Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie Mannheim, 18.06.2009 Aspekte von Klinikpfaden in der Thoraxchirurgie an der Medizinischen Hochschule Hannover: Qualität und Ökonomie Zardo P, Schilling T, Welte T, Koppert W, Dickgreber N, Haverich A, Fischer S
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Aspekte von Klinikpfaden in der Thoraxchirurgie an der ... · Clinical Pathway • Steuerung eines spezifischen Behandlungsprozesses • Berufsgruppen- und institutionsübergreifender
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Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie
Mannheim, 18.06.2009
Aspekte von Klinikpfaden in der Thoraxchirurgie an der Medizinischen Hochschule Hannover: Qualität und Ökonomie
Zardo P, Schilling T, Welte T, Koppert W, Dickgreber N, Haverich A, Fischer S
Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie
Zielsetzung: Qualitativ hochwertige thoraxchirurgische Patientenversorgung an einem UniversitätsklinikumSteht Ökonomie im Widerspruch zur ärztlichen Verpflichtung?
Bestandsaufnahme 2007
• Klinikum der Supramaximalversorgung (1.411 Betten, 157.368
ambulante und 50.747 stationäre Patienten)
• Leistungsstarke Abteilung für Herz-, Thorax-, Transplantations- und
Gefäßchirurgie (HTTG) (2860 Operationen, davon 1421 unter
Einsatz der HLM)
• Ausbaufähiger Teilbereich Thoraxchirurgie (155 Eingriffe in 2007)
Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie
Sonderfall SupramaximalversorgerUniversitätsklinika unter Druck
DRG-Kalkulation bildet Aufwand nicht ab:
• Hightech-Medizin
• Innovative Behandlungskonzepte
• Lehre
• Forschung
• Schwere Fälle (CMI HTTG in 2007: 6,2)
Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie
Optimierung der thoraxonkologischen Versorgung (I)Ausschöpfen vorhandener Ressourcen und Schaffung neuer Strukturen
1. Gründung eines eigenständigen Bereichs „Thoraxchirurgie“ innerhalb der HTTG.
2. Analyse der abteilungsübergreifend vorhandenen Ressourcen.
3. Optimierung des Schnittstellenmanagements und Einbindung aller relevanten Disziplinen.
4. Erstellung interdisziplinärer „Pathways“.
Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie
Umstrukturierung der Gesamtabteilung mit Einrichtung eigenständiger Bereiche als Business-Units
Herz-,Thorax-, Transplantations- und
GefäßchirurgieDirektor: Prof. A. Haverich
Klappen- und Koronarchirurgie
Aortenchirurgie
Schrittmacher und Defibrillatoren
Vaskuläre und Endovaskuläre
Chirurgie
Herzunterstützungs-systeme
Thorakale Organtrans-plantation
Kinderherzchirurgie
Thoraxchirurgie
Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie
Gründung des Bereiches „Thoraxchirurgie“Eigenständiger Teilbereich mit W2-Professur
• Einrichtung einer W2-Professur für respiratorisches Tissue-
Engineering über den Exzellenz-Cluster Rebirth (Stärkung von
Forschung und Lehre)
• Einrichtung fester OP- und Bettenkapazitäten (Kooperation mit
Pneumologie und Anästhesie)
• Zugriff auf Kapazitäten der Abteilung
Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie
Optimierung der thoraxonkologischen Versorgung (II)Ausschöpfen vorhandener Ressourcen und Schaffung neuer Strukturen
1. Gründung eines eigenständigen Bereichs „Thoraxchirurgie“ innerhalb der HTTG.
2. Analyse der abteilungsübergreifend vorhandenen Ressourcen.
3. Optimierung des Schnittstellenmanagements und Einbindung aller relevanten Disziplinen.
4. Erstellung interdisziplinärer „Pathways“.
Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie
Analyse der abteilungsübergreifend vorhandenen RessourcenVorteile eines Supramaximalversorgers
Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie
Optimierung der thoraxonkologischen Versorgung (III)Ausschöpfen vorhandener Ressourcen und Schaffung neuer Strukturen
1. Gründung eines eigenständigen Bereichs „Thoraxchirurgie“ innerhalb der HTTG.
2. Analyse der abteilungsübergreifend vorhandenen Ressourcen.
3. Optimierung des Schnittstellenmanagements und Einbindung aller relevanten Disziplinen.
4. Erstellung interdisziplinärer „Pathways“.
Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie
Optimierung des SchnittstellenmanagementsBeispiele Pneumologie und Anästhesie
Schnittstelle Pneumologie:
• Tägliche Besprechung interdisziplinär zu versorgender Patienten.• Wöchentliche Thoraxonkologische Konferenz unter Beteiligung der
Thoraxchirurgie, Pneumologie, Pathologie, Nuklearmedizin, Onkologie, Radiologie und Strahlentherapie.
• Verzahnung der Sprechstunden der Thoraxchirurgie und Pneumologie.• Interdisziplinäre Betreuung auf Intensiv- und Normalstation. • Frühzeitige Einbindung in adjuvante Therapiekonzepte.
Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie
Optimierung des SchnittstellenmanagementsBeispiele Pneumologie und Anästhesie
Schnittstelle Anästhesie:
• Präoperative Besprechung der Patienten hinsichtlich des geplanten Eingriffes einschließlich der postoperativen Schmerztherapie sowie des perioperativen Risikoprofils.
• Extubation aller Patienten unmittelbar nach dem Eingriff noch im OP durch TIVA und Einsatz thorakaler PDKs.
• Nutzung des Aufwachraumes und Verzicht auf postoperative Intensivbetreuung bei der Mehrzahl der Routineeingriffe.
• Gemeinsame postoperative Visiten auf der anästhesiologischen Intensivstation und auf der chirurgischen Normalstation (bis 3 Tage postoperativ).
Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie
Optimierung der thoraxonkologischen Versorgung (IV)Ausschöpfen vorhandener Ressourcen und Schaffung neuer Strukturen
1. Gründung eines eigenständigen Bereichs „Thoraxchirurgie“ innerhalb der HTTG.
2. Analyse der abteilungsübergreifend vorhandenen Ressourcen.
3. Optimierung des Schnittstellenmanagements und Einbindung aller relevanten Disziplinen.
4. Erstellung interdisziplinärer „Pathways“.
Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie
Interdisziplinäres „Fast Track“ und „Clinical Pathways“Grundvoraussetzungen einer optimalen Patientenversorgung
„Fast Track“
Effektive Schmerz-therapie
Extubationim OP
Schonende Narkose
Früh-mobilisation
Pneumonie-prophylaxe
Atrauma-tische
Operations-technik
Organisierte Ambulanz
Kurze präoperative Liegezeiten
Exakte Diagnostik
Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie
Etablierung und Einsatz von „Clinical Pathways“Schrittweise Einführung von CP bei Standardeingriffen
Clinical Pathway
• Steuerung eines spezifischen Behandlungsprozesses • Berufsgruppen- und institutionsübergreifender
Konsens zur bestmöglichen Behandlung unter Wahrung von Qualitätsindikatoren
• Dokumentationsinstrument • Qualitätskontrolle
Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie
CP „Lobektomie“ an der MHH Einführung 2008 als erster CP in der HTTG
• Einführung Anfang 2008 für einfache Lobektomien
• Etabliert in Zusammenarbeit mit allen an der Therapie der Patienten beteiligten Berufsgruppen
• Einschluss von 83 Patienten in 2008
• Analoge Einführung der CP „Mediastinoskopie“ und „VATS bei Pneumothorax“ Anfang 2009
Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie
Ergebnisse
Verbesserung des Deckungsbeitrags im Bereich
Thoraxchirurgie der MHH
2006: -480.000 Euro
2007: -40.000 Euro
2008: +?
Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie
Entwicklung der Fallzahlen
Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie
Entwicklung der Verweildauer
Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie
Ergebnisse
2006/2007 2007/2008 2008/2009Thorakale Eingriffe
155 383 507
Lobektomien: 22 69 92
Mittlere VerweildauerBis OP (Tage)
2,99 (Median 1,6)
2,6 (Median 0,6)
1,2(Median 0,4)
Mittlere VerweildauerNach OP (Tage)
16,21 (Median 14,59)
9,31 (Median 6,9)
7,2(Median 6,2)
Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie
Fazit
• Große medizinische und ökonomische Herausforderung• Vielschichtiges Optimierungspotential• Einbindung aller bereits vorhandenen Ressourcen• Schaffung neuer Strukturen• Interdisziplinäre „Fast-Track“-Konzepte mit Entwicklung von
Clinical Pathways zur Verbesserung der Versorgungthoraxonkologischer Patienten
Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie
Qualität und Ökonomie in der medizinischen Versorgung – Doch miteinander vereinbar?