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Bibliographische Beschreibung:
Anita Pierończyk
Der prädiktive Wert des Nabelschnurbilirubins und des Serumbilirubinwertes vom 3. Lebenstag
bezüglich der Entwicklung einer Hyperbilirubinämie
Universität Leipzig, Dissertation
81 S., 159 Lit., 38 Abb., 69 Tab.
Referat:
Eine Erhöhung des Bilirubins über 2 mg/dl betrifft 90 % aller Neugeborenen. Sie ist meist
physiologisch und tritt optisch sichtbar bei 60-70 % dieses Kollektivs auf. In der pathologischen,
exzessiv erhöhten Form ist sie der häufigste Grund für eine stationäre Wiederaufnahme während der
ersten sieben Lebenstage. Ihre schwerste Komplikation, der Kernikterus, scheint - trotz allgemein
verfügbarer, preiswerter und sicherer Therapiemöglichkeiten - wieder vermehrt aufzutreten. Die
Gründe liegen im Überwachungsdefizit bei früher Entlassung von schlecht aufgeklärten Eltern,
Nichtbeachtung der Besonderheiten der Neugeborenen ≤ 38 Schwangerschaftswochen und der
zunehmenden Tendenz zum Stillen bei häufig unzureichender Anleitung. Ferner werden ikterische
Kinder nur zu oft lediglich visuell bezüglich des Grades der Bilirubinämie eingeschätzt und die
Therapie somit erheblich verzögert. Gegenstand dieser Arbeit ist die Frage, ob aus der Dynamik des
Serumbilirubinspiegels von der Geburt bis zum 3. Lebenstag die Wahrscheinlichkeit des Auftretens
einer phototherapiepflichtigen Hyperbilirubinämie abgeschätzt werden kann. Dazu wurde der
Serumbilirubinspiegel direkt postnatal aus dem Nabelschnurblut, bzw. am 3. Lebenstag gleichzeitig
mit dem Stoffwechselscreening ermittelt und der Phototherapiebedarf im Verlauf festgehalten. Um die
Aussage zu präzisieren, wurde die Studienpopulation aus 2573 Kindern weiter unterteilt in 2180 reife
tAGA- (hier Eu- und Hypertrophe), 267 reife tSGA-Kinder (Hypotrophe) und 126 FG (Frühgeborene).
In allen 3 Gruppen korrelierten das Nabelschnurbilirubin und der Serumbilirubinwert vom 3.
Lebenstag positiv mit der Entwicklung einer Hyperbilirubinämie. Anhand dieser Ausgangswerte
konnten Grenzen für Hoch-, Mittelhoch-, Mittelniedrig- und Niedrigrisikogruppen definiert werden,
welche die Entwicklung einer Hyperbilirubinämie mit einer Wahrscheinlichkeit von ≥ 20 %, 5-20 %, 0
< x <5 % und 0 % voraussagen. Damit kann man bereits früh eine Vorabselektion entsprechend dem
Gefährdungspotential treffen und die Verlaufskontrollen entsprechend terminieren. Als Risikofaktoren
einer therapiepflichtigen Hyperbilirubinämie wurden außerdem Frühgeburtlichkeit, seltener tSGA,
geringes Geburtsgewicht und niedriges Gestationsalter (in der vorliegenden FG-Gruppe nicht
signifikant) gefunden. Im Falle einer Sectiogeburt und bei Zuhilfenahme von Hilfsmitteln im Rahmen
einer vaginalen Entbindung nahm der Bedarf an Phototherapie in der tAGA- und tSGA-Gruppe zu.
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Abkürzungsverzeichnis:
ABRs auditory brainstem responses
AD auditory dys-synchrony
tAGA (term=) reif Geborene appropriate for gestational age
AN auditory neuropathy
AT Austauschtransfusion
BAER brainstem auditory evoked responses
Beta Regressionskoeffizient
BIND bilirubin induced neurologic dysfunction
ESPED Erhebungseinheit für seltene pädiatrische Erkrankungen in Deutschland
FG Frühgeborene(s)
LT Lebenstag
NG Neugeborene(s)
NPW negativer prädiktiver Wert
NS-Bili Nabelschnurbilirubin
OAE oto-akustische Emissionen
PPW positiver prädiktiver Wert
PT Phototherapie
r Korrelationskoeffizient
sign. signifikant
SD Standardabweichung
tSGA (term=) reif Geborene small for gestational age
SSW Schwangerschaftswochen
TSB Serumbilirubin
TSB3 Serumbilirubin am 3. LT
UFK Universitätsfrauenklinik
VE Vakuumextraktion
vs. gegen
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1. Einleitung
Als meine Mutter 1956 geboren wurde, und man sah, dass sich bereits unmittelbar nach der Geburt ein
deutlicher Ikterus abzeichnete, wurde sie - ohne große Hoffnung auf ein Überleben - notgetauft.
Vorsichtshalber gab man ihr dann auch gleich den Vornamen einer Heiligen, den üblichen zweiten ließ
man angesichts der offensichtlich infausten Prognose ganz weg.
1.1. Geschichtliche Entwicklung
Als dem Assistenzarzt namens Hart in Toronto (Kanada), im Dezember 1924, das zunehmend
ikterische achte Kind einer Familie vorgestellt wurde, deren 6 Söhne vorher gelb verstorben waren und
deren einzige Tochter zwar überlebte, jedoch an „Chorea“ litt, entschloss er sich zur ersten
Austauschtransfusion bei Icterus gravis (Hart 1925, S. 1008). Diese erfolgreiche Intervention wurde
zunächst nicht beachtet, bis Wallerstein 1946 die Technik breit anwandte. Er entnahm Blut über den
Sinus sagittalis und führte Blut über eine periphere Vene zu (Wallerstein 1946). Dr. Diamond
optimierte die Methode, indem er die Umbilicalvene als praktikableren Zugang nutzte (Diamond
1948). Jedoch verstarben 0-7 % der behandelten Kinder im Zusammenhang mit dieser Intervention (Ip
et al. 2004). Ferner zeigte sich eine erhebliche assoziierte Morbidität von 6,7 %: Infektionen,
Unverträglichkeitsreaktionen, Apnoe, Bradykardie, Zyanose, Vasospasmen, Elektrolytentgleisungen
und Thrombose (Keenan et al. 1985, Edwards und Fletcher 1993, Watchko 2000b).
1956 fiel einer Schwester Ward auf, dass ein Frühgeborenes an den ikterischen Hautstellen verblasste,
welche der Sonne ausgesetzt waren (Cremer et al. 1958). Ferner beobachtete man zur gleichen Zeit,
dass eine - vor einer Austauschtransfusion- gewonnene Blutprobe unter direkter Sonneneinstrahlung
grün wurde und gleichzeitig ihr Bilirubinwert deutlich sank (Cremer et al. 1958). Erst durch die
Studien von Lucey et al. (1968) wurde diese genial einfache, relativ billige und komplikationslose
Therapieform der Lichtbehandlung entwickelt und allgemein eingeführt.
Seit den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden Immun-anti-D-Globulin-Präparate verabreicht -
zunächst postpartal an Rh-negative Mütter von Rh-positiven Kindern, dann an alle Rh-negativen
Schwangeren (Pollack et al. 1968). Die Einführung von intravenösen Immunglobulinen bei
Immunhämolyse 30 Jahre später stellte einen weiteren Fortschritt dar (Rübo et al. 1992). Die Studien
mit Metalloporphyrinen, Hemmern der Hämoxygenase, des geschwindigkeitsbestimmenden Enzyms
bei der Bildung des Bilirubins, klingen vielversprechend; ihre Langzeitauswirkungen sind jedoch noch
nicht genügend bekannt (Kappas 2004, Dennery 2005, Stevenson und Wong 2010). Das zunehmende
Wissen über die genetische Prädisposition zur Hyperbilirubinämie (Kaplan 2001, Kaplan et al. 2003,
Sarici und Saldir 2007) bietet Anhaltspunkte für neue Therapieansätze (Roy-Chowdhury et al. 2001).
Die Verabreichung von Sulfonamiden (Silverman et al. 1956) und das Konservierungsmittel für
Injektionen, Benzylalkohol, (Jardine und Rogers 1989) begünstigten aufgrund der Verdrängung des
Bilirubins aus der Albuminbindung jedoch das Auftreten eines Kernikterus und stellten herbe
Rückschläge dar.
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1.2. Wandel der Anschauungen zu den Therapiegrenzen
In den 50-er Jahren entwickelten 30-50 % der unbehandelten Neugeborenen mit Hämolyse aufgrund
Rh-Inkompatibilität eine schwere unkonjugierte Hyperbilirubinämie und Kernikterus (Kirk 2008).
Angesichts dieses Patientenkollektives wurde die Grenze für Austauschtransfusionen auf 20 mg/dl
(342 µmol/l; 1 mg/dl entspricht 17,1 µmol/l) Serumbilirubin festgelegt (Watchko und Oski 1983).
Hsia et al. (1952) empfahlen diesen Grenzwert, nachdem sie retrospektiv feststellten, dass 18 % der
Patienten mit Hämolyse aufgrund Rh-Inkompatibilität mit Bilirubinwerten von 16-30 mg/dl und 50 %
mit > 31 mg/dl die Symptome eines Kernikterus zeigten. Eine frühere Studie hatte mittels der Grenze
von 18 mg/dl beim analogen Patientengut ähnliche Ergebnisse erbracht (Mollison und Cutbush 1951).
Weitere Untersuchungen mit Kindern mit Hämolyse aufgrund einer Rh-Inkompatibilität stützten diese
Auffassung (Allen et al. 1950, Hyman et al. 1969). Hsia und Gellis forderten 1954 sogar den
Grenzwert von 20 mg/dl als Indikation zur Austauschtransfusion bei Hämolyse durch AB0-
Inkompatibilität – ohne dieses jedoch durch Beweise zu erhärten.
Im Verlauf wurde diese Grenze bei Hämolyse jeglicher Genese und sogar ohne Zeichen dieser
Komplikation eingehalten. Da die Austauschtransfusion jedoch selbst häufig mit Komplikationen
vergesellschaftet ist, rechnete Trolle (1961) vor, dass man 2140 gelbe reife Neugeborene ohne
Isoimmunisierung einer Austauschtransfusion unterziehen müsste, um den Kernikterus bei einem Kind
vorzubeugen. Angesichts der Mortalitätsrate dieser Prozedur von 1 % würden 21 Patienten bei dem
Versuch, die schwerste Komplikation der Hyperbilirubinämie zu verhindern, sterben. Seine
Überlegungen wurden durch weitere Studien bei ikterischen reifen Neugeborenen ohne Hämolyse
gestützt (Brown und Zuelzer 1957, Mores et al. 1959, Killander et al. 1960, Bjure et al. 1961,
Killander et al. 1963). Trotz des dort geschilderten Verzichtes auf Austauschtransfusionen bei
teilweise extrem hohen Bilirubinwerten entwickelten die Kinder nicht nur keinen Kernikterus, sondern
unterschieden sich anscheinend bei den Nachuntersuchungen auch nicht von den Behandelten oder
Gesunden. Es entwickelte sich eine rege Debatte um die Angst vor dem Serumbilirubinwert von 20
mg/dl, die Vigintiphobia (Watchko 2005).
In einer sehr ausführlichen Übersicht untersuchten Newman und Maisels (1990) bei reifen
Neugeborenen ohne Hämolyse den Zusammenhang zwischen maximalen Serumbilirubinwerten und
kognitiver Entwicklung (gemessen anhand des IQ), Abweichungen bei der neurologischen
Untersuchung sowie dem Hörvermögen. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass für dieses Kollektiv
Serumbilirubinwerte von 20 mg/dl nicht gefährlich sind. Dabei diskutierten sie ausführlich die
Ergebnisse vieler Studien, darunter die des CCP, Collaborative Perinatal Project (Boggs et al. 1967,
Hardy und Peeples 1971, Broman et al. 1975, Scheidt et al. 1977, Naeye 1978, Rubin et al. 1979,
Lassman et al. 1980, Broman et al. 1985), einer Multizenterstudie mit 54.795 Neugeborenen
(Kuzniewicz und Newman 2009). Letztere zeigten zwar aufgrund der hohen Teilnehmerzahl statistisch
signifikante Differenzen auf, diese erwiesen sich jedoch bei eingehender Betrachtung als klinisch nicht
relevant. Ferner wurden die Besonderheiten bei Frühgeborenen und Patienten mit Hämolyse in den
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früheren Studien häufig nicht berücksichtigt und führten womöglich zu falschen Schlussfolgerungen.
Viele kleine Studien entdeckten keine gravierenden negativen Auswirkungen (Holmes et al. 1968,
Culley et al. 1970, Bengtsson und Verneholt 1974).
In einer wegweisenden Schrift forderten Newman und Maisels 1992 einen vielzitierten „kinder and
gentler approach“ (freundlicheren und sanfteren Ansatz, S. 816) bei reifen Neugeborenen ohne
Hämolyse. Sie empfahlen, dass man Bilirubinwerte unter 400-500 µmol/l (23,4-29,2 mg/dl) toleriert,
bei Hämolyse unter 300-400 µmol/l (17,5-23,4 mg/dl). Sie empfahlen dabei Therapiegrenzen (gesund,
ohne Hämolyse: Phototherapie=PT bei 300-375 µmol/l also 17,5-22 mg/dl, Austauschtransfusion=AT
bei 425-500 µmol/l entsprechend 25-29 mg/dl; krank oder Hämolyse: PT bei 225-300 µmol/l also 13-
17,5 mg/dl, AT bei 300-400 µmol/l entsprechend 17,5-23,4 mg/dl) als Bereiche, um die vorliegende
Unsicherheit bezüglich des optimalen Behandlungsbeginns zu reflektieren. Als Ergebnis der nun folgenden regen Debatte formulierte die AAP 1994 Leitlinien (AAP 1994) zur
Versorgung von gesunden reifen Neugeborenen mit Hyperbilirubinämie – aber ohne Hämolyse. Als
signifikante Risikofaktoren benannte sie: geringes Gestationsalter, Stillen, erheblichen postnatalen
Gewichtsverlust und Geschwisterkinder mit Hyperbilirubinämie in der Anamnese. Wichtig war dabei
die (damalige) allgemeine Überzeugung, dass therapeutische Interventionen beim gesunden reifen
Neugeborenen ein signifikantes Risiko darstellen – gegenüber dem unsicheren Risiko einer
Hyperbilirubinämie in diesem Kollektiv. Ausgenommen war ein Ikterus am 1.LT, der stets einer
Abklärung bedarf. Ferner wurde bereits hier innerhalb von 2-3 Tagen die Nachuntersuchung von
Neugeborenen empfohlen, die vor 48 h entlassen wurden. Eine Austauschtransfusion wurde lediglich
bei Versagen einer konventionellen Phototherapie und nach dem Versuch, die Hyperbilirubinämie
mittels intensiver Phototherapie zu beherrschen, empfohlen.
Die nachfolgende Übersicht stellt die damals empfohlenen Grenzwerte dar (AAP 1994):
Alter
in
Serumbilirubin Serumbilirubin Serumbilirubin Serumb ilirubin
Stun-
den
erwäge PT
PT AT, wenn intensive
PT versagt
intensive PT, dabei
Vorbereitung AT
≤ 24 … … … …
25-48 ≥12mg/dl≈210µmol/l ≥15mg/dl≈260µmol/l ≥20mg/dl≈340µmol/l ≥25mg/dl≈430µmol/l
49-72 ≥15mg/dl≈260µmol/l ≥18mg/dl≈310µmol/l ≥25mg/dl≈430µmol/l ≥30mg/dl≈510µmol/l
≥ 72 ≥17mg/dl≈290µmol/l ≥20mg/dl≈340µmol/l ≥25mg/dl≈430µmol/l ≥30mg/dl≈510µmol/l
Wie man obiger Tabelle entnehmen kann, wurde die Austauschgrenze bei gesunden reifen
Neugeborenen, die älter als 48 h waren, auf 25, bzw. 30 mg/dl erhöht und diese Intervention stets erst
nach einem Behandlungsversuch mit Phototherapie empfohlen.
In Deutschland wurden obige Grenzwerte 1997 als Leitlinie (Marcinkowski und Versmold 1997)
übernommen und waren - trotz einer Überarbeitung 2003 (Marcinkowski und Bührer 2003) – bis März
2010 gültig.
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In den folgenden Jahren häuften sich jedoch Berichte über ein vermehrtes Wiederauftreten des
Kernikterus (Penn et al.1994, MacDonald 1995, Brown und Johnson 1996, Stanley 1997, Harris et al.
2000, Centers for Disease Control and Prevention 2001, Johnson und Bhutani 2002) – auch bei
gesunden reifen Neugeborenen. Ebbesen (2000) berichtete sogar, dass man in Dänemark, nachdem
mindestens 20 Jahre lang - bis 1994 - kein einziger Kernikterusfall aufgetreten ist, in den Jahren 1994
bis 1998, sechsmal diese Diagnose gestellt hatte. Selbst die Väter des „freundlicheren und sanfteren
Ansatzes“ beschrieben das Auftreten des Kernikterus bei ansonsten gesunden reifen Neugeborenen
(Maisels und Newman 1995). Die Joint Commission on Accreditation of Healthcare Organizations
(2001) schlug Alarm zu mehr Wachsamkeit. Einige Autoren bezweifeln jedoch eine Häufung dieser
Erkrankung in den 90er Jahren (Brooks et al. 2011).
Die AAP reagierte 2004 mit einer Aktualisierung ihrer Leitlinien (AAP 2004). Diese – auch noch
heute gültigen - Empfehlungen beziehen sich nun auf Neugeborene der ≥ 35 SSW
(Schwangerschaftswoche). Sie betonen ausdrücklich die Bedeutung von universellen systematischen
Beurteilungen des Risikos einer schweren Hyperbilirubinämie, engmaschigen Nachsorgen und - im
Bedarfsfall - rascher Interventionen. Anhand Lebensstunden-spezifischer Nomogramme wird die
Höhe eines Serumbilirubinwertes eingeteilt in: Hochrisiko-, Mittelrisiko- und Niedrigrisikozone
(Bhutani et al. 1999). Der Bedarf und Zeitpunkt einer Nachkontrolle wird hierbei durch das Alter des
Kindes in Stunden, die Risikozone, in welcher der Bilirubinwert liegt, und die Dynamik der
Hyperbilirubinämie bestimmt. Allgemein sollte jedes Kind 2 Tage nach Entlassung in den ersten 72
Lebensstunden erneut vorgestellt und eingehend untersucht werden, der genaue Zeitpunkt sollte
aufgrund des individuellen Risikos festgelegt werden. Eine Austauschtransfusion sollte lediglich
vorgenommen werden, wenn eine intensive Phototherapie versagt oder wenn ein
Ausgangsbilirubinwert über der Austauschgrenze in den alle 2-3 Stunden stattfindenden Kontrollen
während folgender 6 Stunden nicht entsprechend sinkt. Eine sofortige Austauschtransfusion wird bei
jeglichen Zeichen einer mittelstarken bis fortgeschrittenen akuten Bilirubinenzephalopathie, darunter
Hypertonie, Opisthotonus und schrilles Schreien, empfohlen – auch wenn das Bilirubin dann bereits
sinkt (AAP 2004).
Der Vergleich mit den Grenzwerten der 1994er-Leitlinie ist aufgrund der Darstellung als Nomogramm
erschwert. Wenn man jedoch bedenkt, dass bei reifen gesunden Neugeborenen ≥ 38 SSW eine
Phototherapie nach 25-48, 49-72 und ≥ 72 Lebensstunden 1994 ab 15, 18, bzw. 20mg/dl empfohlen
wurde, die neuen Leitlinien im Alter von 24, 48, 72, 96 Lebensstunden und 5 Lebenstagen circa 11,7 ,
15,1 , 17,6 , 20 und 21 mg/dl als Therapieindikation vorsehen, so bedeutet dies, dass die AAP
unmittelbar postnatal etwas vorsichtigeres Vorgehen in der Praxis empfiehlt, wenn auch die spätere
Grenze ab dem 5.Tag etwas großzügiger definiert ist. Die Indikation zur Austauschtransfusion lautete
1994 ab 25, 30, bzw. 30 mg/dl. Nach der neuen Richtlinie verläuft sie nach 24, 48, 72, 96
Lebensstunden und 5 Lebenstagen beim gleichen Kollektiv bei 19, 22, 24, 25 und 25 mg/dl. Dies
bedeutet, dass man früher als 1994 zu dieser Intervention rät. Bei Neugeborenen < 38 SSW und/oder
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Kindern mit Risikofaktoren wurden separate niedrigere Grenzen, je nach Gefährdungsgrad, definiert.
Spezifische Therapieindikationen für Neugeborene jünger als 38 SSW betonen und berücksichtigen
erneut ihre bekannte Prädisposition für Hyperbilirubinämie (Stern und Denton 1965, Gartner et al.
1970, Watchko und Oski 1992, Watchko und Claassen 1994, Newman et al. 1999, Newman et al.
2000).
Zum Konzept dieser Leitlinie gehören auch die Erstellung von Standardprotokollen, wonach
Schwestern das Bilirubin auch ohne ausdrückliche ärztliche Anweisung bestimmen können,
Checklisten zu Risikofaktoren, Laborwerten und zum Alter bei Entlassung, welche die Festlegung des
Zeitpunktes der Nachsorge erleichtern sowie klare mündliche und schriftliche Anweisungen an die
Eltern (AAP 2004).
Die aktuelle deutsche Leitlinie (Berns und Bührer 2010) empfiehlt bei Neugeborenen ohne
Hämolysezeichen ab dem Gestationsalter von 38 SSW und 72 Lebensstunden 20 mg/dl als
Phototherapiegrenze. Bei Neugeborenen mit einem Gestationsalter unter 38 SSW liegt der
Schwellenwert in mg/dl bei aktuellem Gestationsalter in SSW – 20. Die untere Behandlungsgrenze
liegt bei 5 mg/dl. Die Therapie sollte bei einem Alter von weniger als 72 Lebensstunden und/oder
positivem Coombs-Test bereits bei um je 2 mg/dl niedrigeren Bilirubinwerten begonnen werden.
Diese Absenkung der Behandlungsgrenze gilt auch für eine Therapie mit mindereffektiven Geräten,
wie z.B. fiberoptische Technik. Eine Austauschtransfusion wird empfohlen, wenn der
Serumbilirubinwert 10 mg/dl über der Phototherapiegrenze liegt. Somit sind die deutschen Leitlinien
großzügiger als die aktuellen der AAP und ähneln eher den dortigen Grenzwerten von 1994.
Entsprechende Leitlinien wurden inzwischen auch in vielen anderen Staaten, wie z.B. Norwegen,
Kanada und Dänemark, formuliert (Brathild et al. 2011).
1.3. Hyperbilirubinämie
Eine Hyperbilirubinämie ist die Akkumulation des Bilirubins. Bei über 90% der Neugeborenen wird
ein Anstieg des unkonjugierten Pigmentes über 2 mg/dl beobachtet. Meistens handelt es sich hierbei
um eine physiologische Erscheinung. Der klinisch sichtbare Ikterus (ab 5 mg/dl) tritt bei circa 60-70 %
der Neugeborenen auf. Die pathologische Form der Hyperbilirubinämie zeichnet sich durch exzessiv
erhöhte Werte oder durch Kombination mit anderen Krankheitszeichen aus (Vogtmann 1999a).
Trotz der geschilderten Entwicklungen ist die neonatale Hyperbilirubinämie in der ersten
Lebenswoche der häufigste klinische Zustand, welcher einer Untersuchung und Behandlung bedarf
und ihre pathologische Ausprägung der Hauptgrund für eine stationäre Wiederaufnahme (Maisels und
Kring 1998, Brown et al. 1999, Watchko 2000a, Bhutani et al. 2004, Escobar et al. 2005).
Das gehäufte Auftreten erklärt sich durch das in der Perinatalzeit vermehrt anfallende Bilirubin -
aufgrund des erhöhten Hämatokrits bei verkürzter Lebensdauer der Erythrozyten. Gleichzeitig entfällt
bei der Geburt die Entsorgung des unkonjugierten Pigmentes durch die Plazenta, was die ohnehin
noch unzureichenden da unreifen Konjugationskapazitäten des Neugeborenen extrem auslastet und
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teilweise überlastet. Ferner recycelt der enterohepatische Kreislauf das bereits konjugierte Bilirubin
zurück und bürdet damit dem Organismus zusätzliches Pigment auf (Stevenson et al. 2001a).
Circa 5 % aller ikterischen Neugeborenen entwickeln eine phototherapiepflichtige Hyperbilirubinämie
(Stark und Lannon 2009). Dabei findet man heute Serumbilirubinwerte ≥ 25 mg/dl (427 µmol/l) bei 1
von 650-1000 Kindern ≥ 35 SSW und ≥ 30 mg/dl (510 µmol/l) bei 1 von 10 000 (Newman et al. 2000,
Bhutani et al. 2004). Einen Kernikterus entwickelt 1 von 16,2-17,6 Kindern mit der Akkumulation
dieses Pigmentes > 25 mg/dl und 5,5-7 Betroffene mit Werten > 30 mg/dl (Newman et al. 2003,
Ebbesen et al. 2005, Manning et al. 2006, Sgro et al. 2006, Bhutani und Johnson 2009b).
Die Klinik der akuten Bilirubinenzephalopathie und des chronischen Kernikterus wird im Folgenden
kurz skizziert. Sie entspricht der Schädigung im Bereich der Basalganglien, insbesondere des Globus
pallidus, des subthalamischen Nucleus, der auditiven und okulomotorischen Hirnstammkerne, ferner
des Cerebellums und des Hippocampus (Kaplan und Hammermann 2004).
Die akute Form beginnt mit Lethargie und Trinkschwäche. Es folgen ein wechselnder muskulärer
Tonus, schrilles Weinen, Opisthotonus, Sonnenuntergangsphänomen, Fieber, Krämpfe und
schlimmstenfalls der Tod (Shapiro et al. 2006). Zu diesem Zeitpunkt lassen sich abweichende oder
fehlende ABRs (auditory brainstem responses) darstellen (Wennberg et al. 1982, Funato et al. 1994,
Amin et al. 2001). Es handelt sich hierbei um einen Notfall, da die Neurotoxizität zu diesem Zeitpunkt
mit sofortiger Therapie eventuell noch reversibel ist. (Shapiro et al. 2006). Die chronische Form bildet
klassischerweise die Tetrade aus Choreoathetose, Hörminderung bis Taubheit, Unvermögen der
Blickwendung nach oben und Zahnschmelzdysplasie der Milchzähne (Shapiro et al. 2006).
Abgesehen von diesen klassischen Formen werden auch subtilere Schädigungen vermutet, z.B.
AN/AD (auditory neuropathy/ auditory dys-synchrony), bei welcher man zwar OAEs (oto-akustische
Emissionen), jedoch keine oder aberrierende BAERs auslösen kann (Shapiro 2005). Man fasst das
Kontinuum des Spektrums unter dem Begriff der BIND, der durch Bilirubin induzierten
neurologischen Dysfunktion, zusammen und teilt sie mittels Punktvergabe in leicht, mittelschwer und
fortgeschritten ein (Johnson et al. 1999).
1.4. Kernikterusregister
Der Kernikterus ist – vom Tod abgesehen – die schwerste Komplikation der Hyperbilirubinämie. Da
er in den USA und Deutschland nicht meldepflichtig ist, sind seine Inzidenz und Prävalenz nicht
bekannt. Um die Zahl abzuschätzen, wurden sie in den USA und US-Militärbasen im Ausland von
1992 bis 2004 in einen freiwilligen Register, dem Pilot USA Kernicterus Registry, erfasst (Johnson et
al. 2009). Es enthält detaillierte Angaben zu 125 betroffenen Neugeborenen ≥35SSW. In der Literatur
schwanken die Angaben zur Inzidenz des chronischen Kernikterus in den USA zwischen 1 : 27 000
(Bhutani und Rodriguez 2005) und 1: 55 000 (Newman et al. 2006), was 1,8-3,7 Betroffenen auf
100 000 Lebendgeborene entspricht. Eine weitere Studie gibt 2,7 Patienten mit Kernikterus pro
100 000 Lebendgeborene in den ersten 30 Lebenstagen an (Burke et al. 2009).
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Für Dänemark wird für 1994-2002 eine Inzidenz von 1,4 pro 100 000 Lebendgeborene berichtet,
wobei zwischen 2002 und 2005 nach Aufrufen zu mehr Wachsamkeit keine Fälle auftraten, was die
Inzidenz zwischen 1994 und 2005 auf 1,1 pro 100.000 Lebendgeborene reduziert (Ebbesen et al.
2005). Im Vereinigten Königreich wurde 1 Betroffener auf 100.000 Lebendgeborene gezählt
(Manning et al. 2007), in Kanada 2 (Sgro et al. 2006).
In Deutschland wurde laut dem ESPED (Erhebungseinheit für seltene pädiatrische Erkrankungen in
Deutschland)-Jahresbericht 2005 eine Häufigkeit von 0,63 Kernikterusfällen pro 100.000
Lebendgeborene (95 %Konfidenzintervall 0,3-1,1/100 000) festgestellt (ESPED 2005). Im
Erhebungszeitraum von 30 Monaten wurden 9 Fälle gemeldet. Dabei fällt das Gestationsalter auf: bis
auf 2 Patienten, wurden alle Kinder vor dem errechneten Geburtstermin geboren: 34, 35+5, 36, 36+6,
37+5, 38, 38+5, 2x 40. SSW.
Kernikterusfälle wurden bei ansonsten gesunden Kindern mit Serumbilirubinwerten < 20 mg/dl nicht
und bei < 25 mg/dl selten verzeichnet. Dagegen leiden/litten alle Betroffenen mit Akkumulation dieses
Pigmentes > 35 mg/dl - unabhängig von der Behandlung - an Folgeschäden. Dies bedeutet, dass die
Bilirubintoxizität im Bereich 25- < 35 mg/dl potentiell reversibel ist (Bhutani und Johnson 2009a). Die
exakte Grenze der unumkehrbaren Toxizität ist nicht bekannt und vermutlich auch individuell
verschieden.
1.5. Problemstellung
Das heutige Problem besteht darin, dass eine einst für 2 Jahrzehnte als nahezu eradiziert geltende
Erkrankung, der Kernikterus - trotz allgemein verfügbarer, preiswerter und relativ sicherer
Therapiemöglichkeiten – erneut häufiger auftritt (Penn et al.1994, MacDonald 1995, Brown und
Johnson 1996, Johnson et al. 2009). Die Gründe für dieses paradoxe Phänomen sind:
Der durch den Trend zur Entmedizinalisierung der Geburt und durch Sparzwänge deutlich verkürzte
postnatale Aufenthalt des Neugeborenen in der Klinik, entzieht das kranke Kind der Aufsicht durch
erfahrenes Personal (Liu et al. 1997, Eaton 2001, De Luca et al. 2009). Die häufig erst ab dem 3. und
4. Lebenstag sichtbare Gelbsucht ist bei der Entlassung noch nicht erkennbar oder ihr wird keine
genügende Bedeutung beigemessen, so dass sie ihr Maximum zu Hause erreicht und dort nicht oder
erst recht spät erkannt wird (Bhutani et al. 2006, Bhutani und Johnson 2009a).
Durch die häufig erst in der zweiten Lebenswoche erfolgende Vorstellung des Neugeborenen beim
Kinderarzt zur U2 entsteht ein folgenschweres Überwachungsdefizit in der vulnerabelsten Phase
(Bhutani und Johnson 2009c). Laut einer Befragung im Jahr 2005 kannten 72,9 % der Teilnehmer das
Krankheitsbild des Kernikterus nicht, davon 72,1 % der 18-44-jährigen Frauen. Nur 17 % waren der
Ansicht, dass Gelbsucht beim Neugeborenen Hirnschäden hervorrufen kann (Weber 2005).
Leider ist das Krankheitsbild auch häufig Schwestern, Hebammen und Ärzten mittlerweile - gerade
aufgrund der erfolgreichen Therapie in der Vergangenheit - kaum bekannt (Subcommittee on Neonatal
Hyperbilirubinemia 2001). Selbst die Diagnose des Ikterus wird häufig nicht als Indikation zur
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Bestimmung des Bilirubinwertes gesehen (Petrova et al. 2006). Es werden fatalerweise auch keine
engmaschigen Nachkontrollen vereinbart oder die Machbarkeit solcher sichergestellt (Wiley et al.
1998). Selbst die durch Leitlinien vorgeschriebene Indikation zur Phototherapie wird nicht konsequent
befolgt (Bhutani und Johnson 2009a). In zahlreichen Kliniken wird nicht zwischen reifen und späten
Unreifen differenziert, obwohl letztere für die Entwicklung eines Kernikterus besonders prädisponiert
scheinen (Wang et al. 2004, Adamkin 2009, Bhutani und Johnson 2009a).
Ferner begünstigt der an sich äußerst positive und von der Autorin ausdrücklich begrüßte Trend zum
Stillen das Auftreten der Hyperbilirubinämie (Ryan 1997). Da die stationäre Entlassung jedoch heute
zu einem Zeitpunkt erfolgt, an dem sich diese Form der Ernährung noch häufig nicht eingespielt hat
und die Neugeborenen in Folge „an der Brust hungern“, kann man nicht rasch korrigierend einwirken
(Gartner 2001, Bhutani und Johnson 2009a).
Leider verlässt man sich häufig immer noch, obwohl handliche Bilirubinmessgeräte verfügbar sind
(Bhutani et al. 2000, El-Beshbishi et al. 2009, Schmidt et al. 2009), auf die gerade bei dunkelhäutigen
Kindern unzuverlässige visuelle Beurteilung de Schweregrades der Gelbsucht (Moyer et al. 2000,
Petrova et al. 2006, Keren et al. 2009).
Trotz der Immigration aus Mittelmeerländern, Mittlerem Osten, Südostasien sowie Afrika und vieler
Mischehen findet kein allgemeines Screening auf Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel statt.
Dieser Defekt wurde bei 26 von 125 (20,8 %) Patienten im Kernikterusregister nachgewiesen
(Johnson et al. 2009).
Ferner ergaben Untersuchungen, dass Bilirubin ein äußerst potentes Antioxidationsmittel ist, welches
zytoprotektive Wirkungen zeigt (Stocker et al. 1987, Hammerman et al. 1998, Shahab et al. 2008).
Dies führte zu weiterer Verunsicherung bezüglich der Therapieindikation.
Da man den Trend zur frühen Entlassung nicht mehr rückgängig machen kann, besteht die
Schwierigkeit darin, diejenigen Kinder rechtzeitig herauszusieben, welche durch eine
Hyperbilirubinämie bedroht sind und einer Therapie bedürfen. Damit könnte man die vorhandenen
Ressourcen gezielter nutzen, den gesunden Kindern und ihren Eltern dagegen Unannehmlichkeiten
ersparen. Denn dem Kernikterus kann man vorbeugen, aber man kann ihn nicht therapieren! Ein
weiterer Schwerpunkt liegt sicherlich auf einer optimaleren Verzahnung der stationären und
ambulanten Versorgung sowie besseren Aufklärung der Eltern.
Das Ziel dieser Arbeit war es, anhand des lokalen Patientenkollektivs zu ermitteln, ob man mittels
� des Nabelschnurbilirubins allein
� und/oder genauer durch Mitberücksichtigung des Serumbilirubinwertes vom 3. Lebenstag
die Entwicklung einer späteren phototherapiepflichtigen Hyperbilirubinämie voraussagen kann.
Die Aufgabe lautete, Grenzwerte dieser Parameter zu definieren, anhand welcher man frühzeitig
Hoch-, Mittel- und Niedrigrisikopatienten ermitteln kann. Diese Neugeborenen würden dann besser
individuell überwacht werden können.
Page 11
11
2. Patienten und Methoden
2.1. Patientenkollektiv
In dieser Arbeit wurden zunächst retrospektiv alle gesunden Kinder der Neugeborenenstation
betrachtet, welche im Zeitraum vom 01.03.2001 bis 01.07.2002 in der Universitätsfrauenklink Leipzig
betreut wurden. Ferner wurde im prospektiven Teil ab dem 2.07.2002 bis zum 30.07.2003 jedes dort
betreute gesunde Kind eingeschlossen. Für beide Zeiträume wurde die Mindestgestationsaltersgrenze
von 34 Schwangerschaftswochen (SSW) festgelegt. Während im retrospektiven Teil lediglich der
Bilirubinwert in der Nabelschnur bestimmt wurde, maß man im prospektiven im Rahmen der
Blutentnahme für das Stoffwechselscreening zusätzlich den Bilirubinwert am 3. Lebenstag. Das
Einverständnis der Eltern zu dieser Bestimmung lag vor.
Die Studienteilnehmer wurden zunächst je nach den Gestationsalter in Reif- und Frühgeborene
unterteilt. Bei den Reifgeborenen wurde ferner zwischen tSGA und tAGA unterschieden. Dabei wurde
das Gestationsalter aus den Angaben der Mutter, geburtshilflichen Daten und klinisch anhand des
Ballard-Scores (Ballard et al. 1979) ermittelt. Als Reifgeborenes galt jedes lebend geborene Kind, das
nach der Vollendung der 37.SSW (mindestens 260 Schwangerschaftstage) das Licht der Welt
erblickte.
Als tSGA wurden Kinder eingestuft, deren Geburtsgewicht unterhalb der 10. Perzentile lag. Als
Vorlage dienten die Wachstumskurven nach Voigt et al. (1996).
2.2. Ausschlusskriterien
Als Ausschlusskriterien wurden festgelegt:
� Gestationsalter < 34 SSW
� schwere Erkrankung, welche einer speziellen Therapie bedurfte, insbesondere künstliche
Beatmung, CPAP, Antibiotikatherapie
� positiver Coombstest
� Entlassung vor dem 3. Lebenstag
� unvollständige Daten
2.3. Datenerfassung:
Das Nabelschnurbilirubin wurde bei jedem Kind sofort nach der Geburt aus dem venösen
Nabelschnurblut gewonnen. Das im zweiten Teil der Studie bestimmte Bilirubin des 3. Lebenstages
nach mindestens 48 Lebensstunden. Zwischen Blutentnahme und Messung wurde die Probe in einem
dunklen Abnahmeröhrchen verwahrt. Die Bestimmung erfolgte mittels der DPD
(=Dichlorphenyldiazonium)-Methode, eines Standardverfahrens der Firma Roche Diagnostics aus
Mannheim, wobei die Auswertung automatisch erfolgte.
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12
Ferner wurden folgende Parameter erfasst:
• Geburtsgewicht in g
• Gestationsalter in SSW (34, 35, …, 43)
• Geschlecht (weiblich, männlich, unbekannt)
• Geburtsmodus (spontan ohne Hilfsmittel, Sectio, Vakuumextraktion (VE), Forceps,
unbekannt)
• Nabelschnurbilirubin (NS-Bili) in µmol/l
• im zweiten Teil der Arbeit: Serumbilirubin am 3. LT ( TSB3 ) in µmol/l
• Phototherapiepflichtigkeit ( ja/nein )
Im ersten Abschnitt der Studie wurde lediglich das Nabelschnurbilirubin systematisch bestimmt.
Danach wurde je nach klinischer Einschätzung einer erfahrenen Kinderkrankenschwester bei
Gelbfärbung der Haut reflektometrisch ein transkutaner Bilirubinwert mittels eines Minolta-Gerätes
(Air-Shields Vickers, Hatboro, PA) gemessen. Die Messung erfolgte an der Stirn.
Falls diese Messung einen Wert >15 bei Frühgeborenen bzw. >16 bei reifen Kindern lieferte, wurde
das Ergebnis mittels des genaueren, aber teureren und zeitaufwendigeren BiliCheck-Gerätes
(SpectRX, Norcross, GA) validiert. Wenn auch dieser Test therapiepflichtige Werte anzeigte, wurde
Kapillarblut aus der Ferse für eine biochemische Kontrolle gewonnen.
Im zweiten Abschnitt der Datenerfassung wurde ferner bei jedem Kind das Serumbilirubin am 3.
Lebenstag bestimmt. Die Blutentnahme erfolgte gemeinsam mit dem Stoffwechselscreening im
Rahmen der routinemäßigen Punktion aus der Ferse.
Je nach Klinik wurden demnach ebenfalls erhoben:
o Serumbilirubin am 3. bis 7. LT (TSB3, TSB4, …, TSB7 )
o transcutane Bilirubinmessung mittels eines Minolta-Gerätes (Blitz2, Blitz3,…, Blitz7 )
o transcutane Bilirubinmessung mittels eines BiliChecks (Check2, Check3,…, Check7 )
o Phototherapiebeginn (z.B. am 4.LT)
o Phototherapiedauer in Stunden
2.4. Phototherapie (PT)
Die Grenzen der Phototherapiepflichtigkeit wurden wie folgt definiert (Vogtmann 1999):
� Kinder mit einem Körpergewicht > 3000 g bei Serumbilirubinwerten > 300 µmol/l
� die Übrigen, wenn der Serumbilirubinwert in µmol/l > 10 % des Körpergewichtes in g betrug,
z.B. wurde bei 2500 g eine PT ab 251 µmol/l initiiert
Es wurde im Untersuchungszeitraum keine Austauchtransfusion (AT) nötig.
Page 13
13
2.5. statistische Analyse:
Die erfassten Daten wurden in vorgedruckte Tabellen eingetragen, wobei zum Zwecke der
Vervollständigung der Dokumentation und Stichpunktkontrolle zunächst die Namen und Geburtsdaten
der Studienkinder ebenfalls aufgezeichnet wurden. Nachfolgend erfolgte die Übertragung in Excel-
Tabellen.
Zur anonymisierten statistischen Analyse wurden die Programme „Statistica“ (Statsoft, Tulsa, USA)
und GraphPad Prism (GraphPad Software, San Diego, USA) angewendet. Zum Vergleich der
Variablen der jeweiligen Untergruppen wurden der ungepaarte t-Test und die Analyse der Kovarianz
(ANCOVA) herangezogen. Ferner wurden der Pearsonsche Korrelationskoeffizient zur
Korrelationsanalyse und die multiple lineare Regressionsanalyse zur Aufdeckung von
Zusammenhängen zwischen den Variablen angewendet.
2.5.1. konkrete Fragestellung:
Die Daten wurden für reife tAGA (n = 2180), reife tSGA (n =267) und Frühgeborene (n = 126)
getrennt ausgewertet. Es wurde im ersten und zweiten Teil der Studie der Zusammenhang zwischen
Nabelschnurbilirubin und therapiebedürftiger Hyperbilirubinämie untersucht. Im zweiten Abschnitt
wurde die Beziehung zwischen Serumbilirubin am 3. Lebenstag und interventionspflichtigem Ikterus
bestimmt. Als Endpunkt galt dabei die Phototherapie (PT). Dazu wurde die Studienpopulation
entsprechend ihrem Nabelschnurbilirubin (NS-Bili) bzw. Serumbilirubin am 3. Lebenstag (TSB3) in 6
Gruppen unterteilt. Nachfolgend wurde geprüft, ob die Häufigkeit der PT mit steigenden NS-Bili- und
TSB3-Werten zunahm. Ferner wurde die Abhängigkeit der beiden Parameter vom Geschlecht,
Geburtsgewicht, Gestationsalter sowie Geburtsmodus und Zugehörigkeit zu einer der 3 Gruppen
(tAGA, tSGA und FG) überprüft. Die statistischen Parameter des NS-Bili und des TSB3 wurden
einzeln und in Kombination erhoben. Um die Risikofaktoren einer PT besser zu erkennen, wurde
anschließend die PT-Gruppe gesondert betrachtet und der Zusammenhang zwischen PT und
Gestationsalter, Geburtsgewicht, Geburtsmodus, NS-Bili und TSB-3 untersucht. Ferner wurden die
Faktoren herausgearbeitet, welche den PT-Beginn und die PT-Dauer beeinflussen.
Die Ergebnisse werden stets als Mittelwert ± Standardabweichung angegeben.
2.6. Signifikanzniveau
Das Signifikanzniveau wurde nach den üblichen Konventionen wie folgt festgelegt:
� p = 0,01 bis 0,05 als signifikant
� p < 0,01 als sehr signifikant.
Graphiken wurden mit dem Programm Excel und Statistica erstellt.
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14
3. Ergebnisse:
3.1. Gesamtpopulation:
Im gesamten Studienzeitraum von 29 Monaten, davon 16 Monate retrospektiv und 13 Monate
prospektiv, wurden 2936 Kinder in der geburtshilflichen Abteilung der UFK Leipzig geboren. 174
(5,9 %) Kinder wurden phototherapiert, davon 78 der 1422 (5,3 %) Jungen und 96 der 1471 (6,7 %)
Mädchen. In einem Fall war das Geschlecht des phototherapierten Kindes nicht angegeben.
3.2. Charakteristika der Studienpopulation:
3.2.1. Allgemeines zur Studienpopulation
Aufgrund unvollständiger Daten – Mindestanforderung: bekanntes Geburtsgewicht, Gestationsalter
und Nabelschnurbilirubinwert - konnten 2573 Kinder in die Studie aufgenommen werden. Dabei
handelte es sich um 2180 (84,7 %) tAGA, 267 (10,4 %) tSGA und 126 (4,9 %) Frühgeborene.
3.2.2. Übersicht zur Studienpopulation
Die folgende Tabelle 1 stellt die Charakteristika der Studienpopulation dar.
Tabelle 1: Charakteristika der Studienpopulation
Minimum Maximum Mittelwert
±SD
Mittelwert
männlich
Mittelwert
weiblich
p männlich
/ weiblich
Geburtsgewicht
(g)
1835 5380 3399,1
± 505
3453,9
± 509
3342,7
± 492
< 0,0001
Gestationsalter
(SSW)
34 43 39,4
± 1,4
39,38
± 1,44
39,47
± 1,41
0,122
NS-Bili (µmol/l) 5,3 142 33,43
± 9,36
33,20 ±
8,79
33,65
± 9,94
0,22
3.2.3. Geschlechtsverteilung der Studienpopulation
1243 (48,3 %) Studienteilnehmer waren männlich, 1295 (50,3 %) weiblich. In 35 (1,4 %) Fällen war
das Geschlecht nicht dokumentiert. Es wurden 158 (6,1 %) dieser Kinder phototherapiert, davon 90
(6,9 %) Mädchen und 67 (5,4 %) Jungen. In einem Fall war das Geschlecht nicht bekannt.
3.2.4. Gewichtsverteilung der Studienpopulation
Die genauere Verteilung der Geburtsgewichte der Studienpopulation stellt Tabelle 2 dar.
Tabelle 2: Absolute und prozentuale Verteilung der Geburtsgewichte der Studienpopulation
Geburtsgewicht in g ≤2499 2500-2999 3000-3499 3500-3999 4000-4499 ≥4500
Anzahl 105 432 944 806 246 40
Prozentualer Anteil 4,08% 16,79% 36,69% 31,33% 9,56% 1,55%
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15
3.2.5. Gestationsalter der Studienpopulation
Die exakte Verteilung des Gestationsalters der Studienpopulation wird in der Tabelle 3 dargestellt.
Tabelle 3: Absolute und prozentuale Verteilung des Gestationsalters (SSW) der Studienpopulation
SSW 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 Anzahl 17 31 78 119 299 549 937 503 39 1 (%) 0,66 1,2 3,03 4,62 11,62 21,34 36,42 19,55 1,52 0,04
3.2.6. Geburtsmodus der Studienpopulation
Tabelle 4 veranschaulicht die Häufigkeiten der Geburtsmodi der Studienpopulation.
Tabelle 4: Absolute und prozentuale Verteilung der Geburtsmodi der Studienpopulation
Geburtsmodus spontan sectio VE Forceps unbekannt
Anzahl 1839 528 105 2 99
Prozentualer Anteil 71,47% 20,52% 4,08% 0,078% 3,85%
3.2.7. Bilirubin im Nabelschnurblut der Studienpopulation
Die exakte Verteilung des Nabelschnurbilirubins der Studienpopulation verdeutlicht die Abbildung 1.
4380
281
509
626
512
296
134
51 41
0
100
200
300
400
500
600
700
<15 15-19,99 20-24,99 25-29,99 30-34,99 35-39,99 40-44,99 45-49,99 50-54,99 >=55
Abb. 1: Verteilung der Nabelschnurbilirubinwerte der Studienpopulation
Wie man dem obigen Diagramm entnehmen kann, folgt die Verteilung annährend einer
Normalverteilung. Zur Vereinfachung wurde die Anzahl der Gruppen auf 6 reduziert, wobei die erste
alle NG mit NS-Bili < 15 µmol/l einschloss, die zweite 15-24,99 µmol/l, usw. bis hin zur sechsten mit
≥ 55 µmol/l. Abbildung 2 zeigt diese vereinfachte Verteilung an.
Page 16
16
43
361
1135
808
185
41
0
200
400
600
800
1000
1200
<15 15-24,99 25-34,99 35-44,99 45-54,99 >=55
Abb. 2: Vereinfachte Verteilung der Nabelschnurbilirubinwerte der Studienpopulation
Um der Tatsache Rechnung zu tragen, dass die Hyperbilirubinämie bei tAGA, tSGA und
Frühgeborenen bezüglich der Dauer, Schwere und des Beginns unterschiedlich verläuft, wurden diese
drei Gruppen anschließend getrennt betrachtet.
3.3. tAGA
3.3.1. Übersicht zur tAGA-Gruppe
Die folgende Tabelle 5 stellt die Charakteristika der tAGA-Gruppe dar.
Tabelle 5: Darstellung der Charakteristika der tAGA-Gruppe
Minimum Maximum Mittelwert
±SD
Mittelwert
männlich
Mittelwert
weiblich
p männlich
/ weiblich
Geburtsgewicht
(g)
2470 5380 3524,30
± 420
3582,52
± 426,3
3463,84
± 405,1
< 0,0001
Gestationsalter
(SSW)
37 43 39,6
± 1,1
39,59
± 1,16
39,70
± 1,07
0,030
NS-Bili (µmol/l) 7,7 142 33,34
± 9,25
33,1
± 8,85
33,57
± 9,65
0,24
3.3.2. Geschlechtsverteilung in der tAGA-Gruppe
Unter den 2180 Kindern der tAGA-Gruppe waren 1105 (50,7 %) weiblich und 1047 (48 %) männlich.
In 28 (1,3 %) Fällen war das Geschlecht nicht dokumentiert.
3.3.3. Gewichtsverteilung in der tAGA-Gruppe
Die Tabelle 6 stellt die Geburtsgewichtsverteilung in absoluten Zahlen und prozentualen Anteilen dar.
Page 17
17
Tabelle 6: Absolute und prozentuale Verteilung der Geburtsgewichte der tAGA-Gruppe
Geburtsgewicht in g <2500 2500-2999 3000-3499 3500-3999 4000-4499 4500-4999 ≥5000
Anzahl 1 207 887 801 244 33 7
Prozentualer Anteil 0,046% 9,5% 40,69% 36,74% 11,19% 1,51% 0,32%
3.3.4. Gestationsalter in der tAGA-Gruppe
In der Tabelle 7 wird die Verteilung des Gestationsalters in der tAGA-Gruppe in absoluten Zahlen und
prozentualen Anteilen dargestellt.
Tabelle 7: Absolute und prozentuale Verteilung des Gestationsalters in der tAGA-Gruppe
SSW 37 38 39 40 41 42 43
Anzahl 98 255 494 846 448 38 1
Prozentualer Anteil 4,5% 11,7% 22,66% 38,81% 20,55% 1,74% 0,046%
3.3.5. Geburtsmodus in der tAGA-Gruppe
Die Tabelle 8 stellt die Verteilung der Geburtsmodi der tAGA-Gruppe in absoluten Zahlen und
prozentualen Anteilen dar.
Tabelle 8: Prozentuale und absolute Verteilung der Geburtsmodi der tAGA-Gruppe
Geburtsmodus spontan sectio VE Forceps unbekannt
Anzahl 1588 417 87 2 86
Prozentualer Anteil 72,84% 19,13% 3,99% 0,09% 3,94%
3.3.6. Bilirubin im Nabelschnurblut der tAGA-Gruppe
Die exakte Verteilung des Nabelschnurbilirubins der tAGA-Gruppe wird durch die Abbildung 3
verdeutlicht.
3670
244
440
524
416
255
119
42 34
0
100
200
300
400
500
600
<15 15-19,99 20-24,99 25-29,99 30-34,99 35-39,99 40-44,99 45-49,99 50-54,99 >=55
Abb. 3: Verteilung der Nabelschnurbilirubinwerte der tAGA-Gruppe
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18
Wie man dem obigen Diagramm entnehmen kann, folgt die Verteilung ebenfalls annährend einer
Normalverteilung. Zur Vereinfachung wurde die Anzahl der Gruppen auch hier auf sechs reduziert.
Abbildung 4 zeigt diese vereinfachte Verteilung an.
36
314
964
671
161
34
0
200
400
600
800
1000
<15 15-24,99 25-34,99 35-44,99 45-54,99 >=55
Abb. 4: Vereinfachte Verteilung der Nabelschnurbilirubinwerte
3.4. tSGA
3.4.1. Übersicht zur tSGA-Gruppe
Die folgende Tabelle 9 stellt die Charakteristika der tSGA-Gruppe dar.
Tabelle 9: Darstellung der Charakteristika der tSGA-Gruppe
Minimum Maximum Mittelwert
±SD
Mittelwert
männlich
Mittelwert
weiblich
p männlich
/ weiblich
Geburtsgewicht
(g)
1835 3170 2719,20
± 276
2791,9
± 271,9
2649,2
± 256,2
< 0,0001
Gestationsalter
(SSW)
37 42 39,44
± 1,22
39,42
± 1,26
39,49
± 1,17
0,665
NS-Bili (µmol/l) 5,3 97 33,96
± 9,73
33,98
± 8,77
33,91
± 10,79
0,96
3.4.2. Geschlechtsverteilung in der tSGA-Gruppe
Unter den 267 Kindern der tSGA-Gruppe waren 127 (47,6 %) weiblich und 137 (51,3 %) männlich. In
3 (1,1 %) Fällen war das Geschlecht nicht bekannt.
3.4.3. Gewichtsverteilung in der tSGA-Gruppe
Tabelle 10 stellt die Geburtsgewichtsverteilung in absoluten Zahlen und prozentualen Anteilen dar.
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19
Tabelle 10: Absolute und prozentuale Verteilung der Geburtsgewichte in der tSGA-Gruppe
Geburtsgewicht in g <2000 2000-2499 2500-2999 ≥3000
Anzahl 2 50 176 39
Prozentualer Anteil 0,75% 18,73% 65,92% 14,61%
3.4.4. Gestationsalter in der tSGA-Gruppe
In der Tabelle 11 wird die Verteilung des Gestationsalters in der tSGA-Gruppe in absoluten und
prozentuallen Anteilen dargestellt.
Tabelle 11: Verteilung des Gestationsalters in der tSGA-Gruppe absolut und prozentual
SSW 37 38 39 40 41 42
Anzahl 21 44 55 91 55 1
Prozentualer Anteil 7,87% 16,48% 20,6% 34,08% 20,6% 0,37%
3.4.5. Geburtsmodus in der tSGA-Gruppe
Die Tabelle 12 stellt die Verteilung der Geburtsmodi der tSGA-Gruppe in absoluten und prozentualen
Anteilen dar.
Tabelle 12: Prozentuale und absolute Verteilung der Geburtsmodi der tSGA-Gruppe
Geburtsmodus spontan sectio VE unbekannt
Anzahl 176 68 16 7
Prozentualer Anteil 65,92% 25,47% 5,99% 2,62%
3.4.6. Bilirubin im Nabelschnurblut der tSGA-Gruppe
Die exakte Verteilung wird durch die Abbildung 5 verdeutlicht.
59
25
40
7267
27
117
4
0
10
20
30
40
50
60
70
80
<15 15-19,99 20-24,99 25-29,99 30-34,99 35-39,99 40-44,99 45-49,99 50-54,99 >=55
Abb. 5: Verteilung der Nabelschnurbilirubinwerte der tSGA-Gruppe
Page 20
20
Wie man dem obigen Diagramm entnehmen kann, folgt die Verteilung ebenfalls annährend einer
Normalverteilung. Zur Vereinfachung wurde die Anzahl der Gruppen auch hier auf 6 reduziert.
Abbildung 6 zeigt diese vereinfachte Verteilung an.
Abb. 6: Vereinfachte Verteilung der Nabelschnurbilirubinwerte
3.5. Frühgeborene (FG)
3.5.1. Übersicht zur FG-Gruppe
Die folgende Tabelle 13 stellt die Charakteristika der FG-Gruppe dar.
Tabelle 13: Charakteristika der FG-Gruppe
Minimum Maximum Mittelwert
±SD
Mittelwert
männlich
Mittelwert
weiblich
p männlich
/ weiblich
Geburtsgewicht
(g)
1840 4380 2673,5
± 467
2707,7
± 453,8
2615,5
± 463,9
0,270
Gestationsalter
(SSW)
34 36 35,48
± 0,72
35,54
± 0,68
35,43
± 0,76
0,384
NS-Bili (µmol/l) 14,3 115,4 33,97
± 10,55
33,26
± 7,94
34,67
± 12,75
0,47
3.5.2. Geschlechtsverteilung in der Gruppe der Frühgeborenen
Unter den 126 Frühgeborenen waren 63 (50 %) weiblich und 59 (46,8 %) männlich. In 4 ( 3,2 %)
Fällen war das Geschlecht nicht bekannt.
3.5.3. Gewichtsverteilung in der Gruppe der Frühgeborenen
Die Tabelle 14 stellt die Geburtsgewichtsverteilung in absoluten Zahlen und prozentualen Anteilen
dar.
5
34
112
94
18
4
0
20
40
60
80
100
120
<15 15-24,99 25-34,99 35-44,99 45-54,99 >=55
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21
Tabelle 14: Absolute und prozentuale Verteilung der Gewichte in der Gruppe der Frühgeborenen
Geburtsgewicht in g <2000 2000-2499 2500-2999 3000-3499 3500-3999 ≥4000
Anzahl 2 50 49 18 5 2
Prozentualer Anteil 1,59% 39,68% 38,89% 14,29% 3,97% 1,59%
3.5.4. Gestationsalter in der Gruppe der Frühgeborenen
In der Tabelle 15 wird die Verteilung des Gestationsalters der Frühgeborenen in absoluten und
prozentualen Anteilen dargestellt.
Tabelle 15: Absolute und prozentuale Verteilung des Gestationsalters in der Gruppe der Frühgeborenen
Gestationsalter 34.SSW 35.SSW 36.SSW
Anzahl 17 31 78
Prozentualer Anteil 13,49% 24,6% 61,9%
3.5.5. Geburtsmodus in der Gruppe der Frühgeborenen
Die Tabelle 16 stellt die Verteilung der Geburtsmodi der Gruppe der Frühgeborenen in absoluten und
prozentualen Anteilen dar.
Tabelle 16: Prozentuale und absolute Verteilung der Geburtsmodi in der Gruppe der Frühgeborenen
Geburtsmodus spontan sectio VE unbekannt
Anzahl 75 43 2 6
Prozentualer Anteil 59,52% 34,13% 1,59% 4,76%
3.5.6. Bilirubin im Nabelschnurblut der Frühgeborenen-Gruppe (FG)
Die exakte Verteilung wird durch die Abbildung 7 verdeutlicht.
2 1
12
29 30 29
14
42 3
0
5
10
15
20
25
30
<15 15-19,99 20-24,99 25-29,99 30-34,99 35-39,99 40-44,99 45-49,99 50-54,99 >=55
Abb. 7: Verteilung der Nabelschnurbilirubinwerte der FG-Gruppe
Page 22
22
Zur Vereinfachung wurde die Anzahl der Gruppen auch hier auf 6 reduziert. Abbildung 8 zeigt diese
vereinfachte Verteilung an.
2
13
59
43
63
0
10
20
30
40
50
60
<15 15-24,99 25-34,99 35-44,99 45-54,99 >=55
Abb. 8: Vereinfachte Verteilung der Nabelschnurbilirubinwerte
3.6. direkter Vergleich der 3 Untergruppen (tAGA, tSGA und FG)
Um die 3 Untergruppen (tAGA, tSGA und FG) direkt vergleichen zu können, werden sie in diesem
Abschnitt nun gemeinsam abgebildet.
3.6.1. Geschlechtsverteilung der 3 Gruppen
Tabelle 17 stellt die Verteilung der Geschlechter in den 3 Gruppen dar. Aufgrund der deutlichen
Unterschiede der absoluten Anzahl ist der Vergleich der prozentualen Anteile am sinnvollsten.
Tabelle 17: Gegenüberstellung der Verteilung der Geschlechter in der tAGA-, tSGA- und FG-Gruppe
Mädchen Jungen unbekannt
tAGA absolut 1105 1047 28
tAGA in % 50,7% 48% 1,3%
tSGA absolut 127 137 3
tSGA in % 47,6% 51,3% 1,1%
FG absolut 63 59 4
FG in % 50% 46,8% 3,2%
3.6.2. Vergleich der Geburtsgewichte der 3 Gruppen ( tAGA, tSGA und FG)
Tabelle 18 zeigt die Geburtsgewichte der tAGA, tSGA und der FG.
Page 23
23
Tabelle 18: Absolute und prozentuale Verteilung der Geburtsgewichte aller 3 Gruppen
Gewicht g <2000 2000-2499 2500-2999 3000-3499 3500-3999 4000-4499 4500-4999 ≥5000
tAGA 0 1 207 887 801 244 33 7
tAGA % 0% 0,046% 9,5% 40,7% 36,7% 11,2% 1,5% 0,32%
tSGA 2 50 176 39 0 0 0 0
tSGA % 0,7% 18,7% 65,9% 14,6% 0% 0% 0% 0%
FG 2 50 49 18 5 2 0 0
FG % 1,6% 39,7% 38,9% 14,3% 4% 1,6% 0% 0%
Zwecks besserer Übersicht werden die Geburtsgewichte der 3 Gruppen nun in der Abbildung 9
dargestellt.
<2000
2000-2499
2500-2999
3000-3499
3500-3999
4000-4499
4500-4999
>=5000
0
100
200
300
400
500
600
700
800
900
FG
SGA
AGA
Abb. 9: Direkter Vergleich der Geburtsgewichte von tAGA, tSGA und FG
Abbildung 10 vergleicht die prozentuale Verteilung der Häufung der Geburtsgewichte in der
jeweiligen Gruppe.
Page 24
24
<2000
2000
-249
9
2500
-299
9
3000
-349
9
3500
-399
9
4000
-449
9
4500
-499
9
>=5000
0
10
20
30
40
50
60
70FG
SGA
AGA
Abb. 10: Prozentual aufgeschlüsselte Verteilung der Geburtsgewichte in den jeweiligen Gruppen
Die Geburtsgewichte der tSGA- und FG-Gruppe unterscheiden sich nicht signifikant (p = 0,225).
Erwartungsgemäß gibt es eine signifikante Differenz zwischen den Geburtsgewichten der tAGA- und
FG-Gruppe sowie der tAGA- und tSGA-Gruppe (p jeweils < 0,05), wobei die Geburtsgewichte der
tAGA-Gruppe deutlich höher sind.
3.6.3. Vergleich der Verteilung des Gestationsalters der 3 Gruppen ( tAGA, tSGA und FG)
Nachfolgend stellt die Tabelle 19 eine Übersicht über die Verteilung des Gestationsalters in den 3
Gruppen dar.
Tabelle 19: Verteilung des Gestationsalters bei Frühgeborenen, in der tAGA- und tSGA-Gruppe
34 35 36 37 38 39 40 41 42 43
tAGA - - - 98 255 494 846 448 38 1
tAGA% - - - 4,5% 11,7% 22,7% 38,8% 20,6% 1,7% 0,046%
tSGA - - - 21 44 55 91 55 1 -
tSGA% - - - 7,9% 16,5% 20,6% 34,1% 20,6% 0,37% -
FG 17 31 78 - - - - - - -
FG% 13,5% 24,6% 61,9% - - - - - - -
Zur Verdeutlichung wird die Verteilung des Gestationsalters im direkten Vergleich bildlich dargestellt.
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25
34 35 36 37 38 39 40 41 42 43
0
100
200
300
400
500
600
700
800
900
FG
SGA
AGA
Abb. 11: Direkter Vergleich des Gestationsalters von tAGA, tSGA und Frühgeborenen
Abbildung 12 vergleicht die prozentuale Verteilung der Häufung des Gestationsalters in der
jeweiligen Gruppe.
34 35 36 37 38 39 40 41 42 43
0
10
20
30
40
50
60
70
FG
SGA
AGA
Abb. 12: Prozentual aufgeschlüsselte Verteilung des Gestationsalters in den jeweiligen Gruppen
Wie die Definition bereits erwarten lässt unterscheidet sich das durchschnittliche Gestationsalter der
FG signifikant von dem der anderen (p < 0,05). Das mittlere Gestationsalter der tAGA- und tSGA-
Gruppe differiert jedoch ebenfalls signifikant (p = 0,005), wobei das Gestationsalter der tAGA-Gruppe
höher ist.
Page 26
26
3.6.4. Vergleich der Verteilung der Geburtsmodi der 3 Gruppen ( tAGA, tSGA und FG)
Tabelle 20 zeigt den Geburtsmodus der tAGA-, tSGA- und der Frühgeborenen-Gruppe (FG).
Tabelle 20: Absolute und prozentuale Verteilung des Geburtsmodus aller 3 Gruppen
spontan sectio VE Forceps unbekannt
tAGA 1588 417 87 2 86
tAGA % 72,8% 19,1% 4% 0,09% 3,9%
tSGA 176 68 16 - 7
tSGA % 65,9% 25,5% 6% - 2,6%
FG 75 43 2 - 6
FG % 59,5% 34,1% 1,6% - 4,8%
In der FG-Gruppe ist der Anteil der Sectiogeburten relativ hoch (34,1 %), gegenüber 25,5 % in der
tSGA- und 19,1 % in der tAGA-Gruppe. In allen 3 Gruppen ist der Anteil der Spontangeburten am
höchsten (jeweils >50%).
3.6.5. Vergleich der Verteilung der Nabelschnurbilirubinwerte der 3 Gruppen (tAGA, tSGA und
FG)
Tabelle 21 zeigt die Nabelschnurbilirubinwerte der tAGA, tSGA und der FG.
Tabelle 21: Absolute und prozentuale Verteilung der Nabelschnurwerte aller 3 Gruppen
NS-Bili(µmol/l) <15 15-24,99 25-34,99 35-44,99 45-54,99 ≥55 tAGA 36 314 964 671 161 34
tAGA% 1,65% 14,4% 44,22% 30,78% 7,39% 1,56%
tSGA 5 34 112 94 18 4
tSGA% 1,87% 12,73% 41,95% 35,21% 6,74% 1,5%
FG 2 13 59 43 6 3
FG% 1,59% 10,32% 46,83% 34,13% 4,76% 2,38%
Zur Verdeutlichung wird die Verteilung der Nabelschnurbilirubinwerte in 5-er Schritten im direkten
Vergleich mittels Abbildung 13 bildlich dargestellt.
Page 27
27
<15
15-19,99
20-24,99
25-29,99
30-34,99
35-39,99
40-44,99
45-49,99
50-54,99>=55
0
100
200
300
400
500
600
FG
SGA
AGA
Abb. 13: Direkter Vergleich der Nabelschnurbilirubinwerte in 5-er Schritten von tAGA, tSGA und FG
Abbildung 14 vergleicht die prozentuale Verteilung der Häufung der Nabelschnurbilirubinwerte in
der jeweiligen Gruppe in 5-er Schritten.
<15 15-19,99
20-24,99
25-29,99
30-34,99
35-39,99
40-44,99
45-49,99
50-54,99
>=55
0
5
10
15
20
25
30
FG
SGA
AGA
Abb. 14: Prozentual aufgeschlüsselte Verteilung der Nabelschnurbilirubinwerte in den jeweiligen Gruppen
Der Mittelwert des Nabelschnurbilirubins liegt in der tAGA-Gruppe bei 33,34 ± 9,25 µmol/l, in der
tSGA-Gruppe bei 33,96 ± 9,73 µmol/l und bei den FG bei 33,97 ± 10,55 µmol/l. Diese Unterschiede
sind statistisch nicht signifikant (tAGA vs. tSGA p = 0,303, tAGA vs. FG p = 0,463, tSGA vs. FG p =
0,995).
Page 28
28
3.7. Charakteristika der Population der zweiten Studienphase:
In der zweiten Studienphase – ab dem 2.07.2002 bis zum 30.07.2003 - wurde bei allen Kindern
zusätzlich das Gesamtserumbilirubin am 3. LT ( TSB3 ) bestimmt. In diesem Zeitraum wurden 1224
Kinder in der geburtshilflichen Abteilung geboren.
3.7.1. Allgemeines zur Population der zweiten Studienphase
Aufgrund unvollständiger Daten – Mindestanforderung: bekanntes Geburtsgewicht, Gestationsalter
und TSB3-Wert - konnten 981 Kinder in die Studie aufgenommen werden. Dabei handelte es sich um
811 (82,67 %) tAGA, 111 (11,31 %) tSGA und 59 (6,01 %) FG.
Zur Vereinfachung der Darstellung und leichten Differenzierung beider Gruppen wird die
Population der zweiten Studienphase von nun an stets mit dem Zusatz „TSB3“ gekennzeichnet.
3.7.2. Übersicht zur Population der zweiten Studienphase (TSB3)
Die folgende Tabelle 22 stellt die Charakteristika der Population der zweiten Studienphase (TSB3)
dar.
Tabelle 22: Charakteristika der Population der zweiten Studienphase (TSB3)
Minimum Maximum Mittelwert
±SD
Mittelwert
männlich
Mittelwert
weiblich
p männlich
/ weiblich
Geburtsgewicht
(g)
1835 5170 3389,6
± 526
3458,90
± 518
3308,68
± 516
< 0,0001
Gestationsalter
(SSW)
34 42 39,2
± 1,4
39,18
± 1,44
39,33
± 1,42
0,108
TSB3 (µmol/l) 1 317 105,64
± 53,81
108,41
± 54,18
102,03
± 53,26
0,067
3.7.3. Geschlechtsverteilung der Population der zweiten Studienphase (TSB3)
493 (50,3 %) TSB3-Studienteilnehmer waren männlich, 458 (46,7 %) weiblich. In 30 (3,1 %) Fällen
war das Geschlecht nicht bekannt. Es wurden 63 (6,4 %) dieser Kinder phototherapiert, davon 35
(7,6 %) Mädchen und 27 (5,5 %) Jungen. In einem Fall war das Geschlecht nicht bekannt.
3.7.4. Gewichtsverteilung der Population der zweiten Studienphase (TSB3)
Die Tabelle 23 stellt die absolute und prozentuale Verteilung der Geburtsgewichte der Population der
zweiten Studienphase (TSB3) dar.
Page 29
29
Tabelle 23: Absolute und prozentuale Verteilung der Geburtsgewichte der Population der zweiten Studienphase
(TSB3)
Geburtsgewicht in g <2500 2500-2999 3000-3499 3500-3999 4000-4499 ≥4500
Anzahl 47 177 331 310 96 20
Prozentualer Anteil 4,79% 18,04% 33,74% 31,6% 9,79% 2,04%
3.7.5. Gestationsalter der Population der zweiten Studienphase (TSB3)
Die absolute und prozentuale Verteilung des Gestationsalters der Population der zweiten Studienphase (TSB3) wird in der Tabelle 24 verdeutlicht. Tabelle 24: Absolute und prozentuale Verteilung des Gestationsalters (SSW) der Population der zweiten
Studienphase (TSB3)
SSW 34 35 36 37 38 39 40 41 42 Anzahl 6 11 42 56 122 249 335 143 17 (%) 0,61% 1,12% 4,28% 5,71% 12,44% 25,38% 34,15% 14,58% 1,73%
3.7.6. Geburtsmodus der Population der zweiten Studienphase (TSB3)
Tabelle 25 stellt die absolute und prozentuale Verteilung der Geburtsmodi der Population der zweiten
Studienphase (TSB3) dar.
Tabelle 25: Absolute und prozentuale Verteilung der Geburtsmodi der TSB3-Population
Geburtsmodus spontan sectio VE Forceps unbekannt
Anzahl 683 218 40 1 39
Prozentualer Anteil 69,62% 22,22% 4,08% 0,1% 3,98%
3.7.7. Serumbilirubinwerte vom 3.Tag (TSB3)
Die exakte Verteilung des TSB3 der Population der zweiten Studienphase zeigt die Abbildung 15.
65 67
8594
128139
147
102
68
44 4240
60
80
100
120
140
160
<20 20-39,99
40-59,99
60-79,99
80-99,99
100-119,99
120-139,99
140-159,99
160-179,99
180-199,99
>=200
Abb. 15: Exakte Darstellung der Verteilung der Serumbilirubinwerte vom 3.LT
Page 30
30
Wie man dem obigen Diagramm entnehmen kann, folgt die Verteilung annährend einer
Normalverteilung. Zur Vereinfachung wurde die Anzahl der Gruppen auf 6 reduziert, wobei die erste
alle NG mit TSB3 < 40 µmol/l umfasst, die 2. 40-79,99 µmol/l, usw. bis hin zur sechsten mit ≥ 200
µmol/l. Abbildung 16 zeigt diese vereinfachte Verteilung an.
132
179
267249
112
42
0
50
100
150
200
250
300
<40 40-79,99 80-119,99 120-159,99 160-199,99 >=200
Abb. 16: Darstellung der vereinfachten Verteilung der TSB-3-Werte
Um der Tatsache Rechnung zu tragen, dass die Hyperbilirubinämie bei tAGA, tSGA und FG
bezüglich der Dauer, Schwere und des Beginns unterschiedlich verläuft, wurden auch in der TSB3-
Population diese drei Gruppen anschließend getrennt betrachtet.
3.8. tAGA-Kinder in der zweiten Studienphase (TSB3-tAGA)
3.8.1. Übersicht zur TSB3-tAGA-Gruppe
Die folgende Tabelle 26 stellt die Charakteristika der TSB3-tAGA-Gruppe dar.
Tabelle 26: Darstellung der Charakteristika der TSB3-tAGA-Gruppe
Minimum Maximum Mittelwert
±SD
Mittelwert
männlich
Mittelwert
weiblich
p männlich
/ weiblich
Geburtsgewicht
(g)
2550 5170 3540,4
± 425
3598,16
± 425
3466,40
± 413
< 0,0001
Gestationsalter
(SSW)
37 42 39,5
± 1,1
39,43
± 1,16
39,60
± 1,06
0,039
TSB3 (µmol/l) 1 317 103,01
± 53,19
106,32
± 53,52
99,2
± 52,56
0,061
3.8.2. Geschlechtsverteilung in der TSB3-tAGA-Gruppe
In der zweiten Studienphase waren unter den 811 Kindern der tAGA-Gruppe 374 (46,1 %) weiblich
und 414 (51,0 %) männlich. In 23 (2,8 %) Fällen war das Geschlecht nicht bekannt.
Page 31
31
3.8.3. Gewichtsverteilung in der TSB3-tAGA-Gruppe
Die Tabelle 27 stellt die Geburtsgewichtsverteilung der tAGA-Kinder in der TSB3-Population in
absoluten Zahlen und prozentualen Anteilen dar.
Tabelle 27: Absolute und prozentuale Verteilung der Geburtsgewichte der TSB3-tAGA-Gruppe
Geburtsgewicht in g <2500 2500-2999 3000-3499 3500-3999 4000-4499 ≥4500
Anzahl 0 78 308 309 96 20
Prozentualer Anteil 0,0% 9,62% 37,98% 38,1% 11,84% 2,47%
3.8.4. Gestationsalter in der TSB3-tAGA-Gruppe
In der Tabelle 28 wird die Verteilung des Gestationsalters in der TSB3-tAGA-Gruppe in absoluten
und prozentualen Anteilen dargestellt.
Tabelle 28: Absolute und prozentuale Verteilung des Gestationsalters in der TSB3-tAGA-Gruppe
SSW 37 38 39 40 41 42
Anzahl 42 104 223 301 124 17
Prozentualer Anteil 5,18% 12,82% 27,5% 37,11% 15,29% 2,1%
3.8.5. Geburtsmodus in der TSB3-tAGA-Gruppe
Die Tabelle 29 stellt die Verteilung der Geburtsmodi der tAGA-Gruppe in der zweiten Studienphase in
absoluten und prozentualen Anteilen dar.
Tabelle 29: Prozentuale und absolute Verteilung der Geburtsmodi der TSB3-tAGA-Gruppe
Geburtsmodus spontan sectio VE Forceps unbekannt
Anzahl 578 168 33 1 31
Prozentualer Anteil 71,27% 20,72% 4,07% 0,12% 3,82%
3.8.6. Serumbilirubinwerte vom 3.Tag in der tAGA-Gruppe (TSB3-tAGA)
Die exakte Verteilung des Serumbilirubins vom 3.LT in der tAGA-Gruppe wird durch die Abbildung
17 verdeutlicht.
Page 32
32
57 56
78 81
104
123
113
79
55
3530
20
40
60
80
100
120
140
<20 20-39,99
40-59,99
60-79,99
80-99,99
100-119,99
120-139,99
140-159,99
160-179,99
180-199,99
>=200
Abb. 17: Darstellung der exakten Verteilung der TSB3-Werte in der tAGA-Gruppe
Wie man dem obigen Diagramm entnehmen kann, folgt die Verteilung ebenfalls annährend einer
Normalverteilung. Zur Vereinfachung wurde die Anzahl der Gruppen auch hier auf 6 reduziert.
Abbildung 18 zeigt diese vereinfachte Verteilung an.
113
159
227
192
90
30
0
50
100
150
200
250
<40 40-79,99 80-119,99 120-159,99 160-199,99 >=200
Abb. 18: Darstellung der vereinfachten Verteilung der tAGA-TSB3-Werte
3.9. tSGA in der zweiten Studienphase (TSB3-tSGA)
3.9.1. Übersicht zur TSB3-tSGA-Gruppe
Die folgende Tabelle 30 stellt die Charakteristika der TSB3-tSGA-Gruppe dar.
Page 33
33
Tabelle 30: Charakteristika der TSB3-tSGA-Gruppe
Minimum Maximum Mittelwert
±SD
Mittelwert
männlich
Mittelwert
weiblich
p männlich
/ weiblich
Geburtsgewicht
(g)
1835 3160 2682,12
± 289
2735,96
± 300
2649,38
± 267
0,115
Gestationsalter
(SSW)
37 41 39,23
± 1,3
39,04
± 1,34
39,46
± 1,16
0,08
TSB3 (µmol/l) 3 301 105,45
± 55,23
105,19
± 58,23
103,75
± 53,61
0,89
3.9.2. Geschlechtsverteilung in der TSB3-tSGA-Gruppe
In der 2. Studienphase waren unter den 111 Kindern der TSB3-tSGA-Gruppe 56 (50,5 %) weiblich
und 52 (46,8 %) männlich. In 3 (2,7 %) Fällen war das Geschlecht nicht bekannt.
3.9.3. Gewichtsverteilung in der TSB3-tSGA-Gruppe
Die Tabelle 31 stellt die Geburtsgewichtsverteilung der TSB3-tSGA-Gruppe in absoluten Zahlen und
prozentualen Anteilen dar.
Tabelle 31: Absolute und prozentuale Verteilung der Geburtsgewichte in der TSB3-tSGA-Gruppe
Geburtsgewicht <2000 2000-2499 2500-2999 3000-3499
Anzahl 2 25 72 12
Prozentualer Anteil 1,8% 22,52% 64,86% 10,81%
3.9.4. Gestationsalter in der TSB3-tSGA-Gruppe
In der Tabelle 32 wird die Verteilung des Gestationsalters in der tSGA-Gruppe der zweiten
Studienphase in absoluten und prozentualen Anteilen dargestellt.
Tabelle 32: Absolute und prozentuale Verteilung des Gestationsalters in der TSB3-tSGA-Gruppe
SSW 37 38 39 40 41
Anzahl 14 18 26 34 19
Prozentualer Anteil 12,61% 16,22% 23,42% 30,63% 17,12%
3.9.5. Geburtsmodus in der TSB3-tSGA-Gruppe
Die Tabelle 33 stellt die Verteilung der Geburtsmodi der tSGA-Gruppe der 2. Studienphase in
absoluten und prozentualen Anteilen dar.
Page 34
34
Tabelle 33: Prozentuale und absolute Verteilung der Geburtsmodi der TSB3-tSGA-Gruppe
Geburtsmodus spontan sectio VE unbekannt
Anzahl 71 31 6 3
Prozentualer Anteil 63,96% 27,93% 5,41% 2,7%
3.9.6. Serumbilirubinwerte vom 3.Tag in der tSGA-Gruppe (TSB3-tSGA)
Die exakte Verteilung des Serumbilirubins vom 3. Tag in der tSGA-Gruppe wird durch die Abbildung
19 verdeutlicht.
810
6
9
17
11
25
12
53
5
0
5
10
15
20
25
<20 20-39,99
40-59,99
60-79,99
80-99,99
100-119,99
120-139,99
140-159,99
160-179,99
180-199,99
>=200
Abb. 19: Exakte Darstellung der Verteilung der Serumbilirubinwerte vom 3.LT in der tSGA-Gruppe
Zur Vereinfachung wurde die Anzahl der Gruppen auch hier auf 6 reduziert. Abbildung 20 zeigt diese
vereinfachte Verteilung an.
1815
28
37
85
0
5
10
15
20
25
30
35
40
<40 40-79,99 80-119,99 120-159,99 160-199,99 >=200
Abb. 20: Darstellung der vereinfachten Verteilung der tSGA-TSB3-Werte
Page 35
35
3.10. Frühgeborene in der zweiten Studienphase (TSB3-FG)
3.10.1. Übersicht zur TSB3-FG-Gruppe
Die folgende Tabelle 34 stellt die Charakteristika der TSB3-FG-Gruppe dar.
Tabelle 34: Charakteristika der TSB3-FG-Gruppe
Minimum Maximum Mittelwert
±SD
Mittelwert
männlich
Mittelwert
weiblich
p männlich
/ weiblich
Geburtsgewicht
(g)
1910 3800 2647,97
± 386
2715,93
± 333
2520,54
± 356
0,04
Gestationsalter
(SSW)
34 36 35,61
± 0,67
35,67
± 0,68
35,57
± 0,63
0,593
TSB3 (µmol/l) 29 248 142,07
± 47,12
146,74
± 42,16
136,0
± 51,85
0,40
3.10.2. Geschlechtsverteilung in der Gruppe der FG der zweiten Studienphase
Unter den 59 Frühgeborenen waren 28 (47,5 %) weiblich und 27 (45,8 %) männlich. In 4 ( 6,8 %)
Fällen war das Geschlecht nicht bekannt.
3.10.3. Gewichtsverteilung in der Gruppe der FG der zweiten Studienphase
Die Tabelle 35 stellt die Geburtsgewichtsverteilung der FG der zweiten Studienphase in absoluten
Zahlen und prozentualen Anteilen dar.
Tabelle 35: Absolute und prozentuale Verteilung der Geburtsgewichte in der Gruppe der TSB3- FG
Geburtsgewicht in g <2000 2000-2499 2500-2999 3000-3499 3500-3999
Anzahl 1 19 27 11 1
Prozentualer Anteil 1,69% 32,2% 45,76% 18,64% 1,69%
3.10.4. Gestationsalter in der Gruppe der FG der zweiten Studienphase
In der Tabelle 36 wird die Verteilung des Gestationsalters der FG der zweiten Studienphase in
absoluten und prozentualen Anteilen dargestellt.
Tabelle 36: Absolute und prozentuale Verteilung des TSB3-Gestationsalters in der Gruppe der FG
Gestationsalter 34.SSW 35.SSW 36.SSW
Anzahl 6 11 42
Prozentualer Anteil 10,17% 18,64% 71,19%
Page 36
36
3.10.5. Geburtsmodus in der Gruppe der FG der zweiten Studienphase
Die Tabelle 37 stellt die Verteilung der Geburtsmodi der Gruppe der FG der zweiten Studienphase in
absoluten und prozentualen Anteilen dar.
Tabelle 37: Prozentuale und absolute Verteilung der Geburtsmodi in der Gruppe der TSB3-FG
Geburtsmodus spontan sectio VE unbekannt
Anzahl 34 19 1 5
Prozentualer Anteil 57,63% 32,2% 1,69% 8,47%
3.10.6. Serumbilirubinwerte vom 3.Tag in der FG-Gruppe (TSB3-FG)
Die exakte Verteilung des Serumbilirubins vom 3. Tag in der FG-Gruppe wird durch die Abbildung 21
verdeutlicht.
0
1 1
4
7
5
9
11
8
6
5
2
0
2
4
6
8
10
12
<2020-39,99
40-59,9960-79,99
80-99,99
100-119,99
120-139,99
140-159,99
160-179,99
180-199,99
200-219,99>=220
Abb. 21: Exakte Darstellung der Verteilung der Serumbilirubinwerte vom 3.LT in der FG-Gruppe
Zur Vereinfachung wurde die Anzahl der Gruppen auch hier auf sechs (bzw. in der nachfolgenden
Abbildung sieben) reduziert. Abbildung 22 zeigt diese vereinfachte Verteilung an.
Page 37
37
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
20
<40 40-79,99 80-119,99 120-159,99 160-199,99 200-239,99 >=240
Abb. 22: Darstellung der vereinfachten Verteilung der FG-TSB3-Werte
3.11. direkter Vergleich der drei Untergruppen der zweiten Studienphase ( TSB3-tAGA,
TSB3-tSGA und TSB3-FG)
Zwecks besserer Vergleichbarkeit werden die drei Untergruppen der zweiten Studienphase (TSB3-
tAGA, TSB3-tSGA und TSB3-FG) nun direkt gegenübergestellt.
3.11.1. Geschlechtsverteilung der drei Gruppen der zweiten Studienphase
Tabelle 38 stellt die Verteilung der Geschlechter in den drei Gruppen der zweiten Studienphase dar.
Aufgrund der deutlichen Unterschiede der absoluten Anzahl ist der Vergleich der prozentualen Anteile
am sinnvollsten.
Tabelle 38: Gegenüberstellung der Verteilung der Geschlechter in der TSB3-tAGA-, TSB3-tSGA- und TSB3-
FG-Gruppe
Mädchen Jungen unbekannt
tAGA absolut 374 414 23
tAGA in % 46,1% 51,0% 2,8%
tSGA absolut 56 52 3
tSGA in % 50,5% 46,8% 2,7%
FG absolut 28 27 4
FG in % 47,5% 45,8% 6,8%
3.11.2. Vergleich der Geburtsgewichte der drei Gruppen der zweiten Studienphase ( TSB3-
tAGA, TSB3-tSGA und TSB3-FG)
Tabelle 39 zeigt die Geburtsgewichte von tAGA, tSGA und FG der zweiten Studienphase.
Page 38
38
Tabelle 39: Absolute und prozentuale Verteilung der Geburtsgewichte aller drei TSB3-Gruppen
Gewicht g <2000 2000-2499 2500-2999 3000-3499 3500-3999 4000-4499 4500-4999
tAGA 0 0 78 308 309 96 20
tAGA % 0% 0% 9,6% 38,0% 38,1% 11,8% 2,5%
tSGA 2 25 72 12 0 0 0
tSGA % 1,8% 22,5% 64,9% 10,8% 0% 0% 0%
FG 1 19 27 11 1 0 0
FG % 1,7% 32,2% 45,8% 18,6% 1,7% 0% 0%
Zwecks besserer Übersicht werden die Geburtsgewichte der drei TSB3-Gruppen nun in der Abbildung
23 dargestellt.
<2000
2000-2499
2500-2999
3000-3499
3500-3999
4000-4499
>=4500
0
50
100
150
200
250
300
350
FG
SGA
AGA
Abb. 23: Direkter Vergleich der Geburtsgewichte von TSB3-tAGA, TSB3-tSGA und TSB3-FG
Abbildung 24 vergleicht die prozentuale Verteilung der Häufung der Geburtsgewichte in der
jeweiligen TSB3-Gruppe.
Page 39
39
<20002000-2499
2500-2999
3000-3499
3500-3999
4000-4499
>=4500
0
10
20
30
40
50
60
70
FG
SGA
AGA
Abb. 24: Prozentual aufgeschlüsselte Verteilung der Geburtsgewichte in den jeweiligen TSB3-Gruppen
Das durchschnittliche Geburtsgewicht der tSGA- (2682,12 ± 289 g) und FG-Gruppe (2647,97 ± 386 g)
unterscheidet sich nicht signifikant (p = 0,516). Erwartungsgemäß gibt es eine signifikante Differenz
zwischen den Geburtsgewichten der tAGA- (3540,43 ± 425 g) und FG-Gruppe sowie der tAGA- und
tSGA-Gruppe (p jeweils < 0,05).
3.11.3. Vergleich der Verteilung des Gestationsalters der drei Gruppen der zweiten
Studienphase ( TSB3-tAGA, TSB3-tSGA und TSB3-FG)
Nachfolgend stellt die Tabelle 40 eine Übersicht über die Verteilung des Gestationsalters in den drei
Gruppen der zweiten Studienphase dar.
Tabelle 40: Verteilung des Gestationsalters bei TSB3-FG, in der TSB3-tAGA- und TSB3-tSGA-Gruppe
34 35 36 37 38 39 40 41 42
tAGA - - - 42 104 223 301 124 17
tAGA% - - - 5,2% 12,8% 27,5% 37,1% 15,3% 2,1%
tSGA - - - 14 18 26 34 19 0
tSGA% - - - 12,6% 16,2% 23,4% 30,6% 17,1% 0%
FG 6 11 42 - - - - - -
FG% 10,2% 18,6% 71,2% - - - - - -
Zur Verdeutlichung wird die Verteilung des Gestationsalters in der zweiten Studiengruppe in der
Abbildung 25 im direkten Vergleich bildlich dargestellt.
Page 40
40
Abb. 25: Direkter Vergleich des Gestationsalters von TSB3-tAGA, TSB3-tSGA und TSB3-FG
Abbildung 26 vergleicht die prozentuale Verteilung der Häufung des Gestationsalters in der jeweiligen
Gruppe der zweiten Studienphase.
34SSW
35SSW
36SSW
37SSW
38SSW
39SSW
40SSW
41SSW
42SSW
0
10
20
30
40
50
60
70
80
FG
SGA
AGA
Abb. 26: Prozentual aufgeschlüsselte Verteilung des Gestationsalters in den jeweiligen TSB3-Gruppen
Wie die Definition bereits erwarten lässt, unterscheidet sich das durchschnittliche Gestationsalter der
FG (35,61 ± 0,67 SSW) signifikant von dem der übrigen Gruppen (p < 0,05). Das Gestationsalter der
tAGA- (39,51 ± 1,12 SSW) und tSGA-Gruppe (39,23 ± 1,27 SSW) differiert jedoch ebenfalls
signifikant (p = 0,018).
34SSW
35SSW
36SSW
37SSW
38SSW
39SSW
40SSW
41SSW
42SSW
0
50
100
150
200
250
300
350
FG
SGA
AGA
Page 41
41
3.11.4. Vergleich der Verteilung der Geburtsmodi der drei Gruppen der zweiten Studienphase
(TSB3-tAGA, TSB3-tSGA und TSB3-FG)
Tabelle 41 zeigt die Verteilung der Geburtsmodi der tAGA-, tSGA- und der FG-Gruppe der zweiten
Studienphase im Vergleich in absoluten und prozentualen Zahlen.
Tabelle 41: Absolute und prozentuale Verteilung des Geburtsmodus aller drei TSB3-Gruppen
spontan sectio VE Forceps unbekannt
tAGA 578 168 33 1 31
tAGA % 71,3% 20,7% 4,1% 0,1% 3,8%
tSGA 71 31 6 0 3
tSGA % 64,0% 27,9% 5,4% 0% 2,7%
FG 34 19 1 0 5
FG % 57,6% 32,2% 1,7% 0% 8,5%
Die Spontangeburt ist in allen 3 Gruppen am häufigsten (jeweils > 50 %). Der Anteil der Sectiones ist
in der FG-Gruppe am höchsten (32,2 %), gefolgt von der tSGA-Gruppe (27,9 %). Er ist in der tAGA-
Gruppe mit 20,7 % am niedrigsten.
3.11.5. Vergleich der Verteilung des Serumbilirubins der drei Gruppen der zweiten
Studienphase ( TSB3-tAGA, TSB3-tSGA und TSB3-FG) am 3.Lebenstag
Tabelle 42 zeigt die Serumbilirubinwerte der tAGA, tSGA und der FG der zweiten Studienphase vom
3.Lebenstag.
Tabelle 42: Absolute und prozentuale Verteilung der TSB3-Werte aller drei TSB3-Gruppen
TSB3 <40 40-79,99 80-119,99 120-159,99 160-199,99 ≥200
tAGA 113 159 227 192 90 30
tAGA% 13,93% 19,61% 27,99% 23,67% 11,1% 3,7%
tSGA 18 15 28 37 8 5
tSGA% 16,22% 13,51% 25,23% 33,33% 7,21% 4,5%
FG 1 5 12 20 14 7
FG% 1,69% 8,47% 20,34% 33,9% 23,73% 11,86%
Zur besseren Übersicht werden die TSB3-Werte der drei Gruppen nun in der Abbildung 27 dargestellt.
Page 42
42
<40 40-79,9980-119,99
120-159,99
160-199,99
>=200
0
50
100
150
200
250
FG
SGA
AGA
Abb. 27: Direkter Vergleich der TSB3-Werte-Verteilung von TSB3-tAGA, TSB3-tSGA und TSB3-FG
Abbildung 28 vergleicht die prozentuale Verteilung der Häufung der TSB3-Werte in der jeweiligen
Gruppe der zweiten Studienphase.
<40 40-79,99
80-119,99
120-159,99
160-199,99
>=200
0
5
10
15
20
25
30
35
FG
SGA
AGA
Abb. 28: Prozentual aufgeschlüsselte Verteilung der TSB3-Werte in den jeweiligen Gruppen
Der Mittelwert des Serumbilirubins vom 3. Tag beträgt 105,64 ± 53,81 µmol/l. In der tAGA-Gruppe
liegt er bei 103,01 ± 53,19 µmol/l, in der tSGA-Gruppe bei 105,45 ± 55,23 µmol/l. Dabei ergibt sich
kein signifikanter Unterschied (p = 0,652) zwischen der tAGA und tSGA-Gruppe. Der Mittelwert der
FG-Gruppe liegt bei 142,07 ± 47,12 µmol/l. Dabei ergeben sich signifikante Unterschiede zu den
beiden übrigen Gruppen (p jeweils < 0,0001).
Page 43
43
3.12. Vergleich der retro- und prospektiven Teile der Studie
Nachfolgend wird die Häufigkeit der Phototherapie im retrospektiven Teil der Studie, in welchem
allgemein nur ein Nabelschnurbilirubinwert vorlag, mit der Frequenz im prospektivem Abschnitt, in
welchem grundsätzlich zusätzlich ein Serumbilirubinwert vom 3. Lebenstag vorlag, verglichen.
3.12.1. Häufigkeit der Phototherapie in der Studienpopulation, Vergleich retro- vs. prospektiv
Während der gesamten Studiendauer wurden 158 der 2573 (6,14 %) Studienpatienten phototherapiert.
Dabei wurden im retrospektiven Abschnitt 89 von 1349 (6,60 %) und im prospektiven Teil 69 von
1224 (5,64 %) Neugeborenen mittels Phototherapie behandelt.
Einen Überblick über die exakten Häufigkeiten stellt die nachfolgende Tabelle 43 dar:
Tabelle 43: Vergleich der Häufigkeit der Phototherapie im retro- und prospektiven Teil der Studie
NS-Bili
(µmol/l)
retrospektiv
Fallzahl
prospektiv
Fallzahl
X²-Test
p
retrospektiv davon PT
n %
prospektiv davon PT
n %
X²-Test
p
< 15 19 24 0,035 0 0 0 0 -
15-24,99 195 166 0,711 5 2,56 4 2,41 0,951
25-34,99 584 551 0,125 30 5,14 19 3,45 0,165
35-44,99 437 371 0,582 36 8,24 33 8,89 0,743
45-54,99 97 88 0,096 10 10,31 9 10,23 0,499
≥ 55 17 24 0,156 8 47,06 4 16,67 0,041
Wie die Tabelle 43 zeigt, unterscheiden sich beide Gruppen – bis auf die Untergruppe der NS-Bili-
Werte <15 µmol/l – nicht in der Verteilung der gemessenen Nabelschnurbilirubinwerte. In Bezug auf
die Anwendung der Phototherapie differieren lediglich die Untergruppen >55 µmol/l. Somit sind beide
Populationen gut miteinander vergleichbar.
Entsprechend werden nachfolgend pro- und retrospektiv die Häufigkeiten der Phototherapie in den 3
Untergruppen verglichen.
3.12.2. Vergleich der Häufigkeit der Phototherapie in der tAGA-Gruppe, retro- vs. prospektiv
Während der gesamten Studiendauer wurden 67 der 2180 tAGA-Kinder phototherapiert, was 3,07 %
entspricht. Dabei wurden im retrospektiven Abschnitt 43 von 1168 (3,68 %) und im prospektiven Teil
24 von 1012 (2,37 %) tAGA-Neugeborenen mittels Phototherapie behandelt.
Einen Überblick über die exakten Häufigkeiten stellt die nachfolgende Tabelle 44 dar:
Page 44
44
Tabelle 44: Vergleich der Häufigkeit der Phototherapie im retro- und prospektiven Teil der Studie für tAGA
NS-Bili
(µmol/l)
retrospektiv
Fallzahl
prospektiv
Fallzahl
X²-Test
p
retrospektiv davon PT
n %
prospektiv davon PT
n %
X²-Test
p
< 15 16 20 0,903 0 0 0 0 -
15-24,99 173 141 0,822 4 2,31 1 0,71 0,337
25-34,99 506 458 0,553 10 1,98 2 0,44 0,031
35-44,99 371 300 0,540 15 4,04 16 5,33 0,429
45-54,99 88 73 0,941 8 9,09 3 4,11 0,215
≥ 55 14 20 0,862 6 42,86 2 10,00 0,034
Wie die obige Tabelle 44 zeigt, unterscheiden sich beide Gruppen nicht in der Verteilung der
gemessenen Nabelschnurbilirubinwerte. In Bezug auf die Anwendung der Phototherapie differieren
lediglich die Untergruppen 25-34,99 µmol/l und >55 µmol/l.
3.12.3. Vergleich der Häufigkeit der Phototherapie in der tSGA-Gruppe, retro- vs. prospektiv
Während der gesamten Studiendauer wurden 29 der 267 tSGA-Kinder phototherapiert, was 10,86 %
entspricht. Dabei wurden im retrospektiven Abschnitt 14 von 131 (10,69 %) und im prospektiven Teil
15 von 136 (11,03 %) tSGA-Neugeborenen mittels Phototherapie behandelt.
Einen Überblick über die exakten Häufigkeiten stellt die nachfolgende Tabelle 45 dar:
Tabelle 45: Vergleich der Häufigkeit der Phototherapie im retro- und prospektiven Teil der Studie für tSGA
NS-Bili
(µmol/l)
retrospektiv
Fallzahl
prospektiv
Fallzahl
X²-Test
p
retrospektiv davon PT
n %
prospektiv davon PT
n %
X²-Test
p
< 15 3 2 0,622 0 0 0 0 -
15-24,99 17 17 0,908 0 0 0 0 -
25-34,99 57 55 0,608 8 14,04 4 7,27 0,246
35-44,99 45 49 0,784 5 11,11 7 14,29 0,657
45-54,99 8 10 0,741 1 0,13 3 0,30 0,654
≥ 55 1 3 0,309 0 0 1 33,33 0,082
Wie die Tabelle 45 zeigt, unterscheiden sich beide Gruppen nicht in der Verteilung der gemessenen
Nabelschnurbilirubinwerte und auch nicht bezüglich der Anwendung der Phototherapie.
3.12.4. Vergleich der Häufigkeit der Phototherapie in der FG-Gruppe, retro- vs. prospektiv
Während der gesamten Studiendauer wurden 62 der 126 FG phototherapiert, was 49,21 % entspricht.
Dabei wurden im retrospektiven Abschnitt 32 von 50 (64 %) und im prospektiven Teil 30 von 76
(39,47 %) FG mittels Phototherapie behandelt.
Einen Überblick über die exakten Häufigkeiten stellt die nachfolgende Tabelle 46 dar:
Page 45
45
Tabelle 46: Vergleich der Häufigkeit der Phototherapie im retro- und prospektiven Teil der Studie für FG
NS-Bili
(µmol/l)
retrospektiv
Fallzahl
prospektiv
Fallzahl
X²-Test
p
retrospektiv davon PT
n %
prospektiv davon PT
n %
X²-Test
p
< 15 0 2 - 0 0 0 0 -
15-24,99 5 8 0,926 1 20 3 37,5 0,518
25-34,99 21 38 0,380 12 57,14 13 34,21 0,091
35-44,99 21 22 0,132 16 76,19 10 45,45 0,046
45-54,99 1 5 0,211 1 100 3 60 0,723
≥ 55 2 1 0,332 2 100 1 100 -
Wie die obige Tabelle 46 zeigt, unterscheiden sich beide Gruppen nicht in der Verteilung der
gemessenen Nabelschnurbilirubinwerte. In Bezug auf die Anwendung der Phototherapie differieren
lediglich die Untergruppen 35-44,99 signifikant.
3.13. Die Phototherapiegruppe
Da die Phototherapie in der vorliegenden Studie bei jeder therapiepflichtigen Hyperbilirubinämie
eingesetzt wurde, ist die Gruppe der phototherapiebedürftigen Kinder identisch mit der
Hochrisikogruppe für die Entwicklung einer therapiebedürftigen Hyperbilirubinämie. In diesem
Kapitel werden die phototherapiepflichtigen Kinder gesondert betrachtet, um die Risikofaktoren
ableiten zu können.
Es wurden 158 von 2573 Kindern phototherapiert, was 6,14 % entspricht.
3.13.1. Geschlecht und Phototherapie
Es wurden 90 weibliche und 67 männliche Kinder einer künstlichen Lichttherapie unterzogen, was
6,94 und 5,39 % ausmacht. In einem Fall war das Geschlecht nicht bekannt. Der prozentuale
Unterschied zwischen den Geschlechtern ist statistisch nicht signifikant (p > 0,05).
3.13.2. Zusammenhang zwischen Phototherapie sowie tAGA, tSGA und FG
Es wurden 67 von 2180 (3,07 %) der tAGA-, 29 von 267 (10,86 %) der tSGA- und 62 der 126
(49,21%) FG-Kinder phototherapiert. Diese Unterschiede sind hochsignifikant, wobei das p jeweils <
0,01 ist. Also ist die Zugehörigkeit zu einer dieser Gruppen ein wichtiger Faktor für die spätere
Entwicklung einer Phototherapie, wobei das Risiko für FG höher als bei tSGA und dies wiederum
höher als bei tAGA liegt.
3.13.3. Zusammenhang zwischen Phototherapie und Geburtsgewicht
Das mittlere Geburtsgewicht betrug in der Nichtphototherapiegruppe 3436,24 ± 482 g, in der
Therapiegruppe 2831,14 ± 509 g. Das ist ein signifikanter Unterschied (p < 0,05). Dieser soll
nachfolgend in den einzelnen Gruppen untersucht werden.
Page 46
46
3.13.3.1. Zusammenhang zwischen Phototherapie und tAGA-Geburtsgewicht
Das mittlere Geburtsgewicht betrug in der tAGA-Nichtphototherapiegruppe 3533,50 ± 418 g, in der
Therapiegruppe 3234,03 ± 403 g. Das ist ein signifikanter Unterschied (p < 0,01).
3.13.3.2. Zusammenhang zwischen Phototherapie und tSGA-Geburtsgewicht
Das mittlere Geburtsgewicht betrug in der tSGA-Nichtphototherapiegruppe 2751,33 ± 262 g, in der
Therapiegruppe 2455,52 ± 247 g. Das ist ein signifikanter Unterschied (p < 0,001).
3.13.3.3. Zusammenhang zwischen Phototherapie und FG-Geburtsgewicht
Das mittlere Geburtsgewicht betrug in der FG-Nichtphototherapiegruppe 2772,27 ± 517 g, in der
Therapiegruppe 2571,45 ± 386 g. Das ist ein signifikanter Unterschied (p = 0,015, TSB3 : p = 0,0438).
Diese Signifikanzverhältnisse gelten ebenfalls für die TSB3-Untergruppe der zweiten Studienphase.
3.13.4. Zusammenhang zwischen Phototherapie und Gestationsalter
Die nachfolgende Tabelle 47 stellt die Häufigkeit der Phototherapie in Abhängigkeit vom
Gestationsalter – in absoluten und prozentualen Zahlen - dar.
Tabelle 47: Häufigkeit der Phototherapie in Abhängigkeit vom Gestationsalter
SSW 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43
n 9 19 34 23 29 18 19 7 0 0
% 52,94 61,29 43,59 19,33 9,70 3,28 2,03 1,39 0 0
Die Abbildung 29 veranschaulicht die prozentuale Häufigkeit der Phototherapie in der
Studienpopulation in Abhängigkeit vom Gestationsalter.
0
10
20
30
40
50
60
70%
34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 SSW
Abb. 29: Prozentuale Häufigkeit der Phototherapie in der Studienpopulation in Abhängigkeit vom
Gestationsalter
Page 47
47
Das mittlere Gestationsalter betrug in der Nichtphototherapiegruppe 39,56 ± 1,28 SSW, in der
Therapiegruppe 37,32 ± 1,89 SSW. Das ist ein signifikanter Unterschied (p < 0,05). Dieser soll
nachfolgend in den einzelnen Gruppen untersucht werden.
3.13.4. 1.Zusammenhang zwischen Phototherapie und tAGA-Gestationsalter
Das mittlere Gestationsalter betrug in der Nichtphototherapiegruppe 39,68 ± 1,10 SSW, in der
Therapiegruppe 38,73 ± 1,30 SSW. Das ist ein signifikanter Unterschied (p < 0,05).
3.13.4.2.Zusammenhang zwischen Phototherapie und tSGA-Gestationsalter
Das mittlere Gestationsalter betrug in der Nichtphototherapiegruppe 39,60 ± 1,15 SSW, in der
Therapiegruppe 38,17 ± 1,07 SSW. Das ist ein signifikanter Unterschied (p < 0,05).
3.13.4. 3.Zusammenhang zwischen Phototherapie und FG-Gestationsalter
Das mittlere Gestationsalter betrug in der Nichtphototherapiegruppe 35,56 ± 0,71 SSW, in der
Therapiegruppe 35,40 ± 0,73 SSW. Das ist kein signifikanter Unterschied (p = 0,218, TSB3: p =
0,233).
Die Signifikanzverhältnisse sind – bis auf die ausgewiesenen Ausnahmen - ebenfalls für die TSB3-
Untergruppe der zweiten Studienphase gültig.
3.13.5. Zusammenhang zwischen Phototherapie und Geburtsmodus
Es wurden 103 der 1839 spontan ohne Hilfsmittel geborenen Kinder der Studiengruppe
phototherapiert, was 5,6 % entspricht. In der Sectiogruppe waren es 46 von 528 Kindern (8,7 %). 8 der
105 mittels Vakuumextraktion (VE) Geborenen (7,6 %) und keines der 2 (0 %) unter Zuhilfenahme
der Forceps entwickelten Kinder wurden phototherapiert. Somit bedurften die spontan ohne
Hilfsmittel geborenen Kinder signifikant seltener einer Phototherapie als die per Sectio geborenen. Der
Unterschied war gegenüber der Vakuumextraktionsgruppe nicht signifikant.
3.13.5. 1. Zusammenhang zwischen Phototherapie und Geburtsmodus in der tAGA-Gruppe
Während in der tAGA-Gruppe 45 der 1588 (2,8 %) spontan ohne Hilfsmittel entbundenen Kinder
phototherapiert wurde, waren es 18 der 417 (4,3 %) per Sectio geborenen Kinder. 4 der 87 (4,6 %)
mittels VE entwickelten Kinder und keines der 2 (0 %) unter Forcepseinsatz Geborenen wurden
phototherapiert.
3.13.5. 2. Zusammenhang zwischen Phototherapie und Geburtsmodus in der tSGA-Gruppe
Es wurden 17 der 176 spontan ohne Hilfsmittel geborenen Kinder der Studiengruppe phototherapiert,
was 9,7 % entspricht. In der Sectiogruppe waren es 9 von 688 Kindern (13,2 %). 3 der 16 (18,8 %)
mittels Vakuumextraktion Geborenen (7,6 %) wurden phototherapiert.
3.13.5. 3. Zusammenhang zwischen Phototherapie und Geburtsmodus in der FG-Gruppe
In der FG-Gruppe wurden 41 der 75 (54,7 %) spontan ohne Hilfsmittel Entwickelten phototherapiert.
In der Untergruppe der Sectiokinder waren es 19 der 43 (44,2 %) Kinder. 1 der beiden (50 %) unter
Zuhilfenahme der VE Geborenenen wurde phototherapiert. Eine Forceps wurde in dieser Gruppe nicht
eingesetzt.
Page 48
48
Abgesehen von der Gruppe der FG, ist die PT im Falle einer Spontangeburt ohne Hilfsmittel am
seltensten und in der Sectio- und VE-Gruppe nahezu gleich häufiger. In der FG- und Forcepsgruppe
sind die Fallzahlen recht gering. In der hier untersuchten FG-Gruppe ist der Prozentsatz der
phototherapierten Spontangeborenen sogar höher als der der Sectiokinder, wobei beide recht hoch
sind.
3.13.6. Zusammenhang zwischen Phototherapie und Nabelschnurbilirubin
Die Studienpopulation wurde je nach ihrem Nabelschnurbilirubinwert in 6 Gruppen unterteilt.
Nachfolgend wurde die Häufigkeit der Phototherapie in der jeweiligen Gruppe berechnet und
verglichen. Tabelle 48 stellt die Häufigkeit der Phototherapie in der jeweiligen Gruppe dar.
Tabelle 48: Häufigkeit der Phototherapie aufgeschlüsselt nach Nabelschnurbilirubinwerten
NS-Bili(µmol/l ) <15 15-24,99 25-34,99 35-44,99 45-54,99 ≥55
n PT / Gesamtpopulation 0 / 43 9 /361 49 / 1135 69 / 808 19 / 185 12 / 41
PT % 0 2,49 4,32 8,54 10,27 29,27
Zur Veranschaulichung dient die nachfolgende Abbildung 30.
0%
5%
10%
15%
20%
25%
30%
<15 15-25 25-35 35-45 45-55 >=55
Abb. 30: Häufigkeit der Phototherapie aufgeschlüsselt nach Nabelschnurbilirubinwerten
Wie man oben dargestellt erkennen kann, steigt die Wahrscheinlichkeit der Phototherapie erheblich, je
höher der NS-Bili-Wert ist. Der mittlere NS-Bili-Wert betrug in der Nichtphototherapiegruppe 33,07 ±
9,02, in der Therapiegruppe 38,94 ± 12,42 µmol/l. Das ist ein signifikanter Unterschied (p < 0,001).
Nachfolgend wird der Zusammenhang zwischen Phototherapie und NS-Bili in der jeweiligen
Untergruppe (tAGA, tSGA und FG) untersucht.
3.13.6.1. Zusammenhang zwischen Phototherapie und tAGA-Nabelschnurbilirubin
Tabelle 49 stellt die Häufigkeit der Phototherapie in Abhängigkeit vom Nabelschnurwert in der tAGA-
Gruppe dar.
Page 49
49
Tabelle 49: Häufigkeit der Phototherapie aufgeschlüsselt nach tAGA-Nabelschnurbilirubinwerten
NS-Bili(µmol/l) <15 15-24,99 25-34,99 35-44,99 45-54,99 ≥55
n PT / Gesamtpopulation 0 / 36 5 / 314 12 / 964 31 / 671 11 / 161 8 / 34
PT % 0 1,59 1,24 4,62 6,83 23,53
Zur Veranschaulichung dient die nachfolgende Abbildung 31.
0%
5%
10%
15%
20%
25%
<15 15-24,99 25-34,99 35-44,99 45-54,99 >=55
Abb. 31: Häufigkeit der Phototherapie aufgeschlüsselt nach tAGA-NS-Bili-Werten
Auch hier ist ein eindeutiger Zusammenhang zwischen NS-Bili und PT erkennbar. Der mittlere NS-
Bili-Wert betrug in der Nichtphototherapiegruppe 33,08 ± 9,07, in der Therapiegruppe 41,34 ± 11,30
µmol/l. Das ist ein signifikanter Unterschied (p < 0,001).
3.13.6.2. Zusammenhang zwischen Phototherapie und tSGA-Nabelschnurbilirubin
Tabelle 50 zeigt den Bedarf an Therapie in Abhängigkeit vom Nabelschnurwert in der tSGA-Gruppe.
Tabelle 50: Häufigkeit der Phototherapie aufgeschlüsselt nach tSGA-Nabelschnurbilirubinwerten
NS-Bili (µmol/l) <15 15-24,99 25-34,99 35-44,99 45-54,99 ≥55
n PT / Gesamtpopulation 0 / 5 0 / 34 12 / 112 12 / 94 4 / 18 1 / 4
PT % 0 0 10,71 12,77 22,22 25
Zur Veranschaulichung dient die nachfolgende Abbildung 32.
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50
0%
5%
10%
15%
20%
25%
<15 15-24,99 25-34,99 35-44,99 45-54,99 >=55
Abb. 32: Häufigkeit der Phototherapie aufgeschlüsselt nach tSGA-NS-Bili-Werten
Wie die obige Abbildung 32 veranschaulicht, ist die Wahrscheinlichkeit einer Phototherapie bei
erhöhten NS-Bili-Werten erheblich größer als bei niedrigen. Der mittlere NS-Bili-Wert betrug in der
Nichtphototherapiegruppe 33,33 ± 9,09, in der Therapiegruppe 39,08 ± 12,98 µmol/l. Das ist ein
signifikanter Unterschied (p = 0,003).
3.13.6.3. Zusammenhang zwischen Phototherapie und FG-Nabelschnurbilirubin
Tabelle 51 stellt die Häufigkeit der Phototherapie in Abhängigkeit vom Nabelschnurwert in der FG-
Gruppe dar.
Tabelle 51: Häufigkeit der Phototherapie aufgeschlüsselt nach FG-Nabelschnurbilirubinwerten
NS-Bili (µmol/l) <15 15-24,99 25-34,99 35-44,99 45-54,99 ≥55
n PT / Gesamtpopulation 0 / 2 4 / 13 25 / 59 26 / 43 4 / 6 3 / 3
PT % 0 30,77 42,37 60,47 66,67 100
Zur Veranschaulichung dient die nachfolgende Abbildung 33.
0%
20%
40%
60%
80%
100%
<15 15-24,99 25-34,99 35-44,99 45-54,99 >=55
Abb. 33: Häufigkeit der Phototherapie aufgeschlüsselt nach FG-NS-Bili-Werten
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51
Auch in der FG-Gruppe steigt die Wahrscheinlichkeit einer Phototherapie mit Zunahme der NS-Bili-
Werte. Der mittlere NS-Bili-Wert betrug in der Nichtphototherapiegruppe 31,73 ± 6,9, in der
Therapiegruppe 36,27 ± 12,97 µmol/l. Das ist ein signifikanter Unterschied (p = 0,015).
Wie man erkennen kann, nimmt die Häufigkeit der Phototherapie bei höheren NS-Bili-Werten
in allen drei Populationsgruppen deutlich zu.
3.13.7. Zusammenhang zwischen Phototherapie und Serumbilirubin vom 3.LT (TSB3)
Die Studienpopulation wurde je nach ihrem TSB3-Wert in sechs Gruppen unterteilt. Anschließend
wurde die Häufigkeit der Phototherapie im jeweiligen Kollektiv berechnet und verglichen. Tabelle 52
stellt den Bedarf an Phototherapie in der jeweiligen Gruppe dar.
Tabelle 52: Häufigkeit der Phototherapie aufgeschlüsselt nach TSB3-Werten
TSB3(µmol/l) <40 40-79,99 80-119,99 120-159,99 160-199,99 ≥200
n PT / Gesamtpopulation 0 / 132 1 / 179 3 / 267 24 / 249 21 / 112 14 / 42
PT % 0 0,56 1,12 9,64 18,75 33,33
Zur Veranschaulichung dient die nachfolgende Abbildung 34.
0
5
10
15
20
25
30
35
<40 40-79,99 80-119,99 120-159,99 160-199,99 >=200
Abb. 34: Häufigkeit der Phototherapie aufgeschlüsselt nach TSB3-Werten
Wie man der obigen Darstellung entnehmen kann, steigt die Wahrscheinlichkeit der Phototherapie
erheblich, je höher der TSB3-Wert ist. Der mittlere TSB3-Wert betrug in der
Nichtphototherapiegruppe 101,01 ± 51,34, in der Therapiegruppe 173,08 ± 43,39 µmol/l. Das ist ein
signifikanter Unterschied (p < 0,001). Nachfolgend wird der Zusammenhang zwischen Phototherapie
und TSB3-Werten in der jeweiligen Untergruppe (tAGA, tSGA und FG) untersucht.
3.13.7.1. Zusammenhang zwischen Phototherapie und tAGA-TSB3
Tabelle 53 stellt die Häufigkeit der Phototherapie in Abhängigkeit vom TSB3-Wert in der tAGA-
Gruppe dar.
Page 52
52
Tabelle 53: Häufigkeit der Phototherapie aufgeschlüsselt nach tAGA-TSB3-Werten
TSB3(µmol/l) <40 40-79,99 80-119,99 120-159,99 160-199,99 ≥200
n PT / Gesamtpopulation 0 / 113 0 / 159 0 / 227 6 / 192 8 / 90 7 / 30
% 0 0 0 3,13 8,89 23,33
Zur Veranschaulichung dient die nachfolgende Abbildung 35.
0%
5%
10%
15%
20%
25%
<40 40-79,99 80-119,99 120-159,99 160-199,99 >=200
Abb. 35: Häufigkeit der Phototherapie aufgeschlüsselt nach tAGA-TSB3-Werten
Die Abbildung 35 zeigt den eindeutigen Zusammenhang zwischen TSB3-Werten und dem Bedarf an
Phototherapie in der tAGA-Gruppe. Der mittlere TSB3-Wert betrug in der Nichtphototherapiegruppe
100,76 ± 51,64 , in der Therapiegruppe 187,52 ± 41,13 µmol/l. Das ist ein signifikanter Unterschied (p
< 0,001).
3.13.7.2. Zusammenhang zwischen Phototherapie und tSGA-TSB3-Werten
Tabelle 54 stellt die Häufigkeit der Phototherapie in Abhängigkeit vom TSB3-Wert in der tSGA-
Gruppe dar.
Tabelle 54: Häufigkeit der Phototherapie aufgeschlüsselt nach tSGA-TSB3-Werten
TSB3(µmol/l) <40 40-79,99 80-119,99 120-159,99 160-199,99 ≥200
n PT / Gesamtpopulation 0 / 18 0 / 15 2 / 28 6 / 37 3 / 8 3 / 5
% 0 0 7,14 16,22 37,50 60
Zur Veranschaulichung dient die nachfolgende Abbildung 36.
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53
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
<40 40-79,99 80-119,99 120-159,99 160-199,99 >=200
Abb. 36: Häufigkeit der Phototherapie aufgeschlüsselt nach tSGA-TSB3-Werten
Wie obige Abbildung 36 verdeutlicht, besteht in der tSGA-Gruppe ebenfalls ein klarer
Zusammenhang zwischen TSB3-Wert und Phototherapiebedarf. Der mittlere TSB3-Wert betrug in der
Nichtphototherapiegruppe 96,15 ± 48,99, in der Therapiegruppe 169,86 ± 54,52 µmol/l. Das ist ein
signifikanter Unterschied (p < 0,001).
3.13.7.3. Zusammenhang zwischen Phototherapie und FG-TSB3-Werten
Tabelle 55 stellt die Häufigkeit der Phototherapie in Abhängigkeit vom TSB3-Wert in der FG-Gruppe
dar.
Tabelle 55: Häufigkeit der Phototherapie aufgeschlüsselt nach FG-TSB3-Werten
TSB3(µmol/l) <40 40-79,99 80-119,99 120-159,99 160-199,99 ≥200
n PT / Gesamtpopulation 0 / 1 1 / 5 1 / 12 12 / 20 10 / 14 4 / 7
% 0 20 8,33 60,0 71,43 57,14
Zur Veranschaulichung dient die nachfolgende Abbildung 37.
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
<40 40-79,99 80-119,99 120-159,99 160-199,99 >=200
Abb. 37: Häufigkeit der Phototherapie aufgeschlüsselt nach FG-TSB3-Werten
Page 54
54
Auch wenn der Zusammenhang zwischen Phototherapie und TSB3-Werten in dieser FG-Gruppe nicht
so ästhetisch wie in den beiden anderen Gruppen erscheint, so ist eine eindeutige Tendenz
unumstritten: bei höheren TSB3-Werten ist die Wahrscheinlichkeit einer Phototherapie deutlich
erhöht. Man darf die kleine Fallzahl nicht außer Acht lassen. Vielleicht ließe sich bei einer größeren
Stichprobe ein eindeutigerer Zusammenhang nachweisen. Der mittlere TSB3-Wert betrug in der
Nichtphototherapiegruppe 122,39 ± 46,95, in der Therapiegruppe 163,86 ± 37,19 µmol/l. Das ist ein
signifikanter Unterschied (p < 0,001).
Zusammenfassung: Als Risikofaktoren für eine PT ergaben sich: Frühgeburt, seltener tSGA, geringes
Geburtsgewicht, niedriges Gestationsalter (in der FG-Gruppe nicht signifikant), hohes NS-Bilirubin
und hohes TSB3. Der Geburtsmodus spielte in der tAGA- und tSGA-Gruppe eine Rolle: Im Falle
einer Sectiogeburt und bei Zuhilfenahme von Hilfsmitteln im Rahmen einer vaginalen Entbindung
nahm die Häufigkeit der PT zu.
3.14. Vorhersage der therapiepflichtigen Hyperbilirubinämie anhand der NS-Bili-Werte
Da jede therapiepflichtige Hyperbilirubinämie mittels einer Phototherapie behandelt wurde, ist die
Gruppe der phototherapierten Kinder identisch mit der Gruppe der „Erkrankten“. Nachfolgend werden
verschiedene NS-Bili-Grenzen bezüglich ihrer statistischen Werte verglichen.
3.14.1. statistische Begriffe
1. Sensitivität: Wenn jemand krank (Hyperbilirubinämie, D+) wird, ist der Test positiv (NS-Bili
übersteigt die Schwelle).
2. Spezifität: Wenn der Test negativ ist (NS-Bili < Schwelle, T-), wird die entsprechende Person auch
gesund bleiben, d.h. bei einer gesunden Person liefert der Test ein negatives Ergebnis.
3. PPW (positiver prädiktiver Wert): gibt die Wahrscheinlichkeit der Krankheit (Hyperbilirubinämie)
an, wenn der Test positiv ausfällt (NS-Bili über Schwellenwert).
4. NPW (negativer prädiktiver Wert): gibt die Wahrscheinlichkeit der Gesundheit (keine
Hyperbilirubinämie) an, wenn der Test negativ ausfällt (NS-Bili unter Schwellenwert).
5.Effizienz: Kennzahl dafür, wie viele korrekt positive (krank=Hyperbilirubinämie) und korrekt
negative (gesund = keine Hyperbilirubinämie) Befunde ein Test liefert, gemessen an der Zahl der
Untersuchten
6. Prävalenz: Häufigkeit einer Krankheit
3.14.2. Vorhersage der therapiepflichtigen Hyperbilirubinämie in der Studienpopulation anhand
der NS-Bili-Werte
Die nachfolgende Tabelle 56 zeigt eine Übersicht der statistischen Werte bei verschiedenen NS-Bili-
Grenzen. Die Prävalenz beträgt hier 6,14 %.
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55
Tabelle 56: Die wichtigsten statistischen Werte bei verschiedenen NS-Bili-Grenzen
NS-Bili (µmol/l) ≥15 ≥20 ≥25 ≥30 ≥35 ≥40 ≥45 ≥50 ≥55
Sensitivität% 100 98,73 94,30 79,75 63,29 36,71 19,62 14,56 7,59
Spezifität % 1,78 5,01 16,36 36,48 61,33 80,79 91,93 97,14 98,8
PPW % 6,25 6,37 6,87 7,59 9,67 11,11 13,72 25 29,27
NPW % 100 98,37 97,78 96,5 96,23 95,12 94,59 94,56 94,23
Effizienz % 7,81 10,77 21,14 39,14 61,45 78,08 87,49 92,07 93,20
In der Praxis sollte man stets die Zugehörigkeit zu einer der drei Gruppen (tAGA, tSGA und FG)
berücksichtigen. Nachfolgend werden die statistischen Werte für die jeweiligen Gruppen dargestellt.
3.14.3. Vorhersage der therapiepflichtigen Hyperbilirubinämie in der tAGA-Gruppe anhand der
NS-Bili-Werte
Tabelle 57 zeigt eine Übersicht der statistischen Werte bei verschiedenen NS-Bili-Grenzen in der
tAGA-Gruppe. Die Prävalenz beträgt in dieser Gruppe 3,07 %.
Tabelle 57: Die wichtigsten statistischen Werte der tAGA-Gruppe bei verschiedenen Grenzen
NS-Bili (µmol/l) ≥15 ≥20 ≥25 ≥30 ≥35 ≥40 ≥45 ≥50 ≥55
Sensitivität% 100 98,51 92,54 86,57 74,63 52,24 28,36 22,39 11,94
Spezifität % 1,7 4,97 16,33 36,96 61,38 80,36 91,67 97,11 98,77
PPW % 3,13 3,18 3,39 4,17 5,77 7,78 9,74 19,74 23,53
NPW % 100 99,06 98,57 98,86 98,71 98,15 97,58 97,53 97,25
Effizienz % 4,72 7,84 18,67 38,49 61,79 79,5 89,72 94,82 96,1
Für die Praxis bedeutet dies: Lag die Grenze bei z.B. 25 µmol/l Nabelschnurbilirubin, so wurde der
Test mit einer Wahrscheinlichkeit von 92,5 % positiv (d.h. diese Grenze wurde erreicht oder
überschritten), wenn eine Phototherapiepflichtigkeit vorlag (Sensitivität). Bei Kindern ohne
Therapiebedarf lag das Nabelschnurbilirubin mit einer Wahrscheinlichkeit von 16,33 % unter 25
µmol/l (Spezifität). Wenn die Schwelle von 25 µmol/l Nabelschnurbilirubin erreicht oder überschritten
wurde, lag die Wahrscheinlichkeit einer Phototherapie bei 3,39 %. Lag der NS-Biliwert unter 25
µmol/l, so wurde die Phototherapie in 98,57 % nicht benötigt.
3.14.4. Vorhersage der therapiepflichtigen Hyperbilirubinämie in der tSGA-Gruppe anhand der
NS-Bili-Werte
Tabelle 58 stellt eine Übersicht der statistischen Werte bei verschiedenen NS-Bili-Grenzen in der
tSGA-Gruppe dar. Die Prävalenz beträgt in dieser Gruppe 10,86 %.
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Tabelle 58: Die wichtigsten statistischen Werte der tSGA-Gruppe bei verschiedenen NS-Bili-Grenzen
NS-Bili (µmol/l) ≥15 ≥20 ≥25 ≥30 ≥35 ≥40 ≥45 ≥50 ≥55
Sensitivität% 100 100 100 89,66 58,62 27,59 17,24 10,34 3,45
Spezifität % 2,1 5,88 16,39 31,93 58,4 82,77 92,86 96,64 98,74
PPW % 11,07 11,46 12,72 13,83 14,66 16,33 22,73 27,27 25
NPW % 100 100 100 96,2 92,05 90,37 90,2 89,84 89,35
Effizienz % 12,73 16,1 25,47 38,2 58,43 76,78 84,64 87,27 88,39
Wenn die Grenze bei 25 µmol/l lag, wurde der Test in dieser Stichprobe bei jedem therapiepflichtigem
Kind positiv. Lag der Wert unter der Grenze, so war die Wahrscheinlichkeit, dass eine Phototherapie
nicht benötigt wurde, 100 %.
3.14.5. Vorhersage der therapiepflichtigen Hyperbilirubinämie in der FG-Gruppe anhand der
NS-Bili-Werte
Tabelle 59 zeigt eine Übersicht der statistischen Werte bei verschiedenen NS-Bili-Grenzen in der FG-
Gruppe. Die Prävalenz beträgt in dieser Gruppe 49,21 %.
Tabelle 59: Die wichtigsten statistischen Werte der FG-Gruppe bei verschiedenen Grenzen
NS-Bili (µmol/l) ≥15 ≥20 ≥25 ≥30 ≥35 ≥40 ≥45 ≥50 ≥55
Sensitivität % 100 98,39 93,55 67,74 53,23 24,19 11,29 8,06 4,84
Spezifität % 3,125 3,125 17,19 37,5 70,31 87,5 96,88 100 100
PPW % 50 49,59 52,25 51,22 63,46 65,22 77,78 100 100
NPW % 100 66,67 73,33 54,55 60,81 54,37 52,99 52,89 52,03
Effizienz % 50,79 50 54,76 52,38 61,9 56,35 54,76 54,76 53,17
In der Gruppe der FG war die Phototherapiepflichtigkeit signifikant häufiger als bei den reifen
Kindern. Wie die Abbildung 33 zeigt, gab es einen eindeutigen Zusammenhang zwischen NS-Bili und
PT in dieser Gruppe, wobei die Häufigkeit der PT mit steigendem NS-Bili-Werten zunahm. Da jedoch
bereits in der Gruppe mit 15-25 µmol/l NS-Bili 30,77 % der FG therapiepflichtig wurden, ist in dieser
Stichprobe die 15 µmol/l-Grenze zu wählen.
3.15. Vorhersage der therapiepflichtigen Hyperbilirubinämie anhand der
Serumbilirubin-Werte vom 3. LT (TSB3)
In diesem Kapitel wird die Vorhersagekraft der unterschiedlichen TSB3-Grenzen bezüglich ihrer
statistischen Aussage verglichen.
Page 57
57
3.15.1. Vorhersage der therapiepflichtigen Hyperbilirubinämie in der Studienpopulation anhand
der TSB3-Werte
Die nachfolgende Tabelle 60 zeigt eine Übersicht der statistischen Werte bei verschiedenen TSB3-
Grenzen. Die Prävalenz beträgt hier 6,42 %.
Tabelle 60: Die wichtigsten statistischen Werte bei verschiedenen TSB3-Grenzen
TSB3(µmol/l) ≥40 ≥60 ≥80 ≥100 ≥120 ≥140 ≥160 ≥180 ≥200 ≥220
Sensitivität % 100 100 98,41 95,24 93,65 84,13 55,56 39,68 22,22 11,11
Spezifität % 14,38 23,66 33,77 47,49 62,53 77,89 87,04 93,36 96,95 99,02
PPW % 7,42 8,25 9,25 11,07 14,64 20,7 22,73 29,07 33,33 43,75
NPW % 100 100 99,68 99,32 99,31 98,62 96,61 95,75 94,78 92,66
Effizienz % 19,88 28,54 37,92 50,56 64,53 78,29 85,02 89,91 92,15 93,37
In der Praxis berücksichtigt man zur Therapieoptimierung die Zugehörigkeit zu einer der 3 Gruppen
(tAGA, tSGA und FG). Nachfolgend werden die statistischen Werte für die jeweilige Gruppe
dargelegt.
3.15.2. Vorhersage der therapiepflichtigen Hyperbilirubinämie in der tAGA-Gruppe anhand der
TSB3-Werte
Tabelle 61 zeigt eine Übersicht der statistischen Werte bei verschiedenen TSB3-Grenzen in der tAGA-
Gruppe. Die Prävalenz beträgt in dieser Gruppe 2,59 %.
Tabelle 61: Die wichtigsten statistischen Werte der tAGA-Gruppe bei verschiedenen TSB3-Grenzen
TSB3(µmol/l) ≥40 ≥60 ≥80 ≥100 ≥120 ≥140 ≥160 ≥180 ≥200 ≥220
Sensitivität% 100 100 100 100 100 95,24 71,43 57,14 33,33 14,29
Spezifität% 14,3 24,18 34,43 47,59 63,16 77,34 86,71 93,29 97,09 98,86
PPW% 3,01 3,39 3,9 4,83 6,73 10,05 12,5 18,46 23,33 25
NPW% 100 100 100 100 100 99,84 99,13 98,79 98,21 97,75
Effizienz% 16,52 26,14 36,13 48,95 64,12 77,81 86,31 92,36 95,44 96,67
Wenn man den Wert von 120 µmol/l TSB3 als Grenze wählte, dann wurde jedes therapiepflichtige
Kind erfasst (Sensitivität 100 %). Gleichzeitig betrug bei negativem Test die Wahrscheinlichkeit, dass
man eine PT nicht benötigt 100 %.
3.15.3. Vorhersage der therapiepflichtigen Hyperbilirubinämie in der tSGA-Gruppe anhand der
TSB3-Werte
Tabelle 62 stellt eine Übersicht der statistischen Werte bei verschiedenen TSB3-Grenzen in der
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tSGA-Gruppe dar. Die Prävalenz beträgt in dieser Gruppe 12,61 %.
Tabelle 62: Die wichtigsten statistischen Werte der tSGA-Gruppe bei verschiedenen TSB3-Werten
TSB3(µmol/l) ≥40 ≥60 ≥80 ≥100 ≥120 ≥140 ≥160 ≥180 ≥200 ≥220
Sensitivität% 100 100 100 92,86 85,71 71,43 42,86 28,57 21,43 14,29
Spezifität% 18,56 24,74 34,02 50,52 60,82 84,54 92,78 95,88 97,94 100
PPW% 15,05 16,09 17,95 21,31 24 40 46,15 50 60 100
NPW% 100 100 100 98 96,72 95,35 91,84 90,29 89,62 88,99
Effizienz% 28,83 34,23 42,34 55,86 63,96 82,88 86,49 87,39 88,29 89,19
Im Vergleich zur tAGA-Gruppe lag hier die sichere Grenze (Sensitivität und NPW 100 %) tiefer: bei
80 µmol/l. Wenn der TSB3-Wert unter dieser Grenze lag, wurde keine einzige PT notwendig (NPW
100 %). Bei Vorliegen einer therapiepflichtigen Hyperbilirubinämie wurde der Grenzwert stets
erreicht oder sogar überschritten (Sensitivität 100 %).
3.15.4. Vorhersage der therapiepflichtigen Hyperbilirubinämie in der FG-Gruppe anhand der
TSB3-Werte
Tabelle 63 zeigt eine Übersicht der statistischen Werte bei verschiedenen TSB3-Grenzen in der FG-
Gruppe. Die Prävalenz beträgt in dieser Gruppe 47,46 %.
Tabelle 63: Die wichtigsten statistischen Werte der FG-Gruppe bei verschiedenen TSB3-Grenzen
TSB3(µmol/l) ≥40 ≥60 ≥80 ≥100 ≥120 ≥140 ≥160 ≥180 ≥200 ≥220
Sensitivität% 100 100 96,43 92,86 92,86 82,14 50 32,14 14,29 7,14
Spezifität% 3,23 6,45 16,13 35,48 51,61 70,97 77,42 87,1 90,32 100
PPW% 48,28 49,12 50,94 56,52 63,41 71,88 66,67 69,23 57,14 100
NPW% 100 100 83,33 84,62 88,89 81,48 63,16 58,7 53,85 54,39
Effizienz% 49,15 50,85 54,24 62,71 71,19 76,27 64,41 61,02 54,24 55,93
In der Gruppe der FG liegt die sichere Grenze bei 60 µmol/l: Jedes FG, das später eine
Hyperbilirubinämie entwickelte, wies einen TSB-3-Wert ≥ 60µmol/l auf. Wenn der TSB3-Wert unter
dieser Schwelle lag, wurde keine PT benötigt (NPW 100 %).
3.16. Zusammenhang zwischen NS-Bili und TSB3
Es besteht eine schwache positive Korrelation (r = 0,33, p < 0,001) zwischen NS-Bili und TSB3 in der
TSB3-Studienpopulation. Ebenso besteht eine positive Korrelation in der TSB3-tAGA- (r = 0,34, p <
0,001), TSB3-tSGA-(r = 0,33, p < 0,001) und TSB3-FG-Gruppe(r = 0,34, p = 0,008).
Die folgende Abbildung 38 veranschaulicht den Zusammenhang für die TSB3-Studienpopulation.
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59
Abb. 38: Korrelation zwischen NS-Bili und TSB3 in der TSB3-Gruppe
3.17. Regressionsanalyse
3.17.1. univariate Regressionsanalyse
Nachfolgend werden in der Tabelle 64 die Ergebnisse der univariaten Regressionsanalyse von
Risikovariablen (Gestationsalter, Gewicht, NS-Bilirubin und Serumbilirubin vom 3.LT) in Beziehung
zur abhängigen Variablen „Phototherapie“ dargestellt. Dabei ist Beta der Regressionskoeffizient und r
der Korrelationskoeffizient.
Tabelle 64: Ergebnisse der univariaten Regressionsanalyse von Risikovariablen in Beziehung zur abhängigen
Variablen „Phototherapie“, wobei Beta der Regressionskoeffizient und r der Korrelationskoeffizient ist
Variable Beta r p
Gestationsalter -0,38 0,379 <0,000
Geburtsgewicht -0,31 0,312 <0,000
Nabelschnurbilirubin 0,109 0,109 0,006
Serumbilirubin vom 3.LT 0,325 0,325 <0,000
Wie aus obiger Tabelle 64 hervorgeht, korrelieren das Gestationsalter und das Geburtsgewicht negativ
mit dem Bedarf an einer Phototherapie - das Nabelschnurbilirubin und das Serumbilirubin vom 3.LT
dagegen hochsignifikant positiv.
3.17.2. multivariate Regressionsanalyse
Bei der multivariaten Regressionsanalyse wurde die Variable Geburtsgewicht nicht einbezogen, weil
sie eng mit dem Gestationsalter korreliert und daher entbehrlich ist.
NS-Bili
TSB3
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60
Die Tabelle 65 stellt die Ergebnisse der multivariaten Regressionsanalyse von Risikovariablen
(Gestationsalter und Nabelschnurbilirubin) in Beziehung zur abhängigen Variablen „Phototherapie“
dar. Der Korrelationskoeffizient r zwischen den Risikovariablen Gestationsalter und
Nabelschnurbilirubin sowie der abhängigen Variablen Phototherapie beträgt 0,4047.
Tabelle 65: Ergebnisse der multivariaten Regressionsanalyse von Risikovariablen in Beziehung zur abhängigen
Variablen „Phototherapie“. N=2573 , r =0,4047.
Konstante Beta Standardfehler p
Gestationsalter -0,381 0,018 <0,000
Nabelschnurbilirubin 0,149 0,018 <0,000
Wenn man zusätzlich den Serumbilirubinwert vom 3.LT berücksichtigt, ergeben sich folgende Werte:
Der multivariate Korrelationskoeffizient r beträgt 0,5456. Somit steigt er durch die Einbeziehung des
Serumbilirubinwertes vom 3.LT.
Tabelle 66: Ergebnisse der multivariaten Regressionsanalyse von Risikovariablen unter Einbeziehung des
Serumbilirubinwertes vom 3.LT in Beziehung zur abhängigen Variablen „Phototherapie“. N=1023, r=0,5456
Konstante Beta Standardfehler p
Gestationsalter -0,307 0,0278 <0,000
Nabelschnurbilirubin 0,067 0,0285 0,0187
Serumbilirubin vom 3.LT 0,347 0,029 <0,000
Hierbei wurden die Serumbilirubinwerte vom 3.LT der Gesamtpopulation berücksichtigt, wobei diese
im retrospektiven Anteil der Studie nicht routinemäßig bestimmt wurden und sicherlich nur für
diejenigen Kinder vorlagen, welche deutlich ikterisch waren. Dies führt unweigerlich zu einer
gewissen Selektion. Somit werden im Folgenden nur die Werte des prospektiven Anteils der Studie
berücksichtigt. Während dieser Zeit wurde das Serumbilirubin am 3.LT bei jedem Kind bestimmt, so
dass die Verzerrung durch Selektion nicht vorliegt. Der multivariate Korrelationskoeffizient r beträgt
0,41. Die Tabelle 67 zeigt die für diesen Teil der Studie ermittelten Zusammenhänge.
Tabelle 67: Ergebnisse der multivariaten Regressionsanalyse von Risikovariablen unter Einbeziehung des
Serumbilirubinwertes vom 3.LT in Beziehung zur abhängigen Variablen „Phototherapie“ (prospektiver Teil der
Studie). N=981, r=0,41.
Konstante Beta Standardfehler p
Gestationsalter -0,326 0,030 <0,000
Nabelschnurbilirubin 0,082 0,028 0,007
Serumbilirubin vom 3.LT 0,207 0,033 <0,000
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Wie obige Ausführungen ergeben, korreliert der Serumbilirubinwert vom 3.LT besser mit dem
weiteren Verlauf als das Nabelschnurbilirubin. Dennoch hat der zuletzt genannte Parameter seine
unabhängige Bedeutung für die Prognose der Entwicklung einer späteren Hyperbilirubinämie, denn er
wurde bei der multifaktoriellen Analyse als signifikant wirksam ausgewiesen.
3.18. Odds Ratio einer phototherapiepflichtigen Hyperbilirubinämie in Abhängigkeit
vom Nabelschnurbilirubinwert und Gestationsalter
Um die Bedeutung des Gestationsalters hervorzuheben, wurden nachfolgend die Odds Ratios der
Gesamtstudienpopulation für den Phototherapiebedarf in Abhängigkeit vom Gestationsalter und von
Nabelschnurbilirubinwerten berechnet. Die Ergebnisse stellt die nachfolgende Tabelle 68 dar.
Tabelle 68: Odds Ratio für eine phototherapiepflichtige Hyperbilirubinämie (PT) in Abhängigkeit vom
Gestationsalter und Nabelschnurbilirubinwert (NS-Bili)
NS-Bili (µmol / l) Gestationsalter (SSW) kein PT-Bedarf PT Odds Ratio (95%-
Konfidenzintervall)
<30 >37 814 9 1 (Referenz)
<30 <38 67 23 31,05 (17,2 - 56,3)
30- <40 >37 995 28 2,55 (1,2 - 5,4)
30- <40 <38 75 40 48,24 (22,4 - 103)
40- <50 >37 377 20 4,80 (1,9 - 11,9)
40- <50 <38 18 15 75,37 (29,2 - 195)
≥50 >37 69 16 20,97 (8,9 - 92)
≥50 <38 0 7 -
Dabei wurde das Risiko eines Neugeborenen >37 SSW mit einem Nabelschnurbilirubin <30 µmol/l als
Referenzwert herangezogen. Die Odds Ratio ist ein Maß dafür, um wie viel größer die Chance zu
erkranken (phototherapiepflichtige Hyperbilirubinämie) in der Gruppe mit Risikofaktor (niedriges
Gestationsalter <38 SSW) ist - verglichen mit der Gruppe ohne Risikofaktor.
Die obige Tabelle 68 zeigt, dass das Risiko für eine therapiepflichtige Hyperbilirubinämie bei gleichen
Nabelschnurbilirubinwerten bei Neugeborenen, die jünger als 38 Gestationswochen sind, deutlich
höher liegt, als bei Kindern, die älter als 37 Schwangerschaftswochen sind. Erwartungsgemäß steigt
mit höheren Nabelschnurbilirubinwerten auch der Phototherapiebedarf.
Dies unterstreicht sehr anschaulich die Bedeutung des Gestationsalters als Risikofaktor für die
Entwicklung einer therapiepflichtigen Hyperbilirubinämie.
Page 62
62
3.19. Beginn und Dauer der Phototherapie
3.19.1. Beginn der Phototherapie
Die Phototherapie wurde in der tAGA- und tSGA-Gruppe frühestens am ersten und spätestens am
siebten, bzw. sechsten Lebenstag begonnen. In der FG-Gruppe erstreckte sich die Spanne des PT-
Beginns auf den 3.-7. Tag. Die Mittelwerte der Initiation der PT (tAGA: 3,97 ± 1,1 d, tSGA 3,86 ± 1,2
d und FG 4,07 ± 0,9 d) unterschieden sich in den 3 Gruppen und bei den Geschlechtern nicht
signifikant. Erwartungsgemäß spielen das Geburtsgewicht, das Gestationsalter, der NS-Bili- und der
TSB3-Wert eine signifikante Rolle: je leichter das Kind, je geringer die SSW, je größer der NS-Bili,
bzw. der TSB3-Wert, umso früher beginnt die Phototherapie.
3.19. 2. Dauer der Phototherapie
Die Mittelwerte der PT-Dauer in Stunden (h) lauten: tAGA 27,91 ± 16,7 h, tSGA 24,96 ± 14,0 h und
FG 33,99 ± 20,8 h. Dabei ist der Unterschied zwischen FG und tSGA signifikant (p = 0,039). Wenn
man von einer ungewöhnlich langen (90-stündigen) PT-Dauer in der tAGA-Gruppe absieht, ist der
Unterschied zwischen tAGA und FG ebenfalls signifikant (mit 90 h p = 0,075, ohne 0,033). Das
Geschlecht wirkt sich auf die Dauer der Therapie nicht signifikant aus (p in allen drei Gruppen >0,05).
Erwartungsgemäß spielen das Geburtsgewicht, das Gestationsalter, die NS-Bili- und TSB3-Werte eine
signifikante Rolle: je leichter das Kind, je geringer die SSW, je größer der NS-Bili, bzw. der TSB3-
Wert, umso länger dauert die Phototherapie. Lediglich in der Gruppe der FG beeinflussen das
Gestationsalter (p = 0,42) und das NS-Bili (p = 0,99) die PT-Dauer nicht signifikant.
Abschließend werden die wichtigsten Ergebnisse in einer Tabelle zusammengefasst. Tabelle 69 fasst
die Ergebnisse dieser Promotionsarbeit zusammen.
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63
Tabelle 69: Die wichtigsten Ergebnisse dieser Promotionsarbeit (sign.=signifikant,^: im Vergleich mit,
PT:Phototherapie, Nicht-PT: Gruppe ohne Phototherapiebedarf, NS-Bili: Nabelschnurbilirubin, TSB3:
Serumbilirubin vom 3. Lebenstag, tAGA: reife appropriate for gestational age, tSGA: reife small for gestational
age, FG: Frühgeborene)
PT tAGA^tSGA, tAGA^FG, tSGA^FG:
p jeweils <0,01
PT sign. häufiger bei FG als in den übrigen beiden
Gruppen und bei tSGA häufiger als bei tAGA
PT p = 0,103 kein signifikanter Unterschied zwischen den
Geschlechtern bezüglich der Häufigkeit
PT^NichtPT
tAGA: p < 0,01, tSGA: p < 0,001,
FG: p = 0,015, TSB3-FG: p = 0,0438
signifikant höheres Geburtsgewicht in der Nicht-
PT-Gruppe
PT^NichtPT
tAGA: p < 0,05, tSGA: p < 0,05 sign. höheres Gestationsalter in der Nicht-PT-
Gruppe (tAGA + tSGA)
PT^NichtPT
FG: p = 0,218, TSB3-FG: p = 0,233 FG + TSB3-FG: kein signifikanter Unterschied im
Gestationsalter zwischen PT und Nicht-PT)
PT^NichtPT
tAGA: p < 0,001, tSGA: p < 0,003,
FG: p = 0,015
signifikant höhere NS-Bili-Werte in der PT-
Gruppe als in der Nicht-PT-Gruppe
PT^NichtPT
tAGA, tSGA, FG: p jeweils <0,001 signifikant höhere TSB3-Werte in der PT-Gruppe
als in der Nicht-PT-Gruppe
NS-Bili tAGA^tSGA: p = 0,303, tAGA^FG:
p = 0,463, tSGA^FG:p = 0,995
kein signifikanter Unterschied in der tAGA-,
tSGA- und FG-Gruppe
NS-Bili tAGA: p = 0,24, tSGA: p = 0,96, FG:
p = 0,47
kein signifikanter Unterschied zwischen den
Geschlechtern
NS-Bili statistische Werte: s. Tabellen 57-59 Anstieg des PT-Bedarfs bei zunehmenden NS-
Bili-Werten (Abb. 31-33)
TSB3 tAGA^tSGA: p = 0,652, tAGA^FG:
p <0,0001, tSGA^FG: p <0,0001
signifikant höhere TSB3-Werte in der FG-Gruppe,
kein sign. Unterschied zw. tAGA u. tSGA
TSB3 tAGA: p = 0,061, tSGA: p = 0,89,
FG: p = 0,4
kein signifikanter Unterschied zwischen den
Geschlechtern
TSB3 statistischen Werte: s. Tabellen 61-
63
Anstieg des PT-Bedarfs bei zunehmenden TSB3-
Werten (Abb. 35-37)
NSBili; TSB3 unabhängige Variablen für Vorhersage einer PT, wobei TSB3 stärker mit PT korreliert
PT-Beginn 1.tAGA^tSGA, tAGA^FG, tSGA^
FG: p jeweils > 0,05; 2. p > 0,05
kein signifikanter Unterschied zwischen (1.) den 3
Gruppen, (2.) den Geschlechtern
PT-Beginn p < 0,05 signifikant: Geburtsgewicht, Gestationsalter, NS-
Bili und TSB3
PT-Dauer 1. tAGA^tSGA, tAGA^FG p jeweils
> 0,05, tSGA^FG: p > 0,039;
2. männl. : weibl. p > 0,05
kein signifikanter Unterschied zwischen
tAGA^tSGA, tAGA^FG und den Geschlechtern,
sign. Unterschied zwischen tSGA^FG (FG>tSGA)
PT-Dauer p < 0,05; Ausnahme: FG: p > 0,05
bei Gestationsalter und NS-Bili
signifikant: Geburtsgewicht, Gestationsalter, NS-
Bili und TSB3 (Ausnahme: siehe mittlere Spalte)
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64
4. Diskussion
In der vorliegenden Arbeit ist zunächst der Zusammenhang zwischen Nabelschnurbilirubin und einem
phototherapiebedürftigem Ikterus, später zwischen Serumbilirubin vom 3. Lebenstag und einer
behandlungspflichtigen Hyperbilirubinämie ermittelt worden. Die Studienpopulation wurde dabei
zwecks Optimierung der Vorhersage in drei Untergruppen eingeteilt: reife tAGA (appropriate for
gestational age; n=2180) und tSGA (small for gestational age; n=267) und FG (Frühgeborene; n=126).
Nabelschnurbilirubin und Phototherapie
Das erste Kernanliegen dieser Studie war es, den Zusammenhang zwischen Nabelschnurbilirubin
(NS-Bili) und therapiebedürftiger Hyperbilirubinämie zu beleuchten. Es stellte sich eine signifikante
Korrelation zwischen NS-Bili und Phototherapie dar: je höher das NS-Bili, umso wahrscheinlicher die
spätere Entwicklung einer therapiepflichtigen Hyperbilirubinämie (s. Kapitel 3.12.6). So lag die
Wahrscheinlichkeit für eine Phototherapie in der NS-Bili-Gruppe < 15 µmol/l der
Gesamtstudienpopulation bei 0 % und stieg bei Erhöhung des NS-Bili um jeweils 10 µmol/l (15-
24,99, 25-34,99 , usw. bis ≥ 55 µmol/l) auf 2,49 %, 4,32 %, 8,54 %, 10,27 % und 29,27 %. Einen
ähnlichen Anstieg beobachtete auch Knudsen (1989), wobei hier in Abhängigkeit vom NS-Bili die
Gelbsucht von 2,9 % bei < 20 µmol/l - bei in 5 µmol/l-Schritten ansteigendem Nabelschnurwert - auf
16%, 40 %, 49 % und 65 % zunahm. Eine weitere seiner Studien belegte diesen Zusammenhang
erneut (Knudsen und Lebech 1989).
Rosenfeld (1986) fand, dass 22,5 % der NG mit einem NS-Bili von ≥ 2 mg/dl (ca. 35 µmol/l) einer
Phototherapie bedurften, jedoch nur 1,4 % mit einem NS-Bili < 2 mg/dl. In der Studie von Taksande et
al. (2005) entwickelten 38,6 % der NG mit einem TSB über dieser Grenze eine behandlungspflichtige
Hyperbilirubinämie ≥ 17 mg/dl, jedoch nur 1,28 % mit einem Ausgangswert unter dieser Schwelle.
Bei einer weiteren Untersuchung (Bernaldo und Mattos Segre 2004) lag der Anteil der
behandlungsbedürftigen Kinder bei der gleichen Grenze sogar bei 53 %. In der vorliegenden Studie
betrug die entsprechende Wahrscheinlichkeit bei ≥ 2 mg/dl 9,7 % und bei < 2 mg/dl 3,8 %. Die
Differenz lässt sich mit unterschiedlichen Endpunkten, Phototherapiegrenzen und dem geringen
Umfang der Stichproben sowie verschiedenen Aufnahmekriterien erklären. So bestand die Population
von Bernaldo und Mattos Segre (2004) aus 380 reifen NG, wobei 57 (19,86 %) phototherapiert
wurden. In der Studie von Rataj et al. (1994) entwickelten 2,4 % der 800 NG mit einem NS-Bili < 1
mg/dl eine Hyperbilirubinämie - im Vergleich zu 89 % mit einem Ausgangswert von ≥ 2,5 mg/dl. Die
NS-Bili-Werte der vorliegenden Studie waren in der Phototherapiegruppe signifikant höher als in der
Nichttherapiegruppe (PT: 38,94 ± 12,42 vs. 33,07 ± 9,02 µmol/l der Nicht-PT-Gruppe; p < 0,001).
Diese Zusammenhänge stellten sich ebenfalls in jeder der drei Untergruppen dar. Der signifikante
Unterschied zwischen der Population mit behandlungsbedürftiger Hyperbilirubinämie und den
Gesunden bezüglich der Nabelschnurwerte wurde ebenfalls durch Bernaldo und Mattos Segre (2004),
Suchonska et al. (2004), Taksande et al. (2005) sowie Knudsen (1989) gefunden, obwohl letzterer
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65
lediglich 291 Neugeborene einschloss. Des Weiteren wurden in seiner Studie lediglich 11 Kinder
phototherapiert, in der Vorliegenden 158. Ferner differenzierten viele Studien nicht zwischen Reif-
und Frühgeborenen sowie AGA und SGA.
Die durchschnittlichen NS-Bili-Werte der jeweiligen Untergruppen unterschieden sich dagegen nicht
(tAGA: 33,34 ± 9,25 µmol/l, tSGA: 33,96 ± 9,73 µmol/l, FG: 33,97 ± 10,55 µmol/l; tAGA vs. tSGA p
= 0,303, tAGA vs. FG p = 0,463, tSGA vs. FG p = 0,995). Dies stimmt mit der Erkenntnis einer
früheren Studie überein (Knüpfer et al. 2005).
Ferner konnten auch keine geschlechtsspezifischen Unterschiede der NS-Bili-Werte in den vier
Populationen festgestellt werden (Gesamtpopulation als Beispiel: Mädchen mit durchschnittlichem
NS-Bili vom 33,65 ± 9,94 µmol/l vs. Knaben mit 33,2 ± 8,79 µmol/l, p=0,22). Dies war auch für die
Gesamtpopulation in den Studien von Knudsen (1989, 1992), Suchonska et al. (2004) und Knüpfer et
al. (2005) – hier analog zu unseren Untergruppen aufgeschlüsselt - der Fall.
Risemberg et al. (1977) fanden, dass alle ABO-inkompatiblen Kinder mit einem NS-Bili > 4 mg/dl,
ca. 68 µmol/l, eine schwere Hyperbilirubinämie entwickelten. In der Studie von Levine et al. (1985)
erwies sich das NS-Bili zwar nicht für die Diagnose der durch AB0-Unverträglichkeit bedingten
Hämolyse geeignet, korrelierte jedoch moderat mit der Entwicklung einer Hyperbilirubinämie.
Knudsen (1992) fand, dass sich der prädiktive Wert des NS-Bili durch Kombination mit der Hautfarbe
am 1.LT und der Zunahme der Gelbfärbung im Verlauf des 1.LT weiter erhöhen ließ.
Um den Vorhersagewert des Nabelschnurbilirubins zu ermitteln, wurden die statistischen Parameter
berechnet (Kapitel 3.13.). Für die Praxis erscheint eine möglichst hohe Sensitivität bei gleichzeitig
möglichst hohem negativem prädiktivem Wert besonders erstrebenswert. Somit können im günstigsten
Fall alle Kranken erfasst werden - ohne Gesunde fälschlicherweise zu behandeln.
Um eine adäquate Therapiegrenze auszuarbeiten, wurden die drei Gruppen getrennt betrachtet.
In der tAGA-Gruppe findet sich eine 100%ige Sensitivität und ein ebenso hoher negativer prädiktiver
Wert (NPW) lediglich in der Gruppe ≥ 15µmol/l, was lediglich 1,65 % der Kinder der tAGA-
Population als nicht gefährdet ausschließt. Dies würde nur für einen kleinen Patientenkreis einen
relevanten Erkenntnisgewinn bedeuten. Wenn man jedoch die Grenze bei ≥ 25 µmol/l (bzw. ≥ 35
µmol/l) ansetzt, kann man bei akzeptabler Sensitivität von 92,54 % (74,63 %) einen relativ hohen
NPW von 98,57 % (98,71 %) beibehalten. Dies bedeutet, dass ein tAGA-Kind mit einem NS-Biliwert
von ≤ 35µmol/l mit einer Wahrscheinlichkeit von 98,71 % keiner Phototherapie bedürfen wird.
Gleichzeitig beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass bei behandlungsbedürftiger Hyperbilirubinämie das
NS-Bili ≥ 35 µmol/l liegt, 74,63 %. Mit dieser relativ sicheren Grenze könnte man also 1314 tAGA-
Kinder als „Niedrigrisikogruppe“ einstufen, was 60,28 % des tAGA-Kollektivs entspricht. Dabei
entwickeln 17 von 1314 (1,29 %) der Kinder mit einem Nabelschnurbilirubinwert ≤ 35 µmol/l eine
therapiepflichtige Hyperbilirubinämie.
In einer ähnlich angelegten Studie ermittelten Knüpfer et al. (2005) bei einer Grenze von 30 µmol/
eine Sensitivität von 90 %, Spezifität von 41,4 %, einen PPW von 5,4 % und einen NPW von 99,1 %
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66
sowie eine Effizienz von 43,2 %. Die entsprechenden Werte lauteten in der vorliegenden
Untersuchung: 86,6 %, 37 %, 4,2 %, 98,9 % und 38,5 %.
In der Gruppe der tSGA-Neugeborenen werden mit der 25 µmol/l-Grenze alle Gesunden mit einer
100%igen Sensitivität erkannt. Entsprechend ergibt sich ein 100%iger NPW. Alternativ wäre die 30
µmol/l-Grenze mit einer Sensitivität von 89,66 % und 96,2 % negativem Vorhersagewert zu erwägen.
Mit der sichereren Grenze könnte man 39 (14,61 %), mit der höheren 79 (29,59%) tSGA-Kinder als
„Niedrigrisikogruppe“ einstufen. Während man mit der niedrigeren Grenze alle Kranken erfasst,
würden bei 30 µmol/l 3 Kranke von 79 tSGA-Kindern (3,8 %) durch das Screeningraster fallen.
Während die Grenze von 30 µmol/l in der vorliegenden Studie die Spezifität von 31,9 %, einen PPW
von 13,8 % und eine Effizienz von 38,2 % lieferte, lagen die entsprechenden Parameter bei der
Untersuchung von Knüpfer et al. (2005) bei 47,3 %, 17,2 % und 52,1 %, wobei die Sensitivität 94,1 %
und der NPW 98,6 % betrugen.
Die Gruppe der Frühgeborenen (FG) stellt aufgrund des hohen Anteils der phototherapiepflichtigen
Kinder (62 von 126 entsprechend 49,21 %) eine Besonderheit dar. Ähnlich der tAGA-Gruppe
betragen die Sensitivität und der negative prädiktive Wert (NPW) nur ab der 15 µmol/l-Grenze 100 %.
Anschließend sinkt der wichtige NPW-Wert erheblich. So würde man bei Wahl der 25µmol/l-Grenze
zwar noch eine akzeptable Sensitivität von 93,55 % erhalten, der NPW-Wert fällt jedoch dabei auf
73,33 %. Damit könnte man 15 FG mit NS-Bili < 25 µmol/l (11,9 %) zur „Niedrigrisikogruppe“
zählen, wobei hierbei jedoch 4 Kranke unter den 15 FG (26,67 %) mit NS-Bili < 25 µmol/l nicht
erkannt würden. Die vermeintlich sichere Grenze von 20 µmol/l liefert zwar eine Sensitivität von
98,39 %, gleichzeitig fällt der NPW auf 66,67 %. Damit würde man 3 (2,38 %) FG der Stichprobe zur
„Niedrigrisikogruppe“ erklären. Gleichzeitig würde jedoch 1 von 3 FG (33,33 %) fälschlicherweise
vom Screening nicht erkannt werden. Entsprechend erscheint in dieser Gruppe die Wahl der 15
µmol/l-Grenze am sinnvollsten. Dementsprechend fielen auch in der Studie von Knüpfer et al. (2005)
die statistischen Parameter der 30 µmol/l-Grenze aus: Sensitivität von 70,3 %, Spezifität von 51,2 %,
PPW von 56,6 %, NPW von 65,6 % und eine Effizienz von 43,2 %. Die analogen Werte der
vorliegenden Untersuchung lauteten: 67,7 %, 37,5 %, 51,2 %, 54,6 % und 52,4 %.
Die Unterschiede zu den Parametern der Studie von Knüpfer et al. (2005) sind bei identischen
Phototherapiegrenzen und einer ähnlich häufigen Therapiepflichtigkeit der Patienten in der
vorliegenden Studie (tAGA 3,1 %, tSGA 10,9 %, FG 49,2 % vs. 3,4 %, 10,4 % und 47,7 % bei
Knüpfer et al.) vermutlich durch eine zufällige Abweichung bei unterschiedlichen Stichproben und –
umfängen zu erklären.
Besonders die hohen Spezifitätswerte, welche in allen 4 Gruppen bei ≥ 45 µmol/l NS-Bili stets > 90 %
lagen (Gesamtstichprobe: 91,93 %, tAGA: 91,67 %, tSGA: 92,87 % und FG: 96,88 %) verdienen eine
besondere Beachtung. Sie geben an, dass eine Person mit einer Wahrscheinlichkeit > 90 % gesund
bleibt, wenn das NS-Bili unter 45 µmol/l liegt.
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Die hier zitierten Studien berichteten häufig über geringe Stichproben (Risemberg: 91, Rosenfeld: 99,
Knudsen 1992: 138, Taksande: 200, Knudsen und Lebech: 213, Knudsen 1989: 291) mit wenigen
therapiepflichtigen Kindern (Rosenfeld: 8, Risemberg: 13, Knudsen 1989: 11, Taksande: 19), nutzten
dabei unterschiedliche Phototherapieindikationen (Rosenfeld: 14 mg/dl, Taksande: ≥ 17mg/dl,
Knüpfer: TSB > 300 µmol/l, wenn Gewicht > 3000 g, bzw. TSB (µmol/l) > 10 % des
Geburtsgewichtes in g) oder auch unterschiedlich definierte – nicht immer behandlungspflichtige -
Hyperbilirubinämie als Endpunkte (Knudsen und Lebech: „klinischer Ikterus“, Knudsen 1992: ≥ 200
µmol/l (ca. 11,7 mg/dl), Risemberg: TSB > 16 mg/dl). Ferner wurden zuweilen nur reife Neugeborene
eingeschlossen (Risemberg, Bernaldo und Mattos Segre, Knudsen 1992, Taksande) oder man
unterschied nicht weiter zwischen tAGA und tSGA (bis auf Knüpfer et al. alle zitierten Studien).
Trotz der zahlreichen Unterschiede mit unterschiedlichen Fragestellungen und Ansätzen lautete die
Schlussfolgerung dieser Untersuchungen – in Übereinstimmung mit dem Fazit der vorliegenden
Studie -, dass es eine Korrelation zwischen NS-Bili und der späteren Hyperbilirubinämie gibt, welche
dem Kliniker bezüglich der Prognose hilfreiche Hinweise zur Abgrenzung der Hochrisikokinder und
der am wenigsten Gefährdeten liefert.
Es wurden jedoch auch einige kritische Studien veröffentlicht, welche den prädiktiven Wert des NS-
Bili anzweifelten (Young et al. 2001, Jacobson und Bernstein 1982).
Fazit: Der bereits bei der Geburt ermittelte Nabelschnurbilirubinwert gibt somit auf eine schmerzlose,
zeitsparende und recht preiswerte Art einen Hinweis auf das Hyperbilirubinämierisiko. Er zeigt an,
welche Kinder mit extrem hohen Werten eine sehr engmaschige Überwachung und somit eventuell
auch raschere und häufigere Kontrollen und Therapien erfordern. Auf der anderen Seite liefert er dem
Kliniker eine zusätzliche Rückversicherung, welche Neugeborene in größeren Abständen einer
Nachkontrolle bedürfen. In unserem Zeitalter der zunehmend frühen Entlassung nach unkomplizierten
Geburten, aber auch der raschen Selbst- und Kindesentlassung aufgrund von sozialen Zwängen, ist
eine quasi sofort postnatal verfügbare Orientierungshilfe bezüglich der späteren Risiken einer
Hyperbilirubinämie sehr wertvoll. Unabhängig von Messwerten bleibt die klinische Ikteruskontrolle
eine wichtige Aufgabe der Neugeborenenbetreuung.
Serumbilirubin vom 3. Lebenstag und Phototherapie
Nachdem Carbonell et al. (2001) eine unzureichende Korrelation zwischen NS-Bili und
Hyperbilirubinämie, jedoch einen starken Zusammenhang zwischen Serumbiliwerten der ersten
Lebenstage und neonatalem Ikterus fanden, war das zweite Anliegen dieser Arbeit, die Korrelation
zwischen dem Serumbilirubinwert vom 3. Lebenstag (TSB3) und therapiepflichtiger
Hyperbilirubinämie, näher zu definieren. Risemberg et al. (1977) dagegen zogen die Orientierung am
NS-Bili vor, da die AB0-inkompatiblen Kinder bei TSB-Bestimmung nach 12 und 24 Lebensstunden
bereits gefährliche Bilirubinwerte erreicht hatten. Von uns wurde der 3. LT gewählt, da die
entsprechende Blutentnahme praktischerweise gleichzeitig mit der Probengewinnung für das
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Stoffwechselscreening erfolgen konnte. Dieses Zusammenlegen schlugen auch Bhutani und Johnson
(2000) vor. Es zeigte sich in der gesamten Stichprobe ebenso wie in den drei Untergruppen eine
signifikante positive Korrelation zwischen TSB3 und Phototherapie: je höher das TSB3, umso
wahrscheinlicher der spätere Phototherapiebedarf. So betrug die Wahrscheinlichkeit einer
therapiebedürftigen Hyperbilirubinämie im TSB3-Kollektiv bei Werten unter 40 µmol/l 0 % und stieg
bei Erhöhung des TSB3 auf ≥ 200 µmol/l auf 33,33 %. Bhutani et al. (1999) erstellten anhand der
TSB-Werte von 18-72 h und der Verlaufskontrollen stundenspezifische Perzentilkurven und fanden,
dass keiner aus der Niedrigrisikogruppe (TSB(24h) < 5 mg, TSB(48h) ca. < 8,5 mg/dl und TSB(72h)
ca. 11,1 mg/dl) einer Phototherapie bedurfte. Von den 172 Kindern mit einem Erst-TSB in der
Hochrisikogruppe (24h: ≥ 8 mg/dl, 48h: ≥ 13 mg/dl, 72h: ≥ 16 mg/dl) verblieben 68 (39,5 %) bei der
Verlaufskontrolle in der therapierelevanten Zone. 12,9 % der Kinder aus der mittel-hohes-Risiko- und
2,2 % aus der mittel-niedriges-Risiko-Zone entwickelten später Werte im Hochrisikobereich. Somit
korrelierte auch in dieser Studie der Phototherapiebedarf mit der Höhe des
Ausgangsserumbilirubinwertes. Allerdings wurden selbst reife tAGA-Kinder aus der vorliegenden
Untersuchung, welche nach der Definition von Bhutani mit ihrem TSB3 in die Niedrigrisikogruppe
(TSB(48h) < 8,5 mg/dl, entsprechend 145 µmol/l und TSB(72h) 11,1 mg/dl entsprechend 190 µmol/l)
fielen, in mindestens acht Fällen behandlungspflichtig. In der Stichprobe von Stevenson et al. (2001b)
rückten 0,65 % der Kinder aus der „Niedrigrisikogruppe“ ebenfalls im weiteren Verlauf in die
Hochrisikopopulation auf. Slaughter et al. (2009) fanden, dass unter den aufgrund einer
Hyperbilirubinämie stationär wieder aufgenommenen NG der Anteil an ursprünglichen
„Niedrigrisikokindern“ bei 3,6 % lag. Dies zeigt, dass man die Phototherapiegrenzen, welche anhand
einer Population in Pennsylvania, USA, ermittelt wurden, nicht unkritisch übernehmen darf und stets
die spezifische Zusammensetzung des aktuellen Patientengutes vor Ort berücksichtigen sollte.
Das TSB3 war erwartungsgemäß in der Phototherapiegruppe der gesamten Studienpopulation mit
173,08 ± 43,39 µmol/l signifikant höher als das TSB3 der nichtbehandlungspflichtigen Gruppe
(101,01 ± 51,34 µmol/l; p < 0,001). Der gleiche Zusammenhang ergab sich für die drei Untergruppen.
Alpay et al. (2000) sowie Awasthi und Rehman (1998) fanden ebenfalls in ihren Studien über den
Vorhersagewert des TSB am 1.LT einen signifikanten Unterschied zwischen den TSB-Werten der
ersten fünf Tage der Gruppe mit späterer signifikanter Hyperbilirubinämie (≥ 17 mg/dl) bzw.
Phototherapie und der Gruppe ohne neonatalen Ikterus. In einer retrospektiven Untersuchung von
Newman et al. korrelierte die „frühe Gelbsucht“ (odds ratio 7,3) am stärksten mit der Entwicklung
einer extremen neonatalen Gelbsucht (≥25 µmol/l) bei 73 von 51387 NG. In der Studie von Bhutani et
al. (1996) erwies sich die Grenze von 5 mg/dl für TSB (20-28h) als ideal: Keines der 581 Kinder mit
Ausgangswerten unter dieser Grenze entwickelte eine Hyperbilirubinämie (≥ 17 mg/dl) – im
Gegensatz zu 51 der 516 Kinder mit einem früheren Wert über der Schwelle. Seidman et al. (1999)
untersuchten bei einer Kohorte von 1177 reifen NG das TSB am 1.LT und berechneten für die Grenze
von 5 mg/dl (85,5 µmol/l) eine odds ratio von 36,5 für die Entwicklung einer schweren
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Hyperbilirubinämie. Dabei entwickelten jedoch 1,1 % trotz eines Ausgangs-TSB < 5mg/dl einen
Ikterus. In einer früheren Studie von Seidman et al. (1996) ergab die gleiche Grenze eine
Risikopopulation von 8,8 % des Gesamtkollektivs, wobei 6,6 % der Betroffenen später eine
Hyperbilirubinämie > 17mg/dl entwickelten – im Vergleich zu 1,6 % der Testnegativen (Sensitivität
45,5 %, Spezifität 91,9 %, PPW 8,9 %, NPW 99 %). Awasthi und Rehman (1998) ermittelten bei einer
Schwelle von > 3,99 mg/dl (68,2 µmol/l) für TSB (18-24 h) eine mäßige Sensibilität von 68,6 % und
eine Spezifität von 65,7 % für die Hyperbilirubinämie > 15 mg/dl. Carbonell et al. (2001) legten die
Grenze für reife NG bei 6 mg/dl (102,6 µmol/l) fest und erreichten damit 100%ige Sensitivitäten und
100%ige negative Vorhersagewerte für eine signifikante Hyperbilirubinämie ≥ 17 mg/dl. Nach 48 h
lagen die Parameter bei einer Schwelle von 9 mg/dl (153,9 µmol/l) je nach Studienphase bei
Sensitivitäten von 98-100 % und die negativen Vorhersagewerte bei 99,6-100 %. Stevenson et al.
(2001b) ermittelten für ein TSB(24-36h) einen NPW von 98,1 % und einen PPW von 16,7 % für
spätere TSB-Werte > 75. Perzentile (Perz.), wobei hier alle NG mit einem TSB ≥95.Perz. vor 36
Lebensstunden ausgeschlossen wurden. Sarici et al. (2004) berechneten für TSB nach 6 bzw. 30 h bei
Grenzen von < 5 Perz.( nach 6 h 2,6 mg/dl) und > 95.Perz. (nach 6 h 5,5 mg/dl) eine Sensitivität von
100 % und Spezifität von 98,2 %.
Geschlechtsspezifische Unterschiede konnten analog zu den NS-Bili-Werten auch drei Tage später im
Serum in allen vier Gruppen nicht nachgewiesen werden. Bei weiblichen Neugeborenen betrug der
Mittelwert des TSB3 102,03 ± 53,26 µmol/l, bei männlichen 108,41 ± 54,18 µmol/l (p = 0,067). Dies
stimmt mit dem Befund der Studie von Knudsen (1992) überein. Auffallend war jedoch, dass die
TSB3-Werte der Frühgeborenen signifikant höher lagen als diejenigen der tAGA- und tSGA-Gruppe.
(tAGA: 103,01 ± 53,19 µmol/l, tSGA: 105,45 ± 55,23 µmol/l (p = 0,652); FG: 142,07 ± 47,12 µmol/l,
dabei signifikanter Unterschied zu den beiden übrigen Gruppen mit p jeweils < 0,0001). Sarici et al.
(2004) fanden den Unterschied zwischen nahezu-reifen und reifen NG (38-42 SSW) erst ab dem 5.LT,
wobei hier 35-<38SSW als nahezu Reife definiert waren und SGA-Kinder ausgeschlossen wurden.
Diese Erkenntnis lässt sich als unmittelbare Auswirkung der bei FG sogar noch unreiferen
Bilirubinverstoffwechslungsmechanismen erklären.
Analog zum NS-Bili wurden für das TSB3 die statistischen Parameter errechnet, um den prädiktiven
Wert zu charakterisieren (Kapitel 3.14). Damit die spezifischen Besonderheiten der drei Untergruppen
berücksichtigt werden könnten, wurden sie jeweils getrennt ausgewertet.
In der tAGA-Gruppe betragen die Sensitivität und der NPW bei TSB3-Werten ≥ 120 µmol/l 100 %.
Damit können in der vorliegenden Studie bereits 499 der 811 (61,52 %) TSB3-tAGA-Kinder der
sicheren Niedrigrisikogruppe zugeordnet werden. Wählt man die Grenze von 140 (160) µmol/l, erhält
man bei akzeptabler Sensitivität von 95,24 % (71,43 %) einen hervorragenden NPW von 99,84%
(99,13 %). Dies bedeutet, dass wenn der TSB3-Wert kleiner 140 (160) µmol/l liegt, der Patient mit
einer Wahrscheinlichkeit von 99,84 (99,13) % nicht therapiepflichtig gelb wird. Mit dieser Grenze
könnte man sogar 612 (691) Kinder zur „Niedrigrisikogruppe mit Restrisiko“ erklären, was 75,46 %
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(85,2 %) der TSB3-tAGA-Population ausmacht. Dabei sollte man jedoch bedenken, dass dann 1 von
612 Kindern, also 0,16 % (6 von 691 entsprechend 0,87 %), die unter der Screeninggrenze bleiben,
eine phototherapiebedürftige Hyperbilirubinämie entwickelt.
Bei tSGA-Kindern betragen die Sensitivität und der NPW bis 80 µmol/l 100 %. Entsprechend können
33 der 111 (29,73 %) NG dieser Gruppe einem sicheren Niedrigrisikokollektiv zugeordnet werden.
Tolerable Werte der Sensitivität und des NPW ergeben sich jedoch auch bei der Grenze von 100 (120)
µmol/l: 92,86 % (85,71 %), bzw. 98 % (96,72%). Damit würde die Population mit einem „niedrigen“
Risiko für spätere therapierelevante Hyperbilirubinämie aus 50 (61) tSGA-Kindern bestehen, was
einem Anteil von 45,05 % (54,95 %) entspricht. Allerdings fällt dann 1 von 50 (fallen 2 von 61)
Kindern zunächst unerkannt durch das Suchraster, was 2 % (3,28 %) dieses Kollektivs bedeutet.
Die Grenze der 100%igen Sensitivität und des entsprechenden NPW liegt in der Gruppe der FG bei 60
µmol/l. Damit können lediglich 2 der 59 TSB3-FG (3,39 %) der sicheren Niedrigrisikogruppe
zugeordnet werden. Da bei den Grenzen von 80 und 100 µmol/l der NPW jedoch erheblich absinkt
(83,33 %, bzw. 84,62 %), erscheint die Wahl der 120 µmol/l-Grenze attraktiv. Die Sensitivität beträgt
hierbei 92,86 %, der NPW 88,89 %. Damit könnte man 18 Kinder (30,51%) der „Niedrigrisikogruppe“
zuordnen. Gleichzeitig würden jedoch 2 kranke FG (11,11 %) mit einem TSB3 < 120 µmol/l nicht
vom Screening erfasst werden. Der hohe Wert von 11,11 % hinterfragt die 120 µmol/l-Grenze kritisch.
Entsprechend der Beobachtung bei NS-Bili, lag die Spezifität beim TSB3 im Bereich der höheren
Werte stets > 90 %( bei tAGA ≥ 180 µmol/l, tSGA ≥ 160 µmol/l und FG ≥ 200 µmol/l).
Wenn auch die meisten der zitierten Studien nicht zwischen FG und reifen NG unterschieden
(Seidman et al., Carbonell et al., Alpay et al.) sowie SGA nicht als gesonderte Gruppe erörterten (alle),
das TSB-Screening zu unterschiedlichen Zeitpunkten stattfand (Alpay et al.: am ersten Tag, Serici et
al. 6.h, Seidman et al.: 8.-24.h, Stevenson et al. 24-36h) und verschiedene Therapiegrenzen/Endpunkte
definiert waren (Alpay et al.: ≥ 17 mg/dl, Awasthi und Rehman: ≥ 15 mg/dl oder PT, Bhutani et al:
stundenspezifische Perzentile), so ergaben sie einvernehmlich mit den hier vorliegenden Befunden,
dass das TSB-Screening zur Vorhersage der neonatalen Hyperbilirubinämie geeignet sei.
Aufgrund des aktuellen Bestrebens zur Entmedizinalisierung der Geburt sowie finanzieller Zwänge
erfolgt die Entlassung des Neugeborenen mit Mutter nach unkomplizierter Entbindung in Deutschland
häufig nach drei Tagen. Zu diesem Zeitpunkt ist die Hyperbilirubinämie jedoch visuell häufig noch
nicht sicher erfassbar. Somit bedarf es verlässlicher und exakter Parameter als Entscheidungshilfe. Da
man den TSB3-Wert gleichzeitig mit dem Stoffwechselscreening gewinnen kann, erfordert die
Bestimmung in der Regel auch keine zusätzliche Punktion. Der Kliniker erhält mit dem TSB3-Wert
ein aktuelles und zuverlässiges Hilfsinstrument zur Planung des Zeitpunktes der Verlaufskontrolle, der
ambulanten Nachsorge oder auch bereits den deutlichen Hinweis auf einen unmittelbaren
Handlungsbedarf. Die Bestimmung des Bilirubins im Serum oder transkutan ist die
„bestdokumentierte Methode zur Beurteilung des Risikos der späteren Hyperbilirubinämie“ (AAP
2004).
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Eggert et al. (2006) zeigten in ihrer Studie mit 101 272 NG, dass nach der Einführung eines
Bilirubinscreenings vor Entlassung eine Abnahme der stationären Wiederaufnahmerate auf Grund
einer Hyperbilirubinämie von 0,55 % auf 0,43 % stattfand. Gleichzeitig fiel die Häufigkeit einer
Hyperbilirubinämie > 20 mg/dl von 1 / 77 auf 1 / 142 NG (p < 0,0001). Ferner traten TSB-Werte > 25
mg/dl bei 1 / 4037 NG auf – vor der Rastererfassung bei 1 / 1522 NG (p < 0,005). Dabei wurde das
Bilirubin bei jedem Neugeborenen blutig oder transkutan entweder bei sichtbarem Ikterus oder bei
Fehlen einer visuell festgestellten Gelbsucht bei der Durchführung des Stoffwechselscreenings - auf
jeden Fall noch vor Entlassung - bestimmt. Das weitere Vorgehen hing von der Lage in der
Perzentilenkurve ab. Einen Rückgang der Häufigkeit der TSB-Werte ≥ 30 mg/dl von 1: 11525 auf 1:
32174 Patienten hatte die Einführung eines Screenings auf Hyperbilirubinämie der Hospital
Corporation of America (Lazarus und Avchen 2009) zur Folge. Auch hier wurde bei jedem
Neugeborenen noch vor der Entlassung transkutan und/oder blutig ein Bilirubinwert ermittelt und
weiter entsprechend den Empfehlungen der AAP aus dem Jahr 2004 verfahren (AAP 2004).
Kombination aus Nabelschnurbilirubin und Serumbilir ubin vom 3.Lebenstag
Nach Zusammenschau dieser Ergebnisse erfolgt die Auswertung des Informationsgewinns der
Kombination aus NS-Bili und TSB3. In der Studie von Young et al. (2001) ergab sich durch die
Kombination von NS-Bili und Serumbilirubin nach 30 oder 48 Lebensstunden kein praxisrelevanter
Nutzen. Die Regressionsanalyse der vorliegenden Studie zeigte auf, dass das NS-Bili und der TSB3-
Wert bei der Vorhersage der Phototherapie zwei unabhängige Variablen sind. Hierbei wurde ein
leichter statistischer Vorteil durch der Verknüpfung beider Werte gefunden. Das TSB3 korreliert
besser mit dem Bedarf an Phototherapie als das NS-Bili. Die Dynamik der Veränderung des
Bilirubinwertes liefert dem aufmerksamen Kliniker wertvolle Informationen.
Wenn beispielsweise ein tAGA-Kind mit einem NS-Bili-Wert von ≥35 µmol/l geboren wird, so
ergeben sich eine Sensitivität von 74,63 % und ein NPW von 98,86 %. Dieses Kind wird mit einer
Wahrscheinlichkeit von 4,62 % einer phototherapeutischen Behandlung bedürfen. Liegt der TSB3-
Wert später bei 100 µmol/l, sinkt die Wahrscheinlichkeit einer Lichttherapie in der vorliegenden
Studie auf 0 %. Liegt der Wert jedoch ≥ 200 µmol/l, so steigt die statistische Perspektive einer
lichttherapeutischen Behandlung auf 23,3 %. Gleichzeitig rüttelt die erhebliche Zunahme der
Wahrscheinlichkeit der Phototherapie den aufmerksamen Kliniker wach, sorgfältiger nach der
möglichen Ursache, wie einer infektionsbedingten Hämolyse, zu fahnden.
Unter Zuhilfenahme der Phototherapieprognosen der Kapitel 3.13.6 und 3.13.7 lassen sich demnach -
ähnlich den Bhutani-Perzentilen (Bhutani et al. 1999) – anhand der gemessenen NS-Bili- und TSB3-
Parameter die Wahrscheinlichkeiten der späteren therapiepflichtigen Hyperbilirubinämie ermitteln.
Entsprechend den Voraussagen der Kurven von Bhutani et al. (1999) sowie Eggert et al. (2006) sind
dabei erhebliche Anstiege und Hochrisikokinder (Phototherapiewahrscheinlichkeit ≥ 20%) besonders
relevant. So bedurften 23,53 % der tAGA-Kinder mit einem NS-Bili ≥ 55 µmol/l und 22,22 % der
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tSGA-Kinder ≥ 45 µmol/l sowie 30,77 % der FG mit einem NS-Bili ≥ 15 µmol/l einer Phototherapie
und sind somit als Hochrisikogruppe einzustufen. Die entsprechenden Grenzen verlaufen beim
Parameter TSB3 wie folgt: tAGA ≥ 200 µmol/l, tSGA ≥ 160 µmol/l und FG ≥ 120 µmol/l.
Ferner ermöglicht die Statistik analog zum Vorgehen von Bhutani et al. (1999) und Eggert et al.
(2006) die Definition von Niedrigrisikogruppen, die höchstwahrscheinlich keine
behandlungsbedürftige Gelbsucht entwickeln werden. Diesen Kindern können damit unter Umständen
unnötige Kontrollen erspart werden, was wiederum die Verunsicherung der Eltern verringert. Dazu
gehören alle Neugeborenen mit der Wahrscheinlichkeit „0 %“ für Phototherapie: tAGA < 15 µmol/l,
tSGA < 25 µmol/l und FG < 15 µmol/l. Bei TSB3 ist die Unterschreitung folgender Werte
entscheidend: tAGA < 120 µmol/l, tSGA < 80 µmol/l und FG < 40 µmol/l.
Des Weiteren könnten ebenfalls entsprechend der Vorlage von Bhutani et al. (1999) und Eggert et al.
(2006) Kinder als Mittelrisikoneugeborene bezeichnet werden. Diese Kinder haben zwar ein
Restrisiko für einen therapiepflichtigen neonatalen Ikterus, könnten jedoch eventuell in größeren
Abständen und mittels transkutaner Bilirubinmessgeräte nachkontrolliert werden. Eine
Feinunterteilung dieser Gruppe – wie bei den Perzentilkurven - anhand der Bilirubinwerte in „mittel-
hohes“ und „mittel-niedriges“ Risiko erscheint ebenfalls sinnvoll. Zu den weniger Gefährdeten
würden dabei die tAGA-Kinder mit den NS-Biliwerten 15-<45 µmol/l und TSB3 120-<160 µmol/l
zählen. Hierbei liegt das Risiko einer Phototherapie unter 5 %. Der Gruppe mit dem mittel-hohen
Risiko (5-20 %) würde man tAGA-Kinder mit NS-Werten 45-<55 µmol/l, im tSGA-Kollektiv 25- <45
µmol/l zuordnen. Ferner verläuft die TSB3-Grenze dieser Population bei tAGA: 160- <200 µmol/l und
für tSGA 80-<160 µmol/l. Rein rechnerisch könnte man die FG mit TSB3-Werten 80- <120 µmol/l
dieser Gruppe zuordnen. Da jedoch die Wahrscheinlichkeit für eine therapierelevante
Hyperbilirubinämie im Bereich 40-<80 µmol/l bei 20 % liegt, erscheint es sinnvoll - unter
Berücksichtigung des geringen Umfangs dieses Kollektivs - die FG ab 40 µmol/l zu den
Hochrisikokindern zu zählen. Die Gruppe mit dem mittel-niedrigem Gefährdungspotential erfordert
im Vergleich zu den Kindern mit dem mittel-hohem Risiko seltenere und spätere Verlaufskontrollen.
Somit können sich die Werte des Nabelschnurbilirubins und des Serumbilirubins vom 3.LT in der
Praxis sinnvoll ergänzen.
Die unkritische Übertragung der Perzentilkurven von Bhutani et al. (1999) auf die lokale Population
verbietet sich aufgrund der jeweils einzigartigen und spezifischen Zusammensetzung des
einheimischen Patientengutes, wie es bereits die Studie von Eggert et al. (2006) gezeigt hat.
Beim Vergleich der Phototherapiehäufigkeit vor und nach Einführung des Bilirubinscreenings am 3.
Lebenstag fällt auf, dass die Therapie in der tAGA- und Frühgeborenengruppe in der späteren
Studienphase seltener durchgeführt wurde. Dies könnte ein Hinweis auf eine Liberalisierung der
Indikation zur Phototherapie sein. Da insbesondere in der Gruppe mit einem hohen NS-Bili als
Ausgangswert in der zweiten Studienphase, in der zusätzlich der Serumbilirubinwert vom 3.Lebenstag
vorlag, seltener phototherapiert wurde, könnte man jedoch auch annehmen, dass dies durch die
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verfügbare Zusatzinformation über die Dynamik des Bilirubinwertes zu erklären sei. Wenn ein
Kliniker feststellt, dass ein Neugeborenes aktuell in der Gruppe mit mittel-hohem Risiko ist und dieses
Kind vorher allerdings bereits in der Hochrisikogruppe war, nun also die Perzentile nach unten kreuzt,
wird er die Indikation zur Kontrolle und Phototherapie vermutlich großzügiger stellen.
Entsprechend den Ausführungen der AAP-Leitlinie (AAP 2004), sollte man bei der individuellen
Planung des Vorgehens stets die spezifischen Risikofaktoren berücksichtigen. Das folgende
Unterkapitel erläutert deshalb die diesbezüglich gewonnenen Erkenntnisse näher.
Phototherapiegruppe
In der vorliegenden Studie ermittelten wir folgende Faktoren einer therapiepflichtigen
Hyperbilirubinämie: Frühgeborene erforderten signifikant häufiger eine Behandlung aufgrund eines
neonatalen Ikterus als tSGA- und diese wiederum signifikant häufiger als die tAGA-Kinder (FG:
49,21 %, tSGA: 10,86 % und tAGA: 3,57 %; p jeweils < 0,01). Diese Differenz fanden auch Sarici et
al. (2004) zwischen tAGA-Kindern mit 38-42 SSW (10,5 %) und nahezu-reifen NG der 35-<38 SSW
(25,3 %; p < 0,001). In der Studie von Wang et al (2004) entwickelten 54,4 % der nahezu-reifen NG
(35-36+6 SSW) eine Gelbsucht - im Vergleich zu 37,9 % der reifen NG. Dennery et al. (2001) zählen
Frühgeburtlichkeit zu den Risikofaktoren einer neonatalen Hyperbilirubinämie. Auch die AAP (2994)
zählt eine Gestationsalter von 35-36 SSW zu den Haupt- und 37-38 SSW zu den untergeordneten
Risikofaktoren. Um den Unterschied zu den reifen NG zu betonen, plädieren Engle et al. (2007) dafür,
die FG der 34+0 - 36+6 SSW sogar, statt „nahezu-reife“ („near-term“), als „späte FG“ („late-preterm“)
zu bezeichnen. Gale et al. (1990) berichten von niedriger Perzentile des Geburtsgewichtes als
Risikofaktor für Hyperbilirubinämie, was vermutlich die höhere Prävalenz des Ikterus bei tSGA-NG -
im Vergleich zu tAGA-Kindern - bestätigt. Berns (2006) konstatiert in seinen Empfehlungen
ebenfalls, dass FG zwischen 35+0 und 36+6 SSW und untergewichtige NG nicht einfach entsprechend
den Leitlinien für normalgewichtige reife NG zu behandeln wären.
Entsprechend begünstigte auch ein niedriges Gestationsalter in der tAGA- und tSGA-Gruppe die
Entwicklung einer behandlungsbedürftigen Hyperbilirubinämie (p jeweils < 0,05). Auch die AAP
(1994) und weitere Autoren (Canadian Pediatric Society 1994, Bhutani et al. 2008, Gale et al. 1990,
Wenderlein und Schnell 1991, Knudsen und Lebech 1989, Knüpfer et al. 2005) betonten diese
Korrelation mit einem signifikanten Ikterus. Das Gestationsalter war der einzige Risikofaktor in der
Studie von Keren et al. (2008) und der wichtigste in der Untersuchung von Newman et al. (2005),
welcher die Prognose der Bilirubinkurven verbesserte. Der Zusammenhang wurde in der Studie von
Taksande et al. (2005), Bernaldo und Mattos Segre (2004) sowie Alpay et al. (2000) wahrscheinlich
aufgrund des geringen Stichprobenumfangs (n = 19) nicht bestätigt. Letzter Zusammenhang war in der
FG-Gruppe der vorliegenden Studie, vermutlich aufgrund des schmalen Untersuchungsbereichs von
34 - 36. SSW und des kleinen Umfangs der Stichprobe, nicht nachzuweisen (p = 0,218 im
Nabelschnurbilirubin- und p = 0,233 im TSB3-Kollektiv). Auch Sarici et al. (2004) fanden für NG der
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35-38. SSW keine Korrelation. Die Tabelle 68 verdeutlicht anschaulich, dass die odds ratios für
Phototherapie bei gleichen Nabelschnurbilirubinwerten und niedrigerem Gestationalter deutlich
ansteigen. Sie zeigt beispielsweise, dass das Risiko für eine therapiepflichtige Hyperbilirubinämie in
der Gruppe mit einem NS-Bili <30 µmol/l bei einem Gestationsalter von <38 SSW um 31,05-fach
höher liegt, als bei einem Patienten >37 SSW.
Ferner korrelierte das Geburtsgewicht mit dem Phototherapiebedarf in allen drei Untergruppen negativ
(p < 0,05). Dieser Befund stimmt mit folgenden Studien überein: Wenderlein und Schnell (1991),
Knudsen und Lebech (1989), Stevenson et al. (2001b). Sarici et al. (20004), Bernaldo und Mattos
Segre (2004) sowie Taksande et al. (2005) konnten diesen Zusammenhang bei nahezu-reifen NG (35-
<38SSW) vermutlich aufgrund des geringen Stichprobenumfangs nicht nachweisen. Alpay et al.
(2000) fanden die Korrelation bei reifen Kindern nicht.
Bei den Reifgeborenen stieg die Häufigkeit der therapiepflichtigen Hyperbilirubinämie, falls das Kind
per Sectio oder unter Einsatz von Hilfsmitteln vaginal geboren wurde. Dies bestätigt die Erkenntnisse
der Studie von Gale et al. (1990). Dagegen zeigte die Entbindungsart bei der geringen Fallzahl der
Studie von Taksande et al. (2005), Suchonska et al. (2004) sowie Alpay et al. (2000) keinen Einfluss
auf die Behandlungspflichtigkeit. Bei FG hatte der Geburtsmodus in der aktuellen Studie keine
Auswirkung auf die Häufigkeit der Phototherapiebehandlung. Dies bestätigt die Erkenntnisse von
Sarici et al. (2004) bei nahezu-reifen NG der 35-38. SSW.
Wie bereits oben ausführlich ausgeführt, korrelierte die neonatale Hyperbilirubinämie signifikant mit
den Werten des Nabelschnurbilirubins und des Serumbilirubins vom 3. Lebenstag. Auch die AAP
(2004) zählt ein TSB im Hochrisikobereich zu den Haupt- und im mittel-hohen Bereich zu den
Nebenfaktoren einer schweren Hyperbilirubinämie.
In Übereinstimmung mit mehreren Studien (Alpay et al. 2000, Sarici et al. 2004, Bernaldo und Mattos
Segre 2004, Suchonska et al. 2004, Knüpfer et al. 2005, Taksande et al. 2005) fanden wir keinen
Unterschied bei der Therapiebedürftigkeit bei den Geschlechtern (p > 0,05). Diese Ergebnisse stehen
damit im Gegensatz zu den Studien von Newman et al. (2000), Manning et al. (2007), Burke et al.
(2009) und Fouzas et al. (2010) – hier entwickelten weibliche NG seltener einen Ikterus. Die AAP
(2004) und Gale et al. (1990) sehen das männliche Geschlecht ebenfalls als Faktor einer
Hyperbilirubinämie.
Es zeigte sich kein signifikanter Unterschied zwischen dem Tag des Phototherapiebeginns in den 3
Untergruppen (tAGA: 3,97 ± 1,1 d, tSGA 3,86 ± 1,2 d und FG 4,07 ± 0,9 d; p > 0,05). Auch hing die
Initiation der Behandlung nicht signifikant vom Geschlecht ab (Jungen der Gesamtpopulation 4,05 d,
Mädchen 3,95 d; p = 0,592). Jedoch begann die Phototherapie in allen Kollektiven früher, je geringer
das Gestationsalter (p < 0,01) und das Geburtsgewicht (p < 0,01) und je höher der Serumbilirubinwert
am 3. Lebenstag (p < 0,01) sowie das Nabelschnurbilirubin (p < 0,01) waren.
Auch bei der Dauer der Phototherapie konnten keine geschlechtsspezifischen Unterschiede gefunden
werden (tAGA: p = 0,12; tSGA: p = 0,43; FG: p = 0,09). Die Lichttherapie unterschied sich bezüglich
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des Intervalls nicht in der tAGA- (28,17 h) und tSGA-Gruppe (24,49 h, p = 0,296). Die Behandlung
war jedoch in der Gruppe der Frühgeborenen (33,99 h) signifikant länger erforderlich als in der
Gruppe der tSGA-Kinder (p = 0,028). Auf den ersten Blick existiert keine signifikante Differenz
zwischen tAGA-Kindern und FG (p = 0,09). Wenn man jedoch von einer außergewöhnlich langen
Dauer der Lichttherapie bei einem tAGA-Kind von 90 h absieht, zeigt sich ein signifikanter
Unterschied (mit 90 h p = 0,075, ohne 0,033). Allgemein dauerte die Phototherapie länger je niedriger
das Geburtsgewicht (p < 0,01) und das Gestationsalter (p < 0,01) waren sowie je höher das
Nabelschnurbilirubin (p < 0,01) und der Serumbilirubinwert vom 3.Lebenstag (p < 0,01). Eine
Ausnahme bildet hierbei die Gruppe der Frühgeborenen: sowohl das Gestationsalter (p = 0,62) als
auch das Nabelschnurbilirubin (p = 0,5) hatten keine signifikante Auswirkung auf die Länge der
Behandlung.
Die AAP (2004) empfiehlt, dass man vor Entlassung bei jedem Kind das Bilirubin im Serum oder
transkutan bestimmt und/oder die individuellen Risikofaktoren berücksichtigt. Zu den Hauptfaktoren
zählen: TSB oder transkutanes Bilirubin in der Hochrisikozone, Gelbsucht in den ersten 24
Lebensstunden, Blutgruppeninkompatibilität mit positivem Coombs-Test oder andere bekannte
hämolytische Erkrankungen, z.B. Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel, erhöhter ETCOc-Wert
(= erhöhtes CO in der Ausatemluft, korrigiert um das CO der Umgebung, als Hinweis auf vermehrten
Bilirubinabbau, z.B. bei Hämolyse), 35-36 SSW, phototherapiepflichtiges Geschwisterkind,
Kephalhämatom oder signifikante Hämatome, ausschließliches Stillen, insbesondere bei bescheidenem
Stillerfolg und ausgeprägtem Gewichtsverlust, und ostasiatische Herkunft. Als Nebenfaktoren gelten:
TSB oder transkutanes Bilirubin in der mittel-hohen Risikozone, 37-38 SSW, Gelbsucht vor
Entlassung, Geschwisterkind mit Ikterus in der Anamnese, makrosomes Kind einer an Diabetes
erkrankten Mutter, mütterliches Alter ≥25 Jahre und männliches Geschlecht. Interessanterweise sollen
folgende Faktoren das Risiko der schweren Hyperbilirubinämie mindern: TSB oder transkutanes
Bilirubin in der Niedrigrisikozone, Gestationsalter ≥ 41 SSW, ausschließliche Flaschenernährung,
schwarze Rasse und Entlassung aus dem Krankenhaus nach mindestens 72 h Aufenthalt.
In der vorliegenden Studie wurden folgende Faktoren nicht berücksichtigt: Stillen, Hämolyse, positive
Hyperbilirubinanamnese in der Familie, Hämatome, Herkunft, Hypertrophie des NG bei
Diabeteserkrankung der Mutter und mütterliches Alter. Dies könnte sich auf die Aussagekraft der
Ergebnisse negativ auswirken. In den ersten Lebenstagen ist jedoch das Stillen häufig noch nicht
entsprechend etabliert und eine Mutter, die zwar angibt, exklusiv stillen zu wollen, wird letztendlich
bei mangelnder Motivation oder äußeren Zwängen (eigene fieberhafte Erkrankung) zumindest
vorübergehend auf Säuglingsnahrungen zurückgreifen. Ferner gibt es zwar Hinweise jedoch keine
endgültigen Beweise der Diagnose einer Hämolyse. Des Weiteren wurde das Bilirubin nach
Lebenstagen und nicht stundenspezifisch ausgewertet und in der Gruppe der FG nicht in FG-AGA und
FG-SGA unterschieden. Trotz der genannten Einschränkungen ermöglicht die vorliegende Studie
aufgrund ihres enormen Stichprobenumfanges und der Trennung der gefährdeteren FG von den reifen
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NG sowie der gesonderten Betrachtung der tSGA- und tAGA-Kinder einen wertvollen und
umfassenden Überblick über die ersten Lebenstage der neonatalen Population an der untersuchten
Klinik. Ferner liefert sie zahlreiche hilfreiche Hinweise über das Gefährdungspotential des einzelnen
NG. In der Zukunft sollten Leitlinien zu den Therapiegrenzen bei extremen FG erstellt werden, denn
diese erscheinen aufgrund ihrer Unreife besonders durch den Kernikterus bedroht zu sein (Moll et al.
2011).
Schlussfolgerung:
Angesichts der zunehmend frühen Entlassung von NG und späten FG zu einem Zeitpunkt an dem
man die spätere endgültige Ausprägung des neonatalen Ikterus nicht eindeutig visuell erfassen kann,
bedarf es Hilfsmittel zur möglichst raschen und exakten Vorhersage der späteren therapiepflichtigen
Hyperbilirubinämie. Die vorliegende Arbeit liefert zwei Parameter zur korrekten und zeitnahen
Abgrenzung der Hoch- und Niedrigrisikogruppen. Sowohl das gleich postnatal verfügbare NS-Bili
sowie der gleichzeitig mit dem Stoffwechselscreening zu bestimmende TSB3-Wert ermöglichen
zuverlässige Vorhersagen zur Wahrscheinlichkeit der späteren Hyperbilirubinämie. Während man so
die am meisten Gefährdeten gezielt und engmaschig im Verlauf kontrollieren kann, erspart man
gleichzeitig vielen Kindern unnötige Blutentnahmen und somit Schmerzen, der Familie Trennungen,
Situationen der Verunsicherung sowie der Gesellschaft Material- und Personalkosten.
Entsprechend wurde die Hochrisikogruppe (Wahrscheinlichkeit der PT ≥ 20 %) anhand des NS-Bili
wie folgt definiert: tAGA ≥ 55 µmol/l, tSGA-Kinder ≥ 45 µmol/l und FG ≥ 15 µmol/l. Die
entsprechenden Grenzen verlaufen bei TSB3: tAGA ≥ 200 µmol/l, tSGA ≥ 160 µmol/l und FG ≥ 40
µmol/l. Diese Kinder bedürfen besonders engmaschiger und gründlicher Überwachung.
Zu der Niedrigrisikopopulation (Wahrscheinlichkeit der PT in der vorliegenden Studie bei 0 %)
zählen: tAGA < 15 µmol/l, tSGA < 25 µmol/l und FG < 15 µmol/l. Bei TSB3 gelten folgende
Grenzen, um das Kollektiv zu definieren: tAGA < 120 µmol/l, tSGA < 80 µmol/l und FG < 40 µmol/l.
Diese Kinder können in größeren Abständen und mittels transkutaner Messmethoden kontrolliert
werden.
Als Kinder mit mittel-niedrigem Risiko einer Phototherapie (< 5 %) gelten in unserer Untersuchung
tAGA-NG mit den NS-Biliwerten 15-<45 µmol/l und TSB3 120-<160 µmol/l. Sie haben
definitionsgemäß ein geringes Risiko für eine signifikante Hyperbilirubinämie, sollten jedoch, wenn
auch später als die gefährdeteren Kinder, unbedingt – transkutan - nachkontrolliert werden. Zu der
Gruppe mit mittel-hohem Risiko einer Phototherapie (5-20 %) gehören tAGA-Kinder mit NS-Werten
45-<55 µmol/l und TSB3 von 160- <200 µmol/l, und tSGA-Kinder mit NS-Bili 25- <45 µmol/l und
TSB3 von 80-<160 µmol/l. Da dieses Kollektiv ein nicht zu unterschätzendes Potential eines
therapiepflichtigen Ikterus besitzt, sollten hier häufigere transkutane Kontrollen stattfinden und
gegebenenfalls Werte im Serum verifiziert werden.
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Weitere wertvolle Hinweise liefern die ermittelten Risikoparameter: FG und tSGA-Kinder, niedriges
Gestationsalter und Geburtsgewicht sowie Geburt per Sectio oder unter Einsatz von Hilfsmitteln. Sie
sollten dem Kliniker bei der Terminierung der Verlaufskontrolle als zusätzliche Entscheidungshilfe
dienen. Dabei sollte man ebenfalls die nicht in dieser Studie untersuchten, jedoch ebenfalls wichtigen
Risikofaktoren der AAP (2004) berücksichtigen. Hierbei kommt dem Stillen als durch Unterstützung,
Korrektur und Aufklärung leicht zu beeinflussenden Faktor eine Hauptrolle zu (Stark und Lannon,
2009).
Die Rechtfertigung für den Aufwand liefert eine Studie von Newman et al. (2006), welche belegt, dass
die rechtzeitig entdeckte und mittels Phototherapie oder Austauschtransfusion behandelte
Hyperbilirubinämie keine negativen entwicklungsneurologischen Folgen hatte – abgesehen von einer
Untergruppe mit positivem direktem Coombs-Test, welche im kognitiven, aber nicht im
neurologischen oder Verhaltensbereich niedrigere Punktzahlen aufwies. Der therapiepflichtige
neonatale Ikterus ist ferner der häufigste Grund für eine stationäre Wiederaufnahme innerhalb der
ersten sieben Tage nach Entlassung aus der Geburtsklinik (Bhutani et al. 2004). Bei den
Hauptursachen für neurologische Störungen in der Säuglingszeit ist der Kernikterus jene, welche man
am einfachsten vorbeugen kann (Bhutani und Johnson, 2009c). Das Nationale Qualitätsforum der
USA erklärte somit den Kernikterus und/oder TSB-Konzentrationen > 30 mg/dl zum „never event“ –
einem ernsten, durch Prävention vermeidbaren negativen Ereignis. Es ist die einzige pädiatrische
Erkrankung auf dieser Liste (Bhutani und Johnson, 2004).
Meine Mutter überlebte ohne kurz- oder langfristige neurologische Folgeschäden. Vor kurzem
erblickte meine kleine Nichte das Licht der Welt. Sie entwickelte am 4.LT einen leichten Ikterus. Ich
konnte die Eltern jedoch beruhigen: Wenn man das vorhandene Wissen umsichtig nutzt, bestehe kaum
Grund zur Sorge.
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5. Zusammenfassung der Arbeit
Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades Dr. med.
Der prädiktive Wert des Nabelschnurbilirubins und des Serumbilirubinwertes vom 3.
Lebenstag bezüglich der Entwicklung einer Hyperbilirubinämie
eingereicht von: Anita Pierończyk
angefertigt an: Universitätskinderklinik Leipzig
betreut von: Prof. Dr. med. habil. Christoph Vogtmann
April 2011
Ein Überschreiten des Normwertes des unkonjugierten Bilirubins von 1-2 mg/dl tritt bei über 90% der
Neugeborenen auf und entspricht meist einer physiologischen Hyperbilirubinämie. Bei 60-70 % aller
Neonaten wird die Grenze der optischen Erkennbarkeit überschritten. 5 % aller ikterischen
Neugeborenen werden therapiepflichtig. Damit ist die therapiepflichtige Hyperbilirubinämie in der
ersten Lebenswoche der häufigste Grund für eine stationäre Wiederaufnahme.
Nach Jahrzehnten, in welchen er als eradiziert galt, scheint der Kernikterus als schwere Komplikation
der neonatalen Hyperbilirubinämie erneut gehäuft aufzutreten - trotz allgemein verfügbarer,
preiswerter und relativ sicherer Therapiemöglichkeiten. Seine Häufigkeit beträgt in den westlichen
Ländern circa 1 pro 100.000 Lebendgeborene. Die Gründe für das paradoxe Phänomen sind: Die heute
praktizierte frühe postnatale Entlassung aus dem Krankenhaus bedeutet, dass in der vulnerabelsten
Phase ein Überwachungsdefizit durch erfahrenes medizinisches Personal entsteht. Der Ikterus wird
allgemein von den Eltern häufig recht spät erkannt oder unterschätzt. Auch bei bemerkter Gelbsucht
werden zu selten und recht spät Bilirubinwerte bestimmt sowie auch Therapien eingeleitet. Ferner
begünstigt der an sich positive Trend zum Stillen die Entstehung einer Hyperbilirubinämie, da
mögliche Stillprobleme nicht rasch genug korrigiert werden. Die besondere Gefährdung der Früh- und
Neugeborenen der 34.-38. Schwangerschaftswochen wird häufig nicht gewürdigt. Ferner verlässt man
sich zu sehr auf die visuelle Abschätzung des Schweregrades der Gelbsucht.
Um diesen negativen Veränderungen zu begegnen, gilt es, Möglichkeiten zu finden, Neugeborene mit
Prädisposition für die Entwicklung einer späteren therapiepflichtigen Hyperbilirubinämie rechtzeitig
zu erkennen. Damit könnte man die vorhandenen Ressourcen rasch und gezielt einsetzen.
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Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, zu ermitteln, ob das Nabelschnurbilirubin und der
Serumbilirubinwert vom 3. Lebenstag eine Voraussage bezüglich der Entwicklung einer
Hyperbilirubinämie erlauben. Damit könnte man frühzeitig Hoch-, Mittel- und Niedrigrisikokollektive
definieren und sie entsprechend dem individuellen Bedarf kontrollieren und therapieren.
Um die Voraussage zu optimieren, wurde die Studienpopulation aus 2573 Kindern weiter unterteilt in
2180 reife tAGA- (appropriate for gestational age, hier Eu- und Hypertrophe zusammengefasst), 267
reife tSGA-Neugeborene (small for gestational age, Hypotrophe) und 126 Frühgeborene (FG). Ferner
erfasste man die Parameter Geschlecht, Geburtsgewicht, Gestationsalter und Geburtsmodus. Es
wurden alle Früh- und Neugeborenen ab der 34. Schwangerschaftswoche in die Studie aufgenommen,
welche im rooming-in unserer Wochenstation betreut wurden und deren Datensatz bezüglich
Geburtsgewicht, Gestationsalter und Nabelschnurbilirubin vollständig war. Das niedrigste
Geburtsgewicht lag bei 1835 g, das höchste bei 5380 g, der Mittelwert ± SD bei 3399 ± 505 g.
In den ersten 16 Monaten der Studie wurde aus der Plazenta unmittelbar postnatal Nabelschnurblut
gewonnen, in den folgenden 13 Monaten bestimmte man zusätzlich am 3. Lebenstag gleichzeitig mit
dem Stoffwechselscreening den Serumbilirubinwert. Im weiteren Verlauf wurde das Auftreten einer
Gelbsucht unter Zuhilfenahme von Bilirubinmessgeräten verifiziert und bei interventionspflichtigen
Werten mittels Fersenpunktion kapillar bestätigt.
Als Phototherapiegrenze galt: Intervention bei einem Körpergewicht > 3000 g ab Bilirubinwerten
>300 µmol/l (entsprechen > 17,5 mg/dl), bei den übrigen Kindern, wenn die Pigmentakkumulation in
µmol/l >10 % des Körpergewichtes in g betrug, z.B. bei 2500 g ab 251 µmol/l. Als Endpunkt wurde
die therapiepflichtige Hyperbilirubinämie definiert, wobei das Höchstmaß an Therapiepflichtigkeit in
der Phototherapie bestand, da in keinem der Fälle eine Austauschtransfusion notwendig wurde.
Es wurden 158 Neugeborene (6,1 %) einer Phototherapie unterzogen, darunter 3,07 % der tAGA-,
10,86 % der tSGA-Kinder und 49,21 % der Frühgeborenen. Das interventionspflichtige Kollektiv
wurde anschließend bezüglich seiner Risikofaktoren untersucht, sowie der Parameter, welche
Phototherapiebeginn und –dauer beeinflussen. Die Nabelschnurbilirubinwerte lagen zwischen 5,3 und
142 µmol/l mit einem Mittelwert ± SD von 33,43 ± 9,36 µmol/l. Die entsprechenden Werte lauteten in
den einzelnen Kollektiven: tAGA 33,34 ± 9,25 µmol/l, tSGA 33,96 ± 9,73 µmol/l und FG 33,97 ±
10,55 µmol/l. Diese Unterschiede sind statistisch nicht signifikant. Um den Sachverhalt zu beleuchten,
wurden entsprechend den ansteigenden Nabelschnurwerten sechs Gruppen (< 15 µmol/l, 15-24,99
µmol/l, …, ≥55 µmol/l) gebildet und die Korrelation der Höhe dieser Werte mit der Häufigkeit der
Phototherapie untersucht. Die Serumbilirubinwerte vom 3. Lebenstag betrugen 1-317 µmol/l. Der
Mittelwert ± SD lag bei 105,64 ± 53,81 µmol/l. Diese Parameter wurden auch für die Subpopulationen
ermittelt: tAGA 103,01 ± 53,19 µmol/l, tSGA 105,45 ± 55,23 µmol/l und FG 142,07 ± 47,12 µmol/l.
Die Differenzen von tAGA und FG sowie tSGA und FG sind statistisch signifikant, diejenigen
zwischen tAGA und tSGA dagegen nicht. Auch hier wurden sechs Gruppen mit ansteigenden
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Serumbilirubinwerten (< 40, 40-79,99 , …, ≥ 200 µmol/l) gebildet und der Zusammenhang mit dem
Auftreten einer therapiepflichtigen Hyperbilirubinämie untersucht.
Folgende Ergebnisse wurden ermittelt:
Je höher das Nabelschnurbilirubin, umso wahrscheinlicher ist das Auftreten einer therapiepflichtigen
Hyperbilirubinämie. So nahm die Phototherapierate in der Gesamtpopulation von 0 % bei
Nabelschnurbilirubinwerten von < 15µmol/l, bei jeweils um 10 µmol/l ansteigenden Werten (auf 15-
24,99 , 25-34,99 , …, ≥ 55 µmol/l), auf 2,49 %, 4,32 %, 8,54 %, 10,27 % und 29,27 % zu. Die
entsprechenden Werte lauten bei gleichen Nabelschnurbilirubingrenzen für tAGA 0 %, 1,59 %, 1,24
%, 4,62 %, 6,83 % und 23,52 %, tSGA 0 %, 0 %, 10,71 %, 12,77 %, 22,22 % und 25 % und FG 0 %,
30,77 %, 42,37 %, 60,47 %, 66,67 % und 100 %.
Auch das Serumbilirubin vom 3. Lebenstag korreliert positiv mit einer interventionspflichtigen
Hyperbilirubinämie. Die Phototherapierate stieg bei Erhöhung des Serumbilirubinwertes in 40 µmol/l-
Schritten (< 40, 40-79,99 , …, ≥ 200 µmol/l) an: Gesamtkollektiv der zweiten Studienphase 0 %,
0,56 %, 1,12 %, 9,64 %, 18,75 % und 33,33 %, tAGA 0 %, 0 %, 0 %, 3,13 %, 8,89 % und 23,3 %,
tSGA 0 %, 0 %, 7,14 %, 16,22 %, 37,5 % und 60 % und FG 0 %, 20 %, 8,33 %, 60 %, 71,43 % und
57,14 %. Damit lässt sich die Hochrisikogruppe mit der Wahrscheinlichkeit für die spätere
Entwicklung einer therapiepflichtigen Hyperbilirubinämie ≥ 20 % wie folgt definieren:
Nabelschnurbilirubingrenze tAGA ≥ 55 µmol/l, tSGA ≥ 45 µmol/l und FG ≥ 15 µmol/l,
Serumbilirubingrenze vom 3. Lebenstag tAGA ≥ 200 µmol/l, tSGA ≥ 160 µmol/l und FG ≥ 40 µmol/l.
Diese Patienten bedürfen einer besonders engmaschigen Überwachung und häufiger zeitnaher
Bilirubinkontrollen. Als Niedrigrisikogruppe mit der Phototherapiewahrscheinlichkeit von 0 %
wurden ermittelt: Nabelschnurbilirubingrenze tAGA < 15 µmol/l, tSGA < 25 µmol/l und FG < 15
µmol/l, Serumbilirubingrenze vom 3. Lebenstag tAGA < 120 µmol/l, tSGA < 80 µmol/l und FG < 40
µmol/l. Diese Kinder können in größeren Abständen und transkutan kontrolliert werden.
In der Mittelrisikogruppe hat sich die weitere Unterteilung in mittelhohes (5-20 %) und –niedriges
(0%< x <5 %) Risiko einer Phototherapie bewährt. Zur Population mit dem mittelniedrigen Risiko
gehören: Nabelschnurbilirubingrenze tAGA 15- < 45 µmol/l und Serumbilirubingrenze vom 3.
Lebenstag tAGA 120- < 160 µmol/l. Diese Neugeborenen sollten ebenfalls in größeren Abständen
transkutan untersucht werden.
Zum Kollektiv mit dem mittelhohen Risiko zählen: Nabelschnurbilirubingrenze tAGA 45- < 55 µmol/l
und tSGA 25- < 45 µmol/l, Serumbilirubingrenze vom 3. Lebenstag tAGA 160- < 200 µmol/l und
tSGA 80- < 160 µmol/l. Da dieses Kollektiv ein nicht zu unterschätzendes Gefährdungspotential für
eine therapiepflichtige Hyperbilirubinämie besitzt, sollten hier häufigere transkutane Kontrollen
stattfinden und gegebenenfalls Werte im Serum verifiziert werden.
Beide Parameter liefern frühzeitig und zeitnah wertvolle Hinweise bezüglich des Handlungsbedarfs
sowie der Terminierung von Verlaufskontrollen und ermöglichen eine Vorabselektion. Sie weisen auf
das Gefährdungspotential der Hochrisikogruppe hin und ersparen der Niedrigrisikogruppe unnötige
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Untersuchungen. Das Nabelschnurbilirubin kann dabei schmerzlos aus der Plazenta, das
Serumbilirubin bei der Routinepunktion für das Stoffwechselscreening gewonnen werden.
Als Risikofaktoren einer Phototherapie wurden Frühgeburtlichkeit, seltener Hypotrophie eines reifen
Neugeborenen (tSGA), geringes Geburtsgewicht, niedriges Gestationsalter (in der vorliegenden
Frühgeborenengruppe nicht signifikant), hohes Nabelschnurbilirubin und ein hoher
Serumbilirubinwert vom 3. Lebenstag gefunden. Im Falle einer Sectiogeburt und bei Zuhilfenahme
von Hilfsmitteln im Rahmen einer vaginalen Entbindung nahm die Häufigkeit der Phototherapie in der
tAGA- und tSGA-Gruppe zu.
Die Phototherapie begann früher und dauerte umso länger, je geringer das Geburtgewicht, je kürzer
die Schwangerschaftsdauer und je höher die Nabelschnurbilirubin- sowie die Serumbilirubinwerte
vom 3. Lebenstag waren. Lediglich in der Gruppe der Frühgeborenen beeinflussen das Gestationsalter
und das Nabelschnurbilirubin die Dauer der Phototherapie nicht signifikant.
Das Geschlecht hatte keine Auswirkung auf das Nabelschnurbilirubin, das Serumbilirubin vom 3.
Lebenstag, den Interventionsbedarf, den Beginn und die Dauer der Therapie.
Das Nabelschnurbilirubin und das Serumbilirubin vom 3. Lebenstag sind wertvolle Parameter zur
frühzeitigen, raschen, zuverlässigen und preiswerten Vorhersage einer Hyperbilirubinämie.
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7. Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Verteilung der Nabelschnurbilirubinwerte der Studienpopulation………………………………………15
Abb. 2: Vereinfachte Verteilung der Nabelschnurbilirubinwerte der Studienpopulation……………………...…16
Abb. 3: Verteilung der Nabelschnurbilirubinwerte der tAGA-Gruppe………………………………………...…17
Abb. 4: Vereinfachte Verteilung der Nabelschnurbilirubinwerte…...…………………………………………....18
Abb. 5: Verteilung der Nabelschnurbilirubinwerte der tSGA-Gruppe………………………………………...…19
Abb. 6: Vereinfachte Verteilung der Nabelschnurbilirubinwerte……...……………………………………...….20 Abb. 7: Verteilung der Nabelschnurbilirubinwerte der FG-Gruppe………………………………………….......21
Abb. 8: Vereinfachte Verteilung der Nabelschnurbilirubinwerte………...………………………………………22
Abb. 9: Direkter Vergleich der Geburtsgewichte von tAGA, tSGA und FG…………...…………………….23
Abb. 10: Prozentual aufgeschlüsselte Verteilung der Geburtsgewichte in den jeweiligen Gruppen…………….24
Abb. 11: Direkter Vergleich des Gestationsalters von tAGA, tSGA und Frühgeborenen………...………….......25
Abb. 12: Prozentual aufgeschlüsselte Verteilung des Gestationsalters in den jeweiligen Gruppen……………..25
Abb. 13: Direkter Vergleich der Nabelschnurbilirubinwerte in 5-er Schritten von tAGA, tSGA und FG……....27
Abb. 14: Prozentual aufgeschlüsselte Verteilung der Nabelschnurbilirubinwerte in den jeweiligen Gruppen….27
Abb. 15: Exakte Darstellung der Verteilung der Serumbilirubinwerte vom 3.LT………………………………..29
Abb. 16: Darstellung der vereinfachten Verteilung der TSB-3-Werte…………………………………………...30
Abb. 17: Darstellung der exakten Verteilung der TSB3-Werte in der tAGA-Gruppe……………………………32
Abb. 18: Darstellung der vereinfachten Verteilung der tAGA-TSB3-Werte……………………………………..32
Abb. 19: Exakte Darstellung der Verteilung der Serumbilirubinwerte vom 3.LT in der tSGA-Gruppe……...….34
Abb. 20: Darstellung der vereinfachten Verteilung der tSGA-TSB3-Werte……………………………………..34
Abb. 21: Exakte Darstellung der Verteilung der Serumbilirubinwerte vom 3.LT in der FG-Gruppe…………....36
Abb. 22: Darstellung der vereinfachten Verteilung der FG-TSB3-Werte…………………………………...…...37
Abb. 23: Direkter Vergleich der Geburtsgewichte von TSB3-tAGA, TSB3-tSGA und TSB3-FG……………...38
Abb. 24: Prozentual aufgeschlüsselte Verteilung der Geburtsgewichte in den jeweiligen TSB3-Gruppen……..39
Abb. 25: Direkter Vergleich des Gestationsalters von TSB3-tAGA, TSB3-tSGA und TSB3-FG………...……..40
Abb. 26: Prozentual aufgeschlüsselte Verteilung des Gestationsalters in den jeweiligen TSB3-Gruppen………40
Abb. 27: Direkter Vergleich der TSB3-Werte-Verteilung von TSB3-tAGA, TSB3-tSGA und TSB3-FG……...42
Abb. 28: Prozentual aufgeschlüsselte Verteilung der TSB3-Werte in den jeweiligen Gruppen…………………42
Abb. 29: Prozentuale Häufigkeit der Phototherapie in der Studienpopulation in Abhängigkeit vom
Gestationsalter…………………………………………………………………………………………………….46
Abb. 30: Häufigkeit der Phototherapie aufgeschlüsselt nach Nabelschnurbilirubinwerten………………………48
Abb. 31: Häufigkeit der Phototherapie aufgeschlüsselt nach tAGA-NS-Bili-Werten………………...………….49
Abb. 32: Häufigkeit der Phototherapie aufgeschlüsselt nach tSGA-NS-Bili-Werten…………………………….50
Abb. 33: Häufigkeit der Phototherapie aufgeschlüsselt nach FG-NS-Bili-Werten……………………………….50
Abb. 34: Häufigkeit der Phototherapie aufgeschlüsselt nach TSB3-Werten……………………………………..51
Abb. 35: Häufigkeit der Phototherapie aufgeschlüsselt nach tAGA-TSB3-Werten……………………………...52
Abb. 36: Häufigkeit der Phototherapie aufgeschlüsselt nach tSGA-TSB3-Werten………………………………53
Abb. 37: Häufigkeit der Phototherapie aufgeschlüsselt nach FG-TSB3-Werten…………………………………53
Abb. 38: Korrelation zwischen NS-Bili und TSB3 in der TSB3-Gruppe………………………………………...59
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99
8. Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Charakteristika der Studienpopulation………………………………………………………………...14
Tabelle 2: Absolute und prozentuale Verteilung der Geburtsgewichte der Studienpopulation…......……………14
Tabelle 3: Absolute und prozentuale Verteilung des Gestationsalters (SSW) der Studienpopulation…..…….…15
Tabelle 4: Absolute und prozentuale Verteilung der Geburtsmodi der Studienpopulation………………………15
Tabelle 5: Darstellung der Charakteristika der tAGA-Gruppe…………………………………………………..16
Tabelle 6: Absolute und prozentuale Verteilung der Geburtsgewichte der tAGA-Gruppe………………………17
Tabelle 7: Absolute und prozentuale Verteilung des Gestationsalters in der tAGA-Gruppe…………………….17
Tabelle 8: Prozentuale und absolute Verteilung der Geburtsmodi der tAGA-Gruppe…………….……………..17
Tabelle 9: Darstellung der Charakteristika der tSGA-Gruppe………………………………………………...…18
Tabelle 10: Absolute und prozentuale Verteilung der Geburtsgewichte in der tSGA-Gruppe………………...…19
Tabelle 11: Verteilung des Gestationsalters in der tSGA-Gruppe absolut und prozentual……………….………19
Tabelle 12: Prozentuale und absolute Verteilung der Geburtsmodi der tSGA-Gruppe………………….……….19
Tabelle 13: Charakteristika der FG-Gruppe……………………………………………………………………...20
Tabelle 14: Absolute und prozentuale Verteilung der Gewichte in der Gruppe der Frühgeborenen……………..21 Tabelle 15: Absolute und prozentuale Verteilung des Gestationsalters in der Gruppe der Frühgeborenen…...…21
Tabelle 16: Prozentuale und absolute Verteilung der Geburtsmodi in der Gruppe der Frühgeborenen….………21
Tabelle 17: Gegenüberstellung der Verteilung der Geschlechter in der tAGA-, tSGA- und FG-Gruppe………..22
Tabelle 18: Absolute und prozentuale Verteilung der Geburtsgewichte aller 3 Gruppen………………………..23
Tabelle 19: Verteilung des Gestationsalters bei Frühgeborenen, in der tAGA- und tSGA-Gruppe….…………..24
Tabelle 20: Absolute und prozentuale Verteilung des Geburtsmodus aller 3 Gruppen………….……………….26 Tabelle 21: Absolute und prozentuale Verteilung der Nabelschnurwerte aller 3 Gruppen………………………26
Tabelle 22: Charakteristika der Population der zweiten Studienphase (TSB3)…………………………………..28
Tabelle 23: Absolute und prozentuale Verteilung der Geburtsgewichte der Population der zweiten Studienphase
(TSB3)……………………….……………………………………………………………………………………29
Tabelle 24: Absolute und prozentuale Verteilung des Gestationsalters (SSW) der Population der zweiten
Studienphase (TSB3)……………………………………………………………………………………………...29
Tabelle 25: Absolute und prozentuale Verteilung der Geburtsmodi der TSB3-Population………………………29
Tabelle 26: Darstellung der Charakteristika der TSB3-tAGA-Gruppe………………………………………......30
Tabelle 27: Absolute und prozentuale Verteilung der Geburtsgewichte der TSB3-tAGA-Gruppe……………....31
Tabelle 28: Absolute und prozentuale Verteilung des Gestationsalters in der TSB3-tAGA-Gruppe…………….31
Tabelle 29: Prozentuale und absolute Verteilung der Geburtsmodi der TSB3-tAGA-Gruppe…………………..31
Tabelle 30: Charakteristika der TSB3-tSGA-Gruppe…………………………………………………………….33
Tabelle 31: Absolute und prozentuale Verteilung der Geburtsgewichte in der TSB3-tSGA-Gruppe……………33
Tabelle 32: Absolute und prozentuale Verteilung des Gestationsalters in der TSB3-tSGA-Gruppe…………….33
Tabelle 33: Prozentuale und absolute Verteilung der Geburtsmodi der TSB3-tSGA-Gruppe………….………..34
Tabelle 34: Charakteristika der TSB3-FG-Gruppe……………………………………………………………….35
Tabelle 35: Absolute und prozentuale Verteilung der Geburtsgewichte in der Gruppe der TSB3- FG………….35
Tabelle 36: Absolute und prozentuale Verteilung des TSB3-Gestationsalters in der Gruppe der FG……………35
Tabelle 37: Prozentuale und absolute Verteilung der Geburtsmodi in der Gruppe der TSB3-FG……………….36
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Tabelle 38: Gegenüberstellung der Verteilung der Geschlechter in der TSB3-tAGA-, TSB3-tSGA- und TSB3-
FG-Gruppe………………………………………………………………………………………..………………37
Tabelle 39: Absolute und prozentuale Verteilung der Geburtsgewichte aller drei TSB3-Gruppen…….………..38
Tabelle 40: Verteilung des Gestationsalters bei TSB3-FG, in der TSB3-tAGA- und TSB3-tSGA-Gruppe……..39
Tabelle 41: Absolute und prozentuale Verteilung des Geburtsmodus aller drei TSB3-Gruppen……………...…41 Tabelle 42: Absolute und prozentuale Verteilung der TSB3-Werte aller drei TSB3-Gruppen…………………..41
Tabelle 43: Vergleich der Häufigkeit der Phototherapie im retro- und prospektiven Teil der Studie……………43
Tabelle 44: Vergleich der Häufigkeit der Phototherapie im retro- und prospektiven Teil der Studie für tAGA…44
Tabelle 45: Vergleich der Häufigkeit der Phototherapie im retro- und prospektiven Teil der Studie für tSGA…44
Tabelle 46: Vergleich der Häufigkeit der Phototherapie im retro- und prospektiven Teil der Studie für FG……45
Tabelle 47: Häufigkeit der Phototherapie in Abhängigkeit vom Gestationsalter………………………………...46
Tabelle 48: Häufigkeit der Phototherapie aufgeschlüsselt nach Nabelschnurbilirubinwerten……………………48
Tabelle 49: Häufigkeit der Phototherapie aufgeschlüsselt nach tAGA-Nabelschnurbilirubinwerten……………49
Tabelle 50: Häufigkeit der Phototherapie aufgeschlüsselt nach tSGA-Nabelschnurbilirubinwerten…………….50
Tabelle 51: Häufigkeit der Phototherapie aufgeschlüsselt nach FG-Nabelschnurbilirubinwerten……………….50
Tabelle 52: Häufigkeit der Phototherapie aufgeschlüsselt nach TSB3-Werten…………………………………..51
Tabelle 53: Häufigkeit der Phototherapie aufgeschlüsselt nach tAGA-TSB3-Werten…………………………...52
Tabelle 54: Häufigkeit der Phototherapie aufgeschlüsselt nach tSGA-TSB3-Werten……………………………52
Tabelle 55: Häufigkeit der Phototherapie aufgeschlüsselt nach FG-TSB3-Werten………………………………53
Tabelle 56: Die wichtigsten statistischen Werte bei verschiedenen NS-Bili-Grenzen…………………...………55
Tabelle 57: Die wichtigsten statistischen Werte der tAGA-Gruppe bei verschiedenen Grenzen………..…….…55
Tabelle 58: Die wichtigsten statistischen Werte der tSGA-Gruppe bei verschiedenen NS-Bili-Grenzen.…….....56
Tabelle 59: Die wichtigsten statistischen Werte der FG-Gruppe bei verschiedenen Grenzen……...……………56
Tabelle 60: Die wichtigsten statistischen Werte bei verschiedenen TSB3-Grenzen……………………………..56
Tabelle 61: Die wichtigsten statistischen Werte der tAGA-Gruppe bei verschiedenen TSB3-Grenzen…...…….57
Tabelle 62: Die wichtigsten statistischen Werte der tSGA-Gruppe bei verschiedenen TSB3-Werten…………...58
Tabelle 63: Die wichtigsten statistischen Werte der FG-Gruppe bei verschiedenen TSB3-Grenzen……...……..58
Tabelle 64: Ergebnisse der univariaten Regressionsanalyse von Risikovariablen in Beziehung zur abhängigen
Variablen „Phototherapie“, wobei Beta der Regressionskoeffizient und r der Korrelationskoeffizient ist……....59
Tabelle 65: Ergebnisse der multivariaten Regressionsanalyse von Risikovariablen in Beziehung zur abhängigen
Variablen „Phototherapie“. N=2573 , r =0,4047………………………………………………………………….60
Tabelle 66: Ergebnisse der multivariaten Regressionsanalyse von Risikovariablen unter Einbeziehung des
Serumbilirubinwertes vom 3.LT in Beziehung zur abhängigen Variablen „Phototherapie“……………………..60
Tabelle 67: Ergebnisse der multivariaten Regressionsanalyse von Risikovariablen unter Einbeziehung des
Serumbilirubinwertes vom 3.LT in Beziehung zur abhängigen Variablen „Phototherapie“ (prospektiver Teil der
Studie)……...……………………………………………………………………………………………………..60
Tabelle 68: Odds Ratio für eine phototherapiepflichtige Hyperbilirubinämie (PT) in Abhängigkeit vom
Gestationsalter und Nabelschnurbilirubinwert (NS-Bili)…………………………………………………………61
Tabelle 69: Die wichtigsten Ergebnisse dieser Promotionsarbeit………….......…………………………………63
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Erklärung über die eigenständige Abfassung der Arbeit Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig und ohne unzulässige Hilfe oder Benutzung anderer als der angegebenen Hilfsmittel angefertigt habe. Ich versichere, dass Dritte von mir weder unmittelbar noch mittelbar geldwerte Leistungen für Arbeiten erhalten haben, die Zusammenhang mit dem Inhalt der vorliegenden Dissertation stehen, und dass die vorgelegte Arbeit weder im Inland noch im Ausland in gleicher oder ähnlicher Form einer anderen Prüfungsbehörde zum Zweck einer Promotion oder eines anderen Prüfungsverfahrens vorgelegt wurde. Alles aus anderen Quellen und von anderen Personen übernommene Material, das in der Arbeit verwendet wurde oder auf das direkt Bezug genommen wird, wurde als solches kenntlich gemacht. Insbesondere wurden alle Personen genannt, die direkt an der Entstehung der vorliegenden Arbeit beteiligt waren. 19.04.2011
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Danksagung Einen ganz herzlichen Dank möchte ich an dieser Stelle allen aussprechen, die mich bei der Entstehung dieser Dissertation unterstützt haben. Insbesondere möchte ich Herrn Prof. Dr. med. habil. Ch. Vogtmann, ehem. Leiter der Abteilung Neonatologie der Universität Leipzig, für die geduldige Betreuung, stetige Ermutigung und konstruktive Kritik danken. Den Schwestern der Wochenstation der Universitätsfrauenklinik Leipzig danke ich an dieser Stelle für ihre Unterstützung bei der Datenerfassung. Mein besonderer Dank gilt ebenfalls den kleinen Probandinnen und Probanden sowie ihren Familien, welche die vorliegende Arbeit ermöglicht haben. Meiner Familie und meinen Freunden danke ich für die Beharrlichkeit bei der Ermunterung. Insbesondere möchte ich Thomas Krieger für das geduldige Korrekturlesen und Marek Mierzejewski für seine Hilfe bei der statistischen Auswertung danken.