“ beurteilt wurden.................................65
9. Anhang Anhang I: Anschreiben per E-Mail .............................................................................. 1
Anhang II: Reminder per E-Mail ................................................................................... 2
Anhang III: Fragebogen – Version Pretest...................................................................... 3
Anhang IV: Fragebogen – Version Durchführung........................................................ 12
Anhang V: Daten der heutigen und künftigen Aufgaben sowie Kompetenzen ........... 21
Die im Anhang publizierten Daten sind nicht vollständig. Umfangreichere Daten können bei der Autorin eingesehen werden.
I. Anschreiben per E-Mail
Anhang: Seite 1 / 34
Betreff: Untersuchung künftige Anforderungen an Führungskompetenzen Guten Tag Nach Rücksprache mit der HR-Leitung und [übergeordneter Vorgesetzter] frage ich Sie für folgende Umfrage an. Die Befragung ist freiwillig, für Ihre Teilnahme bin ich Ihnen sehr dankbar. Wer ich bin Ich studiere Angewandte Psychologie an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaft (ZHAW), belege die Vertiefungsrichtung Arbeits- und Organisationspsychologie und bin momentan im Praktikum bei der Personalentwicklung. Für den Abschluss des Bachelors schreibe ich die Bachelorarbeit zum Thema künftige Kompetenzanforderungen an Führungskräfte. Einleitung Die Wirtschaft entwickelt sich ständig weiter. Mit ihr die Anforderungen an Führungskräfte. In der Literatur werden verschiedene Ideen und Stossrichtungen beschrieben, wie sich die künftigen Erwartungen an Kompetenzen von Führungskräften entwickeln werden. Uns interessiert, ob sich solche Veränderungstrends auch in der Praxis vorfinden, und wie sich diese abzeichnen. Aus diesem Grund führt das Departement Angewandte Psychologie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Angewandte Psychologie (IAP) eine Untersuchung durch. Die Resultate dieser Erhebung werden in einer Bachelorarbeit aufbereitet und für eine weiterführende Studie verwendet. Sie als Führungsperson Auch für Sie, als Führungsperson, dürften diese Ergebnisse von Nutzen sein. Wir legen Wert auf Ihre Meinung und Ihre Einschätzung der Entwicklung und sind Ihnen sehr dankbar, wenn Sie unsere Forschung unterstützen. Folgend finden Sie den Link zum Online-Fragebogen. Der zeitliche Aufwand für die Beantwortung der Fragen beläuft sich auf 15 - 25 Minuten. Für Ihre zur Verfügung gestellte Zeit bedanken wir uns jetzt schon herzlich. http://www.surveymonkey.com/s.aspx?sm=ez5eNpwmkELGKEqjSHzAaA_3d_3d Sind Sie persönlich an den Ergebnissen interessiert? Melden Sie sich bitte direkt per E-Mail bei mir. Auch für weitere Anliegen, Fragen oder Bemerkungen kontaktieren Sie mich ungeniert. Vielen Dank, viel Spass beim Ausfüllen der Umfrage und einen schönen Tag! Freundliche Grüsse
II. Reminder per E-Mail
Anhang: Seite 2 / 34
Betreff: Untersuchung künftige Anforderungen an Führungskompetenzen Guten Tag Vor einiger Zeit habe ich Sie angefragt, ob Sie mich bei der Untersuchung der künftigen Anforderungen an Führungskompetenzen unterstützen. Haben Sie mir Ihre kostbare Zeit zur Verfügung gestellt, so bedanke ich mich ganz herzlich. Einige von Ihnen haben in der Online-Befragung Ihr Interesse an den Auswertungen vermerkt. Da die Durchführung anonymisiert ist, kann ich nicht eruieren, welche Teilnehmenden dies sind und bitte diejenigen, sich per E-Mail bei mir zu melden. Falls Sie den Fragebogen noch nicht ausgefüllt haben und dies noch tun möchten, bitte ich Sie bis spätestens am 15. April 2009 teilzunehmen. Ich bedanke mich und wünsche Ihnen eine gute Zeit. Freundliche Grüsse Anmerkung: [Dem Reminder wurde das vorgängige E-Mail angehängt, um den angeschriebenen Personen zu ermöglichen, die erste Nachricht nochmals zu lesen und den Link zur Online-Befragung direkt zur Verfügung zu stellen.]
III. Fragebogen – Version Pretest
Anhang: Seite 3 / 34
Online-Fragebogen Legende: Page Neue Seite im Online-Tool
Standardschrift Text der für Probanden zu sehen ist
Kursivschrift Bemerkungen Page: Einstieg Sehr geehrte Teilnehmende Vielen Dank für Ihr Interesse und Ihre Bereitschaft, an der Befragung teilzunehmen. Diese Umfrage findet im Rahmen einer Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) Departement Psychologie zum Thema Führungskompetenzen statt. Ziel dieser Untersuchung ist, zu überprüfen, welche Kombination von Kompetenzen Führungskräfte benötigen, um derzeitigen und künftigen Anforderungen in der Wirtschaft gerecht zu werden. Die Ergebnisse werden in einer Bachelorarbeit aufbereitet sowie für eine umfassendere Forschungsstudie verwendet. Die Bearbeitung des Fragebogens dauert ca. 15 – 20 Minuten. Ihre Angaben werden vertraulich behandelt. Sind Sie derzeit in einer Führungsposition? Antwort zum ankreuzen: O Nein O Ja Page für Antwort Nein: Zielgruppe dieser Untersuchung sind Führungskräfte. Leider können Sie deshalb nicht an der Umfrage teilnehmen. Vielen Dank für Ihr Interesse. Befragung ist beendet Page für Antwort Ja: Weiterführender Fragebogen 1. Die erfolgreiche Führungsperson Vielen Dank für Ihre Teilnahme! Vielleicht haben Sie einmal die erfolgreiche Führungsperson selbst erlebt oder Sie kennen eine Person, die als erfolgreiche Führungsperson gilt. Sind Sie in Ihrer Karriere schon einmal einer erfolgreichen Führungsperson begegnet? Antwort zum ankreuzen: O Ja O Nein Page für Antwort Nein: Der erfolgreichen Führungsperson noch nicht begegnet Sie durften also die erfolgreiche Führungsperson noch nicht erleben. Dann möchten wir Sie kurz fragen: Welche Eigenschaften und Verhaltensweisen müsste eine Führungskraft zeigen, damit Sie sie als erfolgreich bezeichnen würden? Beschreiben Sie sie bitte anhand von Stichworten. Feld für Antwort
III. Fragebogen – Version Pretest
Anhang: Seite 4 / 34
Page für Antwort Ja: Der erfolgreichen Führungsperson begegnet Was sind/waren die Eigenschaften und Verhaltensweisen, die diese Führungskraft zeigt/e? Beschreiben Sie sie bitte anhand von Stichworten. Feld für Antwort Page: Weiterführender Fragebogen: 2. Heutige Aufgaben von Führungskräften Im Folgenden sehen Sie eine Liste der Aufgaben von Führungskräften. Wir bitten Sie, die Aufgaben nach ihrer Wichtigkeit von "unwichtig" bis "sehr wichtig" einzuschätzen. Beachten Sie bitte, dass Sie bei der Gewichtung eine Priorisierung vornehmen. Organisation: 1
Regelmässige Information über Markttrends und Wettbewerber einholen
O O O O O O
Klare Ziel- und Zeitvorgaben O O O O O O
Visionen entwickeln O O O O O O
Strategische Zielsetzungen festlegen und vereinbaren O O O O O O
Veränderungsprozesse gestalten O O O O O O
Weitere (bitte Wichtigkeit angeben):
III. Fragebogen – Version Pretest
Anhang: Seite 5 / 34
Führung: 1
unwichtig 2 3 4 5
sehr wichtig irrelevant
Aufgaben delegieren O O O O O O
Verantwortung den Mitarbeitenden überlassen (empowerment) O O O O O O
Mitarbeitende in Entscheidungs-prozesse mit einbeziehen O O O O O O
Entscheiden über Einsatz von Ressourcen, Zeitpläne, Umgang mit Ergebnissen
O O O O O O
Priorisieren von Aufgaben bezogen auf die allgemeine Zielsetzung O O O O O O
Klare Vorgaben machen O O O O O O
Mitarbeitende entsprechend ihrem Potenzial fordern und fördern O O O O O O
Erfolge von Mitarbeitenden anerkennen O O O O O O
Fehler ausgleichen O O O O O O
Mitarbeitenden klare Rückmeldungen geben O O O O O O
Mitarbeitende regelmässig informieren O O O O O O
Regelmässig Informationen von Mitarbeitenden einholen O O O O O O
Team- und Organisations-entwicklungen gestalten O O O O O O
Auswahl von Mitarbeitenden O O O O O O
Weitere (bitte Wichtigkeit angeben): Rollenverständnis (Selbst): 1
unwichtig 2 3 4 5
sehr wichtig irrelevant
Motivation ausstrahlen O O O O O O
Mitarbeitenden mit Wertschätzung begegnen O O O O O O
Strukturiert vorgehen O O O O O O
In unternehmerischen Zusammenhängen denken O O O O O O
Entscheidungsfreudig O O O O O O
Interesse an anderen Kulturen O O O O O O
Interesse an Weiterentwicklung O O O O O O
Klare Werte vertreten O O O O O O
Weitere (bitte Wichtigkeit angeben):
III. Fragebogen – Version Pretest
Anhang: Seite 6 / 34
Page: Weiterführender Fragebogen: 3. Aufgaben von Führungskräften in Zukunft Diese Aufgaben sollen nun darauf beurteilt werden, ob sie im Verhältnis zu heute weniger wichtig, wichtiger oder gleichbleibend sind. Zur Vorstellung der Führungsaufgaben in der Zukunft (in 10 – 15 Jahren, d.h. 2019 – 2024) können Sie die folgenden Fragen als Gedankenstütze verwenden: "Stellen Sie sich das Jahr 2020 vor. Wo sehen Sie dann Ihren Arbeitgeber? Was für eine Strategie, Vision wird herrschen? Wie hat sich der Markt bis dahin weiterentwickelt? Wie sehen die Konkurrenzverhältnisse aus? Welche Art der Führung wird dann notwendig sein?" Organisation: tendenziell
weniger wichtig gleichbleibend tendenziell wichtiger
Regelmässige Information über Markttrends und Wettbewerber einholen
O O O
Klare Ziel- und Zeitvorgaben O O O
Visionen entwickeln O O O
Strategische Zielsetzungen festlegen und vereinbaren O O O
Veränderungsprozesse gestalten O O O
Weitere (bitte Tendenz angeben):
III. Fragebogen – Version Pretest
Anhang: Seite 7 / 34
Führung: tendenziell
weniger wichtig gleichbleibend tendenziell wichtiger
Aufgaben delegieren O O O
Verantwortung den Mitarbeitenden überlassen (empowerment) O O O
Mitarbeitende in Entscheidungs-prozesse mit einbeziehen O O O
Entscheiden über Einsatz von Ressourcen, Zeitpläne, Umgang mit Ergebnissen
O O O
Priorisieren von Aufgaben bezogen auf die allgemeine Zielsetzung O O O
Klare Vorgaben machen O O O
Mitarbeitende entsprechend ihrem Potenzial fordern und fördern O O O
Erfolge von Mitarbeitenden anerkennen O O O
Fehler ausgleichen O O O
Mitarbeitenden klare Rückmeldungen geben O O O
Mitarbeitende regelmässig informieren O O O
Regelmässig Informationen von Mitarbeitenden einholen O O O
Team- und Organisations-entwicklungen gestalten O O O
Auswahl von Mitarbeitenden O O O
Weitere (bitte Tendenz angeben): Rollenverständnis (Selbst): tendenziell
weniger wichtig gleichbleibend tendenziell wichtiger
Motivation ausstrahlen O O O
Mitarbeitenden mit Wertschätzung begegnen O O O
Strukturiert vorgehen O O O
In unternehmerischen Zusammenhängen denken O O O
Entscheidungsfreudig O O O
Interesse an anderen Kulturen O O O
Interesse an Weiterentwicklung O O O
Klare Werte vertreten O O O
Weitere (bitte Tendenz angeben):
III. Fragebogen – Version Pretest
Anhang: Seite 8 / 34
Page: Weiterführender Fragebogen 4. Neue Führungstrends In der öffentlichen Diskussion zum Thema Führung zeichnen sich verschiedene neue Trends und Führungskonzepte ab. Halten Sie sich über Führungstrends auf dem Laufenden? Antwort zum ankreuzen: O Ja O Nein Page für Antwort Ja: Wie tun Sie das? Feld für Antwort Welche Führungstrends sind Ihnen bekannt? Feld für Antwort Welcher von Ihnen genannte Führungstrend wird sich in den nächsten Jahren durchsetzen? Feld für Antwort Page für Antwort Nein: Warum nicht? Feld für Antwort Von den folgenden Führungstrends wird sich in den nächsten Jahren durchsetzen... Antwort zum ankreuzen: O Integratives Führen O Kooperatives Führen O Führen nach ethischen Grundlagen Page: Weiterführender Fragebogen 5. Zukünftige Führungskompetenzen Im Folgenden sehen Sie eine Liste von Führungskompetenzen. Wir bitten Sie nun die für zukünftige Aufgaben (in 10 – 15 Jahren, d.h. 2019 – 2024) benötigten Kompetenzen einzuschätzen. Zwingend Wichtig Von
Vorteil Irrevelant
Fähigkeit zu persönlicher und organisationaler Selbstreflexion: Sich selbst, sowie das Unternehmen reflek-tieren können, um die erkannten Stärken und Schwächen zielgerichtet einsetzen und komplementär ausgleichen zu können
O O O O
Vernetztes Organisationsdenken: Systemische Zusammenhänge innerhalb der Organisation erkennen; Interaktionen zwischen einzelnen Teilen und Ebenen der Organisation wahrnehmen und deren Muster erkennen
O O O O
Umgang mit Komplexität: Umgang mit Komplexität innerhalb wie auch ausserhalb der Organisation; Aus-halten von Mehrdeutigkeit und Wider-sprüchen; Orientierung in komplexem Umfeld
O O O O
III. Fragebogen – Version Pretest
Anhang: Seite 9 / 34
Zwingend Wichtig Von Vorteil Irrevelant
Neugier und Flexibilität: Eigene Neugier und Flexibilität vorleben; Lernbereitschaft der Mitarbeitenden fördern; lernende Organisation entstehen und bestehen lassen
O O O O
Gestalten von Beziehungen: Gestaltung von Beziehungen mit sozialer und emotionaler Kompetenz innerhalb und ausserhalb der Unternehmung basierend auf Vertrauen und Integrität
O O O O
Interkulturelle Kompetenz: Offen sein für Verschiedenartigkeit; Wertschätzen von Andersartigkeit als Möglichkeit für Neues; Chance und Stärke in der Vielfalt sehen; Toleranz fördern
O O O O
Ethisches Grundverständnis unternehmerischen Handelns: Loyalität; Wertschätzung für alle Mitarbeitenden; ehrlicher und von Nachhaltigkeit geprägter Umgang mit den anvertrauten Ressourcen und Mitarbeitenden; Übernahme von Verantwortung für den langfristigen Erfolg des Unternehmens
O O O O
Entscheidungskompetenz: Entscheidungen zeitgerecht treffen; delegieren; Prioritäten und Ziele setzen und überprüfen; Beharrlichkeit
O O O O
Durchsetzungsvermögen: Gesundes Durchsetzungsvermögen bei Konfrontationen von Mitarbeitenden; beim Delegieren; beim Prozess- und Zeitmanagement
O O O O
Fachkompetenz: Fachliche Fertigkeiten; Motivation sich weiterzubilden; fachliches Lernen; TQM; Ziele setzen und überprüfen
O O O O
Logisches, analytisches und organisatorisches Denken: Auf Logik und Analysen basierende Entscheidungen; hoher Intellekt; organisatorisches Verständnis
O O O O
Strategisches Denken und Management: Orientierung an Ergebnissen; Strategie im Visier behalten; aus Distanz und über Systeme führen und managen; Visionen und Ziele ausarbeiten und verfolgen
O O O O
Und was glauben Sie, welche Fähigkeiten und Verhaltensweisen sonst noch in der Zukunft nötig sein werden?
III. Fragebogen – Version Pretest
Anhang: Seite 10 / 34
Page: Weiterführender Fragebogen 6. Demographische Angaben zur Person Um eine detaillierte Auswertung der Untersuchung erstellen zu können, bitten wir Sie um einige Angaben zu Ihrer Person und Organisation. Besten Dank für das Ausfüllen. Alter in Jahren Antwort in Drop-down-Menu auswählen plus Feld für mehr als 65 Geschlecht Antwort zum ankreuzen: O Weiblich O Männlich Sie sind in dieser Position seit (in Jahren): Antwort in Drop-down-Menu auswählen plus Feld für mehr als 20 Waren Sie zuvor schon einmal in einer Führungsposition tätig? Antwort zum ankreuzen: O Nein O Ja Wenn Ja, was ist die gesamte Führungserfahrung (inkl. aktuelle Position) in Jahren? Antwort in Drop-down-Menu auswählen plus Feld für mehr als 20 Page: Weiterführender Fragebogen Angaben zur Organisation Branche der Organisation: Antwort zum ankreuzen: O Dienstleistung O Handel, Transport O Telekommunikation O Industrie O Verwaltung O Sozial- und Gesundheitswesen O Bildungswesen O Andere:
Feld für Antwort In welcher Region arbeiten Sie vorwiegend? Antwort in Drop-down-Menu auswählen:
- Grossraum Zürich/Winterthur - Schaffhausen und Umgebung - Aargau-Solothurn - Basel und Umgebung - Bern und Umgebung - Ostschweiz und Graubünden - Zentralschweiz - Westschweiz - Wallis und Tessin - Ganze Schweiz
Was ist Ihre Funktion in der Organisation? Antwort zum ankreuzen: O CEO O Mitglied der Geschäftsleitung O Vorgesetzte(r) im oberen Management O Vorgesetzte(r) im mittleren Kader O Team-/Gruppenleitung O Leitung einer Projektgruppe O Andere Funktion, nämlich:
Feld für Antwort Wie viele Mitarbeitende werden in Ihrer Unternehmung/Organisation beschäftigt? Feld für Antwort Davon führen Sie (Anzahl Personen): Feld für Antwort Davon sind Ihnen direkt unterstellt (Anzahl Personen): Feld für Antwort Wie viele Hierarchiestufen sind unterhalb Ihrer Position noch angegliedert? Feld für Antwort Wie viele Hierarchiestufen sind oberhalb Ihrer Position noch angegliedert? Feld für Antwort Page: Weiterführender Fragebogen Herzlichen Dank für Ihre Teilnahme! Sie unterstützen mit Ihrer Teilnahme unsere Untersuchung zum Thema Führungskompetenzen. Zur Auswertung bitte wir Sie den Code auszuwählen, welchen Sie im Email finden: Code in Drop-down-Menu auswählen Allfällige Kommentare zur Befragung oder anderes können Sie gerne hier deponieren. Feld für Kommentare
IV. Fragebogen – Version Durchführung
Anhang: Seite 12 / 34
Online-Fragebogen Legende: Page Neue Seite im Online-Tool
Standardschrift Text der für Probanden zu sehen ist
Kursivschrift Bemerkungen Page: Einstieg Sehr geehrte Teilnehmende Vielen Dank für Ihr Interesse und Ihre Bereitschaft, an der Befragung teilzunehmen. Diese Umfrage findet im Rahmen einer Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) Departement Psychologie zum Thema Führungskompetenzen statt. Ziel dieser Untersuchung ist, zu überprüfen, welche Kombination von Kompetenzen Führungskräfte benötigen, um derzeitigen und künftigen Anforderungen in der Wirtschaft gerecht zu werden. Die Ergebnisse werden in einer Bachelorarbeit aufbereitet sowie für eine umfassendere Forschungsstudie verwendet. Die Bearbeitung des Fragebogens dauert ca. 15 – 20 Minuten. Ihre Angaben werden vertraulich behandelt. Sind Sie derzeit in einer Führungsposition? Antwort zum ankreuzen: O Nein O Ja Page für Antwort Nein: Zielgruppe dieser Untersuchung sind Führungskräfte. Leider können Sie deshalb nicht an der Umfrage teilnehmen. Vielen Dank für Ihr Interesse. Befragung ist beendet Page für Antwort Ja: Weiterführender Fragebogen 1. Die erfolgreiche Führungsperson Vielen Dank für Ihre Teilnahme! Vielleicht haben Sie einmal die erfolgreiche Führungsperson selbst erlebt oder sie kennen eine Person, die als erfolgreiche Führungsperson gilt. Sind Sie in Ihrer Karriere schon einmal einer erfolgreichen Führungsperson begegnet? Antwort zum ankreuzen: O Ja O Nein Page für Antwort Nein: Der erfolgreichen Führungsperson noch nicht begegnet Sie durften also die erfolgreiche Führungsperson noch nicht erleben. Dann möchten wir Sie kurz fragen: Welche Eigenschaften und Verhaltensweisen müsste eine Führungskraft zeigen, damit Sie sie als erfolgreich bezeichnen würden? Beschreiben Sie sie bitte anhand von Stichworten. Feld für Antwort
IV. Fragebogen – Version Durchführung
Anhang: Seite 13 / 34
Page für Antwort Ja: Der erfolgreichen Führungsperson begegnet Was sind/waren die Eigenschaften und Verhaltensweisen, die diese Führungskraft zeigt/e? Beschreiben Sie sie bitte anhand von Stichworten. Feld für Antwort Page: Weiterführender Fragebogen: 2. Heutige Aufgaben von Führungskräften Im Folgenden sehen Sie eine Liste der Aufgaben von Führungskräften. Wir bitten Sie, die Aufgaben nach ihrer Wichtigkeit von 1 "unwichtig" bis 10 "sehr wichtig" einzuschätzen. Beachten Sie bitte, dass Sie bei der Gewichtung eine Priorisierung vornehmen. Organisation: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 irrelevant
Mitarbeitenden mit Wertschätzung begegnen O O O O O O O O O O O
Strukturiert vorgehen O O O O O O O O O O O
In unternehmerischen Zusammenhängen denken O O O O O O O O O O O
Entscheidungsfreudig O O O O O O O O O O O
Interesse an anderen Kulturen O O O O O O O O O O O
Interesse an Weiterentwicklung O O O O O O O O O O O
Klare Werte vertreten O O O O O O O O O O O
Weitere (bitte Wichtigkeit angeben):
IV. Fragebogen – Version Durchführung
Anhang: Seite 15 / 34
Page: Weiterführender Fragebogen: 3. Aufgaben von Führungskräften in Zukunft Diese Aufgaben sollen nun darauf beurteilt werden, ob sie im Verhältnis zu heute weniger wichtig, wichtiger oder gleichbleibend sind. Zur Vorstellung der Führungsaufgaben in der Zukunft (in 10 – 15 Jahren, d.h. 2019 – 2024) können Sie die folgenden Fragen als Gedankenstütze verwenden: "Stellen Sie sich das Jahr 2020 vor. Wo sehen Sie dann Ihren Arbeitgeber? Was für eine Strategie, Vision wird herrschen? Wie hat sich der Markt bis dahin weiterentwickelt? Wie sehen die Konkurrenzverhältnisse aus? Welche Art der Führung wird dann notwendig sein?" Organisation: tendenziell
weniger wichtig gleichbleibend tendenziell wichtiger
Regelmässige Information über Markttrends und Wettbewerber einholen
O O O
Klare Ziel- und Zeitvorgaben O O O
Visionen entwickeln O O O
Strategische Zielsetzungen festlegen und vereinbaren O O O
Veränderungsprozesse gestalten O O O
Weitere (bitte Tendenz angeben):
IV. Fragebogen – Version Durchführung
Anhang: Seite 16 / 34
Führung: tendenziell
weniger wichtig gleichbleibend tendenziell wichtiger
Aufgaben delegieren O O O
Verantwortung den Mitarbeitenden überlassen (empowerment) O O O
Mitarbeitende in Entscheidungs-prozesse mit einbeziehen O O O
Entscheiden über Einsatz von Ressourcen, Zeitpläne, Umgang mit Ergebnissen
O O O
Priorisieren von Aufgaben bezogen auf die allgemeine Zielsetzung O O O
Klare Vorgaben machen O O O
Mitarbeitende entsprechend ihrem Potenzial fordern und fördern O O O
Erfolge von Mitarbeitenden anerkennen O O O
Fehler ausgleichen O O O
Mitarbeitenden klare Rückmeldungen geben O O O
Mitarbeitende regelmässig informieren O O O
Regelmässig Informationen von Mitarbeitenden einholen O O O
Team- und Organisations-entwicklungen gestalten O O O
Auswahl von Mitarbeitenden O O O
Weitere (bitte Tendenz angeben): Rollenverständnis (Selbst): tendenziell
weniger wichtig gleichbleibend tendenziell wichtiger
Motivation ausstrahlen O O O
Mitarbeitenden mit Wertschätzung begegnen O O O
Strukturiert vorgehen O O O
In unternehmerischen Zusammenhängen denken O O O
Entscheidungsfreudig O O O
Interesse an anderen Kulturen O O O
Interesse an Weiterentwicklung O O O
Klare Werte vertreten O O O
Weitere (bitte Tendenz angeben):
IV. Fragebogen – Version Durchführung
Anhang: Seite 17 / 34
Page: Weiterführender Fragebogen 4. Neue Führungstrends In der öffentlichen Diskussion zum Thema Führung zeichnen sich verschiedene neue Trends und Führungskonzepte ab. Halten Sie sich über Führungstrends auf dem Laufenden? Antwort zum ankreuzen: O Ja O Nein Page für Antwort Ja: Wie tun Sie das? Feld für Antwort Welche Führungstrends sind Ihnen bekannt? Feld für Antwort Welcher von Ihnen genannte Führungstrend wird sich in den nächsten Jahren durchsetzen? Feld für Antwort Page für Antwort Nein: Warum nicht? Feld für Antwort Von den folgenden Führungstrends wird sich in den nächsten Jahren durchsetzen... Antwort zum ankreuzen: O Integratives Führen O Kooperatives Führen O Führen nach ethischen Grundlagen O Ich weiss nicht Page: Weiterführender Fragebogen 5. Zukünftige Führungskompetenzen Im Folgenden sehen Sie eine Liste von Führungskompetenzen. Wir bitten Sie nun die für zukünftige Aufgaben (in 10 – 15 Jahren, d.h. 2019 – 2024) benötigten Kompetenzen einzuschätzen. Zwingend Wichtig Von
Vorteil Irrevelant
Fähigkeit zu persönlicher und organisationaler Selbstreflexion: Sich selbst, sowie das Unternehmen reflektieren können, um die erkannten Stärken und Schwächen zielgerichtet einsetzen und komplementär ausgleichen zu können
O O O O
Vernetztes Organisationsdenken: Systemische Zusammenhänge innerhalb der Organisation erkennen; Interaktionen zwischen einzelnen Teilen und Ebenen der Organisation wahrnehmen und deren Muster erkennen
O O O O
Umgang mit Komplexität: Umgang mit Komplexität innerhalb wie auch ausserhalb der Organisation; Aushalten von Mehrdeutigkeit und Widersprüchen; Orientierung in komplexem Umfeld
O O O O
IV. Fragebogen – Version Durchführung
Anhang: Seite 18 / 34
Zwingend Wichtig Von Vorteil Irrevelant
Neugier und Flexibilität: Eigene Neugier und Flexibilität vorleben; Lernbereitschaft der Mitarbeitenden fördern; lernende Organisation entstehen und bestehen lassen
O O O O
Gestalten von Beziehungen: Gestaltung von Beziehungen mit sozialer und emotionaler Kompetenz innerhalb und ausserhalb der Unternehmung basierend auf Vertrauen und Integrität
O O O O
Interkulturelle Kompetenz: Offen sein für Verschiedenartigkeit; Wertschätzen von Andersartigkeit als Möglichkeit für Neues; Chance und Stärke in der Vielfalt sehen; Toleranz fördern
O O O O
Ethisches Grundverständnis unternehmerischen Handelns: Loyalität; Wertschätzung für alle Mitarbeitenden; ehrlicher und von Nachhaltigkeit geprägter Umgang mit den anvertrauten Ressourcen und Mitarbeitenden; Übernahme von Verantwortung für den langfristigen Erfolg des Unternehmens
O O O O
Entscheidungskompetenz: Entscheidungen zeitgerecht treffen; delegieren; Prioritäten und Ziele setzen und überprüfen; Beharrlichkeit
O O O O
Durchsetzungsvermögen: Gesundes Durchsetzungsvermögen bei Konfrontationen von Mitarbeitenden; beim Delegieren; beim Prozess- und Zeitmanagement
O O O O
Fachkompetenz: Fachliche Fertigkeiten; Motivation sich weiterzubilden; fachliches Lernen; TQM; Ziele setzen und überprüfen
O O O O
Logisches, analytisches und organisatorisches Denken: Auf Logik und Analysen basierende Entscheidungen; hoher Intellekt; organisatorisches Verständnis
O O O O
Strategisches Denken und Management: Orientierung an Ergebnissen; Strategie im Visier behalten; aus Distanz und über Systeme führen und managen; Visionen und Ziele ausarbeiten und verfolgen
O O O O
Und was glauben Sie, welche Fähigkeiten und Verhaltensweisen sonst noch in der Zukunft nötig sein werden?
IV. Fragebogen – Version Durchführung
Anhang: Seite 19 / 34
Page: Weiterführender Fragebogen 6. Demographische Angaben zur Person Um eine detaillierte Auswertung der Untersuchung erstellen zu können, bitten wir Sie um einige Angaben zu Ihrer Person und Organisation. Besten Dank für das Ausfüllen. Alter in Jahren Antwort in Drop-down-Menu auswählen plus Feld für mehr als 65 Geschlecht Antwort zum ankreuzen: O Weiblich O Männlich Sie sind in dieser Position seit (in Jahren): Antwort in Drop-down-Menu auswählen plus Feld für mehr als 20 Waren Sie zuvor schon einmal in einer Führungsposition tätig? Antwort zum ankreuzen: O Nein O Ja Wenn Ja, was ist die gesamte Führungserfahrung (inkl. aktuelle Position) in Jahren? Antwort in Drop-down-Menu auswählen plus Feld für mehr als 20 Page: Weiterführender Fragebogen Angaben zur Organisation Branche der Organisation: Antwort zum ankreuzen: O Dienstleistung O Handel, Transport O Telekommunikation O Industrie O Verwaltung O Sozial- und Gesundheitswesen O Bildungswesen O Andere:
Feld für Antwort In welcher Region arbeiten Sie vorwiegend? Antwort in Drop-down-Menu auswählen:
- Grossraum Zürich/Winterthur - Schaffhausen und Umgebung - Aargau-Solothurn - Basel und Umgebung - Bern und Umgebung - Ostschweiz und Graubünden - Zentralschweiz - Westschweiz - Wallis und Tessin - Ganze Schweiz
Was ist Ihre Funktion in der Organisation? Antwort zum ankreuzen: O CEO O Mitglied der Geschäftsleitung O Vorgesetzte(r) im oberen Management O Vorgesetzte(r) im mittleren Kader O Team-/Gruppenleitung O Leitung einer Projektgruppe O Andere Funktion, nämlich:
Feld für Antwort Wie viele Mitarbeitende werden in Ihrer Unternehmung/Organisation beschäftigt? Feld für Antwort Davon führen Sie (Anzahl Personen): Feld für Antwort Davon sind Ihnen direkt unterstellt (Anzahl Personen): Feld für Antwort Wie viele Hierarchiestufen sind unterhalb Ihrer Position noch angegliedert? Feld für Antwort Wie viele Hierarchiestufen sind oberhalb Ihrer Position noch angegliedert? Feld für Antwort Page: Weiterführender Fragebogen Herzlichen Dank für Ihre Teilnahme! Sie unterstützen mit Ihrer Teilnahme unsere Untersuchung zum Thema Führungskompetenzen. Zur Auswertung bitte wir Sie den Code auszuwählen, welchen Sie im Email finden: Code in Drop-down-Menu auswählen Allfällige Kommentare zur Befragung oder anderes können Sie gerne hier deponieren. Feld für Kommentare
V. Daten: Wichtigkeit der heutigen Aufgaben – Organisation