Piper Arrow III Freeware - FlightXPress Review
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Piper Arrow IIIvon Hauke Keitel
Die Piper Arrow scheint mich irgendwie zu verfolgen. Zunächst erhielt ich im vorigen Heft den Auftrag, die Ca-renado Arrow IV zu besprechen, dann habe ich mir ein echtes Exemplar einer Arrow II genauer angesehen und dann schickte mir doch Marc einen Link, der mich schwer beschäftigen sollte.
Hauke Keitel, einer der bekannteren Designer der Freeware Szene stellt hier eine Arrow III zur Verfügung, eine der wohl häufigeren Arrow Varianten. Es war schon fast ein Muss, dieses Gerät einer näheren Untersuchung zu unter-ziehen und hier darüber zu berichten.
Familienkutsche mit Faltbeinen.
Die Piper Arrow ist die logische Wei-terentwicklung der Piper Cherokee-Reihe. Waren die ersten Cherokees Basisflugzeuge und Trainer mit festem Fahrwerk und Fixpropeller, so wollte Piper Mitte der 60er Jahre auch in der Klasse einer Bonanza mitspielen. Man versah die Cherokee 180 flugs mit Ein-ziehfahrwerk und Verstellpropeller und nannte das Resultat PA28R-180 Cherokee Arrow. Es zeigte sich schnell, dass die Motorisierung des durch den erhöhten Systemaufwand schwerer ge-wordenen Flugzeuges auch mehr Mus-keln brauchte. Die Arrow II folgte mit einem 200 hp Einspritzermotor, der auch die Arrow III und IV in verschie-denen Inkarnationen antreibt. Die er-sten Arrows behielten den sogenannten „Hershey Bar“-Flügel: einen geraden
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Flügel, dessen Form an die Schokoladentafeln des gleich-namigen Herstellers erinnern soll.
Mit einem Treibstoffvorrat von 48 Gallonen, gleich wie die Cherokee 180, war die Reichweite recht einge-schränkt für ein Flugzeug dieser Klas-se. Die Arrow III erhielt den neuen Flügel, der auch die neueren PA28 mit Fixfahrwerk auszeichnet, gemeinsam mit einer erhöhten Treibstoffkapazi-tät von 72 Gallonen, womit die Reich-weite zwischen 700-800 NM liegt. Sie war mit den neuen Flügeln auch etwas schneller als ihre Vorfahren.
Für den Flugsimulator fehlte bisher eine gute Umsetzung dieser Maschine, Hauke Keitel’s Beitrag zum VFR Flie-gerstall ist also hoch willkommen. Im Paket ist neben drei Bemalungen auch ein recht umfangreiches Handbuch mit ausführlichem Performanceteil vorhanden. Da punktet Hauke bei mir schon zum ersten, aber nicht letzten Mal. Oft genug gehen nämlich genau diese Dinge bei den professionellen Herstellern vergessen. Ansonsten sagt das Handbuch diverses über Entste-hung und Modellierung des Flugzeugs aus und verfügt auch über eine gute Beschreibung des Panels.
Sehr ansprechende Außenansichten.
Wie Hauke Keitel im Handbuch bereits schreibt, hat er in das 3D Model und die Texturen über 400 Stunden investiert. Das zeigt sich. Das Außenmodell ist sehr schön und steht professionellen Fliegern um nichts nach. Interessant sind die Animationen der Fahrwerke und Türen, ebenso kann der obere Teil der Triebwerksverkleidung mit einem Hebel im Cockpit geöffnet werden. Auch sonst kann man sich an diesem Flieger kaum satt sehen: sowohl der Außenanblick wie auch der Innenraum sind ausgezeichnet gelungen.
Viel Neues im Cockpit
Die Arrow ist darauf ausgelegt, vom virtuellen Cockpit aus geflogen zu werden. Und dieses gehört zu den schönsten, die ich je gesehen habe, so-
06 Flugzeuge Freeware FSX
wohl Freeware als auch Payware. Der Wiedererkennungswert ist bei 100%, alles ist da wo es hin soll und im echten Flieger auch zu finden ist. Sitze, De-
ckenbeleuchtung, Steu-er, Landeklappenhebel - hier kennt sich jeder Arrow-Pilot sofort aus. Instrumentiert ist die Arrow mit einem IFR
Paket aber ohne GPS, dies obwohl der GPS/NAV Schal-ter vorhanden ist. Hier wäre Abhilfe nicht übel, wobei man die recht gut
selber machen kann. Ansonsten ist die Maschine voll IFR ausgerüstet, ein-schließlich HSI und Autopilot. Dieser ist optisch dem Piper Autocontrol IIB nachempfunden, was den Realismus fördert, denn die meisten dieser Flug-zeuge besitzen genau diesen Autopi-loten. In der Funktion weicht er aller-dings leicht vom Original ab, welches keine Höhenhaltung besitzt. Schaltet man hier den Autopiloten dazu, hält die Maschine auch gleich die Höhe. Das ist zwar praktisch, entspricht aber nicht der Realität. Hier wäre zum Beispiel ein schaltbarer ALT Knopf (etwa wie ein nachträglich einge-bauter STEC-System 30-ALT, der nur aus besagtem Knopf besteht, der dann eben genau auch nur das tut, nämlich Alt HOLD ein oder aus, sinnvoll. Der ganze Rest des Cockpits ist jedoch 1:1 Piper, ausgezeichnet gemacht und höchst realistisch.
Die Flugleistungen entsprechen ebenfalls weitestgehend dem Original. Das Performance File ist nahezu per-fekt, abgesehen von einem etwas über-empfindlichen Drehmoment. Zwar muss auch die echte Arrow mit deut-lichem Fußeinsatz auf der Piste gehal-ten werden, so extrem wie hier habe ich sie aber nicht in Erinnerung, wobei das eine Übungssache ist. Im Reiseflug können die Leistungseinstellungen aus dem Manual übernommen werden, bedient man dazu das Gemisch sauber,
kommt man exakt auf die im Handbuch vorgegebenen Werte. Hier trumpft diese Arrow definitiv auf und lässt sogar Payware Produkte hinter sich.
Für den Sound hat sich Hauke Keitel bei Microsoft
die Cessna 182 Sounds ausgeliehen, dies kann man nachsehen, da die 182 in gewissen Varianten sehr ähnlich moto-risiert ist.
Ein kleiner Testflug über die Al-pen beweist recht eindrücklich, was ich meine. Laut Plan war die Flugzeit für das Leg Zürich – Zagreb mit 2-56 und 30 USG Trip Fuel berechnet. Nach dem Start steigt die Arrow zunächst mit gut 1000 fpm, was mit der Höhe zurückgeht und bei 10‘000 ft noch bei etwa 400 fpm liegt. 12‘000 ft erreicht man nach gut 20 Minuten. Im Reise-flug, dort oben stehen noch gut 60% Leistung zur Verfügung, erreicht man eine TAS von etwa 130 kt, was ebenfalls den Handbuchwerten entspricht. Fuel Flow gemäß dem Anzeigeinstrument liegt bei etwa 8 Gallonen pro Stunde.
Nach etwa einer Stunde wird auf den anderen Tank geschaltet, damit
keine unbalancierten Treibstoffvorräte resultieren. Die Alpen schafft die Ar-row zwar nicht locker, aber dennoch problemlos, richtig für ein nicht turbo-getriebenes Modell. Im Sinkflug muss, wie bei all diesen Modellen, darauf ge-achtet werden, nicht mit zuwenig Lei-stung zu fliegen, um den Motor nicht zu unterkühlen. Dies bringt Geschwin-digkeiten von bis zu 150 kt. Im Anflug kann das Fahrwerk bereits bei gut 130 kt rausgelassen werden, es bremst ei-nen gut bis in den weißen Bereich des Geschwindigkeitsmessers hinein, wo dann auch die Klappen raus dürfen. Mit einer Anfluggeschwindigkeit von etwa 80 kt kommt man gut hin, über dem Zaun sind noch etwa 70 kt sinnvoll, will man nicht zuviel Piste verschen-ken. Es empfiehlt sich auf jeden Fall, das Flugzeug sauber auf die Anflug-geschwindigkeit zu trimmen, damit im Ausrunden keine gröberen Oszil-lationen um die Pitch Achse auftreten.
Probleme hatte ich bei meiner In-stallation (FSX-Acceleration) lediglich mit einem Punkt. In der Nacht werden die Cockpitscheiben bei eingeschal-teter Beleuchtung blind, das heißt
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Piper Arrow III
Pro & Contra:Sehr gutes FlugmodellSehr gutes 3D CockpitSchönes Außenmodell mit guten AnimationenSehr schöne KabineTransparenzprobleme in der Nacht
Entwickler: Hauke KeitelDownload: www.flightxpress.net
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man sieht nicht mehr hinaus. Ich gehedavon aus, dass es sich hier um das be-kannte Transparenz Problem des Ser-vice Pack II beziehungsweise Accelera-tion Pack handelt. Ob es hierzu Abhilfe gibt, weiß ich nicht, leider kam auf eineAnfrage meinerseits keine Antwort. Die Arrow ist aber eigentlich eh am be-sten bei Tag und VFR zu benutzen.
Fazit: Die Piper Arrow III von Hau-ke Keitel ist ein vollwertiges Produkt, von den Transparenzproblemen in der
Nacht abzusehen. Ein sehr gutesAußenmodell, schöne Texturen,
ein sehr gutes 3D Panel und wirk-kklich ausgezeichnete Flugleistungen zeigen einmal mehr, ein (fast) perfekter Flieger muss nicht Payware sein. Gra-tulation an Hauke für seine Arbeit.
Urs Wildermuth
06 Flugzeuge Freeware FS9 & FSX
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