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BIT-CHeCKeR! Wie AlexAnder Windbichler einen WeltWeiten
inter-netprovider AufgebAut hAt
CHILE der neue Mega-Markt fr alternative energieerzeugung
AU S T R I A I S T B E R A L L dA S MAgA Zin d er AuS
SenWirtSchAf t AuS triA
magazine
AUSSEnwIRTSCHAfT
februar 2015E 5,
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Was exporteure
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die Welt-
AuSStellung
tor Zu eineM MArKt Mit ungeAhnten
chAncen
Der Nahe Osten
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New York, Rio, Tokio wohin bringt dich
deine Karriere?
A U S S E N W I R T S C H A F T A U S T R I A
BEWIRB DICH JETZT!
Traineeprogramm der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIAAusbildung zum/r
sterreichischen Wirtschaftsdelegierten
wko.at/aussenwirtschaft/trainees3AU S S EN W I RT S C H A F T m
a g azi n e | Fe b r u a r 2 0 1 5
Walter Koren, AussenWirtschAft AustriA
I m P R e s s u mMedieninhaber:Service-gmbh der Wirtschafts-
kammer sterreichHerausgeber:Wirtschaftskammersterreich /
AuSSen-WirtSchAft AuStriA,Mag. david bachmannWiedner hauptstrae
63,1045 Wien,t: +43/5/90 900,e: [email protected]:
wko.at/aussenwirtschaftChefredaktion:Mag. rudolf
loidlRedaktionAUSSEnwIRTSCHAfTAUSTRIA:gabriele SchenkArt Direction
und Layout:buero8, WienProduktion:industriemagazin verlaggmbh,
lindengasse 56,1070 Wien,t: +43/1/585 90 00Anzeigen:fcM
firstclassmedia gmbhpokornygasse 17 / top 2,1190 Wient: +43/1/934
65 94f: +43/1/934 65 94-4Druck: ferdinand berger& Shne
ges.m.b.h.,Wienerstrae 80, 3580 hornAuflage: 28.000 exemplare
ExpEdition ExportfebruAr 2015
3
liebe leSerin, lieber leSer! In der medialen Berichterstattung
findet der Nahe Osten derzeit nur in Form von Krieg und Terror
statt. Doch dieses Bild ist einseitig. Die Staaten der Arabischen
Halbinsel stehen auch fr Chance, technischer Fortschritt und
Prosperitt: Keine andere entwickelte Volkswirtschaft der Erde wchst
heuer so stark wie Katar, Saudi-Arabien oder die Vereinigten
Arabischen Emirate dem sinkenden lpreis zum Trotz. Mit einem
Exportplus von 10,8 Prozent nach Saudi Arabien und einem Zuwachs
von 9,3 Prozent in die Emirate haben sterreichische Exporteure im
vergangenen Jahr ihre Chancen zu nutzen gewusst. Wie die
Erfolgsstory fr sterreichische Unternehmen weitergehen kann, lesen
Sie in unserer spannen-den Coverstory ab Seite 16.
AUSTrIA IST BErAll einen Beweis dafr erbringt das
AUSSENWIrT-SCHAFT magazine in Form von Carla Schmitzberger. Die
Brasilianerin mit Ti-roler Wurzeln ist fr einen der grten
Exporterfolge Sdamerikas verantwort-lich: die Kult-Sandalen
Havaianas, von denen seit der Unternehmensgrndung ber 2,2
Milliarden Stck von Brasilien aus in die ganze Welt gingen. Das
Inter-view mit der Auslandssterreicherin, die ber
Managementerfahrung in Kuwait, Bolivien und Brasilien verfgt, lesen
Sie ab Seite 12.
Beim Stichwort Energiewende fllt sterreichern eigentlich nur der
Atom-ausstieg in Deutschland ein. Dass eine der wichtigsten
Volkswirtschaften Sdamerikas derzeit eine ebenso dramatische Umkehr
vollzieht, ist weniger bekannt: Die chilenische regierung ruft
gerade eine kowende aus, die Her-stellern von nichtkonventionellen
erneuerbaren Energien riesige Marktchancen erffnet. Mehr dazu lesen
Sie in einem Marktbericht ab Seite 24.
Ein beeindruckendes Beispiel von erfolgreichem Unternehmertum
ist die Karriere von Alexander Windbichler. Als 19-Jhriger grndete
der Krntner ein Internetprovider-Unternehmen, das heute, sieben
Jahre spter, renommierte Kunden wie die Afrikanische
Entwicklungsbank zu seinen Kunden zhlt. Da-fr hat Windbichlers
Unternehmen Anexia im Vorjahr den Exportpreis der AUSSENWIrTSCHAFT
AUSTrIA gewonnen. Was Anexia erfolgreich machte, lesen Sie ab Seite
30.
Ich freue mich sehr ber Ihre zahlreichen Anregungen, die Sie mir
unter [email protected] zukommen lassen knnen, und
wnsche Ihnen viel lesevergngen mit der vorliegenden Ausgabe des
AUSSENWIrTSCHAFT magazine!
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4 AU S S EN W I RT S C H A F T m a g azi n e | M a i 2 0 14
54
inhaltmagazineAUSSENWIRTSCHAFT
AU S S EN W I RT S C H A F T m a g azi n e | Fe b r u a r 2 0 1
5au S S eN W I rT S C H a f T m a g azi n e | fe b r u a r 2 0 1
5
24 DIE GRoSSE CHAnCE Chiles regierung ruft die ko-wende aus. Fr
Umwelttechnikunterneh-men erffnen sich dadurch ungeahnte
Mglichkeiten.
12 ExPAT-ExPERTS Carla Schmitzberger, Marketing-chefin der
brasilianischen Kultmarke Havaianas, ber Kulturunterschiede im
Management.
30 wIE HABEn SIE DAS GEMACHT, HERR wInDBICHLER? Der
Internetservice- provider des Krntners zhlt sogar die Afrikanische
Entwicklungsbank zu seinen Kunden.
38 ExPoRT- ExPERTS Wirtschaftsdelegierte beantworten leserfragen
zu Auslandsmrkten. Diesmal russland, Marokko, Niederlande,
Venezuela und Israel.
E xtr a eXPORT seRvICeAussenWirtschAft AustriA fr sie41
eXPO-COunTdOWnalles zur Weltausstellung 2015 in Mailand.
43 TOP-mRKTeMrkte im berblick.
45 TRaInee-PROgRammalles zum Traineeprogramm fr
Wirtschaftsdelegierte.
CovERSToRy Whrend die Weltwirtschaft stagniert, wachsen die
lnder der arabischen Halbinsel strker denn je. Der Nahe Osten ist
ein Tor zu ungeahnten Geschftschancen.
1637 EIn MARkT UnD SEInE EIGEnHEITEn Business in Australien
6 TRaveL-TRends Kurznachrichten fr reisende rund um die
Welt.
8 BaROmeTeR Die Konjunkturaussichten im Februar.
10 eXPORT-TRends News und Fakten fr Exporteure.
12 eXPaT-eXPeRTs Auslandssterreicherin Carla Schmitzberger ber
Management in Sdamerika.
16 COveRsTORY Naher Osten. Marktanalyse: Wo Sie in den lndern
der Arabischen Halbinsel Geschftschancen finden.
24 dIe gROsse CHanCe Umwelttechnik in Chile: Die Energie- wende
in Chile erffnet Umwelttechnik- herstellern ungeahnte Chancen.
28 TageBuCH Unser Mann in Bogot.
30 eRFOLgsReZePTe Wie haben Sie das gemacht, Herr Windbichler?
Der Grnder des Krntner Internetproviders ber sein
Erfolgsrezept.
34 WIRKLICH ResTLOs aLLes BeR Slowenien. Alle Zahlen, Daten,
Fakten zu unserem Nachbarland.
36 sPOT On lnderreport Slowenien.
37 eIn maRKT und seIne eIgenHeITen Australien.
38 eXPORT-eXPeRTs leser fragen, Wirtschaftsdelegierte
antworten.
41 eXPORT-seRvICe
46 ausTRIa IsT BeRaLL Die spannendsten Veranstaltungen und die
wichtigsten Events der letzten Wochen.
50 sO WIRds gemaCHT Was sich mit der Euro-Einfhrung in litauen
ndert.fo
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februAr 2015
-
6. Dezember, 19.35 Uhr, Austrian-Airlines-Flug OS 54 von Brssel
nach Wien: Ein-gezwngt zwischen Fenster und Sitznachbar, den
obliga-torischen Bordservice-Apfel in der Hand, sitzt Christoph
leitl in der ausgebuchten Ma-schine auf Platz 16F. Fliegt der
WKO-Prsident trotz des anstrengenden Tags voller Meetings in Brssel
grund-stzlich Economy?
Als Grundregel gilt: Inner-halb Europas fliegt Christoph leitl
Economy, wie die Pres-sestelle der WKO mitteilt. Nur bei
langstreckenflgen auf andere Kontinente wird Businessclass
geflogen. Aber nicht grundstzlich: So wurde bei einer reise mit
Bundesprsident Heinz Fischer Anfang 2014 nach Mexiko ebenfalls
Holzklasse gebucht.
anstrengungen der eu-Kommission, den europischen Luftraum unter
dem Gesichtspunkt der Optimierung der Verkehrsstrme neu zu
strukturieren und die Zersplitterung durch nationale Landesgrenzen
und Interessen aufzulsen. Durch die geringeren flugabstnde knnten,
so die eu-Kommission, fnf Milliarden euro jhrlich gespart
werden.
Stichwort: Single European Sky
eCOnOmY RuLes
Die schlimmsten Versptungen der jngeren
Luftfahrtgeschichte und ihre tierischen Verursacher.
Tiere mchTiger
als Turbinen
Immer auf IrrflugEine ver(w)irrte Biene in
einem sogenannten Pitotrohr (einer Staudrucksonde an der
Flugzeugnase) sorgte im Jahr 2012 bei einer franzsischen
Airline fr eine fast zwei-stndige Versptung.
Schohund mit SchissDass auch kleine Ursachen
groe Wirkung haben, bewies ein Schohund, der im Vorjahr
erlaubterweise in der Handtasche seines
Frauchens von Moskau nach london mitflog. Noch vor dem Start
verwechselte er Gangway mit Gassi die
reinigung inklusive Deboarding sorgte fr drei
Stunden Versptung.
Resolute Ratteratten sind zweifellos keine Tiere, die man mit
hohen hy-gienischen Standards gleich-setzt. Sie sind aber vor allem
wie alle herrenlosen und ungesicherten Tiere ein Sicherheitsrisiko
an Bord.
Eine rattensichtung in Asien fhrte im Jahr 2012 zu einer
fnfstndigen Versptung.
Gefunden wurde sie nie.
In der chinesischen Ausgabe des forbes Magazine macht Austrian
Airlines von sich
reden genauer gesagt deren Pnktlichkeit. 90 Prozent aller flge,
so forbes, verlieen
den flughafen pnktlich, das ist weltweit der drittbeste wert.
Gratulation!
HTTen sIes geWussT?ReIsemITBRIngseL
maHLZeIT!FOOd On BOaRd
reisemitbringsel kn-nen abgabenfrei einge-fhrt werden, wenn sie
sich auf dem gleichen Befrderungsweg wie der reisende befinden, fr
den persnlichen
Gebrauch bestimmt sind und die geltenden reisefreimengen nicht
berschreiten. Diese sind berraschend niedrig: Abgabenfrei sind aus
Nicht-EU-lndern (neben Tabak-waren und Alkoholika) Waren nur bis zu
einem Gesamtwert von 20 Euro, davon lebensmittel bis zu einem
Gesamtwert von 4 Euro. Mehrere reisende drfen ihre Freigrenzen
nicht zusam-menrechnen; es ist daher nicht mglich, eine Ware im
Wert von 40 Euro zu zweit abgabenfrei ein-zufhren. Sie knnen diese
Befreiungen ein-mal pro Kalendertag in Anspruch nehmen. nhere
Infos: www.bmf.gv.at/zoll/reise
Fundstck
wolfs- und Brenfell, ein ausgestopfter waran, Schlangen in
Schnaps eingelegt oder ein Haifischftus im Glas. All das haben die
Mitarbeiter des Zolls auf dem flughafen wien-Schwechat Urlaubern
ab-genommen. Im vorjahr wurden die Beamten insgesamt 4.900-mal
fndig. 71 Aufgriffe betrafen den Artenschutz, 232-mal waren es
verbotene Pflanzen. Erst vor wenigen wochen war ein Prchen mit 60
geschtzten Papageien im koffer eingereist ein Aufgriff, der zum
Glck Seltenheitswert hat.
von Aces Airlines (kolumbien, ein trockenes Semmerl und Cola)
bis zu v wie vietnam Air (frittierte Hhnerkrallen im
Hamburgerbrt-chen): wer schon vor dem flug wissen will, wie sich
das Bordservice gestalten wird, sollte einen Blick auf
airlinemeals.net riskieren. Disclaimer: Die Bilder sind meist
schlimmer als die Geschmacksbeschreibung der Gste. Trotzdem:
Mahlzeit! www.airlinemeals.net
souvenir, souvenir!
neWS berS reiSen
rund um diE wElt
6 7AU S S EN W I RT S C H A F T m a g azi n e | Fe b r u a r 2 0
1 5au S S eN W I rT S C H a f T m a g azi n e | fe b r u a r 2 0 1
5
Chicago oHare ist mit 70 Mil-lionen fluggsten jhrlich einer der
meistfrequentierten flug-hfen der welt. weil die Gegend rund um den
Airport orchard field heit, ist die internationale Abkrzung noch
immer oRD. oHare hat sieben Runways (ich glaube, das ist ein
weltweiter Rekord), doch deren Anordnung ist suboptimal: weil sie
sich kreuzen, knnen zumeist doch nur drei flugbahnen gleichzei-tig
verwendet werden. Zuletzt hat der flughafen Schlagzeilen gemacht,
weil ein friedhof, der vom Runway bei Start und Landung sichtbar
war, um fast 20 Millionen Dollar umgesie-delt wurde. Die
Anreisezeit von Downtown Chicago nach oHare ist schwer schtzbar:
Zwischen einer guten halben und eineinhalb Stunden habe ich schon
gemessen.
meIn OHaRe
Peter sedlmayer, Wirtschaftsdelegierter in Chicago, ber den
flughafen Chicago OHare
-
uSAbip/Kopf: 53.101 uSd
+3,1 %
brASilienbip/Kopf: 12.221 uSd
+0,5 %
veneZuelAbip/Kopf: 13.650 uSd
2,8 %
KOnjunKTuR-eRWaRTungDer EInkAUfSMAnAGER-InDEx der USA, der die
Konjunkturerwartung von Unternehmen in den Vereinigten Staaten
misst, ging zum Jahreswechsel leicht auf 53,9 (Werte ber 50
bedeuten mehrheitlich Wachstumserwartung) zurck. Stabil verharrte
der EMI der Eurozone mit einem Wert von 50,8 im Wachstumsbereich.
Etwas pessimistischer blicken die Entscheider in chinesischen
Chefetagen auf die Konjunktur: Der EMI sank im Dezember auf
50,1.
das BRuTTO- InLands- PROduKTIn der Januar-Schtzung hat das
renommierte Economist Intelligence Unit* die BIP-Wachs-
tumsprognose fr die lnder der Eurozone nach oben korrigiert. Der
niedrige rohlpreis stimuliere den Konsum, der schwache Euro die
Exportwirtschaft. Bremsend auf die europische Konjunktur wirke die
rezession, die russland heuer (lpreis, Sanktionen!) erleben wird.
Der US-Kon-junkturmotor soll mit ber drei Prozent Wachstum richtig
in Schwung kommen. Anhaltend schwach prsentiert sich die Konjunktur
in Sdamerika auch wenn Argentinien heuer endlich aus der rezes-sion
kommen knnte. China bleibt etwas schw-cher als im Vorjahr mit einem
geschtzten BIP-Plus von 7,1 Prozent weltweite
Konjunkturlokomotive.
DIE HAnDELS-BILAnZSALDoS*, also Ausfuhren abzglich Einfuh-ren,
der grten Volkswirtschaften (und ausgewhl-ter lnder) auf
Jahresbasis.
ruSSlAndbip/Kopf: 17.884 uSd
3,5 %
indoneSienbip/Kopf: 5.214 uSd
+5,5 %
chinAbip/Kopf: 9.884 uSd
+7,1 %
groSSbritAnnienbip/Kopf: 37.307 uSd
+2,7 %
JApAnbip/Kopf: 36.899 uSd
+1,0 %
eXPORT-BILanZ
SdAfriKAbip/Kopf: 11.259 uSd
+2,5 %
euroZonebip/Kopf: 34.510 uSd
+1,1 %
Argentinienbip/Kopf: 18.749 uSd
0,5 %
trKeibip/Kopf: 15.353 uSd
+3,8 %SAudi-ArAbienbip/Kopf: 31.245 uSd
+3,1 %
Quelle: Statistik Austria
*Qu
elle
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tist
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ria
2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
40
45
55
60
50
AuStrAlienbip/Kopf: 43.073 uSd
+2,8 %
deutSchlAndbip/Kopf: 40.007 uSd
+1,2 %
Sterreichbip/Kopf: 42.597 uSd
+1 %
indienbip/Kopf: 4.077 uSd
+ 6,5 %
SdKoreAbip/Kopf: 32.272 uSd
+ 3,9 %gYptenbip/Kopf: 3.112 uSd
+ 3,8 %
euroZone uSA chinA
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+ 0,6 %
eXPORT-KLImaDIE wAREnAUSfUHREn*
stiegen in den ersten 10 Monaten des Vor-jahres um 0,6 Prozent
auf 106,38 Milliarden
Euro, whrend sich der Gesamtwert der Einfuhren von Waren um 0,8
Prozent auf 108,59 Milliarden Euro verringerte. Die
Warenexporte in den EU-raum stiegen dabei um 0,1 Prozent auf
73,20 Milliarden Euro, in Drittstaaten wurden bis Oktober Waren fr
33,18 Milliarden Euro ausgefhrt, um
1,6 Prozent mehr.
IndusTRIePROduKTIOnDER InDUSTRIELLE oUTPUT*
ist im Jahresvergleich in den Schwellen- lndern des Fernen
Ostens (China, Vietnam, Malaysia) stark gestiegen. Die
vielbeschwo-rene reindustrialisierung Nordamerikas
scheint befeuert durch die preiswerte Energie in vollem Gange zu
sein. rcklufig ist die industrielle Produktion im Jahresver-gleich
in Europa und in den entwickelten
Mrkten des Fernen Ostens, etwa Japan und Sdkorea.
*Quelle: economist intelligence unit, Schtzung, Stand: 17. 1.
2015, bip/Kopf: Weltbank, Schtzung 2013, kaufkraftbereinigt** daten
aus 2012
China 380,6
Deutschland 284,2
eurozone 242,1
Saudi-arabien 207,7
russland 195,8
Italien 53,9
Sdkorea 47,4
Schweiz 31,9
Tschechien 21,2
brasilien 3,9
sterreich 4,6
Griechenland 22,9
Spanien 33,2
Niederlande 63,8
Trkei 85,9
Japan 93,0
Indien 143,2
Grobritannien 195,9
uSa 730,2
Dez
Nov
Nov
Jan 13
Okt
Nov
Dez
Nov
Nov
Nov
Okt
Nov
Okt
Dez
Nov
Nov
Nov
Nov
Nov
die KonJunKturAuSSichten iM februAr
baromEtEr
CHaRT des mOnaTsDIE konSUMPREISEnTwICkLUnG* in lndern mit hohem
Einkom-men weist eindeutig deflationre Tendenzen auf. Fast 30 von
55 von der Weltbank untersuchten lnder leiden unter niedriger
Inflation (hellblau) oder sogar Deflation (dunkelblau) ein Wert,
der nur im Nachgang der Krise von 2009 bertroffen wurde.
anzahl der Lnder mit hohem einkommen* mit
niedriger Inflation (kleiner 1 %) Deflation
*55 lnder gesamt, Quelle: Weltbank*in prozent, Quelle:
Weltbank
2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014
8 9AU S S EN W I RT S C H A F T m a g azi n e | Fe b r u a r 2 0
1 5au S S eN W I rT S C H a f T m a g azi n e | fe b r u a r 2 0 1
5
VIeTNaM 9,6 nov
CHINa 7,2 nov
uSa 5,2 nov
MaLaySIa 4,7 nov
KaNaDa 3,4 okT
GrIeCHeNLaND 2,3 nov
MexIKO 1,1 nov
GrOSSbrITaNNIeN 1,1 nov
braSILIeN 0,5 nov
ruSSLaND -0,3 nov
SCHWeIZ -0,4 Q3
DeuTSCHLaND -0,6 nov
ITaLIeN -1,8 nov
STerreICH -2,3 okT
fraNKreICH -2,6 nov
SLOWaKeI -3,3 nov
SDKOrea -3,4 nov
JapaN -3,8 nov
uKraINe -16,3 nov
-
18,3
Export-trEndsneWS und fAKten
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Der Betrag erscheint fast wie ein Druckfehler: 1995, vor 20
Jahren, als sterreich am 1. Jnner der EU beigetreten ist, lag das
Ausfuhrvolumen ster-reichs bei umgerechnet 42,15 Milliarden Euro.
Das Defizit, das sterreich seit den 70er-Jahren im globalen
Waren-austausch ausweist, betrug im Jahr des EU-Beitritts immerhin
acht Milliarden Euro. Mittler-weile haben sich die Exporte auf 126
Milliarden Euro ver-dreifacht und der negative Saldo zwischen
Ausfuhren und Einfuhren wurde auf vier Milliarden Euro halbiert.
Der Markt ohne Grenzen hat der heimischen Wirtschaft Chan-cen
geboten, die zuvor fr Unternehmen in einem solch kleinen Markt
unmglich zu realisieren gewesen wren.
Zudem ist die Euro-Einfhrung im Jahr 2002 fr sterreich weniger
Zsur gewesen als fr die sdlichen EU-Mitgliedslnder. Im Ge-genteil:
Pltzlich herrschte Waffengleichheit mit Mitbe-werbern aus
traditionellen Abwertungslndern wie Ita-lien, Frankreich oder
Spanien. Durch die Osterweiterung ist es sterreich zudem
gelungen,
einen kritischen Sprung in der Firmengre zu ma-chen. Aus
sterreichischen Mittelstndlern seien europ-ische Konzerne mit 1.000
und mehr Beschftigten geworden.
sterreich ist einer der grten Profiteure des EU-Binnenmarktes
neben D-nemark und Deutschland, so das Fazit von Walter Koren,
leiter der AUSSENWIrT-SCHAFT AUSTrIA der Wirt-schaftskammer
sterreich.
20 JahrE stErrEich in dEr Eu
mITTendRIn sTaTT nuR daBeISeit 1995 hAben Sich die WeltWeiten
exporte SterreichS verdreifAcht, dAS hAndelSdefiZit hAt Sich
hAlbiert. WAruM Sterreich Wie deutSchlAnd oder dneMArK ein geWinner
der europiSchen einigung iSt.
Pnktlich zur Bekanntgabe der oscarnominierungen stehen auch die
nominierungen fr den wirtschaftsoskar fr Spitzenleistungen
sterrei-chischer Unternehmen am US-Markt fest: nominiert ist etwa
der Amstettner Bautech-nikkonzern Doka GmbH, mit dessen
Schalungssystemen in new york das hchste wohngebude der westlichen
Hemisphre ebenso errichtet wurde wie die Tower 2, 3 und 4 des world
Trade Centers. oder die obersteirische Molkerei Genossenschaft. Die
Steirer fuhren heuer einen sensatio-nellen Erfolg beim world
Championship Cheese Con-test, dem weltweit grten wettbewerb der
internationa-len kseindustrie, ein: Mit dem zweiten Gesamtrang
mussten sich die steirischen Milchver-arbeiter nur ganz knapp dem
Sieger geschlagen geben. Ebenfalls spektakulr: die innovativen
Technologien der wiener webLyzard technology gmbh, auf deren
weblsungen die von US-vizeprsident Joe Biden prsentierte neue
klimaschutzinitiative der US-wetterbehrde
luft. Das von dem wiener Unternehmen fr das weie Haus
eingerichtete webpor-tal stellt fr Millionen von US-BrgerInnen das
virtuelle Eingangstor zu Informationen rund um das Thema
klima-wandel dar. Ermglicht wird dies durch semantische
Such-technologien von webLyzard. Ebenfalls nominiert sind etwa der
obersterreichische fut-
termittelhersteller Delacon
Biotechnik GmbH, der vorarl-berger
Schwingisolierlsungs-hersteller Getzner werkstoffe GmbH, der
Aluminiumkonzern AMAG oder die Siemens AG sterreich, deren wiener
kom-petenzzentrum fr den Gro-auftrag an Straenbahnen verantwortlich
ist, die im vor-jahr an die Stadt San francisco verkauft wurden.
Die sterrei-chischen US-Exporteure erziel-ten eine oscarreife
Steigerung von +7,9 Prozent in den ersten zehn Monaten 2014, sagt
Rudolf Thaler, sterreichischer wirtschaftsdelegierter in Los
Angeles. Die wirtschaftsoskars 2015 werden am 20. februar
zwei Tage vor dem groen vorbild vergeben.
der rote Faden durchs Reich der mitte. schmatzen erlaubt, Herr
Knigge? Chinesische Business-etikette von a bis Z.Drachenhaus
Verlag, 2013Von Lutz berners, Miriam fritz, Susanne Heimburger,
Nora
frisch mit Illustrationen von Gregor Kring.Wer gute Manieren
zeigt und die blichen Ver-haltensweisen kennt, tut sich bei
Geschften in China wesentlich leichter. Nur gelten im reich der
Mitte andere regeln als bei uns. Was tun, wenn zum beispiel der
chinesische Geschfts-partner bei der Verhandlung minutenlang
beharrlich schweigt?
Ich wei nicht, warum ich noch lebeFriedrich orterEcowin Verlag,
2014Der Orf-reporter fritz Orter hat weit mehr gesehen, als seinem
publikum zugemutet werden konnte. Viele Jahrzehnte lang berichtete
er als repor-
ter von den gefhrlichsten Orten der Welt. In einem bewegenden
rckblick skizziert er seine erlebnisse, erzhlt von seinen
Grenz-erfahrungen und von ergreifenden Schick-salen. und von einer
groen Hoffnung, die seine arbeit begleitet hat.
FEEd neue BCHeR
amErik aand THe nOmInees aRe Wer holt den WirtSchAftS- oSKAr fr
SpitZen- leiStungen Auf deM uS-MArKt?
chart dEs monats
dIe aFRIKanIsCHe WaCHsTumssTORY DAS wIRTSCHAfTSwACHSTUM In
SUBSAHARA-AfRIkA SEIT 1988.
Wachstum unter 0 prozent (negativ) Wachstum zwischen 0 und 5
prozent Wachstum ber 5 prozent
Quelle: Oxford economics Database
Zahl dEs monats
Nach langen Krisenjahren hat die spanische Industrie
Modernisierungsbedarf. Um 18,3 Prozent wuchsen Ma-schinen- und
Anlagenexporte aus sterreich in den ersten drei Quartalen 2014 auf
insgesamt 249 Millionen Euro, Tendenz: steigend. Denn heuer drfte
Spanien mit zwei Prozent berdurchschnittlich wachsen.
20012012 2013203019882000
alois mock: visionen im spiegel der Zeit Stein Verlag, 2014Von
Jos Manuel barroso bis robert Menasse: Die vorlie-gende anthologie
ist ein bericht von Weg-gefhrten, ein rck-blick auf sein
bedeu tungsvolles Leben und Wirken und eine Wrdigung seiner
Visionen, die auch 20 Jahre nach dem grten politischen erfolg alois
Mocks nichts an Strahlkraft eingebt haben. Spannende Lektre zu 20
Jahren sterreich in der eu.
miteinander verschieden seinchrista uehlingerVersus Kompakt,
2012 Was geschieht genau, wenn Menschen unter-schiedlicher Kulturen
aufeinandertreffen? Wie reagiert der oder die einzelne auf
etwas,
das anders und somit fremd ist? Was ist Kul-tur? Wie wirkt sie
sich auf die Zusammenar-beit aus und welche Hilfsmittel gibt es, um
im alltag interkulturell kompetenter zu han-deln? Spannende
Lektre!
10 11A U S S E N W I R T S C H A F T m A g A z I N E | F E b R U
A R 2 0 1 5a u S S e N W I r T S C H a f T M a G a Z I N e | f e b
r u a r 2 0 1 5
Preisverdchtig: Der Straenbahn-Deal von Siemens sterreich in San
francisco, Doka und das World Trade Center, Weltmeister-Kse der
Obersteirischen Molkerei Steiermark
20 jahre ster-reich in der eu:der damalige auenminister alois
Mock (oben) sowie erhard busek, franz Vranitzky und Viktor Klima
(unten) kurz vor der Volksab-stimmung 1994.
-
Expat-ExpErtserfolgreiche AuSlAndSSterreicher cArlA
SchMitZberger
hAt tiroler WurZeln und iSt fr einen der grSSten exporter-folge
brASilienS MitverAntWortlich: ihre hAvAiAnAS Sind flip-flopS Mit
KultStAtuS.InTeRvIeW: PIOTR dOBROWOLsKI
Je nher zum quator, desto sorgloser
Sie haben Chemie stu-diert und zeichnen beim Mode-Label
Alpargatas fr die Havaianas-Flip-Flops verantwortlich, einen der
grten brasilia-nischen Exporterfolge berhaupt. Vom Che-
mielabor zur Topmanagerin ein unge-wohnter Weg, oder?
Ja und nein. Was sicher ungewhnlich ist, ist der Erfolg, den wir
mit den Havaia-nas haben. Das ist tatschlich eines der wenigen
genuin brasilianischen Produkte, die eine globale Erfolgsstory
wurden. Dass ich als Chemikerin die Managerkarriere
Die Auslands- sterreicherin Carla Schmitzberger ist
Marketingchefin des wohl grten brasilianischen Exporterfolgs: der
flip-flops Havaianas.
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eingeschlagen habe, mag auf den ersten Blick auch berraschend
klingen, hat sich aber fr mich sehr frh abgezeichnet. Ich habe
eigentlich nur die ersten zweieinhalb Jahre meines Berufslebens als
Chemikerin gearbeitet und wechselte dann sehr bald ins Marketing
und Management: zuerst bei Johnson & Johnson, dann bei Procter
& Gamble und bei der Citibank, bis ich eben zu Alpargatas
kam.Da htten Sie sich eigentlich Ihr Chemie-Studium sparen
knnen.
Meinen Sie? Nein, das war schon eine sehr gute Vorbereitung. Ich
denke, in tech-nischen Fchern lernt man analytisches Denken und die
Fhigkeit, Probleme zu lsen, doch am allerbesten. Und das ist
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dann etwas, was Manager sehr gut brau-chen knnen.Sie haben ja
zunchst in der Forschung und Entwicklung gearbeitet. Was hat Sie so
sehr am Marketing und Management fasziniert, dass Sie unbedingt
wechseln wollten?
Fr mich ist das Faszinierende am Mar-keting, dass man tatschlich
herausfinden kann, welche Produkte die Menschen gern htten und wie
diese Produkte beschaffen sein mssen. Und sobald du das
heraus-gefunden hast, musst du sehr viel falsch machen, um dann
trotzdem keinen Erfolg zu haben. Ich sage immer: Wenn das Produkt
passt, kommt der Erfolg automatisch. Fehlt der Erfolg, passt das
Produkt nicht. Eigentlich ganz einfach. Es gibt allerdings
Menschen, die behaupten, der Konsu-ment wisse gar nicht, was er
will. Man msse es ihm erst zeigen. Steve Jobs war da-von berzeugt.
Und ziemlich erfolgreich.
Puh. Also, ich wei nicht, ob man wirklich sagen kann, der
Konsument wei nicht, was er will. Er kann vielleicht sein
Wunschprodukt nicht bis ins letzte Detail beschreiben, aber ich
glaube schon, dass er zwischen ntzlichen und unntzen Dingen
unterscheiden kann. Keine Art von Verpackung, keine Art von Werbung
oder Marketing ist derart gut, dass sie dem Konsumenten etwas
andrehen kann, das er nicht braucht. Wenn es nicht Marketing ist:
Was macht Ihre Havaianas so einzigartig? Andere Firmen machen
schlielich auch Flip-Flops, und so viel anders sehen die auch
wieder nicht aus.
Was uns von der Konkur-renz unterscheidet, ist zunchst einmal
der rohstoff. Wir benutzen Gummi, also synthetischen Kautschuk und
nicht wie andere PVC oder Vinyl. Das hat den Vorteil, dass unsere
Flip-Flops die Hitze viel weniger weitergeben. Wenn Sie Havaianas
am Strand stehen lassen, kn-nen Sie sie trotzdem nachher anziehen.
Durch den Kautschuk sind sie auch rutsch-fester. Und sie sind
ungefhr doppelt so haltbar. Abgesehen davon hat das Produkt den
unglaublichen emotionellen Charme, dass es Schuhe sind, die
wirklich von den ganz armen Menschen in Brasilien getra-gen werden.
Und seit ungefhr 15 Jahren sind dieses Schuhe total in bei
Konsumen-ten aus allen Einkommensschichten. Das ist doch cool.
Die Armen in den Slums tragen viel-leicht Flip-Flops, aber keine
Havaianas.
Doch. Das erste Havaianas-Produkt, das 1962 auf den Markt kam,
war fr ge-nau diese Zielgruppe gedacht. Und dieses Modell, das
Modell tradicional, gibt es bis heute. Das kostet in Brasilien
umgerechnet rund drei Euro. Es gibt hier zwar auch bil-ligere
Flip-Flops, aber die kann man eben nicht so lange nutzen. Wenn
Flip-Flops das einzige Paar Schuhe sind, die jemand hat, dann kommt
er mit Havaianas sechs bis acht Monate aus. Bei anderen Produkten
sind es drei bis vier Monate, und so viel
billiger sind diese Produkte nicht, dass sich das am Ende
lohnen
wrde.Neben Verkaufszahlen: Was macht fr Sie ganz persn-lich den
Erfolg der Havaianas aus?
Es sind zwei Dinge: Zum einen sind die Havaianas, wie Sie schon
sagten, eines der ganz wenigen brasilianischen Produk te, die man
auf der ganzen
Welt kennt. Fr uns Brasilianer, ich bin ja selbst eine halbe
Brasilianerin, ist es ganz wichtig, das Selbstbewusstsein zu
strken, dass wir der Welt auch ko-nomisch etwas zu bieten haben.
Und das Zweite, was mich an dem Produkt sehr freut, ist sein Image.
Die Havaianas stehen
fr Spa, fr Ferien, fr schne Erinnerungen, fr eine gewisse
leichtigkeit. Wenn die leute in ein Geschft mit Havaianas gehen,
dann lcheln sie, sind gut drauf. Das gefllt mir. Den Brasilianern
wird ge-nerell nachgesagt, dass sie Dinge nicht schwerer nehmen als
ntig.
Ja, das ist das Bild von Brasilien, und es stimmt, dass
Brasilianer eine sehr optimisti-
sche Grundhaltung haben. Wenn sie heute bei einem Bier sitzen,
machen sie sich nicht unbedingt Sorgen darber, was morgen sein
wird. Und wenn morgen et-was schiefluft, dann vertrauen sie darauf,
dass es bermorgen wieder gut wird. Das ist etwas, was Auslndern in
Brasilien so-fort auffllt, und etwas, worum sie Brasi-lianer oft
beneiden. Diese leichtigkeit hat allerdings manchmal den Nachteil,
dass man in Brasilien nur schwer planen kann, dass im Alltag, in
der Infrastruktur vieles oft nicht so funktioniert, wie es sollte.
Wenn ich manchmal doch etwas lnger-fristiger planen will, heit es
sehr schnell: Du bist eben doch eine Europerin. Oder gleich: eine
Deutsche.
Dabei sind Sie wenn schon eine sterreicherin.
Ja, aber ich bin in Kln aufgewachsen. Auerdem nehmen die
sterreicher das leben viel leichter als die Norddeutschen. Ich
glaube, dass es berall auf der Welt gleich ist: Je nher zum quator,
je weni-ger harsch sich das Klima ndert, desto sorgloser sind die
Menschen. Weil sie nicht den Stress haben, fr den strengen Winter
vorzusorgen. Das ist auch in Brasilien so. Im Sden, weiter weg vom
quator sind die Menschen am strengsten, im Nordosten am lockersten.
Oder in Italien: Vergleichen Sie einmal Mailand mit Sizilien.Das,
was Sie als typisch brasilianisch beschreiben, das Vertrauen in die
Zu-kunft, der Glaube, dass es schon gut ge-hen wird, ist eine
Haltung, die auch gute Manager kennzeichnet. Was braucht man noch,
um als Manager erfolgreich zu sein?
Flexibilitt. Interessanterweise ist auch das etwas, was man in
Brasilien sehr gut lernen kann. Auch deshalb, weil die leute hier
sehr lange Zeit mit groer Inflation leben und sich oft sehr
kurzfristig orien-tieren mussten. Zugleich braucht ein guter
Manager bei aller Flexibilitt aber schon auch eine grundstzliche,
langfristige Vision. Und er muss in der lage sein, mit leuten zu
arbeiten, sie zu motivieren, auch zuzuhren und, wenn ntig, seinen
leuten zu helfen. Wie schwer war es fr Sie eigentlich, in Brasilien
als Frau Karriere zu machen?
Ich denke, gleich schwer oder gleich leicht wie fr einen Mann.
In Brasilien ist es nicht so auergewhnlich, dass auch Frauen
Karriere machen. Das ist ein land, in dem man noch in groem Ma
Hausper-sonal hat, das den Haushalt fhrt, auf die Kinder schaut. Da
fllt es Frauen leichter im Beruf erfolgreich zu sein.Und der
sprichwrtliche lateinamerika-nische Machismo?
Den gibt es. Allerdings wrde ich sagen, dass Brasilien unter den
lateinamerikani-schen lndern sicher dasjenige ist, in dem Frauen
die meisten Mglichkeiten haben. Die spanischsprachigen lnder
la-teinamerikas sind da etwas anders.
FeHLT deR eRFOLg, PassT das PROduKT nICHT. das IsT eIgenTLICH
ImmeR sO. Carla Schmitzberger
FaktEnHavaIanasVon den favelas in die Welt.flip-flops oder
sogenannte Zehen stegsandale gibt es seit Jahrtausenden; sie gelten
als eine der Sandalenurformen des alten gypten. Den weltweiten
modischen Siegeszug traten die Treter um die Jahrtausendwende an,
seither gilt die brasilianische Marke Havaianas als kultpro-dukt.
Das Unternehmen ist der weltweit grte Produzent, seit 1962 hat das
Unternehmen ber 2,5 Milliarden Paar Sandalen hergestellt, jhrlich
kommen 150 Millionen Paar hinzu. Das ein-fachste Modell kostet in
Brasilien umgerechnet drei Euro und gilt als fubekleidung der
favelas.
Expat-ExpErtsZur pErsonCarla Schmitzberger ist Tochter eines
Tirolers und einer brasilianerin. Sie leitet bei dem
brasilianischen Mode-Label alpargatas die Sparte Sandalen, zu der
auch der abso-lute Topseller des unternehmens gehrt: die
Havaianas-flip-flops. Schmitzberger wuchs in Deutschland auf, lebte
in Kuwait, bolivien und brasilien, studierte in den uSa und war
dann unter anderem in Deutschland und Kanada fr procter &
Gamble, Johnson & Johnson und die Citibank ttig. Seit neun
Jahren ist sie bei alpargatas.
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sterreich liegt nur 45 Minuten Bootsfahrt von Dubai entfernt.
Aufgeschttet aus Meeressand und Teil eines Megaprojekts, das The
World heit. Aus der luft sehen die knstlichen Inseln tat-schlich
aus wie eine berdimensionale Weltkarte. Hier sollen luxushotels und
Edelresidenzen entstehen. Doch weil es davon in Dubai schon mehr
als genug gibt, will man den Bewohnern von The World etwas
Besonderes bieten: echten Klima-wandel. ber der Insel Deutschland
soll es aus knstlichen Wolken regnen, ber der Schweiz gar schneien,
im Freien, trotz Temperaturen von 40 Grad plus. Das Know-how fr
dieses kaum fassbare Projekt wird das deutsche Fraunhofer-Institut
liefern, als Immobilienentwickler fungiert ein sterreicher: Josef
Kleindienst. Er ist seit fast einem Jahrzehnt eine feste Gre auf
der Arabischen Halbinsel. Das, was hier entsteht, hat es auf der
ganzen Welt noch nicht gegeben, sagt Kleindienst.
Das, was in dem Wstenstdtchen Zaa-tari, ziemlich genau auf
halbem Wege von der Insel Austria nach sterreich, ent-steht, hat es
ebenfalls so bisher noch nicht gegeben. An diesem Ort in der
jordanischen Wste, hart an der Grenze zu Syrien, dehnt sich seit
Monaten ein Flchtlingslager aus. Das Camp Zaatari ist inzwischen
die fnft-
grte Stadt des Haschemitenknigreichs und das grte
Flchtlingslager der Erde: Es gibt hier so etwas wie Hauptstraen mit
Marktstnden, lden und einen Brger-meister. UNHCr-Koordinator Kilian
Klein-schmidt soll dafr sorgen, dass hunderttau-sende traumatisier
te Flchtlinge Wasser, Nahrung, Obdach, Toiletten und warme Decken
fr die Nacht bekommen.
Zwei welten. Es ist vor allem dieses Gesicht Arabiens, das
derzeit unsere Wahrnehmung bestimmt: der Brgerkrieg in Syrien,
die
grotesken Auswchse des sogenannten Is-lamischen Staates und die
Flchtlinge, die ber das Mittelmeer in die europische Si-cherheit
strmen. Doch Differenzierung tut not. legte man eine landkarte des
Na hen Ostens von der levante bis zur Arabischen Halbinsel ber jene
Europas wrde diese ein Gebiet von Portugal bis in die vom
Br-gerkrieg gebeutelte Ostukraine be decken. Und schon die
Nachbarlnder Syriens, etwa das stabile Jordanien, weisen mit einer
Wachstumsprognose von vier Prozent fr 2015 erstaunliche raten auf.
Auf der Ara-bischen Halbinsel soll die Wirtschaft trotz
lpreisverfall noch strker wachsen, in Katar sogar um mehr als
sieben Prozent. Fr viele Exporteure ist die Arabische Halb-insel
daher eine Destination, die Geschft, das anderswo verlorengegangen
ist, kom-pensiert: So sind die sterreichischen Ex-porte nach
Saudi-Arabien in den ersten drei Quartalen des Vorjahres um 10,8
Prozent gewachsen. Die Ausfuhren in die Vereinig-ten Arabischen
Emirate verzeichneten einen Zuwachs von immerhin 9,3 Prozent.
richard Schenz, einst OMV-Boss und heute Prsident der
sterreichisch-Arabischen Handelskammer und Vizeprsident der WKO,
erklrt warum: Die Arabische Halb-insel bleibt eine der wenigen
regionen der Welt, wo heute nennenswertes, stabiles Wachstum mglich
ist.
DER nAHE oSTEnSo gro wie ein Gebiet von portugal bis
in die ukraine. und wirtschafltich mindestens so divers.
A f r i K A
e u r o p A
nAhoStcovErstory
der nAhe oSten iSt So groSS Wie europA von portugAl biS Zur
uKrAine. Whrend in SYrien
ein brgerKrieg tobt, WAchSen die lnder der ArAbiSchen hAlbinSel
StrKer AlS Jede Andere Weltregion.
die fASZinAtion fr techniSchen fortSchritt und die vorliebe fr
gigAntiSche infrAStruKturproJeKte
bieten ungeAhnte geSchftSchAncen. von RUDoLf LoIDL UnD PIoTR
DoBRowoLSkI
tor Zu ungeAhnten geSchftS-
chAncen
Der Nahe Osten
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nAhoStcovErstory
gEschichtEausTRIa mag man eBenWarum sterreich im arabischen raum
so erfolgreich ist.Es war 1969. Damals baute waag-ner-Biro die
erste Brcke ber den Creek in Dubai eine Sensation. Eine, an die man
sich im kleinen Emirat bis heute erinnert. Und eine, die sterreich
einen klingen-den namen als Stahlbau-nation einbrachte. Auch
anderswo hilft die Geschichte: Dass die Alpen-republik im
Gesundheitswesen einen ausgezeichneten Ruf geniet, liegt vorwiegend
an den Leistungen des sterreichischen Internisten karl fellinger,
der in den 50er-Jahren zahlreiche arabi-sche Herrscher behandelte.
Doch auch fr die Gegenwart gilt: offenbar kommen sterreichi-sche
Unternehmer einfach gut mit der spezifischen Mentalitt der Region
zurecht, wo Eile wenig, persnlicher kontakt, regelm-ige Ansprache
und Geschftsbe-ziehungen, die zu freundschaften werden, umso mehr
gelten.
der Internist Karl Fellinger behandelte in den 50ern zahlreiche
arabische Herrscher: er begrndete den guten ruf sterreichs im
Gesundheitssektor. fo
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KaTaR: BauBOOm auCH aBseITs des sPORTs. Der emir will Katar zum
modernsten Land der Welt umbauen. und braucht dafr Know-how aus
europa.
saudI-aRaBIen: deR LPReIs TuT deR sTImmung KeInen aBBRuCH. Die
saudis sind an infrastruktur- und Ausbildungs-Know-how aus
sterreich interessiert.
Auf den gigantischen Baustellen in Katar wird fast rund um die
Uhr gebaut. An der Metro, am neuen Hafen, an
Wasserentsorgungsanlagen, an Wohnprojekten. Darum, dass die vielen
Vorhaben, allen voran die U-Bahn von Doha rechtzeitig zur Fuball-WM
2022 fertig werden, geht es aber lngst nur noch am rande. Die Qatar
Vision 2030, das im lande allgegenwrtige Programm, das Katar zu
einem der modernsten lnder der Welt machen soll, hat mittlerweile
Vorrang. Diese Modernisierung, die mit Stdtebauvorhaben,
logistikprojekten wie dem New Doha Harbour, aber auch mit
Abwasserentsorgung und Umweltvorhaben verbunden ist, gilt als
absolute Prioritt des Herrscherhauses und wird mit dem
ent-sprechenden Nachdruck betrieben, erklrt der stellvertretende
sterreichische Wirt-schaftsdelegierte in Doha, Gerd Bommer.
Dementsprechend riesig seien daher die Geschftschancen in diesem
Bereich.
Das Engagement sterreichischer Fir-men im land etwa von der Porr
hlt Bommer auch aus sozialen Gesichtspunk-ten fr vorteilhaft. Die
Porr sei Vorreiter in der Verbesserung der zuletzt in die Kritik
geratenen menschenunwrdigen Bedingungen fr Gastarbeiter im land. Er
bemerkt auch einen Meinungswandel im Emirat: lngst geben
Staatsunternehmen wie etwa Qatar rail ihren Subunternehmen strenge
Vorgaben fr Arbeits- und Wohn-
bedingungen der Gastarbeiter.Der sinkende Erdl- und
Erdgaspreis
bremst die Boomstimmung in Katar der-zeit kaum (Details siehe
Kasten scheichs gegen schiefer). Zwar haben konomen des Economist
krzlich berechnet, dass Katar auf dem derzeitigen
Ener-giepreisniveau 2018/2019 erstmals ein Fiskaldefizit einfahren
wird, doch das schreckt den Emir offenbar wenig. Mit den weltweit
niedrigsten Produktionskosten fr Erdgas glaubt man sich fr die
Zukunft gerstet und zwischenzeitlich ffnet der Emir den Zugang zum
schier uner-messlichen Staatsschatz und den riesigen
Whrungsreserven.
Auch in Saudi-Arabien tut der ak-tuelle Preisverfall der guten
Stim-mung kaum Abbruch. Zwar wrde Saudi-Arabien nach
IWF-Berechnungen einen lpreis von 84 Dollar bentigen, um
ausgeglichen bilanzieren zu knnen, also deutlich mehr als derzeit
am Weltmarkt zu erzielen ist. Doch mit Whrungsreserven von rund 745
Milliarden Dollar knnen die Saudis etwaige lcher im Budget ber
Jahre stopfen, ohne bei den derzeitigen Investitionen zu-rckstecken
zu ms-sen. Und: Die vom IWF berechneten 84 Dollar sind ein
Durchschnittswert. Saudi-Arabien verfgt auch ber lfelder, auf denen
l zum Preis von gerade einmal zehn Dollar gefrdert werden kann.
Kein Wunder daher, dass im Knigreich keiner daran denkt,
geplante Projekte zu verzgern oder gar abzusagen. Im Gegen-teil:
Man geht aufs Ganze. Im U-Bahn-Bau, wo sterreichische Unternehmen
vor allem als Zulieferer ttig sind, soll hier bis 2018 etwas im
Bereich der Baulogistik vollkom-men Neues und Einmaliges
fertiggestellt werden: das Metro-Netz von riyadh, dessen sechs
linien nicht schrittweise, son-
dern auf einen Schlag von einer Sekunde auf die andere in
Betrieb gehen werden.
Wie auch anderswo in der region ist Infrastruktur der groe
Markt, auf dem sterreichische Firmen Chancen ha-ben, aber auch in
der Entwicklung von Wohnprojekten.
Ganz spezifische Mglichkeiten er-geben sich berdies im
Zusammenhang mit der sogenannten Saudisation, dem Bemhen
Saudi-Arabiens, anstatt noch
strker auf asiati-sche Gastarbeiter zu setzen, mehr junge Saudis
in Ausbil-dung und Arbeit zu bringen. Hier ist
das Interesse am erfolg reichen sterreichi-schen dualen
Ausbildungssystem wirklich sehr gro, berichtet Pierre Prunis, der
sterreichische Wirtschaftsdelegierte in riyadh. Eine gute
Entwicklung von Saudi-Arabien ist fr sterreich wichtig, da
s-terreich hierher besonders viel exportiert: rund 684 Millionen
Euro betrugen 2013 laut Statistik Austria die sterreichischen
Ausfuhren nach Saudi-Arabien bei Einfuhren von nur 370 Millionen
Euro brigens ein sattes Handelsbilanzplus von ber 310 Millionen
Euro.
dIe aRaBIsCHe HaLBInseL BLeIBT eIne deR WenIgen RegIOnen deR
WeLT, WO HeuTe nennensWeRTes, sTaBILes WaCHsTum mgLICH IsT.
Richard schenz, prsident der sterreichisch- arabischen
Handelskammer und Vizeprsident der WKO
SterreichiSche exporterfolge AbSeitS
der rieSigen infrAStruKturproJeKte
Werbung fr Lifestyle-drinks der marke 2B[to be] aus der
steiermark
in dubai, Wassertanker des obersterreichischen Herstellers
Rosenbauer
in saudi-arabien, eine dngemittelanlage der schoeller Bleckmann
ag geht in die emirate, sonnenkollektoren
von greenOneTec in saudi-arabien, aufbereitungsanlagen des
steirischen unternehmens aquavital auf einer messe in doha.
skyline von Katar: Mit ber sieben prozent wchst kein
entwickeltes Land 2015 strker als der Wstenstaat.
Riyadh und der Kingdom-Tower bei nacht: Saudisation bietet
Chancen.
InFRasTRuKTuR IsT deR gROsse maRKT, auF
dem sTeRReICHIsCHe FIRmen CHanCen HaBen.
Made in Austria
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nAhoStcovErstory
Der Mann ist sagenumwoben: Sultan Qabus, inzwischen 74 Jahre
alt, medienscheu und seit 45 Jahren der Herrscher von Oman. Unter
seiner Herr-schaft hat das land im Osten der Arabi-schen Halbinsel
im Eiltempo den Weg vom Mittelalter zur Moderne bestritten. Als er
an die Macht kam, gab es im land gerade einmal fnf Kilometer
asphaltierte Strae und an Ausbildungssttten nicht mehr als zwei
Koranschulen. Durch das Erdlzeit-
alter hat Sultan Qabus den Oman gefhrt, jetzt bemht er sich
massiv darum, die Wirtschaft des landes zu diversifizieren.
Im Oman ist man, vielleicht weil hier der reichtum nicht ganz so
gro ist wie anderswo auf der Arabischen Halbinsel, auf eine
stetige, nachhaltige Entwicklung ausgerichtet, ohne die
jahrhundertealten Traditionen zu zerstren, sagt reinhart
Zimmermann, stellvertretender sterrei-chischer
Wirtschaftsdelegierter in Maskat. Neben klassischen
Infrastrukturprojekten wie der Oman-railway setzt das land auch auf
die Weiterverarbeitung von Erdl und Erdgas, um mehr Wertschpfung im
land zu behalten, sowie zunehmend auf Touris-mus und logistik. Um
Wertschpfungstiefe ins land zu holen, will man aber auch in
energieintensive Sparten wie Aluminium- und Kunststoffproduktion
investieren eine riesenchance fr sterreichische Anlagenbauer.
Ob das stimmt, ist unklar. Ob die Stra-tegie aufgeht, ebenfalls.
Tatsache ist, dass die Saudis notfalls auch jahrelang mit einem
Preis um die 40 Dollar leben knnten.
Die Aussage hat fr Aufsehen ge-sorgt: Es ist irrelevant, ob der
Preis auf 50, 40 oder 20 Dollar fllt, sagte Saudi-Arabiens
lmi-nister Ali al-Naimi krzlich. Er verstrkt damit den Ein-druck,
dass Saudi-Arabien den Preisverfall dazu ntzen will, die
Vormachtstellung am lmarkt zurckzugewinnen. Diesmal nicht auf
defensive Art und Weise, indem die Pro-duktion gedrosselt wird, um
den Preis zu sttzen, sondern indem man ihn sogar in den Keller
treibt. Das Hauptan-griffsziel dieser Taktik ist die
Energiegewinnung aus Schiefergas, die vorwiegend aus den USA fr
berkapa-zitten am Markt sorgt. Weil Fracking deutlich teurer ist
als die konventionelle Frde-rung, wrden Schiefergasfr-deranlagen
unrentabel und sukzessive aus dem Markt ausscheiden, sobald der
Preis lngerfristig am Boden bleibt so die Theorie.
Ob die realitt allerdings tatschlich so aussehen wird, ist
allerdings unklar. Denn die Betreiber von Schiefer-gasanlagen
beteuern, dass Schieferlfrderfelder im Gegensatz zu herkmmli-chen
Quellen sehr schnell geschlossen, aber auch wie-
der aktiviert werden knnen. Zudem sei der Grenzkostensatz von 80
Dollar, der bislang fr ein Fass Schieferl an-genommen wurde, lngst
obsolet. Neue Technologien machen eine preiswer-tere Frderung
mglich. Mehr noch: Weil die vielen kleinen Schieferl-
frderfelder viel flexibler an- und abschaltbar seien, wrden sie
in Zukunft die rolle als Swing Producer bernehmen, die bislang den
Saudis Preismacht gegeben habe. Der lpreis werde im nchsten
Jahrzehnt, so die These der Schieferllobby, nicht mehr nahe 100
Dollar kommen.
Welche Seite recht behlt, wird die Zukunft weisen auch wenn ein
Blick in die Archive zur Vorsicht mahnt. Denn noch vor wenigen
Jahren war von Peak Oil, also der stetigen Angebots-verknappung bei
gleichzeiti-gem Preisanstieg die rede. Tatsache ist, dass die lnder
der Arabischen Halbinsel notfalls auch jahrelang mit einem sehr
niedrigen lpreis leben knnen. Allein die Fremdwhrungsreserven
(nicht miteingerechnet die auslndischen Firmenbeteili-gungen der
diversen Staats-fonds, Goldreserven etc.) des Knigreichs
Saudi-Arabien betragen rund 745 Milliar-den Dollar bei jhrlichen
Staatsausgaben von 228 Mil-liarden Dollar ein durchaus beruhigendes
Polster.
scheichs gegen schiefer: aufmacher des econo-
mist von anfang Jnner.
die SAudiS Wollen uS-Schieferl- produZenten AuS deM MArKt
drngen: So lAutet die lAndlufige erKlrung
fr den SinKenden lpreiS.
es IsT IRReLevanT,
OB deR LPReIs auF 50, 40 OdeR 20 dOLLaR
FLLT.ali al-naimi,
Minister fr Minerall- ressourcen, Saudi-arabien.
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Basar in nizwa, sultanat Oman: entwicklung, ohne die
jahrhundertealten Traditionen zu zerstren.
Oman: das naCHHaLTIge aRaBIen. Der tourismus und die
weiterverarbeitende (energie- intensive) industrie sollen gefrdert
werden.
Im eILTemPO vOm mITTeLaLTeR
ZuR mOdeRne.
Scheichs gegen Schiefer
gut und originell und obendrein luxuri-sen Mehrgewinn
verspricht, kann sich hier durchsetzen, auch abseits der groen Drei
Infrastruktur, Bau und Anlagen. So liefert zum Beispiel die
nie-dersterreichische Bckerei Haubis Vollkornbrotteig in die
Vereinigten Arabischen Emirate, der dort ber die
Greenhouse-Supermarket-Gruppe vertrieben wird. Ein solches Angebot
richtet sich natrlich primr an die euro-pische Expat-Community im
land, ist aber ein spannendes Geschftsmodell, sagt richard
Bandera.
Fr viel Aufsehen hat in den Emiraten unlngst aber auch die
Markteinfhrung eines Apfelfunktionsgetrnks gesorgt, produziert aus
steirischen pfeln, abge-
In den Emiraten gibt es nichts, was es nicht gibt. Ferraris und
Bentleys als Dienstautos fr die Polizei, das luxu-riseste Hotel der
Welt, in dem Suiten bis zu 700 Quadratmeter haben und schon einmal
21.000 Euro pro Nacht kosten kn-nen, und das hchste Gebude der Welt
sowieso. Dementsprechend gro ist hier die Nachfrage. Nach fast
allem. Nach noch mehr Gebuden. Nach noch mehr Brcken. Und nach noch
mehr Stahlbauten. Und obendrein, besttigt der sterreichische
Wirtschaftsdelegierte richard Bandera, befeuern Freizonen, in denen
auslndische Investoren ohne einen regionalen Partner ttig werden
knnen, das Geschft.
Doch in den Emiraten ist nicht nur die groe Industrie gefragt,
auch das Dienstleistungs- und das individuelle liefergeschft bieten
Mglichkeiten. Was
veReInIgTe aRaBIsCHe emIRaTe: FReIZOnen BeFeueRn das gesCHFT.Was
gut, originell und luxuris ist, wird gekauft auch abseits von
infrastruktur- und Anlagenbau.
fllt in Obersterreich. 2B heit es und ntzt neben pfeln auch die
Kraft anderer Naturstoffe, um je nach Bedarf eine bele-bende oder
eine beruhigende Wirkung zu
entfalten. In Dubai wurde es im Burj Khalifa, dem hchs-ten
Gebude der Welt, mit der dort unglaublich popul-ren Bollywood-Diva
Nagris Fakhri und dem nicht minder bekannten radio-Jockey Kris Fade
prsentiert.
Insgesamt exportierte sterreich 2013 Waren und Dienstleistungen
im Wert
von 640 Millionen Euro in die Vereinigten Arabischen Emirate bei
einem Import-wert von 158 Millionen Euro ergibt das den grten
Handelsbilanzberschuss aller ara-bischen lnder: 482 Millionen
Euro.
Was guT und ORIgIneLL und
OBendReIn LuXuRIsen
meHRgeWInn veRsPRICHT,
Kann sICH HIeR duRCHseTZen.
dubai in den vereinigten arabischen emiraten: Hier soll das
Zentrum des weltweiten Handels entstehen.
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nAhoSt covErstory
vaeBIP-wachstum 2014: 4,3 ProzentBIP-wachstum 2015: 4,5
ProzentBIP pro kopf: 45944 USDChancenreiche Sektoren:
Bauwirtschaft, Stadtentwicklung, konsumgter
neue freizonen, die auslndischen Unterneh-men eine Ttigkeit ohne
einen lokalen Shareholder erlauben, befeuern das Geschft.
RICHARD BAnDERA, Wirtschaftsdelegierter in abu DhabiBaHRaIn
BIP-wachstum 2014: 3,9 ProzentBIP-wachstum 2015: 2,9 ProzentBIP
pro kopf: 28.707 USDChancenreiche Sektoren: Dienstleistungen,
konsumgter, finanz
Bahrains Erdlvorkommen sind nahezu erschpft. Das Land unternimmt
daher massive Anstrengungen, sich als finanz-platz zu
etablieren.RICHARD BAnDERA, Wirtschaftsdelegierter in abu Dhabi
jORdanIenBIP-wachstum 2014:3,0 ProzentBIP-wachstum 2015: 4,0
ProzentBIP pro kopf: 5.745 USDChancenreiche Sektoren:
Pharmaindustrie, Solarenergie, windenergie
Durch das Europa- Mittelmeer-Assoziations-abkommen kann
Jordanien eine wichtige Rolle als regionaler Hub erfllen.
ISABEL SCHMIEDBAUER, Wirtschaftsdelegierte in amman
marktanalysE
Im deTaIL Die Analysen unserer spezialisten vor Ort.
OmanBIP-wachstum 2014: 3,4 ProzentBIP-wachstum 2015: 3,4
ProzentBIP pro kopf: 21.272 USDChancenreiche Sektoren: Anlagenbau,
Aluminiumerzeugung, Infrastruktur
Sultan Qabus will die Tiefe der wertschpfung im oman vergrern.
oman setzt daher massiv auf Erdl weiterverarbeitung und
energieintensive
Industriesparten.REInHART ZIMMERMAnn, stellvertretender
Wirtschaftsdelegierter in Maskat
LIBanOnBIP-wachstum 2014: 1,5 ProzentBIP-wachstum 2015: 2,0
ProzentBIP pro kopf: 11.159 USDChancenreiche Sektoren: konsumgter,
Mode
Im Libanon ist auf konsumenten- seite ein sehr groes Interesse
an Innovationen gegeben. Die Umsetzung von Projekten im ffentlichen
Sektor geht aufgrund der politischen Lage nur schleppend voran, hat
aber fr manche firmen trotzdem Bedeutung.ISABEL SCHMIEDBAUER,
Wirtschaftsdelegierte in amman
KuWaITBIP-wachstum 2014: 1,4 ProzentBIP-wachstum 2015: 1,8
ProzentBIP pro kopf: 44.032 USDChancenreiche Sektoren:
Projektgeschfte, vor allem im Bereich Infrastruktur
kuwait schafft als einzige Demokratie in der Region spezifische
Mglichkeiten.RICHARD BAnDERA, Wirtschaftsdelegierter in abu
Dhabi
KaTaRBIP-wachstum 2014: 6,5 ProzentBIP-wachstum 2015: 7,7
ProzentBIP pro kopf: 93.535 USDChancenreiche Sektoren:
Infrastruktur, Abwassertechnik, Bildung
Die Modernisierung des Landes im Rahmen der Qatar vision 2030
ist eine erklrte Prioritt des Herrscherhauses und bietet
dement-
sprechend groe Geschfts- mglichkeiten.GERD BoMMER,
stellvertretender Wirtschaftsdelegierter in Doha
saudI-aRaBIen BIP-wachstum 2014: 4,6 ProzentBIP-wachstum 2015:
4,5 ProzentBIP pro kopf: 25.778 USDChancenreiche Sektoren:
Infrastruktur, Stadtentwicklung, Bildung
neben know-how im Baugewerbe und Infrastruktur trifft auch
sterreichs duales Ausbildungssystem in Saudi-Arabien
auf groes Interesse.PIERRE PRUnIS, Wirtschaftsdelegierter in
riyadh
jORdanIen, IRaK, LIBanOn: sTaBILeR aLs gedaCHTnur wer prsent
bleibt, hat chancen beim Wiederauf-bau. in Jordanien sogar auf
strkeres Wachstum.
Der Anflug auf Erbil verluft ruhig. Plan-mig setzt Flug OS 829
auf der lande-bahn auf. Tglich bedient die Austrian Airlines diese
Strecke von Wien aus. Was vielen nicht bewusst ist: Erbil in den
Kurdengebieten im Norden des Irak gelegen ist vllig stabil. Die
wirtschaftliche Stimmung in Kurdistan ist derzeit zwar gedmpft,
aber auch hier rechnet man nach Angaben der fr den Irak zustndi-gen
Wirtschaftsdelegierten Isabel Schmied-bauer mit einer Erholung noch
in diesem Jahr.
Isabel Schmiedbauer ist fr die von ihr betreute region
jedenfalls vorsichtig optimis-tisch: Mit den Golfstaaten knne man
sich
nicht vergleichen, aber auch die lnder in ih-rem
Betreuungsbereich bten Chancen. libanon und Jordanien htten trotz
der gegenwrtigen
Flchtlingskrise durchaus wirtschaftlichen reiz: Chancen im
arabischen raum bieten nicht nur die groen Erdlstaaten. Im libanon
gibt es Potential fr heimische Anbieter aus dem gehobenen
Konsumgterbereich, Jorda-nien produziert wiederum viele Medikamente
fr den gesamt arabischen raum und will sich berdies als eine
wirtschaftliche Drehscheibe fr die region positionieren. Der
entschei-dende Vorteil, den Jordanien und auch der libanon dabei
genieen: das Europa-Mittel-meer-Assoziationsabkommen, das den
Handel deutlich erleichtert.
Ein Engagement in den beiden lndern biete auch die Mglichkeit,
vor Ort dabei zu sein, wenn der Wiederaufbau Syriens demnchst
wichtig werden knnte, sagt Schmiedbauer. Syrien wird eines Tages
wiederaufgebaut wer-den. Schon im Irak hat sich gezeigt: Wer vor
Ort ist und sei es nur mit einem einzigen lokalen Mitarbeiter, den
man am Handy anrufen kann, hat unglaubliche Vorteile. Viele
sterreichische Unternehmen seien sich dessen aber ohnehin bewusst,
schlielich habe man bis zum Kriegs-beginn in Syrien vielfach auf
Geschftsbezie-hungen zurckblicken knnen, die seit zwanzig oder mehr
Jahren bestanden. Auch jetzt noch stehen viele sterreichische
Unternehmen mit ihren langjhrigen Vertretern in Kontakt.
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chileS regierung ruft eine KoWende AuS. die ZuKunft Soll der
nichtKonventionellen
erneuerbAren energie gehren. fr unternehMen, die technologien
fr
KleinWASSerKrAft, Windenergie, photo voltAiK, erdWrMe oder
bioMASSe Anbieten, erffnen
Sich rieSenchAncen. vOn PIOTR dOBROWOLsKI
energische wende
ie Bilder gingen um die Welt: mit last-wagen blockierte Straen,
aufgebrachte Umweltscht-zer lieferten sich Auseinandersetzungen mit
der Poli-zei. Fast sieben Jahre lang dauerte das Tauziehen um das
riesige Wasserkraftprojekt an den patagonischen Flssen Baker und
Pascua und die riesige, rund 1.600 Kilometer lange
Hochspannungsleitung, die den Strom dann in das energiehungrige
Zentralland bringen htte sollen. Vor rund einem halben Jahr hat die
regie-rung das von den Stromgesellschaften Endesa und Col-bun
betriebene Projekt HidroAysen vorlufig gestoppt, weil im
Bewilligungsverfahren die Auswirkungen der fnf Staudmme auf Mensch
und Umwelt nicht ausrei-chend bercksichtigt wurden.
Eine Entscheidung mit Symbolkraft. Und mit Fol-gen selbst fr
sterreichische Unternehmen. Denn Chiles Bergbauindustrie hat
Energiehunger. Zugleich geraten Wasserkraftgroprojekte immer
hufiger in die Schusslinie der traditionell starken chilenischen
Umweltbewegung fossile Energie erst recht. Auf rund 65 Prozent wird
ihr Anteil am gesamtchileni-schen Energieaufkommen geschtzt, rund
30 Prozent kommen aus Wasserkraft und knapp fnf Prozent aus
nichtkonventioneller erneuerbarer Energie zu der auch
Kleinwasserkraftwerke zhlen. Bis 2024 soll der Anteil der
nichtkonventionellen erneuerbaren Energie einem entsprechenden
Gesetzesentwurf zufolge auf zehn Prozent steigen.
Doch jetzt prescht die Politik vor. Im August des Vorjahres
kndigte die chilenische Prsidentin Mi-chelle Bachelet an, dass bis
2025 volle 45 Prozent aller neu errichteten
Energieerzeugungsanlagen aus dem Bereich nichtkonventioneller
erneuerbarer Energien kommen sollen. Fr das wichtigste, weil mit
Abstand
energietechniK in chile
demonstration in santiago: umweltthemen bringen in Chile
Hunderttausende auf die Strae.
Windrder vor der Pazifikkste bei santiago de Chile: Die radikale
energiewende birgt Chancen.
D
-
grte der vier chilenischen Stromversor-gungsnetze, die Sistema
Interconectado Central (SIC), formulierte die Nationale
Energiekommission gar das Ziel, dass 77 Prozent der neuen Anlagen
Energie aus Kleinwasserkraftwerken, Windrdern, Photovoltaik,
Erdwrme und Biomasse liefern sollen.
versorgungssicherheit. Neben kologi-schen berlegungen spielt bei
der ange-kndigten Energiewende auch die Frage der
Versorgungssicherheit eine rolle. Derzeit ist Chile zu mehr als der
Hlfte von Energieimporten abhngig. Seit 2005 gab es daher
wiederholt grbere Engpsse, weil Argentinien seine Erdgaslieferungen
nach Chile krzte. Und der betrchtliche Anteil an Wasserkraft sorgt
bei Nieder-schlagsarmut wie 2011 ebenfalls fr Probleme. Dem will
man nun mit einer ge-nderten Energiestrategie entkommen.
Das sind zunchst einmal politische Willenserklrungen, analysiert
der stell-vertretende sterreichische Wirtschafts-delegierte in
Santiago de Chile, Wolfgang Kstinger, die angekndigte Wende. Doch
auch wenn diese vielleicht nicht in dem Ausma umgesetzt werden, wie
das jetzt versprochen wird, die Geschftschancen fr Unternehmen, die
im Bereich von alter-
diE grossE chancEenergietechniK in chile
wasserkraftwerke auf 3,5 Milliarden. Fr Photovoltaik errechnete
man 1,5 Milliar-den, fr Sonnenwrmekraftwerke 0,9 Mil-liarden
Dollar. Ein betrchtlicher Betrag wird auch fr geothermische
Energie, also Erdwrme, angegeben: 5,5 Milliarden Dol-lar. In einem
land, auf dessen Territorium sich rund ein Viertel aller Vulkane
der Welt befindet, nicht ganz verwunderlich. Kriti-ker halten
dieses Investitionsvolumen fr zu hoch geschtzt. Derzeit sind
jedenfalls erst einige Geothermieprojekte in Bau, im Betrieb ist
noch kein einziges.
Fr Energieprojekte in Chile gilt trotz kowende auerdem noch mehr
als an-derswo: In erster linie mssen sie sich rechnen. Der
chilenische Strommarkt ist vllig liberalisiert, die Politik hat nur
be-schrnkte Mglichkeiten, auf das Handeln der vier regional
gegliederten Versor-gungsnetze Einfluss zu nehmen. Und noch mit
einem anderen Punkt mssen jene, die in den chilenischen
Energiesektor investie-ren wollen, rechnen. Die Umweltproteste
fallen hier traditionell stark und bestndig aus. Darauf zu setzen,
dass ein Protest mit der Zeit abflaut, sich verluft, ist hier
defi-nitiv die falsche Strategie, erzhlt Kstin-ger. Gute
Erfahrungen machen hingegen jene, die Umweltinitiativen von Anfang
an in die Planung mit einbeziehen.
Unternehmerfreundliches klima. Ansons-ten bietet Chile aber ein
beraus investi-tionsfreundliches Klima. Da man kaum produzierende
Industrie hat, besteht auch kein groes Interesse an Schutzzllen,
wodurch das land zu den offensten latein-amerikanischen konomien
zhlt. Mit 70 lndern der Welt gibt es Freihandelsab-kommen, der
Zollsatz betrgt maximal sechs Prozent. Eine niedrige Staatsquote
von 19 Prozent des BIP und eine sehr starke marktwirtschaftliche
Orientierung machen das land als Destination span-nend. Die lnger
diskutierte und letztlich durchgefhrte Erhhung der
Krper-schaftssteuer von 20 auf 25 Prozent binnen drei Jahren fiel
letztlich moderater aus als von manchen Unternehmervertretern
befrchtet, auch wenn dabei die bislang bestehende Steuerfreiheit
reinvestierter Gewinne ersatzlos gestrichen wurde.
In Summe hat sich am investitions-freundlichen Klima wenig
gendert, sagt auch Wolfgang Kstinger. Nach wie vor sei Chile daher
sowohl politisch als auch wirt-schaftlich das stabilste land
lateinameri-kas. Einziger Wermutstropfen: Im Moment dmpfen der
niedrige Preis fr Kupfer, den wichtigsten Exportartikel Chiles, und
die geringe Nachfrage danach in China das Wachstum. 3,3 Prozent
sollten sich 2015 dennoch ausgehen. Quellen: Chilenisches
energieministerium, chilenische agentur fr erneuerbare energie,
IWf, WeO, eIu
Sie kommen fr Chile auf ein Windenergie-potenzial von rund
40.000 MW, fr Photo-voltaik schtzt man gar rund 1.640.000 MW, fr
Sonnenwrmekraftwerke rund 550.000 MW und fr Wasserkraftwerke rund
12.500 MW.
Wird die Energiewende im land weiter gezogen, knnten sich in der
Folge auch zustzliche Geschftschancen ergeben. Was sicher mit der
Zeit interessant wird, ist der Bereich der thermischen Sanierung.
In Santiago ist das bislang kaum Thema. Die Gebude haben zwar einen
guten Erd-bebenschutz, bei der Isolierung spart man aber, erzhlt
Kstinger. Da in Santiago die Nachttemperaturen von Mitte Mai bis
Ende September aber durchaus in die leichten Minusgrade fallen,
knnen sich in Zukunft auch in der thermischen Sanierung
inter-essante Projekte ergeben.
Riesige Investitionen. Natrlich wird dieses Potenzial wohl nie
zur Gnze aus-geschpft und in reale Investitionen umge-setzt werden.
Doch schon 2011, also noch bevor die groe kowende in der
chileni-schen Politik ausgerufen wurde, schtzte die chilenische
Agentur fr erneuer bare Energie den anstehenden Investitionsbe-darf
fr Windenergie bis zum Jahr 2020 auf 5,7 Milliarden Dollar, jenen
fr Klein-
die riesigen Bergbauunter-nehmen Chiles sind energie-
hungrig: Die bevlkerung fordert jedoch grne energie.
marktanalysE
CHILes eneRgIemIXnoch bezieht das Land seine energie vorwiegend
aus fossilen Brennstoffen oder Growasserkraftwerken. Das ist
kologisch umstritten und macht chile auch sehr stark von energie-
lieferungen aus dem Ausland abhngig.
Kohle 41 % erdgas/erdl 24,9 % Wasserkraft 29,3 %
alternativenergie 4,8 %
aLTeRnaTIveneRgIe 45 Prozent aller neu errichten Kraftwerke
sollen bis 2025 energie aus nichtkonventionellen erneuerbaren
Ressourcen liefern. angestrebt wird der folgende mix:
erdwrme 33 % Windenergie 25 % Kleinwasserkraftwerke 20 %
Photovoltaik 5 % sonnenwrmekraftwerke 2 %
InvesTITIOnsBedaRF BIs 2020um seine alternativenergie-Ziele zu
erreichen, muss Chile zumindest folgende Investitionen ttigen.
erdwrme 5,5 mrd. us-dollar Windenergie 5,7 mrd. us-dollar
Kleinwasserkraftwerke 3,5 mrd. us-dollar Photovoltaik 1,5 mrd.
us-dollar sonnenwrmekraftwerke 0,9 mrd. us-dollar
RIesIges POTenZIaLLangfristig betrachtet hat Chile vor allem im
Bereich der sonnenenergie ein sehr groes Potenzial. das
energieministerium spricht von:
Photovoltaik 1.640.128 mWsonnenwrmekraftwerke 552.871
mWWindenergie 40.452 mWWasserkraft 12.472 mW
CHILe auF eInen BLICKBIP-Wachstum 2014: 2,0 ProzentBIP-Wachstum
2015: 3,3 ProzentBIP 2015 pro Kopf: 15.653 usdBIP 2015 pro Kopf
nach Kaufkraftparitt bereinigt: 23.553 usd
nativen Energieerzeugungsanlagen ttig sind, sind auf jeden Fall
gro.
Neben Kleinwasserkraftwerken, fr die sich vor allem die
chilenische Forstwirt-schaft interessiert, bezeichnet Kstinger auch
den Solarbereich und die Windener-gie als sehr zukunftstrchtige
Zweige und fr sterreichische Anbieter interessant. Mit mehr als
4.000 Kilometern Kste, an der fast stndig der Wind weht, hat Chile
tatschlich sehr gute Voraussetzungen fr die Nutzung von
Windenergie. Und in der Atacama-Wste wird schon jetzt erfolg-reich
eine Solaranlage mit rund 360 MW betrieben, Kapazitten fr weitere
rund 800 MW werden gerade errichtet. Doch Platz wre fr viel mehr
und Energie mit aufs Jahr gerechnet durchschnittlich 6,2
Sonnenstunden pro Tag ebenfalls.
Wie viel theoretisch mglich ist, zeigen auch Schtzungen des
chilenischen Ener-gieministeriums und der deutschen Gesell-schaft
fr Internationale Zusammenarbeit.
naCH WIe vOR IsT CHILe sOWOHL POLITIsCH aLs auCH WIRTsCHaFTLICH
das sTaBILsTe Land LaTeInameRIKas. fot
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BOgOTWie der SterreichiSche WirtSchAftSdelegierte in bogot,
AlexAnder SolAr,
einen der erSten ArbeitStAge deS neuen JAhreS erlebt.
12. Jnner, 5.45 UhrDer Arbeitstag beginnt zeitig in Bogo t. Mit
Sonnenaufgang stehe ich auf und be-gleite meinen Sohn zur Station
des Schul-busses, der schon um 6.20 Uhr kommt. Anschlieend geht es
gleich ins Bro, um dem morgendlichen Verkehrschaos noch einigermaen
zu entgehen.
7.30 UhrAnkunft im Bro. Die Mailbox ist bereits voll. Infolge
der Zeitverschiebung kommen die meisten Schreiben aus sterreich
schon in den frhen Morgenstunden herein. Die dringendsten Anfragen
werden, so gut es geht, gleich beantwortet.
8.30 UhrAnruf nach sterreich. Ein Unternehmen aus Tirol hat uns
ber eine geplante Ge-schftsreise nach Kolumbien informiert und
bittet uns, Gesprchstermine zu orga-nisieren. Wir diskutieren das
gewnschte Kundenprofil sowie etwaige Vorkontakte in Kolumbien, um
den Aufenthalt in Bogot gezielt vorzubereiten.
9.30 UhrDer erste Besuch. Der fr sterreich zustndige Vertreter
von ProColombia, dem kolumbianischen Counterpart zur
AUSSENWIrTSCHAFT AUSTrIA, schaut vor seiner Abreise nach Wien noch
bei uns im Bro vorbei. Es ist ein spannender Gedankenaustausch, mit
welchen Manah-men und Programmen die Kolumbianer ihrer
Exportwirtschaft im Ausland unter die Arme greifen. Gleichzeitig
besprechen wir mgliche Kooperationen, wie wir ster-reichische
Investoren in Kolumbien noch besser untersttzen knnen.
11.00 UhrAnruf vom Auenwirtschaftsbro Lima. Unser Team in Peru
wurde von ProInver-sion ber aktuelle Investitionsvorhaben im
Infrastrukturbereich informiert. Wir disku-tieren, welche dieser
Projekte fr sterrei-chische Firmen interessant sein knnten.
12.15 UhrIch lade unseren gerade aus Graz ange-kommenen Volontr
zu einem typisch kolumbianischen Mittagessen ein. Stu-denten aus
sterreich sind eine tolle Unter-sttzung fr unser kleines Bro. Wir
binden Sie komplett in unseren Arbeits ablauf ein.
13.00 UhrAbfahrt zu ANDESCO, dem kolumbia-nischen Verband der
ffentlichen Ver-sorgungsunternehmen. ANDESCO bietet sterreich einen
Stand sowie die Mglich-keit technischer Vortrge im rahmen des
Jahreskongresses im Juni 2015 an. Eine tolle Chance,
sterreichisches Know-how im kommunalen Bereich zu prsentieren.
Ei-nige Details mssen allerdings noch geklrt werden.
16.00 UhrBrobesprechung. Die Vorbereitung und Organisation der
Veranstaltungen, die sich das AuenwirtschaftsCenter Bogot fr das
Jahr 2015 vorgenommen hat, gilt es
zu koordinieren. Da das Geschftsleben in Kolumbien im Jnner
traditionell nur sehr langsam anzieht, bieten die ersten Jnner
wochen noch eine kleine Schonfrist, um Vorhaben und Strategien fr
das neue Jahr zu finalisieren. Nach ausgiebigen Diskussionen und
mehreren Tassen guten kolum bianischen Kaffees haben wir bis zum
Sonnenuntergang unsere Agenda 2015 frs Erste einmal
fertiggestellt.
19.00 UhrBogot Beer Company. Die kleine, aber stetig wachsende
sterreicher-Community trudelt langsam zum Neujahrstreff in der
Bogot Beer Company ein. Einige kommen gerade erst vom Winterurlaub
aus ster-reich zurck, andere wiederum aus den heien Kstenregionen
Kolumbiens. Am relaxtesten wirken allerdings die, die ber
Weihnachten in Bogot geblieben sind und die leere beziehungsweise
autofreie Stadt genossen haben. Gegen 22.00 Uhr endet zumindest fr
mich ein lustiger Abend, die Arbeitswoche hat gerade erst
angefangen.
alexander solarsterreichischer Wirtschaftsdelegierter in
bogotwko.at/aussenwirtschaft/[email protected]
tagEbuchunSer MAnn in
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alexander solar (mitte) mit seinem Team: Vor allem fr die
kleineren bros sind Volontre eine wertvolle untersttzung.
FILMEB I L DW E LT E NSYSTEME FR PRSENTATIONEN
LOGOS > >
KOSTENLOSFR > IHREN AUSLANDSAUFTRITT}
WKO.AT/AUSSENWIRTSCHAFT/AUSTRIA-A
scribble a kampagne final.indd 2 06.02.15 10:49
28
Tgliches Brot: Die untersttzung von Messeauftritten gehrt zu den
wichtigsten aufgaben der auen wirt- schaftsCenter.
schonfrist: Das Geschftsleben zieht in Kolumbien im Jnner
traditionell nur sehr langsam an.
-
portrtexporterfolge AuS Sterreich
AlS 19-Jhriger grndete der Krntner einen internetAnbieter. heute
Zhlen orgAniSAtionen Wie die AfriKAniSche entWicKlungS- bAnK Zu
Seinen Kunden. vOn PaTRICIa OTuKa-KaRneR
WIe HaBen sIe das gemaCHT, HeRR WIndBICHLeR?
alexander Windbichler: Der Grnder von anexia ber sein
erfolgsrezept.
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portrt
ass Alexander Windbichler seine Jugend verklrt, kann man nicht
behaupten. Und das obwohl der Krntner schon mit 15 Jahren am groen
rad ge-dreht hat. In einem Alter, in dem andere erste Praktika
absolvieren, betrieb Wind-bichler gemeinsam mit einem 15-kpfi-gen
Team schon ein Online-Projekt im Hosting-Bereich. Die kostenlose
Plattform bot immerhin rund 60.000 Nutzern im deutschsprachigen
raum Speicherplatz. Die Initiative brachte wirtschaftlich zwar
keinen rasenden Erfolg, dafr half ihm die Spielerei, sein Interesse
an Technologien weiterzuentwickeln. Ich war damals ein richtiger
dissozialer Nerd, wenn man so sagen will. Ich sa lieber daheim vor
dem Computer, statt auszugehen. Das hatte natrlich Vor- und
Nachteile, aber aus die-ser leidenschaft ist Anexia entstanden.
von der HTL zum Hoster. Die Idee zu Ane-xia entwickelte
Windbichler im rahmen seiner Abschlussarbeit an der Klagenfurter
HTl. Einen Internetprovider, dessen Server weltweit berall dort
prsent sein sollen, wo auch seine Kunden sind, wollte Wind-bichler
betreiben. Denn diese dezentrale Serverorganisation htte fr die
Kunden zwei zentrale Vorteile: erhhte rechts-sicherheit, weil im
Onlinegeschft der rechtsraum des Serverstandortes wichtig ist, und
Schnelligkeit, wie Windbichler ver-rt: Die Webseiten unserer Kunden
ffnen um den Bruchteil einer Sekunde frher, das steigert die
Kundenakzeptanz. Mit einem Computer, einem Gewerbeschein und
sei-ner eigenen Arbeitsleistung grndete er schlielich mit 19 die
Firma.
nicht besonders innovativ. Grundstz-lich ist Anexia kein
besonders innovatives Produkt, aber was uns als Unternehmen
auszeichnet, ist, dass wir sehr stabil und zuverlssig sind, sagt
Windbichler. Doch immerhin: Als einziger Provider weltweit bietet
das Krntner Unternehmen derzeit ber 50 Serverstandorte von Vietnam
ber
Dubai, So Paulo, Tokio oder eben Wien. Auerdem, so Windbichler,
verspreche er seinen Kunden, dass es keine Massenabfer-tigung,
sondern individuell an die Kunden angepasste lsungen gibt, egal ob
es dabei um Web-Entwicklung, Individualsoftware oder den Bereich
Managed Hosting geht. So werden die Server auch nicht nach einem
Schema aufgestellt und betrieben.
Neben dem Hauptsitz des Unterneh-mens in Klagenfurt und dem
Wiener Bro mit sieben Mitarbeitern hat Anexia eine Niederlassung in
Deutschland sowie Bros in rumnien und den USA. In New York sind
zwei Personen im Einsatz, ein Auen-dienstmitarbeiter ist in los
Angeles ange-siedelt. Aufgestockt wird knftig an beiden Standorten.
Wir verhandeln derzeit groe Deals mit namhaften Persnlichkeiten aus
dem Entertainmentbusiness, die Bedarf daran haben, ihre Produkte
schnell an den Endkunden zu bringen, sagt Windbichler.
Rasant gewachsen. Seit der Firmengrn-dung 2006 als klassischer
Internetservice-provider ist Anexia rasant gewachsen. Der
Auslandsanteil des Umsatzes liegt derzeit bei zirka 65 Prozent. Und
die leidenschaft in Windbichlers jungem Team treibt die
In-ternationalisierung voran. Gerade kommen Mitarbeiter aus Tunis
zurck, wo man die Afrikanische Entwicklungsbank als Kun-den
gewinnen konnte. Viele der Mitarbei-ter unseres ursprnglichen
Kernteams sind nach wie vor mit dabei, sagt Windbichler.
Das merkt man auch am Durchschnitts-alter im Unternehmen, das
zur Firmen-grndung bei 23 Jahren lag und heute bei rund 28, 29. Am
Zenit seines Erfolgs whnt sich der 27-Jhrige noch nicht
angekom-men: Wir sind noch weit davon entfernt, richtig erfolgreich
zu sein, sagt Windbich-ler. Ich glaube, bis 90 oder 95 Prozent
seines Potenzials erreicht man sehr schnell, aber dann diese
letzten fnf Prozent, die sind schwer zu erreichen und die gilt es
jetzt zu holen.
Zur pErsonAlexander windbichler (27) grndete 2006 den
Internetserviceprovider anexia. Mit ber 50 Standorten weltweit soll
so die inno-vative Idee des Krntners die physische pr-senz der
anexia-Server im Heimatland der Kunden rechtssicherheit und
Schnelligkeit bie-ten. Heute hat das unternehmen einen
aus-landsumsatzanteil von 65 prozent, mit der programmierung von
apps will man weiter wachsen. Zu den Kunden gehren firmen wie
Kapsch, Logitech, aber auch internationale Organisationen wie etwa
die afrikanische entwicklungsbank.
FaktEnaneXIa InTeRneT dIensTLeIsTungs gmBHMitarbeiter: 60 Umsatz
2013: 6,7 Mio. EuroAnzahl der Serverstandorte: 53Gesamte
Serveranzahl: 10.000 weltweitGesamte Speicherkapazitt: 4.500.000
Gigabyte
Trivia: Der Begriff Anexia kommt ursprnglich aus der
DSL-bertragungs-technologie. In sterreich wird primr Annex A
verwendet.
ICH WaR eIn RICHTIgeR dIssOZIaLeR neRd. ICH sass LIeBeR daHeIm
vOR dem COmPuTeR, sTaTT ausZugeHen. das HaTTe naTRLICH naCHTeILe.
aBeR daRaus IsT LeTZTLICH aneXIa enTsTanden.Alexander
windbichler
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alexander Windbichler: Im Vorjahr gewann sein unternehmen den
export-preis in der Kategorie IT.
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exporterfolge AuS Sterreich
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wissEnWirKlich reStloS AlleS ber
48Prozent aller Auslands-
investitionen in Slowenien kommen aus sterreich mit
Abstand die nummer eins.
1,71Prozent betrug der Anstieg
der heimischen Exporte nach Slowenien im 1. Halbjahr 2014
auf 1,25 Milliarden Euro.
12.000.000Cremeschnitten wurden bis
heute in der konditorei des Hotel Park in Bled hergestellt.
Angeblich auch gegessen.
17.986Euro betrgt das slowenische BIP pro kopf (Schtzung fr
2014). Der wert drfte 2015
leicht steigen.
zwlfProzent der slowenischen
Gesamtimporte kommen aus sterreich. wir exportieren
mehr nach Slowenien als etwa nach Spanien.
35,3Milliarden Euro betrugen
Sloweniens Auslandsschulden 2014, eine deutliche Reduktion
gegenber 2013.
FnfMilliarden Euro betragen ster-
reichs Direktinvestitionen in Slowenien. nummer zwei sind die
niederlande mit
unter einer Milliarde.
82Prozent erreicht das
slowenische BIP pro kopf im vergleich zum Schnitt der EU-28.
sterreich schafft rund 130 Prozent.
33ist der Rang im Doing
Business-Rating der weltbank. sterreich liegt mit Rang 30
nur knapp davor.
55ist der Rang im world
Competitiveness yearbook. Hauptgrund fr die schwache
Platzierung: ineffiziente verwaltung.
10,1Prozent ist der aktuelle
Stand der Arbeitslosigkeit. fr 2015 wird ein leichter
Rckgang erwartet.
5,4Prozent soll die Steigerung
der slowenischen Exporte in diesem Jahr erreichen
nach bereits +3,9 Prozent im vorjahr.
71,7Prozent des BIP erreichte die
Staatsverschuldung 2013. Hauptverantwortlich: die
Sttzung von Banken.
4,7Milliarden Euro haben die zehn
grten Banken an kapital-unterdeckung angehuft. Sagt
der Bankenstresstest.
neunProzent der slowenischen
Exporte gehen nach sterreich. Mehr waren erreichen nur
Deutschland und Italien.
dreiMillionen bernachtungen entfielen auf Spas, dahinter
folgen Bergdestinationen und Betriebe am Meer.
20.273km2 ist die Landesflche
Sloweniens eine Spur grer als fidschi und etwas kleiner
als El Salvador.
400Jahre alt ist der lteste bekannte
weinstock der welt. Er steht in Maribor und liefert immer
noch
geniebaren wein.
36.000.000Alben verkauften die original
oberkrainer bis heute. Grnder Slavko Avsenik war ursprnglich
Skispringer im nationalteam Jugoslawiens.
1,0Prozent betrug das
slowenische wirtschaftswachs-tum 2013. fr 2014 drften es
plus 2,4 Prozent werden.
605Millionen Euro betragen die sterreichischen Exporte im
Bereich bearbeitete waren. Treiber sind waren aus Papier
und Pappe.
87Ski-Resorts gibt es in Slowenien
bei einem viertel der Landes- flche sterreichs.
2.864Meter ist der Triglav hoch.
Den hchsten Berg Sloweniens kann man von fast ganz krnten
aus sehen.
362Meter misst der hchste
Industrieschornstein Europas. Der Riese entlftet ein wrme-
kraftwerk in Trbovlje.
216km2 nehmen die weinberge
Sloweniens ein. Der welschriesling ist mit
rund einem fnftel am verbreitetsten.
1.521Euro brutto verdienten
slowenische Arbeitnehmer im Durchschnitt 2014. netto waren
das 996 Euro.
700niederlassungen
sterreichischer Unternehmen sind in Slowenien registriert.
Und zwar quer ber alle wirtschaftsbereiche.
1.876Slowenen zogen 2012 nach sterreich. Die Migration in die
Gegenrichtung war nur
halb so stark.
60Prozent Sloweniens sind von wald bedeckt. Es ist somit das
drittgrnste
Land Europas.
60weltrekorde erlebte die
Skisprungschanze in Planica. Sowohl die 100- als auch die
200-Meter-Marke fielen hier.
3.000kirchen und kapellen
stehen in Slowenien. Mehr sakrale objekte pro Einwohner
gibt es in fast keinem euro- pischen Land.
70Prozent des slowenischen
Auenhandels geschehen inner-halb der EU. Der Anteil anderer
Lnder steigt allerdings.
49Prozent der heimischen
Unternehmen in Slowenien konnten den Umsatz 2014
steigern. Bei 22 Prozent sank dieser wert.
0,1Prozent der Bevlkerung ist
italienischer nationalitt. Die ungarische Minderheit macht
rund 0,3 Prozent aus.
1/3der Landflche Sloweniens
ist naturschutzgebiet. Der waldanteil steigt seit
Jahren weiter.
27.000kilometer sind die flsse
Sloweniens lang. Es ist eines der wasserreichsten Lnder
Europas.
dreinumeri kennt die
slowenische Sprache: neben Singular und Plural auch
die Zweizahl (Dual).
1.300Euro pro kopf erreichen sterreichs Exporte in
Slowenien. Deutschland liefert nicht einmal doppelt so viel.
9,58Millionen bernachtungen registrierten die Touristiker 2013.
Die meisten Auslnder
kommen aus Italien, gefolgt von sterreichern und Deutschen.
102Menschen leben hier pro km2.
Die Bevlkerungsdichte entspricht rund der Hlfte des
europischen Schnitts.
500700Braunbren leben nach
Schtzungen in Slowenien. Es ist eine der grten Populationen
des kontinents.
435Jahre alt ist das weltberhmte
Pferdegestt Lipica. Gegrndet wurde es von Erzherzog karl
hchstselbst.
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Ein Vierteljahrhundert ist vergangen, doch eines wird Anton
Paarham-mer nie vergessen: Wir wurden hier mit einer unglaublichen
Herzlich-keit aufgenommen, die ich mir ehrlich gesagt in sterreich
so nicht vorstellen kann. Dass der gebrtige Obersterreicher heute
mit seiner Frau Edith, einer Tirolerin, hochwertige Isolierfenster
und Tren fr den gesamten australischen Markt und da-rber hinaus
produziert, war damals kei-neswegs abzusehen. rund ein Jahr wollten
die beiden bleiben, doch Australien lie sie nicht mehr los.
Guido Stock, der sterreichische Wirtschaftsdelegierte in Sydney,
kennt diesen Effekt: sterreicher, die das erste Mal nach Australien
kommen, sind meist verblfft, wie freundlich und positiv die
Menschen hier sind. Dieses raunzen, das Misstrauen, das wir so gut
kennen das gibt es hier einfach nicht.
einfach, Fu zu fassen. Die angelsch-sische Prgung des privaten
wie auch des geschftlichen Umgangs miteinander ist berall sprbar.
Hflichkeit wird hochge-halten, Fairness vorausgesetzt. Auch im
Business spricht man einander schnell mit Vornamen an. Und die
Prgung durch den Commonwealth wird stndig erneuert: Nach wie vor
stellen Briten und Iren die grte Gruppe an Einwanderern. Nur Asien
insgesamt ist als Herkunftsraum bedeutender. Es gibt auch groe
Commu-nities von Deutschen, Italienern oder Grie-chen doch im
Unterschied etwa zu den USA herrscht zwischen den Ethnien kaum
nennenswerte Abschottung. Man wird sehr schnell zum Australier,
sagt Guido Stock, die Integration der Einwanderer gelingt wie in
kaum einem anderen land.
Das Dorf in der Nhe Melbournes, in
dem die Paarhammers leben, zhlt rund 2.000 Einwohner und ein
rundes Dut-zend Sprachen. Das Bemerkenswerte ist, dass keine Gruppe
die anderen dominiert, betont der Unternehmer. Es ist also
wirk-lich einfach, hier Fu zu fassen.
Besuche lohnen sich. Den ethnischen Hintergrund von
Geschftspartnern zu kennen, ist aber selbstverstndlich auch in
Australien kein Fehler. Gerade in einem Einwanderungsland ist die
Herkunft immer ein Thema, meint Guido Stock, die Australier
sprechen generell sehr gern darber, woher ihre Vorfahren stammen.
Wer auf der Suche nach Smalltalk-Themen ist, wird auch beim Sport
schnell fndig sollte sich allerdings auf Exotisches wie Cricket
oder rugby einstellen. Wenn es berhaupt ein Thema gibt, das man
besser nicht anspricht, dann den Umgang mit den Aborigines, rt der
Wirtschaftsdelegierte. Die historische Schuld lastet weitgehend
unaufgearbeitet auf dem land.
rcksicht nehmen sollte man auch auf das Gefhl der Australier,
weit entfernt zu sein von allen anderen Mrkten, rt Guido Stock.
Australische Geschftspartner schtzen es sehr, wenn man vor Ort ist.
Auch bei aufrechter Geschftsbeziehung lohnt es sich, immer wieder
ans andere Ende der Welt zu fliegen. Vice versa sind auch die
Australier sehr daran interessiert, selbst zu verreisen,
Einladungen etwa zu Fachmessen in die USA oder nach Europa werden
daher sehr geschtzt.
Offener markt. Offenheit zeigt Australien nicht nur gegenber
Einwanderern. Auch der Markt ist nicht bermig geschtzt, sagt Guido
Stock: Die Zollschranken sind eher niedrig. Australien hat
Freihandels-abkommen mit Japan, China und Korea geschlossen. Mit
der Europischen Union kam bislang noch keines zustande, auch wenn
Australien dies forciert. Heikel ist
eigentlich nur der Import von tierischen oder pflanzlichen
Produkten, darunter un-behandeltes Holz: Das land unternimmt alles,
um seine einzigartige Fauna und Flora zu schtzen.
So sehr das Geschftsleben von Fair-ness geprgt ist: Vertragliche
Absicherung ist auch hier ein absolutes Muss, betont Stock. Da es
kein Vollstreckungsabkom-men zwischen sterreich und Australien
gibt, sollte man unbedingt darauf achten, die Zustndigkeit eines
australischen Gerichts oder internationale Schiedsge-richtsbarkeit
zu vereinbaren dies obwohl gerichtliche Auseinandersetzungen Down
Under sehr teuer sind!
Wellenreiten. Alles perfekt also? Die lockerheit der Australier,
die man etwa als Urlauber als sehr angenehm empfindet, kann im
beruflichen Bereich manchmal mhsam sein, rumt Anton Paarham-mer
ein. Sein persnliches Highlight: eine 300-Kilometer-Fahrt zum
Treffen mit einem Handwerker. Dass der nicht erschien, hatte einen
nachvollziehbaren Grund. Angesichts perfekter Bedingungen war er
zum Wellenreiten gegangen. Das werden Sie im Konzernbereich selten
er-leben, aber bei KMU und Handwerkern kann Ihnen das durchaus
passieren. An-dererseits: Mit der Zeit nimmt man hier vieles nicht
mehr ganz so ernst. Eine sehr australische Aussage.
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[email protected]
Ein markt und Seine eigenheiten
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Beim Pro-Kopf-Import sterreichischer Waren ist Slowenien mit
einem Wert von mehr als 1.300 Euro absoluter Spit-zenreiter. Ein
weiterer Superlativ ist der ster-reichische Marktanteil (Importe
aus sterreich in relation zu den slowenischen Gesamtimporten) von
gut 11%. Die Marke Made in Austria ist damit in Slowenien bestens
bekannt. Man schtzt die Qualitt und Zuverlssigkeit sterreichischer
Produkte und Technolo-gien ein ideales Sprungbrett fr jeden
Slowenieneinsteiger. laut Angaben der Statistik Austria ist im 3.
Quartal 2014 bei den sterreichischen Exporten ein Zuwachs um 0,7%
auf 1.259.146.054 zu verzeichnen, die Importe stiegen um 3,1% auf
1.853.631.246 Euro.
sterreich Top-Inve