Institut für Geschichte der Universität Bremen...Bernbeck, Reinhard: Theorien in der Archäologie, Tübingen / Basel 1997. Eggers, Hans Jürgen: Einführung in die Vorgeschichte,

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Institut fuumlr Geschichtswissenschaft der Universitaumlt Bremen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

Einfuumlhrung in die Techniken und Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens

4 erweiterte und aktualisierte Auflage

Bremen Fruumlhsommer 2009

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 2

Inhaltsverzeichnis

VORWORTE 4

I WAS IST GESCHICHTE 7

1 Geschichte als Wissenschaft 7

2 Literatur zur Einfuumlhrung 8 a) Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft 8 b) Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft 10 c) Geschichte der Geschichtswissenschaft 11

II BASISINFORMATIONEN 13

1 Basisinformationen (Lexika und Handbuumlcher) 13 a) Lexika und Nachschlagewerke 13 b) Handbuumlcher und Reihen 15 c) Atlanten 17

2 Ausgewaumlhlte Uumlberblicksdarstellungen 18

III MATERIALBESCHAFFUNG 22

1 Bibliographieren 22 a) Systematisches Bibliographieren 22 b) Unsystematisches Bibliographieren 22 c) Bibliographische Hilfsmittel und Bibliographien 22

2 Titelaufnahme (bibliographische Angaben) 25 Haumlufige Abkuumlrzungen (lat amp dt) 29

3 Bibliotheken in Bremen 29 SuUB 30 Die Fachsystematiken Geschichte der SuUB Bremen 30

Gliederung 30 Bibliothekskataloge (OPAC) 31 Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa 32 Bibliothek des DSM (Deutsches Schiffahrtsmuseum) Bremerhaven 32

4 Fachzeitschriften 33

5 Internet-Ressourcen fuumlr Historiker 37

IV WISSENSCHAFTLICHES ARBEITEN IM STUDIUM 41

1 Fragestellung 41

2 Literaturarbeit 42 a) Lesen wissenschaftlicher Texte (Informationsbeschaffung) 42 b) Aufbereitung des Gelesenen (Informationsverwaltung) 43

3 Quellenarbeit 45

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

3

a) Was ist eine Quelle 45 b) Quellentypologie 46 c) Quellenkritik 48 d) Quelleninterpretation 50 e) Quelleneditionen 52

4 Hilfswissenschaften und Nachbardisziplinen 55 Archaumlologie 55 Chronologie 56 Diplomatik 56 Epigraphik 56 Genealogie 57 Historische Geographie 57 Heraldik 57 Numismatik 57 Palaumlographie 58 Papyrologie 58 Philologie 58 Prosopographie 59 Sphragistik 59

V PRAumlSENTATION DES MATERIALS 60

1 Grundregeln 60

2 Das Referat 61 a) Funktion und Ziele des Referats 61 b) Regeln fuumlr Houmlrtexte 62 c) Das Thesenpapier 63

3 Die Hausarbeit 64 a) Die aumluszligere Form der Hausarbeit 64 b) Der Aufbau der Hausarbeit 64 c) Zehn Basisregeln fuumlr die sprachliche Gestaltung wissenschaftlicher Hausarbeiten 68 d) Zitation 69 e) Belegtechnik 73

VI STANDARDS IN DER LEHRE 75

VII STUDIERWERKSTATT 77

VIII ANHANG 79 Beispiele fuumlr 79 Quellenblatt fuumlr ein Referat 79 Titelblatt einer Hausarbeit 79 Inhaltsverzeichnis 79 Bibliographie 79

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 4

Vorworte

Vorwort zur 1 Ausgabe Dieser Leitfaden richtet sich an Studierende die an der Universitaumlt Bremen das Studium der Neueren und Neuesten Geschichte ndash eine Epoche die grob gesprochen vom spaumlten 15 Jahr-hundert bis zur Gegenwart reicht ndash aufnehmen Er verfolgt das Ziel ihnen den Einstieg in die fachspezifischen Methoden und Arbeitstechniken der Geschichtswissenschaft zu erleichtern die in Proseminar und Tutorium vermittelt werden Dieses kleine Kompendium ist als Begleitlektuumlre zu den Lehrveranstaltungen im Grundstudium konzipiert es kann und will weder das Proseminar noch das Tutorium noch die Einfuumlhrungsvorlesung in die Geschichtswissenschaft ersetzen Ebenso ist es kein Ersatz fuumlr weit umfassendere methodisch orientierte Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft Die am Ende der einzelnen Kapitel aufgefuumlhrten Literaturhinweise sollen vielmehr zu einer vertieften Beschaumlftigung mit der

aterie anregen

M Inhaltlich orientiert sich der Leitfaden an zwei bdquoVorbildernldquo aus anderen Universitaumlten an der bdquoMuumlnchen-Fiebelldquo die fuumlr die Neuere und Neueste Geschichte konzipiert worden ist1 und an den bdquoHinweise[n] fuumlr Anfaumlnger im Studium der Geschichte an der Ruhr-Universitaumlt Bochumldquo die sich an Studierende aller Epochendisziplinen richtet2 Den Kolleginnen und Kollegen die an diesen beiden Einfuumlhrungen mitgearbeitet haben sei an dieser Stelle herzlich gedankt

April 2004 Jaromiacuter Balzar Vorwort zur 2 Ausgabe Dieser Leitfaden richtet sich an alle Studierende des Studiengangs Geschichte an der Univer-sitaumlt Bremen Er verfolgt das Ziel Ihnen den Einstieg in die fachspezifischen Methoden und Arbeitstechniken der Geschichtswissenschaft zu erleichtern die in Proseminar und Tutorium vermittelt werden Dieses Kompendium ist als Begleitlektuumlre und Nachschlagewerk zu den Lehrveranstaltungen im Grundstudium konzipiert wobei es weder das Proseminar noch das Tutorium noch die Einfuumlhrungsvorlesung in die Geschichtswissenschaft ersetzt Ebenso ist es kein Ersatz fuumlr weit umfassendere methodisch orientierte Einfuumlhrungen in die Geschichtswis-senschaft Die am Ende der einzelnen Kapitel aufgefuumlhrten Literaturhinweise sollen vielmehr zu einer Vertiefung einzelner Lerninhalte anregen Der Leitfaden orientiert sich an zwei Vorbildern aus anderen Universitaumlten der bdquoMuumlnchen-Fibelldquo die fuumlr die Neuere und Neueste Geschichte konzipiert wurde und den bdquoHinweise[n] fuumlr Anfaumlnger im Studium der Geschichte an der Ruhr-Universitaumlt Bochumldquo Den Kolleginnen und Kollegen die an diesen beiden Einfuumlhrungen mitgearbeitet haben sei an dieser Stelle herzlich gedankt Der vorliegende Leitfaden entstand auf der Grundlage des von Jaromiacuter Balcar verfaszligten Kompendiums fuumlr die Neuere und Neueste Geschichte Fuumlr die Neuauflage wurde er ergaumlnzt um die Epochen und Regionen sowie um die Hilfsmittel die das Lehrangebot am Institut fuumlr Geschichte der Universitaumlt Bremen umfassen Die Neufassung wurde unter Mitwirkung des Instituts redaktionell betreut und bearbeitet von Jan Ulrich Buumlttner Carmen Hammer und Claudia Horst

Maumlrz 2006

1 Theresia Bauer ua bdquoMuumlnchen-Fiebelldquo Technik des wissenschaftlichen Arbeitens im Proseminar (Ludwig-

Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Abteilung fuumlr Neuere Geschichte und Abteilung fuumlr Neueste Geschichte und Zeitgeschichte) 3 Fassung Muumlnchen 1999

2 Lutz Budraszlig ua Hinweise fuumlr Anfaumlnger im Studium der Geschichte an der Ruhr-Universitaumlt Bochum 10 voumlllig neubearbeitete Auflage Bochum 2001

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

5

Aus dem Vorwort zur 3 Ausgabe [] Diese dritte Auflage beinhaltet erstmals Literatur zum neuen Studienschwerpunkt der Schiffahrtsgeschichte Die Aufnahme der Ur- und Fruumlhgeschichte ist ebenfalls erfolgt Litera-turangaben sind jedoch erst fuumlr die naumlchste Auflage vorgesehen Die Neufassung wurde redaktionell betreut und bearbeitet von Moritz Boumlhme Jan Ulrich Buumlttner Carmen Hammer Claudia Horst und Stefan Scheel

Nachsommer 2007 Vorwort zur 4 Ausgabe Schneller als erwartet wurde eine weitere Auflage notwendig Diese vierte Auflage enthaumllt erstmals umfassende Literaturangaben zum Studienfach der Ur- und Fruumlhgeschichte die unter den jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten eingefuumlgt wurden Neben allerlei Aumlnderungen Aktualisierungen und Fehlerkorrekturen im Detail wurden zahlreiche Angaben zur Literatur der Geschichte Lateinamerikas erneuert und ausgetauscht sowie die Literatur zur Osteuropaumli-schen Geschichte komplett neu erarbeitet Diese Neufassung und Uumlberarbeitung des Studienleitfadens wurde redaktionell betreut und durchgefuumlhrt von Jan Ulrich Buumlttner und Stefan Scheel

Fruumlhsommer 2009

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 6

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

7

I Was ist Geschichte

Geschichte ist die kollektive Vergangenheit der Menschen Der Begriff bdquoGeschichteldquo hat ver-schiedene Bedeutungsebenen 1 die Geschichte als die Summe alles vergangenen Gesche-hens 2 die verschriftlichte Vergangenheit der Menschen (Geschichtsschreibung) die wieder-um besteht aus a) der Geschichtserzaumlhlung und b) der Geschichtswissenschaft Das Ge-schichtsstudium ndash wie auch dieser Leitfaden ndash beschaumlftigt sich ausschlieszliglich mit der wissen-schaftlichen Erschlieszligung der Vergangenheit

1 Geschichte als Wissenschaft

Der Historiker Reinhart Koselleck definiert den Begriff Geschichte als Kollektivsingular bei dem es sich im Gegensatz zu den vielen Geschichten um einen Reflexionsbegriff handelt Ge-schichte meint nicht nur vergangene Ereigniszusammenhaumlnge sondern immer auch deren In-terpretation Insofern wird der Historiker die Bedingungen unter denen sich geschichtswis-senschaftliche Erkenntnisse vollziehen stets mitberuumlcksichtigen3

Die folgenden Schritte leiten grundsaumltzlich jede historische Forschung 1 Auf der Grundlage einer theoriegeleiteten Fragestellung werden die Quellen ausgewaumlhlt

und kritisch uumlberpruumlft In einem zweiten Schritt wird die Frage bearbeitet ob sich die aus den Quellen gewonnenen Informationen so miteinander verknuumlpfen lassen daszlig sie auf die Frage des Historikers eine sinnvolle Antwort geben Obwohl historisches Arbei-ten immer das Produkt von Konstruktionsleistungen ist werden der Willkuumlr der Inter-pretation durch die Quellen klare Grenzen gesetzt Geschichte als Wissenschaft erbringt stets beide Leistungen Die Rekonstruktion vergangener Wirklichkeiten und die Kon-struktion von Zusammenhaumlngen

2 Die aus den Quellen erarbeiteten Ergebnisse und Interpretationen muumlssen sich in der wissenschaftlichen Forschungsdiskussion bewaumlhren in der sie bestaumltigt oder verworfen werden koumlnnen Geschichte als Wissenschaft liefert also keine unverruumlckbaren Ergeb-nisse Mit dem Begriff bdquoObjektivitaumltldquo wird in der Geschichtswissenschaft lediglich aus-gesagt daszlig subjektiv entwickelte Erkenntnisse intersubjektiv nachvollziehbar sind Alle Erkenntnisse gelten nur solange bis sie in der fachlichen Diskussion auf der Grundlage einer neuen Fragestellung einer erweiterten Quellenkenntnis oder -interpretation revi-diert werden

3 Historiker muumlssen sich und anderen Rechenschaft uumlber ihr methodisches Vorgehen so-wie uumlber ihre Betrachtungs- und Bewertungskriterien ablegen die immer von der jewei-ligen Gegenwart beeinfluszligt sind Zu diesem Zweck werden die Fragestellung und die These jeder Arbeit explizit vorangestellt

Wie komplex die auf die Geschichte gerichteten Perspektiven sind zeigen die folgenden Zu-gaumlnge die die verschiedenen Dimensionen der vergangenen Wirklichkeiten ausleuchten So-zialgeschichte Politikgeschichte Moderne Kulturwissenschaft Wirtschaftsgeschichte Ge-schlechtergeschichte und Wissenschaftsgeschichte um nur einige zu nennen Fuumlr die unter-schiedlichen Zugriffsmoumlglichkeiten wurde ein jeweils spezifisches methodisches Instrumenta-rium entwickelt ndash Sie werden im Verlauf Ihres Studiums einige dieser Ansaumltze naumlher kennen-lernen

3 Vgl Koselleck Reinhart Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main

42000 182 265

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 8

Doch wozu eigentlich Geschichte Immer aktuell geblieben ist die Frage nach Nutzen und Nachteil der Historie fuumlr das Leben4 Auch wenn es keine allgemeinguumlltigen Antworten auf diese Frage geben kann weiszlig man doch was sie nicht oder nicht mehr ist Gemeint ist das Konzept der bdquoHistoria Magistra Vitaeldquo Die Geschichte liefert keine moralischen oder politi-schen Erkenntnisse aus denen zukuumlnftiges Handeln ableitbar waumlre Gleichwohl bietet sie als eine Reflexionswissenschaft die die Bedingungen moumlglichen menschlichen Handelns unter-sucht ein fuumlr die Gegenwart und Zukunft erforderliches Orientierungswissen Leichter ist die Frage zu beantworten welche konkreten Kompetenzen Sie in Ihrem Ge-schichtsstudium erwerben Uumlber das methodische und inhaltliche Fachwissen einzelner Epo-chen und Teildisziplinen hinaus vermittelt das Geschichtsstudium eine arbeitstechnisch-methodische Kompetenz die nicht nur auf den engeren Bereich der Geschichtswissenschaft anwendbar ist Sie lernen sich selbstaumlndig und methodisch kontrolliert in relativ kurzer Zeit in ein Thema einzuarbeiten das akkumulierte Wissen aufzubereiten und es in muumlndlicher und schriftlicher Form wiederzugeben Dieser Leitfaden moumlchte Sie beim Erwerb dieser Qualifi-kationen unterstuumltzen

2 Literatur zur Einfuumlhrung

a) Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft

Allgemein Bloch Marc Apologie der Geschichtswissenschaft oder Der Beruf des Historikers Nach der von

Eacutetienne Bloch edierten franzoumlsischen Ausgabe hg v Peter Schoumlttler Stuttgart 2002

Burschel Peter ua Geschichte Ein Tutorium Freiburg im Breisgau 1997

Daniel Ute Kompendium Kulturgeschichte Theorie Praxis Schluumlsselwoumlrter 5 durchges u aktu-al Aufl Frankfurt am Main 2006

Evans Richard J Fakten und Fiktionen Uumlber die Grundlagen historischer Erkenntnis Frankfurt am Main ua 1998 (gut lesbare Einfuumlhrung in das historische Denken)

Goertz Hans-Juumlrgen Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998

Jordan Stefan Einfuumlhrung in das Geschichtsstudium Stuttgart 2005

Sellin Volker Einfuumlhrung in die Geschichtswissenschaft Goumlttingen 2005 (erw Neuausgabe)

Ur- und Fruumlhgeschichte (Allgemeine Werke wenn nicht in Klammern Epocheneingrenzung) Bernbeck Reinhard Theorien in der Archaumlologie Tuumlbingen Basel 1997

Eggers Hans Juumlrgen Einfuumlhrung in die Vorgeschichte 4 Auflage mit Nachwort von Claudia Theune und aktualisiertem Literaturverzeichnis Berlin 2004

Eggert Manfred KH Praumlhistorische Archaumlologie Konzepte und Methoden Tuumlbingen ua 2001

Ericsson Ingolf Archaumlologie der Neuzeit Ziele und Abgrenzungen einer jungen Disziplin der archaumlo-logischen Wissenschaft in Ausgrabungen und Funde 40 19951 S7-13 (Neuzeit)

Fansa M ua (Hg) Archaumlologie Land Niedersachsen 400000 Jahre Geschichte Oldenburg 2004

Fehring GP Die Archaumlologie des Mittelalters Eine Einfuumlhrung Stuttgart 2000 (Mittelalter)

4 Vgl das gleichnamige Werk Nietzsche Friedrich Vom Nutzen und Nachtheil der Historie fuumlr das Leben

Leipzig 1924

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

9

Ders Stadtarchaumlologie in Deutschland Archaumlologie in Deutschland Stuttgart 1996 (Mittelalter)

Helmig Guido ua (Hg) Center ndash Region ndash Periphery Medieval Europe Basel 2002 (Neuzeit)

Alte Geschichte Blum Hartmut Wolters Reinhard Alte Geschichte studieren Konstanz 2006

Gehrke Hans-Joachim Schneider Hellmuth (Hg) Geschichte der Antike Ein Studienbuch Stuttgart ua 2000

Guumlnther Rosmarie Einfuumlhrung in das Studium der Alten Geschichte 2 durchges Aufl Paderborn ua 2004

Wirbelauer Eckhard (Hg) Antike (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen 2004

Mann Christian Antike Einfuumlhrung in die Altertumswissenschaften (Akademie Studienbuumlcher Ge-schichte) Berlin 2008

Mittelalter Goetz Hans-Werner Proseminar Geschichte Mittelalter 3 uumlberarb Aufl Stuttgart 2006 (grundle-

gend)

Hilsch Peter Das Mittelalter - die Epoche Konstanz 2006

Muumlller Harald Mittelalter (Akademie Studienbuumlcher Geschichte) Berlin 2008

Quirin Heinz Einfuumlhrung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte Stuttgart 51991

Fruumlhe Neuzeit Emich Birgit Geschichte der Fruumlhen Neuzeit studieren Konstanz 2006

Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006 (auch uumlber den Bereich der Fruumlhen Neuzeit hinaus aufgrund der anschaulichen Darstellung be-sonders empfehlenswert)

Neuere und Neueste Geschichte Metzler Gabriele Einfuumlhrung in das Studium der Zeitgeschichte Paderborn 2004

Moumlller Horst Wengst Udo Einfuumlhrung in die Zeitgeschichte Muumlnchen 2003

Opgenoorth Ernst Schulz Guumlnther Einfuumlhrung in das Studium der Neueren Geschichte 6 vollst uumlberarb Aufl Paderborn 2001

Peter Matthias Schroumlder Hans-Juumlrgen Einfuumlhrung in das Studium der Zeitgeschichte Paderborn ua 1994 (Ein guter Uumlberblick uumlber Literatur und Hilfsmittel)

Schulz Gerhard Einfuumlhrung in die Zeitgeschichte Darmstadt 1997

Schulze Winfried Einfuumlhrung in die neuere Geschichte Stuttgart 42002

Lateinamerikanische Geschichte Schuumlller Karin Einfuumlhrung in das Studium der iberischen und lateinamerikanischen Geschichte

Muumlnster Aschendorff 2000

Osteuropaumlische Geschichte Emeliantseva Ekaterina ua (Hg) Einfuumlhrung in die Osteuropaumlische Geschichte Stuttgart 2008

Torke Hans-Joachim Einfuumlhrung in die Geschichte Ruszliglands Muumlnchen 1997

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 10

Zernack Klaus Osteuropa Eine Einfuumlhrung in seine Geschichte Muumlnchen 1977

Schiffahrtsgeschichte Broeze Frank (Hg) Maritime history at the crossroads a critical review of recent historiography in

Research in maritime history Bd 9 St JohnrsquosNF 1995

Fachdidaktik Guumlnther-Arndt Hilke (Hg) Geschichtsdidaktik Praxishandbuch fuumlr die Sekundarstufe I und II Ber-

lin 2003

Huhn Jochen Geschichtsdidaktik Eine Einfuumlhrung Koumlln 1994

Sauer Michael Geschichte unterrichten Eine Einfuumlhrung in die Didaktik und Methodik 5 aktual u erg Aufl Seelze 2006

b) Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft Appleby Joyce Telling the Truth about History London 1995

Bloch Marc ua Schrift und Materie der Geschichte Vorschlaumlge zur systematischen Aneignung his-torischer Prozesse Frankfurt am Main 1977

Conrad Christoph Kessel Martina (Hg) Geschichte schreiben in der Postmoderne Beitraumlge zur ak-tuellen Diskussion Stuttgart 1994

Corneliszligen Christoph Geschichtswissenschaft Eine Einfuumlhrung Frankfurt am Main 2000

Droysen Johann Gustav Historik historisch-kritische Ausgabe von Peter Ley Stuttgart 1977

Duumllmen Richard van Historische Anthropologie Entwicklung ndash Probleme ndash Aufgaben Koumlln ua 22001

Eibach Joachim Lottes Guumlnther (Hg) Kompaszlig der Geschichtswissenschaft Ein Handbuch Goumlttin-gen 2002

Goertz Hans-Juumlrgen Umgang mit Geschichte Eine Einfuumlhrung in die Geschichtstheorie Reinbek 1995

Grafton Anthony Die tragischen Urspruumlnge der deutschen Fuszlignote Berlin 1995

Jordan Stefan Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaft Paderborn ua 2009

Koselleck Reinhart Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main 52003

Landwehr Achim Geschichte des Sagbaren Einfuumlhrung in die historische Diskursanalyse (Histori-sche Einfuumlhrungen 8) Tuumlbingen 2001

Lorenz Chris Konstruktion der Vergangenheit Eine Einfuumlhrung in die Geschichtstheorie Koumlln ua 1997

Maurer Michael (Hg) Aufriss der historischen Wissenschaften 7 Bde Stuttgart 2001-2005

Medick Hans Hausen Karin (Hg) Geschlechtergeschichte und allgemeine Geschichte Herausforde-rungen und Perspektiven Goumlttingen 1998

Mergel Thomas Welskopp Thomas (Hg) Geschichte zwischen Kultur und Gesellschaft Beitraumlge zur Theoriedebatte Muumlnchen 1997

Raulff Ulrich (Hg) Mentalitaumlten-Geschichte Zur historischen Rekonstruktion geistiger Prozesse Berlin 1987

Sarasin Philipp Geschichtswissenschaft und Diskursanalyse Frankfurt am Main 2003

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

11

c) Geschichte der Geschichtswissenschaft

Allgemein Bruch Ruumldiger vom Muumlller Rainer A (Hg) Historikerlexikon Von der Antike bis zum 20 Jahr-

hundert 2 erw und uumlberarb Aufl Muumlnchen 2002

Hardtwig Wolfgang (Hg) Uumlber das Studium der Geschichte Muumlnchen 1990 (Sammlung bdquoklassi-scherldquo Aufsaumltze uumlber das Geschichtsstudium)

Kuumlttler Wolfgang ua (Hg) Geschichtsdiskurs 5 Bde Frankfurt am Main 1993-1999

Middell Matthias Sammler Steffen (Hg) Alles Gewordene hat Geschichte Die Schule der Annales in ihren Texten 1929-1992 Leipzig 1994

Raphael Lutz Geschichtswissenschaft im Zeitalter der Extreme Theorien Methoden Tendenzen von 1900 bis zur Gegenwart Muumlnchen 2003

Reinhardt Volker (Hg) Hauptwerke der Geschichtsschreibung Stuttgart 1997

Smith Bonnie G The Gender of History Men Women and Historical Practice CambridgeMass 2000

Stern Fritz (Hg) Geschichte der Geschichtsschreibung Moumlglichkeiten Aufgaben Methoden Texte von Voltaire bis zur Gegenwart Muumlnchen 1966

Wehler Hans-Ulrich (Hg) Deutsche Historiker 9 Bde Goumlttingen 1971-1982

Ur- und Fruumlhgeschichte Freeden Uta von Schnurbein Siegmar von (Hg) Spuren der Jahrtausende Archaumlologie und Ge-

schichte in Deutschland Stuttgart 2002

Menghin Wilfried Planck Dieter (Hg) Menschen Zeiten Raumlume Archaumlologie in Deutschland Stuttgart 2002

Bahn Paul G Renfrew Colin Archaeology Theories Methods and Practice London 52005

Alte Geschichte Brown Peter Autoritaumlt und Heiligkeit Aspekte der Christianisierung des roumlmischen Reiches Stuttgart

1998 (Spaumltantike)

Finley Moses I Antike und moderne Demokratie Stuttgart 1980

Gehrke Hans-Joachim Zwischen Altertumswissenschaft und Geschichte Standortbestimmung der Alten Geschichte am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts in Schwinge E-R (Hg) Die Wissen-schaft vom Altertum am Ende des 2 Jahrtausends n Chr Stuttgart Leipzig 1995 S 160-197

Houmllkeskamp Karl-Joachim Rekonstruktion einer Republik Die politische Kultur des antiken Rom und die Forschung der letzten Jahrzehnte Muumlnchen 2004 (Republik)

Nippel Wilfried (Hg) Uumlber das Studium der Alten Geschichte Muumlnchen 1993

Mittelalter Borgolte Michael Sozialgeschichte des Mittelalters Eine Forschungsbilanz nach der deutschen Ein-

heit (HZ Beihefte NF 22) Muumlnchen 1996

Goetz Hans-Werner (Hg) Mediaumlvistik im 21 Jahrhundert Stand und Perspektiven der internationa-len und interdisziplinaumlren Mittelalterforschung Muumlnchen 2003

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 12

Goetz Hans-Werner Moderne Mediaumlvistik Stand und Perspektiven der Mittelalterforschung Darm-stadt 1999

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Boumldeker Hans Erich (Hg) Aufklaumlrung und Geschichte Studien zur deutschen Geschichtswissen-

schaft im 18 Jahrhundert Goumlttingen sup21992

Iggers Georg G Geschichtswissenschaft im 20 Jahrhundert Ein kritischer Uumlberblick im internatio-nalen Zusammenhang 2 durchges Aufl Goumlttingen 1996

Jarausch Konrad H Sabrow Martin (Hg) Die historische Meistererzaumlhlung Deutungslinien der deutschen Nationalgeschichte nach 1945 Goumlttingen 2002

Sabrow Martin Das Diktat des Konsenses Geschichtswissenschaft in der DDR 1949-1969 Muumlnchen 2001

Schieder Wolfgang Sellin Volker (Hg) Sozialgeschichte in Deutschland Entwicklungen und Per-spektiven im internationalen Vergleich 4 Bde Goumlttingen 1986-1987

Schulze Winfried Oexle Otto Gerhard (Hg) Deutsche Historiker im Nationalsozialismus Frankfurt am Main 1999

Lateinamerikanische Geschichte Grenz Wolfgang (Hg) Deutschsprachige Lateinamerika-Forschung Institutionen Wissenschaftler

und Experten in Deutschland Oumlsterreich und der Schweiz Neuere Veroumlffentlichungen Frankfurt am Main Vervuert 1993

Holloway Thomas H (Hg) A Companion to Latin American History Malden Blackwell 2008

Martiacuten Acosta Emelina (Hg) Metodologiacutea y nuevas liacuteneas de investigacioacuten de la historia de Ameacuteri-ca Burgos Universidad de Burgos 2001

Sosa Ignacio Hanley Brian Francis Connaughton Historiografiacutea latinoamericana contemporanea Mexico Universidad Nacional Autonoma de Mexico 1999

Osteuropaumlische Geschichte Barber John Soviet Historians in Crisis 1928-1932 (= Studies in Soviet History and Science) Basing-

stoke ua 1981

Baron Samuel H Heer Nancy W (Hg) Windows on the Russian Past Essays on Soviet Histori-ography since Stalin ColumbusOhio 1977

Bohn Thomas M Russische Geschichtswissenschaft von 1880 bis 1905 Pavel N Miljukov und die Moskauer Schule (= Beitraumlge zur Geschichte Osteuropas 25) Koumlln ua 1998

Burleigh Michael Germany Turns Eastwards A Study of Ostforschung in the Third Reich Cam-bridge 1988

Fitzpatrick Sheila Revisionism in Retrospect A Personal View in Slavic Review 673 (2008) S 682-704

Haar Ingo Deutsche ldquoOstforschungrdquo und Antisemitismus in Zeitschrift fuumlr Geschichtswissenschaft 486 (2000) S 485-508

Haar Ingo Historiker im Nationalsozialismus Deutsche Geschichtswissenschaft und der bdquoVolksndashtumskampfldquo im Osten Goumlttingen 2000

Oberlaumlnder Erwin (Hg) Geschichte Osteuropas Zur Entwicklung einer historischen Disziplin in Deutschland Oumlsterreich und der Schweiz 1945-1990 Stuttgart 1992

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

13

II Basisinformationen

1 Basisinformationen (Lexika und Handbuumlcher)

Eine sinnvolle Fragestellung kann nicht ohne Vorkenntnisse entwickelt werden man braucht fuumlr sie ein fundiertes Grund- oder bdquoAssoziationsldquowissen Dieses ist zweifach strukturiert zum einen synchron dh man fragt danach was zeitgleich zu dem untersuchten Phaumlnomen ge-schehen ist und in welcher Beziehung es zu diesen Geschehnissen stand Zum anderen dia-chron dh man fragt danach was vor bzw nach dem untersuchten Phaumlnomen geschah wie es also auf der Zeitachse zu verorten ist Zur Erarbeitung des Kontextwissens dienen vor allem Lexika und Handbuumlcher

a) Lexika und Nachschlagewerke Fachlexika dienen der Erstinformation uumlber einen begrenzten Sachverhalt Man verwendet sie am Anfang der Beschaumlftigung mit einem bislang unvertrauten Gegenstand sowie zur Beseiti-gung von punktuellen Wissensluumlcken die sich im Lauf der Recherchen ergeben Die in einem Lexikonartikel enthaltenen Informationen sind allerdings meist sehr knapp und reichen fuumlr eine vertiefte Beschaumlftigung mit einem Thema nicht aus

Historische Lexika Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL) Hamm 1975ff (httpwwwbautzdebbkl)

Allgemeine deutsche Biographie [ADB] hg v der Historischen Commission bei d Kgl Akademie d Wissenschaften 56 Bde Leipzig 1875-1912 ND Berlin 1967-1971 (Internet httpmdz1bib-bvbde~ndbadb_indexhtml)

Asendorf Manfred ua Geschichte Lexikon der wissenschaftlichen Grundbegriffe Reinbek 1994

Bayer Erich Woumlrterbuch zur Geschichte Begriffe und Fachausdruumlcke 5 neugestaltete u erw Aufl Stuttgart 2003

Deutsches biographisches Archiv Neue Folge bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts Muumlnchen 1989ff (mit Deutschem biographischem Index Zugriff per Microfiche und online)

dtv-Atlas zur Weltgeschichte Karten und chronologischer Abriszlig 2 Bde Muumlnchen 271993

Fischer Lexikon Geschichte aktual u uumlberarb Aufl Frankfurt am Main 2003 (empfehlenswert)

Geschichtliche Grundbegriffe Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland 7 Bde und ein Registerband Stuttgart 1972-1992

Haberkern Eugen Wallach Joseph Friedrich Hilfswoumlrterbuch fuumlr Historiker Tuumlbingen ua 92001

Handwoumlrterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte (HRG) 5 Bde Berlin 1971-1998

Jaumlger Friedrich (Hg) Enzyklopaumldie der Neuzeit bisher 4 Baumlnde Stuttgart 2006

Jordan Stefan Lexikon Geschichtswissenschaft Hundert Grundbegriffe Ditzingen 2002

Lexikon fuumlr Theologie und Kirche (LThK) 11 Bde 3 voumlllig neu bearb Aufl Freiburg 1993-2001

Meyers Taschenlexikon Geschichte 6 Bde Mannheim 21989

Neue deutsche Biographie [NDB] hg v der Historischen Kommission bei d Bayrischen Akademie d Wissenschaften Muumlnchen 1953ff (Internet httpwwwndbbadw-muenchende)

Der Groszlige Ploetz Die Daten-Enzyklopaumldie der Weltgeschichte Daten Fakten Zusammenhaumlnge Koumlln 332002

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 14

Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG) 8 Bde 4 voumlllig neu bearb Aufl Tuumlbingen 1998-2005

Theologische Realenzyklopaumldie (TRE) 36 Bde Berlin ua 1977-2004

Woumlrterbuch Geschichte hg v Konrad Fuchs Heribert Raab Muumlnchen 132002 (fruumlher unter dem Titel bdquodtv-Woumlrterbuch zur Geschichteldquo erschienen breiter als HaberkernWallach)

Ur- und Fruumlhgeschichte Reallexikon der Vorgeschichte Bd 1-14 Berlin 1924-1929

Filip J Enzyklopaumldisches Handbuch zur Ur- und Fruumlhgeschichte 2 Bde Prag 1966

Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA) 2 voumlllig neu bearbeitete Auflage Bd 1ff Berlin New York 1973ff

Alte Geschichte The Oxford Classical Dictionary (OCD) Oxford 31996 Paulyrsquos Realencylopaumldie der classischen Altertumswissenschaft (RE) 68 Bde in zwei Reihen [A-P

und R-Z] Stuttgart bzw Muumlnchen 1893-1999 (absolut grundlegend) Der Kleine Pauly (KlP) 5 Bde Stuttgart Muumlnchen 1964-1975 ND Muumlnchen 1979 Der Neue Pauly (DNP) 16 Bde Stuttgart 1996-2005 Reallexikon fuumlr Antike und Christentum (RAC) Stuttgart 1950ff (auch fuumlr die Antike von Bedeutung)

Mittelalter Dictionary of the Middle Ages (DMA) 8 Bde New York 1982-1989 Die deutsche Literatur des Mittelalters Verfasserlexikon (VLex) Berlin 1978-2001 Supplemente ab

2001 Lexikon des Mittelalters (LexMA) 9 Bde Muumlnchen Zuumlrich 1980-2003 (absolut grundlegend)

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Dewald Jonathan (Hg) Europe 1450 to 1789 6 Bde New York 2004 Enzyklopaumldie der Neuzeit Stuttgart 2006ff Schneiders Werner (Hg) Lexikon der Aufklaumlrung Deutschland und Europa Muumlnchen 1995

Lateinamerikanische Geschichte Alexander Robert J (Hg) Bibliographical Dictionary of Latin American and Caribbean Political

Leaders New York Greenwood Press 1988 Collier Simon ua (Hg) The Cambridge Encyclopedia of Latin America and the Caribbean Cam-

bridge Cambridge University Press 1985 Tenenbaum Barbara A ua (Hg) Encyclopedia of Latin American History and Culture 5 Bde New

York Scribnerrsquos 1996 Velaacutezquez Bonilla Carmela Diccionario de teacuterminos coloniales San JoseacuteCR Editorial de la

Universidad de Costa Rica 2005 Zudem existieren zu allen Staaten Lateinamerikas einzelstaatliche Lexika die in der Reihe ldquoHistorical

Dictionary of [Land]ldquo erschienen sind

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

15

Osteuropaumlische Geschichte Bolšaja sovetskaja ėnciklopedija Bd 1-65 1Auflage Moskva 1926ff

Brown A The Soviet Union A Biographical Dictionary London 1990

Čuguev V The Biographical Dictionary of the Former Soviet Union London ua 1992

Čuguev V ua Kto estrsquo kto v Rossii I byvšem SSSR vydajuščiesja ličnosti byvšego Sovetskogo So-juza Rossii I emigracii Moskva 1994

Enciklopediceskij slovarrsquo Brokgauz I Efron Bd 1-86 Moskva 1890-1907

Kallinikov P Russkij biografičeskij slovarrsquo 20 Bde Moskva 1998-2001

McCauley M Who is Who in Russia since 1900 London ua 1997

Puškarev SG Dictionary of Russian historical terms from the eleventh century to 1917 New Haven 1970

Sovetskaja istoričeskaja ėnciklopedija 16 Bde Moskva 1961-1976

Torke H-J Lexikon der Geschichte Russlands Von den Anfaumlngen bis zur Oktoberrevolution Muumln-chen 1985

The modern encyclopedia of Russian and Soviet history Bd 1-60 Gulf Breeze 1976-2001

Schiffahrtsgeschichte Oxford Encyclopedia of Maritime History 4 Bde New York 2007

Kemp Peter (Hg) The Oxford companion to ships amp the sea Oxford 1976

b) Handbuumlcher und Reihen Handbuumlcher dienen der Information uumlber einen historischen Zusammenhang Im Gegensatz zu Lexika bieten sie eine zusammenhaumlngende Darstellung des Forschungsstandes Ihr Aufbau ist meist chronologisch-geographisch und nicht systematisch Dennoch eignen sie sich zur Erar-beitung der bdquoharten Faktenldquo eines konkreten Themenbereichs was sie auch zu einer wertvol-len Hilfe bei der Vorbereitung auf Pruumlfungen macht

Allgemein Ariegraves Philippe Duby George (Hg) Geschichte des privaten Lebens 5 Bde Frankfurt am Main

1989-1995

Berg Christa ua (Hg) Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte 6 Bde Muumlnchen 1987-1998

Blickle Peter (Hg) Handbuch der Geschichte Europas Stuttgart 2002ff (Einzelbaumlnde beachten)

Cipolla Carlo M Borchardt Knut (Hg) Europaumlische Wirtschaftsgeschichte 5 Bde Stuttgart ua 1976-1980

Duby Georges Perrot Michelle (Hg) Geschichte der Frauen 5 Bde Frankfurt am Main 1993-1995

Fischer Wolfram (Hg) Handbuch der europaumlischen Wirtschafts- und Sozialgeschichte 6 Bde Stutt-gart 1980-1993

Gebhardt Bruno (Hg) Handbuch der deutschen Geschichte 10 voumlllig neu bearb Auflage 24 Bde Stuttgart 2001-2006

Groh Dieter (Hg) Propylaumlen Geschichte Deutschlands 9 Bde Berlin 1983-1995

Henning Friedrich Wilhelm Handbuch der Wirtschafts- und Sozialgeschichte Deutschlands 3 Bde Paderborn ua 1991-1999

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 16

Jaumlger Friedrich ua (Hg) Handbuch der Kulturwissenschaften 3 Bde Stuttgart 2004

Jedin Hubert (Hg) Handbuch der Kirchengeschichte 7 Bde Freiburg ua 1962-1979

Jeserich Kurt A ua (Hg) Deutsche Verwaltungsgeschichte 6 Bde Stuttgart 1983-1988

Koumlbler Gerhard Historisches Lexikon der deutschen Laumlnder Die deutschen Territorien und reichs-unmittelbaren Geschlechter vom Mittelalter bis zur Gegenwart Muumlnchen 61999

Koumlnig Wolfgang (Hg) Propylaumlen Technikgeschichte 5 Bde Berlin 1990-1992

Schieder Theodor (Hg) Handbuch der europaumlischen Geschichte 7 Bde Stuttgart 1968-1992

Wehler Hans-Ulrich (Hg) Moderne deutsche Geschichte Von der Reformation bis zur Vereinigung 12 Bde Frankfurt am Main 1985-1997

Handbuch-Reihen Fischer-Weltgeschichte 36 Bde Frankfurt am Main 1965-83

Oldenbourg Geschichte Lehrbuch (OGL) Muumlnchen 2000ff

Oldenbourg-Grundriszlig der Geschichte (OGG) Muumlnchen (jeweils neueste Auflage benutzen)

Enzyklopaumldie Deutscher Geschichte (EDG) 26 Bde Muumlnchen 1988ff (jeweils neueste Auflage be-nutzen)

Alte Geschichte Aufstieg und Niedergang der Roumlmischen Welt (ANRW) 3 Reihen mit jeweils mehreren Baumlnden Ber-

lin New York 1972ff (httpwwwcsukyedu~raphaelscaifeanrwhtml ndash Index)

The Cambridge Ancient History (CAH) 12 Bde 1923-1939 voumlllige Neubearbeitung seit 1970

Handbuch der Altertumswissenschaft (HdA) begr von Iwan von Muumlller fortgef von Hermann Bengtson Muumlnchen 1885ff (eine Uumlbersicht bei Jaumlger Gerhard Einfuumlhrung in die klassische Phi-lologie Muumlnchen 31989)

Mittelalter The New Cambridge Medieval History 7 Bde Cambridge 1995

Kroeschell Karl Deutsche Rechtsgeschichte Bd 1 bis 1250 Koumlln ua 122008 Bd 2 bis 1650 Koumlln ua 92008 [Bd 3 seit 1650 Koumlln ua 52008]

Fruumlhe Neuzeit Brady Thomas A (Hg) Handbook of European History 1400-1600 Late Middle Ages Renaissance

and Reformation Leiden ua 1994ff

Dewald Jonathan (Hg) Europe 1450 to 1789 6 Bde New York 2004

Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006

Neuere und Neueste Geschichte Aubin Hermann Zorn Wolfgang (Hg) Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte

2 Bde Stuttgart 1971-1976

Huber Ernst Rudolf Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789 8 Bde Stuttgart ua 1957-1991

Ders (Hg) Dokumente zur Deutschen Verfassungsgeschichte im 19 und 20 Jahrhundert 4 Bde und ein Registerband Stuttgart 31978-1992

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

17

Koumlbler Gerhard Historisches Lexikon der deutschen Laumlnder Die deutschen Territorien und reichs-unmittelbaren Geschlechter vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 uumlberarb u erg Aufl Muumlnchen 2007

Koumlnig Wolfgang (Hg) Propylaumlen Technikgeschichte 5 Bde Berlin 1990-1992

Schieder Theodor (Hg) Handbuch der europaumlischen Geschichte 7 Bde Stuttgart 1968-1992

Lateinamerikanische Geschichte Bernecker Walther ua (Hg) Handbuch der Geschichte Lateinamerikas 3 Bde Stuttgart Klett-

Cotta 1992-1996

Bethell Leslie (Hg) The Cambridge History of Latin America 11 Bde Cambridge ua Cambridge University Press 1984-1995

Bulmer-Thomas Victor ua (Hg) The Cambridge Economic History of Latin America 2 Bde Cam-bridge Cambridge University Press 2006

Trigger Bruce G (Hg) The Cambridge History of the Native Peoples of the Americas 3 Bde Cam-bridge ua Cambridge University Press 1996-2000

Osteuropaumlische Geschichte Haumann Heiko Geschichte Ruszliglands Zuumlrich 22003

Hellmann Manfred ua (Hg) Handbuch der Geschichte Russlands Bd1-6 Stuttgart 1981-2004

Kappeler Andreas Russische Geschichte Muumlnchen 1997

Stoumlkl Guumlnther Russische Geschichte Von den Anfaumlngen bis zur Gegenwart Stuttgart 1965

The Cambridge History of Russia Bd 1-3 Cambridge 2006

Torke H-J Einfuumlhrung in die Geschichte Russlands Muumlnchen 1997

Fachdidaktik Bergmann Klaus ua (Hg) Handbuch der Geschichtsdidaktik Seelze-Velber 51997

Mayer Ulrich ua (Hg) Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht SchwalbachTs 2004

Pandel Hans-Juumlrgen Schneider Gerhard (Hg) Handbuch Medien im Geschichtsunterricht Schwal-bachTs 1999

c) Atlanten Groszliger historischer Weltatlas 4 Bde Muumlnchen 1978-1996

Barrington Atlas of the Greek and Roman World unter Mitwirkung zahlreicher Wissenschaftler hg v Richard A Talbert Princeton Oxford 2000

Putzger Historischer Weltatlas Berlin 1032002

Daruumlber hinaus gibt es etliche regionalhistorische Atlanten und thematische Kartenwerke

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 18

2 Ausgewaumlhlte Uumlberblicksdarstellungen

Ur- und Fruumlhgeschichte (In Klammern Epochen- Themeneingrenzung) Beilke-Voigt I Das Opfer im archaumlologischen Befund Studien zu den sog Bauopfern kultischen

Niederlegungen und Bestattungen in ur- und fruumlhgeschichtlichen Siedlungen Norddeutschlands und Daumlnemarks RahdenWestfalen 2006 (Bauopfer)

Biel J Rieckhoff S Die Kelten in Deutschland Stuttgart 2001 (Vorroumlmische Eisenzeit Hallstatt-zeit Lategravenezeit)

Brather S Ethnische Interpretationen in der fruumlhgeschichtlichen Archaumlologie Berlin 2004 (Ethni-sche Deutung)

Burmeister St Muumlller-Scheeszligel N Soziale Gruppen - kulturelle Grenzen Muumlnster 2006 (Sozialge-schichte aus archaumlologischer Perspektive)

Fassbinder Stefan Wallfahrt Andacht und Magie Religioumlse Anhaumlnger und Medaillen in Beitraumlge zur neuzeitlichen Froumlmmigkeitsgeschichte Suumldwestdeutschlands aus archaumlologischer Sicht (Zeit-schrift fuumlr Archaumlologie des Mittelalters Beiheft 18) Bonn 2003 (Mittelalter Fruumlhe Neuzeit)

Fluumleler Marianne ua (Hg) Stadtluft Hirsebrei und Bettelmoumlnch Die Stadt um 1300 Stuttgart 1992 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

Hinz H-M Wieczorek A (Hg) Europas Mitte um 1000 Beitraumlge zur Geschichte Kunst und Ar-chaumlologie Bd 1 Stuttgart 2000 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

Jockenhoumlvel A Kubach W Bronzezeit in Deutschland Stuttgart 1994 (Bronzezeit)

Jungklaus Bettina Die anthropologische Bearbeitung der Skelette vom fruumlhneuzeitlichen Pauli-Friedhof der Brandenburger Neustadt in Archaumlologische Untersuchungen in der Neustadt Bran-denburg Brandenburg 1998 S85-94 (Neuzeit)

Lohrke B Kinder in der Merowingerzeit Graumlber von Maumldchen und Jungen in der Alemannia Rah-denWestfalen 2004 (Voumllkerwanderungszeit Fruumlhes Mittelalter)

Luumlning J Steinzeitliche Bauern in Deutschland Die Landwirtschaft im Neolithikum Bonn 2000 (Steinzeit)

Muumlller-Wille M ua Fruumlhstaumldtische Zentren der Wikingerzeit und ihr Hinterland Stuttgart 2002 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

Neumeister-Taroni B Rippmann D (Hg) Gesellschaft und Ernaumlhrung um 1000 Eine Archaumlologie des Essens Vevey 2000 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

Owen Linda R ua Von der Geburt bis zum Tode Individuelle und gesellschaftliche Dimensionen von Alter und Geschlecht in der Urgeschichte Konferenzband HU Berlin 2004 Berlin 2004 S143-520 (Gender)

Stiegemann C Wemdorf M (Hg) Kunst und Kultur in der Karolingerzeit Mainz 1999 (Voumllker-wanderungszeit Fruumlhes Mittelalter)

Voumllling Th Germanien an der Zeitenwende Studien zum Kulturwandel beim Uumlbergang von der vor-roumlmischen Eisenzeit zur aumllteren roumlmischen Kaiserzeit in der Germania Magna Oxford 2005 (Rouml-mische Kaiserzeit)

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

19

Alte Geschichte Bleicken Jochen Die athenische Demokratie 4 voumlllig uumlberarb und wesentl erw Aufl Paderborn

1995

Ders Die Verfassung der Roumlmischen Republik Grundlagen und Entwicklung Paderborn 82000

Ders Verfassungs- und Sozialgeschichte des Roumlmischen Kaiserreiches 2 Bde Paderborn 81995

Dahlheim Werner Die Antike Griechenland und Rom von den Anfaumlngen bis zur Expansion des Is-lam Paderborn 62002

Kloft Hans Die Wirtschaft der griechisch-roumlmischen Welt Eine Einfuumlhrung Darmstadt 1992

Meier Christian Res publica amissa Eine Studie zu Verfassung und Geschichte der spaumlten roumlmischen Republik Frankfurt am Main 31997

Die Oldenbourg-Grundrisse (Muumlnchen) fuumlr die Gebiete der griechischen und roumlmischen Geschichte enthalten am Schluszlig ausfuumlhrliche Uumlbersichten uumlber die wichtigen Quellen und besonders zu beach-tende wissenschaftliche Literatur

Schuller Wolfgang Griechische Geschichte 5 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen 2002 Gehrke Hans-Joachim Geschichte des Hellenismus 3 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen 2003 Bleicken Jochen Geschichte der Roumlmischen Republik Muumlnchen 62004 Dahlheim Werner Geschichte der Roumlmischen Kaiserzeit 3 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen

2003 Martin Jochen Spaumltantike und Voumllkerwanderung Muumlnchen 42001 Schreiner Peter Byzanz Muumlnchen 21994

Mittelalter Pohl Walter Die Voumllkerwanderung Eroberung und Integration Stuttgart ua 2002

Angenendt Arnold Das Fruumlhmittelalter Die abendlaumlndische Christenheit von 400-900 Stuttgart 32001

Geary Patrick J Die Merowinger Europa vor Karl dem Groszligen Muumlnchen 22004

Althoff Gerd Die Ottonen Koumlnigsherrschaft ohne Staat 2 erw Aufl Stuttgart 2005

Boshof Egon Die Salier 4 aktual Aufl Stuttgart 2000

Engels Odilo Die Staufer 7 uumlberarb u erg Aufl Stuttgart 2000

Mayer Hans E Geschichte der Kreuzzuumlge 9 verb Aufl Stuttgart 2000

Schulze Hans K Grundstrukturen der Verfassung im Mittelalter 3 Bde Stuttgart 199098

McCormick Michael Origins of European Economy Communications and Commerce AD 300-900 Cambridge 2001

Flasch Kurt Das philosophische Denken im Mittelalter von Augustinus bis Macchiavelli Stuttgart 22000 (grundlegende Einfuumlhrung)

Lindberg David C Von Babylon bis Bestiarium Die Anfaumlnge des abendlaumlndischen Wissens Stutt-gart ua 1994 (gut und umfassend)

Bumke Joachim Houmlfische Kultur Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter Neuausgabe in einem Band Muumlnchen 102002

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Duumllmen Richard van Kultur und Alltag in der Fruumlhen Neuzeit 3 Bde Muumlnchen sup21999

Greyerz Kaspar von Religion und Kultur Europa 1500-1800 Goumlttingen 2000

Muumlnch Paul Lebensformen in der Fruumlhen Neuzeit Frankfurt am Main 1992

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 20

Nipperdey Thomas Deutsche Geschichte

Bd 1 1800-1866 Buumlrgerwelt und starker Staat Muumlnchen 1983 Bd 21 1866-1918 Arbeitswelt und Buumlrgergeist Muumlnchen 1990 Bd 22 1866-1918 Machtstaat vor der Demokratie Muumlnchen 1992 Stollberg-Rilinger Barbara (Hg) Einfuumlhrung in die Fruumlhe Neuzeit online in httpwwwuni-

muensterdeFNZ-Online 2003 (Stand 1292007)

Wehler Hans-Ulrich Deutsche Gesellschaftsgeschichte

Bd 1 Vom Feudalismus des Alten Reiches bis zur defensiven Modernisierung der Reformaumlra 1700-1815 Muumlnchen 31996

Bd 2 Von der Reformaumlra bis zur industriellen und politischen bdquoDeutschen Doppelrevolutionldquo 1815-184549 Muumlnchen 42005

Bd 3 Von der bdquoDeutschen Doppelrevolutionldquo bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges 1849-1914 Muumlnchen 21995

Bd 4 Vom Beginn des Ersten Weltkriegs bis zur Gruumlndung der beiden deutschen Staaten 1914-1949 2 durchges Aufl Muumlnchen 2003

Bd 5 Von der Gruumlndung der beiden deutschen Staaten bis zur Vereinigung 1949-1991 Muumlnchen [erscheint ca 2007]

Winkler Heinrich August Der lange Weg nach Westen

Bd 1 Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Repu-blik Muumlnchen 52002

Bd 2 Deutsche Geschichte vom bdquoDritten Reichldquo bis zur Wiedervereinigung Muumlnchen 52002 Zedler Johann Heinrich Grosses vollstaumlndiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Kuumlnste

64 Bde Leipzig Halle 1732-1750 2 photomechan Nachdruck Graz 1994-1999 auch in httpwwwzedler-lexikonde

Lateinamerikanische Geschichte Andreo Garcia Juan Guardia Sara Beatriz (Hg) Historia de las mujeres en Ameacuterica Latina Murcia

Universidad de Murcia 2002

Bakewell Peter A History of Latin America 1450 to the Present MaldenMA Oxford Blackwell Publishing sup22006

Buisson Inge Schottelius Herbert Die Unabhaumlngigkeitsbewegungen in Lateinamerika 1788-1926 Stuttgart Klett-Cotta 1980

Chasteen John C Americanos Latin Americarsquos struggle for independence Oxford Oxford Univer-sity Press 2008

Chasteen John C Born in blood and fire A concise history of Latin America New York Norton 2006

Koumlnig Hans-Joachim Kleine Geschichte Lateinamerikas Stuttgart Reclam 2006

Leoacuten Portilla Miguel Saacutenchez-Albornoz Nicolaacutes (Hg) Ameacuterica Latina en la eacutepoca colonial 2 Bde Barcelona Criacutetica 2003

Morant Isabel (Hg) Historia des las Mujeres en Espantildea y Ameacuterica Latina 4 Bde Madrid Editorial Caacutetedra 2005-2006

Pietschmann Horst Die staatliche Organisation des kolonialen Iberoamerika Stuttgart Klett-Cotta 1980

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

21

Skidmore Thomas E Smith Peter H (Hg) Modern Latin America New York Oxford University Press 2005

Zur Nationalgeschichte einzelner Laumlnder Lateinamerikas sei auf folgende Reihen verwiesen ldquoKleine Geschichte helliprdquo aus dem Beck Verlag (Beckrsquosche Reihe) und ldquoA Concise History helliprdquo aus dem Ver-lag Cambridge University Press

Osteuropaumlische Geschichte Altrichter H Kleine Geschichte der Sowjetunion 1917-1991 Muumlnchen 2001

Abramov LV ua Istorija Rossii Bd 1-3 Moskva 1993

Alpern Engel Barbara Women in Russia 1700-2000 Cambridge 2004

Billington JH The Icon and the Axe An Interpretative History of Russian Culture New York 1966

Goehrke Carsten Russischer Alltag Bd 1-3 Zuumlrich 2003-2005

Hildermeier M Die Sowjetunion 1917-1991 (OGG 31) Muumlnchen 2001

Houmlsch E Geschichte Russlands Vom Kiever Reich bis zum Zerfall des Sowjetimperiums Stuttgart ua 1996

Hosking Geoffrey A Russia People and Empire 1552-1917 London 1997

Kappeler Andreas Russland als Vielvoumllkerreich Entstehung ndash Geschichte ndash Verfall Muumlnchen 1992

Ključevskij VO Geschichte Russlands Bd 1-4 Stuttgart 1925-1926

Mironov BN Socialrsquonaja istorija Rossii perioda imperii (XVIII- načalo XX v) 2 Bde St Peters-burg 1999

Nolte H-H Kleine Geschichte Russlands Stuttgart 1998

Schmidt C Russische Geschichte 1547-1917 (OGG 33) Muumlnchen 2003

Solovrsquoev SM Istorija Rossii s drevnejšich vremen Bd 1-15 Moskva 1960-1966

Stoumlkl Guumlnther Russische Geschichte von den Anfaumlngen bis zur Gegenwart Stuttgart 51990

Schiffahrtsgeschichte Heidbrink Ingo bdquoDeutschlands einzige Kolonie ist das Meerldquo Die Hochseefischerei und die Fische-

reikonflikte des 20 Jahrhunderts Hamburg 2004

Kiedel Klaus-Peter Kuumlstenschiffer Alltag auf Motorseglern Kuumlmos und Containerfeedern Hamburg 1966

Kiedel Klaus-Peter Arbeitsplatz Schiff 100 Jahre See-Berufsgenossenschaft 1887-1987 Hamburg 1987

Kludas Arnold Die Geschichte der deutschen Passagierschiffahrt Hamburg 1986

Scholl Lars U Deutsche Marinemalerei 1830-2000 Helgoland 2002

Schulze-Wegner Guntram Deutschland zur See 150 Jahre Marinegeschichte im Auftrag des Deut-schen Marine-Instituts hrsg bearb und erw von Heinrich Walle Mit einer Zusammenfassung von Michael Salewski Hamburg 1988

Winterhoff Edmund Walfang in der Antarktis (Schriften des Deutschen Schiffahrtsmuseums 4)

Oldenburg 1974

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 22

III Materialbeschaffung

1 Bibliographieren

Zur intensiven Beschaumlftigung mit einem Thema reichen Lexika und Handbuumlcher nicht aus vielmehr muszlig auch die einschlaumlgige Spezialliteratur herangezogen werden Die Technik die relevante Literatur zu einem bestimmten Themenbereich zu finden wird bdquoBibliographierenldquo genannt Ohne eine klare Fragestellung und ein bereits vorhandenes Uumlberblickswissen uumlber den Untersuchungsgegenstand wuumlrde man sich jedoch in der Menge der Literatur verlieren Grundsaumltzlich unterscheidet man zwei Arten des Bibliographierens das unsystematische und das systematische Bibliographieren

a) Systematisches Bibliographieren Die Grundlage des systematischen Bibliographierens sind abgeschlossene und laufende Bib-liographien Bibliothekskataloge und Fachdatenbanken die bibliographischen Beilagen der neuesten Jahrgaumlnge der einschlaumlgigen Zeitschriften sowie Quellensammlungen Die Auswer-tung relevanter Bibliographien ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Literaturrecherche de-ren Aufgabe darin besteht die vorhandenen Quellen- und Literaturangaben sowie die aktuel-len Publikationen zu einem Thema moumlglichst vollstaumlndig zu erfassen

b) Unsystematisches Bibliographieren Bei diesem Weg geht man von einschlaumlgigen Lexikon- und Handbuchartikeln aber auch von Monographien und Aufsaumltzen aus die einem etwa uumlber die Literaturliste eines Seminars in die Haumlnde gefallen sind Deren Literaturverzeichnisse wertet man aus und gelangt so in einer Art Schneeballsystem Schritt fuumlr Schritt zu einer umfangreichen Literaturliste Diese Art des Vor-gehens birgt jedoch mehrere gravierende Nachteile in sich - Die bdquoTrefferldquo sind mehr oder weniger zufaumlllig Es besteht die Gefahr daszlig Sie zentrale Ti-

tel uumlbersehen - Die so entstandene Literaturliste ist unvollstaumlndig Vor allem die neueste Literatur fehlt

da man bdquoruumlckwaumlrtsldquo bibliographiert Titel die nach den bdquoausgeschlachtetenldquo Werken er-schienen sind entgehen Ihnen Insbesondere die in Zeitschriften und Sammelbaumlnden pub-lizierten Aufsaumltze sind so kaum zu finden

- Auf diese Weise treffen die Autoren dieser bdquoausgeschlachtetenldquo Werke die Literaturaus-wahl fuumlr Sie ndash denn was diese nicht beruumlcksichtigt haben entgeht somit auch Ihnen

c) Bibliographische Hilfsmittel und Bibliographien Eine Bibliographie ist ein Buch oder eine Datenbank in dem bzw der andere Buumlcher oder Aufsaumltze verzeichnet werden Es gibt Bibliographien fuumlr die gesamte Geschichtswissenschaft aber auch fuumlr einzelne Epochen Bereiche Regionen oder historische Teildisziplinen Man unterscheidet grundsaumltzlich zwischen abgeschlossenen und laufenden (dh in der Regel jaumlhr-lich erscheinenden) Bibliographien

Bibliographische Hilfsmittel Baumgart Winfried Buumlcherverzeichnis zur deutschen Geschichte Hilfsmittel Handbuumlcher Quellen

Muumlnchen 142001 (gut zum Einstieg aber die Kulturgeschichte fehlt)

Feldmann Reinhard Schulze Klaus Wie finde ich Literatur zur Geschichte Berlin 31995

Kernchen Hans-Juumlrgen Kernchen Dagmar (Hg) Tokol-Weitzel Handbuch der bibliographischen Nachschlagewerke 2 Bde Frankfurt am Main 61984

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

23

Spezialbibliographien zur Zeitschriftenliteratur Poolersquos Index of Periodical Literature (1802-1907) GloucesterMA 1963

Index deutschsprachiger Zeitschriften 1750-1815 (Zeitschriftenindex) 10 Bde Goumlttingen 1997 (auch auf Microfiche)

Internationale Bibliographie der Zeitschriftenliteratur aus allen Gebieten des Wissens (IBZ) Osna-bruumlck 1965ff (bis 1983 als Druckausgabe danach als Datenbank online zugaumlnglich)

Bibliographie der deutschen Zeitschriftenliteratur mit Einschluszlig von Sammelwerken Leipzig 1896-1944 194748-1964

Bibliographie der fremdsprachigen Zeitschriftenliteratur Leipzig 1911-1964

Bibliographien fuumlr die Geschichtswissenschaft Historical Abstracts Bibliography of Historical Sciences Santa Barbara 1955ff (ausschlieszliglich Zeit-

schriftenliteratur jeweils mit kurzer Inhaltsangabe daher besonders nuumltzlich auch als CD-ROM erhaumlltlich)

Historische Bibliographie hg v der Arbeitsgemeinschaft auszligeruniversitaumlrer Forschungseinrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland Muumlnchen 1987ff (jaumlhrlich erscheinend auch als Datenbank unter den Fachdatenbanken der SuUB verfuumlgbar)

Internationale Bibliographie der Rezensionen geistes- und sozialwissenschaftlicher Literatur (IBR) Osnabruumlck 1969ff (hier finden Sie Rezensionen zu der fuumlr Sie relevanten Literatur als Datenbank unter den Fachdatenbanken der SuUB online verfuumlgbar ab 1985)

Jahresberichte fuumlr deutsche Geschichte Berlin 1927ff (httpjdgdbbbawdecgi-binjdg)

Alte Geschichte Lrsquoanneacutee philologique (LPh) Bibliographie critique et analytique de lrsquoantiquiteacute greacuteco-latine (fondeacutee

par J Marouzeau) Paris 1928ff (maszliggebliche laufende Bibliographie)

Dyabola DYnamisch Anwachsende DatenBank zu den Objekten und zur Literatur der Altertums- und Kunstwissenschaften (httpwwwdyabolade)

Gnomon Kritische Zeitschrift fuumlr die gesamte klassische Altertumswissenschaft Muumlnchen 1925ff (httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonmanualindexhtml ndash Gnomon Bibliographische Da-tenbank die letzten drei Jahrgaumlnge sind frei verfuumlgbar)

Mittelalter Heit Alfred Voltmer Ernst Bibliographie zur Geschichte des Mittelalters Muumlnchen 1997 (hervor-

ragendes Hilfsmittel zur ersten bibliographischen Annaumlherung an ein Thema)

International Medieval Bibliography (IMB) Leeds 1968ff (enthaumllt Beitraumlge zu Zeitschriften und Sammelbaumlnden (= unselbstaumlndige Schriften) jedoch kaum Monographien auch als Datenbank on-line zugaumlnglich) (nur aus dem Campus-Netz)

Medioevo latino (ML) Bollettino bibliografico della cultura europea dal secolo VI al XIII Florenz 1980ff (ausfuumlhrlichste Mittelalterbibliographie mit leichtem Zugang zu mittelalterlichen Autoren)

Monumenta Germaniae Historica wwwmghde (Katalog der groumlszligten Spezialbibliothek zum Mittelal-ter enthaumllt auch unselbstaumlndige Literatur)

Regesta imperii wwwregesta-imperiide

Fruumlhe Neuzeit Bibliographie annuelle de lrsquohistoire de France

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 24

Iacutendice histoacuterico espantildeol httpwwwubesspubcolecc315htm

Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 16 und 17 Jahrhunderts httpwwwvd16de httpwwwvd17de

Neuere und Neueste Geschichte Bibliographie zur Zeitgeschichte Beilage der Vierteljahrshefte fuumlr Zeitgeschichte Stuttgart 1990ff

(erfaszligt auch die Zeitschriftenliteratur unverzichtbar fuumlr alle Themen aus dem 20 Jahrhundert)

Heimpel Hermann Geuss Herbert (Hg) Dahlmann-Waitz Quellenkunde der deutschen Geschichte Bibliographie der Quellen und Literatur zur deutschen Geschichte Bd 1ff Stuttgart 101969ff (grundlegende abgeschlossene Bibliographie zur deutschen Geschichte)

Jahresberichte fuumlr Deutsche Geschichte Berlin 1925-193940 fortgefuumlhrt als Jahresberichte fuumlr Deut-sche Geschichte Neue Folge Berlin 1949ff (als Datenbank online verfuumlgbar)

Ruck Michael Bibliographie zum Nationalsozialismus Koumlln 22000 (auch als CD-ROM)

Vogelsang Thilo Auerbach Hellmuth (Hg) Bibliographie zur Zeitgeschichte 1953-1980 4 Bde und ein Ergaumlnzungsband Muumlnchen 1982-1991

Wehler Hans-Ulrich Bibliographie zur neueren deutschen Sozialgeschichte 1500-1991 Muumlnchen 1993

Lateinamerikanische Geschichte Bibliografiacutea histoacuterica mexicana publicacioacuten anual del Centro de Estudios Histoacutericos Meacutexico El

Colegio de Meacutexico 1967-1993 (1996)

Handbook of Latin American Studies A selective and annotated guide to recent publications in art history language literature music and philosophy Austin 1947 ff (online verfuumlgbar unter httplcweb2locgovhlas)

Osteuropaumlische Geschichte Crowther Peter A (Hg) A Bibliography of Works in English on Early Russian History to 1800 Ox-

ford 1969

Drobižev VZ (Hg) Sovetskoe obščestvo v vospominanijach i dnevnikach Moskva 1990

European Bibliography of Slavic and East European Studies Bibliographie europeacuteenne des travaux sur lrsquoex-URSS et lrsquoEurope de lrsquoEst httpebseesstaatsbibliothek-berlindeinstitutionsphp

International Bibliography of Pre-Petrine Russia Early Ukraine and the Russian Territories und Pol-ish-Lituanian Rule hg v Osteuropa-Institut Muumlnchen Muumlnchen 1993ff

Lubitz Wolfgang (Hg) Trotsky Bibliography List of Separately Published Titles Periodical Articles and Titels in Collection Treating LD Trotsky and Trotskyism Muumlnchen 1982

McNeal Robert H (Hg) Guide to the Decisions of the Communist Party of the Soviet Union 1917-1967 (Ukazatelrsquo rešenij Kommunističeskoj partii Sovetskogo Sojuza 1917-1967) Toronto 1972

McNeal Robert H Stalinrsquos Works An Annotated Bibliography StanfordCal 1967

Metzger Wolfgang Bibliographie deutschsprachiger Sowjetunion ndash Reiseberichte ndash Reportagen und Bildbaumlnde 1917-1990 Wiesbaden 1991

Meyer Klaus Bibliographie zur osteuropaumlischen Geschichte Verzeichnis der zwischen 1939 und 1964 veroumlffentlichten Literatur in westeuropaumlischen Sprachen zur osteuropaumlischen Geschichte bis 1945 Berlin 1972

Osteuropa-Jahresbibliographie (1994ff) Muumlnchen 1995ff

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Russia and the Soviet Union A Bibliographic Guide to Western-Language Publications hg v Paul L Horecky ChicagoIll London 1965

Russia USSR compiled by Lesley Pitman Oxford sup21994

Rustemeyer Angela Siebert Diana (Hg) Alltagsgeschichte der unteren Schichten im Russischen Reich (1861-1914) Kommentierte Bibliographie zeitgenoumlssischer Titel und Bericht uumlber die For-schung (= Quellen und Studien zur Geschichte des oumlstlichen Europa 46) Stuttgart 1997

The American Bibliography of Slavic and East European Studies (erscheint jaumlhrlich seit 1972)

Vifaost Virtuelle Fachbibliothek Osteuropa Das Wissenschaftsportal fuumlr die Laumlnder Ost- Ostmittel- und Suumldosteuropas httpwwwvifaostde

Zajončkovskij PA (Hg) Istorija dorevoljucionnoj Rossii v dnevnikach i vospominanijach Annoti-rovannyj ukazatellsquo knig i publikacij v žurnalach 4 Bde Moskau 1976-1983

Zorin L Soviet Prisons and Concentration Camps An Annotated Bibliography NewtonvilleMass 1980

Schiffahrtsgeschichte May Jutta Die bdquoDocumenta Maritima Heberleinldquo und verwandte Bestaumlnde im Deutschen Schif-

fahrtsmuseum Hamburg 1996

Rahn Werner (Hg) Deutsche Marinen im Wandel Vom Symbol nationaler Einheit zum Instrument internationaler Sicherheit Muumlnchen 2005

2 Titelaufnahme (bibliographische Angaben)

Achten Sie beim Sammeln von Literatur stets darauf die bibliographischen Angaben der von Ihnen gefundenen Werke vollstaumlndig aufzunehmen und notieren Sie sich nach Moumlglichkeit auch deren Signaturen in der Bibliothek ndash anderenfalls muumlssen Sie spaumlter nochmals danach suchen Die Vollstaumlndigkeit der bibliographischen Angaben ist notwendig um Ihre Angaben uumlberpruumlfbar zu machen Grundsaumltzlich wird zwischen selbstaumlndigen und unselbstaumlndigen Schriften unterschieden Selbstaumlndige Schriften erscheinen unter dem Namen ihres Autors oder Herausgebers (Monographien Sammelbaumlnde) Unselbstaumlndige Schriften sind Aufsaumltze in Zeitschriften oder Sammelbaumlnden sowie Beitraumlge in Katalogen oder Lexika minus Die Namen von Verfassern und Herausgebern sind einheitlich anzugeben (entweder die

Vornamen aller Autoren immer abkuumlrzen oder immer ausschreiben auch zweite Vorna-men einheitlich behandeln)

minus Hat ein Werk mehr als zwei Autoren oder Herausgeber wird nur der erste genannt und mit dem Zusatz bdquoualdquo versehen die Trennung der Namen erfolgt durch Kommata

minus Titel und Untertitel sind ebenfalls ungekuumlrzt aufzunehmen (und zwar in der originalen Or-thographie) dazu kommen die Angaben von Erscheinungsort und -jahr Dagegen ist es im Deutschen nicht uumlblich den Verlag anzufuumlhren

minus Fehlen die Angaben von Verlagsort und -jahr (etwa bei aumllteren oder im Selbstverlag er-schienenen Schriften) wird dies durch die Abkuumlrzungen bdquooOldquo (ohne Ort) bzw bdquooJldquo (ohne Jahr) kenntlich gemacht Ist das Erscheinungsjahr erschlieszligbar (etwa aus dem Co-pyright-Vermerk oder aus dem Vorwort) wird es in eckige Klammern gesetzt Beispiel Berlin [1926]

minus In ganz seltenen Faumlllen kann die Angabe des Verfassers fehlen In Analogie zum Fehlen von Ort und Jahr wird dies mit bdquooVldquo (ohne Verfasser) gekennzeichnet

minus Wichtig Bibliographische Angaben beginnen mit einem Groszligbuchstaben und enden mit einem Punkt

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 26

Beispiele

Monographien (= Einzeluntersuchungen) Name Vorname (oder Initial) Titel Untertitel Anzahl der Baumlnde Auflage (wenn aussagekraumlf-

tig) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (bei Neudruck auch urspruumlnglicher Erscheinungsort und -jahr)

Vester Michael ua Soziale Milieus im gesellschaftlichen Strukturwandel Zwischen Integration und Ausgrenzung Koumlln 1993

- Adelstitel Berufsbezeichnungen geistliche Titulaturen und Bezeichnungen aumlhnlicher Art werden bei der Ansetzung von Namen nicht beruumlcksichtigt

- Praumlpositionen Artikel oder unverschmolzene Praumlposition und Artikel stehen hinter dem Vorna-men Steinen Wolfram von den

- mehrere Titel desselben Autors Name abkuumlrzen mit Ders oder Dies - Auflagen werden angegeben vor dem Erscheinungsort (incl Zusaumltzen wie verbessert uumlberarbeitet

erweitert) 3 verb Aufl Stuttgart 2001 bzw bei unveraumlndertem Nachdruck hochgestellt vor dem Erscheinungsjahr Berlin 22006

- Zwei unterschiedliche Verlagsorte werden durch ein Komma getrennt bei mehr als zwei Ver-lagsorten nennen Sie jeweils nur den ersten und kuumlrzen danach mit ua ab

- Bei Hochschulschriften wird die Art der Qualifikationsschrift (zB Diss Muumlnchen oder Habil Berlin) und die Universitaumlt genannt

- Da einige Ortsnamen auf der Landkarte mehrfach vorkommen ist es uumlblich bei manchen ameri-kanischen Verlagsorten den dazugehoumlrigen Bundesstaat zu nennen (in Abkuumlrzung) zB Cam-bridgeMass (Cambridge im Bundesstaat Massachusetts im Unterschied zur englischen Stadt Cambridge) Dies kann auch bei sehr abseitigen Verlagsorten der Fall sein zB Gulf BreezeFl Verlagsort und Bundesstaat werden durch einen Schraumlgstrich getrennt

Monographien innerhalb einer Schriftenreihe Name Vorname Titel Untertitel (Reihentitel Band) Erscheinungsort Erscheinungsjahr

Muumlller Winfried Schulpolitik in Bayern im Spannungsfeld von Kultusbuumlrokratie und Besatzungs-macht 1945-1949 (Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte 36) Muumlnchen ua 1995

Koumlrperschaften als Herausgeber eines Bandes Titel Untertitel hg v Koumlrperschaft Verein oauml Erscheinungsort Erscheinungsjahr

Jenseits der Norm Auseinandersetzung mit dem Grabmal hg v Zentralinstitut und Museum fuumlr Se-pulkralkultur Kassel 1997

Bei Angabe eines einzelnen Aufsatzes aus einem solchen Band

Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Titel Untertitel hg v Koumlrperschaft Verein oauml Erscheinungsort Erscheinungsjahr Seitenzahlen x-y

Soumlrries Reiner Mit dem Anstaltszweck (nicht) vereinbar in Jenseits der Norm Auseinandersetzung mit dem Grabmal hg v Zentralinstitut und Museum fuumlr Sepulkralkultur Kassel 1997 S 11-15

Aufsaumltze in Zeitschriften und Sammelbaumlnden Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Titel der Zeitschrift (oft abgekuumlrzt) Band-

zahl (Jahr) Seitenzahlen x-y

Meier Mischa Funktionen und Bedeutung antiker Gruselgeschichten Zur Erschlieszligung einer bisher vernachlaumlssigten Quellengruppe in Gymnasium 110 (2003) S 237-258

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Name Vorname (Hg) Titel des Sammel-bandes Erscheinungsort Erscheinungsjahr Seitenzahlen x-y

Hartung Wolfgang Gesellschaftliche Randgruppen im Spaumltmittelalter Phaumlnomen und Begriff in Kirchgaumlssner Bernhard Reiter Fritz (Hg) Staumldtische Randgruppen und Minderheiten (Stadt in der Geschichte 13) Sigmaringen 1986 S 49-114

- Komplette Sammelbaumlnde Kataloge Aufsatzsammlungen eines Autors uauml werden wie eine Mo-nographie angegeben

- Gaumlngige Zeitschriften werden nur abgekuumlrzt genannt zB HZ (= Historische Zeitschrift) - Heftnummern (einzufuumlgen nach der Bandnennung) werden nur genannt wenn jedes Heft einzeln

paginiert ist - Nicht nennen Herausgeber der Zeitschrift Verlag oder Erscheinungsort - Abkuumlrzungen von Zeitschriften zur Alten Geschichte nach Lrsquoanneacutee philologique fuumlr das Mittelal-

ter nach dem Lexikon des Mittelalters fuumlr die Neuzeit nach der HZ - Lit Leistner Otto Becker Heike ITA Internationale Titelabkuumlrzungen von Zeitschriften Zei-

tungen wichtigen Handbuumlchern Woumlrterbuumlchern Gesetzen Institutionen usw 3 Bde 7 erw Aufl Osnabruumlck 1997

Akademieschriften Name Vorname Titel Untertitel in Art der Veroumlffentlichung abgekuumlrzt (zB

SB=Sitzungsberichte Abh=Abhandlung) Name der Institution (incl Untergliederung zB Kl=Klasse) Bandnummer (Jahr) Seitenangabe x-y

Meyer Ernst Untersuchungen zur Geschichte des Zweiten Punischen Krieges in SB Preuss Akad d Wiss phil-hist Kl 37 (1913) S 688-714

Lexikonartikel Name Vorname sv Stichwort (= Lemma) in Name des Lexikons (bzw gaumlngige Abkuumlrzung)

Bandnummer (Erscheinungsjahr) Spalten-Seitenangabe x-y

Hug August sv Salutatio in RE I A 2 (1920) Sp 2060-2072

Thyen Hartwig sv Johannesevangelium in TRE 17 (1988) S 200-225

- Es sind nur Fachlexika zitierfaumlhig deren Artikel Autorennennungen aufweisen also nicht bdquoDer groszlige Brockhausldquo und auch nicht httpwwwwikipediade

- Lexikonartikel werden durch den Zusatz bdquosvldquo (= sub verbo) vor dem Titel gekennzeichnet - Lexikonartikel werden auch in den Anmerkungen immer in der vollstaumlndigen Form angegeben

Rezensionen Name des Rezensenten Vorname Rez Name des Autors des Herausgebers Titel Untertitel

des rezensierten Werks Erscheinungsort Erscheinungsjahr in Name der Zeitschrift (in der die Rezension erschienen ist) Bandzahl (Jahr) Seitenangabe x-y

Kloft Hans Rez Manfred Clauss Kaiser und Gott Herrscherkult im Roumlmischen Reich Stuttgart 1999 in HZ 272 (2001) S 428-430

Zeitungsartikel Name Vorname Titel in Zeitung Nummer der Einzelausgabe (Tagesdatum) Seitenangabe x-y

Schach Fabius Das Frauenbild im Judentum in Allgemeine Zeitung des Judentums 85 Nr 4 (18021921) S 37-38

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 28

Internet Name Vorname Titel Untertitel online in vollstaumlndige URL (optional Format in dem die Datei

vorliegt) Datum der VersionAktualisierungRevision der Website (Stand Datum der Zitati-ondes Abrufs)

Bleuel Jens Zitation von Internet-Quellen online in httpwwwbleuelcomip-zitpdf (PDF-Datei) 2000 (Stand 01112005)

- Angaben aus dem Internet sind dringend auf ihre Zitierfaumlhigkeit zu pruumlfen - Neben den uumlblichen Angaben wie der Angabe wann die zitierte Fassung erstellt bzw aktualisiert

wurde ebenfalls immer notieren wann die Seite aufgerufen worden ist (Stand der Information)

Quelleneditionen Damasi Epigrammata Accedunt pseudodamasiana aliaque ad Damasiana inlustranda idonea hg v

Maximilian Ihm (Anthologiae Latinae Supplementa I) Leipzig 1895

Die Chronik von Montecassino (Chronica monasterii Casinensis) hg v Hartmut Hoffmann (MGH SS 34) Muumlnchen 1980

Zweisprachige Ausgaben Kroniek van het klooster Bloemhof te Wittewierum (Cronica Floridi Horti) Inleiding editie en verta-

ling HPH Jansen A Janse (Middeleeuwse Studies en Bronnen XX) Hilversum 1991

Gregor von Tours Historiarum libri decemZehn Buumlcher Geschichten hg v Rudolf Buchner 2 Bde (FSGA Reihe A Bd II 1-2) 7 (= 5 durchges u erg) Aufl Darmstadt 1990

Lateinamerikanische Geschichte

Im Bereich Lateinamerikanische Geschichte ist es ndash anders als oben beschrieben ndash uumlblich den Verlag zu nennen Die bibliographische Angabe unterliegt noch einer weiteren Besonderheit Uumlblicherweise ha-ben spanische bzw portugiesischebrasilianische Autoren zwei Nachnamen Die Zitierweise ist national unterschiedlich Waumlhrend im Spanischen der erste Nachname der bedeutendere ist wird im PortugiesischenBrasilianischen der zweite Nachname zu Beginn genannt Bsp spanisch Vorname Zandra Erste Nachname Pedraza Zweiter Nachname Goacutemez

Als Angabe folgt Pedraza Goacutemez Zandra hellip

Bsp portugiesischbrasilianisch Vorname Maria Erste Nachname Yedda Zweite Nachname Linhares

Als Angabe folgt Linhares Maria Yedda hellip

Wichtig Es ist auf die Nationalitaumlt des Autors zu achten Es kann vorkommen daszlig Spanier in portugiesischer Sprache publizieren und schreiben und PortugiesenBrasilianer in spanisch

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Osteuropaumlische Geschichte

Die Aufnahme von Titeln in kyrillischer Schrift (russischsprachig ukrainisch serbisch bul-garisch usw) folgt grundsaumltzlich der wissenschaftlichen Transkription Die Standards dazu finden sich unter folgenden Adressen

ISO International Organization for Standardization httpwwwisoch ISO 9 (1995)

DIN Deutsches Institut fuumlr Normung httpwwwdinde amp Deutsche Bibliothek httpwwwddbdeindex_txthtm DIN 1460 (1982)

GOST Gosstandart Rossii httpwwwgostru ST SEV 1362 (1978)

BSI British Standards Institution httpwwwbsi-globalcom amp Chemical Abstracts Service httpwwwcasorg BS 2979 (1958)

ALA American Library Association httpwwwalaorg amp Library of Congress httpwwwlocgov CS no 119 (1976)

Duden Dudenverlag httpwwwdudende Duden Bd 1 (1991) In der Literatur findet man haumlufig unterschiedliche Schreibweisen russischer usw Namen (zB Trotzki Trotsky Trockij oder Chruschtschow Chruščev Krushchev) die das Nach-schlagen in Lexika und Handbuumlchern erschweren Daher muszlig man sich uumlber die abweichen-den Umschriftsysteme informieren

Haumlufige Abkuumlrzungen (lat amp dt) deutsch lateinisch steht fuumlr ders id (idem) derselbe dies (eadem) dieselbe diess (idd) dieselben dh ie das heiszligt ebd ib ibd ibid ebenda f s seq folgende (eine Seite) ff ss seqq folgende (= 2 Seiten sonst Seitenzahlen angeben) Hg Hrsg ed Herausgeberin Hg Hrgg edd Herausgeberinnen hg hrsg ed herausgegeben oJ sa ohne Jahr oO sl ohne Ort S p pag Seite ua et al und andere usw etc und so weiter vgl cf vergleiche ND Neudruck Nicht zu verwenden (da undeutlich) ist aaO opcitlc am angegebenen Ort

3 Bibliotheken in Bremen

Geschichte ist ein Lesestudium Bibliotheken sind (neben Archiven) fuumlr die Historiker das was Laboratorien fuumlr die Naturwissenschaftler bedeuten ndash ihr wichtigster absolut unverzicht-barer Arbeitsplatz Es geht dabei nicht allein um die Beschaffung von Informationen sondern um ein Kernelement von Geschichte als Wissenschaft Schlieszliglich muszlig jede neue wissen-schaftliche Arbeit auf dem vorhandenen Forschungsstand aufbauen ihn rezipieren und wenn moumlglich voranbringen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 30

SuUB Die wichtigste Bibliothek in Bremen ist die Staats- und Universitaumltsbibliothek (SuUB) Bibliothekstraszlige 28359 Bremen Tel (0421) 218-2615 e-mail suubsuubuni-bremende Internet httpwwwsuubuni-bremende (mit OPAC) Oumlffnungszeiten (im Semester) Mo-Fr 900 ndash 2200 Sa 1000 ndash 1800 (eingeschraumlnkte Oumlffnungszeiten waumlhrend der vorlesungsfreien Zeit) Die SuUB verfuumlgt uumlber einen groszligen Bestand an Fachzeitschriften uumlber eine umfangreiche Handschriften- und Kartensammlung sowie uumlber einige Sondersammlungen die auf der Ho-mepage beschrieben sind Die Fachliteratur zur Geschichtswissenschaft ist naturgemaumlszlig nicht vollstaumlndig vorhanden doch finden Sie idR zu jedem Thema die wichtigsten und grundle-genden Titel Um die Bestaumlnde der SuUB voll auszuschoumlpfen (sie verfuumlgt immerhin uumlber gut 37 Millionen Titel) muumlssen Sie folgendes beachten minus Der OPAC (Online-Katalog) enthaumllt bei weitem nicht alle Titel vor allem KEINE unselb-

staumlndigen Schriften (Aufsaumltze Rezensionen etc) zudem enthaumllt er verlaumlszliglich nur den Be-stand ab 1992

minus Die E-LIB verzeichnet den Bestand seit 1965 Zusaumltzlich sind in der E-LIB die elektroni-schen Medien (e-Journals Datenbanken e-Books Internetquellen etc) nachgewiesen be-sonders fuumlr die Suche nach Zeitschriftentiteln sollten Sie immer die E-LIB benutzen

minus Fuumlr den Bestand vor 1965 ist noch immer der alte Zettelkatalog unerlaumlszliglich der noch viele Monographien Sammelbaumlnde und vor allem Quelleneditionen enthaumllt Er befindet sich in Ebene 1 der SuUB

Die Fachsystematiken Geschichte der SuUB Bremen

Gliederung Die Systematik der SuUB Bremen ist nach Epochen und einzelnen Gebieten der Geschichts-wissenschaften gegliedert HIL Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaften Epochenuumlbergreifende Gesamtdarstellungen Alte Geschichte und Geschichte des Mittelalters

HIS Geschichte der Fruumlhen Neuzeit und Neueren Geschichte (1500 bis 1914)

HIT Neueste Geschichte Zeitgeschichte (1914 bis heute) Diese nach Epochen gegliederte Aufteilung hat neben einer Reihe von Vorteilen auch einige Tuumlcken die es zu beachten gilt Ein Beispiel Sie suchen Literatur zur Franzoumlsischen Revolution Ausgehend von der Epo-cheneinteilung schauen Sie zunaumlchst in der Fachsystematik bdquohisldquo unter Franzoumlsischer Ge-schichte des 18 Jahrhunderts nach Bei den Systemstellen his 488 bis his 5068 finden Sie zahlreiche Titel zum Thema Sollten Sie jetzt Ihre Suche beenden so waumlre Ihnen aber zB folgendes wichtiges Standardwerk zur franzoumlsischen Geschichte entgangen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Tulard Jean Frankreich im Zeitalter der Revolutionen 1789-1851 Stuttgart 1989 (a hil 304 ea892-4) Das Buch ist Teil 4 der von Jean Favier herausgegebenen sechsbaumlndigen Geschichte Frank-reichs Da in diesem Gesamtwerk die Geschichte Frankreichs von den Anfaumlngen bis zur Ge-genwart behandelt wird ist der Titel unter bdquohilldquo (epochenuumlbergreifende Gesamtdarstellungen) aufgestellt Uumlberlegen Sie also vor Ihrer Recherche wo sich die fuumlr Ihr Thema relevante Lite-ratur innerhalb der SuUB befinden koumlnnte Dies gilt nicht nur fuumlr die Frage ob Literatur bei bdquohisldquo oder bdquohilldquo steht sondern kann auch mehrere andere Faumlcher umfassen Ein Beispiel Sie suchen Literatur zum roumlmischen Kaiser Marc Aurel Im Fach Alte Geschich-te finden Sie unter der Systemstelle bdquohil 525 marldquo 14 Treffer Marc Aurel ist aber ua dadurch bekannt geworden daszlig er neben seinen politischen Aumlmtern als Philosoph taumltig war Literatur uumlber den Philosophen Marc Aurel finden Sie in der Fachsystematik Philosophie unter der Sys-temstelle bdquophi 141ldquo (9 Titel) Wollen Sie Originaltexte Marc Aurels als Quellen heranziehen oder sich uumlber sein schriftstellerisches Werk informieren so muumlssen Sie bei der Klassischen Philologie (kla 396 mau) schauen und finden dort weitere 7 Titel Bei der Systematik Archaumlo-logie bdquoarc 4163 marldquo finden Sie daruumlber hinaus noch 3 weitere Titel die sich mit der antiken Darstellung des Kaisers in Reiterstandbildern u auml befassen Rein physisch finden sie also an vier verschiedenen Regalstandorten Literatur uumlber Marc Aurel Hinzu kommen elektronische Dokumente Filme Internetquellen etc die natuumlrlich nicht an den Regalstandorten vorhan-den sondern nur mittels einer Recherche in der E-LIB zu finden sind Aus dem Gesagten folgt daszlig Ihre erste Prioritaumlt bei der Suche nach Literatur immer der elek-tronische Katalog bzw die E-LIB sein sollte Nur hier finden Sie saumlmtliche vorhandene Me-dien der Bibliothek (Buumlcher elektronische Dokumente CD-ROMs etc) zu einem Thema Hinzu kommt der Umstand daszlig nur im Katalog die Medien sichtbar sind die zur Zeit Ihrer Recherche gerade ausgeliehen sind Die Fachsystematik Geschichte der SuUB ist online einsehbar

Bibliothekskataloge (OPAC) httpwwwddbde Die Deutsche Bibliothek httpwwwubkauni-karlsruhedekvkhtml Karlsruher Virtueller Katalog (KVK) (Meta-OPAC

deutsche und internationale Bibliotheken) httpwwwifz-muenchende Bibliothek des Instituts fuumlr Zeitgeschichte (umfangrei-

che Bestaumlnde nur fuumlr das 20 Jahrhundert) httpwwwzvabde Zentrales Verzeichnis Antiquarischer Buumlcher (ZVAB) httpwwwlocgov Library of Congress httpwwwfz-juelichdezbtextpublikationberichtebibliothek_8pdf

Verzeichnis von Bibliotheken Spezialsammlungen Archiven uvm

Es gibt in Bremen noch einige weitere Bibliotheken die interessante Bestaumlnde aufbewahren die im Laufe des Studiums wichtig werden koumlnnten Bisweilen ist ein Besuch in der Stadtbibliothek Bremen lohnend (Forum Am Wall 201 28195 Bremen) Die Bibliothek des Staatsarchivs Bremen (Am Staatsarchiv 1 28203 Bremen Tel 0421 361-6221) unterhaumllt eine wichtige und sehr umfangreiche Sammlung zur Bremischen und regionalen Geschichte fuumlr alle Epochen Eine detaillierte Auflistung aller 124 Bibliotheken die es in Bremen gibt finden Sie in Deutscher Bibliotheksverband Landesverband Bremen eV (Hg) Bibliotheken in Bremen und Bre-

merhaven Bremen 42001

Bibliotheksfuumlhrer fuumlr Bremen und Bremerhaven wwwdbv-bremendehtmlbibfustarthtml

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 32

Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa

Seit ihrer Gruumlndung im Jahr 1982 hat die Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa einen Bestand von ca 33000 Baumlnden an geistes- und sozialwissenschaftlicher Literatur aus und uuml-ber Ost- und Ostmitteleuropa angeschafft Der Schwerpunkt liegt auf dem Zeitraum nach dem Zweiten Weltkrieg Hauptsammelgebiete sind Zeitgeschichte Politik Soziologie Ideenge-schichte des 20 Jahrhunderts Kunst- und Kulturgeschichte sowie Belletristik des heutigen Ruszligland und anderer Nachfolgestaaten der UdSSR Polens und der Tschechischen und Slo-wakischen Republiken Die uumlbrigen Laumlnder Ost- und Ostmitteleuropas sind mit kleineren Ab-teilungen vertreten die einen Uumlberblick uumlber deren Entwicklung ermoumlglichen Bis Anfang 1997 wurden die Bestaumlnde der Bibliothek durch einen traditionellen Zettelkatalog erschlossen Seither erfolgt die Katalogisierung uumlber ein elektronisches Bibliothekssystem Oumlffnungszeiten Montag bis Donnerstag 900 bis 1700 Uhr Freitag 900 bis 1600 Uhr Auskunft und Verlaumlngerung Tel 0421 218-2066 -7467 -7575 (telephonische Verlaumlngerung)

Bibliothek des DSM (Deutsches Schiffahrtsmuseum) Bremerhaven

Die Bibliothek des Deutschen Schiffahrtsmuseums haumllt fuumlr Wissenschaft und Forschung aber auch fuumlr die allgemeine Oumlffentlichkeit Literatur und andere Informationsmedien zur deut-schen Schiffahrtsgeschichte in ihren internationalen Verflechtungen bereit Der Bestand um-faszligt derzeit ca 80000 Titel Rund 370 Zeitschriften und Periodika werden laufend gehalten und auf wichtige Aufsaumltze hin ausgewertet Die Online-Kataloge weisen den Bibliotheks-Bestand zu 100 nach Die Nutzung der Bibliothek im Lesesaal ist kostenlos (Praumlsenzbibliothek) Bis auf besonders schuumltzenswerte oder vor 1800 erschienene Literatur ist auch zu den uumlblichen Bedingungen eine Fernleihe moumlglich Den Bibliotheksbesuchern stehen an technischen Hilfsmitteln neben verschiedenen Scan- und Kopiergeraumlten Lesegeraumlte fuumlr Mikrofilm und -fiches sowie in begrenztem Umfang Computer-arbeitsplaumltze und Internetzugaumlnge zur Verfuumlgung Der hauseigene Photoservice fertigt auch kostenguumlnstig Repros an Oumlffnungszeiten der Bibliothek Dienstag bis Donnerstag 1000 bis 1600 Uhr Freitag 1000 bis 1400 Uhr Kontakt Deutsches Schiffahrtsmuseum - Bibliothek - Hans-Scharoun-Platz 1 D-27568 Bremerhaven Tel +49-471-48 207 2244 FAX +49-471-48 207 55 E-Mail bibliothekdsmde wwwdsmde2bibkhtm

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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4 Fachzeitschriften

Fachzeitschriften sind das wichtigste Medium der wissenschaftlichen Diskussion aller Epo-chen Aufgrund ihres periodischen Erscheinens sind sie meist aktueller als Monographien und koumlnnen daher besonders sensibel auf neue Trends in der Forschung eingehen Da die groszligen historiographischen Debatten vor allem in den Fachzeitschriften ausgetragen werden kann man sich schnell ein differenziertes Bild von der Entwicklung der Disziplin und der aktuellen Interessenlage verschaffen sowie Anregungen fuumlr eigene Fragestellungen finden Daruumlber hinaus koumlnnen Fachzeitschriften Anregungen zur Schwerpunktbildung im eigenen Studium liefern Es gibt verschiedene Formen von Zeitschriftenbeitraumlgen Die gebraumluchlichste ist der Aufsatz Er behandelt ein Spezialproblem oder einzelne Aspekte eines groumlszligeren Themenkomplexes Die Miszellen die meist Ertraumlge aus groumlszligeren laufenden Forschungsarbeiten vorab veroumlffent-lichen sind in Umfang und Themenstellung begrenzter Dokumentationen machen der For-schung wichtige Quellen zugaumlnglich und sind daher fuumlr die weitere Entwicklung der Historio-graphie entscheidend Literaturberichte referieren den aktuellen Forschungsstand zu einzel-nen Sachfragen sie geben Auskunft uumlber Forschungskontroversen und spiegeln aktuelle Trends in der Entwicklung der Forschung wider Zudem ordnen sie einzelne Neuerscheinun-gen in die Wissenschaftslandschaft ein was deren Beurteilung erleichtert Rezensionen be-richten bewertend uumlber einzelne wissenschaftliche Neuerscheinungen Manche Zeitschriften enthalten daruumlber hinaus eine Rubrik Nachrichten in der uumlber Tagungen Ehrungen neue Forschungsprojekte und anderes mehr informiert wird Viele der im folgenden genannten Zeitschriften bezieht die SuUB sowohl in der Printversion als auch als e-Journal Suchen sie Zeitschriftentitel im Katalog der SuUB deshalb grundsaumltz-lich nur uumlber die E-LIB Nur dort sind alle Zeitschriften (Print + online) verzeichnet JSTOR ndash Journal Storage The Scholarly Journal Archive (httpwwwjstororg) ist ein elektroni-

sches Zeitschriftenarchiv aus den USA Es bietet einen Volltextzugriff auf digitalisierte Zeitschrif-ten aus dem angloamerikanischen Raum die meist ab der ersten Ausgabe (teilweise ab 1800) an-geboten werden Nicht zugaumlnglich sind die drei bis fuumlnf letzten Jahrgaumlnge der Zeitschriften Die SuUB hat die Zugriffsrechte auf die Titel der Arts amp Sciences I + II Collection (insgesamt 242 Ti-tel) erworben darunter zahlreiche grundlegende Zeitschriften aus dem Bereich der Geschichtswis-senschaft (nur aus dem Campus-Netz)

MUSE Das Projekt MUSE (httpmusejhuedu) wurde 1993 durch die Johns Hopkins University Press (JHU Press) in Zusammenarbeit mit der Milton S Eisenhower Library gestartet Der Zweck war die Zeitschriften der JHU Press elektronisch anzubieten Mittlerweile sind weitere 29 Non-Profit-Verlage hinzugekommen so daszlig MUSE heute rund 270 englischsprachige Zeitschriften aus dem geistes- und sozialwissenschaftlichen Bereich im Volltext anbietet Die einzelnen Zeitschriften koumlnnen uumlber die E-LIB der SuUB aufgerufen werden (nur aus dem Campus-Netz)

Wichtige epochenuumlbergreifende Fachzeitschriften American Historical Review (AHR) Das Organ des amerikanischen Historikerverbandes erscheint

seit 189596 und enthaumllt einen breiten Rezensionsteil Annales Eacuteconomies Socieacuteteacutes Civilisations Die methodisch einfluszligreichste Zeitschrift des 20 Jahr-

hunderts erscheint seit 1929 Archiv fuumlr Kulturgeschichte (AfK) erscheint seit 1903 Central European History (CEH) erscheint seit 1968 Schwerpunkt Forschungsprobleme des

deutschsprachigen Mitteleuropa

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 34

Comparativ Zeitschrift fuumlr Globalgeschichte und vergleichende Gesellschaftsforschung Leipzi-ger Beitraumlge zur Universalgeschichte und vergleichenden Geschichtsforschung erscheint seit 1991

Comparative Studies in Society and History (CSSH) erscheint seit 195859 English Historical Review (EHR) begruumlndet 1886 Francia Forschungen zur westeuropaumlischen Geschichte hg v Deutschen Historischen Institut

Paris erscheint seit 1973 Geschichte in Wissenschaft und Unterricht (GWU) Das Verbandsorgan der Geschichtslehrer

Deutschlands erscheint seit 1950 monatlich jedes Heft hat einen Themenschwerpunkt enthaumllt Sammelrezensionen

Geschichte und Gesellschaft (GG) erscheint seit 1975 die Einzelbaumlnde sind jeweils einem Rahmen-thema zugeordnet Schwerpunkt Sozial- und Gesellschaftsgeschichte der Neuzeit

Historische Anthropologie Kultur ndash Gesellschaft ndash Alltag erscheint seit 1993 Schwerpunkt Kul-tur- Alltags- Mentalitaumlts- und Mikrogeschichte

Historisches Jahrbuch (HJb) hg v der Goumlrres-Gesellschaft erscheint seit 1880 bis 2000 umfang-reicher Rezensionsteil

Das Historisch-Politische Buch (HPB) erscheint seit 1953 und enthaumllt vor allem Rezensionen die nach Epochen und Themen geordnet sind

Historische Zeitschrift (HZ) erscheint seit 1859 Schwerpunkt deutsche Geschichte aller Epochen enthaumllt einen breiten Rezensionsteil

Jahrbuch fuumlr Europaumlische Geschichte hg v Institut fuumlr Europaumlische Geschichte Mainz erscheint seit 2000

Jahrbuch fuumlr europaumlische Uumlberseegeschichte hg im Auftrag der Forschungsstiftung fuumlr verglei-chende europaumlische Uumlberseegeschichte

Journal of Modern History erscheint seit 1929 Journal of Social History Journal of Womenrsquos History erscheint seit 1989 LrsquoHomme Zeitschrift fuumlr Feministische Geschichtswissenschaft erscheint seit 1990 in jaumlhrlich 2

thematisch orientierten Heften Schwerpunkt Geschlechtergeschichte Past amp Present A Journal of Historical Studies erscheint seit 1952 Schwerpunkt Europaumlische

Geschichte Revue Historique (RH) Schwerpunkt franzoumlsische Geschichte Saeculum erscheint seit 1950 Jahrbuch fuumlr Universalgeschichte sehepunkte Rezensionsjournal fuumlr die Geschichtswissenschaft erscheint seit 2001 monatlich um-

faszligt alle Epochen sowie die Kunstgeschichte (httpwwwsehepunktehistoricumnet) Vierteljahrschrift fuumlr Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (VSWG) erscheint seit 1903 Schwer-

punkt Wirtschafts- und Sozialgeschichte mit Rezensionen und Nachrichten aus der Wissenschaft WerkstattGeschichte hg v Verein fuumlr kritische Geschichtsschreibung erscheint seit 1992 Zeitschrift fuumlr Geschichtswissenschaft (ZfG) gegruumlndet 1953 bis 1989 wichtiges Organ der DDR-

Geschichtswissenschaft Zeitschrift fuumlr Kirchengeschichte (ZKG) erscheint seit 1877 ausgezeichneter Rezensionsteil

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Fachspezifische Zeitschriften

Ur- und Fruumlhgeschichte Archaumlologie in Deutschland (AiD) populaumlrwissenschaftliche Zeitschrift Stuttgart 1984ff

Archaumlologisches Korrespondenzblatt archaumlologische Fachzeitschrift Mainz 1971ff

Berichte der Roumlmisch-Germanischen Kommission Frankfurt am Main 1904ff

Die Kunde Zeitschrift fuumlr niedersaumlchsische Archaumlologie Hannover 1933ff

Knasterkopf Fachzeitschrift fuumlr Tabakpfeifen und historischen Tabakgenuss Langenweiszligbach 1989ff

Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft fuumlr Archaumlologie des Mittelalters und der Neuzeit Pa-derborn 1991ff (abrufbar unter httpwwwdgamndenr=1amplang=de)

Zeitschrift fuumlr Archaumlologie des Mittelalters Bonn 1973ff

Alte Geschichte Chiron Mitteilungen der Kommission fuumlr Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Ar-

chaumlologischen Instituts Muumlnchen 1971ff

Classical Quarterly (ClQ) Bd 1-44 1907-1950 Oxford 1907ff Neue Folge Bd 1-49 1951-1999 Oxford 2000ff

Historia Zeitschrift fuumlr Alte Geschichte Stuttgart 1950ff

Klio Beitraumlge zur Alten Geschichte Bd 1-18 1901-1923 Berlin 1901ff Neue Folge Bd 1-18 1925-1944 Berlin 1959ff

Mittelalter Deutsches Archiv (DA) die Zeitschrift der MGH Deutsches Archiv fuumlr Geschichte des Mittelalters (DA) Bde 1-7 1937-1944 nun Deutsches Archiv fuumlr Erforschung des Mittelalters (DA) Bd 8ff 1951ff Fruumlhmittelalterliche Studien (FMSt) 1967ff Early Medieval Europe (EME) 1992ff Speculum Journal of Mediaeval Studies 1926ff Zeitschrift fuumlr Historische Forschung (ZHF) Vierteljahresschrift zur Erforschung des Spaumltmittelal-

ters und der fruumlhen Neuzeit erschient seit 1974

Fruumlhe Neuzeit Das achtzehnte Jahrhundert Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft fuumlr die Erforschung des Acht-

zehnten Jahrhunderts Wolfenbuumlttel 1977ff Archiv fuumlr Reformationsgeschichte Internationale Zeitschrift zur Erforschung der Reformation und

ihrer Auswirkungen Guumltersloh 1903ff (Beiheft Literaturbericht 1972ff) Fruumlhneuzeit-Info Wien ua 1990ff The Sixteenth Century Journal Kirksville 1972ff (httpwwwjstororgjournals03610160html)

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 36

Neuere und Neueste Geschichte Archiv fuumlr Sozialgeschichte (AfS) hg v der Friedrich-Ebert-Stiftung 1961ff jeweils unter einem

Rahmenthema Umfangreicher Rezensionsteil (zugaumlnglich unter httpwwwfesdeafs-online) und wichtige Sammelrezensionen

Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ) Beilage zur Zeitschrift bdquoDas Parlamentldquo erscheint monat-lich mit jeweils einem Rahmenthema Kostenfrei bei der Bundeszentrale fuumlr politische Bildung er-haumlltlich

German History The Journal of the German History Society 1984ff Schwerpunkt Neuere und Neueste Geschichte

Journal of Contemporary History (JCH) 1966ff Schwerpunkt Europaumlische Zeitgeschichte enthaumllt Sammelrezensionen

Neue Politische Literatur Berichte uumlber das internationale Schrifttum (NPL) enthaumllt Rezensio-nen Literaturberichte und Sammelbesprechungen Schwerpunkt Neuere und Neueste Geschichte erscheint seit 1956

Vierteljahrshefte fuumlr Zeitgeschichte (VfZ) Organ des Instituts fuumlr Zeitgeschichte auflagenstaumlrkste deutschsprachige Fachzeitschrift erscheint seit 1953

Lateinamerikanische Geschichte The Hispanic American Historical Review (HAHR) Durham 1918ff The Americas A Quarterly Review of Inter-American Cultural History (TAm) Washington 1944ff Revista de Indias (RI) Madrid 1940ff Jahrbuch fuumlr Geschichte Lateinamerikas (JbLA) Koumlln 1964ff (bis 1997 unter dem Titel Jahrbuch

fuumlr Geschichte von Staat Wirtschaft und Gesellschaft Lateinamerikas) Journal of Latin American Studies (JLAS) New York 1969ff Latin American Research Review (LARR) Pittsburgh 1965ff Historia Mexicana (HMex) Meacutexico 195152ff Colonial Latin American Historical Review (CLAHR) Albuquerque 1992ff Anuario de Estudios Americanos (AEA) Madrid 1944ff Bulletin of Latin American Research (BLAR) Oxford 199192ff

Osteuropa Ab imperio Teorija i istorija nacionalrsquonostej i nacionalizma v postsovetskom prostranstve Kazan

2000ff Nationalitaumlten- und Empireforschung Cahiers du Monde Russe Russie ndash Empire russe ndash Union sovieacutetique ndash Eacutetats indeacutependants

(httpmonderusserevuesorgindexhtml) Schwerpunkt politische Sozial- Wirtschafts- und Kul-turgeschichte des sowjetischen Raums ab 1917

Europe-Asian Studies (fruumlher bdquoSoviet Studiesldquo) Schwerpunkt Geschichte der Sowjetunion und ihrer Nachfolgestaaten Die wichtigste wissenschaftliche Zeitschrift fuumlr diesen Raum und diese Epoche

Forum fuumlr osteuropaumlische Ideen- und Zeitgeschichte hg v Zentralinstitut fuumlr Mittel- und Osteuro-pastudien an der KU Eichstaumltt-Ingolstadt 1997ff Schwerpunkt mittel- und osteuropaumlische Zeitge-schichte (httpwww1ku-eichstaettdeZIMOSforumindexhtm)

Jahrbuumlcher fuumlr die Geschichte Osteuropas Neue Folge 1953ff Schwerpunkt osteuropaumlische Ge-schichte in ihrer ganzen Breite Standardzeitschrift der deutschsprachigen Forschung (httpwwwlrz-muenchende~jbfgoe)

Kritika Explorations in Russian and Eurasian History 2000ff

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

37

Osteuropa Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft fuumlr Osteuropakunde Schwerpunkt laufende Ent-wicklungen in Ost- und Ostmitteleuropa (httposteuropadgo-onlineorg)

Otečestvennaja istorija (fruumlher Istorija SSSR) hg v Institut Rossijskoj istorija RAN 1957ff Russian history ndash Histoire russe Schwerpunkt Geschichte und Kultur Ruszliglands der Ukraine

Zentralsiens und der Ostseeregion von der Fruumlhzeit bis zur Gegenwart Russian Review 1941ff Schwerpunkt Entwicklungen im Raum des fruumlheren russischen Reiches

und der Sowjetunion bzw ihren Nachfolgestaaten Slavic Review hg v The American Association for the Advancement of Slavic Studies Schwer-

punkt Fragen der russischen eurasischen und osteuropaumlischen Entwicklung in Geschichte und Ge-genwart (httpwwweconuiucedu~slavrevframeshtml)

Voprosy istorii 1926ff (seit 1945 unter diesem Namen) aumllteste sowjetische Zeitschrift fuumlr Ge-schichtswissenschaften

Schiffahrtsgeschichte Deutsches Schiffahrtsarchiv (DSA) Hamburg 1975ff

International Journal of Maritime History (IJMH) St JohnrsquosNF 1989ff

Marine Mirror (MM) Cambridge 1911ff

Northern Marine St JohnrsquosNF 1991

Tijdschrift voor zeegeschiedenis uitg Door de Nederlandse Vereniging voor Zeegeschiedenis Vree-land 1982ff

The great circle Journal of the Australian Association for Maritime History Toronto 1979ff

Fachdidaktik Geschichte in Wissenschaft und Unterricht (GWU) Zeitschrift des Verbandes der Geschichtslehrer

Stuttgart Seelze 1950ff Geschichte lernen Geschichtsunterricht heute Seelze 1988ff Geschichte Politik und ihre Didaktik Zeitschrift fuumlr historisch-politische Bildung Beitraumlge und

Nachrichten fuumlr die Unterrichtspraxis Zeitschrift zahlreicher Landesverbaumlnde im Verband der Ge-schichtslehrer Deutschlands Paderborn Muumlnster 1973ff

5 Internet-Ressourcen fuumlr Historiker Das groszlige Informationsangebot des World Wide Web (www) muszlig auch der Historiker in zu-nehmendem Maszlige nutzen Allerdings sind gleichzeitig auf Grund der Unzuverlaumlssigkeit und extremen Kurzlebigkeit der Informationen die Einschraumlnkungen besonders groszlig Allgemeine Kriterien fuumlr serioumlse Internet-Seiten sind minus daszlig sie bereits seit laumlngerer Zeit etabliert sind (Dauerhaftigkeit ist im Internet fraglos ein

Kennzeichen von Qualitaumlt) minus daszlig sie von der oumlffentlichen Hand gefoumlrdert werden (die Vergabe von oumlffentlichen Mitteln

ist in der Regel an Qualitaumltsstandards gebunden die uumlberpruumlft werden) minus daszlig sie kostenlos zugaumlnglich sind (Vorsicht vor kommerziellen Angeboten und privaten

bdquoUumlberzeugungstaumlternldquo) Stichwort bdquoOpen Accessldquo5 minus und daszlig ihr Inhalt regelmaumlszligig gepflegt und aktualisiert wird

5 Eine ganze Reihe von wissenschaftlichen Institutionen hat sich bislang bereits sehr deutlich fuumlr eine Verfuumlg-

barmachung von wissenschaftlichem Wissen im Internet ausgesprochen Die bdquoBerliner Erklaumlrungldquo (httpwwwzimmpgdeopenaccess-berlinberlindeclarationhtml) schlieszligt erstmals auch dezidiert das kultu-relle Erbe mit ein

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 38

Wenn Sie diese Maximen beachten kann Ihnen das Internet in zweifacher Hinsicht hilfreich sein Erstens koumlnnen Sie schnell aktuelle Informationen uumlber Ihr Studienfach und Ihre Univer-sitaumlt erhalten Zweitens laumlszligt sich das Internet auch als fachspezifische Informationsquelle nut-zen

Literatur zur Einfuumlhrung Biste Baumlrbel Hohls Ruumldiger (Hg) Fachinformation und EDV-Arbeitstechniken fuumlr Historiker Ein-

fuumlhrung und Arbeitsbuch Koumlln 2000 wieder in httpwwwgeschichtehu-berlindeEDV-Buch Kap 1 EDV und Geschichtswissenschaften httpwwwgeschichtehu-berlindeEDV-Buchkapitel2_linkshtml (Stand 30092005)

Freytag Nils Piereth Wolfgang Kursbuch Geschichte Paderborn ua 2004

Jenks Stuart Tiedemann Paul Internet fuumlr Historiker Eine praxisorientierte Einfuumlhrung Darmstadt 22000

Suppanz Frank Geisteswissenschaften studieren mit dem Computer Eine praxisorientierte Einfuumlh-rung Stuttgart 2003

WWW-Suchinstrumente fuumlr Geschichte

Einige Universitaumlten haben damit begonnen Einfuumlhrungen in das Geschichtsstudium ins Netz zu stellen (s Epochen) Daruumlber hinaus haumllt das Internet auch Ressourcen bereit die fuumlr die inhaltliche Beschaumlftigung mit Geschichte nuumltzlich sein koumlnnen Die folgende Liste mit serioumlsen Internet-Angeboten ist zwar unvollstaumlndig bietet aber Gelegenheit zum ersten Einstieg Von dort finden Sie zahlrei-che Links zu weiteren relevanten Seiten httpwwwhsozkultgeschichtehu-berlindeindexasp Humanities-Net Sozial- und Kulturgeschichte (kurz

H-Soz-u-Kult) ist die fuumlhrende deutsche Internetseite fuumlr Historiker und eine zentrale Plattform der wissen-schaftlichen Kommunikation Hier finden Sie aktuelle Rezensionen Tagungsberichte aber auch Stellenaus-schreibungen Das Abonnement ist kostenlos

httpwwwnfhdatadepremiumindexshtml Ein wichtiges Hilfsmittel ist der Nachrichtendienst fuumlr Historiker (NfH) der bereits 1995 gegruumlndet wurde Er enthaumllt neben Diskussionsforen und umfangreichen Linksammlungen auch eine aktuelle Presseschau die einschlaumlgige Artikel aus deutschen englischen und franzoumlsischen Zeitungen umfaszligt

httpwwwclio-onlinede Clio-online Dieses Portal versucht die geschichtswis-senschaftlichen Internet-Ressourcen zusammenzufuumlh-ren

httpwwwhistoricumnetindexphp Historicumnet ist ein Netzwerk das verschiedene ge-schichtswissenschaftliche Internet-Ressourcen buumlndelt

httpwwwphiluni-erlangende~p1geshomehtml und httpwwwerlangerhistorikerseitede

Die Erlanger Historikerseite ist eine sehr gute Adresse vor allem wenn man auf der Suche nach weiteren Links ist Hier findet sich ua eine groszlige (und kom-mentierte) Auswahl an einschlaumlgigen Internet-Angeboten

httpwwwhdgdeFinaldeuwww_hdg_dehtm Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland Bonn

httpwwwdhmde Deutsches Historisches Museum httpmdz2bib-bvbdehist InformationsWeiser GeschichteHistory Guide weist

geschichtswissenschaftlich relevante Internetquellen nach und ist das deutschsprachige Portal des Netz-werks Subject Gateways Geschichte

wwwhistoryguidede History GuideInformationsWeiser Geschichte

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

39

httpvlibiueithistoryindexhtml World Wide Web Virtual Library History Central Catalogue

httpwwwjstororg

Journal Storage The Scholarly Journal Archive

Ur- und Fruumlhgeschichte httpwwwdgamnde Deutsche Gesellschaft fuumlr Archaumlologie des Mittelalters

und der Neuzeit httpwwwarchaeologie-onlinede Arbeitsgruppe Archaumlologie und digitale Medien Frei-

burg

Alte Geschichte httpwwwgnomonku-eichstaettdeLAGproseminarindexhtml

Online-Tutorium der KU Eichstaumltt

httpwwwperseustuftsedu und httpperseusmpiwg-berlinmpgde

The Perseus Digital Library (Umfassendes Such- und Hilfsmittelsystem u a fuumlr Texte der griechischen und lateinischen Antike) Tufts-University

httpwwwbautzdebbkl Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon httpwwwheiligenlexikonde Oumlkumenisches Heiligenlexikon httpwwwstoaorgdiotima Materials fort the Study of Women and Gender in the

Ancient World httpwwwhouseofptolemyorgindexhtml The House of Ptolemy ndash ptolemaumlisches und roumlmisches

Aumlgypten httpwwwualbertaca~csmackayConsulsListhtml Consuls of the Roman Republic httpwwwkirkehu-berlinderessourcbuchkulthtml KIRKE Katalog der Internetressourcen fuumlr die Klassi-

sche Philologie httpwwwstoaorg Stoaorg httpwwwtrentucaahcresourceshtmldir Resources on the Internet for Ancient History and

Classics Hg K H Kinzl Trent-University Canada Rezensionen (Altertumswissenschaften) httpccatsasupennedu Bryn Mawr Classical Review publishes timely re-

views of current scholarly work in the field of classical studies (including archaeology)

httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonGnomonhtml

Gnomon online (Rezension der CD-ROM-Version von Ulrich Schmitzer ndash httptelemachosphiluni-erlangendedatabaselibrignomon2html)

httpwwwplekosuni-muenchendestartseitehtml Periodicum onLine zur Erforschung der KOmmunika-tionsstrukturen in der Spaumltantike

Mittelalter wwwuni-tuebingendemittelaltertutoriumindexhtm schoumlnes Online-Tutorium wwwuni-muensterdefruehmittelalter das beste Fruumlhmittelalter im Netz httpwwwceecuni-koelnde CEEC ndash Codices Electronici Ecclesiae Coloniensis wwwgeorgetownedulabyrinth Resources for Medieval Studies wwwfordhameduhalsallsbook2html Internet medieval sourcebook full text sources httpwwwmediaevumdehaupt2html Mediaumlvistik im Internet ndash empfehlenswert

Fruumlhe Neuzeit httpwwwuni-konstanzdeFuFPhiloGeschichteTutorium

Die Universitaumlt Konstanz bietet ein Tutorium fuumlr die Neuere und Neueste Geschichte online an

httpwwwphiluni-erlangende~p1gesstudiumhtml Besonders umfassend ist das Internet-Angebot der Universitaumlt Erlangen das unter anderem wertvolle Tips zur Studienorganisation enthaumllt

httpmdzbib-bvbdedigbiblexikaadelung Johann Christoph Adelung Grammatisch-kritisches Woumlrterbuch der Hochdeutschen Mundart

httpmdz1bib-bvbde~ndbadb_indexhtml Allgemeine Deutsche Biographie

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 40

httpwwwsfnhistoricumnet Server Fruumlhe Neuzeit

httpwwwuni-muensterdeFNZ-Online Barbara Stollberg-Rilinger (Hg) Einfuumlhrung in die Fruumlhe Neuzeit

httpwwwfruehe-neuzeitnet Virtual library Geschichte Fruumlhe Neuzeit httpwwwzedler-lexikonde Johann Heinrich Zedler Grosses vollstaumlndiges Uni-

versal-Lexicon Aller Wissenschafften und Kuumlnste

Neuere und Neueste Geschichte httpwwwzeitgeschichte-onlinede httpwwwstubbildarchiv-dkguni-frankfurtde Bildarchiv der Deutschen Kolonialgesellschaft httpholocaustumdunimichedu Holocaust Survivor Oral History Archive httpfacultystaffvwcedu~dgrafholocaushtm Holocaust and Jewish Studies Site httpwwwcalvineduacademiccasgpa German Propaganda Archive httpwww17juni53de httpwwwchronik-der-wendede

Lateinamerikanische Geschichte httplcweb2locgovhlas Handbook of Latin American Studies httpwwwh-netorg~latam H-LatAm an international forum for the scholarly

discussion of Latin American History httplanicutexasedu Latin American Network Information Center httpwwwciberade Virtuelle Fachbibliothek Ibero-Amerika httphapiuclaedu The Hispanic American Periodicals Index (HAPI)

Osteuropaumlische Geschichte httpwwwdgo-onlineorg DGO Deutsche Gesellschaft fuumlr Osteuropakunde eV httpartscishuedureespdocuments Documents in Russian History httpwwwribknet Umfassende bibliographische Rechercheressource httpwwwceeolcomindexaspx CEEOL ndash Central and Eastern European Online Li-

brary httpwwwsoviethistoryorg Quellen zur sowjetischen Geschichte httpwwwsovlitcom Zusammenfassungen russisch-sowjetischer Literatur httpwwwrussianarchivescomraoaboutindexhtml Russian Archives Online httpmdzxbib-bvbdecocoon1000dokstarthtml 1000 Schluumlsseldokumente der russischen und sowjeti-

schen Geschichte (1917-1991) httpwwwfak12uni-muenchendeforostindex2html Forschungsverbund Ost- und Suumldosteuropa (forost) httpwwwvifaostde ViFaOst ndash Virtuelle Fachbibliothek Osteuropa

Fachdidaktik wwwburkhard-sachsede httpwwwlehrer-onlinede Lehrer-Online Unterrichten mit neuen Medien

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

41

IV Wissenschaftliches Arbeiten im Studium

1 Fragestellung

Jede wissenschaftliche Beschaumlftigung mit Geschichte muss mit einer Frage beginnen Erst die Frage bringt die Quellen zum Sprechen6 Erst die Fragestellung die das erkenntnisleitende Forschungsinteresse formuliert ermoumlglicht es aus der enormen Fuumllle des Materials diejenigen Quellen und Literaturtitel herauszufiltern die fuumlr ihre Beantwortung relevant sind Erst die Fragestellung ermoumlglicht es dem Historiker die von ihm festgestellten historischen Tatsachen in einen Sinnzusammenhang zu bringen sie zu interpretieren und Thesen zu bilden Erst die Fragestellung macht aus einer Information ein Argument das dazu dient eine These zu be-gruumlnden und zu belegen oder gegenteilige Auffassungen zu widerlegen Ohne Fragestellung wird Geschichtsschreibung zu einem bdquoHort von Anekdoten und Chronologienldquo7 und das ist nicht der Sinn von wissenschaftlicher Beschaumlftigung mit Geschichte Es reicht also nicht aus im Rahmen eines Seminars ein Thema zu uumlbernehmen Entscheidend ist vielmehr wie Sie sich einem Thema annaumlhern dh welche konkreten Fragen Sie an ein Thema herantragen Waumlhrend ein Thema verhaumlltnismaumlszligig leicht zu finden ist entsteht eine tragfaumlhige Fragestellung aus vertieftem Wissen An Hand des Themas beginnen Sie sich ein-zulesen und zu bibliographieren Je mehr Sie das Thema in den historischen Kontext und die aktuelle Forschung einordnen koumlnnen und Sie einen Uumlberblick uumlber die Quellen haben desto leichter faumlllt es Ihnen eine Fragestellung zu formulieren die Folgendes leisten soll minus die Fragestellung legt den Gegenstand der Untersuchung fest sie grenzt ihn ein denn es

werden nur diejenigen Bereiche naumlher untersucht nach denen man zuvor gefragt hat minus jede Frage enthaumllt bereits eine implizite Vorstellung von einer moumlglichen Antwort einer

bdquomoumlglichen Geschichteldquo minus die Fragestellung entscheidet uumlber den methodischen Zugriff auf das Thema sowie uumlber

die Auswahl von Quellen und Literatur die zu ihrer Beantwortung erforderlich sind Man muszlig also von Anfang an uumlberlegen wie man von den Fragen zu Antworten kommen kann

minus nicht zuletzt gibt die Fragestellung Ihrer Hausarbeit ein individuelles Profil und bewahrt Sie vor der Furcht nur das vielfach bereits Geschriebene ein weiteres Mal nachzubeten

Historische Fragestellungen zielen vor allem auf Ursachen und Zusammenhaumlnge sie suchen Erklaumlrungen fuumlr den Ablauf historischer Prozesse Prinzipiell ist die Anzahl moumlglicher Fragen unbegrenzt Eine bdquoguteldquo dh sinnvolle Frage zeichnet sich durch folgende Charakteristika aus minus Die Frage sollte uumlber den bisherigen Wissensstand hinausfuumlhren Dies setzt voraus daszlig

Sie Probleme und Fragen der Forschung erkennen und in Ihren Arbeiten zum Gegenstand einer argumentativen Auseinandersetzung machen Dies gilt auch schon fuumlr Proseminare

minus Die Fragen sind an den Beduumlrfnissen und Interessen der Gegenwart ausgerichtet und be-ziehen daraus ihre Relevanz Dabei geht es nicht um die Projektion der Gegenwart auf die Vergangenheit

Nachdem Sie das einschlaumlgige Material zu einem bestimmten Thema ausfindig gemacht ha-ben muumlssen Sie es im Hinblick auf Ihre Fragestellung auswerten bewerten und aufbereiten 6 Koselleck Reinhart Begriffsgeschichten Studien zur Semantik und Pragmatik der politischen und sozialen

Sprache Mit zwei Beitraumlgen von Ulrike Spree und Willibald Steinmetz sowie einem Nachwort zu Einlei-tungsfragmenten Reinhart Kosellecks von Carsten Dutt Frankfurt am Main 2006 S 71

7 Kuhn Thomas S Die Struktur der wissenschaftlichen Revolution Frankfurt am Main 1973 S 15

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 42

Es ist dabei ein wesentlicher Unterschied ob Sie Quellen oder Literatur bearbeiten Ob es sich bei den verwendeten Texten um eine Quelle oder um Literatur handelt haumlngt allein von der Fragestellung ab und nicht vom Alter des Textes Sobald Sie sich z B mit der Geschichte der Geschichtswissenschaft beschaumlftigen werden viele der Texte die Sie in anderem Zusammen-hang als Forschung zu Rate gezogen haumltten zur Quelle

2 Literaturarbeit

Unter dem Begriff bdquoFachliteraturldquo versteht man die Darstellungen der bisherigen Ergebnisse der historischen Forschung und ihrer Nachbardisziplinen Das Studium der einschlaumlgigen Li-teratur gehoumlrt zum taumlglichen Geschaumlft des Historikers und ist unverzichtbar Jede neue Arbeit muszlig auf den vorhandenen Ergebnissen der Forschung aufbauen und sie kritisch befragen ndash ganz gleich ob es um die Uumlbernahme historischer Tatsachen oder um deren moumlglicherweise kontroverse Interpretation geht Erstens besteht das Ziel der Lektuumlre wissenschaftlicher Texte darin einen Uumlberblick uumlber den Forschungsstand bzw die Entwicklung der Forschung zu einem Thema zu gewinnen Einen Forschungsbericht oder auch Literaturbericht der Ihnen diese Arbeit enorm erleichtert fin-den Sie entweder in Fachzeitschriften oder in der Einleitung wissenschaftlicher Monogra-phien Jeder Band der Reihen bdquoOldenbourg Grundriszlig der Geschichteldquo (OGG) und bdquoEnzyklo-paumldie Deutscher Geschichteldquo (EDG) enthaumllt ebenfalls einen ausfuumlhrlichen problemorientierten Forschungsuumlberblick der behandelten Epoche oder eines Themas Sollte zu Ihrem Thema kein Literaturbericht vorliegen muumlssen Sie sich diesen Uumlberblick selbst erarbeiten Zweitens werten Sie die vorhandene Literatur aus um Sachinformationen uumlber Ihren Untersu-chungsgegenstand zu erhalten dabei kann es sich beispielsweise um die Datierung eines Er-eignisses eine statistische Angabe oder Informationen uumlber historische Ereignisablaumlufe han-deln Drittens schlieszliglich gewinnen Sie aus der Literatur historische Urteile Thesen und Ant-worten die andere Historiker im Hinblick auf komplexe Fragestellungen gegeben haben Die-se koumlnnen entweder in Ihre Arbeit uumlbernommen oder zum Ausgangspunkt Ihrer Fragestellung gemacht werden indem sie uumlberpruumlft modifiziert widerlegt oder bestaumltigt werden

a) Lesen wissenschaftlicher Texte (Informationsbeschaffung)

Das Lesen wissenschaftlicher Texte ist eine Kompetenz die mit der kontemplativen Lektuumlre von Belletristik wenig gemein hat Wissenschaftliches Lesen bedeutet nicht passive Rezeption des Geschriebenen sondern einen aktiven geistigen Vorgang bei dem der Leser in einem permanenten Dialog mit dem Verfasser steht Daher erfordert diese Form des Lesens groszlige Konzentration Ruhe und Zeit

Relevanz klaumlren

Wegen der groszligen Menge an Literaturtiteln die Sie zu den meisten Themen finden koumlnnen sollten Sie nicht planlos mit dem Lesen des erstbesten Buches beginnen das Ihnen in die Haumlnde faumlllt Zunaumlchst muumlssen Sie klaumlren ob ein Text fuumlr die Beantwortung Ihrer Fragestel-lung uumlberhaupt relevant ist Dazu fuumlhren Sie folgende Arbeitsschritte aus minus Titel und Untertitel des Buches geben nicht nur Auskunft uumlber das Thema sondern unter

Umstaumlnden auch uumlber seine Kernthese minus Aus dem Titelblatt oder dem Impressum erfahren Sie wann wo und ggf in welcher Reihe

ein Buch erschienen ist Erscheinungsjahr und Auflage signalisieren seine Aktualitaumlt Ist ein Buch in einer renommierten Reihe erschienen mag dies ein Hinweis auf seine Qualitaumlt sein

minus Das Inhaltsverzeichnis gibt uumlber Aufbau und Inhalt des Buches Auskunft Wenn bei der Durchsicht des Inhaltsverzeichnisses noch kein direkter Bezug zu Ihrem Thema oder der

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

43

Fragestellung erkennbar ist heiszligt dies nicht daszlig das Buch fuumlr Sie nicht relevant ist Lesen Sie deswegen immer

minus die Einleitung Sie erschlieszligt Ihnen die Fragestellung und das Erkenntnisinteresse des Au-tors seinen methodischen Zugriff und seine Loumlsungsstrategien Daruumlber hinaus gibt sie Ihnen wichtige Informationen uumlber den Forschungsstand

minus Die Materialbasis koumlnnen Sie anhand des Quellen- und Literaturverzeichnisses pruumlfen minus Im Vorwort erfahren Sie um welche Art von Arbeit es sich handelt (beispielsweise eine

Dissertation oder Habilitationsschrift) und in welchem Umfeld sie entstanden ist Auf-grund dieser Informationen laumlszligt sie sich oft in der Forschungslandschaft verorten

minus Die Zusammenfassung bilanziert die Ergebnisse der Arbeit benennt ggf Luumlcken und regt damit zu weiterer Forschung an

Sollte sich bei dieser Pruumlfung herausstellen daszlig ein Buch nur in Teilen fuumlr Sie relevant ist bieten Ihnen das Inhaltsverzeichnis und das oder die Register (Personen- Orts- und Sachre-gister) die Moumlglichkeit die benoumltigten Informationen bzw relevanten Textpassagen nachzu-schlagen Vor allem umfangreiche Arbeiten die Ihr Thema nur am Rande streifen werden Sie nur selektiv auswerten Allerdings kann es auch gefaumlhrlich sein Literatur gewissermaszligen als Steinbruch zu verwenden da einzelne Aussagen so aus dem Zusammenhang gerissen werden Sie sollten daher immer Einleitung und Zusammenfassung lesen um die relevanten Passagen in die Argumentation des Autors einordnen zu koumlnnen

Kritisches Lesen heiszligt Exzerpte erstellen

Wissenschaftliches Lesen heiszligt exzerpieren Von zentraler Bedeutung ist es sich beim Lesen stets die eigene Fragestellung vor Augen zu halten und den vorliegenden Text im Hinblick auf die eigene Fragestellung hin bdquoabzuklopfenldquo also selbst Fragen an den Text zu stellen Dabei geht es keineswegs darum den Inhalt des Textes kritiklos aufzunehmen vielmehr muumlssen Sie sich bemuumlhen den Text bewertend (also kritisch) zu lesen Achten Sie dabei auf folgende Punkte minus Bleibt der Autor des Textes bei seiner in der Einleitung formulierten Fragestellung oder

weicht er vom Thema ab minus Ist der methodische Ansatz des Autors zur Beantwortung seiner Fragestellung geeignet minus Welche Quellen zieht der Autor zur Beantwortung seiner Frage(n) heran Hat er moumlgli-

cherweise wichtige Quellen uumlbersehen minus Welche Thesen (Behauptungen Schluszligfolgerungen) stellt der Autor auf Und was ist an

diesen Thesen neu wo reichen sie uumlber den bisherigen Forschungsstand hinaus minus Uumlberzeugen die Argumente die er fuumlr seine Thesen anfuumlhrt Lassen sich Gegenargumente

ins Feld fuumlhren minus Gibt es Luumlcken oder Schwachstellen in der Argumentationskette des Autors minus Wie ordnet der Autor seine Ergebnisse in groumlszligere Zusammenhaumlnge ein minus Was sagt der Text im Hinblick auf Ihre eigene Fragestellung Anfangs wird es Ihnen wahrscheinlich schwerfallen alle Teile dieses Fragerasters an einen Text heranzutragen Doch je mehr Sie lesen desto leichter faumlllt es Ihnen

b) Aufbereitung des Gelesenen (Informationsverwaltung)

Exzerpieren

Das Lesen eines Textes allein genuumlgt allerdings nicht Wissenschaftliches Lesen ist untrenn-bar mit Schreiben verbunden Wenn Sie eigene Buumlcher oder Textkopien lesen koumlnnen Sie bereits beim ersten Lesen wichtige Passagen unterstreichen und Randbemerkungen hinzufuuml-gen das erleichtert Ihnen spaumlter die Orientierung enthebt Sie jedoch nicht der Muumlhe schrift-

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 44

liche Textauszuumlge (Exzerpte) anzufertigen Arbeiten Sie in Buumlchern immer nur mit Bleistift alles andere ist Barbarei In Buumlchern aus oumlffentlichem Besitz verbietet sich jede Markierung Ein Exzerpt faszligt den Inhalt eines Textes in Stichworten oder fortlaufend jedenfalls immer knapp zusammen Lange Literaturauszuumlge sind in der Regel kein Exzerpt sondern ver-schwendete Zeit Sie muumlssen versuchen die (unter Ihrer Fragestellung) wichtigen Aussagen moumlglichst in eigenen Worten wiederzugeben ndash gelingt Ihnen dies ist das ein sicheres Indiz dafuumlr daszlig Sie den Text verstanden haben Befolgen Sie unbedingt die Grundregeln des Exzerpierens minus Ein Exzerpt beginnt mit einer vollstaumlndigen bibliographischen Angabe des exzerpierten

Textes Lose Exzerpte die Sie nicht zuordnen koumlnnen sind wertlos minus Trennen Sie deutlich woumlrtliche Zitate Textparaphrasen und eigene Kommentare vonein-

ander damit Sie sie spaumlter nicht durcheinanderbringen minus Notieren Sie sich unbedingt die Seitenzahlen woumlrtlicher Zitate und Textparaphrasen an-

sonsten muumlssen Sie spaumlter nochmals nach dem Fundort eines Zitats oder Belegs suchen minus Strukturieren Sie Ihr Exzerpt Jeder gute wissenschaftliche Text folgt einer Gliederung

die aus dem Exzerpt hervorgehen muszlig Auf diese Weise enthalten Ihre Notizen Informati-onen uumlber Aufbau Argumentationsgang Thesen und Ergebnisse des Textes

minus Behalten Sie beim Exzerpieren die Fragestellung des Autors und Ihre eigene im Blick minus Notieren Sie sich die Definitionen zentraler Begriffe minus Halten Sie Staumlrken und Schwaumlchen des Textes (etwa Argumentationsluumlcken oder innere

Widerspruumlche) fest

Einzelnotiz-System (Karteikasten)

Um das Exzerpieren von Texten die zur Beantwortung Ihrer Fragestellung relevant sind kommen Sie nicht herum Fuumlr die dauerhafte Archivierung der Informationen sind Exzerpte allerdings nur bedingt geeignet da Literaturauszuumlge gerade bei laumlngeren Texten schnell un-uumlbersichtlich werden Der Karteikasten in dem ein Text nach seinen Einzelaspekten aufgegliedert wird vermeidet diesen Nachteil er macht Informationen ndash je nach Fragestellung ndash flexibel handhabbar Aller-dings ist sein Gebrauch muumlhsam Sie muumlssen naumlmlich auf jeder einzelnen Karteikarte die ge-naue Belegstelle (dh die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben) notieren um die gespei-cherten Informationen spaumlter weiterverwenden zu koumlnnen Zudem werden Karteikaumlsten mit der Zeit unuumlbersichtlich und der Argumentationszusammenhang des Textes geht dabei verlo-ren

Datenbanken

minus Datenbanken kombinieren die Vorteile von Exzerpt und Karteikasten vermeiden jedoch ihre Nachteile Daher sind sie heute das mit Abstand effizienteste Medium der Informati-onsverarbeitung und Archivierung

minus Informationen auf EDV-Systemen nehmen weniger Platz in Anspruch sind (mit etwas Uumlbung) einfach zu handhaben sowie leicht organisierbar und kommunizierbar

minus Wer regelmaumlszligig in den PC exzerpiert erhaumllt rasch einen groszligen stetig wachsenden Fun-dus an Informationen wer dagegen mit der Hand exzerpiert bleibt auf einem Berg von Papier sitzen der mit der Zeit immer schwerer uumlberschaubar wird

httpaoeguni-koelndehandwerkszeugliberdat ndash Das Datenbankprogramm LiberDat 20 erleichtert

das systematische Bibliographieren und hilft den Uumlberblick uumlber die eigenen Buumlcher Kopien und Notizen zu bewahren Exzerpte koumlnnen direkt mit der Datenbank verknuumlpft werden

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

45

httpwwwlit-linkch ndash Lit-link ist ein Datenbank-Programm fuumlr die Verwaltung von Informationen die in den Geistes- und Sozialwissenschaften bei der Arbeit mit Literatur und Textquellen gesam-melt und verwendet werden

httpwwwliteratnet ndash Programm fuumlr Literaturverwaltung und -management mit Zitat- Schlagwort- und Fundortverwaltung sowie Tools fuumlr die arbeitsteilige Literaturbearbeitung im Team

(Alle drei Datenbankprogramme stehen kostenlos auf den angegebenen Internetseiten zum Download zur Verfuumlgung)

Literatur zum Lesen wissenschaftlicher Texte Becher Stephan Schnell und erfolgreich studieren Organisation ndash Zeitmanagement ndash Arbeitstechnik

Wuumlrzburg 1998

Franck Norbert Fit fuumlrs Studium Erfolgreich reden lesen schreiben Muumlnchen 82006

Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006 S 125-142

Ruumlckriem Georg ua Die Technik des wissenschaftlichen Arbeitens Eine praktische Anleitung Pa-derborn 132006 (enthaumllt ausfuumlhrliche Informationen zum Bibliographieren Exzerpieren und Ver-walten von Informationen)

3 Quellenarbeit

Die Geschichtswissenschaft bezieht ihre Erkenntnisse nicht aus der Literatur sondern aus-schlieszliglich aus Quellen Geschichte wird erst durch die methodisch kontrollierte kritische Pruumlfung der uumlberlieferten Quellen zu einer Wissenschaft Die Quellen stellen die Basis wie auch die Begrenzung der historischen Forschung dar Jede historische Interpretation kann bei einer Neusichtung der Quellen an ihnen scheitern deswegen spricht man auch von einem bdquoVetorechtldquo der Quellen8 Das gilt bereits fuumlr das Geschichtsstudium Referate und Hausar-beiten muumlssen schon im Proseminar im wesentlichen aus den Quellen erarbeitet werden

a) Was ist eine Quelle Die griffigste Definition von bdquoQuellenldquo stammt von Paul Kirn bdquoQuellen nennen wir alle Tex-te Gegenstaumlnde oder Tatsachen aus denen Kenntnis der Vergangenheit gewonnen werden kannldquo9 Dieser Umschreibung ist nichts hinzuzufuumlgen Sie umfaszligt alles womit der Historiker arbeiten kann und gilt fuumlr alle Epochen und fuumlr alle Regionen

Texte

Texte sind in der Regel die wichtigsten Quellen des Historikers da sie am umfassendsten Auskunft uumlber die Vergangenheit geben und Informationen uumlber die Zusammenhaumlnge histori-scher Tatsachen enthalten Jeder Text kann eine historische Quelle sein (es haumlngt nur von der Fragestellung ab) Texte sind so enorm vielfaumlltig daszlig sie hier nicht aufgezaumlhlt werden koumln-nen

Gegenstaumlnde

Da alles was durch die menschliche Hand geschaffen oder veraumlndert wurde seine Absichten und die unbewuszligten Beeinflussungen (kultureller technischer religioumlser hellip Art) in sich traumlgt geben Gegenstaumlnde wie Kleidungsstuumlcke Bauwerke Muumlnzen Grabfunde Waffen Kochgeraumlt 8 Koselleck Reinhard Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main 1979 S

206 9 Kirn Paul Einfuumlhrung in die Geschichtswissenschaft Berlin 1947 S 28

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 46

und anderes mehr auch Auskunft uumlber die Vergangenheit Fuumlr die Alte Geschichte und das Mittelalter sind historische Gegenstaumlnde zentrale Quellen der Erkenntnis Auch in der Zeitge-schichte geben bisweilen nur materielle Zeugnisse Aufschluszlig Besonders aussagekraumlftig sind menschliche Uumlberreste weil sie Ruumlckschluumlsse auf Ernaumlhrung Krankheit und Umweltbedin-gungen erlauben

Tatsachen

Gegenwaumlrtige Tatsachen sind historisch gewachsen deswegen legen sie Zeugnis uumlber die Vergangenheit ab Zu diesen Tatsachen gehoumlren Grenzen Sprachen Flur- Orts- und Perso-nennamen und anderes Ein gutes Beispiel stellt unsere Sprache dar Im Bereich des Sports ist sie sehr stark mit englischen Fachausdruumlcken durchsetzt was auf den Ursprungsort bestimm-ter Sportarten verweist von dem aus sie schlieszliglich in Deutschland Einzug gehalten haben Fuumlr andere Bereiche wie die Musik oder das Militaumlrwesen gilt aumlhnliches Zu den historischen Tatsachen gehoumlren schlieszliglich auch Phaumlnomene wie beispielsweise Religionen und Konfessi-onen Daszlig die Christen in der Bundesrepublik Deutschland in zwei etwa gleich groszlige Grup-pen aus Katholiken und Protestanten zerfallen verweist auf die Glaubensspaltung im 16 Jahrhundert als enorm wichtige langfristig wirksame Zaumlsur einerseits und die Aufnahme und regionale Aufteilung der Vertriebenen nach 1945 andererseits

Welche Quellen fuumlr die Behandlung eines bestimmten Themas relevant sind haumlngt in hohem Maszlige von der gewaumlhlten Fragestellung und dem methodischen Vorgehen ab mit dem die Fragen beantwortet werden sollen So laumlszligt sich beispielsweise ein Phaumlnomen wie die soge-nannte Bauernbefreiung in Preuszligen unter ganz unterschiedlichen Blickwinkeln untersuchen die jeweils verschiedene Quellengattungen erfordern Fragt man politikgeschichtlich nach der Genese und den Motiven der Gesetzgebung muumlssen die Sachakten der beteiligten Behoumlrden und die Unterlagen der wichtigsten handelnden Akteure herangezogen werden Fragt man da-gegen sozialgeschichtlich nach den Auswirkungen dieser Maszlignahme sind in erster Linie so-zialstatistische Daten und autobiographische Zeugnisse erforderlich die Auskunft uumlber die Lebenslage der betroffenen Bauern und Gutsbesitzer geben Die Kunst geschickte Forschungsfragen zu stellen und geeignete Quellen zur Beantwortung dieser Fragen zu finden nennt man Heuristik Sie laumlszligt sich allerdings schlecht allgemein vermitteln sondern nur an konkreten Einzelfaumlllen erproben Fuumlr den Anfang mag es genuumlgen daszlig Sie sich den Zusammenhang von Fragestellung und Auswahl der Quellen verdeutlichen also das Problembewuszligtsein schaumlrfen

b) Quellentypologie Seit dem spaumlten 19 Jahrhundert hat sich in der Geschichtswissenschaft die klassische Unter-scheidung zwischen Traditionsquellen und Uumlberresten eingebuumlrgert die auf Johann Gustav Droysen zuruumlckgeht und von Ernst Bernheim in ihrer heutigen Form formuliert wurde Das wesentliche Unterscheidungskriterium dieser Typologie liegt im Gegenwartszweck der Quel-le bdquoAlles was unmittelbar von den Gegebenheiten uumlbriggeblieben und vorhanden ist nennen wir Uumlberreste alles was mittelbar von den Begebenheiten uumlberliefert ist hindurchgegangen durch menschliche Auffassung nennen wir Traditionldquo10 Zwar ist diese Dichotomie wie noch zu zeigen sein wird keineswegs so eindeutig doch hilft sie sehr bei der Einschaumltzung des Aussagewertes einer Quelle fuumlr die Fragestellung

10 Bernheim Ernst Lehrbuch der historischen Methode und der Geschichtsphilosophie Leipzig 61908 S 255 f

(Hervorhebungen im Original) Die folgenden Zitate ebenda

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Uumlberrest

Als bdquoUumlberresteldquo werden alle Quellen bezeichnet bdquowelche ohne jede Absicht auf Erinnerung und Nachwelt nur uumlbriggebliebene Teile der Begebenheiten der menschlichen Betaumltigungen selbst sindldquo Darunter fallen saumlmtliche Relikte menschlicher Lebensprozesse (beispielsweise Kuumlchenabfaumllle) Produkte menschlicher Fertigkeiten (Bauwerke und technisches Geraumlt aller Art) aber auch Sprache Zustaumlnde Institutionen Sitten und Gebraumluche sowie nicht zuletzt Akten und Urkunden Nach Bernheim haben Uumlberreste fuumlr den Historiker den Vorteil der unmittelbaren Naumlhe zum untersuchten Gegenstand Da sie nicht bewuszligt als bdquoQuelleldquo angefertigt wurden enthalten sie weniger Stilisierungen und Selbstdarstellungen daher ermoumlglichen Uumlberreste eher als Traditi-onsquellen die Rekonstruktion der bdquoharten Faktenldquo Allerdings sind Uumlberreste immer nur Splitter Teile eines Mosaiks das der Historiker zusammensetzen muszlig ohne dafuumlr alle Einzel-teile zur Verfuumlgung zu haben Dazu ist ein umfangreiches Kontextwissen erforderlich das die Einordnung der einzelnen Puzzle-Teile erst ermoumlglicht

Tradition

Unter bdquoTraditionenldquo versteht man Quellen die bewuszligt zur Uumlberlieferung bestimmter Sach-verhalte angelegt worden sind bdquoDie Tradition verfolgt durchweg direkt die Absicht die Erin-nerung der Begebenheit zu erhalten will geradezu historisches Material seinldquo Traditionsquel-len sind vor allem schriftliche Quellen die Werke antiker Schriftsteller sowie die Historio-graphie (soweit sie unter die Quellen faumlllt) aber auch Memoiren Tagebuumlcher Reiseberichte und Korrespondenzen Hinzu kommen Bildnisse und Skulpturen (die eine Interpretation des Kuumlnstlers enthalten) sowie schriftliche und muumlndliche Zeugenaussagen Der Vorzug von Traditionsquellen besteht darin daszlig sie das historische Geschehen bereits aufbereitet haben es also in einen Zusammenhang bringen Das bdquoVerstehenldquo der Vergangen-heit erfolgte hier bereits durch einen Menschen der dem Gegenstand viel naumlher war als ein heutiger Historiker der also das bdquoHindernis der inneren Fremdheitldquo nicht oder nicht in dem Maszlige uumlberwinden muszligte Damit geht jedoch der Nachteil einher daszlig Traditionsquellen Sach-verhalte immer aus dem Blickwinkel des Verfassers darstellen der aus der Fuumllle der vergan-genen Realitaumlt eine Vorauswahl getroffen hat Zudem besteht gerade bei autobiographischen Quellen immer die Gefahr der Stilisierung und Selbstdarstellung

Problematik der Quellentypologie

Die Unterscheidung zwischen Traditionen und Uumlberresten dient also vor allem als Hilfe bei der Bestimmung des Aussagewerts und der Reichweite einer Quelle Sie ist selbst jedoch sehr problematisch da nicht wirklich trennscharf minus Jede Traditionsquelle hat zugleich auch Uumlberrestcharakter ndash nicht was ihren Inhalt be-

trifft wohl aber hinsichtlich der Umstaumlnde ihrer Entstehung Ein Monument beispielswei-se wird mit dem Ziel errichtet dauerhaft an eine Person oder ein Ereignis zu erinnern Da es jedoch im Stil und mit den (technischen) Mittel der Zeit seiner Entstehung errichtet worden ist hat es auch die Qualitaumlt eines Uumlberrests Ein Gesandtschaftsbericht der unter den Akten des Auswaumlrtigen Amtes (Auszligenministeriums) aufbewahrt wird faumlllt zwar per definitionem unter die Uumlberreste Das heiszligt nun jedoch nicht daszlig saumlmtlichen in einem solchen Bericht enthaltenen Informationen ein dementsprechend hoher Quellenwert bei-zumessen ist Schlieszliglich wurden derartige Berichte oft erst im Nachhinein verfaszligt und enthalten nicht selten den Versuch des Autors sich und seine Leistungen ins rechte Licht zu ruumlcken Ob eine Quelle eher den Traditionen oder den Uumlberresten zuzurechnen ist haumlngt somit entscheidend von der eigenen Fragestellung ab zu deren Beantwortung sie herangezogen wird

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minus Manche Quellengattungen lassen sich kaum in das Schema dieser Typologie einordnen etwa die Publizistik und das Pressewesen Beide richten sich zwar eindeutig an die jewei-ligen Zeitgenossen fallen daher also unter die Uumlberreste Publizistik und Presse nehmen jedoch zugleich stets auch Wertungen vor und treffen eine Auswahl aus der Fuumllle des (seinerzeit zur Verfuumlgung stehenden) Materials Fuumlr den spaumlteren Leser sind sie also eher Traditionsquellen Gleiches gilt fuumlr Briefe und Tagebuumlcher

minus Besonders problematisch ist die Einordnung von Bild- und Tondokumenten die vor allem fuumlr die Zeitgeschichte groszlige Bedeutung haben Einerseits geben sie das Geschehene oder Gesagte unmittelbar wider sind also Uumlberreste andererseits werden sie von anderen auf-gezeichnet um Dritten zugaumlnglich zu sein fallen also zugleich unter die Traditionen

c) Quellenkritik Die Quellenkritik lotet die Moumlglichkeiten und Absichten einer historischen Quelle aus ihre bdquoZuverlaumlssigkeitldquo wird kritisch gepruumlft und ihre Inhalte werden fuumlr die jeweilige Fragestellung fruchtbar gemacht Die Quellenkritik ist der eigentliche Kern des historischen Arbeitens die Ergebnisse der Kritik sind Grundlage der Interpretation und der Aussagen in der Darstellung Die Kritik erfordert zwei Schritte

Aumluszligere Quellenkritik

In der aumluszligeren Quellenkritik auch als bdquoKritik der Echtheitldquo bezeichnet wird die Quelle nach einer Reihe von formalen Kriterien untersucht Dabei sind folgende Fragen zu klaumlren minus Uumlberlieferung Wie ist die Quelle auf uns gekommen Welchen Weg hat sie vom Produ-

zenten bis in ein Archiv bzw in eine Edition durchlaufen welchen Veraumlnderungen war sie dabei unterworfen bewuszligten und zufaumllligen

minus Echtheit Ist die Quelle bdquoechtldquo oder bdquogefaumllschtldquo Die beiden Begriffe stehen hier in An-fuumlhrungszeichen weil sie fuumlr die Geschichtswissenschaft keine absolute sondern nur rela-tive Bedeutung haben Mit anderen Worten Auch eine bdquoFaumllschungldquo kann eine wichtige Quelle sein da sie beispielsweise daruumlber Aufschluszlig geben kann wer warum wann was und wie bdquogefaumllschtldquo hat

minus Datierung Wann wurde die Quelle verfaszligt Ist sie nachtraumlglich uumlberarbeitet oder veraumln-dert worden Vor allem die Quellen der Antike des Mittelalters und der Fruumlhen Neuzeit sind oftmals nicht datiert man muszlig daher ihren Entstehungszeitraum anhand aumluszligerer (Schriftart Stil) und innerer Kriterien (Sinnzusammenhaumlnge) bestimmen Aber auch bei Quellen mit Datumsangabe ist zu pruumlfen ob sie vor- oder ruumlckdatiert (und damit bdquoge-faumllschtldquo) worden sind

minus Autor Wer hat die Quelle verfaszligt In welcher Funktion hat der Autor die Quelle verfaszligt minus Entstehungszusammenhang In welchem Kontext ist die Quelle entstanden welcher

Textgattung gehoumlrt sie an und welche Funktion hatte sie Handelt es sich beispielsweise um eine serielle Quelle (jede Art von Listen wie etwa um Eintraumlge in ein Geburtsregis-ter) um ein Verhoumlrprotokoll oder um ein diplomatisches Memorandum

minus Quellentyp Handelt es sich um eine Traditionsquelle oder um einen Uumlberrest Wer war der Adressat der Quelle

minus Textsicherung Hier geht es um die Sammlung von Informationen zu Personen Instituti-onen oder sonstigen Sachverhalten die in der Quelle erwaumlhnt werden und zu ihrem Ver-staumlndnis erforderlich sind Dazu ist nicht nur ein umfangreiches Kontextwissen noumltig sondern man muszlig auch einschlaumlgige (beispielsweise biographische) Hilfsmittel verwen-den

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Innere Quellenkritik

Waumlhrend die aumluszligere Kritik eine Quelle nach formalen Gesichtspunkten untersucht beschaumlftigt sich die innere Quellenkritik mit ihrem Inhalt Es geht vor allem um folgende Fragen ⎯ Reichweite der Information

minus Was wuszligte der Autor was konnte er wissen was wollte er wissen inwieweit konnten ihm Dinge bewuszligt werden welchen Wahrnehmungshorizont hatte er (Stand-ortHorizont)

minus Zu welchem Zweck schreibt der Autor sein Werk (Prologe) welche erklaumlrten Absich-ten verfolgt er in welchem Verhaumlltnis steht er zu prominenten Personen seines Be-richts (StandpunktTendenz)

minus Was sagt die Quelle im Hinblick auf die gewaumlhlte Fragestellung aus Welche Antwor-ten und Schluszligfolgerungen ergeben sich aus ihr Sind ggf auch andere bdquoLesartenldquo moumlglich

⎯ Kontext In welchem Verhaumlltnis steht diese Quelle zu anderen Quellen Gehen die enthal-tenen Informationen uumlber andere Quellen hinaus oder widersprechen sie ihnen Oder be-zieht die Quelle ihre Informationen sogar aus einer anderen nicht genannten Quelle Um hier Klarheit zu gewinnen muszlig die Quelle mit anderen Quellen sowie mit der einschlaumlgi-gen Literatur verglichen werden Erst die Kontextualisierung ermoumlglicht es den Quellen-wert naumlher zu bestimmen

Grundsaumltzlich gilt bei der Quellenkritik ⎯ daszlig das quellenkritische Instrumentarium nicht nur dem Gewinn von Fakten und Ereignis-

sen dient sondern je nach Fragestellungen die Quellen auch in anderer Weise pruumlft Wer sich mit Mentalitaumlten oder dem Alltag beschaumlftigt legt weniger Wert darauf die Quellen nur auf unstrittige gleichsam bdquofesteldquo Bestandteile hin zu untersuchen

⎯ daszlig die enorme Verschiedenheit und Vielgestaltigkeit der Quellen immer eine individuelle Betrachtung und Erschlieszligung erzwingen so daszlig das gewaumlhlte kritische Instrumentarium ndash bei allen grundlegenden Gemeinsamkeiten ndash ebenso angepaszligt werden muszlig

⎯ was Jacob Burckhardt in seinen Vorlesungen sagte minus bdquoUnerschoumlpflichkeit der Quellen zumal solcher die von groszligen Maumlnnern herruumlhren

sodaszlig Jeder die tausendmal ausgebeuteten Buumlcher wieder lesen muszlig weil sie jedem Leser und jedem Jahrhundert ein besonderes Antlitz erweisen auch jeder Alterstufe des Einzelnen Es kann sein daszlig im Thucydides zB eine Thatsache ersten Ranges liegt die erst in hundert Jahren Jemand bemerken wirdldquo

minus bdquoAlle echte Uumlberlieferung ist auf den ersten Anblick langweilig weil und insofern sie fremdartig ist Sie kuumlndet die Anschauungen und Interessen ihrer Zeit fuumlr ihre Zeit und koumlmmt uns gar nicht entgegen [] Aber auch dem Gelehrten und Denker ist die Ver-gangenheit in ihrer Aeuszligerung Anfangs immer fremdartig und ihre Aneignung eine Arbeitldquo11

In der Regel wird der Quellenwert eines Dokuments nicht in allen behandelten Punkten gleich hoch sein

Kritik von Ton- und Bildquellen

Ein besonderes Problem stellt die Kritik von Ton- und Bildquellen dar Tonbandaufnahmen Fotos und insbesondere (Ton-)Filmen kurz den bdquoneuen Medienldquo kommt scheinbar unwider-legbare Authentizitaumlt zu denn angeblich luumlgen Bilder nicht Die Realitaumlt sieht freilich ganz anders aus Gerade Bilder sind in hohem Maszlige standortgebunden (nicht umsonst spricht man

11 Burckhardt Jacob Uumlber das Studium der Geschichte Der Text der bdquoWeltgeschichtlichen Betrachtungenldquo

nach den Handschriften hg v P Ganz Muumlnchen 1981 Zitat 1 S 252 Zitat 2 S 250

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in der Filmbranche von bdquoEinstellungenldquo) und perspektivisch sie zeigen bestenfalls nur einen kleinen Ausschnitt der vergangenen Wirklichkeit Zudem sind gerade Bilder in hohem Maszlige anfaumlllig fuumlr Manipulationen wie etwa die zahllo-sen Fotomontagen in der Sowjetunion unter Stalin zeigen Nicht umsonst nutzten (und nut-zen) totalitaumlre Regime Bild und Ton als bevorzugtes Instrument der Propaganda Von derarti-gen Faumllschungen abgesehen transportieren Bilder ganz bewuszligt Botschaften denen der Histo-riker nicht bdquoauf den Leimldquo gehen darf Ein in einem Fotoatelier entstandenes Portraumlt ist nicht so sehr das Resultat des angeblich unbestechlichen Auges der Kamera als vielmehr eine be-wuszligte Stilisierung des Portraumltierten gleiches gilt wenn auch unter anderen Vorzeichen fuumlr die Fotographien aus einer Verbrecherkartei Ganz abgesehen davon muszlig zunaumlchst immer die Frage beantwortet werden was ein Bild uuml-berhaupt darstellt dh man muszlig das Bild raumlumlich und zeitlich zuordnen und in einen Kon-text bringen Zudem stehen Bilder selten allein Fotos sind beschriftet Filme mit Text und Ton unterlegt Wie wichtig es ist das Verhaumlltnis von Bild und Text genau zu bestimmen ha-ben zuletzt die Debatten um die sog bdquoWehrmachtsausstellungldquo gezeigt die in ihrer ersten Version einige falsch zugeordnete Fotos enthalten hat

d) Quelleninterpretation Die Quellenkritik dient in erster Linie dazu die Aussagemoumlglichkeiten einer Quelle zu ermit-teln Sie liefert die Grundlage des historiographischen Erkenntnisprozesses Die eigentliche weiterfuumlhrende Aufgabe der Geschichtswissenschaft besteht jedoch in der Interpretation der Quellen ihrer Auswertung Die Interpretation der Quellen ist deswegen eine weitere wesentliche Leistung die im Prozeszlig der geschichtswissenschaftlichen Forschung erbracht werden muszlig weil die Quellen nie fuumlr sich selbst sprechen sie muumlssen durch die Kritik und die Interpretation zum Sprechen ge-bracht werden bdquoDenn sogar die eindeutigsten und willfaumlhrigsten Texte oder archaumlologischen Zeugnisse sprechen nur zu dem der sie zu befragen verstehtldquo12 Die Quelleninterpretation ermittelt auf Grund der durch die Kritik gewonnenen Kenntnisse aus den Informationen der Quelle die fuumlr die Fragestellung relevanten Aussagen und ordnet sie in die historischen und sachlichen Zusammenhaumlnge ein bdquoInterpretation heiszligt das Bedeutsame eines Textes finden nicht nur den Wortlaut uumlbersetzenldquo13 Die Interpretation ihrerseits bildet die Grundlage fuumlr die Antworten auf die gestellte Frage Die Arbeitsschritte von Kritik und Interpretation sind nie ganz klar von einander zu trennen Als Historiker muszlig man versuchen Quellen stets auch bdquogegen den Strichldquo zu lesen um ihnen auch diejenigen Informationen abzugewinnen die sie zwar weder preisgeben wollen noch di-rekt enthalten die man ihnen jedoch indirekt entnehmen kann So liefern um nur ein Beispiel zu nennen die Verhoumlrprotokolle der Inquisition nicht nur Informationen uumlber die Verhoumlrten oder das System der Inquisition sondern auch etliche Hinweise anthropologischer Natur die fuumlr ganz andere Fragestellungen interessant sind14 Die Quelleninterpretation ist ein Forschungsprozeszlig den man als bdquoPendelbewegungldquo zwischen Vergangenheit und Gegenwart begreifen kann Der Historiker traumlgt Fragen die ihm relevant erscheinen an Material aus der Vergangenheit heran er sichtet und bewertet es mit den Au-gen und vor dem geistigen Hintergrund seiner eigenen Epoche um vergangene Phaumlnomene zu rekonstruieren Allerdings duumlrfen die Ansichten und Wertmaszligstaumlbe der Gegenwart nicht unre-flektiert auf die Vergangenheit projiziert werden Um beispielsweise eine vergangene Hand-lung beurteilen zu koumlnnen muszlig vor allem der geistige und emotionale Horizont der unter- 12 Bloch Marc Apologie der Geschichtswissenschaft oder Der Beruf des Historikers Nach der von Eacutetienne

Bloch edierten franzoumlsischen Ausgabe hg v Peter Schoumlttler Stuttgart 2002 S 73 13 Quirin Heinz Einfuumlhrung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte Stuttgart 51991 S 193 14 Ginzburg Carlo Der Inquisitor als Anthropologe in Habermas Rebella ua (Hg) Das Schwein des Haumlupt-

lings Beitraumlge zur Historischen Anthropologie Berlin 1992 S 42-55

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suchten Epoche rekonstruiert und in Rechnung gestellt werden Ansonsten ist die Gefahr von Fehl- und Trugschluumlssen groszlig

Literatur zu Quellen und Quellenarbeit Arnold Klaus Der wissenschaftliche Umgang mit Quellen in Hans-Juumlrgen Goertz (Hg) Geschichte

Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 42-58

Beck Friedrich Henning Eckart Die archivalischen Quellen Eine Einfuumlhrung in ihre Benutzung Koumlln ua 42002

Brenneke Adolf Archivkunde Ein Beitrag zur Theorie und Geschichte des europaumlischen Archivwe-sens ergaumlnzt von Wolfgang Leesch Leipzig 1953

Franz Eckhart G Einfuumlhrung in die Archivkunde 7 aktual Aufl Darmstadt 2007

Ginzburg Carlo Spurensicherung Die Wissenschaft auf der Suche nach sich selbst Berlin 1993

Kruumlger Kersten Historische Statistik in Goertz Hans-Juumlrgen (Hg) Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 59-82

Talkenberger Heike Historische Erkenntnis durch Bilder Zur Methode und Praxis der Historischen Bildkunde in Goertz Hans-Juumlrgen (Hg) Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 83-98

Wohlfeil Rainer Methodische Reflexionen zur modernen Bildkunde in Tolkemitt Brigitte Wohlfeil Rainer (Hg) Historische Bildkunde Problemwege ndash Beispiele (ZHF-Beihefte 12) Berlin 1991 S 17-35

Zimmermann Michael Quellen als Metapher Uumlberlegungen zur Historisierung einer historischen Selbstverstaumlndlichkeit in Historische Anthropologie 5 (1997) S 268-287

Alte Geschichte Schmalzried Egidius Hauptwerke der antiken Literatur Einzeldarstellungen und Interpretationen zur

griechischen lateinischen und biblisch-patristischen Literatur Muumlnchen 1976

Finley Moses I Quellen und Modelle in der Alten Geschichte Frankfurt am Main 1987

Meister Klaus Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Antike 2 Bde Paderborn ua Bd1 1997 Bd 2 1999

Mittelalter Dotzauer Winfried Quellenkunde zur deutschen Geschichte im Spaumltmittelalter (1350-1500) Darm-

stadt 1996

Typologie des Sources du Moyen Acircge Occidentale Turnhout 1972ff (bis 2004 erschienen 86 Hefte zu einzelnen Quellengattungen und Mise agrave jour = Nachtraumlge)

Wattenbach Wilhelm ua Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Vorzeit und Karolinger Hefte I ndash VI [Vorzeit bis Vertrag von Verdun 843] Weimar 1952-1990 dazu als Beiheft Buchner R Die Rechtsquellen Darmstadt 1953

Ders ua Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Die Zeit der Sachsen und Salier

Bd 1 und 2 900-1125 Darmstadt 1967

Bd 3 Italien und England mit Nachtraumlgen zu Baumlnden 1 2 Darmstadt 1971

Ders Schmale Franz-Joseph Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Vom Tode Ks Hein-richs V bis zum Ende des Interregnums 1125-1273 nur Bd 1 Darmstadt 1976 fuumlr die fehlende Zeit teilweise noch zu gebrauchen der alte Wattenbach Bd 2 6 Aufl Berlin 1894

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Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Huumlttenberger Peter Uumlberlegungen zu einer Theorie der Quelle in Rusineck Bernd A ua (Hg)

Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Neuzeit Paderborn ua 1992 S 253-265

Fuchs Ralf-Peter Die Arbeit mit den Quellen in Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Olden-bourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen 2000 S 255-272

Rusineck Bernd A ua (Hg) Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Neuzeit Paderborn ua 1992

Osteuropaumlische Geschichte Fitzpatrick Sheila The impact oft he Great Purges on Soviet elites A case study from Moscow and

Leningrad telephone directories of the 1930s in Getty J Arch Manning Roberta T Stalinist Terror New perspectives Cambridge 1993 S247-260

Hellbeck Jochen Tagebuch aus Moskau 1931-1939 Muumlnchen 1996

Schiffahrtsgeschichte Heidbrink Ingo Schrott oder Kulturgut Zur Bedeutung historischer Wasserfahrzeuge aus der Per-

spektive des Historikers Bestandserfassung Bewertung quellengerechte Erhaltung Lage Lippe 1994

e) Quelleneditionen Schriftliche Quellen werden in der Regel in Bibliotheken und Archiven aufbewahrt Diese sind zwar zumeist fuumlr die Forschung zugaumlnglich doch sind Recherchen fuumlr das wissenschaft-liche Arbeiten im Studium zu aufwendig und kostspielig Fuumlr Referate und Seminararbeiten reicht es meist aus wenn Sie veroumlffentlichte Quellen heranziehen die in Form von Editionen und Dokumentationen vorliegen Man unterscheidet zwischen Fondseditionen und Quellen-sammlungen Fondseditionen enthalten einzelne Aktenbestaumlnde (beispielsweise Kabinettspro-tokolle) Quellensammlungen dagegen Schriftgut zu einem bestimmten Thema das aus unter-schiedlichen Bibliotheken Archiven und Bestaumlnden stammt Die Verwendung von Quelleneditionen bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich Sie enthal-ten in der Regel eine Einleitung die die publizierten Quellen in den groumlszligeren Kontext einord-net sowie Sachkommentare und Erlaumluterungen in denen Fachtermini und konkrete Vorgaumln-ge die sich nur aus anderen Quellen erschlieszligen erklaumlrt werden Zudem enthalten sie Hin-weise auf weiteres Quellenmaterial zur vertiefenden Beschaumlftigung mit dem Gegenstand Al-lerdings stellen Editionen immer nur eine Auswahl des vorhandenen Archivmaterials dar die (insbesondere bei Quellensammlungen) auf zeitgebundenen Auswahlkriterien beruht Daher muumlssen Sie pruumlfen nach welchen Leitlinien die Dokumente ausgewaumlhlt wurden ob die jewei-lige Edition alle fuumlr die eigene Fragestellung wichtigen Materialien enthaumllt und ob die Edition wissenschaftlichen Anspruumlchen genuumlgt Das ist keineswegs immer der Fall Die Leitlinien fuumlr wissenschaftliche Editionen haben sich in den letzten 200 Jahren sehr veraumlndert Deswegen gibt es durchaus Quellensammlungen bei denen die Texte nach unterschiedlichen editori-schen Standards herausgegeben wurden (MGH ndash Monumenta Germaniae Historica seit 1823) Ein anderes Beispiel Die umfangreiche Edition bdquoDie Groszlige Politik der europaumlischen Kabinette 1871-1914ldquo die zwischen 1922 und 1927 in 40 Baumlnden publiziert wurde verfolgte das erklaumlrte Ziel die Unschuld des Deutschen Reiches an der Entfesselung des Ersten Welt-krieges zu beweisen zahlreiche Dokumente die dieser Interpretation widersprachen wurden nicht aufgenommen

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Hilfsmittel zum Auffinden von Quelleneditionen zur deutschen Geschichte Baumgart Winfried Buumlcherverzeichnis zur deutschen Geschichte Hilfsmittel Handbuumlcher Quellen

Muumlnchen 142001

Baumgart Winfried (Hg) Quellenkunde zur deutschen Geschichte der Neuzeit von 1500 bis zur Ge-genwart 7 Bde Darmstadt 1977-2003 (Eine Ausgabe auf CD-ROM ist 2005 erschienen)

Alte Geschichte Jacoby Felix Die Fragmente der griechischen Historiker (FGrHist) Berlin Leiden 1923ff

Peter Hermannus Historicum Romanorum Reliquiae (HRR) 2 Bde Stuttgart 1914 ND 1967

Malcovati Henrica Oratorum Romanorum fragmenta liberae rei publicae (ORF) Turin 1976

Warmington Eric Herbert Remains of Old Latin (ROL) CambridgeMass London 1935-1940 ND 1979-1982

Corpus Iuris Civilis I Institutionen Heidelberg 21997 II Digesten 1-10 Heidelberg 1995 III Di-gesten 11-20 Heidelberg 1999

Hiller Stefan Panagl Oswald Die fruumlhgriechischen Texte aus mykenischer Zeit Darmstadt sup21986

Mittelalter Potthast August Bibliotheca historica medii aevi Wegweiser durch die Geschichtswerke des europaumli-

schen Mittelalters bis 1500 2 Bde 2 Aufl Berlin 1896 ND 1954 neu als

Repertorium fontium historiae medii aevi Primum ab Aug Potthast digestum nunc cura collegi histo-

ricorumhellipemendatum et auctum bisher erschienen

- Bd 1 Series collectionum Rom 1962 Addenda Rom 1977

- Bde 2-11 Fontes bisher A-Z Rom 1967- 2007 MGH = MONUMENTA GERMANIAE HISTORICA inde ab anno Christi 500 usque ad annum 1500 von

1826 an (bisher ca 450 Bde die MGH hat verschiedene Reihen die wichtigsten sind Scriptores Leges Diplomata Epistolae Antiquitates)

Ausgewaumlhlte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters Freiherr-vom-Stein-Gedaumlchtnisausgabe Darmstadt Berlin 1955ff

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Muumlller Rainer Albert (Hg) Deutsche Geschichte in Quellen und Darstellung 11 Bde Stuttgart

1995-2000

Ausgewaumlhlte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit Freiherr-vom-Stein-Gedaumlchtnisausgabe Darmstadt Muumlnchen 1960ff

httpwwwhabdebibliothekfachinfofnddigquellenhtm Herzog August Bibliothek Wolfenbuumlttel Verzeich-nis digitaler Quelleneditionen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 54

Lateinamerikanische Geschichte Chasteen John C Wood James A Problems in modern Latin American history Sources and inter-

pretations Lanham SR Books 2005

Instituto dos Arquivos Nacionais Guia de fontes portuguesas para a histoacuteria da Ameacuterica Latina (Guia de fontes para a histoacuteria das naccedilotildees) 2 Bde Lisboa Imprensa Nacional-Casa da Moeda 1997-2001

Konetzke Richard Coleccioacuten de documentos para la historia de la formacioacuten social de Hispano-ameacuterica 1493-1810 3 Bde Madrid Consejo Superior de Investigaciones Cientificas Instituto Jaime Balmes 1953-1962

Otte Enrique (Hg) Cartas privadas de emigrantes a 1540-1616 Meacutexico Fondo de Cultura Econoacutemi-ca 1996

Reinhard Wolfgang Geschichte der europaumlischen Expansion 4 Bde Stuttgart ua Kohlhammer 1983-1990

Schmitt Eberhard (Hg) Dokumente zur Geschichte der europaumlischen Expansion Bd 1-4 Muumlnchen Beck 1984-1988 Bd 5 Wiesbaden 2003

Eine zunehmende Digitalisierung der Quellen ermoumlglicht es dem Historiker sich online zu informieren und Quellen einzusehen Die Anzahl der Bibliotheken und Institutionen ist zahlreich Hier zwei der wichtigsten in Spanien httpwwwmcues Ministerio de Cultura Espantildea httpwwwmcuesjspplantillaAncho_waijspid=61amparea=archivos

Archivo General de Indias (AGI) Espantildea

Von Bedeutung sind auch die verschiedenen lateinamerikanischen Nationalarchive httpwwwagngobmxarchivosindexhtml Archivo General de la Nacioacuten Meacutexico httpwwwmininteriorgovaragn Archivo General de Nacioacuten Argentina httpwwwarquivonacionalgovbrhomehtm Arquivo Nacional Brasil

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4 Hilfswissenschaften und Nachbardisziplinen

Als Hilfswissenschaften (auch Zweig- Neben- oder Basiswissenschaften) bezeichnet man diejenigen Nachbardisziplinen auf die der Historiker zuruumlckgreift wenn er bei der Untersu-chung seiner Quellen und seiner Fragestellung auf die Erkenntnismoumlglichkeiten anderer Wis-senschaften angewiesen ist Einen festen Kanon von Hilfswissenschaften gibt es nicht welche Disziplin jeweils als Hilfswissenschaft genutzt wird haumlngt allein von der Fragestellung ab

Brandt Ahasver von Werkzeug des Historikers Stuttgart ua 162003

Capelli Adriano Lexicon abbreviaturarum Dizionario di abbreviature latine ed italiane Mailand 61961

Die archivalischen Quellen mit einer Einfuumlhrung in die Historischen Hilfswissenschaften hgv Fried-rich Beck Eckhard Henning 4 durchges Aufl Koumlln ua 2004

Historische Hilfswissenschaften Stand und Perspektiven der Forschung hgv Toni Dietrich Joachim Oepen Koumlln 2005

Seit 2004 erscheint die Reihe Hahnsche historische Hilfswissenschaften bisher erschienen

Baumgaumlrtner Ingrid Historische Kartographie Hannover 2005

Boeselager Elke Freifrau von Schriftkunde Basiswissen Hannover 2005

Stieldorf Andrea Siegelkunde Basiswissen Hannover 2004 httpwwwphiluni-passaudehisthwTutHiWi Die Universitaumlt Passau bietet ein Tutorium fuumlr Histori-

sche Hilfswissenschaften online an

Archaumlologie

Die Archaumlologie (ἀρχαῖος = griech sbquoanfaumlnglich altrsquo) beschaumlftigt sich mit der Erforschung des materiellen Erbes der Vergangenheit Bergemann Johannes Archaumlologie Was sie kann was sie will Reinbek 2000

Fehring Guumlnter P Die Archaumlologie des Mittelalters Eine Einfuumlhrung 3 verb Aufl Darmstadt 2000

Houmllscher Tonio Klassische Archaumlologie Grundwissen Darmstadt 2002 httpwwwdainstorg Deutsches Archaumlologisches Institut httpodurletrugnlarge Archaeological Resource Guide for Europe httpwwwviamusde Virtuelles Antikenmuseum Goumlttingen Archaumlologi-

sches Institut httpwwwphiluni-erlangende~p1altaraeriahomehtml

Antikensammlung Erlangen Internet Archive

wwwuni-tuebingendeuni-afm Archaumlologie fuumlr Mittelalter

wwwmittelalterarchaeologiede

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Chronologie

Chronologie ist die Lehre von der Zeit Sie beschaumlftigt sich mit allen in der Vergangenheit entwickelten Maszligeinheiten fuumlr Jahre Tage und Stunden Bickerman Elias J Chronology of the Ancient World London 21980

Elias Norbert Uumlber die Zeit Frankfurt am Main 1984

Grotefend Hermann Taschenbuch der Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit 13 verb Aufl hg v J Asch Hannover 1991

Ruumlpke Joumlrg Kalender und Oumlffentlichkeit Die Geschichte der Repraumlsentation und religioumlsen Qualifi-kation von Zeit Rom ua 1995

httpwwwvl-ghwlmudechronologiehtml Linkliste zur Chronologie als historischer Hilfswis-senschaft

httpwwwmanuscripta-mediaevaliade Grotefend ohne Traumlnen ndash Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit interaktiv

Diplomatik

Die Lehre von Urkunden und von anderen Schriftstuumlcken rechtlichen Inhalts die auf unter-schiedlichem Beschreibstoff (Papyrus Pergament oder Papier) zum Teil im Original vorlie-gen oder durch Abschriften etwa in Kopialbuumlchern sowie in den meist gekuumlrzten Eintragun-gen der Registerbuumlcher uumlberliefert sind

Bresslau Harry Handbuch der Urkundenlehre fuumlr Deutschland und Italien 2 Bde Leipzig 1889-1912 ND Berlin 1969 und Registerband 1960

Epigraphik

Die Epigraphik (ἐπιγραφείν = griech sbquoaufschreibenrsquo) umfaszligt diejenigen Inschriften die auf Stein Metall Ton und Holz erhalten geblieben sind Lateinische Inschriften Corpus inscriptionum Latinarum Berlin 1826ff Lrsquoanneacutee eacutepigraphique Griechische Inschriften Corpus inscriptionum Graecarum Berlin 1828 Inscriptiones Graecae Berlin 1873ff

Klaffenbach Guumlnther Griechische Epigraphik Goumlttingen 1966

Robert Louis Die Epigraphik der klassischen Welt autoris Uumlbersetzung aus d Franz von Helmut Engelmann Bonn 1970 (grundlegend)

Schmidt Manfred G Einfuumlhrung in die lateinische Epigraphik Darmstadt 2004 httpwwwuni-koelndephil-fakifazpeindexhtml Zeitschrift fuumlr Papyrologie und Epigraphik httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonILShtml

Lateinische Inschriften

httpwwwuni-heidelbergdeinstitutesonstadwedh Epigraphische Datenbank Heidelberg httpwwwuni-frankfurtde~clauss Epigraphische Datenbank Frankfurt httpuseruni-frankfurtde~claussabkuerzhtml Abkuumlrzungen von Editionen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

57

Genealogie

Die Genealogie (γενεαλογεῖν = griech sbquojmds Abstammung herleitenrsquo) beschaumlftigt sich mit der Erforschung der Abstammungsverhaumlltnisse einzelner Personen und Geschlechter und der Beantwortung der sich daraus ergebenden historischen Fragestellungen

Garciacutea Carraffa Alberto Garciacutea Carraffa Arturo Enciclopedia heraacuteldica y genealoacutegica hispano-americano Madrid 1952-1963

Henning Eckart Ribbe Wolfgang (Hg) Handbuch der Genealogie NeustadtAisch 1972

Historische Geographie

Geographisch definierte Raumlume und natuumlrliche Gegebenheiten bestimmen den Gang der Ge-schichte entscheidend mit Die Raumvorstellungen der Menschen der Vergangenheit die Ge-gebenheiten und Handlungsmoumlglichkeiten in ihren Lebensraumlumen wie auf die von der Ge-genwart abweichenden Verhaumlltnisse sind Gegenstand dieser Disziplin Brodersen Kai Terra Cognita Studien zur roumlmischen Raumerfassung Hildesheim ua 1995

Braudel Fernand ua Die Welt des Mittelmeeres Zur Geschichte und Geographie kultureller Lebens-formen Frankfurt am Main 2000

Olshausen Eckhard Einfuumlhrung in die historische Geographie der Alten Welt Darmstadt 1991 httpwwwroman-emperorsorgIndexhtm The DIR and ORB Ancient and Medieval Atlas httpdarkwinguoregonedu~atlaseuropemapshtml OSSHE Historical and Cultural Atlas Resource ndash

Karten zu unterschiedlichen Themen httpwwwcolumbiaeduacisetsGraessecontentshtml Verzeichnis der wichtigsten lateinischen Orts- und

Laumlndernamen

Heraldik

Unter Wappen versteht man ein bleibendes nach festen Regeln geformtes Abzeichen einer Person Familie oder Koumlrperschaft Sich mit Wappen zu beschaumlftigen heiszligt sich mit dem Selbstverstaumlndnis und der Geschichte der wappenfuumlhrenden Familie oder Institution zu befas-sen

Egalbreath Donald L Jequier Leacuteon (Hg) Handbuch der Heraldik Augsburg 1990

Filip Vaacuteclav Vok Einfuumlhrung in die Heraldik Stuttgart 2000

Numismatik

Zu den numismatischen Quellen zaumlhlen in erster Linie Muumlnzen weiterhin muumlnzaumlhnliche Ob-jekte Medaillons und Muumlnzgewichte Aufgabe der Numismatik ist es die Aussagekraft der genannten Gegenstaumlnde zu erschlieszligen Howgego Christopher Geld in der antiken Welt Was Muumlnzen uumlber Geschichte verraten aus dem

Engl uumlbertr von Johannes und Margret K Nolleacute Darmstadt 2000 httpwwwunivieacatNumismatik Institut fuumlr Numismatik der Universitaumlt Wien httpwwwbbawdevhmuenzwerkindexhtml Griechisches Muumlnzwerk (Berlin-Brandenburgische

Akademie der Wissenschaften) httpwwwmoneyorg The American Numismatic Association

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 58

httpwwwamnumsoc2org The American Numismatic Society httpsammlercommzromhtml Roumlmische Muumlnzen httpwwwifaustdenbe Numismatische Bilddatenbank Eichstaumltt

Palaumlographie

Die Palaumlographie (παλαιός = griech sbquoaltrsquo γραφείν = griech sbquoschreibenrsquo Schriftkunde) be-zeichnet die Historische Hilfswissenschaft die sowohl die Entwicklung und die Geschichte der Schrift behandelt als auch zum Lesen Datieren und Einordnen von Handschriften auf Grund graphischer Merkmale befaumlhigen soll

Bischoff Bernhard Palaumlographie des roumlmischen Altertums und des abendlaumlndischen Mittelalters 2 verb Aufl Berlin 1986

Arnall Jose Maria Josefa Bibliografiacutea de paleografiacutea linguumliacutestica y diplomaacutetica hispanoamericanas Barcelona 1993

Papyrologie

Die Papyrologie leitet ihre Bezeichnung von ihrem Schrifttraumlger dem Papyrus ab Weiterhin rechnet man der Papyrologie die Inschriften auf Tonscherben (Ostraka) auf Holz und Wachs-tafeln zu die in Aumlgypten gefunden worden sind Rupprecht Hans-Albert Kleine Einfuumlhrung in die Papyruskunde Darmstadt 1994 httpwwwuni-koelndephil-fakifazpeindexhtml Zeitschrift fuumlr Papyrologie und Epigraphik httpwwwpapyrologyorg American Society of Papyrologists mit Zugriff auf

Online-Ressourcen httpodysseylibdukeedupapyrus Papyrologie und Linksammlung

(httpodysseylibdukeedupapyrustextsmancanohtml ndash Texte die bis zum 30061996 publiziert wurden)

httpodysseylibdukeedupapyrustextsclisthtml Editions of Greek Latin Demotic and Coptic Papyri Ostraca and Tablets

httpwwwuni-heidelbergdeinstitutefak8papyhagedorn

Heidelberger Gesamtverzeichnis der griechischen Papy-rusurkunden Aumlgyptens chronologisch geordnete Listen und Suchmoumlglichkeit in den Datenbanken

httpwwwuni-koelndephil-fakifaNRWakademie Arbeitsstelle fuumlr Papyrologie Epigraphik Numismatik

Philologie

Die Geschichte der Antike und des Mittelalters erschlieszligt sich uns in der Hauptsache uumlber die griechischen und lateinischen Quellentexte Auszligerdem gehoumlren alle in der Vergangenheit ge-schriebenen Sprachen und ihre Philologien zu den Gegenstaumlnden historischer Arbeit (Mittel-hochdeutsch Mittelniederdeutsch Altfranzoumlsischhellip) Graf Fritz (Hg) Einleitung in die lateinische Philologie Stuttgart Leipzig 1997

Kindermann Udo Einfuumlhrung in die lateinische Literatur des Mittelalterlichen Europa Turnhout 1998 (grundlegende sehr gute Einfuumlhrung)

Nesselrath Heinz Guumlnther (Hg) Einleitung in die griechische Philologie Stuttgart Leipzig 1997

Habel Edwin Groumlbel Friedrich (Hg) Mittellateinisches Glossar Paderborn ua 21985 ND 1989

Lexer Matthias Mittelhochdeutsches Taschenwoumlrterbuch Stuttgart 381992

Luumlbben August Mittelniederdeutsches Handwoumlrterbuch Norden Leipzig 1888 ND Darmstadt 1995

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

59

Mediae latinitatis lexicon minus Lexique latin meacutedieacuteval ndash Medieval Latin Dictionary ndash Mittellateini-sches Woumlrterbuch Leiden Darmstadt 2002

httpwwwperseustuftsedulexicahtml Text Tools und Lexika httpwwwoeawacatkalmultikey Software Multikey fuumlr MSWord ndash Griechisch-

Zeichensatz httpwwwthessalonicaorgru bietet multilinguale Tools fuumlr OpenOffice und

MSWord httpwwwstoaorgabbreviationshtml Abkuumlrzung antiker Werke nach Liddell-Scott-Jones

Prosopographie

Die Prosopographie (τό πρόσωπον = griech sbquoAngesicht Personrsquo) beschaumlftigt sich mit der Personenkunde Personen und Personengruppen sowie Informationen uumlber diese werden in einen Gesamtzusammenhang gestellt und somit die Moumlglichkeit eroumlffnet Verbindungen zu knuumlpfen und neue Fragestellungen an die Quellen heranzutragen

Berve Helmut Das Alexanderreich auf prosopographischer Grundlage Berlin 1926

Prosopographia Imperii Romani Berlin 1933ff

The Prosopography of Later Roman Empire (PLRE) Cambridge 1971ff

httpprosptolartskuleuvenacbe Prosopographia Ptolemaica httpwwwbbawdebbawForschungForschungsprojektepirdeStartseite

Prosopographia Imperii Romani ndash Who is Who der roumlmischen Kaiserzeit

Sphragistik

Die Sphragistik (ἡ σφραγίς = griech Siegelrsquo) untersucht Form Material sowie Befestigung Darstellung und zugehoumlrige Funktion der Siegel Siegel wurden fruumlher als Beglaubigungsmit-tel und zum Verschluszlig von Urkunden und Briefen benutzt In enger Verbindung mit der Diplomatik im 17 Jh entstanden bedient sie sich auch der Methoden der Numismatik He-raldik und Epigraphik

Ewald Wilhelm Siegelkunde Muumlnchen 1914 (ND 1975)

Stieldorf Andrea Siegelkunde Basiswissen (Hahnsche historische Hilfswissenschaften 2) Hannover 2004

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 60

V Praumlsentation des Materials

Neben inhaltlichen und methodischen Kenntnissen will das Geschichtsstudium eine zentrale arbeitstechnische Kompetenz vermitteln die auch uumlber den engeren Bereich der Fachwissen-schaft hinaus anwendbar ist Sie sollen lernen sich selbstaumlndig in ein Thema einzuarbeiten und das erworbene Wissen in muumlndlicher und schriftlicher Form zu praumlsentieren Im Studium wird diese Faumlhigkeit in Form von muumlndlichen Referaten und schriftlichen Hausarbeiten ein-geuumlbt Pro- und Hauptseminararbeiten dienen zudem als Vorbereitung fuumlr die Magister- bzw Zulassungsarbeit die Sie am Ende des Studiums anfertigen

1 Grundregeln

Sowohl die muumlndliche als auch die schriftliche Praumlsentation wissenschaftlichen Materials ge-horcht einigen allgemeinen Grundregeln die Sie unbedingt beachten muumlssen Da Ihre Praumlsen-tationen immer fuumlr andere und nicht fuumlr Sie selbst bestimmt sind muumlssen sich die Leser Houml-rer orientieren koumlnnen Sie muumlssen sie an die Hand nehmen und durch die Praumlsentation fuumlh-ren Die Beachtung bzw Nichtbeachtung dieser Grundregeln ist zugleich eines der wichtigs-ten Kriterien fuumlr die Bewertung von Referaten und Hausarbeiten minus Legen Sie eingangs die Fragestellung offen unter der Sie das Thema untersuchen Gren-

zen Sie dabei das Untersuchungsfeld genau ab Sagen Sie deutlich was Sie untersuchen und was nicht wo Sie Schwerpunkte setzen und was Sie bewuszligt ausklammern

minus Trennen Sie zwischen Aussagen die Sie aus der Auswertung von Quellen gewonnen ha-ben und solchen die Sie aus der Literatur uumlbernommen haben In jedem Fall muszlig klar werden woher Sie Ihre Informationen beziehen daher sind Hinweise auf die Materialba-sis unerlaumlszliglich

minus Trennen Sie unbedingt zwischen eigenen Aussagen und Thesen einerseits sowie anderer-seits Aussagen und Schluszligfolgerungen die Sie aus der Literatur uumlbernommen haben Wenn Sie Aussagen aus Quellen und Literatur uumlbernehmen muumlssen Sie dies deutlich zum Ausdruck bringen Anderenfalls begehen Sie intellektuellen Diebstahl

minus Aussagen aus Quellen und Literatur koumlnnen Sie auf zwei Arten verwenden als woumlrtli-ches Zitat das mit doppelten Anfuumlhrungszeichen kenntlich zu machen ist sowie als Para-phrase in Form der indirekten Rede Achten Sie dabei unbedingt auf den korrekten Mo-dus Reine Textparaphrasen werden durch den Konjunktiv I (Konjunktiv des Praumlsens) wiedergegeben Der Konjunktiv II (Konjunktiv des Praumlteritums) kennzeichnet dagegen ei-ne Irrealitaumlt nimmt also eine Bewertung von Ihrer Seite vor15

minus Bestimmen Sie die Reichweite und die Verlaumlszliglichkeit Ihrer Aussagen Legen Sie dar auf welchen empirischen und logischen Geltungsnachweisen Ihre Schluszligfolgerungen beruhen Bewerten Sie die Aussagekraft der von Ihnen herangezogenen Quellen und die Qualitaumlt der Literatur Geltungsbereich und Verbindlichkeit einzelner Aussagen lassen sich sprach-lich praumlzise zum Ausdruck bringen16

minus Ihre Darstellung darf sich nicht auf eine deskriptive Nacherzaumlhlung der Fakten be-schraumlnken Vielmehr sollen Sie die einzelnen historischen Tatsachen zueinander in Be-ziehung setzen und miteinander verknuumlpfen Dazu muumlssen Sie das ausgewaumlhlte Material

15 Ein Beispiel In einem Gerichtsprotokoll ist zu lesen bdquoDer Unfallverursacher war betrunkenldquo Mit der For-

mulierung daszlig der Unfallverursacher betrunken gewesen sei uumlbernehmen Sie diese Aussage Wenn Sie aber schreiben daszlig der Unfallverursacher betrunken gewesen waumlre stellen Sie fest daszlig diese Aussage nicht der Wahrheit entspricht bzw angezweifelt werden kann der Unfallverursacher also mitnichten betrunken gewe-sen ist Das ist ein groszliger ja entscheidender semantischer Unterschied

16 Die Skala der Verlaumlszliglichkeit einzelner Aussagen reicht von bdquonachweislichldquo uumlber bdquosicherldquo bdquosehr wahrschein-lichldquo bdquowahrscheinlichldquo bis zu bdquovermutlichldquo und bdquomoumlglicherweiseldquo

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einer kritischen Analyse unterziehen Das Ziel lautet in Referat und Hausarbeit eine moumlglichst luumlckenlose Argumentationskette zu schmieden die schlieszliglich in Ihre Thesen muumlndet Diese Argumentationskette die auf die jeweilige Fragestellung bezogen sein muszlig dient zugleich als bdquoroter Fadenldquo des Referats bzw der Hausarbeit

minus Unterschlagen Sie dabei niemals Gesichtspunkte die gegen Ihre These sprechen ndash das waumlre ein grober Verstoszlig gegen die Grundgesetze der Wissenschaftlichkeit Nehmen Sie diese auf und versuchen Sie Gegenargumente ins Feld zu fuumlhren um Ihre Interpretation plausibel zu machen Gehen Sie also moumlglichst offensiv mit moumlglichen Einwaumlnden um

minus Das zu praumlsentierende Material muszlig in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht werden Die Gliederung des Stoffs ist eine der wesentlichen Leistungen von Referat und Hausarbeit uumlber die sich intensives Nachdenken lohnt Grundsaumltzlich gibt es zwei Alternativen Sie koumlnnen Referat und Hausarbeit chronologisch (dem Zeitverlauf folgend) oder systema-tisch (nach Sachgesichtspunkten) aufbauen

minus Der Stil Ihrer Ausfuumlhrungen muszlig sachlich und nuumlchtern sein Ihre Sprache sollte weder feuilletonistisch noch gestelzt sondern klar und unpraumltentioumls sein Vermeiden Sie Mode- und Fuumlllwoumlrter Fuumlr subjektive Wertungen ist in der Historiographie kein Platz Aussagen wie bdquoIch bin empoumlrtldquo und aumlhnliche haben in wissenschaftlichen Arbeiten nichts verloren Statthaft ja bisweilen notwendig sind dagegen Fachausdruumlcke und Fremdwoumlrter deren Bedeutung jedoch ggf erklaumlrt werden muszlig

minus Das adaumlquate Tempus der Darstellung historischer Strukturen und Prozesse ist das Praumlteritum (Erzaumlhlzeit) Beachten Sie daszlig die unterschiedlichen Formen des Praumlteri-tums (Imperfekt Perfekt und Plusquamperfekt) Vor- bzw Nachzeitigkeit von Handlungen und Ereignissen ausdruumlcken Vermeiden Sie unbedingt Tempusinkonsequenzen dh fal-len Sie nicht unvermittelt vom Praumlteritum ins Praumlsens Von dieser Regel gibt es nur zwei Ausnahmen Wenn Sie eine Quelle beschreiben oder den aktuellen Stand in einer Kontro-verse darlegen tun Sie dies im Praumlsens denn die wissenschaftliche Debatte wird in der Gegenwart ausgetragen und die Quelle findet man heute noch in dieser Form vor

Noch ein wichtiger Hinweis Besprechen Sie Fragestellung Gliederung Thesen und Materi-albasis Ihres Referats bzw Ihrer Hausarbeit vorab mit dem Dozenten Sprechen Sie die Leh-renden an um grobe Fehler (wie etwa eine voumlllige Themenverfehlung) zu vermeiden

2 Das Referat

In der Regel machen schlechte Referate genauso viel Arbeit wie gute Es liegt meist nicht an der mangelnden Vorbereitung oder dem Willen desder Vortragenden wenn das Publikum sich langweilt keine Fragen hat und danach nicht kluumlger ist als zuvor Haumlufig liegt es an der Art der Praumlsentation und der Anlage des Materials Daher beachten Sie im eigenen Interesse und dem des Seminars nachstehende Hinweise

a) Funktion und Ziele des Referats Seminare sind diskursive Lehrveranstaltungen in denen zu vermittelnde Inhalte von den Leh-renden und Lernenden gemeinsam erarbeitet werden Jeder Teilnehmer bereitet einen Aspekt bzw ein Teilgebiet des Seminarthemas vor das er in einer Sitzung muumlndlich praumlsentiert Die Aufgabe der Referate besteht darin die wesentlichen Gesichtspunkte eines begrenzten The-mas herauszupraumlparieren um daruumlber eine Diskussion im Seminar anzuregen Daraus ergeben sich drei Konsequenzen uumlber die sich jeder Referent im klaren sein muszlig minus Das Referat ist Teil des Gesamtkonzepts des Seminars Daher muumlssen Sie sich Klarheit

daruumlber verschaffen welchen Stellenwert das Referat im Rahmen des Seminars hat und was aus der uumlbergeordneten Perspektive des Seminars an Ihrem Thema wissenswert ist Das Ziel eines Referats besteht nicht darin enzyklopaumldisches Wissen auszubreiten Ihre

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Aufgabe lautet vielmehr aus der Vielzahl von Informationen diejenigen auszuwaumlhlen die fuumlr den Gesamtzusammenhang relevant sind Machen Sie sich nachdem Sie sich in das Thema eingearbeitet haben zuerst bewuszligt welche Inhalte Sie vermitteln wollen Erst wenn Sie wissen was Ihre Zuhoumlrer an Inhalten aus Ihrem Referat mitnehmen sollen uumlber-legen Sie sich die Form der Praumlsentation um sie auf die Inhalte abzustimmen

minus Adressat des Referats ist nicht der Dozent sondern das Seminarplenum Ihr Publikum ist also einerseits mit der Rahmenthematik vertraut dh Sie koumlnnen ein Basiswissen uumlber die groumlszligeren Zusammenhaumlnge voraussetzen Andererseits verfuumlgt der Referent als bdquoExperteldquo fuumlr sein konkretes Thema stets uumlber Detailkenntnisse die den uumlbrigen Teilnehmern fehlen Daher muumlssen Sie uumlber Begriffe Sachverhalte Personen und Ereignisse Bescheid wissen damit Sie fuumlr Nachfragen geruumlstet sind Es lohnt sich das Publikum einzubeziehen indem Sie z B Texte vorlesen lassen Gruppen bilden oauml Das erhoumlht die Aufmerksamkeit und den Lernerfolg

minus Das Referat soll zur Diskussion anregen Daher duumlrfen sich Ihre Ausfuumlhrungen nicht auf eine ereignisgeschichtliche Aufzaumlhlung der Fakten beschraumlnken denn uumlber Tatsachen kann man nicht diskutieren Die Aufgabe des Referenten besteht vielmehr darin histori-sche Tatsachen miteinander zu verknuumlpfen und in eine erklaumlrende Beziehung zu bringen Zu diesem Zweck bilden Sie Thesen (oder uumlbernehmen Thesen aus der Literatur) die im Anschluszlig an das Referat gemeinsam besprochen werden Um das beruumlchtigte Schweigen nach dem Referat zu vermeiden koumlnnen Sie die in Ihren Augen diskussionswuumlrdigen Punkte besonders hervorheben oder Fragen an das Plenum richten Ein guter Einstieg in die Diskussion bietet auch die knappe Vorstellung einer wissenschaftlichen Kontroverse Auch hier koumlnnen Sie das Publikum einbeziehen und ihm im Vorhinein eine Aufgabe ge-ben (zB einen Text lesen lassen)

b) Regeln fuumlr Houmlrtexte

Es macht einen groszligen Unterschied ob man einen Text liest oder houmlrt Der wichtigste lautet Ein Houmlrer kann nicht zuruumlckblaumlttern Daher gelten fuumlr Houmlrtexte besondere Regeln die Sie im Referat unbedingt beachten muumlssen minus Der Referent macht sich nicht von irgendwo aus dem Kursraum verstaumlndlich sondern

nimmt den Platz vorne ein wo er von allen Teilnehmern gut gesehen und gehoumlrt werden kann

minus Das Referat muszlig klar gegliedert sein so daszlig der Inhalt gut nachvollzogen werden kann minus bleiben Sie ruhig keine Hektik wenn Sie gut vorbereitet sind gibt es keinen Grund zu

Nervositaumlt minus Referate sind frei vorzutragen Karteikarten oder Stichpunkte koumlnnen als Gedaumlchtnishilfe

dienen es wird nicht abgelesen minus Schauen Sie in das Publikum stellen Sie Blickkontakt her seien Sie verbindlich sichern

Sie sich die Aufmerksamkeit minus Sprechen Sie laut und deutlich Sie wollen gehoumlrt und verstanden werden minus Sprechen sie in ganzen Saumltzen die klar strukturiert sind Subjekt ndash Praumldikat ndash Objekt und

kurz minus Beziehen Sie Ihr Publikum mit ein wenn es Fragen gibt beantworten Sie sie ermuntern

Sie zu Fragen keine Angst vor ungebetenen Fragen zur Not auf Dozent oder Diskussion verweisen

minus Wenn es dem Thema dient nutzen Sie Medien Folien Power Point Buumlcher Abbildun-gen tragen Medien nichts zum Verstaumlndnis des Vorgetragenen bei sind sie uumlberfluumlssig

minus das Passiv ist der Feind des Historikers Formulieren Sie daher aktiv und vermeiden Sie unpersoumlnliche Konstruktionen (etwa mit bdquomanldquo)

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minus Vermeiden Sie nach Moumlglichkeit Begriffe die Ihnen selbst vor der Beschaumlftigung mit der Materie unbekannt gewesen sind Wenn sich diese Begriffe nicht vermeiden lassen muumls-sen sie erklaumlrt werden (moumlglichst in Form von griffigen Definitionen)

minus Machen Sie die Gliederung des Referats deutlich Setzen Sie bewuszligt Pausen ein (etwa am Ende eines Abschnitts oder eines Arguments) um die Gliederung des Referats zu be-tonen Teilen Sie den Houmlrern mit wenn Sie mit einem neuen Kapitel beginnen

minus Springen Sie nicht in Ihrer Argumentation sondern handeln Sie ein Argument nach dem anderen ab Vermeiden Sie haumlufige Querverweise auf andere Passagen des Referats

minus Geben Sie die Aussagen Anderer moumlglichst in Ihren eigenen Worten wieder Wenn Sie sich explizit auf eine Quelle oder einen Autoren beziehen nennen Sie diese bzw diesen jeweils am Anfang des Satzes namentlich

minus Fassen Sie am Ende des Referats Ihre Ergebnisse noch einmal thesenartig zusammen und heben Sie diejenigen Punkte besonders hervor die in der Diskussion behandelt wer-den sollten

minus Nutzen Sie die Moumlglichkeit der bdquoArbeitsteilungldquo zwischen Referat und Diskussion Spit-zen Sie Ihre Argumentation zu um eine lebhafte Diskussion zu foumlrdern

minus Halten Sie die vorgegebene Zeit ein Tragen Sie das Referat probeweise zu Hause vor (Familie Haustiere Freunde Wand)

Die Erfahrung lehrt daszlig die Houmlrer einem frei gehaltenen Vortrag weit besser folgen koumlnnen als einem monoton abgelesenen Referat Ein frei gehaltenes Referat erfordert eine besonders intensive Vorbereitung Es lohnt sich das Referat zunaumlchst schriftlich auszuformulieren und in einem zweiten Arbeitsschritt auf einen Stichwortzettel zu kondensieren der fuumlr den Vortrag als Erinnerungshilfe dient Nutzen Sie die Chance im Studium moumlglichst viele Referate zu halten um Routine im freien Vortrag zu gewinnen Frei sprechen zu koumlnnen ist eine Faumlhig-keit die auch jenseits der Wissenschaft gewuumlrdigt wird

c) Das Thesenpapier Thesen sind Behauptungen uumlber Zusammenhaumlnge sie sind eine moumlgliche Antwort auf eine Fragestellung Zum Referat muumlssen Sie in der Regel ein Thesenpapier vorlegen das an alle Teilnehmer des Seminars ausgegeben wird Es sollte vor dem Referat mit dem Dozenten be-sprochen werden Das Thesenpapier hat drei Funktionen minus Es ermoumlglicht den Teilnehmern die Vorbereitung auf das Referat (wenn es bereits vor der

Sitzung ausgeteilt wird) und die Orientierung waumlhrend des Referats minus Es entlastet die Teilnehmer beim Mitschreiben und ermoumlglicht ihnen ein groumlszligeres Maszlig an

Konzentration auf den Vortrag minus Es dient spaumlter zur Wiederholung des Stoffes und zur raschen Einarbeitung in das behan-

delte Thema

Aus dem Gesagten ergibt sich daszlig ein Thesenpapier in der Regel folgende Bestandteile ent-halten sollte minus Es beginnt mit dem Kopf der allgemeine Informationen uumlber das Seminar enthaumllt Semes-

ter und Datum des Referats Art und Titel der Lehrveranstaltung Name des Dozenten Name des Referenten Thema des Referats

minus Aus dem Thesenpapier muszlig die leitende Fragestellung ersichtlich sein unter der Sie das Thema untersuchen

minus Aus dem Thesenpapier muszlig die Gliederung des Referats hervorgehen minus Ein Thesenpapier muszlig Thesen enthalten die den Inhalt bzw die Ergebnisse des Referats

pointiert zusammenfassen und die sich zur Diskussion eignen (dh es muumlssen sich Argu-mente fuumlr und gegen die These finden lassen) Die Thesen sollten auch das Referat mit dem Rahmenthema des Seminars in Beziehung setzen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 64

minus Literaturhinweise Keine umfassende Bibliographie sondern die vollstaumlndigen bibliogra-phischen Angaben der wichtigsten Titel die Sie fuumlr das Referat verwendet haben (getrennt nach Quellen und Literatur)

d) Das Quellenpapier (s Anhang)

3 Die Hausarbeit

Die Seminararbeit ist eine wissenschaftliche Arbeit im Kleinformat Sie folgt im wesentlichen den gleichen Gesetzen wie umfangreichere universitaumlre Qualifikationsarbeiten (Magister- und Zulassungsarbeiten Dissertationen und Habilitationsschriften) Von jenen unterscheidet sie sich lediglich dadurch daszlig sie deutlich kuumlrzer ist einer begrenzteren Fragestellung nachgeht und auf einer schmaleren Basis aus Quellen und Literatur fuszligt Mit der Anfertigung einer Se-minararbeit sind zwei Ziele verbunden Erstens sollen Sie nachweisen daszlig Sie selbstaumlndig wissenschaftlich arbeiten dh einen bestimmten Sachverhalt mit den Methoden und Hilfsmit-teln der Geschichtswissenschaft untersuchen koumlnnen Zweitens sollen Sie das Abfassen wis-senschaftlicher Arbeiten einuumlben um fuumlr die Examensarbeit zu trainieren

a) Die aumluszligere Form der Hausarbeit Die Seminararbeit ist maschinenschriftlich zu erstellen Bitte halten Sie sich bei der Abfas-sung einer Seminararbeit an folgende Hinweise zur (aumluszligeren) Gestaltung minus Papierformat DIN A 4 minus Schriftart TimesTimes New Roman (oder eine aumlhnliche Schrift mit Serifen) minus Schriftgroumlszlige 12 Punkt (im Text) bzw 10 Punkt (in den Fuszlignoten) minus Zeilenabstand 15zeilig (im Text) bzw einzeilig (in den Fuszlignoten) minus Satzspiegel Blocksatz (verwenden Sie die Silbentrennung um bdquoTrennloumlcherldquo zu vermei-

den) minus Seiteneinrichtung Rand oben unten und links mindestens 2 cm rechts 35 cm minus Vergessen Sie die Seitenzahlen nicht minus Blaumltter werden nur einseitig bedruckt minus Textumfang 10-15 Seiten fuumlr eine Proseminararbeit (= 20000-30000 Zeichen) 20-25 Sei-

ten fuumlr eine Arbeit im Hauptseminar (= 40000-50000 Zeichen jeweils mit Leerzeichen) minus Eine Bindung ist nicht erforderlich Geben Sie aber keine lose Zettelsammlung ab son-

dern legen Sie die Seminararbeit in einen Schnellhefter minus Achten Sie auf fehlerfreie Orthographie und Interpunktion sowie korrekte grammatikali-

sche Konstruktionen Eine Seminararbeit muszlig mehrfach Korrektur gelesen werden bevor Sie sie abgeben koumlnnen

b) Der Aufbau der Hausarbeit Der Aufbau folgt im Grundsatz einem einheitlichen Geruumlst Es besteht aus Titelblatt Inhalts-verzeichnis Text (unterteilt in Einleitung Hauptteil und Zusammenfassung) sowie einem Quellen- und Literaturverzeichnis Daran schlieszligt evtl ein Anhang an in welchen ein Abkuumlr-zungsverzeichnis Graphiken Tabellen Bilder und Quellentexte aufgenommen werden koumln-nen Siehe dazu die vier Beispielseiten im Anhang ab Seite 74

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Titelblatt

Das Titelblatt der Seminararbeit muszlig folgende Angaben enthalten minus Lehrveranstaltung (links oben auf dem Titelblatt) Semester Universitaumlt und Institut Na-

me des Dozenten sowie Art und Titel der Lehrveranstaltung minus Titel der Seminararbeit (in der Mitte des Titelblatts in hervorgehobener Schriftgroumlszlige) minus Verfasser (links unten auf dem Titelblatt) Vor- und Nachname Adresse (mit Telefon-

nummer und e-mail) Studienfaumlcher angestrebter Abschluszlig Fachsemester minus Datum der Abgabe der Arbeit

Inhaltsverzeichnis

Das Inhaltsverzeichnis entspricht der (genauen hierarchischen) Gliederung der Seminararbeit Aufgefuumlhrt werden saumlmtliche Kapitel- Unterkapitel- und Abschnittsuumlberschriften mit der An-gabe der jeweiligen Seite auf der sie beginnen Beachten Sie dabei Jedes bdquoErstensldquo braucht ein bdquoZweitensldquo Wenn also beispielsweise ein Unterkapitel nur aus einem Abschnitt besteht fuumlgen Sie keine eigene Abschnittsuumlberschrift ein

Einleitung

Der eigentliche Text der Seminararbeit beginnt mit der Einleitung Die Einleitung besteht aus vier Bausteinen minus In der Einleitung muumlssen Fragestellung und Erkenntnisziel der Arbeit bestimmt werden

Damit definieren Sie den genauen Untersuchungsgegenstand minus Die Einleitung muszlig Informationen uumlber den historischen Zusammenhang enthalten in

dem das Thema von Bedeutung ist Bei der Hausarbeit muumlssen Sie also Ihr Thema in den groumlszligeren Kontext des Seminars einordnen

minus In der Einleitung muumlssen der Forschungsstand und die Quellenlage zur behandelten The-matik sowie die Materialbasis der Arbeit dargelegt und kritisch gewuumlrdigt werden Eine reine Aufzaumlhlung der von Ihnen verwendeten Quellen und Literatur reicht nicht aus Sie muumlssen einen bewertenden Uumlberblick uumlber die vorhandenen Editionen und Forschungsar-beiten geben Ihr Urteil soll kritisch aber in der Sache begruumlndet sein

minus Zudem muszlig die Einleitung das methodische Vorgehen und den Aufbau der Arbeit offen-legen und begruumlnden Sie muumlssen schildern wie Sie von den Fragen zu den Antworten kommen wollen und warum Sie dabei so und nicht anders verfahren

Die Einleitung soll zum Thema hinfuumlhren Ein haumlufiger Anfaumlngerfehler besteht darin den bdquoersten Satzldquo zu vergessen ohne den die Arbeit unvermittelt mit der Tuumlr ins Haus faumlllt Die-sen Fehler vermeiden Sie indem Sie eine der drei gaumlngigen bdquoEroumlffnungenldquo wissenschaftlicher Arbeiten verwenden minus Sie beginnen entweder ereignisgeschichtlich (bdquoAm 17 Juni 1953 ldquo) minus Oder Sie beginnen problemorientiert (bdquoDie Verfassung der Weimarer Republik ldquo) minus Oder Sie beginnen mit einem Quellenzitat das zum Thema hinfuumlhrt

Hauptteil

Im Hauptteil muumlssen die in der Einleitung aufgeworfenen Fragen beantwortet werden Dazu muumlssen Sie historische Strukturen und Ereignisse analysieren Quellen interpretieren und die Ergebnisse der Geschichtswissenschaft kritisch (dh bewertend) diskutieren Nochmals Sie duumlrfen dabei nicht auf der Ebene der reinen Faktenbeschreibung stehenbleiben sondern Sie muumlssen eine problemorientierte Analyse vornehmen indem Sie nach den erklaumlrenden Bezie-hungen zwischen den historischen Tatsachen suchen Dazu muumlssen Sie argumentieren Das

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 66

Ziel lautet eine moumlglichst luumlckenlose Argumentationskette zu bilden die schlieszliglich in the-senhaft formulierten Ergebnissen muumlndet Die Gliederungspunkte des Inhaltsverzeichnisses erscheinen an den entsprechenden Stellen des Textes als Kapitel- Unterkapitel- und Abschnittsuumlberschriften Natuumlrlich muumlssen diese Uumlberschriften auch zu den entsprechenden Textpassagen passen (das ist manchmal gar nicht so einfach) Besonders wichtig ist es die einzelnen bdquoBausteineldquo des Textes miteinander zu verbinden Nicht selten fehlen die Uumlberleitungen zwischen den Kapiteln so daszlig diese unver-bunden aufeinander folgen ndash eine Argumentationskette kann so nicht entstehen Schweifen Sie in der Darstellung nicht vom Thema ab sondern konzentrieren Sie sich darauf die in der Einleitung gestellten Fragen zu beantworten Diese geben Ihnen den roten Faden der Analyse vor Exkurse und alles was nicht unmittelbar zum Thema gehoumlrt sollten Sie vermeiden ndash Sie unterbrechen damit nur den Gang Ihrer Argumentation Sie nutzen den Platz viel besser indem Sie Forschungspositionen erlaumlutern kritisch hinterfragen und ndash wo immer das moumlglich ist ndash einander gegenuumlberstellen

Zusammenfassung

minus Im Fazit der Arbeit greifen Sie die eingangs formulierten Leitfragen wieder auf und be-antworten sie indem Sie Ihre Ergebnisse thesenartig zusammenfassen

minus Hier ist spaumltestens der Ort an dem Sie die eigene (begruumlndete) Meinung kundtun und in Forschungskontroversen Stellung nehmen ndash dabei muumlssen Sie natuumlrlich begruumlnden wa-rum Sie die eine Position verwerfen der anderen zustimmen oder moumlglicherweise eine ei-gene Position beziehen

minus Nach wie vor offene Fragen sollten Sie kenntlich machen ndash das ist keineswegs ein Zei-chen fuumlr die unzureichende Beschaumlftigung mit der Materie sondern ein Indiz fuumlr Problembewuszligtsein

minus Es kann durchaus auch sinnvoll sein weitere Perspektiven des Themas und weiterfuumlhren-de Fragen zu benennen Allerdings sollten Sie dabei vorsichtig sein und keine voumlllig neu-en Themen anreiszligen die nicht mehr behandelt werden koumlnnen

minus Wichtig ist es im Fazit die Relevanz der Darstellung und der Untersuchungsergebnisse fuumlr das uumlbergeordnete Seminarthema darzulegen

Quellen- und Literaturverzeichnis

Im Quellen- und Literaturverzeichnis werden saumlmtliche Werke aufgefuumlhrt die in der Arbeit verwendet worden sind Quellen und Literatur werden dabei getrennt aufgefuumlhrt (zuerst die Quellen danach die Literatur) und jeweils alphabetisch nach den Nachnamen der Verfasser bzw Herausgeber sortiert bei mehreren Titeln des gleichen Autors sortiert man aufsteigend nach dem Erscheinungsjahr Achten Sie unbedingt darauf die bibliographischen Angaben zu den einzelnen Werken vollstaumlndig anzugeben Zur Anzahl der Quelleneditionen und Literaturtitel auf denen Ihre Arbeit beruhen sollte gibt es keine festen Regeln Das haumlngt in erster Linie von Quellenlage und Forschungsstand des jeweiligen Themas ab Um wenigstens einen groben Richtwert anzugeben Eine Proseminar-arbeit sollte wenigstens auf drei Quellen (Editionen Dokumentationen autobiographischen Aufzeichnungen uauml) und zehn Literaturtiteln basieren Grundsaumltzlich gilt natuumlrlich Je breiter Ihre Materialbasis und je intensiver Ihre Auseinandersetzung mit der Forschung ausgefallen ist desto houmlher die Qualitaumlt Ihrer Arbeit Eine haumlufig anzutreffende groszlige Schwaumlche von Anfaumlngerarbeiten besteht darin daszlig sie ganz uumlberwiegend auf Uumlberblicksdarstellungen zuruumlckgreifen Diese Gattung sollen Sie selbstver-staumlndlich auch heranziehen allerdings muumlssen Sie in einem weiteren Arbeitsschritt die thema-tisch einschlaumlgigen Spezialmonographien und Aufsaumltze durcharbeiten da der Forschungspro-zeszlig ja vor allem durch Spezialstudien vorangetrieben wird Nicht selten werden Quellen in

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Seminararbeiten nur bdquokosmetischldquo verwendet indem Zitate in einen fertigen Text eingefuumlgt werden Das ist nicht der Sinn von Quellenarbeit Vielmehr muumlssen Sie einschlaumlgige Editio-nen etc durch- und in Ihre Argumentation einarbeiten

Anhang

Eine Seminararbeit kann auch einen Anhang enthalten Darin koumlnnen je nach Thema Gra-phiken Tabellen oder Quellentexte aufgenommen werden denen fuumlr Ihre Arbeit zentrale Be-deutung zukommt und auf die Sie daher (im Text) detailliert eingehen Grundsaumltzlich sollten Sie jedoch mit diesen Dingen eher sparsam umgehen und sich auf das Unverzichtbare be-schraumlnken Wenn Sie im Text oder in den Fuszlignoten der Arbeit Abkuumlrzungen (etwa fuumlr politische Partei-en) verwenden muumlssen diese in einem Abkuumlrzungsverzeichnis aufgeloumlst werden Davon ausgenommen sind lediglich allgemein uumlbliche Abkuumlrzungen (beispielsweise etc ua evtl usw vgl ggf Bd ders ebd Hg ff Nr)

Verpflichtungserklaumlrung

Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Seminar kein Schein erworben werden kann Dieder Studierende ist durchgefallen Nach dem Beschluszlig der Studienkommission vom 16112005 ist jeder wissenschaftlichen Ar-beit eine Erklaumlrung uumlber das selbstaumlndige Erstellen der Hausarbeit beizufuumlgen Die Erklaumlrung kann auch uumlber die Homepage des Instituts abgerufen werden Erklaumlrung gemaumlszlig sect6 Abs 4 AT PO BA sect 21 Abs 4 MagisterPO sect 17 Abs 8 VO Erste Staatspruumlfung Lehramt

Ich erklaumlre daszlig ich die vorgelegte Arbeit selbstaumlndig verfaszligt und nur die angegebenen Quel-len und Hilfsmittel benutzt habe Woumlrtlich oder dem Sinn nach aus anderen Werken entnom-mene Stellen sind unter Angabe der Quelle kenntlich gemacht

Mir ist bekannt daszlig bei Feststellung eines Taumluschungsversuchs die Leistung als nicht er-bracht gilt

Datum Unterschrift

Name Vorname

Anschrift

Matrikelnummer

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 68

c) Zehn Basisregeln fuumlr die sprachliche Gestaltung wissenschaftlicher Hausarbeiten 1 Bilden Sie vollstaumlndige Saumltze Jeder Aussagesatz braucht ein Subjekt und ein Praumldikat

(= konjugiertes Verb) 2 Es gilt der Grundsatz ein Gedanke pro Satz Fuumlr einen neuen Gedanken benoumltigen Sie

einen neuen Satz Vermeiden Sie insbesondere Satzanschluumlsse mit bdquowasldquo bdquowobeildquo uauml (Beispiel bdquoDies hatte zur Folge daszlig ldquo statt bdquo was zur Folge hatte daszlig ldquo)

3 Hauptsachen gehoumlren in Hauptsaumltze Nebensachen in Nebensaumltze Stellen Sie wichtige Informationen immer in einen Hauptsatz Ein Nebensatz kann ergaumlnzende undoder Hin-tergrundinformation enthalten

4 Achten Sie auf korrekte grammatische Bezuumlge Pronomen wie bdquoerldquo und bdquosieldquo beziehen sich immer auf das zuletzt vorausgegangene maskuline bzw feminine Substantiv Be-zieht sich die Aussage auf Personen oder Dinge deren Erwaumlhnung im Text weiter zu-ruumlckliegt muumlssen diese erneut benannt werden

5 Achten Sie auf die kohaumlrente Verwendung zweiteiliger Ausdruumlcke bdquosowohl als auchldquo bdquonicht nur sondern auchldquo bdquoeinerseits andererseitsldquo bdquozum einen zum anderenldquo bdquozwar aberldquo bdquovon bisldquo Der erste Teil verlangt hier immer auch den zweiten

6 Tempus Historische Sachverhalte werden in der Vergangenheitsform wiedergegeben (Beispiel bdquoIm Jahre 1517 traf Karl I zum ersten Mal auf der iberischen Halbinsel einldquo) Eine Ausnahme bilden Bezugnahmen auf Textaussagen Diese koumlnnen im Praumlsens formu-liert sein da die Aussagen auch heute noch in den Texten stehen (Beispiel bdquoJean Bodin erklaumlrt in seinem Werk sbquoSix Livres de la Reacutepubliquersquo die Souveraumlnitaumlt zum Grundprinzip des Staatesldquo)

7 Indirekte Rede Aussagen Urteile und Meinungen von Anderen werden in der Regel im Konjunktiv wiedergegeben Dies gilt sowohl fuumlr Stellungnahmen historischer Personen als auch fuumlr diejenigen wissenschaftlicher Autoren (Beispiel bdquoFriedrich Edelmayer ver-tritt die Auffassung dass im 17 Jahrhunderts ein grundlegender Strukturwandel der spa-nischen Gesellschaft zu beobachten seildquo) Steht der Hauptsatz in der Vergangenheits-form erfordert die indirekte Rede den Konjunktiv II bzw die Umschreibung mit bdquowuumlrdeldquo (Beispiel bdquoKritiker warfen den Guumlnstlingen den sogenannten sbquovaacutelidosrsquo vor sie miszligbrauchten das Vertrauen des Koumlnigs zu ihrem eigenen Vorteilldquo)

8 Vermeiden Sie umgangssprachliche Ausdruumlcke (Dazu gehoumlren Formulierungen wie bdquoich findeldquo bdquonun malldquo bdquonoch lange nichtldquo sowie Redewendungen wie bdquoauf den Putz hauenldquo bdquoin die gleiche Kerbe schlagenldquo usw) Schreiben Sie beispielsweise bdquonoch einmalldquo oder bdquoerneutldquo statt bdquonoch malldquo und bdquozunaumlchst einmalldquo statt bdquoerstmalldquo

9 Verwenden Sie einen sachlichen Stil Vermeiden Sie moralisch wertende Ausdruumlcke wie bdquoblutruumlnstigldquo bdquofurchtbarldquo bdquoentzuumlckendldquo bdquotapferldquo bdquoschockierendldquo bdquoverwerflichldquo uauml ndash es sei denn Sie geben sie ausdruumlcklich als Meinung Anderer wieder

10 Einige Regeln zur Vermeidung der haumlufigsten Interpunktionsfehler Ein Komma steht ua

minus zwischen gleichrangigen Teilsaumltzen die durch eine entgegenstellende Konjunktion (zB aber sondern doch) verbunden sind

minus vor undoder nach einem Infinitiv wenn dieser durch eine Wortgruppe oder ein hinwei-sendes Wort angekuumlndigt wird (Beispiel bdquoEs war sein Ziel die Gunst des Koumlnigs zu er-langenldquo)

minus vor undoder nach einem Relativsatz Monika Hoffmann Deutsch fuumlrs Studium Grammatik und Rechtschreibung Paderborn 2005 Das Buch erklaumlrt von den Komma- bis hin zu Konjunktivregeln verstaumlndlich die Grundregeln der Rechtschreibung und Grammatik Sie finden darin zahlreiche auf das wissenschaftliche Arbeiten zugeschnittene Sprach-Uumlbungen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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d) Zitation Eine der unveraumluszligerlichen Grundlagen der Wissenschaft ist die Nachpruumlfbarkeit der gemach-ten Angaben Jede Ihrer Angaben sei es aus Quellen oder aus der Literatur muszlig es dem Leser ermoumlglichen Ihre Zitate Argumente Interpretationen und Informationen nachzupruumlfen und womoumlglich korrigieren zu koumlnnen Daher ist es unabdingbar die von anderen uumlbernommenen Aussagen kenntlich zu machen Geschieht dies nicht macht sich der Verfasser des Plagiats schuldig Aussagen anderer werden entweder als Paraphrase in indirekter Rede uumlbernommen oder als woumlrtliches Zitat das in doppelte Anfuumlhrungszeichen gesetzt werden muszlig Dies gilt sowohl fuumlr Zitate und Uumlbernahmen aus der Forschungsliteratur als auch fuumlr Quellen Im Rah-men einer Seminararbeit haben Zitate mehrere Funktionen minus Quellenzitate belegen eigene Thesen minus Zitate aus der Literatur stuumltzen eigene Aussagen und dienen der Beweisfuumlhrung innerhalb

der Argumentation minus Quellenzitate koumlnnen die Arbeit konkretisieren sie anschaulicher und lebendiger machen Gehen Sie sparsam vor allem mit laumlngeren woumlrtlichen Zitaten um Sie muumlssen sich in der Ar-beit von der Sprache der Quellen loumlsen da Sie ansonsten Gefahr laufen implizit Wertungen der Quellentexte zu uumlbernehmen die Sie gar nicht uumlbernehmen wollen Fuumlr viele Sachverhalte und Phaumlnomene hat die Forschung gliedernde Begriffe entwickelt die Sie aus der Literatur kennen und nutzen sollten Versuchen Sie uumlbernommene Aussagen soweit wie moumlglich in eigenen Worten wiederzugeben Bloszliges Paraphrasieren von Quellen und Literatur oder die endlose Aneinanderreihung von Zitaten zeigen die mangelnde geistige Durchdringung der Thematik Zudem ersetzen Zitate keineswegs die Thesen sie dienen lediglich dazu diese zu untermauern Auch spricht ein Zitat keineswegs fuumlr sich selbst es muszlig vielmehr genau inter-pretiert werden Was besagt das Zitat im Kontext Ihrer Untersuchung Rein illustrative Zitate sind hingegen uumlberfluumlssiger Zierrat und daher verzichtbar

Formale Regeln der Zitation

minus Oberster Grundsatz Eine sinnvolle einheitliche und genaue Wiedergabe von Angaben soll die Nachvollziehbarkeit und Wiederauffindbarkeit der zitierten Werke sicherstellen

minus Woumlrtliche Zitate muumlssen in doppelte Anfuumlhrungszeichen gesetzt werden minus Achten Sie auf Genauigkeit Bei woumlrtlichen Zitaten ist eine Veraumlnderung des Wortlauts

unzulaumlssig Nicht das Zitat muszlig sich dem Text anpassen sondern umgekehrt Zulaumlssig ist lediglich die Kasusaumlnderung bei einzelnen Woumlrtern die allerdings in eckigen Klammern kenntlich zu machen ist17

minus Nur eindeutige Druckfehler werden mit [sic] gekennzeichnet und so uumlbernommen18 Al-tertuumlmliche Schreibweisen die nach heutigem Duden zwar falsch oder unuumlblich sind zur Zeit ihrer Abfassung aber den grammatischen bzw orthographischen Regeln entsprach werden ohne Kennzeichnung uumlbernommen (z B bdquodaszligldquo statt bdquodassldquo)19

17 Beispiel Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf der Bevoumllkerung in dem die bayerischen Landesplaner einen

bdquozuverlaumlssige[n] gesamtwirtschaftliche[n] Maszligstab fuumlr das Ausmaszlig der Strukturmaumlngelldquo erblickten konnte in den ausgewaumlhlten Landkreisen des Bayerischen Waldes nicht mit dem Bundesdurchschnitt Schritt halten

18 Beispiel Das Deutsche Schiffahrtsmuseum [sic] ist das deutsche Nationalmuseum fuumlr die Geschichte der Schifffahrt

19 Beispiel Georg Dehio Geschichte des Erzbistums Hamburg-Bremen bis zum Ausgang der Mission Berlin 1877 S 172 Sowol Heinrichrsquos II als Konradrsquos II Wuumlnsche gingen nicht houmlher hinaus als die Nordgrenze ertraumlglich ruhig und die saumlchsischen Groszligen nicht zu maumlchtig zu wissen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 70

minus Laumlngere Zitate koumlnnen gekuumlrzt werden was mit [] zu kennzeichnen ist Kuumlrzungen eines Zitats duumlrfen jedoch unter keinen Umstaumlnden den Sinn der Originalaussage veraumlndern o-der gar verdrehen20

minus Erklaumlrende Ergaumlnzungen im Zitat werden ebenfalls in eckige Klammern gesetzt (ggf mit dem Zusatz wer die Veraumlnderung vorgenommen hat)21

minus Hervorhebungen im Original muumlssen im Zitat uumlbernommen werden In der Fuszlignote ist darauf hinzuweisen wer die Hervorhebung vorgenommen hat (also bdquoHervorhebung im Originalldquo oder bdquoHervorhebung durch [Autorenkuumlrzel]ldquo)

minus Fremdsprachige Zitate Lateinische englische und franzoumlsische Zitate muumlssen nicht uumlber-setzt werden Bei Zitaten in anderen Sprachen sollte eine Uumlbersetzung in der Fuszlignote an-gegeben werden

minus Zitieren Sie nach Moumlglichkeit immer aus dem Original vermeiden Sie soweit es geht Zitate aus zweiter Hand Wenn das Original nicht beschafft werden kann und Sie daher eine Quelle nach einem Literaturtitel zitieren muumlssen Sie in der Fuszlignote die Originalquelle sowie den Titel des Werkes angeben nach dem Sie die Que 22lle zitieren

minus Ein Zitat im Zitat wird durch einfache Anfuumlhrungszeichen kenntlich gemacht23 minus Zitate ab einer Laumlnge von drei Textzeilen werden eingeruumlckt und einzeilig gesetzt

Zitierfaumlhigkeit

Es gibt Informationsquellen die Sie zwar nutzen koumlnnen die aber nicht zitierfaumlhig sind Dazu gehoumlren allgemeinbildende Lexika und Enzyklopaumldien (Brockhaus Meyer Herder Duden etc) eher populaumlre Nachschlagewerke (z B Das Mittelalter von A bis Z Taschenlexikon Dreiszligigjaumlhriger Krieg) sowie populaumlre Sachliteratur Ausschlaggebend fuumlr die Zitierfaumlhigkeit ist einerseits die Namhaftmachung eines Urhebers der Information (namentlich gekennzeich-nete Stichwoumlrter in Lexika etc) andererseits die Ferne der Informationen zu Quellen und For-schung Fuumlr jedes Thema das Sie bearbeiten gibt es genuumlgend serioumlse und zitierfaumlhige leicht zugaumlngliche Informationen (vgl Abschnitt II 1 Basisinformation) so daszlig Sie nicht auf quel-len- und forschungsgestuumltzte Informationen zuruumlckgreifen muumlssen

Quellenzitate [Name] Werk (oft als Abkuumlrzung) quelleneigene Aufteilung Buch Kapitel Jahr Abschnitt

Paragraph etc

Plin nat 37 59-61 = C Plinius Secundus Maior naturalis historia Buch 37 Abschnitte 59-61

Aug civ dei 215 = Augustinus De civitate Dei Buch 21 Kapitel 5

minus Beachten Sie so verfaumlhrt man bei dem gesamten Kanon griechlat Autoren der Antike oft auch bei Kirchenvaumltern viele griechische Werke haben lateinische Titelvarianten unter denen zitiert werden kann

Dioskurides Materia medica fuumlr περὶ ὕλης ἱατρικῆς

20 Beispiel In den Augen der Landesplaner muszligten bdquodie Verbesserung der Infra- und Agrarstruktur die Indust-

rialisierung und die uumlbrigen zur Hebung der Wirtschaftskraft im Grenzgebiet notwendigen Maszlignahmen [] als Teile einer in sich geschlossenen Strukturpolitik verstanden werdenldquo

21 Beispiel bdquoIm Gegenteil die [gemeint sind die ehemaligen Nationalsozialisten JB] regieren heute noch besser wie [sic] fruumlher und wenn irgendwo der Nationalsozialismus neu entstehen wuumlrde so waumlre dies da-hier moumlglichldquo

22 Die Fuszlignote eines solchen Zitats das Sie aus der Literatur zitiert haben muumlszligte dann beispielsweise so aus-sehen Wochenbericht der Intelligence Division von OMGBy vom 1941946 zit nach Woller Hans Ge-sellschaft und Politik in der amerikanischen Besatzungszone Die Region Ansbach und Fuumlrth Muumlnchen 1986 S 135 f

23 Beispiel bdquorsquoRemo cum fratre Quirinusrsquo so pries Vergil das Ende des Bruderkrieges und die wiederhergestell-te Herrschaft des Gesetzesldquo

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Bei Werken ohne Verfasser wie manchen Annalen oder Chroniken nach der dortigen Zaumlhlung eben-

falls bei Volksrechten (Leges)

Ann Fuld ad 840 ad a 840 a 840 = Annales Fuldenses fuumlr das Jahr 840

minus Eine quellenimmanente Zaumlhlung muumlssen Sie immer angeben Sie dient dazu unabhaumlngig von Edi-tionen oder Uumlbersetzungen die verwiesene Stelle aufzufinden manchmal in Konkordanzen zB bei Briefeditionen mit unterschiedlicher Zaumlhlung (Beispiel Einhardbriefe hg v K Hampe (MGH Epistolae Karolini aevi III) Berlin 1898 S 107f) Die Editionen auf die man sich selbst bezieht stehen in der Literaturliste

Bei Herrscherurkunden (von Kaisern und Koumlnigen) wird die Nummer der Urkunde in der jeweiligen Edition angegeben Die uumlbliche Kurzform zur Zitation einer Urkunde in den MGH setzt sich aus der Abkuumlrzung fuumlr Urkunde bzw Diplom (D bei Verweis auf mehrere Diplome DD) und dem Herrscherkuumlrzel ggf samt Ordnungszahl (etwa LD = Ludwig der Deutsche O II = Otto II) zu-sammen Dazu kommt das Datum der Urkunde gegenlaumlufig notiert Im Quellenverzeichnis werden Urkunden nicht einzeln aufgenommen sondern nur der jeweils benuumltzte Band der Urkundensamm-lung

middot DLD 156 874 Mai 4

middot DDLD 156 157 und 160

im Quellenverzeichnis

middot Die Urkunden Ludwigs des Deutschen Karlmanns und Ludwigs des Juumlngeren hg v Paul Kehr (MGH DD regum Germaniae ex stirpe Karolinorum 1) Berlin 1934

Bei Privaturkunden (alle Aussteller auszliger Kaisern Koumlnigen und Paumlpsten) wird uumlblicherweise der Titel des Urkundenbuches verkuumlrzt (UB fuumlr Urkundenbuch + Name des Klosters der Stadt der Region) und die Nummer der Urkunde genannt mit dem gegenlaumlufig notierten Datum

middot UB Weiszligenburg Nr 4 667 Aug 4

im Quellenverzeichnis

middot Traditiones Wizenburgenses Die Urkunden des Klosters Weiszligenburg 661-864 Gloumlckner Karl Doll Anton (Hg) Darmstadt 1979

Bibelzitate Buch Kapitel Vers[e]

Bei Bibelstellenangaben werden Kapitel und Vers durch Komma ohne Spatium voneinander abge-setzt Mk 14 1 Kor 135 Deut 56-22 (= Deuteronomium Kapitel 5 Verse 6-22 ndash Die Zehn Ge-bote)

Einzelne Verse werden durch Punkt ohne Spatium voneinander abgesetzt Mt 122513

Stellen aus verschiedenen Kapiteln bzw aus verschiedenen Buumlchern werden durch Semikolon und folgendem Spatium voneinander abgesetzt Mt 614 1835 Mk 1125

Mit bdquoparldquo wird auf synoptische Parallelstellen verwiesen Mt 69ndash13 par Lk 112ndash4 bzw Mt 69ndash13 par Mk 1127ndash33 par Mt 2123ndash27

minus Die 5 Buumlcher Mose werden mit ihrem Namen angegeben Ex = Exodus = 2 Buch od Deut= Deuteronomium = 5 Buch die Apostelgeschichte nach ihrem lateinischen Namen Acta Apostolo-rum mit Act abgekuumlrzt Es gibt Unterschiede der kath und der protest Bibel Die Zaumlhlung des Psalter ist unterschiedlich (zB Ps 118 Vulgata = Ps 119 Lutherbibel) auch innerhalb der Psal-men Einige Buumlcher der Vulgata der offiziellen kath Bibel wurden von Luther nicht aus dem Ur-

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 72

text uumlbersetzt III Makkabaumler (Makk) Jesus Sirach (Sir od Ecc = Ecclesiasticus) ua Heute sollte man sich auf die oumlkumenische Einheitsuumlbersetzung beziehen die alle Buumlcher enthaumllt an-sonsten koumlnnen die Zitate mit dem Zusatz bdquoVulgldquo bzw bdquoLutherldquo versehen werden

Quellenangabe minus bei Abkuumlrzungen der antiken Literatur Der kleine Pauly Lexikon der Antike hg v K Ziegler W Sontheimer Stuttgart 1964 Bd 1 S

XXI-XXVI oder LPh

minus bei theologischen Abkuumlrzungen des Christen- und Judentums Theologische Realenzyklopaumldie (TRE) Abkuumlrzungsverzeichnis 2 uumlberarbu erweit Aufl Berlin

New York 1994 (enorm umfangreich)

Angabe der Quelle in der Fuszlignote Wenn die Quelle im Text zitiert wurde sieht die Fuszlignote folgendermaszligen aus 1Varius nobis fuit sermo ut in convivio nullam rem usque ad exitum adducens sed aliunde alio tran-

siliens (Sen ep 7642)

Bei der Paraphrasierung einer Quelle wird nur die entsprechende Stelle genannt

Cass Dio 72352

Bibliographische Angabe der literarischen Quellen im Quellenverzeichnis Texteditionen

Name evtl Vorname (des antiken Autors) Titel hg v Vorname Name (des Herausgebers Editors) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (der edierten Ausgabe)

Beispiel Seneca Lucius Annaeus De beneficiis hg v Karl Hosius (BT) Leipzig 1914

Uumlbersetzungen

Name Vorname Titel latdt (zB) (evtl Reihe in der die Uumlbersetzung erschienen ist) hg u uumlbers v Vorname Name (des Uumlbersetzers) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (der Uumlbersetzung)

Beispiel Seneca Lucius Annaeus Philosophische Schriften latdt hg u uumlbers von Manfred Rosen-bach Darmstadt 1969

Zitation von archivalischen Quellen (Besonderheiten einzelner Archive beachten) Beispiele

Beispiel aus dem Bestand des Staatsarchivs Bremen Senatsregistratur Aktenverzeichnis zu Auswei-sungen 3-A10 Nr 1-

Einzelakte

Beschwerde des russischen Staatsangehoumlrigen Kaufmann Josef Lewkowsky gegen die Beschluumlsse der Polizeikommission betr Seine Ausweisung als laumlstiger Auslaumlnder in StHB 3-10 Nr 212

Dokument aus dieser Akte

Offizialbericht der Polizeikommission Bremen an den Praumlsidenten des Senats Buumlrgermeister Dr Do-nandt vom 31101922 in StHB 3-A10 Nr 212

Beispiel aus dem Bestand des Bundesarchivs Nachlaumlsse

Brief Charlotte von Hadelns an Freiherr von Medem vom 19 Juni 1930 in Barch NL 235 Renzetti Aktenband 2 Korrespondenz 1930

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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e) Belegtechnik Im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit muszlig die Herkunft der wiedergegebenen Informa-tionen unbedingt belegt werden denn nur so werden die Ergebnisse und Thesen nachpruumlfbar und damit wissenschaftlich verwendbar Zitate und Paraphrasen Einzelinformationen Ereig-nisfolgen sowie uumlbernommene Gedankengaumlnge und Thesen muumlssen durch die Angabe des Fundorts (genaue bibliographische Angaben von Monographie Aufsatz oder Quelle) und der Fundstelle (genaue Angaben der Seitenzahl) belegt werden Dies geschieht in Form von Fuszlig-noten die in einer wissenschaftlichen Arbeit mehrere Funktionen haben minus Sie dienen dem Beleg von Informationen und eigenen Aussagen minus Sie koumlnnen Sachkommentare Erlaumluterungen und ggf Modifizierungen enthalten die den

Textfluszlig hemmen oder den Gang der Argumentation unterbrechen wuumlrden minus Sie koumlnnen Querverweise auf andere Passagen innerhalb der eigenen Arbeit enthalten

(was jedoch im Rahmen einer Seminararbeit in der Regel nicht noumltig ist) minus Sie koumlnnen eine vertiefte Auseinandersetzung mit der wissenschaftlichen Literatur enthal-

ten Generell gilt jedoch Schreiben Sie keinen bdquoParalleltextldquo innerhalb der Fuszlignoten Wichtige Informationen gehoumlren in den Text dieser muszlig auch ohne die Lektuumlre der Fuszlignoten verstaumlnd-lich sein Auch bezuumlglich der Frage wie viele Fuszlignoten pro Seite zu setzen sind gibt es keine festen Regeln Als Anhaltspunkt fuumlr Proseminararbeiten koumlnnen vier bis fuumlnf Fuszlignoten pro Seite gelten

Formalia

minus Fuszlignoten werden einzeilig in Schriftgroumlszlige 10 Punkt (TimesTimes New Roman) gesetzt minus Die Fuszlignoten werden im gesamten Text fortlaufend numeriert (bei umfangreicheren Ar-

beiten empfiehlt es sich dagegen die Fuszlignoten kapitelweise zu numerieren) minus Fuszlignoten werden im Text durch hochgestellte arabische Ziffern kenntlich gemacht Je

nach Bezug stehen sie hinter einem Wort einem Satz oder (als Sammelbeleg) am Ende eines Absatzes Woumlrtliche Zitate muumlssen in jedem Fall unmittelbar belegt werden

minus Fuszlignoten werden orthographisch wie ein vollstaumlndiger Satz behandelt deswegen begin-nen sie mit einem Groszligbuchstaben und enden mit einem Punkt24 Absaumltze in Fuszlignoten sind unuumlblich

minus Belegfuszlignoten muumlssen die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben der zitierten Quel-len- und Literaturtitel enthalten Wenn Sie einen Titel mehrfach zitieren ist ab der zweiten Nennung die Zitation mit Kurztitel statthaft Nicht erlaubt ist dagegen das Kuumlrzel bdquoaaOldquo (bdquoam angegebenen Ortldquo)

Beispiele fuumlr die korrekte Titelangabe in den Fuszlignoten

minus Sie beziehen sich erstmals in Ihrer Arbeit auf ein Buch Deshalb geben Sie die vollstaumlndi-gen bibliographischen Angaben und die Seitenzahl an auf die Sie sich beziehen25

minus In der direkt darauf folgenden Fuszlignote verweisen Sie noch einmal auf dieses Buch aber auf eine andere Seite26

minus In der dritten Fuszlignote geben Sie einen Aufsatz an den Sie erstmals heranziehen In die-sem Fall muumlssen Sie sowohl die Seitenangaben des ganzen Aufsatzes angeben als auch die Seitenangabe auf die Sie sich in diesem Fall konkret beziehen27

24 Dies auch bei Fuszlignoten mit unvollstaumlndiger Syntax 25 Beispiel Kaufmann Doris Frauen zwischen Aufbruch und Reaktion Protestantische Frauenbewegung in

der ersten Haumllfte des 20 Jahrhunderts Muumlnchen 1988 S 97 26 Ebd S 79

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 74

minus Nun verwenden Sie abermals das Buch von Doris Kaufmann Da Sie das Werk schon zi-tiert haben genuumlgt nun die Angabe des Autors und ein Kurztitel des Buchs28

minus In der naumlchsten Fuszlignote beziehen Sie sich nochmals auf dieses Buch und zwar auf diesel-be Seite wie in der vorherigen Fuszlignote29

minus Nun zitieren Sie im Text eine Quelle aus einer Quellenedition Dazu muumlssen Sie die An-gabe des verwendeten Quellenstuumlcks sowie die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben der Edition anfuumlhren30

minus Schlieszliglich benutzen Sie noch einen Quellentext der nicht in einer Quellenedition abge-druckt ist sondern in einer darstellenden wissenschaftlichen Arbeit zu Ihrem Thema Auch hier nennen Sie zunaumlchst die Angabe zur Quelle Dann verweisen Sie mit bdquozit nachldquo auf die Studie aus der Sie das Zitat entnommen haben Fuumlr diese Studie fuumlhren Sie wie-derum die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben auf31

Literatur zur Anfertigung einer Hausarbeit Baumlnsch Axel Wissenschaftliches Arbeiten Muumlnchen 82003

Buumlnting Karl-Dietrich ua Schreiben im Studium mit Erfolg Ein Leitfaden Berlin 2000

Eco Umberto Wie man eine wissenschaftliche Abschluszligarbeit schreibt Heidelberg 1988

Hoffmann Monika Deutsch fuumlrs Studium Grammatik und Rechtschreibung Paderborn ua 2005

Kruse Otto Keine Angst vor dem leeren Blatt Ohne Schreibblockaden durchs Studium Frankfurt am Main New York 92002

Niederhauser Joumlrg Die schriftliche Arbeit Ein Leitfaden zum Schreiben von Fach- Seminar- und Abschlussarbeiten in der Schule und beim Studium Mannheim 2000

Nolte Paul Die Seminararbeit Hinweise zur formalen und inhaltlichen Gestaltung online in httpwwwgeschkultfu-berlindeefmiarbeitsbereicheab_noltearbeitstechnikenarbeitspapiereNolte_Seminararbeitpdf (PDF-Datei) (Stand 15042009)

Poenicke Klaus Wie verfaszligt man wissenschaftliche Arbeiten Ein Leitfaden vom 1 Semester bis zur Promotion Mannheim ua 21988

Schroumlder Henrik Steinhaus Ingo Mit dem PC durchs Studium Eine praxisorientierte Einfuumlhrung Darmstadt 2000 (Nuumltzliche Einfuumlhrung in das Abfassen einer wissenschaftlichen Arbeit mit dem PC vor allem fuumlr Computer-Neulinge zu empfehlen)

Standop Ewald Die Form der wissenschaftlichen Arbeit Heidelberg 131990

27 Sommer Walter Chinas langer Marsch ins 20 Jahrhundert Zur Modernisierung einer traditionsreichen

Hochkultur in GWU 49 (1998) S 326-345 hier S 333 28 Kaufmann Frauen zwischen Aufbruch und Reaktion S 114 29 Ebd 30 Artikel 2 der Austraumlgal-Ordnung des Deutschen Bundes vom 16 Juni 1817 in Huber Ernst Rudolf (Hg)

Dokumente zur deutschen Verfassungsgeschichte Bd 1 Deutsche Verfassungsdokumente 1803-1850 Stutt-gart ua 31978 S 114 ff hier S 114

31 Brief Koumlnig Ludwigs I an Ludwig Fuumlrst zu Oettingen-Wallerstein vom 1 Maumlrz 1835 zit nach Gollwitzer Heinz Ludwig I von Bayern Koumlnigtum im Vormaumlrz Eine politische Biographie Muumlnchen 1997 S 395

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VI Standards in der Lehre

Auf einer Sitzung am 2 Februar 2005 haben sich die Lehrenden am Institut fuumlr Geschichts-wissenschaft der Universitaumlt Bremen auf gemeinsame Standards in Lehre und Pruumlfungen ver-staumlndigt Demnach sind in den Lehrveranstaltungen bestimmte unten aufgefuumlhrte Leistungen zu erbringen Zugleich werden die unten ebenfalls genannten allgemeinen Inhalte angeboten Der folgende Katalog ist fuumlr die Lehrenden und fuumlr die Studierenden verpflichtend Er wird in geeigneter Weise publiziert und insbesondere den Studierenden bekannt gemacht

I Lehre

Proseminar (einschlieszliglich Tutorium) allgemeine Inhalte

- fachspezifische Methoden Quellen zu finden und auszuwerten (Heuristik Kritik Analyse Interpretation)

- fachspezifische Anleitung der Bibliotheksbenutzung - fachspezifische Anleitung zum Bibliographieren (traditionelle und elektronische Me-

dien) - Kenntnis von Handbuumlchern Uumlberblickswerken Zeitschriften - qualifizierter Umgang mit dem Internet - Techniken des Exzerpierens - Vorbereitung Praumlsentation und Kritik muumlndlicher Beitraumlge - Methoden der Ergebnissicherung (Protokoll) - Anleitung zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

fuumlr eine erfolgreiche Teilnahme obligatorisch

- regelmaumlszligige Teilnahme und aktive Mitarbeit o Sitzungen duumlrfen houmlchstens zweimal und jeweils unter Vorlage einer Ent-

schuldigung versaumlumt werden o regelmaumlszligige Lektuumlre auch fremdsprachiger Texte

- Kurzreferat (mit Thesenpapier) sowie kleinere schriftliche Arbeiten (zB Exzerpt Protokoll Rezension) die Vorbesprechung von Thesenpapier und Referat ist ver-pflichtend

- Erstellung einer Bibliographie ndash Quellen und Literatur (Monographien und Aufsaumltze) ndash fuumlr die Hausarbeit mit anschlieszligender Besprechung

- Schriftliche Hausarbeit (20000-30000 Zeichen = 10-15 Normseiten) anhand einer Fragestellung und mit verpflichtender Vorbesprechung in der Sprechstunde

o die Hausarbeit schlieszligt die Interpretation von Quellen ein o Abgabe bis zum Ende des Semesters

- der bdquofachdidaktische Anteilldquo fuumlr Studierende in Lehramtsstudiengaumlngen orientiert sich an den Anforderungen eines didaktischen Entwurfs

Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Proseminar kein Schein erworben werden kann Dieder Studierende ist durchgefallen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 76

b Hauptseminar allgemeine Inhalte

- Begleitung bei der selbstaumlndigen Vertiefung der in den Proseminaren eingefuumlhrten methodischen und arbeitstechnischen Kenntnisse und Fertigkeiten (so)

fuumlr eine erfolgreiche Teilnahme obligatorisch

- regelmaumlszligige Teilnahme und aktive Mitarbeit o Sitzungen duumlrfen houmlchstens zweimal und jeweils unter Vorlage einer Ent-

schuldigung versaumlumt werden o regelmaumlszligige Lektuumlre auch fremdsprachiger Texte

- muumlndliches Referat oder muumlndliche Problemaufarbeitung und Diskussionsleitung - selbstaumlndiges Bibliographieren - schriftliche Hausarbeit (40000-50000 Zeichen = 20-25 Normseiten) anhand einer

Fragestellung und mit verpflichtender Vorbesprechung in der Sprechstunde Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Hauptseminar kein Schein erworben werden kann Derdie Studierende ist durchgefallen

II Pruumlfungen

Zwischenpruumlfung

- die bdquopruumlfungsrelevante Studienleistungldquo (PSL) wird zusaumltzlich zu den obligatorischen Leistungen fuumlr Proseminare erbracht

- gepruumlft werden Methoden wissenschaftlichen Arbeitens (vgl Merkblatt zur Zwi-schenpruumlfung) und ein mit den Pruumlferinnen oder Pruumlfern vereinbartes Thema

- spaumltestens zwei Wochen vor der Pruumlfung sind beiden Pruumlferinnen oder Pruumlfern eine Literaturliste (ca 10-15 Titel ohne Handbuchartikel gezaumlhlt) und ein Thesenpapier als Voraussetzung und Grundlage einzureichen

Auch fuumlr Magisterabschluszligpruumlfungen und das erste Staatsexamen werden in der Regel The-senpapiere verlangt

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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VII Studierwerkstatt

Die Studierwerkstatt ist eine Einrichtung der Universitaumlt Bremen In 1-2-taumlgigen Workshops (Modulen) vermitteln wir bdquoSchluumlsselkompetenzenldquo fuumlr ein erfolgreich(er)es Studium Bei uns lernen Sie methodisches bdquoHandwerkszeugldquo um noch zielgerichteter und effektiver studieren zu koumlnnen

Das Angebot der Studierwerkstatt umfaszligt

bull Unterschiedliche Lern- und Arbeitstechniken fuumlr das Studium

bull Verbesserung der Selbstorganisation durch ein optimales Zeitmanagement

bull Methoden gezielter Pruumlfungsvorbereitungen und Streszligabbau

bull Praumlsentationstechniken fuumlr den Vortrag

bull Grundtechniken des wissenschaftlichen Schreibens (fuumlr Haus- und Abschluszligarbeiten)

bull Hilfe im Schreibprozeszlig wissenschaftlicher Arbeiten durch ein Formulierungstraining

Das Programm der Studierwerkstatt ist in Grundlagen- und Themenmodule unterteilt die auf die spezifischen Anforderungen im Studium zugeschnitten sind

Neben den Workshops zur Optimierung der Studierfaumlhigkeit bietet die Studierwerkstatt fuumlr die Tutorinnen und Tutoren der Universitaumlt Bremen Themen-Workshops zur Anleitung von Lerngruppen an In diesen hochschuldidaktischen Schulungen werden die angehenden Lern-gruppenleiter auf ihre Rolle mit grundlegendem didaktischem Handwerkszeug vorbereitet In Rollenspielen wird das Erlernte unmittelbar erprobt und sowohl die kommunikative wie die soziale Kompetenz verbessert

bull Tutorenschulung ndash Grundkurs

bull Tutorenschulung ndash Aufbaukurs

bull Lehren lernen fuumlr Praktikumsbetreuer(innen) und Uumlbungsgruppenleiter(innen) in naturwis-senschaftlichen Faumlchern

Anmeldung zu allen Workshops der Studierwerkstatt uumlber die Homepage Saumlmtliche Seminare sind teilnehmerbegrenzt Um die Anmeldungen verbindlich zu machen ist eine Gebuumlhr von jeweils 8- euro zu entrichten Die Gebuumlhr ist sofort nach Anmeldung in bar bei Frau Dittmer VWG 0190 Montag ndash Freitag 900 bis 1200 Uhr zu bezahlen Die Einzahlungsquittung gilt als Anmeldebeleg Kontakt Verwaltungsgebaumlude Uni Bremen 28359 Bremen 0421 2182728 wwwstudierwerkstattuni-bremende

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 78

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

79

VIII Anhang

Beispiele fuumlr

Quellenblatt fuumlr ein Referat

Titelblatt einer Hausarbeit

Inhaltsverzeichnis

Bibliographie

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 80

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

81

Universitaumlt Bremen FB 8 Institut fuumlr Geschichtswissenschaft

Art der Veranstaltung (zB Wahlpflichtbereich II General Studies) Titel der Veranstaltung Dozent Titel Vorname Name Wintersemester Sommersemester 200x0y

Titel der Hausarbeit Untertitel

Vorname Name der Verfasserin des Verfassers wohne in der und der Straszlige in der und der Stadt bzw Anschrift ersetzt durch die e-mail-Adresse bin im so und sovielten Semester und studiere Fach A Fach B Abschluszlig Matr Nordm XXXXXXX

Bremen Tag Monat Jahr

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 82

Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung Seitenzahl 11 Forschungsstand und Quellenlage Seitenzahl 12 Fragestellung Seitenzahl 2 Das erste Kapitel Seitenzahl 21 Das erste Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 22 Das zweite Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 23 Das dritte Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 3 Das zweite Kaptitel Seitenzahl 31 Das erste Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 32 Das zweite Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 321 Das erste Sub-Unterkapitel zum zweiten Unterkapitel

des zweiten Kapitels Seitenzahl 322 Das zweite Sub-Unterkapitel zum zweiten Unterkapitel

des zweiten Kapitels Seitenzahl 33 Exkurs Seitenzahl 34 Das dritte Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 4 Schluszlig Seitenzahl 41 Resultate der Untersuchung Seitenzahl 42 Offene Fragen und Ausblick Seitenzahl 5 Literaturverzeichnis Seitenzahl 51 Quellen Seitenzahl 52 Literatur Seitenzahl 53 Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung Seitenzahl 6 Anhang Seitenzahl 61 Texte Quellen Seitenzahl 62 Bilder Plaumlne Karten Seitenzahl 63 Abbildungsverzeichnis Seitenzahl

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

83

5 Literaturverzeichnis

51 Quellen Cassius Dio Roumlmische Geschichte uumlbersetzt von Otto Veh Bd 3 Zuumlrich Muumlnchen 1986

Cassius Dio Roumlmische Geschichte uumlbersetzt von Otto Veh Bd 4 Zuumlrich Muumlnchen 1986

Diodorus Siculus Diodorus of Sicily In twelve volumes mit einer englischen Uumlbersetzung

von Charles Bradford Welles Bd 8 Cambridge London 1970

Plutarch Grosse Griechen und Roumlmer eingeleitet und uumlbersetzt von Konrat Ziegler Bd 5

Zuumlrich Stuttgart 1960

Gaius Suetonius Tranquillus Opera 1 De Vita Caesarum lib VIII recensuit Maximilianus

Ihm Stuttgart ua 32003

Sueton Caumlsarenleben uumlbertragen und erlaumlutert von Max Heinemann Stuttgart 1986

52 Literatur

Cancik Hubert Hitzl Konrad (Hg) Die Praxis der Herrscherverehrung in Rom und seinen

Provinzen Tuumlbingen 2003

Clauss Manfred Kaiser und Gott Herrscherkult im roumlmischen Reich Stuttgart 1999

Dahlheim Werner Geschichte der roumlmischen Kaiserzeit (OGG 3) 3 uumlberarb und erw

Aufl Muumlnchen 2003

Giebel Marion Augustus Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten Hamburg 1984

Klauck Hans-Josef Vergoumlttlichte Menschen Der Herrscher- und Kaiserkult in Ders

(Hg) Die religioumlse Umwelt des Urchristentums II Herrscher- und Kaiserkult Philoso-

phie Gnosis Stuttgart ua 1996

Riemer Ulrike Wundergeschichten und ihre Erzaumlhlabsicht im Kontext antiker Herrscher-

verehrung in Klio 86 (2004) S 218-234

Stepper Ruth Augustus et sacerdos Untersuchungen zum roumlmischen Kaiser als Priester

(Potsdamer Altertumswissenschaftliche Beitraumlge 9) Wiesbaden 2003

Taylor Lily Ross The divinity of the roman emperor New York 1931

Weber Gregor Kaiser Traumlume und Visionen in Prinzipat und Spaumltantike Stuttgart 2000

Wlosok Antonie (Hg) Roumlmischer Kaiserkult Darmstadt 1978

Wohlmayr Wolfgang Die Apside als sakrale Form im fruumlhen roumlmischen Kaiserkult in

Brandt Barbara ua (Hg) Synergia Festschrift fuumlr Friedrich Krinzinger Bd 2 Wien

2005 S 387-394

  • Vorworte
  • I Was ist Geschichte
    • 1 Geschichte als Wissenschaft
    • 2 Literatur zur Einfuumlhrung
      • a) Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft
      • b) Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft
      • c) Geschichte der Geschichtswissenschaft
          • II Basisinformationen
            • 1 Basisinformationen (Lexika und Handbuumlcher)
              • a) Lexika und Nachschlagewerke
              • b) Handbuumlcher und Reihen
              • c) Atlanten
                • 2 Ausgewaumlhlte Uumlberblicksdarstellungen
                  • III Materialbeschaffung
                    • 1 Bibliographieren
                      • a) Systematisches Bibliographieren
                      • b) Unsystematisches Bibliographieren
                      • c) Bibliographische Hilfsmittel und Bibliographien
                        • 2 Titelaufnahme (bibliographische Angaben)
                          • Haumlufige Abkuumlrzungen (lat amp dt)
                            • 3 Bibliotheken in Bremen
                              • SuUB
                              • Die Fachsystematiken Geschichte der SuUB Bremen
                                • Gliederung
                                • Bibliothekskataloge (OPAC)
                                • Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa
                                • Bibliothek des DSM (Deutsches Schiffahrtsmuseum) Bremerhaven
                                    • 4 Fachzeitschriften
                                    • 5 Internet-Ressourcen fuumlr Historiker
                                      • IV Wissenschaftliches Arbeiten im Studium
                                        • 1 Fragestellung
                                        • 2 Literaturarbeit
                                          • a) Lesen wissenschaftlicher Texte (Informationsbeschaffung)
                                          • b) Aufbereitung des Gelesenen (Informationsverwaltung)
                                            • 3 Quellenarbeit
                                              • a) Was ist eine Quelle
                                              • b) Quellentypologie
                                              • c) Quellenkritik
                                              • d) Quelleninterpretation
                                              • e) Quelleneditionen
                                                • 4 Hilfswissenschaften und Nachbardisziplinen
                                                  • Archaumlologie
                                                    • Chronologie
                                                    • Diplomatik
                                                    • Epigraphik
                                                    • Genealogie
                                                    • Historische Geographie
                                                    • Heraldik
                                                    • Numismatik
                                                    • Palaumlographie
                                                    • Papyrologie
                                                    • Philologie
                                                    • Prosopographie
                                                    • Sphragistik
                                                      • V Praumlsentation des Materials
                                                        • 1 Grundregeln
                                                        • 2 Das Referat
                                                          • a) Funktion und Ziele des Referats
                                                          • b) Regeln fuumlr Houmlrtexte
                                                          • c) Das Thesenpapier
                                                            • 3 Die Hausarbeit
                                                              • a) Die aumluszligere Form der Hausarbeit
                                                              • b) Der Aufbau der Hausarbeit
                                                              • c) Zehn Basisregeln fuumlr die sprachliche Gestaltung wissenschaftlicher Hausarbeiten
                                                              • d) Zitation
                                                              • e) Belegtechnik
                                                                  • VI Standards in der Lehre
                                                                  • VII Studierwerkstatt
                                                                  • VIII Anhang
                                                                    • Beispiele fuumlr
                                                                      • Quellenblatt fuumlr ein Referat
                                                                      • Titelblatt einer Hausarbeit
                                                                      • Inhaltsverzeichnis
                                                                      • Bibliographie

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 2

    Inhaltsverzeichnis

    VORWORTE 4

    I WAS IST GESCHICHTE 7

    1 Geschichte als Wissenschaft 7

    2 Literatur zur Einfuumlhrung 8 a) Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft 8 b) Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft 10 c) Geschichte der Geschichtswissenschaft 11

    II BASISINFORMATIONEN 13

    1 Basisinformationen (Lexika und Handbuumlcher) 13 a) Lexika und Nachschlagewerke 13 b) Handbuumlcher und Reihen 15 c) Atlanten 17

    2 Ausgewaumlhlte Uumlberblicksdarstellungen 18

    III MATERIALBESCHAFFUNG 22

    1 Bibliographieren 22 a) Systematisches Bibliographieren 22 b) Unsystematisches Bibliographieren 22 c) Bibliographische Hilfsmittel und Bibliographien 22

    2 Titelaufnahme (bibliographische Angaben) 25 Haumlufige Abkuumlrzungen (lat amp dt) 29

    3 Bibliotheken in Bremen 29 SuUB 30 Die Fachsystematiken Geschichte der SuUB Bremen 30

    Gliederung 30 Bibliothekskataloge (OPAC) 31 Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa 32 Bibliothek des DSM (Deutsches Schiffahrtsmuseum) Bremerhaven 32

    4 Fachzeitschriften 33

    5 Internet-Ressourcen fuumlr Historiker 37

    IV WISSENSCHAFTLICHES ARBEITEN IM STUDIUM 41

    1 Fragestellung 41

    2 Literaturarbeit 42 a) Lesen wissenschaftlicher Texte (Informationsbeschaffung) 42 b) Aufbereitung des Gelesenen (Informationsverwaltung) 43

    3 Quellenarbeit 45

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

    3

    a) Was ist eine Quelle 45 b) Quellentypologie 46 c) Quellenkritik 48 d) Quelleninterpretation 50 e) Quelleneditionen 52

    4 Hilfswissenschaften und Nachbardisziplinen 55 Archaumlologie 55 Chronologie 56 Diplomatik 56 Epigraphik 56 Genealogie 57 Historische Geographie 57 Heraldik 57 Numismatik 57 Palaumlographie 58 Papyrologie 58 Philologie 58 Prosopographie 59 Sphragistik 59

    V PRAumlSENTATION DES MATERIALS 60

    1 Grundregeln 60

    2 Das Referat 61 a) Funktion und Ziele des Referats 61 b) Regeln fuumlr Houmlrtexte 62 c) Das Thesenpapier 63

    3 Die Hausarbeit 64 a) Die aumluszligere Form der Hausarbeit 64 b) Der Aufbau der Hausarbeit 64 c) Zehn Basisregeln fuumlr die sprachliche Gestaltung wissenschaftlicher Hausarbeiten 68 d) Zitation 69 e) Belegtechnik 73

    VI STANDARDS IN DER LEHRE 75

    VII STUDIERWERKSTATT 77

    VIII ANHANG 79 Beispiele fuumlr 79 Quellenblatt fuumlr ein Referat 79 Titelblatt einer Hausarbeit 79 Inhaltsverzeichnis 79 Bibliographie 79

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 4

    Vorworte

    Vorwort zur 1 Ausgabe Dieser Leitfaden richtet sich an Studierende die an der Universitaumlt Bremen das Studium der Neueren und Neuesten Geschichte ndash eine Epoche die grob gesprochen vom spaumlten 15 Jahr-hundert bis zur Gegenwart reicht ndash aufnehmen Er verfolgt das Ziel ihnen den Einstieg in die fachspezifischen Methoden und Arbeitstechniken der Geschichtswissenschaft zu erleichtern die in Proseminar und Tutorium vermittelt werden Dieses kleine Kompendium ist als Begleitlektuumlre zu den Lehrveranstaltungen im Grundstudium konzipiert es kann und will weder das Proseminar noch das Tutorium noch die Einfuumlhrungsvorlesung in die Geschichtswissenschaft ersetzen Ebenso ist es kein Ersatz fuumlr weit umfassendere methodisch orientierte Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft Die am Ende der einzelnen Kapitel aufgefuumlhrten Literaturhinweise sollen vielmehr zu einer vertieften Beschaumlftigung mit der

    aterie anregen

    M Inhaltlich orientiert sich der Leitfaden an zwei bdquoVorbildernldquo aus anderen Universitaumlten an der bdquoMuumlnchen-Fiebelldquo die fuumlr die Neuere und Neueste Geschichte konzipiert worden ist1 und an den bdquoHinweise[n] fuumlr Anfaumlnger im Studium der Geschichte an der Ruhr-Universitaumlt Bochumldquo die sich an Studierende aller Epochendisziplinen richtet2 Den Kolleginnen und Kollegen die an diesen beiden Einfuumlhrungen mitgearbeitet haben sei an dieser Stelle herzlich gedankt

    April 2004 Jaromiacuter Balzar Vorwort zur 2 Ausgabe Dieser Leitfaden richtet sich an alle Studierende des Studiengangs Geschichte an der Univer-sitaumlt Bremen Er verfolgt das Ziel Ihnen den Einstieg in die fachspezifischen Methoden und Arbeitstechniken der Geschichtswissenschaft zu erleichtern die in Proseminar und Tutorium vermittelt werden Dieses Kompendium ist als Begleitlektuumlre und Nachschlagewerk zu den Lehrveranstaltungen im Grundstudium konzipiert wobei es weder das Proseminar noch das Tutorium noch die Einfuumlhrungsvorlesung in die Geschichtswissenschaft ersetzt Ebenso ist es kein Ersatz fuumlr weit umfassendere methodisch orientierte Einfuumlhrungen in die Geschichtswis-senschaft Die am Ende der einzelnen Kapitel aufgefuumlhrten Literaturhinweise sollen vielmehr zu einer Vertiefung einzelner Lerninhalte anregen Der Leitfaden orientiert sich an zwei Vorbildern aus anderen Universitaumlten der bdquoMuumlnchen-Fibelldquo die fuumlr die Neuere und Neueste Geschichte konzipiert wurde und den bdquoHinweise[n] fuumlr Anfaumlnger im Studium der Geschichte an der Ruhr-Universitaumlt Bochumldquo Den Kolleginnen und Kollegen die an diesen beiden Einfuumlhrungen mitgearbeitet haben sei an dieser Stelle herzlich gedankt Der vorliegende Leitfaden entstand auf der Grundlage des von Jaromiacuter Balcar verfaszligten Kompendiums fuumlr die Neuere und Neueste Geschichte Fuumlr die Neuauflage wurde er ergaumlnzt um die Epochen und Regionen sowie um die Hilfsmittel die das Lehrangebot am Institut fuumlr Geschichte der Universitaumlt Bremen umfassen Die Neufassung wurde unter Mitwirkung des Instituts redaktionell betreut und bearbeitet von Jan Ulrich Buumlttner Carmen Hammer und Claudia Horst

    Maumlrz 2006

    1 Theresia Bauer ua bdquoMuumlnchen-Fiebelldquo Technik des wissenschaftlichen Arbeitens im Proseminar (Ludwig-

    Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Abteilung fuumlr Neuere Geschichte und Abteilung fuumlr Neueste Geschichte und Zeitgeschichte) 3 Fassung Muumlnchen 1999

    2 Lutz Budraszlig ua Hinweise fuumlr Anfaumlnger im Studium der Geschichte an der Ruhr-Universitaumlt Bochum 10 voumlllig neubearbeitete Auflage Bochum 2001

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

    5

    Aus dem Vorwort zur 3 Ausgabe [] Diese dritte Auflage beinhaltet erstmals Literatur zum neuen Studienschwerpunkt der Schiffahrtsgeschichte Die Aufnahme der Ur- und Fruumlhgeschichte ist ebenfalls erfolgt Litera-turangaben sind jedoch erst fuumlr die naumlchste Auflage vorgesehen Die Neufassung wurde redaktionell betreut und bearbeitet von Moritz Boumlhme Jan Ulrich Buumlttner Carmen Hammer Claudia Horst und Stefan Scheel

    Nachsommer 2007 Vorwort zur 4 Ausgabe Schneller als erwartet wurde eine weitere Auflage notwendig Diese vierte Auflage enthaumllt erstmals umfassende Literaturangaben zum Studienfach der Ur- und Fruumlhgeschichte die unter den jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten eingefuumlgt wurden Neben allerlei Aumlnderungen Aktualisierungen und Fehlerkorrekturen im Detail wurden zahlreiche Angaben zur Literatur der Geschichte Lateinamerikas erneuert und ausgetauscht sowie die Literatur zur Osteuropaumli-schen Geschichte komplett neu erarbeitet Diese Neufassung und Uumlberarbeitung des Studienleitfadens wurde redaktionell betreut und durchgefuumlhrt von Jan Ulrich Buumlttner und Stefan Scheel

    Fruumlhsommer 2009

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 6

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

    7

    I Was ist Geschichte

    Geschichte ist die kollektive Vergangenheit der Menschen Der Begriff bdquoGeschichteldquo hat ver-schiedene Bedeutungsebenen 1 die Geschichte als die Summe alles vergangenen Gesche-hens 2 die verschriftlichte Vergangenheit der Menschen (Geschichtsschreibung) die wieder-um besteht aus a) der Geschichtserzaumlhlung und b) der Geschichtswissenschaft Das Ge-schichtsstudium ndash wie auch dieser Leitfaden ndash beschaumlftigt sich ausschlieszliglich mit der wissen-schaftlichen Erschlieszligung der Vergangenheit

    1 Geschichte als Wissenschaft

    Der Historiker Reinhart Koselleck definiert den Begriff Geschichte als Kollektivsingular bei dem es sich im Gegensatz zu den vielen Geschichten um einen Reflexionsbegriff handelt Ge-schichte meint nicht nur vergangene Ereigniszusammenhaumlnge sondern immer auch deren In-terpretation Insofern wird der Historiker die Bedingungen unter denen sich geschichtswis-senschaftliche Erkenntnisse vollziehen stets mitberuumlcksichtigen3

    Die folgenden Schritte leiten grundsaumltzlich jede historische Forschung 1 Auf der Grundlage einer theoriegeleiteten Fragestellung werden die Quellen ausgewaumlhlt

    und kritisch uumlberpruumlft In einem zweiten Schritt wird die Frage bearbeitet ob sich die aus den Quellen gewonnenen Informationen so miteinander verknuumlpfen lassen daszlig sie auf die Frage des Historikers eine sinnvolle Antwort geben Obwohl historisches Arbei-ten immer das Produkt von Konstruktionsleistungen ist werden der Willkuumlr der Inter-pretation durch die Quellen klare Grenzen gesetzt Geschichte als Wissenschaft erbringt stets beide Leistungen Die Rekonstruktion vergangener Wirklichkeiten und die Kon-struktion von Zusammenhaumlngen

    2 Die aus den Quellen erarbeiteten Ergebnisse und Interpretationen muumlssen sich in der wissenschaftlichen Forschungsdiskussion bewaumlhren in der sie bestaumltigt oder verworfen werden koumlnnen Geschichte als Wissenschaft liefert also keine unverruumlckbaren Ergeb-nisse Mit dem Begriff bdquoObjektivitaumltldquo wird in der Geschichtswissenschaft lediglich aus-gesagt daszlig subjektiv entwickelte Erkenntnisse intersubjektiv nachvollziehbar sind Alle Erkenntnisse gelten nur solange bis sie in der fachlichen Diskussion auf der Grundlage einer neuen Fragestellung einer erweiterten Quellenkenntnis oder -interpretation revi-diert werden

    3 Historiker muumlssen sich und anderen Rechenschaft uumlber ihr methodisches Vorgehen so-wie uumlber ihre Betrachtungs- und Bewertungskriterien ablegen die immer von der jewei-ligen Gegenwart beeinfluszligt sind Zu diesem Zweck werden die Fragestellung und die These jeder Arbeit explizit vorangestellt

    Wie komplex die auf die Geschichte gerichteten Perspektiven sind zeigen die folgenden Zu-gaumlnge die die verschiedenen Dimensionen der vergangenen Wirklichkeiten ausleuchten So-zialgeschichte Politikgeschichte Moderne Kulturwissenschaft Wirtschaftsgeschichte Ge-schlechtergeschichte und Wissenschaftsgeschichte um nur einige zu nennen Fuumlr die unter-schiedlichen Zugriffsmoumlglichkeiten wurde ein jeweils spezifisches methodisches Instrumenta-rium entwickelt ndash Sie werden im Verlauf Ihres Studiums einige dieser Ansaumltze naumlher kennen-lernen

    3 Vgl Koselleck Reinhart Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main

    42000 182 265

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 8

    Doch wozu eigentlich Geschichte Immer aktuell geblieben ist die Frage nach Nutzen und Nachteil der Historie fuumlr das Leben4 Auch wenn es keine allgemeinguumlltigen Antworten auf diese Frage geben kann weiszlig man doch was sie nicht oder nicht mehr ist Gemeint ist das Konzept der bdquoHistoria Magistra Vitaeldquo Die Geschichte liefert keine moralischen oder politi-schen Erkenntnisse aus denen zukuumlnftiges Handeln ableitbar waumlre Gleichwohl bietet sie als eine Reflexionswissenschaft die die Bedingungen moumlglichen menschlichen Handelns unter-sucht ein fuumlr die Gegenwart und Zukunft erforderliches Orientierungswissen Leichter ist die Frage zu beantworten welche konkreten Kompetenzen Sie in Ihrem Ge-schichtsstudium erwerben Uumlber das methodische und inhaltliche Fachwissen einzelner Epo-chen und Teildisziplinen hinaus vermittelt das Geschichtsstudium eine arbeitstechnisch-methodische Kompetenz die nicht nur auf den engeren Bereich der Geschichtswissenschaft anwendbar ist Sie lernen sich selbstaumlndig und methodisch kontrolliert in relativ kurzer Zeit in ein Thema einzuarbeiten das akkumulierte Wissen aufzubereiten und es in muumlndlicher und schriftlicher Form wiederzugeben Dieser Leitfaden moumlchte Sie beim Erwerb dieser Qualifi-kationen unterstuumltzen

    2 Literatur zur Einfuumlhrung

    a) Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft

    Allgemein Bloch Marc Apologie der Geschichtswissenschaft oder Der Beruf des Historikers Nach der von

    Eacutetienne Bloch edierten franzoumlsischen Ausgabe hg v Peter Schoumlttler Stuttgart 2002

    Burschel Peter ua Geschichte Ein Tutorium Freiburg im Breisgau 1997

    Daniel Ute Kompendium Kulturgeschichte Theorie Praxis Schluumlsselwoumlrter 5 durchges u aktu-al Aufl Frankfurt am Main 2006

    Evans Richard J Fakten und Fiktionen Uumlber die Grundlagen historischer Erkenntnis Frankfurt am Main ua 1998 (gut lesbare Einfuumlhrung in das historische Denken)

    Goertz Hans-Juumlrgen Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998

    Jordan Stefan Einfuumlhrung in das Geschichtsstudium Stuttgart 2005

    Sellin Volker Einfuumlhrung in die Geschichtswissenschaft Goumlttingen 2005 (erw Neuausgabe)

    Ur- und Fruumlhgeschichte (Allgemeine Werke wenn nicht in Klammern Epocheneingrenzung) Bernbeck Reinhard Theorien in der Archaumlologie Tuumlbingen Basel 1997

    Eggers Hans Juumlrgen Einfuumlhrung in die Vorgeschichte 4 Auflage mit Nachwort von Claudia Theune und aktualisiertem Literaturverzeichnis Berlin 2004

    Eggert Manfred KH Praumlhistorische Archaumlologie Konzepte und Methoden Tuumlbingen ua 2001

    Ericsson Ingolf Archaumlologie der Neuzeit Ziele und Abgrenzungen einer jungen Disziplin der archaumlo-logischen Wissenschaft in Ausgrabungen und Funde 40 19951 S7-13 (Neuzeit)

    Fansa M ua (Hg) Archaumlologie Land Niedersachsen 400000 Jahre Geschichte Oldenburg 2004

    Fehring GP Die Archaumlologie des Mittelalters Eine Einfuumlhrung Stuttgart 2000 (Mittelalter)

    4 Vgl das gleichnamige Werk Nietzsche Friedrich Vom Nutzen und Nachtheil der Historie fuumlr das Leben

    Leipzig 1924

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

    9

    Ders Stadtarchaumlologie in Deutschland Archaumlologie in Deutschland Stuttgart 1996 (Mittelalter)

    Helmig Guido ua (Hg) Center ndash Region ndash Periphery Medieval Europe Basel 2002 (Neuzeit)

    Alte Geschichte Blum Hartmut Wolters Reinhard Alte Geschichte studieren Konstanz 2006

    Gehrke Hans-Joachim Schneider Hellmuth (Hg) Geschichte der Antike Ein Studienbuch Stuttgart ua 2000

    Guumlnther Rosmarie Einfuumlhrung in das Studium der Alten Geschichte 2 durchges Aufl Paderborn ua 2004

    Wirbelauer Eckhard (Hg) Antike (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen 2004

    Mann Christian Antike Einfuumlhrung in die Altertumswissenschaften (Akademie Studienbuumlcher Ge-schichte) Berlin 2008

    Mittelalter Goetz Hans-Werner Proseminar Geschichte Mittelalter 3 uumlberarb Aufl Stuttgart 2006 (grundle-

    gend)

    Hilsch Peter Das Mittelalter - die Epoche Konstanz 2006

    Muumlller Harald Mittelalter (Akademie Studienbuumlcher Geschichte) Berlin 2008

    Quirin Heinz Einfuumlhrung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte Stuttgart 51991

    Fruumlhe Neuzeit Emich Birgit Geschichte der Fruumlhen Neuzeit studieren Konstanz 2006

    Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006 (auch uumlber den Bereich der Fruumlhen Neuzeit hinaus aufgrund der anschaulichen Darstellung be-sonders empfehlenswert)

    Neuere und Neueste Geschichte Metzler Gabriele Einfuumlhrung in das Studium der Zeitgeschichte Paderborn 2004

    Moumlller Horst Wengst Udo Einfuumlhrung in die Zeitgeschichte Muumlnchen 2003

    Opgenoorth Ernst Schulz Guumlnther Einfuumlhrung in das Studium der Neueren Geschichte 6 vollst uumlberarb Aufl Paderborn 2001

    Peter Matthias Schroumlder Hans-Juumlrgen Einfuumlhrung in das Studium der Zeitgeschichte Paderborn ua 1994 (Ein guter Uumlberblick uumlber Literatur und Hilfsmittel)

    Schulz Gerhard Einfuumlhrung in die Zeitgeschichte Darmstadt 1997

    Schulze Winfried Einfuumlhrung in die neuere Geschichte Stuttgart 42002

    Lateinamerikanische Geschichte Schuumlller Karin Einfuumlhrung in das Studium der iberischen und lateinamerikanischen Geschichte

    Muumlnster Aschendorff 2000

    Osteuropaumlische Geschichte Emeliantseva Ekaterina ua (Hg) Einfuumlhrung in die Osteuropaumlische Geschichte Stuttgart 2008

    Torke Hans-Joachim Einfuumlhrung in die Geschichte Ruszliglands Muumlnchen 1997

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 10

    Zernack Klaus Osteuropa Eine Einfuumlhrung in seine Geschichte Muumlnchen 1977

    Schiffahrtsgeschichte Broeze Frank (Hg) Maritime history at the crossroads a critical review of recent historiography in

    Research in maritime history Bd 9 St JohnrsquosNF 1995

    Fachdidaktik Guumlnther-Arndt Hilke (Hg) Geschichtsdidaktik Praxishandbuch fuumlr die Sekundarstufe I und II Ber-

    lin 2003

    Huhn Jochen Geschichtsdidaktik Eine Einfuumlhrung Koumlln 1994

    Sauer Michael Geschichte unterrichten Eine Einfuumlhrung in die Didaktik und Methodik 5 aktual u erg Aufl Seelze 2006

    b) Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft Appleby Joyce Telling the Truth about History London 1995

    Bloch Marc ua Schrift und Materie der Geschichte Vorschlaumlge zur systematischen Aneignung his-torischer Prozesse Frankfurt am Main 1977

    Conrad Christoph Kessel Martina (Hg) Geschichte schreiben in der Postmoderne Beitraumlge zur ak-tuellen Diskussion Stuttgart 1994

    Corneliszligen Christoph Geschichtswissenschaft Eine Einfuumlhrung Frankfurt am Main 2000

    Droysen Johann Gustav Historik historisch-kritische Ausgabe von Peter Ley Stuttgart 1977

    Duumllmen Richard van Historische Anthropologie Entwicklung ndash Probleme ndash Aufgaben Koumlln ua 22001

    Eibach Joachim Lottes Guumlnther (Hg) Kompaszlig der Geschichtswissenschaft Ein Handbuch Goumlttin-gen 2002

    Goertz Hans-Juumlrgen Umgang mit Geschichte Eine Einfuumlhrung in die Geschichtstheorie Reinbek 1995

    Grafton Anthony Die tragischen Urspruumlnge der deutschen Fuszlignote Berlin 1995

    Jordan Stefan Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaft Paderborn ua 2009

    Koselleck Reinhart Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main 52003

    Landwehr Achim Geschichte des Sagbaren Einfuumlhrung in die historische Diskursanalyse (Histori-sche Einfuumlhrungen 8) Tuumlbingen 2001

    Lorenz Chris Konstruktion der Vergangenheit Eine Einfuumlhrung in die Geschichtstheorie Koumlln ua 1997

    Maurer Michael (Hg) Aufriss der historischen Wissenschaften 7 Bde Stuttgart 2001-2005

    Medick Hans Hausen Karin (Hg) Geschlechtergeschichte und allgemeine Geschichte Herausforde-rungen und Perspektiven Goumlttingen 1998

    Mergel Thomas Welskopp Thomas (Hg) Geschichte zwischen Kultur und Gesellschaft Beitraumlge zur Theoriedebatte Muumlnchen 1997

    Raulff Ulrich (Hg) Mentalitaumlten-Geschichte Zur historischen Rekonstruktion geistiger Prozesse Berlin 1987

    Sarasin Philipp Geschichtswissenschaft und Diskursanalyse Frankfurt am Main 2003

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

    11

    c) Geschichte der Geschichtswissenschaft

    Allgemein Bruch Ruumldiger vom Muumlller Rainer A (Hg) Historikerlexikon Von der Antike bis zum 20 Jahr-

    hundert 2 erw und uumlberarb Aufl Muumlnchen 2002

    Hardtwig Wolfgang (Hg) Uumlber das Studium der Geschichte Muumlnchen 1990 (Sammlung bdquoklassi-scherldquo Aufsaumltze uumlber das Geschichtsstudium)

    Kuumlttler Wolfgang ua (Hg) Geschichtsdiskurs 5 Bde Frankfurt am Main 1993-1999

    Middell Matthias Sammler Steffen (Hg) Alles Gewordene hat Geschichte Die Schule der Annales in ihren Texten 1929-1992 Leipzig 1994

    Raphael Lutz Geschichtswissenschaft im Zeitalter der Extreme Theorien Methoden Tendenzen von 1900 bis zur Gegenwart Muumlnchen 2003

    Reinhardt Volker (Hg) Hauptwerke der Geschichtsschreibung Stuttgart 1997

    Smith Bonnie G The Gender of History Men Women and Historical Practice CambridgeMass 2000

    Stern Fritz (Hg) Geschichte der Geschichtsschreibung Moumlglichkeiten Aufgaben Methoden Texte von Voltaire bis zur Gegenwart Muumlnchen 1966

    Wehler Hans-Ulrich (Hg) Deutsche Historiker 9 Bde Goumlttingen 1971-1982

    Ur- und Fruumlhgeschichte Freeden Uta von Schnurbein Siegmar von (Hg) Spuren der Jahrtausende Archaumlologie und Ge-

    schichte in Deutschland Stuttgart 2002

    Menghin Wilfried Planck Dieter (Hg) Menschen Zeiten Raumlume Archaumlologie in Deutschland Stuttgart 2002

    Bahn Paul G Renfrew Colin Archaeology Theories Methods and Practice London 52005

    Alte Geschichte Brown Peter Autoritaumlt und Heiligkeit Aspekte der Christianisierung des roumlmischen Reiches Stuttgart

    1998 (Spaumltantike)

    Finley Moses I Antike und moderne Demokratie Stuttgart 1980

    Gehrke Hans-Joachim Zwischen Altertumswissenschaft und Geschichte Standortbestimmung der Alten Geschichte am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts in Schwinge E-R (Hg) Die Wissen-schaft vom Altertum am Ende des 2 Jahrtausends n Chr Stuttgart Leipzig 1995 S 160-197

    Houmllkeskamp Karl-Joachim Rekonstruktion einer Republik Die politische Kultur des antiken Rom und die Forschung der letzten Jahrzehnte Muumlnchen 2004 (Republik)

    Nippel Wilfried (Hg) Uumlber das Studium der Alten Geschichte Muumlnchen 1993

    Mittelalter Borgolte Michael Sozialgeschichte des Mittelalters Eine Forschungsbilanz nach der deutschen Ein-

    heit (HZ Beihefte NF 22) Muumlnchen 1996

    Goetz Hans-Werner (Hg) Mediaumlvistik im 21 Jahrhundert Stand und Perspektiven der internationa-len und interdisziplinaumlren Mittelalterforschung Muumlnchen 2003

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 12

    Goetz Hans-Werner Moderne Mediaumlvistik Stand und Perspektiven der Mittelalterforschung Darm-stadt 1999

    Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Boumldeker Hans Erich (Hg) Aufklaumlrung und Geschichte Studien zur deutschen Geschichtswissen-

    schaft im 18 Jahrhundert Goumlttingen sup21992

    Iggers Georg G Geschichtswissenschaft im 20 Jahrhundert Ein kritischer Uumlberblick im internatio-nalen Zusammenhang 2 durchges Aufl Goumlttingen 1996

    Jarausch Konrad H Sabrow Martin (Hg) Die historische Meistererzaumlhlung Deutungslinien der deutschen Nationalgeschichte nach 1945 Goumlttingen 2002

    Sabrow Martin Das Diktat des Konsenses Geschichtswissenschaft in der DDR 1949-1969 Muumlnchen 2001

    Schieder Wolfgang Sellin Volker (Hg) Sozialgeschichte in Deutschland Entwicklungen und Per-spektiven im internationalen Vergleich 4 Bde Goumlttingen 1986-1987

    Schulze Winfried Oexle Otto Gerhard (Hg) Deutsche Historiker im Nationalsozialismus Frankfurt am Main 1999

    Lateinamerikanische Geschichte Grenz Wolfgang (Hg) Deutschsprachige Lateinamerika-Forschung Institutionen Wissenschaftler

    und Experten in Deutschland Oumlsterreich und der Schweiz Neuere Veroumlffentlichungen Frankfurt am Main Vervuert 1993

    Holloway Thomas H (Hg) A Companion to Latin American History Malden Blackwell 2008

    Martiacuten Acosta Emelina (Hg) Metodologiacutea y nuevas liacuteneas de investigacioacuten de la historia de Ameacuteri-ca Burgos Universidad de Burgos 2001

    Sosa Ignacio Hanley Brian Francis Connaughton Historiografiacutea latinoamericana contemporanea Mexico Universidad Nacional Autonoma de Mexico 1999

    Osteuropaumlische Geschichte Barber John Soviet Historians in Crisis 1928-1932 (= Studies in Soviet History and Science) Basing-

    stoke ua 1981

    Baron Samuel H Heer Nancy W (Hg) Windows on the Russian Past Essays on Soviet Histori-ography since Stalin ColumbusOhio 1977

    Bohn Thomas M Russische Geschichtswissenschaft von 1880 bis 1905 Pavel N Miljukov und die Moskauer Schule (= Beitraumlge zur Geschichte Osteuropas 25) Koumlln ua 1998

    Burleigh Michael Germany Turns Eastwards A Study of Ostforschung in the Third Reich Cam-bridge 1988

    Fitzpatrick Sheila Revisionism in Retrospect A Personal View in Slavic Review 673 (2008) S 682-704

    Haar Ingo Deutsche ldquoOstforschungrdquo und Antisemitismus in Zeitschrift fuumlr Geschichtswissenschaft 486 (2000) S 485-508

    Haar Ingo Historiker im Nationalsozialismus Deutsche Geschichtswissenschaft und der bdquoVolksndashtumskampfldquo im Osten Goumlttingen 2000

    Oberlaumlnder Erwin (Hg) Geschichte Osteuropas Zur Entwicklung einer historischen Disziplin in Deutschland Oumlsterreich und der Schweiz 1945-1990 Stuttgart 1992

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

    13

    II Basisinformationen

    1 Basisinformationen (Lexika und Handbuumlcher)

    Eine sinnvolle Fragestellung kann nicht ohne Vorkenntnisse entwickelt werden man braucht fuumlr sie ein fundiertes Grund- oder bdquoAssoziationsldquowissen Dieses ist zweifach strukturiert zum einen synchron dh man fragt danach was zeitgleich zu dem untersuchten Phaumlnomen ge-schehen ist und in welcher Beziehung es zu diesen Geschehnissen stand Zum anderen dia-chron dh man fragt danach was vor bzw nach dem untersuchten Phaumlnomen geschah wie es also auf der Zeitachse zu verorten ist Zur Erarbeitung des Kontextwissens dienen vor allem Lexika und Handbuumlcher

    a) Lexika und Nachschlagewerke Fachlexika dienen der Erstinformation uumlber einen begrenzten Sachverhalt Man verwendet sie am Anfang der Beschaumlftigung mit einem bislang unvertrauten Gegenstand sowie zur Beseiti-gung von punktuellen Wissensluumlcken die sich im Lauf der Recherchen ergeben Die in einem Lexikonartikel enthaltenen Informationen sind allerdings meist sehr knapp und reichen fuumlr eine vertiefte Beschaumlftigung mit einem Thema nicht aus

    Historische Lexika Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL) Hamm 1975ff (httpwwwbautzdebbkl)

    Allgemeine deutsche Biographie [ADB] hg v der Historischen Commission bei d Kgl Akademie d Wissenschaften 56 Bde Leipzig 1875-1912 ND Berlin 1967-1971 (Internet httpmdz1bib-bvbde~ndbadb_indexhtml)

    Asendorf Manfred ua Geschichte Lexikon der wissenschaftlichen Grundbegriffe Reinbek 1994

    Bayer Erich Woumlrterbuch zur Geschichte Begriffe und Fachausdruumlcke 5 neugestaltete u erw Aufl Stuttgart 2003

    Deutsches biographisches Archiv Neue Folge bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts Muumlnchen 1989ff (mit Deutschem biographischem Index Zugriff per Microfiche und online)

    dtv-Atlas zur Weltgeschichte Karten und chronologischer Abriszlig 2 Bde Muumlnchen 271993

    Fischer Lexikon Geschichte aktual u uumlberarb Aufl Frankfurt am Main 2003 (empfehlenswert)

    Geschichtliche Grundbegriffe Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland 7 Bde und ein Registerband Stuttgart 1972-1992

    Haberkern Eugen Wallach Joseph Friedrich Hilfswoumlrterbuch fuumlr Historiker Tuumlbingen ua 92001

    Handwoumlrterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte (HRG) 5 Bde Berlin 1971-1998

    Jaumlger Friedrich (Hg) Enzyklopaumldie der Neuzeit bisher 4 Baumlnde Stuttgart 2006

    Jordan Stefan Lexikon Geschichtswissenschaft Hundert Grundbegriffe Ditzingen 2002

    Lexikon fuumlr Theologie und Kirche (LThK) 11 Bde 3 voumlllig neu bearb Aufl Freiburg 1993-2001

    Meyers Taschenlexikon Geschichte 6 Bde Mannheim 21989

    Neue deutsche Biographie [NDB] hg v der Historischen Kommission bei d Bayrischen Akademie d Wissenschaften Muumlnchen 1953ff (Internet httpwwwndbbadw-muenchende)

    Der Groszlige Ploetz Die Daten-Enzyklopaumldie der Weltgeschichte Daten Fakten Zusammenhaumlnge Koumlln 332002

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 14

    Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG) 8 Bde 4 voumlllig neu bearb Aufl Tuumlbingen 1998-2005

    Theologische Realenzyklopaumldie (TRE) 36 Bde Berlin ua 1977-2004

    Woumlrterbuch Geschichte hg v Konrad Fuchs Heribert Raab Muumlnchen 132002 (fruumlher unter dem Titel bdquodtv-Woumlrterbuch zur Geschichteldquo erschienen breiter als HaberkernWallach)

    Ur- und Fruumlhgeschichte Reallexikon der Vorgeschichte Bd 1-14 Berlin 1924-1929

    Filip J Enzyklopaumldisches Handbuch zur Ur- und Fruumlhgeschichte 2 Bde Prag 1966

    Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA) 2 voumlllig neu bearbeitete Auflage Bd 1ff Berlin New York 1973ff

    Alte Geschichte The Oxford Classical Dictionary (OCD) Oxford 31996 Paulyrsquos Realencylopaumldie der classischen Altertumswissenschaft (RE) 68 Bde in zwei Reihen [A-P

    und R-Z] Stuttgart bzw Muumlnchen 1893-1999 (absolut grundlegend) Der Kleine Pauly (KlP) 5 Bde Stuttgart Muumlnchen 1964-1975 ND Muumlnchen 1979 Der Neue Pauly (DNP) 16 Bde Stuttgart 1996-2005 Reallexikon fuumlr Antike und Christentum (RAC) Stuttgart 1950ff (auch fuumlr die Antike von Bedeutung)

    Mittelalter Dictionary of the Middle Ages (DMA) 8 Bde New York 1982-1989 Die deutsche Literatur des Mittelalters Verfasserlexikon (VLex) Berlin 1978-2001 Supplemente ab

    2001 Lexikon des Mittelalters (LexMA) 9 Bde Muumlnchen Zuumlrich 1980-2003 (absolut grundlegend)

    Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Dewald Jonathan (Hg) Europe 1450 to 1789 6 Bde New York 2004 Enzyklopaumldie der Neuzeit Stuttgart 2006ff Schneiders Werner (Hg) Lexikon der Aufklaumlrung Deutschland und Europa Muumlnchen 1995

    Lateinamerikanische Geschichte Alexander Robert J (Hg) Bibliographical Dictionary of Latin American and Caribbean Political

    Leaders New York Greenwood Press 1988 Collier Simon ua (Hg) The Cambridge Encyclopedia of Latin America and the Caribbean Cam-

    bridge Cambridge University Press 1985 Tenenbaum Barbara A ua (Hg) Encyclopedia of Latin American History and Culture 5 Bde New

    York Scribnerrsquos 1996 Velaacutezquez Bonilla Carmela Diccionario de teacuterminos coloniales San JoseacuteCR Editorial de la

    Universidad de Costa Rica 2005 Zudem existieren zu allen Staaten Lateinamerikas einzelstaatliche Lexika die in der Reihe ldquoHistorical

    Dictionary of [Land]ldquo erschienen sind

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

    15

    Osteuropaumlische Geschichte Bolšaja sovetskaja ėnciklopedija Bd 1-65 1Auflage Moskva 1926ff

    Brown A The Soviet Union A Biographical Dictionary London 1990

    Čuguev V The Biographical Dictionary of the Former Soviet Union London ua 1992

    Čuguev V ua Kto estrsquo kto v Rossii I byvšem SSSR vydajuščiesja ličnosti byvšego Sovetskogo So-juza Rossii I emigracii Moskva 1994

    Enciklopediceskij slovarrsquo Brokgauz I Efron Bd 1-86 Moskva 1890-1907

    Kallinikov P Russkij biografičeskij slovarrsquo 20 Bde Moskva 1998-2001

    McCauley M Who is Who in Russia since 1900 London ua 1997

    Puškarev SG Dictionary of Russian historical terms from the eleventh century to 1917 New Haven 1970

    Sovetskaja istoričeskaja ėnciklopedija 16 Bde Moskva 1961-1976

    Torke H-J Lexikon der Geschichte Russlands Von den Anfaumlngen bis zur Oktoberrevolution Muumln-chen 1985

    The modern encyclopedia of Russian and Soviet history Bd 1-60 Gulf Breeze 1976-2001

    Schiffahrtsgeschichte Oxford Encyclopedia of Maritime History 4 Bde New York 2007

    Kemp Peter (Hg) The Oxford companion to ships amp the sea Oxford 1976

    b) Handbuumlcher und Reihen Handbuumlcher dienen der Information uumlber einen historischen Zusammenhang Im Gegensatz zu Lexika bieten sie eine zusammenhaumlngende Darstellung des Forschungsstandes Ihr Aufbau ist meist chronologisch-geographisch und nicht systematisch Dennoch eignen sie sich zur Erar-beitung der bdquoharten Faktenldquo eines konkreten Themenbereichs was sie auch zu einer wertvol-len Hilfe bei der Vorbereitung auf Pruumlfungen macht

    Allgemein Ariegraves Philippe Duby George (Hg) Geschichte des privaten Lebens 5 Bde Frankfurt am Main

    1989-1995

    Berg Christa ua (Hg) Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte 6 Bde Muumlnchen 1987-1998

    Blickle Peter (Hg) Handbuch der Geschichte Europas Stuttgart 2002ff (Einzelbaumlnde beachten)

    Cipolla Carlo M Borchardt Knut (Hg) Europaumlische Wirtschaftsgeschichte 5 Bde Stuttgart ua 1976-1980

    Duby Georges Perrot Michelle (Hg) Geschichte der Frauen 5 Bde Frankfurt am Main 1993-1995

    Fischer Wolfram (Hg) Handbuch der europaumlischen Wirtschafts- und Sozialgeschichte 6 Bde Stutt-gart 1980-1993

    Gebhardt Bruno (Hg) Handbuch der deutschen Geschichte 10 voumlllig neu bearb Auflage 24 Bde Stuttgart 2001-2006

    Groh Dieter (Hg) Propylaumlen Geschichte Deutschlands 9 Bde Berlin 1983-1995

    Henning Friedrich Wilhelm Handbuch der Wirtschafts- und Sozialgeschichte Deutschlands 3 Bde Paderborn ua 1991-1999

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 16

    Jaumlger Friedrich ua (Hg) Handbuch der Kulturwissenschaften 3 Bde Stuttgart 2004

    Jedin Hubert (Hg) Handbuch der Kirchengeschichte 7 Bde Freiburg ua 1962-1979

    Jeserich Kurt A ua (Hg) Deutsche Verwaltungsgeschichte 6 Bde Stuttgart 1983-1988

    Koumlbler Gerhard Historisches Lexikon der deutschen Laumlnder Die deutschen Territorien und reichs-unmittelbaren Geschlechter vom Mittelalter bis zur Gegenwart Muumlnchen 61999

    Koumlnig Wolfgang (Hg) Propylaumlen Technikgeschichte 5 Bde Berlin 1990-1992

    Schieder Theodor (Hg) Handbuch der europaumlischen Geschichte 7 Bde Stuttgart 1968-1992

    Wehler Hans-Ulrich (Hg) Moderne deutsche Geschichte Von der Reformation bis zur Vereinigung 12 Bde Frankfurt am Main 1985-1997

    Handbuch-Reihen Fischer-Weltgeschichte 36 Bde Frankfurt am Main 1965-83

    Oldenbourg Geschichte Lehrbuch (OGL) Muumlnchen 2000ff

    Oldenbourg-Grundriszlig der Geschichte (OGG) Muumlnchen (jeweils neueste Auflage benutzen)

    Enzyklopaumldie Deutscher Geschichte (EDG) 26 Bde Muumlnchen 1988ff (jeweils neueste Auflage be-nutzen)

    Alte Geschichte Aufstieg und Niedergang der Roumlmischen Welt (ANRW) 3 Reihen mit jeweils mehreren Baumlnden Ber-

    lin New York 1972ff (httpwwwcsukyedu~raphaelscaifeanrwhtml ndash Index)

    The Cambridge Ancient History (CAH) 12 Bde 1923-1939 voumlllige Neubearbeitung seit 1970

    Handbuch der Altertumswissenschaft (HdA) begr von Iwan von Muumlller fortgef von Hermann Bengtson Muumlnchen 1885ff (eine Uumlbersicht bei Jaumlger Gerhard Einfuumlhrung in die klassische Phi-lologie Muumlnchen 31989)

    Mittelalter The New Cambridge Medieval History 7 Bde Cambridge 1995

    Kroeschell Karl Deutsche Rechtsgeschichte Bd 1 bis 1250 Koumlln ua 122008 Bd 2 bis 1650 Koumlln ua 92008 [Bd 3 seit 1650 Koumlln ua 52008]

    Fruumlhe Neuzeit Brady Thomas A (Hg) Handbook of European History 1400-1600 Late Middle Ages Renaissance

    and Reformation Leiden ua 1994ff

    Dewald Jonathan (Hg) Europe 1450 to 1789 6 Bde New York 2004

    Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006

    Neuere und Neueste Geschichte Aubin Hermann Zorn Wolfgang (Hg) Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte

    2 Bde Stuttgart 1971-1976

    Huber Ernst Rudolf Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789 8 Bde Stuttgart ua 1957-1991

    Ders (Hg) Dokumente zur Deutschen Verfassungsgeschichte im 19 und 20 Jahrhundert 4 Bde und ein Registerband Stuttgart 31978-1992

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

    17

    Koumlbler Gerhard Historisches Lexikon der deutschen Laumlnder Die deutschen Territorien und reichs-unmittelbaren Geschlechter vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 uumlberarb u erg Aufl Muumlnchen 2007

    Koumlnig Wolfgang (Hg) Propylaumlen Technikgeschichte 5 Bde Berlin 1990-1992

    Schieder Theodor (Hg) Handbuch der europaumlischen Geschichte 7 Bde Stuttgart 1968-1992

    Lateinamerikanische Geschichte Bernecker Walther ua (Hg) Handbuch der Geschichte Lateinamerikas 3 Bde Stuttgart Klett-

    Cotta 1992-1996

    Bethell Leslie (Hg) The Cambridge History of Latin America 11 Bde Cambridge ua Cambridge University Press 1984-1995

    Bulmer-Thomas Victor ua (Hg) The Cambridge Economic History of Latin America 2 Bde Cam-bridge Cambridge University Press 2006

    Trigger Bruce G (Hg) The Cambridge History of the Native Peoples of the Americas 3 Bde Cam-bridge ua Cambridge University Press 1996-2000

    Osteuropaumlische Geschichte Haumann Heiko Geschichte Ruszliglands Zuumlrich 22003

    Hellmann Manfred ua (Hg) Handbuch der Geschichte Russlands Bd1-6 Stuttgart 1981-2004

    Kappeler Andreas Russische Geschichte Muumlnchen 1997

    Stoumlkl Guumlnther Russische Geschichte Von den Anfaumlngen bis zur Gegenwart Stuttgart 1965

    The Cambridge History of Russia Bd 1-3 Cambridge 2006

    Torke H-J Einfuumlhrung in die Geschichte Russlands Muumlnchen 1997

    Fachdidaktik Bergmann Klaus ua (Hg) Handbuch der Geschichtsdidaktik Seelze-Velber 51997

    Mayer Ulrich ua (Hg) Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht SchwalbachTs 2004

    Pandel Hans-Juumlrgen Schneider Gerhard (Hg) Handbuch Medien im Geschichtsunterricht Schwal-bachTs 1999

    c) Atlanten Groszliger historischer Weltatlas 4 Bde Muumlnchen 1978-1996

    Barrington Atlas of the Greek and Roman World unter Mitwirkung zahlreicher Wissenschaftler hg v Richard A Talbert Princeton Oxford 2000

    Putzger Historischer Weltatlas Berlin 1032002

    Daruumlber hinaus gibt es etliche regionalhistorische Atlanten und thematische Kartenwerke

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 18

    2 Ausgewaumlhlte Uumlberblicksdarstellungen

    Ur- und Fruumlhgeschichte (In Klammern Epochen- Themeneingrenzung) Beilke-Voigt I Das Opfer im archaumlologischen Befund Studien zu den sog Bauopfern kultischen

    Niederlegungen und Bestattungen in ur- und fruumlhgeschichtlichen Siedlungen Norddeutschlands und Daumlnemarks RahdenWestfalen 2006 (Bauopfer)

    Biel J Rieckhoff S Die Kelten in Deutschland Stuttgart 2001 (Vorroumlmische Eisenzeit Hallstatt-zeit Lategravenezeit)

    Brather S Ethnische Interpretationen in der fruumlhgeschichtlichen Archaumlologie Berlin 2004 (Ethni-sche Deutung)

    Burmeister St Muumlller-Scheeszligel N Soziale Gruppen - kulturelle Grenzen Muumlnster 2006 (Sozialge-schichte aus archaumlologischer Perspektive)

    Fassbinder Stefan Wallfahrt Andacht und Magie Religioumlse Anhaumlnger und Medaillen in Beitraumlge zur neuzeitlichen Froumlmmigkeitsgeschichte Suumldwestdeutschlands aus archaumlologischer Sicht (Zeit-schrift fuumlr Archaumlologie des Mittelalters Beiheft 18) Bonn 2003 (Mittelalter Fruumlhe Neuzeit)

    Fluumleler Marianne ua (Hg) Stadtluft Hirsebrei und Bettelmoumlnch Die Stadt um 1300 Stuttgart 1992 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

    Hinz H-M Wieczorek A (Hg) Europas Mitte um 1000 Beitraumlge zur Geschichte Kunst und Ar-chaumlologie Bd 1 Stuttgart 2000 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

    Jockenhoumlvel A Kubach W Bronzezeit in Deutschland Stuttgart 1994 (Bronzezeit)

    Jungklaus Bettina Die anthropologische Bearbeitung der Skelette vom fruumlhneuzeitlichen Pauli-Friedhof der Brandenburger Neustadt in Archaumlologische Untersuchungen in der Neustadt Bran-denburg Brandenburg 1998 S85-94 (Neuzeit)

    Lohrke B Kinder in der Merowingerzeit Graumlber von Maumldchen und Jungen in der Alemannia Rah-denWestfalen 2004 (Voumllkerwanderungszeit Fruumlhes Mittelalter)

    Luumlning J Steinzeitliche Bauern in Deutschland Die Landwirtschaft im Neolithikum Bonn 2000 (Steinzeit)

    Muumlller-Wille M ua Fruumlhstaumldtische Zentren der Wikingerzeit und ihr Hinterland Stuttgart 2002 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

    Neumeister-Taroni B Rippmann D (Hg) Gesellschaft und Ernaumlhrung um 1000 Eine Archaumlologie des Essens Vevey 2000 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

    Owen Linda R ua Von der Geburt bis zum Tode Individuelle und gesellschaftliche Dimensionen von Alter und Geschlecht in der Urgeschichte Konferenzband HU Berlin 2004 Berlin 2004 S143-520 (Gender)

    Stiegemann C Wemdorf M (Hg) Kunst und Kultur in der Karolingerzeit Mainz 1999 (Voumllker-wanderungszeit Fruumlhes Mittelalter)

    Voumllling Th Germanien an der Zeitenwende Studien zum Kulturwandel beim Uumlbergang von der vor-roumlmischen Eisenzeit zur aumllteren roumlmischen Kaiserzeit in der Germania Magna Oxford 2005 (Rouml-mische Kaiserzeit)

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

    19

    Alte Geschichte Bleicken Jochen Die athenische Demokratie 4 voumlllig uumlberarb und wesentl erw Aufl Paderborn

    1995

    Ders Die Verfassung der Roumlmischen Republik Grundlagen und Entwicklung Paderborn 82000

    Ders Verfassungs- und Sozialgeschichte des Roumlmischen Kaiserreiches 2 Bde Paderborn 81995

    Dahlheim Werner Die Antike Griechenland und Rom von den Anfaumlngen bis zur Expansion des Is-lam Paderborn 62002

    Kloft Hans Die Wirtschaft der griechisch-roumlmischen Welt Eine Einfuumlhrung Darmstadt 1992

    Meier Christian Res publica amissa Eine Studie zu Verfassung und Geschichte der spaumlten roumlmischen Republik Frankfurt am Main 31997

    Die Oldenbourg-Grundrisse (Muumlnchen) fuumlr die Gebiete der griechischen und roumlmischen Geschichte enthalten am Schluszlig ausfuumlhrliche Uumlbersichten uumlber die wichtigen Quellen und besonders zu beach-tende wissenschaftliche Literatur

    Schuller Wolfgang Griechische Geschichte 5 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen 2002 Gehrke Hans-Joachim Geschichte des Hellenismus 3 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen 2003 Bleicken Jochen Geschichte der Roumlmischen Republik Muumlnchen 62004 Dahlheim Werner Geschichte der Roumlmischen Kaiserzeit 3 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen

    2003 Martin Jochen Spaumltantike und Voumllkerwanderung Muumlnchen 42001 Schreiner Peter Byzanz Muumlnchen 21994

    Mittelalter Pohl Walter Die Voumllkerwanderung Eroberung und Integration Stuttgart ua 2002

    Angenendt Arnold Das Fruumlhmittelalter Die abendlaumlndische Christenheit von 400-900 Stuttgart 32001

    Geary Patrick J Die Merowinger Europa vor Karl dem Groszligen Muumlnchen 22004

    Althoff Gerd Die Ottonen Koumlnigsherrschaft ohne Staat 2 erw Aufl Stuttgart 2005

    Boshof Egon Die Salier 4 aktual Aufl Stuttgart 2000

    Engels Odilo Die Staufer 7 uumlberarb u erg Aufl Stuttgart 2000

    Mayer Hans E Geschichte der Kreuzzuumlge 9 verb Aufl Stuttgart 2000

    Schulze Hans K Grundstrukturen der Verfassung im Mittelalter 3 Bde Stuttgart 199098

    McCormick Michael Origins of European Economy Communications and Commerce AD 300-900 Cambridge 2001

    Flasch Kurt Das philosophische Denken im Mittelalter von Augustinus bis Macchiavelli Stuttgart 22000 (grundlegende Einfuumlhrung)

    Lindberg David C Von Babylon bis Bestiarium Die Anfaumlnge des abendlaumlndischen Wissens Stutt-gart ua 1994 (gut und umfassend)

    Bumke Joachim Houmlfische Kultur Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter Neuausgabe in einem Band Muumlnchen 102002

    Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Duumllmen Richard van Kultur und Alltag in der Fruumlhen Neuzeit 3 Bde Muumlnchen sup21999

    Greyerz Kaspar von Religion und Kultur Europa 1500-1800 Goumlttingen 2000

    Muumlnch Paul Lebensformen in der Fruumlhen Neuzeit Frankfurt am Main 1992

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 20

    Nipperdey Thomas Deutsche Geschichte

    Bd 1 1800-1866 Buumlrgerwelt und starker Staat Muumlnchen 1983 Bd 21 1866-1918 Arbeitswelt und Buumlrgergeist Muumlnchen 1990 Bd 22 1866-1918 Machtstaat vor der Demokratie Muumlnchen 1992 Stollberg-Rilinger Barbara (Hg) Einfuumlhrung in die Fruumlhe Neuzeit online in httpwwwuni-

    muensterdeFNZ-Online 2003 (Stand 1292007)

    Wehler Hans-Ulrich Deutsche Gesellschaftsgeschichte

    Bd 1 Vom Feudalismus des Alten Reiches bis zur defensiven Modernisierung der Reformaumlra 1700-1815 Muumlnchen 31996

    Bd 2 Von der Reformaumlra bis zur industriellen und politischen bdquoDeutschen Doppelrevolutionldquo 1815-184549 Muumlnchen 42005

    Bd 3 Von der bdquoDeutschen Doppelrevolutionldquo bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges 1849-1914 Muumlnchen 21995

    Bd 4 Vom Beginn des Ersten Weltkriegs bis zur Gruumlndung der beiden deutschen Staaten 1914-1949 2 durchges Aufl Muumlnchen 2003

    Bd 5 Von der Gruumlndung der beiden deutschen Staaten bis zur Vereinigung 1949-1991 Muumlnchen [erscheint ca 2007]

    Winkler Heinrich August Der lange Weg nach Westen

    Bd 1 Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Repu-blik Muumlnchen 52002

    Bd 2 Deutsche Geschichte vom bdquoDritten Reichldquo bis zur Wiedervereinigung Muumlnchen 52002 Zedler Johann Heinrich Grosses vollstaumlndiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Kuumlnste

    64 Bde Leipzig Halle 1732-1750 2 photomechan Nachdruck Graz 1994-1999 auch in httpwwwzedler-lexikonde

    Lateinamerikanische Geschichte Andreo Garcia Juan Guardia Sara Beatriz (Hg) Historia de las mujeres en Ameacuterica Latina Murcia

    Universidad de Murcia 2002

    Bakewell Peter A History of Latin America 1450 to the Present MaldenMA Oxford Blackwell Publishing sup22006

    Buisson Inge Schottelius Herbert Die Unabhaumlngigkeitsbewegungen in Lateinamerika 1788-1926 Stuttgart Klett-Cotta 1980

    Chasteen John C Americanos Latin Americarsquos struggle for independence Oxford Oxford Univer-sity Press 2008

    Chasteen John C Born in blood and fire A concise history of Latin America New York Norton 2006

    Koumlnig Hans-Joachim Kleine Geschichte Lateinamerikas Stuttgart Reclam 2006

    Leoacuten Portilla Miguel Saacutenchez-Albornoz Nicolaacutes (Hg) Ameacuterica Latina en la eacutepoca colonial 2 Bde Barcelona Criacutetica 2003

    Morant Isabel (Hg) Historia des las Mujeres en Espantildea y Ameacuterica Latina 4 Bde Madrid Editorial Caacutetedra 2005-2006

    Pietschmann Horst Die staatliche Organisation des kolonialen Iberoamerika Stuttgart Klett-Cotta 1980

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

    21

    Skidmore Thomas E Smith Peter H (Hg) Modern Latin America New York Oxford University Press 2005

    Zur Nationalgeschichte einzelner Laumlnder Lateinamerikas sei auf folgende Reihen verwiesen ldquoKleine Geschichte helliprdquo aus dem Beck Verlag (Beckrsquosche Reihe) und ldquoA Concise History helliprdquo aus dem Ver-lag Cambridge University Press

    Osteuropaumlische Geschichte Altrichter H Kleine Geschichte der Sowjetunion 1917-1991 Muumlnchen 2001

    Abramov LV ua Istorija Rossii Bd 1-3 Moskva 1993

    Alpern Engel Barbara Women in Russia 1700-2000 Cambridge 2004

    Billington JH The Icon and the Axe An Interpretative History of Russian Culture New York 1966

    Goehrke Carsten Russischer Alltag Bd 1-3 Zuumlrich 2003-2005

    Hildermeier M Die Sowjetunion 1917-1991 (OGG 31) Muumlnchen 2001

    Houmlsch E Geschichte Russlands Vom Kiever Reich bis zum Zerfall des Sowjetimperiums Stuttgart ua 1996

    Hosking Geoffrey A Russia People and Empire 1552-1917 London 1997

    Kappeler Andreas Russland als Vielvoumllkerreich Entstehung ndash Geschichte ndash Verfall Muumlnchen 1992

    Ključevskij VO Geschichte Russlands Bd 1-4 Stuttgart 1925-1926

    Mironov BN Socialrsquonaja istorija Rossii perioda imperii (XVIII- načalo XX v) 2 Bde St Peters-burg 1999

    Nolte H-H Kleine Geschichte Russlands Stuttgart 1998

    Schmidt C Russische Geschichte 1547-1917 (OGG 33) Muumlnchen 2003

    Solovrsquoev SM Istorija Rossii s drevnejšich vremen Bd 1-15 Moskva 1960-1966

    Stoumlkl Guumlnther Russische Geschichte von den Anfaumlngen bis zur Gegenwart Stuttgart 51990

    Schiffahrtsgeschichte Heidbrink Ingo bdquoDeutschlands einzige Kolonie ist das Meerldquo Die Hochseefischerei und die Fische-

    reikonflikte des 20 Jahrhunderts Hamburg 2004

    Kiedel Klaus-Peter Kuumlstenschiffer Alltag auf Motorseglern Kuumlmos und Containerfeedern Hamburg 1966

    Kiedel Klaus-Peter Arbeitsplatz Schiff 100 Jahre See-Berufsgenossenschaft 1887-1987 Hamburg 1987

    Kludas Arnold Die Geschichte der deutschen Passagierschiffahrt Hamburg 1986

    Scholl Lars U Deutsche Marinemalerei 1830-2000 Helgoland 2002

    Schulze-Wegner Guntram Deutschland zur See 150 Jahre Marinegeschichte im Auftrag des Deut-schen Marine-Instituts hrsg bearb und erw von Heinrich Walle Mit einer Zusammenfassung von Michael Salewski Hamburg 1988

    Winterhoff Edmund Walfang in der Antarktis (Schriften des Deutschen Schiffahrtsmuseums 4)

    Oldenburg 1974

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 22

    III Materialbeschaffung

    1 Bibliographieren

    Zur intensiven Beschaumlftigung mit einem Thema reichen Lexika und Handbuumlcher nicht aus vielmehr muszlig auch die einschlaumlgige Spezialliteratur herangezogen werden Die Technik die relevante Literatur zu einem bestimmten Themenbereich zu finden wird bdquoBibliographierenldquo genannt Ohne eine klare Fragestellung und ein bereits vorhandenes Uumlberblickswissen uumlber den Untersuchungsgegenstand wuumlrde man sich jedoch in der Menge der Literatur verlieren Grundsaumltzlich unterscheidet man zwei Arten des Bibliographierens das unsystematische und das systematische Bibliographieren

    a) Systematisches Bibliographieren Die Grundlage des systematischen Bibliographierens sind abgeschlossene und laufende Bib-liographien Bibliothekskataloge und Fachdatenbanken die bibliographischen Beilagen der neuesten Jahrgaumlnge der einschlaumlgigen Zeitschriften sowie Quellensammlungen Die Auswer-tung relevanter Bibliographien ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Literaturrecherche de-ren Aufgabe darin besteht die vorhandenen Quellen- und Literaturangaben sowie die aktuel-len Publikationen zu einem Thema moumlglichst vollstaumlndig zu erfassen

    b) Unsystematisches Bibliographieren Bei diesem Weg geht man von einschlaumlgigen Lexikon- und Handbuchartikeln aber auch von Monographien und Aufsaumltzen aus die einem etwa uumlber die Literaturliste eines Seminars in die Haumlnde gefallen sind Deren Literaturverzeichnisse wertet man aus und gelangt so in einer Art Schneeballsystem Schritt fuumlr Schritt zu einer umfangreichen Literaturliste Diese Art des Vor-gehens birgt jedoch mehrere gravierende Nachteile in sich - Die bdquoTrefferldquo sind mehr oder weniger zufaumlllig Es besteht die Gefahr daszlig Sie zentrale Ti-

    tel uumlbersehen - Die so entstandene Literaturliste ist unvollstaumlndig Vor allem die neueste Literatur fehlt

    da man bdquoruumlckwaumlrtsldquo bibliographiert Titel die nach den bdquoausgeschlachtetenldquo Werken er-schienen sind entgehen Ihnen Insbesondere die in Zeitschriften und Sammelbaumlnden pub-lizierten Aufsaumltze sind so kaum zu finden

    - Auf diese Weise treffen die Autoren dieser bdquoausgeschlachtetenldquo Werke die Literaturaus-wahl fuumlr Sie ndash denn was diese nicht beruumlcksichtigt haben entgeht somit auch Ihnen

    c) Bibliographische Hilfsmittel und Bibliographien Eine Bibliographie ist ein Buch oder eine Datenbank in dem bzw der andere Buumlcher oder Aufsaumltze verzeichnet werden Es gibt Bibliographien fuumlr die gesamte Geschichtswissenschaft aber auch fuumlr einzelne Epochen Bereiche Regionen oder historische Teildisziplinen Man unterscheidet grundsaumltzlich zwischen abgeschlossenen und laufenden (dh in der Regel jaumlhr-lich erscheinenden) Bibliographien

    Bibliographische Hilfsmittel Baumgart Winfried Buumlcherverzeichnis zur deutschen Geschichte Hilfsmittel Handbuumlcher Quellen

    Muumlnchen 142001 (gut zum Einstieg aber die Kulturgeschichte fehlt)

    Feldmann Reinhard Schulze Klaus Wie finde ich Literatur zur Geschichte Berlin 31995

    Kernchen Hans-Juumlrgen Kernchen Dagmar (Hg) Tokol-Weitzel Handbuch der bibliographischen Nachschlagewerke 2 Bde Frankfurt am Main 61984

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

    23

    Spezialbibliographien zur Zeitschriftenliteratur Poolersquos Index of Periodical Literature (1802-1907) GloucesterMA 1963

    Index deutschsprachiger Zeitschriften 1750-1815 (Zeitschriftenindex) 10 Bde Goumlttingen 1997 (auch auf Microfiche)

    Internationale Bibliographie der Zeitschriftenliteratur aus allen Gebieten des Wissens (IBZ) Osna-bruumlck 1965ff (bis 1983 als Druckausgabe danach als Datenbank online zugaumlnglich)

    Bibliographie der deutschen Zeitschriftenliteratur mit Einschluszlig von Sammelwerken Leipzig 1896-1944 194748-1964

    Bibliographie der fremdsprachigen Zeitschriftenliteratur Leipzig 1911-1964

    Bibliographien fuumlr die Geschichtswissenschaft Historical Abstracts Bibliography of Historical Sciences Santa Barbara 1955ff (ausschlieszliglich Zeit-

    schriftenliteratur jeweils mit kurzer Inhaltsangabe daher besonders nuumltzlich auch als CD-ROM erhaumlltlich)

    Historische Bibliographie hg v der Arbeitsgemeinschaft auszligeruniversitaumlrer Forschungseinrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland Muumlnchen 1987ff (jaumlhrlich erscheinend auch als Datenbank unter den Fachdatenbanken der SuUB verfuumlgbar)

    Internationale Bibliographie der Rezensionen geistes- und sozialwissenschaftlicher Literatur (IBR) Osnabruumlck 1969ff (hier finden Sie Rezensionen zu der fuumlr Sie relevanten Literatur als Datenbank unter den Fachdatenbanken der SuUB online verfuumlgbar ab 1985)

    Jahresberichte fuumlr deutsche Geschichte Berlin 1927ff (httpjdgdbbbawdecgi-binjdg)

    Alte Geschichte Lrsquoanneacutee philologique (LPh) Bibliographie critique et analytique de lrsquoantiquiteacute greacuteco-latine (fondeacutee

    par J Marouzeau) Paris 1928ff (maszliggebliche laufende Bibliographie)

    Dyabola DYnamisch Anwachsende DatenBank zu den Objekten und zur Literatur der Altertums- und Kunstwissenschaften (httpwwwdyabolade)

    Gnomon Kritische Zeitschrift fuumlr die gesamte klassische Altertumswissenschaft Muumlnchen 1925ff (httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonmanualindexhtml ndash Gnomon Bibliographische Da-tenbank die letzten drei Jahrgaumlnge sind frei verfuumlgbar)

    Mittelalter Heit Alfred Voltmer Ernst Bibliographie zur Geschichte des Mittelalters Muumlnchen 1997 (hervor-

    ragendes Hilfsmittel zur ersten bibliographischen Annaumlherung an ein Thema)

    International Medieval Bibliography (IMB) Leeds 1968ff (enthaumllt Beitraumlge zu Zeitschriften und Sammelbaumlnden (= unselbstaumlndige Schriften) jedoch kaum Monographien auch als Datenbank on-line zugaumlnglich) (nur aus dem Campus-Netz)

    Medioevo latino (ML) Bollettino bibliografico della cultura europea dal secolo VI al XIII Florenz 1980ff (ausfuumlhrlichste Mittelalterbibliographie mit leichtem Zugang zu mittelalterlichen Autoren)

    Monumenta Germaniae Historica wwwmghde (Katalog der groumlszligten Spezialbibliothek zum Mittelal-ter enthaumllt auch unselbstaumlndige Literatur)

    Regesta imperii wwwregesta-imperiide

    Fruumlhe Neuzeit Bibliographie annuelle de lrsquohistoire de France

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 24

    Iacutendice histoacuterico espantildeol httpwwwubesspubcolecc315htm

    Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 16 und 17 Jahrhunderts httpwwwvd16de httpwwwvd17de

    Neuere und Neueste Geschichte Bibliographie zur Zeitgeschichte Beilage der Vierteljahrshefte fuumlr Zeitgeschichte Stuttgart 1990ff

    (erfaszligt auch die Zeitschriftenliteratur unverzichtbar fuumlr alle Themen aus dem 20 Jahrhundert)

    Heimpel Hermann Geuss Herbert (Hg) Dahlmann-Waitz Quellenkunde der deutschen Geschichte Bibliographie der Quellen und Literatur zur deutschen Geschichte Bd 1ff Stuttgart 101969ff (grundlegende abgeschlossene Bibliographie zur deutschen Geschichte)

    Jahresberichte fuumlr Deutsche Geschichte Berlin 1925-193940 fortgefuumlhrt als Jahresberichte fuumlr Deut-sche Geschichte Neue Folge Berlin 1949ff (als Datenbank online verfuumlgbar)

    Ruck Michael Bibliographie zum Nationalsozialismus Koumlln 22000 (auch als CD-ROM)

    Vogelsang Thilo Auerbach Hellmuth (Hg) Bibliographie zur Zeitgeschichte 1953-1980 4 Bde und ein Ergaumlnzungsband Muumlnchen 1982-1991

    Wehler Hans-Ulrich Bibliographie zur neueren deutschen Sozialgeschichte 1500-1991 Muumlnchen 1993

    Lateinamerikanische Geschichte Bibliografiacutea histoacuterica mexicana publicacioacuten anual del Centro de Estudios Histoacutericos Meacutexico El

    Colegio de Meacutexico 1967-1993 (1996)

    Handbook of Latin American Studies A selective and annotated guide to recent publications in art history language literature music and philosophy Austin 1947 ff (online verfuumlgbar unter httplcweb2locgovhlas)

    Osteuropaumlische Geschichte Crowther Peter A (Hg) A Bibliography of Works in English on Early Russian History to 1800 Ox-

    ford 1969

    Drobižev VZ (Hg) Sovetskoe obščestvo v vospominanijach i dnevnikach Moskva 1990

    European Bibliography of Slavic and East European Studies Bibliographie europeacuteenne des travaux sur lrsquoex-URSS et lrsquoEurope de lrsquoEst httpebseesstaatsbibliothek-berlindeinstitutionsphp

    International Bibliography of Pre-Petrine Russia Early Ukraine and the Russian Territories und Pol-ish-Lituanian Rule hg v Osteuropa-Institut Muumlnchen Muumlnchen 1993ff

    Lubitz Wolfgang (Hg) Trotsky Bibliography List of Separately Published Titles Periodical Articles and Titels in Collection Treating LD Trotsky and Trotskyism Muumlnchen 1982

    McNeal Robert H (Hg) Guide to the Decisions of the Communist Party of the Soviet Union 1917-1967 (Ukazatelrsquo rešenij Kommunističeskoj partii Sovetskogo Sojuza 1917-1967) Toronto 1972

    McNeal Robert H Stalinrsquos Works An Annotated Bibliography StanfordCal 1967

    Metzger Wolfgang Bibliographie deutschsprachiger Sowjetunion ndash Reiseberichte ndash Reportagen und Bildbaumlnde 1917-1990 Wiesbaden 1991

    Meyer Klaus Bibliographie zur osteuropaumlischen Geschichte Verzeichnis der zwischen 1939 und 1964 veroumlffentlichten Literatur in westeuropaumlischen Sprachen zur osteuropaumlischen Geschichte bis 1945 Berlin 1972

    Osteuropa-Jahresbibliographie (1994ff) Muumlnchen 1995ff

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

    25

    Russia and the Soviet Union A Bibliographic Guide to Western-Language Publications hg v Paul L Horecky ChicagoIll London 1965

    Russia USSR compiled by Lesley Pitman Oxford sup21994

    Rustemeyer Angela Siebert Diana (Hg) Alltagsgeschichte der unteren Schichten im Russischen Reich (1861-1914) Kommentierte Bibliographie zeitgenoumlssischer Titel und Bericht uumlber die For-schung (= Quellen und Studien zur Geschichte des oumlstlichen Europa 46) Stuttgart 1997

    The American Bibliography of Slavic and East European Studies (erscheint jaumlhrlich seit 1972)

    Vifaost Virtuelle Fachbibliothek Osteuropa Das Wissenschaftsportal fuumlr die Laumlnder Ost- Ostmittel- und Suumldosteuropas httpwwwvifaostde

    Zajončkovskij PA (Hg) Istorija dorevoljucionnoj Rossii v dnevnikach i vospominanijach Annoti-rovannyj ukazatellsquo knig i publikacij v žurnalach 4 Bde Moskau 1976-1983

    Zorin L Soviet Prisons and Concentration Camps An Annotated Bibliography NewtonvilleMass 1980

    Schiffahrtsgeschichte May Jutta Die bdquoDocumenta Maritima Heberleinldquo und verwandte Bestaumlnde im Deutschen Schif-

    fahrtsmuseum Hamburg 1996

    Rahn Werner (Hg) Deutsche Marinen im Wandel Vom Symbol nationaler Einheit zum Instrument internationaler Sicherheit Muumlnchen 2005

    2 Titelaufnahme (bibliographische Angaben)

    Achten Sie beim Sammeln von Literatur stets darauf die bibliographischen Angaben der von Ihnen gefundenen Werke vollstaumlndig aufzunehmen und notieren Sie sich nach Moumlglichkeit auch deren Signaturen in der Bibliothek ndash anderenfalls muumlssen Sie spaumlter nochmals danach suchen Die Vollstaumlndigkeit der bibliographischen Angaben ist notwendig um Ihre Angaben uumlberpruumlfbar zu machen Grundsaumltzlich wird zwischen selbstaumlndigen und unselbstaumlndigen Schriften unterschieden Selbstaumlndige Schriften erscheinen unter dem Namen ihres Autors oder Herausgebers (Monographien Sammelbaumlnde) Unselbstaumlndige Schriften sind Aufsaumltze in Zeitschriften oder Sammelbaumlnden sowie Beitraumlge in Katalogen oder Lexika minus Die Namen von Verfassern und Herausgebern sind einheitlich anzugeben (entweder die

    Vornamen aller Autoren immer abkuumlrzen oder immer ausschreiben auch zweite Vorna-men einheitlich behandeln)

    minus Hat ein Werk mehr als zwei Autoren oder Herausgeber wird nur der erste genannt und mit dem Zusatz bdquoualdquo versehen die Trennung der Namen erfolgt durch Kommata

    minus Titel und Untertitel sind ebenfalls ungekuumlrzt aufzunehmen (und zwar in der originalen Or-thographie) dazu kommen die Angaben von Erscheinungsort und -jahr Dagegen ist es im Deutschen nicht uumlblich den Verlag anzufuumlhren

    minus Fehlen die Angaben von Verlagsort und -jahr (etwa bei aumllteren oder im Selbstverlag er-schienenen Schriften) wird dies durch die Abkuumlrzungen bdquooOldquo (ohne Ort) bzw bdquooJldquo (ohne Jahr) kenntlich gemacht Ist das Erscheinungsjahr erschlieszligbar (etwa aus dem Co-pyright-Vermerk oder aus dem Vorwort) wird es in eckige Klammern gesetzt Beispiel Berlin [1926]

    minus In ganz seltenen Faumlllen kann die Angabe des Verfassers fehlen In Analogie zum Fehlen von Ort und Jahr wird dies mit bdquooVldquo (ohne Verfasser) gekennzeichnet

    minus Wichtig Bibliographische Angaben beginnen mit einem Groszligbuchstaben und enden mit einem Punkt

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 26

    Beispiele

    Monographien (= Einzeluntersuchungen) Name Vorname (oder Initial) Titel Untertitel Anzahl der Baumlnde Auflage (wenn aussagekraumlf-

    tig) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (bei Neudruck auch urspruumlnglicher Erscheinungsort und -jahr)

    Vester Michael ua Soziale Milieus im gesellschaftlichen Strukturwandel Zwischen Integration und Ausgrenzung Koumlln 1993

    - Adelstitel Berufsbezeichnungen geistliche Titulaturen und Bezeichnungen aumlhnlicher Art werden bei der Ansetzung von Namen nicht beruumlcksichtigt

    - Praumlpositionen Artikel oder unverschmolzene Praumlposition und Artikel stehen hinter dem Vorna-men Steinen Wolfram von den

    - mehrere Titel desselben Autors Name abkuumlrzen mit Ders oder Dies - Auflagen werden angegeben vor dem Erscheinungsort (incl Zusaumltzen wie verbessert uumlberarbeitet

    erweitert) 3 verb Aufl Stuttgart 2001 bzw bei unveraumlndertem Nachdruck hochgestellt vor dem Erscheinungsjahr Berlin 22006

    - Zwei unterschiedliche Verlagsorte werden durch ein Komma getrennt bei mehr als zwei Ver-lagsorten nennen Sie jeweils nur den ersten und kuumlrzen danach mit ua ab

    - Bei Hochschulschriften wird die Art der Qualifikationsschrift (zB Diss Muumlnchen oder Habil Berlin) und die Universitaumlt genannt

    - Da einige Ortsnamen auf der Landkarte mehrfach vorkommen ist es uumlblich bei manchen ameri-kanischen Verlagsorten den dazugehoumlrigen Bundesstaat zu nennen (in Abkuumlrzung) zB Cam-bridgeMass (Cambridge im Bundesstaat Massachusetts im Unterschied zur englischen Stadt Cambridge) Dies kann auch bei sehr abseitigen Verlagsorten der Fall sein zB Gulf BreezeFl Verlagsort und Bundesstaat werden durch einen Schraumlgstrich getrennt

    Monographien innerhalb einer Schriftenreihe Name Vorname Titel Untertitel (Reihentitel Band) Erscheinungsort Erscheinungsjahr

    Muumlller Winfried Schulpolitik in Bayern im Spannungsfeld von Kultusbuumlrokratie und Besatzungs-macht 1945-1949 (Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte 36) Muumlnchen ua 1995

    Koumlrperschaften als Herausgeber eines Bandes Titel Untertitel hg v Koumlrperschaft Verein oauml Erscheinungsort Erscheinungsjahr

    Jenseits der Norm Auseinandersetzung mit dem Grabmal hg v Zentralinstitut und Museum fuumlr Se-pulkralkultur Kassel 1997

    Bei Angabe eines einzelnen Aufsatzes aus einem solchen Band

    Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Titel Untertitel hg v Koumlrperschaft Verein oauml Erscheinungsort Erscheinungsjahr Seitenzahlen x-y

    Soumlrries Reiner Mit dem Anstaltszweck (nicht) vereinbar in Jenseits der Norm Auseinandersetzung mit dem Grabmal hg v Zentralinstitut und Museum fuumlr Sepulkralkultur Kassel 1997 S 11-15

    Aufsaumltze in Zeitschriften und Sammelbaumlnden Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Titel der Zeitschrift (oft abgekuumlrzt) Band-

    zahl (Jahr) Seitenzahlen x-y

    Meier Mischa Funktionen und Bedeutung antiker Gruselgeschichten Zur Erschlieszligung einer bisher vernachlaumlssigten Quellengruppe in Gymnasium 110 (2003) S 237-258

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

    27

    Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Name Vorname (Hg) Titel des Sammel-bandes Erscheinungsort Erscheinungsjahr Seitenzahlen x-y

    Hartung Wolfgang Gesellschaftliche Randgruppen im Spaumltmittelalter Phaumlnomen und Begriff in Kirchgaumlssner Bernhard Reiter Fritz (Hg) Staumldtische Randgruppen und Minderheiten (Stadt in der Geschichte 13) Sigmaringen 1986 S 49-114

    - Komplette Sammelbaumlnde Kataloge Aufsatzsammlungen eines Autors uauml werden wie eine Mo-nographie angegeben

    - Gaumlngige Zeitschriften werden nur abgekuumlrzt genannt zB HZ (= Historische Zeitschrift) - Heftnummern (einzufuumlgen nach der Bandnennung) werden nur genannt wenn jedes Heft einzeln

    paginiert ist - Nicht nennen Herausgeber der Zeitschrift Verlag oder Erscheinungsort - Abkuumlrzungen von Zeitschriften zur Alten Geschichte nach Lrsquoanneacutee philologique fuumlr das Mittelal-

    ter nach dem Lexikon des Mittelalters fuumlr die Neuzeit nach der HZ - Lit Leistner Otto Becker Heike ITA Internationale Titelabkuumlrzungen von Zeitschriften Zei-

    tungen wichtigen Handbuumlchern Woumlrterbuumlchern Gesetzen Institutionen usw 3 Bde 7 erw Aufl Osnabruumlck 1997

    Akademieschriften Name Vorname Titel Untertitel in Art der Veroumlffentlichung abgekuumlrzt (zB

    SB=Sitzungsberichte Abh=Abhandlung) Name der Institution (incl Untergliederung zB Kl=Klasse) Bandnummer (Jahr) Seitenangabe x-y

    Meyer Ernst Untersuchungen zur Geschichte des Zweiten Punischen Krieges in SB Preuss Akad d Wiss phil-hist Kl 37 (1913) S 688-714

    Lexikonartikel Name Vorname sv Stichwort (= Lemma) in Name des Lexikons (bzw gaumlngige Abkuumlrzung)

    Bandnummer (Erscheinungsjahr) Spalten-Seitenangabe x-y

    Hug August sv Salutatio in RE I A 2 (1920) Sp 2060-2072

    Thyen Hartwig sv Johannesevangelium in TRE 17 (1988) S 200-225

    - Es sind nur Fachlexika zitierfaumlhig deren Artikel Autorennennungen aufweisen also nicht bdquoDer groszlige Brockhausldquo und auch nicht httpwwwwikipediade

    - Lexikonartikel werden durch den Zusatz bdquosvldquo (= sub verbo) vor dem Titel gekennzeichnet - Lexikonartikel werden auch in den Anmerkungen immer in der vollstaumlndigen Form angegeben

    Rezensionen Name des Rezensenten Vorname Rez Name des Autors des Herausgebers Titel Untertitel

    des rezensierten Werks Erscheinungsort Erscheinungsjahr in Name der Zeitschrift (in der die Rezension erschienen ist) Bandzahl (Jahr) Seitenangabe x-y

    Kloft Hans Rez Manfred Clauss Kaiser und Gott Herrscherkult im Roumlmischen Reich Stuttgart 1999 in HZ 272 (2001) S 428-430

    Zeitungsartikel Name Vorname Titel in Zeitung Nummer der Einzelausgabe (Tagesdatum) Seitenangabe x-y

    Schach Fabius Das Frauenbild im Judentum in Allgemeine Zeitung des Judentums 85 Nr 4 (18021921) S 37-38

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 28

    Internet Name Vorname Titel Untertitel online in vollstaumlndige URL (optional Format in dem die Datei

    vorliegt) Datum der VersionAktualisierungRevision der Website (Stand Datum der Zitati-ondes Abrufs)

    Bleuel Jens Zitation von Internet-Quellen online in httpwwwbleuelcomip-zitpdf (PDF-Datei) 2000 (Stand 01112005)

    - Angaben aus dem Internet sind dringend auf ihre Zitierfaumlhigkeit zu pruumlfen - Neben den uumlblichen Angaben wie der Angabe wann die zitierte Fassung erstellt bzw aktualisiert

    wurde ebenfalls immer notieren wann die Seite aufgerufen worden ist (Stand der Information)

    Quelleneditionen Damasi Epigrammata Accedunt pseudodamasiana aliaque ad Damasiana inlustranda idonea hg v

    Maximilian Ihm (Anthologiae Latinae Supplementa I) Leipzig 1895

    Die Chronik von Montecassino (Chronica monasterii Casinensis) hg v Hartmut Hoffmann (MGH SS 34) Muumlnchen 1980

    Zweisprachige Ausgaben Kroniek van het klooster Bloemhof te Wittewierum (Cronica Floridi Horti) Inleiding editie en verta-

    ling HPH Jansen A Janse (Middeleeuwse Studies en Bronnen XX) Hilversum 1991

    Gregor von Tours Historiarum libri decemZehn Buumlcher Geschichten hg v Rudolf Buchner 2 Bde (FSGA Reihe A Bd II 1-2) 7 (= 5 durchges u erg) Aufl Darmstadt 1990

    Lateinamerikanische Geschichte

    Im Bereich Lateinamerikanische Geschichte ist es ndash anders als oben beschrieben ndash uumlblich den Verlag zu nennen Die bibliographische Angabe unterliegt noch einer weiteren Besonderheit Uumlblicherweise ha-ben spanische bzw portugiesischebrasilianische Autoren zwei Nachnamen Die Zitierweise ist national unterschiedlich Waumlhrend im Spanischen der erste Nachname der bedeutendere ist wird im PortugiesischenBrasilianischen der zweite Nachname zu Beginn genannt Bsp spanisch Vorname Zandra Erste Nachname Pedraza Zweiter Nachname Goacutemez

    Als Angabe folgt Pedraza Goacutemez Zandra hellip

    Bsp portugiesischbrasilianisch Vorname Maria Erste Nachname Yedda Zweite Nachname Linhares

    Als Angabe folgt Linhares Maria Yedda hellip

    Wichtig Es ist auf die Nationalitaumlt des Autors zu achten Es kann vorkommen daszlig Spanier in portugiesischer Sprache publizieren und schreiben und PortugiesenBrasilianer in spanisch

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

    29

    Osteuropaumlische Geschichte

    Die Aufnahme von Titeln in kyrillischer Schrift (russischsprachig ukrainisch serbisch bul-garisch usw) folgt grundsaumltzlich der wissenschaftlichen Transkription Die Standards dazu finden sich unter folgenden Adressen

    ISO International Organization for Standardization httpwwwisoch ISO 9 (1995)

    DIN Deutsches Institut fuumlr Normung httpwwwdinde amp Deutsche Bibliothek httpwwwddbdeindex_txthtm DIN 1460 (1982)

    GOST Gosstandart Rossii httpwwwgostru ST SEV 1362 (1978)

    BSI British Standards Institution httpwwwbsi-globalcom amp Chemical Abstracts Service httpwwwcasorg BS 2979 (1958)

    ALA American Library Association httpwwwalaorg amp Library of Congress httpwwwlocgov CS no 119 (1976)

    Duden Dudenverlag httpwwwdudende Duden Bd 1 (1991) In der Literatur findet man haumlufig unterschiedliche Schreibweisen russischer usw Namen (zB Trotzki Trotsky Trockij oder Chruschtschow Chruščev Krushchev) die das Nach-schlagen in Lexika und Handbuumlchern erschweren Daher muszlig man sich uumlber die abweichen-den Umschriftsysteme informieren

    Haumlufige Abkuumlrzungen (lat amp dt) deutsch lateinisch steht fuumlr ders id (idem) derselbe dies (eadem) dieselbe diess (idd) dieselben dh ie das heiszligt ebd ib ibd ibid ebenda f s seq folgende (eine Seite) ff ss seqq folgende (= 2 Seiten sonst Seitenzahlen angeben) Hg Hrsg ed Herausgeberin Hg Hrgg edd Herausgeberinnen hg hrsg ed herausgegeben oJ sa ohne Jahr oO sl ohne Ort S p pag Seite ua et al und andere usw etc und so weiter vgl cf vergleiche ND Neudruck Nicht zu verwenden (da undeutlich) ist aaO opcitlc am angegebenen Ort

    3 Bibliotheken in Bremen

    Geschichte ist ein Lesestudium Bibliotheken sind (neben Archiven) fuumlr die Historiker das was Laboratorien fuumlr die Naturwissenschaftler bedeuten ndash ihr wichtigster absolut unverzicht-barer Arbeitsplatz Es geht dabei nicht allein um die Beschaffung von Informationen sondern um ein Kernelement von Geschichte als Wissenschaft Schlieszliglich muszlig jede neue wissen-schaftliche Arbeit auf dem vorhandenen Forschungsstand aufbauen ihn rezipieren und wenn moumlglich voranbringen

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 30

    SuUB Die wichtigste Bibliothek in Bremen ist die Staats- und Universitaumltsbibliothek (SuUB) Bibliothekstraszlige 28359 Bremen Tel (0421) 218-2615 e-mail suubsuubuni-bremende Internet httpwwwsuubuni-bremende (mit OPAC) Oumlffnungszeiten (im Semester) Mo-Fr 900 ndash 2200 Sa 1000 ndash 1800 (eingeschraumlnkte Oumlffnungszeiten waumlhrend der vorlesungsfreien Zeit) Die SuUB verfuumlgt uumlber einen groszligen Bestand an Fachzeitschriften uumlber eine umfangreiche Handschriften- und Kartensammlung sowie uumlber einige Sondersammlungen die auf der Ho-mepage beschrieben sind Die Fachliteratur zur Geschichtswissenschaft ist naturgemaumlszlig nicht vollstaumlndig vorhanden doch finden Sie idR zu jedem Thema die wichtigsten und grundle-genden Titel Um die Bestaumlnde der SuUB voll auszuschoumlpfen (sie verfuumlgt immerhin uumlber gut 37 Millionen Titel) muumlssen Sie folgendes beachten minus Der OPAC (Online-Katalog) enthaumllt bei weitem nicht alle Titel vor allem KEINE unselb-

    staumlndigen Schriften (Aufsaumltze Rezensionen etc) zudem enthaumllt er verlaumlszliglich nur den Be-stand ab 1992

    minus Die E-LIB verzeichnet den Bestand seit 1965 Zusaumltzlich sind in der E-LIB die elektroni-schen Medien (e-Journals Datenbanken e-Books Internetquellen etc) nachgewiesen be-sonders fuumlr die Suche nach Zeitschriftentiteln sollten Sie immer die E-LIB benutzen

    minus Fuumlr den Bestand vor 1965 ist noch immer der alte Zettelkatalog unerlaumlszliglich der noch viele Monographien Sammelbaumlnde und vor allem Quelleneditionen enthaumllt Er befindet sich in Ebene 1 der SuUB

    Die Fachsystematiken Geschichte der SuUB Bremen

    Gliederung Die Systematik der SuUB Bremen ist nach Epochen und einzelnen Gebieten der Geschichts-wissenschaften gegliedert HIL Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaften Epochenuumlbergreifende Gesamtdarstellungen Alte Geschichte und Geschichte des Mittelalters

    HIS Geschichte der Fruumlhen Neuzeit und Neueren Geschichte (1500 bis 1914)

    HIT Neueste Geschichte Zeitgeschichte (1914 bis heute) Diese nach Epochen gegliederte Aufteilung hat neben einer Reihe von Vorteilen auch einige Tuumlcken die es zu beachten gilt Ein Beispiel Sie suchen Literatur zur Franzoumlsischen Revolution Ausgehend von der Epo-cheneinteilung schauen Sie zunaumlchst in der Fachsystematik bdquohisldquo unter Franzoumlsischer Ge-schichte des 18 Jahrhunderts nach Bei den Systemstellen his 488 bis his 5068 finden Sie zahlreiche Titel zum Thema Sollten Sie jetzt Ihre Suche beenden so waumlre Ihnen aber zB folgendes wichtiges Standardwerk zur franzoumlsischen Geschichte entgangen

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

    31

    Tulard Jean Frankreich im Zeitalter der Revolutionen 1789-1851 Stuttgart 1989 (a hil 304 ea892-4) Das Buch ist Teil 4 der von Jean Favier herausgegebenen sechsbaumlndigen Geschichte Frank-reichs Da in diesem Gesamtwerk die Geschichte Frankreichs von den Anfaumlngen bis zur Ge-genwart behandelt wird ist der Titel unter bdquohilldquo (epochenuumlbergreifende Gesamtdarstellungen) aufgestellt Uumlberlegen Sie also vor Ihrer Recherche wo sich die fuumlr Ihr Thema relevante Lite-ratur innerhalb der SuUB befinden koumlnnte Dies gilt nicht nur fuumlr die Frage ob Literatur bei bdquohisldquo oder bdquohilldquo steht sondern kann auch mehrere andere Faumlcher umfassen Ein Beispiel Sie suchen Literatur zum roumlmischen Kaiser Marc Aurel Im Fach Alte Geschich-te finden Sie unter der Systemstelle bdquohil 525 marldquo 14 Treffer Marc Aurel ist aber ua dadurch bekannt geworden daszlig er neben seinen politischen Aumlmtern als Philosoph taumltig war Literatur uumlber den Philosophen Marc Aurel finden Sie in der Fachsystematik Philosophie unter der Sys-temstelle bdquophi 141ldquo (9 Titel) Wollen Sie Originaltexte Marc Aurels als Quellen heranziehen oder sich uumlber sein schriftstellerisches Werk informieren so muumlssen Sie bei der Klassischen Philologie (kla 396 mau) schauen und finden dort weitere 7 Titel Bei der Systematik Archaumlo-logie bdquoarc 4163 marldquo finden Sie daruumlber hinaus noch 3 weitere Titel die sich mit der antiken Darstellung des Kaisers in Reiterstandbildern u auml befassen Rein physisch finden sie also an vier verschiedenen Regalstandorten Literatur uumlber Marc Aurel Hinzu kommen elektronische Dokumente Filme Internetquellen etc die natuumlrlich nicht an den Regalstandorten vorhan-den sondern nur mittels einer Recherche in der E-LIB zu finden sind Aus dem Gesagten folgt daszlig Ihre erste Prioritaumlt bei der Suche nach Literatur immer der elek-tronische Katalog bzw die E-LIB sein sollte Nur hier finden Sie saumlmtliche vorhandene Me-dien der Bibliothek (Buumlcher elektronische Dokumente CD-ROMs etc) zu einem Thema Hinzu kommt der Umstand daszlig nur im Katalog die Medien sichtbar sind die zur Zeit Ihrer Recherche gerade ausgeliehen sind Die Fachsystematik Geschichte der SuUB ist online einsehbar

    Bibliothekskataloge (OPAC) httpwwwddbde Die Deutsche Bibliothek httpwwwubkauni-karlsruhedekvkhtml Karlsruher Virtueller Katalog (KVK) (Meta-OPAC

    deutsche und internationale Bibliotheken) httpwwwifz-muenchende Bibliothek des Instituts fuumlr Zeitgeschichte (umfangrei-

    che Bestaumlnde nur fuumlr das 20 Jahrhundert) httpwwwzvabde Zentrales Verzeichnis Antiquarischer Buumlcher (ZVAB) httpwwwlocgov Library of Congress httpwwwfz-juelichdezbtextpublikationberichtebibliothek_8pdf

    Verzeichnis von Bibliotheken Spezialsammlungen Archiven uvm

    Es gibt in Bremen noch einige weitere Bibliotheken die interessante Bestaumlnde aufbewahren die im Laufe des Studiums wichtig werden koumlnnten Bisweilen ist ein Besuch in der Stadtbibliothek Bremen lohnend (Forum Am Wall 201 28195 Bremen) Die Bibliothek des Staatsarchivs Bremen (Am Staatsarchiv 1 28203 Bremen Tel 0421 361-6221) unterhaumllt eine wichtige und sehr umfangreiche Sammlung zur Bremischen und regionalen Geschichte fuumlr alle Epochen Eine detaillierte Auflistung aller 124 Bibliotheken die es in Bremen gibt finden Sie in Deutscher Bibliotheksverband Landesverband Bremen eV (Hg) Bibliotheken in Bremen und Bre-

    merhaven Bremen 42001

    Bibliotheksfuumlhrer fuumlr Bremen und Bremerhaven wwwdbv-bremendehtmlbibfustarthtml

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 32

    Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa

    Seit ihrer Gruumlndung im Jahr 1982 hat die Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa einen Bestand von ca 33000 Baumlnden an geistes- und sozialwissenschaftlicher Literatur aus und uuml-ber Ost- und Ostmitteleuropa angeschafft Der Schwerpunkt liegt auf dem Zeitraum nach dem Zweiten Weltkrieg Hauptsammelgebiete sind Zeitgeschichte Politik Soziologie Ideenge-schichte des 20 Jahrhunderts Kunst- und Kulturgeschichte sowie Belletristik des heutigen Ruszligland und anderer Nachfolgestaaten der UdSSR Polens und der Tschechischen und Slo-wakischen Republiken Die uumlbrigen Laumlnder Ost- und Ostmitteleuropas sind mit kleineren Ab-teilungen vertreten die einen Uumlberblick uumlber deren Entwicklung ermoumlglichen Bis Anfang 1997 wurden die Bestaumlnde der Bibliothek durch einen traditionellen Zettelkatalog erschlossen Seither erfolgt die Katalogisierung uumlber ein elektronisches Bibliothekssystem Oumlffnungszeiten Montag bis Donnerstag 900 bis 1700 Uhr Freitag 900 bis 1600 Uhr Auskunft und Verlaumlngerung Tel 0421 218-2066 -7467 -7575 (telephonische Verlaumlngerung)

    Bibliothek des DSM (Deutsches Schiffahrtsmuseum) Bremerhaven

    Die Bibliothek des Deutschen Schiffahrtsmuseums haumllt fuumlr Wissenschaft und Forschung aber auch fuumlr die allgemeine Oumlffentlichkeit Literatur und andere Informationsmedien zur deut-schen Schiffahrtsgeschichte in ihren internationalen Verflechtungen bereit Der Bestand um-faszligt derzeit ca 80000 Titel Rund 370 Zeitschriften und Periodika werden laufend gehalten und auf wichtige Aufsaumltze hin ausgewertet Die Online-Kataloge weisen den Bibliotheks-Bestand zu 100 nach Die Nutzung der Bibliothek im Lesesaal ist kostenlos (Praumlsenzbibliothek) Bis auf besonders schuumltzenswerte oder vor 1800 erschienene Literatur ist auch zu den uumlblichen Bedingungen eine Fernleihe moumlglich Den Bibliotheksbesuchern stehen an technischen Hilfsmitteln neben verschiedenen Scan- und Kopiergeraumlten Lesegeraumlte fuumlr Mikrofilm und -fiches sowie in begrenztem Umfang Computer-arbeitsplaumltze und Internetzugaumlnge zur Verfuumlgung Der hauseigene Photoservice fertigt auch kostenguumlnstig Repros an Oumlffnungszeiten der Bibliothek Dienstag bis Donnerstag 1000 bis 1600 Uhr Freitag 1000 bis 1400 Uhr Kontakt Deutsches Schiffahrtsmuseum - Bibliothek - Hans-Scharoun-Platz 1 D-27568 Bremerhaven Tel +49-471-48 207 2244 FAX +49-471-48 207 55 E-Mail bibliothekdsmde wwwdsmde2bibkhtm

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

    33

    4 Fachzeitschriften

    Fachzeitschriften sind das wichtigste Medium der wissenschaftlichen Diskussion aller Epo-chen Aufgrund ihres periodischen Erscheinens sind sie meist aktueller als Monographien und koumlnnen daher besonders sensibel auf neue Trends in der Forschung eingehen Da die groszligen historiographischen Debatten vor allem in den Fachzeitschriften ausgetragen werden kann man sich schnell ein differenziertes Bild von der Entwicklung der Disziplin und der aktuellen Interessenlage verschaffen sowie Anregungen fuumlr eigene Fragestellungen finden Daruumlber hinaus koumlnnen Fachzeitschriften Anregungen zur Schwerpunktbildung im eigenen Studium liefern Es gibt verschiedene Formen von Zeitschriftenbeitraumlgen Die gebraumluchlichste ist der Aufsatz Er behandelt ein Spezialproblem oder einzelne Aspekte eines groumlszligeren Themenkomplexes Die Miszellen die meist Ertraumlge aus groumlszligeren laufenden Forschungsarbeiten vorab veroumlffent-lichen sind in Umfang und Themenstellung begrenzter Dokumentationen machen der For-schung wichtige Quellen zugaumlnglich und sind daher fuumlr die weitere Entwicklung der Historio-graphie entscheidend Literaturberichte referieren den aktuellen Forschungsstand zu einzel-nen Sachfragen sie geben Auskunft uumlber Forschungskontroversen und spiegeln aktuelle Trends in der Entwicklung der Forschung wider Zudem ordnen sie einzelne Neuerscheinun-gen in die Wissenschaftslandschaft ein was deren Beurteilung erleichtert Rezensionen be-richten bewertend uumlber einzelne wissenschaftliche Neuerscheinungen Manche Zeitschriften enthalten daruumlber hinaus eine Rubrik Nachrichten in der uumlber Tagungen Ehrungen neue Forschungsprojekte und anderes mehr informiert wird Viele der im folgenden genannten Zeitschriften bezieht die SuUB sowohl in der Printversion als auch als e-Journal Suchen sie Zeitschriftentitel im Katalog der SuUB deshalb grundsaumltz-lich nur uumlber die E-LIB Nur dort sind alle Zeitschriften (Print + online) verzeichnet JSTOR ndash Journal Storage The Scholarly Journal Archive (httpwwwjstororg) ist ein elektroni-

    sches Zeitschriftenarchiv aus den USA Es bietet einen Volltextzugriff auf digitalisierte Zeitschrif-ten aus dem angloamerikanischen Raum die meist ab der ersten Ausgabe (teilweise ab 1800) an-geboten werden Nicht zugaumlnglich sind die drei bis fuumlnf letzten Jahrgaumlnge der Zeitschriften Die SuUB hat die Zugriffsrechte auf die Titel der Arts amp Sciences I + II Collection (insgesamt 242 Ti-tel) erworben darunter zahlreiche grundlegende Zeitschriften aus dem Bereich der Geschichtswis-senschaft (nur aus dem Campus-Netz)

    MUSE Das Projekt MUSE (httpmusejhuedu) wurde 1993 durch die Johns Hopkins University Press (JHU Press) in Zusammenarbeit mit der Milton S Eisenhower Library gestartet Der Zweck war die Zeitschriften der JHU Press elektronisch anzubieten Mittlerweile sind weitere 29 Non-Profit-Verlage hinzugekommen so daszlig MUSE heute rund 270 englischsprachige Zeitschriften aus dem geistes- und sozialwissenschaftlichen Bereich im Volltext anbietet Die einzelnen Zeitschriften koumlnnen uumlber die E-LIB der SuUB aufgerufen werden (nur aus dem Campus-Netz)

    Wichtige epochenuumlbergreifende Fachzeitschriften American Historical Review (AHR) Das Organ des amerikanischen Historikerverbandes erscheint

    seit 189596 und enthaumllt einen breiten Rezensionsteil Annales Eacuteconomies Socieacuteteacutes Civilisations Die methodisch einfluszligreichste Zeitschrift des 20 Jahr-

    hunderts erscheint seit 1929 Archiv fuumlr Kulturgeschichte (AfK) erscheint seit 1903 Central European History (CEH) erscheint seit 1968 Schwerpunkt Forschungsprobleme des

    deutschsprachigen Mitteleuropa

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 34

    Comparativ Zeitschrift fuumlr Globalgeschichte und vergleichende Gesellschaftsforschung Leipzi-ger Beitraumlge zur Universalgeschichte und vergleichenden Geschichtsforschung erscheint seit 1991

    Comparative Studies in Society and History (CSSH) erscheint seit 195859 English Historical Review (EHR) begruumlndet 1886 Francia Forschungen zur westeuropaumlischen Geschichte hg v Deutschen Historischen Institut

    Paris erscheint seit 1973 Geschichte in Wissenschaft und Unterricht (GWU) Das Verbandsorgan der Geschichtslehrer

    Deutschlands erscheint seit 1950 monatlich jedes Heft hat einen Themenschwerpunkt enthaumllt Sammelrezensionen

    Geschichte und Gesellschaft (GG) erscheint seit 1975 die Einzelbaumlnde sind jeweils einem Rahmen-thema zugeordnet Schwerpunkt Sozial- und Gesellschaftsgeschichte der Neuzeit

    Historische Anthropologie Kultur ndash Gesellschaft ndash Alltag erscheint seit 1993 Schwerpunkt Kul-tur- Alltags- Mentalitaumlts- und Mikrogeschichte

    Historisches Jahrbuch (HJb) hg v der Goumlrres-Gesellschaft erscheint seit 1880 bis 2000 umfang-reicher Rezensionsteil

    Das Historisch-Politische Buch (HPB) erscheint seit 1953 und enthaumllt vor allem Rezensionen die nach Epochen und Themen geordnet sind

    Historische Zeitschrift (HZ) erscheint seit 1859 Schwerpunkt deutsche Geschichte aller Epochen enthaumllt einen breiten Rezensionsteil

    Jahrbuch fuumlr Europaumlische Geschichte hg v Institut fuumlr Europaumlische Geschichte Mainz erscheint seit 2000

    Jahrbuch fuumlr europaumlische Uumlberseegeschichte hg im Auftrag der Forschungsstiftung fuumlr verglei-chende europaumlische Uumlberseegeschichte

    Journal of Modern History erscheint seit 1929 Journal of Social History Journal of Womenrsquos History erscheint seit 1989 LrsquoHomme Zeitschrift fuumlr Feministische Geschichtswissenschaft erscheint seit 1990 in jaumlhrlich 2

    thematisch orientierten Heften Schwerpunkt Geschlechtergeschichte Past amp Present A Journal of Historical Studies erscheint seit 1952 Schwerpunkt Europaumlische

    Geschichte Revue Historique (RH) Schwerpunkt franzoumlsische Geschichte Saeculum erscheint seit 1950 Jahrbuch fuumlr Universalgeschichte sehepunkte Rezensionsjournal fuumlr die Geschichtswissenschaft erscheint seit 2001 monatlich um-

    faszligt alle Epochen sowie die Kunstgeschichte (httpwwwsehepunktehistoricumnet) Vierteljahrschrift fuumlr Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (VSWG) erscheint seit 1903 Schwer-

    punkt Wirtschafts- und Sozialgeschichte mit Rezensionen und Nachrichten aus der Wissenschaft WerkstattGeschichte hg v Verein fuumlr kritische Geschichtsschreibung erscheint seit 1992 Zeitschrift fuumlr Geschichtswissenschaft (ZfG) gegruumlndet 1953 bis 1989 wichtiges Organ der DDR-

    Geschichtswissenschaft Zeitschrift fuumlr Kirchengeschichte (ZKG) erscheint seit 1877 ausgezeichneter Rezensionsteil

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

    35

    Fachspezifische Zeitschriften

    Ur- und Fruumlhgeschichte Archaumlologie in Deutschland (AiD) populaumlrwissenschaftliche Zeitschrift Stuttgart 1984ff

    Archaumlologisches Korrespondenzblatt archaumlologische Fachzeitschrift Mainz 1971ff

    Berichte der Roumlmisch-Germanischen Kommission Frankfurt am Main 1904ff

    Die Kunde Zeitschrift fuumlr niedersaumlchsische Archaumlologie Hannover 1933ff

    Knasterkopf Fachzeitschrift fuumlr Tabakpfeifen und historischen Tabakgenuss Langenweiszligbach 1989ff

    Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft fuumlr Archaumlologie des Mittelalters und der Neuzeit Pa-derborn 1991ff (abrufbar unter httpwwwdgamndenr=1amplang=de)

    Zeitschrift fuumlr Archaumlologie des Mittelalters Bonn 1973ff

    Alte Geschichte Chiron Mitteilungen der Kommission fuumlr Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Ar-

    chaumlologischen Instituts Muumlnchen 1971ff

    Classical Quarterly (ClQ) Bd 1-44 1907-1950 Oxford 1907ff Neue Folge Bd 1-49 1951-1999 Oxford 2000ff

    Historia Zeitschrift fuumlr Alte Geschichte Stuttgart 1950ff

    Klio Beitraumlge zur Alten Geschichte Bd 1-18 1901-1923 Berlin 1901ff Neue Folge Bd 1-18 1925-1944 Berlin 1959ff

    Mittelalter Deutsches Archiv (DA) die Zeitschrift der MGH Deutsches Archiv fuumlr Geschichte des Mittelalters (DA) Bde 1-7 1937-1944 nun Deutsches Archiv fuumlr Erforschung des Mittelalters (DA) Bd 8ff 1951ff Fruumlhmittelalterliche Studien (FMSt) 1967ff Early Medieval Europe (EME) 1992ff Speculum Journal of Mediaeval Studies 1926ff Zeitschrift fuumlr Historische Forschung (ZHF) Vierteljahresschrift zur Erforschung des Spaumltmittelal-

    ters und der fruumlhen Neuzeit erschient seit 1974

    Fruumlhe Neuzeit Das achtzehnte Jahrhundert Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft fuumlr die Erforschung des Acht-

    zehnten Jahrhunderts Wolfenbuumlttel 1977ff Archiv fuumlr Reformationsgeschichte Internationale Zeitschrift zur Erforschung der Reformation und

    ihrer Auswirkungen Guumltersloh 1903ff (Beiheft Literaturbericht 1972ff) Fruumlhneuzeit-Info Wien ua 1990ff The Sixteenth Century Journal Kirksville 1972ff (httpwwwjstororgjournals03610160html)

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 36

    Neuere und Neueste Geschichte Archiv fuumlr Sozialgeschichte (AfS) hg v der Friedrich-Ebert-Stiftung 1961ff jeweils unter einem

    Rahmenthema Umfangreicher Rezensionsteil (zugaumlnglich unter httpwwwfesdeafs-online) und wichtige Sammelrezensionen

    Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ) Beilage zur Zeitschrift bdquoDas Parlamentldquo erscheint monat-lich mit jeweils einem Rahmenthema Kostenfrei bei der Bundeszentrale fuumlr politische Bildung er-haumlltlich

    German History The Journal of the German History Society 1984ff Schwerpunkt Neuere und Neueste Geschichte

    Journal of Contemporary History (JCH) 1966ff Schwerpunkt Europaumlische Zeitgeschichte enthaumllt Sammelrezensionen

    Neue Politische Literatur Berichte uumlber das internationale Schrifttum (NPL) enthaumllt Rezensio-nen Literaturberichte und Sammelbesprechungen Schwerpunkt Neuere und Neueste Geschichte erscheint seit 1956

    Vierteljahrshefte fuumlr Zeitgeschichte (VfZ) Organ des Instituts fuumlr Zeitgeschichte auflagenstaumlrkste deutschsprachige Fachzeitschrift erscheint seit 1953

    Lateinamerikanische Geschichte The Hispanic American Historical Review (HAHR) Durham 1918ff The Americas A Quarterly Review of Inter-American Cultural History (TAm) Washington 1944ff Revista de Indias (RI) Madrid 1940ff Jahrbuch fuumlr Geschichte Lateinamerikas (JbLA) Koumlln 1964ff (bis 1997 unter dem Titel Jahrbuch

    fuumlr Geschichte von Staat Wirtschaft und Gesellschaft Lateinamerikas) Journal of Latin American Studies (JLAS) New York 1969ff Latin American Research Review (LARR) Pittsburgh 1965ff Historia Mexicana (HMex) Meacutexico 195152ff Colonial Latin American Historical Review (CLAHR) Albuquerque 1992ff Anuario de Estudios Americanos (AEA) Madrid 1944ff Bulletin of Latin American Research (BLAR) Oxford 199192ff

    Osteuropa Ab imperio Teorija i istorija nacionalrsquonostej i nacionalizma v postsovetskom prostranstve Kazan

    2000ff Nationalitaumlten- und Empireforschung Cahiers du Monde Russe Russie ndash Empire russe ndash Union sovieacutetique ndash Eacutetats indeacutependants

    (httpmonderusserevuesorgindexhtml) Schwerpunkt politische Sozial- Wirtschafts- und Kul-turgeschichte des sowjetischen Raums ab 1917

    Europe-Asian Studies (fruumlher bdquoSoviet Studiesldquo) Schwerpunkt Geschichte der Sowjetunion und ihrer Nachfolgestaaten Die wichtigste wissenschaftliche Zeitschrift fuumlr diesen Raum und diese Epoche

    Forum fuumlr osteuropaumlische Ideen- und Zeitgeschichte hg v Zentralinstitut fuumlr Mittel- und Osteuro-pastudien an der KU Eichstaumltt-Ingolstadt 1997ff Schwerpunkt mittel- und osteuropaumlische Zeitge-schichte (httpwww1ku-eichstaettdeZIMOSforumindexhtm)

    Jahrbuumlcher fuumlr die Geschichte Osteuropas Neue Folge 1953ff Schwerpunkt osteuropaumlische Ge-schichte in ihrer ganzen Breite Standardzeitschrift der deutschsprachigen Forschung (httpwwwlrz-muenchende~jbfgoe)

    Kritika Explorations in Russian and Eurasian History 2000ff

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

    37

    Osteuropa Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft fuumlr Osteuropakunde Schwerpunkt laufende Ent-wicklungen in Ost- und Ostmitteleuropa (httposteuropadgo-onlineorg)

    Otečestvennaja istorija (fruumlher Istorija SSSR) hg v Institut Rossijskoj istorija RAN 1957ff Russian history ndash Histoire russe Schwerpunkt Geschichte und Kultur Ruszliglands der Ukraine

    Zentralsiens und der Ostseeregion von der Fruumlhzeit bis zur Gegenwart Russian Review 1941ff Schwerpunkt Entwicklungen im Raum des fruumlheren russischen Reiches

    und der Sowjetunion bzw ihren Nachfolgestaaten Slavic Review hg v The American Association for the Advancement of Slavic Studies Schwer-

    punkt Fragen der russischen eurasischen und osteuropaumlischen Entwicklung in Geschichte und Ge-genwart (httpwwweconuiucedu~slavrevframeshtml)

    Voprosy istorii 1926ff (seit 1945 unter diesem Namen) aumllteste sowjetische Zeitschrift fuumlr Ge-schichtswissenschaften

    Schiffahrtsgeschichte Deutsches Schiffahrtsarchiv (DSA) Hamburg 1975ff

    International Journal of Maritime History (IJMH) St JohnrsquosNF 1989ff

    Marine Mirror (MM) Cambridge 1911ff

    Northern Marine St JohnrsquosNF 1991

    Tijdschrift voor zeegeschiedenis uitg Door de Nederlandse Vereniging voor Zeegeschiedenis Vree-land 1982ff

    The great circle Journal of the Australian Association for Maritime History Toronto 1979ff

    Fachdidaktik Geschichte in Wissenschaft und Unterricht (GWU) Zeitschrift des Verbandes der Geschichtslehrer

    Stuttgart Seelze 1950ff Geschichte lernen Geschichtsunterricht heute Seelze 1988ff Geschichte Politik und ihre Didaktik Zeitschrift fuumlr historisch-politische Bildung Beitraumlge und

    Nachrichten fuumlr die Unterrichtspraxis Zeitschrift zahlreicher Landesverbaumlnde im Verband der Ge-schichtslehrer Deutschlands Paderborn Muumlnster 1973ff

    5 Internet-Ressourcen fuumlr Historiker Das groszlige Informationsangebot des World Wide Web (www) muszlig auch der Historiker in zu-nehmendem Maszlige nutzen Allerdings sind gleichzeitig auf Grund der Unzuverlaumlssigkeit und extremen Kurzlebigkeit der Informationen die Einschraumlnkungen besonders groszlig Allgemeine Kriterien fuumlr serioumlse Internet-Seiten sind minus daszlig sie bereits seit laumlngerer Zeit etabliert sind (Dauerhaftigkeit ist im Internet fraglos ein

    Kennzeichen von Qualitaumlt) minus daszlig sie von der oumlffentlichen Hand gefoumlrdert werden (die Vergabe von oumlffentlichen Mitteln

    ist in der Regel an Qualitaumltsstandards gebunden die uumlberpruumlft werden) minus daszlig sie kostenlos zugaumlnglich sind (Vorsicht vor kommerziellen Angeboten und privaten

    bdquoUumlberzeugungstaumlternldquo) Stichwort bdquoOpen Accessldquo5 minus und daszlig ihr Inhalt regelmaumlszligig gepflegt und aktualisiert wird

    5 Eine ganze Reihe von wissenschaftlichen Institutionen hat sich bislang bereits sehr deutlich fuumlr eine Verfuumlg-

    barmachung von wissenschaftlichem Wissen im Internet ausgesprochen Die bdquoBerliner Erklaumlrungldquo (httpwwwzimmpgdeopenaccess-berlinberlindeclarationhtml) schlieszligt erstmals auch dezidiert das kultu-relle Erbe mit ein

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 38

    Wenn Sie diese Maximen beachten kann Ihnen das Internet in zweifacher Hinsicht hilfreich sein Erstens koumlnnen Sie schnell aktuelle Informationen uumlber Ihr Studienfach und Ihre Univer-sitaumlt erhalten Zweitens laumlszligt sich das Internet auch als fachspezifische Informationsquelle nut-zen

    Literatur zur Einfuumlhrung Biste Baumlrbel Hohls Ruumldiger (Hg) Fachinformation und EDV-Arbeitstechniken fuumlr Historiker Ein-

    fuumlhrung und Arbeitsbuch Koumlln 2000 wieder in httpwwwgeschichtehu-berlindeEDV-Buch Kap 1 EDV und Geschichtswissenschaften httpwwwgeschichtehu-berlindeEDV-Buchkapitel2_linkshtml (Stand 30092005)

    Freytag Nils Piereth Wolfgang Kursbuch Geschichte Paderborn ua 2004

    Jenks Stuart Tiedemann Paul Internet fuumlr Historiker Eine praxisorientierte Einfuumlhrung Darmstadt 22000

    Suppanz Frank Geisteswissenschaften studieren mit dem Computer Eine praxisorientierte Einfuumlh-rung Stuttgart 2003

    WWW-Suchinstrumente fuumlr Geschichte

    Einige Universitaumlten haben damit begonnen Einfuumlhrungen in das Geschichtsstudium ins Netz zu stellen (s Epochen) Daruumlber hinaus haumllt das Internet auch Ressourcen bereit die fuumlr die inhaltliche Beschaumlftigung mit Geschichte nuumltzlich sein koumlnnen Die folgende Liste mit serioumlsen Internet-Angeboten ist zwar unvollstaumlndig bietet aber Gelegenheit zum ersten Einstieg Von dort finden Sie zahlrei-che Links zu weiteren relevanten Seiten httpwwwhsozkultgeschichtehu-berlindeindexasp Humanities-Net Sozial- und Kulturgeschichte (kurz

    H-Soz-u-Kult) ist die fuumlhrende deutsche Internetseite fuumlr Historiker und eine zentrale Plattform der wissen-schaftlichen Kommunikation Hier finden Sie aktuelle Rezensionen Tagungsberichte aber auch Stellenaus-schreibungen Das Abonnement ist kostenlos

    httpwwwnfhdatadepremiumindexshtml Ein wichtiges Hilfsmittel ist der Nachrichtendienst fuumlr Historiker (NfH) der bereits 1995 gegruumlndet wurde Er enthaumllt neben Diskussionsforen und umfangreichen Linksammlungen auch eine aktuelle Presseschau die einschlaumlgige Artikel aus deutschen englischen und franzoumlsischen Zeitungen umfaszligt

    httpwwwclio-onlinede Clio-online Dieses Portal versucht die geschichtswis-senschaftlichen Internet-Ressourcen zusammenzufuumlh-ren

    httpwwwhistoricumnetindexphp Historicumnet ist ein Netzwerk das verschiedene ge-schichtswissenschaftliche Internet-Ressourcen buumlndelt

    httpwwwphiluni-erlangende~p1geshomehtml und httpwwwerlangerhistorikerseitede

    Die Erlanger Historikerseite ist eine sehr gute Adresse vor allem wenn man auf der Suche nach weiteren Links ist Hier findet sich ua eine groszlige (und kom-mentierte) Auswahl an einschlaumlgigen Internet-Angeboten

    httpwwwhdgdeFinaldeuwww_hdg_dehtm Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland Bonn

    httpwwwdhmde Deutsches Historisches Museum httpmdz2bib-bvbdehist InformationsWeiser GeschichteHistory Guide weist

    geschichtswissenschaftlich relevante Internetquellen nach und ist das deutschsprachige Portal des Netz-werks Subject Gateways Geschichte

    wwwhistoryguidede History GuideInformationsWeiser Geschichte

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

    39

    httpvlibiueithistoryindexhtml World Wide Web Virtual Library History Central Catalogue

    httpwwwjstororg

    Journal Storage The Scholarly Journal Archive

    Ur- und Fruumlhgeschichte httpwwwdgamnde Deutsche Gesellschaft fuumlr Archaumlologie des Mittelalters

    und der Neuzeit httpwwwarchaeologie-onlinede Arbeitsgruppe Archaumlologie und digitale Medien Frei-

    burg

    Alte Geschichte httpwwwgnomonku-eichstaettdeLAGproseminarindexhtml

    Online-Tutorium der KU Eichstaumltt

    httpwwwperseustuftsedu und httpperseusmpiwg-berlinmpgde

    The Perseus Digital Library (Umfassendes Such- und Hilfsmittelsystem u a fuumlr Texte der griechischen und lateinischen Antike) Tufts-University

    httpwwwbautzdebbkl Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon httpwwwheiligenlexikonde Oumlkumenisches Heiligenlexikon httpwwwstoaorgdiotima Materials fort the Study of Women and Gender in the

    Ancient World httpwwwhouseofptolemyorgindexhtml The House of Ptolemy ndash ptolemaumlisches und roumlmisches

    Aumlgypten httpwwwualbertaca~csmackayConsulsListhtml Consuls of the Roman Republic httpwwwkirkehu-berlinderessourcbuchkulthtml KIRKE Katalog der Internetressourcen fuumlr die Klassi-

    sche Philologie httpwwwstoaorg Stoaorg httpwwwtrentucaahcresourceshtmldir Resources on the Internet for Ancient History and

    Classics Hg K H Kinzl Trent-University Canada Rezensionen (Altertumswissenschaften) httpccatsasupennedu Bryn Mawr Classical Review publishes timely re-

    views of current scholarly work in the field of classical studies (including archaeology)

    httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonGnomonhtml

    Gnomon online (Rezension der CD-ROM-Version von Ulrich Schmitzer ndash httptelemachosphiluni-erlangendedatabaselibrignomon2html)

    httpwwwplekosuni-muenchendestartseitehtml Periodicum onLine zur Erforschung der KOmmunika-tionsstrukturen in der Spaumltantike

    Mittelalter wwwuni-tuebingendemittelaltertutoriumindexhtm schoumlnes Online-Tutorium wwwuni-muensterdefruehmittelalter das beste Fruumlhmittelalter im Netz httpwwwceecuni-koelnde CEEC ndash Codices Electronici Ecclesiae Coloniensis wwwgeorgetownedulabyrinth Resources for Medieval Studies wwwfordhameduhalsallsbook2html Internet medieval sourcebook full text sources httpwwwmediaevumdehaupt2html Mediaumlvistik im Internet ndash empfehlenswert

    Fruumlhe Neuzeit httpwwwuni-konstanzdeFuFPhiloGeschichteTutorium

    Die Universitaumlt Konstanz bietet ein Tutorium fuumlr die Neuere und Neueste Geschichte online an

    httpwwwphiluni-erlangende~p1gesstudiumhtml Besonders umfassend ist das Internet-Angebot der Universitaumlt Erlangen das unter anderem wertvolle Tips zur Studienorganisation enthaumllt

    httpmdzbib-bvbdedigbiblexikaadelung Johann Christoph Adelung Grammatisch-kritisches Woumlrterbuch der Hochdeutschen Mundart

    httpmdz1bib-bvbde~ndbadb_indexhtml Allgemeine Deutsche Biographie

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 40

    httpwwwsfnhistoricumnet Server Fruumlhe Neuzeit

    httpwwwuni-muensterdeFNZ-Online Barbara Stollberg-Rilinger (Hg) Einfuumlhrung in die Fruumlhe Neuzeit

    httpwwwfruehe-neuzeitnet Virtual library Geschichte Fruumlhe Neuzeit httpwwwzedler-lexikonde Johann Heinrich Zedler Grosses vollstaumlndiges Uni-

    versal-Lexicon Aller Wissenschafften und Kuumlnste

    Neuere und Neueste Geschichte httpwwwzeitgeschichte-onlinede httpwwwstubbildarchiv-dkguni-frankfurtde Bildarchiv der Deutschen Kolonialgesellschaft httpholocaustumdunimichedu Holocaust Survivor Oral History Archive httpfacultystaffvwcedu~dgrafholocaushtm Holocaust and Jewish Studies Site httpwwwcalvineduacademiccasgpa German Propaganda Archive httpwww17juni53de httpwwwchronik-der-wendede

    Lateinamerikanische Geschichte httplcweb2locgovhlas Handbook of Latin American Studies httpwwwh-netorg~latam H-LatAm an international forum for the scholarly

    discussion of Latin American History httplanicutexasedu Latin American Network Information Center httpwwwciberade Virtuelle Fachbibliothek Ibero-Amerika httphapiuclaedu The Hispanic American Periodicals Index (HAPI)

    Osteuropaumlische Geschichte httpwwwdgo-onlineorg DGO Deutsche Gesellschaft fuumlr Osteuropakunde eV httpartscishuedureespdocuments Documents in Russian History httpwwwribknet Umfassende bibliographische Rechercheressource httpwwwceeolcomindexaspx CEEOL ndash Central and Eastern European Online Li-

    brary httpwwwsoviethistoryorg Quellen zur sowjetischen Geschichte httpwwwsovlitcom Zusammenfassungen russisch-sowjetischer Literatur httpwwwrussianarchivescomraoaboutindexhtml Russian Archives Online httpmdzxbib-bvbdecocoon1000dokstarthtml 1000 Schluumlsseldokumente der russischen und sowjeti-

    schen Geschichte (1917-1991) httpwwwfak12uni-muenchendeforostindex2html Forschungsverbund Ost- und Suumldosteuropa (forost) httpwwwvifaostde ViFaOst ndash Virtuelle Fachbibliothek Osteuropa

    Fachdidaktik wwwburkhard-sachsede httpwwwlehrer-onlinede Lehrer-Online Unterrichten mit neuen Medien

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

    41

    IV Wissenschaftliches Arbeiten im Studium

    1 Fragestellung

    Jede wissenschaftliche Beschaumlftigung mit Geschichte muss mit einer Frage beginnen Erst die Frage bringt die Quellen zum Sprechen6 Erst die Fragestellung die das erkenntnisleitende Forschungsinteresse formuliert ermoumlglicht es aus der enormen Fuumllle des Materials diejenigen Quellen und Literaturtitel herauszufiltern die fuumlr ihre Beantwortung relevant sind Erst die Fragestellung ermoumlglicht es dem Historiker die von ihm festgestellten historischen Tatsachen in einen Sinnzusammenhang zu bringen sie zu interpretieren und Thesen zu bilden Erst die Fragestellung macht aus einer Information ein Argument das dazu dient eine These zu be-gruumlnden und zu belegen oder gegenteilige Auffassungen zu widerlegen Ohne Fragestellung wird Geschichtsschreibung zu einem bdquoHort von Anekdoten und Chronologienldquo7 und das ist nicht der Sinn von wissenschaftlicher Beschaumlftigung mit Geschichte Es reicht also nicht aus im Rahmen eines Seminars ein Thema zu uumlbernehmen Entscheidend ist vielmehr wie Sie sich einem Thema annaumlhern dh welche konkreten Fragen Sie an ein Thema herantragen Waumlhrend ein Thema verhaumlltnismaumlszligig leicht zu finden ist entsteht eine tragfaumlhige Fragestellung aus vertieftem Wissen An Hand des Themas beginnen Sie sich ein-zulesen und zu bibliographieren Je mehr Sie das Thema in den historischen Kontext und die aktuelle Forschung einordnen koumlnnen und Sie einen Uumlberblick uumlber die Quellen haben desto leichter faumlllt es Ihnen eine Fragestellung zu formulieren die Folgendes leisten soll minus die Fragestellung legt den Gegenstand der Untersuchung fest sie grenzt ihn ein denn es

    werden nur diejenigen Bereiche naumlher untersucht nach denen man zuvor gefragt hat minus jede Frage enthaumllt bereits eine implizite Vorstellung von einer moumlglichen Antwort einer

    bdquomoumlglichen Geschichteldquo minus die Fragestellung entscheidet uumlber den methodischen Zugriff auf das Thema sowie uumlber

    die Auswahl von Quellen und Literatur die zu ihrer Beantwortung erforderlich sind Man muszlig also von Anfang an uumlberlegen wie man von den Fragen zu Antworten kommen kann

    minus nicht zuletzt gibt die Fragestellung Ihrer Hausarbeit ein individuelles Profil und bewahrt Sie vor der Furcht nur das vielfach bereits Geschriebene ein weiteres Mal nachzubeten

    Historische Fragestellungen zielen vor allem auf Ursachen und Zusammenhaumlnge sie suchen Erklaumlrungen fuumlr den Ablauf historischer Prozesse Prinzipiell ist die Anzahl moumlglicher Fragen unbegrenzt Eine bdquoguteldquo dh sinnvolle Frage zeichnet sich durch folgende Charakteristika aus minus Die Frage sollte uumlber den bisherigen Wissensstand hinausfuumlhren Dies setzt voraus daszlig

    Sie Probleme und Fragen der Forschung erkennen und in Ihren Arbeiten zum Gegenstand einer argumentativen Auseinandersetzung machen Dies gilt auch schon fuumlr Proseminare

    minus Die Fragen sind an den Beduumlrfnissen und Interessen der Gegenwart ausgerichtet und be-ziehen daraus ihre Relevanz Dabei geht es nicht um die Projektion der Gegenwart auf die Vergangenheit

    Nachdem Sie das einschlaumlgige Material zu einem bestimmten Thema ausfindig gemacht ha-ben muumlssen Sie es im Hinblick auf Ihre Fragestellung auswerten bewerten und aufbereiten 6 Koselleck Reinhart Begriffsgeschichten Studien zur Semantik und Pragmatik der politischen und sozialen

    Sprache Mit zwei Beitraumlgen von Ulrike Spree und Willibald Steinmetz sowie einem Nachwort zu Einlei-tungsfragmenten Reinhart Kosellecks von Carsten Dutt Frankfurt am Main 2006 S 71

    7 Kuhn Thomas S Die Struktur der wissenschaftlichen Revolution Frankfurt am Main 1973 S 15

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 42

    Es ist dabei ein wesentlicher Unterschied ob Sie Quellen oder Literatur bearbeiten Ob es sich bei den verwendeten Texten um eine Quelle oder um Literatur handelt haumlngt allein von der Fragestellung ab und nicht vom Alter des Textes Sobald Sie sich z B mit der Geschichte der Geschichtswissenschaft beschaumlftigen werden viele der Texte die Sie in anderem Zusammen-hang als Forschung zu Rate gezogen haumltten zur Quelle

    2 Literaturarbeit

    Unter dem Begriff bdquoFachliteraturldquo versteht man die Darstellungen der bisherigen Ergebnisse der historischen Forschung und ihrer Nachbardisziplinen Das Studium der einschlaumlgigen Li-teratur gehoumlrt zum taumlglichen Geschaumlft des Historikers und ist unverzichtbar Jede neue Arbeit muszlig auf den vorhandenen Ergebnissen der Forschung aufbauen und sie kritisch befragen ndash ganz gleich ob es um die Uumlbernahme historischer Tatsachen oder um deren moumlglicherweise kontroverse Interpretation geht Erstens besteht das Ziel der Lektuumlre wissenschaftlicher Texte darin einen Uumlberblick uumlber den Forschungsstand bzw die Entwicklung der Forschung zu einem Thema zu gewinnen Einen Forschungsbericht oder auch Literaturbericht der Ihnen diese Arbeit enorm erleichtert fin-den Sie entweder in Fachzeitschriften oder in der Einleitung wissenschaftlicher Monogra-phien Jeder Band der Reihen bdquoOldenbourg Grundriszlig der Geschichteldquo (OGG) und bdquoEnzyklo-paumldie Deutscher Geschichteldquo (EDG) enthaumllt ebenfalls einen ausfuumlhrlichen problemorientierten Forschungsuumlberblick der behandelten Epoche oder eines Themas Sollte zu Ihrem Thema kein Literaturbericht vorliegen muumlssen Sie sich diesen Uumlberblick selbst erarbeiten Zweitens werten Sie die vorhandene Literatur aus um Sachinformationen uumlber Ihren Untersu-chungsgegenstand zu erhalten dabei kann es sich beispielsweise um die Datierung eines Er-eignisses eine statistische Angabe oder Informationen uumlber historische Ereignisablaumlufe han-deln Drittens schlieszliglich gewinnen Sie aus der Literatur historische Urteile Thesen und Ant-worten die andere Historiker im Hinblick auf komplexe Fragestellungen gegeben haben Die-se koumlnnen entweder in Ihre Arbeit uumlbernommen oder zum Ausgangspunkt Ihrer Fragestellung gemacht werden indem sie uumlberpruumlft modifiziert widerlegt oder bestaumltigt werden

    a) Lesen wissenschaftlicher Texte (Informationsbeschaffung)

    Das Lesen wissenschaftlicher Texte ist eine Kompetenz die mit der kontemplativen Lektuumlre von Belletristik wenig gemein hat Wissenschaftliches Lesen bedeutet nicht passive Rezeption des Geschriebenen sondern einen aktiven geistigen Vorgang bei dem der Leser in einem permanenten Dialog mit dem Verfasser steht Daher erfordert diese Form des Lesens groszlige Konzentration Ruhe und Zeit

    Relevanz klaumlren

    Wegen der groszligen Menge an Literaturtiteln die Sie zu den meisten Themen finden koumlnnen sollten Sie nicht planlos mit dem Lesen des erstbesten Buches beginnen das Ihnen in die Haumlnde faumlllt Zunaumlchst muumlssen Sie klaumlren ob ein Text fuumlr die Beantwortung Ihrer Fragestel-lung uumlberhaupt relevant ist Dazu fuumlhren Sie folgende Arbeitsschritte aus minus Titel und Untertitel des Buches geben nicht nur Auskunft uumlber das Thema sondern unter

    Umstaumlnden auch uumlber seine Kernthese minus Aus dem Titelblatt oder dem Impressum erfahren Sie wann wo und ggf in welcher Reihe

    ein Buch erschienen ist Erscheinungsjahr und Auflage signalisieren seine Aktualitaumlt Ist ein Buch in einer renommierten Reihe erschienen mag dies ein Hinweis auf seine Qualitaumlt sein

    minus Das Inhaltsverzeichnis gibt uumlber Aufbau und Inhalt des Buches Auskunft Wenn bei der Durchsicht des Inhaltsverzeichnisses noch kein direkter Bezug zu Ihrem Thema oder der

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

    43

    Fragestellung erkennbar ist heiszligt dies nicht daszlig das Buch fuumlr Sie nicht relevant ist Lesen Sie deswegen immer

    minus die Einleitung Sie erschlieszligt Ihnen die Fragestellung und das Erkenntnisinteresse des Au-tors seinen methodischen Zugriff und seine Loumlsungsstrategien Daruumlber hinaus gibt sie Ihnen wichtige Informationen uumlber den Forschungsstand

    minus Die Materialbasis koumlnnen Sie anhand des Quellen- und Literaturverzeichnisses pruumlfen minus Im Vorwort erfahren Sie um welche Art von Arbeit es sich handelt (beispielsweise eine

    Dissertation oder Habilitationsschrift) und in welchem Umfeld sie entstanden ist Auf-grund dieser Informationen laumlszligt sie sich oft in der Forschungslandschaft verorten

    minus Die Zusammenfassung bilanziert die Ergebnisse der Arbeit benennt ggf Luumlcken und regt damit zu weiterer Forschung an

    Sollte sich bei dieser Pruumlfung herausstellen daszlig ein Buch nur in Teilen fuumlr Sie relevant ist bieten Ihnen das Inhaltsverzeichnis und das oder die Register (Personen- Orts- und Sachre-gister) die Moumlglichkeit die benoumltigten Informationen bzw relevanten Textpassagen nachzu-schlagen Vor allem umfangreiche Arbeiten die Ihr Thema nur am Rande streifen werden Sie nur selektiv auswerten Allerdings kann es auch gefaumlhrlich sein Literatur gewissermaszligen als Steinbruch zu verwenden da einzelne Aussagen so aus dem Zusammenhang gerissen werden Sie sollten daher immer Einleitung und Zusammenfassung lesen um die relevanten Passagen in die Argumentation des Autors einordnen zu koumlnnen

    Kritisches Lesen heiszligt Exzerpte erstellen

    Wissenschaftliches Lesen heiszligt exzerpieren Von zentraler Bedeutung ist es sich beim Lesen stets die eigene Fragestellung vor Augen zu halten und den vorliegenden Text im Hinblick auf die eigene Fragestellung hin bdquoabzuklopfenldquo also selbst Fragen an den Text zu stellen Dabei geht es keineswegs darum den Inhalt des Textes kritiklos aufzunehmen vielmehr muumlssen Sie sich bemuumlhen den Text bewertend (also kritisch) zu lesen Achten Sie dabei auf folgende Punkte minus Bleibt der Autor des Textes bei seiner in der Einleitung formulierten Fragestellung oder

    weicht er vom Thema ab minus Ist der methodische Ansatz des Autors zur Beantwortung seiner Fragestellung geeignet minus Welche Quellen zieht der Autor zur Beantwortung seiner Frage(n) heran Hat er moumlgli-

    cherweise wichtige Quellen uumlbersehen minus Welche Thesen (Behauptungen Schluszligfolgerungen) stellt der Autor auf Und was ist an

    diesen Thesen neu wo reichen sie uumlber den bisherigen Forschungsstand hinaus minus Uumlberzeugen die Argumente die er fuumlr seine Thesen anfuumlhrt Lassen sich Gegenargumente

    ins Feld fuumlhren minus Gibt es Luumlcken oder Schwachstellen in der Argumentationskette des Autors minus Wie ordnet der Autor seine Ergebnisse in groumlszligere Zusammenhaumlnge ein minus Was sagt der Text im Hinblick auf Ihre eigene Fragestellung Anfangs wird es Ihnen wahrscheinlich schwerfallen alle Teile dieses Fragerasters an einen Text heranzutragen Doch je mehr Sie lesen desto leichter faumlllt es Ihnen

    b) Aufbereitung des Gelesenen (Informationsverwaltung)

    Exzerpieren

    Das Lesen eines Textes allein genuumlgt allerdings nicht Wissenschaftliches Lesen ist untrenn-bar mit Schreiben verbunden Wenn Sie eigene Buumlcher oder Textkopien lesen koumlnnen Sie bereits beim ersten Lesen wichtige Passagen unterstreichen und Randbemerkungen hinzufuuml-gen das erleichtert Ihnen spaumlter die Orientierung enthebt Sie jedoch nicht der Muumlhe schrift-

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 44

    liche Textauszuumlge (Exzerpte) anzufertigen Arbeiten Sie in Buumlchern immer nur mit Bleistift alles andere ist Barbarei In Buumlchern aus oumlffentlichem Besitz verbietet sich jede Markierung Ein Exzerpt faszligt den Inhalt eines Textes in Stichworten oder fortlaufend jedenfalls immer knapp zusammen Lange Literaturauszuumlge sind in der Regel kein Exzerpt sondern ver-schwendete Zeit Sie muumlssen versuchen die (unter Ihrer Fragestellung) wichtigen Aussagen moumlglichst in eigenen Worten wiederzugeben ndash gelingt Ihnen dies ist das ein sicheres Indiz dafuumlr daszlig Sie den Text verstanden haben Befolgen Sie unbedingt die Grundregeln des Exzerpierens minus Ein Exzerpt beginnt mit einer vollstaumlndigen bibliographischen Angabe des exzerpierten

    Textes Lose Exzerpte die Sie nicht zuordnen koumlnnen sind wertlos minus Trennen Sie deutlich woumlrtliche Zitate Textparaphrasen und eigene Kommentare vonein-

    ander damit Sie sie spaumlter nicht durcheinanderbringen minus Notieren Sie sich unbedingt die Seitenzahlen woumlrtlicher Zitate und Textparaphrasen an-

    sonsten muumlssen Sie spaumlter nochmals nach dem Fundort eines Zitats oder Belegs suchen minus Strukturieren Sie Ihr Exzerpt Jeder gute wissenschaftliche Text folgt einer Gliederung

    die aus dem Exzerpt hervorgehen muszlig Auf diese Weise enthalten Ihre Notizen Informati-onen uumlber Aufbau Argumentationsgang Thesen und Ergebnisse des Textes

    minus Behalten Sie beim Exzerpieren die Fragestellung des Autors und Ihre eigene im Blick minus Notieren Sie sich die Definitionen zentraler Begriffe minus Halten Sie Staumlrken und Schwaumlchen des Textes (etwa Argumentationsluumlcken oder innere

    Widerspruumlche) fest

    Einzelnotiz-System (Karteikasten)

    Um das Exzerpieren von Texten die zur Beantwortung Ihrer Fragestellung relevant sind kommen Sie nicht herum Fuumlr die dauerhafte Archivierung der Informationen sind Exzerpte allerdings nur bedingt geeignet da Literaturauszuumlge gerade bei laumlngeren Texten schnell un-uumlbersichtlich werden Der Karteikasten in dem ein Text nach seinen Einzelaspekten aufgegliedert wird vermeidet diesen Nachteil er macht Informationen ndash je nach Fragestellung ndash flexibel handhabbar Aller-dings ist sein Gebrauch muumlhsam Sie muumlssen naumlmlich auf jeder einzelnen Karteikarte die ge-naue Belegstelle (dh die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben) notieren um die gespei-cherten Informationen spaumlter weiterverwenden zu koumlnnen Zudem werden Karteikaumlsten mit der Zeit unuumlbersichtlich und der Argumentationszusammenhang des Textes geht dabei verlo-ren

    Datenbanken

    minus Datenbanken kombinieren die Vorteile von Exzerpt und Karteikasten vermeiden jedoch ihre Nachteile Daher sind sie heute das mit Abstand effizienteste Medium der Informati-onsverarbeitung und Archivierung

    minus Informationen auf EDV-Systemen nehmen weniger Platz in Anspruch sind (mit etwas Uumlbung) einfach zu handhaben sowie leicht organisierbar und kommunizierbar

    minus Wer regelmaumlszligig in den PC exzerpiert erhaumllt rasch einen groszligen stetig wachsenden Fun-dus an Informationen wer dagegen mit der Hand exzerpiert bleibt auf einem Berg von Papier sitzen der mit der Zeit immer schwerer uumlberschaubar wird

    httpaoeguni-koelndehandwerkszeugliberdat ndash Das Datenbankprogramm LiberDat 20 erleichtert

    das systematische Bibliographieren und hilft den Uumlberblick uumlber die eigenen Buumlcher Kopien und Notizen zu bewahren Exzerpte koumlnnen direkt mit der Datenbank verknuumlpft werden

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

    45

    httpwwwlit-linkch ndash Lit-link ist ein Datenbank-Programm fuumlr die Verwaltung von Informationen die in den Geistes- und Sozialwissenschaften bei der Arbeit mit Literatur und Textquellen gesam-melt und verwendet werden

    httpwwwliteratnet ndash Programm fuumlr Literaturverwaltung und -management mit Zitat- Schlagwort- und Fundortverwaltung sowie Tools fuumlr die arbeitsteilige Literaturbearbeitung im Team

    (Alle drei Datenbankprogramme stehen kostenlos auf den angegebenen Internetseiten zum Download zur Verfuumlgung)

    Literatur zum Lesen wissenschaftlicher Texte Becher Stephan Schnell und erfolgreich studieren Organisation ndash Zeitmanagement ndash Arbeitstechnik

    Wuumlrzburg 1998

    Franck Norbert Fit fuumlrs Studium Erfolgreich reden lesen schreiben Muumlnchen 82006

    Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006 S 125-142

    Ruumlckriem Georg ua Die Technik des wissenschaftlichen Arbeitens Eine praktische Anleitung Pa-derborn 132006 (enthaumllt ausfuumlhrliche Informationen zum Bibliographieren Exzerpieren und Ver-walten von Informationen)

    3 Quellenarbeit

    Die Geschichtswissenschaft bezieht ihre Erkenntnisse nicht aus der Literatur sondern aus-schlieszliglich aus Quellen Geschichte wird erst durch die methodisch kontrollierte kritische Pruumlfung der uumlberlieferten Quellen zu einer Wissenschaft Die Quellen stellen die Basis wie auch die Begrenzung der historischen Forschung dar Jede historische Interpretation kann bei einer Neusichtung der Quellen an ihnen scheitern deswegen spricht man auch von einem bdquoVetorechtldquo der Quellen8 Das gilt bereits fuumlr das Geschichtsstudium Referate und Hausar-beiten muumlssen schon im Proseminar im wesentlichen aus den Quellen erarbeitet werden

    a) Was ist eine Quelle Die griffigste Definition von bdquoQuellenldquo stammt von Paul Kirn bdquoQuellen nennen wir alle Tex-te Gegenstaumlnde oder Tatsachen aus denen Kenntnis der Vergangenheit gewonnen werden kannldquo9 Dieser Umschreibung ist nichts hinzuzufuumlgen Sie umfaszligt alles womit der Historiker arbeiten kann und gilt fuumlr alle Epochen und fuumlr alle Regionen

    Texte

    Texte sind in der Regel die wichtigsten Quellen des Historikers da sie am umfassendsten Auskunft uumlber die Vergangenheit geben und Informationen uumlber die Zusammenhaumlnge histori-scher Tatsachen enthalten Jeder Text kann eine historische Quelle sein (es haumlngt nur von der Fragestellung ab) Texte sind so enorm vielfaumlltig daszlig sie hier nicht aufgezaumlhlt werden koumln-nen

    Gegenstaumlnde

    Da alles was durch die menschliche Hand geschaffen oder veraumlndert wurde seine Absichten und die unbewuszligten Beeinflussungen (kultureller technischer religioumlser hellip Art) in sich traumlgt geben Gegenstaumlnde wie Kleidungsstuumlcke Bauwerke Muumlnzen Grabfunde Waffen Kochgeraumlt 8 Koselleck Reinhard Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main 1979 S

    206 9 Kirn Paul Einfuumlhrung in die Geschichtswissenschaft Berlin 1947 S 28

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 46

    und anderes mehr auch Auskunft uumlber die Vergangenheit Fuumlr die Alte Geschichte und das Mittelalter sind historische Gegenstaumlnde zentrale Quellen der Erkenntnis Auch in der Zeitge-schichte geben bisweilen nur materielle Zeugnisse Aufschluszlig Besonders aussagekraumlftig sind menschliche Uumlberreste weil sie Ruumlckschluumlsse auf Ernaumlhrung Krankheit und Umweltbedin-gungen erlauben

    Tatsachen

    Gegenwaumlrtige Tatsachen sind historisch gewachsen deswegen legen sie Zeugnis uumlber die Vergangenheit ab Zu diesen Tatsachen gehoumlren Grenzen Sprachen Flur- Orts- und Perso-nennamen und anderes Ein gutes Beispiel stellt unsere Sprache dar Im Bereich des Sports ist sie sehr stark mit englischen Fachausdruumlcken durchsetzt was auf den Ursprungsort bestimm-ter Sportarten verweist von dem aus sie schlieszliglich in Deutschland Einzug gehalten haben Fuumlr andere Bereiche wie die Musik oder das Militaumlrwesen gilt aumlhnliches Zu den historischen Tatsachen gehoumlren schlieszliglich auch Phaumlnomene wie beispielsweise Religionen und Konfessi-onen Daszlig die Christen in der Bundesrepublik Deutschland in zwei etwa gleich groszlige Grup-pen aus Katholiken und Protestanten zerfallen verweist auf die Glaubensspaltung im 16 Jahrhundert als enorm wichtige langfristig wirksame Zaumlsur einerseits und die Aufnahme und regionale Aufteilung der Vertriebenen nach 1945 andererseits

    Welche Quellen fuumlr die Behandlung eines bestimmten Themas relevant sind haumlngt in hohem Maszlige von der gewaumlhlten Fragestellung und dem methodischen Vorgehen ab mit dem die Fragen beantwortet werden sollen So laumlszligt sich beispielsweise ein Phaumlnomen wie die soge-nannte Bauernbefreiung in Preuszligen unter ganz unterschiedlichen Blickwinkeln untersuchen die jeweils verschiedene Quellengattungen erfordern Fragt man politikgeschichtlich nach der Genese und den Motiven der Gesetzgebung muumlssen die Sachakten der beteiligten Behoumlrden und die Unterlagen der wichtigsten handelnden Akteure herangezogen werden Fragt man da-gegen sozialgeschichtlich nach den Auswirkungen dieser Maszlignahme sind in erster Linie so-zialstatistische Daten und autobiographische Zeugnisse erforderlich die Auskunft uumlber die Lebenslage der betroffenen Bauern und Gutsbesitzer geben Die Kunst geschickte Forschungsfragen zu stellen und geeignete Quellen zur Beantwortung dieser Fragen zu finden nennt man Heuristik Sie laumlszligt sich allerdings schlecht allgemein vermitteln sondern nur an konkreten Einzelfaumlllen erproben Fuumlr den Anfang mag es genuumlgen daszlig Sie sich den Zusammenhang von Fragestellung und Auswahl der Quellen verdeutlichen also das Problembewuszligtsein schaumlrfen

    b) Quellentypologie Seit dem spaumlten 19 Jahrhundert hat sich in der Geschichtswissenschaft die klassische Unter-scheidung zwischen Traditionsquellen und Uumlberresten eingebuumlrgert die auf Johann Gustav Droysen zuruumlckgeht und von Ernst Bernheim in ihrer heutigen Form formuliert wurde Das wesentliche Unterscheidungskriterium dieser Typologie liegt im Gegenwartszweck der Quel-le bdquoAlles was unmittelbar von den Gegebenheiten uumlbriggeblieben und vorhanden ist nennen wir Uumlberreste alles was mittelbar von den Begebenheiten uumlberliefert ist hindurchgegangen durch menschliche Auffassung nennen wir Traditionldquo10 Zwar ist diese Dichotomie wie noch zu zeigen sein wird keineswegs so eindeutig doch hilft sie sehr bei der Einschaumltzung des Aussagewertes einer Quelle fuumlr die Fragestellung

    10 Bernheim Ernst Lehrbuch der historischen Methode und der Geschichtsphilosophie Leipzig 61908 S 255 f

    (Hervorhebungen im Original) Die folgenden Zitate ebenda

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

    47

    Uumlberrest

    Als bdquoUumlberresteldquo werden alle Quellen bezeichnet bdquowelche ohne jede Absicht auf Erinnerung und Nachwelt nur uumlbriggebliebene Teile der Begebenheiten der menschlichen Betaumltigungen selbst sindldquo Darunter fallen saumlmtliche Relikte menschlicher Lebensprozesse (beispielsweise Kuumlchenabfaumllle) Produkte menschlicher Fertigkeiten (Bauwerke und technisches Geraumlt aller Art) aber auch Sprache Zustaumlnde Institutionen Sitten und Gebraumluche sowie nicht zuletzt Akten und Urkunden Nach Bernheim haben Uumlberreste fuumlr den Historiker den Vorteil der unmittelbaren Naumlhe zum untersuchten Gegenstand Da sie nicht bewuszligt als bdquoQuelleldquo angefertigt wurden enthalten sie weniger Stilisierungen und Selbstdarstellungen daher ermoumlglichen Uumlberreste eher als Traditi-onsquellen die Rekonstruktion der bdquoharten Faktenldquo Allerdings sind Uumlberreste immer nur Splitter Teile eines Mosaiks das der Historiker zusammensetzen muszlig ohne dafuumlr alle Einzel-teile zur Verfuumlgung zu haben Dazu ist ein umfangreiches Kontextwissen erforderlich das die Einordnung der einzelnen Puzzle-Teile erst ermoumlglicht

    Tradition

    Unter bdquoTraditionenldquo versteht man Quellen die bewuszligt zur Uumlberlieferung bestimmter Sach-verhalte angelegt worden sind bdquoDie Tradition verfolgt durchweg direkt die Absicht die Erin-nerung der Begebenheit zu erhalten will geradezu historisches Material seinldquo Traditionsquel-len sind vor allem schriftliche Quellen die Werke antiker Schriftsteller sowie die Historio-graphie (soweit sie unter die Quellen faumlllt) aber auch Memoiren Tagebuumlcher Reiseberichte und Korrespondenzen Hinzu kommen Bildnisse und Skulpturen (die eine Interpretation des Kuumlnstlers enthalten) sowie schriftliche und muumlndliche Zeugenaussagen Der Vorzug von Traditionsquellen besteht darin daszlig sie das historische Geschehen bereits aufbereitet haben es also in einen Zusammenhang bringen Das bdquoVerstehenldquo der Vergangen-heit erfolgte hier bereits durch einen Menschen der dem Gegenstand viel naumlher war als ein heutiger Historiker der also das bdquoHindernis der inneren Fremdheitldquo nicht oder nicht in dem Maszlige uumlberwinden muszligte Damit geht jedoch der Nachteil einher daszlig Traditionsquellen Sach-verhalte immer aus dem Blickwinkel des Verfassers darstellen der aus der Fuumllle der vergan-genen Realitaumlt eine Vorauswahl getroffen hat Zudem besteht gerade bei autobiographischen Quellen immer die Gefahr der Stilisierung und Selbstdarstellung

    Problematik der Quellentypologie

    Die Unterscheidung zwischen Traditionen und Uumlberresten dient also vor allem als Hilfe bei der Bestimmung des Aussagewerts und der Reichweite einer Quelle Sie ist selbst jedoch sehr problematisch da nicht wirklich trennscharf minus Jede Traditionsquelle hat zugleich auch Uumlberrestcharakter ndash nicht was ihren Inhalt be-

    trifft wohl aber hinsichtlich der Umstaumlnde ihrer Entstehung Ein Monument beispielswei-se wird mit dem Ziel errichtet dauerhaft an eine Person oder ein Ereignis zu erinnern Da es jedoch im Stil und mit den (technischen) Mittel der Zeit seiner Entstehung errichtet worden ist hat es auch die Qualitaumlt eines Uumlberrests Ein Gesandtschaftsbericht der unter den Akten des Auswaumlrtigen Amtes (Auszligenministeriums) aufbewahrt wird faumlllt zwar per definitionem unter die Uumlberreste Das heiszligt nun jedoch nicht daszlig saumlmtlichen in einem solchen Bericht enthaltenen Informationen ein dementsprechend hoher Quellenwert bei-zumessen ist Schlieszliglich wurden derartige Berichte oft erst im Nachhinein verfaszligt und enthalten nicht selten den Versuch des Autors sich und seine Leistungen ins rechte Licht zu ruumlcken Ob eine Quelle eher den Traditionen oder den Uumlberresten zuzurechnen ist haumlngt somit entscheidend von der eigenen Fragestellung ab zu deren Beantwortung sie herangezogen wird

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 48

    minus Manche Quellengattungen lassen sich kaum in das Schema dieser Typologie einordnen etwa die Publizistik und das Pressewesen Beide richten sich zwar eindeutig an die jewei-ligen Zeitgenossen fallen daher also unter die Uumlberreste Publizistik und Presse nehmen jedoch zugleich stets auch Wertungen vor und treffen eine Auswahl aus der Fuumllle des (seinerzeit zur Verfuumlgung stehenden) Materials Fuumlr den spaumlteren Leser sind sie also eher Traditionsquellen Gleiches gilt fuumlr Briefe und Tagebuumlcher

    minus Besonders problematisch ist die Einordnung von Bild- und Tondokumenten die vor allem fuumlr die Zeitgeschichte groszlige Bedeutung haben Einerseits geben sie das Geschehene oder Gesagte unmittelbar wider sind also Uumlberreste andererseits werden sie von anderen auf-gezeichnet um Dritten zugaumlnglich zu sein fallen also zugleich unter die Traditionen

    c) Quellenkritik Die Quellenkritik lotet die Moumlglichkeiten und Absichten einer historischen Quelle aus ihre bdquoZuverlaumlssigkeitldquo wird kritisch gepruumlft und ihre Inhalte werden fuumlr die jeweilige Fragestellung fruchtbar gemacht Die Quellenkritik ist der eigentliche Kern des historischen Arbeitens die Ergebnisse der Kritik sind Grundlage der Interpretation und der Aussagen in der Darstellung Die Kritik erfordert zwei Schritte

    Aumluszligere Quellenkritik

    In der aumluszligeren Quellenkritik auch als bdquoKritik der Echtheitldquo bezeichnet wird die Quelle nach einer Reihe von formalen Kriterien untersucht Dabei sind folgende Fragen zu klaumlren minus Uumlberlieferung Wie ist die Quelle auf uns gekommen Welchen Weg hat sie vom Produ-

    zenten bis in ein Archiv bzw in eine Edition durchlaufen welchen Veraumlnderungen war sie dabei unterworfen bewuszligten und zufaumllligen

    minus Echtheit Ist die Quelle bdquoechtldquo oder bdquogefaumllschtldquo Die beiden Begriffe stehen hier in An-fuumlhrungszeichen weil sie fuumlr die Geschichtswissenschaft keine absolute sondern nur rela-tive Bedeutung haben Mit anderen Worten Auch eine bdquoFaumllschungldquo kann eine wichtige Quelle sein da sie beispielsweise daruumlber Aufschluszlig geben kann wer warum wann was und wie bdquogefaumllschtldquo hat

    minus Datierung Wann wurde die Quelle verfaszligt Ist sie nachtraumlglich uumlberarbeitet oder veraumln-dert worden Vor allem die Quellen der Antike des Mittelalters und der Fruumlhen Neuzeit sind oftmals nicht datiert man muszlig daher ihren Entstehungszeitraum anhand aumluszligerer (Schriftart Stil) und innerer Kriterien (Sinnzusammenhaumlnge) bestimmen Aber auch bei Quellen mit Datumsangabe ist zu pruumlfen ob sie vor- oder ruumlckdatiert (und damit bdquoge-faumllschtldquo) worden sind

    minus Autor Wer hat die Quelle verfaszligt In welcher Funktion hat der Autor die Quelle verfaszligt minus Entstehungszusammenhang In welchem Kontext ist die Quelle entstanden welcher

    Textgattung gehoumlrt sie an und welche Funktion hatte sie Handelt es sich beispielsweise um eine serielle Quelle (jede Art von Listen wie etwa um Eintraumlge in ein Geburtsregis-ter) um ein Verhoumlrprotokoll oder um ein diplomatisches Memorandum

    minus Quellentyp Handelt es sich um eine Traditionsquelle oder um einen Uumlberrest Wer war der Adressat der Quelle

    minus Textsicherung Hier geht es um die Sammlung von Informationen zu Personen Instituti-onen oder sonstigen Sachverhalten die in der Quelle erwaumlhnt werden und zu ihrem Ver-staumlndnis erforderlich sind Dazu ist nicht nur ein umfangreiches Kontextwissen noumltig sondern man muszlig auch einschlaumlgige (beispielsweise biographische) Hilfsmittel verwen-den

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

    49

    Innere Quellenkritik

    Waumlhrend die aumluszligere Kritik eine Quelle nach formalen Gesichtspunkten untersucht beschaumlftigt sich die innere Quellenkritik mit ihrem Inhalt Es geht vor allem um folgende Fragen ⎯ Reichweite der Information

    minus Was wuszligte der Autor was konnte er wissen was wollte er wissen inwieweit konnten ihm Dinge bewuszligt werden welchen Wahrnehmungshorizont hatte er (Stand-ortHorizont)

    minus Zu welchem Zweck schreibt der Autor sein Werk (Prologe) welche erklaumlrten Absich-ten verfolgt er in welchem Verhaumlltnis steht er zu prominenten Personen seines Be-richts (StandpunktTendenz)

    minus Was sagt die Quelle im Hinblick auf die gewaumlhlte Fragestellung aus Welche Antwor-ten und Schluszligfolgerungen ergeben sich aus ihr Sind ggf auch andere bdquoLesartenldquo moumlglich

    ⎯ Kontext In welchem Verhaumlltnis steht diese Quelle zu anderen Quellen Gehen die enthal-tenen Informationen uumlber andere Quellen hinaus oder widersprechen sie ihnen Oder be-zieht die Quelle ihre Informationen sogar aus einer anderen nicht genannten Quelle Um hier Klarheit zu gewinnen muszlig die Quelle mit anderen Quellen sowie mit der einschlaumlgi-gen Literatur verglichen werden Erst die Kontextualisierung ermoumlglicht es den Quellen-wert naumlher zu bestimmen

    Grundsaumltzlich gilt bei der Quellenkritik ⎯ daszlig das quellenkritische Instrumentarium nicht nur dem Gewinn von Fakten und Ereignis-

    sen dient sondern je nach Fragestellungen die Quellen auch in anderer Weise pruumlft Wer sich mit Mentalitaumlten oder dem Alltag beschaumlftigt legt weniger Wert darauf die Quellen nur auf unstrittige gleichsam bdquofesteldquo Bestandteile hin zu untersuchen

    ⎯ daszlig die enorme Verschiedenheit und Vielgestaltigkeit der Quellen immer eine individuelle Betrachtung und Erschlieszligung erzwingen so daszlig das gewaumlhlte kritische Instrumentarium ndash bei allen grundlegenden Gemeinsamkeiten ndash ebenso angepaszligt werden muszlig

    ⎯ was Jacob Burckhardt in seinen Vorlesungen sagte minus bdquoUnerschoumlpflichkeit der Quellen zumal solcher die von groszligen Maumlnnern herruumlhren

    sodaszlig Jeder die tausendmal ausgebeuteten Buumlcher wieder lesen muszlig weil sie jedem Leser und jedem Jahrhundert ein besonderes Antlitz erweisen auch jeder Alterstufe des Einzelnen Es kann sein daszlig im Thucydides zB eine Thatsache ersten Ranges liegt die erst in hundert Jahren Jemand bemerken wirdldquo

    minus bdquoAlle echte Uumlberlieferung ist auf den ersten Anblick langweilig weil und insofern sie fremdartig ist Sie kuumlndet die Anschauungen und Interessen ihrer Zeit fuumlr ihre Zeit und koumlmmt uns gar nicht entgegen [] Aber auch dem Gelehrten und Denker ist die Ver-gangenheit in ihrer Aeuszligerung Anfangs immer fremdartig und ihre Aneignung eine Arbeitldquo11

    In der Regel wird der Quellenwert eines Dokuments nicht in allen behandelten Punkten gleich hoch sein

    Kritik von Ton- und Bildquellen

    Ein besonderes Problem stellt die Kritik von Ton- und Bildquellen dar Tonbandaufnahmen Fotos und insbesondere (Ton-)Filmen kurz den bdquoneuen Medienldquo kommt scheinbar unwider-legbare Authentizitaumlt zu denn angeblich luumlgen Bilder nicht Die Realitaumlt sieht freilich ganz anders aus Gerade Bilder sind in hohem Maszlige standortgebunden (nicht umsonst spricht man

    11 Burckhardt Jacob Uumlber das Studium der Geschichte Der Text der bdquoWeltgeschichtlichen Betrachtungenldquo

    nach den Handschriften hg v P Ganz Muumlnchen 1981 Zitat 1 S 252 Zitat 2 S 250

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 50

    in der Filmbranche von bdquoEinstellungenldquo) und perspektivisch sie zeigen bestenfalls nur einen kleinen Ausschnitt der vergangenen Wirklichkeit Zudem sind gerade Bilder in hohem Maszlige anfaumlllig fuumlr Manipulationen wie etwa die zahllo-sen Fotomontagen in der Sowjetunion unter Stalin zeigen Nicht umsonst nutzten (und nut-zen) totalitaumlre Regime Bild und Ton als bevorzugtes Instrument der Propaganda Von derarti-gen Faumllschungen abgesehen transportieren Bilder ganz bewuszligt Botschaften denen der Histo-riker nicht bdquoauf den Leimldquo gehen darf Ein in einem Fotoatelier entstandenes Portraumlt ist nicht so sehr das Resultat des angeblich unbestechlichen Auges der Kamera als vielmehr eine be-wuszligte Stilisierung des Portraumltierten gleiches gilt wenn auch unter anderen Vorzeichen fuumlr die Fotographien aus einer Verbrecherkartei Ganz abgesehen davon muszlig zunaumlchst immer die Frage beantwortet werden was ein Bild uuml-berhaupt darstellt dh man muszlig das Bild raumlumlich und zeitlich zuordnen und in einen Kon-text bringen Zudem stehen Bilder selten allein Fotos sind beschriftet Filme mit Text und Ton unterlegt Wie wichtig es ist das Verhaumlltnis von Bild und Text genau zu bestimmen ha-ben zuletzt die Debatten um die sog bdquoWehrmachtsausstellungldquo gezeigt die in ihrer ersten Version einige falsch zugeordnete Fotos enthalten hat

    d) Quelleninterpretation Die Quellenkritik dient in erster Linie dazu die Aussagemoumlglichkeiten einer Quelle zu ermit-teln Sie liefert die Grundlage des historiographischen Erkenntnisprozesses Die eigentliche weiterfuumlhrende Aufgabe der Geschichtswissenschaft besteht jedoch in der Interpretation der Quellen ihrer Auswertung Die Interpretation der Quellen ist deswegen eine weitere wesentliche Leistung die im Prozeszlig der geschichtswissenschaftlichen Forschung erbracht werden muszlig weil die Quellen nie fuumlr sich selbst sprechen sie muumlssen durch die Kritik und die Interpretation zum Sprechen ge-bracht werden bdquoDenn sogar die eindeutigsten und willfaumlhrigsten Texte oder archaumlologischen Zeugnisse sprechen nur zu dem der sie zu befragen verstehtldquo12 Die Quelleninterpretation ermittelt auf Grund der durch die Kritik gewonnenen Kenntnisse aus den Informationen der Quelle die fuumlr die Fragestellung relevanten Aussagen und ordnet sie in die historischen und sachlichen Zusammenhaumlnge ein bdquoInterpretation heiszligt das Bedeutsame eines Textes finden nicht nur den Wortlaut uumlbersetzenldquo13 Die Interpretation ihrerseits bildet die Grundlage fuumlr die Antworten auf die gestellte Frage Die Arbeitsschritte von Kritik und Interpretation sind nie ganz klar von einander zu trennen Als Historiker muszlig man versuchen Quellen stets auch bdquogegen den Strichldquo zu lesen um ihnen auch diejenigen Informationen abzugewinnen die sie zwar weder preisgeben wollen noch di-rekt enthalten die man ihnen jedoch indirekt entnehmen kann So liefern um nur ein Beispiel zu nennen die Verhoumlrprotokolle der Inquisition nicht nur Informationen uumlber die Verhoumlrten oder das System der Inquisition sondern auch etliche Hinweise anthropologischer Natur die fuumlr ganz andere Fragestellungen interessant sind14 Die Quelleninterpretation ist ein Forschungsprozeszlig den man als bdquoPendelbewegungldquo zwischen Vergangenheit und Gegenwart begreifen kann Der Historiker traumlgt Fragen die ihm relevant erscheinen an Material aus der Vergangenheit heran er sichtet und bewertet es mit den Au-gen und vor dem geistigen Hintergrund seiner eigenen Epoche um vergangene Phaumlnomene zu rekonstruieren Allerdings duumlrfen die Ansichten und Wertmaszligstaumlbe der Gegenwart nicht unre-flektiert auf die Vergangenheit projiziert werden Um beispielsweise eine vergangene Hand-lung beurteilen zu koumlnnen muszlig vor allem der geistige und emotionale Horizont der unter- 12 Bloch Marc Apologie der Geschichtswissenschaft oder Der Beruf des Historikers Nach der von Eacutetienne

    Bloch edierten franzoumlsischen Ausgabe hg v Peter Schoumlttler Stuttgart 2002 S 73 13 Quirin Heinz Einfuumlhrung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte Stuttgart 51991 S 193 14 Ginzburg Carlo Der Inquisitor als Anthropologe in Habermas Rebella ua (Hg) Das Schwein des Haumlupt-

    lings Beitraumlge zur Historischen Anthropologie Berlin 1992 S 42-55

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

    51

    suchten Epoche rekonstruiert und in Rechnung gestellt werden Ansonsten ist die Gefahr von Fehl- und Trugschluumlssen groszlig

    Literatur zu Quellen und Quellenarbeit Arnold Klaus Der wissenschaftliche Umgang mit Quellen in Hans-Juumlrgen Goertz (Hg) Geschichte

    Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 42-58

    Beck Friedrich Henning Eckart Die archivalischen Quellen Eine Einfuumlhrung in ihre Benutzung Koumlln ua 42002

    Brenneke Adolf Archivkunde Ein Beitrag zur Theorie und Geschichte des europaumlischen Archivwe-sens ergaumlnzt von Wolfgang Leesch Leipzig 1953

    Franz Eckhart G Einfuumlhrung in die Archivkunde 7 aktual Aufl Darmstadt 2007

    Ginzburg Carlo Spurensicherung Die Wissenschaft auf der Suche nach sich selbst Berlin 1993

    Kruumlger Kersten Historische Statistik in Goertz Hans-Juumlrgen (Hg) Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 59-82

    Talkenberger Heike Historische Erkenntnis durch Bilder Zur Methode und Praxis der Historischen Bildkunde in Goertz Hans-Juumlrgen (Hg) Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 83-98

    Wohlfeil Rainer Methodische Reflexionen zur modernen Bildkunde in Tolkemitt Brigitte Wohlfeil Rainer (Hg) Historische Bildkunde Problemwege ndash Beispiele (ZHF-Beihefte 12) Berlin 1991 S 17-35

    Zimmermann Michael Quellen als Metapher Uumlberlegungen zur Historisierung einer historischen Selbstverstaumlndlichkeit in Historische Anthropologie 5 (1997) S 268-287

    Alte Geschichte Schmalzried Egidius Hauptwerke der antiken Literatur Einzeldarstellungen und Interpretationen zur

    griechischen lateinischen und biblisch-patristischen Literatur Muumlnchen 1976

    Finley Moses I Quellen und Modelle in der Alten Geschichte Frankfurt am Main 1987

    Meister Klaus Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Antike 2 Bde Paderborn ua Bd1 1997 Bd 2 1999

    Mittelalter Dotzauer Winfried Quellenkunde zur deutschen Geschichte im Spaumltmittelalter (1350-1500) Darm-

    stadt 1996

    Typologie des Sources du Moyen Acircge Occidentale Turnhout 1972ff (bis 2004 erschienen 86 Hefte zu einzelnen Quellengattungen und Mise agrave jour = Nachtraumlge)

    Wattenbach Wilhelm ua Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Vorzeit und Karolinger Hefte I ndash VI [Vorzeit bis Vertrag von Verdun 843] Weimar 1952-1990 dazu als Beiheft Buchner R Die Rechtsquellen Darmstadt 1953

    Ders ua Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Die Zeit der Sachsen und Salier

    Bd 1 und 2 900-1125 Darmstadt 1967

    Bd 3 Italien und England mit Nachtraumlgen zu Baumlnden 1 2 Darmstadt 1971

    Ders Schmale Franz-Joseph Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Vom Tode Ks Hein-richs V bis zum Ende des Interregnums 1125-1273 nur Bd 1 Darmstadt 1976 fuumlr die fehlende Zeit teilweise noch zu gebrauchen der alte Wattenbach Bd 2 6 Aufl Berlin 1894

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 52

    Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Huumlttenberger Peter Uumlberlegungen zu einer Theorie der Quelle in Rusineck Bernd A ua (Hg)

    Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Neuzeit Paderborn ua 1992 S 253-265

    Fuchs Ralf-Peter Die Arbeit mit den Quellen in Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Olden-bourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen 2000 S 255-272

    Rusineck Bernd A ua (Hg) Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Neuzeit Paderborn ua 1992

    Osteuropaumlische Geschichte Fitzpatrick Sheila The impact oft he Great Purges on Soviet elites A case study from Moscow and

    Leningrad telephone directories of the 1930s in Getty J Arch Manning Roberta T Stalinist Terror New perspectives Cambridge 1993 S247-260

    Hellbeck Jochen Tagebuch aus Moskau 1931-1939 Muumlnchen 1996

    Schiffahrtsgeschichte Heidbrink Ingo Schrott oder Kulturgut Zur Bedeutung historischer Wasserfahrzeuge aus der Per-

    spektive des Historikers Bestandserfassung Bewertung quellengerechte Erhaltung Lage Lippe 1994

    e) Quelleneditionen Schriftliche Quellen werden in der Regel in Bibliotheken und Archiven aufbewahrt Diese sind zwar zumeist fuumlr die Forschung zugaumlnglich doch sind Recherchen fuumlr das wissenschaft-liche Arbeiten im Studium zu aufwendig und kostspielig Fuumlr Referate und Seminararbeiten reicht es meist aus wenn Sie veroumlffentlichte Quellen heranziehen die in Form von Editionen und Dokumentationen vorliegen Man unterscheidet zwischen Fondseditionen und Quellen-sammlungen Fondseditionen enthalten einzelne Aktenbestaumlnde (beispielsweise Kabinettspro-tokolle) Quellensammlungen dagegen Schriftgut zu einem bestimmten Thema das aus unter-schiedlichen Bibliotheken Archiven und Bestaumlnden stammt Die Verwendung von Quelleneditionen bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich Sie enthal-ten in der Regel eine Einleitung die die publizierten Quellen in den groumlszligeren Kontext einord-net sowie Sachkommentare und Erlaumluterungen in denen Fachtermini und konkrete Vorgaumln-ge die sich nur aus anderen Quellen erschlieszligen erklaumlrt werden Zudem enthalten sie Hin-weise auf weiteres Quellenmaterial zur vertiefenden Beschaumlftigung mit dem Gegenstand Al-lerdings stellen Editionen immer nur eine Auswahl des vorhandenen Archivmaterials dar die (insbesondere bei Quellensammlungen) auf zeitgebundenen Auswahlkriterien beruht Daher muumlssen Sie pruumlfen nach welchen Leitlinien die Dokumente ausgewaumlhlt wurden ob die jewei-lige Edition alle fuumlr die eigene Fragestellung wichtigen Materialien enthaumllt und ob die Edition wissenschaftlichen Anspruumlchen genuumlgt Das ist keineswegs immer der Fall Die Leitlinien fuumlr wissenschaftliche Editionen haben sich in den letzten 200 Jahren sehr veraumlndert Deswegen gibt es durchaus Quellensammlungen bei denen die Texte nach unterschiedlichen editori-schen Standards herausgegeben wurden (MGH ndash Monumenta Germaniae Historica seit 1823) Ein anderes Beispiel Die umfangreiche Edition bdquoDie Groszlige Politik der europaumlischen Kabinette 1871-1914ldquo die zwischen 1922 und 1927 in 40 Baumlnden publiziert wurde verfolgte das erklaumlrte Ziel die Unschuld des Deutschen Reiches an der Entfesselung des Ersten Welt-krieges zu beweisen zahlreiche Dokumente die dieser Interpretation widersprachen wurden nicht aufgenommen

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

    53

    Hilfsmittel zum Auffinden von Quelleneditionen zur deutschen Geschichte Baumgart Winfried Buumlcherverzeichnis zur deutschen Geschichte Hilfsmittel Handbuumlcher Quellen

    Muumlnchen 142001

    Baumgart Winfried (Hg) Quellenkunde zur deutschen Geschichte der Neuzeit von 1500 bis zur Ge-genwart 7 Bde Darmstadt 1977-2003 (Eine Ausgabe auf CD-ROM ist 2005 erschienen)

    Alte Geschichte Jacoby Felix Die Fragmente der griechischen Historiker (FGrHist) Berlin Leiden 1923ff

    Peter Hermannus Historicum Romanorum Reliquiae (HRR) 2 Bde Stuttgart 1914 ND 1967

    Malcovati Henrica Oratorum Romanorum fragmenta liberae rei publicae (ORF) Turin 1976

    Warmington Eric Herbert Remains of Old Latin (ROL) CambridgeMass London 1935-1940 ND 1979-1982

    Corpus Iuris Civilis I Institutionen Heidelberg 21997 II Digesten 1-10 Heidelberg 1995 III Di-gesten 11-20 Heidelberg 1999

    Hiller Stefan Panagl Oswald Die fruumlhgriechischen Texte aus mykenischer Zeit Darmstadt sup21986

    Mittelalter Potthast August Bibliotheca historica medii aevi Wegweiser durch die Geschichtswerke des europaumli-

    schen Mittelalters bis 1500 2 Bde 2 Aufl Berlin 1896 ND 1954 neu als

    Repertorium fontium historiae medii aevi Primum ab Aug Potthast digestum nunc cura collegi histo-

    ricorumhellipemendatum et auctum bisher erschienen

    - Bd 1 Series collectionum Rom 1962 Addenda Rom 1977

    - Bde 2-11 Fontes bisher A-Z Rom 1967- 2007 MGH = MONUMENTA GERMANIAE HISTORICA inde ab anno Christi 500 usque ad annum 1500 von

    1826 an (bisher ca 450 Bde die MGH hat verschiedene Reihen die wichtigsten sind Scriptores Leges Diplomata Epistolae Antiquitates)

    Ausgewaumlhlte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters Freiherr-vom-Stein-Gedaumlchtnisausgabe Darmstadt Berlin 1955ff

    Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Muumlller Rainer Albert (Hg) Deutsche Geschichte in Quellen und Darstellung 11 Bde Stuttgart

    1995-2000

    Ausgewaumlhlte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit Freiherr-vom-Stein-Gedaumlchtnisausgabe Darmstadt Muumlnchen 1960ff

    httpwwwhabdebibliothekfachinfofnddigquellenhtm Herzog August Bibliothek Wolfenbuumlttel Verzeich-nis digitaler Quelleneditionen

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 54

    Lateinamerikanische Geschichte Chasteen John C Wood James A Problems in modern Latin American history Sources and inter-

    pretations Lanham SR Books 2005

    Instituto dos Arquivos Nacionais Guia de fontes portuguesas para a histoacuteria da Ameacuterica Latina (Guia de fontes para a histoacuteria das naccedilotildees) 2 Bde Lisboa Imprensa Nacional-Casa da Moeda 1997-2001

    Konetzke Richard Coleccioacuten de documentos para la historia de la formacioacuten social de Hispano-ameacuterica 1493-1810 3 Bde Madrid Consejo Superior de Investigaciones Cientificas Instituto Jaime Balmes 1953-1962

    Otte Enrique (Hg) Cartas privadas de emigrantes a 1540-1616 Meacutexico Fondo de Cultura Econoacutemi-ca 1996

    Reinhard Wolfgang Geschichte der europaumlischen Expansion 4 Bde Stuttgart ua Kohlhammer 1983-1990

    Schmitt Eberhard (Hg) Dokumente zur Geschichte der europaumlischen Expansion Bd 1-4 Muumlnchen Beck 1984-1988 Bd 5 Wiesbaden 2003

    Eine zunehmende Digitalisierung der Quellen ermoumlglicht es dem Historiker sich online zu informieren und Quellen einzusehen Die Anzahl der Bibliotheken und Institutionen ist zahlreich Hier zwei der wichtigsten in Spanien httpwwwmcues Ministerio de Cultura Espantildea httpwwwmcuesjspplantillaAncho_waijspid=61amparea=archivos

    Archivo General de Indias (AGI) Espantildea

    Von Bedeutung sind auch die verschiedenen lateinamerikanischen Nationalarchive httpwwwagngobmxarchivosindexhtml Archivo General de la Nacioacuten Meacutexico httpwwwmininteriorgovaragn Archivo General de Nacioacuten Argentina httpwwwarquivonacionalgovbrhomehtm Arquivo Nacional Brasil

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

    55

    4 Hilfswissenschaften und Nachbardisziplinen

    Als Hilfswissenschaften (auch Zweig- Neben- oder Basiswissenschaften) bezeichnet man diejenigen Nachbardisziplinen auf die der Historiker zuruumlckgreift wenn er bei der Untersu-chung seiner Quellen und seiner Fragestellung auf die Erkenntnismoumlglichkeiten anderer Wis-senschaften angewiesen ist Einen festen Kanon von Hilfswissenschaften gibt es nicht welche Disziplin jeweils als Hilfswissenschaft genutzt wird haumlngt allein von der Fragestellung ab

    Brandt Ahasver von Werkzeug des Historikers Stuttgart ua 162003

    Capelli Adriano Lexicon abbreviaturarum Dizionario di abbreviature latine ed italiane Mailand 61961

    Die archivalischen Quellen mit einer Einfuumlhrung in die Historischen Hilfswissenschaften hgv Fried-rich Beck Eckhard Henning 4 durchges Aufl Koumlln ua 2004

    Historische Hilfswissenschaften Stand und Perspektiven der Forschung hgv Toni Dietrich Joachim Oepen Koumlln 2005

    Seit 2004 erscheint die Reihe Hahnsche historische Hilfswissenschaften bisher erschienen

    Baumgaumlrtner Ingrid Historische Kartographie Hannover 2005

    Boeselager Elke Freifrau von Schriftkunde Basiswissen Hannover 2005

    Stieldorf Andrea Siegelkunde Basiswissen Hannover 2004 httpwwwphiluni-passaudehisthwTutHiWi Die Universitaumlt Passau bietet ein Tutorium fuumlr Histori-

    sche Hilfswissenschaften online an

    Archaumlologie

    Die Archaumlologie (ἀρχαῖος = griech sbquoanfaumlnglich altrsquo) beschaumlftigt sich mit der Erforschung des materiellen Erbes der Vergangenheit Bergemann Johannes Archaumlologie Was sie kann was sie will Reinbek 2000

    Fehring Guumlnter P Die Archaumlologie des Mittelalters Eine Einfuumlhrung 3 verb Aufl Darmstadt 2000

    Houmllscher Tonio Klassische Archaumlologie Grundwissen Darmstadt 2002 httpwwwdainstorg Deutsches Archaumlologisches Institut httpodurletrugnlarge Archaeological Resource Guide for Europe httpwwwviamusde Virtuelles Antikenmuseum Goumlttingen Archaumlologi-

    sches Institut httpwwwphiluni-erlangende~p1altaraeriahomehtml

    Antikensammlung Erlangen Internet Archive

    wwwuni-tuebingendeuni-afm Archaumlologie fuumlr Mittelalter

    wwwmittelalterarchaeologiede

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 56

    Chronologie

    Chronologie ist die Lehre von der Zeit Sie beschaumlftigt sich mit allen in der Vergangenheit entwickelten Maszligeinheiten fuumlr Jahre Tage und Stunden Bickerman Elias J Chronology of the Ancient World London 21980

    Elias Norbert Uumlber die Zeit Frankfurt am Main 1984

    Grotefend Hermann Taschenbuch der Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit 13 verb Aufl hg v J Asch Hannover 1991

    Ruumlpke Joumlrg Kalender und Oumlffentlichkeit Die Geschichte der Repraumlsentation und religioumlsen Qualifi-kation von Zeit Rom ua 1995

    httpwwwvl-ghwlmudechronologiehtml Linkliste zur Chronologie als historischer Hilfswis-senschaft

    httpwwwmanuscripta-mediaevaliade Grotefend ohne Traumlnen ndash Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit interaktiv

    Diplomatik

    Die Lehre von Urkunden und von anderen Schriftstuumlcken rechtlichen Inhalts die auf unter-schiedlichem Beschreibstoff (Papyrus Pergament oder Papier) zum Teil im Original vorlie-gen oder durch Abschriften etwa in Kopialbuumlchern sowie in den meist gekuumlrzten Eintragun-gen der Registerbuumlcher uumlberliefert sind

    Bresslau Harry Handbuch der Urkundenlehre fuumlr Deutschland und Italien 2 Bde Leipzig 1889-1912 ND Berlin 1969 und Registerband 1960

    Epigraphik

    Die Epigraphik (ἐπιγραφείν = griech sbquoaufschreibenrsquo) umfaszligt diejenigen Inschriften die auf Stein Metall Ton und Holz erhalten geblieben sind Lateinische Inschriften Corpus inscriptionum Latinarum Berlin 1826ff Lrsquoanneacutee eacutepigraphique Griechische Inschriften Corpus inscriptionum Graecarum Berlin 1828 Inscriptiones Graecae Berlin 1873ff

    Klaffenbach Guumlnther Griechische Epigraphik Goumlttingen 1966

    Robert Louis Die Epigraphik der klassischen Welt autoris Uumlbersetzung aus d Franz von Helmut Engelmann Bonn 1970 (grundlegend)

    Schmidt Manfred G Einfuumlhrung in die lateinische Epigraphik Darmstadt 2004 httpwwwuni-koelndephil-fakifazpeindexhtml Zeitschrift fuumlr Papyrologie und Epigraphik httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonILShtml

    Lateinische Inschriften

    httpwwwuni-heidelbergdeinstitutesonstadwedh Epigraphische Datenbank Heidelberg httpwwwuni-frankfurtde~clauss Epigraphische Datenbank Frankfurt httpuseruni-frankfurtde~claussabkuerzhtml Abkuumlrzungen von Editionen

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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    Genealogie

    Die Genealogie (γενεαλογεῖν = griech sbquojmds Abstammung herleitenrsquo) beschaumlftigt sich mit der Erforschung der Abstammungsverhaumlltnisse einzelner Personen und Geschlechter und der Beantwortung der sich daraus ergebenden historischen Fragestellungen

    Garciacutea Carraffa Alberto Garciacutea Carraffa Arturo Enciclopedia heraacuteldica y genealoacutegica hispano-americano Madrid 1952-1963

    Henning Eckart Ribbe Wolfgang (Hg) Handbuch der Genealogie NeustadtAisch 1972

    Historische Geographie

    Geographisch definierte Raumlume und natuumlrliche Gegebenheiten bestimmen den Gang der Ge-schichte entscheidend mit Die Raumvorstellungen der Menschen der Vergangenheit die Ge-gebenheiten und Handlungsmoumlglichkeiten in ihren Lebensraumlumen wie auf die von der Ge-genwart abweichenden Verhaumlltnisse sind Gegenstand dieser Disziplin Brodersen Kai Terra Cognita Studien zur roumlmischen Raumerfassung Hildesheim ua 1995

    Braudel Fernand ua Die Welt des Mittelmeeres Zur Geschichte und Geographie kultureller Lebens-formen Frankfurt am Main 2000

    Olshausen Eckhard Einfuumlhrung in die historische Geographie der Alten Welt Darmstadt 1991 httpwwwroman-emperorsorgIndexhtm The DIR and ORB Ancient and Medieval Atlas httpdarkwinguoregonedu~atlaseuropemapshtml OSSHE Historical and Cultural Atlas Resource ndash

    Karten zu unterschiedlichen Themen httpwwwcolumbiaeduacisetsGraessecontentshtml Verzeichnis der wichtigsten lateinischen Orts- und

    Laumlndernamen

    Heraldik

    Unter Wappen versteht man ein bleibendes nach festen Regeln geformtes Abzeichen einer Person Familie oder Koumlrperschaft Sich mit Wappen zu beschaumlftigen heiszligt sich mit dem Selbstverstaumlndnis und der Geschichte der wappenfuumlhrenden Familie oder Institution zu befas-sen

    Egalbreath Donald L Jequier Leacuteon (Hg) Handbuch der Heraldik Augsburg 1990

    Filip Vaacuteclav Vok Einfuumlhrung in die Heraldik Stuttgart 2000

    Numismatik

    Zu den numismatischen Quellen zaumlhlen in erster Linie Muumlnzen weiterhin muumlnzaumlhnliche Ob-jekte Medaillons und Muumlnzgewichte Aufgabe der Numismatik ist es die Aussagekraft der genannten Gegenstaumlnde zu erschlieszligen Howgego Christopher Geld in der antiken Welt Was Muumlnzen uumlber Geschichte verraten aus dem

    Engl uumlbertr von Johannes und Margret K Nolleacute Darmstadt 2000 httpwwwunivieacatNumismatik Institut fuumlr Numismatik der Universitaumlt Wien httpwwwbbawdevhmuenzwerkindexhtml Griechisches Muumlnzwerk (Berlin-Brandenburgische

    Akademie der Wissenschaften) httpwwwmoneyorg The American Numismatic Association

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 58

    httpwwwamnumsoc2org The American Numismatic Society httpsammlercommzromhtml Roumlmische Muumlnzen httpwwwifaustdenbe Numismatische Bilddatenbank Eichstaumltt

    Palaumlographie

    Die Palaumlographie (παλαιός = griech sbquoaltrsquo γραφείν = griech sbquoschreibenrsquo Schriftkunde) be-zeichnet die Historische Hilfswissenschaft die sowohl die Entwicklung und die Geschichte der Schrift behandelt als auch zum Lesen Datieren und Einordnen von Handschriften auf Grund graphischer Merkmale befaumlhigen soll

    Bischoff Bernhard Palaumlographie des roumlmischen Altertums und des abendlaumlndischen Mittelalters 2 verb Aufl Berlin 1986

    Arnall Jose Maria Josefa Bibliografiacutea de paleografiacutea linguumliacutestica y diplomaacutetica hispanoamericanas Barcelona 1993

    Papyrologie

    Die Papyrologie leitet ihre Bezeichnung von ihrem Schrifttraumlger dem Papyrus ab Weiterhin rechnet man der Papyrologie die Inschriften auf Tonscherben (Ostraka) auf Holz und Wachs-tafeln zu die in Aumlgypten gefunden worden sind Rupprecht Hans-Albert Kleine Einfuumlhrung in die Papyruskunde Darmstadt 1994 httpwwwuni-koelndephil-fakifazpeindexhtml Zeitschrift fuumlr Papyrologie und Epigraphik httpwwwpapyrologyorg American Society of Papyrologists mit Zugriff auf

    Online-Ressourcen httpodysseylibdukeedupapyrus Papyrologie und Linksammlung

    (httpodysseylibdukeedupapyrustextsmancanohtml ndash Texte die bis zum 30061996 publiziert wurden)

    httpodysseylibdukeedupapyrustextsclisthtml Editions of Greek Latin Demotic and Coptic Papyri Ostraca and Tablets

    httpwwwuni-heidelbergdeinstitutefak8papyhagedorn

    Heidelberger Gesamtverzeichnis der griechischen Papy-rusurkunden Aumlgyptens chronologisch geordnete Listen und Suchmoumlglichkeit in den Datenbanken

    httpwwwuni-koelndephil-fakifaNRWakademie Arbeitsstelle fuumlr Papyrologie Epigraphik Numismatik

    Philologie

    Die Geschichte der Antike und des Mittelalters erschlieszligt sich uns in der Hauptsache uumlber die griechischen und lateinischen Quellentexte Auszligerdem gehoumlren alle in der Vergangenheit ge-schriebenen Sprachen und ihre Philologien zu den Gegenstaumlnden historischer Arbeit (Mittel-hochdeutsch Mittelniederdeutsch Altfranzoumlsischhellip) Graf Fritz (Hg) Einleitung in die lateinische Philologie Stuttgart Leipzig 1997

    Kindermann Udo Einfuumlhrung in die lateinische Literatur des Mittelalterlichen Europa Turnhout 1998 (grundlegende sehr gute Einfuumlhrung)

    Nesselrath Heinz Guumlnther (Hg) Einleitung in die griechische Philologie Stuttgart Leipzig 1997

    Habel Edwin Groumlbel Friedrich (Hg) Mittellateinisches Glossar Paderborn ua 21985 ND 1989

    Lexer Matthias Mittelhochdeutsches Taschenwoumlrterbuch Stuttgart 381992

    Luumlbben August Mittelniederdeutsches Handwoumlrterbuch Norden Leipzig 1888 ND Darmstadt 1995

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

    59

    Mediae latinitatis lexicon minus Lexique latin meacutedieacuteval ndash Medieval Latin Dictionary ndash Mittellateini-sches Woumlrterbuch Leiden Darmstadt 2002

    httpwwwperseustuftsedulexicahtml Text Tools und Lexika httpwwwoeawacatkalmultikey Software Multikey fuumlr MSWord ndash Griechisch-

    Zeichensatz httpwwwthessalonicaorgru bietet multilinguale Tools fuumlr OpenOffice und

    MSWord httpwwwstoaorgabbreviationshtml Abkuumlrzung antiker Werke nach Liddell-Scott-Jones

    Prosopographie

    Die Prosopographie (τό πρόσωπον = griech sbquoAngesicht Personrsquo) beschaumlftigt sich mit der Personenkunde Personen und Personengruppen sowie Informationen uumlber diese werden in einen Gesamtzusammenhang gestellt und somit die Moumlglichkeit eroumlffnet Verbindungen zu knuumlpfen und neue Fragestellungen an die Quellen heranzutragen

    Berve Helmut Das Alexanderreich auf prosopographischer Grundlage Berlin 1926

    Prosopographia Imperii Romani Berlin 1933ff

    The Prosopography of Later Roman Empire (PLRE) Cambridge 1971ff

    httpprosptolartskuleuvenacbe Prosopographia Ptolemaica httpwwwbbawdebbawForschungForschungsprojektepirdeStartseite

    Prosopographia Imperii Romani ndash Who is Who der roumlmischen Kaiserzeit

    Sphragistik

    Die Sphragistik (ἡ σφραγίς = griech Siegelrsquo) untersucht Form Material sowie Befestigung Darstellung und zugehoumlrige Funktion der Siegel Siegel wurden fruumlher als Beglaubigungsmit-tel und zum Verschluszlig von Urkunden und Briefen benutzt In enger Verbindung mit der Diplomatik im 17 Jh entstanden bedient sie sich auch der Methoden der Numismatik He-raldik und Epigraphik

    Ewald Wilhelm Siegelkunde Muumlnchen 1914 (ND 1975)

    Stieldorf Andrea Siegelkunde Basiswissen (Hahnsche historische Hilfswissenschaften 2) Hannover 2004

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 60

    V Praumlsentation des Materials

    Neben inhaltlichen und methodischen Kenntnissen will das Geschichtsstudium eine zentrale arbeitstechnische Kompetenz vermitteln die auch uumlber den engeren Bereich der Fachwissen-schaft hinaus anwendbar ist Sie sollen lernen sich selbstaumlndig in ein Thema einzuarbeiten und das erworbene Wissen in muumlndlicher und schriftlicher Form zu praumlsentieren Im Studium wird diese Faumlhigkeit in Form von muumlndlichen Referaten und schriftlichen Hausarbeiten ein-geuumlbt Pro- und Hauptseminararbeiten dienen zudem als Vorbereitung fuumlr die Magister- bzw Zulassungsarbeit die Sie am Ende des Studiums anfertigen

    1 Grundregeln

    Sowohl die muumlndliche als auch die schriftliche Praumlsentation wissenschaftlichen Materials ge-horcht einigen allgemeinen Grundregeln die Sie unbedingt beachten muumlssen Da Ihre Praumlsen-tationen immer fuumlr andere und nicht fuumlr Sie selbst bestimmt sind muumlssen sich die Leser Houml-rer orientieren koumlnnen Sie muumlssen sie an die Hand nehmen und durch die Praumlsentation fuumlh-ren Die Beachtung bzw Nichtbeachtung dieser Grundregeln ist zugleich eines der wichtigs-ten Kriterien fuumlr die Bewertung von Referaten und Hausarbeiten minus Legen Sie eingangs die Fragestellung offen unter der Sie das Thema untersuchen Gren-

    zen Sie dabei das Untersuchungsfeld genau ab Sagen Sie deutlich was Sie untersuchen und was nicht wo Sie Schwerpunkte setzen und was Sie bewuszligt ausklammern

    minus Trennen Sie zwischen Aussagen die Sie aus der Auswertung von Quellen gewonnen ha-ben und solchen die Sie aus der Literatur uumlbernommen haben In jedem Fall muszlig klar werden woher Sie Ihre Informationen beziehen daher sind Hinweise auf die Materialba-sis unerlaumlszliglich

    minus Trennen Sie unbedingt zwischen eigenen Aussagen und Thesen einerseits sowie anderer-seits Aussagen und Schluszligfolgerungen die Sie aus der Literatur uumlbernommen haben Wenn Sie Aussagen aus Quellen und Literatur uumlbernehmen muumlssen Sie dies deutlich zum Ausdruck bringen Anderenfalls begehen Sie intellektuellen Diebstahl

    minus Aussagen aus Quellen und Literatur koumlnnen Sie auf zwei Arten verwenden als woumlrtli-ches Zitat das mit doppelten Anfuumlhrungszeichen kenntlich zu machen ist sowie als Para-phrase in Form der indirekten Rede Achten Sie dabei unbedingt auf den korrekten Mo-dus Reine Textparaphrasen werden durch den Konjunktiv I (Konjunktiv des Praumlsens) wiedergegeben Der Konjunktiv II (Konjunktiv des Praumlteritums) kennzeichnet dagegen ei-ne Irrealitaumlt nimmt also eine Bewertung von Ihrer Seite vor15

    minus Bestimmen Sie die Reichweite und die Verlaumlszliglichkeit Ihrer Aussagen Legen Sie dar auf welchen empirischen und logischen Geltungsnachweisen Ihre Schluszligfolgerungen beruhen Bewerten Sie die Aussagekraft der von Ihnen herangezogenen Quellen und die Qualitaumlt der Literatur Geltungsbereich und Verbindlichkeit einzelner Aussagen lassen sich sprach-lich praumlzise zum Ausdruck bringen16

    minus Ihre Darstellung darf sich nicht auf eine deskriptive Nacherzaumlhlung der Fakten be-schraumlnken Vielmehr sollen Sie die einzelnen historischen Tatsachen zueinander in Be-ziehung setzen und miteinander verknuumlpfen Dazu muumlssen Sie das ausgewaumlhlte Material

    15 Ein Beispiel In einem Gerichtsprotokoll ist zu lesen bdquoDer Unfallverursacher war betrunkenldquo Mit der For-

    mulierung daszlig der Unfallverursacher betrunken gewesen sei uumlbernehmen Sie diese Aussage Wenn Sie aber schreiben daszlig der Unfallverursacher betrunken gewesen waumlre stellen Sie fest daszlig diese Aussage nicht der Wahrheit entspricht bzw angezweifelt werden kann der Unfallverursacher also mitnichten betrunken gewe-sen ist Das ist ein groszliger ja entscheidender semantischer Unterschied

    16 Die Skala der Verlaumlszliglichkeit einzelner Aussagen reicht von bdquonachweislichldquo uumlber bdquosicherldquo bdquosehr wahrschein-lichldquo bdquowahrscheinlichldquo bis zu bdquovermutlichldquo und bdquomoumlglicherweiseldquo

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

    61

    einer kritischen Analyse unterziehen Das Ziel lautet in Referat und Hausarbeit eine moumlglichst luumlckenlose Argumentationskette zu schmieden die schlieszliglich in Ihre Thesen muumlndet Diese Argumentationskette die auf die jeweilige Fragestellung bezogen sein muszlig dient zugleich als bdquoroter Fadenldquo des Referats bzw der Hausarbeit

    minus Unterschlagen Sie dabei niemals Gesichtspunkte die gegen Ihre These sprechen ndash das waumlre ein grober Verstoszlig gegen die Grundgesetze der Wissenschaftlichkeit Nehmen Sie diese auf und versuchen Sie Gegenargumente ins Feld zu fuumlhren um Ihre Interpretation plausibel zu machen Gehen Sie also moumlglichst offensiv mit moumlglichen Einwaumlnden um

    minus Das zu praumlsentierende Material muszlig in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht werden Die Gliederung des Stoffs ist eine der wesentlichen Leistungen von Referat und Hausarbeit uumlber die sich intensives Nachdenken lohnt Grundsaumltzlich gibt es zwei Alternativen Sie koumlnnen Referat und Hausarbeit chronologisch (dem Zeitverlauf folgend) oder systema-tisch (nach Sachgesichtspunkten) aufbauen

    minus Der Stil Ihrer Ausfuumlhrungen muszlig sachlich und nuumlchtern sein Ihre Sprache sollte weder feuilletonistisch noch gestelzt sondern klar und unpraumltentioumls sein Vermeiden Sie Mode- und Fuumlllwoumlrter Fuumlr subjektive Wertungen ist in der Historiographie kein Platz Aussagen wie bdquoIch bin empoumlrtldquo und aumlhnliche haben in wissenschaftlichen Arbeiten nichts verloren Statthaft ja bisweilen notwendig sind dagegen Fachausdruumlcke und Fremdwoumlrter deren Bedeutung jedoch ggf erklaumlrt werden muszlig

    minus Das adaumlquate Tempus der Darstellung historischer Strukturen und Prozesse ist das Praumlteritum (Erzaumlhlzeit) Beachten Sie daszlig die unterschiedlichen Formen des Praumlteri-tums (Imperfekt Perfekt und Plusquamperfekt) Vor- bzw Nachzeitigkeit von Handlungen und Ereignissen ausdruumlcken Vermeiden Sie unbedingt Tempusinkonsequenzen dh fal-len Sie nicht unvermittelt vom Praumlteritum ins Praumlsens Von dieser Regel gibt es nur zwei Ausnahmen Wenn Sie eine Quelle beschreiben oder den aktuellen Stand in einer Kontro-verse darlegen tun Sie dies im Praumlsens denn die wissenschaftliche Debatte wird in der Gegenwart ausgetragen und die Quelle findet man heute noch in dieser Form vor

    Noch ein wichtiger Hinweis Besprechen Sie Fragestellung Gliederung Thesen und Materi-albasis Ihres Referats bzw Ihrer Hausarbeit vorab mit dem Dozenten Sprechen Sie die Leh-renden an um grobe Fehler (wie etwa eine voumlllige Themenverfehlung) zu vermeiden

    2 Das Referat

    In der Regel machen schlechte Referate genauso viel Arbeit wie gute Es liegt meist nicht an der mangelnden Vorbereitung oder dem Willen desder Vortragenden wenn das Publikum sich langweilt keine Fragen hat und danach nicht kluumlger ist als zuvor Haumlufig liegt es an der Art der Praumlsentation und der Anlage des Materials Daher beachten Sie im eigenen Interesse und dem des Seminars nachstehende Hinweise

    a) Funktion und Ziele des Referats Seminare sind diskursive Lehrveranstaltungen in denen zu vermittelnde Inhalte von den Leh-renden und Lernenden gemeinsam erarbeitet werden Jeder Teilnehmer bereitet einen Aspekt bzw ein Teilgebiet des Seminarthemas vor das er in einer Sitzung muumlndlich praumlsentiert Die Aufgabe der Referate besteht darin die wesentlichen Gesichtspunkte eines begrenzten The-mas herauszupraumlparieren um daruumlber eine Diskussion im Seminar anzuregen Daraus ergeben sich drei Konsequenzen uumlber die sich jeder Referent im klaren sein muszlig minus Das Referat ist Teil des Gesamtkonzepts des Seminars Daher muumlssen Sie sich Klarheit

    daruumlber verschaffen welchen Stellenwert das Referat im Rahmen des Seminars hat und was aus der uumlbergeordneten Perspektive des Seminars an Ihrem Thema wissenswert ist Das Ziel eines Referats besteht nicht darin enzyklopaumldisches Wissen auszubreiten Ihre

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 62

    Aufgabe lautet vielmehr aus der Vielzahl von Informationen diejenigen auszuwaumlhlen die fuumlr den Gesamtzusammenhang relevant sind Machen Sie sich nachdem Sie sich in das Thema eingearbeitet haben zuerst bewuszligt welche Inhalte Sie vermitteln wollen Erst wenn Sie wissen was Ihre Zuhoumlrer an Inhalten aus Ihrem Referat mitnehmen sollen uumlber-legen Sie sich die Form der Praumlsentation um sie auf die Inhalte abzustimmen

    minus Adressat des Referats ist nicht der Dozent sondern das Seminarplenum Ihr Publikum ist also einerseits mit der Rahmenthematik vertraut dh Sie koumlnnen ein Basiswissen uumlber die groumlszligeren Zusammenhaumlnge voraussetzen Andererseits verfuumlgt der Referent als bdquoExperteldquo fuumlr sein konkretes Thema stets uumlber Detailkenntnisse die den uumlbrigen Teilnehmern fehlen Daher muumlssen Sie uumlber Begriffe Sachverhalte Personen und Ereignisse Bescheid wissen damit Sie fuumlr Nachfragen geruumlstet sind Es lohnt sich das Publikum einzubeziehen indem Sie z B Texte vorlesen lassen Gruppen bilden oauml Das erhoumlht die Aufmerksamkeit und den Lernerfolg

    minus Das Referat soll zur Diskussion anregen Daher duumlrfen sich Ihre Ausfuumlhrungen nicht auf eine ereignisgeschichtliche Aufzaumlhlung der Fakten beschraumlnken denn uumlber Tatsachen kann man nicht diskutieren Die Aufgabe des Referenten besteht vielmehr darin histori-sche Tatsachen miteinander zu verknuumlpfen und in eine erklaumlrende Beziehung zu bringen Zu diesem Zweck bilden Sie Thesen (oder uumlbernehmen Thesen aus der Literatur) die im Anschluszlig an das Referat gemeinsam besprochen werden Um das beruumlchtigte Schweigen nach dem Referat zu vermeiden koumlnnen Sie die in Ihren Augen diskussionswuumlrdigen Punkte besonders hervorheben oder Fragen an das Plenum richten Ein guter Einstieg in die Diskussion bietet auch die knappe Vorstellung einer wissenschaftlichen Kontroverse Auch hier koumlnnen Sie das Publikum einbeziehen und ihm im Vorhinein eine Aufgabe ge-ben (zB einen Text lesen lassen)

    b) Regeln fuumlr Houmlrtexte

    Es macht einen groszligen Unterschied ob man einen Text liest oder houmlrt Der wichtigste lautet Ein Houmlrer kann nicht zuruumlckblaumlttern Daher gelten fuumlr Houmlrtexte besondere Regeln die Sie im Referat unbedingt beachten muumlssen minus Der Referent macht sich nicht von irgendwo aus dem Kursraum verstaumlndlich sondern

    nimmt den Platz vorne ein wo er von allen Teilnehmern gut gesehen und gehoumlrt werden kann

    minus Das Referat muszlig klar gegliedert sein so daszlig der Inhalt gut nachvollzogen werden kann minus bleiben Sie ruhig keine Hektik wenn Sie gut vorbereitet sind gibt es keinen Grund zu

    Nervositaumlt minus Referate sind frei vorzutragen Karteikarten oder Stichpunkte koumlnnen als Gedaumlchtnishilfe

    dienen es wird nicht abgelesen minus Schauen Sie in das Publikum stellen Sie Blickkontakt her seien Sie verbindlich sichern

    Sie sich die Aufmerksamkeit minus Sprechen Sie laut und deutlich Sie wollen gehoumlrt und verstanden werden minus Sprechen sie in ganzen Saumltzen die klar strukturiert sind Subjekt ndash Praumldikat ndash Objekt und

    kurz minus Beziehen Sie Ihr Publikum mit ein wenn es Fragen gibt beantworten Sie sie ermuntern

    Sie zu Fragen keine Angst vor ungebetenen Fragen zur Not auf Dozent oder Diskussion verweisen

    minus Wenn es dem Thema dient nutzen Sie Medien Folien Power Point Buumlcher Abbildun-gen tragen Medien nichts zum Verstaumlndnis des Vorgetragenen bei sind sie uumlberfluumlssig

    minus das Passiv ist der Feind des Historikers Formulieren Sie daher aktiv und vermeiden Sie unpersoumlnliche Konstruktionen (etwa mit bdquomanldquo)

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

    63

    minus Vermeiden Sie nach Moumlglichkeit Begriffe die Ihnen selbst vor der Beschaumlftigung mit der Materie unbekannt gewesen sind Wenn sich diese Begriffe nicht vermeiden lassen muumls-sen sie erklaumlrt werden (moumlglichst in Form von griffigen Definitionen)

    minus Machen Sie die Gliederung des Referats deutlich Setzen Sie bewuszligt Pausen ein (etwa am Ende eines Abschnitts oder eines Arguments) um die Gliederung des Referats zu be-tonen Teilen Sie den Houmlrern mit wenn Sie mit einem neuen Kapitel beginnen

    minus Springen Sie nicht in Ihrer Argumentation sondern handeln Sie ein Argument nach dem anderen ab Vermeiden Sie haumlufige Querverweise auf andere Passagen des Referats

    minus Geben Sie die Aussagen Anderer moumlglichst in Ihren eigenen Worten wieder Wenn Sie sich explizit auf eine Quelle oder einen Autoren beziehen nennen Sie diese bzw diesen jeweils am Anfang des Satzes namentlich

    minus Fassen Sie am Ende des Referats Ihre Ergebnisse noch einmal thesenartig zusammen und heben Sie diejenigen Punkte besonders hervor die in der Diskussion behandelt wer-den sollten

    minus Nutzen Sie die Moumlglichkeit der bdquoArbeitsteilungldquo zwischen Referat und Diskussion Spit-zen Sie Ihre Argumentation zu um eine lebhafte Diskussion zu foumlrdern

    minus Halten Sie die vorgegebene Zeit ein Tragen Sie das Referat probeweise zu Hause vor (Familie Haustiere Freunde Wand)

    Die Erfahrung lehrt daszlig die Houmlrer einem frei gehaltenen Vortrag weit besser folgen koumlnnen als einem monoton abgelesenen Referat Ein frei gehaltenes Referat erfordert eine besonders intensive Vorbereitung Es lohnt sich das Referat zunaumlchst schriftlich auszuformulieren und in einem zweiten Arbeitsschritt auf einen Stichwortzettel zu kondensieren der fuumlr den Vortrag als Erinnerungshilfe dient Nutzen Sie die Chance im Studium moumlglichst viele Referate zu halten um Routine im freien Vortrag zu gewinnen Frei sprechen zu koumlnnen ist eine Faumlhig-keit die auch jenseits der Wissenschaft gewuumlrdigt wird

    c) Das Thesenpapier Thesen sind Behauptungen uumlber Zusammenhaumlnge sie sind eine moumlgliche Antwort auf eine Fragestellung Zum Referat muumlssen Sie in der Regel ein Thesenpapier vorlegen das an alle Teilnehmer des Seminars ausgegeben wird Es sollte vor dem Referat mit dem Dozenten be-sprochen werden Das Thesenpapier hat drei Funktionen minus Es ermoumlglicht den Teilnehmern die Vorbereitung auf das Referat (wenn es bereits vor der

    Sitzung ausgeteilt wird) und die Orientierung waumlhrend des Referats minus Es entlastet die Teilnehmer beim Mitschreiben und ermoumlglicht ihnen ein groumlszligeres Maszlig an

    Konzentration auf den Vortrag minus Es dient spaumlter zur Wiederholung des Stoffes und zur raschen Einarbeitung in das behan-

    delte Thema

    Aus dem Gesagten ergibt sich daszlig ein Thesenpapier in der Regel folgende Bestandteile ent-halten sollte minus Es beginnt mit dem Kopf der allgemeine Informationen uumlber das Seminar enthaumllt Semes-

    ter und Datum des Referats Art und Titel der Lehrveranstaltung Name des Dozenten Name des Referenten Thema des Referats

    minus Aus dem Thesenpapier muszlig die leitende Fragestellung ersichtlich sein unter der Sie das Thema untersuchen

    minus Aus dem Thesenpapier muszlig die Gliederung des Referats hervorgehen minus Ein Thesenpapier muszlig Thesen enthalten die den Inhalt bzw die Ergebnisse des Referats

    pointiert zusammenfassen und die sich zur Diskussion eignen (dh es muumlssen sich Argu-mente fuumlr und gegen die These finden lassen) Die Thesen sollten auch das Referat mit dem Rahmenthema des Seminars in Beziehung setzen

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 64

    minus Literaturhinweise Keine umfassende Bibliographie sondern die vollstaumlndigen bibliogra-phischen Angaben der wichtigsten Titel die Sie fuumlr das Referat verwendet haben (getrennt nach Quellen und Literatur)

    d) Das Quellenpapier (s Anhang)

    3 Die Hausarbeit

    Die Seminararbeit ist eine wissenschaftliche Arbeit im Kleinformat Sie folgt im wesentlichen den gleichen Gesetzen wie umfangreichere universitaumlre Qualifikationsarbeiten (Magister- und Zulassungsarbeiten Dissertationen und Habilitationsschriften) Von jenen unterscheidet sie sich lediglich dadurch daszlig sie deutlich kuumlrzer ist einer begrenzteren Fragestellung nachgeht und auf einer schmaleren Basis aus Quellen und Literatur fuszligt Mit der Anfertigung einer Se-minararbeit sind zwei Ziele verbunden Erstens sollen Sie nachweisen daszlig Sie selbstaumlndig wissenschaftlich arbeiten dh einen bestimmten Sachverhalt mit den Methoden und Hilfsmit-teln der Geschichtswissenschaft untersuchen koumlnnen Zweitens sollen Sie das Abfassen wis-senschaftlicher Arbeiten einuumlben um fuumlr die Examensarbeit zu trainieren

    a) Die aumluszligere Form der Hausarbeit Die Seminararbeit ist maschinenschriftlich zu erstellen Bitte halten Sie sich bei der Abfas-sung einer Seminararbeit an folgende Hinweise zur (aumluszligeren) Gestaltung minus Papierformat DIN A 4 minus Schriftart TimesTimes New Roman (oder eine aumlhnliche Schrift mit Serifen) minus Schriftgroumlszlige 12 Punkt (im Text) bzw 10 Punkt (in den Fuszlignoten) minus Zeilenabstand 15zeilig (im Text) bzw einzeilig (in den Fuszlignoten) minus Satzspiegel Blocksatz (verwenden Sie die Silbentrennung um bdquoTrennloumlcherldquo zu vermei-

    den) minus Seiteneinrichtung Rand oben unten und links mindestens 2 cm rechts 35 cm minus Vergessen Sie die Seitenzahlen nicht minus Blaumltter werden nur einseitig bedruckt minus Textumfang 10-15 Seiten fuumlr eine Proseminararbeit (= 20000-30000 Zeichen) 20-25 Sei-

    ten fuumlr eine Arbeit im Hauptseminar (= 40000-50000 Zeichen jeweils mit Leerzeichen) minus Eine Bindung ist nicht erforderlich Geben Sie aber keine lose Zettelsammlung ab son-

    dern legen Sie die Seminararbeit in einen Schnellhefter minus Achten Sie auf fehlerfreie Orthographie und Interpunktion sowie korrekte grammatikali-

    sche Konstruktionen Eine Seminararbeit muszlig mehrfach Korrektur gelesen werden bevor Sie sie abgeben koumlnnen

    b) Der Aufbau der Hausarbeit Der Aufbau folgt im Grundsatz einem einheitlichen Geruumlst Es besteht aus Titelblatt Inhalts-verzeichnis Text (unterteilt in Einleitung Hauptteil und Zusammenfassung) sowie einem Quellen- und Literaturverzeichnis Daran schlieszligt evtl ein Anhang an in welchen ein Abkuumlr-zungsverzeichnis Graphiken Tabellen Bilder und Quellentexte aufgenommen werden koumln-nen Siehe dazu die vier Beispielseiten im Anhang ab Seite 74

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

    65

    Titelblatt

    Das Titelblatt der Seminararbeit muszlig folgende Angaben enthalten minus Lehrveranstaltung (links oben auf dem Titelblatt) Semester Universitaumlt und Institut Na-

    me des Dozenten sowie Art und Titel der Lehrveranstaltung minus Titel der Seminararbeit (in der Mitte des Titelblatts in hervorgehobener Schriftgroumlszlige) minus Verfasser (links unten auf dem Titelblatt) Vor- und Nachname Adresse (mit Telefon-

    nummer und e-mail) Studienfaumlcher angestrebter Abschluszlig Fachsemester minus Datum der Abgabe der Arbeit

    Inhaltsverzeichnis

    Das Inhaltsverzeichnis entspricht der (genauen hierarchischen) Gliederung der Seminararbeit Aufgefuumlhrt werden saumlmtliche Kapitel- Unterkapitel- und Abschnittsuumlberschriften mit der An-gabe der jeweiligen Seite auf der sie beginnen Beachten Sie dabei Jedes bdquoErstensldquo braucht ein bdquoZweitensldquo Wenn also beispielsweise ein Unterkapitel nur aus einem Abschnitt besteht fuumlgen Sie keine eigene Abschnittsuumlberschrift ein

    Einleitung

    Der eigentliche Text der Seminararbeit beginnt mit der Einleitung Die Einleitung besteht aus vier Bausteinen minus In der Einleitung muumlssen Fragestellung und Erkenntnisziel der Arbeit bestimmt werden

    Damit definieren Sie den genauen Untersuchungsgegenstand minus Die Einleitung muszlig Informationen uumlber den historischen Zusammenhang enthalten in

    dem das Thema von Bedeutung ist Bei der Hausarbeit muumlssen Sie also Ihr Thema in den groumlszligeren Kontext des Seminars einordnen

    minus In der Einleitung muumlssen der Forschungsstand und die Quellenlage zur behandelten The-matik sowie die Materialbasis der Arbeit dargelegt und kritisch gewuumlrdigt werden Eine reine Aufzaumlhlung der von Ihnen verwendeten Quellen und Literatur reicht nicht aus Sie muumlssen einen bewertenden Uumlberblick uumlber die vorhandenen Editionen und Forschungsar-beiten geben Ihr Urteil soll kritisch aber in der Sache begruumlndet sein

    minus Zudem muszlig die Einleitung das methodische Vorgehen und den Aufbau der Arbeit offen-legen und begruumlnden Sie muumlssen schildern wie Sie von den Fragen zu den Antworten kommen wollen und warum Sie dabei so und nicht anders verfahren

    Die Einleitung soll zum Thema hinfuumlhren Ein haumlufiger Anfaumlngerfehler besteht darin den bdquoersten Satzldquo zu vergessen ohne den die Arbeit unvermittelt mit der Tuumlr ins Haus faumlllt Die-sen Fehler vermeiden Sie indem Sie eine der drei gaumlngigen bdquoEroumlffnungenldquo wissenschaftlicher Arbeiten verwenden minus Sie beginnen entweder ereignisgeschichtlich (bdquoAm 17 Juni 1953 ldquo) minus Oder Sie beginnen problemorientiert (bdquoDie Verfassung der Weimarer Republik ldquo) minus Oder Sie beginnen mit einem Quellenzitat das zum Thema hinfuumlhrt

    Hauptteil

    Im Hauptteil muumlssen die in der Einleitung aufgeworfenen Fragen beantwortet werden Dazu muumlssen Sie historische Strukturen und Ereignisse analysieren Quellen interpretieren und die Ergebnisse der Geschichtswissenschaft kritisch (dh bewertend) diskutieren Nochmals Sie duumlrfen dabei nicht auf der Ebene der reinen Faktenbeschreibung stehenbleiben sondern Sie muumlssen eine problemorientierte Analyse vornehmen indem Sie nach den erklaumlrenden Bezie-hungen zwischen den historischen Tatsachen suchen Dazu muumlssen Sie argumentieren Das

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 66

    Ziel lautet eine moumlglichst luumlckenlose Argumentationskette zu bilden die schlieszliglich in the-senhaft formulierten Ergebnissen muumlndet Die Gliederungspunkte des Inhaltsverzeichnisses erscheinen an den entsprechenden Stellen des Textes als Kapitel- Unterkapitel- und Abschnittsuumlberschriften Natuumlrlich muumlssen diese Uumlberschriften auch zu den entsprechenden Textpassagen passen (das ist manchmal gar nicht so einfach) Besonders wichtig ist es die einzelnen bdquoBausteineldquo des Textes miteinander zu verbinden Nicht selten fehlen die Uumlberleitungen zwischen den Kapiteln so daszlig diese unver-bunden aufeinander folgen ndash eine Argumentationskette kann so nicht entstehen Schweifen Sie in der Darstellung nicht vom Thema ab sondern konzentrieren Sie sich darauf die in der Einleitung gestellten Fragen zu beantworten Diese geben Ihnen den roten Faden der Analyse vor Exkurse und alles was nicht unmittelbar zum Thema gehoumlrt sollten Sie vermeiden ndash Sie unterbrechen damit nur den Gang Ihrer Argumentation Sie nutzen den Platz viel besser indem Sie Forschungspositionen erlaumlutern kritisch hinterfragen und ndash wo immer das moumlglich ist ndash einander gegenuumlberstellen

    Zusammenfassung

    minus Im Fazit der Arbeit greifen Sie die eingangs formulierten Leitfragen wieder auf und be-antworten sie indem Sie Ihre Ergebnisse thesenartig zusammenfassen

    minus Hier ist spaumltestens der Ort an dem Sie die eigene (begruumlndete) Meinung kundtun und in Forschungskontroversen Stellung nehmen ndash dabei muumlssen Sie natuumlrlich begruumlnden wa-rum Sie die eine Position verwerfen der anderen zustimmen oder moumlglicherweise eine ei-gene Position beziehen

    minus Nach wie vor offene Fragen sollten Sie kenntlich machen ndash das ist keineswegs ein Zei-chen fuumlr die unzureichende Beschaumlftigung mit der Materie sondern ein Indiz fuumlr Problembewuszligtsein

    minus Es kann durchaus auch sinnvoll sein weitere Perspektiven des Themas und weiterfuumlhren-de Fragen zu benennen Allerdings sollten Sie dabei vorsichtig sein und keine voumlllig neu-en Themen anreiszligen die nicht mehr behandelt werden koumlnnen

    minus Wichtig ist es im Fazit die Relevanz der Darstellung und der Untersuchungsergebnisse fuumlr das uumlbergeordnete Seminarthema darzulegen

    Quellen- und Literaturverzeichnis

    Im Quellen- und Literaturverzeichnis werden saumlmtliche Werke aufgefuumlhrt die in der Arbeit verwendet worden sind Quellen und Literatur werden dabei getrennt aufgefuumlhrt (zuerst die Quellen danach die Literatur) und jeweils alphabetisch nach den Nachnamen der Verfasser bzw Herausgeber sortiert bei mehreren Titeln des gleichen Autors sortiert man aufsteigend nach dem Erscheinungsjahr Achten Sie unbedingt darauf die bibliographischen Angaben zu den einzelnen Werken vollstaumlndig anzugeben Zur Anzahl der Quelleneditionen und Literaturtitel auf denen Ihre Arbeit beruhen sollte gibt es keine festen Regeln Das haumlngt in erster Linie von Quellenlage und Forschungsstand des jeweiligen Themas ab Um wenigstens einen groben Richtwert anzugeben Eine Proseminar-arbeit sollte wenigstens auf drei Quellen (Editionen Dokumentationen autobiographischen Aufzeichnungen uauml) und zehn Literaturtiteln basieren Grundsaumltzlich gilt natuumlrlich Je breiter Ihre Materialbasis und je intensiver Ihre Auseinandersetzung mit der Forschung ausgefallen ist desto houmlher die Qualitaumlt Ihrer Arbeit Eine haumlufig anzutreffende groszlige Schwaumlche von Anfaumlngerarbeiten besteht darin daszlig sie ganz uumlberwiegend auf Uumlberblicksdarstellungen zuruumlckgreifen Diese Gattung sollen Sie selbstver-staumlndlich auch heranziehen allerdings muumlssen Sie in einem weiteren Arbeitsschritt die thema-tisch einschlaumlgigen Spezialmonographien und Aufsaumltze durcharbeiten da der Forschungspro-zeszlig ja vor allem durch Spezialstudien vorangetrieben wird Nicht selten werden Quellen in

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

    67

    Seminararbeiten nur bdquokosmetischldquo verwendet indem Zitate in einen fertigen Text eingefuumlgt werden Das ist nicht der Sinn von Quellenarbeit Vielmehr muumlssen Sie einschlaumlgige Editio-nen etc durch- und in Ihre Argumentation einarbeiten

    Anhang

    Eine Seminararbeit kann auch einen Anhang enthalten Darin koumlnnen je nach Thema Gra-phiken Tabellen oder Quellentexte aufgenommen werden denen fuumlr Ihre Arbeit zentrale Be-deutung zukommt und auf die Sie daher (im Text) detailliert eingehen Grundsaumltzlich sollten Sie jedoch mit diesen Dingen eher sparsam umgehen und sich auf das Unverzichtbare be-schraumlnken Wenn Sie im Text oder in den Fuszlignoten der Arbeit Abkuumlrzungen (etwa fuumlr politische Partei-en) verwenden muumlssen diese in einem Abkuumlrzungsverzeichnis aufgeloumlst werden Davon ausgenommen sind lediglich allgemein uumlbliche Abkuumlrzungen (beispielsweise etc ua evtl usw vgl ggf Bd ders ebd Hg ff Nr)

    Verpflichtungserklaumlrung

    Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Seminar kein Schein erworben werden kann Dieder Studierende ist durchgefallen Nach dem Beschluszlig der Studienkommission vom 16112005 ist jeder wissenschaftlichen Ar-beit eine Erklaumlrung uumlber das selbstaumlndige Erstellen der Hausarbeit beizufuumlgen Die Erklaumlrung kann auch uumlber die Homepage des Instituts abgerufen werden Erklaumlrung gemaumlszlig sect6 Abs 4 AT PO BA sect 21 Abs 4 MagisterPO sect 17 Abs 8 VO Erste Staatspruumlfung Lehramt

    Ich erklaumlre daszlig ich die vorgelegte Arbeit selbstaumlndig verfaszligt und nur die angegebenen Quel-len und Hilfsmittel benutzt habe Woumlrtlich oder dem Sinn nach aus anderen Werken entnom-mene Stellen sind unter Angabe der Quelle kenntlich gemacht

    Mir ist bekannt daszlig bei Feststellung eines Taumluschungsversuchs die Leistung als nicht er-bracht gilt

    Datum Unterschrift

    Name Vorname

    Anschrift

    Matrikelnummer

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 68

    c) Zehn Basisregeln fuumlr die sprachliche Gestaltung wissenschaftlicher Hausarbeiten 1 Bilden Sie vollstaumlndige Saumltze Jeder Aussagesatz braucht ein Subjekt und ein Praumldikat

    (= konjugiertes Verb) 2 Es gilt der Grundsatz ein Gedanke pro Satz Fuumlr einen neuen Gedanken benoumltigen Sie

    einen neuen Satz Vermeiden Sie insbesondere Satzanschluumlsse mit bdquowasldquo bdquowobeildquo uauml (Beispiel bdquoDies hatte zur Folge daszlig ldquo statt bdquo was zur Folge hatte daszlig ldquo)

    3 Hauptsachen gehoumlren in Hauptsaumltze Nebensachen in Nebensaumltze Stellen Sie wichtige Informationen immer in einen Hauptsatz Ein Nebensatz kann ergaumlnzende undoder Hin-tergrundinformation enthalten

    4 Achten Sie auf korrekte grammatische Bezuumlge Pronomen wie bdquoerldquo und bdquosieldquo beziehen sich immer auf das zuletzt vorausgegangene maskuline bzw feminine Substantiv Be-zieht sich die Aussage auf Personen oder Dinge deren Erwaumlhnung im Text weiter zu-ruumlckliegt muumlssen diese erneut benannt werden

    5 Achten Sie auf die kohaumlrente Verwendung zweiteiliger Ausdruumlcke bdquosowohl als auchldquo bdquonicht nur sondern auchldquo bdquoeinerseits andererseitsldquo bdquozum einen zum anderenldquo bdquozwar aberldquo bdquovon bisldquo Der erste Teil verlangt hier immer auch den zweiten

    6 Tempus Historische Sachverhalte werden in der Vergangenheitsform wiedergegeben (Beispiel bdquoIm Jahre 1517 traf Karl I zum ersten Mal auf der iberischen Halbinsel einldquo) Eine Ausnahme bilden Bezugnahmen auf Textaussagen Diese koumlnnen im Praumlsens formu-liert sein da die Aussagen auch heute noch in den Texten stehen (Beispiel bdquoJean Bodin erklaumlrt in seinem Werk sbquoSix Livres de la Reacutepubliquersquo die Souveraumlnitaumlt zum Grundprinzip des Staatesldquo)

    7 Indirekte Rede Aussagen Urteile und Meinungen von Anderen werden in der Regel im Konjunktiv wiedergegeben Dies gilt sowohl fuumlr Stellungnahmen historischer Personen als auch fuumlr diejenigen wissenschaftlicher Autoren (Beispiel bdquoFriedrich Edelmayer ver-tritt die Auffassung dass im 17 Jahrhunderts ein grundlegender Strukturwandel der spa-nischen Gesellschaft zu beobachten seildquo) Steht der Hauptsatz in der Vergangenheits-form erfordert die indirekte Rede den Konjunktiv II bzw die Umschreibung mit bdquowuumlrdeldquo (Beispiel bdquoKritiker warfen den Guumlnstlingen den sogenannten sbquovaacutelidosrsquo vor sie miszligbrauchten das Vertrauen des Koumlnigs zu ihrem eigenen Vorteilldquo)

    8 Vermeiden Sie umgangssprachliche Ausdruumlcke (Dazu gehoumlren Formulierungen wie bdquoich findeldquo bdquonun malldquo bdquonoch lange nichtldquo sowie Redewendungen wie bdquoauf den Putz hauenldquo bdquoin die gleiche Kerbe schlagenldquo usw) Schreiben Sie beispielsweise bdquonoch einmalldquo oder bdquoerneutldquo statt bdquonoch malldquo und bdquozunaumlchst einmalldquo statt bdquoerstmalldquo

    9 Verwenden Sie einen sachlichen Stil Vermeiden Sie moralisch wertende Ausdruumlcke wie bdquoblutruumlnstigldquo bdquofurchtbarldquo bdquoentzuumlckendldquo bdquotapferldquo bdquoschockierendldquo bdquoverwerflichldquo uauml ndash es sei denn Sie geben sie ausdruumlcklich als Meinung Anderer wieder

    10 Einige Regeln zur Vermeidung der haumlufigsten Interpunktionsfehler Ein Komma steht ua

    minus zwischen gleichrangigen Teilsaumltzen die durch eine entgegenstellende Konjunktion (zB aber sondern doch) verbunden sind

    minus vor undoder nach einem Infinitiv wenn dieser durch eine Wortgruppe oder ein hinwei-sendes Wort angekuumlndigt wird (Beispiel bdquoEs war sein Ziel die Gunst des Koumlnigs zu er-langenldquo)

    minus vor undoder nach einem Relativsatz Monika Hoffmann Deutsch fuumlrs Studium Grammatik und Rechtschreibung Paderborn 2005 Das Buch erklaumlrt von den Komma- bis hin zu Konjunktivregeln verstaumlndlich die Grundregeln der Rechtschreibung und Grammatik Sie finden darin zahlreiche auf das wissenschaftliche Arbeiten zugeschnittene Sprach-Uumlbungen

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

    69

    d) Zitation Eine der unveraumluszligerlichen Grundlagen der Wissenschaft ist die Nachpruumlfbarkeit der gemach-ten Angaben Jede Ihrer Angaben sei es aus Quellen oder aus der Literatur muszlig es dem Leser ermoumlglichen Ihre Zitate Argumente Interpretationen und Informationen nachzupruumlfen und womoumlglich korrigieren zu koumlnnen Daher ist es unabdingbar die von anderen uumlbernommenen Aussagen kenntlich zu machen Geschieht dies nicht macht sich der Verfasser des Plagiats schuldig Aussagen anderer werden entweder als Paraphrase in indirekter Rede uumlbernommen oder als woumlrtliches Zitat das in doppelte Anfuumlhrungszeichen gesetzt werden muszlig Dies gilt sowohl fuumlr Zitate und Uumlbernahmen aus der Forschungsliteratur als auch fuumlr Quellen Im Rah-men einer Seminararbeit haben Zitate mehrere Funktionen minus Quellenzitate belegen eigene Thesen minus Zitate aus der Literatur stuumltzen eigene Aussagen und dienen der Beweisfuumlhrung innerhalb

    der Argumentation minus Quellenzitate koumlnnen die Arbeit konkretisieren sie anschaulicher und lebendiger machen Gehen Sie sparsam vor allem mit laumlngeren woumlrtlichen Zitaten um Sie muumlssen sich in der Ar-beit von der Sprache der Quellen loumlsen da Sie ansonsten Gefahr laufen implizit Wertungen der Quellentexte zu uumlbernehmen die Sie gar nicht uumlbernehmen wollen Fuumlr viele Sachverhalte und Phaumlnomene hat die Forschung gliedernde Begriffe entwickelt die Sie aus der Literatur kennen und nutzen sollten Versuchen Sie uumlbernommene Aussagen soweit wie moumlglich in eigenen Worten wiederzugeben Bloszliges Paraphrasieren von Quellen und Literatur oder die endlose Aneinanderreihung von Zitaten zeigen die mangelnde geistige Durchdringung der Thematik Zudem ersetzen Zitate keineswegs die Thesen sie dienen lediglich dazu diese zu untermauern Auch spricht ein Zitat keineswegs fuumlr sich selbst es muszlig vielmehr genau inter-pretiert werden Was besagt das Zitat im Kontext Ihrer Untersuchung Rein illustrative Zitate sind hingegen uumlberfluumlssiger Zierrat und daher verzichtbar

    Formale Regeln der Zitation

    minus Oberster Grundsatz Eine sinnvolle einheitliche und genaue Wiedergabe von Angaben soll die Nachvollziehbarkeit und Wiederauffindbarkeit der zitierten Werke sicherstellen

    minus Woumlrtliche Zitate muumlssen in doppelte Anfuumlhrungszeichen gesetzt werden minus Achten Sie auf Genauigkeit Bei woumlrtlichen Zitaten ist eine Veraumlnderung des Wortlauts

    unzulaumlssig Nicht das Zitat muszlig sich dem Text anpassen sondern umgekehrt Zulaumlssig ist lediglich die Kasusaumlnderung bei einzelnen Woumlrtern die allerdings in eckigen Klammern kenntlich zu machen ist17

    minus Nur eindeutige Druckfehler werden mit [sic] gekennzeichnet und so uumlbernommen18 Al-tertuumlmliche Schreibweisen die nach heutigem Duden zwar falsch oder unuumlblich sind zur Zeit ihrer Abfassung aber den grammatischen bzw orthographischen Regeln entsprach werden ohne Kennzeichnung uumlbernommen (z B bdquodaszligldquo statt bdquodassldquo)19

    17 Beispiel Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf der Bevoumllkerung in dem die bayerischen Landesplaner einen

    bdquozuverlaumlssige[n] gesamtwirtschaftliche[n] Maszligstab fuumlr das Ausmaszlig der Strukturmaumlngelldquo erblickten konnte in den ausgewaumlhlten Landkreisen des Bayerischen Waldes nicht mit dem Bundesdurchschnitt Schritt halten

    18 Beispiel Das Deutsche Schiffahrtsmuseum [sic] ist das deutsche Nationalmuseum fuumlr die Geschichte der Schifffahrt

    19 Beispiel Georg Dehio Geschichte des Erzbistums Hamburg-Bremen bis zum Ausgang der Mission Berlin 1877 S 172 Sowol Heinrichrsquos II als Konradrsquos II Wuumlnsche gingen nicht houmlher hinaus als die Nordgrenze ertraumlglich ruhig und die saumlchsischen Groszligen nicht zu maumlchtig zu wissen

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 70

    minus Laumlngere Zitate koumlnnen gekuumlrzt werden was mit [] zu kennzeichnen ist Kuumlrzungen eines Zitats duumlrfen jedoch unter keinen Umstaumlnden den Sinn der Originalaussage veraumlndern o-der gar verdrehen20

    minus Erklaumlrende Ergaumlnzungen im Zitat werden ebenfalls in eckige Klammern gesetzt (ggf mit dem Zusatz wer die Veraumlnderung vorgenommen hat)21

    minus Hervorhebungen im Original muumlssen im Zitat uumlbernommen werden In der Fuszlignote ist darauf hinzuweisen wer die Hervorhebung vorgenommen hat (also bdquoHervorhebung im Originalldquo oder bdquoHervorhebung durch [Autorenkuumlrzel]ldquo)

    minus Fremdsprachige Zitate Lateinische englische und franzoumlsische Zitate muumlssen nicht uumlber-setzt werden Bei Zitaten in anderen Sprachen sollte eine Uumlbersetzung in der Fuszlignote an-gegeben werden

    minus Zitieren Sie nach Moumlglichkeit immer aus dem Original vermeiden Sie soweit es geht Zitate aus zweiter Hand Wenn das Original nicht beschafft werden kann und Sie daher eine Quelle nach einem Literaturtitel zitieren muumlssen Sie in der Fuszlignote die Originalquelle sowie den Titel des Werkes angeben nach dem Sie die Que 22lle zitieren

    minus Ein Zitat im Zitat wird durch einfache Anfuumlhrungszeichen kenntlich gemacht23 minus Zitate ab einer Laumlnge von drei Textzeilen werden eingeruumlckt und einzeilig gesetzt

    Zitierfaumlhigkeit

    Es gibt Informationsquellen die Sie zwar nutzen koumlnnen die aber nicht zitierfaumlhig sind Dazu gehoumlren allgemeinbildende Lexika und Enzyklopaumldien (Brockhaus Meyer Herder Duden etc) eher populaumlre Nachschlagewerke (z B Das Mittelalter von A bis Z Taschenlexikon Dreiszligigjaumlhriger Krieg) sowie populaumlre Sachliteratur Ausschlaggebend fuumlr die Zitierfaumlhigkeit ist einerseits die Namhaftmachung eines Urhebers der Information (namentlich gekennzeich-nete Stichwoumlrter in Lexika etc) andererseits die Ferne der Informationen zu Quellen und For-schung Fuumlr jedes Thema das Sie bearbeiten gibt es genuumlgend serioumlse und zitierfaumlhige leicht zugaumlngliche Informationen (vgl Abschnitt II 1 Basisinformation) so daszlig Sie nicht auf quel-len- und forschungsgestuumltzte Informationen zuruumlckgreifen muumlssen

    Quellenzitate [Name] Werk (oft als Abkuumlrzung) quelleneigene Aufteilung Buch Kapitel Jahr Abschnitt

    Paragraph etc

    Plin nat 37 59-61 = C Plinius Secundus Maior naturalis historia Buch 37 Abschnitte 59-61

    Aug civ dei 215 = Augustinus De civitate Dei Buch 21 Kapitel 5

    minus Beachten Sie so verfaumlhrt man bei dem gesamten Kanon griechlat Autoren der Antike oft auch bei Kirchenvaumltern viele griechische Werke haben lateinische Titelvarianten unter denen zitiert werden kann

    Dioskurides Materia medica fuumlr περὶ ὕλης ἱατρικῆς

    20 Beispiel In den Augen der Landesplaner muszligten bdquodie Verbesserung der Infra- und Agrarstruktur die Indust-

    rialisierung und die uumlbrigen zur Hebung der Wirtschaftskraft im Grenzgebiet notwendigen Maszlignahmen [] als Teile einer in sich geschlossenen Strukturpolitik verstanden werdenldquo

    21 Beispiel bdquoIm Gegenteil die [gemeint sind die ehemaligen Nationalsozialisten JB] regieren heute noch besser wie [sic] fruumlher und wenn irgendwo der Nationalsozialismus neu entstehen wuumlrde so waumlre dies da-hier moumlglichldquo

    22 Die Fuszlignote eines solchen Zitats das Sie aus der Literatur zitiert haben muumlszligte dann beispielsweise so aus-sehen Wochenbericht der Intelligence Division von OMGBy vom 1941946 zit nach Woller Hans Ge-sellschaft und Politik in der amerikanischen Besatzungszone Die Region Ansbach und Fuumlrth Muumlnchen 1986 S 135 f

    23 Beispiel bdquorsquoRemo cum fratre Quirinusrsquo so pries Vergil das Ende des Bruderkrieges und die wiederhergestell-te Herrschaft des Gesetzesldquo

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

    71

    Bei Werken ohne Verfasser wie manchen Annalen oder Chroniken nach der dortigen Zaumlhlung eben-

    falls bei Volksrechten (Leges)

    Ann Fuld ad 840 ad a 840 a 840 = Annales Fuldenses fuumlr das Jahr 840

    minus Eine quellenimmanente Zaumlhlung muumlssen Sie immer angeben Sie dient dazu unabhaumlngig von Edi-tionen oder Uumlbersetzungen die verwiesene Stelle aufzufinden manchmal in Konkordanzen zB bei Briefeditionen mit unterschiedlicher Zaumlhlung (Beispiel Einhardbriefe hg v K Hampe (MGH Epistolae Karolini aevi III) Berlin 1898 S 107f) Die Editionen auf die man sich selbst bezieht stehen in der Literaturliste

    Bei Herrscherurkunden (von Kaisern und Koumlnigen) wird die Nummer der Urkunde in der jeweiligen Edition angegeben Die uumlbliche Kurzform zur Zitation einer Urkunde in den MGH setzt sich aus der Abkuumlrzung fuumlr Urkunde bzw Diplom (D bei Verweis auf mehrere Diplome DD) und dem Herrscherkuumlrzel ggf samt Ordnungszahl (etwa LD = Ludwig der Deutsche O II = Otto II) zu-sammen Dazu kommt das Datum der Urkunde gegenlaumlufig notiert Im Quellenverzeichnis werden Urkunden nicht einzeln aufgenommen sondern nur der jeweils benuumltzte Band der Urkundensamm-lung

    middot DLD 156 874 Mai 4

    middot DDLD 156 157 und 160

    im Quellenverzeichnis

    middot Die Urkunden Ludwigs des Deutschen Karlmanns und Ludwigs des Juumlngeren hg v Paul Kehr (MGH DD regum Germaniae ex stirpe Karolinorum 1) Berlin 1934

    Bei Privaturkunden (alle Aussteller auszliger Kaisern Koumlnigen und Paumlpsten) wird uumlblicherweise der Titel des Urkundenbuches verkuumlrzt (UB fuumlr Urkundenbuch + Name des Klosters der Stadt der Region) und die Nummer der Urkunde genannt mit dem gegenlaumlufig notierten Datum

    middot UB Weiszligenburg Nr 4 667 Aug 4

    im Quellenverzeichnis

    middot Traditiones Wizenburgenses Die Urkunden des Klosters Weiszligenburg 661-864 Gloumlckner Karl Doll Anton (Hg) Darmstadt 1979

    Bibelzitate Buch Kapitel Vers[e]

    Bei Bibelstellenangaben werden Kapitel und Vers durch Komma ohne Spatium voneinander abge-setzt Mk 14 1 Kor 135 Deut 56-22 (= Deuteronomium Kapitel 5 Verse 6-22 ndash Die Zehn Ge-bote)

    Einzelne Verse werden durch Punkt ohne Spatium voneinander abgesetzt Mt 122513

    Stellen aus verschiedenen Kapiteln bzw aus verschiedenen Buumlchern werden durch Semikolon und folgendem Spatium voneinander abgesetzt Mt 614 1835 Mk 1125

    Mit bdquoparldquo wird auf synoptische Parallelstellen verwiesen Mt 69ndash13 par Lk 112ndash4 bzw Mt 69ndash13 par Mk 1127ndash33 par Mt 2123ndash27

    minus Die 5 Buumlcher Mose werden mit ihrem Namen angegeben Ex = Exodus = 2 Buch od Deut= Deuteronomium = 5 Buch die Apostelgeschichte nach ihrem lateinischen Namen Acta Apostolo-rum mit Act abgekuumlrzt Es gibt Unterschiede der kath und der protest Bibel Die Zaumlhlung des Psalter ist unterschiedlich (zB Ps 118 Vulgata = Ps 119 Lutherbibel) auch innerhalb der Psal-men Einige Buumlcher der Vulgata der offiziellen kath Bibel wurden von Luther nicht aus dem Ur-

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 72

    text uumlbersetzt III Makkabaumler (Makk) Jesus Sirach (Sir od Ecc = Ecclesiasticus) ua Heute sollte man sich auf die oumlkumenische Einheitsuumlbersetzung beziehen die alle Buumlcher enthaumllt an-sonsten koumlnnen die Zitate mit dem Zusatz bdquoVulgldquo bzw bdquoLutherldquo versehen werden

    Quellenangabe minus bei Abkuumlrzungen der antiken Literatur Der kleine Pauly Lexikon der Antike hg v K Ziegler W Sontheimer Stuttgart 1964 Bd 1 S

    XXI-XXVI oder LPh

    minus bei theologischen Abkuumlrzungen des Christen- und Judentums Theologische Realenzyklopaumldie (TRE) Abkuumlrzungsverzeichnis 2 uumlberarbu erweit Aufl Berlin

    New York 1994 (enorm umfangreich)

    Angabe der Quelle in der Fuszlignote Wenn die Quelle im Text zitiert wurde sieht die Fuszlignote folgendermaszligen aus 1Varius nobis fuit sermo ut in convivio nullam rem usque ad exitum adducens sed aliunde alio tran-

    siliens (Sen ep 7642)

    Bei der Paraphrasierung einer Quelle wird nur die entsprechende Stelle genannt

    Cass Dio 72352

    Bibliographische Angabe der literarischen Quellen im Quellenverzeichnis Texteditionen

    Name evtl Vorname (des antiken Autors) Titel hg v Vorname Name (des Herausgebers Editors) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (der edierten Ausgabe)

    Beispiel Seneca Lucius Annaeus De beneficiis hg v Karl Hosius (BT) Leipzig 1914

    Uumlbersetzungen

    Name Vorname Titel latdt (zB) (evtl Reihe in der die Uumlbersetzung erschienen ist) hg u uumlbers v Vorname Name (des Uumlbersetzers) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (der Uumlbersetzung)

    Beispiel Seneca Lucius Annaeus Philosophische Schriften latdt hg u uumlbers von Manfred Rosen-bach Darmstadt 1969

    Zitation von archivalischen Quellen (Besonderheiten einzelner Archive beachten) Beispiele

    Beispiel aus dem Bestand des Staatsarchivs Bremen Senatsregistratur Aktenverzeichnis zu Auswei-sungen 3-A10 Nr 1-

    Einzelakte

    Beschwerde des russischen Staatsangehoumlrigen Kaufmann Josef Lewkowsky gegen die Beschluumlsse der Polizeikommission betr Seine Ausweisung als laumlstiger Auslaumlnder in StHB 3-10 Nr 212

    Dokument aus dieser Akte

    Offizialbericht der Polizeikommission Bremen an den Praumlsidenten des Senats Buumlrgermeister Dr Do-nandt vom 31101922 in StHB 3-A10 Nr 212

    Beispiel aus dem Bestand des Bundesarchivs Nachlaumlsse

    Brief Charlotte von Hadelns an Freiherr von Medem vom 19 Juni 1930 in Barch NL 235 Renzetti Aktenband 2 Korrespondenz 1930

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

    73

    e) Belegtechnik Im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit muszlig die Herkunft der wiedergegebenen Informa-tionen unbedingt belegt werden denn nur so werden die Ergebnisse und Thesen nachpruumlfbar und damit wissenschaftlich verwendbar Zitate und Paraphrasen Einzelinformationen Ereig-nisfolgen sowie uumlbernommene Gedankengaumlnge und Thesen muumlssen durch die Angabe des Fundorts (genaue bibliographische Angaben von Monographie Aufsatz oder Quelle) und der Fundstelle (genaue Angaben der Seitenzahl) belegt werden Dies geschieht in Form von Fuszlig-noten die in einer wissenschaftlichen Arbeit mehrere Funktionen haben minus Sie dienen dem Beleg von Informationen und eigenen Aussagen minus Sie koumlnnen Sachkommentare Erlaumluterungen und ggf Modifizierungen enthalten die den

    Textfluszlig hemmen oder den Gang der Argumentation unterbrechen wuumlrden minus Sie koumlnnen Querverweise auf andere Passagen innerhalb der eigenen Arbeit enthalten

    (was jedoch im Rahmen einer Seminararbeit in der Regel nicht noumltig ist) minus Sie koumlnnen eine vertiefte Auseinandersetzung mit der wissenschaftlichen Literatur enthal-

    ten Generell gilt jedoch Schreiben Sie keinen bdquoParalleltextldquo innerhalb der Fuszlignoten Wichtige Informationen gehoumlren in den Text dieser muszlig auch ohne die Lektuumlre der Fuszlignoten verstaumlnd-lich sein Auch bezuumlglich der Frage wie viele Fuszlignoten pro Seite zu setzen sind gibt es keine festen Regeln Als Anhaltspunkt fuumlr Proseminararbeiten koumlnnen vier bis fuumlnf Fuszlignoten pro Seite gelten

    Formalia

    minus Fuszlignoten werden einzeilig in Schriftgroumlszlige 10 Punkt (TimesTimes New Roman) gesetzt minus Die Fuszlignoten werden im gesamten Text fortlaufend numeriert (bei umfangreicheren Ar-

    beiten empfiehlt es sich dagegen die Fuszlignoten kapitelweise zu numerieren) minus Fuszlignoten werden im Text durch hochgestellte arabische Ziffern kenntlich gemacht Je

    nach Bezug stehen sie hinter einem Wort einem Satz oder (als Sammelbeleg) am Ende eines Absatzes Woumlrtliche Zitate muumlssen in jedem Fall unmittelbar belegt werden

    minus Fuszlignoten werden orthographisch wie ein vollstaumlndiger Satz behandelt deswegen begin-nen sie mit einem Groszligbuchstaben und enden mit einem Punkt24 Absaumltze in Fuszlignoten sind unuumlblich

    minus Belegfuszlignoten muumlssen die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben der zitierten Quel-len- und Literaturtitel enthalten Wenn Sie einen Titel mehrfach zitieren ist ab der zweiten Nennung die Zitation mit Kurztitel statthaft Nicht erlaubt ist dagegen das Kuumlrzel bdquoaaOldquo (bdquoam angegebenen Ortldquo)

    Beispiele fuumlr die korrekte Titelangabe in den Fuszlignoten

    minus Sie beziehen sich erstmals in Ihrer Arbeit auf ein Buch Deshalb geben Sie die vollstaumlndi-gen bibliographischen Angaben und die Seitenzahl an auf die Sie sich beziehen25

    minus In der direkt darauf folgenden Fuszlignote verweisen Sie noch einmal auf dieses Buch aber auf eine andere Seite26

    minus In der dritten Fuszlignote geben Sie einen Aufsatz an den Sie erstmals heranziehen In die-sem Fall muumlssen Sie sowohl die Seitenangaben des ganzen Aufsatzes angeben als auch die Seitenangabe auf die Sie sich in diesem Fall konkret beziehen27

    24 Dies auch bei Fuszlignoten mit unvollstaumlndiger Syntax 25 Beispiel Kaufmann Doris Frauen zwischen Aufbruch und Reaktion Protestantische Frauenbewegung in

    der ersten Haumllfte des 20 Jahrhunderts Muumlnchen 1988 S 97 26 Ebd S 79

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 74

    minus Nun verwenden Sie abermals das Buch von Doris Kaufmann Da Sie das Werk schon zi-tiert haben genuumlgt nun die Angabe des Autors und ein Kurztitel des Buchs28

    minus In der naumlchsten Fuszlignote beziehen Sie sich nochmals auf dieses Buch und zwar auf diesel-be Seite wie in der vorherigen Fuszlignote29

    minus Nun zitieren Sie im Text eine Quelle aus einer Quellenedition Dazu muumlssen Sie die An-gabe des verwendeten Quellenstuumlcks sowie die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben der Edition anfuumlhren30

    minus Schlieszliglich benutzen Sie noch einen Quellentext der nicht in einer Quellenedition abge-druckt ist sondern in einer darstellenden wissenschaftlichen Arbeit zu Ihrem Thema Auch hier nennen Sie zunaumlchst die Angabe zur Quelle Dann verweisen Sie mit bdquozit nachldquo auf die Studie aus der Sie das Zitat entnommen haben Fuumlr diese Studie fuumlhren Sie wie-derum die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben auf31

    Literatur zur Anfertigung einer Hausarbeit Baumlnsch Axel Wissenschaftliches Arbeiten Muumlnchen 82003

    Buumlnting Karl-Dietrich ua Schreiben im Studium mit Erfolg Ein Leitfaden Berlin 2000

    Eco Umberto Wie man eine wissenschaftliche Abschluszligarbeit schreibt Heidelberg 1988

    Hoffmann Monika Deutsch fuumlrs Studium Grammatik und Rechtschreibung Paderborn ua 2005

    Kruse Otto Keine Angst vor dem leeren Blatt Ohne Schreibblockaden durchs Studium Frankfurt am Main New York 92002

    Niederhauser Joumlrg Die schriftliche Arbeit Ein Leitfaden zum Schreiben von Fach- Seminar- und Abschlussarbeiten in der Schule und beim Studium Mannheim 2000

    Nolte Paul Die Seminararbeit Hinweise zur formalen und inhaltlichen Gestaltung online in httpwwwgeschkultfu-berlindeefmiarbeitsbereicheab_noltearbeitstechnikenarbeitspapiereNolte_Seminararbeitpdf (PDF-Datei) (Stand 15042009)

    Poenicke Klaus Wie verfaszligt man wissenschaftliche Arbeiten Ein Leitfaden vom 1 Semester bis zur Promotion Mannheim ua 21988

    Schroumlder Henrik Steinhaus Ingo Mit dem PC durchs Studium Eine praxisorientierte Einfuumlhrung Darmstadt 2000 (Nuumltzliche Einfuumlhrung in das Abfassen einer wissenschaftlichen Arbeit mit dem PC vor allem fuumlr Computer-Neulinge zu empfehlen)

    Standop Ewald Die Form der wissenschaftlichen Arbeit Heidelberg 131990

    27 Sommer Walter Chinas langer Marsch ins 20 Jahrhundert Zur Modernisierung einer traditionsreichen

    Hochkultur in GWU 49 (1998) S 326-345 hier S 333 28 Kaufmann Frauen zwischen Aufbruch und Reaktion S 114 29 Ebd 30 Artikel 2 der Austraumlgal-Ordnung des Deutschen Bundes vom 16 Juni 1817 in Huber Ernst Rudolf (Hg)

    Dokumente zur deutschen Verfassungsgeschichte Bd 1 Deutsche Verfassungsdokumente 1803-1850 Stutt-gart ua 31978 S 114 ff hier S 114

    31 Brief Koumlnig Ludwigs I an Ludwig Fuumlrst zu Oettingen-Wallerstein vom 1 Maumlrz 1835 zit nach Gollwitzer Heinz Ludwig I von Bayern Koumlnigtum im Vormaumlrz Eine politische Biographie Muumlnchen 1997 S 395

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

    75

    VI Standards in der Lehre

    Auf einer Sitzung am 2 Februar 2005 haben sich die Lehrenden am Institut fuumlr Geschichts-wissenschaft der Universitaumlt Bremen auf gemeinsame Standards in Lehre und Pruumlfungen ver-staumlndigt Demnach sind in den Lehrveranstaltungen bestimmte unten aufgefuumlhrte Leistungen zu erbringen Zugleich werden die unten ebenfalls genannten allgemeinen Inhalte angeboten Der folgende Katalog ist fuumlr die Lehrenden und fuumlr die Studierenden verpflichtend Er wird in geeigneter Weise publiziert und insbesondere den Studierenden bekannt gemacht

    I Lehre

    Proseminar (einschlieszliglich Tutorium) allgemeine Inhalte

    - fachspezifische Methoden Quellen zu finden und auszuwerten (Heuristik Kritik Analyse Interpretation)

    - fachspezifische Anleitung der Bibliotheksbenutzung - fachspezifische Anleitung zum Bibliographieren (traditionelle und elektronische Me-

    dien) - Kenntnis von Handbuumlchern Uumlberblickswerken Zeitschriften - qualifizierter Umgang mit dem Internet - Techniken des Exzerpierens - Vorbereitung Praumlsentation und Kritik muumlndlicher Beitraumlge - Methoden der Ergebnissicherung (Protokoll) - Anleitung zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

    fuumlr eine erfolgreiche Teilnahme obligatorisch

    - regelmaumlszligige Teilnahme und aktive Mitarbeit o Sitzungen duumlrfen houmlchstens zweimal und jeweils unter Vorlage einer Ent-

    schuldigung versaumlumt werden o regelmaumlszligige Lektuumlre auch fremdsprachiger Texte

    - Kurzreferat (mit Thesenpapier) sowie kleinere schriftliche Arbeiten (zB Exzerpt Protokoll Rezension) die Vorbesprechung von Thesenpapier und Referat ist ver-pflichtend

    - Erstellung einer Bibliographie ndash Quellen und Literatur (Monographien und Aufsaumltze) ndash fuumlr die Hausarbeit mit anschlieszligender Besprechung

    - Schriftliche Hausarbeit (20000-30000 Zeichen = 10-15 Normseiten) anhand einer Fragestellung und mit verpflichtender Vorbesprechung in der Sprechstunde

    o die Hausarbeit schlieszligt die Interpretation von Quellen ein o Abgabe bis zum Ende des Semesters

    - der bdquofachdidaktische Anteilldquo fuumlr Studierende in Lehramtsstudiengaumlngen orientiert sich an den Anforderungen eines didaktischen Entwurfs

    Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Proseminar kein Schein erworben werden kann Dieder Studierende ist durchgefallen

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 76

    b Hauptseminar allgemeine Inhalte

    - Begleitung bei der selbstaumlndigen Vertiefung der in den Proseminaren eingefuumlhrten methodischen und arbeitstechnischen Kenntnisse und Fertigkeiten (so)

    fuumlr eine erfolgreiche Teilnahme obligatorisch

    - regelmaumlszligige Teilnahme und aktive Mitarbeit o Sitzungen duumlrfen houmlchstens zweimal und jeweils unter Vorlage einer Ent-

    schuldigung versaumlumt werden o regelmaumlszligige Lektuumlre auch fremdsprachiger Texte

    - muumlndliches Referat oder muumlndliche Problemaufarbeitung und Diskussionsleitung - selbstaumlndiges Bibliographieren - schriftliche Hausarbeit (40000-50000 Zeichen = 20-25 Normseiten) anhand einer

    Fragestellung und mit verpflichtender Vorbesprechung in der Sprechstunde Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Hauptseminar kein Schein erworben werden kann Derdie Studierende ist durchgefallen

    II Pruumlfungen

    Zwischenpruumlfung

    - die bdquopruumlfungsrelevante Studienleistungldquo (PSL) wird zusaumltzlich zu den obligatorischen Leistungen fuumlr Proseminare erbracht

    - gepruumlft werden Methoden wissenschaftlichen Arbeitens (vgl Merkblatt zur Zwi-schenpruumlfung) und ein mit den Pruumlferinnen oder Pruumlfern vereinbartes Thema

    - spaumltestens zwei Wochen vor der Pruumlfung sind beiden Pruumlferinnen oder Pruumlfern eine Literaturliste (ca 10-15 Titel ohne Handbuchartikel gezaumlhlt) und ein Thesenpapier als Voraussetzung und Grundlage einzureichen

    Auch fuumlr Magisterabschluszligpruumlfungen und das erste Staatsexamen werden in der Regel The-senpapiere verlangt

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

    77

    VII Studierwerkstatt

    Die Studierwerkstatt ist eine Einrichtung der Universitaumlt Bremen In 1-2-taumlgigen Workshops (Modulen) vermitteln wir bdquoSchluumlsselkompetenzenldquo fuumlr ein erfolgreich(er)es Studium Bei uns lernen Sie methodisches bdquoHandwerkszeugldquo um noch zielgerichteter und effektiver studieren zu koumlnnen

    Das Angebot der Studierwerkstatt umfaszligt

    bull Unterschiedliche Lern- und Arbeitstechniken fuumlr das Studium

    bull Verbesserung der Selbstorganisation durch ein optimales Zeitmanagement

    bull Methoden gezielter Pruumlfungsvorbereitungen und Streszligabbau

    bull Praumlsentationstechniken fuumlr den Vortrag

    bull Grundtechniken des wissenschaftlichen Schreibens (fuumlr Haus- und Abschluszligarbeiten)

    bull Hilfe im Schreibprozeszlig wissenschaftlicher Arbeiten durch ein Formulierungstraining

    Das Programm der Studierwerkstatt ist in Grundlagen- und Themenmodule unterteilt die auf die spezifischen Anforderungen im Studium zugeschnitten sind

    Neben den Workshops zur Optimierung der Studierfaumlhigkeit bietet die Studierwerkstatt fuumlr die Tutorinnen und Tutoren der Universitaumlt Bremen Themen-Workshops zur Anleitung von Lerngruppen an In diesen hochschuldidaktischen Schulungen werden die angehenden Lern-gruppenleiter auf ihre Rolle mit grundlegendem didaktischem Handwerkszeug vorbereitet In Rollenspielen wird das Erlernte unmittelbar erprobt und sowohl die kommunikative wie die soziale Kompetenz verbessert

    bull Tutorenschulung ndash Grundkurs

    bull Tutorenschulung ndash Aufbaukurs

    bull Lehren lernen fuumlr Praktikumsbetreuer(innen) und Uumlbungsgruppenleiter(innen) in naturwis-senschaftlichen Faumlchern

    Anmeldung zu allen Workshops der Studierwerkstatt uumlber die Homepage Saumlmtliche Seminare sind teilnehmerbegrenzt Um die Anmeldungen verbindlich zu machen ist eine Gebuumlhr von jeweils 8- euro zu entrichten Die Gebuumlhr ist sofort nach Anmeldung in bar bei Frau Dittmer VWG 0190 Montag ndash Freitag 900 bis 1200 Uhr zu bezahlen Die Einzahlungsquittung gilt als Anmeldebeleg Kontakt Verwaltungsgebaumlude Uni Bremen 28359 Bremen 0421 2182728 wwwstudierwerkstattuni-bremende

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 78

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

    79

    VIII Anhang

    Beispiele fuumlr

    Quellenblatt fuumlr ein Referat

    Titelblatt einer Hausarbeit

    Inhaltsverzeichnis

    Bibliographie

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 80

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

    81

    Universitaumlt Bremen FB 8 Institut fuumlr Geschichtswissenschaft

    Art der Veranstaltung (zB Wahlpflichtbereich II General Studies) Titel der Veranstaltung Dozent Titel Vorname Name Wintersemester Sommersemester 200x0y

    Titel der Hausarbeit Untertitel

    Vorname Name der Verfasserin des Verfassers wohne in der und der Straszlige in der und der Stadt bzw Anschrift ersetzt durch die e-mail-Adresse bin im so und sovielten Semester und studiere Fach A Fach B Abschluszlig Matr Nordm XXXXXXX

    Bremen Tag Monat Jahr

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 82

    Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung Seitenzahl 11 Forschungsstand und Quellenlage Seitenzahl 12 Fragestellung Seitenzahl 2 Das erste Kapitel Seitenzahl 21 Das erste Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 22 Das zweite Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 23 Das dritte Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 3 Das zweite Kaptitel Seitenzahl 31 Das erste Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 32 Das zweite Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 321 Das erste Sub-Unterkapitel zum zweiten Unterkapitel

    des zweiten Kapitels Seitenzahl 322 Das zweite Sub-Unterkapitel zum zweiten Unterkapitel

    des zweiten Kapitels Seitenzahl 33 Exkurs Seitenzahl 34 Das dritte Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 4 Schluszlig Seitenzahl 41 Resultate der Untersuchung Seitenzahl 42 Offene Fragen und Ausblick Seitenzahl 5 Literaturverzeichnis Seitenzahl 51 Quellen Seitenzahl 52 Literatur Seitenzahl 53 Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung Seitenzahl 6 Anhang Seitenzahl 61 Texte Quellen Seitenzahl 62 Bilder Plaumlne Karten Seitenzahl 63 Abbildungsverzeichnis Seitenzahl

    Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

    83

    5 Literaturverzeichnis

    51 Quellen Cassius Dio Roumlmische Geschichte uumlbersetzt von Otto Veh Bd 3 Zuumlrich Muumlnchen 1986

    Cassius Dio Roumlmische Geschichte uumlbersetzt von Otto Veh Bd 4 Zuumlrich Muumlnchen 1986

    Diodorus Siculus Diodorus of Sicily In twelve volumes mit einer englischen Uumlbersetzung

    von Charles Bradford Welles Bd 8 Cambridge London 1970

    Plutarch Grosse Griechen und Roumlmer eingeleitet und uumlbersetzt von Konrat Ziegler Bd 5

    Zuumlrich Stuttgart 1960

    Gaius Suetonius Tranquillus Opera 1 De Vita Caesarum lib VIII recensuit Maximilianus

    Ihm Stuttgart ua 32003

    Sueton Caumlsarenleben uumlbertragen und erlaumlutert von Max Heinemann Stuttgart 1986

    52 Literatur

    Cancik Hubert Hitzl Konrad (Hg) Die Praxis der Herrscherverehrung in Rom und seinen

    Provinzen Tuumlbingen 2003

    Clauss Manfred Kaiser und Gott Herrscherkult im roumlmischen Reich Stuttgart 1999

    Dahlheim Werner Geschichte der roumlmischen Kaiserzeit (OGG 3) 3 uumlberarb und erw

    Aufl Muumlnchen 2003

    Giebel Marion Augustus Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten Hamburg 1984

    Klauck Hans-Josef Vergoumlttlichte Menschen Der Herrscher- und Kaiserkult in Ders

    (Hg) Die religioumlse Umwelt des Urchristentums II Herrscher- und Kaiserkult Philoso-

    phie Gnosis Stuttgart ua 1996

    Riemer Ulrike Wundergeschichten und ihre Erzaumlhlabsicht im Kontext antiker Herrscher-

    verehrung in Klio 86 (2004) S 218-234

    Stepper Ruth Augustus et sacerdos Untersuchungen zum roumlmischen Kaiser als Priester

    (Potsdamer Altertumswissenschaftliche Beitraumlge 9) Wiesbaden 2003

    Taylor Lily Ross The divinity of the roman emperor New York 1931

    Weber Gregor Kaiser Traumlume und Visionen in Prinzipat und Spaumltantike Stuttgart 2000

    Wlosok Antonie (Hg) Roumlmischer Kaiserkult Darmstadt 1978

    Wohlmayr Wolfgang Die Apside als sakrale Form im fruumlhen roumlmischen Kaiserkult in

    Brandt Barbara ua (Hg) Synergia Festschrift fuumlr Friedrich Krinzinger Bd 2 Wien

    2005 S 387-394

    • Vorworte
    • I Was ist Geschichte
      • 1 Geschichte als Wissenschaft
      • 2 Literatur zur Einfuumlhrung
        • a) Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft
        • b) Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft
        • c) Geschichte der Geschichtswissenschaft
            • II Basisinformationen
              • 1 Basisinformationen (Lexika und Handbuumlcher)
                • a) Lexika und Nachschlagewerke
                • b) Handbuumlcher und Reihen
                • c) Atlanten
                  • 2 Ausgewaumlhlte Uumlberblicksdarstellungen
                    • III Materialbeschaffung
                      • 1 Bibliographieren
                        • a) Systematisches Bibliographieren
                        • b) Unsystematisches Bibliographieren
                        • c) Bibliographische Hilfsmittel und Bibliographien
                          • 2 Titelaufnahme (bibliographische Angaben)
                            • Haumlufige Abkuumlrzungen (lat amp dt)
                              • 3 Bibliotheken in Bremen
                                • SuUB
                                • Die Fachsystematiken Geschichte der SuUB Bremen
                                  • Gliederung
                                  • Bibliothekskataloge (OPAC)
                                  • Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa
                                  • Bibliothek des DSM (Deutsches Schiffahrtsmuseum) Bremerhaven
                                      • 4 Fachzeitschriften
                                      • 5 Internet-Ressourcen fuumlr Historiker
                                        • IV Wissenschaftliches Arbeiten im Studium
                                          • 1 Fragestellung
                                          • 2 Literaturarbeit
                                            • a) Lesen wissenschaftlicher Texte (Informationsbeschaffung)
                                            • b) Aufbereitung des Gelesenen (Informationsverwaltung)
                                              • 3 Quellenarbeit
                                                • a) Was ist eine Quelle
                                                • b) Quellentypologie
                                                • c) Quellenkritik
                                                • d) Quelleninterpretation
                                                • e) Quelleneditionen
                                                  • 4 Hilfswissenschaften und Nachbardisziplinen
                                                    • Archaumlologie
                                                      • Chronologie
                                                      • Diplomatik
                                                      • Epigraphik
                                                      • Genealogie
                                                      • Historische Geographie
                                                      • Heraldik
                                                      • Numismatik
                                                      • Palaumlographie
                                                      • Papyrologie
                                                      • Philologie
                                                      • Prosopographie
                                                      • Sphragistik
                                                        • V Praumlsentation des Materials
                                                          • 1 Grundregeln
                                                          • 2 Das Referat
                                                            • a) Funktion und Ziele des Referats
                                                            • b) Regeln fuumlr Houmlrtexte
                                                            • c) Das Thesenpapier
                                                              • 3 Die Hausarbeit
                                                                • a) Die aumluszligere Form der Hausarbeit
                                                                • b) Der Aufbau der Hausarbeit
                                                                • c) Zehn Basisregeln fuumlr die sprachliche Gestaltung wissenschaftlicher Hausarbeiten
                                                                • d) Zitation
                                                                • e) Belegtechnik
                                                                    • VI Standards in der Lehre
                                                                    • VII Studierwerkstatt
                                                                    • VIII Anhang
                                                                      • Beispiele fuumlr
                                                                        • Quellenblatt fuumlr ein Referat
                                                                        • Titelblatt einer Hausarbeit
                                                                        • Inhaltsverzeichnis
                                                                        • Bibliographie

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

      3

      a) Was ist eine Quelle 45 b) Quellentypologie 46 c) Quellenkritik 48 d) Quelleninterpretation 50 e) Quelleneditionen 52

      4 Hilfswissenschaften und Nachbardisziplinen 55 Archaumlologie 55 Chronologie 56 Diplomatik 56 Epigraphik 56 Genealogie 57 Historische Geographie 57 Heraldik 57 Numismatik 57 Palaumlographie 58 Papyrologie 58 Philologie 58 Prosopographie 59 Sphragistik 59

      V PRAumlSENTATION DES MATERIALS 60

      1 Grundregeln 60

      2 Das Referat 61 a) Funktion und Ziele des Referats 61 b) Regeln fuumlr Houmlrtexte 62 c) Das Thesenpapier 63

      3 Die Hausarbeit 64 a) Die aumluszligere Form der Hausarbeit 64 b) Der Aufbau der Hausarbeit 64 c) Zehn Basisregeln fuumlr die sprachliche Gestaltung wissenschaftlicher Hausarbeiten 68 d) Zitation 69 e) Belegtechnik 73

      VI STANDARDS IN DER LEHRE 75

      VII STUDIERWERKSTATT 77

      VIII ANHANG 79 Beispiele fuumlr 79 Quellenblatt fuumlr ein Referat 79 Titelblatt einer Hausarbeit 79 Inhaltsverzeichnis 79 Bibliographie 79

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 4

      Vorworte

      Vorwort zur 1 Ausgabe Dieser Leitfaden richtet sich an Studierende die an der Universitaumlt Bremen das Studium der Neueren und Neuesten Geschichte ndash eine Epoche die grob gesprochen vom spaumlten 15 Jahr-hundert bis zur Gegenwart reicht ndash aufnehmen Er verfolgt das Ziel ihnen den Einstieg in die fachspezifischen Methoden und Arbeitstechniken der Geschichtswissenschaft zu erleichtern die in Proseminar und Tutorium vermittelt werden Dieses kleine Kompendium ist als Begleitlektuumlre zu den Lehrveranstaltungen im Grundstudium konzipiert es kann und will weder das Proseminar noch das Tutorium noch die Einfuumlhrungsvorlesung in die Geschichtswissenschaft ersetzen Ebenso ist es kein Ersatz fuumlr weit umfassendere methodisch orientierte Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft Die am Ende der einzelnen Kapitel aufgefuumlhrten Literaturhinweise sollen vielmehr zu einer vertieften Beschaumlftigung mit der

      aterie anregen

      M Inhaltlich orientiert sich der Leitfaden an zwei bdquoVorbildernldquo aus anderen Universitaumlten an der bdquoMuumlnchen-Fiebelldquo die fuumlr die Neuere und Neueste Geschichte konzipiert worden ist1 und an den bdquoHinweise[n] fuumlr Anfaumlnger im Studium der Geschichte an der Ruhr-Universitaumlt Bochumldquo die sich an Studierende aller Epochendisziplinen richtet2 Den Kolleginnen und Kollegen die an diesen beiden Einfuumlhrungen mitgearbeitet haben sei an dieser Stelle herzlich gedankt

      April 2004 Jaromiacuter Balzar Vorwort zur 2 Ausgabe Dieser Leitfaden richtet sich an alle Studierende des Studiengangs Geschichte an der Univer-sitaumlt Bremen Er verfolgt das Ziel Ihnen den Einstieg in die fachspezifischen Methoden und Arbeitstechniken der Geschichtswissenschaft zu erleichtern die in Proseminar und Tutorium vermittelt werden Dieses Kompendium ist als Begleitlektuumlre und Nachschlagewerk zu den Lehrveranstaltungen im Grundstudium konzipiert wobei es weder das Proseminar noch das Tutorium noch die Einfuumlhrungsvorlesung in die Geschichtswissenschaft ersetzt Ebenso ist es kein Ersatz fuumlr weit umfassendere methodisch orientierte Einfuumlhrungen in die Geschichtswis-senschaft Die am Ende der einzelnen Kapitel aufgefuumlhrten Literaturhinweise sollen vielmehr zu einer Vertiefung einzelner Lerninhalte anregen Der Leitfaden orientiert sich an zwei Vorbildern aus anderen Universitaumlten der bdquoMuumlnchen-Fibelldquo die fuumlr die Neuere und Neueste Geschichte konzipiert wurde und den bdquoHinweise[n] fuumlr Anfaumlnger im Studium der Geschichte an der Ruhr-Universitaumlt Bochumldquo Den Kolleginnen und Kollegen die an diesen beiden Einfuumlhrungen mitgearbeitet haben sei an dieser Stelle herzlich gedankt Der vorliegende Leitfaden entstand auf der Grundlage des von Jaromiacuter Balcar verfaszligten Kompendiums fuumlr die Neuere und Neueste Geschichte Fuumlr die Neuauflage wurde er ergaumlnzt um die Epochen und Regionen sowie um die Hilfsmittel die das Lehrangebot am Institut fuumlr Geschichte der Universitaumlt Bremen umfassen Die Neufassung wurde unter Mitwirkung des Instituts redaktionell betreut und bearbeitet von Jan Ulrich Buumlttner Carmen Hammer und Claudia Horst

      Maumlrz 2006

      1 Theresia Bauer ua bdquoMuumlnchen-Fiebelldquo Technik des wissenschaftlichen Arbeitens im Proseminar (Ludwig-

      Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Abteilung fuumlr Neuere Geschichte und Abteilung fuumlr Neueste Geschichte und Zeitgeschichte) 3 Fassung Muumlnchen 1999

      2 Lutz Budraszlig ua Hinweise fuumlr Anfaumlnger im Studium der Geschichte an der Ruhr-Universitaumlt Bochum 10 voumlllig neubearbeitete Auflage Bochum 2001

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

      5

      Aus dem Vorwort zur 3 Ausgabe [] Diese dritte Auflage beinhaltet erstmals Literatur zum neuen Studienschwerpunkt der Schiffahrtsgeschichte Die Aufnahme der Ur- und Fruumlhgeschichte ist ebenfalls erfolgt Litera-turangaben sind jedoch erst fuumlr die naumlchste Auflage vorgesehen Die Neufassung wurde redaktionell betreut und bearbeitet von Moritz Boumlhme Jan Ulrich Buumlttner Carmen Hammer Claudia Horst und Stefan Scheel

      Nachsommer 2007 Vorwort zur 4 Ausgabe Schneller als erwartet wurde eine weitere Auflage notwendig Diese vierte Auflage enthaumllt erstmals umfassende Literaturangaben zum Studienfach der Ur- und Fruumlhgeschichte die unter den jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten eingefuumlgt wurden Neben allerlei Aumlnderungen Aktualisierungen und Fehlerkorrekturen im Detail wurden zahlreiche Angaben zur Literatur der Geschichte Lateinamerikas erneuert und ausgetauscht sowie die Literatur zur Osteuropaumli-schen Geschichte komplett neu erarbeitet Diese Neufassung und Uumlberarbeitung des Studienleitfadens wurde redaktionell betreut und durchgefuumlhrt von Jan Ulrich Buumlttner und Stefan Scheel

      Fruumlhsommer 2009

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 6

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

      7

      I Was ist Geschichte

      Geschichte ist die kollektive Vergangenheit der Menschen Der Begriff bdquoGeschichteldquo hat ver-schiedene Bedeutungsebenen 1 die Geschichte als die Summe alles vergangenen Gesche-hens 2 die verschriftlichte Vergangenheit der Menschen (Geschichtsschreibung) die wieder-um besteht aus a) der Geschichtserzaumlhlung und b) der Geschichtswissenschaft Das Ge-schichtsstudium ndash wie auch dieser Leitfaden ndash beschaumlftigt sich ausschlieszliglich mit der wissen-schaftlichen Erschlieszligung der Vergangenheit

      1 Geschichte als Wissenschaft

      Der Historiker Reinhart Koselleck definiert den Begriff Geschichte als Kollektivsingular bei dem es sich im Gegensatz zu den vielen Geschichten um einen Reflexionsbegriff handelt Ge-schichte meint nicht nur vergangene Ereigniszusammenhaumlnge sondern immer auch deren In-terpretation Insofern wird der Historiker die Bedingungen unter denen sich geschichtswis-senschaftliche Erkenntnisse vollziehen stets mitberuumlcksichtigen3

      Die folgenden Schritte leiten grundsaumltzlich jede historische Forschung 1 Auf der Grundlage einer theoriegeleiteten Fragestellung werden die Quellen ausgewaumlhlt

      und kritisch uumlberpruumlft In einem zweiten Schritt wird die Frage bearbeitet ob sich die aus den Quellen gewonnenen Informationen so miteinander verknuumlpfen lassen daszlig sie auf die Frage des Historikers eine sinnvolle Antwort geben Obwohl historisches Arbei-ten immer das Produkt von Konstruktionsleistungen ist werden der Willkuumlr der Inter-pretation durch die Quellen klare Grenzen gesetzt Geschichte als Wissenschaft erbringt stets beide Leistungen Die Rekonstruktion vergangener Wirklichkeiten und die Kon-struktion von Zusammenhaumlngen

      2 Die aus den Quellen erarbeiteten Ergebnisse und Interpretationen muumlssen sich in der wissenschaftlichen Forschungsdiskussion bewaumlhren in der sie bestaumltigt oder verworfen werden koumlnnen Geschichte als Wissenschaft liefert also keine unverruumlckbaren Ergeb-nisse Mit dem Begriff bdquoObjektivitaumltldquo wird in der Geschichtswissenschaft lediglich aus-gesagt daszlig subjektiv entwickelte Erkenntnisse intersubjektiv nachvollziehbar sind Alle Erkenntnisse gelten nur solange bis sie in der fachlichen Diskussion auf der Grundlage einer neuen Fragestellung einer erweiterten Quellenkenntnis oder -interpretation revi-diert werden

      3 Historiker muumlssen sich und anderen Rechenschaft uumlber ihr methodisches Vorgehen so-wie uumlber ihre Betrachtungs- und Bewertungskriterien ablegen die immer von der jewei-ligen Gegenwart beeinfluszligt sind Zu diesem Zweck werden die Fragestellung und die These jeder Arbeit explizit vorangestellt

      Wie komplex die auf die Geschichte gerichteten Perspektiven sind zeigen die folgenden Zu-gaumlnge die die verschiedenen Dimensionen der vergangenen Wirklichkeiten ausleuchten So-zialgeschichte Politikgeschichte Moderne Kulturwissenschaft Wirtschaftsgeschichte Ge-schlechtergeschichte und Wissenschaftsgeschichte um nur einige zu nennen Fuumlr die unter-schiedlichen Zugriffsmoumlglichkeiten wurde ein jeweils spezifisches methodisches Instrumenta-rium entwickelt ndash Sie werden im Verlauf Ihres Studiums einige dieser Ansaumltze naumlher kennen-lernen

      3 Vgl Koselleck Reinhart Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main

      42000 182 265

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 8

      Doch wozu eigentlich Geschichte Immer aktuell geblieben ist die Frage nach Nutzen und Nachteil der Historie fuumlr das Leben4 Auch wenn es keine allgemeinguumlltigen Antworten auf diese Frage geben kann weiszlig man doch was sie nicht oder nicht mehr ist Gemeint ist das Konzept der bdquoHistoria Magistra Vitaeldquo Die Geschichte liefert keine moralischen oder politi-schen Erkenntnisse aus denen zukuumlnftiges Handeln ableitbar waumlre Gleichwohl bietet sie als eine Reflexionswissenschaft die die Bedingungen moumlglichen menschlichen Handelns unter-sucht ein fuumlr die Gegenwart und Zukunft erforderliches Orientierungswissen Leichter ist die Frage zu beantworten welche konkreten Kompetenzen Sie in Ihrem Ge-schichtsstudium erwerben Uumlber das methodische und inhaltliche Fachwissen einzelner Epo-chen und Teildisziplinen hinaus vermittelt das Geschichtsstudium eine arbeitstechnisch-methodische Kompetenz die nicht nur auf den engeren Bereich der Geschichtswissenschaft anwendbar ist Sie lernen sich selbstaumlndig und methodisch kontrolliert in relativ kurzer Zeit in ein Thema einzuarbeiten das akkumulierte Wissen aufzubereiten und es in muumlndlicher und schriftlicher Form wiederzugeben Dieser Leitfaden moumlchte Sie beim Erwerb dieser Qualifi-kationen unterstuumltzen

      2 Literatur zur Einfuumlhrung

      a) Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft

      Allgemein Bloch Marc Apologie der Geschichtswissenschaft oder Der Beruf des Historikers Nach der von

      Eacutetienne Bloch edierten franzoumlsischen Ausgabe hg v Peter Schoumlttler Stuttgart 2002

      Burschel Peter ua Geschichte Ein Tutorium Freiburg im Breisgau 1997

      Daniel Ute Kompendium Kulturgeschichte Theorie Praxis Schluumlsselwoumlrter 5 durchges u aktu-al Aufl Frankfurt am Main 2006

      Evans Richard J Fakten und Fiktionen Uumlber die Grundlagen historischer Erkenntnis Frankfurt am Main ua 1998 (gut lesbare Einfuumlhrung in das historische Denken)

      Goertz Hans-Juumlrgen Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998

      Jordan Stefan Einfuumlhrung in das Geschichtsstudium Stuttgart 2005

      Sellin Volker Einfuumlhrung in die Geschichtswissenschaft Goumlttingen 2005 (erw Neuausgabe)

      Ur- und Fruumlhgeschichte (Allgemeine Werke wenn nicht in Klammern Epocheneingrenzung) Bernbeck Reinhard Theorien in der Archaumlologie Tuumlbingen Basel 1997

      Eggers Hans Juumlrgen Einfuumlhrung in die Vorgeschichte 4 Auflage mit Nachwort von Claudia Theune und aktualisiertem Literaturverzeichnis Berlin 2004

      Eggert Manfred KH Praumlhistorische Archaumlologie Konzepte und Methoden Tuumlbingen ua 2001

      Ericsson Ingolf Archaumlologie der Neuzeit Ziele und Abgrenzungen einer jungen Disziplin der archaumlo-logischen Wissenschaft in Ausgrabungen und Funde 40 19951 S7-13 (Neuzeit)

      Fansa M ua (Hg) Archaumlologie Land Niedersachsen 400000 Jahre Geschichte Oldenburg 2004

      Fehring GP Die Archaumlologie des Mittelalters Eine Einfuumlhrung Stuttgart 2000 (Mittelalter)

      4 Vgl das gleichnamige Werk Nietzsche Friedrich Vom Nutzen und Nachtheil der Historie fuumlr das Leben

      Leipzig 1924

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

      9

      Ders Stadtarchaumlologie in Deutschland Archaumlologie in Deutschland Stuttgart 1996 (Mittelalter)

      Helmig Guido ua (Hg) Center ndash Region ndash Periphery Medieval Europe Basel 2002 (Neuzeit)

      Alte Geschichte Blum Hartmut Wolters Reinhard Alte Geschichte studieren Konstanz 2006

      Gehrke Hans-Joachim Schneider Hellmuth (Hg) Geschichte der Antike Ein Studienbuch Stuttgart ua 2000

      Guumlnther Rosmarie Einfuumlhrung in das Studium der Alten Geschichte 2 durchges Aufl Paderborn ua 2004

      Wirbelauer Eckhard (Hg) Antike (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen 2004

      Mann Christian Antike Einfuumlhrung in die Altertumswissenschaften (Akademie Studienbuumlcher Ge-schichte) Berlin 2008

      Mittelalter Goetz Hans-Werner Proseminar Geschichte Mittelalter 3 uumlberarb Aufl Stuttgart 2006 (grundle-

      gend)

      Hilsch Peter Das Mittelalter - die Epoche Konstanz 2006

      Muumlller Harald Mittelalter (Akademie Studienbuumlcher Geschichte) Berlin 2008

      Quirin Heinz Einfuumlhrung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte Stuttgart 51991

      Fruumlhe Neuzeit Emich Birgit Geschichte der Fruumlhen Neuzeit studieren Konstanz 2006

      Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006 (auch uumlber den Bereich der Fruumlhen Neuzeit hinaus aufgrund der anschaulichen Darstellung be-sonders empfehlenswert)

      Neuere und Neueste Geschichte Metzler Gabriele Einfuumlhrung in das Studium der Zeitgeschichte Paderborn 2004

      Moumlller Horst Wengst Udo Einfuumlhrung in die Zeitgeschichte Muumlnchen 2003

      Opgenoorth Ernst Schulz Guumlnther Einfuumlhrung in das Studium der Neueren Geschichte 6 vollst uumlberarb Aufl Paderborn 2001

      Peter Matthias Schroumlder Hans-Juumlrgen Einfuumlhrung in das Studium der Zeitgeschichte Paderborn ua 1994 (Ein guter Uumlberblick uumlber Literatur und Hilfsmittel)

      Schulz Gerhard Einfuumlhrung in die Zeitgeschichte Darmstadt 1997

      Schulze Winfried Einfuumlhrung in die neuere Geschichte Stuttgart 42002

      Lateinamerikanische Geschichte Schuumlller Karin Einfuumlhrung in das Studium der iberischen und lateinamerikanischen Geschichte

      Muumlnster Aschendorff 2000

      Osteuropaumlische Geschichte Emeliantseva Ekaterina ua (Hg) Einfuumlhrung in die Osteuropaumlische Geschichte Stuttgart 2008

      Torke Hans-Joachim Einfuumlhrung in die Geschichte Ruszliglands Muumlnchen 1997

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 10

      Zernack Klaus Osteuropa Eine Einfuumlhrung in seine Geschichte Muumlnchen 1977

      Schiffahrtsgeschichte Broeze Frank (Hg) Maritime history at the crossroads a critical review of recent historiography in

      Research in maritime history Bd 9 St JohnrsquosNF 1995

      Fachdidaktik Guumlnther-Arndt Hilke (Hg) Geschichtsdidaktik Praxishandbuch fuumlr die Sekundarstufe I und II Ber-

      lin 2003

      Huhn Jochen Geschichtsdidaktik Eine Einfuumlhrung Koumlln 1994

      Sauer Michael Geschichte unterrichten Eine Einfuumlhrung in die Didaktik und Methodik 5 aktual u erg Aufl Seelze 2006

      b) Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft Appleby Joyce Telling the Truth about History London 1995

      Bloch Marc ua Schrift und Materie der Geschichte Vorschlaumlge zur systematischen Aneignung his-torischer Prozesse Frankfurt am Main 1977

      Conrad Christoph Kessel Martina (Hg) Geschichte schreiben in der Postmoderne Beitraumlge zur ak-tuellen Diskussion Stuttgart 1994

      Corneliszligen Christoph Geschichtswissenschaft Eine Einfuumlhrung Frankfurt am Main 2000

      Droysen Johann Gustav Historik historisch-kritische Ausgabe von Peter Ley Stuttgart 1977

      Duumllmen Richard van Historische Anthropologie Entwicklung ndash Probleme ndash Aufgaben Koumlln ua 22001

      Eibach Joachim Lottes Guumlnther (Hg) Kompaszlig der Geschichtswissenschaft Ein Handbuch Goumlttin-gen 2002

      Goertz Hans-Juumlrgen Umgang mit Geschichte Eine Einfuumlhrung in die Geschichtstheorie Reinbek 1995

      Grafton Anthony Die tragischen Urspruumlnge der deutschen Fuszlignote Berlin 1995

      Jordan Stefan Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaft Paderborn ua 2009

      Koselleck Reinhart Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main 52003

      Landwehr Achim Geschichte des Sagbaren Einfuumlhrung in die historische Diskursanalyse (Histori-sche Einfuumlhrungen 8) Tuumlbingen 2001

      Lorenz Chris Konstruktion der Vergangenheit Eine Einfuumlhrung in die Geschichtstheorie Koumlln ua 1997

      Maurer Michael (Hg) Aufriss der historischen Wissenschaften 7 Bde Stuttgart 2001-2005

      Medick Hans Hausen Karin (Hg) Geschlechtergeschichte und allgemeine Geschichte Herausforde-rungen und Perspektiven Goumlttingen 1998

      Mergel Thomas Welskopp Thomas (Hg) Geschichte zwischen Kultur und Gesellschaft Beitraumlge zur Theoriedebatte Muumlnchen 1997

      Raulff Ulrich (Hg) Mentalitaumlten-Geschichte Zur historischen Rekonstruktion geistiger Prozesse Berlin 1987

      Sarasin Philipp Geschichtswissenschaft und Diskursanalyse Frankfurt am Main 2003

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

      11

      c) Geschichte der Geschichtswissenschaft

      Allgemein Bruch Ruumldiger vom Muumlller Rainer A (Hg) Historikerlexikon Von der Antike bis zum 20 Jahr-

      hundert 2 erw und uumlberarb Aufl Muumlnchen 2002

      Hardtwig Wolfgang (Hg) Uumlber das Studium der Geschichte Muumlnchen 1990 (Sammlung bdquoklassi-scherldquo Aufsaumltze uumlber das Geschichtsstudium)

      Kuumlttler Wolfgang ua (Hg) Geschichtsdiskurs 5 Bde Frankfurt am Main 1993-1999

      Middell Matthias Sammler Steffen (Hg) Alles Gewordene hat Geschichte Die Schule der Annales in ihren Texten 1929-1992 Leipzig 1994

      Raphael Lutz Geschichtswissenschaft im Zeitalter der Extreme Theorien Methoden Tendenzen von 1900 bis zur Gegenwart Muumlnchen 2003

      Reinhardt Volker (Hg) Hauptwerke der Geschichtsschreibung Stuttgart 1997

      Smith Bonnie G The Gender of History Men Women and Historical Practice CambridgeMass 2000

      Stern Fritz (Hg) Geschichte der Geschichtsschreibung Moumlglichkeiten Aufgaben Methoden Texte von Voltaire bis zur Gegenwart Muumlnchen 1966

      Wehler Hans-Ulrich (Hg) Deutsche Historiker 9 Bde Goumlttingen 1971-1982

      Ur- und Fruumlhgeschichte Freeden Uta von Schnurbein Siegmar von (Hg) Spuren der Jahrtausende Archaumlologie und Ge-

      schichte in Deutschland Stuttgart 2002

      Menghin Wilfried Planck Dieter (Hg) Menschen Zeiten Raumlume Archaumlologie in Deutschland Stuttgart 2002

      Bahn Paul G Renfrew Colin Archaeology Theories Methods and Practice London 52005

      Alte Geschichte Brown Peter Autoritaumlt und Heiligkeit Aspekte der Christianisierung des roumlmischen Reiches Stuttgart

      1998 (Spaumltantike)

      Finley Moses I Antike und moderne Demokratie Stuttgart 1980

      Gehrke Hans-Joachim Zwischen Altertumswissenschaft und Geschichte Standortbestimmung der Alten Geschichte am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts in Schwinge E-R (Hg) Die Wissen-schaft vom Altertum am Ende des 2 Jahrtausends n Chr Stuttgart Leipzig 1995 S 160-197

      Houmllkeskamp Karl-Joachim Rekonstruktion einer Republik Die politische Kultur des antiken Rom und die Forschung der letzten Jahrzehnte Muumlnchen 2004 (Republik)

      Nippel Wilfried (Hg) Uumlber das Studium der Alten Geschichte Muumlnchen 1993

      Mittelalter Borgolte Michael Sozialgeschichte des Mittelalters Eine Forschungsbilanz nach der deutschen Ein-

      heit (HZ Beihefte NF 22) Muumlnchen 1996

      Goetz Hans-Werner (Hg) Mediaumlvistik im 21 Jahrhundert Stand und Perspektiven der internationa-len und interdisziplinaumlren Mittelalterforschung Muumlnchen 2003

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 12

      Goetz Hans-Werner Moderne Mediaumlvistik Stand und Perspektiven der Mittelalterforschung Darm-stadt 1999

      Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Boumldeker Hans Erich (Hg) Aufklaumlrung und Geschichte Studien zur deutschen Geschichtswissen-

      schaft im 18 Jahrhundert Goumlttingen sup21992

      Iggers Georg G Geschichtswissenschaft im 20 Jahrhundert Ein kritischer Uumlberblick im internatio-nalen Zusammenhang 2 durchges Aufl Goumlttingen 1996

      Jarausch Konrad H Sabrow Martin (Hg) Die historische Meistererzaumlhlung Deutungslinien der deutschen Nationalgeschichte nach 1945 Goumlttingen 2002

      Sabrow Martin Das Diktat des Konsenses Geschichtswissenschaft in der DDR 1949-1969 Muumlnchen 2001

      Schieder Wolfgang Sellin Volker (Hg) Sozialgeschichte in Deutschland Entwicklungen und Per-spektiven im internationalen Vergleich 4 Bde Goumlttingen 1986-1987

      Schulze Winfried Oexle Otto Gerhard (Hg) Deutsche Historiker im Nationalsozialismus Frankfurt am Main 1999

      Lateinamerikanische Geschichte Grenz Wolfgang (Hg) Deutschsprachige Lateinamerika-Forschung Institutionen Wissenschaftler

      und Experten in Deutschland Oumlsterreich und der Schweiz Neuere Veroumlffentlichungen Frankfurt am Main Vervuert 1993

      Holloway Thomas H (Hg) A Companion to Latin American History Malden Blackwell 2008

      Martiacuten Acosta Emelina (Hg) Metodologiacutea y nuevas liacuteneas de investigacioacuten de la historia de Ameacuteri-ca Burgos Universidad de Burgos 2001

      Sosa Ignacio Hanley Brian Francis Connaughton Historiografiacutea latinoamericana contemporanea Mexico Universidad Nacional Autonoma de Mexico 1999

      Osteuropaumlische Geschichte Barber John Soviet Historians in Crisis 1928-1932 (= Studies in Soviet History and Science) Basing-

      stoke ua 1981

      Baron Samuel H Heer Nancy W (Hg) Windows on the Russian Past Essays on Soviet Histori-ography since Stalin ColumbusOhio 1977

      Bohn Thomas M Russische Geschichtswissenschaft von 1880 bis 1905 Pavel N Miljukov und die Moskauer Schule (= Beitraumlge zur Geschichte Osteuropas 25) Koumlln ua 1998

      Burleigh Michael Germany Turns Eastwards A Study of Ostforschung in the Third Reich Cam-bridge 1988

      Fitzpatrick Sheila Revisionism in Retrospect A Personal View in Slavic Review 673 (2008) S 682-704

      Haar Ingo Deutsche ldquoOstforschungrdquo und Antisemitismus in Zeitschrift fuumlr Geschichtswissenschaft 486 (2000) S 485-508

      Haar Ingo Historiker im Nationalsozialismus Deutsche Geschichtswissenschaft und der bdquoVolksndashtumskampfldquo im Osten Goumlttingen 2000

      Oberlaumlnder Erwin (Hg) Geschichte Osteuropas Zur Entwicklung einer historischen Disziplin in Deutschland Oumlsterreich und der Schweiz 1945-1990 Stuttgart 1992

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

      13

      II Basisinformationen

      1 Basisinformationen (Lexika und Handbuumlcher)

      Eine sinnvolle Fragestellung kann nicht ohne Vorkenntnisse entwickelt werden man braucht fuumlr sie ein fundiertes Grund- oder bdquoAssoziationsldquowissen Dieses ist zweifach strukturiert zum einen synchron dh man fragt danach was zeitgleich zu dem untersuchten Phaumlnomen ge-schehen ist und in welcher Beziehung es zu diesen Geschehnissen stand Zum anderen dia-chron dh man fragt danach was vor bzw nach dem untersuchten Phaumlnomen geschah wie es also auf der Zeitachse zu verorten ist Zur Erarbeitung des Kontextwissens dienen vor allem Lexika und Handbuumlcher

      a) Lexika und Nachschlagewerke Fachlexika dienen der Erstinformation uumlber einen begrenzten Sachverhalt Man verwendet sie am Anfang der Beschaumlftigung mit einem bislang unvertrauten Gegenstand sowie zur Beseiti-gung von punktuellen Wissensluumlcken die sich im Lauf der Recherchen ergeben Die in einem Lexikonartikel enthaltenen Informationen sind allerdings meist sehr knapp und reichen fuumlr eine vertiefte Beschaumlftigung mit einem Thema nicht aus

      Historische Lexika Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL) Hamm 1975ff (httpwwwbautzdebbkl)

      Allgemeine deutsche Biographie [ADB] hg v der Historischen Commission bei d Kgl Akademie d Wissenschaften 56 Bde Leipzig 1875-1912 ND Berlin 1967-1971 (Internet httpmdz1bib-bvbde~ndbadb_indexhtml)

      Asendorf Manfred ua Geschichte Lexikon der wissenschaftlichen Grundbegriffe Reinbek 1994

      Bayer Erich Woumlrterbuch zur Geschichte Begriffe und Fachausdruumlcke 5 neugestaltete u erw Aufl Stuttgart 2003

      Deutsches biographisches Archiv Neue Folge bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts Muumlnchen 1989ff (mit Deutschem biographischem Index Zugriff per Microfiche und online)

      dtv-Atlas zur Weltgeschichte Karten und chronologischer Abriszlig 2 Bde Muumlnchen 271993

      Fischer Lexikon Geschichte aktual u uumlberarb Aufl Frankfurt am Main 2003 (empfehlenswert)

      Geschichtliche Grundbegriffe Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland 7 Bde und ein Registerband Stuttgart 1972-1992

      Haberkern Eugen Wallach Joseph Friedrich Hilfswoumlrterbuch fuumlr Historiker Tuumlbingen ua 92001

      Handwoumlrterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte (HRG) 5 Bde Berlin 1971-1998

      Jaumlger Friedrich (Hg) Enzyklopaumldie der Neuzeit bisher 4 Baumlnde Stuttgart 2006

      Jordan Stefan Lexikon Geschichtswissenschaft Hundert Grundbegriffe Ditzingen 2002

      Lexikon fuumlr Theologie und Kirche (LThK) 11 Bde 3 voumlllig neu bearb Aufl Freiburg 1993-2001

      Meyers Taschenlexikon Geschichte 6 Bde Mannheim 21989

      Neue deutsche Biographie [NDB] hg v der Historischen Kommission bei d Bayrischen Akademie d Wissenschaften Muumlnchen 1953ff (Internet httpwwwndbbadw-muenchende)

      Der Groszlige Ploetz Die Daten-Enzyklopaumldie der Weltgeschichte Daten Fakten Zusammenhaumlnge Koumlln 332002

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 14

      Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG) 8 Bde 4 voumlllig neu bearb Aufl Tuumlbingen 1998-2005

      Theologische Realenzyklopaumldie (TRE) 36 Bde Berlin ua 1977-2004

      Woumlrterbuch Geschichte hg v Konrad Fuchs Heribert Raab Muumlnchen 132002 (fruumlher unter dem Titel bdquodtv-Woumlrterbuch zur Geschichteldquo erschienen breiter als HaberkernWallach)

      Ur- und Fruumlhgeschichte Reallexikon der Vorgeschichte Bd 1-14 Berlin 1924-1929

      Filip J Enzyklopaumldisches Handbuch zur Ur- und Fruumlhgeschichte 2 Bde Prag 1966

      Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA) 2 voumlllig neu bearbeitete Auflage Bd 1ff Berlin New York 1973ff

      Alte Geschichte The Oxford Classical Dictionary (OCD) Oxford 31996 Paulyrsquos Realencylopaumldie der classischen Altertumswissenschaft (RE) 68 Bde in zwei Reihen [A-P

      und R-Z] Stuttgart bzw Muumlnchen 1893-1999 (absolut grundlegend) Der Kleine Pauly (KlP) 5 Bde Stuttgart Muumlnchen 1964-1975 ND Muumlnchen 1979 Der Neue Pauly (DNP) 16 Bde Stuttgart 1996-2005 Reallexikon fuumlr Antike und Christentum (RAC) Stuttgart 1950ff (auch fuumlr die Antike von Bedeutung)

      Mittelalter Dictionary of the Middle Ages (DMA) 8 Bde New York 1982-1989 Die deutsche Literatur des Mittelalters Verfasserlexikon (VLex) Berlin 1978-2001 Supplemente ab

      2001 Lexikon des Mittelalters (LexMA) 9 Bde Muumlnchen Zuumlrich 1980-2003 (absolut grundlegend)

      Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Dewald Jonathan (Hg) Europe 1450 to 1789 6 Bde New York 2004 Enzyklopaumldie der Neuzeit Stuttgart 2006ff Schneiders Werner (Hg) Lexikon der Aufklaumlrung Deutschland und Europa Muumlnchen 1995

      Lateinamerikanische Geschichte Alexander Robert J (Hg) Bibliographical Dictionary of Latin American and Caribbean Political

      Leaders New York Greenwood Press 1988 Collier Simon ua (Hg) The Cambridge Encyclopedia of Latin America and the Caribbean Cam-

      bridge Cambridge University Press 1985 Tenenbaum Barbara A ua (Hg) Encyclopedia of Latin American History and Culture 5 Bde New

      York Scribnerrsquos 1996 Velaacutezquez Bonilla Carmela Diccionario de teacuterminos coloniales San JoseacuteCR Editorial de la

      Universidad de Costa Rica 2005 Zudem existieren zu allen Staaten Lateinamerikas einzelstaatliche Lexika die in der Reihe ldquoHistorical

      Dictionary of [Land]ldquo erschienen sind

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

      15

      Osteuropaumlische Geschichte Bolšaja sovetskaja ėnciklopedija Bd 1-65 1Auflage Moskva 1926ff

      Brown A The Soviet Union A Biographical Dictionary London 1990

      Čuguev V The Biographical Dictionary of the Former Soviet Union London ua 1992

      Čuguev V ua Kto estrsquo kto v Rossii I byvšem SSSR vydajuščiesja ličnosti byvšego Sovetskogo So-juza Rossii I emigracii Moskva 1994

      Enciklopediceskij slovarrsquo Brokgauz I Efron Bd 1-86 Moskva 1890-1907

      Kallinikov P Russkij biografičeskij slovarrsquo 20 Bde Moskva 1998-2001

      McCauley M Who is Who in Russia since 1900 London ua 1997

      Puškarev SG Dictionary of Russian historical terms from the eleventh century to 1917 New Haven 1970

      Sovetskaja istoričeskaja ėnciklopedija 16 Bde Moskva 1961-1976

      Torke H-J Lexikon der Geschichte Russlands Von den Anfaumlngen bis zur Oktoberrevolution Muumln-chen 1985

      The modern encyclopedia of Russian and Soviet history Bd 1-60 Gulf Breeze 1976-2001

      Schiffahrtsgeschichte Oxford Encyclopedia of Maritime History 4 Bde New York 2007

      Kemp Peter (Hg) The Oxford companion to ships amp the sea Oxford 1976

      b) Handbuumlcher und Reihen Handbuumlcher dienen der Information uumlber einen historischen Zusammenhang Im Gegensatz zu Lexika bieten sie eine zusammenhaumlngende Darstellung des Forschungsstandes Ihr Aufbau ist meist chronologisch-geographisch und nicht systematisch Dennoch eignen sie sich zur Erar-beitung der bdquoharten Faktenldquo eines konkreten Themenbereichs was sie auch zu einer wertvol-len Hilfe bei der Vorbereitung auf Pruumlfungen macht

      Allgemein Ariegraves Philippe Duby George (Hg) Geschichte des privaten Lebens 5 Bde Frankfurt am Main

      1989-1995

      Berg Christa ua (Hg) Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte 6 Bde Muumlnchen 1987-1998

      Blickle Peter (Hg) Handbuch der Geschichte Europas Stuttgart 2002ff (Einzelbaumlnde beachten)

      Cipolla Carlo M Borchardt Knut (Hg) Europaumlische Wirtschaftsgeschichte 5 Bde Stuttgart ua 1976-1980

      Duby Georges Perrot Michelle (Hg) Geschichte der Frauen 5 Bde Frankfurt am Main 1993-1995

      Fischer Wolfram (Hg) Handbuch der europaumlischen Wirtschafts- und Sozialgeschichte 6 Bde Stutt-gart 1980-1993

      Gebhardt Bruno (Hg) Handbuch der deutschen Geschichte 10 voumlllig neu bearb Auflage 24 Bde Stuttgart 2001-2006

      Groh Dieter (Hg) Propylaumlen Geschichte Deutschlands 9 Bde Berlin 1983-1995

      Henning Friedrich Wilhelm Handbuch der Wirtschafts- und Sozialgeschichte Deutschlands 3 Bde Paderborn ua 1991-1999

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 16

      Jaumlger Friedrich ua (Hg) Handbuch der Kulturwissenschaften 3 Bde Stuttgart 2004

      Jedin Hubert (Hg) Handbuch der Kirchengeschichte 7 Bde Freiburg ua 1962-1979

      Jeserich Kurt A ua (Hg) Deutsche Verwaltungsgeschichte 6 Bde Stuttgart 1983-1988

      Koumlbler Gerhard Historisches Lexikon der deutschen Laumlnder Die deutschen Territorien und reichs-unmittelbaren Geschlechter vom Mittelalter bis zur Gegenwart Muumlnchen 61999

      Koumlnig Wolfgang (Hg) Propylaumlen Technikgeschichte 5 Bde Berlin 1990-1992

      Schieder Theodor (Hg) Handbuch der europaumlischen Geschichte 7 Bde Stuttgart 1968-1992

      Wehler Hans-Ulrich (Hg) Moderne deutsche Geschichte Von der Reformation bis zur Vereinigung 12 Bde Frankfurt am Main 1985-1997

      Handbuch-Reihen Fischer-Weltgeschichte 36 Bde Frankfurt am Main 1965-83

      Oldenbourg Geschichte Lehrbuch (OGL) Muumlnchen 2000ff

      Oldenbourg-Grundriszlig der Geschichte (OGG) Muumlnchen (jeweils neueste Auflage benutzen)

      Enzyklopaumldie Deutscher Geschichte (EDG) 26 Bde Muumlnchen 1988ff (jeweils neueste Auflage be-nutzen)

      Alte Geschichte Aufstieg und Niedergang der Roumlmischen Welt (ANRW) 3 Reihen mit jeweils mehreren Baumlnden Ber-

      lin New York 1972ff (httpwwwcsukyedu~raphaelscaifeanrwhtml ndash Index)

      The Cambridge Ancient History (CAH) 12 Bde 1923-1939 voumlllige Neubearbeitung seit 1970

      Handbuch der Altertumswissenschaft (HdA) begr von Iwan von Muumlller fortgef von Hermann Bengtson Muumlnchen 1885ff (eine Uumlbersicht bei Jaumlger Gerhard Einfuumlhrung in die klassische Phi-lologie Muumlnchen 31989)

      Mittelalter The New Cambridge Medieval History 7 Bde Cambridge 1995

      Kroeschell Karl Deutsche Rechtsgeschichte Bd 1 bis 1250 Koumlln ua 122008 Bd 2 bis 1650 Koumlln ua 92008 [Bd 3 seit 1650 Koumlln ua 52008]

      Fruumlhe Neuzeit Brady Thomas A (Hg) Handbook of European History 1400-1600 Late Middle Ages Renaissance

      and Reformation Leiden ua 1994ff

      Dewald Jonathan (Hg) Europe 1450 to 1789 6 Bde New York 2004

      Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006

      Neuere und Neueste Geschichte Aubin Hermann Zorn Wolfgang (Hg) Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte

      2 Bde Stuttgart 1971-1976

      Huber Ernst Rudolf Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789 8 Bde Stuttgart ua 1957-1991

      Ders (Hg) Dokumente zur Deutschen Verfassungsgeschichte im 19 und 20 Jahrhundert 4 Bde und ein Registerband Stuttgart 31978-1992

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

      17

      Koumlbler Gerhard Historisches Lexikon der deutschen Laumlnder Die deutschen Territorien und reichs-unmittelbaren Geschlechter vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 uumlberarb u erg Aufl Muumlnchen 2007

      Koumlnig Wolfgang (Hg) Propylaumlen Technikgeschichte 5 Bde Berlin 1990-1992

      Schieder Theodor (Hg) Handbuch der europaumlischen Geschichte 7 Bde Stuttgart 1968-1992

      Lateinamerikanische Geschichte Bernecker Walther ua (Hg) Handbuch der Geschichte Lateinamerikas 3 Bde Stuttgart Klett-

      Cotta 1992-1996

      Bethell Leslie (Hg) The Cambridge History of Latin America 11 Bde Cambridge ua Cambridge University Press 1984-1995

      Bulmer-Thomas Victor ua (Hg) The Cambridge Economic History of Latin America 2 Bde Cam-bridge Cambridge University Press 2006

      Trigger Bruce G (Hg) The Cambridge History of the Native Peoples of the Americas 3 Bde Cam-bridge ua Cambridge University Press 1996-2000

      Osteuropaumlische Geschichte Haumann Heiko Geschichte Ruszliglands Zuumlrich 22003

      Hellmann Manfred ua (Hg) Handbuch der Geschichte Russlands Bd1-6 Stuttgart 1981-2004

      Kappeler Andreas Russische Geschichte Muumlnchen 1997

      Stoumlkl Guumlnther Russische Geschichte Von den Anfaumlngen bis zur Gegenwart Stuttgart 1965

      The Cambridge History of Russia Bd 1-3 Cambridge 2006

      Torke H-J Einfuumlhrung in die Geschichte Russlands Muumlnchen 1997

      Fachdidaktik Bergmann Klaus ua (Hg) Handbuch der Geschichtsdidaktik Seelze-Velber 51997

      Mayer Ulrich ua (Hg) Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht SchwalbachTs 2004

      Pandel Hans-Juumlrgen Schneider Gerhard (Hg) Handbuch Medien im Geschichtsunterricht Schwal-bachTs 1999

      c) Atlanten Groszliger historischer Weltatlas 4 Bde Muumlnchen 1978-1996

      Barrington Atlas of the Greek and Roman World unter Mitwirkung zahlreicher Wissenschaftler hg v Richard A Talbert Princeton Oxford 2000

      Putzger Historischer Weltatlas Berlin 1032002

      Daruumlber hinaus gibt es etliche regionalhistorische Atlanten und thematische Kartenwerke

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 18

      2 Ausgewaumlhlte Uumlberblicksdarstellungen

      Ur- und Fruumlhgeschichte (In Klammern Epochen- Themeneingrenzung) Beilke-Voigt I Das Opfer im archaumlologischen Befund Studien zu den sog Bauopfern kultischen

      Niederlegungen und Bestattungen in ur- und fruumlhgeschichtlichen Siedlungen Norddeutschlands und Daumlnemarks RahdenWestfalen 2006 (Bauopfer)

      Biel J Rieckhoff S Die Kelten in Deutschland Stuttgart 2001 (Vorroumlmische Eisenzeit Hallstatt-zeit Lategravenezeit)

      Brather S Ethnische Interpretationen in der fruumlhgeschichtlichen Archaumlologie Berlin 2004 (Ethni-sche Deutung)

      Burmeister St Muumlller-Scheeszligel N Soziale Gruppen - kulturelle Grenzen Muumlnster 2006 (Sozialge-schichte aus archaumlologischer Perspektive)

      Fassbinder Stefan Wallfahrt Andacht und Magie Religioumlse Anhaumlnger und Medaillen in Beitraumlge zur neuzeitlichen Froumlmmigkeitsgeschichte Suumldwestdeutschlands aus archaumlologischer Sicht (Zeit-schrift fuumlr Archaumlologie des Mittelalters Beiheft 18) Bonn 2003 (Mittelalter Fruumlhe Neuzeit)

      Fluumleler Marianne ua (Hg) Stadtluft Hirsebrei und Bettelmoumlnch Die Stadt um 1300 Stuttgart 1992 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

      Hinz H-M Wieczorek A (Hg) Europas Mitte um 1000 Beitraumlge zur Geschichte Kunst und Ar-chaumlologie Bd 1 Stuttgart 2000 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

      Jockenhoumlvel A Kubach W Bronzezeit in Deutschland Stuttgart 1994 (Bronzezeit)

      Jungklaus Bettina Die anthropologische Bearbeitung der Skelette vom fruumlhneuzeitlichen Pauli-Friedhof der Brandenburger Neustadt in Archaumlologische Untersuchungen in der Neustadt Bran-denburg Brandenburg 1998 S85-94 (Neuzeit)

      Lohrke B Kinder in der Merowingerzeit Graumlber von Maumldchen und Jungen in der Alemannia Rah-denWestfalen 2004 (Voumllkerwanderungszeit Fruumlhes Mittelalter)

      Luumlning J Steinzeitliche Bauern in Deutschland Die Landwirtschaft im Neolithikum Bonn 2000 (Steinzeit)

      Muumlller-Wille M ua Fruumlhstaumldtische Zentren der Wikingerzeit und ihr Hinterland Stuttgart 2002 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

      Neumeister-Taroni B Rippmann D (Hg) Gesellschaft und Ernaumlhrung um 1000 Eine Archaumlologie des Essens Vevey 2000 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

      Owen Linda R ua Von der Geburt bis zum Tode Individuelle und gesellschaftliche Dimensionen von Alter und Geschlecht in der Urgeschichte Konferenzband HU Berlin 2004 Berlin 2004 S143-520 (Gender)

      Stiegemann C Wemdorf M (Hg) Kunst und Kultur in der Karolingerzeit Mainz 1999 (Voumllker-wanderungszeit Fruumlhes Mittelalter)

      Voumllling Th Germanien an der Zeitenwende Studien zum Kulturwandel beim Uumlbergang von der vor-roumlmischen Eisenzeit zur aumllteren roumlmischen Kaiserzeit in der Germania Magna Oxford 2005 (Rouml-mische Kaiserzeit)

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

      19

      Alte Geschichte Bleicken Jochen Die athenische Demokratie 4 voumlllig uumlberarb und wesentl erw Aufl Paderborn

      1995

      Ders Die Verfassung der Roumlmischen Republik Grundlagen und Entwicklung Paderborn 82000

      Ders Verfassungs- und Sozialgeschichte des Roumlmischen Kaiserreiches 2 Bde Paderborn 81995

      Dahlheim Werner Die Antike Griechenland und Rom von den Anfaumlngen bis zur Expansion des Is-lam Paderborn 62002

      Kloft Hans Die Wirtschaft der griechisch-roumlmischen Welt Eine Einfuumlhrung Darmstadt 1992

      Meier Christian Res publica amissa Eine Studie zu Verfassung und Geschichte der spaumlten roumlmischen Republik Frankfurt am Main 31997

      Die Oldenbourg-Grundrisse (Muumlnchen) fuumlr die Gebiete der griechischen und roumlmischen Geschichte enthalten am Schluszlig ausfuumlhrliche Uumlbersichten uumlber die wichtigen Quellen und besonders zu beach-tende wissenschaftliche Literatur

      Schuller Wolfgang Griechische Geschichte 5 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen 2002 Gehrke Hans-Joachim Geschichte des Hellenismus 3 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen 2003 Bleicken Jochen Geschichte der Roumlmischen Republik Muumlnchen 62004 Dahlheim Werner Geschichte der Roumlmischen Kaiserzeit 3 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen

      2003 Martin Jochen Spaumltantike und Voumllkerwanderung Muumlnchen 42001 Schreiner Peter Byzanz Muumlnchen 21994

      Mittelalter Pohl Walter Die Voumllkerwanderung Eroberung und Integration Stuttgart ua 2002

      Angenendt Arnold Das Fruumlhmittelalter Die abendlaumlndische Christenheit von 400-900 Stuttgart 32001

      Geary Patrick J Die Merowinger Europa vor Karl dem Groszligen Muumlnchen 22004

      Althoff Gerd Die Ottonen Koumlnigsherrschaft ohne Staat 2 erw Aufl Stuttgart 2005

      Boshof Egon Die Salier 4 aktual Aufl Stuttgart 2000

      Engels Odilo Die Staufer 7 uumlberarb u erg Aufl Stuttgart 2000

      Mayer Hans E Geschichte der Kreuzzuumlge 9 verb Aufl Stuttgart 2000

      Schulze Hans K Grundstrukturen der Verfassung im Mittelalter 3 Bde Stuttgart 199098

      McCormick Michael Origins of European Economy Communications and Commerce AD 300-900 Cambridge 2001

      Flasch Kurt Das philosophische Denken im Mittelalter von Augustinus bis Macchiavelli Stuttgart 22000 (grundlegende Einfuumlhrung)

      Lindberg David C Von Babylon bis Bestiarium Die Anfaumlnge des abendlaumlndischen Wissens Stutt-gart ua 1994 (gut und umfassend)

      Bumke Joachim Houmlfische Kultur Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter Neuausgabe in einem Band Muumlnchen 102002

      Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Duumllmen Richard van Kultur und Alltag in der Fruumlhen Neuzeit 3 Bde Muumlnchen sup21999

      Greyerz Kaspar von Religion und Kultur Europa 1500-1800 Goumlttingen 2000

      Muumlnch Paul Lebensformen in der Fruumlhen Neuzeit Frankfurt am Main 1992

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 20

      Nipperdey Thomas Deutsche Geschichte

      Bd 1 1800-1866 Buumlrgerwelt und starker Staat Muumlnchen 1983 Bd 21 1866-1918 Arbeitswelt und Buumlrgergeist Muumlnchen 1990 Bd 22 1866-1918 Machtstaat vor der Demokratie Muumlnchen 1992 Stollberg-Rilinger Barbara (Hg) Einfuumlhrung in die Fruumlhe Neuzeit online in httpwwwuni-

      muensterdeFNZ-Online 2003 (Stand 1292007)

      Wehler Hans-Ulrich Deutsche Gesellschaftsgeschichte

      Bd 1 Vom Feudalismus des Alten Reiches bis zur defensiven Modernisierung der Reformaumlra 1700-1815 Muumlnchen 31996

      Bd 2 Von der Reformaumlra bis zur industriellen und politischen bdquoDeutschen Doppelrevolutionldquo 1815-184549 Muumlnchen 42005

      Bd 3 Von der bdquoDeutschen Doppelrevolutionldquo bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges 1849-1914 Muumlnchen 21995

      Bd 4 Vom Beginn des Ersten Weltkriegs bis zur Gruumlndung der beiden deutschen Staaten 1914-1949 2 durchges Aufl Muumlnchen 2003

      Bd 5 Von der Gruumlndung der beiden deutschen Staaten bis zur Vereinigung 1949-1991 Muumlnchen [erscheint ca 2007]

      Winkler Heinrich August Der lange Weg nach Westen

      Bd 1 Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Repu-blik Muumlnchen 52002

      Bd 2 Deutsche Geschichte vom bdquoDritten Reichldquo bis zur Wiedervereinigung Muumlnchen 52002 Zedler Johann Heinrich Grosses vollstaumlndiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Kuumlnste

      64 Bde Leipzig Halle 1732-1750 2 photomechan Nachdruck Graz 1994-1999 auch in httpwwwzedler-lexikonde

      Lateinamerikanische Geschichte Andreo Garcia Juan Guardia Sara Beatriz (Hg) Historia de las mujeres en Ameacuterica Latina Murcia

      Universidad de Murcia 2002

      Bakewell Peter A History of Latin America 1450 to the Present MaldenMA Oxford Blackwell Publishing sup22006

      Buisson Inge Schottelius Herbert Die Unabhaumlngigkeitsbewegungen in Lateinamerika 1788-1926 Stuttgart Klett-Cotta 1980

      Chasteen John C Americanos Latin Americarsquos struggle for independence Oxford Oxford Univer-sity Press 2008

      Chasteen John C Born in blood and fire A concise history of Latin America New York Norton 2006

      Koumlnig Hans-Joachim Kleine Geschichte Lateinamerikas Stuttgart Reclam 2006

      Leoacuten Portilla Miguel Saacutenchez-Albornoz Nicolaacutes (Hg) Ameacuterica Latina en la eacutepoca colonial 2 Bde Barcelona Criacutetica 2003

      Morant Isabel (Hg) Historia des las Mujeres en Espantildea y Ameacuterica Latina 4 Bde Madrid Editorial Caacutetedra 2005-2006

      Pietschmann Horst Die staatliche Organisation des kolonialen Iberoamerika Stuttgart Klett-Cotta 1980

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

      21

      Skidmore Thomas E Smith Peter H (Hg) Modern Latin America New York Oxford University Press 2005

      Zur Nationalgeschichte einzelner Laumlnder Lateinamerikas sei auf folgende Reihen verwiesen ldquoKleine Geschichte helliprdquo aus dem Beck Verlag (Beckrsquosche Reihe) und ldquoA Concise History helliprdquo aus dem Ver-lag Cambridge University Press

      Osteuropaumlische Geschichte Altrichter H Kleine Geschichte der Sowjetunion 1917-1991 Muumlnchen 2001

      Abramov LV ua Istorija Rossii Bd 1-3 Moskva 1993

      Alpern Engel Barbara Women in Russia 1700-2000 Cambridge 2004

      Billington JH The Icon and the Axe An Interpretative History of Russian Culture New York 1966

      Goehrke Carsten Russischer Alltag Bd 1-3 Zuumlrich 2003-2005

      Hildermeier M Die Sowjetunion 1917-1991 (OGG 31) Muumlnchen 2001

      Houmlsch E Geschichte Russlands Vom Kiever Reich bis zum Zerfall des Sowjetimperiums Stuttgart ua 1996

      Hosking Geoffrey A Russia People and Empire 1552-1917 London 1997

      Kappeler Andreas Russland als Vielvoumllkerreich Entstehung ndash Geschichte ndash Verfall Muumlnchen 1992

      Ključevskij VO Geschichte Russlands Bd 1-4 Stuttgart 1925-1926

      Mironov BN Socialrsquonaja istorija Rossii perioda imperii (XVIII- načalo XX v) 2 Bde St Peters-burg 1999

      Nolte H-H Kleine Geschichte Russlands Stuttgart 1998

      Schmidt C Russische Geschichte 1547-1917 (OGG 33) Muumlnchen 2003

      Solovrsquoev SM Istorija Rossii s drevnejšich vremen Bd 1-15 Moskva 1960-1966

      Stoumlkl Guumlnther Russische Geschichte von den Anfaumlngen bis zur Gegenwart Stuttgart 51990

      Schiffahrtsgeschichte Heidbrink Ingo bdquoDeutschlands einzige Kolonie ist das Meerldquo Die Hochseefischerei und die Fische-

      reikonflikte des 20 Jahrhunderts Hamburg 2004

      Kiedel Klaus-Peter Kuumlstenschiffer Alltag auf Motorseglern Kuumlmos und Containerfeedern Hamburg 1966

      Kiedel Klaus-Peter Arbeitsplatz Schiff 100 Jahre See-Berufsgenossenschaft 1887-1987 Hamburg 1987

      Kludas Arnold Die Geschichte der deutschen Passagierschiffahrt Hamburg 1986

      Scholl Lars U Deutsche Marinemalerei 1830-2000 Helgoland 2002

      Schulze-Wegner Guntram Deutschland zur See 150 Jahre Marinegeschichte im Auftrag des Deut-schen Marine-Instituts hrsg bearb und erw von Heinrich Walle Mit einer Zusammenfassung von Michael Salewski Hamburg 1988

      Winterhoff Edmund Walfang in der Antarktis (Schriften des Deutschen Schiffahrtsmuseums 4)

      Oldenburg 1974

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 22

      III Materialbeschaffung

      1 Bibliographieren

      Zur intensiven Beschaumlftigung mit einem Thema reichen Lexika und Handbuumlcher nicht aus vielmehr muszlig auch die einschlaumlgige Spezialliteratur herangezogen werden Die Technik die relevante Literatur zu einem bestimmten Themenbereich zu finden wird bdquoBibliographierenldquo genannt Ohne eine klare Fragestellung und ein bereits vorhandenes Uumlberblickswissen uumlber den Untersuchungsgegenstand wuumlrde man sich jedoch in der Menge der Literatur verlieren Grundsaumltzlich unterscheidet man zwei Arten des Bibliographierens das unsystematische und das systematische Bibliographieren

      a) Systematisches Bibliographieren Die Grundlage des systematischen Bibliographierens sind abgeschlossene und laufende Bib-liographien Bibliothekskataloge und Fachdatenbanken die bibliographischen Beilagen der neuesten Jahrgaumlnge der einschlaumlgigen Zeitschriften sowie Quellensammlungen Die Auswer-tung relevanter Bibliographien ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Literaturrecherche de-ren Aufgabe darin besteht die vorhandenen Quellen- und Literaturangaben sowie die aktuel-len Publikationen zu einem Thema moumlglichst vollstaumlndig zu erfassen

      b) Unsystematisches Bibliographieren Bei diesem Weg geht man von einschlaumlgigen Lexikon- und Handbuchartikeln aber auch von Monographien und Aufsaumltzen aus die einem etwa uumlber die Literaturliste eines Seminars in die Haumlnde gefallen sind Deren Literaturverzeichnisse wertet man aus und gelangt so in einer Art Schneeballsystem Schritt fuumlr Schritt zu einer umfangreichen Literaturliste Diese Art des Vor-gehens birgt jedoch mehrere gravierende Nachteile in sich - Die bdquoTrefferldquo sind mehr oder weniger zufaumlllig Es besteht die Gefahr daszlig Sie zentrale Ti-

      tel uumlbersehen - Die so entstandene Literaturliste ist unvollstaumlndig Vor allem die neueste Literatur fehlt

      da man bdquoruumlckwaumlrtsldquo bibliographiert Titel die nach den bdquoausgeschlachtetenldquo Werken er-schienen sind entgehen Ihnen Insbesondere die in Zeitschriften und Sammelbaumlnden pub-lizierten Aufsaumltze sind so kaum zu finden

      - Auf diese Weise treffen die Autoren dieser bdquoausgeschlachtetenldquo Werke die Literaturaus-wahl fuumlr Sie ndash denn was diese nicht beruumlcksichtigt haben entgeht somit auch Ihnen

      c) Bibliographische Hilfsmittel und Bibliographien Eine Bibliographie ist ein Buch oder eine Datenbank in dem bzw der andere Buumlcher oder Aufsaumltze verzeichnet werden Es gibt Bibliographien fuumlr die gesamte Geschichtswissenschaft aber auch fuumlr einzelne Epochen Bereiche Regionen oder historische Teildisziplinen Man unterscheidet grundsaumltzlich zwischen abgeschlossenen und laufenden (dh in der Regel jaumlhr-lich erscheinenden) Bibliographien

      Bibliographische Hilfsmittel Baumgart Winfried Buumlcherverzeichnis zur deutschen Geschichte Hilfsmittel Handbuumlcher Quellen

      Muumlnchen 142001 (gut zum Einstieg aber die Kulturgeschichte fehlt)

      Feldmann Reinhard Schulze Klaus Wie finde ich Literatur zur Geschichte Berlin 31995

      Kernchen Hans-Juumlrgen Kernchen Dagmar (Hg) Tokol-Weitzel Handbuch der bibliographischen Nachschlagewerke 2 Bde Frankfurt am Main 61984

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

      23

      Spezialbibliographien zur Zeitschriftenliteratur Poolersquos Index of Periodical Literature (1802-1907) GloucesterMA 1963

      Index deutschsprachiger Zeitschriften 1750-1815 (Zeitschriftenindex) 10 Bde Goumlttingen 1997 (auch auf Microfiche)

      Internationale Bibliographie der Zeitschriftenliteratur aus allen Gebieten des Wissens (IBZ) Osna-bruumlck 1965ff (bis 1983 als Druckausgabe danach als Datenbank online zugaumlnglich)

      Bibliographie der deutschen Zeitschriftenliteratur mit Einschluszlig von Sammelwerken Leipzig 1896-1944 194748-1964

      Bibliographie der fremdsprachigen Zeitschriftenliteratur Leipzig 1911-1964

      Bibliographien fuumlr die Geschichtswissenschaft Historical Abstracts Bibliography of Historical Sciences Santa Barbara 1955ff (ausschlieszliglich Zeit-

      schriftenliteratur jeweils mit kurzer Inhaltsangabe daher besonders nuumltzlich auch als CD-ROM erhaumlltlich)

      Historische Bibliographie hg v der Arbeitsgemeinschaft auszligeruniversitaumlrer Forschungseinrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland Muumlnchen 1987ff (jaumlhrlich erscheinend auch als Datenbank unter den Fachdatenbanken der SuUB verfuumlgbar)

      Internationale Bibliographie der Rezensionen geistes- und sozialwissenschaftlicher Literatur (IBR) Osnabruumlck 1969ff (hier finden Sie Rezensionen zu der fuumlr Sie relevanten Literatur als Datenbank unter den Fachdatenbanken der SuUB online verfuumlgbar ab 1985)

      Jahresberichte fuumlr deutsche Geschichte Berlin 1927ff (httpjdgdbbbawdecgi-binjdg)

      Alte Geschichte Lrsquoanneacutee philologique (LPh) Bibliographie critique et analytique de lrsquoantiquiteacute greacuteco-latine (fondeacutee

      par J Marouzeau) Paris 1928ff (maszliggebliche laufende Bibliographie)

      Dyabola DYnamisch Anwachsende DatenBank zu den Objekten und zur Literatur der Altertums- und Kunstwissenschaften (httpwwwdyabolade)

      Gnomon Kritische Zeitschrift fuumlr die gesamte klassische Altertumswissenschaft Muumlnchen 1925ff (httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonmanualindexhtml ndash Gnomon Bibliographische Da-tenbank die letzten drei Jahrgaumlnge sind frei verfuumlgbar)

      Mittelalter Heit Alfred Voltmer Ernst Bibliographie zur Geschichte des Mittelalters Muumlnchen 1997 (hervor-

      ragendes Hilfsmittel zur ersten bibliographischen Annaumlherung an ein Thema)

      International Medieval Bibliography (IMB) Leeds 1968ff (enthaumllt Beitraumlge zu Zeitschriften und Sammelbaumlnden (= unselbstaumlndige Schriften) jedoch kaum Monographien auch als Datenbank on-line zugaumlnglich) (nur aus dem Campus-Netz)

      Medioevo latino (ML) Bollettino bibliografico della cultura europea dal secolo VI al XIII Florenz 1980ff (ausfuumlhrlichste Mittelalterbibliographie mit leichtem Zugang zu mittelalterlichen Autoren)

      Monumenta Germaniae Historica wwwmghde (Katalog der groumlszligten Spezialbibliothek zum Mittelal-ter enthaumllt auch unselbstaumlndige Literatur)

      Regesta imperii wwwregesta-imperiide

      Fruumlhe Neuzeit Bibliographie annuelle de lrsquohistoire de France

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 24

      Iacutendice histoacuterico espantildeol httpwwwubesspubcolecc315htm

      Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 16 und 17 Jahrhunderts httpwwwvd16de httpwwwvd17de

      Neuere und Neueste Geschichte Bibliographie zur Zeitgeschichte Beilage der Vierteljahrshefte fuumlr Zeitgeschichte Stuttgart 1990ff

      (erfaszligt auch die Zeitschriftenliteratur unverzichtbar fuumlr alle Themen aus dem 20 Jahrhundert)

      Heimpel Hermann Geuss Herbert (Hg) Dahlmann-Waitz Quellenkunde der deutschen Geschichte Bibliographie der Quellen und Literatur zur deutschen Geschichte Bd 1ff Stuttgart 101969ff (grundlegende abgeschlossene Bibliographie zur deutschen Geschichte)

      Jahresberichte fuumlr Deutsche Geschichte Berlin 1925-193940 fortgefuumlhrt als Jahresberichte fuumlr Deut-sche Geschichte Neue Folge Berlin 1949ff (als Datenbank online verfuumlgbar)

      Ruck Michael Bibliographie zum Nationalsozialismus Koumlln 22000 (auch als CD-ROM)

      Vogelsang Thilo Auerbach Hellmuth (Hg) Bibliographie zur Zeitgeschichte 1953-1980 4 Bde und ein Ergaumlnzungsband Muumlnchen 1982-1991

      Wehler Hans-Ulrich Bibliographie zur neueren deutschen Sozialgeschichte 1500-1991 Muumlnchen 1993

      Lateinamerikanische Geschichte Bibliografiacutea histoacuterica mexicana publicacioacuten anual del Centro de Estudios Histoacutericos Meacutexico El

      Colegio de Meacutexico 1967-1993 (1996)

      Handbook of Latin American Studies A selective and annotated guide to recent publications in art history language literature music and philosophy Austin 1947 ff (online verfuumlgbar unter httplcweb2locgovhlas)

      Osteuropaumlische Geschichte Crowther Peter A (Hg) A Bibliography of Works in English on Early Russian History to 1800 Ox-

      ford 1969

      Drobižev VZ (Hg) Sovetskoe obščestvo v vospominanijach i dnevnikach Moskva 1990

      European Bibliography of Slavic and East European Studies Bibliographie europeacuteenne des travaux sur lrsquoex-URSS et lrsquoEurope de lrsquoEst httpebseesstaatsbibliothek-berlindeinstitutionsphp

      International Bibliography of Pre-Petrine Russia Early Ukraine and the Russian Territories und Pol-ish-Lituanian Rule hg v Osteuropa-Institut Muumlnchen Muumlnchen 1993ff

      Lubitz Wolfgang (Hg) Trotsky Bibliography List of Separately Published Titles Periodical Articles and Titels in Collection Treating LD Trotsky and Trotskyism Muumlnchen 1982

      McNeal Robert H (Hg) Guide to the Decisions of the Communist Party of the Soviet Union 1917-1967 (Ukazatelrsquo rešenij Kommunističeskoj partii Sovetskogo Sojuza 1917-1967) Toronto 1972

      McNeal Robert H Stalinrsquos Works An Annotated Bibliography StanfordCal 1967

      Metzger Wolfgang Bibliographie deutschsprachiger Sowjetunion ndash Reiseberichte ndash Reportagen und Bildbaumlnde 1917-1990 Wiesbaden 1991

      Meyer Klaus Bibliographie zur osteuropaumlischen Geschichte Verzeichnis der zwischen 1939 und 1964 veroumlffentlichten Literatur in westeuropaumlischen Sprachen zur osteuropaumlischen Geschichte bis 1945 Berlin 1972

      Osteuropa-Jahresbibliographie (1994ff) Muumlnchen 1995ff

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

      25

      Russia and the Soviet Union A Bibliographic Guide to Western-Language Publications hg v Paul L Horecky ChicagoIll London 1965

      Russia USSR compiled by Lesley Pitman Oxford sup21994

      Rustemeyer Angela Siebert Diana (Hg) Alltagsgeschichte der unteren Schichten im Russischen Reich (1861-1914) Kommentierte Bibliographie zeitgenoumlssischer Titel und Bericht uumlber die For-schung (= Quellen und Studien zur Geschichte des oumlstlichen Europa 46) Stuttgart 1997

      The American Bibliography of Slavic and East European Studies (erscheint jaumlhrlich seit 1972)

      Vifaost Virtuelle Fachbibliothek Osteuropa Das Wissenschaftsportal fuumlr die Laumlnder Ost- Ostmittel- und Suumldosteuropas httpwwwvifaostde

      Zajončkovskij PA (Hg) Istorija dorevoljucionnoj Rossii v dnevnikach i vospominanijach Annoti-rovannyj ukazatellsquo knig i publikacij v žurnalach 4 Bde Moskau 1976-1983

      Zorin L Soviet Prisons and Concentration Camps An Annotated Bibliography NewtonvilleMass 1980

      Schiffahrtsgeschichte May Jutta Die bdquoDocumenta Maritima Heberleinldquo und verwandte Bestaumlnde im Deutschen Schif-

      fahrtsmuseum Hamburg 1996

      Rahn Werner (Hg) Deutsche Marinen im Wandel Vom Symbol nationaler Einheit zum Instrument internationaler Sicherheit Muumlnchen 2005

      2 Titelaufnahme (bibliographische Angaben)

      Achten Sie beim Sammeln von Literatur stets darauf die bibliographischen Angaben der von Ihnen gefundenen Werke vollstaumlndig aufzunehmen und notieren Sie sich nach Moumlglichkeit auch deren Signaturen in der Bibliothek ndash anderenfalls muumlssen Sie spaumlter nochmals danach suchen Die Vollstaumlndigkeit der bibliographischen Angaben ist notwendig um Ihre Angaben uumlberpruumlfbar zu machen Grundsaumltzlich wird zwischen selbstaumlndigen und unselbstaumlndigen Schriften unterschieden Selbstaumlndige Schriften erscheinen unter dem Namen ihres Autors oder Herausgebers (Monographien Sammelbaumlnde) Unselbstaumlndige Schriften sind Aufsaumltze in Zeitschriften oder Sammelbaumlnden sowie Beitraumlge in Katalogen oder Lexika minus Die Namen von Verfassern und Herausgebern sind einheitlich anzugeben (entweder die

      Vornamen aller Autoren immer abkuumlrzen oder immer ausschreiben auch zweite Vorna-men einheitlich behandeln)

      minus Hat ein Werk mehr als zwei Autoren oder Herausgeber wird nur der erste genannt und mit dem Zusatz bdquoualdquo versehen die Trennung der Namen erfolgt durch Kommata

      minus Titel und Untertitel sind ebenfalls ungekuumlrzt aufzunehmen (und zwar in der originalen Or-thographie) dazu kommen die Angaben von Erscheinungsort und -jahr Dagegen ist es im Deutschen nicht uumlblich den Verlag anzufuumlhren

      minus Fehlen die Angaben von Verlagsort und -jahr (etwa bei aumllteren oder im Selbstverlag er-schienenen Schriften) wird dies durch die Abkuumlrzungen bdquooOldquo (ohne Ort) bzw bdquooJldquo (ohne Jahr) kenntlich gemacht Ist das Erscheinungsjahr erschlieszligbar (etwa aus dem Co-pyright-Vermerk oder aus dem Vorwort) wird es in eckige Klammern gesetzt Beispiel Berlin [1926]

      minus In ganz seltenen Faumlllen kann die Angabe des Verfassers fehlen In Analogie zum Fehlen von Ort und Jahr wird dies mit bdquooVldquo (ohne Verfasser) gekennzeichnet

      minus Wichtig Bibliographische Angaben beginnen mit einem Groszligbuchstaben und enden mit einem Punkt

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 26

      Beispiele

      Monographien (= Einzeluntersuchungen) Name Vorname (oder Initial) Titel Untertitel Anzahl der Baumlnde Auflage (wenn aussagekraumlf-

      tig) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (bei Neudruck auch urspruumlnglicher Erscheinungsort und -jahr)

      Vester Michael ua Soziale Milieus im gesellschaftlichen Strukturwandel Zwischen Integration und Ausgrenzung Koumlln 1993

      - Adelstitel Berufsbezeichnungen geistliche Titulaturen und Bezeichnungen aumlhnlicher Art werden bei der Ansetzung von Namen nicht beruumlcksichtigt

      - Praumlpositionen Artikel oder unverschmolzene Praumlposition und Artikel stehen hinter dem Vorna-men Steinen Wolfram von den

      - mehrere Titel desselben Autors Name abkuumlrzen mit Ders oder Dies - Auflagen werden angegeben vor dem Erscheinungsort (incl Zusaumltzen wie verbessert uumlberarbeitet

      erweitert) 3 verb Aufl Stuttgart 2001 bzw bei unveraumlndertem Nachdruck hochgestellt vor dem Erscheinungsjahr Berlin 22006

      - Zwei unterschiedliche Verlagsorte werden durch ein Komma getrennt bei mehr als zwei Ver-lagsorten nennen Sie jeweils nur den ersten und kuumlrzen danach mit ua ab

      - Bei Hochschulschriften wird die Art der Qualifikationsschrift (zB Diss Muumlnchen oder Habil Berlin) und die Universitaumlt genannt

      - Da einige Ortsnamen auf der Landkarte mehrfach vorkommen ist es uumlblich bei manchen ameri-kanischen Verlagsorten den dazugehoumlrigen Bundesstaat zu nennen (in Abkuumlrzung) zB Cam-bridgeMass (Cambridge im Bundesstaat Massachusetts im Unterschied zur englischen Stadt Cambridge) Dies kann auch bei sehr abseitigen Verlagsorten der Fall sein zB Gulf BreezeFl Verlagsort und Bundesstaat werden durch einen Schraumlgstrich getrennt

      Monographien innerhalb einer Schriftenreihe Name Vorname Titel Untertitel (Reihentitel Band) Erscheinungsort Erscheinungsjahr

      Muumlller Winfried Schulpolitik in Bayern im Spannungsfeld von Kultusbuumlrokratie und Besatzungs-macht 1945-1949 (Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte 36) Muumlnchen ua 1995

      Koumlrperschaften als Herausgeber eines Bandes Titel Untertitel hg v Koumlrperschaft Verein oauml Erscheinungsort Erscheinungsjahr

      Jenseits der Norm Auseinandersetzung mit dem Grabmal hg v Zentralinstitut und Museum fuumlr Se-pulkralkultur Kassel 1997

      Bei Angabe eines einzelnen Aufsatzes aus einem solchen Band

      Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Titel Untertitel hg v Koumlrperschaft Verein oauml Erscheinungsort Erscheinungsjahr Seitenzahlen x-y

      Soumlrries Reiner Mit dem Anstaltszweck (nicht) vereinbar in Jenseits der Norm Auseinandersetzung mit dem Grabmal hg v Zentralinstitut und Museum fuumlr Sepulkralkultur Kassel 1997 S 11-15

      Aufsaumltze in Zeitschriften und Sammelbaumlnden Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Titel der Zeitschrift (oft abgekuumlrzt) Band-

      zahl (Jahr) Seitenzahlen x-y

      Meier Mischa Funktionen und Bedeutung antiker Gruselgeschichten Zur Erschlieszligung einer bisher vernachlaumlssigten Quellengruppe in Gymnasium 110 (2003) S 237-258

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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      Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Name Vorname (Hg) Titel des Sammel-bandes Erscheinungsort Erscheinungsjahr Seitenzahlen x-y

      Hartung Wolfgang Gesellschaftliche Randgruppen im Spaumltmittelalter Phaumlnomen und Begriff in Kirchgaumlssner Bernhard Reiter Fritz (Hg) Staumldtische Randgruppen und Minderheiten (Stadt in der Geschichte 13) Sigmaringen 1986 S 49-114

      - Komplette Sammelbaumlnde Kataloge Aufsatzsammlungen eines Autors uauml werden wie eine Mo-nographie angegeben

      - Gaumlngige Zeitschriften werden nur abgekuumlrzt genannt zB HZ (= Historische Zeitschrift) - Heftnummern (einzufuumlgen nach der Bandnennung) werden nur genannt wenn jedes Heft einzeln

      paginiert ist - Nicht nennen Herausgeber der Zeitschrift Verlag oder Erscheinungsort - Abkuumlrzungen von Zeitschriften zur Alten Geschichte nach Lrsquoanneacutee philologique fuumlr das Mittelal-

      ter nach dem Lexikon des Mittelalters fuumlr die Neuzeit nach der HZ - Lit Leistner Otto Becker Heike ITA Internationale Titelabkuumlrzungen von Zeitschriften Zei-

      tungen wichtigen Handbuumlchern Woumlrterbuumlchern Gesetzen Institutionen usw 3 Bde 7 erw Aufl Osnabruumlck 1997

      Akademieschriften Name Vorname Titel Untertitel in Art der Veroumlffentlichung abgekuumlrzt (zB

      SB=Sitzungsberichte Abh=Abhandlung) Name der Institution (incl Untergliederung zB Kl=Klasse) Bandnummer (Jahr) Seitenangabe x-y

      Meyer Ernst Untersuchungen zur Geschichte des Zweiten Punischen Krieges in SB Preuss Akad d Wiss phil-hist Kl 37 (1913) S 688-714

      Lexikonartikel Name Vorname sv Stichwort (= Lemma) in Name des Lexikons (bzw gaumlngige Abkuumlrzung)

      Bandnummer (Erscheinungsjahr) Spalten-Seitenangabe x-y

      Hug August sv Salutatio in RE I A 2 (1920) Sp 2060-2072

      Thyen Hartwig sv Johannesevangelium in TRE 17 (1988) S 200-225

      - Es sind nur Fachlexika zitierfaumlhig deren Artikel Autorennennungen aufweisen also nicht bdquoDer groszlige Brockhausldquo und auch nicht httpwwwwikipediade

      - Lexikonartikel werden durch den Zusatz bdquosvldquo (= sub verbo) vor dem Titel gekennzeichnet - Lexikonartikel werden auch in den Anmerkungen immer in der vollstaumlndigen Form angegeben

      Rezensionen Name des Rezensenten Vorname Rez Name des Autors des Herausgebers Titel Untertitel

      des rezensierten Werks Erscheinungsort Erscheinungsjahr in Name der Zeitschrift (in der die Rezension erschienen ist) Bandzahl (Jahr) Seitenangabe x-y

      Kloft Hans Rez Manfred Clauss Kaiser und Gott Herrscherkult im Roumlmischen Reich Stuttgart 1999 in HZ 272 (2001) S 428-430

      Zeitungsartikel Name Vorname Titel in Zeitung Nummer der Einzelausgabe (Tagesdatum) Seitenangabe x-y

      Schach Fabius Das Frauenbild im Judentum in Allgemeine Zeitung des Judentums 85 Nr 4 (18021921) S 37-38

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 28

      Internet Name Vorname Titel Untertitel online in vollstaumlndige URL (optional Format in dem die Datei

      vorliegt) Datum der VersionAktualisierungRevision der Website (Stand Datum der Zitati-ondes Abrufs)

      Bleuel Jens Zitation von Internet-Quellen online in httpwwwbleuelcomip-zitpdf (PDF-Datei) 2000 (Stand 01112005)

      - Angaben aus dem Internet sind dringend auf ihre Zitierfaumlhigkeit zu pruumlfen - Neben den uumlblichen Angaben wie der Angabe wann die zitierte Fassung erstellt bzw aktualisiert

      wurde ebenfalls immer notieren wann die Seite aufgerufen worden ist (Stand der Information)

      Quelleneditionen Damasi Epigrammata Accedunt pseudodamasiana aliaque ad Damasiana inlustranda idonea hg v

      Maximilian Ihm (Anthologiae Latinae Supplementa I) Leipzig 1895

      Die Chronik von Montecassino (Chronica monasterii Casinensis) hg v Hartmut Hoffmann (MGH SS 34) Muumlnchen 1980

      Zweisprachige Ausgaben Kroniek van het klooster Bloemhof te Wittewierum (Cronica Floridi Horti) Inleiding editie en verta-

      ling HPH Jansen A Janse (Middeleeuwse Studies en Bronnen XX) Hilversum 1991

      Gregor von Tours Historiarum libri decemZehn Buumlcher Geschichten hg v Rudolf Buchner 2 Bde (FSGA Reihe A Bd II 1-2) 7 (= 5 durchges u erg) Aufl Darmstadt 1990

      Lateinamerikanische Geschichte

      Im Bereich Lateinamerikanische Geschichte ist es ndash anders als oben beschrieben ndash uumlblich den Verlag zu nennen Die bibliographische Angabe unterliegt noch einer weiteren Besonderheit Uumlblicherweise ha-ben spanische bzw portugiesischebrasilianische Autoren zwei Nachnamen Die Zitierweise ist national unterschiedlich Waumlhrend im Spanischen der erste Nachname der bedeutendere ist wird im PortugiesischenBrasilianischen der zweite Nachname zu Beginn genannt Bsp spanisch Vorname Zandra Erste Nachname Pedraza Zweiter Nachname Goacutemez

      Als Angabe folgt Pedraza Goacutemez Zandra hellip

      Bsp portugiesischbrasilianisch Vorname Maria Erste Nachname Yedda Zweite Nachname Linhares

      Als Angabe folgt Linhares Maria Yedda hellip

      Wichtig Es ist auf die Nationalitaumlt des Autors zu achten Es kann vorkommen daszlig Spanier in portugiesischer Sprache publizieren und schreiben und PortugiesenBrasilianer in spanisch

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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      Osteuropaumlische Geschichte

      Die Aufnahme von Titeln in kyrillischer Schrift (russischsprachig ukrainisch serbisch bul-garisch usw) folgt grundsaumltzlich der wissenschaftlichen Transkription Die Standards dazu finden sich unter folgenden Adressen

      ISO International Organization for Standardization httpwwwisoch ISO 9 (1995)

      DIN Deutsches Institut fuumlr Normung httpwwwdinde amp Deutsche Bibliothek httpwwwddbdeindex_txthtm DIN 1460 (1982)

      GOST Gosstandart Rossii httpwwwgostru ST SEV 1362 (1978)

      BSI British Standards Institution httpwwwbsi-globalcom amp Chemical Abstracts Service httpwwwcasorg BS 2979 (1958)

      ALA American Library Association httpwwwalaorg amp Library of Congress httpwwwlocgov CS no 119 (1976)

      Duden Dudenverlag httpwwwdudende Duden Bd 1 (1991) In der Literatur findet man haumlufig unterschiedliche Schreibweisen russischer usw Namen (zB Trotzki Trotsky Trockij oder Chruschtschow Chruščev Krushchev) die das Nach-schlagen in Lexika und Handbuumlchern erschweren Daher muszlig man sich uumlber die abweichen-den Umschriftsysteme informieren

      Haumlufige Abkuumlrzungen (lat amp dt) deutsch lateinisch steht fuumlr ders id (idem) derselbe dies (eadem) dieselbe diess (idd) dieselben dh ie das heiszligt ebd ib ibd ibid ebenda f s seq folgende (eine Seite) ff ss seqq folgende (= 2 Seiten sonst Seitenzahlen angeben) Hg Hrsg ed Herausgeberin Hg Hrgg edd Herausgeberinnen hg hrsg ed herausgegeben oJ sa ohne Jahr oO sl ohne Ort S p pag Seite ua et al und andere usw etc und so weiter vgl cf vergleiche ND Neudruck Nicht zu verwenden (da undeutlich) ist aaO opcitlc am angegebenen Ort

      3 Bibliotheken in Bremen

      Geschichte ist ein Lesestudium Bibliotheken sind (neben Archiven) fuumlr die Historiker das was Laboratorien fuumlr die Naturwissenschaftler bedeuten ndash ihr wichtigster absolut unverzicht-barer Arbeitsplatz Es geht dabei nicht allein um die Beschaffung von Informationen sondern um ein Kernelement von Geschichte als Wissenschaft Schlieszliglich muszlig jede neue wissen-schaftliche Arbeit auf dem vorhandenen Forschungsstand aufbauen ihn rezipieren und wenn moumlglich voranbringen

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 30

      SuUB Die wichtigste Bibliothek in Bremen ist die Staats- und Universitaumltsbibliothek (SuUB) Bibliothekstraszlige 28359 Bremen Tel (0421) 218-2615 e-mail suubsuubuni-bremende Internet httpwwwsuubuni-bremende (mit OPAC) Oumlffnungszeiten (im Semester) Mo-Fr 900 ndash 2200 Sa 1000 ndash 1800 (eingeschraumlnkte Oumlffnungszeiten waumlhrend der vorlesungsfreien Zeit) Die SuUB verfuumlgt uumlber einen groszligen Bestand an Fachzeitschriften uumlber eine umfangreiche Handschriften- und Kartensammlung sowie uumlber einige Sondersammlungen die auf der Ho-mepage beschrieben sind Die Fachliteratur zur Geschichtswissenschaft ist naturgemaumlszlig nicht vollstaumlndig vorhanden doch finden Sie idR zu jedem Thema die wichtigsten und grundle-genden Titel Um die Bestaumlnde der SuUB voll auszuschoumlpfen (sie verfuumlgt immerhin uumlber gut 37 Millionen Titel) muumlssen Sie folgendes beachten minus Der OPAC (Online-Katalog) enthaumllt bei weitem nicht alle Titel vor allem KEINE unselb-

      staumlndigen Schriften (Aufsaumltze Rezensionen etc) zudem enthaumllt er verlaumlszliglich nur den Be-stand ab 1992

      minus Die E-LIB verzeichnet den Bestand seit 1965 Zusaumltzlich sind in der E-LIB die elektroni-schen Medien (e-Journals Datenbanken e-Books Internetquellen etc) nachgewiesen be-sonders fuumlr die Suche nach Zeitschriftentiteln sollten Sie immer die E-LIB benutzen

      minus Fuumlr den Bestand vor 1965 ist noch immer der alte Zettelkatalog unerlaumlszliglich der noch viele Monographien Sammelbaumlnde und vor allem Quelleneditionen enthaumllt Er befindet sich in Ebene 1 der SuUB

      Die Fachsystematiken Geschichte der SuUB Bremen

      Gliederung Die Systematik der SuUB Bremen ist nach Epochen und einzelnen Gebieten der Geschichts-wissenschaften gegliedert HIL Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaften Epochenuumlbergreifende Gesamtdarstellungen Alte Geschichte und Geschichte des Mittelalters

      HIS Geschichte der Fruumlhen Neuzeit und Neueren Geschichte (1500 bis 1914)

      HIT Neueste Geschichte Zeitgeschichte (1914 bis heute) Diese nach Epochen gegliederte Aufteilung hat neben einer Reihe von Vorteilen auch einige Tuumlcken die es zu beachten gilt Ein Beispiel Sie suchen Literatur zur Franzoumlsischen Revolution Ausgehend von der Epo-cheneinteilung schauen Sie zunaumlchst in der Fachsystematik bdquohisldquo unter Franzoumlsischer Ge-schichte des 18 Jahrhunderts nach Bei den Systemstellen his 488 bis his 5068 finden Sie zahlreiche Titel zum Thema Sollten Sie jetzt Ihre Suche beenden so waumlre Ihnen aber zB folgendes wichtiges Standardwerk zur franzoumlsischen Geschichte entgangen

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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      Tulard Jean Frankreich im Zeitalter der Revolutionen 1789-1851 Stuttgart 1989 (a hil 304 ea892-4) Das Buch ist Teil 4 der von Jean Favier herausgegebenen sechsbaumlndigen Geschichte Frank-reichs Da in diesem Gesamtwerk die Geschichte Frankreichs von den Anfaumlngen bis zur Ge-genwart behandelt wird ist der Titel unter bdquohilldquo (epochenuumlbergreifende Gesamtdarstellungen) aufgestellt Uumlberlegen Sie also vor Ihrer Recherche wo sich die fuumlr Ihr Thema relevante Lite-ratur innerhalb der SuUB befinden koumlnnte Dies gilt nicht nur fuumlr die Frage ob Literatur bei bdquohisldquo oder bdquohilldquo steht sondern kann auch mehrere andere Faumlcher umfassen Ein Beispiel Sie suchen Literatur zum roumlmischen Kaiser Marc Aurel Im Fach Alte Geschich-te finden Sie unter der Systemstelle bdquohil 525 marldquo 14 Treffer Marc Aurel ist aber ua dadurch bekannt geworden daszlig er neben seinen politischen Aumlmtern als Philosoph taumltig war Literatur uumlber den Philosophen Marc Aurel finden Sie in der Fachsystematik Philosophie unter der Sys-temstelle bdquophi 141ldquo (9 Titel) Wollen Sie Originaltexte Marc Aurels als Quellen heranziehen oder sich uumlber sein schriftstellerisches Werk informieren so muumlssen Sie bei der Klassischen Philologie (kla 396 mau) schauen und finden dort weitere 7 Titel Bei der Systematik Archaumlo-logie bdquoarc 4163 marldquo finden Sie daruumlber hinaus noch 3 weitere Titel die sich mit der antiken Darstellung des Kaisers in Reiterstandbildern u auml befassen Rein physisch finden sie also an vier verschiedenen Regalstandorten Literatur uumlber Marc Aurel Hinzu kommen elektronische Dokumente Filme Internetquellen etc die natuumlrlich nicht an den Regalstandorten vorhan-den sondern nur mittels einer Recherche in der E-LIB zu finden sind Aus dem Gesagten folgt daszlig Ihre erste Prioritaumlt bei der Suche nach Literatur immer der elek-tronische Katalog bzw die E-LIB sein sollte Nur hier finden Sie saumlmtliche vorhandene Me-dien der Bibliothek (Buumlcher elektronische Dokumente CD-ROMs etc) zu einem Thema Hinzu kommt der Umstand daszlig nur im Katalog die Medien sichtbar sind die zur Zeit Ihrer Recherche gerade ausgeliehen sind Die Fachsystematik Geschichte der SuUB ist online einsehbar

      Bibliothekskataloge (OPAC) httpwwwddbde Die Deutsche Bibliothek httpwwwubkauni-karlsruhedekvkhtml Karlsruher Virtueller Katalog (KVK) (Meta-OPAC

      deutsche und internationale Bibliotheken) httpwwwifz-muenchende Bibliothek des Instituts fuumlr Zeitgeschichte (umfangrei-

      che Bestaumlnde nur fuumlr das 20 Jahrhundert) httpwwwzvabde Zentrales Verzeichnis Antiquarischer Buumlcher (ZVAB) httpwwwlocgov Library of Congress httpwwwfz-juelichdezbtextpublikationberichtebibliothek_8pdf

      Verzeichnis von Bibliotheken Spezialsammlungen Archiven uvm

      Es gibt in Bremen noch einige weitere Bibliotheken die interessante Bestaumlnde aufbewahren die im Laufe des Studiums wichtig werden koumlnnten Bisweilen ist ein Besuch in der Stadtbibliothek Bremen lohnend (Forum Am Wall 201 28195 Bremen) Die Bibliothek des Staatsarchivs Bremen (Am Staatsarchiv 1 28203 Bremen Tel 0421 361-6221) unterhaumllt eine wichtige und sehr umfangreiche Sammlung zur Bremischen und regionalen Geschichte fuumlr alle Epochen Eine detaillierte Auflistung aller 124 Bibliotheken die es in Bremen gibt finden Sie in Deutscher Bibliotheksverband Landesverband Bremen eV (Hg) Bibliotheken in Bremen und Bre-

      merhaven Bremen 42001

      Bibliotheksfuumlhrer fuumlr Bremen und Bremerhaven wwwdbv-bremendehtmlbibfustarthtml

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 32

      Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa

      Seit ihrer Gruumlndung im Jahr 1982 hat die Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa einen Bestand von ca 33000 Baumlnden an geistes- und sozialwissenschaftlicher Literatur aus und uuml-ber Ost- und Ostmitteleuropa angeschafft Der Schwerpunkt liegt auf dem Zeitraum nach dem Zweiten Weltkrieg Hauptsammelgebiete sind Zeitgeschichte Politik Soziologie Ideenge-schichte des 20 Jahrhunderts Kunst- und Kulturgeschichte sowie Belletristik des heutigen Ruszligland und anderer Nachfolgestaaten der UdSSR Polens und der Tschechischen und Slo-wakischen Republiken Die uumlbrigen Laumlnder Ost- und Ostmitteleuropas sind mit kleineren Ab-teilungen vertreten die einen Uumlberblick uumlber deren Entwicklung ermoumlglichen Bis Anfang 1997 wurden die Bestaumlnde der Bibliothek durch einen traditionellen Zettelkatalog erschlossen Seither erfolgt die Katalogisierung uumlber ein elektronisches Bibliothekssystem Oumlffnungszeiten Montag bis Donnerstag 900 bis 1700 Uhr Freitag 900 bis 1600 Uhr Auskunft und Verlaumlngerung Tel 0421 218-2066 -7467 -7575 (telephonische Verlaumlngerung)

      Bibliothek des DSM (Deutsches Schiffahrtsmuseum) Bremerhaven

      Die Bibliothek des Deutschen Schiffahrtsmuseums haumllt fuumlr Wissenschaft und Forschung aber auch fuumlr die allgemeine Oumlffentlichkeit Literatur und andere Informationsmedien zur deut-schen Schiffahrtsgeschichte in ihren internationalen Verflechtungen bereit Der Bestand um-faszligt derzeit ca 80000 Titel Rund 370 Zeitschriften und Periodika werden laufend gehalten und auf wichtige Aufsaumltze hin ausgewertet Die Online-Kataloge weisen den Bibliotheks-Bestand zu 100 nach Die Nutzung der Bibliothek im Lesesaal ist kostenlos (Praumlsenzbibliothek) Bis auf besonders schuumltzenswerte oder vor 1800 erschienene Literatur ist auch zu den uumlblichen Bedingungen eine Fernleihe moumlglich Den Bibliotheksbesuchern stehen an technischen Hilfsmitteln neben verschiedenen Scan- und Kopiergeraumlten Lesegeraumlte fuumlr Mikrofilm und -fiches sowie in begrenztem Umfang Computer-arbeitsplaumltze und Internetzugaumlnge zur Verfuumlgung Der hauseigene Photoservice fertigt auch kostenguumlnstig Repros an Oumlffnungszeiten der Bibliothek Dienstag bis Donnerstag 1000 bis 1600 Uhr Freitag 1000 bis 1400 Uhr Kontakt Deutsches Schiffahrtsmuseum - Bibliothek - Hans-Scharoun-Platz 1 D-27568 Bremerhaven Tel +49-471-48 207 2244 FAX +49-471-48 207 55 E-Mail bibliothekdsmde wwwdsmde2bibkhtm

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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      4 Fachzeitschriften

      Fachzeitschriften sind das wichtigste Medium der wissenschaftlichen Diskussion aller Epo-chen Aufgrund ihres periodischen Erscheinens sind sie meist aktueller als Monographien und koumlnnen daher besonders sensibel auf neue Trends in der Forschung eingehen Da die groszligen historiographischen Debatten vor allem in den Fachzeitschriften ausgetragen werden kann man sich schnell ein differenziertes Bild von der Entwicklung der Disziplin und der aktuellen Interessenlage verschaffen sowie Anregungen fuumlr eigene Fragestellungen finden Daruumlber hinaus koumlnnen Fachzeitschriften Anregungen zur Schwerpunktbildung im eigenen Studium liefern Es gibt verschiedene Formen von Zeitschriftenbeitraumlgen Die gebraumluchlichste ist der Aufsatz Er behandelt ein Spezialproblem oder einzelne Aspekte eines groumlszligeren Themenkomplexes Die Miszellen die meist Ertraumlge aus groumlszligeren laufenden Forschungsarbeiten vorab veroumlffent-lichen sind in Umfang und Themenstellung begrenzter Dokumentationen machen der For-schung wichtige Quellen zugaumlnglich und sind daher fuumlr die weitere Entwicklung der Historio-graphie entscheidend Literaturberichte referieren den aktuellen Forschungsstand zu einzel-nen Sachfragen sie geben Auskunft uumlber Forschungskontroversen und spiegeln aktuelle Trends in der Entwicklung der Forschung wider Zudem ordnen sie einzelne Neuerscheinun-gen in die Wissenschaftslandschaft ein was deren Beurteilung erleichtert Rezensionen be-richten bewertend uumlber einzelne wissenschaftliche Neuerscheinungen Manche Zeitschriften enthalten daruumlber hinaus eine Rubrik Nachrichten in der uumlber Tagungen Ehrungen neue Forschungsprojekte und anderes mehr informiert wird Viele der im folgenden genannten Zeitschriften bezieht die SuUB sowohl in der Printversion als auch als e-Journal Suchen sie Zeitschriftentitel im Katalog der SuUB deshalb grundsaumltz-lich nur uumlber die E-LIB Nur dort sind alle Zeitschriften (Print + online) verzeichnet JSTOR ndash Journal Storage The Scholarly Journal Archive (httpwwwjstororg) ist ein elektroni-

      sches Zeitschriftenarchiv aus den USA Es bietet einen Volltextzugriff auf digitalisierte Zeitschrif-ten aus dem angloamerikanischen Raum die meist ab der ersten Ausgabe (teilweise ab 1800) an-geboten werden Nicht zugaumlnglich sind die drei bis fuumlnf letzten Jahrgaumlnge der Zeitschriften Die SuUB hat die Zugriffsrechte auf die Titel der Arts amp Sciences I + II Collection (insgesamt 242 Ti-tel) erworben darunter zahlreiche grundlegende Zeitschriften aus dem Bereich der Geschichtswis-senschaft (nur aus dem Campus-Netz)

      MUSE Das Projekt MUSE (httpmusejhuedu) wurde 1993 durch die Johns Hopkins University Press (JHU Press) in Zusammenarbeit mit der Milton S Eisenhower Library gestartet Der Zweck war die Zeitschriften der JHU Press elektronisch anzubieten Mittlerweile sind weitere 29 Non-Profit-Verlage hinzugekommen so daszlig MUSE heute rund 270 englischsprachige Zeitschriften aus dem geistes- und sozialwissenschaftlichen Bereich im Volltext anbietet Die einzelnen Zeitschriften koumlnnen uumlber die E-LIB der SuUB aufgerufen werden (nur aus dem Campus-Netz)

      Wichtige epochenuumlbergreifende Fachzeitschriften American Historical Review (AHR) Das Organ des amerikanischen Historikerverbandes erscheint

      seit 189596 und enthaumllt einen breiten Rezensionsteil Annales Eacuteconomies Socieacuteteacutes Civilisations Die methodisch einfluszligreichste Zeitschrift des 20 Jahr-

      hunderts erscheint seit 1929 Archiv fuumlr Kulturgeschichte (AfK) erscheint seit 1903 Central European History (CEH) erscheint seit 1968 Schwerpunkt Forschungsprobleme des

      deutschsprachigen Mitteleuropa

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 34

      Comparativ Zeitschrift fuumlr Globalgeschichte und vergleichende Gesellschaftsforschung Leipzi-ger Beitraumlge zur Universalgeschichte und vergleichenden Geschichtsforschung erscheint seit 1991

      Comparative Studies in Society and History (CSSH) erscheint seit 195859 English Historical Review (EHR) begruumlndet 1886 Francia Forschungen zur westeuropaumlischen Geschichte hg v Deutschen Historischen Institut

      Paris erscheint seit 1973 Geschichte in Wissenschaft und Unterricht (GWU) Das Verbandsorgan der Geschichtslehrer

      Deutschlands erscheint seit 1950 monatlich jedes Heft hat einen Themenschwerpunkt enthaumllt Sammelrezensionen

      Geschichte und Gesellschaft (GG) erscheint seit 1975 die Einzelbaumlnde sind jeweils einem Rahmen-thema zugeordnet Schwerpunkt Sozial- und Gesellschaftsgeschichte der Neuzeit

      Historische Anthropologie Kultur ndash Gesellschaft ndash Alltag erscheint seit 1993 Schwerpunkt Kul-tur- Alltags- Mentalitaumlts- und Mikrogeschichte

      Historisches Jahrbuch (HJb) hg v der Goumlrres-Gesellschaft erscheint seit 1880 bis 2000 umfang-reicher Rezensionsteil

      Das Historisch-Politische Buch (HPB) erscheint seit 1953 und enthaumllt vor allem Rezensionen die nach Epochen und Themen geordnet sind

      Historische Zeitschrift (HZ) erscheint seit 1859 Schwerpunkt deutsche Geschichte aller Epochen enthaumllt einen breiten Rezensionsteil

      Jahrbuch fuumlr Europaumlische Geschichte hg v Institut fuumlr Europaumlische Geschichte Mainz erscheint seit 2000

      Jahrbuch fuumlr europaumlische Uumlberseegeschichte hg im Auftrag der Forschungsstiftung fuumlr verglei-chende europaumlische Uumlberseegeschichte

      Journal of Modern History erscheint seit 1929 Journal of Social History Journal of Womenrsquos History erscheint seit 1989 LrsquoHomme Zeitschrift fuumlr Feministische Geschichtswissenschaft erscheint seit 1990 in jaumlhrlich 2

      thematisch orientierten Heften Schwerpunkt Geschlechtergeschichte Past amp Present A Journal of Historical Studies erscheint seit 1952 Schwerpunkt Europaumlische

      Geschichte Revue Historique (RH) Schwerpunkt franzoumlsische Geschichte Saeculum erscheint seit 1950 Jahrbuch fuumlr Universalgeschichte sehepunkte Rezensionsjournal fuumlr die Geschichtswissenschaft erscheint seit 2001 monatlich um-

      faszligt alle Epochen sowie die Kunstgeschichte (httpwwwsehepunktehistoricumnet) Vierteljahrschrift fuumlr Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (VSWG) erscheint seit 1903 Schwer-

      punkt Wirtschafts- und Sozialgeschichte mit Rezensionen und Nachrichten aus der Wissenschaft WerkstattGeschichte hg v Verein fuumlr kritische Geschichtsschreibung erscheint seit 1992 Zeitschrift fuumlr Geschichtswissenschaft (ZfG) gegruumlndet 1953 bis 1989 wichtiges Organ der DDR-

      Geschichtswissenschaft Zeitschrift fuumlr Kirchengeschichte (ZKG) erscheint seit 1877 ausgezeichneter Rezensionsteil

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

      35

      Fachspezifische Zeitschriften

      Ur- und Fruumlhgeschichte Archaumlologie in Deutschland (AiD) populaumlrwissenschaftliche Zeitschrift Stuttgart 1984ff

      Archaumlologisches Korrespondenzblatt archaumlologische Fachzeitschrift Mainz 1971ff

      Berichte der Roumlmisch-Germanischen Kommission Frankfurt am Main 1904ff

      Die Kunde Zeitschrift fuumlr niedersaumlchsische Archaumlologie Hannover 1933ff

      Knasterkopf Fachzeitschrift fuumlr Tabakpfeifen und historischen Tabakgenuss Langenweiszligbach 1989ff

      Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft fuumlr Archaumlologie des Mittelalters und der Neuzeit Pa-derborn 1991ff (abrufbar unter httpwwwdgamndenr=1amplang=de)

      Zeitschrift fuumlr Archaumlologie des Mittelalters Bonn 1973ff

      Alte Geschichte Chiron Mitteilungen der Kommission fuumlr Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Ar-

      chaumlologischen Instituts Muumlnchen 1971ff

      Classical Quarterly (ClQ) Bd 1-44 1907-1950 Oxford 1907ff Neue Folge Bd 1-49 1951-1999 Oxford 2000ff

      Historia Zeitschrift fuumlr Alte Geschichte Stuttgart 1950ff

      Klio Beitraumlge zur Alten Geschichte Bd 1-18 1901-1923 Berlin 1901ff Neue Folge Bd 1-18 1925-1944 Berlin 1959ff

      Mittelalter Deutsches Archiv (DA) die Zeitschrift der MGH Deutsches Archiv fuumlr Geschichte des Mittelalters (DA) Bde 1-7 1937-1944 nun Deutsches Archiv fuumlr Erforschung des Mittelalters (DA) Bd 8ff 1951ff Fruumlhmittelalterliche Studien (FMSt) 1967ff Early Medieval Europe (EME) 1992ff Speculum Journal of Mediaeval Studies 1926ff Zeitschrift fuumlr Historische Forschung (ZHF) Vierteljahresschrift zur Erforschung des Spaumltmittelal-

      ters und der fruumlhen Neuzeit erschient seit 1974

      Fruumlhe Neuzeit Das achtzehnte Jahrhundert Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft fuumlr die Erforschung des Acht-

      zehnten Jahrhunderts Wolfenbuumlttel 1977ff Archiv fuumlr Reformationsgeschichte Internationale Zeitschrift zur Erforschung der Reformation und

      ihrer Auswirkungen Guumltersloh 1903ff (Beiheft Literaturbericht 1972ff) Fruumlhneuzeit-Info Wien ua 1990ff The Sixteenth Century Journal Kirksville 1972ff (httpwwwjstororgjournals03610160html)

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 36

      Neuere und Neueste Geschichte Archiv fuumlr Sozialgeschichte (AfS) hg v der Friedrich-Ebert-Stiftung 1961ff jeweils unter einem

      Rahmenthema Umfangreicher Rezensionsteil (zugaumlnglich unter httpwwwfesdeafs-online) und wichtige Sammelrezensionen

      Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ) Beilage zur Zeitschrift bdquoDas Parlamentldquo erscheint monat-lich mit jeweils einem Rahmenthema Kostenfrei bei der Bundeszentrale fuumlr politische Bildung er-haumlltlich

      German History The Journal of the German History Society 1984ff Schwerpunkt Neuere und Neueste Geschichte

      Journal of Contemporary History (JCH) 1966ff Schwerpunkt Europaumlische Zeitgeschichte enthaumllt Sammelrezensionen

      Neue Politische Literatur Berichte uumlber das internationale Schrifttum (NPL) enthaumllt Rezensio-nen Literaturberichte und Sammelbesprechungen Schwerpunkt Neuere und Neueste Geschichte erscheint seit 1956

      Vierteljahrshefte fuumlr Zeitgeschichte (VfZ) Organ des Instituts fuumlr Zeitgeschichte auflagenstaumlrkste deutschsprachige Fachzeitschrift erscheint seit 1953

      Lateinamerikanische Geschichte The Hispanic American Historical Review (HAHR) Durham 1918ff The Americas A Quarterly Review of Inter-American Cultural History (TAm) Washington 1944ff Revista de Indias (RI) Madrid 1940ff Jahrbuch fuumlr Geschichte Lateinamerikas (JbLA) Koumlln 1964ff (bis 1997 unter dem Titel Jahrbuch

      fuumlr Geschichte von Staat Wirtschaft und Gesellschaft Lateinamerikas) Journal of Latin American Studies (JLAS) New York 1969ff Latin American Research Review (LARR) Pittsburgh 1965ff Historia Mexicana (HMex) Meacutexico 195152ff Colonial Latin American Historical Review (CLAHR) Albuquerque 1992ff Anuario de Estudios Americanos (AEA) Madrid 1944ff Bulletin of Latin American Research (BLAR) Oxford 199192ff

      Osteuropa Ab imperio Teorija i istorija nacionalrsquonostej i nacionalizma v postsovetskom prostranstve Kazan

      2000ff Nationalitaumlten- und Empireforschung Cahiers du Monde Russe Russie ndash Empire russe ndash Union sovieacutetique ndash Eacutetats indeacutependants

      (httpmonderusserevuesorgindexhtml) Schwerpunkt politische Sozial- Wirtschafts- und Kul-turgeschichte des sowjetischen Raums ab 1917

      Europe-Asian Studies (fruumlher bdquoSoviet Studiesldquo) Schwerpunkt Geschichte der Sowjetunion und ihrer Nachfolgestaaten Die wichtigste wissenschaftliche Zeitschrift fuumlr diesen Raum und diese Epoche

      Forum fuumlr osteuropaumlische Ideen- und Zeitgeschichte hg v Zentralinstitut fuumlr Mittel- und Osteuro-pastudien an der KU Eichstaumltt-Ingolstadt 1997ff Schwerpunkt mittel- und osteuropaumlische Zeitge-schichte (httpwww1ku-eichstaettdeZIMOSforumindexhtm)

      Jahrbuumlcher fuumlr die Geschichte Osteuropas Neue Folge 1953ff Schwerpunkt osteuropaumlische Ge-schichte in ihrer ganzen Breite Standardzeitschrift der deutschsprachigen Forschung (httpwwwlrz-muenchende~jbfgoe)

      Kritika Explorations in Russian and Eurasian History 2000ff

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

      37

      Osteuropa Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft fuumlr Osteuropakunde Schwerpunkt laufende Ent-wicklungen in Ost- und Ostmitteleuropa (httposteuropadgo-onlineorg)

      Otečestvennaja istorija (fruumlher Istorija SSSR) hg v Institut Rossijskoj istorija RAN 1957ff Russian history ndash Histoire russe Schwerpunkt Geschichte und Kultur Ruszliglands der Ukraine

      Zentralsiens und der Ostseeregion von der Fruumlhzeit bis zur Gegenwart Russian Review 1941ff Schwerpunkt Entwicklungen im Raum des fruumlheren russischen Reiches

      und der Sowjetunion bzw ihren Nachfolgestaaten Slavic Review hg v The American Association for the Advancement of Slavic Studies Schwer-

      punkt Fragen der russischen eurasischen und osteuropaumlischen Entwicklung in Geschichte und Ge-genwart (httpwwweconuiucedu~slavrevframeshtml)

      Voprosy istorii 1926ff (seit 1945 unter diesem Namen) aumllteste sowjetische Zeitschrift fuumlr Ge-schichtswissenschaften

      Schiffahrtsgeschichte Deutsches Schiffahrtsarchiv (DSA) Hamburg 1975ff

      International Journal of Maritime History (IJMH) St JohnrsquosNF 1989ff

      Marine Mirror (MM) Cambridge 1911ff

      Northern Marine St JohnrsquosNF 1991

      Tijdschrift voor zeegeschiedenis uitg Door de Nederlandse Vereniging voor Zeegeschiedenis Vree-land 1982ff

      The great circle Journal of the Australian Association for Maritime History Toronto 1979ff

      Fachdidaktik Geschichte in Wissenschaft und Unterricht (GWU) Zeitschrift des Verbandes der Geschichtslehrer

      Stuttgart Seelze 1950ff Geschichte lernen Geschichtsunterricht heute Seelze 1988ff Geschichte Politik und ihre Didaktik Zeitschrift fuumlr historisch-politische Bildung Beitraumlge und

      Nachrichten fuumlr die Unterrichtspraxis Zeitschrift zahlreicher Landesverbaumlnde im Verband der Ge-schichtslehrer Deutschlands Paderborn Muumlnster 1973ff

      5 Internet-Ressourcen fuumlr Historiker Das groszlige Informationsangebot des World Wide Web (www) muszlig auch der Historiker in zu-nehmendem Maszlige nutzen Allerdings sind gleichzeitig auf Grund der Unzuverlaumlssigkeit und extremen Kurzlebigkeit der Informationen die Einschraumlnkungen besonders groszlig Allgemeine Kriterien fuumlr serioumlse Internet-Seiten sind minus daszlig sie bereits seit laumlngerer Zeit etabliert sind (Dauerhaftigkeit ist im Internet fraglos ein

      Kennzeichen von Qualitaumlt) minus daszlig sie von der oumlffentlichen Hand gefoumlrdert werden (die Vergabe von oumlffentlichen Mitteln

      ist in der Regel an Qualitaumltsstandards gebunden die uumlberpruumlft werden) minus daszlig sie kostenlos zugaumlnglich sind (Vorsicht vor kommerziellen Angeboten und privaten

      bdquoUumlberzeugungstaumlternldquo) Stichwort bdquoOpen Accessldquo5 minus und daszlig ihr Inhalt regelmaumlszligig gepflegt und aktualisiert wird

      5 Eine ganze Reihe von wissenschaftlichen Institutionen hat sich bislang bereits sehr deutlich fuumlr eine Verfuumlg-

      barmachung von wissenschaftlichem Wissen im Internet ausgesprochen Die bdquoBerliner Erklaumlrungldquo (httpwwwzimmpgdeopenaccess-berlinberlindeclarationhtml) schlieszligt erstmals auch dezidiert das kultu-relle Erbe mit ein

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 38

      Wenn Sie diese Maximen beachten kann Ihnen das Internet in zweifacher Hinsicht hilfreich sein Erstens koumlnnen Sie schnell aktuelle Informationen uumlber Ihr Studienfach und Ihre Univer-sitaumlt erhalten Zweitens laumlszligt sich das Internet auch als fachspezifische Informationsquelle nut-zen

      Literatur zur Einfuumlhrung Biste Baumlrbel Hohls Ruumldiger (Hg) Fachinformation und EDV-Arbeitstechniken fuumlr Historiker Ein-

      fuumlhrung und Arbeitsbuch Koumlln 2000 wieder in httpwwwgeschichtehu-berlindeEDV-Buch Kap 1 EDV und Geschichtswissenschaften httpwwwgeschichtehu-berlindeEDV-Buchkapitel2_linkshtml (Stand 30092005)

      Freytag Nils Piereth Wolfgang Kursbuch Geschichte Paderborn ua 2004

      Jenks Stuart Tiedemann Paul Internet fuumlr Historiker Eine praxisorientierte Einfuumlhrung Darmstadt 22000

      Suppanz Frank Geisteswissenschaften studieren mit dem Computer Eine praxisorientierte Einfuumlh-rung Stuttgart 2003

      WWW-Suchinstrumente fuumlr Geschichte

      Einige Universitaumlten haben damit begonnen Einfuumlhrungen in das Geschichtsstudium ins Netz zu stellen (s Epochen) Daruumlber hinaus haumllt das Internet auch Ressourcen bereit die fuumlr die inhaltliche Beschaumlftigung mit Geschichte nuumltzlich sein koumlnnen Die folgende Liste mit serioumlsen Internet-Angeboten ist zwar unvollstaumlndig bietet aber Gelegenheit zum ersten Einstieg Von dort finden Sie zahlrei-che Links zu weiteren relevanten Seiten httpwwwhsozkultgeschichtehu-berlindeindexasp Humanities-Net Sozial- und Kulturgeschichte (kurz

      H-Soz-u-Kult) ist die fuumlhrende deutsche Internetseite fuumlr Historiker und eine zentrale Plattform der wissen-schaftlichen Kommunikation Hier finden Sie aktuelle Rezensionen Tagungsberichte aber auch Stellenaus-schreibungen Das Abonnement ist kostenlos

      httpwwwnfhdatadepremiumindexshtml Ein wichtiges Hilfsmittel ist der Nachrichtendienst fuumlr Historiker (NfH) der bereits 1995 gegruumlndet wurde Er enthaumllt neben Diskussionsforen und umfangreichen Linksammlungen auch eine aktuelle Presseschau die einschlaumlgige Artikel aus deutschen englischen und franzoumlsischen Zeitungen umfaszligt

      httpwwwclio-onlinede Clio-online Dieses Portal versucht die geschichtswis-senschaftlichen Internet-Ressourcen zusammenzufuumlh-ren

      httpwwwhistoricumnetindexphp Historicumnet ist ein Netzwerk das verschiedene ge-schichtswissenschaftliche Internet-Ressourcen buumlndelt

      httpwwwphiluni-erlangende~p1geshomehtml und httpwwwerlangerhistorikerseitede

      Die Erlanger Historikerseite ist eine sehr gute Adresse vor allem wenn man auf der Suche nach weiteren Links ist Hier findet sich ua eine groszlige (und kom-mentierte) Auswahl an einschlaumlgigen Internet-Angeboten

      httpwwwhdgdeFinaldeuwww_hdg_dehtm Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland Bonn

      httpwwwdhmde Deutsches Historisches Museum httpmdz2bib-bvbdehist InformationsWeiser GeschichteHistory Guide weist

      geschichtswissenschaftlich relevante Internetquellen nach und ist das deutschsprachige Portal des Netz-werks Subject Gateways Geschichte

      wwwhistoryguidede History GuideInformationsWeiser Geschichte

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

      39

      httpvlibiueithistoryindexhtml World Wide Web Virtual Library History Central Catalogue

      httpwwwjstororg

      Journal Storage The Scholarly Journal Archive

      Ur- und Fruumlhgeschichte httpwwwdgamnde Deutsche Gesellschaft fuumlr Archaumlologie des Mittelalters

      und der Neuzeit httpwwwarchaeologie-onlinede Arbeitsgruppe Archaumlologie und digitale Medien Frei-

      burg

      Alte Geschichte httpwwwgnomonku-eichstaettdeLAGproseminarindexhtml

      Online-Tutorium der KU Eichstaumltt

      httpwwwperseustuftsedu und httpperseusmpiwg-berlinmpgde

      The Perseus Digital Library (Umfassendes Such- und Hilfsmittelsystem u a fuumlr Texte der griechischen und lateinischen Antike) Tufts-University

      httpwwwbautzdebbkl Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon httpwwwheiligenlexikonde Oumlkumenisches Heiligenlexikon httpwwwstoaorgdiotima Materials fort the Study of Women and Gender in the

      Ancient World httpwwwhouseofptolemyorgindexhtml The House of Ptolemy ndash ptolemaumlisches und roumlmisches

      Aumlgypten httpwwwualbertaca~csmackayConsulsListhtml Consuls of the Roman Republic httpwwwkirkehu-berlinderessourcbuchkulthtml KIRKE Katalog der Internetressourcen fuumlr die Klassi-

      sche Philologie httpwwwstoaorg Stoaorg httpwwwtrentucaahcresourceshtmldir Resources on the Internet for Ancient History and

      Classics Hg K H Kinzl Trent-University Canada Rezensionen (Altertumswissenschaften) httpccatsasupennedu Bryn Mawr Classical Review publishes timely re-

      views of current scholarly work in the field of classical studies (including archaeology)

      httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonGnomonhtml

      Gnomon online (Rezension der CD-ROM-Version von Ulrich Schmitzer ndash httptelemachosphiluni-erlangendedatabaselibrignomon2html)

      httpwwwplekosuni-muenchendestartseitehtml Periodicum onLine zur Erforschung der KOmmunika-tionsstrukturen in der Spaumltantike

      Mittelalter wwwuni-tuebingendemittelaltertutoriumindexhtm schoumlnes Online-Tutorium wwwuni-muensterdefruehmittelalter das beste Fruumlhmittelalter im Netz httpwwwceecuni-koelnde CEEC ndash Codices Electronici Ecclesiae Coloniensis wwwgeorgetownedulabyrinth Resources for Medieval Studies wwwfordhameduhalsallsbook2html Internet medieval sourcebook full text sources httpwwwmediaevumdehaupt2html Mediaumlvistik im Internet ndash empfehlenswert

      Fruumlhe Neuzeit httpwwwuni-konstanzdeFuFPhiloGeschichteTutorium

      Die Universitaumlt Konstanz bietet ein Tutorium fuumlr die Neuere und Neueste Geschichte online an

      httpwwwphiluni-erlangende~p1gesstudiumhtml Besonders umfassend ist das Internet-Angebot der Universitaumlt Erlangen das unter anderem wertvolle Tips zur Studienorganisation enthaumllt

      httpmdzbib-bvbdedigbiblexikaadelung Johann Christoph Adelung Grammatisch-kritisches Woumlrterbuch der Hochdeutschen Mundart

      httpmdz1bib-bvbde~ndbadb_indexhtml Allgemeine Deutsche Biographie

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 40

      httpwwwsfnhistoricumnet Server Fruumlhe Neuzeit

      httpwwwuni-muensterdeFNZ-Online Barbara Stollberg-Rilinger (Hg) Einfuumlhrung in die Fruumlhe Neuzeit

      httpwwwfruehe-neuzeitnet Virtual library Geschichte Fruumlhe Neuzeit httpwwwzedler-lexikonde Johann Heinrich Zedler Grosses vollstaumlndiges Uni-

      versal-Lexicon Aller Wissenschafften und Kuumlnste

      Neuere und Neueste Geschichte httpwwwzeitgeschichte-onlinede httpwwwstubbildarchiv-dkguni-frankfurtde Bildarchiv der Deutschen Kolonialgesellschaft httpholocaustumdunimichedu Holocaust Survivor Oral History Archive httpfacultystaffvwcedu~dgrafholocaushtm Holocaust and Jewish Studies Site httpwwwcalvineduacademiccasgpa German Propaganda Archive httpwww17juni53de httpwwwchronik-der-wendede

      Lateinamerikanische Geschichte httplcweb2locgovhlas Handbook of Latin American Studies httpwwwh-netorg~latam H-LatAm an international forum for the scholarly

      discussion of Latin American History httplanicutexasedu Latin American Network Information Center httpwwwciberade Virtuelle Fachbibliothek Ibero-Amerika httphapiuclaedu The Hispanic American Periodicals Index (HAPI)

      Osteuropaumlische Geschichte httpwwwdgo-onlineorg DGO Deutsche Gesellschaft fuumlr Osteuropakunde eV httpartscishuedureespdocuments Documents in Russian History httpwwwribknet Umfassende bibliographische Rechercheressource httpwwwceeolcomindexaspx CEEOL ndash Central and Eastern European Online Li-

      brary httpwwwsoviethistoryorg Quellen zur sowjetischen Geschichte httpwwwsovlitcom Zusammenfassungen russisch-sowjetischer Literatur httpwwwrussianarchivescomraoaboutindexhtml Russian Archives Online httpmdzxbib-bvbdecocoon1000dokstarthtml 1000 Schluumlsseldokumente der russischen und sowjeti-

      schen Geschichte (1917-1991) httpwwwfak12uni-muenchendeforostindex2html Forschungsverbund Ost- und Suumldosteuropa (forost) httpwwwvifaostde ViFaOst ndash Virtuelle Fachbibliothek Osteuropa

      Fachdidaktik wwwburkhard-sachsede httpwwwlehrer-onlinede Lehrer-Online Unterrichten mit neuen Medien

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

      41

      IV Wissenschaftliches Arbeiten im Studium

      1 Fragestellung

      Jede wissenschaftliche Beschaumlftigung mit Geschichte muss mit einer Frage beginnen Erst die Frage bringt die Quellen zum Sprechen6 Erst die Fragestellung die das erkenntnisleitende Forschungsinteresse formuliert ermoumlglicht es aus der enormen Fuumllle des Materials diejenigen Quellen und Literaturtitel herauszufiltern die fuumlr ihre Beantwortung relevant sind Erst die Fragestellung ermoumlglicht es dem Historiker die von ihm festgestellten historischen Tatsachen in einen Sinnzusammenhang zu bringen sie zu interpretieren und Thesen zu bilden Erst die Fragestellung macht aus einer Information ein Argument das dazu dient eine These zu be-gruumlnden und zu belegen oder gegenteilige Auffassungen zu widerlegen Ohne Fragestellung wird Geschichtsschreibung zu einem bdquoHort von Anekdoten und Chronologienldquo7 und das ist nicht der Sinn von wissenschaftlicher Beschaumlftigung mit Geschichte Es reicht also nicht aus im Rahmen eines Seminars ein Thema zu uumlbernehmen Entscheidend ist vielmehr wie Sie sich einem Thema annaumlhern dh welche konkreten Fragen Sie an ein Thema herantragen Waumlhrend ein Thema verhaumlltnismaumlszligig leicht zu finden ist entsteht eine tragfaumlhige Fragestellung aus vertieftem Wissen An Hand des Themas beginnen Sie sich ein-zulesen und zu bibliographieren Je mehr Sie das Thema in den historischen Kontext und die aktuelle Forschung einordnen koumlnnen und Sie einen Uumlberblick uumlber die Quellen haben desto leichter faumlllt es Ihnen eine Fragestellung zu formulieren die Folgendes leisten soll minus die Fragestellung legt den Gegenstand der Untersuchung fest sie grenzt ihn ein denn es

      werden nur diejenigen Bereiche naumlher untersucht nach denen man zuvor gefragt hat minus jede Frage enthaumllt bereits eine implizite Vorstellung von einer moumlglichen Antwort einer

      bdquomoumlglichen Geschichteldquo minus die Fragestellung entscheidet uumlber den methodischen Zugriff auf das Thema sowie uumlber

      die Auswahl von Quellen und Literatur die zu ihrer Beantwortung erforderlich sind Man muszlig also von Anfang an uumlberlegen wie man von den Fragen zu Antworten kommen kann

      minus nicht zuletzt gibt die Fragestellung Ihrer Hausarbeit ein individuelles Profil und bewahrt Sie vor der Furcht nur das vielfach bereits Geschriebene ein weiteres Mal nachzubeten

      Historische Fragestellungen zielen vor allem auf Ursachen und Zusammenhaumlnge sie suchen Erklaumlrungen fuumlr den Ablauf historischer Prozesse Prinzipiell ist die Anzahl moumlglicher Fragen unbegrenzt Eine bdquoguteldquo dh sinnvolle Frage zeichnet sich durch folgende Charakteristika aus minus Die Frage sollte uumlber den bisherigen Wissensstand hinausfuumlhren Dies setzt voraus daszlig

      Sie Probleme und Fragen der Forschung erkennen und in Ihren Arbeiten zum Gegenstand einer argumentativen Auseinandersetzung machen Dies gilt auch schon fuumlr Proseminare

      minus Die Fragen sind an den Beduumlrfnissen und Interessen der Gegenwart ausgerichtet und be-ziehen daraus ihre Relevanz Dabei geht es nicht um die Projektion der Gegenwart auf die Vergangenheit

      Nachdem Sie das einschlaumlgige Material zu einem bestimmten Thema ausfindig gemacht ha-ben muumlssen Sie es im Hinblick auf Ihre Fragestellung auswerten bewerten und aufbereiten 6 Koselleck Reinhart Begriffsgeschichten Studien zur Semantik und Pragmatik der politischen und sozialen

      Sprache Mit zwei Beitraumlgen von Ulrike Spree und Willibald Steinmetz sowie einem Nachwort zu Einlei-tungsfragmenten Reinhart Kosellecks von Carsten Dutt Frankfurt am Main 2006 S 71

      7 Kuhn Thomas S Die Struktur der wissenschaftlichen Revolution Frankfurt am Main 1973 S 15

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 42

      Es ist dabei ein wesentlicher Unterschied ob Sie Quellen oder Literatur bearbeiten Ob es sich bei den verwendeten Texten um eine Quelle oder um Literatur handelt haumlngt allein von der Fragestellung ab und nicht vom Alter des Textes Sobald Sie sich z B mit der Geschichte der Geschichtswissenschaft beschaumlftigen werden viele der Texte die Sie in anderem Zusammen-hang als Forschung zu Rate gezogen haumltten zur Quelle

      2 Literaturarbeit

      Unter dem Begriff bdquoFachliteraturldquo versteht man die Darstellungen der bisherigen Ergebnisse der historischen Forschung und ihrer Nachbardisziplinen Das Studium der einschlaumlgigen Li-teratur gehoumlrt zum taumlglichen Geschaumlft des Historikers und ist unverzichtbar Jede neue Arbeit muszlig auf den vorhandenen Ergebnissen der Forschung aufbauen und sie kritisch befragen ndash ganz gleich ob es um die Uumlbernahme historischer Tatsachen oder um deren moumlglicherweise kontroverse Interpretation geht Erstens besteht das Ziel der Lektuumlre wissenschaftlicher Texte darin einen Uumlberblick uumlber den Forschungsstand bzw die Entwicklung der Forschung zu einem Thema zu gewinnen Einen Forschungsbericht oder auch Literaturbericht der Ihnen diese Arbeit enorm erleichtert fin-den Sie entweder in Fachzeitschriften oder in der Einleitung wissenschaftlicher Monogra-phien Jeder Band der Reihen bdquoOldenbourg Grundriszlig der Geschichteldquo (OGG) und bdquoEnzyklo-paumldie Deutscher Geschichteldquo (EDG) enthaumllt ebenfalls einen ausfuumlhrlichen problemorientierten Forschungsuumlberblick der behandelten Epoche oder eines Themas Sollte zu Ihrem Thema kein Literaturbericht vorliegen muumlssen Sie sich diesen Uumlberblick selbst erarbeiten Zweitens werten Sie die vorhandene Literatur aus um Sachinformationen uumlber Ihren Untersu-chungsgegenstand zu erhalten dabei kann es sich beispielsweise um die Datierung eines Er-eignisses eine statistische Angabe oder Informationen uumlber historische Ereignisablaumlufe han-deln Drittens schlieszliglich gewinnen Sie aus der Literatur historische Urteile Thesen und Ant-worten die andere Historiker im Hinblick auf komplexe Fragestellungen gegeben haben Die-se koumlnnen entweder in Ihre Arbeit uumlbernommen oder zum Ausgangspunkt Ihrer Fragestellung gemacht werden indem sie uumlberpruumlft modifiziert widerlegt oder bestaumltigt werden

      a) Lesen wissenschaftlicher Texte (Informationsbeschaffung)

      Das Lesen wissenschaftlicher Texte ist eine Kompetenz die mit der kontemplativen Lektuumlre von Belletristik wenig gemein hat Wissenschaftliches Lesen bedeutet nicht passive Rezeption des Geschriebenen sondern einen aktiven geistigen Vorgang bei dem der Leser in einem permanenten Dialog mit dem Verfasser steht Daher erfordert diese Form des Lesens groszlige Konzentration Ruhe und Zeit

      Relevanz klaumlren

      Wegen der groszligen Menge an Literaturtiteln die Sie zu den meisten Themen finden koumlnnen sollten Sie nicht planlos mit dem Lesen des erstbesten Buches beginnen das Ihnen in die Haumlnde faumlllt Zunaumlchst muumlssen Sie klaumlren ob ein Text fuumlr die Beantwortung Ihrer Fragestel-lung uumlberhaupt relevant ist Dazu fuumlhren Sie folgende Arbeitsschritte aus minus Titel und Untertitel des Buches geben nicht nur Auskunft uumlber das Thema sondern unter

      Umstaumlnden auch uumlber seine Kernthese minus Aus dem Titelblatt oder dem Impressum erfahren Sie wann wo und ggf in welcher Reihe

      ein Buch erschienen ist Erscheinungsjahr und Auflage signalisieren seine Aktualitaumlt Ist ein Buch in einer renommierten Reihe erschienen mag dies ein Hinweis auf seine Qualitaumlt sein

      minus Das Inhaltsverzeichnis gibt uumlber Aufbau und Inhalt des Buches Auskunft Wenn bei der Durchsicht des Inhaltsverzeichnisses noch kein direkter Bezug zu Ihrem Thema oder der

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

      43

      Fragestellung erkennbar ist heiszligt dies nicht daszlig das Buch fuumlr Sie nicht relevant ist Lesen Sie deswegen immer

      minus die Einleitung Sie erschlieszligt Ihnen die Fragestellung und das Erkenntnisinteresse des Au-tors seinen methodischen Zugriff und seine Loumlsungsstrategien Daruumlber hinaus gibt sie Ihnen wichtige Informationen uumlber den Forschungsstand

      minus Die Materialbasis koumlnnen Sie anhand des Quellen- und Literaturverzeichnisses pruumlfen minus Im Vorwort erfahren Sie um welche Art von Arbeit es sich handelt (beispielsweise eine

      Dissertation oder Habilitationsschrift) und in welchem Umfeld sie entstanden ist Auf-grund dieser Informationen laumlszligt sie sich oft in der Forschungslandschaft verorten

      minus Die Zusammenfassung bilanziert die Ergebnisse der Arbeit benennt ggf Luumlcken und regt damit zu weiterer Forschung an

      Sollte sich bei dieser Pruumlfung herausstellen daszlig ein Buch nur in Teilen fuumlr Sie relevant ist bieten Ihnen das Inhaltsverzeichnis und das oder die Register (Personen- Orts- und Sachre-gister) die Moumlglichkeit die benoumltigten Informationen bzw relevanten Textpassagen nachzu-schlagen Vor allem umfangreiche Arbeiten die Ihr Thema nur am Rande streifen werden Sie nur selektiv auswerten Allerdings kann es auch gefaumlhrlich sein Literatur gewissermaszligen als Steinbruch zu verwenden da einzelne Aussagen so aus dem Zusammenhang gerissen werden Sie sollten daher immer Einleitung und Zusammenfassung lesen um die relevanten Passagen in die Argumentation des Autors einordnen zu koumlnnen

      Kritisches Lesen heiszligt Exzerpte erstellen

      Wissenschaftliches Lesen heiszligt exzerpieren Von zentraler Bedeutung ist es sich beim Lesen stets die eigene Fragestellung vor Augen zu halten und den vorliegenden Text im Hinblick auf die eigene Fragestellung hin bdquoabzuklopfenldquo also selbst Fragen an den Text zu stellen Dabei geht es keineswegs darum den Inhalt des Textes kritiklos aufzunehmen vielmehr muumlssen Sie sich bemuumlhen den Text bewertend (also kritisch) zu lesen Achten Sie dabei auf folgende Punkte minus Bleibt der Autor des Textes bei seiner in der Einleitung formulierten Fragestellung oder

      weicht er vom Thema ab minus Ist der methodische Ansatz des Autors zur Beantwortung seiner Fragestellung geeignet minus Welche Quellen zieht der Autor zur Beantwortung seiner Frage(n) heran Hat er moumlgli-

      cherweise wichtige Quellen uumlbersehen minus Welche Thesen (Behauptungen Schluszligfolgerungen) stellt der Autor auf Und was ist an

      diesen Thesen neu wo reichen sie uumlber den bisherigen Forschungsstand hinaus minus Uumlberzeugen die Argumente die er fuumlr seine Thesen anfuumlhrt Lassen sich Gegenargumente

      ins Feld fuumlhren minus Gibt es Luumlcken oder Schwachstellen in der Argumentationskette des Autors minus Wie ordnet der Autor seine Ergebnisse in groumlszligere Zusammenhaumlnge ein minus Was sagt der Text im Hinblick auf Ihre eigene Fragestellung Anfangs wird es Ihnen wahrscheinlich schwerfallen alle Teile dieses Fragerasters an einen Text heranzutragen Doch je mehr Sie lesen desto leichter faumlllt es Ihnen

      b) Aufbereitung des Gelesenen (Informationsverwaltung)

      Exzerpieren

      Das Lesen eines Textes allein genuumlgt allerdings nicht Wissenschaftliches Lesen ist untrenn-bar mit Schreiben verbunden Wenn Sie eigene Buumlcher oder Textkopien lesen koumlnnen Sie bereits beim ersten Lesen wichtige Passagen unterstreichen und Randbemerkungen hinzufuuml-gen das erleichtert Ihnen spaumlter die Orientierung enthebt Sie jedoch nicht der Muumlhe schrift-

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 44

      liche Textauszuumlge (Exzerpte) anzufertigen Arbeiten Sie in Buumlchern immer nur mit Bleistift alles andere ist Barbarei In Buumlchern aus oumlffentlichem Besitz verbietet sich jede Markierung Ein Exzerpt faszligt den Inhalt eines Textes in Stichworten oder fortlaufend jedenfalls immer knapp zusammen Lange Literaturauszuumlge sind in der Regel kein Exzerpt sondern ver-schwendete Zeit Sie muumlssen versuchen die (unter Ihrer Fragestellung) wichtigen Aussagen moumlglichst in eigenen Worten wiederzugeben ndash gelingt Ihnen dies ist das ein sicheres Indiz dafuumlr daszlig Sie den Text verstanden haben Befolgen Sie unbedingt die Grundregeln des Exzerpierens minus Ein Exzerpt beginnt mit einer vollstaumlndigen bibliographischen Angabe des exzerpierten

      Textes Lose Exzerpte die Sie nicht zuordnen koumlnnen sind wertlos minus Trennen Sie deutlich woumlrtliche Zitate Textparaphrasen und eigene Kommentare vonein-

      ander damit Sie sie spaumlter nicht durcheinanderbringen minus Notieren Sie sich unbedingt die Seitenzahlen woumlrtlicher Zitate und Textparaphrasen an-

      sonsten muumlssen Sie spaumlter nochmals nach dem Fundort eines Zitats oder Belegs suchen minus Strukturieren Sie Ihr Exzerpt Jeder gute wissenschaftliche Text folgt einer Gliederung

      die aus dem Exzerpt hervorgehen muszlig Auf diese Weise enthalten Ihre Notizen Informati-onen uumlber Aufbau Argumentationsgang Thesen und Ergebnisse des Textes

      minus Behalten Sie beim Exzerpieren die Fragestellung des Autors und Ihre eigene im Blick minus Notieren Sie sich die Definitionen zentraler Begriffe minus Halten Sie Staumlrken und Schwaumlchen des Textes (etwa Argumentationsluumlcken oder innere

      Widerspruumlche) fest

      Einzelnotiz-System (Karteikasten)

      Um das Exzerpieren von Texten die zur Beantwortung Ihrer Fragestellung relevant sind kommen Sie nicht herum Fuumlr die dauerhafte Archivierung der Informationen sind Exzerpte allerdings nur bedingt geeignet da Literaturauszuumlge gerade bei laumlngeren Texten schnell un-uumlbersichtlich werden Der Karteikasten in dem ein Text nach seinen Einzelaspekten aufgegliedert wird vermeidet diesen Nachteil er macht Informationen ndash je nach Fragestellung ndash flexibel handhabbar Aller-dings ist sein Gebrauch muumlhsam Sie muumlssen naumlmlich auf jeder einzelnen Karteikarte die ge-naue Belegstelle (dh die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben) notieren um die gespei-cherten Informationen spaumlter weiterverwenden zu koumlnnen Zudem werden Karteikaumlsten mit der Zeit unuumlbersichtlich und der Argumentationszusammenhang des Textes geht dabei verlo-ren

      Datenbanken

      minus Datenbanken kombinieren die Vorteile von Exzerpt und Karteikasten vermeiden jedoch ihre Nachteile Daher sind sie heute das mit Abstand effizienteste Medium der Informati-onsverarbeitung und Archivierung

      minus Informationen auf EDV-Systemen nehmen weniger Platz in Anspruch sind (mit etwas Uumlbung) einfach zu handhaben sowie leicht organisierbar und kommunizierbar

      minus Wer regelmaumlszligig in den PC exzerpiert erhaumllt rasch einen groszligen stetig wachsenden Fun-dus an Informationen wer dagegen mit der Hand exzerpiert bleibt auf einem Berg von Papier sitzen der mit der Zeit immer schwerer uumlberschaubar wird

      httpaoeguni-koelndehandwerkszeugliberdat ndash Das Datenbankprogramm LiberDat 20 erleichtert

      das systematische Bibliographieren und hilft den Uumlberblick uumlber die eigenen Buumlcher Kopien und Notizen zu bewahren Exzerpte koumlnnen direkt mit der Datenbank verknuumlpft werden

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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      httpwwwlit-linkch ndash Lit-link ist ein Datenbank-Programm fuumlr die Verwaltung von Informationen die in den Geistes- und Sozialwissenschaften bei der Arbeit mit Literatur und Textquellen gesam-melt und verwendet werden

      httpwwwliteratnet ndash Programm fuumlr Literaturverwaltung und -management mit Zitat- Schlagwort- und Fundortverwaltung sowie Tools fuumlr die arbeitsteilige Literaturbearbeitung im Team

      (Alle drei Datenbankprogramme stehen kostenlos auf den angegebenen Internetseiten zum Download zur Verfuumlgung)

      Literatur zum Lesen wissenschaftlicher Texte Becher Stephan Schnell und erfolgreich studieren Organisation ndash Zeitmanagement ndash Arbeitstechnik

      Wuumlrzburg 1998

      Franck Norbert Fit fuumlrs Studium Erfolgreich reden lesen schreiben Muumlnchen 82006

      Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006 S 125-142

      Ruumlckriem Georg ua Die Technik des wissenschaftlichen Arbeitens Eine praktische Anleitung Pa-derborn 132006 (enthaumllt ausfuumlhrliche Informationen zum Bibliographieren Exzerpieren und Ver-walten von Informationen)

      3 Quellenarbeit

      Die Geschichtswissenschaft bezieht ihre Erkenntnisse nicht aus der Literatur sondern aus-schlieszliglich aus Quellen Geschichte wird erst durch die methodisch kontrollierte kritische Pruumlfung der uumlberlieferten Quellen zu einer Wissenschaft Die Quellen stellen die Basis wie auch die Begrenzung der historischen Forschung dar Jede historische Interpretation kann bei einer Neusichtung der Quellen an ihnen scheitern deswegen spricht man auch von einem bdquoVetorechtldquo der Quellen8 Das gilt bereits fuumlr das Geschichtsstudium Referate und Hausar-beiten muumlssen schon im Proseminar im wesentlichen aus den Quellen erarbeitet werden

      a) Was ist eine Quelle Die griffigste Definition von bdquoQuellenldquo stammt von Paul Kirn bdquoQuellen nennen wir alle Tex-te Gegenstaumlnde oder Tatsachen aus denen Kenntnis der Vergangenheit gewonnen werden kannldquo9 Dieser Umschreibung ist nichts hinzuzufuumlgen Sie umfaszligt alles womit der Historiker arbeiten kann und gilt fuumlr alle Epochen und fuumlr alle Regionen

      Texte

      Texte sind in der Regel die wichtigsten Quellen des Historikers da sie am umfassendsten Auskunft uumlber die Vergangenheit geben und Informationen uumlber die Zusammenhaumlnge histori-scher Tatsachen enthalten Jeder Text kann eine historische Quelle sein (es haumlngt nur von der Fragestellung ab) Texte sind so enorm vielfaumlltig daszlig sie hier nicht aufgezaumlhlt werden koumln-nen

      Gegenstaumlnde

      Da alles was durch die menschliche Hand geschaffen oder veraumlndert wurde seine Absichten und die unbewuszligten Beeinflussungen (kultureller technischer religioumlser hellip Art) in sich traumlgt geben Gegenstaumlnde wie Kleidungsstuumlcke Bauwerke Muumlnzen Grabfunde Waffen Kochgeraumlt 8 Koselleck Reinhard Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main 1979 S

      206 9 Kirn Paul Einfuumlhrung in die Geschichtswissenschaft Berlin 1947 S 28

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 46

      und anderes mehr auch Auskunft uumlber die Vergangenheit Fuumlr die Alte Geschichte und das Mittelalter sind historische Gegenstaumlnde zentrale Quellen der Erkenntnis Auch in der Zeitge-schichte geben bisweilen nur materielle Zeugnisse Aufschluszlig Besonders aussagekraumlftig sind menschliche Uumlberreste weil sie Ruumlckschluumlsse auf Ernaumlhrung Krankheit und Umweltbedin-gungen erlauben

      Tatsachen

      Gegenwaumlrtige Tatsachen sind historisch gewachsen deswegen legen sie Zeugnis uumlber die Vergangenheit ab Zu diesen Tatsachen gehoumlren Grenzen Sprachen Flur- Orts- und Perso-nennamen und anderes Ein gutes Beispiel stellt unsere Sprache dar Im Bereich des Sports ist sie sehr stark mit englischen Fachausdruumlcken durchsetzt was auf den Ursprungsort bestimm-ter Sportarten verweist von dem aus sie schlieszliglich in Deutschland Einzug gehalten haben Fuumlr andere Bereiche wie die Musik oder das Militaumlrwesen gilt aumlhnliches Zu den historischen Tatsachen gehoumlren schlieszliglich auch Phaumlnomene wie beispielsweise Religionen und Konfessi-onen Daszlig die Christen in der Bundesrepublik Deutschland in zwei etwa gleich groszlige Grup-pen aus Katholiken und Protestanten zerfallen verweist auf die Glaubensspaltung im 16 Jahrhundert als enorm wichtige langfristig wirksame Zaumlsur einerseits und die Aufnahme und regionale Aufteilung der Vertriebenen nach 1945 andererseits

      Welche Quellen fuumlr die Behandlung eines bestimmten Themas relevant sind haumlngt in hohem Maszlige von der gewaumlhlten Fragestellung und dem methodischen Vorgehen ab mit dem die Fragen beantwortet werden sollen So laumlszligt sich beispielsweise ein Phaumlnomen wie die soge-nannte Bauernbefreiung in Preuszligen unter ganz unterschiedlichen Blickwinkeln untersuchen die jeweils verschiedene Quellengattungen erfordern Fragt man politikgeschichtlich nach der Genese und den Motiven der Gesetzgebung muumlssen die Sachakten der beteiligten Behoumlrden und die Unterlagen der wichtigsten handelnden Akteure herangezogen werden Fragt man da-gegen sozialgeschichtlich nach den Auswirkungen dieser Maszlignahme sind in erster Linie so-zialstatistische Daten und autobiographische Zeugnisse erforderlich die Auskunft uumlber die Lebenslage der betroffenen Bauern und Gutsbesitzer geben Die Kunst geschickte Forschungsfragen zu stellen und geeignete Quellen zur Beantwortung dieser Fragen zu finden nennt man Heuristik Sie laumlszligt sich allerdings schlecht allgemein vermitteln sondern nur an konkreten Einzelfaumlllen erproben Fuumlr den Anfang mag es genuumlgen daszlig Sie sich den Zusammenhang von Fragestellung und Auswahl der Quellen verdeutlichen also das Problembewuszligtsein schaumlrfen

      b) Quellentypologie Seit dem spaumlten 19 Jahrhundert hat sich in der Geschichtswissenschaft die klassische Unter-scheidung zwischen Traditionsquellen und Uumlberresten eingebuumlrgert die auf Johann Gustav Droysen zuruumlckgeht und von Ernst Bernheim in ihrer heutigen Form formuliert wurde Das wesentliche Unterscheidungskriterium dieser Typologie liegt im Gegenwartszweck der Quel-le bdquoAlles was unmittelbar von den Gegebenheiten uumlbriggeblieben und vorhanden ist nennen wir Uumlberreste alles was mittelbar von den Begebenheiten uumlberliefert ist hindurchgegangen durch menschliche Auffassung nennen wir Traditionldquo10 Zwar ist diese Dichotomie wie noch zu zeigen sein wird keineswegs so eindeutig doch hilft sie sehr bei der Einschaumltzung des Aussagewertes einer Quelle fuumlr die Fragestellung

      10 Bernheim Ernst Lehrbuch der historischen Methode und der Geschichtsphilosophie Leipzig 61908 S 255 f

      (Hervorhebungen im Original) Die folgenden Zitate ebenda

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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      Uumlberrest

      Als bdquoUumlberresteldquo werden alle Quellen bezeichnet bdquowelche ohne jede Absicht auf Erinnerung und Nachwelt nur uumlbriggebliebene Teile der Begebenheiten der menschlichen Betaumltigungen selbst sindldquo Darunter fallen saumlmtliche Relikte menschlicher Lebensprozesse (beispielsweise Kuumlchenabfaumllle) Produkte menschlicher Fertigkeiten (Bauwerke und technisches Geraumlt aller Art) aber auch Sprache Zustaumlnde Institutionen Sitten und Gebraumluche sowie nicht zuletzt Akten und Urkunden Nach Bernheim haben Uumlberreste fuumlr den Historiker den Vorteil der unmittelbaren Naumlhe zum untersuchten Gegenstand Da sie nicht bewuszligt als bdquoQuelleldquo angefertigt wurden enthalten sie weniger Stilisierungen und Selbstdarstellungen daher ermoumlglichen Uumlberreste eher als Traditi-onsquellen die Rekonstruktion der bdquoharten Faktenldquo Allerdings sind Uumlberreste immer nur Splitter Teile eines Mosaiks das der Historiker zusammensetzen muszlig ohne dafuumlr alle Einzel-teile zur Verfuumlgung zu haben Dazu ist ein umfangreiches Kontextwissen erforderlich das die Einordnung der einzelnen Puzzle-Teile erst ermoumlglicht

      Tradition

      Unter bdquoTraditionenldquo versteht man Quellen die bewuszligt zur Uumlberlieferung bestimmter Sach-verhalte angelegt worden sind bdquoDie Tradition verfolgt durchweg direkt die Absicht die Erin-nerung der Begebenheit zu erhalten will geradezu historisches Material seinldquo Traditionsquel-len sind vor allem schriftliche Quellen die Werke antiker Schriftsteller sowie die Historio-graphie (soweit sie unter die Quellen faumlllt) aber auch Memoiren Tagebuumlcher Reiseberichte und Korrespondenzen Hinzu kommen Bildnisse und Skulpturen (die eine Interpretation des Kuumlnstlers enthalten) sowie schriftliche und muumlndliche Zeugenaussagen Der Vorzug von Traditionsquellen besteht darin daszlig sie das historische Geschehen bereits aufbereitet haben es also in einen Zusammenhang bringen Das bdquoVerstehenldquo der Vergangen-heit erfolgte hier bereits durch einen Menschen der dem Gegenstand viel naumlher war als ein heutiger Historiker der also das bdquoHindernis der inneren Fremdheitldquo nicht oder nicht in dem Maszlige uumlberwinden muszligte Damit geht jedoch der Nachteil einher daszlig Traditionsquellen Sach-verhalte immer aus dem Blickwinkel des Verfassers darstellen der aus der Fuumllle der vergan-genen Realitaumlt eine Vorauswahl getroffen hat Zudem besteht gerade bei autobiographischen Quellen immer die Gefahr der Stilisierung und Selbstdarstellung

      Problematik der Quellentypologie

      Die Unterscheidung zwischen Traditionen und Uumlberresten dient also vor allem als Hilfe bei der Bestimmung des Aussagewerts und der Reichweite einer Quelle Sie ist selbst jedoch sehr problematisch da nicht wirklich trennscharf minus Jede Traditionsquelle hat zugleich auch Uumlberrestcharakter ndash nicht was ihren Inhalt be-

      trifft wohl aber hinsichtlich der Umstaumlnde ihrer Entstehung Ein Monument beispielswei-se wird mit dem Ziel errichtet dauerhaft an eine Person oder ein Ereignis zu erinnern Da es jedoch im Stil und mit den (technischen) Mittel der Zeit seiner Entstehung errichtet worden ist hat es auch die Qualitaumlt eines Uumlberrests Ein Gesandtschaftsbericht der unter den Akten des Auswaumlrtigen Amtes (Auszligenministeriums) aufbewahrt wird faumlllt zwar per definitionem unter die Uumlberreste Das heiszligt nun jedoch nicht daszlig saumlmtlichen in einem solchen Bericht enthaltenen Informationen ein dementsprechend hoher Quellenwert bei-zumessen ist Schlieszliglich wurden derartige Berichte oft erst im Nachhinein verfaszligt und enthalten nicht selten den Versuch des Autors sich und seine Leistungen ins rechte Licht zu ruumlcken Ob eine Quelle eher den Traditionen oder den Uumlberresten zuzurechnen ist haumlngt somit entscheidend von der eigenen Fragestellung ab zu deren Beantwortung sie herangezogen wird

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 48

      minus Manche Quellengattungen lassen sich kaum in das Schema dieser Typologie einordnen etwa die Publizistik und das Pressewesen Beide richten sich zwar eindeutig an die jewei-ligen Zeitgenossen fallen daher also unter die Uumlberreste Publizistik und Presse nehmen jedoch zugleich stets auch Wertungen vor und treffen eine Auswahl aus der Fuumllle des (seinerzeit zur Verfuumlgung stehenden) Materials Fuumlr den spaumlteren Leser sind sie also eher Traditionsquellen Gleiches gilt fuumlr Briefe und Tagebuumlcher

      minus Besonders problematisch ist die Einordnung von Bild- und Tondokumenten die vor allem fuumlr die Zeitgeschichte groszlige Bedeutung haben Einerseits geben sie das Geschehene oder Gesagte unmittelbar wider sind also Uumlberreste andererseits werden sie von anderen auf-gezeichnet um Dritten zugaumlnglich zu sein fallen also zugleich unter die Traditionen

      c) Quellenkritik Die Quellenkritik lotet die Moumlglichkeiten und Absichten einer historischen Quelle aus ihre bdquoZuverlaumlssigkeitldquo wird kritisch gepruumlft und ihre Inhalte werden fuumlr die jeweilige Fragestellung fruchtbar gemacht Die Quellenkritik ist der eigentliche Kern des historischen Arbeitens die Ergebnisse der Kritik sind Grundlage der Interpretation und der Aussagen in der Darstellung Die Kritik erfordert zwei Schritte

      Aumluszligere Quellenkritik

      In der aumluszligeren Quellenkritik auch als bdquoKritik der Echtheitldquo bezeichnet wird die Quelle nach einer Reihe von formalen Kriterien untersucht Dabei sind folgende Fragen zu klaumlren minus Uumlberlieferung Wie ist die Quelle auf uns gekommen Welchen Weg hat sie vom Produ-

      zenten bis in ein Archiv bzw in eine Edition durchlaufen welchen Veraumlnderungen war sie dabei unterworfen bewuszligten und zufaumllligen

      minus Echtheit Ist die Quelle bdquoechtldquo oder bdquogefaumllschtldquo Die beiden Begriffe stehen hier in An-fuumlhrungszeichen weil sie fuumlr die Geschichtswissenschaft keine absolute sondern nur rela-tive Bedeutung haben Mit anderen Worten Auch eine bdquoFaumllschungldquo kann eine wichtige Quelle sein da sie beispielsweise daruumlber Aufschluszlig geben kann wer warum wann was und wie bdquogefaumllschtldquo hat

      minus Datierung Wann wurde die Quelle verfaszligt Ist sie nachtraumlglich uumlberarbeitet oder veraumln-dert worden Vor allem die Quellen der Antike des Mittelalters und der Fruumlhen Neuzeit sind oftmals nicht datiert man muszlig daher ihren Entstehungszeitraum anhand aumluszligerer (Schriftart Stil) und innerer Kriterien (Sinnzusammenhaumlnge) bestimmen Aber auch bei Quellen mit Datumsangabe ist zu pruumlfen ob sie vor- oder ruumlckdatiert (und damit bdquoge-faumllschtldquo) worden sind

      minus Autor Wer hat die Quelle verfaszligt In welcher Funktion hat der Autor die Quelle verfaszligt minus Entstehungszusammenhang In welchem Kontext ist die Quelle entstanden welcher

      Textgattung gehoumlrt sie an und welche Funktion hatte sie Handelt es sich beispielsweise um eine serielle Quelle (jede Art von Listen wie etwa um Eintraumlge in ein Geburtsregis-ter) um ein Verhoumlrprotokoll oder um ein diplomatisches Memorandum

      minus Quellentyp Handelt es sich um eine Traditionsquelle oder um einen Uumlberrest Wer war der Adressat der Quelle

      minus Textsicherung Hier geht es um die Sammlung von Informationen zu Personen Instituti-onen oder sonstigen Sachverhalten die in der Quelle erwaumlhnt werden und zu ihrem Ver-staumlndnis erforderlich sind Dazu ist nicht nur ein umfangreiches Kontextwissen noumltig sondern man muszlig auch einschlaumlgige (beispielsweise biographische) Hilfsmittel verwen-den

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

      49

      Innere Quellenkritik

      Waumlhrend die aumluszligere Kritik eine Quelle nach formalen Gesichtspunkten untersucht beschaumlftigt sich die innere Quellenkritik mit ihrem Inhalt Es geht vor allem um folgende Fragen ⎯ Reichweite der Information

      minus Was wuszligte der Autor was konnte er wissen was wollte er wissen inwieweit konnten ihm Dinge bewuszligt werden welchen Wahrnehmungshorizont hatte er (Stand-ortHorizont)

      minus Zu welchem Zweck schreibt der Autor sein Werk (Prologe) welche erklaumlrten Absich-ten verfolgt er in welchem Verhaumlltnis steht er zu prominenten Personen seines Be-richts (StandpunktTendenz)

      minus Was sagt die Quelle im Hinblick auf die gewaumlhlte Fragestellung aus Welche Antwor-ten und Schluszligfolgerungen ergeben sich aus ihr Sind ggf auch andere bdquoLesartenldquo moumlglich

      ⎯ Kontext In welchem Verhaumlltnis steht diese Quelle zu anderen Quellen Gehen die enthal-tenen Informationen uumlber andere Quellen hinaus oder widersprechen sie ihnen Oder be-zieht die Quelle ihre Informationen sogar aus einer anderen nicht genannten Quelle Um hier Klarheit zu gewinnen muszlig die Quelle mit anderen Quellen sowie mit der einschlaumlgi-gen Literatur verglichen werden Erst die Kontextualisierung ermoumlglicht es den Quellen-wert naumlher zu bestimmen

      Grundsaumltzlich gilt bei der Quellenkritik ⎯ daszlig das quellenkritische Instrumentarium nicht nur dem Gewinn von Fakten und Ereignis-

      sen dient sondern je nach Fragestellungen die Quellen auch in anderer Weise pruumlft Wer sich mit Mentalitaumlten oder dem Alltag beschaumlftigt legt weniger Wert darauf die Quellen nur auf unstrittige gleichsam bdquofesteldquo Bestandteile hin zu untersuchen

      ⎯ daszlig die enorme Verschiedenheit und Vielgestaltigkeit der Quellen immer eine individuelle Betrachtung und Erschlieszligung erzwingen so daszlig das gewaumlhlte kritische Instrumentarium ndash bei allen grundlegenden Gemeinsamkeiten ndash ebenso angepaszligt werden muszlig

      ⎯ was Jacob Burckhardt in seinen Vorlesungen sagte minus bdquoUnerschoumlpflichkeit der Quellen zumal solcher die von groszligen Maumlnnern herruumlhren

      sodaszlig Jeder die tausendmal ausgebeuteten Buumlcher wieder lesen muszlig weil sie jedem Leser und jedem Jahrhundert ein besonderes Antlitz erweisen auch jeder Alterstufe des Einzelnen Es kann sein daszlig im Thucydides zB eine Thatsache ersten Ranges liegt die erst in hundert Jahren Jemand bemerken wirdldquo

      minus bdquoAlle echte Uumlberlieferung ist auf den ersten Anblick langweilig weil und insofern sie fremdartig ist Sie kuumlndet die Anschauungen und Interessen ihrer Zeit fuumlr ihre Zeit und koumlmmt uns gar nicht entgegen [] Aber auch dem Gelehrten und Denker ist die Ver-gangenheit in ihrer Aeuszligerung Anfangs immer fremdartig und ihre Aneignung eine Arbeitldquo11

      In der Regel wird der Quellenwert eines Dokuments nicht in allen behandelten Punkten gleich hoch sein

      Kritik von Ton- und Bildquellen

      Ein besonderes Problem stellt die Kritik von Ton- und Bildquellen dar Tonbandaufnahmen Fotos und insbesondere (Ton-)Filmen kurz den bdquoneuen Medienldquo kommt scheinbar unwider-legbare Authentizitaumlt zu denn angeblich luumlgen Bilder nicht Die Realitaumlt sieht freilich ganz anders aus Gerade Bilder sind in hohem Maszlige standortgebunden (nicht umsonst spricht man

      11 Burckhardt Jacob Uumlber das Studium der Geschichte Der Text der bdquoWeltgeschichtlichen Betrachtungenldquo

      nach den Handschriften hg v P Ganz Muumlnchen 1981 Zitat 1 S 252 Zitat 2 S 250

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 50

      in der Filmbranche von bdquoEinstellungenldquo) und perspektivisch sie zeigen bestenfalls nur einen kleinen Ausschnitt der vergangenen Wirklichkeit Zudem sind gerade Bilder in hohem Maszlige anfaumlllig fuumlr Manipulationen wie etwa die zahllo-sen Fotomontagen in der Sowjetunion unter Stalin zeigen Nicht umsonst nutzten (und nut-zen) totalitaumlre Regime Bild und Ton als bevorzugtes Instrument der Propaganda Von derarti-gen Faumllschungen abgesehen transportieren Bilder ganz bewuszligt Botschaften denen der Histo-riker nicht bdquoauf den Leimldquo gehen darf Ein in einem Fotoatelier entstandenes Portraumlt ist nicht so sehr das Resultat des angeblich unbestechlichen Auges der Kamera als vielmehr eine be-wuszligte Stilisierung des Portraumltierten gleiches gilt wenn auch unter anderen Vorzeichen fuumlr die Fotographien aus einer Verbrecherkartei Ganz abgesehen davon muszlig zunaumlchst immer die Frage beantwortet werden was ein Bild uuml-berhaupt darstellt dh man muszlig das Bild raumlumlich und zeitlich zuordnen und in einen Kon-text bringen Zudem stehen Bilder selten allein Fotos sind beschriftet Filme mit Text und Ton unterlegt Wie wichtig es ist das Verhaumlltnis von Bild und Text genau zu bestimmen ha-ben zuletzt die Debatten um die sog bdquoWehrmachtsausstellungldquo gezeigt die in ihrer ersten Version einige falsch zugeordnete Fotos enthalten hat

      d) Quelleninterpretation Die Quellenkritik dient in erster Linie dazu die Aussagemoumlglichkeiten einer Quelle zu ermit-teln Sie liefert die Grundlage des historiographischen Erkenntnisprozesses Die eigentliche weiterfuumlhrende Aufgabe der Geschichtswissenschaft besteht jedoch in der Interpretation der Quellen ihrer Auswertung Die Interpretation der Quellen ist deswegen eine weitere wesentliche Leistung die im Prozeszlig der geschichtswissenschaftlichen Forschung erbracht werden muszlig weil die Quellen nie fuumlr sich selbst sprechen sie muumlssen durch die Kritik und die Interpretation zum Sprechen ge-bracht werden bdquoDenn sogar die eindeutigsten und willfaumlhrigsten Texte oder archaumlologischen Zeugnisse sprechen nur zu dem der sie zu befragen verstehtldquo12 Die Quelleninterpretation ermittelt auf Grund der durch die Kritik gewonnenen Kenntnisse aus den Informationen der Quelle die fuumlr die Fragestellung relevanten Aussagen und ordnet sie in die historischen und sachlichen Zusammenhaumlnge ein bdquoInterpretation heiszligt das Bedeutsame eines Textes finden nicht nur den Wortlaut uumlbersetzenldquo13 Die Interpretation ihrerseits bildet die Grundlage fuumlr die Antworten auf die gestellte Frage Die Arbeitsschritte von Kritik und Interpretation sind nie ganz klar von einander zu trennen Als Historiker muszlig man versuchen Quellen stets auch bdquogegen den Strichldquo zu lesen um ihnen auch diejenigen Informationen abzugewinnen die sie zwar weder preisgeben wollen noch di-rekt enthalten die man ihnen jedoch indirekt entnehmen kann So liefern um nur ein Beispiel zu nennen die Verhoumlrprotokolle der Inquisition nicht nur Informationen uumlber die Verhoumlrten oder das System der Inquisition sondern auch etliche Hinweise anthropologischer Natur die fuumlr ganz andere Fragestellungen interessant sind14 Die Quelleninterpretation ist ein Forschungsprozeszlig den man als bdquoPendelbewegungldquo zwischen Vergangenheit und Gegenwart begreifen kann Der Historiker traumlgt Fragen die ihm relevant erscheinen an Material aus der Vergangenheit heran er sichtet und bewertet es mit den Au-gen und vor dem geistigen Hintergrund seiner eigenen Epoche um vergangene Phaumlnomene zu rekonstruieren Allerdings duumlrfen die Ansichten und Wertmaszligstaumlbe der Gegenwart nicht unre-flektiert auf die Vergangenheit projiziert werden Um beispielsweise eine vergangene Hand-lung beurteilen zu koumlnnen muszlig vor allem der geistige und emotionale Horizont der unter- 12 Bloch Marc Apologie der Geschichtswissenschaft oder Der Beruf des Historikers Nach der von Eacutetienne

      Bloch edierten franzoumlsischen Ausgabe hg v Peter Schoumlttler Stuttgart 2002 S 73 13 Quirin Heinz Einfuumlhrung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte Stuttgart 51991 S 193 14 Ginzburg Carlo Der Inquisitor als Anthropologe in Habermas Rebella ua (Hg) Das Schwein des Haumlupt-

      lings Beitraumlge zur Historischen Anthropologie Berlin 1992 S 42-55

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

      51

      suchten Epoche rekonstruiert und in Rechnung gestellt werden Ansonsten ist die Gefahr von Fehl- und Trugschluumlssen groszlig

      Literatur zu Quellen und Quellenarbeit Arnold Klaus Der wissenschaftliche Umgang mit Quellen in Hans-Juumlrgen Goertz (Hg) Geschichte

      Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 42-58

      Beck Friedrich Henning Eckart Die archivalischen Quellen Eine Einfuumlhrung in ihre Benutzung Koumlln ua 42002

      Brenneke Adolf Archivkunde Ein Beitrag zur Theorie und Geschichte des europaumlischen Archivwe-sens ergaumlnzt von Wolfgang Leesch Leipzig 1953

      Franz Eckhart G Einfuumlhrung in die Archivkunde 7 aktual Aufl Darmstadt 2007

      Ginzburg Carlo Spurensicherung Die Wissenschaft auf der Suche nach sich selbst Berlin 1993

      Kruumlger Kersten Historische Statistik in Goertz Hans-Juumlrgen (Hg) Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 59-82

      Talkenberger Heike Historische Erkenntnis durch Bilder Zur Methode und Praxis der Historischen Bildkunde in Goertz Hans-Juumlrgen (Hg) Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 83-98

      Wohlfeil Rainer Methodische Reflexionen zur modernen Bildkunde in Tolkemitt Brigitte Wohlfeil Rainer (Hg) Historische Bildkunde Problemwege ndash Beispiele (ZHF-Beihefte 12) Berlin 1991 S 17-35

      Zimmermann Michael Quellen als Metapher Uumlberlegungen zur Historisierung einer historischen Selbstverstaumlndlichkeit in Historische Anthropologie 5 (1997) S 268-287

      Alte Geschichte Schmalzried Egidius Hauptwerke der antiken Literatur Einzeldarstellungen und Interpretationen zur

      griechischen lateinischen und biblisch-patristischen Literatur Muumlnchen 1976

      Finley Moses I Quellen und Modelle in der Alten Geschichte Frankfurt am Main 1987

      Meister Klaus Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Antike 2 Bde Paderborn ua Bd1 1997 Bd 2 1999

      Mittelalter Dotzauer Winfried Quellenkunde zur deutschen Geschichte im Spaumltmittelalter (1350-1500) Darm-

      stadt 1996

      Typologie des Sources du Moyen Acircge Occidentale Turnhout 1972ff (bis 2004 erschienen 86 Hefte zu einzelnen Quellengattungen und Mise agrave jour = Nachtraumlge)

      Wattenbach Wilhelm ua Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Vorzeit und Karolinger Hefte I ndash VI [Vorzeit bis Vertrag von Verdun 843] Weimar 1952-1990 dazu als Beiheft Buchner R Die Rechtsquellen Darmstadt 1953

      Ders ua Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Die Zeit der Sachsen und Salier

      Bd 1 und 2 900-1125 Darmstadt 1967

      Bd 3 Italien und England mit Nachtraumlgen zu Baumlnden 1 2 Darmstadt 1971

      Ders Schmale Franz-Joseph Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Vom Tode Ks Hein-richs V bis zum Ende des Interregnums 1125-1273 nur Bd 1 Darmstadt 1976 fuumlr die fehlende Zeit teilweise noch zu gebrauchen der alte Wattenbach Bd 2 6 Aufl Berlin 1894

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 52

      Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Huumlttenberger Peter Uumlberlegungen zu einer Theorie der Quelle in Rusineck Bernd A ua (Hg)

      Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Neuzeit Paderborn ua 1992 S 253-265

      Fuchs Ralf-Peter Die Arbeit mit den Quellen in Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Olden-bourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen 2000 S 255-272

      Rusineck Bernd A ua (Hg) Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Neuzeit Paderborn ua 1992

      Osteuropaumlische Geschichte Fitzpatrick Sheila The impact oft he Great Purges on Soviet elites A case study from Moscow and

      Leningrad telephone directories of the 1930s in Getty J Arch Manning Roberta T Stalinist Terror New perspectives Cambridge 1993 S247-260

      Hellbeck Jochen Tagebuch aus Moskau 1931-1939 Muumlnchen 1996

      Schiffahrtsgeschichte Heidbrink Ingo Schrott oder Kulturgut Zur Bedeutung historischer Wasserfahrzeuge aus der Per-

      spektive des Historikers Bestandserfassung Bewertung quellengerechte Erhaltung Lage Lippe 1994

      e) Quelleneditionen Schriftliche Quellen werden in der Regel in Bibliotheken und Archiven aufbewahrt Diese sind zwar zumeist fuumlr die Forschung zugaumlnglich doch sind Recherchen fuumlr das wissenschaft-liche Arbeiten im Studium zu aufwendig und kostspielig Fuumlr Referate und Seminararbeiten reicht es meist aus wenn Sie veroumlffentlichte Quellen heranziehen die in Form von Editionen und Dokumentationen vorliegen Man unterscheidet zwischen Fondseditionen und Quellen-sammlungen Fondseditionen enthalten einzelne Aktenbestaumlnde (beispielsweise Kabinettspro-tokolle) Quellensammlungen dagegen Schriftgut zu einem bestimmten Thema das aus unter-schiedlichen Bibliotheken Archiven und Bestaumlnden stammt Die Verwendung von Quelleneditionen bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich Sie enthal-ten in der Regel eine Einleitung die die publizierten Quellen in den groumlszligeren Kontext einord-net sowie Sachkommentare und Erlaumluterungen in denen Fachtermini und konkrete Vorgaumln-ge die sich nur aus anderen Quellen erschlieszligen erklaumlrt werden Zudem enthalten sie Hin-weise auf weiteres Quellenmaterial zur vertiefenden Beschaumlftigung mit dem Gegenstand Al-lerdings stellen Editionen immer nur eine Auswahl des vorhandenen Archivmaterials dar die (insbesondere bei Quellensammlungen) auf zeitgebundenen Auswahlkriterien beruht Daher muumlssen Sie pruumlfen nach welchen Leitlinien die Dokumente ausgewaumlhlt wurden ob die jewei-lige Edition alle fuumlr die eigene Fragestellung wichtigen Materialien enthaumllt und ob die Edition wissenschaftlichen Anspruumlchen genuumlgt Das ist keineswegs immer der Fall Die Leitlinien fuumlr wissenschaftliche Editionen haben sich in den letzten 200 Jahren sehr veraumlndert Deswegen gibt es durchaus Quellensammlungen bei denen die Texte nach unterschiedlichen editori-schen Standards herausgegeben wurden (MGH ndash Monumenta Germaniae Historica seit 1823) Ein anderes Beispiel Die umfangreiche Edition bdquoDie Groszlige Politik der europaumlischen Kabinette 1871-1914ldquo die zwischen 1922 und 1927 in 40 Baumlnden publiziert wurde verfolgte das erklaumlrte Ziel die Unschuld des Deutschen Reiches an der Entfesselung des Ersten Welt-krieges zu beweisen zahlreiche Dokumente die dieser Interpretation widersprachen wurden nicht aufgenommen

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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      Hilfsmittel zum Auffinden von Quelleneditionen zur deutschen Geschichte Baumgart Winfried Buumlcherverzeichnis zur deutschen Geschichte Hilfsmittel Handbuumlcher Quellen

      Muumlnchen 142001

      Baumgart Winfried (Hg) Quellenkunde zur deutschen Geschichte der Neuzeit von 1500 bis zur Ge-genwart 7 Bde Darmstadt 1977-2003 (Eine Ausgabe auf CD-ROM ist 2005 erschienen)

      Alte Geschichte Jacoby Felix Die Fragmente der griechischen Historiker (FGrHist) Berlin Leiden 1923ff

      Peter Hermannus Historicum Romanorum Reliquiae (HRR) 2 Bde Stuttgart 1914 ND 1967

      Malcovati Henrica Oratorum Romanorum fragmenta liberae rei publicae (ORF) Turin 1976

      Warmington Eric Herbert Remains of Old Latin (ROL) CambridgeMass London 1935-1940 ND 1979-1982

      Corpus Iuris Civilis I Institutionen Heidelberg 21997 II Digesten 1-10 Heidelberg 1995 III Di-gesten 11-20 Heidelberg 1999

      Hiller Stefan Panagl Oswald Die fruumlhgriechischen Texte aus mykenischer Zeit Darmstadt sup21986

      Mittelalter Potthast August Bibliotheca historica medii aevi Wegweiser durch die Geschichtswerke des europaumli-

      schen Mittelalters bis 1500 2 Bde 2 Aufl Berlin 1896 ND 1954 neu als

      Repertorium fontium historiae medii aevi Primum ab Aug Potthast digestum nunc cura collegi histo-

      ricorumhellipemendatum et auctum bisher erschienen

      - Bd 1 Series collectionum Rom 1962 Addenda Rom 1977

      - Bde 2-11 Fontes bisher A-Z Rom 1967- 2007 MGH = MONUMENTA GERMANIAE HISTORICA inde ab anno Christi 500 usque ad annum 1500 von

      1826 an (bisher ca 450 Bde die MGH hat verschiedene Reihen die wichtigsten sind Scriptores Leges Diplomata Epistolae Antiquitates)

      Ausgewaumlhlte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters Freiherr-vom-Stein-Gedaumlchtnisausgabe Darmstadt Berlin 1955ff

      Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Muumlller Rainer Albert (Hg) Deutsche Geschichte in Quellen und Darstellung 11 Bde Stuttgart

      1995-2000

      Ausgewaumlhlte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit Freiherr-vom-Stein-Gedaumlchtnisausgabe Darmstadt Muumlnchen 1960ff

      httpwwwhabdebibliothekfachinfofnddigquellenhtm Herzog August Bibliothek Wolfenbuumlttel Verzeich-nis digitaler Quelleneditionen

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 54

      Lateinamerikanische Geschichte Chasteen John C Wood James A Problems in modern Latin American history Sources and inter-

      pretations Lanham SR Books 2005

      Instituto dos Arquivos Nacionais Guia de fontes portuguesas para a histoacuteria da Ameacuterica Latina (Guia de fontes para a histoacuteria das naccedilotildees) 2 Bde Lisboa Imprensa Nacional-Casa da Moeda 1997-2001

      Konetzke Richard Coleccioacuten de documentos para la historia de la formacioacuten social de Hispano-ameacuterica 1493-1810 3 Bde Madrid Consejo Superior de Investigaciones Cientificas Instituto Jaime Balmes 1953-1962

      Otte Enrique (Hg) Cartas privadas de emigrantes a 1540-1616 Meacutexico Fondo de Cultura Econoacutemi-ca 1996

      Reinhard Wolfgang Geschichte der europaumlischen Expansion 4 Bde Stuttgart ua Kohlhammer 1983-1990

      Schmitt Eberhard (Hg) Dokumente zur Geschichte der europaumlischen Expansion Bd 1-4 Muumlnchen Beck 1984-1988 Bd 5 Wiesbaden 2003

      Eine zunehmende Digitalisierung der Quellen ermoumlglicht es dem Historiker sich online zu informieren und Quellen einzusehen Die Anzahl der Bibliotheken und Institutionen ist zahlreich Hier zwei der wichtigsten in Spanien httpwwwmcues Ministerio de Cultura Espantildea httpwwwmcuesjspplantillaAncho_waijspid=61amparea=archivos

      Archivo General de Indias (AGI) Espantildea

      Von Bedeutung sind auch die verschiedenen lateinamerikanischen Nationalarchive httpwwwagngobmxarchivosindexhtml Archivo General de la Nacioacuten Meacutexico httpwwwmininteriorgovaragn Archivo General de Nacioacuten Argentina httpwwwarquivonacionalgovbrhomehtm Arquivo Nacional Brasil

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

      55

      4 Hilfswissenschaften und Nachbardisziplinen

      Als Hilfswissenschaften (auch Zweig- Neben- oder Basiswissenschaften) bezeichnet man diejenigen Nachbardisziplinen auf die der Historiker zuruumlckgreift wenn er bei der Untersu-chung seiner Quellen und seiner Fragestellung auf die Erkenntnismoumlglichkeiten anderer Wis-senschaften angewiesen ist Einen festen Kanon von Hilfswissenschaften gibt es nicht welche Disziplin jeweils als Hilfswissenschaft genutzt wird haumlngt allein von der Fragestellung ab

      Brandt Ahasver von Werkzeug des Historikers Stuttgart ua 162003

      Capelli Adriano Lexicon abbreviaturarum Dizionario di abbreviature latine ed italiane Mailand 61961

      Die archivalischen Quellen mit einer Einfuumlhrung in die Historischen Hilfswissenschaften hgv Fried-rich Beck Eckhard Henning 4 durchges Aufl Koumlln ua 2004

      Historische Hilfswissenschaften Stand und Perspektiven der Forschung hgv Toni Dietrich Joachim Oepen Koumlln 2005

      Seit 2004 erscheint die Reihe Hahnsche historische Hilfswissenschaften bisher erschienen

      Baumgaumlrtner Ingrid Historische Kartographie Hannover 2005

      Boeselager Elke Freifrau von Schriftkunde Basiswissen Hannover 2005

      Stieldorf Andrea Siegelkunde Basiswissen Hannover 2004 httpwwwphiluni-passaudehisthwTutHiWi Die Universitaumlt Passau bietet ein Tutorium fuumlr Histori-

      sche Hilfswissenschaften online an

      Archaumlologie

      Die Archaumlologie (ἀρχαῖος = griech sbquoanfaumlnglich altrsquo) beschaumlftigt sich mit der Erforschung des materiellen Erbes der Vergangenheit Bergemann Johannes Archaumlologie Was sie kann was sie will Reinbek 2000

      Fehring Guumlnter P Die Archaumlologie des Mittelalters Eine Einfuumlhrung 3 verb Aufl Darmstadt 2000

      Houmllscher Tonio Klassische Archaumlologie Grundwissen Darmstadt 2002 httpwwwdainstorg Deutsches Archaumlologisches Institut httpodurletrugnlarge Archaeological Resource Guide for Europe httpwwwviamusde Virtuelles Antikenmuseum Goumlttingen Archaumlologi-

      sches Institut httpwwwphiluni-erlangende~p1altaraeriahomehtml

      Antikensammlung Erlangen Internet Archive

      wwwuni-tuebingendeuni-afm Archaumlologie fuumlr Mittelalter

      wwwmittelalterarchaeologiede

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 56

      Chronologie

      Chronologie ist die Lehre von der Zeit Sie beschaumlftigt sich mit allen in der Vergangenheit entwickelten Maszligeinheiten fuumlr Jahre Tage und Stunden Bickerman Elias J Chronology of the Ancient World London 21980

      Elias Norbert Uumlber die Zeit Frankfurt am Main 1984

      Grotefend Hermann Taschenbuch der Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit 13 verb Aufl hg v J Asch Hannover 1991

      Ruumlpke Joumlrg Kalender und Oumlffentlichkeit Die Geschichte der Repraumlsentation und religioumlsen Qualifi-kation von Zeit Rom ua 1995

      httpwwwvl-ghwlmudechronologiehtml Linkliste zur Chronologie als historischer Hilfswis-senschaft

      httpwwwmanuscripta-mediaevaliade Grotefend ohne Traumlnen ndash Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit interaktiv

      Diplomatik

      Die Lehre von Urkunden und von anderen Schriftstuumlcken rechtlichen Inhalts die auf unter-schiedlichem Beschreibstoff (Papyrus Pergament oder Papier) zum Teil im Original vorlie-gen oder durch Abschriften etwa in Kopialbuumlchern sowie in den meist gekuumlrzten Eintragun-gen der Registerbuumlcher uumlberliefert sind

      Bresslau Harry Handbuch der Urkundenlehre fuumlr Deutschland und Italien 2 Bde Leipzig 1889-1912 ND Berlin 1969 und Registerband 1960

      Epigraphik

      Die Epigraphik (ἐπιγραφείν = griech sbquoaufschreibenrsquo) umfaszligt diejenigen Inschriften die auf Stein Metall Ton und Holz erhalten geblieben sind Lateinische Inschriften Corpus inscriptionum Latinarum Berlin 1826ff Lrsquoanneacutee eacutepigraphique Griechische Inschriften Corpus inscriptionum Graecarum Berlin 1828 Inscriptiones Graecae Berlin 1873ff

      Klaffenbach Guumlnther Griechische Epigraphik Goumlttingen 1966

      Robert Louis Die Epigraphik der klassischen Welt autoris Uumlbersetzung aus d Franz von Helmut Engelmann Bonn 1970 (grundlegend)

      Schmidt Manfred G Einfuumlhrung in die lateinische Epigraphik Darmstadt 2004 httpwwwuni-koelndephil-fakifazpeindexhtml Zeitschrift fuumlr Papyrologie und Epigraphik httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonILShtml

      Lateinische Inschriften

      httpwwwuni-heidelbergdeinstitutesonstadwedh Epigraphische Datenbank Heidelberg httpwwwuni-frankfurtde~clauss Epigraphische Datenbank Frankfurt httpuseruni-frankfurtde~claussabkuerzhtml Abkuumlrzungen von Editionen

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

      57

      Genealogie

      Die Genealogie (γενεαλογεῖν = griech sbquojmds Abstammung herleitenrsquo) beschaumlftigt sich mit der Erforschung der Abstammungsverhaumlltnisse einzelner Personen und Geschlechter und der Beantwortung der sich daraus ergebenden historischen Fragestellungen

      Garciacutea Carraffa Alberto Garciacutea Carraffa Arturo Enciclopedia heraacuteldica y genealoacutegica hispano-americano Madrid 1952-1963

      Henning Eckart Ribbe Wolfgang (Hg) Handbuch der Genealogie NeustadtAisch 1972

      Historische Geographie

      Geographisch definierte Raumlume und natuumlrliche Gegebenheiten bestimmen den Gang der Ge-schichte entscheidend mit Die Raumvorstellungen der Menschen der Vergangenheit die Ge-gebenheiten und Handlungsmoumlglichkeiten in ihren Lebensraumlumen wie auf die von der Ge-genwart abweichenden Verhaumlltnisse sind Gegenstand dieser Disziplin Brodersen Kai Terra Cognita Studien zur roumlmischen Raumerfassung Hildesheim ua 1995

      Braudel Fernand ua Die Welt des Mittelmeeres Zur Geschichte und Geographie kultureller Lebens-formen Frankfurt am Main 2000

      Olshausen Eckhard Einfuumlhrung in die historische Geographie der Alten Welt Darmstadt 1991 httpwwwroman-emperorsorgIndexhtm The DIR and ORB Ancient and Medieval Atlas httpdarkwinguoregonedu~atlaseuropemapshtml OSSHE Historical and Cultural Atlas Resource ndash

      Karten zu unterschiedlichen Themen httpwwwcolumbiaeduacisetsGraessecontentshtml Verzeichnis der wichtigsten lateinischen Orts- und

      Laumlndernamen

      Heraldik

      Unter Wappen versteht man ein bleibendes nach festen Regeln geformtes Abzeichen einer Person Familie oder Koumlrperschaft Sich mit Wappen zu beschaumlftigen heiszligt sich mit dem Selbstverstaumlndnis und der Geschichte der wappenfuumlhrenden Familie oder Institution zu befas-sen

      Egalbreath Donald L Jequier Leacuteon (Hg) Handbuch der Heraldik Augsburg 1990

      Filip Vaacuteclav Vok Einfuumlhrung in die Heraldik Stuttgart 2000

      Numismatik

      Zu den numismatischen Quellen zaumlhlen in erster Linie Muumlnzen weiterhin muumlnzaumlhnliche Ob-jekte Medaillons und Muumlnzgewichte Aufgabe der Numismatik ist es die Aussagekraft der genannten Gegenstaumlnde zu erschlieszligen Howgego Christopher Geld in der antiken Welt Was Muumlnzen uumlber Geschichte verraten aus dem

      Engl uumlbertr von Johannes und Margret K Nolleacute Darmstadt 2000 httpwwwunivieacatNumismatik Institut fuumlr Numismatik der Universitaumlt Wien httpwwwbbawdevhmuenzwerkindexhtml Griechisches Muumlnzwerk (Berlin-Brandenburgische

      Akademie der Wissenschaften) httpwwwmoneyorg The American Numismatic Association

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 58

      httpwwwamnumsoc2org The American Numismatic Society httpsammlercommzromhtml Roumlmische Muumlnzen httpwwwifaustdenbe Numismatische Bilddatenbank Eichstaumltt

      Palaumlographie

      Die Palaumlographie (παλαιός = griech sbquoaltrsquo γραφείν = griech sbquoschreibenrsquo Schriftkunde) be-zeichnet die Historische Hilfswissenschaft die sowohl die Entwicklung und die Geschichte der Schrift behandelt als auch zum Lesen Datieren und Einordnen von Handschriften auf Grund graphischer Merkmale befaumlhigen soll

      Bischoff Bernhard Palaumlographie des roumlmischen Altertums und des abendlaumlndischen Mittelalters 2 verb Aufl Berlin 1986

      Arnall Jose Maria Josefa Bibliografiacutea de paleografiacutea linguumliacutestica y diplomaacutetica hispanoamericanas Barcelona 1993

      Papyrologie

      Die Papyrologie leitet ihre Bezeichnung von ihrem Schrifttraumlger dem Papyrus ab Weiterhin rechnet man der Papyrologie die Inschriften auf Tonscherben (Ostraka) auf Holz und Wachs-tafeln zu die in Aumlgypten gefunden worden sind Rupprecht Hans-Albert Kleine Einfuumlhrung in die Papyruskunde Darmstadt 1994 httpwwwuni-koelndephil-fakifazpeindexhtml Zeitschrift fuumlr Papyrologie und Epigraphik httpwwwpapyrologyorg American Society of Papyrologists mit Zugriff auf

      Online-Ressourcen httpodysseylibdukeedupapyrus Papyrologie und Linksammlung

      (httpodysseylibdukeedupapyrustextsmancanohtml ndash Texte die bis zum 30061996 publiziert wurden)

      httpodysseylibdukeedupapyrustextsclisthtml Editions of Greek Latin Demotic and Coptic Papyri Ostraca and Tablets

      httpwwwuni-heidelbergdeinstitutefak8papyhagedorn

      Heidelberger Gesamtverzeichnis der griechischen Papy-rusurkunden Aumlgyptens chronologisch geordnete Listen und Suchmoumlglichkeit in den Datenbanken

      httpwwwuni-koelndephil-fakifaNRWakademie Arbeitsstelle fuumlr Papyrologie Epigraphik Numismatik

      Philologie

      Die Geschichte der Antike und des Mittelalters erschlieszligt sich uns in der Hauptsache uumlber die griechischen und lateinischen Quellentexte Auszligerdem gehoumlren alle in der Vergangenheit ge-schriebenen Sprachen und ihre Philologien zu den Gegenstaumlnden historischer Arbeit (Mittel-hochdeutsch Mittelniederdeutsch Altfranzoumlsischhellip) Graf Fritz (Hg) Einleitung in die lateinische Philologie Stuttgart Leipzig 1997

      Kindermann Udo Einfuumlhrung in die lateinische Literatur des Mittelalterlichen Europa Turnhout 1998 (grundlegende sehr gute Einfuumlhrung)

      Nesselrath Heinz Guumlnther (Hg) Einleitung in die griechische Philologie Stuttgart Leipzig 1997

      Habel Edwin Groumlbel Friedrich (Hg) Mittellateinisches Glossar Paderborn ua 21985 ND 1989

      Lexer Matthias Mittelhochdeutsches Taschenwoumlrterbuch Stuttgart 381992

      Luumlbben August Mittelniederdeutsches Handwoumlrterbuch Norden Leipzig 1888 ND Darmstadt 1995

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

      59

      Mediae latinitatis lexicon minus Lexique latin meacutedieacuteval ndash Medieval Latin Dictionary ndash Mittellateini-sches Woumlrterbuch Leiden Darmstadt 2002

      httpwwwperseustuftsedulexicahtml Text Tools und Lexika httpwwwoeawacatkalmultikey Software Multikey fuumlr MSWord ndash Griechisch-

      Zeichensatz httpwwwthessalonicaorgru bietet multilinguale Tools fuumlr OpenOffice und

      MSWord httpwwwstoaorgabbreviationshtml Abkuumlrzung antiker Werke nach Liddell-Scott-Jones

      Prosopographie

      Die Prosopographie (τό πρόσωπον = griech sbquoAngesicht Personrsquo) beschaumlftigt sich mit der Personenkunde Personen und Personengruppen sowie Informationen uumlber diese werden in einen Gesamtzusammenhang gestellt und somit die Moumlglichkeit eroumlffnet Verbindungen zu knuumlpfen und neue Fragestellungen an die Quellen heranzutragen

      Berve Helmut Das Alexanderreich auf prosopographischer Grundlage Berlin 1926

      Prosopographia Imperii Romani Berlin 1933ff

      The Prosopography of Later Roman Empire (PLRE) Cambridge 1971ff

      httpprosptolartskuleuvenacbe Prosopographia Ptolemaica httpwwwbbawdebbawForschungForschungsprojektepirdeStartseite

      Prosopographia Imperii Romani ndash Who is Who der roumlmischen Kaiserzeit

      Sphragistik

      Die Sphragistik (ἡ σφραγίς = griech Siegelrsquo) untersucht Form Material sowie Befestigung Darstellung und zugehoumlrige Funktion der Siegel Siegel wurden fruumlher als Beglaubigungsmit-tel und zum Verschluszlig von Urkunden und Briefen benutzt In enger Verbindung mit der Diplomatik im 17 Jh entstanden bedient sie sich auch der Methoden der Numismatik He-raldik und Epigraphik

      Ewald Wilhelm Siegelkunde Muumlnchen 1914 (ND 1975)

      Stieldorf Andrea Siegelkunde Basiswissen (Hahnsche historische Hilfswissenschaften 2) Hannover 2004

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 60

      V Praumlsentation des Materials

      Neben inhaltlichen und methodischen Kenntnissen will das Geschichtsstudium eine zentrale arbeitstechnische Kompetenz vermitteln die auch uumlber den engeren Bereich der Fachwissen-schaft hinaus anwendbar ist Sie sollen lernen sich selbstaumlndig in ein Thema einzuarbeiten und das erworbene Wissen in muumlndlicher und schriftlicher Form zu praumlsentieren Im Studium wird diese Faumlhigkeit in Form von muumlndlichen Referaten und schriftlichen Hausarbeiten ein-geuumlbt Pro- und Hauptseminararbeiten dienen zudem als Vorbereitung fuumlr die Magister- bzw Zulassungsarbeit die Sie am Ende des Studiums anfertigen

      1 Grundregeln

      Sowohl die muumlndliche als auch die schriftliche Praumlsentation wissenschaftlichen Materials ge-horcht einigen allgemeinen Grundregeln die Sie unbedingt beachten muumlssen Da Ihre Praumlsen-tationen immer fuumlr andere und nicht fuumlr Sie selbst bestimmt sind muumlssen sich die Leser Houml-rer orientieren koumlnnen Sie muumlssen sie an die Hand nehmen und durch die Praumlsentation fuumlh-ren Die Beachtung bzw Nichtbeachtung dieser Grundregeln ist zugleich eines der wichtigs-ten Kriterien fuumlr die Bewertung von Referaten und Hausarbeiten minus Legen Sie eingangs die Fragestellung offen unter der Sie das Thema untersuchen Gren-

      zen Sie dabei das Untersuchungsfeld genau ab Sagen Sie deutlich was Sie untersuchen und was nicht wo Sie Schwerpunkte setzen und was Sie bewuszligt ausklammern

      minus Trennen Sie zwischen Aussagen die Sie aus der Auswertung von Quellen gewonnen ha-ben und solchen die Sie aus der Literatur uumlbernommen haben In jedem Fall muszlig klar werden woher Sie Ihre Informationen beziehen daher sind Hinweise auf die Materialba-sis unerlaumlszliglich

      minus Trennen Sie unbedingt zwischen eigenen Aussagen und Thesen einerseits sowie anderer-seits Aussagen und Schluszligfolgerungen die Sie aus der Literatur uumlbernommen haben Wenn Sie Aussagen aus Quellen und Literatur uumlbernehmen muumlssen Sie dies deutlich zum Ausdruck bringen Anderenfalls begehen Sie intellektuellen Diebstahl

      minus Aussagen aus Quellen und Literatur koumlnnen Sie auf zwei Arten verwenden als woumlrtli-ches Zitat das mit doppelten Anfuumlhrungszeichen kenntlich zu machen ist sowie als Para-phrase in Form der indirekten Rede Achten Sie dabei unbedingt auf den korrekten Mo-dus Reine Textparaphrasen werden durch den Konjunktiv I (Konjunktiv des Praumlsens) wiedergegeben Der Konjunktiv II (Konjunktiv des Praumlteritums) kennzeichnet dagegen ei-ne Irrealitaumlt nimmt also eine Bewertung von Ihrer Seite vor15

      minus Bestimmen Sie die Reichweite und die Verlaumlszliglichkeit Ihrer Aussagen Legen Sie dar auf welchen empirischen und logischen Geltungsnachweisen Ihre Schluszligfolgerungen beruhen Bewerten Sie die Aussagekraft der von Ihnen herangezogenen Quellen und die Qualitaumlt der Literatur Geltungsbereich und Verbindlichkeit einzelner Aussagen lassen sich sprach-lich praumlzise zum Ausdruck bringen16

      minus Ihre Darstellung darf sich nicht auf eine deskriptive Nacherzaumlhlung der Fakten be-schraumlnken Vielmehr sollen Sie die einzelnen historischen Tatsachen zueinander in Be-ziehung setzen und miteinander verknuumlpfen Dazu muumlssen Sie das ausgewaumlhlte Material

      15 Ein Beispiel In einem Gerichtsprotokoll ist zu lesen bdquoDer Unfallverursacher war betrunkenldquo Mit der For-

      mulierung daszlig der Unfallverursacher betrunken gewesen sei uumlbernehmen Sie diese Aussage Wenn Sie aber schreiben daszlig der Unfallverursacher betrunken gewesen waumlre stellen Sie fest daszlig diese Aussage nicht der Wahrheit entspricht bzw angezweifelt werden kann der Unfallverursacher also mitnichten betrunken gewe-sen ist Das ist ein groszliger ja entscheidender semantischer Unterschied

      16 Die Skala der Verlaumlszliglichkeit einzelner Aussagen reicht von bdquonachweislichldquo uumlber bdquosicherldquo bdquosehr wahrschein-lichldquo bdquowahrscheinlichldquo bis zu bdquovermutlichldquo und bdquomoumlglicherweiseldquo

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

      61

      einer kritischen Analyse unterziehen Das Ziel lautet in Referat und Hausarbeit eine moumlglichst luumlckenlose Argumentationskette zu schmieden die schlieszliglich in Ihre Thesen muumlndet Diese Argumentationskette die auf die jeweilige Fragestellung bezogen sein muszlig dient zugleich als bdquoroter Fadenldquo des Referats bzw der Hausarbeit

      minus Unterschlagen Sie dabei niemals Gesichtspunkte die gegen Ihre These sprechen ndash das waumlre ein grober Verstoszlig gegen die Grundgesetze der Wissenschaftlichkeit Nehmen Sie diese auf und versuchen Sie Gegenargumente ins Feld zu fuumlhren um Ihre Interpretation plausibel zu machen Gehen Sie also moumlglichst offensiv mit moumlglichen Einwaumlnden um

      minus Das zu praumlsentierende Material muszlig in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht werden Die Gliederung des Stoffs ist eine der wesentlichen Leistungen von Referat und Hausarbeit uumlber die sich intensives Nachdenken lohnt Grundsaumltzlich gibt es zwei Alternativen Sie koumlnnen Referat und Hausarbeit chronologisch (dem Zeitverlauf folgend) oder systema-tisch (nach Sachgesichtspunkten) aufbauen

      minus Der Stil Ihrer Ausfuumlhrungen muszlig sachlich und nuumlchtern sein Ihre Sprache sollte weder feuilletonistisch noch gestelzt sondern klar und unpraumltentioumls sein Vermeiden Sie Mode- und Fuumlllwoumlrter Fuumlr subjektive Wertungen ist in der Historiographie kein Platz Aussagen wie bdquoIch bin empoumlrtldquo und aumlhnliche haben in wissenschaftlichen Arbeiten nichts verloren Statthaft ja bisweilen notwendig sind dagegen Fachausdruumlcke und Fremdwoumlrter deren Bedeutung jedoch ggf erklaumlrt werden muszlig

      minus Das adaumlquate Tempus der Darstellung historischer Strukturen und Prozesse ist das Praumlteritum (Erzaumlhlzeit) Beachten Sie daszlig die unterschiedlichen Formen des Praumlteri-tums (Imperfekt Perfekt und Plusquamperfekt) Vor- bzw Nachzeitigkeit von Handlungen und Ereignissen ausdruumlcken Vermeiden Sie unbedingt Tempusinkonsequenzen dh fal-len Sie nicht unvermittelt vom Praumlteritum ins Praumlsens Von dieser Regel gibt es nur zwei Ausnahmen Wenn Sie eine Quelle beschreiben oder den aktuellen Stand in einer Kontro-verse darlegen tun Sie dies im Praumlsens denn die wissenschaftliche Debatte wird in der Gegenwart ausgetragen und die Quelle findet man heute noch in dieser Form vor

      Noch ein wichtiger Hinweis Besprechen Sie Fragestellung Gliederung Thesen und Materi-albasis Ihres Referats bzw Ihrer Hausarbeit vorab mit dem Dozenten Sprechen Sie die Leh-renden an um grobe Fehler (wie etwa eine voumlllige Themenverfehlung) zu vermeiden

      2 Das Referat

      In der Regel machen schlechte Referate genauso viel Arbeit wie gute Es liegt meist nicht an der mangelnden Vorbereitung oder dem Willen desder Vortragenden wenn das Publikum sich langweilt keine Fragen hat und danach nicht kluumlger ist als zuvor Haumlufig liegt es an der Art der Praumlsentation und der Anlage des Materials Daher beachten Sie im eigenen Interesse und dem des Seminars nachstehende Hinweise

      a) Funktion und Ziele des Referats Seminare sind diskursive Lehrveranstaltungen in denen zu vermittelnde Inhalte von den Leh-renden und Lernenden gemeinsam erarbeitet werden Jeder Teilnehmer bereitet einen Aspekt bzw ein Teilgebiet des Seminarthemas vor das er in einer Sitzung muumlndlich praumlsentiert Die Aufgabe der Referate besteht darin die wesentlichen Gesichtspunkte eines begrenzten The-mas herauszupraumlparieren um daruumlber eine Diskussion im Seminar anzuregen Daraus ergeben sich drei Konsequenzen uumlber die sich jeder Referent im klaren sein muszlig minus Das Referat ist Teil des Gesamtkonzepts des Seminars Daher muumlssen Sie sich Klarheit

      daruumlber verschaffen welchen Stellenwert das Referat im Rahmen des Seminars hat und was aus der uumlbergeordneten Perspektive des Seminars an Ihrem Thema wissenswert ist Das Ziel eines Referats besteht nicht darin enzyklopaumldisches Wissen auszubreiten Ihre

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 62

      Aufgabe lautet vielmehr aus der Vielzahl von Informationen diejenigen auszuwaumlhlen die fuumlr den Gesamtzusammenhang relevant sind Machen Sie sich nachdem Sie sich in das Thema eingearbeitet haben zuerst bewuszligt welche Inhalte Sie vermitteln wollen Erst wenn Sie wissen was Ihre Zuhoumlrer an Inhalten aus Ihrem Referat mitnehmen sollen uumlber-legen Sie sich die Form der Praumlsentation um sie auf die Inhalte abzustimmen

      minus Adressat des Referats ist nicht der Dozent sondern das Seminarplenum Ihr Publikum ist also einerseits mit der Rahmenthematik vertraut dh Sie koumlnnen ein Basiswissen uumlber die groumlszligeren Zusammenhaumlnge voraussetzen Andererseits verfuumlgt der Referent als bdquoExperteldquo fuumlr sein konkretes Thema stets uumlber Detailkenntnisse die den uumlbrigen Teilnehmern fehlen Daher muumlssen Sie uumlber Begriffe Sachverhalte Personen und Ereignisse Bescheid wissen damit Sie fuumlr Nachfragen geruumlstet sind Es lohnt sich das Publikum einzubeziehen indem Sie z B Texte vorlesen lassen Gruppen bilden oauml Das erhoumlht die Aufmerksamkeit und den Lernerfolg

      minus Das Referat soll zur Diskussion anregen Daher duumlrfen sich Ihre Ausfuumlhrungen nicht auf eine ereignisgeschichtliche Aufzaumlhlung der Fakten beschraumlnken denn uumlber Tatsachen kann man nicht diskutieren Die Aufgabe des Referenten besteht vielmehr darin histori-sche Tatsachen miteinander zu verknuumlpfen und in eine erklaumlrende Beziehung zu bringen Zu diesem Zweck bilden Sie Thesen (oder uumlbernehmen Thesen aus der Literatur) die im Anschluszlig an das Referat gemeinsam besprochen werden Um das beruumlchtigte Schweigen nach dem Referat zu vermeiden koumlnnen Sie die in Ihren Augen diskussionswuumlrdigen Punkte besonders hervorheben oder Fragen an das Plenum richten Ein guter Einstieg in die Diskussion bietet auch die knappe Vorstellung einer wissenschaftlichen Kontroverse Auch hier koumlnnen Sie das Publikum einbeziehen und ihm im Vorhinein eine Aufgabe ge-ben (zB einen Text lesen lassen)

      b) Regeln fuumlr Houmlrtexte

      Es macht einen groszligen Unterschied ob man einen Text liest oder houmlrt Der wichtigste lautet Ein Houmlrer kann nicht zuruumlckblaumlttern Daher gelten fuumlr Houmlrtexte besondere Regeln die Sie im Referat unbedingt beachten muumlssen minus Der Referent macht sich nicht von irgendwo aus dem Kursraum verstaumlndlich sondern

      nimmt den Platz vorne ein wo er von allen Teilnehmern gut gesehen und gehoumlrt werden kann

      minus Das Referat muszlig klar gegliedert sein so daszlig der Inhalt gut nachvollzogen werden kann minus bleiben Sie ruhig keine Hektik wenn Sie gut vorbereitet sind gibt es keinen Grund zu

      Nervositaumlt minus Referate sind frei vorzutragen Karteikarten oder Stichpunkte koumlnnen als Gedaumlchtnishilfe

      dienen es wird nicht abgelesen minus Schauen Sie in das Publikum stellen Sie Blickkontakt her seien Sie verbindlich sichern

      Sie sich die Aufmerksamkeit minus Sprechen Sie laut und deutlich Sie wollen gehoumlrt und verstanden werden minus Sprechen sie in ganzen Saumltzen die klar strukturiert sind Subjekt ndash Praumldikat ndash Objekt und

      kurz minus Beziehen Sie Ihr Publikum mit ein wenn es Fragen gibt beantworten Sie sie ermuntern

      Sie zu Fragen keine Angst vor ungebetenen Fragen zur Not auf Dozent oder Diskussion verweisen

      minus Wenn es dem Thema dient nutzen Sie Medien Folien Power Point Buumlcher Abbildun-gen tragen Medien nichts zum Verstaumlndnis des Vorgetragenen bei sind sie uumlberfluumlssig

      minus das Passiv ist der Feind des Historikers Formulieren Sie daher aktiv und vermeiden Sie unpersoumlnliche Konstruktionen (etwa mit bdquomanldquo)

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

      63

      minus Vermeiden Sie nach Moumlglichkeit Begriffe die Ihnen selbst vor der Beschaumlftigung mit der Materie unbekannt gewesen sind Wenn sich diese Begriffe nicht vermeiden lassen muumls-sen sie erklaumlrt werden (moumlglichst in Form von griffigen Definitionen)

      minus Machen Sie die Gliederung des Referats deutlich Setzen Sie bewuszligt Pausen ein (etwa am Ende eines Abschnitts oder eines Arguments) um die Gliederung des Referats zu be-tonen Teilen Sie den Houmlrern mit wenn Sie mit einem neuen Kapitel beginnen

      minus Springen Sie nicht in Ihrer Argumentation sondern handeln Sie ein Argument nach dem anderen ab Vermeiden Sie haumlufige Querverweise auf andere Passagen des Referats

      minus Geben Sie die Aussagen Anderer moumlglichst in Ihren eigenen Worten wieder Wenn Sie sich explizit auf eine Quelle oder einen Autoren beziehen nennen Sie diese bzw diesen jeweils am Anfang des Satzes namentlich

      minus Fassen Sie am Ende des Referats Ihre Ergebnisse noch einmal thesenartig zusammen und heben Sie diejenigen Punkte besonders hervor die in der Diskussion behandelt wer-den sollten

      minus Nutzen Sie die Moumlglichkeit der bdquoArbeitsteilungldquo zwischen Referat und Diskussion Spit-zen Sie Ihre Argumentation zu um eine lebhafte Diskussion zu foumlrdern

      minus Halten Sie die vorgegebene Zeit ein Tragen Sie das Referat probeweise zu Hause vor (Familie Haustiere Freunde Wand)

      Die Erfahrung lehrt daszlig die Houmlrer einem frei gehaltenen Vortrag weit besser folgen koumlnnen als einem monoton abgelesenen Referat Ein frei gehaltenes Referat erfordert eine besonders intensive Vorbereitung Es lohnt sich das Referat zunaumlchst schriftlich auszuformulieren und in einem zweiten Arbeitsschritt auf einen Stichwortzettel zu kondensieren der fuumlr den Vortrag als Erinnerungshilfe dient Nutzen Sie die Chance im Studium moumlglichst viele Referate zu halten um Routine im freien Vortrag zu gewinnen Frei sprechen zu koumlnnen ist eine Faumlhig-keit die auch jenseits der Wissenschaft gewuumlrdigt wird

      c) Das Thesenpapier Thesen sind Behauptungen uumlber Zusammenhaumlnge sie sind eine moumlgliche Antwort auf eine Fragestellung Zum Referat muumlssen Sie in der Regel ein Thesenpapier vorlegen das an alle Teilnehmer des Seminars ausgegeben wird Es sollte vor dem Referat mit dem Dozenten be-sprochen werden Das Thesenpapier hat drei Funktionen minus Es ermoumlglicht den Teilnehmern die Vorbereitung auf das Referat (wenn es bereits vor der

      Sitzung ausgeteilt wird) und die Orientierung waumlhrend des Referats minus Es entlastet die Teilnehmer beim Mitschreiben und ermoumlglicht ihnen ein groumlszligeres Maszlig an

      Konzentration auf den Vortrag minus Es dient spaumlter zur Wiederholung des Stoffes und zur raschen Einarbeitung in das behan-

      delte Thema

      Aus dem Gesagten ergibt sich daszlig ein Thesenpapier in der Regel folgende Bestandteile ent-halten sollte minus Es beginnt mit dem Kopf der allgemeine Informationen uumlber das Seminar enthaumllt Semes-

      ter und Datum des Referats Art und Titel der Lehrveranstaltung Name des Dozenten Name des Referenten Thema des Referats

      minus Aus dem Thesenpapier muszlig die leitende Fragestellung ersichtlich sein unter der Sie das Thema untersuchen

      minus Aus dem Thesenpapier muszlig die Gliederung des Referats hervorgehen minus Ein Thesenpapier muszlig Thesen enthalten die den Inhalt bzw die Ergebnisse des Referats

      pointiert zusammenfassen und die sich zur Diskussion eignen (dh es muumlssen sich Argu-mente fuumlr und gegen die These finden lassen) Die Thesen sollten auch das Referat mit dem Rahmenthema des Seminars in Beziehung setzen

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 64

      minus Literaturhinweise Keine umfassende Bibliographie sondern die vollstaumlndigen bibliogra-phischen Angaben der wichtigsten Titel die Sie fuumlr das Referat verwendet haben (getrennt nach Quellen und Literatur)

      d) Das Quellenpapier (s Anhang)

      3 Die Hausarbeit

      Die Seminararbeit ist eine wissenschaftliche Arbeit im Kleinformat Sie folgt im wesentlichen den gleichen Gesetzen wie umfangreichere universitaumlre Qualifikationsarbeiten (Magister- und Zulassungsarbeiten Dissertationen und Habilitationsschriften) Von jenen unterscheidet sie sich lediglich dadurch daszlig sie deutlich kuumlrzer ist einer begrenzteren Fragestellung nachgeht und auf einer schmaleren Basis aus Quellen und Literatur fuszligt Mit der Anfertigung einer Se-minararbeit sind zwei Ziele verbunden Erstens sollen Sie nachweisen daszlig Sie selbstaumlndig wissenschaftlich arbeiten dh einen bestimmten Sachverhalt mit den Methoden und Hilfsmit-teln der Geschichtswissenschaft untersuchen koumlnnen Zweitens sollen Sie das Abfassen wis-senschaftlicher Arbeiten einuumlben um fuumlr die Examensarbeit zu trainieren

      a) Die aumluszligere Form der Hausarbeit Die Seminararbeit ist maschinenschriftlich zu erstellen Bitte halten Sie sich bei der Abfas-sung einer Seminararbeit an folgende Hinweise zur (aumluszligeren) Gestaltung minus Papierformat DIN A 4 minus Schriftart TimesTimes New Roman (oder eine aumlhnliche Schrift mit Serifen) minus Schriftgroumlszlige 12 Punkt (im Text) bzw 10 Punkt (in den Fuszlignoten) minus Zeilenabstand 15zeilig (im Text) bzw einzeilig (in den Fuszlignoten) minus Satzspiegel Blocksatz (verwenden Sie die Silbentrennung um bdquoTrennloumlcherldquo zu vermei-

      den) minus Seiteneinrichtung Rand oben unten und links mindestens 2 cm rechts 35 cm minus Vergessen Sie die Seitenzahlen nicht minus Blaumltter werden nur einseitig bedruckt minus Textumfang 10-15 Seiten fuumlr eine Proseminararbeit (= 20000-30000 Zeichen) 20-25 Sei-

      ten fuumlr eine Arbeit im Hauptseminar (= 40000-50000 Zeichen jeweils mit Leerzeichen) minus Eine Bindung ist nicht erforderlich Geben Sie aber keine lose Zettelsammlung ab son-

      dern legen Sie die Seminararbeit in einen Schnellhefter minus Achten Sie auf fehlerfreie Orthographie und Interpunktion sowie korrekte grammatikali-

      sche Konstruktionen Eine Seminararbeit muszlig mehrfach Korrektur gelesen werden bevor Sie sie abgeben koumlnnen

      b) Der Aufbau der Hausarbeit Der Aufbau folgt im Grundsatz einem einheitlichen Geruumlst Es besteht aus Titelblatt Inhalts-verzeichnis Text (unterteilt in Einleitung Hauptteil und Zusammenfassung) sowie einem Quellen- und Literaturverzeichnis Daran schlieszligt evtl ein Anhang an in welchen ein Abkuumlr-zungsverzeichnis Graphiken Tabellen Bilder und Quellentexte aufgenommen werden koumln-nen Siehe dazu die vier Beispielseiten im Anhang ab Seite 74

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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      Titelblatt

      Das Titelblatt der Seminararbeit muszlig folgende Angaben enthalten minus Lehrveranstaltung (links oben auf dem Titelblatt) Semester Universitaumlt und Institut Na-

      me des Dozenten sowie Art und Titel der Lehrveranstaltung minus Titel der Seminararbeit (in der Mitte des Titelblatts in hervorgehobener Schriftgroumlszlige) minus Verfasser (links unten auf dem Titelblatt) Vor- und Nachname Adresse (mit Telefon-

      nummer und e-mail) Studienfaumlcher angestrebter Abschluszlig Fachsemester minus Datum der Abgabe der Arbeit

      Inhaltsverzeichnis

      Das Inhaltsverzeichnis entspricht der (genauen hierarchischen) Gliederung der Seminararbeit Aufgefuumlhrt werden saumlmtliche Kapitel- Unterkapitel- und Abschnittsuumlberschriften mit der An-gabe der jeweiligen Seite auf der sie beginnen Beachten Sie dabei Jedes bdquoErstensldquo braucht ein bdquoZweitensldquo Wenn also beispielsweise ein Unterkapitel nur aus einem Abschnitt besteht fuumlgen Sie keine eigene Abschnittsuumlberschrift ein

      Einleitung

      Der eigentliche Text der Seminararbeit beginnt mit der Einleitung Die Einleitung besteht aus vier Bausteinen minus In der Einleitung muumlssen Fragestellung und Erkenntnisziel der Arbeit bestimmt werden

      Damit definieren Sie den genauen Untersuchungsgegenstand minus Die Einleitung muszlig Informationen uumlber den historischen Zusammenhang enthalten in

      dem das Thema von Bedeutung ist Bei der Hausarbeit muumlssen Sie also Ihr Thema in den groumlszligeren Kontext des Seminars einordnen

      minus In der Einleitung muumlssen der Forschungsstand und die Quellenlage zur behandelten The-matik sowie die Materialbasis der Arbeit dargelegt und kritisch gewuumlrdigt werden Eine reine Aufzaumlhlung der von Ihnen verwendeten Quellen und Literatur reicht nicht aus Sie muumlssen einen bewertenden Uumlberblick uumlber die vorhandenen Editionen und Forschungsar-beiten geben Ihr Urteil soll kritisch aber in der Sache begruumlndet sein

      minus Zudem muszlig die Einleitung das methodische Vorgehen und den Aufbau der Arbeit offen-legen und begruumlnden Sie muumlssen schildern wie Sie von den Fragen zu den Antworten kommen wollen und warum Sie dabei so und nicht anders verfahren

      Die Einleitung soll zum Thema hinfuumlhren Ein haumlufiger Anfaumlngerfehler besteht darin den bdquoersten Satzldquo zu vergessen ohne den die Arbeit unvermittelt mit der Tuumlr ins Haus faumlllt Die-sen Fehler vermeiden Sie indem Sie eine der drei gaumlngigen bdquoEroumlffnungenldquo wissenschaftlicher Arbeiten verwenden minus Sie beginnen entweder ereignisgeschichtlich (bdquoAm 17 Juni 1953 ldquo) minus Oder Sie beginnen problemorientiert (bdquoDie Verfassung der Weimarer Republik ldquo) minus Oder Sie beginnen mit einem Quellenzitat das zum Thema hinfuumlhrt

      Hauptteil

      Im Hauptteil muumlssen die in der Einleitung aufgeworfenen Fragen beantwortet werden Dazu muumlssen Sie historische Strukturen und Ereignisse analysieren Quellen interpretieren und die Ergebnisse der Geschichtswissenschaft kritisch (dh bewertend) diskutieren Nochmals Sie duumlrfen dabei nicht auf der Ebene der reinen Faktenbeschreibung stehenbleiben sondern Sie muumlssen eine problemorientierte Analyse vornehmen indem Sie nach den erklaumlrenden Bezie-hungen zwischen den historischen Tatsachen suchen Dazu muumlssen Sie argumentieren Das

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 66

      Ziel lautet eine moumlglichst luumlckenlose Argumentationskette zu bilden die schlieszliglich in the-senhaft formulierten Ergebnissen muumlndet Die Gliederungspunkte des Inhaltsverzeichnisses erscheinen an den entsprechenden Stellen des Textes als Kapitel- Unterkapitel- und Abschnittsuumlberschriften Natuumlrlich muumlssen diese Uumlberschriften auch zu den entsprechenden Textpassagen passen (das ist manchmal gar nicht so einfach) Besonders wichtig ist es die einzelnen bdquoBausteineldquo des Textes miteinander zu verbinden Nicht selten fehlen die Uumlberleitungen zwischen den Kapiteln so daszlig diese unver-bunden aufeinander folgen ndash eine Argumentationskette kann so nicht entstehen Schweifen Sie in der Darstellung nicht vom Thema ab sondern konzentrieren Sie sich darauf die in der Einleitung gestellten Fragen zu beantworten Diese geben Ihnen den roten Faden der Analyse vor Exkurse und alles was nicht unmittelbar zum Thema gehoumlrt sollten Sie vermeiden ndash Sie unterbrechen damit nur den Gang Ihrer Argumentation Sie nutzen den Platz viel besser indem Sie Forschungspositionen erlaumlutern kritisch hinterfragen und ndash wo immer das moumlglich ist ndash einander gegenuumlberstellen

      Zusammenfassung

      minus Im Fazit der Arbeit greifen Sie die eingangs formulierten Leitfragen wieder auf und be-antworten sie indem Sie Ihre Ergebnisse thesenartig zusammenfassen

      minus Hier ist spaumltestens der Ort an dem Sie die eigene (begruumlndete) Meinung kundtun und in Forschungskontroversen Stellung nehmen ndash dabei muumlssen Sie natuumlrlich begruumlnden wa-rum Sie die eine Position verwerfen der anderen zustimmen oder moumlglicherweise eine ei-gene Position beziehen

      minus Nach wie vor offene Fragen sollten Sie kenntlich machen ndash das ist keineswegs ein Zei-chen fuumlr die unzureichende Beschaumlftigung mit der Materie sondern ein Indiz fuumlr Problembewuszligtsein

      minus Es kann durchaus auch sinnvoll sein weitere Perspektiven des Themas und weiterfuumlhren-de Fragen zu benennen Allerdings sollten Sie dabei vorsichtig sein und keine voumlllig neu-en Themen anreiszligen die nicht mehr behandelt werden koumlnnen

      minus Wichtig ist es im Fazit die Relevanz der Darstellung und der Untersuchungsergebnisse fuumlr das uumlbergeordnete Seminarthema darzulegen

      Quellen- und Literaturverzeichnis

      Im Quellen- und Literaturverzeichnis werden saumlmtliche Werke aufgefuumlhrt die in der Arbeit verwendet worden sind Quellen und Literatur werden dabei getrennt aufgefuumlhrt (zuerst die Quellen danach die Literatur) und jeweils alphabetisch nach den Nachnamen der Verfasser bzw Herausgeber sortiert bei mehreren Titeln des gleichen Autors sortiert man aufsteigend nach dem Erscheinungsjahr Achten Sie unbedingt darauf die bibliographischen Angaben zu den einzelnen Werken vollstaumlndig anzugeben Zur Anzahl der Quelleneditionen und Literaturtitel auf denen Ihre Arbeit beruhen sollte gibt es keine festen Regeln Das haumlngt in erster Linie von Quellenlage und Forschungsstand des jeweiligen Themas ab Um wenigstens einen groben Richtwert anzugeben Eine Proseminar-arbeit sollte wenigstens auf drei Quellen (Editionen Dokumentationen autobiographischen Aufzeichnungen uauml) und zehn Literaturtiteln basieren Grundsaumltzlich gilt natuumlrlich Je breiter Ihre Materialbasis und je intensiver Ihre Auseinandersetzung mit der Forschung ausgefallen ist desto houmlher die Qualitaumlt Ihrer Arbeit Eine haumlufig anzutreffende groszlige Schwaumlche von Anfaumlngerarbeiten besteht darin daszlig sie ganz uumlberwiegend auf Uumlberblicksdarstellungen zuruumlckgreifen Diese Gattung sollen Sie selbstver-staumlndlich auch heranziehen allerdings muumlssen Sie in einem weiteren Arbeitsschritt die thema-tisch einschlaumlgigen Spezialmonographien und Aufsaumltze durcharbeiten da der Forschungspro-zeszlig ja vor allem durch Spezialstudien vorangetrieben wird Nicht selten werden Quellen in

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

      67

      Seminararbeiten nur bdquokosmetischldquo verwendet indem Zitate in einen fertigen Text eingefuumlgt werden Das ist nicht der Sinn von Quellenarbeit Vielmehr muumlssen Sie einschlaumlgige Editio-nen etc durch- und in Ihre Argumentation einarbeiten

      Anhang

      Eine Seminararbeit kann auch einen Anhang enthalten Darin koumlnnen je nach Thema Gra-phiken Tabellen oder Quellentexte aufgenommen werden denen fuumlr Ihre Arbeit zentrale Be-deutung zukommt und auf die Sie daher (im Text) detailliert eingehen Grundsaumltzlich sollten Sie jedoch mit diesen Dingen eher sparsam umgehen und sich auf das Unverzichtbare be-schraumlnken Wenn Sie im Text oder in den Fuszlignoten der Arbeit Abkuumlrzungen (etwa fuumlr politische Partei-en) verwenden muumlssen diese in einem Abkuumlrzungsverzeichnis aufgeloumlst werden Davon ausgenommen sind lediglich allgemein uumlbliche Abkuumlrzungen (beispielsweise etc ua evtl usw vgl ggf Bd ders ebd Hg ff Nr)

      Verpflichtungserklaumlrung

      Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Seminar kein Schein erworben werden kann Dieder Studierende ist durchgefallen Nach dem Beschluszlig der Studienkommission vom 16112005 ist jeder wissenschaftlichen Ar-beit eine Erklaumlrung uumlber das selbstaumlndige Erstellen der Hausarbeit beizufuumlgen Die Erklaumlrung kann auch uumlber die Homepage des Instituts abgerufen werden Erklaumlrung gemaumlszlig sect6 Abs 4 AT PO BA sect 21 Abs 4 MagisterPO sect 17 Abs 8 VO Erste Staatspruumlfung Lehramt

      Ich erklaumlre daszlig ich die vorgelegte Arbeit selbstaumlndig verfaszligt und nur die angegebenen Quel-len und Hilfsmittel benutzt habe Woumlrtlich oder dem Sinn nach aus anderen Werken entnom-mene Stellen sind unter Angabe der Quelle kenntlich gemacht

      Mir ist bekannt daszlig bei Feststellung eines Taumluschungsversuchs die Leistung als nicht er-bracht gilt

      Datum Unterschrift

      Name Vorname

      Anschrift

      Matrikelnummer

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 68

      c) Zehn Basisregeln fuumlr die sprachliche Gestaltung wissenschaftlicher Hausarbeiten 1 Bilden Sie vollstaumlndige Saumltze Jeder Aussagesatz braucht ein Subjekt und ein Praumldikat

      (= konjugiertes Verb) 2 Es gilt der Grundsatz ein Gedanke pro Satz Fuumlr einen neuen Gedanken benoumltigen Sie

      einen neuen Satz Vermeiden Sie insbesondere Satzanschluumlsse mit bdquowasldquo bdquowobeildquo uauml (Beispiel bdquoDies hatte zur Folge daszlig ldquo statt bdquo was zur Folge hatte daszlig ldquo)

      3 Hauptsachen gehoumlren in Hauptsaumltze Nebensachen in Nebensaumltze Stellen Sie wichtige Informationen immer in einen Hauptsatz Ein Nebensatz kann ergaumlnzende undoder Hin-tergrundinformation enthalten

      4 Achten Sie auf korrekte grammatische Bezuumlge Pronomen wie bdquoerldquo und bdquosieldquo beziehen sich immer auf das zuletzt vorausgegangene maskuline bzw feminine Substantiv Be-zieht sich die Aussage auf Personen oder Dinge deren Erwaumlhnung im Text weiter zu-ruumlckliegt muumlssen diese erneut benannt werden

      5 Achten Sie auf die kohaumlrente Verwendung zweiteiliger Ausdruumlcke bdquosowohl als auchldquo bdquonicht nur sondern auchldquo bdquoeinerseits andererseitsldquo bdquozum einen zum anderenldquo bdquozwar aberldquo bdquovon bisldquo Der erste Teil verlangt hier immer auch den zweiten

      6 Tempus Historische Sachverhalte werden in der Vergangenheitsform wiedergegeben (Beispiel bdquoIm Jahre 1517 traf Karl I zum ersten Mal auf der iberischen Halbinsel einldquo) Eine Ausnahme bilden Bezugnahmen auf Textaussagen Diese koumlnnen im Praumlsens formu-liert sein da die Aussagen auch heute noch in den Texten stehen (Beispiel bdquoJean Bodin erklaumlrt in seinem Werk sbquoSix Livres de la Reacutepubliquersquo die Souveraumlnitaumlt zum Grundprinzip des Staatesldquo)

      7 Indirekte Rede Aussagen Urteile und Meinungen von Anderen werden in der Regel im Konjunktiv wiedergegeben Dies gilt sowohl fuumlr Stellungnahmen historischer Personen als auch fuumlr diejenigen wissenschaftlicher Autoren (Beispiel bdquoFriedrich Edelmayer ver-tritt die Auffassung dass im 17 Jahrhunderts ein grundlegender Strukturwandel der spa-nischen Gesellschaft zu beobachten seildquo) Steht der Hauptsatz in der Vergangenheits-form erfordert die indirekte Rede den Konjunktiv II bzw die Umschreibung mit bdquowuumlrdeldquo (Beispiel bdquoKritiker warfen den Guumlnstlingen den sogenannten sbquovaacutelidosrsquo vor sie miszligbrauchten das Vertrauen des Koumlnigs zu ihrem eigenen Vorteilldquo)

      8 Vermeiden Sie umgangssprachliche Ausdruumlcke (Dazu gehoumlren Formulierungen wie bdquoich findeldquo bdquonun malldquo bdquonoch lange nichtldquo sowie Redewendungen wie bdquoauf den Putz hauenldquo bdquoin die gleiche Kerbe schlagenldquo usw) Schreiben Sie beispielsweise bdquonoch einmalldquo oder bdquoerneutldquo statt bdquonoch malldquo und bdquozunaumlchst einmalldquo statt bdquoerstmalldquo

      9 Verwenden Sie einen sachlichen Stil Vermeiden Sie moralisch wertende Ausdruumlcke wie bdquoblutruumlnstigldquo bdquofurchtbarldquo bdquoentzuumlckendldquo bdquotapferldquo bdquoschockierendldquo bdquoverwerflichldquo uauml ndash es sei denn Sie geben sie ausdruumlcklich als Meinung Anderer wieder

      10 Einige Regeln zur Vermeidung der haumlufigsten Interpunktionsfehler Ein Komma steht ua

      minus zwischen gleichrangigen Teilsaumltzen die durch eine entgegenstellende Konjunktion (zB aber sondern doch) verbunden sind

      minus vor undoder nach einem Infinitiv wenn dieser durch eine Wortgruppe oder ein hinwei-sendes Wort angekuumlndigt wird (Beispiel bdquoEs war sein Ziel die Gunst des Koumlnigs zu er-langenldquo)

      minus vor undoder nach einem Relativsatz Monika Hoffmann Deutsch fuumlrs Studium Grammatik und Rechtschreibung Paderborn 2005 Das Buch erklaumlrt von den Komma- bis hin zu Konjunktivregeln verstaumlndlich die Grundregeln der Rechtschreibung und Grammatik Sie finden darin zahlreiche auf das wissenschaftliche Arbeiten zugeschnittene Sprach-Uumlbungen

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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      d) Zitation Eine der unveraumluszligerlichen Grundlagen der Wissenschaft ist die Nachpruumlfbarkeit der gemach-ten Angaben Jede Ihrer Angaben sei es aus Quellen oder aus der Literatur muszlig es dem Leser ermoumlglichen Ihre Zitate Argumente Interpretationen und Informationen nachzupruumlfen und womoumlglich korrigieren zu koumlnnen Daher ist es unabdingbar die von anderen uumlbernommenen Aussagen kenntlich zu machen Geschieht dies nicht macht sich der Verfasser des Plagiats schuldig Aussagen anderer werden entweder als Paraphrase in indirekter Rede uumlbernommen oder als woumlrtliches Zitat das in doppelte Anfuumlhrungszeichen gesetzt werden muszlig Dies gilt sowohl fuumlr Zitate und Uumlbernahmen aus der Forschungsliteratur als auch fuumlr Quellen Im Rah-men einer Seminararbeit haben Zitate mehrere Funktionen minus Quellenzitate belegen eigene Thesen minus Zitate aus der Literatur stuumltzen eigene Aussagen und dienen der Beweisfuumlhrung innerhalb

      der Argumentation minus Quellenzitate koumlnnen die Arbeit konkretisieren sie anschaulicher und lebendiger machen Gehen Sie sparsam vor allem mit laumlngeren woumlrtlichen Zitaten um Sie muumlssen sich in der Ar-beit von der Sprache der Quellen loumlsen da Sie ansonsten Gefahr laufen implizit Wertungen der Quellentexte zu uumlbernehmen die Sie gar nicht uumlbernehmen wollen Fuumlr viele Sachverhalte und Phaumlnomene hat die Forschung gliedernde Begriffe entwickelt die Sie aus der Literatur kennen und nutzen sollten Versuchen Sie uumlbernommene Aussagen soweit wie moumlglich in eigenen Worten wiederzugeben Bloszliges Paraphrasieren von Quellen und Literatur oder die endlose Aneinanderreihung von Zitaten zeigen die mangelnde geistige Durchdringung der Thematik Zudem ersetzen Zitate keineswegs die Thesen sie dienen lediglich dazu diese zu untermauern Auch spricht ein Zitat keineswegs fuumlr sich selbst es muszlig vielmehr genau inter-pretiert werden Was besagt das Zitat im Kontext Ihrer Untersuchung Rein illustrative Zitate sind hingegen uumlberfluumlssiger Zierrat und daher verzichtbar

      Formale Regeln der Zitation

      minus Oberster Grundsatz Eine sinnvolle einheitliche und genaue Wiedergabe von Angaben soll die Nachvollziehbarkeit und Wiederauffindbarkeit der zitierten Werke sicherstellen

      minus Woumlrtliche Zitate muumlssen in doppelte Anfuumlhrungszeichen gesetzt werden minus Achten Sie auf Genauigkeit Bei woumlrtlichen Zitaten ist eine Veraumlnderung des Wortlauts

      unzulaumlssig Nicht das Zitat muszlig sich dem Text anpassen sondern umgekehrt Zulaumlssig ist lediglich die Kasusaumlnderung bei einzelnen Woumlrtern die allerdings in eckigen Klammern kenntlich zu machen ist17

      minus Nur eindeutige Druckfehler werden mit [sic] gekennzeichnet und so uumlbernommen18 Al-tertuumlmliche Schreibweisen die nach heutigem Duden zwar falsch oder unuumlblich sind zur Zeit ihrer Abfassung aber den grammatischen bzw orthographischen Regeln entsprach werden ohne Kennzeichnung uumlbernommen (z B bdquodaszligldquo statt bdquodassldquo)19

      17 Beispiel Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf der Bevoumllkerung in dem die bayerischen Landesplaner einen

      bdquozuverlaumlssige[n] gesamtwirtschaftliche[n] Maszligstab fuumlr das Ausmaszlig der Strukturmaumlngelldquo erblickten konnte in den ausgewaumlhlten Landkreisen des Bayerischen Waldes nicht mit dem Bundesdurchschnitt Schritt halten

      18 Beispiel Das Deutsche Schiffahrtsmuseum [sic] ist das deutsche Nationalmuseum fuumlr die Geschichte der Schifffahrt

      19 Beispiel Georg Dehio Geschichte des Erzbistums Hamburg-Bremen bis zum Ausgang der Mission Berlin 1877 S 172 Sowol Heinrichrsquos II als Konradrsquos II Wuumlnsche gingen nicht houmlher hinaus als die Nordgrenze ertraumlglich ruhig und die saumlchsischen Groszligen nicht zu maumlchtig zu wissen

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 70

      minus Laumlngere Zitate koumlnnen gekuumlrzt werden was mit [] zu kennzeichnen ist Kuumlrzungen eines Zitats duumlrfen jedoch unter keinen Umstaumlnden den Sinn der Originalaussage veraumlndern o-der gar verdrehen20

      minus Erklaumlrende Ergaumlnzungen im Zitat werden ebenfalls in eckige Klammern gesetzt (ggf mit dem Zusatz wer die Veraumlnderung vorgenommen hat)21

      minus Hervorhebungen im Original muumlssen im Zitat uumlbernommen werden In der Fuszlignote ist darauf hinzuweisen wer die Hervorhebung vorgenommen hat (also bdquoHervorhebung im Originalldquo oder bdquoHervorhebung durch [Autorenkuumlrzel]ldquo)

      minus Fremdsprachige Zitate Lateinische englische und franzoumlsische Zitate muumlssen nicht uumlber-setzt werden Bei Zitaten in anderen Sprachen sollte eine Uumlbersetzung in der Fuszlignote an-gegeben werden

      minus Zitieren Sie nach Moumlglichkeit immer aus dem Original vermeiden Sie soweit es geht Zitate aus zweiter Hand Wenn das Original nicht beschafft werden kann und Sie daher eine Quelle nach einem Literaturtitel zitieren muumlssen Sie in der Fuszlignote die Originalquelle sowie den Titel des Werkes angeben nach dem Sie die Que 22lle zitieren

      minus Ein Zitat im Zitat wird durch einfache Anfuumlhrungszeichen kenntlich gemacht23 minus Zitate ab einer Laumlnge von drei Textzeilen werden eingeruumlckt und einzeilig gesetzt

      Zitierfaumlhigkeit

      Es gibt Informationsquellen die Sie zwar nutzen koumlnnen die aber nicht zitierfaumlhig sind Dazu gehoumlren allgemeinbildende Lexika und Enzyklopaumldien (Brockhaus Meyer Herder Duden etc) eher populaumlre Nachschlagewerke (z B Das Mittelalter von A bis Z Taschenlexikon Dreiszligigjaumlhriger Krieg) sowie populaumlre Sachliteratur Ausschlaggebend fuumlr die Zitierfaumlhigkeit ist einerseits die Namhaftmachung eines Urhebers der Information (namentlich gekennzeich-nete Stichwoumlrter in Lexika etc) andererseits die Ferne der Informationen zu Quellen und For-schung Fuumlr jedes Thema das Sie bearbeiten gibt es genuumlgend serioumlse und zitierfaumlhige leicht zugaumlngliche Informationen (vgl Abschnitt II 1 Basisinformation) so daszlig Sie nicht auf quel-len- und forschungsgestuumltzte Informationen zuruumlckgreifen muumlssen

      Quellenzitate [Name] Werk (oft als Abkuumlrzung) quelleneigene Aufteilung Buch Kapitel Jahr Abschnitt

      Paragraph etc

      Plin nat 37 59-61 = C Plinius Secundus Maior naturalis historia Buch 37 Abschnitte 59-61

      Aug civ dei 215 = Augustinus De civitate Dei Buch 21 Kapitel 5

      minus Beachten Sie so verfaumlhrt man bei dem gesamten Kanon griechlat Autoren der Antike oft auch bei Kirchenvaumltern viele griechische Werke haben lateinische Titelvarianten unter denen zitiert werden kann

      Dioskurides Materia medica fuumlr περὶ ὕλης ἱατρικῆς

      20 Beispiel In den Augen der Landesplaner muszligten bdquodie Verbesserung der Infra- und Agrarstruktur die Indust-

      rialisierung und die uumlbrigen zur Hebung der Wirtschaftskraft im Grenzgebiet notwendigen Maszlignahmen [] als Teile einer in sich geschlossenen Strukturpolitik verstanden werdenldquo

      21 Beispiel bdquoIm Gegenteil die [gemeint sind die ehemaligen Nationalsozialisten JB] regieren heute noch besser wie [sic] fruumlher und wenn irgendwo der Nationalsozialismus neu entstehen wuumlrde so waumlre dies da-hier moumlglichldquo

      22 Die Fuszlignote eines solchen Zitats das Sie aus der Literatur zitiert haben muumlszligte dann beispielsweise so aus-sehen Wochenbericht der Intelligence Division von OMGBy vom 1941946 zit nach Woller Hans Ge-sellschaft und Politik in der amerikanischen Besatzungszone Die Region Ansbach und Fuumlrth Muumlnchen 1986 S 135 f

      23 Beispiel bdquorsquoRemo cum fratre Quirinusrsquo so pries Vergil das Ende des Bruderkrieges und die wiederhergestell-te Herrschaft des Gesetzesldquo

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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      Bei Werken ohne Verfasser wie manchen Annalen oder Chroniken nach der dortigen Zaumlhlung eben-

      falls bei Volksrechten (Leges)

      Ann Fuld ad 840 ad a 840 a 840 = Annales Fuldenses fuumlr das Jahr 840

      minus Eine quellenimmanente Zaumlhlung muumlssen Sie immer angeben Sie dient dazu unabhaumlngig von Edi-tionen oder Uumlbersetzungen die verwiesene Stelle aufzufinden manchmal in Konkordanzen zB bei Briefeditionen mit unterschiedlicher Zaumlhlung (Beispiel Einhardbriefe hg v K Hampe (MGH Epistolae Karolini aevi III) Berlin 1898 S 107f) Die Editionen auf die man sich selbst bezieht stehen in der Literaturliste

      Bei Herrscherurkunden (von Kaisern und Koumlnigen) wird die Nummer der Urkunde in der jeweiligen Edition angegeben Die uumlbliche Kurzform zur Zitation einer Urkunde in den MGH setzt sich aus der Abkuumlrzung fuumlr Urkunde bzw Diplom (D bei Verweis auf mehrere Diplome DD) und dem Herrscherkuumlrzel ggf samt Ordnungszahl (etwa LD = Ludwig der Deutsche O II = Otto II) zu-sammen Dazu kommt das Datum der Urkunde gegenlaumlufig notiert Im Quellenverzeichnis werden Urkunden nicht einzeln aufgenommen sondern nur der jeweils benuumltzte Band der Urkundensamm-lung

      middot DLD 156 874 Mai 4

      middot DDLD 156 157 und 160

      im Quellenverzeichnis

      middot Die Urkunden Ludwigs des Deutschen Karlmanns und Ludwigs des Juumlngeren hg v Paul Kehr (MGH DD regum Germaniae ex stirpe Karolinorum 1) Berlin 1934

      Bei Privaturkunden (alle Aussteller auszliger Kaisern Koumlnigen und Paumlpsten) wird uumlblicherweise der Titel des Urkundenbuches verkuumlrzt (UB fuumlr Urkundenbuch + Name des Klosters der Stadt der Region) und die Nummer der Urkunde genannt mit dem gegenlaumlufig notierten Datum

      middot UB Weiszligenburg Nr 4 667 Aug 4

      im Quellenverzeichnis

      middot Traditiones Wizenburgenses Die Urkunden des Klosters Weiszligenburg 661-864 Gloumlckner Karl Doll Anton (Hg) Darmstadt 1979

      Bibelzitate Buch Kapitel Vers[e]

      Bei Bibelstellenangaben werden Kapitel und Vers durch Komma ohne Spatium voneinander abge-setzt Mk 14 1 Kor 135 Deut 56-22 (= Deuteronomium Kapitel 5 Verse 6-22 ndash Die Zehn Ge-bote)

      Einzelne Verse werden durch Punkt ohne Spatium voneinander abgesetzt Mt 122513

      Stellen aus verschiedenen Kapiteln bzw aus verschiedenen Buumlchern werden durch Semikolon und folgendem Spatium voneinander abgesetzt Mt 614 1835 Mk 1125

      Mit bdquoparldquo wird auf synoptische Parallelstellen verwiesen Mt 69ndash13 par Lk 112ndash4 bzw Mt 69ndash13 par Mk 1127ndash33 par Mt 2123ndash27

      minus Die 5 Buumlcher Mose werden mit ihrem Namen angegeben Ex = Exodus = 2 Buch od Deut= Deuteronomium = 5 Buch die Apostelgeschichte nach ihrem lateinischen Namen Acta Apostolo-rum mit Act abgekuumlrzt Es gibt Unterschiede der kath und der protest Bibel Die Zaumlhlung des Psalter ist unterschiedlich (zB Ps 118 Vulgata = Ps 119 Lutherbibel) auch innerhalb der Psal-men Einige Buumlcher der Vulgata der offiziellen kath Bibel wurden von Luther nicht aus dem Ur-

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 72

      text uumlbersetzt III Makkabaumler (Makk) Jesus Sirach (Sir od Ecc = Ecclesiasticus) ua Heute sollte man sich auf die oumlkumenische Einheitsuumlbersetzung beziehen die alle Buumlcher enthaumllt an-sonsten koumlnnen die Zitate mit dem Zusatz bdquoVulgldquo bzw bdquoLutherldquo versehen werden

      Quellenangabe minus bei Abkuumlrzungen der antiken Literatur Der kleine Pauly Lexikon der Antike hg v K Ziegler W Sontheimer Stuttgart 1964 Bd 1 S

      XXI-XXVI oder LPh

      minus bei theologischen Abkuumlrzungen des Christen- und Judentums Theologische Realenzyklopaumldie (TRE) Abkuumlrzungsverzeichnis 2 uumlberarbu erweit Aufl Berlin

      New York 1994 (enorm umfangreich)

      Angabe der Quelle in der Fuszlignote Wenn die Quelle im Text zitiert wurde sieht die Fuszlignote folgendermaszligen aus 1Varius nobis fuit sermo ut in convivio nullam rem usque ad exitum adducens sed aliunde alio tran-

      siliens (Sen ep 7642)

      Bei der Paraphrasierung einer Quelle wird nur die entsprechende Stelle genannt

      Cass Dio 72352

      Bibliographische Angabe der literarischen Quellen im Quellenverzeichnis Texteditionen

      Name evtl Vorname (des antiken Autors) Titel hg v Vorname Name (des Herausgebers Editors) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (der edierten Ausgabe)

      Beispiel Seneca Lucius Annaeus De beneficiis hg v Karl Hosius (BT) Leipzig 1914

      Uumlbersetzungen

      Name Vorname Titel latdt (zB) (evtl Reihe in der die Uumlbersetzung erschienen ist) hg u uumlbers v Vorname Name (des Uumlbersetzers) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (der Uumlbersetzung)

      Beispiel Seneca Lucius Annaeus Philosophische Schriften latdt hg u uumlbers von Manfred Rosen-bach Darmstadt 1969

      Zitation von archivalischen Quellen (Besonderheiten einzelner Archive beachten) Beispiele

      Beispiel aus dem Bestand des Staatsarchivs Bremen Senatsregistratur Aktenverzeichnis zu Auswei-sungen 3-A10 Nr 1-

      Einzelakte

      Beschwerde des russischen Staatsangehoumlrigen Kaufmann Josef Lewkowsky gegen die Beschluumlsse der Polizeikommission betr Seine Ausweisung als laumlstiger Auslaumlnder in StHB 3-10 Nr 212

      Dokument aus dieser Akte

      Offizialbericht der Polizeikommission Bremen an den Praumlsidenten des Senats Buumlrgermeister Dr Do-nandt vom 31101922 in StHB 3-A10 Nr 212

      Beispiel aus dem Bestand des Bundesarchivs Nachlaumlsse

      Brief Charlotte von Hadelns an Freiherr von Medem vom 19 Juni 1930 in Barch NL 235 Renzetti Aktenband 2 Korrespondenz 1930

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

      73

      e) Belegtechnik Im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit muszlig die Herkunft der wiedergegebenen Informa-tionen unbedingt belegt werden denn nur so werden die Ergebnisse und Thesen nachpruumlfbar und damit wissenschaftlich verwendbar Zitate und Paraphrasen Einzelinformationen Ereig-nisfolgen sowie uumlbernommene Gedankengaumlnge und Thesen muumlssen durch die Angabe des Fundorts (genaue bibliographische Angaben von Monographie Aufsatz oder Quelle) und der Fundstelle (genaue Angaben der Seitenzahl) belegt werden Dies geschieht in Form von Fuszlig-noten die in einer wissenschaftlichen Arbeit mehrere Funktionen haben minus Sie dienen dem Beleg von Informationen und eigenen Aussagen minus Sie koumlnnen Sachkommentare Erlaumluterungen und ggf Modifizierungen enthalten die den

      Textfluszlig hemmen oder den Gang der Argumentation unterbrechen wuumlrden minus Sie koumlnnen Querverweise auf andere Passagen innerhalb der eigenen Arbeit enthalten

      (was jedoch im Rahmen einer Seminararbeit in der Regel nicht noumltig ist) minus Sie koumlnnen eine vertiefte Auseinandersetzung mit der wissenschaftlichen Literatur enthal-

      ten Generell gilt jedoch Schreiben Sie keinen bdquoParalleltextldquo innerhalb der Fuszlignoten Wichtige Informationen gehoumlren in den Text dieser muszlig auch ohne die Lektuumlre der Fuszlignoten verstaumlnd-lich sein Auch bezuumlglich der Frage wie viele Fuszlignoten pro Seite zu setzen sind gibt es keine festen Regeln Als Anhaltspunkt fuumlr Proseminararbeiten koumlnnen vier bis fuumlnf Fuszlignoten pro Seite gelten

      Formalia

      minus Fuszlignoten werden einzeilig in Schriftgroumlszlige 10 Punkt (TimesTimes New Roman) gesetzt minus Die Fuszlignoten werden im gesamten Text fortlaufend numeriert (bei umfangreicheren Ar-

      beiten empfiehlt es sich dagegen die Fuszlignoten kapitelweise zu numerieren) minus Fuszlignoten werden im Text durch hochgestellte arabische Ziffern kenntlich gemacht Je

      nach Bezug stehen sie hinter einem Wort einem Satz oder (als Sammelbeleg) am Ende eines Absatzes Woumlrtliche Zitate muumlssen in jedem Fall unmittelbar belegt werden

      minus Fuszlignoten werden orthographisch wie ein vollstaumlndiger Satz behandelt deswegen begin-nen sie mit einem Groszligbuchstaben und enden mit einem Punkt24 Absaumltze in Fuszlignoten sind unuumlblich

      minus Belegfuszlignoten muumlssen die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben der zitierten Quel-len- und Literaturtitel enthalten Wenn Sie einen Titel mehrfach zitieren ist ab der zweiten Nennung die Zitation mit Kurztitel statthaft Nicht erlaubt ist dagegen das Kuumlrzel bdquoaaOldquo (bdquoam angegebenen Ortldquo)

      Beispiele fuumlr die korrekte Titelangabe in den Fuszlignoten

      minus Sie beziehen sich erstmals in Ihrer Arbeit auf ein Buch Deshalb geben Sie die vollstaumlndi-gen bibliographischen Angaben und die Seitenzahl an auf die Sie sich beziehen25

      minus In der direkt darauf folgenden Fuszlignote verweisen Sie noch einmal auf dieses Buch aber auf eine andere Seite26

      minus In der dritten Fuszlignote geben Sie einen Aufsatz an den Sie erstmals heranziehen In die-sem Fall muumlssen Sie sowohl die Seitenangaben des ganzen Aufsatzes angeben als auch die Seitenangabe auf die Sie sich in diesem Fall konkret beziehen27

      24 Dies auch bei Fuszlignoten mit unvollstaumlndiger Syntax 25 Beispiel Kaufmann Doris Frauen zwischen Aufbruch und Reaktion Protestantische Frauenbewegung in

      der ersten Haumllfte des 20 Jahrhunderts Muumlnchen 1988 S 97 26 Ebd S 79

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 74

      minus Nun verwenden Sie abermals das Buch von Doris Kaufmann Da Sie das Werk schon zi-tiert haben genuumlgt nun die Angabe des Autors und ein Kurztitel des Buchs28

      minus In der naumlchsten Fuszlignote beziehen Sie sich nochmals auf dieses Buch und zwar auf diesel-be Seite wie in der vorherigen Fuszlignote29

      minus Nun zitieren Sie im Text eine Quelle aus einer Quellenedition Dazu muumlssen Sie die An-gabe des verwendeten Quellenstuumlcks sowie die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben der Edition anfuumlhren30

      minus Schlieszliglich benutzen Sie noch einen Quellentext der nicht in einer Quellenedition abge-druckt ist sondern in einer darstellenden wissenschaftlichen Arbeit zu Ihrem Thema Auch hier nennen Sie zunaumlchst die Angabe zur Quelle Dann verweisen Sie mit bdquozit nachldquo auf die Studie aus der Sie das Zitat entnommen haben Fuumlr diese Studie fuumlhren Sie wie-derum die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben auf31

      Literatur zur Anfertigung einer Hausarbeit Baumlnsch Axel Wissenschaftliches Arbeiten Muumlnchen 82003

      Buumlnting Karl-Dietrich ua Schreiben im Studium mit Erfolg Ein Leitfaden Berlin 2000

      Eco Umberto Wie man eine wissenschaftliche Abschluszligarbeit schreibt Heidelberg 1988

      Hoffmann Monika Deutsch fuumlrs Studium Grammatik und Rechtschreibung Paderborn ua 2005

      Kruse Otto Keine Angst vor dem leeren Blatt Ohne Schreibblockaden durchs Studium Frankfurt am Main New York 92002

      Niederhauser Joumlrg Die schriftliche Arbeit Ein Leitfaden zum Schreiben von Fach- Seminar- und Abschlussarbeiten in der Schule und beim Studium Mannheim 2000

      Nolte Paul Die Seminararbeit Hinweise zur formalen und inhaltlichen Gestaltung online in httpwwwgeschkultfu-berlindeefmiarbeitsbereicheab_noltearbeitstechnikenarbeitspapiereNolte_Seminararbeitpdf (PDF-Datei) (Stand 15042009)

      Poenicke Klaus Wie verfaszligt man wissenschaftliche Arbeiten Ein Leitfaden vom 1 Semester bis zur Promotion Mannheim ua 21988

      Schroumlder Henrik Steinhaus Ingo Mit dem PC durchs Studium Eine praxisorientierte Einfuumlhrung Darmstadt 2000 (Nuumltzliche Einfuumlhrung in das Abfassen einer wissenschaftlichen Arbeit mit dem PC vor allem fuumlr Computer-Neulinge zu empfehlen)

      Standop Ewald Die Form der wissenschaftlichen Arbeit Heidelberg 131990

      27 Sommer Walter Chinas langer Marsch ins 20 Jahrhundert Zur Modernisierung einer traditionsreichen

      Hochkultur in GWU 49 (1998) S 326-345 hier S 333 28 Kaufmann Frauen zwischen Aufbruch und Reaktion S 114 29 Ebd 30 Artikel 2 der Austraumlgal-Ordnung des Deutschen Bundes vom 16 Juni 1817 in Huber Ernst Rudolf (Hg)

      Dokumente zur deutschen Verfassungsgeschichte Bd 1 Deutsche Verfassungsdokumente 1803-1850 Stutt-gart ua 31978 S 114 ff hier S 114

      31 Brief Koumlnig Ludwigs I an Ludwig Fuumlrst zu Oettingen-Wallerstein vom 1 Maumlrz 1835 zit nach Gollwitzer Heinz Ludwig I von Bayern Koumlnigtum im Vormaumlrz Eine politische Biographie Muumlnchen 1997 S 395

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

      75

      VI Standards in der Lehre

      Auf einer Sitzung am 2 Februar 2005 haben sich die Lehrenden am Institut fuumlr Geschichts-wissenschaft der Universitaumlt Bremen auf gemeinsame Standards in Lehre und Pruumlfungen ver-staumlndigt Demnach sind in den Lehrveranstaltungen bestimmte unten aufgefuumlhrte Leistungen zu erbringen Zugleich werden die unten ebenfalls genannten allgemeinen Inhalte angeboten Der folgende Katalog ist fuumlr die Lehrenden und fuumlr die Studierenden verpflichtend Er wird in geeigneter Weise publiziert und insbesondere den Studierenden bekannt gemacht

      I Lehre

      Proseminar (einschlieszliglich Tutorium) allgemeine Inhalte

      - fachspezifische Methoden Quellen zu finden und auszuwerten (Heuristik Kritik Analyse Interpretation)

      - fachspezifische Anleitung der Bibliotheksbenutzung - fachspezifische Anleitung zum Bibliographieren (traditionelle und elektronische Me-

      dien) - Kenntnis von Handbuumlchern Uumlberblickswerken Zeitschriften - qualifizierter Umgang mit dem Internet - Techniken des Exzerpierens - Vorbereitung Praumlsentation und Kritik muumlndlicher Beitraumlge - Methoden der Ergebnissicherung (Protokoll) - Anleitung zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

      fuumlr eine erfolgreiche Teilnahme obligatorisch

      - regelmaumlszligige Teilnahme und aktive Mitarbeit o Sitzungen duumlrfen houmlchstens zweimal und jeweils unter Vorlage einer Ent-

      schuldigung versaumlumt werden o regelmaumlszligige Lektuumlre auch fremdsprachiger Texte

      - Kurzreferat (mit Thesenpapier) sowie kleinere schriftliche Arbeiten (zB Exzerpt Protokoll Rezension) die Vorbesprechung von Thesenpapier und Referat ist ver-pflichtend

      - Erstellung einer Bibliographie ndash Quellen und Literatur (Monographien und Aufsaumltze) ndash fuumlr die Hausarbeit mit anschlieszligender Besprechung

      - Schriftliche Hausarbeit (20000-30000 Zeichen = 10-15 Normseiten) anhand einer Fragestellung und mit verpflichtender Vorbesprechung in der Sprechstunde

      o die Hausarbeit schlieszligt die Interpretation von Quellen ein o Abgabe bis zum Ende des Semesters

      - der bdquofachdidaktische Anteilldquo fuumlr Studierende in Lehramtsstudiengaumlngen orientiert sich an den Anforderungen eines didaktischen Entwurfs

      Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Proseminar kein Schein erworben werden kann Dieder Studierende ist durchgefallen

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 76

      b Hauptseminar allgemeine Inhalte

      - Begleitung bei der selbstaumlndigen Vertiefung der in den Proseminaren eingefuumlhrten methodischen und arbeitstechnischen Kenntnisse und Fertigkeiten (so)

      fuumlr eine erfolgreiche Teilnahme obligatorisch

      - regelmaumlszligige Teilnahme und aktive Mitarbeit o Sitzungen duumlrfen houmlchstens zweimal und jeweils unter Vorlage einer Ent-

      schuldigung versaumlumt werden o regelmaumlszligige Lektuumlre auch fremdsprachiger Texte

      - muumlndliches Referat oder muumlndliche Problemaufarbeitung und Diskussionsleitung - selbstaumlndiges Bibliographieren - schriftliche Hausarbeit (40000-50000 Zeichen = 20-25 Normseiten) anhand einer

      Fragestellung und mit verpflichtender Vorbesprechung in der Sprechstunde Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Hauptseminar kein Schein erworben werden kann Derdie Studierende ist durchgefallen

      II Pruumlfungen

      Zwischenpruumlfung

      - die bdquopruumlfungsrelevante Studienleistungldquo (PSL) wird zusaumltzlich zu den obligatorischen Leistungen fuumlr Proseminare erbracht

      - gepruumlft werden Methoden wissenschaftlichen Arbeitens (vgl Merkblatt zur Zwi-schenpruumlfung) und ein mit den Pruumlferinnen oder Pruumlfern vereinbartes Thema

      - spaumltestens zwei Wochen vor der Pruumlfung sind beiden Pruumlferinnen oder Pruumlfern eine Literaturliste (ca 10-15 Titel ohne Handbuchartikel gezaumlhlt) und ein Thesenpapier als Voraussetzung und Grundlage einzureichen

      Auch fuumlr Magisterabschluszligpruumlfungen und das erste Staatsexamen werden in der Regel The-senpapiere verlangt

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

      77

      VII Studierwerkstatt

      Die Studierwerkstatt ist eine Einrichtung der Universitaumlt Bremen In 1-2-taumlgigen Workshops (Modulen) vermitteln wir bdquoSchluumlsselkompetenzenldquo fuumlr ein erfolgreich(er)es Studium Bei uns lernen Sie methodisches bdquoHandwerkszeugldquo um noch zielgerichteter und effektiver studieren zu koumlnnen

      Das Angebot der Studierwerkstatt umfaszligt

      bull Unterschiedliche Lern- und Arbeitstechniken fuumlr das Studium

      bull Verbesserung der Selbstorganisation durch ein optimales Zeitmanagement

      bull Methoden gezielter Pruumlfungsvorbereitungen und Streszligabbau

      bull Praumlsentationstechniken fuumlr den Vortrag

      bull Grundtechniken des wissenschaftlichen Schreibens (fuumlr Haus- und Abschluszligarbeiten)

      bull Hilfe im Schreibprozeszlig wissenschaftlicher Arbeiten durch ein Formulierungstraining

      Das Programm der Studierwerkstatt ist in Grundlagen- und Themenmodule unterteilt die auf die spezifischen Anforderungen im Studium zugeschnitten sind

      Neben den Workshops zur Optimierung der Studierfaumlhigkeit bietet die Studierwerkstatt fuumlr die Tutorinnen und Tutoren der Universitaumlt Bremen Themen-Workshops zur Anleitung von Lerngruppen an In diesen hochschuldidaktischen Schulungen werden die angehenden Lern-gruppenleiter auf ihre Rolle mit grundlegendem didaktischem Handwerkszeug vorbereitet In Rollenspielen wird das Erlernte unmittelbar erprobt und sowohl die kommunikative wie die soziale Kompetenz verbessert

      bull Tutorenschulung ndash Grundkurs

      bull Tutorenschulung ndash Aufbaukurs

      bull Lehren lernen fuumlr Praktikumsbetreuer(innen) und Uumlbungsgruppenleiter(innen) in naturwis-senschaftlichen Faumlchern

      Anmeldung zu allen Workshops der Studierwerkstatt uumlber die Homepage Saumlmtliche Seminare sind teilnehmerbegrenzt Um die Anmeldungen verbindlich zu machen ist eine Gebuumlhr von jeweils 8- euro zu entrichten Die Gebuumlhr ist sofort nach Anmeldung in bar bei Frau Dittmer VWG 0190 Montag ndash Freitag 900 bis 1200 Uhr zu bezahlen Die Einzahlungsquittung gilt als Anmeldebeleg Kontakt Verwaltungsgebaumlude Uni Bremen 28359 Bremen 0421 2182728 wwwstudierwerkstattuni-bremende

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 78

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

      79

      VIII Anhang

      Beispiele fuumlr

      Quellenblatt fuumlr ein Referat

      Titelblatt einer Hausarbeit

      Inhaltsverzeichnis

      Bibliographie

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 80

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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      Universitaumlt Bremen FB 8 Institut fuumlr Geschichtswissenschaft

      Art der Veranstaltung (zB Wahlpflichtbereich II General Studies) Titel der Veranstaltung Dozent Titel Vorname Name Wintersemester Sommersemester 200x0y

      Titel der Hausarbeit Untertitel

      Vorname Name der Verfasserin des Verfassers wohne in der und der Straszlige in der und der Stadt bzw Anschrift ersetzt durch die e-mail-Adresse bin im so und sovielten Semester und studiere Fach A Fach B Abschluszlig Matr Nordm XXXXXXX

      Bremen Tag Monat Jahr

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 82

      Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung Seitenzahl 11 Forschungsstand und Quellenlage Seitenzahl 12 Fragestellung Seitenzahl 2 Das erste Kapitel Seitenzahl 21 Das erste Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 22 Das zweite Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 23 Das dritte Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 3 Das zweite Kaptitel Seitenzahl 31 Das erste Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 32 Das zweite Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 321 Das erste Sub-Unterkapitel zum zweiten Unterkapitel

      des zweiten Kapitels Seitenzahl 322 Das zweite Sub-Unterkapitel zum zweiten Unterkapitel

      des zweiten Kapitels Seitenzahl 33 Exkurs Seitenzahl 34 Das dritte Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 4 Schluszlig Seitenzahl 41 Resultate der Untersuchung Seitenzahl 42 Offene Fragen und Ausblick Seitenzahl 5 Literaturverzeichnis Seitenzahl 51 Quellen Seitenzahl 52 Literatur Seitenzahl 53 Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung Seitenzahl 6 Anhang Seitenzahl 61 Texte Quellen Seitenzahl 62 Bilder Plaumlne Karten Seitenzahl 63 Abbildungsverzeichnis Seitenzahl

      Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

      83

      5 Literaturverzeichnis

      51 Quellen Cassius Dio Roumlmische Geschichte uumlbersetzt von Otto Veh Bd 3 Zuumlrich Muumlnchen 1986

      Cassius Dio Roumlmische Geschichte uumlbersetzt von Otto Veh Bd 4 Zuumlrich Muumlnchen 1986

      Diodorus Siculus Diodorus of Sicily In twelve volumes mit einer englischen Uumlbersetzung

      von Charles Bradford Welles Bd 8 Cambridge London 1970

      Plutarch Grosse Griechen und Roumlmer eingeleitet und uumlbersetzt von Konrat Ziegler Bd 5

      Zuumlrich Stuttgart 1960

      Gaius Suetonius Tranquillus Opera 1 De Vita Caesarum lib VIII recensuit Maximilianus

      Ihm Stuttgart ua 32003

      Sueton Caumlsarenleben uumlbertragen und erlaumlutert von Max Heinemann Stuttgart 1986

      52 Literatur

      Cancik Hubert Hitzl Konrad (Hg) Die Praxis der Herrscherverehrung in Rom und seinen

      Provinzen Tuumlbingen 2003

      Clauss Manfred Kaiser und Gott Herrscherkult im roumlmischen Reich Stuttgart 1999

      Dahlheim Werner Geschichte der roumlmischen Kaiserzeit (OGG 3) 3 uumlberarb und erw

      Aufl Muumlnchen 2003

      Giebel Marion Augustus Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten Hamburg 1984

      Klauck Hans-Josef Vergoumlttlichte Menschen Der Herrscher- und Kaiserkult in Ders

      (Hg) Die religioumlse Umwelt des Urchristentums II Herrscher- und Kaiserkult Philoso-

      phie Gnosis Stuttgart ua 1996

      Riemer Ulrike Wundergeschichten und ihre Erzaumlhlabsicht im Kontext antiker Herrscher-

      verehrung in Klio 86 (2004) S 218-234

      Stepper Ruth Augustus et sacerdos Untersuchungen zum roumlmischen Kaiser als Priester

      (Potsdamer Altertumswissenschaftliche Beitraumlge 9) Wiesbaden 2003

      Taylor Lily Ross The divinity of the roman emperor New York 1931

      Weber Gregor Kaiser Traumlume und Visionen in Prinzipat und Spaumltantike Stuttgart 2000

      Wlosok Antonie (Hg) Roumlmischer Kaiserkult Darmstadt 1978

      Wohlmayr Wolfgang Die Apside als sakrale Form im fruumlhen roumlmischen Kaiserkult in

      Brandt Barbara ua (Hg) Synergia Festschrift fuumlr Friedrich Krinzinger Bd 2 Wien

      2005 S 387-394

      • Vorworte
      • I Was ist Geschichte
        • 1 Geschichte als Wissenschaft
        • 2 Literatur zur Einfuumlhrung
          • a) Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft
          • b) Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft
          • c) Geschichte der Geschichtswissenschaft
              • II Basisinformationen
                • 1 Basisinformationen (Lexika und Handbuumlcher)
                  • a) Lexika und Nachschlagewerke
                  • b) Handbuumlcher und Reihen
                  • c) Atlanten
                    • 2 Ausgewaumlhlte Uumlberblicksdarstellungen
                      • III Materialbeschaffung
                        • 1 Bibliographieren
                          • a) Systematisches Bibliographieren
                          • b) Unsystematisches Bibliographieren
                          • c) Bibliographische Hilfsmittel und Bibliographien
                            • 2 Titelaufnahme (bibliographische Angaben)
                              • Haumlufige Abkuumlrzungen (lat amp dt)
                                • 3 Bibliotheken in Bremen
                                  • SuUB
                                  • Die Fachsystematiken Geschichte der SuUB Bremen
                                    • Gliederung
                                    • Bibliothekskataloge (OPAC)
                                    • Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa
                                    • Bibliothek des DSM (Deutsches Schiffahrtsmuseum) Bremerhaven
                                        • 4 Fachzeitschriften
                                        • 5 Internet-Ressourcen fuumlr Historiker
                                          • IV Wissenschaftliches Arbeiten im Studium
                                            • 1 Fragestellung
                                            • 2 Literaturarbeit
                                              • a) Lesen wissenschaftlicher Texte (Informationsbeschaffung)
                                              • b) Aufbereitung des Gelesenen (Informationsverwaltung)
                                                • 3 Quellenarbeit
                                                  • a) Was ist eine Quelle
                                                  • b) Quellentypologie
                                                  • c) Quellenkritik
                                                  • d) Quelleninterpretation
                                                  • e) Quelleneditionen
                                                    • 4 Hilfswissenschaften und Nachbardisziplinen
                                                      • Archaumlologie
                                                        • Chronologie
                                                        • Diplomatik
                                                        • Epigraphik
                                                        • Genealogie
                                                        • Historische Geographie
                                                        • Heraldik
                                                        • Numismatik
                                                        • Palaumlographie
                                                        • Papyrologie
                                                        • Philologie
                                                        • Prosopographie
                                                        • Sphragistik
                                                          • V Praumlsentation des Materials
                                                            • 1 Grundregeln
                                                            • 2 Das Referat
                                                              • a) Funktion und Ziele des Referats
                                                              • b) Regeln fuumlr Houmlrtexte
                                                              • c) Das Thesenpapier
                                                                • 3 Die Hausarbeit
                                                                  • a) Die aumluszligere Form der Hausarbeit
                                                                  • b) Der Aufbau der Hausarbeit
                                                                  • c) Zehn Basisregeln fuumlr die sprachliche Gestaltung wissenschaftlicher Hausarbeiten
                                                                  • d) Zitation
                                                                  • e) Belegtechnik
                                                                      • VI Standards in der Lehre
                                                                      • VII Studierwerkstatt
                                                                      • VIII Anhang
                                                                        • Beispiele fuumlr
                                                                          • Quellenblatt fuumlr ein Referat
                                                                          • Titelblatt einer Hausarbeit
                                                                          • Inhaltsverzeichnis
                                                                          • Bibliographie

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 4

        Vorworte

        Vorwort zur 1 Ausgabe Dieser Leitfaden richtet sich an Studierende die an der Universitaumlt Bremen das Studium der Neueren und Neuesten Geschichte ndash eine Epoche die grob gesprochen vom spaumlten 15 Jahr-hundert bis zur Gegenwart reicht ndash aufnehmen Er verfolgt das Ziel ihnen den Einstieg in die fachspezifischen Methoden und Arbeitstechniken der Geschichtswissenschaft zu erleichtern die in Proseminar und Tutorium vermittelt werden Dieses kleine Kompendium ist als Begleitlektuumlre zu den Lehrveranstaltungen im Grundstudium konzipiert es kann und will weder das Proseminar noch das Tutorium noch die Einfuumlhrungsvorlesung in die Geschichtswissenschaft ersetzen Ebenso ist es kein Ersatz fuumlr weit umfassendere methodisch orientierte Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft Die am Ende der einzelnen Kapitel aufgefuumlhrten Literaturhinweise sollen vielmehr zu einer vertieften Beschaumlftigung mit der

        aterie anregen

        M Inhaltlich orientiert sich der Leitfaden an zwei bdquoVorbildernldquo aus anderen Universitaumlten an der bdquoMuumlnchen-Fiebelldquo die fuumlr die Neuere und Neueste Geschichte konzipiert worden ist1 und an den bdquoHinweise[n] fuumlr Anfaumlnger im Studium der Geschichte an der Ruhr-Universitaumlt Bochumldquo die sich an Studierende aller Epochendisziplinen richtet2 Den Kolleginnen und Kollegen die an diesen beiden Einfuumlhrungen mitgearbeitet haben sei an dieser Stelle herzlich gedankt

        April 2004 Jaromiacuter Balzar Vorwort zur 2 Ausgabe Dieser Leitfaden richtet sich an alle Studierende des Studiengangs Geschichte an der Univer-sitaumlt Bremen Er verfolgt das Ziel Ihnen den Einstieg in die fachspezifischen Methoden und Arbeitstechniken der Geschichtswissenschaft zu erleichtern die in Proseminar und Tutorium vermittelt werden Dieses Kompendium ist als Begleitlektuumlre und Nachschlagewerk zu den Lehrveranstaltungen im Grundstudium konzipiert wobei es weder das Proseminar noch das Tutorium noch die Einfuumlhrungsvorlesung in die Geschichtswissenschaft ersetzt Ebenso ist es kein Ersatz fuumlr weit umfassendere methodisch orientierte Einfuumlhrungen in die Geschichtswis-senschaft Die am Ende der einzelnen Kapitel aufgefuumlhrten Literaturhinweise sollen vielmehr zu einer Vertiefung einzelner Lerninhalte anregen Der Leitfaden orientiert sich an zwei Vorbildern aus anderen Universitaumlten der bdquoMuumlnchen-Fibelldquo die fuumlr die Neuere und Neueste Geschichte konzipiert wurde und den bdquoHinweise[n] fuumlr Anfaumlnger im Studium der Geschichte an der Ruhr-Universitaumlt Bochumldquo Den Kolleginnen und Kollegen die an diesen beiden Einfuumlhrungen mitgearbeitet haben sei an dieser Stelle herzlich gedankt Der vorliegende Leitfaden entstand auf der Grundlage des von Jaromiacuter Balcar verfaszligten Kompendiums fuumlr die Neuere und Neueste Geschichte Fuumlr die Neuauflage wurde er ergaumlnzt um die Epochen und Regionen sowie um die Hilfsmittel die das Lehrangebot am Institut fuumlr Geschichte der Universitaumlt Bremen umfassen Die Neufassung wurde unter Mitwirkung des Instituts redaktionell betreut und bearbeitet von Jan Ulrich Buumlttner Carmen Hammer und Claudia Horst

        Maumlrz 2006

        1 Theresia Bauer ua bdquoMuumlnchen-Fiebelldquo Technik des wissenschaftlichen Arbeitens im Proseminar (Ludwig-

        Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Abteilung fuumlr Neuere Geschichte und Abteilung fuumlr Neueste Geschichte und Zeitgeschichte) 3 Fassung Muumlnchen 1999

        2 Lutz Budraszlig ua Hinweise fuumlr Anfaumlnger im Studium der Geschichte an der Ruhr-Universitaumlt Bochum 10 voumlllig neubearbeitete Auflage Bochum 2001

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

        5

        Aus dem Vorwort zur 3 Ausgabe [] Diese dritte Auflage beinhaltet erstmals Literatur zum neuen Studienschwerpunkt der Schiffahrtsgeschichte Die Aufnahme der Ur- und Fruumlhgeschichte ist ebenfalls erfolgt Litera-turangaben sind jedoch erst fuumlr die naumlchste Auflage vorgesehen Die Neufassung wurde redaktionell betreut und bearbeitet von Moritz Boumlhme Jan Ulrich Buumlttner Carmen Hammer Claudia Horst und Stefan Scheel

        Nachsommer 2007 Vorwort zur 4 Ausgabe Schneller als erwartet wurde eine weitere Auflage notwendig Diese vierte Auflage enthaumllt erstmals umfassende Literaturangaben zum Studienfach der Ur- und Fruumlhgeschichte die unter den jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten eingefuumlgt wurden Neben allerlei Aumlnderungen Aktualisierungen und Fehlerkorrekturen im Detail wurden zahlreiche Angaben zur Literatur der Geschichte Lateinamerikas erneuert und ausgetauscht sowie die Literatur zur Osteuropaumli-schen Geschichte komplett neu erarbeitet Diese Neufassung und Uumlberarbeitung des Studienleitfadens wurde redaktionell betreut und durchgefuumlhrt von Jan Ulrich Buumlttner und Stefan Scheel

        Fruumlhsommer 2009

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 6

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

        7

        I Was ist Geschichte

        Geschichte ist die kollektive Vergangenheit der Menschen Der Begriff bdquoGeschichteldquo hat ver-schiedene Bedeutungsebenen 1 die Geschichte als die Summe alles vergangenen Gesche-hens 2 die verschriftlichte Vergangenheit der Menschen (Geschichtsschreibung) die wieder-um besteht aus a) der Geschichtserzaumlhlung und b) der Geschichtswissenschaft Das Ge-schichtsstudium ndash wie auch dieser Leitfaden ndash beschaumlftigt sich ausschlieszliglich mit der wissen-schaftlichen Erschlieszligung der Vergangenheit

        1 Geschichte als Wissenschaft

        Der Historiker Reinhart Koselleck definiert den Begriff Geschichte als Kollektivsingular bei dem es sich im Gegensatz zu den vielen Geschichten um einen Reflexionsbegriff handelt Ge-schichte meint nicht nur vergangene Ereigniszusammenhaumlnge sondern immer auch deren In-terpretation Insofern wird der Historiker die Bedingungen unter denen sich geschichtswis-senschaftliche Erkenntnisse vollziehen stets mitberuumlcksichtigen3

        Die folgenden Schritte leiten grundsaumltzlich jede historische Forschung 1 Auf der Grundlage einer theoriegeleiteten Fragestellung werden die Quellen ausgewaumlhlt

        und kritisch uumlberpruumlft In einem zweiten Schritt wird die Frage bearbeitet ob sich die aus den Quellen gewonnenen Informationen so miteinander verknuumlpfen lassen daszlig sie auf die Frage des Historikers eine sinnvolle Antwort geben Obwohl historisches Arbei-ten immer das Produkt von Konstruktionsleistungen ist werden der Willkuumlr der Inter-pretation durch die Quellen klare Grenzen gesetzt Geschichte als Wissenschaft erbringt stets beide Leistungen Die Rekonstruktion vergangener Wirklichkeiten und die Kon-struktion von Zusammenhaumlngen

        2 Die aus den Quellen erarbeiteten Ergebnisse und Interpretationen muumlssen sich in der wissenschaftlichen Forschungsdiskussion bewaumlhren in der sie bestaumltigt oder verworfen werden koumlnnen Geschichte als Wissenschaft liefert also keine unverruumlckbaren Ergeb-nisse Mit dem Begriff bdquoObjektivitaumltldquo wird in der Geschichtswissenschaft lediglich aus-gesagt daszlig subjektiv entwickelte Erkenntnisse intersubjektiv nachvollziehbar sind Alle Erkenntnisse gelten nur solange bis sie in der fachlichen Diskussion auf der Grundlage einer neuen Fragestellung einer erweiterten Quellenkenntnis oder -interpretation revi-diert werden

        3 Historiker muumlssen sich und anderen Rechenschaft uumlber ihr methodisches Vorgehen so-wie uumlber ihre Betrachtungs- und Bewertungskriterien ablegen die immer von der jewei-ligen Gegenwart beeinfluszligt sind Zu diesem Zweck werden die Fragestellung und die These jeder Arbeit explizit vorangestellt

        Wie komplex die auf die Geschichte gerichteten Perspektiven sind zeigen die folgenden Zu-gaumlnge die die verschiedenen Dimensionen der vergangenen Wirklichkeiten ausleuchten So-zialgeschichte Politikgeschichte Moderne Kulturwissenschaft Wirtschaftsgeschichte Ge-schlechtergeschichte und Wissenschaftsgeschichte um nur einige zu nennen Fuumlr die unter-schiedlichen Zugriffsmoumlglichkeiten wurde ein jeweils spezifisches methodisches Instrumenta-rium entwickelt ndash Sie werden im Verlauf Ihres Studiums einige dieser Ansaumltze naumlher kennen-lernen

        3 Vgl Koselleck Reinhart Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main

        42000 182 265

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 8

        Doch wozu eigentlich Geschichte Immer aktuell geblieben ist die Frage nach Nutzen und Nachteil der Historie fuumlr das Leben4 Auch wenn es keine allgemeinguumlltigen Antworten auf diese Frage geben kann weiszlig man doch was sie nicht oder nicht mehr ist Gemeint ist das Konzept der bdquoHistoria Magistra Vitaeldquo Die Geschichte liefert keine moralischen oder politi-schen Erkenntnisse aus denen zukuumlnftiges Handeln ableitbar waumlre Gleichwohl bietet sie als eine Reflexionswissenschaft die die Bedingungen moumlglichen menschlichen Handelns unter-sucht ein fuumlr die Gegenwart und Zukunft erforderliches Orientierungswissen Leichter ist die Frage zu beantworten welche konkreten Kompetenzen Sie in Ihrem Ge-schichtsstudium erwerben Uumlber das methodische und inhaltliche Fachwissen einzelner Epo-chen und Teildisziplinen hinaus vermittelt das Geschichtsstudium eine arbeitstechnisch-methodische Kompetenz die nicht nur auf den engeren Bereich der Geschichtswissenschaft anwendbar ist Sie lernen sich selbstaumlndig und methodisch kontrolliert in relativ kurzer Zeit in ein Thema einzuarbeiten das akkumulierte Wissen aufzubereiten und es in muumlndlicher und schriftlicher Form wiederzugeben Dieser Leitfaden moumlchte Sie beim Erwerb dieser Qualifi-kationen unterstuumltzen

        2 Literatur zur Einfuumlhrung

        a) Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft

        Allgemein Bloch Marc Apologie der Geschichtswissenschaft oder Der Beruf des Historikers Nach der von

        Eacutetienne Bloch edierten franzoumlsischen Ausgabe hg v Peter Schoumlttler Stuttgart 2002

        Burschel Peter ua Geschichte Ein Tutorium Freiburg im Breisgau 1997

        Daniel Ute Kompendium Kulturgeschichte Theorie Praxis Schluumlsselwoumlrter 5 durchges u aktu-al Aufl Frankfurt am Main 2006

        Evans Richard J Fakten und Fiktionen Uumlber die Grundlagen historischer Erkenntnis Frankfurt am Main ua 1998 (gut lesbare Einfuumlhrung in das historische Denken)

        Goertz Hans-Juumlrgen Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998

        Jordan Stefan Einfuumlhrung in das Geschichtsstudium Stuttgart 2005

        Sellin Volker Einfuumlhrung in die Geschichtswissenschaft Goumlttingen 2005 (erw Neuausgabe)

        Ur- und Fruumlhgeschichte (Allgemeine Werke wenn nicht in Klammern Epocheneingrenzung) Bernbeck Reinhard Theorien in der Archaumlologie Tuumlbingen Basel 1997

        Eggers Hans Juumlrgen Einfuumlhrung in die Vorgeschichte 4 Auflage mit Nachwort von Claudia Theune und aktualisiertem Literaturverzeichnis Berlin 2004

        Eggert Manfred KH Praumlhistorische Archaumlologie Konzepte und Methoden Tuumlbingen ua 2001

        Ericsson Ingolf Archaumlologie der Neuzeit Ziele und Abgrenzungen einer jungen Disziplin der archaumlo-logischen Wissenschaft in Ausgrabungen und Funde 40 19951 S7-13 (Neuzeit)

        Fansa M ua (Hg) Archaumlologie Land Niedersachsen 400000 Jahre Geschichte Oldenburg 2004

        Fehring GP Die Archaumlologie des Mittelalters Eine Einfuumlhrung Stuttgart 2000 (Mittelalter)

        4 Vgl das gleichnamige Werk Nietzsche Friedrich Vom Nutzen und Nachtheil der Historie fuumlr das Leben

        Leipzig 1924

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

        9

        Ders Stadtarchaumlologie in Deutschland Archaumlologie in Deutschland Stuttgart 1996 (Mittelalter)

        Helmig Guido ua (Hg) Center ndash Region ndash Periphery Medieval Europe Basel 2002 (Neuzeit)

        Alte Geschichte Blum Hartmut Wolters Reinhard Alte Geschichte studieren Konstanz 2006

        Gehrke Hans-Joachim Schneider Hellmuth (Hg) Geschichte der Antike Ein Studienbuch Stuttgart ua 2000

        Guumlnther Rosmarie Einfuumlhrung in das Studium der Alten Geschichte 2 durchges Aufl Paderborn ua 2004

        Wirbelauer Eckhard (Hg) Antike (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen 2004

        Mann Christian Antike Einfuumlhrung in die Altertumswissenschaften (Akademie Studienbuumlcher Ge-schichte) Berlin 2008

        Mittelalter Goetz Hans-Werner Proseminar Geschichte Mittelalter 3 uumlberarb Aufl Stuttgart 2006 (grundle-

        gend)

        Hilsch Peter Das Mittelalter - die Epoche Konstanz 2006

        Muumlller Harald Mittelalter (Akademie Studienbuumlcher Geschichte) Berlin 2008

        Quirin Heinz Einfuumlhrung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte Stuttgart 51991

        Fruumlhe Neuzeit Emich Birgit Geschichte der Fruumlhen Neuzeit studieren Konstanz 2006

        Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006 (auch uumlber den Bereich der Fruumlhen Neuzeit hinaus aufgrund der anschaulichen Darstellung be-sonders empfehlenswert)

        Neuere und Neueste Geschichte Metzler Gabriele Einfuumlhrung in das Studium der Zeitgeschichte Paderborn 2004

        Moumlller Horst Wengst Udo Einfuumlhrung in die Zeitgeschichte Muumlnchen 2003

        Opgenoorth Ernst Schulz Guumlnther Einfuumlhrung in das Studium der Neueren Geschichte 6 vollst uumlberarb Aufl Paderborn 2001

        Peter Matthias Schroumlder Hans-Juumlrgen Einfuumlhrung in das Studium der Zeitgeschichte Paderborn ua 1994 (Ein guter Uumlberblick uumlber Literatur und Hilfsmittel)

        Schulz Gerhard Einfuumlhrung in die Zeitgeschichte Darmstadt 1997

        Schulze Winfried Einfuumlhrung in die neuere Geschichte Stuttgart 42002

        Lateinamerikanische Geschichte Schuumlller Karin Einfuumlhrung in das Studium der iberischen und lateinamerikanischen Geschichte

        Muumlnster Aschendorff 2000

        Osteuropaumlische Geschichte Emeliantseva Ekaterina ua (Hg) Einfuumlhrung in die Osteuropaumlische Geschichte Stuttgart 2008

        Torke Hans-Joachim Einfuumlhrung in die Geschichte Ruszliglands Muumlnchen 1997

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 10

        Zernack Klaus Osteuropa Eine Einfuumlhrung in seine Geschichte Muumlnchen 1977

        Schiffahrtsgeschichte Broeze Frank (Hg) Maritime history at the crossroads a critical review of recent historiography in

        Research in maritime history Bd 9 St JohnrsquosNF 1995

        Fachdidaktik Guumlnther-Arndt Hilke (Hg) Geschichtsdidaktik Praxishandbuch fuumlr die Sekundarstufe I und II Ber-

        lin 2003

        Huhn Jochen Geschichtsdidaktik Eine Einfuumlhrung Koumlln 1994

        Sauer Michael Geschichte unterrichten Eine Einfuumlhrung in die Didaktik und Methodik 5 aktual u erg Aufl Seelze 2006

        b) Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft Appleby Joyce Telling the Truth about History London 1995

        Bloch Marc ua Schrift und Materie der Geschichte Vorschlaumlge zur systematischen Aneignung his-torischer Prozesse Frankfurt am Main 1977

        Conrad Christoph Kessel Martina (Hg) Geschichte schreiben in der Postmoderne Beitraumlge zur ak-tuellen Diskussion Stuttgart 1994

        Corneliszligen Christoph Geschichtswissenschaft Eine Einfuumlhrung Frankfurt am Main 2000

        Droysen Johann Gustav Historik historisch-kritische Ausgabe von Peter Ley Stuttgart 1977

        Duumllmen Richard van Historische Anthropologie Entwicklung ndash Probleme ndash Aufgaben Koumlln ua 22001

        Eibach Joachim Lottes Guumlnther (Hg) Kompaszlig der Geschichtswissenschaft Ein Handbuch Goumlttin-gen 2002

        Goertz Hans-Juumlrgen Umgang mit Geschichte Eine Einfuumlhrung in die Geschichtstheorie Reinbek 1995

        Grafton Anthony Die tragischen Urspruumlnge der deutschen Fuszlignote Berlin 1995

        Jordan Stefan Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaft Paderborn ua 2009

        Koselleck Reinhart Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main 52003

        Landwehr Achim Geschichte des Sagbaren Einfuumlhrung in die historische Diskursanalyse (Histori-sche Einfuumlhrungen 8) Tuumlbingen 2001

        Lorenz Chris Konstruktion der Vergangenheit Eine Einfuumlhrung in die Geschichtstheorie Koumlln ua 1997

        Maurer Michael (Hg) Aufriss der historischen Wissenschaften 7 Bde Stuttgart 2001-2005

        Medick Hans Hausen Karin (Hg) Geschlechtergeschichte und allgemeine Geschichte Herausforde-rungen und Perspektiven Goumlttingen 1998

        Mergel Thomas Welskopp Thomas (Hg) Geschichte zwischen Kultur und Gesellschaft Beitraumlge zur Theoriedebatte Muumlnchen 1997

        Raulff Ulrich (Hg) Mentalitaumlten-Geschichte Zur historischen Rekonstruktion geistiger Prozesse Berlin 1987

        Sarasin Philipp Geschichtswissenschaft und Diskursanalyse Frankfurt am Main 2003

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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        c) Geschichte der Geschichtswissenschaft

        Allgemein Bruch Ruumldiger vom Muumlller Rainer A (Hg) Historikerlexikon Von der Antike bis zum 20 Jahr-

        hundert 2 erw und uumlberarb Aufl Muumlnchen 2002

        Hardtwig Wolfgang (Hg) Uumlber das Studium der Geschichte Muumlnchen 1990 (Sammlung bdquoklassi-scherldquo Aufsaumltze uumlber das Geschichtsstudium)

        Kuumlttler Wolfgang ua (Hg) Geschichtsdiskurs 5 Bde Frankfurt am Main 1993-1999

        Middell Matthias Sammler Steffen (Hg) Alles Gewordene hat Geschichte Die Schule der Annales in ihren Texten 1929-1992 Leipzig 1994

        Raphael Lutz Geschichtswissenschaft im Zeitalter der Extreme Theorien Methoden Tendenzen von 1900 bis zur Gegenwart Muumlnchen 2003

        Reinhardt Volker (Hg) Hauptwerke der Geschichtsschreibung Stuttgart 1997

        Smith Bonnie G The Gender of History Men Women and Historical Practice CambridgeMass 2000

        Stern Fritz (Hg) Geschichte der Geschichtsschreibung Moumlglichkeiten Aufgaben Methoden Texte von Voltaire bis zur Gegenwart Muumlnchen 1966

        Wehler Hans-Ulrich (Hg) Deutsche Historiker 9 Bde Goumlttingen 1971-1982

        Ur- und Fruumlhgeschichte Freeden Uta von Schnurbein Siegmar von (Hg) Spuren der Jahrtausende Archaumlologie und Ge-

        schichte in Deutschland Stuttgart 2002

        Menghin Wilfried Planck Dieter (Hg) Menschen Zeiten Raumlume Archaumlologie in Deutschland Stuttgart 2002

        Bahn Paul G Renfrew Colin Archaeology Theories Methods and Practice London 52005

        Alte Geschichte Brown Peter Autoritaumlt und Heiligkeit Aspekte der Christianisierung des roumlmischen Reiches Stuttgart

        1998 (Spaumltantike)

        Finley Moses I Antike und moderne Demokratie Stuttgart 1980

        Gehrke Hans-Joachim Zwischen Altertumswissenschaft und Geschichte Standortbestimmung der Alten Geschichte am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts in Schwinge E-R (Hg) Die Wissen-schaft vom Altertum am Ende des 2 Jahrtausends n Chr Stuttgart Leipzig 1995 S 160-197

        Houmllkeskamp Karl-Joachim Rekonstruktion einer Republik Die politische Kultur des antiken Rom und die Forschung der letzten Jahrzehnte Muumlnchen 2004 (Republik)

        Nippel Wilfried (Hg) Uumlber das Studium der Alten Geschichte Muumlnchen 1993

        Mittelalter Borgolte Michael Sozialgeschichte des Mittelalters Eine Forschungsbilanz nach der deutschen Ein-

        heit (HZ Beihefte NF 22) Muumlnchen 1996

        Goetz Hans-Werner (Hg) Mediaumlvistik im 21 Jahrhundert Stand und Perspektiven der internationa-len und interdisziplinaumlren Mittelalterforschung Muumlnchen 2003

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 12

        Goetz Hans-Werner Moderne Mediaumlvistik Stand und Perspektiven der Mittelalterforschung Darm-stadt 1999

        Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Boumldeker Hans Erich (Hg) Aufklaumlrung und Geschichte Studien zur deutschen Geschichtswissen-

        schaft im 18 Jahrhundert Goumlttingen sup21992

        Iggers Georg G Geschichtswissenschaft im 20 Jahrhundert Ein kritischer Uumlberblick im internatio-nalen Zusammenhang 2 durchges Aufl Goumlttingen 1996

        Jarausch Konrad H Sabrow Martin (Hg) Die historische Meistererzaumlhlung Deutungslinien der deutschen Nationalgeschichte nach 1945 Goumlttingen 2002

        Sabrow Martin Das Diktat des Konsenses Geschichtswissenschaft in der DDR 1949-1969 Muumlnchen 2001

        Schieder Wolfgang Sellin Volker (Hg) Sozialgeschichte in Deutschland Entwicklungen und Per-spektiven im internationalen Vergleich 4 Bde Goumlttingen 1986-1987

        Schulze Winfried Oexle Otto Gerhard (Hg) Deutsche Historiker im Nationalsozialismus Frankfurt am Main 1999

        Lateinamerikanische Geschichte Grenz Wolfgang (Hg) Deutschsprachige Lateinamerika-Forschung Institutionen Wissenschaftler

        und Experten in Deutschland Oumlsterreich und der Schweiz Neuere Veroumlffentlichungen Frankfurt am Main Vervuert 1993

        Holloway Thomas H (Hg) A Companion to Latin American History Malden Blackwell 2008

        Martiacuten Acosta Emelina (Hg) Metodologiacutea y nuevas liacuteneas de investigacioacuten de la historia de Ameacuteri-ca Burgos Universidad de Burgos 2001

        Sosa Ignacio Hanley Brian Francis Connaughton Historiografiacutea latinoamericana contemporanea Mexico Universidad Nacional Autonoma de Mexico 1999

        Osteuropaumlische Geschichte Barber John Soviet Historians in Crisis 1928-1932 (= Studies in Soviet History and Science) Basing-

        stoke ua 1981

        Baron Samuel H Heer Nancy W (Hg) Windows on the Russian Past Essays on Soviet Histori-ography since Stalin ColumbusOhio 1977

        Bohn Thomas M Russische Geschichtswissenschaft von 1880 bis 1905 Pavel N Miljukov und die Moskauer Schule (= Beitraumlge zur Geschichte Osteuropas 25) Koumlln ua 1998

        Burleigh Michael Germany Turns Eastwards A Study of Ostforschung in the Third Reich Cam-bridge 1988

        Fitzpatrick Sheila Revisionism in Retrospect A Personal View in Slavic Review 673 (2008) S 682-704

        Haar Ingo Deutsche ldquoOstforschungrdquo und Antisemitismus in Zeitschrift fuumlr Geschichtswissenschaft 486 (2000) S 485-508

        Haar Ingo Historiker im Nationalsozialismus Deutsche Geschichtswissenschaft und der bdquoVolksndashtumskampfldquo im Osten Goumlttingen 2000

        Oberlaumlnder Erwin (Hg) Geschichte Osteuropas Zur Entwicklung einer historischen Disziplin in Deutschland Oumlsterreich und der Schweiz 1945-1990 Stuttgart 1992

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

        13

        II Basisinformationen

        1 Basisinformationen (Lexika und Handbuumlcher)

        Eine sinnvolle Fragestellung kann nicht ohne Vorkenntnisse entwickelt werden man braucht fuumlr sie ein fundiertes Grund- oder bdquoAssoziationsldquowissen Dieses ist zweifach strukturiert zum einen synchron dh man fragt danach was zeitgleich zu dem untersuchten Phaumlnomen ge-schehen ist und in welcher Beziehung es zu diesen Geschehnissen stand Zum anderen dia-chron dh man fragt danach was vor bzw nach dem untersuchten Phaumlnomen geschah wie es also auf der Zeitachse zu verorten ist Zur Erarbeitung des Kontextwissens dienen vor allem Lexika und Handbuumlcher

        a) Lexika und Nachschlagewerke Fachlexika dienen der Erstinformation uumlber einen begrenzten Sachverhalt Man verwendet sie am Anfang der Beschaumlftigung mit einem bislang unvertrauten Gegenstand sowie zur Beseiti-gung von punktuellen Wissensluumlcken die sich im Lauf der Recherchen ergeben Die in einem Lexikonartikel enthaltenen Informationen sind allerdings meist sehr knapp und reichen fuumlr eine vertiefte Beschaumlftigung mit einem Thema nicht aus

        Historische Lexika Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL) Hamm 1975ff (httpwwwbautzdebbkl)

        Allgemeine deutsche Biographie [ADB] hg v der Historischen Commission bei d Kgl Akademie d Wissenschaften 56 Bde Leipzig 1875-1912 ND Berlin 1967-1971 (Internet httpmdz1bib-bvbde~ndbadb_indexhtml)

        Asendorf Manfred ua Geschichte Lexikon der wissenschaftlichen Grundbegriffe Reinbek 1994

        Bayer Erich Woumlrterbuch zur Geschichte Begriffe und Fachausdruumlcke 5 neugestaltete u erw Aufl Stuttgart 2003

        Deutsches biographisches Archiv Neue Folge bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts Muumlnchen 1989ff (mit Deutschem biographischem Index Zugriff per Microfiche und online)

        dtv-Atlas zur Weltgeschichte Karten und chronologischer Abriszlig 2 Bde Muumlnchen 271993

        Fischer Lexikon Geschichte aktual u uumlberarb Aufl Frankfurt am Main 2003 (empfehlenswert)

        Geschichtliche Grundbegriffe Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland 7 Bde und ein Registerband Stuttgart 1972-1992

        Haberkern Eugen Wallach Joseph Friedrich Hilfswoumlrterbuch fuumlr Historiker Tuumlbingen ua 92001

        Handwoumlrterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte (HRG) 5 Bde Berlin 1971-1998

        Jaumlger Friedrich (Hg) Enzyklopaumldie der Neuzeit bisher 4 Baumlnde Stuttgart 2006

        Jordan Stefan Lexikon Geschichtswissenschaft Hundert Grundbegriffe Ditzingen 2002

        Lexikon fuumlr Theologie und Kirche (LThK) 11 Bde 3 voumlllig neu bearb Aufl Freiburg 1993-2001

        Meyers Taschenlexikon Geschichte 6 Bde Mannheim 21989

        Neue deutsche Biographie [NDB] hg v der Historischen Kommission bei d Bayrischen Akademie d Wissenschaften Muumlnchen 1953ff (Internet httpwwwndbbadw-muenchende)

        Der Groszlige Ploetz Die Daten-Enzyklopaumldie der Weltgeschichte Daten Fakten Zusammenhaumlnge Koumlln 332002

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 14

        Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG) 8 Bde 4 voumlllig neu bearb Aufl Tuumlbingen 1998-2005

        Theologische Realenzyklopaumldie (TRE) 36 Bde Berlin ua 1977-2004

        Woumlrterbuch Geschichte hg v Konrad Fuchs Heribert Raab Muumlnchen 132002 (fruumlher unter dem Titel bdquodtv-Woumlrterbuch zur Geschichteldquo erschienen breiter als HaberkernWallach)

        Ur- und Fruumlhgeschichte Reallexikon der Vorgeschichte Bd 1-14 Berlin 1924-1929

        Filip J Enzyklopaumldisches Handbuch zur Ur- und Fruumlhgeschichte 2 Bde Prag 1966

        Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA) 2 voumlllig neu bearbeitete Auflage Bd 1ff Berlin New York 1973ff

        Alte Geschichte The Oxford Classical Dictionary (OCD) Oxford 31996 Paulyrsquos Realencylopaumldie der classischen Altertumswissenschaft (RE) 68 Bde in zwei Reihen [A-P

        und R-Z] Stuttgart bzw Muumlnchen 1893-1999 (absolut grundlegend) Der Kleine Pauly (KlP) 5 Bde Stuttgart Muumlnchen 1964-1975 ND Muumlnchen 1979 Der Neue Pauly (DNP) 16 Bde Stuttgart 1996-2005 Reallexikon fuumlr Antike und Christentum (RAC) Stuttgart 1950ff (auch fuumlr die Antike von Bedeutung)

        Mittelalter Dictionary of the Middle Ages (DMA) 8 Bde New York 1982-1989 Die deutsche Literatur des Mittelalters Verfasserlexikon (VLex) Berlin 1978-2001 Supplemente ab

        2001 Lexikon des Mittelalters (LexMA) 9 Bde Muumlnchen Zuumlrich 1980-2003 (absolut grundlegend)

        Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Dewald Jonathan (Hg) Europe 1450 to 1789 6 Bde New York 2004 Enzyklopaumldie der Neuzeit Stuttgart 2006ff Schneiders Werner (Hg) Lexikon der Aufklaumlrung Deutschland und Europa Muumlnchen 1995

        Lateinamerikanische Geschichte Alexander Robert J (Hg) Bibliographical Dictionary of Latin American and Caribbean Political

        Leaders New York Greenwood Press 1988 Collier Simon ua (Hg) The Cambridge Encyclopedia of Latin America and the Caribbean Cam-

        bridge Cambridge University Press 1985 Tenenbaum Barbara A ua (Hg) Encyclopedia of Latin American History and Culture 5 Bde New

        York Scribnerrsquos 1996 Velaacutezquez Bonilla Carmela Diccionario de teacuterminos coloniales San JoseacuteCR Editorial de la

        Universidad de Costa Rica 2005 Zudem existieren zu allen Staaten Lateinamerikas einzelstaatliche Lexika die in der Reihe ldquoHistorical

        Dictionary of [Land]ldquo erschienen sind

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

        15

        Osteuropaumlische Geschichte Bolšaja sovetskaja ėnciklopedija Bd 1-65 1Auflage Moskva 1926ff

        Brown A The Soviet Union A Biographical Dictionary London 1990

        Čuguev V The Biographical Dictionary of the Former Soviet Union London ua 1992

        Čuguev V ua Kto estrsquo kto v Rossii I byvšem SSSR vydajuščiesja ličnosti byvšego Sovetskogo So-juza Rossii I emigracii Moskva 1994

        Enciklopediceskij slovarrsquo Brokgauz I Efron Bd 1-86 Moskva 1890-1907

        Kallinikov P Russkij biografičeskij slovarrsquo 20 Bde Moskva 1998-2001

        McCauley M Who is Who in Russia since 1900 London ua 1997

        Puškarev SG Dictionary of Russian historical terms from the eleventh century to 1917 New Haven 1970

        Sovetskaja istoričeskaja ėnciklopedija 16 Bde Moskva 1961-1976

        Torke H-J Lexikon der Geschichte Russlands Von den Anfaumlngen bis zur Oktoberrevolution Muumln-chen 1985

        The modern encyclopedia of Russian and Soviet history Bd 1-60 Gulf Breeze 1976-2001

        Schiffahrtsgeschichte Oxford Encyclopedia of Maritime History 4 Bde New York 2007

        Kemp Peter (Hg) The Oxford companion to ships amp the sea Oxford 1976

        b) Handbuumlcher und Reihen Handbuumlcher dienen der Information uumlber einen historischen Zusammenhang Im Gegensatz zu Lexika bieten sie eine zusammenhaumlngende Darstellung des Forschungsstandes Ihr Aufbau ist meist chronologisch-geographisch und nicht systematisch Dennoch eignen sie sich zur Erar-beitung der bdquoharten Faktenldquo eines konkreten Themenbereichs was sie auch zu einer wertvol-len Hilfe bei der Vorbereitung auf Pruumlfungen macht

        Allgemein Ariegraves Philippe Duby George (Hg) Geschichte des privaten Lebens 5 Bde Frankfurt am Main

        1989-1995

        Berg Christa ua (Hg) Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte 6 Bde Muumlnchen 1987-1998

        Blickle Peter (Hg) Handbuch der Geschichte Europas Stuttgart 2002ff (Einzelbaumlnde beachten)

        Cipolla Carlo M Borchardt Knut (Hg) Europaumlische Wirtschaftsgeschichte 5 Bde Stuttgart ua 1976-1980

        Duby Georges Perrot Michelle (Hg) Geschichte der Frauen 5 Bde Frankfurt am Main 1993-1995

        Fischer Wolfram (Hg) Handbuch der europaumlischen Wirtschafts- und Sozialgeschichte 6 Bde Stutt-gart 1980-1993

        Gebhardt Bruno (Hg) Handbuch der deutschen Geschichte 10 voumlllig neu bearb Auflage 24 Bde Stuttgart 2001-2006

        Groh Dieter (Hg) Propylaumlen Geschichte Deutschlands 9 Bde Berlin 1983-1995

        Henning Friedrich Wilhelm Handbuch der Wirtschafts- und Sozialgeschichte Deutschlands 3 Bde Paderborn ua 1991-1999

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 16

        Jaumlger Friedrich ua (Hg) Handbuch der Kulturwissenschaften 3 Bde Stuttgart 2004

        Jedin Hubert (Hg) Handbuch der Kirchengeschichte 7 Bde Freiburg ua 1962-1979

        Jeserich Kurt A ua (Hg) Deutsche Verwaltungsgeschichte 6 Bde Stuttgart 1983-1988

        Koumlbler Gerhard Historisches Lexikon der deutschen Laumlnder Die deutschen Territorien und reichs-unmittelbaren Geschlechter vom Mittelalter bis zur Gegenwart Muumlnchen 61999

        Koumlnig Wolfgang (Hg) Propylaumlen Technikgeschichte 5 Bde Berlin 1990-1992

        Schieder Theodor (Hg) Handbuch der europaumlischen Geschichte 7 Bde Stuttgart 1968-1992

        Wehler Hans-Ulrich (Hg) Moderne deutsche Geschichte Von der Reformation bis zur Vereinigung 12 Bde Frankfurt am Main 1985-1997

        Handbuch-Reihen Fischer-Weltgeschichte 36 Bde Frankfurt am Main 1965-83

        Oldenbourg Geschichte Lehrbuch (OGL) Muumlnchen 2000ff

        Oldenbourg-Grundriszlig der Geschichte (OGG) Muumlnchen (jeweils neueste Auflage benutzen)

        Enzyklopaumldie Deutscher Geschichte (EDG) 26 Bde Muumlnchen 1988ff (jeweils neueste Auflage be-nutzen)

        Alte Geschichte Aufstieg und Niedergang der Roumlmischen Welt (ANRW) 3 Reihen mit jeweils mehreren Baumlnden Ber-

        lin New York 1972ff (httpwwwcsukyedu~raphaelscaifeanrwhtml ndash Index)

        The Cambridge Ancient History (CAH) 12 Bde 1923-1939 voumlllige Neubearbeitung seit 1970

        Handbuch der Altertumswissenschaft (HdA) begr von Iwan von Muumlller fortgef von Hermann Bengtson Muumlnchen 1885ff (eine Uumlbersicht bei Jaumlger Gerhard Einfuumlhrung in die klassische Phi-lologie Muumlnchen 31989)

        Mittelalter The New Cambridge Medieval History 7 Bde Cambridge 1995

        Kroeschell Karl Deutsche Rechtsgeschichte Bd 1 bis 1250 Koumlln ua 122008 Bd 2 bis 1650 Koumlln ua 92008 [Bd 3 seit 1650 Koumlln ua 52008]

        Fruumlhe Neuzeit Brady Thomas A (Hg) Handbook of European History 1400-1600 Late Middle Ages Renaissance

        and Reformation Leiden ua 1994ff

        Dewald Jonathan (Hg) Europe 1450 to 1789 6 Bde New York 2004

        Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006

        Neuere und Neueste Geschichte Aubin Hermann Zorn Wolfgang (Hg) Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte

        2 Bde Stuttgart 1971-1976

        Huber Ernst Rudolf Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789 8 Bde Stuttgart ua 1957-1991

        Ders (Hg) Dokumente zur Deutschen Verfassungsgeschichte im 19 und 20 Jahrhundert 4 Bde und ein Registerband Stuttgart 31978-1992

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

        17

        Koumlbler Gerhard Historisches Lexikon der deutschen Laumlnder Die deutschen Territorien und reichs-unmittelbaren Geschlechter vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 uumlberarb u erg Aufl Muumlnchen 2007

        Koumlnig Wolfgang (Hg) Propylaumlen Technikgeschichte 5 Bde Berlin 1990-1992

        Schieder Theodor (Hg) Handbuch der europaumlischen Geschichte 7 Bde Stuttgart 1968-1992

        Lateinamerikanische Geschichte Bernecker Walther ua (Hg) Handbuch der Geschichte Lateinamerikas 3 Bde Stuttgart Klett-

        Cotta 1992-1996

        Bethell Leslie (Hg) The Cambridge History of Latin America 11 Bde Cambridge ua Cambridge University Press 1984-1995

        Bulmer-Thomas Victor ua (Hg) The Cambridge Economic History of Latin America 2 Bde Cam-bridge Cambridge University Press 2006

        Trigger Bruce G (Hg) The Cambridge History of the Native Peoples of the Americas 3 Bde Cam-bridge ua Cambridge University Press 1996-2000

        Osteuropaumlische Geschichte Haumann Heiko Geschichte Ruszliglands Zuumlrich 22003

        Hellmann Manfred ua (Hg) Handbuch der Geschichte Russlands Bd1-6 Stuttgart 1981-2004

        Kappeler Andreas Russische Geschichte Muumlnchen 1997

        Stoumlkl Guumlnther Russische Geschichte Von den Anfaumlngen bis zur Gegenwart Stuttgart 1965

        The Cambridge History of Russia Bd 1-3 Cambridge 2006

        Torke H-J Einfuumlhrung in die Geschichte Russlands Muumlnchen 1997

        Fachdidaktik Bergmann Klaus ua (Hg) Handbuch der Geschichtsdidaktik Seelze-Velber 51997

        Mayer Ulrich ua (Hg) Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht SchwalbachTs 2004

        Pandel Hans-Juumlrgen Schneider Gerhard (Hg) Handbuch Medien im Geschichtsunterricht Schwal-bachTs 1999

        c) Atlanten Groszliger historischer Weltatlas 4 Bde Muumlnchen 1978-1996

        Barrington Atlas of the Greek and Roman World unter Mitwirkung zahlreicher Wissenschaftler hg v Richard A Talbert Princeton Oxford 2000

        Putzger Historischer Weltatlas Berlin 1032002

        Daruumlber hinaus gibt es etliche regionalhistorische Atlanten und thematische Kartenwerke

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 18

        2 Ausgewaumlhlte Uumlberblicksdarstellungen

        Ur- und Fruumlhgeschichte (In Klammern Epochen- Themeneingrenzung) Beilke-Voigt I Das Opfer im archaumlologischen Befund Studien zu den sog Bauopfern kultischen

        Niederlegungen und Bestattungen in ur- und fruumlhgeschichtlichen Siedlungen Norddeutschlands und Daumlnemarks RahdenWestfalen 2006 (Bauopfer)

        Biel J Rieckhoff S Die Kelten in Deutschland Stuttgart 2001 (Vorroumlmische Eisenzeit Hallstatt-zeit Lategravenezeit)

        Brather S Ethnische Interpretationen in der fruumlhgeschichtlichen Archaumlologie Berlin 2004 (Ethni-sche Deutung)

        Burmeister St Muumlller-Scheeszligel N Soziale Gruppen - kulturelle Grenzen Muumlnster 2006 (Sozialge-schichte aus archaumlologischer Perspektive)

        Fassbinder Stefan Wallfahrt Andacht und Magie Religioumlse Anhaumlnger und Medaillen in Beitraumlge zur neuzeitlichen Froumlmmigkeitsgeschichte Suumldwestdeutschlands aus archaumlologischer Sicht (Zeit-schrift fuumlr Archaumlologie des Mittelalters Beiheft 18) Bonn 2003 (Mittelalter Fruumlhe Neuzeit)

        Fluumleler Marianne ua (Hg) Stadtluft Hirsebrei und Bettelmoumlnch Die Stadt um 1300 Stuttgart 1992 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

        Hinz H-M Wieczorek A (Hg) Europas Mitte um 1000 Beitraumlge zur Geschichte Kunst und Ar-chaumlologie Bd 1 Stuttgart 2000 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

        Jockenhoumlvel A Kubach W Bronzezeit in Deutschland Stuttgart 1994 (Bronzezeit)

        Jungklaus Bettina Die anthropologische Bearbeitung der Skelette vom fruumlhneuzeitlichen Pauli-Friedhof der Brandenburger Neustadt in Archaumlologische Untersuchungen in der Neustadt Bran-denburg Brandenburg 1998 S85-94 (Neuzeit)

        Lohrke B Kinder in der Merowingerzeit Graumlber von Maumldchen und Jungen in der Alemannia Rah-denWestfalen 2004 (Voumllkerwanderungszeit Fruumlhes Mittelalter)

        Luumlning J Steinzeitliche Bauern in Deutschland Die Landwirtschaft im Neolithikum Bonn 2000 (Steinzeit)

        Muumlller-Wille M ua Fruumlhstaumldtische Zentren der Wikingerzeit und ihr Hinterland Stuttgart 2002 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

        Neumeister-Taroni B Rippmann D (Hg) Gesellschaft und Ernaumlhrung um 1000 Eine Archaumlologie des Essens Vevey 2000 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

        Owen Linda R ua Von der Geburt bis zum Tode Individuelle und gesellschaftliche Dimensionen von Alter und Geschlecht in der Urgeschichte Konferenzband HU Berlin 2004 Berlin 2004 S143-520 (Gender)

        Stiegemann C Wemdorf M (Hg) Kunst und Kultur in der Karolingerzeit Mainz 1999 (Voumllker-wanderungszeit Fruumlhes Mittelalter)

        Voumllling Th Germanien an der Zeitenwende Studien zum Kulturwandel beim Uumlbergang von der vor-roumlmischen Eisenzeit zur aumllteren roumlmischen Kaiserzeit in der Germania Magna Oxford 2005 (Rouml-mische Kaiserzeit)

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

        19

        Alte Geschichte Bleicken Jochen Die athenische Demokratie 4 voumlllig uumlberarb und wesentl erw Aufl Paderborn

        1995

        Ders Die Verfassung der Roumlmischen Republik Grundlagen und Entwicklung Paderborn 82000

        Ders Verfassungs- und Sozialgeschichte des Roumlmischen Kaiserreiches 2 Bde Paderborn 81995

        Dahlheim Werner Die Antike Griechenland und Rom von den Anfaumlngen bis zur Expansion des Is-lam Paderborn 62002

        Kloft Hans Die Wirtschaft der griechisch-roumlmischen Welt Eine Einfuumlhrung Darmstadt 1992

        Meier Christian Res publica amissa Eine Studie zu Verfassung und Geschichte der spaumlten roumlmischen Republik Frankfurt am Main 31997

        Die Oldenbourg-Grundrisse (Muumlnchen) fuumlr die Gebiete der griechischen und roumlmischen Geschichte enthalten am Schluszlig ausfuumlhrliche Uumlbersichten uumlber die wichtigen Quellen und besonders zu beach-tende wissenschaftliche Literatur

        Schuller Wolfgang Griechische Geschichte 5 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen 2002 Gehrke Hans-Joachim Geschichte des Hellenismus 3 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen 2003 Bleicken Jochen Geschichte der Roumlmischen Republik Muumlnchen 62004 Dahlheim Werner Geschichte der Roumlmischen Kaiserzeit 3 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen

        2003 Martin Jochen Spaumltantike und Voumllkerwanderung Muumlnchen 42001 Schreiner Peter Byzanz Muumlnchen 21994

        Mittelalter Pohl Walter Die Voumllkerwanderung Eroberung und Integration Stuttgart ua 2002

        Angenendt Arnold Das Fruumlhmittelalter Die abendlaumlndische Christenheit von 400-900 Stuttgart 32001

        Geary Patrick J Die Merowinger Europa vor Karl dem Groszligen Muumlnchen 22004

        Althoff Gerd Die Ottonen Koumlnigsherrschaft ohne Staat 2 erw Aufl Stuttgart 2005

        Boshof Egon Die Salier 4 aktual Aufl Stuttgart 2000

        Engels Odilo Die Staufer 7 uumlberarb u erg Aufl Stuttgart 2000

        Mayer Hans E Geschichte der Kreuzzuumlge 9 verb Aufl Stuttgart 2000

        Schulze Hans K Grundstrukturen der Verfassung im Mittelalter 3 Bde Stuttgart 199098

        McCormick Michael Origins of European Economy Communications and Commerce AD 300-900 Cambridge 2001

        Flasch Kurt Das philosophische Denken im Mittelalter von Augustinus bis Macchiavelli Stuttgart 22000 (grundlegende Einfuumlhrung)

        Lindberg David C Von Babylon bis Bestiarium Die Anfaumlnge des abendlaumlndischen Wissens Stutt-gart ua 1994 (gut und umfassend)

        Bumke Joachim Houmlfische Kultur Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter Neuausgabe in einem Band Muumlnchen 102002

        Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Duumllmen Richard van Kultur und Alltag in der Fruumlhen Neuzeit 3 Bde Muumlnchen sup21999

        Greyerz Kaspar von Religion und Kultur Europa 1500-1800 Goumlttingen 2000

        Muumlnch Paul Lebensformen in der Fruumlhen Neuzeit Frankfurt am Main 1992

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 20

        Nipperdey Thomas Deutsche Geschichte

        Bd 1 1800-1866 Buumlrgerwelt und starker Staat Muumlnchen 1983 Bd 21 1866-1918 Arbeitswelt und Buumlrgergeist Muumlnchen 1990 Bd 22 1866-1918 Machtstaat vor der Demokratie Muumlnchen 1992 Stollberg-Rilinger Barbara (Hg) Einfuumlhrung in die Fruumlhe Neuzeit online in httpwwwuni-

        muensterdeFNZ-Online 2003 (Stand 1292007)

        Wehler Hans-Ulrich Deutsche Gesellschaftsgeschichte

        Bd 1 Vom Feudalismus des Alten Reiches bis zur defensiven Modernisierung der Reformaumlra 1700-1815 Muumlnchen 31996

        Bd 2 Von der Reformaumlra bis zur industriellen und politischen bdquoDeutschen Doppelrevolutionldquo 1815-184549 Muumlnchen 42005

        Bd 3 Von der bdquoDeutschen Doppelrevolutionldquo bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges 1849-1914 Muumlnchen 21995

        Bd 4 Vom Beginn des Ersten Weltkriegs bis zur Gruumlndung der beiden deutschen Staaten 1914-1949 2 durchges Aufl Muumlnchen 2003

        Bd 5 Von der Gruumlndung der beiden deutschen Staaten bis zur Vereinigung 1949-1991 Muumlnchen [erscheint ca 2007]

        Winkler Heinrich August Der lange Weg nach Westen

        Bd 1 Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Repu-blik Muumlnchen 52002

        Bd 2 Deutsche Geschichte vom bdquoDritten Reichldquo bis zur Wiedervereinigung Muumlnchen 52002 Zedler Johann Heinrich Grosses vollstaumlndiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Kuumlnste

        64 Bde Leipzig Halle 1732-1750 2 photomechan Nachdruck Graz 1994-1999 auch in httpwwwzedler-lexikonde

        Lateinamerikanische Geschichte Andreo Garcia Juan Guardia Sara Beatriz (Hg) Historia de las mujeres en Ameacuterica Latina Murcia

        Universidad de Murcia 2002

        Bakewell Peter A History of Latin America 1450 to the Present MaldenMA Oxford Blackwell Publishing sup22006

        Buisson Inge Schottelius Herbert Die Unabhaumlngigkeitsbewegungen in Lateinamerika 1788-1926 Stuttgart Klett-Cotta 1980

        Chasteen John C Americanos Latin Americarsquos struggle for independence Oxford Oxford Univer-sity Press 2008

        Chasteen John C Born in blood and fire A concise history of Latin America New York Norton 2006

        Koumlnig Hans-Joachim Kleine Geschichte Lateinamerikas Stuttgart Reclam 2006

        Leoacuten Portilla Miguel Saacutenchez-Albornoz Nicolaacutes (Hg) Ameacuterica Latina en la eacutepoca colonial 2 Bde Barcelona Criacutetica 2003

        Morant Isabel (Hg) Historia des las Mujeres en Espantildea y Ameacuterica Latina 4 Bde Madrid Editorial Caacutetedra 2005-2006

        Pietschmann Horst Die staatliche Organisation des kolonialen Iberoamerika Stuttgart Klett-Cotta 1980

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

        21

        Skidmore Thomas E Smith Peter H (Hg) Modern Latin America New York Oxford University Press 2005

        Zur Nationalgeschichte einzelner Laumlnder Lateinamerikas sei auf folgende Reihen verwiesen ldquoKleine Geschichte helliprdquo aus dem Beck Verlag (Beckrsquosche Reihe) und ldquoA Concise History helliprdquo aus dem Ver-lag Cambridge University Press

        Osteuropaumlische Geschichte Altrichter H Kleine Geschichte der Sowjetunion 1917-1991 Muumlnchen 2001

        Abramov LV ua Istorija Rossii Bd 1-3 Moskva 1993

        Alpern Engel Barbara Women in Russia 1700-2000 Cambridge 2004

        Billington JH The Icon and the Axe An Interpretative History of Russian Culture New York 1966

        Goehrke Carsten Russischer Alltag Bd 1-3 Zuumlrich 2003-2005

        Hildermeier M Die Sowjetunion 1917-1991 (OGG 31) Muumlnchen 2001

        Houmlsch E Geschichte Russlands Vom Kiever Reich bis zum Zerfall des Sowjetimperiums Stuttgart ua 1996

        Hosking Geoffrey A Russia People and Empire 1552-1917 London 1997

        Kappeler Andreas Russland als Vielvoumllkerreich Entstehung ndash Geschichte ndash Verfall Muumlnchen 1992

        Ključevskij VO Geschichte Russlands Bd 1-4 Stuttgart 1925-1926

        Mironov BN Socialrsquonaja istorija Rossii perioda imperii (XVIII- načalo XX v) 2 Bde St Peters-burg 1999

        Nolte H-H Kleine Geschichte Russlands Stuttgart 1998

        Schmidt C Russische Geschichte 1547-1917 (OGG 33) Muumlnchen 2003

        Solovrsquoev SM Istorija Rossii s drevnejšich vremen Bd 1-15 Moskva 1960-1966

        Stoumlkl Guumlnther Russische Geschichte von den Anfaumlngen bis zur Gegenwart Stuttgart 51990

        Schiffahrtsgeschichte Heidbrink Ingo bdquoDeutschlands einzige Kolonie ist das Meerldquo Die Hochseefischerei und die Fische-

        reikonflikte des 20 Jahrhunderts Hamburg 2004

        Kiedel Klaus-Peter Kuumlstenschiffer Alltag auf Motorseglern Kuumlmos und Containerfeedern Hamburg 1966

        Kiedel Klaus-Peter Arbeitsplatz Schiff 100 Jahre See-Berufsgenossenschaft 1887-1987 Hamburg 1987

        Kludas Arnold Die Geschichte der deutschen Passagierschiffahrt Hamburg 1986

        Scholl Lars U Deutsche Marinemalerei 1830-2000 Helgoland 2002

        Schulze-Wegner Guntram Deutschland zur See 150 Jahre Marinegeschichte im Auftrag des Deut-schen Marine-Instituts hrsg bearb und erw von Heinrich Walle Mit einer Zusammenfassung von Michael Salewski Hamburg 1988

        Winterhoff Edmund Walfang in der Antarktis (Schriften des Deutschen Schiffahrtsmuseums 4)

        Oldenburg 1974

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 22

        III Materialbeschaffung

        1 Bibliographieren

        Zur intensiven Beschaumlftigung mit einem Thema reichen Lexika und Handbuumlcher nicht aus vielmehr muszlig auch die einschlaumlgige Spezialliteratur herangezogen werden Die Technik die relevante Literatur zu einem bestimmten Themenbereich zu finden wird bdquoBibliographierenldquo genannt Ohne eine klare Fragestellung und ein bereits vorhandenes Uumlberblickswissen uumlber den Untersuchungsgegenstand wuumlrde man sich jedoch in der Menge der Literatur verlieren Grundsaumltzlich unterscheidet man zwei Arten des Bibliographierens das unsystematische und das systematische Bibliographieren

        a) Systematisches Bibliographieren Die Grundlage des systematischen Bibliographierens sind abgeschlossene und laufende Bib-liographien Bibliothekskataloge und Fachdatenbanken die bibliographischen Beilagen der neuesten Jahrgaumlnge der einschlaumlgigen Zeitschriften sowie Quellensammlungen Die Auswer-tung relevanter Bibliographien ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Literaturrecherche de-ren Aufgabe darin besteht die vorhandenen Quellen- und Literaturangaben sowie die aktuel-len Publikationen zu einem Thema moumlglichst vollstaumlndig zu erfassen

        b) Unsystematisches Bibliographieren Bei diesem Weg geht man von einschlaumlgigen Lexikon- und Handbuchartikeln aber auch von Monographien und Aufsaumltzen aus die einem etwa uumlber die Literaturliste eines Seminars in die Haumlnde gefallen sind Deren Literaturverzeichnisse wertet man aus und gelangt so in einer Art Schneeballsystem Schritt fuumlr Schritt zu einer umfangreichen Literaturliste Diese Art des Vor-gehens birgt jedoch mehrere gravierende Nachteile in sich - Die bdquoTrefferldquo sind mehr oder weniger zufaumlllig Es besteht die Gefahr daszlig Sie zentrale Ti-

        tel uumlbersehen - Die so entstandene Literaturliste ist unvollstaumlndig Vor allem die neueste Literatur fehlt

        da man bdquoruumlckwaumlrtsldquo bibliographiert Titel die nach den bdquoausgeschlachtetenldquo Werken er-schienen sind entgehen Ihnen Insbesondere die in Zeitschriften und Sammelbaumlnden pub-lizierten Aufsaumltze sind so kaum zu finden

        - Auf diese Weise treffen die Autoren dieser bdquoausgeschlachtetenldquo Werke die Literaturaus-wahl fuumlr Sie ndash denn was diese nicht beruumlcksichtigt haben entgeht somit auch Ihnen

        c) Bibliographische Hilfsmittel und Bibliographien Eine Bibliographie ist ein Buch oder eine Datenbank in dem bzw der andere Buumlcher oder Aufsaumltze verzeichnet werden Es gibt Bibliographien fuumlr die gesamte Geschichtswissenschaft aber auch fuumlr einzelne Epochen Bereiche Regionen oder historische Teildisziplinen Man unterscheidet grundsaumltzlich zwischen abgeschlossenen und laufenden (dh in der Regel jaumlhr-lich erscheinenden) Bibliographien

        Bibliographische Hilfsmittel Baumgart Winfried Buumlcherverzeichnis zur deutschen Geschichte Hilfsmittel Handbuumlcher Quellen

        Muumlnchen 142001 (gut zum Einstieg aber die Kulturgeschichte fehlt)

        Feldmann Reinhard Schulze Klaus Wie finde ich Literatur zur Geschichte Berlin 31995

        Kernchen Hans-Juumlrgen Kernchen Dagmar (Hg) Tokol-Weitzel Handbuch der bibliographischen Nachschlagewerke 2 Bde Frankfurt am Main 61984

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

        23

        Spezialbibliographien zur Zeitschriftenliteratur Poolersquos Index of Periodical Literature (1802-1907) GloucesterMA 1963

        Index deutschsprachiger Zeitschriften 1750-1815 (Zeitschriftenindex) 10 Bde Goumlttingen 1997 (auch auf Microfiche)

        Internationale Bibliographie der Zeitschriftenliteratur aus allen Gebieten des Wissens (IBZ) Osna-bruumlck 1965ff (bis 1983 als Druckausgabe danach als Datenbank online zugaumlnglich)

        Bibliographie der deutschen Zeitschriftenliteratur mit Einschluszlig von Sammelwerken Leipzig 1896-1944 194748-1964

        Bibliographie der fremdsprachigen Zeitschriftenliteratur Leipzig 1911-1964

        Bibliographien fuumlr die Geschichtswissenschaft Historical Abstracts Bibliography of Historical Sciences Santa Barbara 1955ff (ausschlieszliglich Zeit-

        schriftenliteratur jeweils mit kurzer Inhaltsangabe daher besonders nuumltzlich auch als CD-ROM erhaumlltlich)

        Historische Bibliographie hg v der Arbeitsgemeinschaft auszligeruniversitaumlrer Forschungseinrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland Muumlnchen 1987ff (jaumlhrlich erscheinend auch als Datenbank unter den Fachdatenbanken der SuUB verfuumlgbar)

        Internationale Bibliographie der Rezensionen geistes- und sozialwissenschaftlicher Literatur (IBR) Osnabruumlck 1969ff (hier finden Sie Rezensionen zu der fuumlr Sie relevanten Literatur als Datenbank unter den Fachdatenbanken der SuUB online verfuumlgbar ab 1985)

        Jahresberichte fuumlr deutsche Geschichte Berlin 1927ff (httpjdgdbbbawdecgi-binjdg)

        Alte Geschichte Lrsquoanneacutee philologique (LPh) Bibliographie critique et analytique de lrsquoantiquiteacute greacuteco-latine (fondeacutee

        par J Marouzeau) Paris 1928ff (maszliggebliche laufende Bibliographie)

        Dyabola DYnamisch Anwachsende DatenBank zu den Objekten und zur Literatur der Altertums- und Kunstwissenschaften (httpwwwdyabolade)

        Gnomon Kritische Zeitschrift fuumlr die gesamte klassische Altertumswissenschaft Muumlnchen 1925ff (httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonmanualindexhtml ndash Gnomon Bibliographische Da-tenbank die letzten drei Jahrgaumlnge sind frei verfuumlgbar)

        Mittelalter Heit Alfred Voltmer Ernst Bibliographie zur Geschichte des Mittelalters Muumlnchen 1997 (hervor-

        ragendes Hilfsmittel zur ersten bibliographischen Annaumlherung an ein Thema)

        International Medieval Bibliography (IMB) Leeds 1968ff (enthaumllt Beitraumlge zu Zeitschriften und Sammelbaumlnden (= unselbstaumlndige Schriften) jedoch kaum Monographien auch als Datenbank on-line zugaumlnglich) (nur aus dem Campus-Netz)

        Medioevo latino (ML) Bollettino bibliografico della cultura europea dal secolo VI al XIII Florenz 1980ff (ausfuumlhrlichste Mittelalterbibliographie mit leichtem Zugang zu mittelalterlichen Autoren)

        Monumenta Germaniae Historica wwwmghde (Katalog der groumlszligten Spezialbibliothek zum Mittelal-ter enthaumllt auch unselbstaumlndige Literatur)

        Regesta imperii wwwregesta-imperiide

        Fruumlhe Neuzeit Bibliographie annuelle de lrsquohistoire de France

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 24

        Iacutendice histoacuterico espantildeol httpwwwubesspubcolecc315htm

        Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 16 und 17 Jahrhunderts httpwwwvd16de httpwwwvd17de

        Neuere und Neueste Geschichte Bibliographie zur Zeitgeschichte Beilage der Vierteljahrshefte fuumlr Zeitgeschichte Stuttgart 1990ff

        (erfaszligt auch die Zeitschriftenliteratur unverzichtbar fuumlr alle Themen aus dem 20 Jahrhundert)

        Heimpel Hermann Geuss Herbert (Hg) Dahlmann-Waitz Quellenkunde der deutschen Geschichte Bibliographie der Quellen und Literatur zur deutschen Geschichte Bd 1ff Stuttgart 101969ff (grundlegende abgeschlossene Bibliographie zur deutschen Geschichte)

        Jahresberichte fuumlr Deutsche Geschichte Berlin 1925-193940 fortgefuumlhrt als Jahresberichte fuumlr Deut-sche Geschichte Neue Folge Berlin 1949ff (als Datenbank online verfuumlgbar)

        Ruck Michael Bibliographie zum Nationalsozialismus Koumlln 22000 (auch als CD-ROM)

        Vogelsang Thilo Auerbach Hellmuth (Hg) Bibliographie zur Zeitgeschichte 1953-1980 4 Bde und ein Ergaumlnzungsband Muumlnchen 1982-1991

        Wehler Hans-Ulrich Bibliographie zur neueren deutschen Sozialgeschichte 1500-1991 Muumlnchen 1993

        Lateinamerikanische Geschichte Bibliografiacutea histoacuterica mexicana publicacioacuten anual del Centro de Estudios Histoacutericos Meacutexico El

        Colegio de Meacutexico 1967-1993 (1996)

        Handbook of Latin American Studies A selective and annotated guide to recent publications in art history language literature music and philosophy Austin 1947 ff (online verfuumlgbar unter httplcweb2locgovhlas)

        Osteuropaumlische Geschichte Crowther Peter A (Hg) A Bibliography of Works in English on Early Russian History to 1800 Ox-

        ford 1969

        Drobižev VZ (Hg) Sovetskoe obščestvo v vospominanijach i dnevnikach Moskva 1990

        European Bibliography of Slavic and East European Studies Bibliographie europeacuteenne des travaux sur lrsquoex-URSS et lrsquoEurope de lrsquoEst httpebseesstaatsbibliothek-berlindeinstitutionsphp

        International Bibliography of Pre-Petrine Russia Early Ukraine and the Russian Territories und Pol-ish-Lituanian Rule hg v Osteuropa-Institut Muumlnchen Muumlnchen 1993ff

        Lubitz Wolfgang (Hg) Trotsky Bibliography List of Separately Published Titles Periodical Articles and Titels in Collection Treating LD Trotsky and Trotskyism Muumlnchen 1982

        McNeal Robert H (Hg) Guide to the Decisions of the Communist Party of the Soviet Union 1917-1967 (Ukazatelrsquo rešenij Kommunističeskoj partii Sovetskogo Sojuza 1917-1967) Toronto 1972

        McNeal Robert H Stalinrsquos Works An Annotated Bibliography StanfordCal 1967

        Metzger Wolfgang Bibliographie deutschsprachiger Sowjetunion ndash Reiseberichte ndash Reportagen und Bildbaumlnde 1917-1990 Wiesbaden 1991

        Meyer Klaus Bibliographie zur osteuropaumlischen Geschichte Verzeichnis der zwischen 1939 und 1964 veroumlffentlichten Literatur in westeuropaumlischen Sprachen zur osteuropaumlischen Geschichte bis 1945 Berlin 1972

        Osteuropa-Jahresbibliographie (1994ff) Muumlnchen 1995ff

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

        25

        Russia and the Soviet Union A Bibliographic Guide to Western-Language Publications hg v Paul L Horecky ChicagoIll London 1965

        Russia USSR compiled by Lesley Pitman Oxford sup21994

        Rustemeyer Angela Siebert Diana (Hg) Alltagsgeschichte der unteren Schichten im Russischen Reich (1861-1914) Kommentierte Bibliographie zeitgenoumlssischer Titel und Bericht uumlber die For-schung (= Quellen und Studien zur Geschichte des oumlstlichen Europa 46) Stuttgart 1997

        The American Bibliography of Slavic and East European Studies (erscheint jaumlhrlich seit 1972)

        Vifaost Virtuelle Fachbibliothek Osteuropa Das Wissenschaftsportal fuumlr die Laumlnder Ost- Ostmittel- und Suumldosteuropas httpwwwvifaostde

        Zajončkovskij PA (Hg) Istorija dorevoljucionnoj Rossii v dnevnikach i vospominanijach Annoti-rovannyj ukazatellsquo knig i publikacij v žurnalach 4 Bde Moskau 1976-1983

        Zorin L Soviet Prisons and Concentration Camps An Annotated Bibliography NewtonvilleMass 1980

        Schiffahrtsgeschichte May Jutta Die bdquoDocumenta Maritima Heberleinldquo und verwandte Bestaumlnde im Deutschen Schif-

        fahrtsmuseum Hamburg 1996

        Rahn Werner (Hg) Deutsche Marinen im Wandel Vom Symbol nationaler Einheit zum Instrument internationaler Sicherheit Muumlnchen 2005

        2 Titelaufnahme (bibliographische Angaben)

        Achten Sie beim Sammeln von Literatur stets darauf die bibliographischen Angaben der von Ihnen gefundenen Werke vollstaumlndig aufzunehmen und notieren Sie sich nach Moumlglichkeit auch deren Signaturen in der Bibliothek ndash anderenfalls muumlssen Sie spaumlter nochmals danach suchen Die Vollstaumlndigkeit der bibliographischen Angaben ist notwendig um Ihre Angaben uumlberpruumlfbar zu machen Grundsaumltzlich wird zwischen selbstaumlndigen und unselbstaumlndigen Schriften unterschieden Selbstaumlndige Schriften erscheinen unter dem Namen ihres Autors oder Herausgebers (Monographien Sammelbaumlnde) Unselbstaumlndige Schriften sind Aufsaumltze in Zeitschriften oder Sammelbaumlnden sowie Beitraumlge in Katalogen oder Lexika minus Die Namen von Verfassern und Herausgebern sind einheitlich anzugeben (entweder die

        Vornamen aller Autoren immer abkuumlrzen oder immer ausschreiben auch zweite Vorna-men einheitlich behandeln)

        minus Hat ein Werk mehr als zwei Autoren oder Herausgeber wird nur der erste genannt und mit dem Zusatz bdquoualdquo versehen die Trennung der Namen erfolgt durch Kommata

        minus Titel und Untertitel sind ebenfalls ungekuumlrzt aufzunehmen (und zwar in der originalen Or-thographie) dazu kommen die Angaben von Erscheinungsort und -jahr Dagegen ist es im Deutschen nicht uumlblich den Verlag anzufuumlhren

        minus Fehlen die Angaben von Verlagsort und -jahr (etwa bei aumllteren oder im Selbstverlag er-schienenen Schriften) wird dies durch die Abkuumlrzungen bdquooOldquo (ohne Ort) bzw bdquooJldquo (ohne Jahr) kenntlich gemacht Ist das Erscheinungsjahr erschlieszligbar (etwa aus dem Co-pyright-Vermerk oder aus dem Vorwort) wird es in eckige Klammern gesetzt Beispiel Berlin [1926]

        minus In ganz seltenen Faumlllen kann die Angabe des Verfassers fehlen In Analogie zum Fehlen von Ort und Jahr wird dies mit bdquooVldquo (ohne Verfasser) gekennzeichnet

        minus Wichtig Bibliographische Angaben beginnen mit einem Groszligbuchstaben und enden mit einem Punkt

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 26

        Beispiele

        Monographien (= Einzeluntersuchungen) Name Vorname (oder Initial) Titel Untertitel Anzahl der Baumlnde Auflage (wenn aussagekraumlf-

        tig) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (bei Neudruck auch urspruumlnglicher Erscheinungsort und -jahr)

        Vester Michael ua Soziale Milieus im gesellschaftlichen Strukturwandel Zwischen Integration und Ausgrenzung Koumlln 1993

        - Adelstitel Berufsbezeichnungen geistliche Titulaturen und Bezeichnungen aumlhnlicher Art werden bei der Ansetzung von Namen nicht beruumlcksichtigt

        - Praumlpositionen Artikel oder unverschmolzene Praumlposition und Artikel stehen hinter dem Vorna-men Steinen Wolfram von den

        - mehrere Titel desselben Autors Name abkuumlrzen mit Ders oder Dies - Auflagen werden angegeben vor dem Erscheinungsort (incl Zusaumltzen wie verbessert uumlberarbeitet

        erweitert) 3 verb Aufl Stuttgart 2001 bzw bei unveraumlndertem Nachdruck hochgestellt vor dem Erscheinungsjahr Berlin 22006

        - Zwei unterschiedliche Verlagsorte werden durch ein Komma getrennt bei mehr als zwei Ver-lagsorten nennen Sie jeweils nur den ersten und kuumlrzen danach mit ua ab

        - Bei Hochschulschriften wird die Art der Qualifikationsschrift (zB Diss Muumlnchen oder Habil Berlin) und die Universitaumlt genannt

        - Da einige Ortsnamen auf der Landkarte mehrfach vorkommen ist es uumlblich bei manchen ameri-kanischen Verlagsorten den dazugehoumlrigen Bundesstaat zu nennen (in Abkuumlrzung) zB Cam-bridgeMass (Cambridge im Bundesstaat Massachusetts im Unterschied zur englischen Stadt Cambridge) Dies kann auch bei sehr abseitigen Verlagsorten der Fall sein zB Gulf BreezeFl Verlagsort und Bundesstaat werden durch einen Schraumlgstrich getrennt

        Monographien innerhalb einer Schriftenreihe Name Vorname Titel Untertitel (Reihentitel Band) Erscheinungsort Erscheinungsjahr

        Muumlller Winfried Schulpolitik in Bayern im Spannungsfeld von Kultusbuumlrokratie und Besatzungs-macht 1945-1949 (Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte 36) Muumlnchen ua 1995

        Koumlrperschaften als Herausgeber eines Bandes Titel Untertitel hg v Koumlrperschaft Verein oauml Erscheinungsort Erscheinungsjahr

        Jenseits der Norm Auseinandersetzung mit dem Grabmal hg v Zentralinstitut und Museum fuumlr Se-pulkralkultur Kassel 1997

        Bei Angabe eines einzelnen Aufsatzes aus einem solchen Band

        Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Titel Untertitel hg v Koumlrperschaft Verein oauml Erscheinungsort Erscheinungsjahr Seitenzahlen x-y

        Soumlrries Reiner Mit dem Anstaltszweck (nicht) vereinbar in Jenseits der Norm Auseinandersetzung mit dem Grabmal hg v Zentralinstitut und Museum fuumlr Sepulkralkultur Kassel 1997 S 11-15

        Aufsaumltze in Zeitschriften und Sammelbaumlnden Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Titel der Zeitschrift (oft abgekuumlrzt) Band-

        zahl (Jahr) Seitenzahlen x-y

        Meier Mischa Funktionen und Bedeutung antiker Gruselgeschichten Zur Erschlieszligung einer bisher vernachlaumlssigten Quellengruppe in Gymnasium 110 (2003) S 237-258

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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        Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Name Vorname (Hg) Titel des Sammel-bandes Erscheinungsort Erscheinungsjahr Seitenzahlen x-y

        Hartung Wolfgang Gesellschaftliche Randgruppen im Spaumltmittelalter Phaumlnomen und Begriff in Kirchgaumlssner Bernhard Reiter Fritz (Hg) Staumldtische Randgruppen und Minderheiten (Stadt in der Geschichte 13) Sigmaringen 1986 S 49-114

        - Komplette Sammelbaumlnde Kataloge Aufsatzsammlungen eines Autors uauml werden wie eine Mo-nographie angegeben

        - Gaumlngige Zeitschriften werden nur abgekuumlrzt genannt zB HZ (= Historische Zeitschrift) - Heftnummern (einzufuumlgen nach der Bandnennung) werden nur genannt wenn jedes Heft einzeln

        paginiert ist - Nicht nennen Herausgeber der Zeitschrift Verlag oder Erscheinungsort - Abkuumlrzungen von Zeitschriften zur Alten Geschichte nach Lrsquoanneacutee philologique fuumlr das Mittelal-

        ter nach dem Lexikon des Mittelalters fuumlr die Neuzeit nach der HZ - Lit Leistner Otto Becker Heike ITA Internationale Titelabkuumlrzungen von Zeitschriften Zei-

        tungen wichtigen Handbuumlchern Woumlrterbuumlchern Gesetzen Institutionen usw 3 Bde 7 erw Aufl Osnabruumlck 1997

        Akademieschriften Name Vorname Titel Untertitel in Art der Veroumlffentlichung abgekuumlrzt (zB

        SB=Sitzungsberichte Abh=Abhandlung) Name der Institution (incl Untergliederung zB Kl=Klasse) Bandnummer (Jahr) Seitenangabe x-y

        Meyer Ernst Untersuchungen zur Geschichte des Zweiten Punischen Krieges in SB Preuss Akad d Wiss phil-hist Kl 37 (1913) S 688-714

        Lexikonartikel Name Vorname sv Stichwort (= Lemma) in Name des Lexikons (bzw gaumlngige Abkuumlrzung)

        Bandnummer (Erscheinungsjahr) Spalten-Seitenangabe x-y

        Hug August sv Salutatio in RE I A 2 (1920) Sp 2060-2072

        Thyen Hartwig sv Johannesevangelium in TRE 17 (1988) S 200-225

        - Es sind nur Fachlexika zitierfaumlhig deren Artikel Autorennennungen aufweisen also nicht bdquoDer groszlige Brockhausldquo und auch nicht httpwwwwikipediade

        - Lexikonartikel werden durch den Zusatz bdquosvldquo (= sub verbo) vor dem Titel gekennzeichnet - Lexikonartikel werden auch in den Anmerkungen immer in der vollstaumlndigen Form angegeben

        Rezensionen Name des Rezensenten Vorname Rez Name des Autors des Herausgebers Titel Untertitel

        des rezensierten Werks Erscheinungsort Erscheinungsjahr in Name der Zeitschrift (in der die Rezension erschienen ist) Bandzahl (Jahr) Seitenangabe x-y

        Kloft Hans Rez Manfred Clauss Kaiser und Gott Herrscherkult im Roumlmischen Reich Stuttgart 1999 in HZ 272 (2001) S 428-430

        Zeitungsartikel Name Vorname Titel in Zeitung Nummer der Einzelausgabe (Tagesdatum) Seitenangabe x-y

        Schach Fabius Das Frauenbild im Judentum in Allgemeine Zeitung des Judentums 85 Nr 4 (18021921) S 37-38

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 28

        Internet Name Vorname Titel Untertitel online in vollstaumlndige URL (optional Format in dem die Datei

        vorliegt) Datum der VersionAktualisierungRevision der Website (Stand Datum der Zitati-ondes Abrufs)

        Bleuel Jens Zitation von Internet-Quellen online in httpwwwbleuelcomip-zitpdf (PDF-Datei) 2000 (Stand 01112005)

        - Angaben aus dem Internet sind dringend auf ihre Zitierfaumlhigkeit zu pruumlfen - Neben den uumlblichen Angaben wie der Angabe wann die zitierte Fassung erstellt bzw aktualisiert

        wurde ebenfalls immer notieren wann die Seite aufgerufen worden ist (Stand der Information)

        Quelleneditionen Damasi Epigrammata Accedunt pseudodamasiana aliaque ad Damasiana inlustranda idonea hg v

        Maximilian Ihm (Anthologiae Latinae Supplementa I) Leipzig 1895

        Die Chronik von Montecassino (Chronica monasterii Casinensis) hg v Hartmut Hoffmann (MGH SS 34) Muumlnchen 1980

        Zweisprachige Ausgaben Kroniek van het klooster Bloemhof te Wittewierum (Cronica Floridi Horti) Inleiding editie en verta-

        ling HPH Jansen A Janse (Middeleeuwse Studies en Bronnen XX) Hilversum 1991

        Gregor von Tours Historiarum libri decemZehn Buumlcher Geschichten hg v Rudolf Buchner 2 Bde (FSGA Reihe A Bd II 1-2) 7 (= 5 durchges u erg) Aufl Darmstadt 1990

        Lateinamerikanische Geschichte

        Im Bereich Lateinamerikanische Geschichte ist es ndash anders als oben beschrieben ndash uumlblich den Verlag zu nennen Die bibliographische Angabe unterliegt noch einer weiteren Besonderheit Uumlblicherweise ha-ben spanische bzw portugiesischebrasilianische Autoren zwei Nachnamen Die Zitierweise ist national unterschiedlich Waumlhrend im Spanischen der erste Nachname der bedeutendere ist wird im PortugiesischenBrasilianischen der zweite Nachname zu Beginn genannt Bsp spanisch Vorname Zandra Erste Nachname Pedraza Zweiter Nachname Goacutemez

        Als Angabe folgt Pedraza Goacutemez Zandra hellip

        Bsp portugiesischbrasilianisch Vorname Maria Erste Nachname Yedda Zweite Nachname Linhares

        Als Angabe folgt Linhares Maria Yedda hellip

        Wichtig Es ist auf die Nationalitaumlt des Autors zu achten Es kann vorkommen daszlig Spanier in portugiesischer Sprache publizieren und schreiben und PortugiesenBrasilianer in spanisch

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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        Osteuropaumlische Geschichte

        Die Aufnahme von Titeln in kyrillischer Schrift (russischsprachig ukrainisch serbisch bul-garisch usw) folgt grundsaumltzlich der wissenschaftlichen Transkription Die Standards dazu finden sich unter folgenden Adressen

        ISO International Organization for Standardization httpwwwisoch ISO 9 (1995)

        DIN Deutsches Institut fuumlr Normung httpwwwdinde amp Deutsche Bibliothek httpwwwddbdeindex_txthtm DIN 1460 (1982)

        GOST Gosstandart Rossii httpwwwgostru ST SEV 1362 (1978)

        BSI British Standards Institution httpwwwbsi-globalcom amp Chemical Abstracts Service httpwwwcasorg BS 2979 (1958)

        ALA American Library Association httpwwwalaorg amp Library of Congress httpwwwlocgov CS no 119 (1976)

        Duden Dudenverlag httpwwwdudende Duden Bd 1 (1991) In der Literatur findet man haumlufig unterschiedliche Schreibweisen russischer usw Namen (zB Trotzki Trotsky Trockij oder Chruschtschow Chruščev Krushchev) die das Nach-schlagen in Lexika und Handbuumlchern erschweren Daher muszlig man sich uumlber die abweichen-den Umschriftsysteme informieren

        Haumlufige Abkuumlrzungen (lat amp dt) deutsch lateinisch steht fuumlr ders id (idem) derselbe dies (eadem) dieselbe diess (idd) dieselben dh ie das heiszligt ebd ib ibd ibid ebenda f s seq folgende (eine Seite) ff ss seqq folgende (= 2 Seiten sonst Seitenzahlen angeben) Hg Hrsg ed Herausgeberin Hg Hrgg edd Herausgeberinnen hg hrsg ed herausgegeben oJ sa ohne Jahr oO sl ohne Ort S p pag Seite ua et al und andere usw etc und so weiter vgl cf vergleiche ND Neudruck Nicht zu verwenden (da undeutlich) ist aaO opcitlc am angegebenen Ort

        3 Bibliotheken in Bremen

        Geschichte ist ein Lesestudium Bibliotheken sind (neben Archiven) fuumlr die Historiker das was Laboratorien fuumlr die Naturwissenschaftler bedeuten ndash ihr wichtigster absolut unverzicht-barer Arbeitsplatz Es geht dabei nicht allein um die Beschaffung von Informationen sondern um ein Kernelement von Geschichte als Wissenschaft Schlieszliglich muszlig jede neue wissen-schaftliche Arbeit auf dem vorhandenen Forschungsstand aufbauen ihn rezipieren und wenn moumlglich voranbringen

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 30

        SuUB Die wichtigste Bibliothek in Bremen ist die Staats- und Universitaumltsbibliothek (SuUB) Bibliothekstraszlige 28359 Bremen Tel (0421) 218-2615 e-mail suubsuubuni-bremende Internet httpwwwsuubuni-bremende (mit OPAC) Oumlffnungszeiten (im Semester) Mo-Fr 900 ndash 2200 Sa 1000 ndash 1800 (eingeschraumlnkte Oumlffnungszeiten waumlhrend der vorlesungsfreien Zeit) Die SuUB verfuumlgt uumlber einen groszligen Bestand an Fachzeitschriften uumlber eine umfangreiche Handschriften- und Kartensammlung sowie uumlber einige Sondersammlungen die auf der Ho-mepage beschrieben sind Die Fachliteratur zur Geschichtswissenschaft ist naturgemaumlszlig nicht vollstaumlndig vorhanden doch finden Sie idR zu jedem Thema die wichtigsten und grundle-genden Titel Um die Bestaumlnde der SuUB voll auszuschoumlpfen (sie verfuumlgt immerhin uumlber gut 37 Millionen Titel) muumlssen Sie folgendes beachten minus Der OPAC (Online-Katalog) enthaumllt bei weitem nicht alle Titel vor allem KEINE unselb-

        staumlndigen Schriften (Aufsaumltze Rezensionen etc) zudem enthaumllt er verlaumlszliglich nur den Be-stand ab 1992

        minus Die E-LIB verzeichnet den Bestand seit 1965 Zusaumltzlich sind in der E-LIB die elektroni-schen Medien (e-Journals Datenbanken e-Books Internetquellen etc) nachgewiesen be-sonders fuumlr die Suche nach Zeitschriftentiteln sollten Sie immer die E-LIB benutzen

        minus Fuumlr den Bestand vor 1965 ist noch immer der alte Zettelkatalog unerlaumlszliglich der noch viele Monographien Sammelbaumlnde und vor allem Quelleneditionen enthaumllt Er befindet sich in Ebene 1 der SuUB

        Die Fachsystematiken Geschichte der SuUB Bremen

        Gliederung Die Systematik der SuUB Bremen ist nach Epochen und einzelnen Gebieten der Geschichts-wissenschaften gegliedert HIL Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaften Epochenuumlbergreifende Gesamtdarstellungen Alte Geschichte und Geschichte des Mittelalters

        HIS Geschichte der Fruumlhen Neuzeit und Neueren Geschichte (1500 bis 1914)

        HIT Neueste Geschichte Zeitgeschichte (1914 bis heute) Diese nach Epochen gegliederte Aufteilung hat neben einer Reihe von Vorteilen auch einige Tuumlcken die es zu beachten gilt Ein Beispiel Sie suchen Literatur zur Franzoumlsischen Revolution Ausgehend von der Epo-cheneinteilung schauen Sie zunaumlchst in der Fachsystematik bdquohisldquo unter Franzoumlsischer Ge-schichte des 18 Jahrhunderts nach Bei den Systemstellen his 488 bis his 5068 finden Sie zahlreiche Titel zum Thema Sollten Sie jetzt Ihre Suche beenden so waumlre Ihnen aber zB folgendes wichtiges Standardwerk zur franzoumlsischen Geschichte entgangen

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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        Tulard Jean Frankreich im Zeitalter der Revolutionen 1789-1851 Stuttgart 1989 (a hil 304 ea892-4) Das Buch ist Teil 4 der von Jean Favier herausgegebenen sechsbaumlndigen Geschichte Frank-reichs Da in diesem Gesamtwerk die Geschichte Frankreichs von den Anfaumlngen bis zur Ge-genwart behandelt wird ist der Titel unter bdquohilldquo (epochenuumlbergreifende Gesamtdarstellungen) aufgestellt Uumlberlegen Sie also vor Ihrer Recherche wo sich die fuumlr Ihr Thema relevante Lite-ratur innerhalb der SuUB befinden koumlnnte Dies gilt nicht nur fuumlr die Frage ob Literatur bei bdquohisldquo oder bdquohilldquo steht sondern kann auch mehrere andere Faumlcher umfassen Ein Beispiel Sie suchen Literatur zum roumlmischen Kaiser Marc Aurel Im Fach Alte Geschich-te finden Sie unter der Systemstelle bdquohil 525 marldquo 14 Treffer Marc Aurel ist aber ua dadurch bekannt geworden daszlig er neben seinen politischen Aumlmtern als Philosoph taumltig war Literatur uumlber den Philosophen Marc Aurel finden Sie in der Fachsystematik Philosophie unter der Sys-temstelle bdquophi 141ldquo (9 Titel) Wollen Sie Originaltexte Marc Aurels als Quellen heranziehen oder sich uumlber sein schriftstellerisches Werk informieren so muumlssen Sie bei der Klassischen Philologie (kla 396 mau) schauen und finden dort weitere 7 Titel Bei der Systematik Archaumlo-logie bdquoarc 4163 marldquo finden Sie daruumlber hinaus noch 3 weitere Titel die sich mit der antiken Darstellung des Kaisers in Reiterstandbildern u auml befassen Rein physisch finden sie also an vier verschiedenen Regalstandorten Literatur uumlber Marc Aurel Hinzu kommen elektronische Dokumente Filme Internetquellen etc die natuumlrlich nicht an den Regalstandorten vorhan-den sondern nur mittels einer Recherche in der E-LIB zu finden sind Aus dem Gesagten folgt daszlig Ihre erste Prioritaumlt bei der Suche nach Literatur immer der elek-tronische Katalog bzw die E-LIB sein sollte Nur hier finden Sie saumlmtliche vorhandene Me-dien der Bibliothek (Buumlcher elektronische Dokumente CD-ROMs etc) zu einem Thema Hinzu kommt der Umstand daszlig nur im Katalog die Medien sichtbar sind die zur Zeit Ihrer Recherche gerade ausgeliehen sind Die Fachsystematik Geschichte der SuUB ist online einsehbar

        Bibliothekskataloge (OPAC) httpwwwddbde Die Deutsche Bibliothek httpwwwubkauni-karlsruhedekvkhtml Karlsruher Virtueller Katalog (KVK) (Meta-OPAC

        deutsche und internationale Bibliotheken) httpwwwifz-muenchende Bibliothek des Instituts fuumlr Zeitgeschichte (umfangrei-

        che Bestaumlnde nur fuumlr das 20 Jahrhundert) httpwwwzvabde Zentrales Verzeichnis Antiquarischer Buumlcher (ZVAB) httpwwwlocgov Library of Congress httpwwwfz-juelichdezbtextpublikationberichtebibliothek_8pdf

        Verzeichnis von Bibliotheken Spezialsammlungen Archiven uvm

        Es gibt in Bremen noch einige weitere Bibliotheken die interessante Bestaumlnde aufbewahren die im Laufe des Studiums wichtig werden koumlnnten Bisweilen ist ein Besuch in der Stadtbibliothek Bremen lohnend (Forum Am Wall 201 28195 Bremen) Die Bibliothek des Staatsarchivs Bremen (Am Staatsarchiv 1 28203 Bremen Tel 0421 361-6221) unterhaumllt eine wichtige und sehr umfangreiche Sammlung zur Bremischen und regionalen Geschichte fuumlr alle Epochen Eine detaillierte Auflistung aller 124 Bibliotheken die es in Bremen gibt finden Sie in Deutscher Bibliotheksverband Landesverband Bremen eV (Hg) Bibliotheken in Bremen und Bre-

        merhaven Bremen 42001

        Bibliotheksfuumlhrer fuumlr Bremen und Bremerhaven wwwdbv-bremendehtmlbibfustarthtml

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 32

        Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa

        Seit ihrer Gruumlndung im Jahr 1982 hat die Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa einen Bestand von ca 33000 Baumlnden an geistes- und sozialwissenschaftlicher Literatur aus und uuml-ber Ost- und Ostmitteleuropa angeschafft Der Schwerpunkt liegt auf dem Zeitraum nach dem Zweiten Weltkrieg Hauptsammelgebiete sind Zeitgeschichte Politik Soziologie Ideenge-schichte des 20 Jahrhunderts Kunst- und Kulturgeschichte sowie Belletristik des heutigen Ruszligland und anderer Nachfolgestaaten der UdSSR Polens und der Tschechischen und Slo-wakischen Republiken Die uumlbrigen Laumlnder Ost- und Ostmitteleuropas sind mit kleineren Ab-teilungen vertreten die einen Uumlberblick uumlber deren Entwicklung ermoumlglichen Bis Anfang 1997 wurden die Bestaumlnde der Bibliothek durch einen traditionellen Zettelkatalog erschlossen Seither erfolgt die Katalogisierung uumlber ein elektronisches Bibliothekssystem Oumlffnungszeiten Montag bis Donnerstag 900 bis 1700 Uhr Freitag 900 bis 1600 Uhr Auskunft und Verlaumlngerung Tel 0421 218-2066 -7467 -7575 (telephonische Verlaumlngerung)

        Bibliothek des DSM (Deutsches Schiffahrtsmuseum) Bremerhaven

        Die Bibliothek des Deutschen Schiffahrtsmuseums haumllt fuumlr Wissenschaft und Forschung aber auch fuumlr die allgemeine Oumlffentlichkeit Literatur und andere Informationsmedien zur deut-schen Schiffahrtsgeschichte in ihren internationalen Verflechtungen bereit Der Bestand um-faszligt derzeit ca 80000 Titel Rund 370 Zeitschriften und Periodika werden laufend gehalten und auf wichtige Aufsaumltze hin ausgewertet Die Online-Kataloge weisen den Bibliotheks-Bestand zu 100 nach Die Nutzung der Bibliothek im Lesesaal ist kostenlos (Praumlsenzbibliothek) Bis auf besonders schuumltzenswerte oder vor 1800 erschienene Literatur ist auch zu den uumlblichen Bedingungen eine Fernleihe moumlglich Den Bibliotheksbesuchern stehen an technischen Hilfsmitteln neben verschiedenen Scan- und Kopiergeraumlten Lesegeraumlte fuumlr Mikrofilm und -fiches sowie in begrenztem Umfang Computer-arbeitsplaumltze und Internetzugaumlnge zur Verfuumlgung Der hauseigene Photoservice fertigt auch kostenguumlnstig Repros an Oumlffnungszeiten der Bibliothek Dienstag bis Donnerstag 1000 bis 1600 Uhr Freitag 1000 bis 1400 Uhr Kontakt Deutsches Schiffahrtsmuseum - Bibliothek - Hans-Scharoun-Platz 1 D-27568 Bremerhaven Tel +49-471-48 207 2244 FAX +49-471-48 207 55 E-Mail bibliothekdsmde wwwdsmde2bibkhtm

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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        4 Fachzeitschriften

        Fachzeitschriften sind das wichtigste Medium der wissenschaftlichen Diskussion aller Epo-chen Aufgrund ihres periodischen Erscheinens sind sie meist aktueller als Monographien und koumlnnen daher besonders sensibel auf neue Trends in der Forschung eingehen Da die groszligen historiographischen Debatten vor allem in den Fachzeitschriften ausgetragen werden kann man sich schnell ein differenziertes Bild von der Entwicklung der Disziplin und der aktuellen Interessenlage verschaffen sowie Anregungen fuumlr eigene Fragestellungen finden Daruumlber hinaus koumlnnen Fachzeitschriften Anregungen zur Schwerpunktbildung im eigenen Studium liefern Es gibt verschiedene Formen von Zeitschriftenbeitraumlgen Die gebraumluchlichste ist der Aufsatz Er behandelt ein Spezialproblem oder einzelne Aspekte eines groumlszligeren Themenkomplexes Die Miszellen die meist Ertraumlge aus groumlszligeren laufenden Forschungsarbeiten vorab veroumlffent-lichen sind in Umfang und Themenstellung begrenzter Dokumentationen machen der For-schung wichtige Quellen zugaumlnglich und sind daher fuumlr die weitere Entwicklung der Historio-graphie entscheidend Literaturberichte referieren den aktuellen Forschungsstand zu einzel-nen Sachfragen sie geben Auskunft uumlber Forschungskontroversen und spiegeln aktuelle Trends in der Entwicklung der Forschung wider Zudem ordnen sie einzelne Neuerscheinun-gen in die Wissenschaftslandschaft ein was deren Beurteilung erleichtert Rezensionen be-richten bewertend uumlber einzelne wissenschaftliche Neuerscheinungen Manche Zeitschriften enthalten daruumlber hinaus eine Rubrik Nachrichten in der uumlber Tagungen Ehrungen neue Forschungsprojekte und anderes mehr informiert wird Viele der im folgenden genannten Zeitschriften bezieht die SuUB sowohl in der Printversion als auch als e-Journal Suchen sie Zeitschriftentitel im Katalog der SuUB deshalb grundsaumltz-lich nur uumlber die E-LIB Nur dort sind alle Zeitschriften (Print + online) verzeichnet JSTOR ndash Journal Storage The Scholarly Journal Archive (httpwwwjstororg) ist ein elektroni-

        sches Zeitschriftenarchiv aus den USA Es bietet einen Volltextzugriff auf digitalisierte Zeitschrif-ten aus dem angloamerikanischen Raum die meist ab der ersten Ausgabe (teilweise ab 1800) an-geboten werden Nicht zugaumlnglich sind die drei bis fuumlnf letzten Jahrgaumlnge der Zeitschriften Die SuUB hat die Zugriffsrechte auf die Titel der Arts amp Sciences I + II Collection (insgesamt 242 Ti-tel) erworben darunter zahlreiche grundlegende Zeitschriften aus dem Bereich der Geschichtswis-senschaft (nur aus dem Campus-Netz)

        MUSE Das Projekt MUSE (httpmusejhuedu) wurde 1993 durch die Johns Hopkins University Press (JHU Press) in Zusammenarbeit mit der Milton S Eisenhower Library gestartet Der Zweck war die Zeitschriften der JHU Press elektronisch anzubieten Mittlerweile sind weitere 29 Non-Profit-Verlage hinzugekommen so daszlig MUSE heute rund 270 englischsprachige Zeitschriften aus dem geistes- und sozialwissenschaftlichen Bereich im Volltext anbietet Die einzelnen Zeitschriften koumlnnen uumlber die E-LIB der SuUB aufgerufen werden (nur aus dem Campus-Netz)

        Wichtige epochenuumlbergreifende Fachzeitschriften American Historical Review (AHR) Das Organ des amerikanischen Historikerverbandes erscheint

        seit 189596 und enthaumllt einen breiten Rezensionsteil Annales Eacuteconomies Socieacuteteacutes Civilisations Die methodisch einfluszligreichste Zeitschrift des 20 Jahr-

        hunderts erscheint seit 1929 Archiv fuumlr Kulturgeschichte (AfK) erscheint seit 1903 Central European History (CEH) erscheint seit 1968 Schwerpunkt Forschungsprobleme des

        deutschsprachigen Mitteleuropa

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 34

        Comparativ Zeitschrift fuumlr Globalgeschichte und vergleichende Gesellschaftsforschung Leipzi-ger Beitraumlge zur Universalgeschichte und vergleichenden Geschichtsforschung erscheint seit 1991

        Comparative Studies in Society and History (CSSH) erscheint seit 195859 English Historical Review (EHR) begruumlndet 1886 Francia Forschungen zur westeuropaumlischen Geschichte hg v Deutschen Historischen Institut

        Paris erscheint seit 1973 Geschichte in Wissenschaft und Unterricht (GWU) Das Verbandsorgan der Geschichtslehrer

        Deutschlands erscheint seit 1950 monatlich jedes Heft hat einen Themenschwerpunkt enthaumllt Sammelrezensionen

        Geschichte und Gesellschaft (GG) erscheint seit 1975 die Einzelbaumlnde sind jeweils einem Rahmen-thema zugeordnet Schwerpunkt Sozial- und Gesellschaftsgeschichte der Neuzeit

        Historische Anthropologie Kultur ndash Gesellschaft ndash Alltag erscheint seit 1993 Schwerpunkt Kul-tur- Alltags- Mentalitaumlts- und Mikrogeschichte

        Historisches Jahrbuch (HJb) hg v der Goumlrres-Gesellschaft erscheint seit 1880 bis 2000 umfang-reicher Rezensionsteil

        Das Historisch-Politische Buch (HPB) erscheint seit 1953 und enthaumllt vor allem Rezensionen die nach Epochen und Themen geordnet sind

        Historische Zeitschrift (HZ) erscheint seit 1859 Schwerpunkt deutsche Geschichte aller Epochen enthaumllt einen breiten Rezensionsteil

        Jahrbuch fuumlr Europaumlische Geschichte hg v Institut fuumlr Europaumlische Geschichte Mainz erscheint seit 2000

        Jahrbuch fuumlr europaumlische Uumlberseegeschichte hg im Auftrag der Forschungsstiftung fuumlr verglei-chende europaumlische Uumlberseegeschichte

        Journal of Modern History erscheint seit 1929 Journal of Social History Journal of Womenrsquos History erscheint seit 1989 LrsquoHomme Zeitschrift fuumlr Feministische Geschichtswissenschaft erscheint seit 1990 in jaumlhrlich 2

        thematisch orientierten Heften Schwerpunkt Geschlechtergeschichte Past amp Present A Journal of Historical Studies erscheint seit 1952 Schwerpunkt Europaumlische

        Geschichte Revue Historique (RH) Schwerpunkt franzoumlsische Geschichte Saeculum erscheint seit 1950 Jahrbuch fuumlr Universalgeschichte sehepunkte Rezensionsjournal fuumlr die Geschichtswissenschaft erscheint seit 2001 monatlich um-

        faszligt alle Epochen sowie die Kunstgeschichte (httpwwwsehepunktehistoricumnet) Vierteljahrschrift fuumlr Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (VSWG) erscheint seit 1903 Schwer-

        punkt Wirtschafts- und Sozialgeschichte mit Rezensionen und Nachrichten aus der Wissenschaft WerkstattGeschichte hg v Verein fuumlr kritische Geschichtsschreibung erscheint seit 1992 Zeitschrift fuumlr Geschichtswissenschaft (ZfG) gegruumlndet 1953 bis 1989 wichtiges Organ der DDR-

        Geschichtswissenschaft Zeitschrift fuumlr Kirchengeschichte (ZKG) erscheint seit 1877 ausgezeichneter Rezensionsteil

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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        Fachspezifische Zeitschriften

        Ur- und Fruumlhgeschichte Archaumlologie in Deutschland (AiD) populaumlrwissenschaftliche Zeitschrift Stuttgart 1984ff

        Archaumlologisches Korrespondenzblatt archaumlologische Fachzeitschrift Mainz 1971ff

        Berichte der Roumlmisch-Germanischen Kommission Frankfurt am Main 1904ff

        Die Kunde Zeitschrift fuumlr niedersaumlchsische Archaumlologie Hannover 1933ff

        Knasterkopf Fachzeitschrift fuumlr Tabakpfeifen und historischen Tabakgenuss Langenweiszligbach 1989ff

        Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft fuumlr Archaumlologie des Mittelalters und der Neuzeit Pa-derborn 1991ff (abrufbar unter httpwwwdgamndenr=1amplang=de)

        Zeitschrift fuumlr Archaumlologie des Mittelalters Bonn 1973ff

        Alte Geschichte Chiron Mitteilungen der Kommission fuumlr Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Ar-

        chaumlologischen Instituts Muumlnchen 1971ff

        Classical Quarterly (ClQ) Bd 1-44 1907-1950 Oxford 1907ff Neue Folge Bd 1-49 1951-1999 Oxford 2000ff

        Historia Zeitschrift fuumlr Alte Geschichte Stuttgart 1950ff

        Klio Beitraumlge zur Alten Geschichte Bd 1-18 1901-1923 Berlin 1901ff Neue Folge Bd 1-18 1925-1944 Berlin 1959ff

        Mittelalter Deutsches Archiv (DA) die Zeitschrift der MGH Deutsches Archiv fuumlr Geschichte des Mittelalters (DA) Bde 1-7 1937-1944 nun Deutsches Archiv fuumlr Erforschung des Mittelalters (DA) Bd 8ff 1951ff Fruumlhmittelalterliche Studien (FMSt) 1967ff Early Medieval Europe (EME) 1992ff Speculum Journal of Mediaeval Studies 1926ff Zeitschrift fuumlr Historische Forschung (ZHF) Vierteljahresschrift zur Erforschung des Spaumltmittelal-

        ters und der fruumlhen Neuzeit erschient seit 1974

        Fruumlhe Neuzeit Das achtzehnte Jahrhundert Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft fuumlr die Erforschung des Acht-

        zehnten Jahrhunderts Wolfenbuumlttel 1977ff Archiv fuumlr Reformationsgeschichte Internationale Zeitschrift zur Erforschung der Reformation und

        ihrer Auswirkungen Guumltersloh 1903ff (Beiheft Literaturbericht 1972ff) Fruumlhneuzeit-Info Wien ua 1990ff The Sixteenth Century Journal Kirksville 1972ff (httpwwwjstororgjournals03610160html)

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 36

        Neuere und Neueste Geschichte Archiv fuumlr Sozialgeschichte (AfS) hg v der Friedrich-Ebert-Stiftung 1961ff jeweils unter einem

        Rahmenthema Umfangreicher Rezensionsteil (zugaumlnglich unter httpwwwfesdeafs-online) und wichtige Sammelrezensionen

        Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ) Beilage zur Zeitschrift bdquoDas Parlamentldquo erscheint monat-lich mit jeweils einem Rahmenthema Kostenfrei bei der Bundeszentrale fuumlr politische Bildung er-haumlltlich

        German History The Journal of the German History Society 1984ff Schwerpunkt Neuere und Neueste Geschichte

        Journal of Contemporary History (JCH) 1966ff Schwerpunkt Europaumlische Zeitgeschichte enthaumllt Sammelrezensionen

        Neue Politische Literatur Berichte uumlber das internationale Schrifttum (NPL) enthaumllt Rezensio-nen Literaturberichte und Sammelbesprechungen Schwerpunkt Neuere und Neueste Geschichte erscheint seit 1956

        Vierteljahrshefte fuumlr Zeitgeschichte (VfZ) Organ des Instituts fuumlr Zeitgeschichte auflagenstaumlrkste deutschsprachige Fachzeitschrift erscheint seit 1953

        Lateinamerikanische Geschichte The Hispanic American Historical Review (HAHR) Durham 1918ff The Americas A Quarterly Review of Inter-American Cultural History (TAm) Washington 1944ff Revista de Indias (RI) Madrid 1940ff Jahrbuch fuumlr Geschichte Lateinamerikas (JbLA) Koumlln 1964ff (bis 1997 unter dem Titel Jahrbuch

        fuumlr Geschichte von Staat Wirtschaft und Gesellschaft Lateinamerikas) Journal of Latin American Studies (JLAS) New York 1969ff Latin American Research Review (LARR) Pittsburgh 1965ff Historia Mexicana (HMex) Meacutexico 195152ff Colonial Latin American Historical Review (CLAHR) Albuquerque 1992ff Anuario de Estudios Americanos (AEA) Madrid 1944ff Bulletin of Latin American Research (BLAR) Oxford 199192ff

        Osteuropa Ab imperio Teorija i istorija nacionalrsquonostej i nacionalizma v postsovetskom prostranstve Kazan

        2000ff Nationalitaumlten- und Empireforschung Cahiers du Monde Russe Russie ndash Empire russe ndash Union sovieacutetique ndash Eacutetats indeacutependants

        (httpmonderusserevuesorgindexhtml) Schwerpunkt politische Sozial- Wirtschafts- und Kul-turgeschichte des sowjetischen Raums ab 1917

        Europe-Asian Studies (fruumlher bdquoSoviet Studiesldquo) Schwerpunkt Geschichte der Sowjetunion und ihrer Nachfolgestaaten Die wichtigste wissenschaftliche Zeitschrift fuumlr diesen Raum und diese Epoche

        Forum fuumlr osteuropaumlische Ideen- und Zeitgeschichte hg v Zentralinstitut fuumlr Mittel- und Osteuro-pastudien an der KU Eichstaumltt-Ingolstadt 1997ff Schwerpunkt mittel- und osteuropaumlische Zeitge-schichte (httpwww1ku-eichstaettdeZIMOSforumindexhtm)

        Jahrbuumlcher fuumlr die Geschichte Osteuropas Neue Folge 1953ff Schwerpunkt osteuropaumlische Ge-schichte in ihrer ganzen Breite Standardzeitschrift der deutschsprachigen Forschung (httpwwwlrz-muenchende~jbfgoe)

        Kritika Explorations in Russian and Eurasian History 2000ff

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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        Osteuropa Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft fuumlr Osteuropakunde Schwerpunkt laufende Ent-wicklungen in Ost- und Ostmitteleuropa (httposteuropadgo-onlineorg)

        Otečestvennaja istorija (fruumlher Istorija SSSR) hg v Institut Rossijskoj istorija RAN 1957ff Russian history ndash Histoire russe Schwerpunkt Geschichte und Kultur Ruszliglands der Ukraine

        Zentralsiens und der Ostseeregion von der Fruumlhzeit bis zur Gegenwart Russian Review 1941ff Schwerpunkt Entwicklungen im Raum des fruumlheren russischen Reiches

        und der Sowjetunion bzw ihren Nachfolgestaaten Slavic Review hg v The American Association for the Advancement of Slavic Studies Schwer-

        punkt Fragen der russischen eurasischen und osteuropaumlischen Entwicklung in Geschichte und Ge-genwart (httpwwweconuiucedu~slavrevframeshtml)

        Voprosy istorii 1926ff (seit 1945 unter diesem Namen) aumllteste sowjetische Zeitschrift fuumlr Ge-schichtswissenschaften

        Schiffahrtsgeschichte Deutsches Schiffahrtsarchiv (DSA) Hamburg 1975ff

        International Journal of Maritime History (IJMH) St JohnrsquosNF 1989ff

        Marine Mirror (MM) Cambridge 1911ff

        Northern Marine St JohnrsquosNF 1991

        Tijdschrift voor zeegeschiedenis uitg Door de Nederlandse Vereniging voor Zeegeschiedenis Vree-land 1982ff

        The great circle Journal of the Australian Association for Maritime History Toronto 1979ff

        Fachdidaktik Geschichte in Wissenschaft und Unterricht (GWU) Zeitschrift des Verbandes der Geschichtslehrer

        Stuttgart Seelze 1950ff Geschichte lernen Geschichtsunterricht heute Seelze 1988ff Geschichte Politik und ihre Didaktik Zeitschrift fuumlr historisch-politische Bildung Beitraumlge und

        Nachrichten fuumlr die Unterrichtspraxis Zeitschrift zahlreicher Landesverbaumlnde im Verband der Ge-schichtslehrer Deutschlands Paderborn Muumlnster 1973ff

        5 Internet-Ressourcen fuumlr Historiker Das groszlige Informationsangebot des World Wide Web (www) muszlig auch der Historiker in zu-nehmendem Maszlige nutzen Allerdings sind gleichzeitig auf Grund der Unzuverlaumlssigkeit und extremen Kurzlebigkeit der Informationen die Einschraumlnkungen besonders groszlig Allgemeine Kriterien fuumlr serioumlse Internet-Seiten sind minus daszlig sie bereits seit laumlngerer Zeit etabliert sind (Dauerhaftigkeit ist im Internet fraglos ein

        Kennzeichen von Qualitaumlt) minus daszlig sie von der oumlffentlichen Hand gefoumlrdert werden (die Vergabe von oumlffentlichen Mitteln

        ist in der Regel an Qualitaumltsstandards gebunden die uumlberpruumlft werden) minus daszlig sie kostenlos zugaumlnglich sind (Vorsicht vor kommerziellen Angeboten und privaten

        bdquoUumlberzeugungstaumlternldquo) Stichwort bdquoOpen Accessldquo5 minus und daszlig ihr Inhalt regelmaumlszligig gepflegt und aktualisiert wird

        5 Eine ganze Reihe von wissenschaftlichen Institutionen hat sich bislang bereits sehr deutlich fuumlr eine Verfuumlg-

        barmachung von wissenschaftlichem Wissen im Internet ausgesprochen Die bdquoBerliner Erklaumlrungldquo (httpwwwzimmpgdeopenaccess-berlinberlindeclarationhtml) schlieszligt erstmals auch dezidiert das kultu-relle Erbe mit ein

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 38

        Wenn Sie diese Maximen beachten kann Ihnen das Internet in zweifacher Hinsicht hilfreich sein Erstens koumlnnen Sie schnell aktuelle Informationen uumlber Ihr Studienfach und Ihre Univer-sitaumlt erhalten Zweitens laumlszligt sich das Internet auch als fachspezifische Informationsquelle nut-zen

        Literatur zur Einfuumlhrung Biste Baumlrbel Hohls Ruumldiger (Hg) Fachinformation und EDV-Arbeitstechniken fuumlr Historiker Ein-

        fuumlhrung und Arbeitsbuch Koumlln 2000 wieder in httpwwwgeschichtehu-berlindeEDV-Buch Kap 1 EDV und Geschichtswissenschaften httpwwwgeschichtehu-berlindeEDV-Buchkapitel2_linkshtml (Stand 30092005)

        Freytag Nils Piereth Wolfgang Kursbuch Geschichte Paderborn ua 2004

        Jenks Stuart Tiedemann Paul Internet fuumlr Historiker Eine praxisorientierte Einfuumlhrung Darmstadt 22000

        Suppanz Frank Geisteswissenschaften studieren mit dem Computer Eine praxisorientierte Einfuumlh-rung Stuttgart 2003

        WWW-Suchinstrumente fuumlr Geschichte

        Einige Universitaumlten haben damit begonnen Einfuumlhrungen in das Geschichtsstudium ins Netz zu stellen (s Epochen) Daruumlber hinaus haumllt das Internet auch Ressourcen bereit die fuumlr die inhaltliche Beschaumlftigung mit Geschichte nuumltzlich sein koumlnnen Die folgende Liste mit serioumlsen Internet-Angeboten ist zwar unvollstaumlndig bietet aber Gelegenheit zum ersten Einstieg Von dort finden Sie zahlrei-che Links zu weiteren relevanten Seiten httpwwwhsozkultgeschichtehu-berlindeindexasp Humanities-Net Sozial- und Kulturgeschichte (kurz

        H-Soz-u-Kult) ist die fuumlhrende deutsche Internetseite fuumlr Historiker und eine zentrale Plattform der wissen-schaftlichen Kommunikation Hier finden Sie aktuelle Rezensionen Tagungsberichte aber auch Stellenaus-schreibungen Das Abonnement ist kostenlos

        httpwwwnfhdatadepremiumindexshtml Ein wichtiges Hilfsmittel ist der Nachrichtendienst fuumlr Historiker (NfH) der bereits 1995 gegruumlndet wurde Er enthaumllt neben Diskussionsforen und umfangreichen Linksammlungen auch eine aktuelle Presseschau die einschlaumlgige Artikel aus deutschen englischen und franzoumlsischen Zeitungen umfaszligt

        httpwwwclio-onlinede Clio-online Dieses Portal versucht die geschichtswis-senschaftlichen Internet-Ressourcen zusammenzufuumlh-ren

        httpwwwhistoricumnetindexphp Historicumnet ist ein Netzwerk das verschiedene ge-schichtswissenschaftliche Internet-Ressourcen buumlndelt

        httpwwwphiluni-erlangende~p1geshomehtml und httpwwwerlangerhistorikerseitede

        Die Erlanger Historikerseite ist eine sehr gute Adresse vor allem wenn man auf der Suche nach weiteren Links ist Hier findet sich ua eine groszlige (und kom-mentierte) Auswahl an einschlaumlgigen Internet-Angeboten

        httpwwwhdgdeFinaldeuwww_hdg_dehtm Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland Bonn

        httpwwwdhmde Deutsches Historisches Museum httpmdz2bib-bvbdehist InformationsWeiser GeschichteHistory Guide weist

        geschichtswissenschaftlich relevante Internetquellen nach und ist das deutschsprachige Portal des Netz-werks Subject Gateways Geschichte

        wwwhistoryguidede History GuideInformationsWeiser Geschichte

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

        39

        httpvlibiueithistoryindexhtml World Wide Web Virtual Library History Central Catalogue

        httpwwwjstororg

        Journal Storage The Scholarly Journal Archive

        Ur- und Fruumlhgeschichte httpwwwdgamnde Deutsche Gesellschaft fuumlr Archaumlologie des Mittelalters

        und der Neuzeit httpwwwarchaeologie-onlinede Arbeitsgruppe Archaumlologie und digitale Medien Frei-

        burg

        Alte Geschichte httpwwwgnomonku-eichstaettdeLAGproseminarindexhtml

        Online-Tutorium der KU Eichstaumltt

        httpwwwperseustuftsedu und httpperseusmpiwg-berlinmpgde

        The Perseus Digital Library (Umfassendes Such- und Hilfsmittelsystem u a fuumlr Texte der griechischen und lateinischen Antike) Tufts-University

        httpwwwbautzdebbkl Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon httpwwwheiligenlexikonde Oumlkumenisches Heiligenlexikon httpwwwstoaorgdiotima Materials fort the Study of Women and Gender in the

        Ancient World httpwwwhouseofptolemyorgindexhtml The House of Ptolemy ndash ptolemaumlisches und roumlmisches

        Aumlgypten httpwwwualbertaca~csmackayConsulsListhtml Consuls of the Roman Republic httpwwwkirkehu-berlinderessourcbuchkulthtml KIRKE Katalog der Internetressourcen fuumlr die Klassi-

        sche Philologie httpwwwstoaorg Stoaorg httpwwwtrentucaahcresourceshtmldir Resources on the Internet for Ancient History and

        Classics Hg K H Kinzl Trent-University Canada Rezensionen (Altertumswissenschaften) httpccatsasupennedu Bryn Mawr Classical Review publishes timely re-

        views of current scholarly work in the field of classical studies (including archaeology)

        httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonGnomonhtml

        Gnomon online (Rezension der CD-ROM-Version von Ulrich Schmitzer ndash httptelemachosphiluni-erlangendedatabaselibrignomon2html)

        httpwwwplekosuni-muenchendestartseitehtml Periodicum onLine zur Erforschung der KOmmunika-tionsstrukturen in der Spaumltantike

        Mittelalter wwwuni-tuebingendemittelaltertutoriumindexhtm schoumlnes Online-Tutorium wwwuni-muensterdefruehmittelalter das beste Fruumlhmittelalter im Netz httpwwwceecuni-koelnde CEEC ndash Codices Electronici Ecclesiae Coloniensis wwwgeorgetownedulabyrinth Resources for Medieval Studies wwwfordhameduhalsallsbook2html Internet medieval sourcebook full text sources httpwwwmediaevumdehaupt2html Mediaumlvistik im Internet ndash empfehlenswert

        Fruumlhe Neuzeit httpwwwuni-konstanzdeFuFPhiloGeschichteTutorium

        Die Universitaumlt Konstanz bietet ein Tutorium fuumlr die Neuere und Neueste Geschichte online an

        httpwwwphiluni-erlangende~p1gesstudiumhtml Besonders umfassend ist das Internet-Angebot der Universitaumlt Erlangen das unter anderem wertvolle Tips zur Studienorganisation enthaumllt

        httpmdzbib-bvbdedigbiblexikaadelung Johann Christoph Adelung Grammatisch-kritisches Woumlrterbuch der Hochdeutschen Mundart

        httpmdz1bib-bvbde~ndbadb_indexhtml Allgemeine Deutsche Biographie

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 40

        httpwwwsfnhistoricumnet Server Fruumlhe Neuzeit

        httpwwwuni-muensterdeFNZ-Online Barbara Stollberg-Rilinger (Hg) Einfuumlhrung in die Fruumlhe Neuzeit

        httpwwwfruehe-neuzeitnet Virtual library Geschichte Fruumlhe Neuzeit httpwwwzedler-lexikonde Johann Heinrich Zedler Grosses vollstaumlndiges Uni-

        versal-Lexicon Aller Wissenschafften und Kuumlnste

        Neuere und Neueste Geschichte httpwwwzeitgeschichte-onlinede httpwwwstubbildarchiv-dkguni-frankfurtde Bildarchiv der Deutschen Kolonialgesellschaft httpholocaustumdunimichedu Holocaust Survivor Oral History Archive httpfacultystaffvwcedu~dgrafholocaushtm Holocaust and Jewish Studies Site httpwwwcalvineduacademiccasgpa German Propaganda Archive httpwww17juni53de httpwwwchronik-der-wendede

        Lateinamerikanische Geschichte httplcweb2locgovhlas Handbook of Latin American Studies httpwwwh-netorg~latam H-LatAm an international forum for the scholarly

        discussion of Latin American History httplanicutexasedu Latin American Network Information Center httpwwwciberade Virtuelle Fachbibliothek Ibero-Amerika httphapiuclaedu The Hispanic American Periodicals Index (HAPI)

        Osteuropaumlische Geschichte httpwwwdgo-onlineorg DGO Deutsche Gesellschaft fuumlr Osteuropakunde eV httpartscishuedureespdocuments Documents in Russian History httpwwwribknet Umfassende bibliographische Rechercheressource httpwwwceeolcomindexaspx CEEOL ndash Central and Eastern European Online Li-

        brary httpwwwsoviethistoryorg Quellen zur sowjetischen Geschichte httpwwwsovlitcom Zusammenfassungen russisch-sowjetischer Literatur httpwwwrussianarchivescomraoaboutindexhtml Russian Archives Online httpmdzxbib-bvbdecocoon1000dokstarthtml 1000 Schluumlsseldokumente der russischen und sowjeti-

        schen Geschichte (1917-1991) httpwwwfak12uni-muenchendeforostindex2html Forschungsverbund Ost- und Suumldosteuropa (forost) httpwwwvifaostde ViFaOst ndash Virtuelle Fachbibliothek Osteuropa

        Fachdidaktik wwwburkhard-sachsede httpwwwlehrer-onlinede Lehrer-Online Unterrichten mit neuen Medien

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

        41

        IV Wissenschaftliches Arbeiten im Studium

        1 Fragestellung

        Jede wissenschaftliche Beschaumlftigung mit Geschichte muss mit einer Frage beginnen Erst die Frage bringt die Quellen zum Sprechen6 Erst die Fragestellung die das erkenntnisleitende Forschungsinteresse formuliert ermoumlglicht es aus der enormen Fuumllle des Materials diejenigen Quellen und Literaturtitel herauszufiltern die fuumlr ihre Beantwortung relevant sind Erst die Fragestellung ermoumlglicht es dem Historiker die von ihm festgestellten historischen Tatsachen in einen Sinnzusammenhang zu bringen sie zu interpretieren und Thesen zu bilden Erst die Fragestellung macht aus einer Information ein Argument das dazu dient eine These zu be-gruumlnden und zu belegen oder gegenteilige Auffassungen zu widerlegen Ohne Fragestellung wird Geschichtsschreibung zu einem bdquoHort von Anekdoten und Chronologienldquo7 und das ist nicht der Sinn von wissenschaftlicher Beschaumlftigung mit Geschichte Es reicht also nicht aus im Rahmen eines Seminars ein Thema zu uumlbernehmen Entscheidend ist vielmehr wie Sie sich einem Thema annaumlhern dh welche konkreten Fragen Sie an ein Thema herantragen Waumlhrend ein Thema verhaumlltnismaumlszligig leicht zu finden ist entsteht eine tragfaumlhige Fragestellung aus vertieftem Wissen An Hand des Themas beginnen Sie sich ein-zulesen und zu bibliographieren Je mehr Sie das Thema in den historischen Kontext und die aktuelle Forschung einordnen koumlnnen und Sie einen Uumlberblick uumlber die Quellen haben desto leichter faumlllt es Ihnen eine Fragestellung zu formulieren die Folgendes leisten soll minus die Fragestellung legt den Gegenstand der Untersuchung fest sie grenzt ihn ein denn es

        werden nur diejenigen Bereiche naumlher untersucht nach denen man zuvor gefragt hat minus jede Frage enthaumllt bereits eine implizite Vorstellung von einer moumlglichen Antwort einer

        bdquomoumlglichen Geschichteldquo minus die Fragestellung entscheidet uumlber den methodischen Zugriff auf das Thema sowie uumlber

        die Auswahl von Quellen und Literatur die zu ihrer Beantwortung erforderlich sind Man muszlig also von Anfang an uumlberlegen wie man von den Fragen zu Antworten kommen kann

        minus nicht zuletzt gibt die Fragestellung Ihrer Hausarbeit ein individuelles Profil und bewahrt Sie vor der Furcht nur das vielfach bereits Geschriebene ein weiteres Mal nachzubeten

        Historische Fragestellungen zielen vor allem auf Ursachen und Zusammenhaumlnge sie suchen Erklaumlrungen fuumlr den Ablauf historischer Prozesse Prinzipiell ist die Anzahl moumlglicher Fragen unbegrenzt Eine bdquoguteldquo dh sinnvolle Frage zeichnet sich durch folgende Charakteristika aus minus Die Frage sollte uumlber den bisherigen Wissensstand hinausfuumlhren Dies setzt voraus daszlig

        Sie Probleme und Fragen der Forschung erkennen und in Ihren Arbeiten zum Gegenstand einer argumentativen Auseinandersetzung machen Dies gilt auch schon fuumlr Proseminare

        minus Die Fragen sind an den Beduumlrfnissen und Interessen der Gegenwart ausgerichtet und be-ziehen daraus ihre Relevanz Dabei geht es nicht um die Projektion der Gegenwart auf die Vergangenheit

        Nachdem Sie das einschlaumlgige Material zu einem bestimmten Thema ausfindig gemacht ha-ben muumlssen Sie es im Hinblick auf Ihre Fragestellung auswerten bewerten und aufbereiten 6 Koselleck Reinhart Begriffsgeschichten Studien zur Semantik und Pragmatik der politischen und sozialen

        Sprache Mit zwei Beitraumlgen von Ulrike Spree und Willibald Steinmetz sowie einem Nachwort zu Einlei-tungsfragmenten Reinhart Kosellecks von Carsten Dutt Frankfurt am Main 2006 S 71

        7 Kuhn Thomas S Die Struktur der wissenschaftlichen Revolution Frankfurt am Main 1973 S 15

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 42

        Es ist dabei ein wesentlicher Unterschied ob Sie Quellen oder Literatur bearbeiten Ob es sich bei den verwendeten Texten um eine Quelle oder um Literatur handelt haumlngt allein von der Fragestellung ab und nicht vom Alter des Textes Sobald Sie sich z B mit der Geschichte der Geschichtswissenschaft beschaumlftigen werden viele der Texte die Sie in anderem Zusammen-hang als Forschung zu Rate gezogen haumltten zur Quelle

        2 Literaturarbeit

        Unter dem Begriff bdquoFachliteraturldquo versteht man die Darstellungen der bisherigen Ergebnisse der historischen Forschung und ihrer Nachbardisziplinen Das Studium der einschlaumlgigen Li-teratur gehoumlrt zum taumlglichen Geschaumlft des Historikers und ist unverzichtbar Jede neue Arbeit muszlig auf den vorhandenen Ergebnissen der Forschung aufbauen und sie kritisch befragen ndash ganz gleich ob es um die Uumlbernahme historischer Tatsachen oder um deren moumlglicherweise kontroverse Interpretation geht Erstens besteht das Ziel der Lektuumlre wissenschaftlicher Texte darin einen Uumlberblick uumlber den Forschungsstand bzw die Entwicklung der Forschung zu einem Thema zu gewinnen Einen Forschungsbericht oder auch Literaturbericht der Ihnen diese Arbeit enorm erleichtert fin-den Sie entweder in Fachzeitschriften oder in der Einleitung wissenschaftlicher Monogra-phien Jeder Band der Reihen bdquoOldenbourg Grundriszlig der Geschichteldquo (OGG) und bdquoEnzyklo-paumldie Deutscher Geschichteldquo (EDG) enthaumllt ebenfalls einen ausfuumlhrlichen problemorientierten Forschungsuumlberblick der behandelten Epoche oder eines Themas Sollte zu Ihrem Thema kein Literaturbericht vorliegen muumlssen Sie sich diesen Uumlberblick selbst erarbeiten Zweitens werten Sie die vorhandene Literatur aus um Sachinformationen uumlber Ihren Untersu-chungsgegenstand zu erhalten dabei kann es sich beispielsweise um die Datierung eines Er-eignisses eine statistische Angabe oder Informationen uumlber historische Ereignisablaumlufe han-deln Drittens schlieszliglich gewinnen Sie aus der Literatur historische Urteile Thesen und Ant-worten die andere Historiker im Hinblick auf komplexe Fragestellungen gegeben haben Die-se koumlnnen entweder in Ihre Arbeit uumlbernommen oder zum Ausgangspunkt Ihrer Fragestellung gemacht werden indem sie uumlberpruumlft modifiziert widerlegt oder bestaumltigt werden

        a) Lesen wissenschaftlicher Texte (Informationsbeschaffung)

        Das Lesen wissenschaftlicher Texte ist eine Kompetenz die mit der kontemplativen Lektuumlre von Belletristik wenig gemein hat Wissenschaftliches Lesen bedeutet nicht passive Rezeption des Geschriebenen sondern einen aktiven geistigen Vorgang bei dem der Leser in einem permanenten Dialog mit dem Verfasser steht Daher erfordert diese Form des Lesens groszlige Konzentration Ruhe und Zeit

        Relevanz klaumlren

        Wegen der groszligen Menge an Literaturtiteln die Sie zu den meisten Themen finden koumlnnen sollten Sie nicht planlos mit dem Lesen des erstbesten Buches beginnen das Ihnen in die Haumlnde faumlllt Zunaumlchst muumlssen Sie klaumlren ob ein Text fuumlr die Beantwortung Ihrer Fragestel-lung uumlberhaupt relevant ist Dazu fuumlhren Sie folgende Arbeitsschritte aus minus Titel und Untertitel des Buches geben nicht nur Auskunft uumlber das Thema sondern unter

        Umstaumlnden auch uumlber seine Kernthese minus Aus dem Titelblatt oder dem Impressum erfahren Sie wann wo und ggf in welcher Reihe

        ein Buch erschienen ist Erscheinungsjahr und Auflage signalisieren seine Aktualitaumlt Ist ein Buch in einer renommierten Reihe erschienen mag dies ein Hinweis auf seine Qualitaumlt sein

        minus Das Inhaltsverzeichnis gibt uumlber Aufbau und Inhalt des Buches Auskunft Wenn bei der Durchsicht des Inhaltsverzeichnisses noch kein direkter Bezug zu Ihrem Thema oder der

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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        Fragestellung erkennbar ist heiszligt dies nicht daszlig das Buch fuumlr Sie nicht relevant ist Lesen Sie deswegen immer

        minus die Einleitung Sie erschlieszligt Ihnen die Fragestellung und das Erkenntnisinteresse des Au-tors seinen methodischen Zugriff und seine Loumlsungsstrategien Daruumlber hinaus gibt sie Ihnen wichtige Informationen uumlber den Forschungsstand

        minus Die Materialbasis koumlnnen Sie anhand des Quellen- und Literaturverzeichnisses pruumlfen minus Im Vorwort erfahren Sie um welche Art von Arbeit es sich handelt (beispielsweise eine

        Dissertation oder Habilitationsschrift) und in welchem Umfeld sie entstanden ist Auf-grund dieser Informationen laumlszligt sie sich oft in der Forschungslandschaft verorten

        minus Die Zusammenfassung bilanziert die Ergebnisse der Arbeit benennt ggf Luumlcken und regt damit zu weiterer Forschung an

        Sollte sich bei dieser Pruumlfung herausstellen daszlig ein Buch nur in Teilen fuumlr Sie relevant ist bieten Ihnen das Inhaltsverzeichnis und das oder die Register (Personen- Orts- und Sachre-gister) die Moumlglichkeit die benoumltigten Informationen bzw relevanten Textpassagen nachzu-schlagen Vor allem umfangreiche Arbeiten die Ihr Thema nur am Rande streifen werden Sie nur selektiv auswerten Allerdings kann es auch gefaumlhrlich sein Literatur gewissermaszligen als Steinbruch zu verwenden da einzelne Aussagen so aus dem Zusammenhang gerissen werden Sie sollten daher immer Einleitung und Zusammenfassung lesen um die relevanten Passagen in die Argumentation des Autors einordnen zu koumlnnen

        Kritisches Lesen heiszligt Exzerpte erstellen

        Wissenschaftliches Lesen heiszligt exzerpieren Von zentraler Bedeutung ist es sich beim Lesen stets die eigene Fragestellung vor Augen zu halten und den vorliegenden Text im Hinblick auf die eigene Fragestellung hin bdquoabzuklopfenldquo also selbst Fragen an den Text zu stellen Dabei geht es keineswegs darum den Inhalt des Textes kritiklos aufzunehmen vielmehr muumlssen Sie sich bemuumlhen den Text bewertend (also kritisch) zu lesen Achten Sie dabei auf folgende Punkte minus Bleibt der Autor des Textes bei seiner in der Einleitung formulierten Fragestellung oder

        weicht er vom Thema ab minus Ist der methodische Ansatz des Autors zur Beantwortung seiner Fragestellung geeignet minus Welche Quellen zieht der Autor zur Beantwortung seiner Frage(n) heran Hat er moumlgli-

        cherweise wichtige Quellen uumlbersehen minus Welche Thesen (Behauptungen Schluszligfolgerungen) stellt der Autor auf Und was ist an

        diesen Thesen neu wo reichen sie uumlber den bisherigen Forschungsstand hinaus minus Uumlberzeugen die Argumente die er fuumlr seine Thesen anfuumlhrt Lassen sich Gegenargumente

        ins Feld fuumlhren minus Gibt es Luumlcken oder Schwachstellen in der Argumentationskette des Autors minus Wie ordnet der Autor seine Ergebnisse in groumlszligere Zusammenhaumlnge ein minus Was sagt der Text im Hinblick auf Ihre eigene Fragestellung Anfangs wird es Ihnen wahrscheinlich schwerfallen alle Teile dieses Fragerasters an einen Text heranzutragen Doch je mehr Sie lesen desto leichter faumlllt es Ihnen

        b) Aufbereitung des Gelesenen (Informationsverwaltung)

        Exzerpieren

        Das Lesen eines Textes allein genuumlgt allerdings nicht Wissenschaftliches Lesen ist untrenn-bar mit Schreiben verbunden Wenn Sie eigene Buumlcher oder Textkopien lesen koumlnnen Sie bereits beim ersten Lesen wichtige Passagen unterstreichen und Randbemerkungen hinzufuuml-gen das erleichtert Ihnen spaumlter die Orientierung enthebt Sie jedoch nicht der Muumlhe schrift-

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 44

        liche Textauszuumlge (Exzerpte) anzufertigen Arbeiten Sie in Buumlchern immer nur mit Bleistift alles andere ist Barbarei In Buumlchern aus oumlffentlichem Besitz verbietet sich jede Markierung Ein Exzerpt faszligt den Inhalt eines Textes in Stichworten oder fortlaufend jedenfalls immer knapp zusammen Lange Literaturauszuumlge sind in der Regel kein Exzerpt sondern ver-schwendete Zeit Sie muumlssen versuchen die (unter Ihrer Fragestellung) wichtigen Aussagen moumlglichst in eigenen Worten wiederzugeben ndash gelingt Ihnen dies ist das ein sicheres Indiz dafuumlr daszlig Sie den Text verstanden haben Befolgen Sie unbedingt die Grundregeln des Exzerpierens minus Ein Exzerpt beginnt mit einer vollstaumlndigen bibliographischen Angabe des exzerpierten

        Textes Lose Exzerpte die Sie nicht zuordnen koumlnnen sind wertlos minus Trennen Sie deutlich woumlrtliche Zitate Textparaphrasen und eigene Kommentare vonein-

        ander damit Sie sie spaumlter nicht durcheinanderbringen minus Notieren Sie sich unbedingt die Seitenzahlen woumlrtlicher Zitate und Textparaphrasen an-

        sonsten muumlssen Sie spaumlter nochmals nach dem Fundort eines Zitats oder Belegs suchen minus Strukturieren Sie Ihr Exzerpt Jeder gute wissenschaftliche Text folgt einer Gliederung

        die aus dem Exzerpt hervorgehen muszlig Auf diese Weise enthalten Ihre Notizen Informati-onen uumlber Aufbau Argumentationsgang Thesen und Ergebnisse des Textes

        minus Behalten Sie beim Exzerpieren die Fragestellung des Autors und Ihre eigene im Blick minus Notieren Sie sich die Definitionen zentraler Begriffe minus Halten Sie Staumlrken und Schwaumlchen des Textes (etwa Argumentationsluumlcken oder innere

        Widerspruumlche) fest

        Einzelnotiz-System (Karteikasten)

        Um das Exzerpieren von Texten die zur Beantwortung Ihrer Fragestellung relevant sind kommen Sie nicht herum Fuumlr die dauerhafte Archivierung der Informationen sind Exzerpte allerdings nur bedingt geeignet da Literaturauszuumlge gerade bei laumlngeren Texten schnell un-uumlbersichtlich werden Der Karteikasten in dem ein Text nach seinen Einzelaspekten aufgegliedert wird vermeidet diesen Nachteil er macht Informationen ndash je nach Fragestellung ndash flexibel handhabbar Aller-dings ist sein Gebrauch muumlhsam Sie muumlssen naumlmlich auf jeder einzelnen Karteikarte die ge-naue Belegstelle (dh die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben) notieren um die gespei-cherten Informationen spaumlter weiterverwenden zu koumlnnen Zudem werden Karteikaumlsten mit der Zeit unuumlbersichtlich und der Argumentationszusammenhang des Textes geht dabei verlo-ren

        Datenbanken

        minus Datenbanken kombinieren die Vorteile von Exzerpt und Karteikasten vermeiden jedoch ihre Nachteile Daher sind sie heute das mit Abstand effizienteste Medium der Informati-onsverarbeitung und Archivierung

        minus Informationen auf EDV-Systemen nehmen weniger Platz in Anspruch sind (mit etwas Uumlbung) einfach zu handhaben sowie leicht organisierbar und kommunizierbar

        minus Wer regelmaumlszligig in den PC exzerpiert erhaumllt rasch einen groszligen stetig wachsenden Fun-dus an Informationen wer dagegen mit der Hand exzerpiert bleibt auf einem Berg von Papier sitzen der mit der Zeit immer schwerer uumlberschaubar wird

        httpaoeguni-koelndehandwerkszeugliberdat ndash Das Datenbankprogramm LiberDat 20 erleichtert

        das systematische Bibliographieren und hilft den Uumlberblick uumlber die eigenen Buumlcher Kopien und Notizen zu bewahren Exzerpte koumlnnen direkt mit der Datenbank verknuumlpft werden

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

        45

        httpwwwlit-linkch ndash Lit-link ist ein Datenbank-Programm fuumlr die Verwaltung von Informationen die in den Geistes- und Sozialwissenschaften bei der Arbeit mit Literatur und Textquellen gesam-melt und verwendet werden

        httpwwwliteratnet ndash Programm fuumlr Literaturverwaltung und -management mit Zitat- Schlagwort- und Fundortverwaltung sowie Tools fuumlr die arbeitsteilige Literaturbearbeitung im Team

        (Alle drei Datenbankprogramme stehen kostenlos auf den angegebenen Internetseiten zum Download zur Verfuumlgung)

        Literatur zum Lesen wissenschaftlicher Texte Becher Stephan Schnell und erfolgreich studieren Organisation ndash Zeitmanagement ndash Arbeitstechnik

        Wuumlrzburg 1998

        Franck Norbert Fit fuumlrs Studium Erfolgreich reden lesen schreiben Muumlnchen 82006

        Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006 S 125-142

        Ruumlckriem Georg ua Die Technik des wissenschaftlichen Arbeitens Eine praktische Anleitung Pa-derborn 132006 (enthaumllt ausfuumlhrliche Informationen zum Bibliographieren Exzerpieren und Ver-walten von Informationen)

        3 Quellenarbeit

        Die Geschichtswissenschaft bezieht ihre Erkenntnisse nicht aus der Literatur sondern aus-schlieszliglich aus Quellen Geschichte wird erst durch die methodisch kontrollierte kritische Pruumlfung der uumlberlieferten Quellen zu einer Wissenschaft Die Quellen stellen die Basis wie auch die Begrenzung der historischen Forschung dar Jede historische Interpretation kann bei einer Neusichtung der Quellen an ihnen scheitern deswegen spricht man auch von einem bdquoVetorechtldquo der Quellen8 Das gilt bereits fuumlr das Geschichtsstudium Referate und Hausar-beiten muumlssen schon im Proseminar im wesentlichen aus den Quellen erarbeitet werden

        a) Was ist eine Quelle Die griffigste Definition von bdquoQuellenldquo stammt von Paul Kirn bdquoQuellen nennen wir alle Tex-te Gegenstaumlnde oder Tatsachen aus denen Kenntnis der Vergangenheit gewonnen werden kannldquo9 Dieser Umschreibung ist nichts hinzuzufuumlgen Sie umfaszligt alles womit der Historiker arbeiten kann und gilt fuumlr alle Epochen und fuumlr alle Regionen

        Texte

        Texte sind in der Regel die wichtigsten Quellen des Historikers da sie am umfassendsten Auskunft uumlber die Vergangenheit geben und Informationen uumlber die Zusammenhaumlnge histori-scher Tatsachen enthalten Jeder Text kann eine historische Quelle sein (es haumlngt nur von der Fragestellung ab) Texte sind so enorm vielfaumlltig daszlig sie hier nicht aufgezaumlhlt werden koumln-nen

        Gegenstaumlnde

        Da alles was durch die menschliche Hand geschaffen oder veraumlndert wurde seine Absichten und die unbewuszligten Beeinflussungen (kultureller technischer religioumlser hellip Art) in sich traumlgt geben Gegenstaumlnde wie Kleidungsstuumlcke Bauwerke Muumlnzen Grabfunde Waffen Kochgeraumlt 8 Koselleck Reinhard Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main 1979 S

        206 9 Kirn Paul Einfuumlhrung in die Geschichtswissenschaft Berlin 1947 S 28

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        und anderes mehr auch Auskunft uumlber die Vergangenheit Fuumlr die Alte Geschichte und das Mittelalter sind historische Gegenstaumlnde zentrale Quellen der Erkenntnis Auch in der Zeitge-schichte geben bisweilen nur materielle Zeugnisse Aufschluszlig Besonders aussagekraumlftig sind menschliche Uumlberreste weil sie Ruumlckschluumlsse auf Ernaumlhrung Krankheit und Umweltbedin-gungen erlauben

        Tatsachen

        Gegenwaumlrtige Tatsachen sind historisch gewachsen deswegen legen sie Zeugnis uumlber die Vergangenheit ab Zu diesen Tatsachen gehoumlren Grenzen Sprachen Flur- Orts- und Perso-nennamen und anderes Ein gutes Beispiel stellt unsere Sprache dar Im Bereich des Sports ist sie sehr stark mit englischen Fachausdruumlcken durchsetzt was auf den Ursprungsort bestimm-ter Sportarten verweist von dem aus sie schlieszliglich in Deutschland Einzug gehalten haben Fuumlr andere Bereiche wie die Musik oder das Militaumlrwesen gilt aumlhnliches Zu den historischen Tatsachen gehoumlren schlieszliglich auch Phaumlnomene wie beispielsweise Religionen und Konfessi-onen Daszlig die Christen in der Bundesrepublik Deutschland in zwei etwa gleich groszlige Grup-pen aus Katholiken und Protestanten zerfallen verweist auf die Glaubensspaltung im 16 Jahrhundert als enorm wichtige langfristig wirksame Zaumlsur einerseits und die Aufnahme und regionale Aufteilung der Vertriebenen nach 1945 andererseits

        Welche Quellen fuumlr die Behandlung eines bestimmten Themas relevant sind haumlngt in hohem Maszlige von der gewaumlhlten Fragestellung und dem methodischen Vorgehen ab mit dem die Fragen beantwortet werden sollen So laumlszligt sich beispielsweise ein Phaumlnomen wie die soge-nannte Bauernbefreiung in Preuszligen unter ganz unterschiedlichen Blickwinkeln untersuchen die jeweils verschiedene Quellengattungen erfordern Fragt man politikgeschichtlich nach der Genese und den Motiven der Gesetzgebung muumlssen die Sachakten der beteiligten Behoumlrden und die Unterlagen der wichtigsten handelnden Akteure herangezogen werden Fragt man da-gegen sozialgeschichtlich nach den Auswirkungen dieser Maszlignahme sind in erster Linie so-zialstatistische Daten und autobiographische Zeugnisse erforderlich die Auskunft uumlber die Lebenslage der betroffenen Bauern und Gutsbesitzer geben Die Kunst geschickte Forschungsfragen zu stellen und geeignete Quellen zur Beantwortung dieser Fragen zu finden nennt man Heuristik Sie laumlszligt sich allerdings schlecht allgemein vermitteln sondern nur an konkreten Einzelfaumlllen erproben Fuumlr den Anfang mag es genuumlgen daszlig Sie sich den Zusammenhang von Fragestellung und Auswahl der Quellen verdeutlichen also das Problembewuszligtsein schaumlrfen

        b) Quellentypologie Seit dem spaumlten 19 Jahrhundert hat sich in der Geschichtswissenschaft die klassische Unter-scheidung zwischen Traditionsquellen und Uumlberresten eingebuumlrgert die auf Johann Gustav Droysen zuruumlckgeht und von Ernst Bernheim in ihrer heutigen Form formuliert wurde Das wesentliche Unterscheidungskriterium dieser Typologie liegt im Gegenwartszweck der Quel-le bdquoAlles was unmittelbar von den Gegebenheiten uumlbriggeblieben und vorhanden ist nennen wir Uumlberreste alles was mittelbar von den Begebenheiten uumlberliefert ist hindurchgegangen durch menschliche Auffassung nennen wir Traditionldquo10 Zwar ist diese Dichotomie wie noch zu zeigen sein wird keineswegs so eindeutig doch hilft sie sehr bei der Einschaumltzung des Aussagewertes einer Quelle fuumlr die Fragestellung

        10 Bernheim Ernst Lehrbuch der historischen Methode und der Geschichtsphilosophie Leipzig 61908 S 255 f

        (Hervorhebungen im Original) Die folgenden Zitate ebenda

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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        Uumlberrest

        Als bdquoUumlberresteldquo werden alle Quellen bezeichnet bdquowelche ohne jede Absicht auf Erinnerung und Nachwelt nur uumlbriggebliebene Teile der Begebenheiten der menschlichen Betaumltigungen selbst sindldquo Darunter fallen saumlmtliche Relikte menschlicher Lebensprozesse (beispielsweise Kuumlchenabfaumllle) Produkte menschlicher Fertigkeiten (Bauwerke und technisches Geraumlt aller Art) aber auch Sprache Zustaumlnde Institutionen Sitten und Gebraumluche sowie nicht zuletzt Akten und Urkunden Nach Bernheim haben Uumlberreste fuumlr den Historiker den Vorteil der unmittelbaren Naumlhe zum untersuchten Gegenstand Da sie nicht bewuszligt als bdquoQuelleldquo angefertigt wurden enthalten sie weniger Stilisierungen und Selbstdarstellungen daher ermoumlglichen Uumlberreste eher als Traditi-onsquellen die Rekonstruktion der bdquoharten Faktenldquo Allerdings sind Uumlberreste immer nur Splitter Teile eines Mosaiks das der Historiker zusammensetzen muszlig ohne dafuumlr alle Einzel-teile zur Verfuumlgung zu haben Dazu ist ein umfangreiches Kontextwissen erforderlich das die Einordnung der einzelnen Puzzle-Teile erst ermoumlglicht

        Tradition

        Unter bdquoTraditionenldquo versteht man Quellen die bewuszligt zur Uumlberlieferung bestimmter Sach-verhalte angelegt worden sind bdquoDie Tradition verfolgt durchweg direkt die Absicht die Erin-nerung der Begebenheit zu erhalten will geradezu historisches Material seinldquo Traditionsquel-len sind vor allem schriftliche Quellen die Werke antiker Schriftsteller sowie die Historio-graphie (soweit sie unter die Quellen faumlllt) aber auch Memoiren Tagebuumlcher Reiseberichte und Korrespondenzen Hinzu kommen Bildnisse und Skulpturen (die eine Interpretation des Kuumlnstlers enthalten) sowie schriftliche und muumlndliche Zeugenaussagen Der Vorzug von Traditionsquellen besteht darin daszlig sie das historische Geschehen bereits aufbereitet haben es also in einen Zusammenhang bringen Das bdquoVerstehenldquo der Vergangen-heit erfolgte hier bereits durch einen Menschen der dem Gegenstand viel naumlher war als ein heutiger Historiker der also das bdquoHindernis der inneren Fremdheitldquo nicht oder nicht in dem Maszlige uumlberwinden muszligte Damit geht jedoch der Nachteil einher daszlig Traditionsquellen Sach-verhalte immer aus dem Blickwinkel des Verfassers darstellen der aus der Fuumllle der vergan-genen Realitaumlt eine Vorauswahl getroffen hat Zudem besteht gerade bei autobiographischen Quellen immer die Gefahr der Stilisierung und Selbstdarstellung

        Problematik der Quellentypologie

        Die Unterscheidung zwischen Traditionen und Uumlberresten dient also vor allem als Hilfe bei der Bestimmung des Aussagewerts und der Reichweite einer Quelle Sie ist selbst jedoch sehr problematisch da nicht wirklich trennscharf minus Jede Traditionsquelle hat zugleich auch Uumlberrestcharakter ndash nicht was ihren Inhalt be-

        trifft wohl aber hinsichtlich der Umstaumlnde ihrer Entstehung Ein Monument beispielswei-se wird mit dem Ziel errichtet dauerhaft an eine Person oder ein Ereignis zu erinnern Da es jedoch im Stil und mit den (technischen) Mittel der Zeit seiner Entstehung errichtet worden ist hat es auch die Qualitaumlt eines Uumlberrests Ein Gesandtschaftsbericht der unter den Akten des Auswaumlrtigen Amtes (Auszligenministeriums) aufbewahrt wird faumlllt zwar per definitionem unter die Uumlberreste Das heiszligt nun jedoch nicht daszlig saumlmtlichen in einem solchen Bericht enthaltenen Informationen ein dementsprechend hoher Quellenwert bei-zumessen ist Schlieszliglich wurden derartige Berichte oft erst im Nachhinein verfaszligt und enthalten nicht selten den Versuch des Autors sich und seine Leistungen ins rechte Licht zu ruumlcken Ob eine Quelle eher den Traditionen oder den Uumlberresten zuzurechnen ist haumlngt somit entscheidend von der eigenen Fragestellung ab zu deren Beantwortung sie herangezogen wird

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 48

        minus Manche Quellengattungen lassen sich kaum in das Schema dieser Typologie einordnen etwa die Publizistik und das Pressewesen Beide richten sich zwar eindeutig an die jewei-ligen Zeitgenossen fallen daher also unter die Uumlberreste Publizistik und Presse nehmen jedoch zugleich stets auch Wertungen vor und treffen eine Auswahl aus der Fuumllle des (seinerzeit zur Verfuumlgung stehenden) Materials Fuumlr den spaumlteren Leser sind sie also eher Traditionsquellen Gleiches gilt fuumlr Briefe und Tagebuumlcher

        minus Besonders problematisch ist die Einordnung von Bild- und Tondokumenten die vor allem fuumlr die Zeitgeschichte groszlige Bedeutung haben Einerseits geben sie das Geschehene oder Gesagte unmittelbar wider sind also Uumlberreste andererseits werden sie von anderen auf-gezeichnet um Dritten zugaumlnglich zu sein fallen also zugleich unter die Traditionen

        c) Quellenkritik Die Quellenkritik lotet die Moumlglichkeiten und Absichten einer historischen Quelle aus ihre bdquoZuverlaumlssigkeitldquo wird kritisch gepruumlft und ihre Inhalte werden fuumlr die jeweilige Fragestellung fruchtbar gemacht Die Quellenkritik ist der eigentliche Kern des historischen Arbeitens die Ergebnisse der Kritik sind Grundlage der Interpretation und der Aussagen in der Darstellung Die Kritik erfordert zwei Schritte

        Aumluszligere Quellenkritik

        In der aumluszligeren Quellenkritik auch als bdquoKritik der Echtheitldquo bezeichnet wird die Quelle nach einer Reihe von formalen Kriterien untersucht Dabei sind folgende Fragen zu klaumlren minus Uumlberlieferung Wie ist die Quelle auf uns gekommen Welchen Weg hat sie vom Produ-

        zenten bis in ein Archiv bzw in eine Edition durchlaufen welchen Veraumlnderungen war sie dabei unterworfen bewuszligten und zufaumllligen

        minus Echtheit Ist die Quelle bdquoechtldquo oder bdquogefaumllschtldquo Die beiden Begriffe stehen hier in An-fuumlhrungszeichen weil sie fuumlr die Geschichtswissenschaft keine absolute sondern nur rela-tive Bedeutung haben Mit anderen Worten Auch eine bdquoFaumllschungldquo kann eine wichtige Quelle sein da sie beispielsweise daruumlber Aufschluszlig geben kann wer warum wann was und wie bdquogefaumllschtldquo hat

        minus Datierung Wann wurde die Quelle verfaszligt Ist sie nachtraumlglich uumlberarbeitet oder veraumln-dert worden Vor allem die Quellen der Antike des Mittelalters und der Fruumlhen Neuzeit sind oftmals nicht datiert man muszlig daher ihren Entstehungszeitraum anhand aumluszligerer (Schriftart Stil) und innerer Kriterien (Sinnzusammenhaumlnge) bestimmen Aber auch bei Quellen mit Datumsangabe ist zu pruumlfen ob sie vor- oder ruumlckdatiert (und damit bdquoge-faumllschtldquo) worden sind

        minus Autor Wer hat die Quelle verfaszligt In welcher Funktion hat der Autor die Quelle verfaszligt minus Entstehungszusammenhang In welchem Kontext ist die Quelle entstanden welcher

        Textgattung gehoumlrt sie an und welche Funktion hatte sie Handelt es sich beispielsweise um eine serielle Quelle (jede Art von Listen wie etwa um Eintraumlge in ein Geburtsregis-ter) um ein Verhoumlrprotokoll oder um ein diplomatisches Memorandum

        minus Quellentyp Handelt es sich um eine Traditionsquelle oder um einen Uumlberrest Wer war der Adressat der Quelle

        minus Textsicherung Hier geht es um die Sammlung von Informationen zu Personen Instituti-onen oder sonstigen Sachverhalten die in der Quelle erwaumlhnt werden und zu ihrem Ver-staumlndnis erforderlich sind Dazu ist nicht nur ein umfangreiches Kontextwissen noumltig sondern man muszlig auch einschlaumlgige (beispielsweise biographische) Hilfsmittel verwen-den

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

        49

        Innere Quellenkritik

        Waumlhrend die aumluszligere Kritik eine Quelle nach formalen Gesichtspunkten untersucht beschaumlftigt sich die innere Quellenkritik mit ihrem Inhalt Es geht vor allem um folgende Fragen ⎯ Reichweite der Information

        minus Was wuszligte der Autor was konnte er wissen was wollte er wissen inwieweit konnten ihm Dinge bewuszligt werden welchen Wahrnehmungshorizont hatte er (Stand-ortHorizont)

        minus Zu welchem Zweck schreibt der Autor sein Werk (Prologe) welche erklaumlrten Absich-ten verfolgt er in welchem Verhaumlltnis steht er zu prominenten Personen seines Be-richts (StandpunktTendenz)

        minus Was sagt die Quelle im Hinblick auf die gewaumlhlte Fragestellung aus Welche Antwor-ten und Schluszligfolgerungen ergeben sich aus ihr Sind ggf auch andere bdquoLesartenldquo moumlglich

        ⎯ Kontext In welchem Verhaumlltnis steht diese Quelle zu anderen Quellen Gehen die enthal-tenen Informationen uumlber andere Quellen hinaus oder widersprechen sie ihnen Oder be-zieht die Quelle ihre Informationen sogar aus einer anderen nicht genannten Quelle Um hier Klarheit zu gewinnen muszlig die Quelle mit anderen Quellen sowie mit der einschlaumlgi-gen Literatur verglichen werden Erst die Kontextualisierung ermoumlglicht es den Quellen-wert naumlher zu bestimmen

        Grundsaumltzlich gilt bei der Quellenkritik ⎯ daszlig das quellenkritische Instrumentarium nicht nur dem Gewinn von Fakten und Ereignis-

        sen dient sondern je nach Fragestellungen die Quellen auch in anderer Weise pruumlft Wer sich mit Mentalitaumlten oder dem Alltag beschaumlftigt legt weniger Wert darauf die Quellen nur auf unstrittige gleichsam bdquofesteldquo Bestandteile hin zu untersuchen

        ⎯ daszlig die enorme Verschiedenheit und Vielgestaltigkeit der Quellen immer eine individuelle Betrachtung und Erschlieszligung erzwingen so daszlig das gewaumlhlte kritische Instrumentarium ndash bei allen grundlegenden Gemeinsamkeiten ndash ebenso angepaszligt werden muszlig

        ⎯ was Jacob Burckhardt in seinen Vorlesungen sagte minus bdquoUnerschoumlpflichkeit der Quellen zumal solcher die von groszligen Maumlnnern herruumlhren

        sodaszlig Jeder die tausendmal ausgebeuteten Buumlcher wieder lesen muszlig weil sie jedem Leser und jedem Jahrhundert ein besonderes Antlitz erweisen auch jeder Alterstufe des Einzelnen Es kann sein daszlig im Thucydides zB eine Thatsache ersten Ranges liegt die erst in hundert Jahren Jemand bemerken wirdldquo

        minus bdquoAlle echte Uumlberlieferung ist auf den ersten Anblick langweilig weil und insofern sie fremdartig ist Sie kuumlndet die Anschauungen und Interessen ihrer Zeit fuumlr ihre Zeit und koumlmmt uns gar nicht entgegen [] Aber auch dem Gelehrten und Denker ist die Ver-gangenheit in ihrer Aeuszligerung Anfangs immer fremdartig und ihre Aneignung eine Arbeitldquo11

        In der Regel wird der Quellenwert eines Dokuments nicht in allen behandelten Punkten gleich hoch sein

        Kritik von Ton- und Bildquellen

        Ein besonderes Problem stellt die Kritik von Ton- und Bildquellen dar Tonbandaufnahmen Fotos und insbesondere (Ton-)Filmen kurz den bdquoneuen Medienldquo kommt scheinbar unwider-legbare Authentizitaumlt zu denn angeblich luumlgen Bilder nicht Die Realitaumlt sieht freilich ganz anders aus Gerade Bilder sind in hohem Maszlige standortgebunden (nicht umsonst spricht man

        11 Burckhardt Jacob Uumlber das Studium der Geschichte Der Text der bdquoWeltgeschichtlichen Betrachtungenldquo

        nach den Handschriften hg v P Ganz Muumlnchen 1981 Zitat 1 S 252 Zitat 2 S 250

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 50

        in der Filmbranche von bdquoEinstellungenldquo) und perspektivisch sie zeigen bestenfalls nur einen kleinen Ausschnitt der vergangenen Wirklichkeit Zudem sind gerade Bilder in hohem Maszlige anfaumlllig fuumlr Manipulationen wie etwa die zahllo-sen Fotomontagen in der Sowjetunion unter Stalin zeigen Nicht umsonst nutzten (und nut-zen) totalitaumlre Regime Bild und Ton als bevorzugtes Instrument der Propaganda Von derarti-gen Faumllschungen abgesehen transportieren Bilder ganz bewuszligt Botschaften denen der Histo-riker nicht bdquoauf den Leimldquo gehen darf Ein in einem Fotoatelier entstandenes Portraumlt ist nicht so sehr das Resultat des angeblich unbestechlichen Auges der Kamera als vielmehr eine be-wuszligte Stilisierung des Portraumltierten gleiches gilt wenn auch unter anderen Vorzeichen fuumlr die Fotographien aus einer Verbrecherkartei Ganz abgesehen davon muszlig zunaumlchst immer die Frage beantwortet werden was ein Bild uuml-berhaupt darstellt dh man muszlig das Bild raumlumlich und zeitlich zuordnen und in einen Kon-text bringen Zudem stehen Bilder selten allein Fotos sind beschriftet Filme mit Text und Ton unterlegt Wie wichtig es ist das Verhaumlltnis von Bild und Text genau zu bestimmen ha-ben zuletzt die Debatten um die sog bdquoWehrmachtsausstellungldquo gezeigt die in ihrer ersten Version einige falsch zugeordnete Fotos enthalten hat

        d) Quelleninterpretation Die Quellenkritik dient in erster Linie dazu die Aussagemoumlglichkeiten einer Quelle zu ermit-teln Sie liefert die Grundlage des historiographischen Erkenntnisprozesses Die eigentliche weiterfuumlhrende Aufgabe der Geschichtswissenschaft besteht jedoch in der Interpretation der Quellen ihrer Auswertung Die Interpretation der Quellen ist deswegen eine weitere wesentliche Leistung die im Prozeszlig der geschichtswissenschaftlichen Forschung erbracht werden muszlig weil die Quellen nie fuumlr sich selbst sprechen sie muumlssen durch die Kritik und die Interpretation zum Sprechen ge-bracht werden bdquoDenn sogar die eindeutigsten und willfaumlhrigsten Texte oder archaumlologischen Zeugnisse sprechen nur zu dem der sie zu befragen verstehtldquo12 Die Quelleninterpretation ermittelt auf Grund der durch die Kritik gewonnenen Kenntnisse aus den Informationen der Quelle die fuumlr die Fragestellung relevanten Aussagen und ordnet sie in die historischen und sachlichen Zusammenhaumlnge ein bdquoInterpretation heiszligt das Bedeutsame eines Textes finden nicht nur den Wortlaut uumlbersetzenldquo13 Die Interpretation ihrerseits bildet die Grundlage fuumlr die Antworten auf die gestellte Frage Die Arbeitsschritte von Kritik und Interpretation sind nie ganz klar von einander zu trennen Als Historiker muszlig man versuchen Quellen stets auch bdquogegen den Strichldquo zu lesen um ihnen auch diejenigen Informationen abzugewinnen die sie zwar weder preisgeben wollen noch di-rekt enthalten die man ihnen jedoch indirekt entnehmen kann So liefern um nur ein Beispiel zu nennen die Verhoumlrprotokolle der Inquisition nicht nur Informationen uumlber die Verhoumlrten oder das System der Inquisition sondern auch etliche Hinweise anthropologischer Natur die fuumlr ganz andere Fragestellungen interessant sind14 Die Quelleninterpretation ist ein Forschungsprozeszlig den man als bdquoPendelbewegungldquo zwischen Vergangenheit und Gegenwart begreifen kann Der Historiker traumlgt Fragen die ihm relevant erscheinen an Material aus der Vergangenheit heran er sichtet und bewertet es mit den Au-gen und vor dem geistigen Hintergrund seiner eigenen Epoche um vergangene Phaumlnomene zu rekonstruieren Allerdings duumlrfen die Ansichten und Wertmaszligstaumlbe der Gegenwart nicht unre-flektiert auf die Vergangenheit projiziert werden Um beispielsweise eine vergangene Hand-lung beurteilen zu koumlnnen muszlig vor allem der geistige und emotionale Horizont der unter- 12 Bloch Marc Apologie der Geschichtswissenschaft oder Der Beruf des Historikers Nach der von Eacutetienne

        Bloch edierten franzoumlsischen Ausgabe hg v Peter Schoumlttler Stuttgart 2002 S 73 13 Quirin Heinz Einfuumlhrung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte Stuttgart 51991 S 193 14 Ginzburg Carlo Der Inquisitor als Anthropologe in Habermas Rebella ua (Hg) Das Schwein des Haumlupt-

        lings Beitraumlge zur Historischen Anthropologie Berlin 1992 S 42-55

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

        51

        suchten Epoche rekonstruiert und in Rechnung gestellt werden Ansonsten ist die Gefahr von Fehl- und Trugschluumlssen groszlig

        Literatur zu Quellen und Quellenarbeit Arnold Klaus Der wissenschaftliche Umgang mit Quellen in Hans-Juumlrgen Goertz (Hg) Geschichte

        Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 42-58

        Beck Friedrich Henning Eckart Die archivalischen Quellen Eine Einfuumlhrung in ihre Benutzung Koumlln ua 42002

        Brenneke Adolf Archivkunde Ein Beitrag zur Theorie und Geschichte des europaumlischen Archivwe-sens ergaumlnzt von Wolfgang Leesch Leipzig 1953

        Franz Eckhart G Einfuumlhrung in die Archivkunde 7 aktual Aufl Darmstadt 2007

        Ginzburg Carlo Spurensicherung Die Wissenschaft auf der Suche nach sich selbst Berlin 1993

        Kruumlger Kersten Historische Statistik in Goertz Hans-Juumlrgen (Hg) Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 59-82

        Talkenberger Heike Historische Erkenntnis durch Bilder Zur Methode und Praxis der Historischen Bildkunde in Goertz Hans-Juumlrgen (Hg) Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 83-98

        Wohlfeil Rainer Methodische Reflexionen zur modernen Bildkunde in Tolkemitt Brigitte Wohlfeil Rainer (Hg) Historische Bildkunde Problemwege ndash Beispiele (ZHF-Beihefte 12) Berlin 1991 S 17-35

        Zimmermann Michael Quellen als Metapher Uumlberlegungen zur Historisierung einer historischen Selbstverstaumlndlichkeit in Historische Anthropologie 5 (1997) S 268-287

        Alte Geschichte Schmalzried Egidius Hauptwerke der antiken Literatur Einzeldarstellungen und Interpretationen zur

        griechischen lateinischen und biblisch-patristischen Literatur Muumlnchen 1976

        Finley Moses I Quellen und Modelle in der Alten Geschichte Frankfurt am Main 1987

        Meister Klaus Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Antike 2 Bde Paderborn ua Bd1 1997 Bd 2 1999

        Mittelalter Dotzauer Winfried Quellenkunde zur deutschen Geschichte im Spaumltmittelalter (1350-1500) Darm-

        stadt 1996

        Typologie des Sources du Moyen Acircge Occidentale Turnhout 1972ff (bis 2004 erschienen 86 Hefte zu einzelnen Quellengattungen und Mise agrave jour = Nachtraumlge)

        Wattenbach Wilhelm ua Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Vorzeit und Karolinger Hefte I ndash VI [Vorzeit bis Vertrag von Verdun 843] Weimar 1952-1990 dazu als Beiheft Buchner R Die Rechtsquellen Darmstadt 1953

        Ders ua Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Die Zeit der Sachsen und Salier

        Bd 1 und 2 900-1125 Darmstadt 1967

        Bd 3 Italien und England mit Nachtraumlgen zu Baumlnden 1 2 Darmstadt 1971

        Ders Schmale Franz-Joseph Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Vom Tode Ks Hein-richs V bis zum Ende des Interregnums 1125-1273 nur Bd 1 Darmstadt 1976 fuumlr die fehlende Zeit teilweise noch zu gebrauchen der alte Wattenbach Bd 2 6 Aufl Berlin 1894

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 52

        Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Huumlttenberger Peter Uumlberlegungen zu einer Theorie der Quelle in Rusineck Bernd A ua (Hg)

        Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Neuzeit Paderborn ua 1992 S 253-265

        Fuchs Ralf-Peter Die Arbeit mit den Quellen in Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Olden-bourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen 2000 S 255-272

        Rusineck Bernd A ua (Hg) Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Neuzeit Paderborn ua 1992

        Osteuropaumlische Geschichte Fitzpatrick Sheila The impact oft he Great Purges on Soviet elites A case study from Moscow and

        Leningrad telephone directories of the 1930s in Getty J Arch Manning Roberta T Stalinist Terror New perspectives Cambridge 1993 S247-260

        Hellbeck Jochen Tagebuch aus Moskau 1931-1939 Muumlnchen 1996

        Schiffahrtsgeschichte Heidbrink Ingo Schrott oder Kulturgut Zur Bedeutung historischer Wasserfahrzeuge aus der Per-

        spektive des Historikers Bestandserfassung Bewertung quellengerechte Erhaltung Lage Lippe 1994

        e) Quelleneditionen Schriftliche Quellen werden in der Regel in Bibliotheken und Archiven aufbewahrt Diese sind zwar zumeist fuumlr die Forschung zugaumlnglich doch sind Recherchen fuumlr das wissenschaft-liche Arbeiten im Studium zu aufwendig und kostspielig Fuumlr Referate und Seminararbeiten reicht es meist aus wenn Sie veroumlffentlichte Quellen heranziehen die in Form von Editionen und Dokumentationen vorliegen Man unterscheidet zwischen Fondseditionen und Quellen-sammlungen Fondseditionen enthalten einzelne Aktenbestaumlnde (beispielsweise Kabinettspro-tokolle) Quellensammlungen dagegen Schriftgut zu einem bestimmten Thema das aus unter-schiedlichen Bibliotheken Archiven und Bestaumlnden stammt Die Verwendung von Quelleneditionen bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich Sie enthal-ten in der Regel eine Einleitung die die publizierten Quellen in den groumlszligeren Kontext einord-net sowie Sachkommentare und Erlaumluterungen in denen Fachtermini und konkrete Vorgaumln-ge die sich nur aus anderen Quellen erschlieszligen erklaumlrt werden Zudem enthalten sie Hin-weise auf weiteres Quellenmaterial zur vertiefenden Beschaumlftigung mit dem Gegenstand Al-lerdings stellen Editionen immer nur eine Auswahl des vorhandenen Archivmaterials dar die (insbesondere bei Quellensammlungen) auf zeitgebundenen Auswahlkriterien beruht Daher muumlssen Sie pruumlfen nach welchen Leitlinien die Dokumente ausgewaumlhlt wurden ob die jewei-lige Edition alle fuumlr die eigene Fragestellung wichtigen Materialien enthaumllt und ob die Edition wissenschaftlichen Anspruumlchen genuumlgt Das ist keineswegs immer der Fall Die Leitlinien fuumlr wissenschaftliche Editionen haben sich in den letzten 200 Jahren sehr veraumlndert Deswegen gibt es durchaus Quellensammlungen bei denen die Texte nach unterschiedlichen editori-schen Standards herausgegeben wurden (MGH ndash Monumenta Germaniae Historica seit 1823) Ein anderes Beispiel Die umfangreiche Edition bdquoDie Groszlige Politik der europaumlischen Kabinette 1871-1914ldquo die zwischen 1922 und 1927 in 40 Baumlnden publiziert wurde verfolgte das erklaumlrte Ziel die Unschuld des Deutschen Reiches an der Entfesselung des Ersten Welt-krieges zu beweisen zahlreiche Dokumente die dieser Interpretation widersprachen wurden nicht aufgenommen

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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        Hilfsmittel zum Auffinden von Quelleneditionen zur deutschen Geschichte Baumgart Winfried Buumlcherverzeichnis zur deutschen Geschichte Hilfsmittel Handbuumlcher Quellen

        Muumlnchen 142001

        Baumgart Winfried (Hg) Quellenkunde zur deutschen Geschichte der Neuzeit von 1500 bis zur Ge-genwart 7 Bde Darmstadt 1977-2003 (Eine Ausgabe auf CD-ROM ist 2005 erschienen)

        Alte Geschichte Jacoby Felix Die Fragmente der griechischen Historiker (FGrHist) Berlin Leiden 1923ff

        Peter Hermannus Historicum Romanorum Reliquiae (HRR) 2 Bde Stuttgart 1914 ND 1967

        Malcovati Henrica Oratorum Romanorum fragmenta liberae rei publicae (ORF) Turin 1976

        Warmington Eric Herbert Remains of Old Latin (ROL) CambridgeMass London 1935-1940 ND 1979-1982

        Corpus Iuris Civilis I Institutionen Heidelberg 21997 II Digesten 1-10 Heidelberg 1995 III Di-gesten 11-20 Heidelberg 1999

        Hiller Stefan Panagl Oswald Die fruumlhgriechischen Texte aus mykenischer Zeit Darmstadt sup21986

        Mittelalter Potthast August Bibliotheca historica medii aevi Wegweiser durch die Geschichtswerke des europaumli-

        schen Mittelalters bis 1500 2 Bde 2 Aufl Berlin 1896 ND 1954 neu als

        Repertorium fontium historiae medii aevi Primum ab Aug Potthast digestum nunc cura collegi histo-

        ricorumhellipemendatum et auctum bisher erschienen

        - Bd 1 Series collectionum Rom 1962 Addenda Rom 1977

        - Bde 2-11 Fontes bisher A-Z Rom 1967- 2007 MGH = MONUMENTA GERMANIAE HISTORICA inde ab anno Christi 500 usque ad annum 1500 von

        1826 an (bisher ca 450 Bde die MGH hat verschiedene Reihen die wichtigsten sind Scriptores Leges Diplomata Epistolae Antiquitates)

        Ausgewaumlhlte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters Freiherr-vom-Stein-Gedaumlchtnisausgabe Darmstadt Berlin 1955ff

        Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Muumlller Rainer Albert (Hg) Deutsche Geschichte in Quellen und Darstellung 11 Bde Stuttgart

        1995-2000

        Ausgewaumlhlte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit Freiherr-vom-Stein-Gedaumlchtnisausgabe Darmstadt Muumlnchen 1960ff

        httpwwwhabdebibliothekfachinfofnddigquellenhtm Herzog August Bibliothek Wolfenbuumlttel Verzeich-nis digitaler Quelleneditionen

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 54

        Lateinamerikanische Geschichte Chasteen John C Wood James A Problems in modern Latin American history Sources and inter-

        pretations Lanham SR Books 2005

        Instituto dos Arquivos Nacionais Guia de fontes portuguesas para a histoacuteria da Ameacuterica Latina (Guia de fontes para a histoacuteria das naccedilotildees) 2 Bde Lisboa Imprensa Nacional-Casa da Moeda 1997-2001

        Konetzke Richard Coleccioacuten de documentos para la historia de la formacioacuten social de Hispano-ameacuterica 1493-1810 3 Bde Madrid Consejo Superior de Investigaciones Cientificas Instituto Jaime Balmes 1953-1962

        Otte Enrique (Hg) Cartas privadas de emigrantes a 1540-1616 Meacutexico Fondo de Cultura Econoacutemi-ca 1996

        Reinhard Wolfgang Geschichte der europaumlischen Expansion 4 Bde Stuttgart ua Kohlhammer 1983-1990

        Schmitt Eberhard (Hg) Dokumente zur Geschichte der europaumlischen Expansion Bd 1-4 Muumlnchen Beck 1984-1988 Bd 5 Wiesbaden 2003

        Eine zunehmende Digitalisierung der Quellen ermoumlglicht es dem Historiker sich online zu informieren und Quellen einzusehen Die Anzahl der Bibliotheken und Institutionen ist zahlreich Hier zwei der wichtigsten in Spanien httpwwwmcues Ministerio de Cultura Espantildea httpwwwmcuesjspplantillaAncho_waijspid=61amparea=archivos

        Archivo General de Indias (AGI) Espantildea

        Von Bedeutung sind auch die verschiedenen lateinamerikanischen Nationalarchive httpwwwagngobmxarchivosindexhtml Archivo General de la Nacioacuten Meacutexico httpwwwmininteriorgovaragn Archivo General de Nacioacuten Argentina httpwwwarquivonacionalgovbrhomehtm Arquivo Nacional Brasil

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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        4 Hilfswissenschaften und Nachbardisziplinen

        Als Hilfswissenschaften (auch Zweig- Neben- oder Basiswissenschaften) bezeichnet man diejenigen Nachbardisziplinen auf die der Historiker zuruumlckgreift wenn er bei der Untersu-chung seiner Quellen und seiner Fragestellung auf die Erkenntnismoumlglichkeiten anderer Wis-senschaften angewiesen ist Einen festen Kanon von Hilfswissenschaften gibt es nicht welche Disziplin jeweils als Hilfswissenschaft genutzt wird haumlngt allein von der Fragestellung ab

        Brandt Ahasver von Werkzeug des Historikers Stuttgart ua 162003

        Capelli Adriano Lexicon abbreviaturarum Dizionario di abbreviature latine ed italiane Mailand 61961

        Die archivalischen Quellen mit einer Einfuumlhrung in die Historischen Hilfswissenschaften hgv Fried-rich Beck Eckhard Henning 4 durchges Aufl Koumlln ua 2004

        Historische Hilfswissenschaften Stand und Perspektiven der Forschung hgv Toni Dietrich Joachim Oepen Koumlln 2005

        Seit 2004 erscheint die Reihe Hahnsche historische Hilfswissenschaften bisher erschienen

        Baumgaumlrtner Ingrid Historische Kartographie Hannover 2005

        Boeselager Elke Freifrau von Schriftkunde Basiswissen Hannover 2005

        Stieldorf Andrea Siegelkunde Basiswissen Hannover 2004 httpwwwphiluni-passaudehisthwTutHiWi Die Universitaumlt Passau bietet ein Tutorium fuumlr Histori-

        sche Hilfswissenschaften online an

        Archaumlologie

        Die Archaumlologie (ἀρχαῖος = griech sbquoanfaumlnglich altrsquo) beschaumlftigt sich mit der Erforschung des materiellen Erbes der Vergangenheit Bergemann Johannes Archaumlologie Was sie kann was sie will Reinbek 2000

        Fehring Guumlnter P Die Archaumlologie des Mittelalters Eine Einfuumlhrung 3 verb Aufl Darmstadt 2000

        Houmllscher Tonio Klassische Archaumlologie Grundwissen Darmstadt 2002 httpwwwdainstorg Deutsches Archaumlologisches Institut httpodurletrugnlarge Archaeological Resource Guide for Europe httpwwwviamusde Virtuelles Antikenmuseum Goumlttingen Archaumlologi-

        sches Institut httpwwwphiluni-erlangende~p1altaraeriahomehtml

        Antikensammlung Erlangen Internet Archive

        wwwuni-tuebingendeuni-afm Archaumlologie fuumlr Mittelalter

        wwwmittelalterarchaeologiede

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 56

        Chronologie

        Chronologie ist die Lehre von der Zeit Sie beschaumlftigt sich mit allen in der Vergangenheit entwickelten Maszligeinheiten fuumlr Jahre Tage und Stunden Bickerman Elias J Chronology of the Ancient World London 21980

        Elias Norbert Uumlber die Zeit Frankfurt am Main 1984

        Grotefend Hermann Taschenbuch der Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit 13 verb Aufl hg v J Asch Hannover 1991

        Ruumlpke Joumlrg Kalender und Oumlffentlichkeit Die Geschichte der Repraumlsentation und religioumlsen Qualifi-kation von Zeit Rom ua 1995

        httpwwwvl-ghwlmudechronologiehtml Linkliste zur Chronologie als historischer Hilfswis-senschaft

        httpwwwmanuscripta-mediaevaliade Grotefend ohne Traumlnen ndash Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit interaktiv

        Diplomatik

        Die Lehre von Urkunden und von anderen Schriftstuumlcken rechtlichen Inhalts die auf unter-schiedlichem Beschreibstoff (Papyrus Pergament oder Papier) zum Teil im Original vorlie-gen oder durch Abschriften etwa in Kopialbuumlchern sowie in den meist gekuumlrzten Eintragun-gen der Registerbuumlcher uumlberliefert sind

        Bresslau Harry Handbuch der Urkundenlehre fuumlr Deutschland und Italien 2 Bde Leipzig 1889-1912 ND Berlin 1969 und Registerband 1960

        Epigraphik

        Die Epigraphik (ἐπιγραφείν = griech sbquoaufschreibenrsquo) umfaszligt diejenigen Inschriften die auf Stein Metall Ton und Holz erhalten geblieben sind Lateinische Inschriften Corpus inscriptionum Latinarum Berlin 1826ff Lrsquoanneacutee eacutepigraphique Griechische Inschriften Corpus inscriptionum Graecarum Berlin 1828 Inscriptiones Graecae Berlin 1873ff

        Klaffenbach Guumlnther Griechische Epigraphik Goumlttingen 1966

        Robert Louis Die Epigraphik der klassischen Welt autoris Uumlbersetzung aus d Franz von Helmut Engelmann Bonn 1970 (grundlegend)

        Schmidt Manfred G Einfuumlhrung in die lateinische Epigraphik Darmstadt 2004 httpwwwuni-koelndephil-fakifazpeindexhtml Zeitschrift fuumlr Papyrologie und Epigraphik httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonILShtml

        Lateinische Inschriften

        httpwwwuni-heidelbergdeinstitutesonstadwedh Epigraphische Datenbank Heidelberg httpwwwuni-frankfurtde~clauss Epigraphische Datenbank Frankfurt httpuseruni-frankfurtde~claussabkuerzhtml Abkuumlrzungen von Editionen

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

        57

        Genealogie

        Die Genealogie (γενεαλογεῖν = griech sbquojmds Abstammung herleitenrsquo) beschaumlftigt sich mit der Erforschung der Abstammungsverhaumlltnisse einzelner Personen und Geschlechter und der Beantwortung der sich daraus ergebenden historischen Fragestellungen

        Garciacutea Carraffa Alberto Garciacutea Carraffa Arturo Enciclopedia heraacuteldica y genealoacutegica hispano-americano Madrid 1952-1963

        Henning Eckart Ribbe Wolfgang (Hg) Handbuch der Genealogie NeustadtAisch 1972

        Historische Geographie

        Geographisch definierte Raumlume und natuumlrliche Gegebenheiten bestimmen den Gang der Ge-schichte entscheidend mit Die Raumvorstellungen der Menschen der Vergangenheit die Ge-gebenheiten und Handlungsmoumlglichkeiten in ihren Lebensraumlumen wie auf die von der Ge-genwart abweichenden Verhaumlltnisse sind Gegenstand dieser Disziplin Brodersen Kai Terra Cognita Studien zur roumlmischen Raumerfassung Hildesheim ua 1995

        Braudel Fernand ua Die Welt des Mittelmeeres Zur Geschichte und Geographie kultureller Lebens-formen Frankfurt am Main 2000

        Olshausen Eckhard Einfuumlhrung in die historische Geographie der Alten Welt Darmstadt 1991 httpwwwroman-emperorsorgIndexhtm The DIR and ORB Ancient and Medieval Atlas httpdarkwinguoregonedu~atlaseuropemapshtml OSSHE Historical and Cultural Atlas Resource ndash

        Karten zu unterschiedlichen Themen httpwwwcolumbiaeduacisetsGraessecontentshtml Verzeichnis der wichtigsten lateinischen Orts- und

        Laumlndernamen

        Heraldik

        Unter Wappen versteht man ein bleibendes nach festen Regeln geformtes Abzeichen einer Person Familie oder Koumlrperschaft Sich mit Wappen zu beschaumlftigen heiszligt sich mit dem Selbstverstaumlndnis und der Geschichte der wappenfuumlhrenden Familie oder Institution zu befas-sen

        Egalbreath Donald L Jequier Leacuteon (Hg) Handbuch der Heraldik Augsburg 1990

        Filip Vaacuteclav Vok Einfuumlhrung in die Heraldik Stuttgart 2000

        Numismatik

        Zu den numismatischen Quellen zaumlhlen in erster Linie Muumlnzen weiterhin muumlnzaumlhnliche Ob-jekte Medaillons und Muumlnzgewichte Aufgabe der Numismatik ist es die Aussagekraft der genannten Gegenstaumlnde zu erschlieszligen Howgego Christopher Geld in der antiken Welt Was Muumlnzen uumlber Geschichte verraten aus dem

        Engl uumlbertr von Johannes und Margret K Nolleacute Darmstadt 2000 httpwwwunivieacatNumismatik Institut fuumlr Numismatik der Universitaumlt Wien httpwwwbbawdevhmuenzwerkindexhtml Griechisches Muumlnzwerk (Berlin-Brandenburgische

        Akademie der Wissenschaften) httpwwwmoneyorg The American Numismatic Association

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 58

        httpwwwamnumsoc2org The American Numismatic Society httpsammlercommzromhtml Roumlmische Muumlnzen httpwwwifaustdenbe Numismatische Bilddatenbank Eichstaumltt

        Palaumlographie

        Die Palaumlographie (παλαιός = griech sbquoaltrsquo γραφείν = griech sbquoschreibenrsquo Schriftkunde) be-zeichnet die Historische Hilfswissenschaft die sowohl die Entwicklung und die Geschichte der Schrift behandelt als auch zum Lesen Datieren und Einordnen von Handschriften auf Grund graphischer Merkmale befaumlhigen soll

        Bischoff Bernhard Palaumlographie des roumlmischen Altertums und des abendlaumlndischen Mittelalters 2 verb Aufl Berlin 1986

        Arnall Jose Maria Josefa Bibliografiacutea de paleografiacutea linguumliacutestica y diplomaacutetica hispanoamericanas Barcelona 1993

        Papyrologie

        Die Papyrologie leitet ihre Bezeichnung von ihrem Schrifttraumlger dem Papyrus ab Weiterhin rechnet man der Papyrologie die Inschriften auf Tonscherben (Ostraka) auf Holz und Wachs-tafeln zu die in Aumlgypten gefunden worden sind Rupprecht Hans-Albert Kleine Einfuumlhrung in die Papyruskunde Darmstadt 1994 httpwwwuni-koelndephil-fakifazpeindexhtml Zeitschrift fuumlr Papyrologie und Epigraphik httpwwwpapyrologyorg American Society of Papyrologists mit Zugriff auf

        Online-Ressourcen httpodysseylibdukeedupapyrus Papyrologie und Linksammlung

        (httpodysseylibdukeedupapyrustextsmancanohtml ndash Texte die bis zum 30061996 publiziert wurden)

        httpodysseylibdukeedupapyrustextsclisthtml Editions of Greek Latin Demotic and Coptic Papyri Ostraca and Tablets

        httpwwwuni-heidelbergdeinstitutefak8papyhagedorn

        Heidelberger Gesamtverzeichnis der griechischen Papy-rusurkunden Aumlgyptens chronologisch geordnete Listen und Suchmoumlglichkeit in den Datenbanken

        httpwwwuni-koelndephil-fakifaNRWakademie Arbeitsstelle fuumlr Papyrologie Epigraphik Numismatik

        Philologie

        Die Geschichte der Antike und des Mittelalters erschlieszligt sich uns in der Hauptsache uumlber die griechischen und lateinischen Quellentexte Auszligerdem gehoumlren alle in der Vergangenheit ge-schriebenen Sprachen und ihre Philologien zu den Gegenstaumlnden historischer Arbeit (Mittel-hochdeutsch Mittelniederdeutsch Altfranzoumlsischhellip) Graf Fritz (Hg) Einleitung in die lateinische Philologie Stuttgart Leipzig 1997

        Kindermann Udo Einfuumlhrung in die lateinische Literatur des Mittelalterlichen Europa Turnhout 1998 (grundlegende sehr gute Einfuumlhrung)

        Nesselrath Heinz Guumlnther (Hg) Einleitung in die griechische Philologie Stuttgart Leipzig 1997

        Habel Edwin Groumlbel Friedrich (Hg) Mittellateinisches Glossar Paderborn ua 21985 ND 1989

        Lexer Matthias Mittelhochdeutsches Taschenwoumlrterbuch Stuttgart 381992

        Luumlbben August Mittelniederdeutsches Handwoumlrterbuch Norden Leipzig 1888 ND Darmstadt 1995

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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        Mediae latinitatis lexicon minus Lexique latin meacutedieacuteval ndash Medieval Latin Dictionary ndash Mittellateini-sches Woumlrterbuch Leiden Darmstadt 2002

        httpwwwperseustuftsedulexicahtml Text Tools und Lexika httpwwwoeawacatkalmultikey Software Multikey fuumlr MSWord ndash Griechisch-

        Zeichensatz httpwwwthessalonicaorgru bietet multilinguale Tools fuumlr OpenOffice und

        MSWord httpwwwstoaorgabbreviationshtml Abkuumlrzung antiker Werke nach Liddell-Scott-Jones

        Prosopographie

        Die Prosopographie (τό πρόσωπον = griech sbquoAngesicht Personrsquo) beschaumlftigt sich mit der Personenkunde Personen und Personengruppen sowie Informationen uumlber diese werden in einen Gesamtzusammenhang gestellt und somit die Moumlglichkeit eroumlffnet Verbindungen zu knuumlpfen und neue Fragestellungen an die Quellen heranzutragen

        Berve Helmut Das Alexanderreich auf prosopographischer Grundlage Berlin 1926

        Prosopographia Imperii Romani Berlin 1933ff

        The Prosopography of Later Roman Empire (PLRE) Cambridge 1971ff

        httpprosptolartskuleuvenacbe Prosopographia Ptolemaica httpwwwbbawdebbawForschungForschungsprojektepirdeStartseite

        Prosopographia Imperii Romani ndash Who is Who der roumlmischen Kaiserzeit

        Sphragistik

        Die Sphragistik (ἡ σφραγίς = griech Siegelrsquo) untersucht Form Material sowie Befestigung Darstellung und zugehoumlrige Funktion der Siegel Siegel wurden fruumlher als Beglaubigungsmit-tel und zum Verschluszlig von Urkunden und Briefen benutzt In enger Verbindung mit der Diplomatik im 17 Jh entstanden bedient sie sich auch der Methoden der Numismatik He-raldik und Epigraphik

        Ewald Wilhelm Siegelkunde Muumlnchen 1914 (ND 1975)

        Stieldorf Andrea Siegelkunde Basiswissen (Hahnsche historische Hilfswissenschaften 2) Hannover 2004

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 60

        V Praumlsentation des Materials

        Neben inhaltlichen und methodischen Kenntnissen will das Geschichtsstudium eine zentrale arbeitstechnische Kompetenz vermitteln die auch uumlber den engeren Bereich der Fachwissen-schaft hinaus anwendbar ist Sie sollen lernen sich selbstaumlndig in ein Thema einzuarbeiten und das erworbene Wissen in muumlndlicher und schriftlicher Form zu praumlsentieren Im Studium wird diese Faumlhigkeit in Form von muumlndlichen Referaten und schriftlichen Hausarbeiten ein-geuumlbt Pro- und Hauptseminararbeiten dienen zudem als Vorbereitung fuumlr die Magister- bzw Zulassungsarbeit die Sie am Ende des Studiums anfertigen

        1 Grundregeln

        Sowohl die muumlndliche als auch die schriftliche Praumlsentation wissenschaftlichen Materials ge-horcht einigen allgemeinen Grundregeln die Sie unbedingt beachten muumlssen Da Ihre Praumlsen-tationen immer fuumlr andere und nicht fuumlr Sie selbst bestimmt sind muumlssen sich die Leser Houml-rer orientieren koumlnnen Sie muumlssen sie an die Hand nehmen und durch die Praumlsentation fuumlh-ren Die Beachtung bzw Nichtbeachtung dieser Grundregeln ist zugleich eines der wichtigs-ten Kriterien fuumlr die Bewertung von Referaten und Hausarbeiten minus Legen Sie eingangs die Fragestellung offen unter der Sie das Thema untersuchen Gren-

        zen Sie dabei das Untersuchungsfeld genau ab Sagen Sie deutlich was Sie untersuchen und was nicht wo Sie Schwerpunkte setzen und was Sie bewuszligt ausklammern

        minus Trennen Sie zwischen Aussagen die Sie aus der Auswertung von Quellen gewonnen ha-ben und solchen die Sie aus der Literatur uumlbernommen haben In jedem Fall muszlig klar werden woher Sie Ihre Informationen beziehen daher sind Hinweise auf die Materialba-sis unerlaumlszliglich

        minus Trennen Sie unbedingt zwischen eigenen Aussagen und Thesen einerseits sowie anderer-seits Aussagen und Schluszligfolgerungen die Sie aus der Literatur uumlbernommen haben Wenn Sie Aussagen aus Quellen und Literatur uumlbernehmen muumlssen Sie dies deutlich zum Ausdruck bringen Anderenfalls begehen Sie intellektuellen Diebstahl

        minus Aussagen aus Quellen und Literatur koumlnnen Sie auf zwei Arten verwenden als woumlrtli-ches Zitat das mit doppelten Anfuumlhrungszeichen kenntlich zu machen ist sowie als Para-phrase in Form der indirekten Rede Achten Sie dabei unbedingt auf den korrekten Mo-dus Reine Textparaphrasen werden durch den Konjunktiv I (Konjunktiv des Praumlsens) wiedergegeben Der Konjunktiv II (Konjunktiv des Praumlteritums) kennzeichnet dagegen ei-ne Irrealitaumlt nimmt also eine Bewertung von Ihrer Seite vor15

        minus Bestimmen Sie die Reichweite und die Verlaumlszliglichkeit Ihrer Aussagen Legen Sie dar auf welchen empirischen und logischen Geltungsnachweisen Ihre Schluszligfolgerungen beruhen Bewerten Sie die Aussagekraft der von Ihnen herangezogenen Quellen und die Qualitaumlt der Literatur Geltungsbereich und Verbindlichkeit einzelner Aussagen lassen sich sprach-lich praumlzise zum Ausdruck bringen16

        minus Ihre Darstellung darf sich nicht auf eine deskriptive Nacherzaumlhlung der Fakten be-schraumlnken Vielmehr sollen Sie die einzelnen historischen Tatsachen zueinander in Be-ziehung setzen und miteinander verknuumlpfen Dazu muumlssen Sie das ausgewaumlhlte Material

        15 Ein Beispiel In einem Gerichtsprotokoll ist zu lesen bdquoDer Unfallverursacher war betrunkenldquo Mit der For-

        mulierung daszlig der Unfallverursacher betrunken gewesen sei uumlbernehmen Sie diese Aussage Wenn Sie aber schreiben daszlig der Unfallverursacher betrunken gewesen waumlre stellen Sie fest daszlig diese Aussage nicht der Wahrheit entspricht bzw angezweifelt werden kann der Unfallverursacher also mitnichten betrunken gewe-sen ist Das ist ein groszliger ja entscheidender semantischer Unterschied

        16 Die Skala der Verlaumlszliglichkeit einzelner Aussagen reicht von bdquonachweislichldquo uumlber bdquosicherldquo bdquosehr wahrschein-lichldquo bdquowahrscheinlichldquo bis zu bdquovermutlichldquo und bdquomoumlglicherweiseldquo

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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        einer kritischen Analyse unterziehen Das Ziel lautet in Referat und Hausarbeit eine moumlglichst luumlckenlose Argumentationskette zu schmieden die schlieszliglich in Ihre Thesen muumlndet Diese Argumentationskette die auf die jeweilige Fragestellung bezogen sein muszlig dient zugleich als bdquoroter Fadenldquo des Referats bzw der Hausarbeit

        minus Unterschlagen Sie dabei niemals Gesichtspunkte die gegen Ihre These sprechen ndash das waumlre ein grober Verstoszlig gegen die Grundgesetze der Wissenschaftlichkeit Nehmen Sie diese auf und versuchen Sie Gegenargumente ins Feld zu fuumlhren um Ihre Interpretation plausibel zu machen Gehen Sie also moumlglichst offensiv mit moumlglichen Einwaumlnden um

        minus Das zu praumlsentierende Material muszlig in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht werden Die Gliederung des Stoffs ist eine der wesentlichen Leistungen von Referat und Hausarbeit uumlber die sich intensives Nachdenken lohnt Grundsaumltzlich gibt es zwei Alternativen Sie koumlnnen Referat und Hausarbeit chronologisch (dem Zeitverlauf folgend) oder systema-tisch (nach Sachgesichtspunkten) aufbauen

        minus Der Stil Ihrer Ausfuumlhrungen muszlig sachlich und nuumlchtern sein Ihre Sprache sollte weder feuilletonistisch noch gestelzt sondern klar und unpraumltentioumls sein Vermeiden Sie Mode- und Fuumlllwoumlrter Fuumlr subjektive Wertungen ist in der Historiographie kein Platz Aussagen wie bdquoIch bin empoumlrtldquo und aumlhnliche haben in wissenschaftlichen Arbeiten nichts verloren Statthaft ja bisweilen notwendig sind dagegen Fachausdruumlcke und Fremdwoumlrter deren Bedeutung jedoch ggf erklaumlrt werden muszlig

        minus Das adaumlquate Tempus der Darstellung historischer Strukturen und Prozesse ist das Praumlteritum (Erzaumlhlzeit) Beachten Sie daszlig die unterschiedlichen Formen des Praumlteri-tums (Imperfekt Perfekt und Plusquamperfekt) Vor- bzw Nachzeitigkeit von Handlungen und Ereignissen ausdruumlcken Vermeiden Sie unbedingt Tempusinkonsequenzen dh fal-len Sie nicht unvermittelt vom Praumlteritum ins Praumlsens Von dieser Regel gibt es nur zwei Ausnahmen Wenn Sie eine Quelle beschreiben oder den aktuellen Stand in einer Kontro-verse darlegen tun Sie dies im Praumlsens denn die wissenschaftliche Debatte wird in der Gegenwart ausgetragen und die Quelle findet man heute noch in dieser Form vor

        Noch ein wichtiger Hinweis Besprechen Sie Fragestellung Gliederung Thesen und Materi-albasis Ihres Referats bzw Ihrer Hausarbeit vorab mit dem Dozenten Sprechen Sie die Leh-renden an um grobe Fehler (wie etwa eine voumlllige Themenverfehlung) zu vermeiden

        2 Das Referat

        In der Regel machen schlechte Referate genauso viel Arbeit wie gute Es liegt meist nicht an der mangelnden Vorbereitung oder dem Willen desder Vortragenden wenn das Publikum sich langweilt keine Fragen hat und danach nicht kluumlger ist als zuvor Haumlufig liegt es an der Art der Praumlsentation und der Anlage des Materials Daher beachten Sie im eigenen Interesse und dem des Seminars nachstehende Hinweise

        a) Funktion und Ziele des Referats Seminare sind diskursive Lehrveranstaltungen in denen zu vermittelnde Inhalte von den Leh-renden und Lernenden gemeinsam erarbeitet werden Jeder Teilnehmer bereitet einen Aspekt bzw ein Teilgebiet des Seminarthemas vor das er in einer Sitzung muumlndlich praumlsentiert Die Aufgabe der Referate besteht darin die wesentlichen Gesichtspunkte eines begrenzten The-mas herauszupraumlparieren um daruumlber eine Diskussion im Seminar anzuregen Daraus ergeben sich drei Konsequenzen uumlber die sich jeder Referent im klaren sein muszlig minus Das Referat ist Teil des Gesamtkonzepts des Seminars Daher muumlssen Sie sich Klarheit

        daruumlber verschaffen welchen Stellenwert das Referat im Rahmen des Seminars hat und was aus der uumlbergeordneten Perspektive des Seminars an Ihrem Thema wissenswert ist Das Ziel eines Referats besteht nicht darin enzyklopaumldisches Wissen auszubreiten Ihre

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 62

        Aufgabe lautet vielmehr aus der Vielzahl von Informationen diejenigen auszuwaumlhlen die fuumlr den Gesamtzusammenhang relevant sind Machen Sie sich nachdem Sie sich in das Thema eingearbeitet haben zuerst bewuszligt welche Inhalte Sie vermitteln wollen Erst wenn Sie wissen was Ihre Zuhoumlrer an Inhalten aus Ihrem Referat mitnehmen sollen uumlber-legen Sie sich die Form der Praumlsentation um sie auf die Inhalte abzustimmen

        minus Adressat des Referats ist nicht der Dozent sondern das Seminarplenum Ihr Publikum ist also einerseits mit der Rahmenthematik vertraut dh Sie koumlnnen ein Basiswissen uumlber die groumlszligeren Zusammenhaumlnge voraussetzen Andererseits verfuumlgt der Referent als bdquoExperteldquo fuumlr sein konkretes Thema stets uumlber Detailkenntnisse die den uumlbrigen Teilnehmern fehlen Daher muumlssen Sie uumlber Begriffe Sachverhalte Personen und Ereignisse Bescheid wissen damit Sie fuumlr Nachfragen geruumlstet sind Es lohnt sich das Publikum einzubeziehen indem Sie z B Texte vorlesen lassen Gruppen bilden oauml Das erhoumlht die Aufmerksamkeit und den Lernerfolg

        minus Das Referat soll zur Diskussion anregen Daher duumlrfen sich Ihre Ausfuumlhrungen nicht auf eine ereignisgeschichtliche Aufzaumlhlung der Fakten beschraumlnken denn uumlber Tatsachen kann man nicht diskutieren Die Aufgabe des Referenten besteht vielmehr darin histori-sche Tatsachen miteinander zu verknuumlpfen und in eine erklaumlrende Beziehung zu bringen Zu diesem Zweck bilden Sie Thesen (oder uumlbernehmen Thesen aus der Literatur) die im Anschluszlig an das Referat gemeinsam besprochen werden Um das beruumlchtigte Schweigen nach dem Referat zu vermeiden koumlnnen Sie die in Ihren Augen diskussionswuumlrdigen Punkte besonders hervorheben oder Fragen an das Plenum richten Ein guter Einstieg in die Diskussion bietet auch die knappe Vorstellung einer wissenschaftlichen Kontroverse Auch hier koumlnnen Sie das Publikum einbeziehen und ihm im Vorhinein eine Aufgabe ge-ben (zB einen Text lesen lassen)

        b) Regeln fuumlr Houmlrtexte

        Es macht einen groszligen Unterschied ob man einen Text liest oder houmlrt Der wichtigste lautet Ein Houmlrer kann nicht zuruumlckblaumlttern Daher gelten fuumlr Houmlrtexte besondere Regeln die Sie im Referat unbedingt beachten muumlssen minus Der Referent macht sich nicht von irgendwo aus dem Kursraum verstaumlndlich sondern

        nimmt den Platz vorne ein wo er von allen Teilnehmern gut gesehen und gehoumlrt werden kann

        minus Das Referat muszlig klar gegliedert sein so daszlig der Inhalt gut nachvollzogen werden kann minus bleiben Sie ruhig keine Hektik wenn Sie gut vorbereitet sind gibt es keinen Grund zu

        Nervositaumlt minus Referate sind frei vorzutragen Karteikarten oder Stichpunkte koumlnnen als Gedaumlchtnishilfe

        dienen es wird nicht abgelesen minus Schauen Sie in das Publikum stellen Sie Blickkontakt her seien Sie verbindlich sichern

        Sie sich die Aufmerksamkeit minus Sprechen Sie laut und deutlich Sie wollen gehoumlrt und verstanden werden minus Sprechen sie in ganzen Saumltzen die klar strukturiert sind Subjekt ndash Praumldikat ndash Objekt und

        kurz minus Beziehen Sie Ihr Publikum mit ein wenn es Fragen gibt beantworten Sie sie ermuntern

        Sie zu Fragen keine Angst vor ungebetenen Fragen zur Not auf Dozent oder Diskussion verweisen

        minus Wenn es dem Thema dient nutzen Sie Medien Folien Power Point Buumlcher Abbildun-gen tragen Medien nichts zum Verstaumlndnis des Vorgetragenen bei sind sie uumlberfluumlssig

        minus das Passiv ist der Feind des Historikers Formulieren Sie daher aktiv und vermeiden Sie unpersoumlnliche Konstruktionen (etwa mit bdquomanldquo)

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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        minus Vermeiden Sie nach Moumlglichkeit Begriffe die Ihnen selbst vor der Beschaumlftigung mit der Materie unbekannt gewesen sind Wenn sich diese Begriffe nicht vermeiden lassen muumls-sen sie erklaumlrt werden (moumlglichst in Form von griffigen Definitionen)

        minus Machen Sie die Gliederung des Referats deutlich Setzen Sie bewuszligt Pausen ein (etwa am Ende eines Abschnitts oder eines Arguments) um die Gliederung des Referats zu be-tonen Teilen Sie den Houmlrern mit wenn Sie mit einem neuen Kapitel beginnen

        minus Springen Sie nicht in Ihrer Argumentation sondern handeln Sie ein Argument nach dem anderen ab Vermeiden Sie haumlufige Querverweise auf andere Passagen des Referats

        minus Geben Sie die Aussagen Anderer moumlglichst in Ihren eigenen Worten wieder Wenn Sie sich explizit auf eine Quelle oder einen Autoren beziehen nennen Sie diese bzw diesen jeweils am Anfang des Satzes namentlich

        minus Fassen Sie am Ende des Referats Ihre Ergebnisse noch einmal thesenartig zusammen und heben Sie diejenigen Punkte besonders hervor die in der Diskussion behandelt wer-den sollten

        minus Nutzen Sie die Moumlglichkeit der bdquoArbeitsteilungldquo zwischen Referat und Diskussion Spit-zen Sie Ihre Argumentation zu um eine lebhafte Diskussion zu foumlrdern

        minus Halten Sie die vorgegebene Zeit ein Tragen Sie das Referat probeweise zu Hause vor (Familie Haustiere Freunde Wand)

        Die Erfahrung lehrt daszlig die Houmlrer einem frei gehaltenen Vortrag weit besser folgen koumlnnen als einem monoton abgelesenen Referat Ein frei gehaltenes Referat erfordert eine besonders intensive Vorbereitung Es lohnt sich das Referat zunaumlchst schriftlich auszuformulieren und in einem zweiten Arbeitsschritt auf einen Stichwortzettel zu kondensieren der fuumlr den Vortrag als Erinnerungshilfe dient Nutzen Sie die Chance im Studium moumlglichst viele Referate zu halten um Routine im freien Vortrag zu gewinnen Frei sprechen zu koumlnnen ist eine Faumlhig-keit die auch jenseits der Wissenschaft gewuumlrdigt wird

        c) Das Thesenpapier Thesen sind Behauptungen uumlber Zusammenhaumlnge sie sind eine moumlgliche Antwort auf eine Fragestellung Zum Referat muumlssen Sie in der Regel ein Thesenpapier vorlegen das an alle Teilnehmer des Seminars ausgegeben wird Es sollte vor dem Referat mit dem Dozenten be-sprochen werden Das Thesenpapier hat drei Funktionen minus Es ermoumlglicht den Teilnehmern die Vorbereitung auf das Referat (wenn es bereits vor der

        Sitzung ausgeteilt wird) und die Orientierung waumlhrend des Referats minus Es entlastet die Teilnehmer beim Mitschreiben und ermoumlglicht ihnen ein groumlszligeres Maszlig an

        Konzentration auf den Vortrag minus Es dient spaumlter zur Wiederholung des Stoffes und zur raschen Einarbeitung in das behan-

        delte Thema

        Aus dem Gesagten ergibt sich daszlig ein Thesenpapier in der Regel folgende Bestandteile ent-halten sollte minus Es beginnt mit dem Kopf der allgemeine Informationen uumlber das Seminar enthaumllt Semes-

        ter und Datum des Referats Art und Titel der Lehrveranstaltung Name des Dozenten Name des Referenten Thema des Referats

        minus Aus dem Thesenpapier muszlig die leitende Fragestellung ersichtlich sein unter der Sie das Thema untersuchen

        minus Aus dem Thesenpapier muszlig die Gliederung des Referats hervorgehen minus Ein Thesenpapier muszlig Thesen enthalten die den Inhalt bzw die Ergebnisse des Referats

        pointiert zusammenfassen und die sich zur Diskussion eignen (dh es muumlssen sich Argu-mente fuumlr und gegen die These finden lassen) Die Thesen sollten auch das Referat mit dem Rahmenthema des Seminars in Beziehung setzen

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 64

        minus Literaturhinweise Keine umfassende Bibliographie sondern die vollstaumlndigen bibliogra-phischen Angaben der wichtigsten Titel die Sie fuumlr das Referat verwendet haben (getrennt nach Quellen und Literatur)

        d) Das Quellenpapier (s Anhang)

        3 Die Hausarbeit

        Die Seminararbeit ist eine wissenschaftliche Arbeit im Kleinformat Sie folgt im wesentlichen den gleichen Gesetzen wie umfangreichere universitaumlre Qualifikationsarbeiten (Magister- und Zulassungsarbeiten Dissertationen und Habilitationsschriften) Von jenen unterscheidet sie sich lediglich dadurch daszlig sie deutlich kuumlrzer ist einer begrenzteren Fragestellung nachgeht und auf einer schmaleren Basis aus Quellen und Literatur fuszligt Mit der Anfertigung einer Se-minararbeit sind zwei Ziele verbunden Erstens sollen Sie nachweisen daszlig Sie selbstaumlndig wissenschaftlich arbeiten dh einen bestimmten Sachverhalt mit den Methoden und Hilfsmit-teln der Geschichtswissenschaft untersuchen koumlnnen Zweitens sollen Sie das Abfassen wis-senschaftlicher Arbeiten einuumlben um fuumlr die Examensarbeit zu trainieren

        a) Die aumluszligere Form der Hausarbeit Die Seminararbeit ist maschinenschriftlich zu erstellen Bitte halten Sie sich bei der Abfas-sung einer Seminararbeit an folgende Hinweise zur (aumluszligeren) Gestaltung minus Papierformat DIN A 4 minus Schriftart TimesTimes New Roman (oder eine aumlhnliche Schrift mit Serifen) minus Schriftgroumlszlige 12 Punkt (im Text) bzw 10 Punkt (in den Fuszlignoten) minus Zeilenabstand 15zeilig (im Text) bzw einzeilig (in den Fuszlignoten) minus Satzspiegel Blocksatz (verwenden Sie die Silbentrennung um bdquoTrennloumlcherldquo zu vermei-

        den) minus Seiteneinrichtung Rand oben unten und links mindestens 2 cm rechts 35 cm minus Vergessen Sie die Seitenzahlen nicht minus Blaumltter werden nur einseitig bedruckt minus Textumfang 10-15 Seiten fuumlr eine Proseminararbeit (= 20000-30000 Zeichen) 20-25 Sei-

        ten fuumlr eine Arbeit im Hauptseminar (= 40000-50000 Zeichen jeweils mit Leerzeichen) minus Eine Bindung ist nicht erforderlich Geben Sie aber keine lose Zettelsammlung ab son-

        dern legen Sie die Seminararbeit in einen Schnellhefter minus Achten Sie auf fehlerfreie Orthographie und Interpunktion sowie korrekte grammatikali-

        sche Konstruktionen Eine Seminararbeit muszlig mehrfach Korrektur gelesen werden bevor Sie sie abgeben koumlnnen

        b) Der Aufbau der Hausarbeit Der Aufbau folgt im Grundsatz einem einheitlichen Geruumlst Es besteht aus Titelblatt Inhalts-verzeichnis Text (unterteilt in Einleitung Hauptteil und Zusammenfassung) sowie einem Quellen- und Literaturverzeichnis Daran schlieszligt evtl ein Anhang an in welchen ein Abkuumlr-zungsverzeichnis Graphiken Tabellen Bilder und Quellentexte aufgenommen werden koumln-nen Siehe dazu die vier Beispielseiten im Anhang ab Seite 74

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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        Titelblatt

        Das Titelblatt der Seminararbeit muszlig folgende Angaben enthalten minus Lehrveranstaltung (links oben auf dem Titelblatt) Semester Universitaumlt und Institut Na-

        me des Dozenten sowie Art und Titel der Lehrveranstaltung minus Titel der Seminararbeit (in der Mitte des Titelblatts in hervorgehobener Schriftgroumlszlige) minus Verfasser (links unten auf dem Titelblatt) Vor- und Nachname Adresse (mit Telefon-

        nummer und e-mail) Studienfaumlcher angestrebter Abschluszlig Fachsemester minus Datum der Abgabe der Arbeit

        Inhaltsverzeichnis

        Das Inhaltsverzeichnis entspricht der (genauen hierarchischen) Gliederung der Seminararbeit Aufgefuumlhrt werden saumlmtliche Kapitel- Unterkapitel- und Abschnittsuumlberschriften mit der An-gabe der jeweiligen Seite auf der sie beginnen Beachten Sie dabei Jedes bdquoErstensldquo braucht ein bdquoZweitensldquo Wenn also beispielsweise ein Unterkapitel nur aus einem Abschnitt besteht fuumlgen Sie keine eigene Abschnittsuumlberschrift ein

        Einleitung

        Der eigentliche Text der Seminararbeit beginnt mit der Einleitung Die Einleitung besteht aus vier Bausteinen minus In der Einleitung muumlssen Fragestellung und Erkenntnisziel der Arbeit bestimmt werden

        Damit definieren Sie den genauen Untersuchungsgegenstand minus Die Einleitung muszlig Informationen uumlber den historischen Zusammenhang enthalten in

        dem das Thema von Bedeutung ist Bei der Hausarbeit muumlssen Sie also Ihr Thema in den groumlszligeren Kontext des Seminars einordnen

        minus In der Einleitung muumlssen der Forschungsstand und die Quellenlage zur behandelten The-matik sowie die Materialbasis der Arbeit dargelegt und kritisch gewuumlrdigt werden Eine reine Aufzaumlhlung der von Ihnen verwendeten Quellen und Literatur reicht nicht aus Sie muumlssen einen bewertenden Uumlberblick uumlber die vorhandenen Editionen und Forschungsar-beiten geben Ihr Urteil soll kritisch aber in der Sache begruumlndet sein

        minus Zudem muszlig die Einleitung das methodische Vorgehen und den Aufbau der Arbeit offen-legen und begruumlnden Sie muumlssen schildern wie Sie von den Fragen zu den Antworten kommen wollen und warum Sie dabei so und nicht anders verfahren

        Die Einleitung soll zum Thema hinfuumlhren Ein haumlufiger Anfaumlngerfehler besteht darin den bdquoersten Satzldquo zu vergessen ohne den die Arbeit unvermittelt mit der Tuumlr ins Haus faumlllt Die-sen Fehler vermeiden Sie indem Sie eine der drei gaumlngigen bdquoEroumlffnungenldquo wissenschaftlicher Arbeiten verwenden minus Sie beginnen entweder ereignisgeschichtlich (bdquoAm 17 Juni 1953 ldquo) minus Oder Sie beginnen problemorientiert (bdquoDie Verfassung der Weimarer Republik ldquo) minus Oder Sie beginnen mit einem Quellenzitat das zum Thema hinfuumlhrt

        Hauptteil

        Im Hauptteil muumlssen die in der Einleitung aufgeworfenen Fragen beantwortet werden Dazu muumlssen Sie historische Strukturen und Ereignisse analysieren Quellen interpretieren und die Ergebnisse der Geschichtswissenschaft kritisch (dh bewertend) diskutieren Nochmals Sie duumlrfen dabei nicht auf der Ebene der reinen Faktenbeschreibung stehenbleiben sondern Sie muumlssen eine problemorientierte Analyse vornehmen indem Sie nach den erklaumlrenden Bezie-hungen zwischen den historischen Tatsachen suchen Dazu muumlssen Sie argumentieren Das

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 66

        Ziel lautet eine moumlglichst luumlckenlose Argumentationskette zu bilden die schlieszliglich in the-senhaft formulierten Ergebnissen muumlndet Die Gliederungspunkte des Inhaltsverzeichnisses erscheinen an den entsprechenden Stellen des Textes als Kapitel- Unterkapitel- und Abschnittsuumlberschriften Natuumlrlich muumlssen diese Uumlberschriften auch zu den entsprechenden Textpassagen passen (das ist manchmal gar nicht so einfach) Besonders wichtig ist es die einzelnen bdquoBausteineldquo des Textes miteinander zu verbinden Nicht selten fehlen die Uumlberleitungen zwischen den Kapiteln so daszlig diese unver-bunden aufeinander folgen ndash eine Argumentationskette kann so nicht entstehen Schweifen Sie in der Darstellung nicht vom Thema ab sondern konzentrieren Sie sich darauf die in der Einleitung gestellten Fragen zu beantworten Diese geben Ihnen den roten Faden der Analyse vor Exkurse und alles was nicht unmittelbar zum Thema gehoumlrt sollten Sie vermeiden ndash Sie unterbrechen damit nur den Gang Ihrer Argumentation Sie nutzen den Platz viel besser indem Sie Forschungspositionen erlaumlutern kritisch hinterfragen und ndash wo immer das moumlglich ist ndash einander gegenuumlberstellen

        Zusammenfassung

        minus Im Fazit der Arbeit greifen Sie die eingangs formulierten Leitfragen wieder auf und be-antworten sie indem Sie Ihre Ergebnisse thesenartig zusammenfassen

        minus Hier ist spaumltestens der Ort an dem Sie die eigene (begruumlndete) Meinung kundtun und in Forschungskontroversen Stellung nehmen ndash dabei muumlssen Sie natuumlrlich begruumlnden wa-rum Sie die eine Position verwerfen der anderen zustimmen oder moumlglicherweise eine ei-gene Position beziehen

        minus Nach wie vor offene Fragen sollten Sie kenntlich machen ndash das ist keineswegs ein Zei-chen fuumlr die unzureichende Beschaumlftigung mit der Materie sondern ein Indiz fuumlr Problembewuszligtsein

        minus Es kann durchaus auch sinnvoll sein weitere Perspektiven des Themas und weiterfuumlhren-de Fragen zu benennen Allerdings sollten Sie dabei vorsichtig sein und keine voumlllig neu-en Themen anreiszligen die nicht mehr behandelt werden koumlnnen

        minus Wichtig ist es im Fazit die Relevanz der Darstellung und der Untersuchungsergebnisse fuumlr das uumlbergeordnete Seminarthema darzulegen

        Quellen- und Literaturverzeichnis

        Im Quellen- und Literaturverzeichnis werden saumlmtliche Werke aufgefuumlhrt die in der Arbeit verwendet worden sind Quellen und Literatur werden dabei getrennt aufgefuumlhrt (zuerst die Quellen danach die Literatur) und jeweils alphabetisch nach den Nachnamen der Verfasser bzw Herausgeber sortiert bei mehreren Titeln des gleichen Autors sortiert man aufsteigend nach dem Erscheinungsjahr Achten Sie unbedingt darauf die bibliographischen Angaben zu den einzelnen Werken vollstaumlndig anzugeben Zur Anzahl der Quelleneditionen und Literaturtitel auf denen Ihre Arbeit beruhen sollte gibt es keine festen Regeln Das haumlngt in erster Linie von Quellenlage und Forschungsstand des jeweiligen Themas ab Um wenigstens einen groben Richtwert anzugeben Eine Proseminar-arbeit sollte wenigstens auf drei Quellen (Editionen Dokumentationen autobiographischen Aufzeichnungen uauml) und zehn Literaturtiteln basieren Grundsaumltzlich gilt natuumlrlich Je breiter Ihre Materialbasis und je intensiver Ihre Auseinandersetzung mit der Forschung ausgefallen ist desto houmlher die Qualitaumlt Ihrer Arbeit Eine haumlufig anzutreffende groszlige Schwaumlche von Anfaumlngerarbeiten besteht darin daszlig sie ganz uumlberwiegend auf Uumlberblicksdarstellungen zuruumlckgreifen Diese Gattung sollen Sie selbstver-staumlndlich auch heranziehen allerdings muumlssen Sie in einem weiteren Arbeitsschritt die thema-tisch einschlaumlgigen Spezialmonographien und Aufsaumltze durcharbeiten da der Forschungspro-zeszlig ja vor allem durch Spezialstudien vorangetrieben wird Nicht selten werden Quellen in

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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        Seminararbeiten nur bdquokosmetischldquo verwendet indem Zitate in einen fertigen Text eingefuumlgt werden Das ist nicht der Sinn von Quellenarbeit Vielmehr muumlssen Sie einschlaumlgige Editio-nen etc durch- und in Ihre Argumentation einarbeiten

        Anhang

        Eine Seminararbeit kann auch einen Anhang enthalten Darin koumlnnen je nach Thema Gra-phiken Tabellen oder Quellentexte aufgenommen werden denen fuumlr Ihre Arbeit zentrale Be-deutung zukommt und auf die Sie daher (im Text) detailliert eingehen Grundsaumltzlich sollten Sie jedoch mit diesen Dingen eher sparsam umgehen und sich auf das Unverzichtbare be-schraumlnken Wenn Sie im Text oder in den Fuszlignoten der Arbeit Abkuumlrzungen (etwa fuumlr politische Partei-en) verwenden muumlssen diese in einem Abkuumlrzungsverzeichnis aufgeloumlst werden Davon ausgenommen sind lediglich allgemein uumlbliche Abkuumlrzungen (beispielsweise etc ua evtl usw vgl ggf Bd ders ebd Hg ff Nr)

        Verpflichtungserklaumlrung

        Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Seminar kein Schein erworben werden kann Dieder Studierende ist durchgefallen Nach dem Beschluszlig der Studienkommission vom 16112005 ist jeder wissenschaftlichen Ar-beit eine Erklaumlrung uumlber das selbstaumlndige Erstellen der Hausarbeit beizufuumlgen Die Erklaumlrung kann auch uumlber die Homepage des Instituts abgerufen werden Erklaumlrung gemaumlszlig sect6 Abs 4 AT PO BA sect 21 Abs 4 MagisterPO sect 17 Abs 8 VO Erste Staatspruumlfung Lehramt

        Ich erklaumlre daszlig ich die vorgelegte Arbeit selbstaumlndig verfaszligt und nur die angegebenen Quel-len und Hilfsmittel benutzt habe Woumlrtlich oder dem Sinn nach aus anderen Werken entnom-mene Stellen sind unter Angabe der Quelle kenntlich gemacht

        Mir ist bekannt daszlig bei Feststellung eines Taumluschungsversuchs die Leistung als nicht er-bracht gilt

        Datum Unterschrift

        Name Vorname

        Anschrift

        Matrikelnummer

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 68

        c) Zehn Basisregeln fuumlr die sprachliche Gestaltung wissenschaftlicher Hausarbeiten 1 Bilden Sie vollstaumlndige Saumltze Jeder Aussagesatz braucht ein Subjekt und ein Praumldikat

        (= konjugiertes Verb) 2 Es gilt der Grundsatz ein Gedanke pro Satz Fuumlr einen neuen Gedanken benoumltigen Sie

        einen neuen Satz Vermeiden Sie insbesondere Satzanschluumlsse mit bdquowasldquo bdquowobeildquo uauml (Beispiel bdquoDies hatte zur Folge daszlig ldquo statt bdquo was zur Folge hatte daszlig ldquo)

        3 Hauptsachen gehoumlren in Hauptsaumltze Nebensachen in Nebensaumltze Stellen Sie wichtige Informationen immer in einen Hauptsatz Ein Nebensatz kann ergaumlnzende undoder Hin-tergrundinformation enthalten

        4 Achten Sie auf korrekte grammatische Bezuumlge Pronomen wie bdquoerldquo und bdquosieldquo beziehen sich immer auf das zuletzt vorausgegangene maskuline bzw feminine Substantiv Be-zieht sich die Aussage auf Personen oder Dinge deren Erwaumlhnung im Text weiter zu-ruumlckliegt muumlssen diese erneut benannt werden

        5 Achten Sie auf die kohaumlrente Verwendung zweiteiliger Ausdruumlcke bdquosowohl als auchldquo bdquonicht nur sondern auchldquo bdquoeinerseits andererseitsldquo bdquozum einen zum anderenldquo bdquozwar aberldquo bdquovon bisldquo Der erste Teil verlangt hier immer auch den zweiten

        6 Tempus Historische Sachverhalte werden in der Vergangenheitsform wiedergegeben (Beispiel bdquoIm Jahre 1517 traf Karl I zum ersten Mal auf der iberischen Halbinsel einldquo) Eine Ausnahme bilden Bezugnahmen auf Textaussagen Diese koumlnnen im Praumlsens formu-liert sein da die Aussagen auch heute noch in den Texten stehen (Beispiel bdquoJean Bodin erklaumlrt in seinem Werk sbquoSix Livres de la Reacutepubliquersquo die Souveraumlnitaumlt zum Grundprinzip des Staatesldquo)

        7 Indirekte Rede Aussagen Urteile und Meinungen von Anderen werden in der Regel im Konjunktiv wiedergegeben Dies gilt sowohl fuumlr Stellungnahmen historischer Personen als auch fuumlr diejenigen wissenschaftlicher Autoren (Beispiel bdquoFriedrich Edelmayer ver-tritt die Auffassung dass im 17 Jahrhunderts ein grundlegender Strukturwandel der spa-nischen Gesellschaft zu beobachten seildquo) Steht der Hauptsatz in der Vergangenheits-form erfordert die indirekte Rede den Konjunktiv II bzw die Umschreibung mit bdquowuumlrdeldquo (Beispiel bdquoKritiker warfen den Guumlnstlingen den sogenannten sbquovaacutelidosrsquo vor sie miszligbrauchten das Vertrauen des Koumlnigs zu ihrem eigenen Vorteilldquo)

        8 Vermeiden Sie umgangssprachliche Ausdruumlcke (Dazu gehoumlren Formulierungen wie bdquoich findeldquo bdquonun malldquo bdquonoch lange nichtldquo sowie Redewendungen wie bdquoauf den Putz hauenldquo bdquoin die gleiche Kerbe schlagenldquo usw) Schreiben Sie beispielsweise bdquonoch einmalldquo oder bdquoerneutldquo statt bdquonoch malldquo und bdquozunaumlchst einmalldquo statt bdquoerstmalldquo

        9 Verwenden Sie einen sachlichen Stil Vermeiden Sie moralisch wertende Ausdruumlcke wie bdquoblutruumlnstigldquo bdquofurchtbarldquo bdquoentzuumlckendldquo bdquotapferldquo bdquoschockierendldquo bdquoverwerflichldquo uauml ndash es sei denn Sie geben sie ausdruumlcklich als Meinung Anderer wieder

        10 Einige Regeln zur Vermeidung der haumlufigsten Interpunktionsfehler Ein Komma steht ua

        minus zwischen gleichrangigen Teilsaumltzen die durch eine entgegenstellende Konjunktion (zB aber sondern doch) verbunden sind

        minus vor undoder nach einem Infinitiv wenn dieser durch eine Wortgruppe oder ein hinwei-sendes Wort angekuumlndigt wird (Beispiel bdquoEs war sein Ziel die Gunst des Koumlnigs zu er-langenldquo)

        minus vor undoder nach einem Relativsatz Monika Hoffmann Deutsch fuumlrs Studium Grammatik und Rechtschreibung Paderborn 2005 Das Buch erklaumlrt von den Komma- bis hin zu Konjunktivregeln verstaumlndlich die Grundregeln der Rechtschreibung und Grammatik Sie finden darin zahlreiche auf das wissenschaftliche Arbeiten zugeschnittene Sprach-Uumlbungen

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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        d) Zitation Eine der unveraumluszligerlichen Grundlagen der Wissenschaft ist die Nachpruumlfbarkeit der gemach-ten Angaben Jede Ihrer Angaben sei es aus Quellen oder aus der Literatur muszlig es dem Leser ermoumlglichen Ihre Zitate Argumente Interpretationen und Informationen nachzupruumlfen und womoumlglich korrigieren zu koumlnnen Daher ist es unabdingbar die von anderen uumlbernommenen Aussagen kenntlich zu machen Geschieht dies nicht macht sich der Verfasser des Plagiats schuldig Aussagen anderer werden entweder als Paraphrase in indirekter Rede uumlbernommen oder als woumlrtliches Zitat das in doppelte Anfuumlhrungszeichen gesetzt werden muszlig Dies gilt sowohl fuumlr Zitate und Uumlbernahmen aus der Forschungsliteratur als auch fuumlr Quellen Im Rah-men einer Seminararbeit haben Zitate mehrere Funktionen minus Quellenzitate belegen eigene Thesen minus Zitate aus der Literatur stuumltzen eigene Aussagen und dienen der Beweisfuumlhrung innerhalb

        der Argumentation minus Quellenzitate koumlnnen die Arbeit konkretisieren sie anschaulicher und lebendiger machen Gehen Sie sparsam vor allem mit laumlngeren woumlrtlichen Zitaten um Sie muumlssen sich in der Ar-beit von der Sprache der Quellen loumlsen da Sie ansonsten Gefahr laufen implizit Wertungen der Quellentexte zu uumlbernehmen die Sie gar nicht uumlbernehmen wollen Fuumlr viele Sachverhalte und Phaumlnomene hat die Forschung gliedernde Begriffe entwickelt die Sie aus der Literatur kennen und nutzen sollten Versuchen Sie uumlbernommene Aussagen soweit wie moumlglich in eigenen Worten wiederzugeben Bloszliges Paraphrasieren von Quellen und Literatur oder die endlose Aneinanderreihung von Zitaten zeigen die mangelnde geistige Durchdringung der Thematik Zudem ersetzen Zitate keineswegs die Thesen sie dienen lediglich dazu diese zu untermauern Auch spricht ein Zitat keineswegs fuumlr sich selbst es muszlig vielmehr genau inter-pretiert werden Was besagt das Zitat im Kontext Ihrer Untersuchung Rein illustrative Zitate sind hingegen uumlberfluumlssiger Zierrat und daher verzichtbar

        Formale Regeln der Zitation

        minus Oberster Grundsatz Eine sinnvolle einheitliche und genaue Wiedergabe von Angaben soll die Nachvollziehbarkeit und Wiederauffindbarkeit der zitierten Werke sicherstellen

        minus Woumlrtliche Zitate muumlssen in doppelte Anfuumlhrungszeichen gesetzt werden minus Achten Sie auf Genauigkeit Bei woumlrtlichen Zitaten ist eine Veraumlnderung des Wortlauts

        unzulaumlssig Nicht das Zitat muszlig sich dem Text anpassen sondern umgekehrt Zulaumlssig ist lediglich die Kasusaumlnderung bei einzelnen Woumlrtern die allerdings in eckigen Klammern kenntlich zu machen ist17

        minus Nur eindeutige Druckfehler werden mit [sic] gekennzeichnet und so uumlbernommen18 Al-tertuumlmliche Schreibweisen die nach heutigem Duden zwar falsch oder unuumlblich sind zur Zeit ihrer Abfassung aber den grammatischen bzw orthographischen Regeln entsprach werden ohne Kennzeichnung uumlbernommen (z B bdquodaszligldquo statt bdquodassldquo)19

        17 Beispiel Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf der Bevoumllkerung in dem die bayerischen Landesplaner einen

        bdquozuverlaumlssige[n] gesamtwirtschaftliche[n] Maszligstab fuumlr das Ausmaszlig der Strukturmaumlngelldquo erblickten konnte in den ausgewaumlhlten Landkreisen des Bayerischen Waldes nicht mit dem Bundesdurchschnitt Schritt halten

        18 Beispiel Das Deutsche Schiffahrtsmuseum [sic] ist das deutsche Nationalmuseum fuumlr die Geschichte der Schifffahrt

        19 Beispiel Georg Dehio Geschichte des Erzbistums Hamburg-Bremen bis zum Ausgang der Mission Berlin 1877 S 172 Sowol Heinrichrsquos II als Konradrsquos II Wuumlnsche gingen nicht houmlher hinaus als die Nordgrenze ertraumlglich ruhig und die saumlchsischen Groszligen nicht zu maumlchtig zu wissen

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 70

        minus Laumlngere Zitate koumlnnen gekuumlrzt werden was mit [] zu kennzeichnen ist Kuumlrzungen eines Zitats duumlrfen jedoch unter keinen Umstaumlnden den Sinn der Originalaussage veraumlndern o-der gar verdrehen20

        minus Erklaumlrende Ergaumlnzungen im Zitat werden ebenfalls in eckige Klammern gesetzt (ggf mit dem Zusatz wer die Veraumlnderung vorgenommen hat)21

        minus Hervorhebungen im Original muumlssen im Zitat uumlbernommen werden In der Fuszlignote ist darauf hinzuweisen wer die Hervorhebung vorgenommen hat (also bdquoHervorhebung im Originalldquo oder bdquoHervorhebung durch [Autorenkuumlrzel]ldquo)

        minus Fremdsprachige Zitate Lateinische englische und franzoumlsische Zitate muumlssen nicht uumlber-setzt werden Bei Zitaten in anderen Sprachen sollte eine Uumlbersetzung in der Fuszlignote an-gegeben werden

        minus Zitieren Sie nach Moumlglichkeit immer aus dem Original vermeiden Sie soweit es geht Zitate aus zweiter Hand Wenn das Original nicht beschafft werden kann und Sie daher eine Quelle nach einem Literaturtitel zitieren muumlssen Sie in der Fuszlignote die Originalquelle sowie den Titel des Werkes angeben nach dem Sie die Que 22lle zitieren

        minus Ein Zitat im Zitat wird durch einfache Anfuumlhrungszeichen kenntlich gemacht23 minus Zitate ab einer Laumlnge von drei Textzeilen werden eingeruumlckt und einzeilig gesetzt

        Zitierfaumlhigkeit

        Es gibt Informationsquellen die Sie zwar nutzen koumlnnen die aber nicht zitierfaumlhig sind Dazu gehoumlren allgemeinbildende Lexika und Enzyklopaumldien (Brockhaus Meyer Herder Duden etc) eher populaumlre Nachschlagewerke (z B Das Mittelalter von A bis Z Taschenlexikon Dreiszligigjaumlhriger Krieg) sowie populaumlre Sachliteratur Ausschlaggebend fuumlr die Zitierfaumlhigkeit ist einerseits die Namhaftmachung eines Urhebers der Information (namentlich gekennzeich-nete Stichwoumlrter in Lexika etc) andererseits die Ferne der Informationen zu Quellen und For-schung Fuumlr jedes Thema das Sie bearbeiten gibt es genuumlgend serioumlse und zitierfaumlhige leicht zugaumlngliche Informationen (vgl Abschnitt II 1 Basisinformation) so daszlig Sie nicht auf quel-len- und forschungsgestuumltzte Informationen zuruumlckgreifen muumlssen

        Quellenzitate [Name] Werk (oft als Abkuumlrzung) quelleneigene Aufteilung Buch Kapitel Jahr Abschnitt

        Paragraph etc

        Plin nat 37 59-61 = C Plinius Secundus Maior naturalis historia Buch 37 Abschnitte 59-61

        Aug civ dei 215 = Augustinus De civitate Dei Buch 21 Kapitel 5

        minus Beachten Sie so verfaumlhrt man bei dem gesamten Kanon griechlat Autoren der Antike oft auch bei Kirchenvaumltern viele griechische Werke haben lateinische Titelvarianten unter denen zitiert werden kann

        Dioskurides Materia medica fuumlr περὶ ὕλης ἱατρικῆς

        20 Beispiel In den Augen der Landesplaner muszligten bdquodie Verbesserung der Infra- und Agrarstruktur die Indust-

        rialisierung und die uumlbrigen zur Hebung der Wirtschaftskraft im Grenzgebiet notwendigen Maszlignahmen [] als Teile einer in sich geschlossenen Strukturpolitik verstanden werdenldquo

        21 Beispiel bdquoIm Gegenteil die [gemeint sind die ehemaligen Nationalsozialisten JB] regieren heute noch besser wie [sic] fruumlher und wenn irgendwo der Nationalsozialismus neu entstehen wuumlrde so waumlre dies da-hier moumlglichldquo

        22 Die Fuszlignote eines solchen Zitats das Sie aus der Literatur zitiert haben muumlszligte dann beispielsweise so aus-sehen Wochenbericht der Intelligence Division von OMGBy vom 1941946 zit nach Woller Hans Ge-sellschaft und Politik in der amerikanischen Besatzungszone Die Region Ansbach und Fuumlrth Muumlnchen 1986 S 135 f

        23 Beispiel bdquorsquoRemo cum fratre Quirinusrsquo so pries Vergil das Ende des Bruderkrieges und die wiederhergestell-te Herrschaft des Gesetzesldquo

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

        71

        Bei Werken ohne Verfasser wie manchen Annalen oder Chroniken nach der dortigen Zaumlhlung eben-

        falls bei Volksrechten (Leges)

        Ann Fuld ad 840 ad a 840 a 840 = Annales Fuldenses fuumlr das Jahr 840

        minus Eine quellenimmanente Zaumlhlung muumlssen Sie immer angeben Sie dient dazu unabhaumlngig von Edi-tionen oder Uumlbersetzungen die verwiesene Stelle aufzufinden manchmal in Konkordanzen zB bei Briefeditionen mit unterschiedlicher Zaumlhlung (Beispiel Einhardbriefe hg v K Hampe (MGH Epistolae Karolini aevi III) Berlin 1898 S 107f) Die Editionen auf die man sich selbst bezieht stehen in der Literaturliste

        Bei Herrscherurkunden (von Kaisern und Koumlnigen) wird die Nummer der Urkunde in der jeweiligen Edition angegeben Die uumlbliche Kurzform zur Zitation einer Urkunde in den MGH setzt sich aus der Abkuumlrzung fuumlr Urkunde bzw Diplom (D bei Verweis auf mehrere Diplome DD) und dem Herrscherkuumlrzel ggf samt Ordnungszahl (etwa LD = Ludwig der Deutsche O II = Otto II) zu-sammen Dazu kommt das Datum der Urkunde gegenlaumlufig notiert Im Quellenverzeichnis werden Urkunden nicht einzeln aufgenommen sondern nur der jeweils benuumltzte Band der Urkundensamm-lung

        middot DLD 156 874 Mai 4

        middot DDLD 156 157 und 160

        im Quellenverzeichnis

        middot Die Urkunden Ludwigs des Deutschen Karlmanns und Ludwigs des Juumlngeren hg v Paul Kehr (MGH DD regum Germaniae ex stirpe Karolinorum 1) Berlin 1934

        Bei Privaturkunden (alle Aussteller auszliger Kaisern Koumlnigen und Paumlpsten) wird uumlblicherweise der Titel des Urkundenbuches verkuumlrzt (UB fuumlr Urkundenbuch + Name des Klosters der Stadt der Region) und die Nummer der Urkunde genannt mit dem gegenlaumlufig notierten Datum

        middot UB Weiszligenburg Nr 4 667 Aug 4

        im Quellenverzeichnis

        middot Traditiones Wizenburgenses Die Urkunden des Klosters Weiszligenburg 661-864 Gloumlckner Karl Doll Anton (Hg) Darmstadt 1979

        Bibelzitate Buch Kapitel Vers[e]

        Bei Bibelstellenangaben werden Kapitel und Vers durch Komma ohne Spatium voneinander abge-setzt Mk 14 1 Kor 135 Deut 56-22 (= Deuteronomium Kapitel 5 Verse 6-22 ndash Die Zehn Ge-bote)

        Einzelne Verse werden durch Punkt ohne Spatium voneinander abgesetzt Mt 122513

        Stellen aus verschiedenen Kapiteln bzw aus verschiedenen Buumlchern werden durch Semikolon und folgendem Spatium voneinander abgesetzt Mt 614 1835 Mk 1125

        Mit bdquoparldquo wird auf synoptische Parallelstellen verwiesen Mt 69ndash13 par Lk 112ndash4 bzw Mt 69ndash13 par Mk 1127ndash33 par Mt 2123ndash27

        minus Die 5 Buumlcher Mose werden mit ihrem Namen angegeben Ex = Exodus = 2 Buch od Deut= Deuteronomium = 5 Buch die Apostelgeschichte nach ihrem lateinischen Namen Acta Apostolo-rum mit Act abgekuumlrzt Es gibt Unterschiede der kath und der protest Bibel Die Zaumlhlung des Psalter ist unterschiedlich (zB Ps 118 Vulgata = Ps 119 Lutherbibel) auch innerhalb der Psal-men Einige Buumlcher der Vulgata der offiziellen kath Bibel wurden von Luther nicht aus dem Ur-

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 72

        text uumlbersetzt III Makkabaumler (Makk) Jesus Sirach (Sir od Ecc = Ecclesiasticus) ua Heute sollte man sich auf die oumlkumenische Einheitsuumlbersetzung beziehen die alle Buumlcher enthaumllt an-sonsten koumlnnen die Zitate mit dem Zusatz bdquoVulgldquo bzw bdquoLutherldquo versehen werden

        Quellenangabe minus bei Abkuumlrzungen der antiken Literatur Der kleine Pauly Lexikon der Antike hg v K Ziegler W Sontheimer Stuttgart 1964 Bd 1 S

        XXI-XXVI oder LPh

        minus bei theologischen Abkuumlrzungen des Christen- und Judentums Theologische Realenzyklopaumldie (TRE) Abkuumlrzungsverzeichnis 2 uumlberarbu erweit Aufl Berlin

        New York 1994 (enorm umfangreich)

        Angabe der Quelle in der Fuszlignote Wenn die Quelle im Text zitiert wurde sieht die Fuszlignote folgendermaszligen aus 1Varius nobis fuit sermo ut in convivio nullam rem usque ad exitum adducens sed aliunde alio tran-

        siliens (Sen ep 7642)

        Bei der Paraphrasierung einer Quelle wird nur die entsprechende Stelle genannt

        Cass Dio 72352

        Bibliographische Angabe der literarischen Quellen im Quellenverzeichnis Texteditionen

        Name evtl Vorname (des antiken Autors) Titel hg v Vorname Name (des Herausgebers Editors) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (der edierten Ausgabe)

        Beispiel Seneca Lucius Annaeus De beneficiis hg v Karl Hosius (BT) Leipzig 1914

        Uumlbersetzungen

        Name Vorname Titel latdt (zB) (evtl Reihe in der die Uumlbersetzung erschienen ist) hg u uumlbers v Vorname Name (des Uumlbersetzers) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (der Uumlbersetzung)

        Beispiel Seneca Lucius Annaeus Philosophische Schriften latdt hg u uumlbers von Manfred Rosen-bach Darmstadt 1969

        Zitation von archivalischen Quellen (Besonderheiten einzelner Archive beachten) Beispiele

        Beispiel aus dem Bestand des Staatsarchivs Bremen Senatsregistratur Aktenverzeichnis zu Auswei-sungen 3-A10 Nr 1-

        Einzelakte

        Beschwerde des russischen Staatsangehoumlrigen Kaufmann Josef Lewkowsky gegen die Beschluumlsse der Polizeikommission betr Seine Ausweisung als laumlstiger Auslaumlnder in StHB 3-10 Nr 212

        Dokument aus dieser Akte

        Offizialbericht der Polizeikommission Bremen an den Praumlsidenten des Senats Buumlrgermeister Dr Do-nandt vom 31101922 in StHB 3-A10 Nr 212

        Beispiel aus dem Bestand des Bundesarchivs Nachlaumlsse

        Brief Charlotte von Hadelns an Freiherr von Medem vom 19 Juni 1930 in Barch NL 235 Renzetti Aktenband 2 Korrespondenz 1930

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

        73

        e) Belegtechnik Im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit muszlig die Herkunft der wiedergegebenen Informa-tionen unbedingt belegt werden denn nur so werden die Ergebnisse und Thesen nachpruumlfbar und damit wissenschaftlich verwendbar Zitate und Paraphrasen Einzelinformationen Ereig-nisfolgen sowie uumlbernommene Gedankengaumlnge und Thesen muumlssen durch die Angabe des Fundorts (genaue bibliographische Angaben von Monographie Aufsatz oder Quelle) und der Fundstelle (genaue Angaben der Seitenzahl) belegt werden Dies geschieht in Form von Fuszlig-noten die in einer wissenschaftlichen Arbeit mehrere Funktionen haben minus Sie dienen dem Beleg von Informationen und eigenen Aussagen minus Sie koumlnnen Sachkommentare Erlaumluterungen und ggf Modifizierungen enthalten die den

        Textfluszlig hemmen oder den Gang der Argumentation unterbrechen wuumlrden minus Sie koumlnnen Querverweise auf andere Passagen innerhalb der eigenen Arbeit enthalten

        (was jedoch im Rahmen einer Seminararbeit in der Regel nicht noumltig ist) minus Sie koumlnnen eine vertiefte Auseinandersetzung mit der wissenschaftlichen Literatur enthal-

        ten Generell gilt jedoch Schreiben Sie keinen bdquoParalleltextldquo innerhalb der Fuszlignoten Wichtige Informationen gehoumlren in den Text dieser muszlig auch ohne die Lektuumlre der Fuszlignoten verstaumlnd-lich sein Auch bezuumlglich der Frage wie viele Fuszlignoten pro Seite zu setzen sind gibt es keine festen Regeln Als Anhaltspunkt fuumlr Proseminararbeiten koumlnnen vier bis fuumlnf Fuszlignoten pro Seite gelten

        Formalia

        minus Fuszlignoten werden einzeilig in Schriftgroumlszlige 10 Punkt (TimesTimes New Roman) gesetzt minus Die Fuszlignoten werden im gesamten Text fortlaufend numeriert (bei umfangreicheren Ar-

        beiten empfiehlt es sich dagegen die Fuszlignoten kapitelweise zu numerieren) minus Fuszlignoten werden im Text durch hochgestellte arabische Ziffern kenntlich gemacht Je

        nach Bezug stehen sie hinter einem Wort einem Satz oder (als Sammelbeleg) am Ende eines Absatzes Woumlrtliche Zitate muumlssen in jedem Fall unmittelbar belegt werden

        minus Fuszlignoten werden orthographisch wie ein vollstaumlndiger Satz behandelt deswegen begin-nen sie mit einem Groszligbuchstaben und enden mit einem Punkt24 Absaumltze in Fuszlignoten sind unuumlblich

        minus Belegfuszlignoten muumlssen die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben der zitierten Quel-len- und Literaturtitel enthalten Wenn Sie einen Titel mehrfach zitieren ist ab der zweiten Nennung die Zitation mit Kurztitel statthaft Nicht erlaubt ist dagegen das Kuumlrzel bdquoaaOldquo (bdquoam angegebenen Ortldquo)

        Beispiele fuumlr die korrekte Titelangabe in den Fuszlignoten

        minus Sie beziehen sich erstmals in Ihrer Arbeit auf ein Buch Deshalb geben Sie die vollstaumlndi-gen bibliographischen Angaben und die Seitenzahl an auf die Sie sich beziehen25

        minus In der direkt darauf folgenden Fuszlignote verweisen Sie noch einmal auf dieses Buch aber auf eine andere Seite26

        minus In der dritten Fuszlignote geben Sie einen Aufsatz an den Sie erstmals heranziehen In die-sem Fall muumlssen Sie sowohl die Seitenangaben des ganzen Aufsatzes angeben als auch die Seitenangabe auf die Sie sich in diesem Fall konkret beziehen27

        24 Dies auch bei Fuszlignoten mit unvollstaumlndiger Syntax 25 Beispiel Kaufmann Doris Frauen zwischen Aufbruch und Reaktion Protestantische Frauenbewegung in

        der ersten Haumllfte des 20 Jahrhunderts Muumlnchen 1988 S 97 26 Ebd S 79

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 74

        minus Nun verwenden Sie abermals das Buch von Doris Kaufmann Da Sie das Werk schon zi-tiert haben genuumlgt nun die Angabe des Autors und ein Kurztitel des Buchs28

        minus In der naumlchsten Fuszlignote beziehen Sie sich nochmals auf dieses Buch und zwar auf diesel-be Seite wie in der vorherigen Fuszlignote29

        minus Nun zitieren Sie im Text eine Quelle aus einer Quellenedition Dazu muumlssen Sie die An-gabe des verwendeten Quellenstuumlcks sowie die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben der Edition anfuumlhren30

        minus Schlieszliglich benutzen Sie noch einen Quellentext der nicht in einer Quellenedition abge-druckt ist sondern in einer darstellenden wissenschaftlichen Arbeit zu Ihrem Thema Auch hier nennen Sie zunaumlchst die Angabe zur Quelle Dann verweisen Sie mit bdquozit nachldquo auf die Studie aus der Sie das Zitat entnommen haben Fuumlr diese Studie fuumlhren Sie wie-derum die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben auf31

        Literatur zur Anfertigung einer Hausarbeit Baumlnsch Axel Wissenschaftliches Arbeiten Muumlnchen 82003

        Buumlnting Karl-Dietrich ua Schreiben im Studium mit Erfolg Ein Leitfaden Berlin 2000

        Eco Umberto Wie man eine wissenschaftliche Abschluszligarbeit schreibt Heidelberg 1988

        Hoffmann Monika Deutsch fuumlrs Studium Grammatik und Rechtschreibung Paderborn ua 2005

        Kruse Otto Keine Angst vor dem leeren Blatt Ohne Schreibblockaden durchs Studium Frankfurt am Main New York 92002

        Niederhauser Joumlrg Die schriftliche Arbeit Ein Leitfaden zum Schreiben von Fach- Seminar- und Abschlussarbeiten in der Schule und beim Studium Mannheim 2000

        Nolte Paul Die Seminararbeit Hinweise zur formalen und inhaltlichen Gestaltung online in httpwwwgeschkultfu-berlindeefmiarbeitsbereicheab_noltearbeitstechnikenarbeitspapiereNolte_Seminararbeitpdf (PDF-Datei) (Stand 15042009)

        Poenicke Klaus Wie verfaszligt man wissenschaftliche Arbeiten Ein Leitfaden vom 1 Semester bis zur Promotion Mannheim ua 21988

        Schroumlder Henrik Steinhaus Ingo Mit dem PC durchs Studium Eine praxisorientierte Einfuumlhrung Darmstadt 2000 (Nuumltzliche Einfuumlhrung in das Abfassen einer wissenschaftlichen Arbeit mit dem PC vor allem fuumlr Computer-Neulinge zu empfehlen)

        Standop Ewald Die Form der wissenschaftlichen Arbeit Heidelberg 131990

        27 Sommer Walter Chinas langer Marsch ins 20 Jahrhundert Zur Modernisierung einer traditionsreichen

        Hochkultur in GWU 49 (1998) S 326-345 hier S 333 28 Kaufmann Frauen zwischen Aufbruch und Reaktion S 114 29 Ebd 30 Artikel 2 der Austraumlgal-Ordnung des Deutschen Bundes vom 16 Juni 1817 in Huber Ernst Rudolf (Hg)

        Dokumente zur deutschen Verfassungsgeschichte Bd 1 Deutsche Verfassungsdokumente 1803-1850 Stutt-gart ua 31978 S 114 ff hier S 114

        31 Brief Koumlnig Ludwigs I an Ludwig Fuumlrst zu Oettingen-Wallerstein vom 1 Maumlrz 1835 zit nach Gollwitzer Heinz Ludwig I von Bayern Koumlnigtum im Vormaumlrz Eine politische Biographie Muumlnchen 1997 S 395

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

        75

        VI Standards in der Lehre

        Auf einer Sitzung am 2 Februar 2005 haben sich die Lehrenden am Institut fuumlr Geschichts-wissenschaft der Universitaumlt Bremen auf gemeinsame Standards in Lehre und Pruumlfungen ver-staumlndigt Demnach sind in den Lehrveranstaltungen bestimmte unten aufgefuumlhrte Leistungen zu erbringen Zugleich werden die unten ebenfalls genannten allgemeinen Inhalte angeboten Der folgende Katalog ist fuumlr die Lehrenden und fuumlr die Studierenden verpflichtend Er wird in geeigneter Weise publiziert und insbesondere den Studierenden bekannt gemacht

        I Lehre

        Proseminar (einschlieszliglich Tutorium) allgemeine Inhalte

        - fachspezifische Methoden Quellen zu finden und auszuwerten (Heuristik Kritik Analyse Interpretation)

        - fachspezifische Anleitung der Bibliotheksbenutzung - fachspezifische Anleitung zum Bibliographieren (traditionelle und elektronische Me-

        dien) - Kenntnis von Handbuumlchern Uumlberblickswerken Zeitschriften - qualifizierter Umgang mit dem Internet - Techniken des Exzerpierens - Vorbereitung Praumlsentation und Kritik muumlndlicher Beitraumlge - Methoden der Ergebnissicherung (Protokoll) - Anleitung zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

        fuumlr eine erfolgreiche Teilnahme obligatorisch

        - regelmaumlszligige Teilnahme und aktive Mitarbeit o Sitzungen duumlrfen houmlchstens zweimal und jeweils unter Vorlage einer Ent-

        schuldigung versaumlumt werden o regelmaumlszligige Lektuumlre auch fremdsprachiger Texte

        - Kurzreferat (mit Thesenpapier) sowie kleinere schriftliche Arbeiten (zB Exzerpt Protokoll Rezension) die Vorbesprechung von Thesenpapier und Referat ist ver-pflichtend

        - Erstellung einer Bibliographie ndash Quellen und Literatur (Monographien und Aufsaumltze) ndash fuumlr die Hausarbeit mit anschlieszligender Besprechung

        - Schriftliche Hausarbeit (20000-30000 Zeichen = 10-15 Normseiten) anhand einer Fragestellung und mit verpflichtender Vorbesprechung in der Sprechstunde

        o die Hausarbeit schlieszligt die Interpretation von Quellen ein o Abgabe bis zum Ende des Semesters

        - der bdquofachdidaktische Anteilldquo fuumlr Studierende in Lehramtsstudiengaumlngen orientiert sich an den Anforderungen eines didaktischen Entwurfs

        Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Proseminar kein Schein erworben werden kann Dieder Studierende ist durchgefallen

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 76

        b Hauptseminar allgemeine Inhalte

        - Begleitung bei der selbstaumlndigen Vertiefung der in den Proseminaren eingefuumlhrten methodischen und arbeitstechnischen Kenntnisse und Fertigkeiten (so)

        fuumlr eine erfolgreiche Teilnahme obligatorisch

        - regelmaumlszligige Teilnahme und aktive Mitarbeit o Sitzungen duumlrfen houmlchstens zweimal und jeweils unter Vorlage einer Ent-

        schuldigung versaumlumt werden o regelmaumlszligige Lektuumlre auch fremdsprachiger Texte

        - muumlndliches Referat oder muumlndliche Problemaufarbeitung und Diskussionsleitung - selbstaumlndiges Bibliographieren - schriftliche Hausarbeit (40000-50000 Zeichen = 20-25 Normseiten) anhand einer

        Fragestellung und mit verpflichtender Vorbesprechung in der Sprechstunde Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Hauptseminar kein Schein erworben werden kann Derdie Studierende ist durchgefallen

        II Pruumlfungen

        Zwischenpruumlfung

        - die bdquopruumlfungsrelevante Studienleistungldquo (PSL) wird zusaumltzlich zu den obligatorischen Leistungen fuumlr Proseminare erbracht

        - gepruumlft werden Methoden wissenschaftlichen Arbeitens (vgl Merkblatt zur Zwi-schenpruumlfung) und ein mit den Pruumlferinnen oder Pruumlfern vereinbartes Thema

        - spaumltestens zwei Wochen vor der Pruumlfung sind beiden Pruumlferinnen oder Pruumlfern eine Literaturliste (ca 10-15 Titel ohne Handbuchartikel gezaumlhlt) und ein Thesenpapier als Voraussetzung und Grundlage einzureichen

        Auch fuumlr Magisterabschluszligpruumlfungen und das erste Staatsexamen werden in der Regel The-senpapiere verlangt

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

        77

        VII Studierwerkstatt

        Die Studierwerkstatt ist eine Einrichtung der Universitaumlt Bremen In 1-2-taumlgigen Workshops (Modulen) vermitteln wir bdquoSchluumlsselkompetenzenldquo fuumlr ein erfolgreich(er)es Studium Bei uns lernen Sie methodisches bdquoHandwerkszeugldquo um noch zielgerichteter und effektiver studieren zu koumlnnen

        Das Angebot der Studierwerkstatt umfaszligt

        bull Unterschiedliche Lern- und Arbeitstechniken fuumlr das Studium

        bull Verbesserung der Selbstorganisation durch ein optimales Zeitmanagement

        bull Methoden gezielter Pruumlfungsvorbereitungen und Streszligabbau

        bull Praumlsentationstechniken fuumlr den Vortrag

        bull Grundtechniken des wissenschaftlichen Schreibens (fuumlr Haus- und Abschluszligarbeiten)

        bull Hilfe im Schreibprozeszlig wissenschaftlicher Arbeiten durch ein Formulierungstraining

        Das Programm der Studierwerkstatt ist in Grundlagen- und Themenmodule unterteilt die auf die spezifischen Anforderungen im Studium zugeschnitten sind

        Neben den Workshops zur Optimierung der Studierfaumlhigkeit bietet die Studierwerkstatt fuumlr die Tutorinnen und Tutoren der Universitaumlt Bremen Themen-Workshops zur Anleitung von Lerngruppen an In diesen hochschuldidaktischen Schulungen werden die angehenden Lern-gruppenleiter auf ihre Rolle mit grundlegendem didaktischem Handwerkszeug vorbereitet In Rollenspielen wird das Erlernte unmittelbar erprobt und sowohl die kommunikative wie die soziale Kompetenz verbessert

        bull Tutorenschulung ndash Grundkurs

        bull Tutorenschulung ndash Aufbaukurs

        bull Lehren lernen fuumlr Praktikumsbetreuer(innen) und Uumlbungsgruppenleiter(innen) in naturwis-senschaftlichen Faumlchern

        Anmeldung zu allen Workshops der Studierwerkstatt uumlber die Homepage Saumlmtliche Seminare sind teilnehmerbegrenzt Um die Anmeldungen verbindlich zu machen ist eine Gebuumlhr von jeweils 8- euro zu entrichten Die Gebuumlhr ist sofort nach Anmeldung in bar bei Frau Dittmer VWG 0190 Montag ndash Freitag 900 bis 1200 Uhr zu bezahlen Die Einzahlungsquittung gilt als Anmeldebeleg Kontakt Verwaltungsgebaumlude Uni Bremen 28359 Bremen 0421 2182728 wwwstudierwerkstattuni-bremende

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 78

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

        79

        VIII Anhang

        Beispiele fuumlr

        Quellenblatt fuumlr ein Referat

        Titelblatt einer Hausarbeit

        Inhaltsverzeichnis

        Bibliographie

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 80

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

        81

        Universitaumlt Bremen FB 8 Institut fuumlr Geschichtswissenschaft

        Art der Veranstaltung (zB Wahlpflichtbereich II General Studies) Titel der Veranstaltung Dozent Titel Vorname Name Wintersemester Sommersemester 200x0y

        Titel der Hausarbeit Untertitel

        Vorname Name der Verfasserin des Verfassers wohne in der und der Straszlige in der und der Stadt bzw Anschrift ersetzt durch die e-mail-Adresse bin im so und sovielten Semester und studiere Fach A Fach B Abschluszlig Matr Nordm XXXXXXX

        Bremen Tag Monat Jahr

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 82

        Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung Seitenzahl 11 Forschungsstand und Quellenlage Seitenzahl 12 Fragestellung Seitenzahl 2 Das erste Kapitel Seitenzahl 21 Das erste Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 22 Das zweite Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 23 Das dritte Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 3 Das zweite Kaptitel Seitenzahl 31 Das erste Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 32 Das zweite Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 321 Das erste Sub-Unterkapitel zum zweiten Unterkapitel

        des zweiten Kapitels Seitenzahl 322 Das zweite Sub-Unterkapitel zum zweiten Unterkapitel

        des zweiten Kapitels Seitenzahl 33 Exkurs Seitenzahl 34 Das dritte Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 4 Schluszlig Seitenzahl 41 Resultate der Untersuchung Seitenzahl 42 Offene Fragen und Ausblick Seitenzahl 5 Literaturverzeichnis Seitenzahl 51 Quellen Seitenzahl 52 Literatur Seitenzahl 53 Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung Seitenzahl 6 Anhang Seitenzahl 61 Texte Quellen Seitenzahl 62 Bilder Plaumlne Karten Seitenzahl 63 Abbildungsverzeichnis Seitenzahl

        Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

        83

        5 Literaturverzeichnis

        51 Quellen Cassius Dio Roumlmische Geschichte uumlbersetzt von Otto Veh Bd 3 Zuumlrich Muumlnchen 1986

        Cassius Dio Roumlmische Geschichte uumlbersetzt von Otto Veh Bd 4 Zuumlrich Muumlnchen 1986

        Diodorus Siculus Diodorus of Sicily In twelve volumes mit einer englischen Uumlbersetzung

        von Charles Bradford Welles Bd 8 Cambridge London 1970

        Plutarch Grosse Griechen und Roumlmer eingeleitet und uumlbersetzt von Konrat Ziegler Bd 5

        Zuumlrich Stuttgart 1960

        Gaius Suetonius Tranquillus Opera 1 De Vita Caesarum lib VIII recensuit Maximilianus

        Ihm Stuttgart ua 32003

        Sueton Caumlsarenleben uumlbertragen und erlaumlutert von Max Heinemann Stuttgart 1986

        52 Literatur

        Cancik Hubert Hitzl Konrad (Hg) Die Praxis der Herrscherverehrung in Rom und seinen

        Provinzen Tuumlbingen 2003

        Clauss Manfred Kaiser und Gott Herrscherkult im roumlmischen Reich Stuttgart 1999

        Dahlheim Werner Geschichte der roumlmischen Kaiserzeit (OGG 3) 3 uumlberarb und erw

        Aufl Muumlnchen 2003

        Giebel Marion Augustus Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten Hamburg 1984

        Klauck Hans-Josef Vergoumlttlichte Menschen Der Herrscher- und Kaiserkult in Ders

        (Hg) Die religioumlse Umwelt des Urchristentums II Herrscher- und Kaiserkult Philoso-

        phie Gnosis Stuttgart ua 1996

        Riemer Ulrike Wundergeschichten und ihre Erzaumlhlabsicht im Kontext antiker Herrscher-

        verehrung in Klio 86 (2004) S 218-234

        Stepper Ruth Augustus et sacerdos Untersuchungen zum roumlmischen Kaiser als Priester

        (Potsdamer Altertumswissenschaftliche Beitraumlge 9) Wiesbaden 2003

        Taylor Lily Ross The divinity of the roman emperor New York 1931

        Weber Gregor Kaiser Traumlume und Visionen in Prinzipat und Spaumltantike Stuttgart 2000

        Wlosok Antonie (Hg) Roumlmischer Kaiserkult Darmstadt 1978

        Wohlmayr Wolfgang Die Apside als sakrale Form im fruumlhen roumlmischen Kaiserkult in

        Brandt Barbara ua (Hg) Synergia Festschrift fuumlr Friedrich Krinzinger Bd 2 Wien

        2005 S 387-394

        • Vorworte
        • I Was ist Geschichte
          • 1 Geschichte als Wissenschaft
          • 2 Literatur zur Einfuumlhrung
            • a) Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft
            • b) Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft
            • c) Geschichte der Geschichtswissenschaft
                • II Basisinformationen
                  • 1 Basisinformationen (Lexika und Handbuumlcher)
                    • a) Lexika und Nachschlagewerke
                    • b) Handbuumlcher und Reihen
                    • c) Atlanten
                      • 2 Ausgewaumlhlte Uumlberblicksdarstellungen
                        • III Materialbeschaffung
                          • 1 Bibliographieren
                            • a) Systematisches Bibliographieren
                            • b) Unsystematisches Bibliographieren
                            • c) Bibliographische Hilfsmittel und Bibliographien
                              • 2 Titelaufnahme (bibliographische Angaben)
                                • Haumlufige Abkuumlrzungen (lat amp dt)
                                  • 3 Bibliotheken in Bremen
                                    • SuUB
                                    • Die Fachsystematiken Geschichte der SuUB Bremen
                                      • Gliederung
                                      • Bibliothekskataloge (OPAC)
                                      • Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa
                                      • Bibliothek des DSM (Deutsches Schiffahrtsmuseum) Bremerhaven
                                          • 4 Fachzeitschriften
                                          • 5 Internet-Ressourcen fuumlr Historiker
                                            • IV Wissenschaftliches Arbeiten im Studium
                                              • 1 Fragestellung
                                              • 2 Literaturarbeit
                                                • a) Lesen wissenschaftlicher Texte (Informationsbeschaffung)
                                                • b) Aufbereitung des Gelesenen (Informationsverwaltung)
                                                  • 3 Quellenarbeit
                                                    • a) Was ist eine Quelle
                                                    • b) Quellentypologie
                                                    • c) Quellenkritik
                                                    • d) Quelleninterpretation
                                                    • e) Quelleneditionen
                                                      • 4 Hilfswissenschaften und Nachbardisziplinen
                                                        • Archaumlologie
                                                          • Chronologie
                                                          • Diplomatik
                                                          • Epigraphik
                                                          • Genealogie
                                                          • Historische Geographie
                                                          • Heraldik
                                                          • Numismatik
                                                          • Palaumlographie
                                                          • Papyrologie
                                                          • Philologie
                                                          • Prosopographie
                                                          • Sphragistik
                                                            • V Praumlsentation des Materials
                                                              • 1 Grundregeln
                                                              • 2 Das Referat
                                                                • a) Funktion und Ziele des Referats
                                                                • b) Regeln fuumlr Houmlrtexte
                                                                • c) Das Thesenpapier
                                                                  • 3 Die Hausarbeit
                                                                    • a) Die aumluszligere Form der Hausarbeit
                                                                    • b) Der Aufbau der Hausarbeit
                                                                    • c) Zehn Basisregeln fuumlr die sprachliche Gestaltung wissenschaftlicher Hausarbeiten
                                                                    • d) Zitation
                                                                    • e) Belegtechnik
                                                                        • VI Standards in der Lehre
                                                                        • VII Studierwerkstatt
                                                                        • VIII Anhang
                                                                          • Beispiele fuumlr
                                                                            • Quellenblatt fuumlr ein Referat
                                                                            • Titelblatt einer Hausarbeit
                                                                            • Inhaltsverzeichnis
                                                                            • Bibliographie

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

          5

          Aus dem Vorwort zur 3 Ausgabe [] Diese dritte Auflage beinhaltet erstmals Literatur zum neuen Studienschwerpunkt der Schiffahrtsgeschichte Die Aufnahme der Ur- und Fruumlhgeschichte ist ebenfalls erfolgt Litera-turangaben sind jedoch erst fuumlr die naumlchste Auflage vorgesehen Die Neufassung wurde redaktionell betreut und bearbeitet von Moritz Boumlhme Jan Ulrich Buumlttner Carmen Hammer Claudia Horst und Stefan Scheel

          Nachsommer 2007 Vorwort zur 4 Ausgabe Schneller als erwartet wurde eine weitere Auflage notwendig Diese vierte Auflage enthaumllt erstmals umfassende Literaturangaben zum Studienfach der Ur- und Fruumlhgeschichte die unter den jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten eingefuumlgt wurden Neben allerlei Aumlnderungen Aktualisierungen und Fehlerkorrekturen im Detail wurden zahlreiche Angaben zur Literatur der Geschichte Lateinamerikas erneuert und ausgetauscht sowie die Literatur zur Osteuropaumli-schen Geschichte komplett neu erarbeitet Diese Neufassung und Uumlberarbeitung des Studienleitfadens wurde redaktionell betreut und durchgefuumlhrt von Jan Ulrich Buumlttner und Stefan Scheel

          Fruumlhsommer 2009

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 6

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

          7

          I Was ist Geschichte

          Geschichte ist die kollektive Vergangenheit der Menschen Der Begriff bdquoGeschichteldquo hat ver-schiedene Bedeutungsebenen 1 die Geschichte als die Summe alles vergangenen Gesche-hens 2 die verschriftlichte Vergangenheit der Menschen (Geschichtsschreibung) die wieder-um besteht aus a) der Geschichtserzaumlhlung und b) der Geschichtswissenschaft Das Ge-schichtsstudium ndash wie auch dieser Leitfaden ndash beschaumlftigt sich ausschlieszliglich mit der wissen-schaftlichen Erschlieszligung der Vergangenheit

          1 Geschichte als Wissenschaft

          Der Historiker Reinhart Koselleck definiert den Begriff Geschichte als Kollektivsingular bei dem es sich im Gegensatz zu den vielen Geschichten um einen Reflexionsbegriff handelt Ge-schichte meint nicht nur vergangene Ereigniszusammenhaumlnge sondern immer auch deren In-terpretation Insofern wird der Historiker die Bedingungen unter denen sich geschichtswis-senschaftliche Erkenntnisse vollziehen stets mitberuumlcksichtigen3

          Die folgenden Schritte leiten grundsaumltzlich jede historische Forschung 1 Auf der Grundlage einer theoriegeleiteten Fragestellung werden die Quellen ausgewaumlhlt

          und kritisch uumlberpruumlft In einem zweiten Schritt wird die Frage bearbeitet ob sich die aus den Quellen gewonnenen Informationen so miteinander verknuumlpfen lassen daszlig sie auf die Frage des Historikers eine sinnvolle Antwort geben Obwohl historisches Arbei-ten immer das Produkt von Konstruktionsleistungen ist werden der Willkuumlr der Inter-pretation durch die Quellen klare Grenzen gesetzt Geschichte als Wissenschaft erbringt stets beide Leistungen Die Rekonstruktion vergangener Wirklichkeiten und die Kon-struktion von Zusammenhaumlngen

          2 Die aus den Quellen erarbeiteten Ergebnisse und Interpretationen muumlssen sich in der wissenschaftlichen Forschungsdiskussion bewaumlhren in der sie bestaumltigt oder verworfen werden koumlnnen Geschichte als Wissenschaft liefert also keine unverruumlckbaren Ergeb-nisse Mit dem Begriff bdquoObjektivitaumltldquo wird in der Geschichtswissenschaft lediglich aus-gesagt daszlig subjektiv entwickelte Erkenntnisse intersubjektiv nachvollziehbar sind Alle Erkenntnisse gelten nur solange bis sie in der fachlichen Diskussion auf der Grundlage einer neuen Fragestellung einer erweiterten Quellenkenntnis oder -interpretation revi-diert werden

          3 Historiker muumlssen sich und anderen Rechenschaft uumlber ihr methodisches Vorgehen so-wie uumlber ihre Betrachtungs- und Bewertungskriterien ablegen die immer von der jewei-ligen Gegenwart beeinfluszligt sind Zu diesem Zweck werden die Fragestellung und die These jeder Arbeit explizit vorangestellt

          Wie komplex die auf die Geschichte gerichteten Perspektiven sind zeigen die folgenden Zu-gaumlnge die die verschiedenen Dimensionen der vergangenen Wirklichkeiten ausleuchten So-zialgeschichte Politikgeschichte Moderne Kulturwissenschaft Wirtschaftsgeschichte Ge-schlechtergeschichte und Wissenschaftsgeschichte um nur einige zu nennen Fuumlr die unter-schiedlichen Zugriffsmoumlglichkeiten wurde ein jeweils spezifisches methodisches Instrumenta-rium entwickelt ndash Sie werden im Verlauf Ihres Studiums einige dieser Ansaumltze naumlher kennen-lernen

          3 Vgl Koselleck Reinhart Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main

          42000 182 265

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 8

          Doch wozu eigentlich Geschichte Immer aktuell geblieben ist die Frage nach Nutzen und Nachteil der Historie fuumlr das Leben4 Auch wenn es keine allgemeinguumlltigen Antworten auf diese Frage geben kann weiszlig man doch was sie nicht oder nicht mehr ist Gemeint ist das Konzept der bdquoHistoria Magistra Vitaeldquo Die Geschichte liefert keine moralischen oder politi-schen Erkenntnisse aus denen zukuumlnftiges Handeln ableitbar waumlre Gleichwohl bietet sie als eine Reflexionswissenschaft die die Bedingungen moumlglichen menschlichen Handelns unter-sucht ein fuumlr die Gegenwart und Zukunft erforderliches Orientierungswissen Leichter ist die Frage zu beantworten welche konkreten Kompetenzen Sie in Ihrem Ge-schichtsstudium erwerben Uumlber das methodische und inhaltliche Fachwissen einzelner Epo-chen und Teildisziplinen hinaus vermittelt das Geschichtsstudium eine arbeitstechnisch-methodische Kompetenz die nicht nur auf den engeren Bereich der Geschichtswissenschaft anwendbar ist Sie lernen sich selbstaumlndig und methodisch kontrolliert in relativ kurzer Zeit in ein Thema einzuarbeiten das akkumulierte Wissen aufzubereiten und es in muumlndlicher und schriftlicher Form wiederzugeben Dieser Leitfaden moumlchte Sie beim Erwerb dieser Qualifi-kationen unterstuumltzen

          2 Literatur zur Einfuumlhrung

          a) Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft

          Allgemein Bloch Marc Apologie der Geschichtswissenschaft oder Der Beruf des Historikers Nach der von

          Eacutetienne Bloch edierten franzoumlsischen Ausgabe hg v Peter Schoumlttler Stuttgart 2002

          Burschel Peter ua Geschichte Ein Tutorium Freiburg im Breisgau 1997

          Daniel Ute Kompendium Kulturgeschichte Theorie Praxis Schluumlsselwoumlrter 5 durchges u aktu-al Aufl Frankfurt am Main 2006

          Evans Richard J Fakten und Fiktionen Uumlber die Grundlagen historischer Erkenntnis Frankfurt am Main ua 1998 (gut lesbare Einfuumlhrung in das historische Denken)

          Goertz Hans-Juumlrgen Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998

          Jordan Stefan Einfuumlhrung in das Geschichtsstudium Stuttgart 2005

          Sellin Volker Einfuumlhrung in die Geschichtswissenschaft Goumlttingen 2005 (erw Neuausgabe)

          Ur- und Fruumlhgeschichte (Allgemeine Werke wenn nicht in Klammern Epocheneingrenzung) Bernbeck Reinhard Theorien in der Archaumlologie Tuumlbingen Basel 1997

          Eggers Hans Juumlrgen Einfuumlhrung in die Vorgeschichte 4 Auflage mit Nachwort von Claudia Theune und aktualisiertem Literaturverzeichnis Berlin 2004

          Eggert Manfred KH Praumlhistorische Archaumlologie Konzepte und Methoden Tuumlbingen ua 2001

          Ericsson Ingolf Archaumlologie der Neuzeit Ziele und Abgrenzungen einer jungen Disziplin der archaumlo-logischen Wissenschaft in Ausgrabungen und Funde 40 19951 S7-13 (Neuzeit)

          Fansa M ua (Hg) Archaumlologie Land Niedersachsen 400000 Jahre Geschichte Oldenburg 2004

          Fehring GP Die Archaumlologie des Mittelalters Eine Einfuumlhrung Stuttgart 2000 (Mittelalter)

          4 Vgl das gleichnamige Werk Nietzsche Friedrich Vom Nutzen und Nachtheil der Historie fuumlr das Leben

          Leipzig 1924

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

          9

          Ders Stadtarchaumlologie in Deutschland Archaumlologie in Deutschland Stuttgart 1996 (Mittelalter)

          Helmig Guido ua (Hg) Center ndash Region ndash Periphery Medieval Europe Basel 2002 (Neuzeit)

          Alte Geschichte Blum Hartmut Wolters Reinhard Alte Geschichte studieren Konstanz 2006

          Gehrke Hans-Joachim Schneider Hellmuth (Hg) Geschichte der Antike Ein Studienbuch Stuttgart ua 2000

          Guumlnther Rosmarie Einfuumlhrung in das Studium der Alten Geschichte 2 durchges Aufl Paderborn ua 2004

          Wirbelauer Eckhard (Hg) Antike (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen 2004

          Mann Christian Antike Einfuumlhrung in die Altertumswissenschaften (Akademie Studienbuumlcher Ge-schichte) Berlin 2008

          Mittelalter Goetz Hans-Werner Proseminar Geschichte Mittelalter 3 uumlberarb Aufl Stuttgart 2006 (grundle-

          gend)

          Hilsch Peter Das Mittelalter - die Epoche Konstanz 2006

          Muumlller Harald Mittelalter (Akademie Studienbuumlcher Geschichte) Berlin 2008

          Quirin Heinz Einfuumlhrung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte Stuttgart 51991

          Fruumlhe Neuzeit Emich Birgit Geschichte der Fruumlhen Neuzeit studieren Konstanz 2006

          Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006 (auch uumlber den Bereich der Fruumlhen Neuzeit hinaus aufgrund der anschaulichen Darstellung be-sonders empfehlenswert)

          Neuere und Neueste Geschichte Metzler Gabriele Einfuumlhrung in das Studium der Zeitgeschichte Paderborn 2004

          Moumlller Horst Wengst Udo Einfuumlhrung in die Zeitgeschichte Muumlnchen 2003

          Opgenoorth Ernst Schulz Guumlnther Einfuumlhrung in das Studium der Neueren Geschichte 6 vollst uumlberarb Aufl Paderborn 2001

          Peter Matthias Schroumlder Hans-Juumlrgen Einfuumlhrung in das Studium der Zeitgeschichte Paderborn ua 1994 (Ein guter Uumlberblick uumlber Literatur und Hilfsmittel)

          Schulz Gerhard Einfuumlhrung in die Zeitgeschichte Darmstadt 1997

          Schulze Winfried Einfuumlhrung in die neuere Geschichte Stuttgart 42002

          Lateinamerikanische Geschichte Schuumlller Karin Einfuumlhrung in das Studium der iberischen und lateinamerikanischen Geschichte

          Muumlnster Aschendorff 2000

          Osteuropaumlische Geschichte Emeliantseva Ekaterina ua (Hg) Einfuumlhrung in die Osteuropaumlische Geschichte Stuttgart 2008

          Torke Hans-Joachim Einfuumlhrung in die Geschichte Ruszliglands Muumlnchen 1997

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 10

          Zernack Klaus Osteuropa Eine Einfuumlhrung in seine Geschichte Muumlnchen 1977

          Schiffahrtsgeschichte Broeze Frank (Hg) Maritime history at the crossroads a critical review of recent historiography in

          Research in maritime history Bd 9 St JohnrsquosNF 1995

          Fachdidaktik Guumlnther-Arndt Hilke (Hg) Geschichtsdidaktik Praxishandbuch fuumlr die Sekundarstufe I und II Ber-

          lin 2003

          Huhn Jochen Geschichtsdidaktik Eine Einfuumlhrung Koumlln 1994

          Sauer Michael Geschichte unterrichten Eine Einfuumlhrung in die Didaktik und Methodik 5 aktual u erg Aufl Seelze 2006

          b) Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft Appleby Joyce Telling the Truth about History London 1995

          Bloch Marc ua Schrift und Materie der Geschichte Vorschlaumlge zur systematischen Aneignung his-torischer Prozesse Frankfurt am Main 1977

          Conrad Christoph Kessel Martina (Hg) Geschichte schreiben in der Postmoderne Beitraumlge zur ak-tuellen Diskussion Stuttgart 1994

          Corneliszligen Christoph Geschichtswissenschaft Eine Einfuumlhrung Frankfurt am Main 2000

          Droysen Johann Gustav Historik historisch-kritische Ausgabe von Peter Ley Stuttgart 1977

          Duumllmen Richard van Historische Anthropologie Entwicklung ndash Probleme ndash Aufgaben Koumlln ua 22001

          Eibach Joachim Lottes Guumlnther (Hg) Kompaszlig der Geschichtswissenschaft Ein Handbuch Goumlttin-gen 2002

          Goertz Hans-Juumlrgen Umgang mit Geschichte Eine Einfuumlhrung in die Geschichtstheorie Reinbek 1995

          Grafton Anthony Die tragischen Urspruumlnge der deutschen Fuszlignote Berlin 1995

          Jordan Stefan Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaft Paderborn ua 2009

          Koselleck Reinhart Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main 52003

          Landwehr Achim Geschichte des Sagbaren Einfuumlhrung in die historische Diskursanalyse (Histori-sche Einfuumlhrungen 8) Tuumlbingen 2001

          Lorenz Chris Konstruktion der Vergangenheit Eine Einfuumlhrung in die Geschichtstheorie Koumlln ua 1997

          Maurer Michael (Hg) Aufriss der historischen Wissenschaften 7 Bde Stuttgart 2001-2005

          Medick Hans Hausen Karin (Hg) Geschlechtergeschichte und allgemeine Geschichte Herausforde-rungen und Perspektiven Goumlttingen 1998

          Mergel Thomas Welskopp Thomas (Hg) Geschichte zwischen Kultur und Gesellschaft Beitraumlge zur Theoriedebatte Muumlnchen 1997

          Raulff Ulrich (Hg) Mentalitaumlten-Geschichte Zur historischen Rekonstruktion geistiger Prozesse Berlin 1987

          Sarasin Philipp Geschichtswissenschaft und Diskursanalyse Frankfurt am Main 2003

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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          c) Geschichte der Geschichtswissenschaft

          Allgemein Bruch Ruumldiger vom Muumlller Rainer A (Hg) Historikerlexikon Von der Antike bis zum 20 Jahr-

          hundert 2 erw und uumlberarb Aufl Muumlnchen 2002

          Hardtwig Wolfgang (Hg) Uumlber das Studium der Geschichte Muumlnchen 1990 (Sammlung bdquoklassi-scherldquo Aufsaumltze uumlber das Geschichtsstudium)

          Kuumlttler Wolfgang ua (Hg) Geschichtsdiskurs 5 Bde Frankfurt am Main 1993-1999

          Middell Matthias Sammler Steffen (Hg) Alles Gewordene hat Geschichte Die Schule der Annales in ihren Texten 1929-1992 Leipzig 1994

          Raphael Lutz Geschichtswissenschaft im Zeitalter der Extreme Theorien Methoden Tendenzen von 1900 bis zur Gegenwart Muumlnchen 2003

          Reinhardt Volker (Hg) Hauptwerke der Geschichtsschreibung Stuttgart 1997

          Smith Bonnie G The Gender of History Men Women and Historical Practice CambridgeMass 2000

          Stern Fritz (Hg) Geschichte der Geschichtsschreibung Moumlglichkeiten Aufgaben Methoden Texte von Voltaire bis zur Gegenwart Muumlnchen 1966

          Wehler Hans-Ulrich (Hg) Deutsche Historiker 9 Bde Goumlttingen 1971-1982

          Ur- und Fruumlhgeschichte Freeden Uta von Schnurbein Siegmar von (Hg) Spuren der Jahrtausende Archaumlologie und Ge-

          schichte in Deutschland Stuttgart 2002

          Menghin Wilfried Planck Dieter (Hg) Menschen Zeiten Raumlume Archaumlologie in Deutschland Stuttgart 2002

          Bahn Paul G Renfrew Colin Archaeology Theories Methods and Practice London 52005

          Alte Geschichte Brown Peter Autoritaumlt und Heiligkeit Aspekte der Christianisierung des roumlmischen Reiches Stuttgart

          1998 (Spaumltantike)

          Finley Moses I Antike und moderne Demokratie Stuttgart 1980

          Gehrke Hans-Joachim Zwischen Altertumswissenschaft und Geschichte Standortbestimmung der Alten Geschichte am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts in Schwinge E-R (Hg) Die Wissen-schaft vom Altertum am Ende des 2 Jahrtausends n Chr Stuttgart Leipzig 1995 S 160-197

          Houmllkeskamp Karl-Joachim Rekonstruktion einer Republik Die politische Kultur des antiken Rom und die Forschung der letzten Jahrzehnte Muumlnchen 2004 (Republik)

          Nippel Wilfried (Hg) Uumlber das Studium der Alten Geschichte Muumlnchen 1993

          Mittelalter Borgolte Michael Sozialgeschichte des Mittelalters Eine Forschungsbilanz nach der deutschen Ein-

          heit (HZ Beihefte NF 22) Muumlnchen 1996

          Goetz Hans-Werner (Hg) Mediaumlvistik im 21 Jahrhundert Stand und Perspektiven der internationa-len und interdisziplinaumlren Mittelalterforschung Muumlnchen 2003

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 12

          Goetz Hans-Werner Moderne Mediaumlvistik Stand und Perspektiven der Mittelalterforschung Darm-stadt 1999

          Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Boumldeker Hans Erich (Hg) Aufklaumlrung und Geschichte Studien zur deutschen Geschichtswissen-

          schaft im 18 Jahrhundert Goumlttingen sup21992

          Iggers Georg G Geschichtswissenschaft im 20 Jahrhundert Ein kritischer Uumlberblick im internatio-nalen Zusammenhang 2 durchges Aufl Goumlttingen 1996

          Jarausch Konrad H Sabrow Martin (Hg) Die historische Meistererzaumlhlung Deutungslinien der deutschen Nationalgeschichte nach 1945 Goumlttingen 2002

          Sabrow Martin Das Diktat des Konsenses Geschichtswissenschaft in der DDR 1949-1969 Muumlnchen 2001

          Schieder Wolfgang Sellin Volker (Hg) Sozialgeschichte in Deutschland Entwicklungen und Per-spektiven im internationalen Vergleich 4 Bde Goumlttingen 1986-1987

          Schulze Winfried Oexle Otto Gerhard (Hg) Deutsche Historiker im Nationalsozialismus Frankfurt am Main 1999

          Lateinamerikanische Geschichte Grenz Wolfgang (Hg) Deutschsprachige Lateinamerika-Forschung Institutionen Wissenschaftler

          und Experten in Deutschland Oumlsterreich und der Schweiz Neuere Veroumlffentlichungen Frankfurt am Main Vervuert 1993

          Holloway Thomas H (Hg) A Companion to Latin American History Malden Blackwell 2008

          Martiacuten Acosta Emelina (Hg) Metodologiacutea y nuevas liacuteneas de investigacioacuten de la historia de Ameacuteri-ca Burgos Universidad de Burgos 2001

          Sosa Ignacio Hanley Brian Francis Connaughton Historiografiacutea latinoamericana contemporanea Mexico Universidad Nacional Autonoma de Mexico 1999

          Osteuropaumlische Geschichte Barber John Soviet Historians in Crisis 1928-1932 (= Studies in Soviet History and Science) Basing-

          stoke ua 1981

          Baron Samuel H Heer Nancy W (Hg) Windows on the Russian Past Essays on Soviet Histori-ography since Stalin ColumbusOhio 1977

          Bohn Thomas M Russische Geschichtswissenschaft von 1880 bis 1905 Pavel N Miljukov und die Moskauer Schule (= Beitraumlge zur Geschichte Osteuropas 25) Koumlln ua 1998

          Burleigh Michael Germany Turns Eastwards A Study of Ostforschung in the Third Reich Cam-bridge 1988

          Fitzpatrick Sheila Revisionism in Retrospect A Personal View in Slavic Review 673 (2008) S 682-704

          Haar Ingo Deutsche ldquoOstforschungrdquo und Antisemitismus in Zeitschrift fuumlr Geschichtswissenschaft 486 (2000) S 485-508

          Haar Ingo Historiker im Nationalsozialismus Deutsche Geschichtswissenschaft und der bdquoVolksndashtumskampfldquo im Osten Goumlttingen 2000

          Oberlaumlnder Erwin (Hg) Geschichte Osteuropas Zur Entwicklung einer historischen Disziplin in Deutschland Oumlsterreich und der Schweiz 1945-1990 Stuttgart 1992

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

          13

          II Basisinformationen

          1 Basisinformationen (Lexika und Handbuumlcher)

          Eine sinnvolle Fragestellung kann nicht ohne Vorkenntnisse entwickelt werden man braucht fuumlr sie ein fundiertes Grund- oder bdquoAssoziationsldquowissen Dieses ist zweifach strukturiert zum einen synchron dh man fragt danach was zeitgleich zu dem untersuchten Phaumlnomen ge-schehen ist und in welcher Beziehung es zu diesen Geschehnissen stand Zum anderen dia-chron dh man fragt danach was vor bzw nach dem untersuchten Phaumlnomen geschah wie es also auf der Zeitachse zu verorten ist Zur Erarbeitung des Kontextwissens dienen vor allem Lexika und Handbuumlcher

          a) Lexika und Nachschlagewerke Fachlexika dienen der Erstinformation uumlber einen begrenzten Sachverhalt Man verwendet sie am Anfang der Beschaumlftigung mit einem bislang unvertrauten Gegenstand sowie zur Beseiti-gung von punktuellen Wissensluumlcken die sich im Lauf der Recherchen ergeben Die in einem Lexikonartikel enthaltenen Informationen sind allerdings meist sehr knapp und reichen fuumlr eine vertiefte Beschaumlftigung mit einem Thema nicht aus

          Historische Lexika Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL) Hamm 1975ff (httpwwwbautzdebbkl)

          Allgemeine deutsche Biographie [ADB] hg v der Historischen Commission bei d Kgl Akademie d Wissenschaften 56 Bde Leipzig 1875-1912 ND Berlin 1967-1971 (Internet httpmdz1bib-bvbde~ndbadb_indexhtml)

          Asendorf Manfred ua Geschichte Lexikon der wissenschaftlichen Grundbegriffe Reinbek 1994

          Bayer Erich Woumlrterbuch zur Geschichte Begriffe und Fachausdruumlcke 5 neugestaltete u erw Aufl Stuttgart 2003

          Deutsches biographisches Archiv Neue Folge bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts Muumlnchen 1989ff (mit Deutschem biographischem Index Zugriff per Microfiche und online)

          dtv-Atlas zur Weltgeschichte Karten und chronologischer Abriszlig 2 Bde Muumlnchen 271993

          Fischer Lexikon Geschichte aktual u uumlberarb Aufl Frankfurt am Main 2003 (empfehlenswert)

          Geschichtliche Grundbegriffe Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland 7 Bde und ein Registerband Stuttgart 1972-1992

          Haberkern Eugen Wallach Joseph Friedrich Hilfswoumlrterbuch fuumlr Historiker Tuumlbingen ua 92001

          Handwoumlrterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte (HRG) 5 Bde Berlin 1971-1998

          Jaumlger Friedrich (Hg) Enzyklopaumldie der Neuzeit bisher 4 Baumlnde Stuttgart 2006

          Jordan Stefan Lexikon Geschichtswissenschaft Hundert Grundbegriffe Ditzingen 2002

          Lexikon fuumlr Theologie und Kirche (LThK) 11 Bde 3 voumlllig neu bearb Aufl Freiburg 1993-2001

          Meyers Taschenlexikon Geschichte 6 Bde Mannheim 21989

          Neue deutsche Biographie [NDB] hg v der Historischen Kommission bei d Bayrischen Akademie d Wissenschaften Muumlnchen 1953ff (Internet httpwwwndbbadw-muenchende)

          Der Groszlige Ploetz Die Daten-Enzyklopaumldie der Weltgeschichte Daten Fakten Zusammenhaumlnge Koumlln 332002

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 14

          Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG) 8 Bde 4 voumlllig neu bearb Aufl Tuumlbingen 1998-2005

          Theologische Realenzyklopaumldie (TRE) 36 Bde Berlin ua 1977-2004

          Woumlrterbuch Geschichte hg v Konrad Fuchs Heribert Raab Muumlnchen 132002 (fruumlher unter dem Titel bdquodtv-Woumlrterbuch zur Geschichteldquo erschienen breiter als HaberkernWallach)

          Ur- und Fruumlhgeschichte Reallexikon der Vorgeschichte Bd 1-14 Berlin 1924-1929

          Filip J Enzyklopaumldisches Handbuch zur Ur- und Fruumlhgeschichte 2 Bde Prag 1966

          Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA) 2 voumlllig neu bearbeitete Auflage Bd 1ff Berlin New York 1973ff

          Alte Geschichte The Oxford Classical Dictionary (OCD) Oxford 31996 Paulyrsquos Realencylopaumldie der classischen Altertumswissenschaft (RE) 68 Bde in zwei Reihen [A-P

          und R-Z] Stuttgart bzw Muumlnchen 1893-1999 (absolut grundlegend) Der Kleine Pauly (KlP) 5 Bde Stuttgart Muumlnchen 1964-1975 ND Muumlnchen 1979 Der Neue Pauly (DNP) 16 Bde Stuttgart 1996-2005 Reallexikon fuumlr Antike und Christentum (RAC) Stuttgart 1950ff (auch fuumlr die Antike von Bedeutung)

          Mittelalter Dictionary of the Middle Ages (DMA) 8 Bde New York 1982-1989 Die deutsche Literatur des Mittelalters Verfasserlexikon (VLex) Berlin 1978-2001 Supplemente ab

          2001 Lexikon des Mittelalters (LexMA) 9 Bde Muumlnchen Zuumlrich 1980-2003 (absolut grundlegend)

          Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Dewald Jonathan (Hg) Europe 1450 to 1789 6 Bde New York 2004 Enzyklopaumldie der Neuzeit Stuttgart 2006ff Schneiders Werner (Hg) Lexikon der Aufklaumlrung Deutschland und Europa Muumlnchen 1995

          Lateinamerikanische Geschichte Alexander Robert J (Hg) Bibliographical Dictionary of Latin American and Caribbean Political

          Leaders New York Greenwood Press 1988 Collier Simon ua (Hg) The Cambridge Encyclopedia of Latin America and the Caribbean Cam-

          bridge Cambridge University Press 1985 Tenenbaum Barbara A ua (Hg) Encyclopedia of Latin American History and Culture 5 Bde New

          York Scribnerrsquos 1996 Velaacutezquez Bonilla Carmela Diccionario de teacuterminos coloniales San JoseacuteCR Editorial de la

          Universidad de Costa Rica 2005 Zudem existieren zu allen Staaten Lateinamerikas einzelstaatliche Lexika die in der Reihe ldquoHistorical

          Dictionary of [Land]ldquo erschienen sind

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

          15

          Osteuropaumlische Geschichte Bolšaja sovetskaja ėnciklopedija Bd 1-65 1Auflage Moskva 1926ff

          Brown A The Soviet Union A Biographical Dictionary London 1990

          Čuguev V The Biographical Dictionary of the Former Soviet Union London ua 1992

          Čuguev V ua Kto estrsquo kto v Rossii I byvšem SSSR vydajuščiesja ličnosti byvšego Sovetskogo So-juza Rossii I emigracii Moskva 1994

          Enciklopediceskij slovarrsquo Brokgauz I Efron Bd 1-86 Moskva 1890-1907

          Kallinikov P Russkij biografičeskij slovarrsquo 20 Bde Moskva 1998-2001

          McCauley M Who is Who in Russia since 1900 London ua 1997

          Puškarev SG Dictionary of Russian historical terms from the eleventh century to 1917 New Haven 1970

          Sovetskaja istoričeskaja ėnciklopedija 16 Bde Moskva 1961-1976

          Torke H-J Lexikon der Geschichte Russlands Von den Anfaumlngen bis zur Oktoberrevolution Muumln-chen 1985

          The modern encyclopedia of Russian and Soviet history Bd 1-60 Gulf Breeze 1976-2001

          Schiffahrtsgeschichte Oxford Encyclopedia of Maritime History 4 Bde New York 2007

          Kemp Peter (Hg) The Oxford companion to ships amp the sea Oxford 1976

          b) Handbuumlcher und Reihen Handbuumlcher dienen der Information uumlber einen historischen Zusammenhang Im Gegensatz zu Lexika bieten sie eine zusammenhaumlngende Darstellung des Forschungsstandes Ihr Aufbau ist meist chronologisch-geographisch und nicht systematisch Dennoch eignen sie sich zur Erar-beitung der bdquoharten Faktenldquo eines konkreten Themenbereichs was sie auch zu einer wertvol-len Hilfe bei der Vorbereitung auf Pruumlfungen macht

          Allgemein Ariegraves Philippe Duby George (Hg) Geschichte des privaten Lebens 5 Bde Frankfurt am Main

          1989-1995

          Berg Christa ua (Hg) Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte 6 Bde Muumlnchen 1987-1998

          Blickle Peter (Hg) Handbuch der Geschichte Europas Stuttgart 2002ff (Einzelbaumlnde beachten)

          Cipolla Carlo M Borchardt Knut (Hg) Europaumlische Wirtschaftsgeschichte 5 Bde Stuttgart ua 1976-1980

          Duby Georges Perrot Michelle (Hg) Geschichte der Frauen 5 Bde Frankfurt am Main 1993-1995

          Fischer Wolfram (Hg) Handbuch der europaumlischen Wirtschafts- und Sozialgeschichte 6 Bde Stutt-gart 1980-1993

          Gebhardt Bruno (Hg) Handbuch der deutschen Geschichte 10 voumlllig neu bearb Auflage 24 Bde Stuttgart 2001-2006

          Groh Dieter (Hg) Propylaumlen Geschichte Deutschlands 9 Bde Berlin 1983-1995

          Henning Friedrich Wilhelm Handbuch der Wirtschafts- und Sozialgeschichte Deutschlands 3 Bde Paderborn ua 1991-1999

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 16

          Jaumlger Friedrich ua (Hg) Handbuch der Kulturwissenschaften 3 Bde Stuttgart 2004

          Jedin Hubert (Hg) Handbuch der Kirchengeschichte 7 Bde Freiburg ua 1962-1979

          Jeserich Kurt A ua (Hg) Deutsche Verwaltungsgeschichte 6 Bde Stuttgart 1983-1988

          Koumlbler Gerhard Historisches Lexikon der deutschen Laumlnder Die deutschen Territorien und reichs-unmittelbaren Geschlechter vom Mittelalter bis zur Gegenwart Muumlnchen 61999

          Koumlnig Wolfgang (Hg) Propylaumlen Technikgeschichte 5 Bde Berlin 1990-1992

          Schieder Theodor (Hg) Handbuch der europaumlischen Geschichte 7 Bde Stuttgart 1968-1992

          Wehler Hans-Ulrich (Hg) Moderne deutsche Geschichte Von der Reformation bis zur Vereinigung 12 Bde Frankfurt am Main 1985-1997

          Handbuch-Reihen Fischer-Weltgeschichte 36 Bde Frankfurt am Main 1965-83

          Oldenbourg Geschichte Lehrbuch (OGL) Muumlnchen 2000ff

          Oldenbourg-Grundriszlig der Geschichte (OGG) Muumlnchen (jeweils neueste Auflage benutzen)

          Enzyklopaumldie Deutscher Geschichte (EDG) 26 Bde Muumlnchen 1988ff (jeweils neueste Auflage be-nutzen)

          Alte Geschichte Aufstieg und Niedergang der Roumlmischen Welt (ANRW) 3 Reihen mit jeweils mehreren Baumlnden Ber-

          lin New York 1972ff (httpwwwcsukyedu~raphaelscaifeanrwhtml ndash Index)

          The Cambridge Ancient History (CAH) 12 Bde 1923-1939 voumlllige Neubearbeitung seit 1970

          Handbuch der Altertumswissenschaft (HdA) begr von Iwan von Muumlller fortgef von Hermann Bengtson Muumlnchen 1885ff (eine Uumlbersicht bei Jaumlger Gerhard Einfuumlhrung in die klassische Phi-lologie Muumlnchen 31989)

          Mittelalter The New Cambridge Medieval History 7 Bde Cambridge 1995

          Kroeschell Karl Deutsche Rechtsgeschichte Bd 1 bis 1250 Koumlln ua 122008 Bd 2 bis 1650 Koumlln ua 92008 [Bd 3 seit 1650 Koumlln ua 52008]

          Fruumlhe Neuzeit Brady Thomas A (Hg) Handbook of European History 1400-1600 Late Middle Ages Renaissance

          and Reformation Leiden ua 1994ff

          Dewald Jonathan (Hg) Europe 1450 to 1789 6 Bde New York 2004

          Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006

          Neuere und Neueste Geschichte Aubin Hermann Zorn Wolfgang (Hg) Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte

          2 Bde Stuttgart 1971-1976

          Huber Ernst Rudolf Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789 8 Bde Stuttgart ua 1957-1991

          Ders (Hg) Dokumente zur Deutschen Verfassungsgeschichte im 19 und 20 Jahrhundert 4 Bde und ein Registerband Stuttgart 31978-1992

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

          17

          Koumlbler Gerhard Historisches Lexikon der deutschen Laumlnder Die deutschen Territorien und reichs-unmittelbaren Geschlechter vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 uumlberarb u erg Aufl Muumlnchen 2007

          Koumlnig Wolfgang (Hg) Propylaumlen Technikgeschichte 5 Bde Berlin 1990-1992

          Schieder Theodor (Hg) Handbuch der europaumlischen Geschichte 7 Bde Stuttgart 1968-1992

          Lateinamerikanische Geschichte Bernecker Walther ua (Hg) Handbuch der Geschichte Lateinamerikas 3 Bde Stuttgart Klett-

          Cotta 1992-1996

          Bethell Leslie (Hg) The Cambridge History of Latin America 11 Bde Cambridge ua Cambridge University Press 1984-1995

          Bulmer-Thomas Victor ua (Hg) The Cambridge Economic History of Latin America 2 Bde Cam-bridge Cambridge University Press 2006

          Trigger Bruce G (Hg) The Cambridge History of the Native Peoples of the Americas 3 Bde Cam-bridge ua Cambridge University Press 1996-2000

          Osteuropaumlische Geschichte Haumann Heiko Geschichte Ruszliglands Zuumlrich 22003

          Hellmann Manfred ua (Hg) Handbuch der Geschichte Russlands Bd1-6 Stuttgart 1981-2004

          Kappeler Andreas Russische Geschichte Muumlnchen 1997

          Stoumlkl Guumlnther Russische Geschichte Von den Anfaumlngen bis zur Gegenwart Stuttgart 1965

          The Cambridge History of Russia Bd 1-3 Cambridge 2006

          Torke H-J Einfuumlhrung in die Geschichte Russlands Muumlnchen 1997

          Fachdidaktik Bergmann Klaus ua (Hg) Handbuch der Geschichtsdidaktik Seelze-Velber 51997

          Mayer Ulrich ua (Hg) Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht SchwalbachTs 2004

          Pandel Hans-Juumlrgen Schneider Gerhard (Hg) Handbuch Medien im Geschichtsunterricht Schwal-bachTs 1999

          c) Atlanten Groszliger historischer Weltatlas 4 Bde Muumlnchen 1978-1996

          Barrington Atlas of the Greek and Roman World unter Mitwirkung zahlreicher Wissenschaftler hg v Richard A Talbert Princeton Oxford 2000

          Putzger Historischer Weltatlas Berlin 1032002

          Daruumlber hinaus gibt es etliche regionalhistorische Atlanten und thematische Kartenwerke

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 18

          2 Ausgewaumlhlte Uumlberblicksdarstellungen

          Ur- und Fruumlhgeschichte (In Klammern Epochen- Themeneingrenzung) Beilke-Voigt I Das Opfer im archaumlologischen Befund Studien zu den sog Bauopfern kultischen

          Niederlegungen und Bestattungen in ur- und fruumlhgeschichtlichen Siedlungen Norddeutschlands und Daumlnemarks RahdenWestfalen 2006 (Bauopfer)

          Biel J Rieckhoff S Die Kelten in Deutschland Stuttgart 2001 (Vorroumlmische Eisenzeit Hallstatt-zeit Lategravenezeit)

          Brather S Ethnische Interpretationen in der fruumlhgeschichtlichen Archaumlologie Berlin 2004 (Ethni-sche Deutung)

          Burmeister St Muumlller-Scheeszligel N Soziale Gruppen - kulturelle Grenzen Muumlnster 2006 (Sozialge-schichte aus archaumlologischer Perspektive)

          Fassbinder Stefan Wallfahrt Andacht und Magie Religioumlse Anhaumlnger und Medaillen in Beitraumlge zur neuzeitlichen Froumlmmigkeitsgeschichte Suumldwestdeutschlands aus archaumlologischer Sicht (Zeit-schrift fuumlr Archaumlologie des Mittelalters Beiheft 18) Bonn 2003 (Mittelalter Fruumlhe Neuzeit)

          Fluumleler Marianne ua (Hg) Stadtluft Hirsebrei und Bettelmoumlnch Die Stadt um 1300 Stuttgart 1992 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

          Hinz H-M Wieczorek A (Hg) Europas Mitte um 1000 Beitraumlge zur Geschichte Kunst und Ar-chaumlologie Bd 1 Stuttgart 2000 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

          Jockenhoumlvel A Kubach W Bronzezeit in Deutschland Stuttgart 1994 (Bronzezeit)

          Jungklaus Bettina Die anthropologische Bearbeitung der Skelette vom fruumlhneuzeitlichen Pauli-Friedhof der Brandenburger Neustadt in Archaumlologische Untersuchungen in der Neustadt Bran-denburg Brandenburg 1998 S85-94 (Neuzeit)

          Lohrke B Kinder in der Merowingerzeit Graumlber von Maumldchen und Jungen in der Alemannia Rah-denWestfalen 2004 (Voumllkerwanderungszeit Fruumlhes Mittelalter)

          Luumlning J Steinzeitliche Bauern in Deutschland Die Landwirtschaft im Neolithikum Bonn 2000 (Steinzeit)

          Muumlller-Wille M ua Fruumlhstaumldtische Zentren der Wikingerzeit und ihr Hinterland Stuttgart 2002 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

          Neumeister-Taroni B Rippmann D (Hg) Gesellschaft und Ernaumlhrung um 1000 Eine Archaumlologie des Essens Vevey 2000 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

          Owen Linda R ua Von der Geburt bis zum Tode Individuelle und gesellschaftliche Dimensionen von Alter und Geschlecht in der Urgeschichte Konferenzband HU Berlin 2004 Berlin 2004 S143-520 (Gender)

          Stiegemann C Wemdorf M (Hg) Kunst und Kultur in der Karolingerzeit Mainz 1999 (Voumllker-wanderungszeit Fruumlhes Mittelalter)

          Voumllling Th Germanien an der Zeitenwende Studien zum Kulturwandel beim Uumlbergang von der vor-roumlmischen Eisenzeit zur aumllteren roumlmischen Kaiserzeit in der Germania Magna Oxford 2005 (Rouml-mische Kaiserzeit)

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

          19

          Alte Geschichte Bleicken Jochen Die athenische Demokratie 4 voumlllig uumlberarb und wesentl erw Aufl Paderborn

          1995

          Ders Die Verfassung der Roumlmischen Republik Grundlagen und Entwicklung Paderborn 82000

          Ders Verfassungs- und Sozialgeschichte des Roumlmischen Kaiserreiches 2 Bde Paderborn 81995

          Dahlheim Werner Die Antike Griechenland und Rom von den Anfaumlngen bis zur Expansion des Is-lam Paderborn 62002

          Kloft Hans Die Wirtschaft der griechisch-roumlmischen Welt Eine Einfuumlhrung Darmstadt 1992

          Meier Christian Res publica amissa Eine Studie zu Verfassung und Geschichte der spaumlten roumlmischen Republik Frankfurt am Main 31997

          Die Oldenbourg-Grundrisse (Muumlnchen) fuumlr die Gebiete der griechischen und roumlmischen Geschichte enthalten am Schluszlig ausfuumlhrliche Uumlbersichten uumlber die wichtigen Quellen und besonders zu beach-tende wissenschaftliche Literatur

          Schuller Wolfgang Griechische Geschichte 5 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen 2002 Gehrke Hans-Joachim Geschichte des Hellenismus 3 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen 2003 Bleicken Jochen Geschichte der Roumlmischen Republik Muumlnchen 62004 Dahlheim Werner Geschichte der Roumlmischen Kaiserzeit 3 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen

          2003 Martin Jochen Spaumltantike und Voumllkerwanderung Muumlnchen 42001 Schreiner Peter Byzanz Muumlnchen 21994

          Mittelalter Pohl Walter Die Voumllkerwanderung Eroberung und Integration Stuttgart ua 2002

          Angenendt Arnold Das Fruumlhmittelalter Die abendlaumlndische Christenheit von 400-900 Stuttgart 32001

          Geary Patrick J Die Merowinger Europa vor Karl dem Groszligen Muumlnchen 22004

          Althoff Gerd Die Ottonen Koumlnigsherrschaft ohne Staat 2 erw Aufl Stuttgart 2005

          Boshof Egon Die Salier 4 aktual Aufl Stuttgart 2000

          Engels Odilo Die Staufer 7 uumlberarb u erg Aufl Stuttgart 2000

          Mayer Hans E Geschichte der Kreuzzuumlge 9 verb Aufl Stuttgart 2000

          Schulze Hans K Grundstrukturen der Verfassung im Mittelalter 3 Bde Stuttgart 199098

          McCormick Michael Origins of European Economy Communications and Commerce AD 300-900 Cambridge 2001

          Flasch Kurt Das philosophische Denken im Mittelalter von Augustinus bis Macchiavelli Stuttgart 22000 (grundlegende Einfuumlhrung)

          Lindberg David C Von Babylon bis Bestiarium Die Anfaumlnge des abendlaumlndischen Wissens Stutt-gart ua 1994 (gut und umfassend)

          Bumke Joachim Houmlfische Kultur Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter Neuausgabe in einem Band Muumlnchen 102002

          Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Duumllmen Richard van Kultur und Alltag in der Fruumlhen Neuzeit 3 Bde Muumlnchen sup21999

          Greyerz Kaspar von Religion und Kultur Europa 1500-1800 Goumlttingen 2000

          Muumlnch Paul Lebensformen in der Fruumlhen Neuzeit Frankfurt am Main 1992

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 20

          Nipperdey Thomas Deutsche Geschichte

          Bd 1 1800-1866 Buumlrgerwelt und starker Staat Muumlnchen 1983 Bd 21 1866-1918 Arbeitswelt und Buumlrgergeist Muumlnchen 1990 Bd 22 1866-1918 Machtstaat vor der Demokratie Muumlnchen 1992 Stollberg-Rilinger Barbara (Hg) Einfuumlhrung in die Fruumlhe Neuzeit online in httpwwwuni-

          muensterdeFNZ-Online 2003 (Stand 1292007)

          Wehler Hans-Ulrich Deutsche Gesellschaftsgeschichte

          Bd 1 Vom Feudalismus des Alten Reiches bis zur defensiven Modernisierung der Reformaumlra 1700-1815 Muumlnchen 31996

          Bd 2 Von der Reformaumlra bis zur industriellen und politischen bdquoDeutschen Doppelrevolutionldquo 1815-184549 Muumlnchen 42005

          Bd 3 Von der bdquoDeutschen Doppelrevolutionldquo bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges 1849-1914 Muumlnchen 21995

          Bd 4 Vom Beginn des Ersten Weltkriegs bis zur Gruumlndung der beiden deutschen Staaten 1914-1949 2 durchges Aufl Muumlnchen 2003

          Bd 5 Von der Gruumlndung der beiden deutschen Staaten bis zur Vereinigung 1949-1991 Muumlnchen [erscheint ca 2007]

          Winkler Heinrich August Der lange Weg nach Westen

          Bd 1 Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Repu-blik Muumlnchen 52002

          Bd 2 Deutsche Geschichte vom bdquoDritten Reichldquo bis zur Wiedervereinigung Muumlnchen 52002 Zedler Johann Heinrich Grosses vollstaumlndiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Kuumlnste

          64 Bde Leipzig Halle 1732-1750 2 photomechan Nachdruck Graz 1994-1999 auch in httpwwwzedler-lexikonde

          Lateinamerikanische Geschichte Andreo Garcia Juan Guardia Sara Beatriz (Hg) Historia de las mujeres en Ameacuterica Latina Murcia

          Universidad de Murcia 2002

          Bakewell Peter A History of Latin America 1450 to the Present MaldenMA Oxford Blackwell Publishing sup22006

          Buisson Inge Schottelius Herbert Die Unabhaumlngigkeitsbewegungen in Lateinamerika 1788-1926 Stuttgart Klett-Cotta 1980

          Chasteen John C Americanos Latin Americarsquos struggle for independence Oxford Oxford Univer-sity Press 2008

          Chasteen John C Born in blood and fire A concise history of Latin America New York Norton 2006

          Koumlnig Hans-Joachim Kleine Geschichte Lateinamerikas Stuttgart Reclam 2006

          Leoacuten Portilla Miguel Saacutenchez-Albornoz Nicolaacutes (Hg) Ameacuterica Latina en la eacutepoca colonial 2 Bde Barcelona Criacutetica 2003

          Morant Isabel (Hg) Historia des las Mujeres en Espantildea y Ameacuterica Latina 4 Bde Madrid Editorial Caacutetedra 2005-2006

          Pietschmann Horst Die staatliche Organisation des kolonialen Iberoamerika Stuttgart Klett-Cotta 1980

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

          21

          Skidmore Thomas E Smith Peter H (Hg) Modern Latin America New York Oxford University Press 2005

          Zur Nationalgeschichte einzelner Laumlnder Lateinamerikas sei auf folgende Reihen verwiesen ldquoKleine Geschichte helliprdquo aus dem Beck Verlag (Beckrsquosche Reihe) und ldquoA Concise History helliprdquo aus dem Ver-lag Cambridge University Press

          Osteuropaumlische Geschichte Altrichter H Kleine Geschichte der Sowjetunion 1917-1991 Muumlnchen 2001

          Abramov LV ua Istorija Rossii Bd 1-3 Moskva 1993

          Alpern Engel Barbara Women in Russia 1700-2000 Cambridge 2004

          Billington JH The Icon and the Axe An Interpretative History of Russian Culture New York 1966

          Goehrke Carsten Russischer Alltag Bd 1-3 Zuumlrich 2003-2005

          Hildermeier M Die Sowjetunion 1917-1991 (OGG 31) Muumlnchen 2001

          Houmlsch E Geschichte Russlands Vom Kiever Reich bis zum Zerfall des Sowjetimperiums Stuttgart ua 1996

          Hosking Geoffrey A Russia People and Empire 1552-1917 London 1997

          Kappeler Andreas Russland als Vielvoumllkerreich Entstehung ndash Geschichte ndash Verfall Muumlnchen 1992

          Ključevskij VO Geschichte Russlands Bd 1-4 Stuttgart 1925-1926

          Mironov BN Socialrsquonaja istorija Rossii perioda imperii (XVIII- načalo XX v) 2 Bde St Peters-burg 1999

          Nolte H-H Kleine Geschichte Russlands Stuttgart 1998

          Schmidt C Russische Geschichte 1547-1917 (OGG 33) Muumlnchen 2003

          Solovrsquoev SM Istorija Rossii s drevnejšich vremen Bd 1-15 Moskva 1960-1966

          Stoumlkl Guumlnther Russische Geschichte von den Anfaumlngen bis zur Gegenwart Stuttgart 51990

          Schiffahrtsgeschichte Heidbrink Ingo bdquoDeutschlands einzige Kolonie ist das Meerldquo Die Hochseefischerei und die Fische-

          reikonflikte des 20 Jahrhunderts Hamburg 2004

          Kiedel Klaus-Peter Kuumlstenschiffer Alltag auf Motorseglern Kuumlmos und Containerfeedern Hamburg 1966

          Kiedel Klaus-Peter Arbeitsplatz Schiff 100 Jahre See-Berufsgenossenschaft 1887-1987 Hamburg 1987

          Kludas Arnold Die Geschichte der deutschen Passagierschiffahrt Hamburg 1986

          Scholl Lars U Deutsche Marinemalerei 1830-2000 Helgoland 2002

          Schulze-Wegner Guntram Deutschland zur See 150 Jahre Marinegeschichte im Auftrag des Deut-schen Marine-Instituts hrsg bearb und erw von Heinrich Walle Mit einer Zusammenfassung von Michael Salewski Hamburg 1988

          Winterhoff Edmund Walfang in der Antarktis (Schriften des Deutschen Schiffahrtsmuseums 4)

          Oldenburg 1974

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 22

          III Materialbeschaffung

          1 Bibliographieren

          Zur intensiven Beschaumlftigung mit einem Thema reichen Lexika und Handbuumlcher nicht aus vielmehr muszlig auch die einschlaumlgige Spezialliteratur herangezogen werden Die Technik die relevante Literatur zu einem bestimmten Themenbereich zu finden wird bdquoBibliographierenldquo genannt Ohne eine klare Fragestellung und ein bereits vorhandenes Uumlberblickswissen uumlber den Untersuchungsgegenstand wuumlrde man sich jedoch in der Menge der Literatur verlieren Grundsaumltzlich unterscheidet man zwei Arten des Bibliographierens das unsystematische und das systematische Bibliographieren

          a) Systematisches Bibliographieren Die Grundlage des systematischen Bibliographierens sind abgeschlossene und laufende Bib-liographien Bibliothekskataloge und Fachdatenbanken die bibliographischen Beilagen der neuesten Jahrgaumlnge der einschlaumlgigen Zeitschriften sowie Quellensammlungen Die Auswer-tung relevanter Bibliographien ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Literaturrecherche de-ren Aufgabe darin besteht die vorhandenen Quellen- und Literaturangaben sowie die aktuel-len Publikationen zu einem Thema moumlglichst vollstaumlndig zu erfassen

          b) Unsystematisches Bibliographieren Bei diesem Weg geht man von einschlaumlgigen Lexikon- und Handbuchartikeln aber auch von Monographien und Aufsaumltzen aus die einem etwa uumlber die Literaturliste eines Seminars in die Haumlnde gefallen sind Deren Literaturverzeichnisse wertet man aus und gelangt so in einer Art Schneeballsystem Schritt fuumlr Schritt zu einer umfangreichen Literaturliste Diese Art des Vor-gehens birgt jedoch mehrere gravierende Nachteile in sich - Die bdquoTrefferldquo sind mehr oder weniger zufaumlllig Es besteht die Gefahr daszlig Sie zentrale Ti-

          tel uumlbersehen - Die so entstandene Literaturliste ist unvollstaumlndig Vor allem die neueste Literatur fehlt

          da man bdquoruumlckwaumlrtsldquo bibliographiert Titel die nach den bdquoausgeschlachtetenldquo Werken er-schienen sind entgehen Ihnen Insbesondere die in Zeitschriften und Sammelbaumlnden pub-lizierten Aufsaumltze sind so kaum zu finden

          - Auf diese Weise treffen die Autoren dieser bdquoausgeschlachtetenldquo Werke die Literaturaus-wahl fuumlr Sie ndash denn was diese nicht beruumlcksichtigt haben entgeht somit auch Ihnen

          c) Bibliographische Hilfsmittel und Bibliographien Eine Bibliographie ist ein Buch oder eine Datenbank in dem bzw der andere Buumlcher oder Aufsaumltze verzeichnet werden Es gibt Bibliographien fuumlr die gesamte Geschichtswissenschaft aber auch fuumlr einzelne Epochen Bereiche Regionen oder historische Teildisziplinen Man unterscheidet grundsaumltzlich zwischen abgeschlossenen und laufenden (dh in der Regel jaumlhr-lich erscheinenden) Bibliographien

          Bibliographische Hilfsmittel Baumgart Winfried Buumlcherverzeichnis zur deutschen Geschichte Hilfsmittel Handbuumlcher Quellen

          Muumlnchen 142001 (gut zum Einstieg aber die Kulturgeschichte fehlt)

          Feldmann Reinhard Schulze Klaus Wie finde ich Literatur zur Geschichte Berlin 31995

          Kernchen Hans-Juumlrgen Kernchen Dagmar (Hg) Tokol-Weitzel Handbuch der bibliographischen Nachschlagewerke 2 Bde Frankfurt am Main 61984

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

          23

          Spezialbibliographien zur Zeitschriftenliteratur Poolersquos Index of Periodical Literature (1802-1907) GloucesterMA 1963

          Index deutschsprachiger Zeitschriften 1750-1815 (Zeitschriftenindex) 10 Bde Goumlttingen 1997 (auch auf Microfiche)

          Internationale Bibliographie der Zeitschriftenliteratur aus allen Gebieten des Wissens (IBZ) Osna-bruumlck 1965ff (bis 1983 als Druckausgabe danach als Datenbank online zugaumlnglich)

          Bibliographie der deutschen Zeitschriftenliteratur mit Einschluszlig von Sammelwerken Leipzig 1896-1944 194748-1964

          Bibliographie der fremdsprachigen Zeitschriftenliteratur Leipzig 1911-1964

          Bibliographien fuumlr die Geschichtswissenschaft Historical Abstracts Bibliography of Historical Sciences Santa Barbara 1955ff (ausschlieszliglich Zeit-

          schriftenliteratur jeweils mit kurzer Inhaltsangabe daher besonders nuumltzlich auch als CD-ROM erhaumlltlich)

          Historische Bibliographie hg v der Arbeitsgemeinschaft auszligeruniversitaumlrer Forschungseinrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland Muumlnchen 1987ff (jaumlhrlich erscheinend auch als Datenbank unter den Fachdatenbanken der SuUB verfuumlgbar)

          Internationale Bibliographie der Rezensionen geistes- und sozialwissenschaftlicher Literatur (IBR) Osnabruumlck 1969ff (hier finden Sie Rezensionen zu der fuumlr Sie relevanten Literatur als Datenbank unter den Fachdatenbanken der SuUB online verfuumlgbar ab 1985)

          Jahresberichte fuumlr deutsche Geschichte Berlin 1927ff (httpjdgdbbbawdecgi-binjdg)

          Alte Geschichte Lrsquoanneacutee philologique (LPh) Bibliographie critique et analytique de lrsquoantiquiteacute greacuteco-latine (fondeacutee

          par J Marouzeau) Paris 1928ff (maszliggebliche laufende Bibliographie)

          Dyabola DYnamisch Anwachsende DatenBank zu den Objekten und zur Literatur der Altertums- und Kunstwissenschaften (httpwwwdyabolade)

          Gnomon Kritische Zeitschrift fuumlr die gesamte klassische Altertumswissenschaft Muumlnchen 1925ff (httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonmanualindexhtml ndash Gnomon Bibliographische Da-tenbank die letzten drei Jahrgaumlnge sind frei verfuumlgbar)

          Mittelalter Heit Alfred Voltmer Ernst Bibliographie zur Geschichte des Mittelalters Muumlnchen 1997 (hervor-

          ragendes Hilfsmittel zur ersten bibliographischen Annaumlherung an ein Thema)

          International Medieval Bibliography (IMB) Leeds 1968ff (enthaumllt Beitraumlge zu Zeitschriften und Sammelbaumlnden (= unselbstaumlndige Schriften) jedoch kaum Monographien auch als Datenbank on-line zugaumlnglich) (nur aus dem Campus-Netz)

          Medioevo latino (ML) Bollettino bibliografico della cultura europea dal secolo VI al XIII Florenz 1980ff (ausfuumlhrlichste Mittelalterbibliographie mit leichtem Zugang zu mittelalterlichen Autoren)

          Monumenta Germaniae Historica wwwmghde (Katalog der groumlszligten Spezialbibliothek zum Mittelal-ter enthaumllt auch unselbstaumlndige Literatur)

          Regesta imperii wwwregesta-imperiide

          Fruumlhe Neuzeit Bibliographie annuelle de lrsquohistoire de France

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 24

          Iacutendice histoacuterico espantildeol httpwwwubesspubcolecc315htm

          Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 16 und 17 Jahrhunderts httpwwwvd16de httpwwwvd17de

          Neuere und Neueste Geschichte Bibliographie zur Zeitgeschichte Beilage der Vierteljahrshefte fuumlr Zeitgeschichte Stuttgart 1990ff

          (erfaszligt auch die Zeitschriftenliteratur unverzichtbar fuumlr alle Themen aus dem 20 Jahrhundert)

          Heimpel Hermann Geuss Herbert (Hg) Dahlmann-Waitz Quellenkunde der deutschen Geschichte Bibliographie der Quellen und Literatur zur deutschen Geschichte Bd 1ff Stuttgart 101969ff (grundlegende abgeschlossene Bibliographie zur deutschen Geschichte)

          Jahresberichte fuumlr Deutsche Geschichte Berlin 1925-193940 fortgefuumlhrt als Jahresberichte fuumlr Deut-sche Geschichte Neue Folge Berlin 1949ff (als Datenbank online verfuumlgbar)

          Ruck Michael Bibliographie zum Nationalsozialismus Koumlln 22000 (auch als CD-ROM)

          Vogelsang Thilo Auerbach Hellmuth (Hg) Bibliographie zur Zeitgeschichte 1953-1980 4 Bde und ein Ergaumlnzungsband Muumlnchen 1982-1991

          Wehler Hans-Ulrich Bibliographie zur neueren deutschen Sozialgeschichte 1500-1991 Muumlnchen 1993

          Lateinamerikanische Geschichte Bibliografiacutea histoacuterica mexicana publicacioacuten anual del Centro de Estudios Histoacutericos Meacutexico El

          Colegio de Meacutexico 1967-1993 (1996)

          Handbook of Latin American Studies A selective and annotated guide to recent publications in art history language literature music and philosophy Austin 1947 ff (online verfuumlgbar unter httplcweb2locgovhlas)

          Osteuropaumlische Geschichte Crowther Peter A (Hg) A Bibliography of Works in English on Early Russian History to 1800 Ox-

          ford 1969

          Drobižev VZ (Hg) Sovetskoe obščestvo v vospominanijach i dnevnikach Moskva 1990

          European Bibliography of Slavic and East European Studies Bibliographie europeacuteenne des travaux sur lrsquoex-URSS et lrsquoEurope de lrsquoEst httpebseesstaatsbibliothek-berlindeinstitutionsphp

          International Bibliography of Pre-Petrine Russia Early Ukraine and the Russian Territories und Pol-ish-Lituanian Rule hg v Osteuropa-Institut Muumlnchen Muumlnchen 1993ff

          Lubitz Wolfgang (Hg) Trotsky Bibliography List of Separately Published Titles Periodical Articles and Titels in Collection Treating LD Trotsky and Trotskyism Muumlnchen 1982

          McNeal Robert H (Hg) Guide to the Decisions of the Communist Party of the Soviet Union 1917-1967 (Ukazatelrsquo rešenij Kommunističeskoj partii Sovetskogo Sojuza 1917-1967) Toronto 1972

          McNeal Robert H Stalinrsquos Works An Annotated Bibliography StanfordCal 1967

          Metzger Wolfgang Bibliographie deutschsprachiger Sowjetunion ndash Reiseberichte ndash Reportagen und Bildbaumlnde 1917-1990 Wiesbaden 1991

          Meyer Klaus Bibliographie zur osteuropaumlischen Geschichte Verzeichnis der zwischen 1939 und 1964 veroumlffentlichten Literatur in westeuropaumlischen Sprachen zur osteuropaumlischen Geschichte bis 1945 Berlin 1972

          Osteuropa-Jahresbibliographie (1994ff) Muumlnchen 1995ff

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

          25

          Russia and the Soviet Union A Bibliographic Guide to Western-Language Publications hg v Paul L Horecky ChicagoIll London 1965

          Russia USSR compiled by Lesley Pitman Oxford sup21994

          Rustemeyer Angela Siebert Diana (Hg) Alltagsgeschichte der unteren Schichten im Russischen Reich (1861-1914) Kommentierte Bibliographie zeitgenoumlssischer Titel und Bericht uumlber die For-schung (= Quellen und Studien zur Geschichte des oumlstlichen Europa 46) Stuttgart 1997

          The American Bibliography of Slavic and East European Studies (erscheint jaumlhrlich seit 1972)

          Vifaost Virtuelle Fachbibliothek Osteuropa Das Wissenschaftsportal fuumlr die Laumlnder Ost- Ostmittel- und Suumldosteuropas httpwwwvifaostde

          Zajončkovskij PA (Hg) Istorija dorevoljucionnoj Rossii v dnevnikach i vospominanijach Annoti-rovannyj ukazatellsquo knig i publikacij v žurnalach 4 Bde Moskau 1976-1983

          Zorin L Soviet Prisons and Concentration Camps An Annotated Bibliography NewtonvilleMass 1980

          Schiffahrtsgeschichte May Jutta Die bdquoDocumenta Maritima Heberleinldquo und verwandte Bestaumlnde im Deutschen Schif-

          fahrtsmuseum Hamburg 1996

          Rahn Werner (Hg) Deutsche Marinen im Wandel Vom Symbol nationaler Einheit zum Instrument internationaler Sicherheit Muumlnchen 2005

          2 Titelaufnahme (bibliographische Angaben)

          Achten Sie beim Sammeln von Literatur stets darauf die bibliographischen Angaben der von Ihnen gefundenen Werke vollstaumlndig aufzunehmen und notieren Sie sich nach Moumlglichkeit auch deren Signaturen in der Bibliothek ndash anderenfalls muumlssen Sie spaumlter nochmals danach suchen Die Vollstaumlndigkeit der bibliographischen Angaben ist notwendig um Ihre Angaben uumlberpruumlfbar zu machen Grundsaumltzlich wird zwischen selbstaumlndigen und unselbstaumlndigen Schriften unterschieden Selbstaumlndige Schriften erscheinen unter dem Namen ihres Autors oder Herausgebers (Monographien Sammelbaumlnde) Unselbstaumlndige Schriften sind Aufsaumltze in Zeitschriften oder Sammelbaumlnden sowie Beitraumlge in Katalogen oder Lexika minus Die Namen von Verfassern und Herausgebern sind einheitlich anzugeben (entweder die

          Vornamen aller Autoren immer abkuumlrzen oder immer ausschreiben auch zweite Vorna-men einheitlich behandeln)

          minus Hat ein Werk mehr als zwei Autoren oder Herausgeber wird nur der erste genannt und mit dem Zusatz bdquoualdquo versehen die Trennung der Namen erfolgt durch Kommata

          minus Titel und Untertitel sind ebenfalls ungekuumlrzt aufzunehmen (und zwar in der originalen Or-thographie) dazu kommen die Angaben von Erscheinungsort und -jahr Dagegen ist es im Deutschen nicht uumlblich den Verlag anzufuumlhren

          minus Fehlen die Angaben von Verlagsort und -jahr (etwa bei aumllteren oder im Selbstverlag er-schienenen Schriften) wird dies durch die Abkuumlrzungen bdquooOldquo (ohne Ort) bzw bdquooJldquo (ohne Jahr) kenntlich gemacht Ist das Erscheinungsjahr erschlieszligbar (etwa aus dem Co-pyright-Vermerk oder aus dem Vorwort) wird es in eckige Klammern gesetzt Beispiel Berlin [1926]

          minus In ganz seltenen Faumlllen kann die Angabe des Verfassers fehlen In Analogie zum Fehlen von Ort und Jahr wird dies mit bdquooVldquo (ohne Verfasser) gekennzeichnet

          minus Wichtig Bibliographische Angaben beginnen mit einem Groszligbuchstaben und enden mit einem Punkt

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 26

          Beispiele

          Monographien (= Einzeluntersuchungen) Name Vorname (oder Initial) Titel Untertitel Anzahl der Baumlnde Auflage (wenn aussagekraumlf-

          tig) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (bei Neudruck auch urspruumlnglicher Erscheinungsort und -jahr)

          Vester Michael ua Soziale Milieus im gesellschaftlichen Strukturwandel Zwischen Integration und Ausgrenzung Koumlln 1993

          - Adelstitel Berufsbezeichnungen geistliche Titulaturen und Bezeichnungen aumlhnlicher Art werden bei der Ansetzung von Namen nicht beruumlcksichtigt

          - Praumlpositionen Artikel oder unverschmolzene Praumlposition und Artikel stehen hinter dem Vorna-men Steinen Wolfram von den

          - mehrere Titel desselben Autors Name abkuumlrzen mit Ders oder Dies - Auflagen werden angegeben vor dem Erscheinungsort (incl Zusaumltzen wie verbessert uumlberarbeitet

          erweitert) 3 verb Aufl Stuttgart 2001 bzw bei unveraumlndertem Nachdruck hochgestellt vor dem Erscheinungsjahr Berlin 22006

          - Zwei unterschiedliche Verlagsorte werden durch ein Komma getrennt bei mehr als zwei Ver-lagsorten nennen Sie jeweils nur den ersten und kuumlrzen danach mit ua ab

          - Bei Hochschulschriften wird die Art der Qualifikationsschrift (zB Diss Muumlnchen oder Habil Berlin) und die Universitaumlt genannt

          - Da einige Ortsnamen auf der Landkarte mehrfach vorkommen ist es uumlblich bei manchen ameri-kanischen Verlagsorten den dazugehoumlrigen Bundesstaat zu nennen (in Abkuumlrzung) zB Cam-bridgeMass (Cambridge im Bundesstaat Massachusetts im Unterschied zur englischen Stadt Cambridge) Dies kann auch bei sehr abseitigen Verlagsorten der Fall sein zB Gulf BreezeFl Verlagsort und Bundesstaat werden durch einen Schraumlgstrich getrennt

          Monographien innerhalb einer Schriftenreihe Name Vorname Titel Untertitel (Reihentitel Band) Erscheinungsort Erscheinungsjahr

          Muumlller Winfried Schulpolitik in Bayern im Spannungsfeld von Kultusbuumlrokratie und Besatzungs-macht 1945-1949 (Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte 36) Muumlnchen ua 1995

          Koumlrperschaften als Herausgeber eines Bandes Titel Untertitel hg v Koumlrperschaft Verein oauml Erscheinungsort Erscheinungsjahr

          Jenseits der Norm Auseinandersetzung mit dem Grabmal hg v Zentralinstitut und Museum fuumlr Se-pulkralkultur Kassel 1997

          Bei Angabe eines einzelnen Aufsatzes aus einem solchen Band

          Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Titel Untertitel hg v Koumlrperschaft Verein oauml Erscheinungsort Erscheinungsjahr Seitenzahlen x-y

          Soumlrries Reiner Mit dem Anstaltszweck (nicht) vereinbar in Jenseits der Norm Auseinandersetzung mit dem Grabmal hg v Zentralinstitut und Museum fuumlr Sepulkralkultur Kassel 1997 S 11-15

          Aufsaumltze in Zeitschriften und Sammelbaumlnden Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Titel der Zeitschrift (oft abgekuumlrzt) Band-

          zahl (Jahr) Seitenzahlen x-y

          Meier Mischa Funktionen und Bedeutung antiker Gruselgeschichten Zur Erschlieszligung einer bisher vernachlaumlssigten Quellengruppe in Gymnasium 110 (2003) S 237-258

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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          Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Name Vorname (Hg) Titel des Sammel-bandes Erscheinungsort Erscheinungsjahr Seitenzahlen x-y

          Hartung Wolfgang Gesellschaftliche Randgruppen im Spaumltmittelalter Phaumlnomen und Begriff in Kirchgaumlssner Bernhard Reiter Fritz (Hg) Staumldtische Randgruppen und Minderheiten (Stadt in der Geschichte 13) Sigmaringen 1986 S 49-114

          - Komplette Sammelbaumlnde Kataloge Aufsatzsammlungen eines Autors uauml werden wie eine Mo-nographie angegeben

          - Gaumlngige Zeitschriften werden nur abgekuumlrzt genannt zB HZ (= Historische Zeitschrift) - Heftnummern (einzufuumlgen nach der Bandnennung) werden nur genannt wenn jedes Heft einzeln

          paginiert ist - Nicht nennen Herausgeber der Zeitschrift Verlag oder Erscheinungsort - Abkuumlrzungen von Zeitschriften zur Alten Geschichte nach Lrsquoanneacutee philologique fuumlr das Mittelal-

          ter nach dem Lexikon des Mittelalters fuumlr die Neuzeit nach der HZ - Lit Leistner Otto Becker Heike ITA Internationale Titelabkuumlrzungen von Zeitschriften Zei-

          tungen wichtigen Handbuumlchern Woumlrterbuumlchern Gesetzen Institutionen usw 3 Bde 7 erw Aufl Osnabruumlck 1997

          Akademieschriften Name Vorname Titel Untertitel in Art der Veroumlffentlichung abgekuumlrzt (zB

          SB=Sitzungsberichte Abh=Abhandlung) Name der Institution (incl Untergliederung zB Kl=Klasse) Bandnummer (Jahr) Seitenangabe x-y

          Meyer Ernst Untersuchungen zur Geschichte des Zweiten Punischen Krieges in SB Preuss Akad d Wiss phil-hist Kl 37 (1913) S 688-714

          Lexikonartikel Name Vorname sv Stichwort (= Lemma) in Name des Lexikons (bzw gaumlngige Abkuumlrzung)

          Bandnummer (Erscheinungsjahr) Spalten-Seitenangabe x-y

          Hug August sv Salutatio in RE I A 2 (1920) Sp 2060-2072

          Thyen Hartwig sv Johannesevangelium in TRE 17 (1988) S 200-225

          - Es sind nur Fachlexika zitierfaumlhig deren Artikel Autorennennungen aufweisen also nicht bdquoDer groszlige Brockhausldquo und auch nicht httpwwwwikipediade

          - Lexikonartikel werden durch den Zusatz bdquosvldquo (= sub verbo) vor dem Titel gekennzeichnet - Lexikonartikel werden auch in den Anmerkungen immer in der vollstaumlndigen Form angegeben

          Rezensionen Name des Rezensenten Vorname Rez Name des Autors des Herausgebers Titel Untertitel

          des rezensierten Werks Erscheinungsort Erscheinungsjahr in Name der Zeitschrift (in der die Rezension erschienen ist) Bandzahl (Jahr) Seitenangabe x-y

          Kloft Hans Rez Manfred Clauss Kaiser und Gott Herrscherkult im Roumlmischen Reich Stuttgart 1999 in HZ 272 (2001) S 428-430

          Zeitungsartikel Name Vorname Titel in Zeitung Nummer der Einzelausgabe (Tagesdatum) Seitenangabe x-y

          Schach Fabius Das Frauenbild im Judentum in Allgemeine Zeitung des Judentums 85 Nr 4 (18021921) S 37-38

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 28

          Internet Name Vorname Titel Untertitel online in vollstaumlndige URL (optional Format in dem die Datei

          vorliegt) Datum der VersionAktualisierungRevision der Website (Stand Datum der Zitati-ondes Abrufs)

          Bleuel Jens Zitation von Internet-Quellen online in httpwwwbleuelcomip-zitpdf (PDF-Datei) 2000 (Stand 01112005)

          - Angaben aus dem Internet sind dringend auf ihre Zitierfaumlhigkeit zu pruumlfen - Neben den uumlblichen Angaben wie der Angabe wann die zitierte Fassung erstellt bzw aktualisiert

          wurde ebenfalls immer notieren wann die Seite aufgerufen worden ist (Stand der Information)

          Quelleneditionen Damasi Epigrammata Accedunt pseudodamasiana aliaque ad Damasiana inlustranda idonea hg v

          Maximilian Ihm (Anthologiae Latinae Supplementa I) Leipzig 1895

          Die Chronik von Montecassino (Chronica monasterii Casinensis) hg v Hartmut Hoffmann (MGH SS 34) Muumlnchen 1980

          Zweisprachige Ausgaben Kroniek van het klooster Bloemhof te Wittewierum (Cronica Floridi Horti) Inleiding editie en verta-

          ling HPH Jansen A Janse (Middeleeuwse Studies en Bronnen XX) Hilversum 1991

          Gregor von Tours Historiarum libri decemZehn Buumlcher Geschichten hg v Rudolf Buchner 2 Bde (FSGA Reihe A Bd II 1-2) 7 (= 5 durchges u erg) Aufl Darmstadt 1990

          Lateinamerikanische Geschichte

          Im Bereich Lateinamerikanische Geschichte ist es ndash anders als oben beschrieben ndash uumlblich den Verlag zu nennen Die bibliographische Angabe unterliegt noch einer weiteren Besonderheit Uumlblicherweise ha-ben spanische bzw portugiesischebrasilianische Autoren zwei Nachnamen Die Zitierweise ist national unterschiedlich Waumlhrend im Spanischen der erste Nachname der bedeutendere ist wird im PortugiesischenBrasilianischen der zweite Nachname zu Beginn genannt Bsp spanisch Vorname Zandra Erste Nachname Pedraza Zweiter Nachname Goacutemez

          Als Angabe folgt Pedraza Goacutemez Zandra hellip

          Bsp portugiesischbrasilianisch Vorname Maria Erste Nachname Yedda Zweite Nachname Linhares

          Als Angabe folgt Linhares Maria Yedda hellip

          Wichtig Es ist auf die Nationalitaumlt des Autors zu achten Es kann vorkommen daszlig Spanier in portugiesischer Sprache publizieren und schreiben und PortugiesenBrasilianer in spanisch

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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          Osteuropaumlische Geschichte

          Die Aufnahme von Titeln in kyrillischer Schrift (russischsprachig ukrainisch serbisch bul-garisch usw) folgt grundsaumltzlich der wissenschaftlichen Transkription Die Standards dazu finden sich unter folgenden Adressen

          ISO International Organization for Standardization httpwwwisoch ISO 9 (1995)

          DIN Deutsches Institut fuumlr Normung httpwwwdinde amp Deutsche Bibliothek httpwwwddbdeindex_txthtm DIN 1460 (1982)

          GOST Gosstandart Rossii httpwwwgostru ST SEV 1362 (1978)

          BSI British Standards Institution httpwwwbsi-globalcom amp Chemical Abstracts Service httpwwwcasorg BS 2979 (1958)

          ALA American Library Association httpwwwalaorg amp Library of Congress httpwwwlocgov CS no 119 (1976)

          Duden Dudenverlag httpwwwdudende Duden Bd 1 (1991) In der Literatur findet man haumlufig unterschiedliche Schreibweisen russischer usw Namen (zB Trotzki Trotsky Trockij oder Chruschtschow Chruščev Krushchev) die das Nach-schlagen in Lexika und Handbuumlchern erschweren Daher muszlig man sich uumlber die abweichen-den Umschriftsysteme informieren

          Haumlufige Abkuumlrzungen (lat amp dt) deutsch lateinisch steht fuumlr ders id (idem) derselbe dies (eadem) dieselbe diess (idd) dieselben dh ie das heiszligt ebd ib ibd ibid ebenda f s seq folgende (eine Seite) ff ss seqq folgende (= 2 Seiten sonst Seitenzahlen angeben) Hg Hrsg ed Herausgeberin Hg Hrgg edd Herausgeberinnen hg hrsg ed herausgegeben oJ sa ohne Jahr oO sl ohne Ort S p pag Seite ua et al und andere usw etc und so weiter vgl cf vergleiche ND Neudruck Nicht zu verwenden (da undeutlich) ist aaO opcitlc am angegebenen Ort

          3 Bibliotheken in Bremen

          Geschichte ist ein Lesestudium Bibliotheken sind (neben Archiven) fuumlr die Historiker das was Laboratorien fuumlr die Naturwissenschaftler bedeuten ndash ihr wichtigster absolut unverzicht-barer Arbeitsplatz Es geht dabei nicht allein um die Beschaffung von Informationen sondern um ein Kernelement von Geschichte als Wissenschaft Schlieszliglich muszlig jede neue wissen-schaftliche Arbeit auf dem vorhandenen Forschungsstand aufbauen ihn rezipieren und wenn moumlglich voranbringen

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 30

          SuUB Die wichtigste Bibliothek in Bremen ist die Staats- und Universitaumltsbibliothek (SuUB) Bibliothekstraszlige 28359 Bremen Tel (0421) 218-2615 e-mail suubsuubuni-bremende Internet httpwwwsuubuni-bremende (mit OPAC) Oumlffnungszeiten (im Semester) Mo-Fr 900 ndash 2200 Sa 1000 ndash 1800 (eingeschraumlnkte Oumlffnungszeiten waumlhrend der vorlesungsfreien Zeit) Die SuUB verfuumlgt uumlber einen groszligen Bestand an Fachzeitschriften uumlber eine umfangreiche Handschriften- und Kartensammlung sowie uumlber einige Sondersammlungen die auf der Ho-mepage beschrieben sind Die Fachliteratur zur Geschichtswissenschaft ist naturgemaumlszlig nicht vollstaumlndig vorhanden doch finden Sie idR zu jedem Thema die wichtigsten und grundle-genden Titel Um die Bestaumlnde der SuUB voll auszuschoumlpfen (sie verfuumlgt immerhin uumlber gut 37 Millionen Titel) muumlssen Sie folgendes beachten minus Der OPAC (Online-Katalog) enthaumllt bei weitem nicht alle Titel vor allem KEINE unselb-

          staumlndigen Schriften (Aufsaumltze Rezensionen etc) zudem enthaumllt er verlaumlszliglich nur den Be-stand ab 1992

          minus Die E-LIB verzeichnet den Bestand seit 1965 Zusaumltzlich sind in der E-LIB die elektroni-schen Medien (e-Journals Datenbanken e-Books Internetquellen etc) nachgewiesen be-sonders fuumlr die Suche nach Zeitschriftentiteln sollten Sie immer die E-LIB benutzen

          minus Fuumlr den Bestand vor 1965 ist noch immer der alte Zettelkatalog unerlaumlszliglich der noch viele Monographien Sammelbaumlnde und vor allem Quelleneditionen enthaumllt Er befindet sich in Ebene 1 der SuUB

          Die Fachsystematiken Geschichte der SuUB Bremen

          Gliederung Die Systematik der SuUB Bremen ist nach Epochen und einzelnen Gebieten der Geschichts-wissenschaften gegliedert HIL Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaften Epochenuumlbergreifende Gesamtdarstellungen Alte Geschichte und Geschichte des Mittelalters

          HIS Geschichte der Fruumlhen Neuzeit und Neueren Geschichte (1500 bis 1914)

          HIT Neueste Geschichte Zeitgeschichte (1914 bis heute) Diese nach Epochen gegliederte Aufteilung hat neben einer Reihe von Vorteilen auch einige Tuumlcken die es zu beachten gilt Ein Beispiel Sie suchen Literatur zur Franzoumlsischen Revolution Ausgehend von der Epo-cheneinteilung schauen Sie zunaumlchst in der Fachsystematik bdquohisldquo unter Franzoumlsischer Ge-schichte des 18 Jahrhunderts nach Bei den Systemstellen his 488 bis his 5068 finden Sie zahlreiche Titel zum Thema Sollten Sie jetzt Ihre Suche beenden so waumlre Ihnen aber zB folgendes wichtiges Standardwerk zur franzoumlsischen Geschichte entgangen

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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          Tulard Jean Frankreich im Zeitalter der Revolutionen 1789-1851 Stuttgart 1989 (a hil 304 ea892-4) Das Buch ist Teil 4 der von Jean Favier herausgegebenen sechsbaumlndigen Geschichte Frank-reichs Da in diesem Gesamtwerk die Geschichte Frankreichs von den Anfaumlngen bis zur Ge-genwart behandelt wird ist der Titel unter bdquohilldquo (epochenuumlbergreifende Gesamtdarstellungen) aufgestellt Uumlberlegen Sie also vor Ihrer Recherche wo sich die fuumlr Ihr Thema relevante Lite-ratur innerhalb der SuUB befinden koumlnnte Dies gilt nicht nur fuumlr die Frage ob Literatur bei bdquohisldquo oder bdquohilldquo steht sondern kann auch mehrere andere Faumlcher umfassen Ein Beispiel Sie suchen Literatur zum roumlmischen Kaiser Marc Aurel Im Fach Alte Geschich-te finden Sie unter der Systemstelle bdquohil 525 marldquo 14 Treffer Marc Aurel ist aber ua dadurch bekannt geworden daszlig er neben seinen politischen Aumlmtern als Philosoph taumltig war Literatur uumlber den Philosophen Marc Aurel finden Sie in der Fachsystematik Philosophie unter der Sys-temstelle bdquophi 141ldquo (9 Titel) Wollen Sie Originaltexte Marc Aurels als Quellen heranziehen oder sich uumlber sein schriftstellerisches Werk informieren so muumlssen Sie bei der Klassischen Philologie (kla 396 mau) schauen und finden dort weitere 7 Titel Bei der Systematik Archaumlo-logie bdquoarc 4163 marldquo finden Sie daruumlber hinaus noch 3 weitere Titel die sich mit der antiken Darstellung des Kaisers in Reiterstandbildern u auml befassen Rein physisch finden sie also an vier verschiedenen Regalstandorten Literatur uumlber Marc Aurel Hinzu kommen elektronische Dokumente Filme Internetquellen etc die natuumlrlich nicht an den Regalstandorten vorhan-den sondern nur mittels einer Recherche in der E-LIB zu finden sind Aus dem Gesagten folgt daszlig Ihre erste Prioritaumlt bei der Suche nach Literatur immer der elek-tronische Katalog bzw die E-LIB sein sollte Nur hier finden Sie saumlmtliche vorhandene Me-dien der Bibliothek (Buumlcher elektronische Dokumente CD-ROMs etc) zu einem Thema Hinzu kommt der Umstand daszlig nur im Katalog die Medien sichtbar sind die zur Zeit Ihrer Recherche gerade ausgeliehen sind Die Fachsystematik Geschichte der SuUB ist online einsehbar

          Bibliothekskataloge (OPAC) httpwwwddbde Die Deutsche Bibliothek httpwwwubkauni-karlsruhedekvkhtml Karlsruher Virtueller Katalog (KVK) (Meta-OPAC

          deutsche und internationale Bibliotheken) httpwwwifz-muenchende Bibliothek des Instituts fuumlr Zeitgeschichte (umfangrei-

          che Bestaumlnde nur fuumlr das 20 Jahrhundert) httpwwwzvabde Zentrales Verzeichnis Antiquarischer Buumlcher (ZVAB) httpwwwlocgov Library of Congress httpwwwfz-juelichdezbtextpublikationberichtebibliothek_8pdf

          Verzeichnis von Bibliotheken Spezialsammlungen Archiven uvm

          Es gibt in Bremen noch einige weitere Bibliotheken die interessante Bestaumlnde aufbewahren die im Laufe des Studiums wichtig werden koumlnnten Bisweilen ist ein Besuch in der Stadtbibliothek Bremen lohnend (Forum Am Wall 201 28195 Bremen) Die Bibliothek des Staatsarchivs Bremen (Am Staatsarchiv 1 28203 Bremen Tel 0421 361-6221) unterhaumllt eine wichtige und sehr umfangreiche Sammlung zur Bremischen und regionalen Geschichte fuumlr alle Epochen Eine detaillierte Auflistung aller 124 Bibliotheken die es in Bremen gibt finden Sie in Deutscher Bibliotheksverband Landesverband Bremen eV (Hg) Bibliotheken in Bremen und Bre-

          merhaven Bremen 42001

          Bibliotheksfuumlhrer fuumlr Bremen und Bremerhaven wwwdbv-bremendehtmlbibfustarthtml

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 32

          Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa

          Seit ihrer Gruumlndung im Jahr 1982 hat die Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa einen Bestand von ca 33000 Baumlnden an geistes- und sozialwissenschaftlicher Literatur aus und uuml-ber Ost- und Ostmitteleuropa angeschafft Der Schwerpunkt liegt auf dem Zeitraum nach dem Zweiten Weltkrieg Hauptsammelgebiete sind Zeitgeschichte Politik Soziologie Ideenge-schichte des 20 Jahrhunderts Kunst- und Kulturgeschichte sowie Belletristik des heutigen Ruszligland und anderer Nachfolgestaaten der UdSSR Polens und der Tschechischen und Slo-wakischen Republiken Die uumlbrigen Laumlnder Ost- und Ostmitteleuropas sind mit kleineren Ab-teilungen vertreten die einen Uumlberblick uumlber deren Entwicklung ermoumlglichen Bis Anfang 1997 wurden die Bestaumlnde der Bibliothek durch einen traditionellen Zettelkatalog erschlossen Seither erfolgt die Katalogisierung uumlber ein elektronisches Bibliothekssystem Oumlffnungszeiten Montag bis Donnerstag 900 bis 1700 Uhr Freitag 900 bis 1600 Uhr Auskunft und Verlaumlngerung Tel 0421 218-2066 -7467 -7575 (telephonische Verlaumlngerung)

          Bibliothek des DSM (Deutsches Schiffahrtsmuseum) Bremerhaven

          Die Bibliothek des Deutschen Schiffahrtsmuseums haumllt fuumlr Wissenschaft und Forschung aber auch fuumlr die allgemeine Oumlffentlichkeit Literatur und andere Informationsmedien zur deut-schen Schiffahrtsgeschichte in ihren internationalen Verflechtungen bereit Der Bestand um-faszligt derzeit ca 80000 Titel Rund 370 Zeitschriften und Periodika werden laufend gehalten und auf wichtige Aufsaumltze hin ausgewertet Die Online-Kataloge weisen den Bibliotheks-Bestand zu 100 nach Die Nutzung der Bibliothek im Lesesaal ist kostenlos (Praumlsenzbibliothek) Bis auf besonders schuumltzenswerte oder vor 1800 erschienene Literatur ist auch zu den uumlblichen Bedingungen eine Fernleihe moumlglich Den Bibliotheksbesuchern stehen an technischen Hilfsmitteln neben verschiedenen Scan- und Kopiergeraumlten Lesegeraumlte fuumlr Mikrofilm und -fiches sowie in begrenztem Umfang Computer-arbeitsplaumltze und Internetzugaumlnge zur Verfuumlgung Der hauseigene Photoservice fertigt auch kostenguumlnstig Repros an Oumlffnungszeiten der Bibliothek Dienstag bis Donnerstag 1000 bis 1600 Uhr Freitag 1000 bis 1400 Uhr Kontakt Deutsches Schiffahrtsmuseum - Bibliothek - Hans-Scharoun-Platz 1 D-27568 Bremerhaven Tel +49-471-48 207 2244 FAX +49-471-48 207 55 E-Mail bibliothekdsmde wwwdsmde2bibkhtm

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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          4 Fachzeitschriften

          Fachzeitschriften sind das wichtigste Medium der wissenschaftlichen Diskussion aller Epo-chen Aufgrund ihres periodischen Erscheinens sind sie meist aktueller als Monographien und koumlnnen daher besonders sensibel auf neue Trends in der Forschung eingehen Da die groszligen historiographischen Debatten vor allem in den Fachzeitschriften ausgetragen werden kann man sich schnell ein differenziertes Bild von der Entwicklung der Disziplin und der aktuellen Interessenlage verschaffen sowie Anregungen fuumlr eigene Fragestellungen finden Daruumlber hinaus koumlnnen Fachzeitschriften Anregungen zur Schwerpunktbildung im eigenen Studium liefern Es gibt verschiedene Formen von Zeitschriftenbeitraumlgen Die gebraumluchlichste ist der Aufsatz Er behandelt ein Spezialproblem oder einzelne Aspekte eines groumlszligeren Themenkomplexes Die Miszellen die meist Ertraumlge aus groumlszligeren laufenden Forschungsarbeiten vorab veroumlffent-lichen sind in Umfang und Themenstellung begrenzter Dokumentationen machen der For-schung wichtige Quellen zugaumlnglich und sind daher fuumlr die weitere Entwicklung der Historio-graphie entscheidend Literaturberichte referieren den aktuellen Forschungsstand zu einzel-nen Sachfragen sie geben Auskunft uumlber Forschungskontroversen und spiegeln aktuelle Trends in der Entwicklung der Forschung wider Zudem ordnen sie einzelne Neuerscheinun-gen in die Wissenschaftslandschaft ein was deren Beurteilung erleichtert Rezensionen be-richten bewertend uumlber einzelne wissenschaftliche Neuerscheinungen Manche Zeitschriften enthalten daruumlber hinaus eine Rubrik Nachrichten in der uumlber Tagungen Ehrungen neue Forschungsprojekte und anderes mehr informiert wird Viele der im folgenden genannten Zeitschriften bezieht die SuUB sowohl in der Printversion als auch als e-Journal Suchen sie Zeitschriftentitel im Katalog der SuUB deshalb grundsaumltz-lich nur uumlber die E-LIB Nur dort sind alle Zeitschriften (Print + online) verzeichnet JSTOR ndash Journal Storage The Scholarly Journal Archive (httpwwwjstororg) ist ein elektroni-

          sches Zeitschriftenarchiv aus den USA Es bietet einen Volltextzugriff auf digitalisierte Zeitschrif-ten aus dem angloamerikanischen Raum die meist ab der ersten Ausgabe (teilweise ab 1800) an-geboten werden Nicht zugaumlnglich sind die drei bis fuumlnf letzten Jahrgaumlnge der Zeitschriften Die SuUB hat die Zugriffsrechte auf die Titel der Arts amp Sciences I + II Collection (insgesamt 242 Ti-tel) erworben darunter zahlreiche grundlegende Zeitschriften aus dem Bereich der Geschichtswis-senschaft (nur aus dem Campus-Netz)

          MUSE Das Projekt MUSE (httpmusejhuedu) wurde 1993 durch die Johns Hopkins University Press (JHU Press) in Zusammenarbeit mit der Milton S Eisenhower Library gestartet Der Zweck war die Zeitschriften der JHU Press elektronisch anzubieten Mittlerweile sind weitere 29 Non-Profit-Verlage hinzugekommen so daszlig MUSE heute rund 270 englischsprachige Zeitschriften aus dem geistes- und sozialwissenschaftlichen Bereich im Volltext anbietet Die einzelnen Zeitschriften koumlnnen uumlber die E-LIB der SuUB aufgerufen werden (nur aus dem Campus-Netz)

          Wichtige epochenuumlbergreifende Fachzeitschriften American Historical Review (AHR) Das Organ des amerikanischen Historikerverbandes erscheint

          seit 189596 und enthaumllt einen breiten Rezensionsteil Annales Eacuteconomies Socieacuteteacutes Civilisations Die methodisch einfluszligreichste Zeitschrift des 20 Jahr-

          hunderts erscheint seit 1929 Archiv fuumlr Kulturgeschichte (AfK) erscheint seit 1903 Central European History (CEH) erscheint seit 1968 Schwerpunkt Forschungsprobleme des

          deutschsprachigen Mitteleuropa

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 34

          Comparativ Zeitschrift fuumlr Globalgeschichte und vergleichende Gesellschaftsforschung Leipzi-ger Beitraumlge zur Universalgeschichte und vergleichenden Geschichtsforschung erscheint seit 1991

          Comparative Studies in Society and History (CSSH) erscheint seit 195859 English Historical Review (EHR) begruumlndet 1886 Francia Forschungen zur westeuropaumlischen Geschichte hg v Deutschen Historischen Institut

          Paris erscheint seit 1973 Geschichte in Wissenschaft und Unterricht (GWU) Das Verbandsorgan der Geschichtslehrer

          Deutschlands erscheint seit 1950 monatlich jedes Heft hat einen Themenschwerpunkt enthaumllt Sammelrezensionen

          Geschichte und Gesellschaft (GG) erscheint seit 1975 die Einzelbaumlnde sind jeweils einem Rahmen-thema zugeordnet Schwerpunkt Sozial- und Gesellschaftsgeschichte der Neuzeit

          Historische Anthropologie Kultur ndash Gesellschaft ndash Alltag erscheint seit 1993 Schwerpunkt Kul-tur- Alltags- Mentalitaumlts- und Mikrogeschichte

          Historisches Jahrbuch (HJb) hg v der Goumlrres-Gesellschaft erscheint seit 1880 bis 2000 umfang-reicher Rezensionsteil

          Das Historisch-Politische Buch (HPB) erscheint seit 1953 und enthaumllt vor allem Rezensionen die nach Epochen und Themen geordnet sind

          Historische Zeitschrift (HZ) erscheint seit 1859 Schwerpunkt deutsche Geschichte aller Epochen enthaumllt einen breiten Rezensionsteil

          Jahrbuch fuumlr Europaumlische Geschichte hg v Institut fuumlr Europaumlische Geschichte Mainz erscheint seit 2000

          Jahrbuch fuumlr europaumlische Uumlberseegeschichte hg im Auftrag der Forschungsstiftung fuumlr verglei-chende europaumlische Uumlberseegeschichte

          Journal of Modern History erscheint seit 1929 Journal of Social History Journal of Womenrsquos History erscheint seit 1989 LrsquoHomme Zeitschrift fuumlr Feministische Geschichtswissenschaft erscheint seit 1990 in jaumlhrlich 2

          thematisch orientierten Heften Schwerpunkt Geschlechtergeschichte Past amp Present A Journal of Historical Studies erscheint seit 1952 Schwerpunkt Europaumlische

          Geschichte Revue Historique (RH) Schwerpunkt franzoumlsische Geschichte Saeculum erscheint seit 1950 Jahrbuch fuumlr Universalgeschichte sehepunkte Rezensionsjournal fuumlr die Geschichtswissenschaft erscheint seit 2001 monatlich um-

          faszligt alle Epochen sowie die Kunstgeschichte (httpwwwsehepunktehistoricumnet) Vierteljahrschrift fuumlr Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (VSWG) erscheint seit 1903 Schwer-

          punkt Wirtschafts- und Sozialgeschichte mit Rezensionen und Nachrichten aus der Wissenschaft WerkstattGeschichte hg v Verein fuumlr kritische Geschichtsschreibung erscheint seit 1992 Zeitschrift fuumlr Geschichtswissenschaft (ZfG) gegruumlndet 1953 bis 1989 wichtiges Organ der DDR-

          Geschichtswissenschaft Zeitschrift fuumlr Kirchengeschichte (ZKG) erscheint seit 1877 ausgezeichneter Rezensionsteil

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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          Fachspezifische Zeitschriften

          Ur- und Fruumlhgeschichte Archaumlologie in Deutschland (AiD) populaumlrwissenschaftliche Zeitschrift Stuttgart 1984ff

          Archaumlologisches Korrespondenzblatt archaumlologische Fachzeitschrift Mainz 1971ff

          Berichte der Roumlmisch-Germanischen Kommission Frankfurt am Main 1904ff

          Die Kunde Zeitschrift fuumlr niedersaumlchsische Archaumlologie Hannover 1933ff

          Knasterkopf Fachzeitschrift fuumlr Tabakpfeifen und historischen Tabakgenuss Langenweiszligbach 1989ff

          Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft fuumlr Archaumlologie des Mittelalters und der Neuzeit Pa-derborn 1991ff (abrufbar unter httpwwwdgamndenr=1amplang=de)

          Zeitschrift fuumlr Archaumlologie des Mittelalters Bonn 1973ff

          Alte Geschichte Chiron Mitteilungen der Kommission fuumlr Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Ar-

          chaumlologischen Instituts Muumlnchen 1971ff

          Classical Quarterly (ClQ) Bd 1-44 1907-1950 Oxford 1907ff Neue Folge Bd 1-49 1951-1999 Oxford 2000ff

          Historia Zeitschrift fuumlr Alte Geschichte Stuttgart 1950ff

          Klio Beitraumlge zur Alten Geschichte Bd 1-18 1901-1923 Berlin 1901ff Neue Folge Bd 1-18 1925-1944 Berlin 1959ff

          Mittelalter Deutsches Archiv (DA) die Zeitschrift der MGH Deutsches Archiv fuumlr Geschichte des Mittelalters (DA) Bde 1-7 1937-1944 nun Deutsches Archiv fuumlr Erforschung des Mittelalters (DA) Bd 8ff 1951ff Fruumlhmittelalterliche Studien (FMSt) 1967ff Early Medieval Europe (EME) 1992ff Speculum Journal of Mediaeval Studies 1926ff Zeitschrift fuumlr Historische Forschung (ZHF) Vierteljahresschrift zur Erforschung des Spaumltmittelal-

          ters und der fruumlhen Neuzeit erschient seit 1974

          Fruumlhe Neuzeit Das achtzehnte Jahrhundert Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft fuumlr die Erforschung des Acht-

          zehnten Jahrhunderts Wolfenbuumlttel 1977ff Archiv fuumlr Reformationsgeschichte Internationale Zeitschrift zur Erforschung der Reformation und

          ihrer Auswirkungen Guumltersloh 1903ff (Beiheft Literaturbericht 1972ff) Fruumlhneuzeit-Info Wien ua 1990ff The Sixteenth Century Journal Kirksville 1972ff (httpwwwjstororgjournals03610160html)

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 36

          Neuere und Neueste Geschichte Archiv fuumlr Sozialgeschichte (AfS) hg v der Friedrich-Ebert-Stiftung 1961ff jeweils unter einem

          Rahmenthema Umfangreicher Rezensionsteil (zugaumlnglich unter httpwwwfesdeafs-online) und wichtige Sammelrezensionen

          Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ) Beilage zur Zeitschrift bdquoDas Parlamentldquo erscheint monat-lich mit jeweils einem Rahmenthema Kostenfrei bei der Bundeszentrale fuumlr politische Bildung er-haumlltlich

          German History The Journal of the German History Society 1984ff Schwerpunkt Neuere und Neueste Geschichte

          Journal of Contemporary History (JCH) 1966ff Schwerpunkt Europaumlische Zeitgeschichte enthaumllt Sammelrezensionen

          Neue Politische Literatur Berichte uumlber das internationale Schrifttum (NPL) enthaumllt Rezensio-nen Literaturberichte und Sammelbesprechungen Schwerpunkt Neuere und Neueste Geschichte erscheint seit 1956

          Vierteljahrshefte fuumlr Zeitgeschichte (VfZ) Organ des Instituts fuumlr Zeitgeschichte auflagenstaumlrkste deutschsprachige Fachzeitschrift erscheint seit 1953

          Lateinamerikanische Geschichte The Hispanic American Historical Review (HAHR) Durham 1918ff The Americas A Quarterly Review of Inter-American Cultural History (TAm) Washington 1944ff Revista de Indias (RI) Madrid 1940ff Jahrbuch fuumlr Geschichte Lateinamerikas (JbLA) Koumlln 1964ff (bis 1997 unter dem Titel Jahrbuch

          fuumlr Geschichte von Staat Wirtschaft und Gesellschaft Lateinamerikas) Journal of Latin American Studies (JLAS) New York 1969ff Latin American Research Review (LARR) Pittsburgh 1965ff Historia Mexicana (HMex) Meacutexico 195152ff Colonial Latin American Historical Review (CLAHR) Albuquerque 1992ff Anuario de Estudios Americanos (AEA) Madrid 1944ff Bulletin of Latin American Research (BLAR) Oxford 199192ff

          Osteuropa Ab imperio Teorija i istorija nacionalrsquonostej i nacionalizma v postsovetskom prostranstve Kazan

          2000ff Nationalitaumlten- und Empireforschung Cahiers du Monde Russe Russie ndash Empire russe ndash Union sovieacutetique ndash Eacutetats indeacutependants

          (httpmonderusserevuesorgindexhtml) Schwerpunkt politische Sozial- Wirtschafts- und Kul-turgeschichte des sowjetischen Raums ab 1917

          Europe-Asian Studies (fruumlher bdquoSoviet Studiesldquo) Schwerpunkt Geschichte der Sowjetunion und ihrer Nachfolgestaaten Die wichtigste wissenschaftliche Zeitschrift fuumlr diesen Raum und diese Epoche

          Forum fuumlr osteuropaumlische Ideen- und Zeitgeschichte hg v Zentralinstitut fuumlr Mittel- und Osteuro-pastudien an der KU Eichstaumltt-Ingolstadt 1997ff Schwerpunkt mittel- und osteuropaumlische Zeitge-schichte (httpwww1ku-eichstaettdeZIMOSforumindexhtm)

          Jahrbuumlcher fuumlr die Geschichte Osteuropas Neue Folge 1953ff Schwerpunkt osteuropaumlische Ge-schichte in ihrer ganzen Breite Standardzeitschrift der deutschsprachigen Forschung (httpwwwlrz-muenchende~jbfgoe)

          Kritika Explorations in Russian and Eurasian History 2000ff

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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          Osteuropa Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft fuumlr Osteuropakunde Schwerpunkt laufende Ent-wicklungen in Ost- und Ostmitteleuropa (httposteuropadgo-onlineorg)

          Otečestvennaja istorija (fruumlher Istorija SSSR) hg v Institut Rossijskoj istorija RAN 1957ff Russian history ndash Histoire russe Schwerpunkt Geschichte und Kultur Ruszliglands der Ukraine

          Zentralsiens und der Ostseeregion von der Fruumlhzeit bis zur Gegenwart Russian Review 1941ff Schwerpunkt Entwicklungen im Raum des fruumlheren russischen Reiches

          und der Sowjetunion bzw ihren Nachfolgestaaten Slavic Review hg v The American Association for the Advancement of Slavic Studies Schwer-

          punkt Fragen der russischen eurasischen und osteuropaumlischen Entwicklung in Geschichte und Ge-genwart (httpwwweconuiucedu~slavrevframeshtml)

          Voprosy istorii 1926ff (seit 1945 unter diesem Namen) aumllteste sowjetische Zeitschrift fuumlr Ge-schichtswissenschaften

          Schiffahrtsgeschichte Deutsches Schiffahrtsarchiv (DSA) Hamburg 1975ff

          International Journal of Maritime History (IJMH) St JohnrsquosNF 1989ff

          Marine Mirror (MM) Cambridge 1911ff

          Northern Marine St JohnrsquosNF 1991

          Tijdschrift voor zeegeschiedenis uitg Door de Nederlandse Vereniging voor Zeegeschiedenis Vree-land 1982ff

          The great circle Journal of the Australian Association for Maritime History Toronto 1979ff

          Fachdidaktik Geschichte in Wissenschaft und Unterricht (GWU) Zeitschrift des Verbandes der Geschichtslehrer

          Stuttgart Seelze 1950ff Geschichte lernen Geschichtsunterricht heute Seelze 1988ff Geschichte Politik und ihre Didaktik Zeitschrift fuumlr historisch-politische Bildung Beitraumlge und

          Nachrichten fuumlr die Unterrichtspraxis Zeitschrift zahlreicher Landesverbaumlnde im Verband der Ge-schichtslehrer Deutschlands Paderborn Muumlnster 1973ff

          5 Internet-Ressourcen fuumlr Historiker Das groszlige Informationsangebot des World Wide Web (www) muszlig auch der Historiker in zu-nehmendem Maszlige nutzen Allerdings sind gleichzeitig auf Grund der Unzuverlaumlssigkeit und extremen Kurzlebigkeit der Informationen die Einschraumlnkungen besonders groszlig Allgemeine Kriterien fuumlr serioumlse Internet-Seiten sind minus daszlig sie bereits seit laumlngerer Zeit etabliert sind (Dauerhaftigkeit ist im Internet fraglos ein

          Kennzeichen von Qualitaumlt) minus daszlig sie von der oumlffentlichen Hand gefoumlrdert werden (die Vergabe von oumlffentlichen Mitteln

          ist in der Regel an Qualitaumltsstandards gebunden die uumlberpruumlft werden) minus daszlig sie kostenlos zugaumlnglich sind (Vorsicht vor kommerziellen Angeboten und privaten

          bdquoUumlberzeugungstaumlternldquo) Stichwort bdquoOpen Accessldquo5 minus und daszlig ihr Inhalt regelmaumlszligig gepflegt und aktualisiert wird

          5 Eine ganze Reihe von wissenschaftlichen Institutionen hat sich bislang bereits sehr deutlich fuumlr eine Verfuumlg-

          barmachung von wissenschaftlichem Wissen im Internet ausgesprochen Die bdquoBerliner Erklaumlrungldquo (httpwwwzimmpgdeopenaccess-berlinberlindeclarationhtml) schlieszligt erstmals auch dezidiert das kultu-relle Erbe mit ein

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 38

          Wenn Sie diese Maximen beachten kann Ihnen das Internet in zweifacher Hinsicht hilfreich sein Erstens koumlnnen Sie schnell aktuelle Informationen uumlber Ihr Studienfach und Ihre Univer-sitaumlt erhalten Zweitens laumlszligt sich das Internet auch als fachspezifische Informationsquelle nut-zen

          Literatur zur Einfuumlhrung Biste Baumlrbel Hohls Ruumldiger (Hg) Fachinformation und EDV-Arbeitstechniken fuumlr Historiker Ein-

          fuumlhrung und Arbeitsbuch Koumlln 2000 wieder in httpwwwgeschichtehu-berlindeEDV-Buch Kap 1 EDV und Geschichtswissenschaften httpwwwgeschichtehu-berlindeEDV-Buchkapitel2_linkshtml (Stand 30092005)

          Freytag Nils Piereth Wolfgang Kursbuch Geschichte Paderborn ua 2004

          Jenks Stuart Tiedemann Paul Internet fuumlr Historiker Eine praxisorientierte Einfuumlhrung Darmstadt 22000

          Suppanz Frank Geisteswissenschaften studieren mit dem Computer Eine praxisorientierte Einfuumlh-rung Stuttgart 2003

          WWW-Suchinstrumente fuumlr Geschichte

          Einige Universitaumlten haben damit begonnen Einfuumlhrungen in das Geschichtsstudium ins Netz zu stellen (s Epochen) Daruumlber hinaus haumllt das Internet auch Ressourcen bereit die fuumlr die inhaltliche Beschaumlftigung mit Geschichte nuumltzlich sein koumlnnen Die folgende Liste mit serioumlsen Internet-Angeboten ist zwar unvollstaumlndig bietet aber Gelegenheit zum ersten Einstieg Von dort finden Sie zahlrei-che Links zu weiteren relevanten Seiten httpwwwhsozkultgeschichtehu-berlindeindexasp Humanities-Net Sozial- und Kulturgeschichte (kurz

          H-Soz-u-Kult) ist die fuumlhrende deutsche Internetseite fuumlr Historiker und eine zentrale Plattform der wissen-schaftlichen Kommunikation Hier finden Sie aktuelle Rezensionen Tagungsberichte aber auch Stellenaus-schreibungen Das Abonnement ist kostenlos

          httpwwwnfhdatadepremiumindexshtml Ein wichtiges Hilfsmittel ist der Nachrichtendienst fuumlr Historiker (NfH) der bereits 1995 gegruumlndet wurde Er enthaumllt neben Diskussionsforen und umfangreichen Linksammlungen auch eine aktuelle Presseschau die einschlaumlgige Artikel aus deutschen englischen und franzoumlsischen Zeitungen umfaszligt

          httpwwwclio-onlinede Clio-online Dieses Portal versucht die geschichtswis-senschaftlichen Internet-Ressourcen zusammenzufuumlh-ren

          httpwwwhistoricumnetindexphp Historicumnet ist ein Netzwerk das verschiedene ge-schichtswissenschaftliche Internet-Ressourcen buumlndelt

          httpwwwphiluni-erlangende~p1geshomehtml und httpwwwerlangerhistorikerseitede

          Die Erlanger Historikerseite ist eine sehr gute Adresse vor allem wenn man auf der Suche nach weiteren Links ist Hier findet sich ua eine groszlige (und kom-mentierte) Auswahl an einschlaumlgigen Internet-Angeboten

          httpwwwhdgdeFinaldeuwww_hdg_dehtm Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland Bonn

          httpwwwdhmde Deutsches Historisches Museum httpmdz2bib-bvbdehist InformationsWeiser GeschichteHistory Guide weist

          geschichtswissenschaftlich relevante Internetquellen nach und ist das deutschsprachige Portal des Netz-werks Subject Gateways Geschichte

          wwwhistoryguidede History GuideInformationsWeiser Geschichte

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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          httpvlibiueithistoryindexhtml World Wide Web Virtual Library History Central Catalogue

          httpwwwjstororg

          Journal Storage The Scholarly Journal Archive

          Ur- und Fruumlhgeschichte httpwwwdgamnde Deutsche Gesellschaft fuumlr Archaumlologie des Mittelalters

          und der Neuzeit httpwwwarchaeologie-onlinede Arbeitsgruppe Archaumlologie und digitale Medien Frei-

          burg

          Alte Geschichte httpwwwgnomonku-eichstaettdeLAGproseminarindexhtml

          Online-Tutorium der KU Eichstaumltt

          httpwwwperseustuftsedu und httpperseusmpiwg-berlinmpgde

          The Perseus Digital Library (Umfassendes Such- und Hilfsmittelsystem u a fuumlr Texte der griechischen und lateinischen Antike) Tufts-University

          httpwwwbautzdebbkl Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon httpwwwheiligenlexikonde Oumlkumenisches Heiligenlexikon httpwwwstoaorgdiotima Materials fort the Study of Women and Gender in the

          Ancient World httpwwwhouseofptolemyorgindexhtml The House of Ptolemy ndash ptolemaumlisches und roumlmisches

          Aumlgypten httpwwwualbertaca~csmackayConsulsListhtml Consuls of the Roman Republic httpwwwkirkehu-berlinderessourcbuchkulthtml KIRKE Katalog der Internetressourcen fuumlr die Klassi-

          sche Philologie httpwwwstoaorg Stoaorg httpwwwtrentucaahcresourceshtmldir Resources on the Internet for Ancient History and

          Classics Hg K H Kinzl Trent-University Canada Rezensionen (Altertumswissenschaften) httpccatsasupennedu Bryn Mawr Classical Review publishes timely re-

          views of current scholarly work in the field of classical studies (including archaeology)

          httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonGnomonhtml

          Gnomon online (Rezension der CD-ROM-Version von Ulrich Schmitzer ndash httptelemachosphiluni-erlangendedatabaselibrignomon2html)

          httpwwwplekosuni-muenchendestartseitehtml Periodicum onLine zur Erforschung der KOmmunika-tionsstrukturen in der Spaumltantike

          Mittelalter wwwuni-tuebingendemittelaltertutoriumindexhtm schoumlnes Online-Tutorium wwwuni-muensterdefruehmittelalter das beste Fruumlhmittelalter im Netz httpwwwceecuni-koelnde CEEC ndash Codices Electronici Ecclesiae Coloniensis wwwgeorgetownedulabyrinth Resources for Medieval Studies wwwfordhameduhalsallsbook2html Internet medieval sourcebook full text sources httpwwwmediaevumdehaupt2html Mediaumlvistik im Internet ndash empfehlenswert

          Fruumlhe Neuzeit httpwwwuni-konstanzdeFuFPhiloGeschichteTutorium

          Die Universitaumlt Konstanz bietet ein Tutorium fuumlr die Neuere und Neueste Geschichte online an

          httpwwwphiluni-erlangende~p1gesstudiumhtml Besonders umfassend ist das Internet-Angebot der Universitaumlt Erlangen das unter anderem wertvolle Tips zur Studienorganisation enthaumllt

          httpmdzbib-bvbdedigbiblexikaadelung Johann Christoph Adelung Grammatisch-kritisches Woumlrterbuch der Hochdeutschen Mundart

          httpmdz1bib-bvbde~ndbadb_indexhtml Allgemeine Deutsche Biographie

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 40

          httpwwwsfnhistoricumnet Server Fruumlhe Neuzeit

          httpwwwuni-muensterdeFNZ-Online Barbara Stollberg-Rilinger (Hg) Einfuumlhrung in die Fruumlhe Neuzeit

          httpwwwfruehe-neuzeitnet Virtual library Geschichte Fruumlhe Neuzeit httpwwwzedler-lexikonde Johann Heinrich Zedler Grosses vollstaumlndiges Uni-

          versal-Lexicon Aller Wissenschafften und Kuumlnste

          Neuere und Neueste Geschichte httpwwwzeitgeschichte-onlinede httpwwwstubbildarchiv-dkguni-frankfurtde Bildarchiv der Deutschen Kolonialgesellschaft httpholocaustumdunimichedu Holocaust Survivor Oral History Archive httpfacultystaffvwcedu~dgrafholocaushtm Holocaust and Jewish Studies Site httpwwwcalvineduacademiccasgpa German Propaganda Archive httpwww17juni53de httpwwwchronik-der-wendede

          Lateinamerikanische Geschichte httplcweb2locgovhlas Handbook of Latin American Studies httpwwwh-netorg~latam H-LatAm an international forum for the scholarly

          discussion of Latin American History httplanicutexasedu Latin American Network Information Center httpwwwciberade Virtuelle Fachbibliothek Ibero-Amerika httphapiuclaedu The Hispanic American Periodicals Index (HAPI)

          Osteuropaumlische Geschichte httpwwwdgo-onlineorg DGO Deutsche Gesellschaft fuumlr Osteuropakunde eV httpartscishuedureespdocuments Documents in Russian History httpwwwribknet Umfassende bibliographische Rechercheressource httpwwwceeolcomindexaspx CEEOL ndash Central and Eastern European Online Li-

          brary httpwwwsoviethistoryorg Quellen zur sowjetischen Geschichte httpwwwsovlitcom Zusammenfassungen russisch-sowjetischer Literatur httpwwwrussianarchivescomraoaboutindexhtml Russian Archives Online httpmdzxbib-bvbdecocoon1000dokstarthtml 1000 Schluumlsseldokumente der russischen und sowjeti-

          schen Geschichte (1917-1991) httpwwwfak12uni-muenchendeforostindex2html Forschungsverbund Ost- und Suumldosteuropa (forost) httpwwwvifaostde ViFaOst ndash Virtuelle Fachbibliothek Osteuropa

          Fachdidaktik wwwburkhard-sachsede httpwwwlehrer-onlinede Lehrer-Online Unterrichten mit neuen Medien

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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          IV Wissenschaftliches Arbeiten im Studium

          1 Fragestellung

          Jede wissenschaftliche Beschaumlftigung mit Geschichte muss mit einer Frage beginnen Erst die Frage bringt die Quellen zum Sprechen6 Erst die Fragestellung die das erkenntnisleitende Forschungsinteresse formuliert ermoumlglicht es aus der enormen Fuumllle des Materials diejenigen Quellen und Literaturtitel herauszufiltern die fuumlr ihre Beantwortung relevant sind Erst die Fragestellung ermoumlglicht es dem Historiker die von ihm festgestellten historischen Tatsachen in einen Sinnzusammenhang zu bringen sie zu interpretieren und Thesen zu bilden Erst die Fragestellung macht aus einer Information ein Argument das dazu dient eine These zu be-gruumlnden und zu belegen oder gegenteilige Auffassungen zu widerlegen Ohne Fragestellung wird Geschichtsschreibung zu einem bdquoHort von Anekdoten und Chronologienldquo7 und das ist nicht der Sinn von wissenschaftlicher Beschaumlftigung mit Geschichte Es reicht also nicht aus im Rahmen eines Seminars ein Thema zu uumlbernehmen Entscheidend ist vielmehr wie Sie sich einem Thema annaumlhern dh welche konkreten Fragen Sie an ein Thema herantragen Waumlhrend ein Thema verhaumlltnismaumlszligig leicht zu finden ist entsteht eine tragfaumlhige Fragestellung aus vertieftem Wissen An Hand des Themas beginnen Sie sich ein-zulesen und zu bibliographieren Je mehr Sie das Thema in den historischen Kontext und die aktuelle Forschung einordnen koumlnnen und Sie einen Uumlberblick uumlber die Quellen haben desto leichter faumlllt es Ihnen eine Fragestellung zu formulieren die Folgendes leisten soll minus die Fragestellung legt den Gegenstand der Untersuchung fest sie grenzt ihn ein denn es

          werden nur diejenigen Bereiche naumlher untersucht nach denen man zuvor gefragt hat minus jede Frage enthaumllt bereits eine implizite Vorstellung von einer moumlglichen Antwort einer

          bdquomoumlglichen Geschichteldquo minus die Fragestellung entscheidet uumlber den methodischen Zugriff auf das Thema sowie uumlber

          die Auswahl von Quellen und Literatur die zu ihrer Beantwortung erforderlich sind Man muszlig also von Anfang an uumlberlegen wie man von den Fragen zu Antworten kommen kann

          minus nicht zuletzt gibt die Fragestellung Ihrer Hausarbeit ein individuelles Profil und bewahrt Sie vor der Furcht nur das vielfach bereits Geschriebene ein weiteres Mal nachzubeten

          Historische Fragestellungen zielen vor allem auf Ursachen und Zusammenhaumlnge sie suchen Erklaumlrungen fuumlr den Ablauf historischer Prozesse Prinzipiell ist die Anzahl moumlglicher Fragen unbegrenzt Eine bdquoguteldquo dh sinnvolle Frage zeichnet sich durch folgende Charakteristika aus minus Die Frage sollte uumlber den bisherigen Wissensstand hinausfuumlhren Dies setzt voraus daszlig

          Sie Probleme und Fragen der Forschung erkennen und in Ihren Arbeiten zum Gegenstand einer argumentativen Auseinandersetzung machen Dies gilt auch schon fuumlr Proseminare

          minus Die Fragen sind an den Beduumlrfnissen und Interessen der Gegenwart ausgerichtet und be-ziehen daraus ihre Relevanz Dabei geht es nicht um die Projektion der Gegenwart auf die Vergangenheit

          Nachdem Sie das einschlaumlgige Material zu einem bestimmten Thema ausfindig gemacht ha-ben muumlssen Sie es im Hinblick auf Ihre Fragestellung auswerten bewerten und aufbereiten 6 Koselleck Reinhart Begriffsgeschichten Studien zur Semantik und Pragmatik der politischen und sozialen

          Sprache Mit zwei Beitraumlgen von Ulrike Spree und Willibald Steinmetz sowie einem Nachwort zu Einlei-tungsfragmenten Reinhart Kosellecks von Carsten Dutt Frankfurt am Main 2006 S 71

          7 Kuhn Thomas S Die Struktur der wissenschaftlichen Revolution Frankfurt am Main 1973 S 15

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 42

          Es ist dabei ein wesentlicher Unterschied ob Sie Quellen oder Literatur bearbeiten Ob es sich bei den verwendeten Texten um eine Quelle oder um Literatur handelt haumlngt allein von der Fragestellung ab und nicht vom Alter des Textes Sobald Sie sich z B mit der Geschichte der Geschichtswissenschaft beschaumlftigen werden viele der Texte die Sie in anderem Zusammen-hang als Forschung zu Rate gezogen haumltten zur Quelle

          2 Literaturarbeit

          Unter dem Begriff bdquoFachliteraturldquo versteht man die Darstellungen der bisherigen Ergebnisse der historischen Forschung und ihrer Nachbardisziplinen Das Studium der einschlaumlgigen Li-teratur gehoumlrt zum taumlglichen Geschaumlft des Historikers und ist unverzichtbar Jede neue Arbeit muszlig auf den vorhandenen Ergebnissen der Forschung aufbauen und sie kritisch befragen ndash ganz gleich ob es um die Uumlbernahme historischer Tatsachen oder um deren moumlglicherweise kontroverse Interpretation geht Erstens besteht das Ziel der Lektuumlre wissenschaftlicher Texte darin einen Uumlberblick uumlber den Forschungsstand bzw die Entwicklung der Forschung zu einem Thema zu gewinnen Einen Forschungsbericht oder auch Literaturbericht der Ihnen diese Arbeit enorm erleichtert fin-den Sie entweder in Fachzeitschriften oder in der Einleitung wissenschaftlicher Monogra-phien Jeder Band der Reihen bdquoOldenbourg Grundriszlig der Geschichteldquo (OGG) und bdquoEnzyklo-paumldie Deutscher Geschichteldquo (EDG) enthaumllt ebenfalls einen ausfuumlhrlichen problemorientierten Forschungsuumlberblick der behandelten Epoche oder eines Themas Sollte zu Ihrem Thema kein Literaturbericht vorliegen muumlssen Sie sich diesen Uumlberblick selbst erarbeiten Zweitens werten Sie die vorhandene Literatur aus um Sachinformationen uumlber Ihren Untersu-chungsgegenstand zu erhalten dabei kann es sich beispielsweise um die Datierung eines Er-eignisses eine statistische Angabe oder Informationen uumlber historische Ereignisablaumlufe han-deln Drittens schlieszliglich gewinnen Sie aus der Literatur historische Urteile Thesen und Ant-worten die andere Historiker im Hinblick auf komplexe Fragestellungen gegeben haben Die-se koumlnnen entweder in Ihre Arbeit uumlbernommen oder zum Ausgangspunkt Ihrer Fragestellung gemacht werden indem sie uumlberpruumlft modifiziert widerlegt oder bestaumltigt werden

          a) Lesen wissenschaftlicher Texte (Informationsbeschaffung)

          Das Lesen wissenschaftlicher Texte ist eine Kompetenz die mit der kontemplativen Lektuumlre von Belletristik wenig gemein hat Wissenschaftliches Lesen bedeutet nicht passive Rezeption des Geschriebenen sondern einen aktiven geistigen Vorgang bei dem der Leser in einem permanenten Dialog mit dem Verfasser steht Daher erfordert diese Form des Lesens groszlige Konzentration Ruhe und Zeit

          Relevanz klaumlren

          Wegen der groszligen Menge an Literaturtiteln die Sie zu den meisten Themen finden koumlnnen sollten Sie nicht planlos mit dem Lesen des erstbesten Buches beginnen das Ihnen in die Haumlnde faumlllt Zunaumlchst muumlssen Sie klaumlren ob ein Text fuumlr die Beantwortung Ihrer Fragestel-lung uumlberhaupt relevant ist Dazu fuumlhren Sie folgende Arbeitsschritte aus minus Titel und Untertitel des Buches geben nicht nur Auskunft uumlber das Thema sondern unter

          Umstaumlnden auch uumlber seine Kernthese minus Aus dem Titelblatt oder dem Impressum erfahren Sie wann wo und ggf in welcher Reihe

          ein Buch erschienen ist Erscheinungsjahr und Auflage signalisieren seine Aktualitaumlt Ist ein Buch in einer renommierten Reihe erschienen mag dies ein Hinweis auf seine Qualitaumlt sein

          minus Das Inhaltsverzeichnis gibt uumlber Aufbau und Inhalt des Buches Auskunft Wenn bei der Durchsicht des Inhaltsverzeichnisses noch kein direkter Bezug zu Ihrem Thema oder der

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          Fragestellung erkennbar ist heiszligt dies nicht daszlig das Buch fuumlr Sie nicht relevant ist Lesen Sie deswegen immer

          minus die Einleitung Sie erschlieszligt Ihnen die Fragestellung und das Erkenntnisinteresse des Au-tors seinen methodischen Zugriff und seine Loumlsungsstrategien Daruumlber hinaus gibt sie Ihnen wichtige Informationen uumlber den Forschungsstand

          minus Die Materialbasis koumlnnen Sie anhand des Quellen- und Literaturverzeichnisses pruumlfen minus Im Vorwort erfahren Sie um welche Art von Arbeit es sich handelt (beispielsweise eine

          Dissertation oder Habilitationsschrift) und in welchem Umfeld sie entstanden ist Auf-grund dieser Informationen laumlszligt sie sich oft in der Forschungslandschaft verorten

          minus Die Zusammenfassung bilanziert die Ergebnisse der Arbeit benennt ggf Luumlcken und regt damit zu weiterer Forschung an

          Sollte sich bei dieser Pruumlfung herausstellen daszlig ein Buch nur in Teilen fuumlr Sie relevant ist bieten Ihnen das Inhaltsverzeichnis und das oder die Register (Personen- Orts- und Sachre-gister) die Moumlglichkeit die benoumltigten Informationen bzw relevanten Textpassagen nachzu-schlagen Vor allem umfangreiche Arbeiten die Ihr Thema nur am Rande streifen werden Sie nur selektiv auswerten Allerdings kann es auch gefaumlhrlich sein Literatur gewissermaszligen als Steinbruch zu verwenden da einzelne Aussagen so aus dem Zusammenhang gerissen werden Sie sollten daher immer Einleitung und Zusammenfassung lesen um die relevanten Passagen in die Argumentation des Autors einordnen zu koumlnnen

          Kritisches Lesen heiszligt Exzerpte erstellen

          Wissenschaftliches Lesen heiszligt exzerpieren Von zentraler Bedeutung ist es sich beim Lesen stets die eigene Fragestellung vor Augen zu halten und den vorliegenden Text im Hinblick auf die eigene Fragestellung hin bdquoabzuklopfenldquo also selbst Fragen an den Text zu stellen Dabei geht es keineswegs darum den Inhalt des Textes kritiklos aufzunehmen vielmehr muumlssen Sie sich bemuumlhen den Text bewertend (also kritisch) zu lesen Achten Sie dabei auf folgende Punkte minus Bleibt der Autor des Textes bei seiner in der Einleitung formulierten Fragestellung oder

          weicht er vom Thema ab minus Ist der methodische Ansatz des Autors zur Beantwortung seiner Fragestellung geeignet minus Welche Quellen zieht der Autor zur Beantwortung seiner Frage(n) heran Hat er moumlgli-

          cherweise wichtige Quellen uumlbersehen minus Welche Thesen (Behauptungen Schluszligfolgerungen) stellt der Autor auf Und was ist an

          diesen Thesen neu wo reichen sie uumlber den bisherigen Forschungsstand hinaus minus Uumlberzeugen die Argumente die er fuumlr seine Thesen anfuumlhrt Lassen sich Gegenargumente

          ins Feld fuumlhren minus Gibt es Luumlcken oder Schwachstellen in der Argumentationskette des Autors minus Wie ordnet der Autor seine Ergebnisse in groumlszligere Zusammenhaumlnge ein minus Was sagt der Text im Hinblick auf Ihre eigene Fragestellung Anfangs wird es Ihnen wahrscheinlich schwerfallen alle Teile dieses Fragerasters an einen Text heranzutragen Doch je mehr Sie lesen desto leichter faumlllt es Ihnen

          b) Aufbereitung des Gelesenen (Informationsverwaltung)

          Exzerpieren

          Das Lesen eines Textes allein genuumlgt allerdings nicht Wissenschaftliches Lesen ist untrenn-bar mit Schreiben verbunden Wenn Sie eigene Buumlcher oder Textkopien lesen koumlnnen Sie bereits beim ersten Lesen wichtige Passagen unterstreichen und Randbemerkungen hinzufuuml-gen das erleichtert Ihnen spaumlter die Orientierung enthebt Sie jedoch nicht der Muumlhe schrift-

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 44

          liche Textauszuumlge (Exzerpte) anzufertigen Arbeiten Sie in Buumlchern immer nur mit Bleistift alles andere ist Barbarei In Buumlchern aus oumlffentlichem Besitz verbietet sich jede Markierung Ein Exzerpt faszligt den Inhalt eines Textes in Stichworten oder fortlaufend jedenfalls immer knapp zusammen Lange Literaturauszuumlge sind in der Regel kein Exzerpt sondern ver-schwendete Zeit Sie muumlssen versuchen die (unter Ihrer Fragestellung) wichtigen Aussagen moumlglichst in eigenen Worten wiederzugeben ndash gelingt Ihnen dies ist das ein sicheres Indiz dafuumlr daszlig Sie den Text verstanden haben Befolgen Sie unbedingt die Grundregeln des Exzerpierens minus Ein Exzerpt beginnt mit einer vollstaumlndigen bibliographischen Angabe des exzerpierten

          Textes Lose Exzerpte die Sie nicht zuordnen koumlnnen sind wertlos minus Trennen Sie deutlich woumlrtliche Zitate Textparaphrasen und eigene Kommentare vonein-

          ander damit Sie sie spaumlter nicht durcheinanderbringen minus Notieren Sie sich unbedingt die Seitenzahlen woumlrtlicher Zitate und Textparaphrasen an-

          sonsten muumlssen Sie spaumlter nochmals nach dem Fundort eines Zitats oder Belegs suchen minus Strukturieren Sie Ihr Exzerpt Jeder gute wissenschaftliche Text folgt einer Gliederung

          die aus dem Exzerpt hervorgehen muszlig Auf diese Weise enthalten Ihre Notizen Informati-onen uumlber Aufbau Argumentationsgang Thesen und Ergebnisse des Textes

          minus Behalten Sie beim Exzerpieren die Fragestellung des Autors und Ihre eigene im Blick minus Notieren Sie sich die Definitionen zentraler Begriffe minus Halten Sie Staumlrken und Schwaumlchen des Textes (etwa Argumentationsluumlcken oder innere

          Widerspruumlche) fest

          Einzelnotiz-System (Karteikasten)

          Um das Exzerpieren von Texten die zur Beantwortung Ihrer Fragestellung relevant sind kommen Sie nicht herum Fuumlr die dauerhafte Archivierung der Informationen sind Exzerpte allerdings nur bedingt geeignet da Literaturauszuumlge gerade bei laumlngeren Texten schnell un-uumlbersichtlich werden Der Karteikasten in dem ein Text nach seinen Einzelaspekten aufgegliedert wird vermeidet diesen Nachteil er macht Informationen ndash je nach Fragestellung ndash flexibel handhabbar Aller-dings ist sein Gebrauch muumlhsam Sie muumlssen naumlmlich auf jeder einzelnen Karteikarte die ge-naue Belegstelle (dh die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben) notieren um die gespei-cherten Informationen spaumlter weiterverwenden zu koumlnnen Zudem werden Karteikaumlsten mit der Zeit unuumlbersichtlich und der Argumentationszusammenhang des Textes geht dabei verlo-ren

          Datenbanken

          minus Datenbanken kombinieren die Vorteile von Exzerpt und Karteikasten vermeiden jedoch ihre Nachteile Daher sind sie heute das mit Abstand effizienteste Medium der Informati-onsverarbeitung und Archivierung

          minus Informationen auf EDV-Systemen nehmen weniger Platz in Anspruch sind (mit etwas Uumlbung) einfach zu handhaben sowie leicht organisierbar und kommunizierbar

          minus Wer regelmaumlszligig in den PC exzerpiert erhaumllt rasch einen groszligen stetig wachsenden Fun-dus an Informationen wer dagegen mit der Hand exzerpiert bleibt auf einem Berg von Papier sitzen der mit der Zeit immer schwerer uumlberschaubar wird

          httpaoeguni-koelndehandwerkszeugliberdat ndash Das Datenbankprogramm LiberDat 20 erleichtert

          das systematische Bibliographieren und hilft den Uumlberblick uumlber die eigenen Buumlcher Kopien und Notizen zu bewahren Exzerpte koumlnnen direkt mit der Datenbank verknuumlpft werden

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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          httpwwwlit-linkch ndash Lit-link ist ein Datenbank-Programm fuumlr die Verwaltung von Informationen die in den Geistes- und Sozialwissenschaften bei der Arbeit mit Literatur und Textquellen gesam-melt und verwendet werden

          httpwwwliteratnet ndash Programm fuumlr Literaturverwaltung und -management mit Zitat- Schlagwort- und Fundortverwaltung sowie Tools fuumlr die arbeitsteilige Literaturbearbeitung im Team

          (Alle drei Datenbankprogramme stehen kostenlos auf den angegebenen Internetseiten zum Download zur Verfuumlgung)

          Literatur zum Lesen wissenschaftlicher Texte Becher Stephan Schnell und erfolgreich studieren Organisation ndash Zeitmanagement ndash Arbeitstechnik

          Wuumlrzburg 1998

          Franck Norbert Fit fuumlrs Studium Erfolgreich reden lesen schreiben Muumlnchen 82006

          Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006 S 125-142

          Ruumlckriem Georg ua Die Technik des wissenschaftlichen Arbeitens Eine praktische Anleitung Pa-derborn 132006 (enthaumllt ausfuumlhrliche Informationen zum Bibliographieren Exzerpieren und Ver-walten von Informationen)

          3 Quellenarbeit

          Die Geschichtswissenschaft bezieht ihre Erkenntnisse nicht aus der Literatur sondern aus-schlieszliglich aus Quellen Geschichte wird erst durch die methodisch kontrollierte kritische Pruumlfung der uumlberlieferten Quellen zu einer Wissenschaft Die Quellen stellen die Basis wie auch die Begrenzung der historischen Forschung dar Jede historische Interpretation kann bei einer Neusichtung der Quellen an ihnen scheitern deswegen spricht man auch von einem bdquoVetorechtldquo der Quellen8 Das gilt bereits fuumlr das Geschichtsstudium Referate und Hausar-beiten muumlssen schon im Proseminar im wesentlichen aus den Quellen erarbeitet werden

          a) Was ist eine Quelle Die griffigste Definition von bdquoQuellenldquo stammt von Paul Kirn bdquoQuellen nennen wir alle Tex-te Gegenstaumlnde oder Tatsachen aus denen Kenntnis der Vergangenheit gewonnen werden kannldquo9 Dieser Umschreibung ist nichts hinzuzufuumlgen Sie umfaszligt alles womit der Historiker arbeiten kann und gilt fuumlr alle Epochen und fuumlr alle Regionen

          Texte

          Texte sind in der Regel die wichtigsten Quellen des Historikers da sie am umfassendsten Auskunft uumlber die Vergangenheit geben und Informationen uumlber die Zusammenhaumlnge histori-scher Tatsachen enthalten Jeder Text kann eine historische Quelle sein (es haumlngt nur von der Fragestellung ab) Texte sind so enorm vielfaumlltig daszlig sie hier nicht aufgezaumlhlt werden koumln-nen

          Gegenstaumlnde

          Da alles was durch die menschliche Hand geschaffen oder veraumlndert wurde seine Absichten und die unbewuszligten Beeinflussungen (kultureller technischer religioumlser hellip Art) in sich traumlgt geben Gegenstaumlnde wie Kleidungsstuumlcke Bauwerke Muumlnzen Grabfunde Waffen Kochgeraumlt 8 Koselleck Reinhard Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main 1979 S

          206 9 Kirn Paul Einfuumlhrung in die Geschichtswissenschaft Berlin 1947 S 28

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          und anderes mehr auch Auskunft uumlber die Vergangenheit Fuumlr die Alte Geschichte und das Mittelalter sind historische Gegenstaumlnde zentrale Quellen der Erkenntnis Auch in der Zeitge-schichte geben bisweilen nur materielle Zeugnisse Aufschluszlig Besonders aussagekraumlftig sind menschliche Uumlberreste weil sie Ruumlckschluumlsse auf Ernaumlhrung Krankheit und Umweltbedin-gungen erlauben

          Tatsachen

          Gegenwaumlrtige Tatsachen sind historisch gewachsen deswegen legen sie Zeugnis uumlber die Vergangenheit ab Zu diesen Tatsachen gehoumlren Grenzen Sprachen Flur- Orts- und Perso-nennamen und anderes Ein gutes Beispiel stellt unsere Sprache dar Im Bereich des Sports ist sie sehr stark mit englischen Fachausdruumlcken durchsetzt was auf den Ursprungsort bestimm-ter Sportarten verweist von dem aus sie schlieszliglich in Deutschland Einzug gehalten haben Fuumlr andere Bereiche wie die Musik oder das Militaumlrwesen gilt aumlhnliches Zu den historischen Tatsachen gehoumlren schlieszliglich auch Phaumlnomene wie beispielsweise Religionen und Konfessi-onen Daszlig die Christen in der Bundesrepublik Deutschland in zwei etwa gleich groszlige Grup-pen aus Katholiken und Protestanten zerfallen verweist auf die Glaubensspaltung im 16 Jahrhundert als enorm wichtige langfristig wirksame Zaumlsur einerseits und die Aufnahme und regionale Aufteilung der Vertriebenen nach 1945 andererseits

          Welche Quellen fuumlr die Behandlung eines bestimmten Themas relevant sind haumlngt in hohem Maszlige von der gewaumlhlten Fragestellung und dem methodischen Vorgehen ab mit dem die Fragen beantwortet werden sollen So laumlszligt sich beispielsweise ein Phaumlnomen wie die soge-nannte Bauernbefreiung in Preuszligen unter ganz unterschiedlichen Blickwinkeln untersuchen die jeweils verschiedene Quellengattungen erfordern Fragt man politikgeschichtlich nach der Genese und den Motiven der Gesetzgebung muumlssen die Sachakten der beteiligten Behoumlrden und die Unterlagen der wichtigsten handelnden Akteure herangezogen werden Fragt man da-gegen sozialgeschichtlich nach den Auswirkungen dieser Maszlignahme sind in erster Linie so-zialstatistische Daten und autobiographische Zeugnisse erforderlich die Auskunft uumlber die Lebenslage der betroffenen Bauern und Gutsbesitzer geben Die Kunst geschickte Forschungsfragen zu stellen und geeignete Quellen zur Beantwortung dieser Fragen zu finden nennt man Heuristik Sie laumlszligt sich allerdings schlecht allgemein vermitteln sondern nur an konkreten Einzelfaumlllen erproben Fuumlr den Anfang mag es genuumlgen daszlig Sie sich den Zusammenhang von Fragestellung und Auswahl der Quellen verdeutlichen also das Problembewuszligtsein schaumlrfen

          b) Quellentypologie Seit dem spaumlten 19 Jahrhundert hat sich in der Geschichtswissenschaft die klassische Unter-scheidung zwischen Traditionsquellen und Uumlberresten eingebuumlrgert die auf Johann Gustav Droysen zuruumlckgeht und von Ernst Bernheim in ihrer heutigen Form formuliert wurde Das wesentliche Unterscheidungskriterium dieser Typologie liegt im Gegenwartszweck der Quel-le bdquoAlles was unmittelbar von den Gegebenheiten uumlbriggeblieben und vorhanden ist nennen wir Uumlberreste alles was mittelbar von den Begebenheiten uumlberliefert ist hindurchgegangen durch menschliche Auffassung nennen wir Traditionldquo10 Zwar ist diese Dichotomie wie noch zu zeigen sein wird keineswegs so eindeutig doch hilft sie sehr bei der Einschaumltzung des Aussagewertes einer Quelle fuumlr die Fragestellung

          10 Bernheim Ernst Lehrbuch der historischen Methode und der Geschichtsphilosophie Leipzig 61908 S 255 f

          (Hervorhebungen im Original) Die folgenden Zitate ebenda

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          Uumlberrest

          Als bdquoUumlberresteldquo werden alle Quellen bezeichnet bdquowelche ohne jede Absicht auf Erinnerung und Nachwelt nur uumlbriggebliebene Teile der Begebenheiten der menschlichen Betaumltigungen selbst sindldquo Darunter fallen saumlmtliche Relikte menschlicher Lebensprozesse (beispielsweise Kuumlchenabfaumllle) Produkte menschlicher Fertigkeiten (Bauwerke und technisches Geraumlt aller Art) aber auch Sprache Zustaumlnde Institutionen Sitten und Gebraumluche sowie nicht zuletzt Akten und Urkunden Nach Bernheim haben Uumlberreste fuumlr den Historiker den Vorteil der unmittelbaren Naumlhe zum untersuchten Gegenstand Da sie nicht bewuszligt als bdquoQuelleldquo angefertigt wurden enthalten sie weniger Stilisierungen und Selbstdarstellungen daher ermoumlglichen Uumlberreste eher als Traditi-onsquellen die Rekonstruktion der bdquoharten Faktenldquo Allerdings sind Uumlberreste immer nur Splitter Teile eines Mosaiks das der Historiker zusammensetzen muszlig ohne dafuumlr alle Einzel-teile zur Verfuumlgung zu haben Dazu ist ein umfangreiches Kontextwissen erforderlich das die Einordnung der einzelnen Puzzle-Teile erst ermoumlglicht

          Tradition

          Unter bdquoTraditionenldquo versteht man Quellen die bewuszligt zur Uumlberlieferung bestimmter Sach-verhalte angelegt worden sind bdquoDie Tradition verfolgt durchweg direkt die Absicht die Erin-nerung der Begebenheit zu erhalten will geradezu historisches Material seinldquo Traditionsquel-len sind vor allem schriftliche Quellen die Werke antiker Schriftsteller sowie die Historio-graphie (soweit sie unter die Quellen faumlllt) aber auch Memoiren Tagebuumlcher Reiseberichte und Korrespondenzen Hinzu kommen Bildnisse und Skulpturen (die eine Interpretation des Kuumlnstlers enthalten) sowie schriftliche und muumlndliche Zeugenaussagen Der Vorzug von Traditionsquellen besteht darin daszlig sie das historische Geschehen bereits aufbereitet haben es also in einen Zusammenhang bringen Das bdquoVerstehenldquo der Vergangen-heit erfolgte hier bereits durch einen Menschen der dem Gegenstand viel naumlher war als ein heutiger Historiker der also das bdquoHindernis der inneren Fremdheitldquo nicht oder nicht in dem Maszlige uumlberwinden muszligte Damit geht jedoch der Nachteil einher daszlig Traditionsquellen Sach-verhalte immer aus dem Blickwinkel des Verfassers darstellen der aus der Fuumllle der vergan-genen Realitaumlt eine Vorauswahl getroffen hat Zudem besteht gerade bei autobiographischen Quellen immer die Gefahr der Stilisierung und Selbstdarstellung

          Problematik der Quellentypologie

          Die Unterscheidung zwischen Traditionen und Uumlberresten dient also vor allem als Hilfe bei der Bestimmung des Aussagewerts und der Reichweite einer Quelle Sie ist selbst jedoch sehr problematisch da nicht wirklich trennscharf minus Jede Traditionsquelle hat zugleich auch Uumlberrestcharakter ndash nicht was ihren Inhalt be-

          trifft wohl aber hinsichtlich der Umstaumlnde ihrer Entstehung Ein Monument beispielswei-se wird mit dem Ziel errichtet dauerhaft an eine Person oder ein Ereignis zu erinnern Da es jedoch im Stil und mit den (technischen) Mittel der Zeit seiner Entstehung errichtet worden ist hat es auch die Qualitaumlt eines Uumlberrests Ein Gesandtschaftsbericht der unter den Akten des Auswaumlrtigen Amtes (Auszligenministeriums) aufbewahrt wird faumlllt zwar per definitionem unter die Uumlberreste Das heiszligt nun jedoch nicht daszlig saumlmtlichen in einem solchen Bericht enthaltenen Informationen ein dementsprechend hoher Quellenwert bei-zumessen ist Schlieszliglich wurden derartige Berichte oft erst im Nachhinein verfaszligt und enthalten nicht selten den Versuch des Autors sich und seine Leistungen ins rechte Licht zu ruumlcken Ob eine Quelle eher den Traditionen oder den Uumlberresten zuzurechnen ist haumlngt somit entscheidend von der eigenen Fragestellung ab zu deren Beantwortung sie herangezogen wird

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          minus Manche Quellengattungen lassen sich kaum in das Schema dieser Typologie einordnen etwa die Publizistik und das Pressewesen Beide richten sich zwar eindeutig an die jewei-ligen Zeitgenossen fallen daher also unter die Uumlberreste Publizistik und Presse nehmen jedoch zugleich stets auch Wertungen vor und treffen eine Auswahl aus der Fuumllle des (seinerzeit zur Verfuumlgung stehenden) Materials Fuumlr den spaumlteren Leser sind sie also eher Traditionsquellen Gleiches gilt fuumlr Briefe und Tagebuumlcher

          minus Besonders problematisch ist die Einordnung von Bild- und Tondokumenten die vor allem fuumlr die Zeitgeschichte groszlige Bedeutung haben Einerseits geben sie das Geschehene oder Gesagte unmittelbar wider sind also Uumlberreste andererseits werden sie von anderen auf-gezeichnet um Dritten zugaumlnglich zu sein fallen also zugleich unter die Traditionen

          c) Quellenkritik Die Quellenkritik lotet die Moumlglichkeiten und Absichten einer historischen Quelle aus ihre bdquoZuverlaumlssigkeitldquo wird kritisch gepruumlft und ihre Inhalte werden fuumlr die jeweilige Fragestellung fruchtbar gemacht Die Quellenkritik ist der eigentliche Kern des historischen Arbeitens die Ergebnisse der Kritik sind Grundlage der Interpretation und der Aussagen in der Darstellung Die Kritik erfordert zwei Schritte

          Aumluszligere Quellenkritik

          In der aumluszligeren Quellenkritik auch als bdquoKritik der Echtheitldquo bezeichnet wird die Quelle nach einer Reihe von formalen Kriterien untersucht Dabei sind folgende Fragen zu klaumlren minus Uumlberlieferung Wie ist die Quelle auf uns gekommen Welchen Weg hat sie vom Produ-

          zenten bis in ein Archiv bzw in eine Edition durchlaufen welchen Veraumlnderungen war sie dabei unterworfen bewuszligten und zufaumllligen

          minus Echtheit Ist die Quelle bdquoechtldquo oder bdquogefaumllschtldquo Die beiden Begriffe stehen hier in An-fuumlhrungszeichen weil sie fuumlr die Geschichtswissenschaft keine absolute sondern nur rela-tive Bedeutung haben Mit anderen Worten Auch eine bdquoFaumllschungldquo kann eine wichtige Quelle sein da sie beispielsweise daruumlber Aufschluszlig geben kann wer warum wann was und wie bdquogefaumllschtldquo hat

          minus Datierung Wann wurde die Quelle verfaszligt Ist sie nachtraumlglich uumlberarbeitet oder veraumln-dert worden Vor allem die Quellen der Antike des Mittelalters und der Fruumlhen Neuzeit sind oftmals nicht datiert man muszlig daher ihren Entstehungszeitraum anhand aumluszligerer (Schriftart Stil) und innerer Kriterien (Sinnzusammenhaumlnge) bestimmen Aber auch bei Quellen mit Datumsangabe ist zu pruumlfen ob sie vor- oder ruumlckdatiert (und damit bdquoge-faumllschtldquo) worden sind

          minus Autor Wer hat die Quelle verfaszligt In welcher Funktion hat der Autor die Quelle verfaszligt minus Entstehungszusammenhang In welchem Kontext ist die Quelle entstanden welcher

          Textgattung gehoumlrt sie an und welche Funktion hatte sie Handelt es sich beispielsweise um eine serielle Quelle (jede Art von Listen wie etwa um Eintraumlge in ein Geburtsregis-ter) um ein Verhoumlrprotokoll oder um ein diplomatisches Memorandum

          minus Quellentyp Handelt es sich um eine Traditionsquelle oder um einen Uumlberrest Wer war der Adressat der Quelle

          minus Textsicherung Hier geht es um die Sammlung von Informationen zu Personen Instituti-onen oder sonstigen Sachverhalten die in der Quelle erwaumlhnt werden und zu ihrem Ver-staumlndnis erforderlich sind Dazu ist nicht nur ein umfangreiches Kontextwissen noumltig sondern man muszlig auch einschlaumlgige (beispielsweise biographische) Hilfsmittel verwen-den

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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          Innere Quellenkritik

          Waumlhrend die aumluszligere Kritik eine Quelle nach formalen Gesichtspunkten untersucht beschaumlftigt sich die innere Quellenkritik mit ihrem Inhalt Es geht vor allem um folgende Fragen ⎯ Reichweite der Information

          minus Was wuszligte der Autor was konnte er wissen was wollte er wissen inwieweit konnten ihm Dinge bewuszligt werden welchen Wahrnehmungshorizont hatte er (Stand-ortHorizont)

          minus Zu welchem Zweck schreibt der Autor sein Werk (Prologe) welche erklaumlrten Absich-ten verfolgt er in welchem Verhaumlltnis steht er zu prominenten Personen seines Be-richts (StandpunktTendenz)

          minus Was sagt die Quelle im Hinblick auf die gewaumlhlte Fragestellung aus Welche Antwor-ten und Schluszligfolgerungen ergeben sich aus ihr Sind ggf auch andere bdquoLesartenldquo moumlglich

          ⎯ Kontext In welchem Verhaumlltnis steht diese Quelle zu anderen Quellen Gehen die enthal-tenen Informationen uumlber andere Quellen hinaus oder widersprechen sie ihnen Oder be-zieht die Quelle ihre Informationen sogar aus einer anderen nicht genannten Quelle Um hier Klarheit zu gewinnen muszlig die Quelle mit anderen Quellen sowie mit der einschlaumlgi-gen Literatur verglichen werden Erst die Kontextualisierung ermoumlglicht es den Quellen-wert naumlher zu bestimmen

          Grundsaumltzlich gilt bei der Quellenkritik ⎯ daszlig das quellenkritische Instrumentarium nicht nur dem Gewinn von Fakten und Ereignis-

          sen dient sondern je nach Fragestellungen die Quellen auch in anderer Weise pruumlft Wer sich mit Mentalitaumlten oder dem Alltag beschaumlftigt legt weniger Wert darauf die Quellen nur auf unstrittige gleichsam bdquofesteldquo Bestandteile hin zu untersuchen

          ⎯ daszlig die enorme Verschiedenheit und Vielgestaltigkeit der Quellen immer eine individuelle Betrachtung und Erschlieszligung erzwingen so daszlig das gewaumlhlte kritische Instrumentarium ndash bei allen grundlegenden Gemeinsamkeiten ndash ebenso angepaszligt werden muszlig

          ⎯ was Jacob Burckhardt in seinen Vorlesungen sagte minus bdquoUnerschoumlpflichkeit der Quellen zumal solcher die von groszligen Maumlnnern herruumlhren

          sodaszlig Jeder die tausendmal ausgebeuteten Buumlcher wieder lesen muszlig weil sie jedem Leser und jedem Jahrhundert ein besonderes Antlitz erweisen auch jeder Alterstufe des Einzelnen Es kann sein daszlig im Thucydides zB eine Thatsache ersten Ranges liegt die erst in hundert Jahren Jemand bemerken wirdldquo

          minus bdquoAlle echte Uumlberlieferung ist auf den ersten Anblick langweilig weil und insofern sie fremdartig ist Sie kuumlndet die Anschauungen und Interessen ihrer Zeit fuumlr ihre Zeit und koumlmmt uns gar nicht entgegen [] Aber auch dem Gelehrten und Denker ist die Ver-gangenheit in ihrer Aeuszligerung Anfangs immer fremdartig und ihre Aneignung eine Arbeitldquo11

          In der Regel wird der Quellenwert eines Dokuments nicht in allen behandelten Punkten gleich hoch sein

          Kritik von Ton- und Bildquellen

          Ein besonderes Problem stellt die Kritik von Ton- und Bildquellen dar Tonbandaufnahmen Fotos und insbesondere (Ton-)Filmen kurz den bdquoneuen Medienldquo kommt scheinbar unwider-legbare Authentizitaumlt zu denn angeblich luumlgen Bilder nicht Die Realitaumlt sieht freilich ganz anders aus Gerade Bilder sind in hohem Maszlige standortgebunden (nicht umsonst spricht man

          11 Burckhardt Jacob Uumlber das Studium der Geschichte Der Text der bdquoWeltgeschichtlichen Betrachtungenldquo

          nach den Handschriften hg v P Ganz Muumlnchen 1981 Zitat 1 S 252 Zitat 2 S 250

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 50

          in der Filmbranche von bdquoEinstellungenldquo) und perspektivisch sie zeigen bestenfalls nur einen kleinen Ausschnitt der vergangenen Wirklichkeit Zudem sind gerade Bilder in hohem Maszlige anfaumlllig fuumlr Manipulationen wie etwa die zahllo-sen Fotomontagen in der Sowjetunion unter Stalin zeigen Nicht umsonst nutzten (und nut-zen) totalitaumlre Regime Bild und Ton als bevorzugtes Instrument der Propaganda Von derarti-gen Faumllschungen abgesehen transportieren Bilder ganz bewuszligt Botschaften denen der Histo-riker nicht bdquoauf den Leimldquo gehen darf Ein in einem Fotoatelier entstandenes Portraumlt ist nicht so sehr das Resultat des angeblich unbestechlichen Auges der Kamera als vielmehr eine be-wuszligte Stilisierung des Portraumltierten gleiches gilt wenn auch unter anderen Vorzeichen fuumlr die Fotographien aus einer Verbrecherkartei Ganz abgesehen davon muszlig zunaumlchst immer die Frage beantwortet werden was ein Bild uuml-berhaupt darstellt dh man muszlig das Bild raumlumlich und zeitlich zuordnen und in einen Kon-text bringen Zudem stehen Bilder selten allein Fotos sind beschriftet Filme mit Text und Ton unterlegt Wie wichtig es ist das Verhaumlltnis von Bild und Text genau zu bestimmen ha-ben zuletzt die Debatten um die sog bdquoWehrmachtsausstellungldquo gezeigt die in ihrer ersten Version einige falsch zugeordnete Fotos enthalten hat

          d) Quelleninterpretation Die Quellenkritik dient in erster Linie dazu die Aussagemoumlglichkeiten einer Quelle zu ermit-teln Sie liefert die Grundlage des historiographischen Erkenntnisprozesses Die eigentliche weiterfuumlhrende Aufgabe der Geschichtswissenschaft besteht jedoch in der Interpretation der Quellen ihrer Auswertung Die Interpretation der Quellen ist deswegen eine weitere wesentliche Leistung die im Prozeszlig der geschichtswissenschaftlichen Forschung erbracht werden muszlig weil die Quellen nie fuumlr sich selbst sprechen sie muumlssen durch die Kritik und die Interpretation zum Sprechen ge-bracht werden bdquoDenn sogar die eindeutigsten und willfaumlhrigsten Texte oder archaumlologischen Zeugnisse sprechen nur zu dem der sie zu befragen verstehtldquo12 Die Quelleninterpretation ermittelt auf Grund der durch die Kritik gewonnenen Kenntnisse aus den Informationen der Quelle die fuumlr die Fragestellung relevanten Aussagen und ordnet sie in die historischen und sachlichen Zusammenhaumlnge ein bdquoInterpretation heiszligt das Bedeutsame eines Textes finden nicht nur den Wortlaut uumlbersetzenldquo13 Die Interpretation ihrerseits bildet die Grundlage fuumlr die Antworten auf die gestellte Frage Die Arbeitsschritte von Kritik und Interpretation sind nie ganz klar von einander zu trennen Als Historiker muszlig man versuchen Quellen stets auch bdquogegen den Strichldquo zu lesen um ihnen auch diejenigen Informationen abzugewinnen die sie zwar weder preisgeben wollen noch di-rekt enthalten die man ihnen jedoch indirekt entnehmen kann So liefern um nur ein Beispiel zu nennen die Verhoumlrprotokolle der Inquisition nicht nur Informationen uumlber die Verhoumlrten oder das System der Inquisition sondern auch etliche Hinweise anthropologischer Natur die fuumlr ganz andere Fragestellungen interessant sind14 Die Quelleninterpretation ist ein Forschungsprozeszlig den man als bdquoPendelbewegungldquo zwischen Vergangenheit und Gegenwart begreifen kann Der Historiker traumlgt Fragen die ihm relevant erscheinen an Material aus der Vergangenheit heran er sichtet und bewertet es mit den Au-gen und vor dem geistigen Hintergrund seiner eigenen Epoche um vergangene Phaumlnomene zu rekonstruieren Allerdings duumlrfen die Ansichten und Wertmaszligstaumlbe der Gegenwart nicht unre-flektiert auf die Vergangenheit projiziert werden Um beispielsweise eine vergangene Hand-lung beurteilen zu koumlnnen muszlig vor allem der geistige und emotionale Horizont der unter- 12 Bloch Marc Apologie der Geschichtswissenschaft oder Der Beruf des Historikers Nach der von Eacutetienne

          Bloch edierten franzoumlsischen Ausgabe hg v Peter Schoumlttler Stuttgart 2002 S 73 13 Quirin Heinz Einfuumlhrung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte Stuttgart 51991 S 193 14 Ginzburg Carlo Der Inquisitor als Anthropologe in Habermas Rebella ua (Hg) Das Schwein des Haumlupt-

          lings Beitraumlge zur Historischen Anthropologie Berlin 1992 S 42-55

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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          suchten Epoche rekonstruiert und in Rechnung gestellt werden Ansonsten ist die Gefahr von Fehl- und Trugschluumlssen groszlig

          Literatur zu Quellen und Quellenarbeit Arnold Klaus Der wissenschaftliche Umgang mit Quellen in Hans-Juumlrgen Goertz (Hg) Geschichte

          Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 42-58

          Beck Friedrich Henning Eckart Die archivalischen Quellen Eine Einfuumlhrung in ihre Benutzung Koumlln ua 42002

          Brenneke Adolf Archivkunde Ein Beitrag zur Theorie und Geschichte des europaumlischen Archivwe-sens ergaumlnzt von Wolfgang Leesch Leipzig 1953

          Franz Eckhart G Einfuumlhrung in die Archivkunde 7 aktual Aufl Darmstadt 2007

          Ginzburg Carlo Spurensicherung Die Wissenschaft auf der Suche nach sich selbst Berlin 1993

          Kruumlger Kersten Historische Statistik in Goertz Hans-Juumlrgen (Hg) Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 59-82

          Talkenberger Heike Historische Erkenntnis durch Bilder Zur Methode und Praxis der Historischen Bildkunde in Goertz Hans-Juumlrgen (Hg) Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 83-98

          Wohlfeil Rainer Methodische Reflexionen zur modernen Bildkunde in Tolkemitt Brigitte Wohlfeil Rainer (Hg) Historische Bildkunde Problemwege ndash Beispiele (ZHF-Beihefte 12) Berlin 1991 S 17-35

          Zimmermann Michael Quellen als Metapher Uumlberlegungen zur Historisierung einer historischen Selbstverstaumlndlichkeit in Historische Anthropologie 5 (1997) S 268-287

          Alte Geschichte Schmalzried Egidius Hauptwerke der antiken Literatur Einzeldarstellungen und Interpretationen zur

          griechischen lateinischen und biblisch-patristischen Literatur Muumlnchen 1976

          Finley Moses I Quellen und Modelle in der Alten Geschichte Frankfurt am Main 1987

          Meister Klaus Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Antike 2 Bde Paderborn ua Bd1 1997 Bd 2 1999

          Mittelalter Dotzauer Winfried Quellenkunde zur deutschen Geschichte im Spaumltmittelalter (1350-1500) Darm-

          stadt 1996

          Typologie des Sources du Moyen Acircge Occidentale Turnhout 1972ff (bis 2004 erschienen 86 Hefte zu einzelnen Quellengattungen und Mise agrave jour = Nachtraumlge)

          Wattenbach Wilhelm ua Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Vorzeit und Karolinger Hefte I ndash VI [Vorzeit bis Vertrag von Verdun 843] Weimar 1952-1990 dazu als Beiheft Buchner R Die Rechtsquellen Darmstadt 1953

          Ders ua Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Die Zeit der Sachsen und Salier

          Bd 1 und 2 900-1125 Darmstadt 1967

          Bd 3 Italien und England mit Nachtraumlgen zu Baumlnden 1 2 Darmstadt 1971

          Ders Schmale Franz-Joseph Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Vom Tode Ks Hein-richs V bis zum Ende des Interregnums 1125-1273 nur Bd 1 Darmstadt 1976 fuumlr die fehlende Zeit teilweise noch zu gebrauchen der alte Wattenbach Bd 2 6 Aufl Berlin 1894

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 52

          Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Huumlttenberger Peter Uumlberlegungen zu einer Theorie der Quelle in Rusineck Bernd A ua (Hg)

          Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Neuzeit Paderborn ua 1992 S 253-265

          Fuchs Ralf-Peter Die Arbeit mit den Quellen in Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Olden-bourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen 2000 S 255-272

          Rusineck Bernd A ua (Hg) Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Neuzeit Paderborn ua 1992

          Osteuropaumlische Geschichte Fitzpatrick Sheila The impact oft he Great Purges on Soviet elites A case study from Moscow and

          Leningrad telephone directories of the 1930s in Getty J Arch Manning Roberta T Stalinist Terror New perspectives Cambridge 1993 S247-260

          Hellbeck Jochen Tagebuch aus Moskau 1931-1939 Muumlnchen 1996

          Schiffahrtsgeschichte Heidbrink Ingo Schrott oder Kulturgut Zur Bedeutung historischer Wasserfahrzeuge aus der Per-

          spektive des Historikers Bestandserfassung Bewertung quellengerechte Erhaltung Lage Lippe 1994

          e) Quelleneditionen Schriftliche Quellen werden in der Regel in Bibliotheken und Archiven aufbewahrt Diese sind zwar zumeist fuumlr die Forschung zugaumlnglich doch sind Recherchen fuumlr das wissenschaft-liche Arbeiten im Studium zu aufwendig und kostspielig Fuumlr Referate und Seminararbeiten reicht es meist aus wenn Sie veroumlffentlichte Quellen heranziehen die in Form von Editionen und Dokumentationen vorliegen Man unterscheidet zwischen Fondseditionen und Quellen-sammlungen Fondseditionen enthalten einzelne Aktenbestaumlnde (beispielsweise Kabinettspro-tokolle) Quellensammlungen dagegen Schriftgut zu einem bestimmten Thema das aus unter-schiedlichen Bibliotheken Archiven und Bestaumlnden stammt Die Verwendung von Quelleneditionen bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich Sie enthal-ten in der Regel eine Einleitung die die publizierten Quellen in den groumlszligeren Kontext einord-net sowie Sachkommentare und Erlaumluterungen in denen Fachtermini und konkrete Vorgaumln-ge die sich nur aus anderen Quellen erschlieszligen erklaumlrt werden Zudem enthalten sie Hin-weise auf weiteres Quellenmaterial zur vertiefenden Beschaumlftigung mit dem Gegenstand Al-lerdings stellen Editionen immer nur eine Auswahl des vorhandenen Archivmaterials dar die (insbesondere bei Quellensammlungen) auf zeitgebundenen Auswahlkriterien beruht Daher muumlssen Sie pruumlfen nach welchen Leitlinien die Dokumente ausgewaumlhlt wurden ob die jewei-lige Edition alle fuumlr die eigene Fragestellung wichtigen Materialien enthaumllt und ob die Edition wissenschaftlichen Anspruumlchen genuumlgt Das ist keineswegs immer der Fall Die Leitlinien fuumlr wissenschaftliche Editionen haben sich in den letzten 200 Jahren sehr veraumlndert Deswegen gibt es durchaus Quellensammlungen bei denen die Texte nach unterschiedlichen editori-schen Standards herausgegeben wurden (MGH ndash Monumenta Germaniae Historica seit 1823) Ein anderes Beispiel Die umfangreiche Edition bdquoDie Groszlige Politik der europaumlischen Kabinette 1871-1914ldquo die zwischen 1922 und 1927 in 40 Baumlnden publiziert wurde verfolgte das erklaumlrte Ziel die Unschuld des Deutschen Reiches an der Entfesselung des Ersten Welt-krieges zu beweisen zahlreiche Dokumente die dieser Interpretation widersprachen wurden nicht aufgenommen

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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          Hilfsmittel zum Auffinden von Quelleneditionen zur deutschen Geschichte Baumgart Winfried Buumlcherverzeichnis zur deutschen Geschichte Hilfsmittel Handbuumlcher Quellen

          Muumlnchen 142001

          Baumgart Winfried (Hg) Quellenkunde zur deutschen Geschichte der Neuzeit von 1500 bis zur Ge-genwart 7 Bde Darmstadt 1977-2003 (Eine Ausgabe auf CD-ROM ist 2005 erschienen)

          Alte Geschichte Jacoby Felix Die Fragmente der griechischen Historiker (FGrHist) Berlin Leiden 1923ff

          Peter Hermannus Historicum Romanorum Reliquiae (HRR) 2 Bde Stuttgart 1914 ND 1967

          Malcovati Henrica Oratorum Romanorum fragmenta liberae rei publicae (ORF) Turin 1976

          Warmington Eric Herbert Remains of Old Latin (ROL) CambridgeMass London 1935-1940 ND 1979-1982

          Corpus Iuris Civilis I Institutionen Heidelberg 21997 II Digesten 1-10 Heidelberg 1995 III Di-gesten 11-20 Heidelberg 1999

          Hiller Stefan Panagl Oswald Die fruumlhgriechischen Texte aus mykenischer Zeit Darmstadt sup21986

          Mittelalter Potthast August Bibliotheca historica medii aevi Wegweiser durch die Geschichtswerke des europaumli-

          schen Mittelalters bis 1500 2 Bde 2 Aufl Berlin 1896 ND 1954 neu als

          Repertorium fontium historiae medii aevi Primum ab Aug Potthast digestum nunc cura collegi histo-

          ricorumhellipemendatum et auctum bisher erschienen

          - Bd 1 Series collectionum Rom 1962 Addenda Rom 1977

          - Bde 2-11 Fontes bisher A-Z Rom 1967- 2007 MGH = MONUMENTA GERMANIAE HISTORICA inde ab anno Christi 500 usque ad annum 1500 von

          1826 an (bisher ca 450 Bde die MGH hat verschiedene Reihen die wichtigsten sind Scriptores Leges Diplomata Epistolae Antiquitates)

          Ausgewaumlhlte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters Freiherr-vom-Stein-Gedaumlchtnisausgabe Darmstadt Berlin 1955ff

          Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Muumlller Rainer Albert (Hg) Deutsche Geschichte in Quellen und Darstellung 11 Bde Stuttgart

          1995-2000

          Ausgewaumlhlte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit Freiherr-vom-Stein-Gedaumlchtnisausgabe Darmstadt Muumlnchen 1960ff

          httpwwwhabdebibliothekfachinfofnddigquellenhtm Herzog August Bibliothek Wolfenbuumlttel Verzeich-nis digitaler Quelleneditionen

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 54

          Lateinamerikanische Geschichte Chasteen John C Wood James A Problems in modern Latin American history Sources and inter-

          pretations Lanham SR Books 2005

          Instituto dos Arquivos Nacionais Guia de fontes portuguesas para a histoacuteria da Ameacuterica Latina (Guia de fontes para a histoacuteria das naccedilotildees) 2 Bde Lisboa Imprensa Nacional-Casa da Moeda 1997-2001

          Konetzke Richard Coleccioacuten de documentos para la historia de la formacioacuten social de Hispano-ameacuterica 1493-1810 3 Bde Madrid Consejo Superior de Investigaciones Cientificas Instituto Jaime Balmes 1953-1962

          Otte Enrique (Hg) Cartas privadas de emigrantes a 1540-1616 Meacutexico Fondo de Cultura Econoacutemi-ca 1996

          Reinhard Wolfgang Geschichte der europaumlischen Expansion 4 Bde Stuttgart ua Kohlhammer 1983-1990

          Schmitt Eberhard (Hg) Dokumente zur Geschichte der europaumlischen Expansion Bd 1-4 Muumlnchen Beck 1984-1988 Bd 5 Wiesbaden 2003

          Eine zunehmende Digitalisierung der Quellen ermoumlglicht es dem Historiker sich online zu informieren und Quellen einzusehen Die Anzahl der Bibliotheken und Institutionen ist zahlreich Hier zwei der wichtigsten in Spanien httpwwwmcues Ministerio de Cultura Espantildea httpwwwmcuesjspplantillaAncho_waijspid=61amparea=archivos

          Archivo General de Indias (AGI) Espantildea

          Von Bedeutung sind auch die verschiedenen lateinamerikanischen Nationalarchive httpwwwagngobmxarchivosindexhtml Archivo General de la Nacioacuten Meacutexico httpwwwmininteriorgovaragn Archivo General de Nacioacuten Argentina httpwwwarquivonacionalgovbrhomehtm Arquivo Nacional Brasil

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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          4 Hilfswissenschaften und Nachbardisziplinen

          Als Hilfswissenschaften (auch Zweig- Neben- oder Basiswissenschaften) bezeichnet man diejenigen Nachbardisziplinen auf die der Historiker zuruumlckgreift wenn er bei der Untersu-chung seiner Quellen und seiner Fragestellung auf die Erkenntnismoumlglichkeiten anderer Wis-senschaften angewiesen ist Einen festen Kanon von Hilfswissenschaften gibt es nicht welche Disziplin jeweils als Hilfswissenschaft genutzt wird haumlngt allein von der Fragestellung ab

          Brandt Ahasver von Werkzeug des Historikers Stuttgart ua 162003

          Capelli Adriano Lexicon abbreviaturarum Dizionario di abbreviature latine ed italiane Mailand 61961

          Die archivalischen Quellen mit einer Einfuumlhrung in die Historischen Hilfswissenschaften hgv Fried-rich Beck Eckhard Henning 4 durchges Aufl Koumlln ua 2004

          Historische Hilfswissenschaften Stand und Perspektiven der Forschung hgv Toni Dietrich Joachim Oepen Koumlln 2005

          Seit 2004 erscheint die Reihe Hahnsche historische Hilfswissenschaften bisher erschienen

          Baumgaumlrtner Ingrid Historische Kartographie Hannover 2005

          Boeselager Elke Freifrau von Schriftkunde Basiswissen Hannover 2005

          Stieldorf Andrea Siegelkunde Basiswissen Hannover 2004 httpwwwphiluni-passaudehisthwTutHiWi Die Universitaumlt Passau bietet ein Tutorium fuumlr Histori-

          sche Hilfswissenschaften online an

          Archaumlologie

          Die Archaumlologie (ἀρχαῖος = griech sbquoanfaumlnglich altrsquo) beschaumlftigt sich mit der Erforschung des materiellen Erbes der Vergangenheit Bergemann Johannes Archaumlologie Was sie kann was sie will Reinbek 2000

          Fehring Guumlnter P Die Archaumlologie des Mittelalters Eine Einfuumlhrung 3 verb Aufl Darmstadt 2000

          Houmllscher Tonio Klassische Archaumlologie Grundwissen Darmstadt 2002 httpwwwdainstorg Deutsches Archaumlologisches Institut httpodurletrugnlarge Archaeological Resource Guide for Europe httpwwwviamusde Virtuelles Antikenmuseum Goumlttingen Archaumlologi-

          sches Institut httpwwwphiluni-erlangende~p1altaraeriahomehtml

          Antikensammlung Erlangen Internet Archive

          wwwuni-tuebingendeuni-afm Archaumlologie fuumlr Mittelalter

          wwwmittelalterarchaeologiede

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 56

          Chronologie

          Chronologie ist die Lehre von der Zeit Sie beschaumlftigt sich mit allen in der Vergangenheit entwickelten Maszligeinheiten fuumlr Jahre Tage und Stunden Bickerman Elias J Chronology of the Ancient World London 21980

          Elias Norbert Uumlber die Zeit Frankfurt am Main 1984

          Grotefend Hermann Taschenbuch der Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit 13 verb Aufl hg v J Asch Hannover 1991

          Ruumlpke Joumlrg Kalender und Oumlffentlichkeit Die Geschichte der Repraumlsentation und religioumlsen Qualifi-kation von Zeit Rom ua 1995

          httpwwwvl-ghwlmudechronologiehtml Linkliste zur Chronologie als historischer Hilfswis-senschaft

          httpwwwmanuscripta-mediaevaliade Grotefend ohne Traumlnen ndash Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit interaktiv

          Diplomatik

          Die Lehre von Urkunden und von anderen Schriftstuumlcken rechtlichen Inhalts die auf unter-schiedlichem Beschreibstoff (Papyrus Pergament oder Papier) zum Teil im Original vorlie-gen oder durch Abschriften etwa in Kopialbuumlchern sowie in den meist gekuumlrzten Eintragun-gen der Registerbuumlcher uumlberliefert sind

          Bresslau Harry Handbuch der Urkundenlehre fuumlr Deutschland und Italien 2 Bde Leipzig 1889-1912 ND Berlin 1969 und Registerband 1960

          Epigraphik

          Die Epigraphik (ἐπιγραφείν = griech sbquoaufschreibenrsquo) umfaszligt diejenigen Inschriften die auf Stein Metall Ton und Holz erhalten geblieben sind Lateinische Inschriften Corpus inscriptionum Latinarum Berlin 1826ff Lrsquoanneacutee eacutepigraphique Griechische Inschriften Corpus inscriptionum Graecarum Berlin 1828 Inscriptiones Graecae Berlin 1873ff

          Klaffenbach Guumlnther Griechische Epigraphik Goumlttingen 1966

          Robert Louis Die Epigraphik der klassischen Welt autoris Uumlbersetzung aus d Franz von Helmut Engelmann Bonn 1970 (grundlegend)

          Schmidt Manfred G Einfuumlhrung in die lateinische Epigraphik Darmstadt 2004 httpwwwuni-koelndephil-fakifazpeindexhtml Zeitschrift fuumlr Papyrologie und Epigraphik httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonILShtml

          Lateinische Inschriften

          httpwwwuni-heidelbergdeinstitutesonstadwedh Epigraphische Datenbank Heidelberg httpwwwuni-frankfurtde~clauss Epigraphische Datenbank Frankfurt httpuseruni-frankfurtde~claussabkuerzhtml Abkuumlrzungen von Editionen

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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          Genealogie

          Die Genealogie (γενεαλογεῖν = griech sbquojmds Abstammung herleitenrsquo) beschaumlftigt sich mit der Erforschung der Abstammungsverhaumlltnisse einzelner Personen und Geschlechter und der Beantwortung der sich daraus ergebenden historischen Fragestellungen

          Garciacutea Carraffa Alberto Garciacutea Carraffa Arturo Enciclopedia heraacuteldica y genealoacutegica hispano-americano Madrid 1952-1963

          Henning Eckart Ribbe Wolfgang (Hg) Handbuch der Genealogie NeustadtAisch 1972

          Historische Geographie

          Geographisch definierte Raumlume und natuumlrliche Gegebenheiten bestimmen den Gang der Ge-schichte entscheidend mit Die Raumvorstellungen der Menschen der Vergangenheit die Ge-gebenheiten und Handlungsmoumlglichkeiten in ihren Lebensraumlumen wie auf die von der Ge-genwart abweichenden Verhaumlltnisse sind Gegenstand dieser Disziplin Brodersen Kai Terra Cognita Studien zur roumlmischen Raumerfassung Hildesheim ua 1995

          Braudel Fernand ua Die Welt des Mittelmeeres Zur Geschichte und Geographie kultureller Lebens-formen Frankfurt am Main 2000

          Olshausen Eckhard Einfuumlhrung in die historische Geographie der Alten Welt Darmstadt 1991 httpwwwroman-emperorsorgIndexhtm The DIR and ORB Ancient and Medieval Atlas httpdarkwinguoregonedu~atlaseuropemapshtml OSSHE Historical and Cultural Atlas Resource ndash

          Karten zu unterschiedlichen Themen httpwwwcolumbiaeduacisetsGraessecontentshtml Verzeichnis der wichtigsten lateinischen Orts- und

          Laumlndernamen

          Heraldik

          Unter Wappen versteht man ein bleibendes nach festen Regeln geformtes Abzeichen einer Person Familie oder Koumlrperschaft Sich mit Wappen zu beschaumlftigen heiszligt sich mit dem Selbstverstaumlndnis und der Geschichte der wappenfuumlhrenden Familie oder Institution zu befas-sen

          Egalbreath Donald L Jequier Leacuteon (Hg) Handbuch der Heraldik Augsburg 1990

          Filip Vaacuteclav Vok Einfuumlhrung in die Heraldik Stuttgart 2000

          Numismatik

          Zu den numismatischen Quellen zaumlhlen in erster Linie Muumlnzen weiterhin muumlnzaumlhnliche Ob-jekte Medaillons und Muumlnzgewichte Aufgabe der Numismatik ist es die Aussagekraft der genannten Gegenstaumlnde zu erschlieszligen Howgego Christopher Geld in der antiken Welt Was Muumlnzen uumlber Geschichte verraten aus dem

          Engl uumlbertr von Johannes und Margret K Nolleacute Darmstadt 2000 httpwwwunivieacatNumismatik Institut fuumlr Numismatik der Universitaumlt Wien httpwwwbbawdevhmuenzwerkindexhtml Griechisches Muumlnzwerk (Berlin-Brandenburgische

          Akademie der Wissenschaften) httpwwwmoneyorg The American Numismatic Association

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 58

          httpwwwamnumsoc2org The American Numismatic Society httpsammlercommzromhtml Roumlmische Muumlnzen httpwwwifaustdenbe Numismatische Bilddatenbank Eichstaumltt

          Palaumlographie

          Die Palaumlographie (παλαιός = griech sbquoaltrsquo γραφείν = griech sbquoschreibenrsquo Schriftkunde) be-zeichnet die Historische Hilfswissenschaft die sowohl die Entwicklung und die Geschichte der Schrift behandelt als auch zum Lesen Datieren und Einordnen von Handschriften auf Grund graphischer Merkmale befaumlhigen soll

          Bischoff Bernhard Palaumlographie des roumlmischen Altertums und des abendlaumlndischen Mittelalters 2 verb Aufl Berlin 1986

          Arnall Jose Maria Josefa Bibliografiacutea de paleografiacutea linguumliacutestica y diplomaacutetica hispanoamericanas Barcelona 1993

          Papyrologie

          Die Papyrologie leitet ihre Bezeichnung von ihrem Schrifttraumlger dem Papyrus ab Weiterhin rechnet man der Papyrologie die Inschriften auf Tonscherben (Ostraka) auf Holz und Wachs-tafeln zu die in Aumlgypten gefunden worden sind Rupprecht Hans-Albert Kleine Einfuumlhrung in die Papyruskunde Darmstadt 1994 httpwwwuni-koelndephil-fakifazpeindexhtml Zeitschrift fuumlr Papyrologie und Epigraphik httpwwwpapyrologyorg American Society of Papyrologists mit Zugriff auf

          Online-Ressourcen httpodysseylibdukeedupapyrus Papyrologie und Linksammlung

          (httpodysseylibdukeedupapyrustextsmancanohtml ndash Texte die bis zum 30061996 publiziert wurden)

          httpodysseylibdukeedupapyrustextsclisthtml Editions of Greek Latin Demotic and Coptic Papyri Ostraca and Tablets

          httpwwwuni-heidelbergdeinstitutefak8papyhagedorn

          Heidelberger Gesamtverzeichnis der griechischen Papy-rusurkunden Aumlgyptens chronologisch geordnete Listen und Suchmoumlglichkeit in den Datenbanken

          httpwwwuni-koelndephil-fakifaNRWakademie Arbeitsstelle fuumlr Papyrologie Epigraphik Numismatik

          Philologie

          Die Geschichte der Antike und des Mittelalters erschlieszligt sich uns in der Hauptsache uumlber die griechischen und lateinischen Quellentexte Auszligerdem gehoumlren alle in der Vergangenheit ge-schriebenen Sprachen und ihre Philologien zu den Gegenstaumlnden historischer Arbeit (Mittel-hochdeutsch Mittelniederdeutsch Altfranzoumlsischhellip) Graf Fritz (Hg) Einleitung in die lateinische Philologie Stuttgart Leipzig 1997

          Kindermann Udo Einfuumlhrung in die lateinische Literatur des Mittelalterlichen Europa Turnhout 1998 (grundlegende sehr gute Einfuumlhrung)

          Nesselrath Heinz Guumlnther (Hg) Einleitung in die griechische Philologie Stuttgart Leipzig 1997

          Habel Edwin Groumlbel Friedrich (Hg) Mittellateinisches Glossar Paderborn ua 21985 ND 1989

          Lexer Matthias Mittelhochdeutsches Taschenwoumlrterbuch Stuttgart 381992

          Luumlbben August Mittelniederdeutsches Handwoumlrterbuch Norden Leipzig 1888 ND Darmstadt 1995

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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          Mediae latinitatis lexicon minus Lexique latin meacutedieacuteval ndash Medieval Latin Dictionary ndash Mittellateini-sches Woumlrterbuch Leiden Darmstadt 2002

          httpwwwperseustuftsedulexicahtml Text Tools und Lexika httpwwwoeawacatkalmultikey Software Multikey fuumlr MSWord ndash Griechisch-

          Zeichensatz httpwwwthessalonicaorgru bietet multilinguale Tools fuumlr OpenOffice und

          MSWord httpwwwstoaorgabbreviationshtml Abkuumlrzung antiker Werke nach Liddell-Scott-Jones

          Prosopographie

          Die Prosopographie (τό πρόσωπον = griech sbquoAngesicht Personrsquo) beschaumlftigt sich mit der Personenkunde Personen und Personengruppen sowie Informationen uumlber diese werden in einen Gesamtzusammenhang gestellt und somit die Moumlglichkeit eroumlffnet Verbindungen zu knuumlpfen und neue Fragestellungen an die Quellen heranzutragen

          Berve Helmut Das Alexanderreich auf prosopographischer Grundlage Berlin 1926

          Prosopographia Imperii Romani Berlin 1933ff

          The Prosopography of Later Roman Empire (PLRE) Cambridge 1971ff

          httpprosptolartskuleuvenacbe Prosopographia Ptolemaica httpwwwbbawdebbawForschungForschungsprojektepirdeStartseite

          Prosopographia Imperii Romani ndash Who is Who der roumlmischen Kaiserzeit

          Sphragistik

          Die Sphragistik (ἡ σφραγίς = griech Siegelrsquo) untersucht Form Material sowie Befestigung Darstellung und zugehoumlrige Funktion der Siegel Siegel wurden fruumlher als Beglaubigungsmit-tel und zum Verschluszlig von Urkunden und Briefen benutzt In enger Verbindung mit der Diplomatik im 17 Jh entstanden bedient sie sich auch der Methoden der Numismatik He-raldik und Epigraphik

          Ewald Wilhelm Siegelkunde Muumlnchen 1914 (ND 1975)

          Stieldorf Andrea Siegelkunde Basiswissen (Hahnsche historische Hilfswissenschaften 2) Hannover 2004

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 60

          V Praumlsentation des Materials

          Neben inhaltlichen und methodischen Kenntnissen will das Geschichtsstudium eine zentrale arbeitstechnische Kompetenz vermitteln die auch uumlber den engeren Bereich der Fachwissen-schaft hinaus anwendbar ist Sie sollen lernen sich selbstaumlndig in ein Thema einzuarbeiten und das erworbene Wissen in muumlndlicher und schriftlicher Form zu praumlsentieren Im Studium wird diese Faumlhigkeit in Form von muumlndlichen Referaten und schriftlichen Hausarbeiten ein-geuumlbt Pro- und Hauptseminararbeiten dienen zudem als Vorbereitung fuumlr die Magister- bzw Zulassungsarbeit die Sie am Ende des Studiums anfertigen

          1 Grundregeln

          Sowohl die muumlndliche als auch die schriftliche Praumlsentation wissenschaftlichen Materials ge-horcht einigen allgemeinen Grundregeln die Sie unbedingt beachten muumlssen Da Ihre Praumlsen-tationen immer fuumlr andere und nicht fuumlr Sie selbst bestimmt sind muumlssen sich die Leser Houml-rer orientieren koumlnnen Sie muumlssen sie an die Hand nehmen und durch die Praumlsentation fuumlh-ren Die Beachtung bzw Nichtbeachtung dieser Grundregeln ist zugleich eines der wichtigs-ten Kriterien fuumlr die Bewertung von Referaten und Hausarbeiten minus Legen Sie eingangs die Fragestellung offen unter der Sie das Thema untersuchen Gren-

          zen Sie dabei das Untersuchungsfeld genau ab Sagen Sie deutlich was Sie untersuchen und was nicht wo Sie Schwerpunkte setzen und was Sie bewuszligt ausklammern

          minus Trennen Sie zwischen Aussagen die Sie aus der Auswertung von Quellen gewonnen ha-ben und solchen die Sie aus der Literatur uumlbernommen haben In jedem Fall muszlig klar werden woher Sie Ihre Informationen beziehen daher sind Hinweise auf die Materialba-sis unerlaumlszliglich

          minus Trennen Sie unbedingt zwischen eigenen Aussagen und Thesen einerseits sowie anderer-seits Aussagen und Schluszligfolgerungen die Sie aus der Literatur uumlbernommen haben Wenn Sie Aussagen aus Quellen und Literatur uumlbernehmen muumlssen Sie dies deutlich zum Ausdruck bringen Anderenfalls begehen Sie intellektuellen Diebstahl

          minus Aussagen aus Quellen und Literatur koumlnnen Sie auf zwei Arten verwenden als woumlrtli-ches Zitat das mit doppelten Anfuumlhrungszeichen kenntlich zu machen ist sowie als Para-phrase in Form der indirekten Rede Achten Sie dabei unbedingt auf den korrekten Mo-dus Reine Textparaphrasen werden durch den Konjunktiv I (Konjunktiv des Praumlsens) wiedergegeben Der Konjunktiv II (Konjunktiv des Praumlteritums) kennzeichnet dagegen ei-ne Irrealitaumlt nimmt also eine Bewertung von Ihrer Seite vor15

          minus Bestimmen Sie die Reichweite und die Verlaumlszliglichkeit Ihrer Aussagen Legen Sie dar auf welchen empirischen und logischen Geltungsnachweisen Ihre Schluszligfolgerungen beruhen Bewerten Sie die Aussagekraft der von Ihnen herangezogenen Quellen und die Qualitaumlt der Literatur Geltungsbereich und Verbindlichkeit einzelner Aussagen lassen sich sprach-lich praumlzise zum Ausdruck bringen16

          minus Ihre Darstellung darf sich nicht auf eine deskriptive Nacherzaumlhlung der Fakten be-schraumlnken Vielmehr sollen Sie die einzelnen historischen Tatsachen zueinander in Be-ziehung setzen und miteinander verknuumlpfen Dazu muumlssen Sie das ausgewaumlhlte Material

          15 Ein Beispiel In einem Gerichtsprotokoll ist zu lesen bdquoDer Unfallverursacher war betrunkenldquo Mit der For-

          mulierung daszlig der Unfallverursacher betrunken gewesen sei uumlbernehmen Sie diese Aussage Wenn Sie aber schreiben daszlig der Unfallverursacher betrunken gewesen waumlre stellen Sie fest daszlig diese Aussage nicht der Wahrheit entspricht bzw angezweifelt werden kann der Unfallverursacher also mitnichten betrunken gewe-sen ist Das ist ein groszliger ja entscheidender semantischer Unterschied

          16 Die Skala der Verlaumlszliglichkeit einzelner Aussagen reicht von bdquonachweislichldquo uumlber bdquosicherldquo bdquosehr wahrschein-lichldquo bdquowahrscheinlichldquo bis zu bdquovermutlichldquo und bdquomoumlglicherweiseldquo

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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          einer kritischen Analyse unterziehen Das Ziel lautet in Referat und Hausarbeit eine moumlglichst luumlckenlose Argumentationskette zu schmieden die schlieszliglich in Ihre Thesen muumlndet Diese Argumentationskette die auf die jeweilige Fragestellung bezogen sein muszlig dient zugleich als bdquoroter Fadenldquo des Referats bzw der Hausarbeit

          minus Unterschlagen Sie dabei niemals Gesichtspunkte die gegen Ihre These sprechen ndash das waumlre ein grober Verstoszlig gegen die Grundgesetze der Wissenschaftlichkeit Nehmen Sie diese auf und versuchen Sie Gegenargumente ins Feld zu fuumlhren um Ihre Interpretation plausibel zu machen Gehen Sie also moumlglichst offensiv mit moumlglichen Einwaumlnden um

          minus Das zu praumlsentierende Material muszlig in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht werden Die Gliederung des Stoffs ist eine der wesentlichen Leistungen von Referat und Hausarbeit uumlber die sich intensives Nachdenken lohnt Grundsaumltzlich gibt es zwei Alternativen Sie koumlnnen Referat und Hausarbeit chronologisch (dem Zeitverlauf folgend) oder systema-tisch (nach Sachgesichtspunkten) aufbauen

          minus Der Stil Ihrer Ausfuumlhrungen muszlig sachlich und nuumlchtern sein Ihre Sprache sollte weder feuilletonistisch noch gestelzt sondern klar und unpraumltentioumls sein Vermeiden Sie Mode- und Fuumlllwoumlrter Fuumlr subjektive Wertungen ist in der Historiographie kein Platz Aussagen wie bdquoIch bin empoumlrtldquo und aumlhnliche haben in wissenschaftlichen Arbeiten nichts verloren Statthaft ja bisweilen notwendig sind dagegen Fachausdruumlcke und Fremdwoumlrter deren Bedeutung jedoch ggf erklaumlrt werden muszlig

          minus Das adaumlquate Tempus der Darstellung historischer Strukturen und Prozesse ist das Praumlteritum (Erzaumlhlzeit) Beachten Sie daszlig die unterschiedlichen Formen des Praumlteri-tums (Imperfekt Perfekt und Plusquamperfekt) Vor- bzw Nachzeitigkeit von Handlungen und Ereignissen ausdruumlcken Vermeiden Sie unbedingt Tempusinkonsequenzen dh fal-len Sie nicht unvermittelt vom Praumlteritum ins Praumlsens Von dieser Regel gibt es nur zwei Ausnahmen Wenn Sie eine Quelle beschreiben oder den aktuellen Stand in einer Kontro-verse darlegen tun Sie dies im Praumlsens denn die wissenschaftliche Debatte wird in der Gegenwart ausgetragen und die Quelle findet man heute noch in dieser Form vor

          Noch ein wichtiger Hinweis Besprechen Sie Fragestellung Gliederung Thesen und Materi-albasis Ihres Referats bzw Ihrer Hausarbeit vorab mit dem Dozenten Sprechen Sie die Leh-renden an um grobe Fehler (wie etwa eine voumlllige Themenverfehlung) zu vermeiden

          2 Das Referat

          In der Regel machen schlechte Referate genauso viel Arbeit wie gute Es liegt meist nicht an der mangelnden Vorbereitung oder dem Willen desder Vortragenden wenn das Publikum sich langweilt keine Fragen hat und danach nicht kluumlger ist als zuvor Haumlufig liegt es an der Art der Praumlsentation und der Anlage des Materials Daher beachten Sie im eigenen Interesse und dem des Seminars nachstehende Hinweise

          a) Funktion und Ziele des Referats Seminare sind diskursive Lehrveranstaltungen in denen zu vermittelnde Inhalte von den Leh-renden und Lernenden gemeinsam erarbeitet werden Jeder Teilnehmer bereitet einen Aspekt bzw ein Teilgebiet des Seminarthemas vor das er in einer Sitzung muumlndlich praumlsentiert Die Aufgabe der Referate besteht darin die wesentlichen Gesichtspunkte eines begrenzten The-mas herauszupraumlparieren um daruumlber eine Diskussion im Seminar anzuregen Daraus ergeben sich drei Konsequenzen uumlber die sich jeder Referent im klaren sein muszlig minus Das Referat ist Teil des Gesamtkonzepts des Seminars Daher muumlssen Sie sich Klarheit

          daruumlber verschaffen welchen Stellenwert das Referat im Rahmen des Seminars hat und was aus der uumlbergeordneten Perspektive des Seminars an Ihrem Thema wissenswert ist Das Ziel eines Referats besteht nicht darin enzyklopaumldisches Wissen auszubreiten Ihre

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          Aufgabe lautet vielmehr aus der Vielzahl von Informationen diejenigen auszuwaumlhlen die fuumlr den Gesamtzusammenhang relevant sind Machen Sie sich nachdem Sie sich in das Thema eingearbeitet haben zuerst bewuszligt welche Inhalte Sie vermitteln wollen Erst wenn Sie wissen was Ihre Zuhoumlrer an Inhalten aus Ihrem Referat mitnehmen sollen uumlber-legen Sie sich die Form der Praumlsentation um sie auf die Inhalte abzustimmen

          minus Adressat des Referats ist nicht der Dozent sondern das Seminarplenum Ihr Publikum ist also einerseits mit der Rahmenthematik vertraut dh Sie koumlnnen ein Basiswissen uumlber die groumlszligeren Zusammenhaumlnge voraussetzen Andererseits verfuumlgt der Referent als bdquoExperteldquo fuumlr sein konkretes Thema stets uumlber Detailkenntnisse die den uumlbrigen Teilnehmern fehlen Daher muumlssen Sie uumlber Begriffe Sachverhalte Personen und Ereignisse Bescheid wissen damit Sie fuumlr Nachfragen geruumlstet sind Es lohnt sich das Publikum einzubeziehen indem Sie z B Texte vorlesen lassen Gruppen bilden oauml Das erhoumlht die Aufmerksamkeit und den Lernerfolg

          minus Das Referat soll zur Diskussion anregen Daher duumlrfen sich Ihre Ausfuumlhrungen nicht auf eine ereignisgeschichtliche Aufzaumlhlung der Fakten beschraumlnken denn uumlber Tatsachen kann man nicht diskutieren Die Aufgabe des Referenten besteht vielmehr darin histori-sche Tatsachen miteinander zu verknuumlpfen und in eine erklaumlrende Beziehung zu bringen Zu diesem Zweck bilden Sie Thesen (oder uumlbernehmen Thesen aus der Literatur) die im Anschluszlig an das Referat gemeinsam besprochen werden Um das beruumlchtigte Schweigen nach dem Referat zu vermeiden koumlnnen Sie die in Ihren Augen diskussionswuumlrdigen Punkte besonders hervorheben oder Fragen an das Plenum richten Ein guter Einstieg in die Diskussion bietet auch die knappe Vorstellung einer wissenschaftlichen Kontroverse Auch hier koumlnnen Sie das Publikum einbeziehen und ihm im Vorhinein eine Aufgabe ge-ben (zB einen Text lesen lassen)

          b) Regeln fuumlr Houmlrtexte

          Es macht einen groszligen Unterschied ob man einen Text liest oder houmlrt Der wichtigste lautet Ein Houmlrer kann nicht zuruumlckblaumlttern Daher gelten fuumlr Houmlrtexte besondere Regeln die Sie im Referat unbedingt beachten muumlssen minus Der Referent macht sich nicht von irgendwo aus dem Kursraum verstaumlndlich sondern

          nimmt den Platz vorne ein wo er von allen Teilnehmern gut gesehen und gehoumlrt werden kann

          minus Das Referat muszlig klar gegliedert sein so daszlig der Inhalt gut nachvollzogen werden kann minus bleiben Sie ruhig keine Hektik wenn Sie gut vorbereitet sind gibt es keinen Grund zu

          Nervositaumlt minus Referate sind frei vorzutragen Karteikarten oder Stichpunkte koumlnnen als Gedaumlchtnishilfe

          dienen es wird nicht abgelesen minus Schauen Sie in das Publikum stellen Sie Blickkontakt her seien Sie verbindlich sichern

          Sie sich die Aufmerksamkeit minus Sprechen Sie laut und deutlich Sie wollen gehoumlrt und verstanden werden minus Sprechen sie in ganzen Saumltzen die klar strukturiert sind Subjekt ndash Praumldikat ndash Objekt und

          kurz minus Beziehen Sie Ihr Publikum mit ein wenn es Fragen gibt beantworten Sie sie ermuntern

          Sie zu Fragen keine Angst vor ungebetenen Fragen zur Not auf Dozent oder Diskussion verweisen

          minus Wenn es dem Thema dient nutzen Sie Medien Folien Power Point Buumlcher Abbildun-gen tragen Medien nichts zum Verstaumlndnis des Vorgetragenen bei sind sie uumlberfluumlssig

          minus das Passiv ist der Feind des Historikers Formulieren Sie daher aktiv und vermeiden Sie unpersoumlnliche Konstruktionen (etwa mit bdquomanldquo)

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          minus Vermeiden Sie nach Moumlglichkeit Begriffe die Ihnen selbst vor der Beschaumlftigung mit der Materie unbekannt gewesen sind Wenn sich diese Begriffe nicht vermeiden lassen muumls-sen sie erklaumlrt werden (moumlglichst in Form von griffigen Definitionen)

          minus Machen Sie die Gliederung des Referats deutlich Setzen Sie bewuszligt Pausen ein (etwa am Ende eines Abschnitts oder eines Arguments) um die Gliederung des Referats zu be-tonen Teilen Sie den Houmlrern mit wenn Sie mit einem neuen Kapitel beginnen

          minus Springen Sie nicht in Ihrer Argumentation sondern handeln Sie ein Argument nach dem anderen ab Vermeiden Sie haumlufige Querverweise auf andere Passagen des Referats

          minus Geben Sie die Aussagen Anderer moumlglichst in Ihren eigenen Worten wieder Wenn Sie sich explizit auf eine Quelle oder einen Autoren beziehen nennen Sie diese bzw diesen jeweils am Anfang des Satzes namentlich

          minus Fassen Sie am Ende des Referats Ihre Ergebnisse noch einmal thesenartig zusammen und heben Sie diejenigen Punkte besonders hervor die in der Diskussion behandelt wer-den sollten

          minus Nutzen Sie die Moumlglichkeit der bdquoArbeitsteilungldquo zwischen Referat und Diskussion Spit-zen Sie Ihre Argumentation zu um eine lebhafte Diskussion zu foumlrdern

          minus Halten Sie die vorgegebene Zeit ein Tragen Sie das Referat probeweise zu Hause vor (Familie Haustiere Freunde Wand)

          Die Erfahrung lehrt daszlig die Houmlrer einem frei gehaltenen Vortrag weit besser folgen koumlnnen als einem monoton abgelesenen Referat Ein frei gehaltenes Referat erfordert eine besonders intensive Vorbereitung Es lohnt sich das Referat zunaumlchst schriftlich auszuformulieren und in einem zweiten Arbeitsschritt auf einen Stichwortzettel zu kondensieren der fuumlr den Vortrag als Erinnerungshilfe dient Nutzen Sie die Chance im Studium moumlglichst viele Referate zu halten um Routine im freien Vortrag zu gewinnen Frei sprechen zu koumlnnen ist eine Faumlhig-keit die auch jenseits der Wissenschaft gewuumlrdigt wird

          c) Das Thesenpapier Thesen sind Behauptungen uumlber Zusammenhaumlnge sie sind eine moumlgliche Antwort auf eine Fragestellung Zum Referat muumlssen Sie in der Regel ein Thesenpapier vorlegen das an alle Teilnehmer des Seminars ausgegeben wird Es sollte vor dem Referat mit dem Dozenten be-sprochen werden Das Thesenpapier hat drei Funktionen minus Es ermoumlglicht den Teilnehmern die Vorbereitung auf das Referat (wenn es bereits vor der

          Sitzung ausgeteilt wird) und die Orientierung waumlhrend des Referats minus Es entlastet die Teilnehmer beim Mitschreiben und ermoumlglicht ihnen ein groumlszligeres Maszlig an

          Konzentration auf den Vortrag minus Es dient spaumlter zur Wiederholung des Stoffes und zur raschen Einarbeitung in das behan-

          delte Thema

          Aus dem Gesagten ergibt sich daszlig ein Thesenpapier in der Regel folgende Bestandteile ent-halten sollte minus Es beginnt mit dem Kopf der allgemeine Informationen uumlber das Seminar enthaumllt Semes-

          ter und Datum des Referats Art und Titel der Lehrveranstaltung Name des Dozenten Name des Referenten Thema des Referats

          minus Aus dem Thesenpapier muszlig die leitende Fragestellung ersichtlich sein unter der Sie das Thema untersuchen

          minus Aus dem Thesenpapier muszlig die Gliederung des Referats hervorgehen minus Ein Thesenpapier muszlig Thesen enthalten die den Inhalt bzw die Ergebnisse des Referats

          pointiert zusammenfassen und die sich zur Diskussion eignen (dh es muumlssen sich Argu-mente fuumlr und gegen die These finden lassen) Die Thesen sollten auch das Referat mit dem Rahmenthema des Seminars in Beziehung setzen

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          minus Literaturhinweise Keine umfassende Bibliographie sondern die vollstaumlndigen bibliogra-phischen Angaben der wichtigsten Titel die Sie fuumlr das Referat verwendet haben (getrennt nach Quellen und Literatur)

          d) Das Quellenpapier (s Anhang)

          3 Die Hausarbeit

          Die Seminararbeit ist eine wissenschaftliche Arbeit im Kleinformat Sie folgt im wesentlichen den gleichen Gesetzen wie umfangreichere universitaumlre Qualifikationsarbeiten (Magister- und Zulassungsarbeiten Dissertationen und Habilitationsschriften) Von jenen unterscheidet sie sich lediglich dadurch daszlig sie deutlich kuumlrzer ist einer begrenzteren Fragestellung nachgeht und auf einer schmaleren Basis aus Quellen und Literatur fuszligt Mit der Anfertigung einer Se-minararbeit sind zwei Ziele verbunden Erstens sollen Sie nachweisen daszlig Sie selbstaumlndig wissenschaftlich arbeiten dh einen bestimmten Sachverhalt mit den Methoden und Hilfsmit-teln der Geschichtswissenschaft untersuchen koumlnnen Zweitens sollen Sie das Abfassen wis-senschaftlicher Arbeiten einuumlben um fuumlr die Examensarbeit zu trainieren

          a) Die aumluszligere Form der Hausarbeit Die Seminararbeit ist maschinenschriftlich zu erstellen Bitte halten Sie sich bei der Abfas-sung einer Seminararbeit an folgende Hinweise zur (aumluszligeren) Gestaltung minus Papierformat DIN A 4 minus Schriftart TimesTimes New Roman (oder eine aumlhnliche Schrift mit Serifen) minus Schriftgroumlszlige 12 Punkt (im Text) bzw 10 Punkt (in den Fuszlignoten) minus Zeilenabstand 15zeilig (im Text) bzw einzeilig (in den Fuszlignoten) minus Satzspiegel Blocksatz (verwenden Sie die Silbentrennung um bdquoTrennloumlcherldquo zu vermei-

          den) minus Seiteneinrichtung Rand oben unten und links mindestens 2 cm rechts 35 cm minus Vergessen Sie die Seitenzahlen nicht minus Blaumltter werden nur einseitig bedruckt minus Textumfang 10-15 Seiten fuumlr eine Proseminararbeit (= 20000-30000 Zeichen) 20-25 Sei-

          ten fuumlr eine Arbeit im Hauptseminar (= 40000-50000 Zeichen jeweils mit Leerzeichen) minus Eine Bindung ist nicht erforderlich Geben Sie aber keine lose Zettelsammlung ab son-

          dern legen Sie die Seminararbeit in einen Schnellhefter minus Achten Sie auf fehlerfreie Orthographie und Interpunktion sowie korrekte grammatikali-

          sche Konstruktionen Eine Seminararbeit muszlig mehrfach Korrektur gelesen werden bevor Sie sie abgeben koumlnnen

          b) Der Aufbau der Hausarbeit Der Aufbau folgt im Grundsatz einem einheitlichen Geruumlst Es besteht aus Titelblatt Inhalts-verzeichnis Text (unterteilt in Einleitung Hauptteil und Zusammenfassung) sowie einem Quellen- und Literaturverzeichnis Daran schlieszligt evtl ein Anhang an in welchen ein Abkuumlr-zungsverzeichnis Graphiken Tabellen Bilder und Quellentexte aufgenommen werden koumln-nen Siehe dazu die vier Beispielseiten im Anhang ab Seite 74

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          Titelblatt

          Das Titelblatt der Seminararbeit muszlig folgende Angaben enthalten minus Lehrveranstaltung (links oben auf dem Titelblatt) Semester Universitaumlt und Institut Na-

          me des Dozenten sowie Art und Titel der Lehrveranstaltung minus Titel der Seminararbeit (in der Mitte des Titelblatts in hervorgehobener Schriftgroumlszlige) minus Verfasser (links unten auf dem Titelblatt) Vor- und Nachname Adresse (mit Telefon-

          nummer und e-mail) Studienfaumlcher angestrebter Abschluszlig Fachsemester minus Datum der Abgabe der Arbeit

          Inhaltsverzeichnis

          Das Inhaltsverzeichnis entspricht der (genauen hierarchischen) Gliederung der Seminararbeit Aufgefuumlhrt werden saumlmtliche Kapitel- Unterkapitel- und Abschnittsuumlberschriften mit der An-gabe der jeweiligen Seite auf der sie beginnen Beachten Sie dabei Jedes bdquoErstensldquo braucht ein bdquoZweitensldquo Wenn also beispielsweise ein Unterkapitel nur aus einem Abschnitt besteht fuumlgen Sie keine eigene Abschnittsuumlberschrift ein

          Einleitung

          Der eigentliche Text der Seminararbeit beginnt mit der Einleitung Die Einleitung besteht aus vier Bausteinen minus In der Einleitung muumlssen Fragestellung und Erkenntnisziel der Arbeit bestimmt werden

          Damit definieren Sie den genauen Untersuchungsgegenstand minus Die Einleitung muszlig Informationen uumlber den historischen Zusammenhang enthalten in

          dem das Thema von Bedeutung ist Bei der Hausarbeit muumlssen Sie also Ihr Thema in den groumlszligeren Kontext des Seminars einordnen

          minus In der Einleitung muumlssen der Forschungsstand und die Quellenlage zur behandelten The-matik sowie die Materialbasis der Arbeit dargelegt und kritisch gewuumlrdigt werden Eine reine Aufzaumlhlung der von Ihnen verwendeten Quellen und Literatur reicht nicht aus Sie muumlssen einen bewertenden Uumlberblick uumlber die vorhandenen Editionen und Forschungsar-beiten geben Ihr Urteil soll kritisch aber in der Sache begruumlndet sein

          minus Zudem muszlig die Einleitung das methodische Vorgehen und den Aufbau der Arbeit offen-legen und begruumlnden Sie muumlssen schildern wie Sie von den Fragen zu den Antworten kommen wollen und warum Sie dabei so und nicht anders verfahren

          Die Einleitung soll zum Thema hinfuumlhren Ein haumlufiger Anfaumlngerfehler besteht darin den bdquoersten Satzldquo zu vergessen ohne den die Arbeit unvermittelt mit der Tuumlr ins Haus faumlllt Die-sen Fehler vermeiden Sie indem Sie eine der drei gaumlngigen bdquoEroumlffnungenldquo wissenschaftlicher Arbeiten verwenden minus Sie beginnen entweder ereignisgeschichtlich (bdquoAm 17 Juni 1953 ldquo) minus Oder Sie beginnen problemorientiert (bdquoDie Verfassung der Weimarer Republik ldquo) minus Oder Sie beginnen mit einem Quellenzitat das zum Thema hinfuumlhrt

          Hauptteil

          Im Hauptteil muumlssen die in der Einleitung aufgeworfenen Fragen beantwortet werden Dazu muumlssen Sie historische Strukturen und Ereignisse analysieren Quellen interpretieren und die Ergebnisse der Geschichtswissenschaft kritisch (dh bewertend) diskutieren Nochmals Sie duumlrfen dabei nicht auf der Ebene der reinen Faktenbeschreibung stehenbleiben sondern Sie muumlssen eine problemorientierte Analyse vornehmen indem Sie nach den erklaumlrenden Bezie-hungen zwischen den historischen Tatsachen suchen Dazu muumlssen Sie argumentieren Das

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          Ziel lautet eine moumlglichst luumlckenlose Argumentationskette zu bilden die schlieszliglich in the-senhaft formulierten Ergebnissen muumlndet Die Gliederungspunkte des Inhaltsverzeichnisses erscheinen an den entsprechenden Stellen des Textes als Kapitel- Unterkapitel- und Abschnittsuumlberschriften Natuumlrlich muumlssen diese Uumlberschriften auch zu den entsprechenden Textpassagen passen (das ist manchmal gar nicht so einfach) Besonders wichtig ist es die einzelnen bdquoBausteineldquo des Textes miteinander zu verbinden Nicht selten fehlen die Uumlberleitungen zwischen den Kapiteln so daszlig diese unver-bunden aufeinander folgen ndash eine Argumentationskette kann so nicht entstehen Schweifen Sie in der Darstellung nicht vom Thema ab sondern konzentrieren Sie sich darauf die in der Einleitung gestellten Fragen zu beantworten Diese geben Ihnen den roten Faden der Analyse vor Exkurse und alles was nicht unmittelbar zum Thema gehoumlrt sollten Sie vermeiden ndash Sie unterbrechen damit nur den Gang Ihrer Argumentation Sie nutzen den Platz viel besser indem Sie Forschungspositionen erlaumlutern kritisch hinterfragen und ndash wo immer das moumlglich ist ndash einander gegenuumlberstellen

          Zusammenfassung

          minus Im Fazit der Arbeit greifen Sie die eingangs formulierten Leitfragen wieder auf und be-antworten sie indem Sie Ihre Ergebnisse thesenartig zusammenfassen

          minus Hier ist spaumltestens der Ort an dem Sie die eigene (begruumlndete) Meinung kundtun und in Forschungskontroversen Stellung nehmen ndash dabei muumlssen Sie natuumlrlich begruumlnden wa-rum Sie die eine Position verwerfen der anderen zustimmen oder moumlglicherweise eine ei-gene Position beziehen

          minus Nach wie vor offene Fragen sollten Sie kenntlich machen ndash das ist keineswegs ein Zei-chen fuumlr die unzureichende Beschaumlftigung mit der Materie sondern ein Indiz fuumlr Problembewuszligtsein

          minus Es kann durchaus auch sinnvoll sein weitere Perspektiven des Themas und weiterfuumlhren-de Fragen zu benennen Allerdings sollten Sie dabei vorsichtig sein und keine voumlllig neu-en Themen anreiszligen die nicht mehr behandelt werden koumlnnen

          minus Wichtig ist es im Fazit die Relevanz der Darstellung und der Untersuchungsergebnisse fuumlr das uumlbergeordnete Seminarthema darzulegen

          Quellen- und Literaturverzeichnis

          Im Quellen- und Literaturverzeichnis werden saumlmtliche Werke aufgefuumlhrt die in der Arbeit verwendet worden sind Quellen und Literatur werden dabei getrennt aufgefuumlhrt (zuerst die Quellen danach die Literatur) und jeweils alphabetisch nach den Nachnamen der Verfasser bzw Herausgeber sortiert bei mehreren Titeln des gleichen Autors sortiert man aufsteigend nach dem Erscheinungsjahr Achten Sie unbedingt darauf die bibliographischen Angaben zu den einzelnen Werken vollstaumlndig anzugeben Zur Anzahl der Quelleneditionen und Literaturtitel auf denen Ihre Arbeit beruhen sollte gibt es keine festen Regeln Das haumlngt in erster Linie von Quellenlage und Forschungsstand des jeweiligen Themas ab Um wenigstens einen groben Richtwert anzugeben Eine Proseminar-arbeit sollte wenigstens auf drei Quellen (Editionen Dokumentationen autobiographischen Aufzeichnungen uauml) und zehn Literaturtiteln basieren Grundsaumltzlich gilt natuumlrlich Je breiter Ihre Materialbasis und je intensiver Ihre Auseinandersetzung mit der Forschung ausgefallen ist desto houmlher die Qualitaumlt Ihrer Arbeit Eine haumlufig anzutreffende groszlige Schwaumlche von Anfaumlngerarbeiten besteht darin daszlig sie ganz uumlberwiegend auf Uumlberblicksdarstellungen zuruumlckgreifen Diese Gattung sollen Sie selbstver-staumlndlich auch heranziehen allerdings muumlssen Sie in einem weiteren Arbeitsschritt die thema-tisch einschlaumlgigen Spezialmonographien und Aufsaumltze durcharbeiten da der Forschungspro-zeszlig ja vor allem durch Spezialstudien vorangetrieben wird Nicht selten werden Quellen in

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          Seminararbeiten nur bdquokosmetischldquo verwendet indem Zitate in einen fertigen Text eingefuumlgt werden Das ist nicht der Sinn von Quellenarbeit Vielmehr muumlssen Sie einschlaumlgige Editio-nen etc durch- und in Ihre Argumentation einarbeiten

          Anhang

          Eine Seminararbeit kann auch einen Anhang enthalten Darin koumlnnen je nach Thema Gra-phiken Tabellen oder Quellentexte aufgenommen werden denen fuumlr Ihre Arbeit zentrale Be-deutung zukommt und auf die Sie daher (im Text) detailliert eingehen Grundsaumltzlich sollten Sie jedoch mit diesen Dingen eher sparsam umgehen und sich auf das Unverzichtbare be-schraumlnken Wenn Sie im Text oder in den Fuszlignoten der Arbeit Abkuumlrzungen (etwa fuumlr politische Partei-en) verwenden muumlssen diese in einem Abkuumlrzungsverzeichnis aufgeloumlst werden Davon ausgenommen sind lediglich allgemein uumlbliche Abkuumlrzungen (beispielsweise etc ua evtl usw vgl ggf Bd ders ebd Hg ff Nr)

          Verpflichtungserklaumlrung

          Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Seminar kein Schein erworben werden kann Dieder Studierende ist durchgefallen Nach dem Beschluszlig der Studienkommission vom 16112005 ist jeder wissenschaftlichen Ar-beit eine Erklaumlrung uumlber das selbstaumlndige Erstellen der Hausarbeit beizufuumlgen Die Erklaumlrung kann auch uumlber die Homepage des Instituts abgerufen werden Erklaumlrung gemaumlszlig sect6 Abs 4 AT PO BA sect 21 Abs 4 MagisterPO sect 17 Abs 8 VO Erste Staatspruumlfung Lehramt

          Ich erklaumlre daszlig ich die vorgelegte Arbeit selbstaumlndig verfaszligt und nur die angegebenen Quel-len und Hilfsmittel benutzt habe Woumlrtlich oder dem Sinn nach aus anderen Werken entnom-mene Stellen sind unter Angabe der Quelle kenntlich gemacht

          Mir ist bekannt daszlig bei Feststellung eines Taumluschungsversuchs die Leistung als nicht er-bracht gilt

          Datum Unterschrift

          Name Vorname

          Anschrift

          Matrikelnummer

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          c) Zehn Basisregeln fuumlr die sprachliche Gestaltung wissenschaftlicher Hausarbeiten 1 Bilden Sie vollstaumlndige Saumltze Jeder Aussagesatz braucht ein Subjekt und ein Praumldikat

          (= konjugiertes Verb) 2 Es gilt der Grundsatz ein Gedanke pro Satz Fuumlr einen neuen Gedanken benoumltigen Sie

          einen neuen Satz Vermeiden Sie insbesondere Satzanschluumlsse mit bdquowasldquo bdquowobeildquo uauml (Beispiel bdquoDies hatte zur Folge daszlig ldquo statt bdquo was zur Folge hatte daszlig ldquo)

          3 Hauptsachen gehoumlren in Hauptsaumltze Nebensachen in Nebensaumltze Stellen Sie wichtige Informationen immer in einen Hauptsatz Ein Nebensatz kann ergaumlnzende undoder Hin-tergrundinformation enthalten

          4 Achten Sie auf korrekte grammatische Bezuumlge Pronomen wie bdquoerldquo und bdquosieldquo beziehen sich immer auf das zuletzt vorausgegangene maskuline bzw feminine Substantiv Be-zieht sich die Aussage auf Personen oder Dinge deren Erwaumlhnung im Text weiter zu-ruumlckliegt muumlssen diese erneut benannt werden

          5 Achten Sie auf die kohaumlrente Verwendung zweiteiliger Ausdruumlcke bdquosowohl als auchldquo bdquonicht nur sondern auchldquo bdquoeinerseits andererseitsldquo bdquozum einen zum anderenldquo bdquozwar aberldquo bdquovon bisldquo Der erste Teil verlangt hier immer auch den zweiten

          6 Tempus Historische Sachverhalte werden in der Vergangenheitsform wiedergegeben (Beispiel bdquoIm Jahre 1517 traf Karl I zum ersten Mal auf der iberischen Halbinsel einldquo) Eine Ausnahme bilden Bezugnahmen auf Textaussagen Diese koumlnnen im Praumlsens formu-liert sein da die Aussagen auch heute noch in den Texten stehen (Beispiel bdquoJean Bodin erklaumlrt in seinem Werk sbquoSix Livres de la Reacutepubliquersquo die Souveraumlnitaumlt zum Grundprinzip des Staatesldquo)

          7 Indirekte Rede Aussagen Urteile und Meinungen von Anderen werden in der Regel im Konjunktiv wiedergegeben Dies gilt sowohl fuumlr Stellungnahmen historischer Personen als auch fuumlr diejenigen wissenschaftlicher Autoren (Beispiel bdquoFriedrich Edelmayer ver-tritt die Auffassung dass im 17 Jahrhunderts ein grundlegender Strukturwandel der spa-nischen Gesellschaft zu beobachten seildquo) Steht der Hauptsatz in der Vergangenheits-form erfordert die indirekte Rede den Konjunktiv II bzw die Umschreibung mit bdquowuumlrdeldquo (Beispiel bdquoKritiker warfen den Guumlnstlingen den sogenannten sbquovaacutelidosrsquo vor sie miszligbrauchten das Vertrauen des Koumlnigs zu ihrem eigenen Vorteilldquo)

          8 Vermeiden Sie umgangssprachliche Ausdruumlcke (Dazu gehoumlren Formulierungen wie bdquoich findeldquo bdquonun malldquo bdquonoch lange nichtldquo sowie Redewendungen wie bdquoauf den Putz hauenldquo bdquoin die gleiche Kerbe schlagenldquo usw) Schreiben Sie beispielsweise bdquonoch einmalldquo oder bdquoerneutldquo statt bdquonoch malldquo und bdquozunaumlchst einmalldquo statt bdquoerstmalldquo

          9 Verwenden Sie einen sachlichen Stil Vermeiden Sie moralisch wertende Ausdruumlcke wie bdquoblutruumlnstigldquo bdquofurchtbarldquo bdquoentzuumlckendldquo bdquotapferldquo bdquoschockierendldquo bdquoverwerflichldquo uauml ndash es sei denn Sie geben sie ausdruumlcklich als Meinung Anderer wieder

          10 Einige Regeln zur Vermeidung der haumlufigsten Interpunktionsfehler Ein Komma steht ua

          minus zwischen gleichrangigen Teilsaumltzen die durch eine entgegenstellende Konjunktion (zB aber sondern doch) verbunden sind

          minus vor undoder nach einem Infinitiv wenn dieser durch eine Wortgruppe oder ein hinwei-sendes Wort angekuumlndigt wird (Beispiel bdquoEs war sein Ziel die Gunst des Koumlnigs zu er-langenldquo)

          minus vor undoder nach einem Relativsatz Monika Hoffmann Deutsch fuumlrs Studium Grammatik und Rechtschreibung Paderborn 2005 Das Buch erklaumlrt von den Komma- bis hin zu Konjunktivregeln verstaumlndlich die Grundregeln der Rechtschreibung und Grammatik Sie finden darin zahlreiche auf das wissenschaftliche Arbeiten zugeschnittene Sprach-Uumlbungen

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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          d) Zitation Eine der unveraumluszligerlichen Grundlagen der Wissenschaft ist die Nachpruumlfbarkeit der gemach-ten Angaben Jede Ihrer Angaben sei es aus Quellen oder aus der Literatur muszlig es dem Leser ermoumlglichen Ihre Zitate Argumente Interpretationen und Informationen nachzupruumlfen und womoumlglich korrigieren zu koumlnnen Daher ist es unabdingbar die von anderen uumlbernommenen Aussagen kenntlich zu machen Geschieht dies nicht macht sich der Verfasser des Plagiats schuldig Aussagen anderer werden entweder als Paraphrase in indirekter Rede uumlbernommen oder als woumlrtliches Zitat das in doppelte Anfuumlhrungszeichen gesetzt werden muszlig Dies gilt sowohl fuumlr Zitate und Uumlbernahmen aus der Forschungsliteratur als auch fuumlr Quellen Im Rah-men einer Seminararbeit haben Zitate mehrere Funktionen minus Quellenzitate belegen eigene Thesen minus Zitate aus der Literatur stuumltzen eigene Aussagen und dienen der Beweisfuumlhrung innerhalb

          der Argumentation minus Quellenzitate koumlnnen die Arbeit konkretisieren sie anschaulicher und lebendiger machen Gehen Sie sparsam vor allem mit laumlngeren woumlrtlichen Zitaten um Sie muumlssen sich in der Ar-beit von der Sprache der Quellen loumlsen da Sie ansonsten Gefahr laufen implizit Wertungen der Quellentexte zu uumlbernehmen die Sie gar nicht uumlbernehmen wollen Fuumlr viele Sachverhalte und Phaumlnomene hat die Forschung gliedernde Begriffe entwickelt die Sie aus der Literatur kennen und nutzen sollten Versuchen Sie uumlbernommene Aussagen soweit wie moumlglich in eigenen Worten wiederzugeben Bloszliges Paraphrasieren von Quellen und Literatur oder die endlose Aneinanderreihung von Zitaten zeigen die mangelnde geistige Durchdringung der Thematik Zudem ersetzen Zitate keineswegs die Thesen sie dienen lediglich dazu diese zu untermauern Auch spricht ein Zitat keineswegs fuumlr sich selbst es muszlig vielmehr genau inter-pretiert werden Was besagt das Zitat im Kontext Ihrer Untersuchung Rein illustrative Zitate sind hingegen uumlberfluumlssiger Zierrat und daher verzichtbar

          Formale Regeln der Zitation

          minus Oberster Grundsatz Eine sinnvolle einheitliche und genaue Wiedergabe von Angaben soll die Nachvollziehbarkeit und Wiederauffindbarkeit der zitierten Werke sicherstellen

          minus Woumlrtliche Zitate muumlssen in doppelte Anfuumlhrungszeichen gesetzt werden minus Achten Sie auf Genauigkeit Bei woumlrtlichen Zitaten ist eine Veraumlnderung des Wortlauts

          unzulaumlssig Nicht das Zitat muszlig sich dem Text anpassen sondern umgekehrt Zulaumlssig ist lediglich die Kasusaumlnderung bei einzelnen Woumlrtern die allerdings in eckigen Klammern kenntlich zu machen ist17

          minus Nur eindeutige Druckfehler werden mit [sic] gekennzeichnet und so uumlbernommen18 Al-tertuumlmliche Schreibweisen die nach heutigem Duden zwar falsch oder unuumlblich sind zur Zeit ihrer Abfassung aber den grammatischen bzw orthographischen Regeln entsprach werden ohne Kennzeichnung uumlbernommen (z B bdquodaszligldquo statt bdquodassldquo)19

          17 Beispiel Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf der Bevoumllkerung in dem die bayerischen Landesplaner einen

          bdquozuverlaumlssige[n] gesamtwirtschaftliche[n] Maszligstab fuumlr das Ausmaszlig der Strukturmaumlngelldquo erblickten konnte in den ausgewaumlhlten Landkreisen des Bayerischen Waldes nicht mit dem Bundesdurchschnitt Schritt halten

          18 Beispiel Das Deutsche Schiffahrtsmuseum [sic] ist das deutsche Nationalmuseum fuumlr die Geschichte der Schifffahrt

          19 Beispiel Georg Dehio Geschichte des Erzbistums Hamburg-Bremen bis zum Ausgang der Mission Berlin 1877 S 172 Sowol Heinrichrsquos II als Konradrsquos II Wuumlnsche gingen nicht houmlher hinaus als die Nordgrenze ertraumlglich ruhig und die saumlchsischen Groszligen nicht zu maumlchtig zu wissen

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 70

          minus Laumlngere Zitate koumlnnen gekuumlrzt werden was mit [] zu kennzeichnen ist Kuumlrzungen eines Zitats duumlrfen jedoch unter keinen Umstaumlnden den Sinn der Originalaussage veraumlndern o-der gar verdrehen20

          minus Erklaumlrende Ergaumlnzungen im Zitat werden ebenfalls in eckige Klammern gesetzt (ggf mit dem Zusatz wer die Veraumlnderung vorgenommen hat)21

          minus Hervorhebungen im Original muumlssen im Zitat uumlbernommen werden In der Fuszlignote ist darauf hinzuweisen wer die Hervorhebung vorgenommen hat (also bdquoHervorhebung im Originalldquo oder bdquoHervorhebung durch [Autorenkuumlrzel]ldquo)

          minus Fremdsprachige Zitate Lateinische englische und franzoumlsische Zitate muumlssen nicht uumlber-setzt werden Bei Zitaten in anderen Sprachen sollte eine Uumlbersetzung in der Fuszlignote an-gegeben werden

          minus Zitieren Sie nach Moumlglichkeit immer aus dem Original vermeiden Sie soweit es geht Zitate aus zweiter Hand Wenn das Original nicht beschafft werden kann und Sie daher eine Quelle nach einem Literaturtitel zitieren muumlssen Sie in der Fuszlignote die Originalquelle sowie den Titel des Werkes angeben nach dem Sie die Que 22lle zitieren

          minus Ein Zitat im Zitat wird durch einfache Anfuumlhrungszeichen kenntlich gemacht23 minus Zitate ab einer Laumlnge von drei Textzeilen werden eingeruumlckt und einzeilig gesetzt

          Zitierfaumlhigkeit

          Es gibt Informationsquellen die Sie zwar nutzen koumlnnen die aber nicht zitierfaumlhig sind Dazu gehoumlren allgemeinbildende Lexika und Enzyklopaumldien (Brockhaus Meyer Herder Duden etc) eher populaumlre Nachschlagewerke (z B Das Mittelalter von A bis Z Taschenlexikon Dreiszligigjaumlhriger Krieg) sowie populaumlre Sachliteratur Ausschlaggebend fuumlr die Zitierfaumlhigkeit ist einerseits die Namhaftmachung eines Urhebers der Information (namentlich gekennzeich-nete Stichwoumlrter in Lexika etc) andererseits die Ferne der Informationen zu Quellen und For-schung Fuumlr jedes Thema das Sie bearbeiten gibt es genuumlgend serioumlse und zitierfaumlhige leicht zugaumlngliche Informationen (vgl Abschnitt II 1 Basisinformation) so daszlig Sie nicht auf quel-len- und forschungsgestuumltzte Informationen zuruumlckgreifen muumlssen

          Quellenzitate [Name] Werk (oft als Abkuumlrzung) quelleneigene Aufteilung Buch Kapitel Jahr Abschnitt

          Paragraph etc

          Plin nat 37 59-61 = C Plinius Secundus Maior naturalis historia Buch 37 Abschnitte 59-61

          Aug civ dei 215 = Augustinus De civitate Dei Buch 21 Kapitel 5

          minus Beachten Sie so verfaumlhrt man bei dem gesamten Kanon griechlat Autoren der Antike oft auch bei Kirchenvaumltern viele griechische Werke haben lateinische Titelvarianten unter denen zitiert werden kann

          Dioskurides Materia medica fuumlr περὶ ὕλης ἱατρικῆς

          20 Beispiel In den Augen der Landesplaner muszligten bdquodie Verbesserung der Infra- und Agrarstruktur die Indust-

          rialisierung und die uumlbrigen zur Hebung der Wirtschaftskraft im Grenzgebiet notwendigen Maszlignahmen [] als Teile einer in sich geschlossenen Strukturpolitik verstanden werdenldquo

          21 Beispiel bdquoIm Gegenteil die [gemeint sind die ehemaligen Nationalsozialisten JB] regieren heute noch besser wie [sic] fruumlher und wenn irgendwo der Nationalsozialismus neu entstehen wuumlrde so waumlre dies da-hier moumlglichldquo

          22 Die Fuszlignote eines solchen Zitats das Sie aus der Literatur zitiert haben muumlszligte dann beispielsweise so aus-sehen Wochenbericht der Intelligence Division von OMGBy vom 1941946 zit nach Woller Hans Ge-sellschaft und Politik in der amerikanischen Besatzungszone Die Region Ansbach und Fuumlrth Muumlnchen 1986 S 135 f

          23 Beispiel bdquorsquoRemo cum fratre Quirinusrsquo so pries Vergil das Ende des Bruderkrieges und die wiederhergestell-te Herrschaft des Gesetzesldquo

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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          Bei Werken ohne Verfasser wie manchen Annalen oder Chroniken nach der dortigen Zaumlhlung eben-

          falls bei Volksrechten (Leges)

          Ann Fuld ad 840 ad a 840 a 840 = Annales Fuldenses fuumlr das Jahr 840

          minus Eine quellenimmanente Zaumlhlung muumlssen Sie immer angeben Sie dient dazu unabhaumlngig von Edi-tionen oder Uumlbersetzungen die verwiesene Stelle aufzufinden manchmal in Konkordanzen zB bei Briefeditionen mit unterschiedlicher Zaumlhlung (Beispiel Einhardbriefe hg v K Hampe (MGH Epistolae Karolini aevi III) Berlin 1898 S 107f) Die Editionen auf die man sich selbst bezieht stehen in der Literaturliste

          Bei Herrscherurkunden (von Kaisern und Koumlnigen) wird die Nummer der Urkunde in der jeweiligen Edition angegeben Die uumlbliche Kurzform zur Zitation einer Urkunde in den MGH setzt sich aus der Abkuumlrzung fuumlr Urkunde bzw Diplom (D bei Verweis auf mehrere Diplome DD) und dem Herrscherkuumlrzel ggf samt Ordnungszahl (etwa LD = Ludwig der Deutsche O II = Otto II) zu-sammen Dazu kommt das Datum der Urkunde gegenlaumlufig notiert Im Quellenverzeichnis werden Urkunden nicht einzeln aufgenommen sondern nur der jeweils benuumltzte Band der Urkundensamm-lung

          middot DLD 156 874 Mai 4

          middot DDLD 156 157 und 160

          im Quellenverzeichnis

          middot Die Urkunden Ludwigs des Deutschen Karlmanns und Ludwigs des Juumlngeren hg v Paul Kehr (MGH DD regum Germaniae ex stirpe Karolinorum 1) Berlin 1934

          Bei Privaturkunden (alle Aussteller auszliger Kaisern Koumlnigen und Paumlpsten) wird uumlblicherweise der Titel des Urkundenbuches verkuumlrzt (UB fuumlr Urkundenbuch + Name des Klosters der Stadt der Region) und die Nummer der Urkunde genannt mit dem gegenlaumlufig notierten Datum

          middot UB Weiszligenburg Nr 4 667 Aug 4

          im Quellenverzeichnis

          middot Traditiones Wizenburgenses Die Urkunden des Klosters Weiszligenburg 661-864 Gloumlckner Karl Doll Anton (Hg) Darmstadt 1979

          Bibelzitate Buch Kapitel Vers[e]

          Bei Bibelstellenangaben werden Kapitel und Vers durch Komma ohne Spatium voneinander abge-setzt Mk 14 1 Kor 135 Deut 56-22 (= Deuteronomium Kapitel 5 Verse 6-22 ndash Die Zehn Ge-bote)

          Einzelne Verse werden durch Punkt ohne Spatium voneinander abgesetzt Mt 122513

          Stellen aus verschiedenen Kapiteln bzw aus verschiedenen Buumlchern werden durch Semikolon und folgendem Spatium voneinander abgesetzt Mt 614 1835 Mk 1125

          Mit bdquoparldquo wird auf synoptische Parallelstellen verwiesen Mt 69ndash13 par Lk 112ndash4 bzw Mt 69ndash13 par Mk 1127ndash33 par Mt 2123ndash27

          minus Die 5 Buumlcher Mose werden mit ihrem Namen angegeben Ex = Exodus = 2 Buch od Deut= Deuteronomium = 5 Buch die Apostelgeschichte nach ihrem lateinischen Namen Acta Apostolo-rum mit Act abgekuumlrzt Es gibt Unterschiede der kath und der protest Bibel Die Zaumlhlung des Psalter ist unterschiedlich (zB Ps 118 Vulgata = Ps 119 Lutherbibel) auch innerhalb der Psal-men Einige Buumlcher der Vulgata der offiziellen kath Bibel wurden von Luther nicht aus dem Ur-

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 72

          text uumlbersetzt III Makkabaumler (Makk) Jesus Sirach (Sir od Ecc = Ecclesiasticus) ua Heute sollte man sich auf die oumlkumenische Einheitsuumlbersetzung beziehen die alle Buumlcher enthaumllt an-sonsten koumlnnen die Zitate mit dem Zusatz bdquoVulgldquo bzw bdquoLutherldquo versehen werden

          Quellenangabe minus bei Abkuumlrzungen der antiken Literatur Der kleine Pauly Lexikon der Antike hg v K Ziegler W Sontheimer Stuttgart 1964 Bd 1 S

          XXI-XXVI oder LPh

          minus bei theologischen Abkuumlrzungen des Christen- und Judentums Theologische Realenzyklopaumldie (TRE) Abkuumlrzungsverzeichnis 2 uumlberarbu erweit Aufl Berlin

          New York 1994 (enorm umfangreich)

          Angabe der Quelle in der Fuszlignote Wenn die Quelle im Text zitiert wurde sieht die Fuszlignote folgendermaszligen aus 1Varius nobis fuit sermo ut in convivio nullam rem usque ad exitum adducens sed aliunde alio tran-

          siliens (Sen ep 7642)

          Bei der Paraphrasierung einer Quelle wird nur die entsprechende Stelle genannt

          Cass Dio 72352

          Bibliographische Angabe der literarischen Quellen im Quellenverzeichnis Texteditionen

          Name evtl Vorname (des antiken Autors) Titel hg v Vorname Name (des Herausgebers Editors) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (der edierten Ausgabe)

          Beispiel Seneca Lucius Annaeus De beneficiis hg v Karl Hosius (BT) Leipzig 1914

          Uumlbersetzungen

          Name Vorname Titel latdt (zB) (evtl Reihe in der die Uumlbersetzung erschienen ist) hg u uumlbers v Vorname Name (des Uumlbersetzers) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (der Uumlbersetzung)

          Beispiel Seneca Lucius Annaeus Philosophische Schriften latdt hg u uumlbers von Manfred Rosen-bach Darmstadt 1969

          Zitation von archivalischen Quellen (Besonderheiten einzelner Archive beachten) Beispiele

          Beispiel aus dem Bestand des Staatsarchivs Bremen Senatsregistratur Aktenverzeichnis zu Auswei-sungen 3-A10 Nr 1-

          Einzelakte

          Beschwerde des russischen Staatsangehoumlrigen Kaufmann Josef Lewkowsky gegen die Beschluumlsse der Polizeikommission betr Seine Ausweisung als laumlstiger Auslaumlnder in StHB 3-10 Nr 212

          Dokument aus dieser Akte

          Offizialbericht der Polizeikommission Bremen an den Praumlsidenten des Senats Buumlrgermeister Dr Do-nandt vom 31101922 in StHB 3-A10 Nr 212

          Beispiel aus dem Bestand des Bundesarchivs Nachlaumlsse

          Brief Charlotte von Hadelns an Freiherr von Medem vom 19 Juni 1930 in Barch NL 235 Renzetti Aktenband 2 Korrespondenz 1930

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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          e) Belegtechnik Im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit muszlig die Herkunft der wiedergegebenen Informa-tionen unbedingt belegt werden denn nur so werden die Ergebnisse und Thesen nachpruumlfbar und damit wissenschaftlich verwendbar Zitate und Paraphrasen Einzelinformationen Ereig-nisfolgen sowie uumlbernommene Gedankengaumlnge und Thesen muumlssen durch die Angabe des Fundorts (genaue bibliographische Angaben von Monographie Aufsatz oder Quelle) und der Fundstelle (genaue Angaben der Seitenzahl) belegt werden Dies geschieht in Form von Fuszlig-noten die in einer wissenschaftlichen Arbeit mehrere Funktionen haben minus Sie dienen dem Beleg von Informationen und eigenen Aussagen minus Sie koumlnnen Sachkommentare Erlaumluterungen und ggf Modifizierungen enthalten die den

          Textfluszlig hemmen oder den Gang der Argumentation unterbrechen wuumlrden minus Sie koumlnnen Querverweise auf andere Passagen innerhalb der eigenen Arbeit enthalten

          (was jedoch im Rahmen einer Seminararbeit in der Regel nicht noumltig ist) minus Sie koumlnnen eine vertiefte Auseinandersetzung mit der wissenschaftlichen Literatur enthal-

          ten Generell gilt jedoch Schreiben Sie keinen bdquoParalleltextldquo innerhalb der Fuszlignoten Wichtige Informationen gehoumlren in den Text dieser muszlig auch ohne die Lektuumlre der Fuszlignoten verstaumlnd-lich sein Auch bezuumlglich der Frage wie viele Fuszlignoten pro Seite zu setzen sind gibt es keine festen Regeln Als Anhaltspunkt fuumlr Proseminararbeiten koumlnnen vier bis fuumlnf Fuszlignoten pro Seite gelten

          Formalia

          minus Fuszlignoten werden einzeilig in Schriftgroumlszlige 10 Punkt (TimesTimes New Roman) gesetzt minus Die Fuszlignoten werden im gesamten Text fortlaufend numeriert (bei umfangreicheren Ar-

          beiten empfiehlt es sich dagegen die Fuszlignoten kapitelweise zu numerieren) minus Fuszlignoten werden im Text durch hochgestellte arabische Ziffern kenntlich gemacht Je

          nach Bezug stehen sie hinter einem Wort einem Satz oder (als Sammelbeleg) am Ende eines Absatzes Woumlrtliche Zitate muumlssen in jedem Fall unmittelbar belegt werden

          minus Fuszlignoten werden orthographisch wie ein vollstaumlndiger Satz behandelt deswegen begin-nen sie mit einem Groszligbuchstaben und enden mit einem Punkt24 Absaumltze in Fuszlignoten sind unuumlblich

          minus Belegfuszlignoten muumlssen die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben der zitierten Quel-len- und Literaturtitel enthalten Wenn Sie einen Titel mehrfach zitieren ist ab der zweiten Nennung die Zitation mit Kurztitel statthaft Nicht erlaubt ist dagegen das Kuumlrzel bdquoaaOldquo (bdquoam angegebenen Ortldquo)

          Beispiele fuumlr die korrekte Titelangabe in den Fuszlignoten

          minus Sie beziehen sich erstmals in Ihrer Arbeit auf ein Buch Deshalb geben Sie die vollstaumlndi-gen bibliographischen Angaben und die Seitenzahl an auf die Sie sich beziehen25

          minus In der direkt darauf folgenden Fuszlignote verweisen Sie noch einmal auf dieses Buch aber auf eine andere Seite26

          minus In der dritten Fuszlignote geben Sie einen Aufsatz an den Sie erstmals heranziehen In die-sem Fall muumlssen Sie sowohl die Seitenangaben des ganzen Aufsatzes angeben als auch die Seitenangabe auf die Sie sich in diesem Fall konkret beziehen27

          24 Dies auch bei Fuszlignoten mit unvollstaumlndiger Syntax 25 Beispiel Kaufmann Doris Frauen zwischen Aufbruch und Reaktion Protestantische Frauenbewegung in

          der ersten Haumllfte des 20 Jahrhunderts Muumlnchen 1988 S 97 26 Ebd S 79

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 74

          minus Nun verwenden Sie abermals das Buch von Doris Kaufmann Da Sie das Werk schon zi-tiert haben genuumlgt nun die Angabe des Autors und ein Kurztitel des Buchs28

          minus In der naumlchsten Fuszlignote beziehen Sie sich nochmals auf dieses Buch und zwar auf diesel-be Seite wie in der vorherigen Fuszlignote29

          minus Nun zitieren Sie im Text eine Quelle aus einer Quellenedition Dazu muumlssen Sie die An-gabe des verwendeten Quellenstuumlcks sowie die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben der Edition anfuumlhren30

          minus Schlieszliglich benutzen Sie noch einen Quellentext der nicht in einer Quellenedition abge-druckt ist sondern in einer darstellenden wissenschaftlichen Arbeit zu Ihrem Thema Auch hier nennen Sie zunaumlchst die Angabe zur Quelle Dann verweisen Sie mit bdquozit nachldquo auf die Studie aus der Sie das Zitat entnommen haben Fuumlr diese Studie fuumlhren Sie wie-derum die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben auf31

          Literatur zur Anfertigung einer Hausarbeit Baumlnsch Axel Wissenschaftliches Arbeiten Muumlnchen 82003

          Buumlnting Karl-Dietrich ua Schreiben im Studium mit Erfolg Ein Leitfaden Berlin 2000

          Eco Umberto Wie man eine wissenschaftliche Abschluszligarbeit schreibt Heidelberg 1988

          Hoffmann Monika Deutsch fuumlrs Studium Grammatik und Rechtschreibung Paderborn ua 2005

          Kruse Otto Keine Angst vor dem leeren Blatt Ohne Schreibblockaden durchs Studium Frankfurt am Main New York 92002

          Niederhauser Joumlrg Die schriftliche Arbeit Ein Leitfaden zum Schreiben von Fach- Seminar- und Abschlussarbeiten in der Schule und beim Studium Mannheim 2000

          Nolte Paul Die Seminararbeit Hinweise zur formalen und inhaltlichen Gestaltung online in httpwwwgeschkultfu-berlindeefmiarbeitsbereicheab_noltearbeitstechnikenarbeitspapiereNolte_Seminararbeitpdf (PDF-Datei) (Stand 15042009)

          Poenicke Klaus Wie verfaszligt man wissenschaftliche Arbeiten Ein Leitfaden vom 1 Semester bis zur Promotion Mannheim ua 21988

          Schroumlder Henrik Steinhaus Ingo Mit dem PC durchs Studium Eine praxisorientierte Einfuumlhrung Darmstadt 2000 (Nuumltzliche Einfuumlhrung in das Abfassen einer wissenschaftlichen Arbeit mit dem PC vor allem fuumlr Computer-Neulinge zu empfehlen)

          Standop Ewald Die Form der wissenschaftlichen Arbeit Heidelberg 131990

          27 Sommer Walter Chinas langer Marsch ins 20 Jahrhundert Zur Modernisierung einer traditionsreichen

          Hochkultur in GWU 49 (1998) S 326-345 hier S 333 28 Kaufmann Frauen zwischen Aufbruch und Reaktion S 114 29 Ebd 30 Artikel 2 der Austraumlgal-Ordnung des Deutschen Bundes vom 16 Juni 1817 in Huber Ernst Rudolf (Hg)

          Dokumente zur deutschen Verfassungsgeschichte Bd 1 Deutsche Verfassungsdokumente 1803-1850 Stutt-gart ua 31978 S 114 ff hier S 114

          31 Brief Koumlnig Ludwigs I an Ludwig Fuumlrst zu Oettingen-Wallerstein vom 1 Maumlrz 1835 zit nach Gollwitzer Heinz Ludwig I von Bayern Koumlnigtum im Vormaumlrz Eine politische Biographie Muumlnchen 1997 S 395

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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          VI Standards in der Lehre

          Auf einer Sitzung am 2 Februar 2005 haben sich die Lehrenden am Institut fuumlr Geschichts-wissenschaft der Universitaumlt Bremen auf gemeinsame Standards in Lehre und Pruumlfungen ver-staumlndigt Demnach sind in den Lehrveranstaltungen bestimmte unten aufgefuumlhrte Leistungen zu erbringen Zugleich werden die unten ebenfalls genannten allgemeinen Inhalte angeboten Der folgende Katalog ist fuumlr die Lehrenden und fuumlr die Studierenden verpflichtend Er wird in geeigneter Weise publiziert und insbesondere den Studierenden bekannt gemacht

          I Lehre

          Proseminar (einschlieszliglich Tutorium) allgemeine Inhalte

          - fachspezifische Methoden Quellen zu finden und auszuwerten (Heuristik Kritik Analyse Interpretation)

          - fachspezifische Anleitung der Bibliotheksbenutzung - fachspezifische Anleitung zum Bibliographieren (traditionelle und elektronische Me-

          dien) - Kenntnis von Handbuumlchern Uumlberblickswerken Zeitschriften - qualifizierter Umgang mit dem Internet - Techniken des Exzerpierens - Vorbereitung Praumlsentation und Kritik muumlndlicher Beitraumlge - Methoden der Ergebnissicherung (Protokoll) - Anleitung zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

          fuumlr eine erfolgreiche Teilnahme obligatorisch

          - regelmaumlszligige Teilnahme und aktive Mitarbeit o Sitzungen duumlrfen houmlchstens zweimal und jeweils unter Vorlage einer Ent-

          schuldigung versaumlumt werden o regelmaumlszligige Lektuumlre auch fremdsprachiger Texte

          - Kurzreferat (mit Thesenpapier) sowie kleinere schriftliche Arbeiten (zB Exzerpt Protokoll Rezension) die Vorbesprechung von Thesenpapier und Referat ist ver-pflichtend

          - Erstellung einer Bibliographie ndash Quellen und Literatur (Monographien und Aufsaumltze) ndash fuumlr die Hausarbeit mit anschlieszligender Besprechung

          - Schriftliche Hausarbeit (20000-30000 Zeichen = 10-15 Normseiten) anhand einer Fragestellung und mit verpflichtender Vorbesprechung in der Sprechstunde

          o die Hausarbeit schlieszligt die Interpretation von Quellen ein o Abgabe bis zum Ende des Semesters

          - der bdquofachdidaktische Anteilldquo fuumlr Studierende in Lehramtsstudiengaumlngen orientiert sich an den Anforderungen eines didaktischen Entwurfs

          Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Proseminar kein Schein erworben werden kann Dieder Studierende ist durchgefallen

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 76

          b Hauptseminar allgemeine Inhalte

          - Begleitung bei der selbstaumlndigen Vertiefung der in den Proseminaren eingefuumlhrten methodischen und arbeitstechnischen Kenntnisse und Fertigkeiten (so)

          fuumlr eine erfolgreiche Teilnahme obligatorisch

          - regelmaumlszligige Teilnahme und aktive Mitarbeit o Sitzungen duumlrfen houmlchstens zweimal und jeweils unter Vorlage einer Ent-

          schuldigung versaumlumt werden o regelmaumlszligige Lektuumlre auch fremdsprachiger Texte

          - muumlndliches Referat oder muumlndliche Problemaufarbeitung und Diskussionsleitung - selbstaumlndiges Bibliographieren - schriftliche Hausarbeit (40000-50000 Zeichen = 20-25 Normseiten) anhand einer

          Fragestellung und mit verpflichtender Vorbesprechung in der Sprechstunde Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Hauptseminar kein Schein erworben werden kann Derdie Studierende ist durchgefallen

          II Pruumlfungen

          Zwischenpruumlfung

          - die bdquopruumlfungsrelevante Studienleistungldquo (PSL) wird zusaumltzlich zu den obligatorischen Leistungen fuumlr Proseminare erbracht

          - gepruumlft werden Methoden wissenschaftlichen Arbeitens (vgl Merkblatt zur Zwi-schenpruumlfung) und ein mit den Pruumlferinnen oder Pruumlfern vereinbartes Thema

          - spaumltestens zwei Wochen vor der Pruumlfung sind beiden Pruumlferinnen oder Pruumlfern eine Literaturliste (ca 10-15 Titel ohne Handbuchartikel gezaumlhlt) und ein Thesenpapier als Voraussetzung und Grundlage einzureichen

          Auch fuumlr Magisterabschluszligpruumlfungen und das erste Staatsexamen werden in der Regel The-senpapiere verlangt

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

          77

          VII Studierwerkstatt

          Die Studierwerkstatt ist eine Einrichtung der Universitaumlt Bremen In 1-2-taumlgigen Workshops (Modulen) vermitteln wir bdquoSchluumlsselkompetenzenldquo fuumlr ein erfolgreich(er)es Studium Bei uns lernen Sie methodisches bdquoHandwerkszeugldquo um noch zielgerichteter und effektiver studieren zu koumlnnen

          Das Angebot der Studierwerkstatt umfaszligt

          bull Unterschiedliche Lern- und Arbeitstechniken fuumlr das Studium

          bull Verbesserung der Selbstorganisation durch ein optimales Zeitmanagement

          bull Methoden gezielter Pruumlfungsvorbereitungen und Streszligabbau

          bull Praumlsentationstechniken fuumlr den Vortrag

          bull Grundtechniken des wissenschaftlichen Schreibens (fuumlr Haus- und Abschluszligarbeiten)

          bull Hilfe im Schreibprozeszlig wissenschaftlicher Arbeiten durch ein Formulierungstraining

          Das Programm der Studierwerkstatt ist in Grundlagen- und Themenmodule unterteilt die auf die spezifischen Anforderungen im Studium zugeschnitten sind

          Neben den Workshops zur Optimierung der Studierfaumlhigkeit bietet die Studierwerkstatt fuumlr die Tutorinnen und Tutoren der Universitaumlt Bremen Themen-Workshops zur Anleitung von Lerngruppen an In diesen hochschuldidaktischen Schulungen werden die angehenden Lern-gruppenleiter auf ihre Rolle mit grundlegendem didaktischem Handwerkszeug vorbereitet In Rollenspielen wird das Erlernte unmittelbar erprobt und sowohl die kommunikative wie die soziale Kompetenz verbessert

          bull Tutorenschulung ndash Grundkurs

          bull Tutorenschulung ndash Aufbaukurs

          bull Lehren lernen fuumlr Praktikumsbetreuer(innen) und Uumlbungsgruppenleiter(innen) in naturwis-senschaftlichen Faumlchern

          Anmeldung zu allen Workshops der Studierwerkstatt uumlber die Homepage Saumlmtliche Seminare sind teilnehmerbegrenzt Um die Anmeldungen verbindlich zu machen ist eine Gebuumlhr von jeweils 8- euro zu entrichten Die Gebuumlhr ist sofort nach Anmeldung in bar bei Frau Dittmer VWG 0190 Montag ndash Freitag 900 bis 1200 Uhr zu bezahlen Die Einzahlungsquittung gilt als Anmeldebeleg Kontakt Verwaltungsgebaumlude Uni Bremen 28359 Bremen 0421 2182728 wwwstudierwerkstattuni-bremende

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 78

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

          79

          VIII Anhang

          Beispiele fuumlr

          Quellenblatt fuumlr ein Referat

          Titelblatt einer Hausarbeit

          Inhaltsverzeichnis

          Bibliographie

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 80

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

          81

          Universitaumlt Bremen FB 8 Institut fuumlr Geschichtswissenschaft

          Art der Veranstaltung (zB Wahlpflichtbereich II General Studies) Titel der Veranstaltung Dozent Titel Vorname Name Wintersemester Sommersemester 200x0y

          Titel der Hausarbeit Untertitel

          Vorname Name der Verfasserin des Verfassers wohne in der und der Straszlige in der und der Stadt bzw Anschrift ersetzt durch die e-mail-Adresse bin im so und sovielten Semester und studiere Fach A Fach B Abschluszlig Matr Nordm XXXXXXX

          Bremen Tag Monat Jahr

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 82

          Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung Seitenzahl 11 Forschungsstand und Quellenlage Seitenzahl 12 Fragestellung Seitenzahl 2 Das erste Kapitel Seitenzahl 21 Das erste Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 22 Das zweite Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 23 Das dritte Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 3 Das zweite Kaptitel Seitenzahl 31 Das erste Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 32 Das zweite Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 321 Das erste Sub-Unterkapitel zum zweiten Unterkapitel

          des zweiten Kapitels Seitenzahl 322 Das zweite Sub-Unterkapitel zum zweiten Unterkapitel

          des zweiten Kapitels Seitenzahl 33 Exkurs Seitenzahl 34 Das dritte Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 4 Schluszlig Seitenzahl 41 Resultate der Untersuchung Seitenzahl 42 Offene Fragen und Ausblick Seitenzahl 5 Literaturverzeichnis Seitenzahl 51 Quellen Seitenzahl 52 Literatur Seitenzahl 53 Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung Seitenzahl 6 Anhang Seitenzahl 61 Texte Quellen Seitenzahl 62 Bilder Plaumlne Karten Seitenzahl 63 Abbildungsverzeichnis Seitenzahl

          Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

          83

          5 Literaturverzeichnis

          51 Quellen Cassius Dio Roumlmische Geschichte uumlbersetzt von Otto Veh Bd 3 Zuumlrich Muumlnchen 1986

          Cassius Dio Roumlmische Geschichte uumlbersetzt von Otto Veh Bd 4 Zuumlrich Muumlnchen 1986

          Diodorus Siculus Diodorus of Sicily In twelve volumes mit einer englischen Uumlbersetzung

          von Charles Bradford Welles Bd 8 Cambridge London 1970

          Plutarch Grosse Griechen und Roumlmer eingeleitet und uumlbersetzt von Konrat Ziegler Bd 5

          Zuumlrich Stuttgart 1960

          Gaius Suetonius Tranquillus Opera 1 De Vita Caesarum lib VIII recensuit Maximilianus

          Ihm Stuttgart ua 32003

          Sueton Caumlsarenleben uumlbertragen und erlaumlutert von Max Heinemann Stuttgart 1986

          52 Literatur

          Cancik Hubert Hitzl Konrad (Hg) Die Praxis der Herrscherverehrung in Rom und seinen

          Provinzen Tuumlbingen 2003

          Clauss Manfred Kaiser und Gott Herrscherkult im roumlmischen Reich Stuttgart 1999

          Dahlheim Werner Geschichte der roumlmischen Kaiserzeit (OGG 3) 3 uumlberarb und erw

          Aufl Muumlnchen 2003

          Giebel Marion Augustus Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten Hamburg 1984

          Klauck Hans-Josef Vergoumlttlichte Menschen Der Herrscher- und Kaiserkult in Ders

          (Hg) Die religioumlse Umwelt des Urchristentums II Herrscher- und Kaiserkult Philoso-

          phie Gnosis Stuttgart ua 1996

          Riemer Ulrike Wundergeschichten und ihre Erzaumlhlabsicht im Kontext antiker Herrscher-

          verehrung in Klio 86 (2004) S 218-234

          Stepper Ruth Augustus et sacerdos Untersuchungen zum roumlmischen Kaiser als Priester

          (Potsdamer Altertumswissenschaftliche Beitraumlge 9) Wiesbaden 2003

          Taylor Lily Ross The divinity of the roman emperor New York 1931

          Weber Gregor Kaiser Traumlume und Visionen in Prinzipat und Spaumltantike Stuttgart 2000

          Wlosok Antonie (Hg) Roumlmischer Kaiserkult Darmstadt 1978

          Wohlmayr Wolfgang Die Apside als sakrale Form im fruumlhen roumlmischen Kaiserkult in

          Brandt Barbara ua (Hg) Synergia Festschrift fuumlr Friedrich Krinzinger Bd 2 Wien

          2005 S 387-394

          • Vorworte
          • I Was ist Geschichte
            • 1 Geschichte als Wissenschaft
            • 2 Literatur zur Einfuumlhrung
              • a) Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft
              • b) Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft
              • c) Geschichte der Geschichtswissenschaft
                  • II Basisinformationen
                    • 1 Basisinformationen (Lexika und Handbuumlcher)
                      • a) Lexika und Nachschlagewerke
                      • b) Handbuumlcher und Reihen
                      • c) Atlanten
                        • 2 Ausgewaumlhlte Uumlberblicksdarstellungen
                          • III Materialbeschaffung
                            • 1 Bibliographieren
                              • a) Systematisches Bibliographieren
                              • b) Unsystematisches Bibliographieren
                              • c) Bibliographische Hilfsmittel und Bibliographien
                                • 2 Titelaufnahme (bibliographische Angaben)
                                  • Haumlufige Abkuumlrzungen (lat amp dt)
                                    • 3 Bibliotheken in Bremen
                                      • SuUB
                                      • Die Fachsystematiken Geschichte der SuUB Bremen
                                        • Gliederung
                                        • Bibliothekskataloge (OPAC)
                                        • Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa
                                        • Bibliothek des DSM (Deutsches Schiffahrtsmuseum) Bremerhaven
                                            • 4 Fachzeitschriften
                                            • 5 Internet-Ressourcen fuumlr Historiker
                                              • IV Wissenschaftliches Arbeiten im Studium
                                                • 1 Fragestellung
                                                • 2 Literaturarbeit
                                                  • a) Lesen wissenschaftlicher Texte (Informationsbeschaffung)
                                                  • b) Aufbereitung des Gelesenen (Informationsverwaltung)
                                                    • 3 Quellenarbeit
                                                      • a) Was ist eine Quelle
                                                      • b) Quellentypologie
                                                      • c) Quellenkritik
                                                      • d) Quelleninterpretation
                                                      • e) Quelleneditionen
                                                        • 4 Hilfswissenschaften und Nachbardisziplinen
                                                          • Archaumlologie
                                                            • Chronologie
                                                            • Diplomatik
                                                            • Epigraphik
                                                            • Genealogie
                                                            • Historische Geographie
                                                            • Heraldik
                                                            • Numismatik
                                                            • Palaumlographie
                                                            • Papyrologie
                                                            • Philologie
                                                            • Prosopographie
                                                            • Sphragistik
                                                              • V Praumlsentation des Materials
                                                                • 1 Grundregeln
                                                                • 2 Das Referat
                                                                  • a) Funktion und Ziele des Referats
                                                                  • b) Regeln fuumlr Houmlrtexte
                                                                  • c) Das Thesenpapier
                                                                    • 3 Die Hausarbeit
                                                                      • a) Die aumluszligere Form der Hausarbeit
                                                                      • b) Der Aufbau der Hausarbeit
                                                                      • c) Zehn Basisregeln fuumlr die sprachliche Gestaltung wissenschaftlicher Hausarbeiten
                                                                      • d) Zitation
                                                                      • e) Belegtechnik
                                                                          • VI Standards in der Lehre
                                                                          • VII Studierwerkstatt
                                                                          • VIII Anhang
                                                                            • Beispiele fuumlr
                                                                              • Quellenblatt fuumlr ein Referat
                                                                              • Titelblatt einer Hausarbeit
                                                                              • Inhaltsverzeichnis
                                                                              • Bibliographie

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 6

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

            7

            I Was ist Geschichte

            Geschichte ist die kollektive Vergangenheit der Menschen Der Begriff bdquoGeschichteldquo hat ver-schiedene Bedeutungsebenen 1 die Geschichte als die Summe alles vergangenen Gesche-hens 2 die verschriftlichte Vergangenheit der Menschen (Geschichtsschreibung) die wieder-um besteht aus a) der Geschichtserzaumlhlung und b) der Geschichtswissenschaft Das Ge-schichtsstudium ndash wie auch dieser Leitfaden ndash beschaumlftigt sich ausschlieszliglich mit der wissen-schaftlichen Erschlieszligung der Vergangenheit

            1 Geschichte als Wissenschaft

            Der Historiker Reinhart Koselleck definiert den Begriff Geschichte als Kollektivsingular bei dem es sich im Gegensatz zu den vielen Geschichten um einen Reflexionsbegriff handelt Ge-schichte meint nicht nur vergangene Ereigniszusammenhaumlnge sondern immer auch deren In-terpretation Insofern wird der Historiker die Bedingungen unter denen sich geschichtswis-senschaftliche Erkenntnisse vollziehen stets mitberuumlcksichtigen3

            Die folgenden Schritte leiten grundsaumltzlich jede historische Forschung 1 Auf der Grundlage einer theoriegeleiteten Fragestellung werden die Quellen ausgewaumlhlt

            und kritisch uumlberpruumlft In einem zweiten Schritt wird die Frage bearbeitet ob sich die aus den Quellen gewonnenen Informationen so miteinander verknuumlpfen lassen daszlig sie auf die Frage des Historikers eine sinnvolle Antwort geben Obwohl historisches Arbei-ten immer das Produkt von Konstruktionsleistungen ist werden der Willkuumlr der Inter-pretation durch die Quellen klare Grenzen gesetzt Geschichte als Wissenschaft erbringt stets beide Leistungen Die Rekonstruktion vergangener Wirklichkeiten und die Kon-struktion von Zusammenhaumlngen

            2 Die aus den Quellen erarbeiteten Ergebnisse und Interpretationen muumlssen sich in der wissenschaftlichen Forschungsdiskussion bewaumlhren in der sie bestaumltigt oder verworfen werden koumlnnen Geschichte als Wissenschaft liefert also keine unverruumlckbaren Ergeb-nisse Mit dem Begriff bdquoObjektivitaumltldquo wird in der Geschichtswissenschaft lediglich aus-gesagt daszlig subjektiv entwickelte Erkenntnisse intersubjektiv nachvollziehbar sind Alle Erkenntnisse gelten nur solange bis sie in der fachlichen Diskussion auf der Grundlage einer neuen Fragestellung einer erweiterten Quellenkenntnis oder -interpretation revi-diert werden

            3 Historiker muumlssen sich und anderen Rechenschaft uumlber ihr methodisches Vorgehen so-wie uumlber ihre Betrachtungs- und Bewertungskriterien ablegen die immer von der jewei-ligen Gegenwart beeinfluszligt sind Zu diesem Zweck werden die Fragestellung und die These jeder Arbeit explizit vorangestellt

            Wie komplex die auf die Geschichte gerichteten Perspektiven sind zeigen die folgenden Zu-gaumlnge die die verschiedenen Dimensionen der vergangenen Wirklichkeiten ausleuchten So-zialgeschichte Politikgeschichte Moderne Kulturwissenschaft Wirtschaftsgeschichte Ge-schlechtergeschichte und Wissenschaftsgeschichte um nur einige zu nennen Fuumlr die unter-schiedlichen Zugriffsmoumlglichkeiten wurde ein jeweils spezifisches methodisches Instrumenta-rium entwickelt ndash Sie werden im Verlauf Ihres Studiums einige dieser Ansaumltze naumlher kennen-lernen

            3 Vgl Koselleck Reinhart Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main

            42000 182 265

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 8

            Doch wozu eigentlich Geschichte Immer aktuell geblieben ist die Frage nach Nutzen und Nachteil der Historie fuumlr das Leben4 Auch wenn es keine allgemeinguumlltigen Antworten auf diese Frage geben kann weiszlig man doch was sie nicht oder nicht mehr ist Gemeint ist das Konzept der bdquoHistoria Magistra Vitaeldquo Die Geschichte liefert keine moralischen oder politi-schen Erkenntnisse aus denen zukuumlnftiges Handeln ableitbar waumlre Gleichwohl bietet sie als eine Reflexionswissenschaft die die Bedingungen moumlglichen menschlichen Handelns unter-sucht ein fuumlr die Gegenwart und Zukunft erforderliches Orientierungswissen Leichter ist die Frage zu beantworten welche konkreten Kompetenzen Sie in Ihrem Ge-schichtsstudium erwerben Uumlber das methodische und inhaltliche Fachwissen einzelner Epo-chen und Teildisziplinen hinaus vermittelt das Geschichtsstudium eine arbeitstechnisch-methodische Kompetenz die nicht nur auf den engeren Bereich der Geschichtswissenschaft anwendbar ist Sie lernen sich selbstaumlndig und methodisch kontrolliert in relativ kurzer Zeit in ein Thema einzuarbeiten das akkumulierte Wissen aufzubereiten und es in muumlndlicher und schriftlicher Form wiederzugeben Dieser Leitfaden moumlchte Sie beim Erwerb dieser Qualifi-kationen unterstuumltzen

            2 Literatur zur Einfuumlhrung

            a) Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft

            Allgemein Bloch Marc Apologie der Geschichtswissenschaft oder Der Beruf des Historikers Nach der von

            Eacutetienne Bloch edierten franzoumlsischen Ausgabe hg v Peter Schoumlttler Stuttgart 2002

            Burschel Peter ua Geschichte Ein Tutorium Freiburg im Breisgau 1997

            Daniel Ute Kompendium Kulturgeschichte Theorie Praxis Schluumlsselwoumlrter 5 durchges u aktu-al Aufl Frankfurt am Main 2006

            Evans Richard J Fakten und Fiktionen Uumlber die Grundlagen historischer Erkenntnis Frankfurt am Main ua 1998 (gut lesbare Einfuumlhrung in das historische Denken)

            Goertz Hans-Juumlrgen Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998

            Jordan Stefan Einfuumlhrung in das Geschichtsstudium Stuttgart 2005

            Sellin Volker Einfuumlhrung in die Geschichtswissenschaft Goumlttingen 2005 (erw Neuausgabe)

            Ur- und Fruumlhgeschichte (Allgemeine Werke wenn nicht in Klammern Epocheneingrenzung) Bernbeck Reinhard Theorien in der Archaumlologie Tuumlbingen Basel 1997

            Eggers Hans Juumlrgen Einfuumlhrung in die Vorgeschichte 4 Auflage mit Nachwort von Claudia Theune und aktualisiertem Literaturverzeichnis Berlin 2004

            Eggert Manfred KH Praumlhistorische Archaumlologie Konzepte und Methoden Tuumlbingen ua 2001

            Ericsson Ingolf Archaumlologie der Neuzeit Ziele und Abgrenzungen einer jungen Disziplin der archaumlo-logischen Wissenschaft in Ausgrabungen und Funde 40 19951 S7-13 (Neuzeit)

            Fansa M ua (Hg) Archaumlologie Land Niedersachsen 400000 Jahre Geschichte Oldenburg 2004

            Fehring GP Die Archaumlologie des Mittelalters Eine Einfuumlhrung Stuttgart 2000 (Mittelalter)

            4 Vgl das gleichnamige Werk Nietzsche Friedrich Vom Nutzen und Nachtheil der Historie fuumlr das Leben

            Leipzig 1924

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

            9

            Ders Stadtarchaumlologie in Deutschland Archaumlologie in Deutschland Stuttgart 1996 (Mittelalter)

            Helmig Guido ua (Hg) Center ndash Region ndash Periphery Medieval Europe Basel 2002 (Neuzeit)

            Alte Geschichte Blum Hartmut Wolters Reinhard Alte Geschichte studieren Konstanz 2006

            Gehrke Hans-Joachim Schneider Hellmuth (Hg) Geschichte der Antike Ein Studienbuch Stuttgart ua 2000

            Guumlnther Rosmarie Einfuumlhrung in das Studium der Alten Geschichte 2 durchges Aufl Paderborn ua 2004

            Wirbelauer Eckhard (Hg) Antike (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen 2004

            Mann Christian Antike Einfuumlhrung in die Altertumswissenschaften (Akademie Studienbuumlcher Ge-schichte) Berlin 2008

            Mittelalter Goetz Hans-Werner Proseminar Geschichte Mittelalter 3 uumlberarb Aufl Stuttgart 2006 (grundle-

            gend)

            Hilsch Peter Das Mittelalter - die Epoche Konstanz 2006

            Muumlller Harald Mittelalter (Akademie Studienbuumlcher Geschichte) Berlin 2008

            Quirin Heinz Einfuumlhrung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte Stuttgart 51991

            Fruumlhe Neuzeit Emich Birgit Geschichte der Fruumlhen Neuzeit studieren Konstanz 2006

            Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006 (auch uumlber den Bereich der Fruumlhen Neuzeit hinaus aufgrund der anschaulichen Darstellung be-sonders empfehlenswert)

            Neuere und Neueste Geschichte Metzler Gabriele Einfuumlhrung in das Studium der Zeitgeschichte Paderborn 2004

            Moumlller Horst Wengst Udo Einfuumlhrung in die Zeitgeschichte Muumlnchen 2003

            Opgenoorth Ernst Schulz Guumlnther Einfuumlhrung in das Studium der Neueren Geschichte 6 vollst uumlberarb Aufl Paderborn 2001

            Peter Matthias Schroumlder Hans-Juumlrgen Einfuumlhrung in das Studium der Zeitgeschichte Paderborn ua 1994 (Ein guter Uumlberblick uumlber Literatur und Hilfsmittel)

            Schulz Gerhard Einfuumlhrung in die Zeitgeschichte Darmstadt 1997

            Schulze Winfried Einfuumlhrung in die neuere Geschichte Stuttgart 42002

            Lateinamerikanische Geschichte Schuumlller Karin Einfuumlhrung in das Studium der iberischen und lateinamerikanischen Geschichte

            Muumlnster Aschendorff 2000

            Osteuropaumlische Geschichte Emeliantseva Ekaterina ua (Hg) Einfuumlhrung in die Osteuropaumlische Geschichte Stuttgart 2008

            Torke Hans-Joachim Einfuumlhrung in die Geschichte Ruszliglands Muumlnchen 1997

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 10

            Zernack Klaus Osteuropa Eine Einfuumlhrung in seine Geschichte Muumlnchen 1977

            Schiffahrtsgeschichte Broeze Frank (Hg) Maritime history at the crossroads a critical review of recent historiography in

            Research in maritime history Bd 9 St JohnrsquosNF 1995

            Fachdidaktik Guumlnther-Arndt Hilke (Hg) Geschichtsdidaktik Praxishandbuch fuumlr die Sekundarstufe I und II Ber-

            lin 2003

            Huhn Jochen Geschichtsdidaktik Eine Einfuumlhrung Koumlln 1994

            Sauer Michael Geschichte unterrichten Eine Einfuumlhrung in die Didaktik und Methodik 5 aktual u erg Aufl Seelze 2006

            b) Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft Appleby Joyce Telling the Truth about History London 1995

            Bloch Marc ua Schrift und Materie der Geschichte Vorschlaumlge zur systematischen Aneignung his-torischer Prozesse Frankfurt am Main 1977

            Conrad Christoph Kessel Martina (Hg) Geschichte schreiben in der Postmoderne Beitraumlge zur ak-tuellen Diskussion Stuttgart 1994

            Corneliszligen Christoph Geschichtswissenschaft Eine Einfuumlhrung Frankfurt am Main 2000

            Droysen Johann Gustav Historik historisch-kritische Ausgabe von Peter Ley Stuttgart 1977

            Duumllmen Richard van Historische Anthropologie Entwicklung ndash Probleme ndash Aufgaben Koumlln ua 22001

            Eibach Joachim Lottes Guumlnther (Hg) Kompaszlig der Geschichtswissenschaft Ein Handbuch Goumlttin-gen 2002

            Goertz Hans-Juumlrgen Umgang mit Geschichte Eine Einfuumlhrung in die Geschichtstheorie Reinbek 1995

            Grafton Anthony Die tragischen Urspruumlnge der deutschen Fuszlignote Berlin 1995

            Jordan Stefan Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaft Paderborn ua 2009

            Koselleck Reinhart Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main 52003

            Landwehr Achim Geschichte des Sagbaren Einfuumlhrung in die historische Diskursanalyse (Histori-sche Einfuumlhrungen 8) Tuumlbingen 2001

            Lorenz Chris Konstruktion der Vergangenheit Eine Einfuumlhrung in die Geschichtstheorie Koumlln ua 1997

            Maurer Michael (Hg) Aufriss der historischen Wissenschaften 7 Bde Stuttgart 2001-2005

            Medick Hans Hausen Karin (Hg) Geschlechtergeschichte und allgemeine Geschichte Herausforde-rungen und Perspektiven Goumlttingen 1998

            Mergel Thomas Welskopp Thomas (Hg) Geschichte zwischen Kultur und Gesellschaft Beitraumlge zur Theoriedebatte Muumlnchen 1997

            Raulff Ulrich (Hg) Mentalitaumlten-Geschichte Zur historischen Rekonstruktion geistiger Prozesse Berlin 1987

            Sarasin Philipp Geschichtswissenschaft und Diskursanalyse Frankfurt am Main 2003

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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            c) Geschichte der Geschichtswissenschaft

            Allgemein Bruch Ruumldiger vom Muumlller Rainer A (Hg) Historikerlexikon Von der Antike bis zum 20 Jahr-

            hundert 2 erw und uumlberarb Aufl Muumlnchen 2002

            Hardtwig Wolfgang (Hg) Uumlber das Studium der Geschichte Muumlnchen 1990 (Sammlung bdquoklassi-scherldquo Aufsaumltze uumlber das Geschichtsstudium)

            Kuumlttler Wolfgang ua (Hg) Geschichtsdiskurs 5 Bde Frankfurt am Main 1993-1999

            Middell Matthias Sammler Steffen (Hg) Alles Gewordene hat Geschichte Die Schule der Annales in ihren Texten 1929-1992 Leipzig 1994

            Raphael Lutz Geschichtswissenschaft im Zeitalter der Extreme Theorien Methoden Tendenzen von 1900 bis zur Gegenwart Muumlnchen 2003

            Reinhardt Volker (Hg) Hauptwerke der Geschichtsschreibung Stuttgart 1997

            Smith Bonnie G The Gender of History Men Women and Historical Practice CambridgeMass 2000

            Stern Fritz (Hg) Geschichte der Geschichtsschreibung Moumlglichkeiten Aufgaben Methoden Texte von Voltaire bis zur Gegenwart Muumlnchen 1966

            Wehler Hans-Ulrich (Hg) Deutsche Historiker 9 Bde Goumlttingen 1971-1982

            Ur- und Fruumlhgeschichte Freeden Uta von Schnurbein Siegmar von (Hg) Spuren der Jahrtausende Archaumlologie und Ge-

            schichte in Deutschland Stuttgart 2002

            Menghin Wilfried Planck Dieter (Hg) Menschen Zeiten Raumlume Archaumlologie in Deutschland Stuttgart 2002

            Bahn Paul G Renfrew Colin Archaeology Theories Methods and Practice London 52005

            Alte Geschichte Brown Peter Autoritaumlt und Heiligkeit Aspekte der Christianisierung des roumlmischen Reiches Stuttgart

            1998 (Spaumltantike)

            Finley Moses I Antike und moderne Demokratie Stuttgart 1980

            Gehrke Hans-Joachim Zwischen Altertumswissenschaft und Geschichte Standortbestimmung der Alten Geschichte am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts in Schwinge E-R (Hg) Die Wissen-schaft vom Altertum am Ende des 2 Jahrtausends n Chr Stuttgart Leipzig 1995 S 160-197

            Houmllkeskamp Karl-Joachim Rekonstruktion einer Republik Die politische Kultur des antiken Rom und die Forschung der letzten Jahrzehnte Muumlnchen 2004 (Republik)

            Nippel Wilfried (Hg) Uumlber das Studium der Alten Geschichte Muumlnchen 1993

            Mittelalter Borgolte Michael Sozialgeschichte des Mittelalters Eine Forschungsbilanz nach der deutschen Ein-

            heit (HZ Beihefte NF 22) Muumlnchen 1996

            Goetz Hans-Werner (Hg) Mediaumlvistik im 21 Jahrhundert Stand und Perspektiven der internationa-len und interdisziplinaumlren Mittelalterforschung Muumlnchen 2003

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 12

            Goetz Hans-Werner Moderne Mediaumlvistik Stand und Perspektiven der Mittelalterforschung Darm-stadt 1999

            Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Boumldeker Hans Erich (Hg) Aufklaumlrung und Geschichte Studien zur deutschen Geschichtswissen-

            schaft im 18 Jahrhundert Goumlttingen sup21992

            Iggers Georg G Geschichtswissenschaft im 20 Jahrhundert Ein kritischer Uumlberblick im internatio-nalen Zusammenhang 2 durchges Aufl Goumlttingen 1996

            Jarausch Konrad H Sabrow Martin (Hg) Die historische Meistererzaumlhlung Deutungslinien der deutschen Nationalgeschichte nach 1945 Goumlttingen 2002

            Sabrow Martin Das Diktat des Konsenses Geschichtswissenschaft in der DDR 1949-1969 Muumlnchen 2001

            Schieder Wolfgang Sellin Volker (Hg) Sozialgeschichte in Deutschland Entwicklungen und Per-spektiven im internationalen Vergleich 4 Bde Goumlttingen 1986-1987

            Schulze Winfried Oexle Otto Gerhard (Hg) Deutsche Historiker im Nationalsozialismus Frankfurt am Main 1999

            Lateinamerikanische Geschichte Grenz Wolfgang (Hg) Deutschsprachige Lateinamerika-Forschung Institutionen Wissenschaftler

            und Experten in Deutschland Oumlsterreich und der Schweiz Neuere Veroumlffentlichungen Frankfurt am Main Vervuert 1993

            Holloway Thomas H (Hg) A Companion to Latin American History Malden Blackwell 2008

            Martiacuten Acosta Emelina (Hg) Metodologiacutea y nuevas liacuteneas de investigacioacuten de la historia de Ameacuteri-ca Burgos Universidad de Burgos 2001

            Sosa Ignacio Hanley Brian Francis Connaughton Historiografiacutea latinoamericana contemporanea Mexico Universidad Nacional Autonoma de Mexico 1999

            Osteuropaumlische Geschichte Barber John Soviet Historians in Crisis 1928-1932 (= Studies in Soviet History and Science) Basing-

            stoke ua 1981

            Baron Samuel H Heer Nancy W (Hg) Windows on the Russian Past Essays on Soviet Histori-ography since Stalin ColumbusOhio 1977

            Bohn Thomas M Russische Geschichtswissenschaft von 1880 bis 1905 Pavel N Miljukov und die Moskauer Schule (= Beitraumlge zur Geschichte Osteuropas 25) Koumlln ua 1998

            Burleigh Michael Germany Turns Eastwards A Study of Ostforschung in the Third Reich Cam-bridge 1988

            Fitzpatrick Sheila Revisionism in Retrospect A Personal View in Slavic Review 673 (2008) S 682-704

            Haar Ingo Deutsche ldquoOstforschungrdquo und Antisemitismus in Zeitschrift fuumlr Geschichtswissenschaft 486 (2000) S 485-508

            Haar Ingo Historiker im Nationalsozialismus Deutsche Geschichtswissenschaft und der bdquoVolksndashtumskampfldquo im Osten Goumlttingen 2000

            Oberlaumlnder Erwin (Hg) Geschichte Osteuropas Zur Entwicklung einer historischen Disziplin in Deutschland Oumlsterreich und der Schweiz 1945-1990 Stuttgart 1992

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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            II Basisinformationen

            1 Basisinformationen (Lexika und Handbuumlcher)

            Eine sinnvolle Fragestellung kann nicht ohne Vorkenntnisse entwickelt werden man braucht fuumlr sie ein fundiertes Grund- oder bdquoAssoziationsldquowissen Dieses ist zweifach strukturiert zum einen synchron dh man fragt danach was zeitgleich zu dem untersuchten Phaumlnomen ge-schehen ist und in welcher Beziehung es zu diesen Geschehnissen stand Zum anderen dia-chron dh man fragt danach was vor bzw nach dem untersuchten Phaumlnomen geschah wie es also auf der Zeitachse zu verorten ist Zur Erarbeitung des Kontextwissens dienen vor allem Lexika und Handbuumlcher

            a) Lexika und Nachschlagewerke Fachlexika dienen der Erstinformation uumlber einen begrenzten Sachverhalt Man verwendet sie am Anfang der Beschaumlftigung mit einem bislang unvertrauten Gegenstand sowie zur Beseiti-gung von punktuellen Wissensluumlcken die sich im Lauf der Recherchen ergeben Die in einem Lexikonartikel enthaltenen Informationen sind allerdings meist sehr knapp und reichen fuumlr eine vertiefte Beschaumlftigung mit einem Thema nicht aus

            Historische Lexika Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL) Hamm 1975ff (httpwwwbautzdebbkl)

            Allgemeine deutsche Biographie [ADB] hg v der Historischen Commission bei d Kgl Akademie d Wissenschaften 56 Bde Leipzig 1875-1912 ND Berlin 1967-1971 (Internet httpmdz1bib-bvbde~ndbadb_indexhtml)

            Asendorf Manfred ua Geschichte Lexikon der wissenschaftlichen Grundbegriffe Reinbek 1994

            Bayer Erich Woumlrterbuch zur Geschichte Begriffe und Fachausdruumlcke 5 neugestaltete u erw Aufl Stuttgart 2003

            Deutsches biographisches Archiv Neue Folge bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts Muumlnchen 1989ff (mit Deutschem biographischem Index Zugriff per Microfiche und online)

            dtv-Atlas zur Weltgeschichte Karten und chronologischer Abriszlig 2 Bde Muumlnchen 271993

            Fischer Lexikon Geschichte aktual u uumlberarb Aufl Frankfurt am Main 2003 (empfehlenswert)

            Geschichtliche Grundbegriffe Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland 7 Bde und ein Registerband Stuttgart 1972-1992

            Haberkern Eugen Wallach Joseph Friedrich Hilfswoumlrterbuch fuumlr Historiker Tuumlbingen ua 92001

            Handwoumlrterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte (HRG) 5 Bde Berlin 1971-1998

            Jaumlger Friedrich (Hg) Enzyklopaumldie der Neuzeit bisher 4 Baumlnde Stuttgart 2006

            Jordan Stefan Lexikon Geschichtswissenschaft Hundert Grundbegriffe Ditzingen 2002

            Lexikon fuumlr Theologie und Kirche (LThK) 11 Bde 3 voumlllig neu bearb Aufl Freiburg 1993-2001

            Meyers Taschenlexikon Geschichte 6 Bde Mannheim 21989

            Neue deutsche Biographie [NDB] hg v der Historischen Kommission bei d Bayrischen Akademie d Wissenschaften Muumlnchen 1953ff (Internet httpwwwndbbadw-muenchende)

            Der Groszlige Ploetz Die Daten-Enzyklopaumldie der Weltgeschichte Daten Fakten Zusammenhaumlnge Koumlln 332002

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 14

            Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG) 8 Bde 4 voumlllig neu bearb Aufl Tuumlbingen 1998-2005

            Theologische Realenzyklopaumldie (TRE) 36 Bde Berlin ua 1977-2004

            Woumlrterbuch Geschichte hg v Konrad Fuchs Heribert Raab Muumlnchen 132002 (fruumlher unter dem Titel bdquodtv-Woumlrterbuch zur Geschichteldquo erschienen breiter als HaberkernWallach)

            Ur- und Fruumlhgeschichte Reallexikon der Vorgeschichte Bd 1-14 Berlin 1924-1929

            Filip J Enzyklopaumldisches Handbuch zur Ur- und Fruumlhgeschichte 2 Bde Prag 1966

            Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA) 2 voumlllig neu bearbeitete Auflage Bd 1ff Berlin New York 1973ff

            Alte Geschichte The Oxford Classical Dictionary (OCD) Oxford 31996 Paulyrsquos Realencylopaumldie der classischen Altertumswissenschaft (RE) 68 Bde in zwei Reihen [A-P

            und R-Z] Stuttgart bzw Muumlnchen 1893-1999 (absolut grundlegend) Der Kleine Pauly (KlP) 5 Bde Stuttgart Muumlnchen 1964-1975 ND Muumlnchen 1979 Der Neue Pauly (DNP) 16 Bde Stuttgart 1996-2005 Reallexikon fuumlr Antike und Christentum (RAC) Stuttgart 1950ff (auch fuumlr die Antike von Bedeutung)

            Mittelalter Dictionary of the Middle Ages (DMA) 8 Bde New York 1982-1989 Die deutsche Literatur des Mittelalters Verfasserlexikon (VLex) Berlin 1978-2001 Supplemente ab

            2001 Lexikon des Mittelalters (LexMA) 9 Bde Muumlnchen Zuumlrich 1980-2003 (absolut grundlegend)

            Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Dewald Jonathan (Hg) Europe 1450 to 1789 6 Bde New York 2004 Enzyklopaumldie der Neuzeit Stuttgart 2006ff Schneiders Werner (Hg) Lexikon der Aufklaumlrung Deutschland und Europa Muumlnchen 1995

            Lateinamerikanische Geschichte Alexander Robert J (Hg) Bibliographical Dictionary of Latin American and Caribbean Political

            Leaders New York Greenwood Press 1988 Collier Simon ua (Hg) The Cambridge Encyclopedia of Latin America and the Caribbean Cam-

            bridge Cambridge University Press 1985 Tenenbaum Barbara A ua (Hg) Encyclopedia of Latin American History and Culture 5 Bde New

            York Scribnerrsquos 1996 Velaacutezquez Bonilla Carmela Diccionario de teacuterminos coloniales San JoseacuteCR Editorial de la

            Universidad de Costa Rica 2005 Zudem existieren zu allen Staaten Lateinamerikas einzelstaatliche Lexika die in der Reihe ldquoHistorical

            Dictionary of [Land]ldquo erschienen sind

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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            Osteuropaumlische Geschichte Bolšaja sovetskaja ėnciklopedija Bd 1-65 1Auflage Moskva 1926ff

            Brown A The Soviet Union A Biographical Dictionary London 1990

            Čuguev V The Biographical Dictionary of the Former Soviet Union London ua 1992

            Čuguev V ua Kto estrsquo kto v Rossii I byvšem SSSR vydajuščiesja ličnosti byvšego Sovetskogo So-juza Rossii I emigracii Moskva 1994

            Enciklopediceskij slovarrsquo Brokgauz I Efron Bd 1-86 Moskva 1890-1907

            Kallinikov P Russkij biografičeskij slovarrsquo 20 Bde Moskva 1998-2001

            McCauley M Who is Who in Russia since 1900 London ua 1997

            Puškarev SG Dictionary of Russian historical terms from the eleventh century to 1917 New Haven 1970

            Sovetskaja istoričeskaja ėnciklopedija 16 Bde Moskva 1961-1976

            Torke H-J Lexikon der Geschichte Russlands Von den Anfaumlngen bis zur Oktoberrevolution Muumln-chen 1985

            The modern encyclopedia of Russian and Soviet history Bd 1-60 Gulf Breeze 1976-2001

            Schiffahrtsgeschichte Oxford Encyclopedia of Maritime History 4 Bde New York 2007

            Kemp Peter (Hg) The Oxford companion to ships amp the sea Oxford 1976

            b) Handbuumlcher und Reihen Handbuumlcher dienen der Information uumlber einen historischen Zusammenhang Im Gegensatz zu Lexika bieten sie eine zusammenhaumlngende Darstellung des Forschungsstandes Ihr Aufbau ist meist chronologisch-geographisch und nicht systematisch Dennoch eignen sie sich zur Erar-beitung der bdquoharten Faktenldquo eines konkreten Themenbereichs was sie auch zu einer wertvol-len Hilfe bei der Vorbereitung auf Pruumlfungen macht

            Allgemein Ariegraves Philippe Duby George (Hg) Geschichte des privaten Lebens 5 Bde Frankfurt am Main

            1989-1995

            Berg Christa ua (Hg) Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte 6 Bde Muumlnchen 1987-1998

            Blickle Peter (Hg) Handbuch der Geschichte Europas Stuttgart 2002ff (Einzelbaumlnde beachten)

            Cipolla Carlo M Borchardt Knut (Hg) Europaumlische Wirtschaftsgeschichte 5 Bde Stuttgart ua 1976-1980

            Duby Georges Perrot Michelle (Hg) Geschichte der Frauen 5 Bde Frankfurt am Main 1993-1995

            Fischer Wolfram (Hg) Handbuch der europaumlischen Wirtschafts- und Sozialgeschichte 6 Bde Stutt-gart 1980-1993

            Gebhardt Bruno (Hg) Handbuch der deutschen Geschichte 10 voumlllig neu bearb Auflage 24 Bde Stuttgart 2001-2006

            Groh Dieter (Hg) Propylaumlen Geschichte Deutschlands 9 Bde Berlin 1983-1995

            Henning Friedrich Wilhelm Handbuch der Wirtschafts- und Sozialgeschichte Deutschlands 3 Bde Paderborn ua 1991-1999

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 16

            Jaumlger Friedrich ua (Hg) Handbuch der Kulturwissenschaften 3 Bde Stuttgart 2004

            Jedin Hubert (Hg) Handbuch der Kirchengeschichte 7 Bde Freiburg ua 1962-1979

            Jeserich Kurt A ua (Hg) Deutsche Verwaltungsgeschichte 6 Bde Stuttgart 1983-1988

            Koumlbler Gerhard Historisches Lexikon der deutschen Laumlnder Die deutschen Territorien und reichs-unmittelbaren Geschlechter vom Mittelalter bis zur Gegenwart Muumlnchen 61999

            Koumlnig Wolfgang (Hg) Propylaumlen Technikgeschichte 5 Bde Berlin 1990-1992

            Schieder Theodor (Hg) Handbuch der europaumlischen Geschichte 7 Bde Stuttgart 1968-1992

            Wehler Hans-Ulrich (Hg) Moderne deutsche Geschichte Von der Reformation bis zur Vereinigung 12 Bde Frankfurt am Main 1985-1997

            Handbuch-Reihen Fischer-Weltgeschichte 36 Bde Frankfurt am Main 1965-83

            Oldenbourg Geschichte Lehrbuch (OGL) Muumlnchen 2000ff

            Oldenbourg-Grundriszlig der Geschichte (OGG) Muumlnchen (jeweils neueste Auflage benutzen)

            Enzyklopaumldie Deutscher Geschichte (EDG) 26 Bde Muumlnchen 1988ff (jeweils neueste Auflage be-nutzen)

            Alte Geschichte Aufstieg und Niedergang der Roumlmischen Welt (ANRW) 3 Reihen mit jeweils mehreren Baumlnden Ber-

            lin New York 1972ff (httpwwwcsukyedu~raphaelscaifeanrwhtml ndash Index)

            The Cambridge Ancient History (CAH) 12 Bde 1923-1939 voumlllige Neubearbeitung seit 1970

            Handbuch der Altertumswissenschaft (HdA) begr von Iwan von Muumlller fortgef von Hermann Bengtson Muumlnchen 1885ff (eine Uumlbersicht bei Jaumlger Gerhard Einfuumlhrung in die klassische Phi-lologie Muumlnchen 31989)

            Mittelalter The New Cambridge Medieval History 7 Bde Cambridge 1995

            Kroeschell Karl Deutsche Rechtsgeschichte Bd 1 bis 1250 Koumlln ua 122008 Bd 2 bis 1650 Koumlln ua 92008 [Bd 3 seit 1650 Koumlln ua 52008]

            Fruumlhe Neuzeit Brady Thomas A (Hg) Handbook of European History 1400-1600 Late Middle Ages Renaissance

            and Reformation Leiden ua 1994ff

            Dewald Jonathan (Hg) Europe 1450 to 1789 6 Bde New York 2004

            Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006

            Neuere und Neueste Geschichte Aubin Hermann Zorn Wolfgang (Hg) Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte

            2 Bde Stuttgart 1971-1976

            Huber Ernst Rudolf Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789 8 Bde Stuttgart ua 1957-1991

            Ders (Hg) Dokumente zur Deutschen Verfassungsgeschichte im 19 und 20 Jahrhundert 4 Bde und ein Registerband Stuttgart 31978-1992

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

            17

            Koumlbler Gerhard Historisches Lexikon der deutschen Laumlnder Die deutschen Territorien und reichs-unmittelbaren Geschlechter vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 uumlberarb u erg Aufl Muumlnchen 2007

            Koumlnig Wolfgang (Hg) Propylaumlen Technikgeschichte 5 Bde Berlin 1990-1992

            Schieder Theodor (Hg) Handbuch der europaumlischen Geschichte 7 Bde Stuttgart 1968-1992

            Lateinamerikanische Geschichte Bernecker Walther ua (Hg) Handbuch der Geschichte Lateinamerikas 3 Bde Stuttgart Klett-

            Cotta 1992-1996

            Bethell Leslie (Hg) The Cambridge History of Latin America 11 Bde Cambridge ua Cambridge University Press 1984-1995

            Bulmer-Thomas Victor ua (Hg) The Cambridge Economic History of Latin America 2 Bde Cam-bridge Cambridge University Press 2006

            Trigger Bruce G (Hg) The Cambridge History of the Native Peoples of the Americas 3 Bde Cam-bridge ua Cambridge University Press 1996-2000

            Osteuropaumlische Geschichte Haumann Heiko Geschichte Ruszliglands Zuumlrich 22003

            Hellmann Manfred ua (Hg) Handbuch der Geschichte Russlands Bd1-6 Stuttgart 1981-2004

            Kappeler Andreas Russische Geschichte Muumlnchen 1997

            Stoumlkl Guumlnther Russische Geschichte Von den Anfaumlngen bis zur Gegenwart Stuttgart 1965

            The Cambridge History of Russia Bd 1-3 Cambridge 2006

            Torke H-J Einfuumlhrung in die Geschichte Russlands Muumlnchen 1997

            Fachdidaktik Bergmann Klaus ua (Hg) Handbuch der Geschichtsdidaktik Seelze-Velber 51997

            Mayer Ulrich ua (Hg) Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht SchwalbachTs 2004

            Pandel Hans-Juumlrgen Schneider Gerhard (Hg) Handbuch Medien im Geschichtsunterricht Schwal-bachTs 1999

            c) Atlanten Groszliger historischer Weltatlas 4 Bde Muumlnchen 1978-1996

            Barrington Atlas of the Greek and Roman World unter Mitwirkung zahlreicher Wissenschaftler hg v Richard A Talbert Princeton Oxford 2000

            Putzger Historischer Weltatlas Berlin 1032002

            Daruumlber hinaus gibt es etliche regionalhistorische Atlanten und thematische Kartenwerke

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 18

            2 Ausgewaumlhlte Uumlberblicksdarstellungen

            Ur- und Fruumlhgeschichte (In Klammern Epochen- Themeneingrenzung) Beilke-Voigt I Das Opfer im archaumlologischen Befund Studien zu den sog Bauopfern kultischen

            Niederlegungen und Bestattungen in ur- und fruumlhgeschichtlichen Siedlungen Norddeutschlands und Daumlnemarks RahdenWestfalen 2006 (Bauopfer)

            Biel J Rieckhoff S Die Kelten in Deutschland Stuttgart 2001 (Vorroumlmische Eisenzeit Hallstatt-zeit Lategravenezeit)

            Brather S Ethnische Interpretationen in der fruumlhgeschichtlichen Archaumlologie Berlin 2004 (Ethni-sche Deutung)

            Burmeister St Muumlller-Scheeszligel N Soziale Gruppen - kulturelle Grenzen Muumlnster 2006 (Sozialge-schichte aus archaumlologischer Perspektive)

            Fassbinder Stefan Wallfahrt Andacht und Magie Religioumlse Anhaumlnger und Medaillen in Beitraumlge zur neuzeitlichen Froumlmmigkeitsgeschichte Suumldwestdeutschlands aus archaumlologischer Sicht (Zeit-schrift fuumlr Archaumlologie des Mittelalters Beiheft 18) Bonn 2003 (Mittelalter Fruumlhe Neuzeit)

            Fluumleler Marianne ua (Hg) Stadtluft Hirsebrei und Bettelmoumlnch Die Stadt um 1300 Stuttgart 1992 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

            Hinz H-M Wieczorek A (Hg) Europas Mitte um 1000 Beitraumlge zur Geschichte Kunst und Ar-chaumlologie Bd 1 Stuttgart 2000 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

            Jockenhoumlvel A Kubach W Bronzezeit in Deutschland Stuttgart 1994 (Bronzezeit)

            Jungklaus Bettina Die anthropologische Bearbeitung der Skelette vom fruumlhneuzeitlichen Pauli-Friedhof der Brandenburger Neustadt in Archaumlologische Untersuchungen in der Neustadt Bran-denburg Brandenburg 1998 S85-94 (Neuzeit)

            Lohrke B Kinder in der Merowingerzeit Graumlber von Maumldchen und Jungen in der Alemannia Rah-denWestfalen 2004 (Voumllkerwanderungszeit Fruumlhes Mittelalter)

            Luumlning J Steinzeitliche Bauern in Deutschland Die Landwirtschaft im Neolithikum Bonn 2000 (Steinzeit)

            Muumlller-Wille M ua Fruumlhstaumldtische Zentren der Wikingerzeit und ihr Hinterland Stuttgart 2002 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

            Neumeister-Taroni B Rippmann D (Hg) Gesellschaft und Ernaumlhrung um 1000 Eine Archaumlologie des Essens Vevey 2000 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

            Owen Linda R ua Von der Geburt bis zum Tode Individuelle und gesellschaftliche Dimensionen von Alter und Geschlecht in der Urgeschichte Konferenzband HU Berlin 2004 Berlin 2004 S143-520 (Gender)

            Stiegemann C Wemdorf M (Hg) Kunst und Kultur in der Karolingerzeit Mainz 1999 (Voumllker-wanderungszeit Fruumlhes Mittelalter)

            Voumllling Th Germanien an der Zeitenwende Studien zum Kulturwandel beim Uumlbergang von der vor-roumlmischen Eisenzeit zur aumllteren roumlmischen Kaiserzeit in der Germania Magna Oxford 2005 (Rouml-mische Kaiserzeit)

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

            19

            Alte Geschichte Bleicken Jochen Die athenische Demokratie 4 voumlllig uumlberarb und wesentl erw Aufl Paderborn

            1995

            Ders Die Verfassung der Roumlmischen Republik Grundlagen und Entwicklung Paderborn 82000

            Ders Verfassungs- und Sozialgeschichte des Roumlmischen Kaiserreiches 2 Bde Paderborn 81995

            Dahlheim Werner Die Antike Griechenland und Rom von den Anfaumlngen bis zur Expansion des Is-lam Paderborn 62002

            Kloft Hans Die Wirtschaft der griechisch-roumlmischen Welt Eine Einfuumlhrung Darmstadt 1992

            Meier Christian Res publica amissa Eine Studie zu Verfassung und Geschichte der spaumlten roumlmischen Republik Frankfurt am Main 31997

            Die Oldenbourg-Grundrisse (Muumlnchen) fuumlr die Gebiete der griechischen und roumlmischen Geschichte enthalten am Schluszlig ausfuumlhrliche Uumlbersichten uumlber die wichtigen Quellen und besonders zu beach-tende wissenschaftliche Literatur

            Schuller Wolfgang Griechische Geschichte 5 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen 2002 Gehrke Hans-Joachim Geschichte des Hellenismus 3 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen 2003 Bleicken Jochen Geschichte der Roumlmischen Republik Muumlnchen 62004 Dahlheim Werner Geschichte der Roumlmischen Kaiserzeit 3 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen

            2003 Martin Jochen Spaumltantike und Voumllkerwanderung Muumlnchen 42001 Schreiner Peter Byzanz Muumlnchen 21994

            Mittelalter Pohl Walter Die Voumllkerwanderung Eroberung und Integration Stuttgart ua 2002

            Angenendt Arnold Das Fruumlhmittelalter Die abendlaumlndische Christenheit von 400-900 Stuttgart 32001

            Geary Patrick J Die Merowinger Europa vor Karl dem Groszligen Muumlnchen 22004

            Althoff Gerd Die Ottonen Koumlnigsherrschaft ohne Staat 2 erw Aufl Stuttgart 2005

            Boshof Egon Die Salier 4 aktual Aufl Stuttgart 2000

            Engels Odilo Die Staufer 7 uumlberarb u erg Aufl Stuttgart 2000

            Mayer Hans E Geschichte der Kreuzzuumlge 9 verb Aufl Stuttgart 2000

            Schulze Hans K Grundstrukturen der Verfassung im Mittelalter 3 Bde Stuttgart 199098

            McCormick Michael Origins of European Economy Communications and Commerce AD 300-900 Cambridge 2001

            Flasch Kurt Das philosophische Denken im Mittelalter von Augustinus bis Macchiavelli Stuttgart 22000 (grundlegende Einfuumlhrung)

            Lindberg David C Von Babylon bis Bestiarium Die Anfaumlnge des abendlaumlndischen Wissens Stutt-gart ua 1994 (gut und umfassend)

            Bumke Joachim Houmlfische Kultur Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter Neuausgabe in einem Band Muumlnchen 102002

            Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Duumllmen Richard van Kultur und Alltag in der Fruumlhen Neuzeit 3 Bde Muumlnchen sup21999

            Greyerz Kaspar von Religion und Kultur Europa 1500-1800 Goumlttingen 2000

            Muumlnch Paul Lebensformen in der Fruumlhen Neuzeit Frankfurt am Main 1992

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 20

            Nipperdey Thomas Deutsche Geschichte

            Bd 1 1800-1866 Buumlrgerwelt und starker Staat Muumlnchen 1983 Bd 21 1866-1918 Arbeitswelt und Buumlrgergeist Muumlnchen 1990 Bd 22 1866-1918 Machtstaat vor der Demokratie Muumlnchen 1992 Stollberg-Rilinger Barbara (Hg) Einfuumlhrung in die Fruumlhe Neuzeit online in httpwwwuni-

            muensterdeFNZ-Online 2003 (Stand 1292007)

            Wehler Hans-Ulrich Deutsche Gesellschaftsgeschichte

            Bd 1 Vom Feudalismus des Alten Reiches bis zur defensiven Modernisierung der Reformaumlra 1700-1815 Muumlnchen 31996

            Bd 2 Von der Reformaumlra bis zur industriellen und politischen bdquoDeutschen Doppelrevolutionldquo 1815-184549 Muumlnchen 42005

            Bd 3 Von der bdquoDeutschen Doppelrevolutionldquo bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges 1849-1914 Muumlnchen 21995

            Bd 4 Vom Beginn des Ersten Weltkriegs bis zur Gruumlndung der beiden deutschen Staaten 1914-1949 2 durchges Aufl Muumlnchen 2003

            Bd 5 Von der Gruumlndung der beiden deutschen Staaten bis zur Vereinigung 1949-1991 Muumlnchen [erscheint ca 2007]

            Winkler Heinrich August Der lange Weg nach Westen

            Bd 1 Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Repu-blik Muumlnchen 52002

            Bd 2 Deutsche Geschichte vom bdquoDritten Reichldquo bis zur Wiedervereinigung Muumlnchen 52002 Zedler Johann Heinrich Grosses vollstaumlndiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Kuumlnste

            64 Bde Leipzig Halle 1732-1750 2 photomechan Nachdruck Graz 1994-1999 auch in httpwwwzedler-lexikonde

            Lateinamerikanische Geschichte Andreo Garcia Juan Guardia Sara Beatriz (Hg) Historia de las mujeres en Ameacuterica Latina Murcia

            Universidad de Murcia 2002

            Bakewell Peter A History of Latin America 1450 to the Present MaldenMA Oxford Blackwell Publishing sup22006

            Buisson Inge Schottelius Herbert Die Unabhaumlngigkeitsbewegungen in Lateinamerika 1788-1926 Stuttgart Klett-Cotta 1980

            Chasteen John C Americanos Latin Americarsquos struggle for independence Oxford Oxford Univer-sity Press 2008

            Chasteen John C Born in blood and fire A concise history of Latin America New York Norton 2006

            Koumlnig Hans-Joachim Kleine Geschichte Lateinamerikas Stuttgart Reclam 2006

            Leoacuten Portilla Miguel Saacutenchez-Albornoz Nicolaacutes (Hg) Ameacuterica Latina en la eacutepoca colonial 2 Bde Barcelona Criacutetica 2003

            Morant Isabel (Hg) Historia des las Mujeres en Espantildea y Ameacuterica Latina 4 Bde Madrid Editorial Caacutetedra 2005-2006

            Pietschmann Horst Die staatliche Organisation des kolonialen Iberoamerika Stuttgart Klett-Cotta 1980

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

            21

            Skidmore Thomas E Smith Peter H (Hg) Modern Latin America New York Oxford University Press 2005

            Zur Nationalgeschichte einzelner Laumlnder Lateinamerikas sei auf folgende Reihen verwiesen ldquoKleine Geschichte helliprdquo aus dem Beck Verlag (Beckrsquosche Reihe) und ldquoA Concise History helliprdquo aus dem Ver-lag Cambridge University Press

            Osteuropaumlische Geschichte Altrichter H Kleine Geschichte der Sowjetunion 1917-1991 Muumlnchen 2001

            Abramov LV ua Istorija Rossii Bd 1-3 Moskva 1993

            Alpern Engel Barbara Women in Russia 1700-2000 Cambridge 2004

            Billington JH The Icon and the Axe An Interpretative History of Russian Culture New York 1966

            Goehrke Carsten Russischer Alltag Bd 1-3 Zuumlrich 2003-2005

            Hildermeier M Die Sowjetunion 1917-1991 (OGG 31) Muumlnchen 2001

            Houmlsch E Geschichte Russlands Vom Kiever Reich bis zum Zerfall des Sowjetimperiums Stuttgart ua 1996

            Hosking Geoffrey A Russia People and Empire 1552-1917 London 1997

            Kappeler Andreas Russland als Vielvoumllkerreich Entstehung ndash Geschichte ndash Verfall Muumlnchen 1992

            Ključevskij VO Geschichte Russlands Bd 1-4 Stuttgart 1925-1926

            Mironov BN Socialrsquonaja istorija Rossii perioda imperii (XVIII- načalo XX v) 2 Bde St Peters-burg 1999

            Nolte H-H Kleine Geschichte Russlands Stuttgart 1998

            Schmidt C Russische Geschichte 1547-1917 (OGG 33) Muumlnchen 2003

            Solovrsquoev SM Istorija Rossii s drevnejšich vremen Bd 1-15 Moskva 1960-1966

            Stoumlkl Guumlnther Russische Geschichte von den Anfaumlngen bis zur Gegenwart Stuttgart 51990

            Schiffahrtsgeschichte Heidbrink Ingo bdquoDeutschlands einzige Kolonie ist das Meerldquo Die Hochseefischerei und die Fische-

            reikonflikte des 20 Jahrhunderts Hamburg 2004

            Kiedel Klaus-Peter Kuumlstenschiffer Alltag auf Motorseglern Kuumlmos und Containerfeedern Hamburg 1966

            Kiedel Klaus-Peter Arbeitsplatz Schiff 100 Jahre See-Berufsgenossenschaft 1887-1987 Hamburg 1987

            Kludas Arnold Die Geschichte der deutschen Passagierschiffahrt Hamburg 1986

            Scholl Lars U Deutsche Marinemalerei 1830-2000 Helgoland 2002

            Schulze-Wegner Guntram Deutschland zur See 150 Jahre Marinegeschichte im Auftrag des Deut-schen Marine-Instituts hrsg bearb und erw von Heinrich Walle Mit einer Zusammenfassung von Michael Salewski Hamburg 1988

            Winterhoff Edmund Walfang in der Antarktis (Schriften des Deutschen Schiffahrtsmuseums 4)

            Oldenburg 1974

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 22

            III Materialbeschaffung

            1 Bibliographieren

            Zur intensiven Beschaumlftigung mit einem Thema reichen Lexika und Handbuumlcher nicht aus vielmehr muszlig auch die einschlaumlgige Spezialliteratur herangezogen werden Die Technik die relevante Literatur zu einem bestimmten Themenbereich zu finden wird bdquoBibliographierenldquo genannt Ohne eine klare Fragestellung und ein bereits vorhandenes Uumlberblickswissen uumlber den Untersuchungsgegenstand wuumlrde man sich jedoch in der Menge der Literatur verlieren Grundsaumltzlich unterscheidet man zwei Arten des Bibliographierens das unsystematische und das systematische Bibliographieren

            a) Systematisches Bibliographieren Die Grundlage des systematischen Bibliographierens sind abgeschlossene und laufende Bib-liographien Bibliothekskataloge und Fachdatenbanken die bibliographischen Beilagen der neuesten Jahrgaumlnge der einschlaumlgigen Zeitschriften sowie Quellensammlungen Die Auswer-tung relevanter Bibliographien ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Literaturrecherche de-ren Aufgabe darin besteht die vorhandenen Quellen- und Literaturangaben sowie die aktuel-len Publikationen zu einem Thema moumlglichst vollstaumlndig zu erfassen

            b) Unsystematisches Bibliographieren Bei diesem Weg geht man von einschlaumlgigen Lexikon- und Handbuchartikeln aber auch von Monographien und Aufsaumltzen aus die einem etwa uumlber die Literaturliste eines Seminars in die Haumlnde gefallen sind Deren Literaturverzeichnisse wertet man aus und gelangt so in einer Art Schneeballsystem Schritt fuumlr Schritt zu einer umfangreichen Literaturliste Diese Art des Vor-gehens birgt jedoch mehrere gravierende Nachteile in sich - Die bdquoTrefferldquo sind mehr oder weniger zufaumlllig Es besteht die Gefahr daszlig Sie zentrale Ti-

            tel uumlbersehen - Die so entstandene Literaturliste ist unvollstaumlndig Vor allem die neueste Literatur fehlt

            da man bdquoruumlckwaumlrtsldquo bibliographiert Titel die nach den bdquoausgeschlachtetenldquo Werken er-schienen sind entgehen Ihnen Insbesondere die in Zeitschriften und Sammelbaumlnden pub-lizierten Aufsaumltze sind so kaum zu finden

            - Auf diese Weise treffen die Autoren dieser bdquoausgeschlachtetenldquo Werke die Literaturaus-wahl fuumlr Sie ndash denn was diese nicht beruumlcksichtigt haben entgeht somit auch Ihnen

            c) Bibliographische Hilfsmittel und Bibliographien Eine Bibliographie ist ein Buch oder eine Datenbank in dem bzw der andere Buumlcher oder Aufsaumltze verzeichnet werden Es gibt Bibliographien fuumlr die gesamte Geschichtswissenschaft aber auch fuumlr einzelne Epochen Bereiche Regionen oder historische Teildisziplinen Man unterscheidet grundsaumltzlich zwischen abgeschlossenen und laufenden (dh in der Regel jaumlhr-lich erscheinenden) Bibliographien

            Bibliographische Hilfsmittel Baumgart Winfried Buumlcherverzeichnis zur deutschen Geschichte Hilfsmittel Handbuumlcher Quellen

            Muumlnchen 142001 (gut zum Einstieg aber die Kulturgeschichte fehlt)

            Feldmann Reinhard Schulze Klaus Wie finde ich Literatur zur Geschichte Berlin 31995

            Kernchen Hans-Juumlrgen Kernchen Dagmar (Hg) Tokol-Weitzel Handbuch der bibliographischen Nachschlagewerke 2 Bde Frankfurt am Main 61984

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

            23

            Spezialbibliographien zur Zeitschriftenliteratur Poolersquos Index of Periodical Literature (1802-1907) GloucesterMA 1963

            Index deutschsprachiger Zeitschriften 1750-1815 (Zeitschriftenindex) 10 Bde Goumlttingen 1997 (auch auf Microfiche)

            Internationale Bibliographie der Zeitschriftenliteratur aus allen Gebieten des Wissens (IBZ) Osna-bruumlck 1965ff (bis 1983 als Druckausgabe danach als Datenbank online zugaumlnglich)

            Bibliographie der deutschen Zeitschriftenliteratur mit Einschluszlig von Sammelwerken Leipzig 1896-1944 194748-1964

            Bibliographie der fremdsprachigen Zeitschriftenliteratur Leipzig 1911-1964

            Bibliographien fuumlr die Geschichtswissenschaft Historical Abstracts Bibliography of Historical Sciences Santa Barbara 1955ff (ausschlieszliglich Zeit-

            schriftenliteratur jeweils mit kurzer Inhaltsangabe daher besonders nuumltzlich auch als CD-ROM erhaumlltlich)

            Historische Bibliographie hg v der Arbeitsgemeinschaft auszligeruniversitaumlrer Forschungseinrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland Muumlnchen 1987ff (jaumlhrlich erscheinend auch als Datenbank unter den Fachdatenbanken der SuUB verfuumlgbar)

            Internationale Bibliographie der Rezensionen geistes- und sozialwissenschaftlicher Literatur (IBR) Osnabruumlck 1969ff (hier finden Sie Rezensionen zu der fuumlr Sie relevanten Literatur als Datenbank unter den Fachdatenbanken der SuUB online verfuumlgbar ab 1985)

            Jahresberichte fuumlr deutsche Geschichte Berlin 1927ff (httpjdgdbbbawdecgi-binjdg)

            Alte Geschichte Lrsquoanneacutee philologique (LPh) Bibliographie critique et analytique de lrsquoantiquiteacute greacuteco-latine (fondeacutee

            par J Marouzeau) Paris 1928ff (maszliggebliche laufende Bibliographie)

            Dyabola DYnamisch Anwachsende DatenBank zu den Objekten und zur Literatur der Altertums- und Kunstwissenschaften (httpwwwdyabolade)

            Gnomon Kritische Zeitschrift fuumlr die gesamte klassische Altertumswissenschaft Muumlnchen 1925ff (httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonmanualindexhtml ndash Gnomon Bibliographische Da-tenbank die letzten drei Jahrgaumlnge sind frei verfuumlgbar)

            Mittelalter Heit Alfred Voltmer Ernst Bibliographie zur Geschichte des Mittelalters Muumlnchen 1997 (hervor-

            ragendes Hilfsmittel zur ersten bibliographischen Annaumlherung an ein Thema)

            International Medieval Bibliography (IMB) Leeds 1968ff (enthaumllt Beitraumlge zu Zeitschriften und Sammelbaumlnden (= unselbstaumlndige Schriften) jedoch kaum Monographien auch als Datenbank on-line zugaumlnglich) (nur aus dem Campus-Netz)

            Medioevo latino (ML) Bollettino bibliografico della cultura europea dal secolo VI al XIII Florenz 1980ff (ausfuumlhrlichste Mittelalterbibliographie mit leichtem Zugang zu mittelalterlichen Autoren)

            Monumenta Germaniae Historica wwwmghde (Katalog der groumlszligten Spezialbibliothek zum Mittelal-ter enthaumllt auch unselbstaumlndige Literatur)

            Regesta imperii wwwregesta-imperiide

            Fruumlhe Neuzeit Bibliographie annuelle de lrsquohistoire de France

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 24

            Iacutendice histoacuterico espantildeol httpwwwubesspubcolecc315htm

            Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 16 und 17 Jahrhunderts httpwwwvd16de httpwwwvd17de

            Neuere und Neueste Geschichte Bibliographie zur Zeitgeschichte Beilage der Vierteljahrshefte fuumlr Zeitgeschichte Stuttgart 1990ff

            (erfaszligt auch die Zeitschriftenliteratur unverzichtbar fuumlr alle Themen aus dem 20 Jahrhundert)

            Heimpel Hermann Geuss Herbert (Hg) Dahlmann-Waitz Quellenkunde der deutschen Geschichte Bibliographie der Quellen und Literatur zur deutschen Geschichte Bd 1ff Stuttgart 101969ff (grundlegende abgeschlossene Bibliographie zur deutschen Geschichte)

            Jahresberichte fuumlr Deutsche Geschichte Berlin 1925-193940 fortgefuumlhrt als Jahresberichte fuumlr Deut-sche Geschichte Neue Folge Berlin 1949ff (als Datenbank online verfuumlgbar)

            Ruck Michael Bibliographie zum Nationalsozialismus Koumlln 22000 (auch als CD-ROM)

            Vogelsang Thilo Auerbach Hellmuth (Hg) Bibliographie zur Zeitgeschichte 1953-1980 4 Bde und ein Ergaumlnzungsband Muumlnchen 1982-1991

            Wehler Hans-Ulrich Bibliographie zur neueren deutschen Sozialgeschichte 1500-1991 Muumlnchen 1993

            Lateinamerikanische Geschichte Bibliografiacutea histoacuterica mexicana publicacioacuten anual del Centro de Estudios Histoacutericos Meacutexico El

            Colegio de Meacutexico 1967-1993 (1996)

            Handbook of Latin American Studies A selective and annotated guide to recent publications in art history language literature music and philosophy Austin 1947 ff (online verfuumlgbar unter httplcweb2locgovhlas)

            Osteuropaumlische Geschichte Crowther Peter A (Hg) A Bibliography of Works in English on Early Russian History to 1800 Ox-

            ford 1969

            Drobižev VZ (Hg) Sovetskoe obščestvo v vospominanijach i dnevnikach Moskva 1990

            European Bibliography of Slavic and East European Studies Bibliographie europeacuteenne des travaux sur lrsquoex-URSS et lrsquoEurope de lrsquoEst httpebseesstaatsbibliothek-berlindeinstitutionsphp

            International Bibliography of Pre-Petrine Russia Early Ukraine and the Russian Territories und Pol-ish-Lituanian Rule hg v Osteuropa-Institut Muumlnchen Muumlnchen 1993ff

            Lubitz Wolfgang (Hg) Trotsky Bibliography List of Separately Published Titles Periodical Articles and Titels in Collection Treating LD Trotsky and Trotskyism Muumlnchen 1982

            McNeal Robert H (Hg) Guide to the Decisions of the Communist Party of the Soviet Union 1917-1967 (Ukazatelrsquo rešenij Kommunističeskoj partii Sovetskogo Sojuza 1917-1967) Toronto 1972

            McNeal Robert H Stalinrsquos Works An Annotated Bibliography StanfordCal 1967

            Metzger Wolfgang Bibliographie deutschsprachiger Sowjetunion ndash Reiseberichte ndash Reportagen und Bildbaumlnde 1917-1990 Wiesbaden 1991

            Meyer Klaus Bibliographie zur osteuropaumlischen Geschichte Verzeichnis der zwischen 1939 und 1964 veroumlffentlichten Literatur in westeuropaumlischen Sprachen zur osteuropaumlischen Geschichte bis 1945 Berlin 1972

            Osteuropa-Jahresbibliographie (1994ff) Muumlnchen 1995ff

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

            25

            Russia and the Soviet Union A Bibliographic Guide to Western-Language Publications hg v Paul L Horecky ChicagoIll London 1965

            Russia USSR compiled by Lesley Pitman Oxford sup21994

            Rustemeyer Angela Siebert Diana (Hg) Alltagsgeschichte der unteren Schichten im Russischen Reich (1861-1914) Kommentierte Bibliographie zeitgenoumlssischer Titel und Bericht uumlber die For-schung (= Quellen und Studien zur Geschichte des oumlstlichen Europa 46) Stuttgart 1997

            The American Bibliography of Slavic and East European Studies (erscheint jaumlhrlich seit 1972)

            Vifaost Virtuelle Fachbibliothek Osteuropa Das Wissenschaftsportal fuumlr die Laumlnder Ost- Ostmittel- und Suumldosteuropas httpwwwvifaostde

            Zajončkovskij PA (Hg) Istorija dorevoljucionnoj Rossii v dnevnikach i vospominanijach Annoti-rovannyj ukazatellsquo knig i publikacij v žurnalach 4 Bde Moskau 1976-1983

            Zorin L Soviet Prisons and Concentration Camps An Annotated Bibliography NewtonvilleMass 1980

            Schiffahrtsgeschichte May Jutta Die bdquoDocumenta Maritima Heberleinldquo und verwandte Bestaumlnde im Deutschen Schif-

            fahrtsmuseum Hamburg 1996

            Rahn Werner (Hg) Deutsche Marinen im Wandel Vom Symbol nationaler Einheit zum Instrument internationaler Sicherheit Muumlnchen 2005

            2 Titelaufnahme (bibliographische Angaben)

            Achten Sie beim Sammeln von Literatur stets darauf die bibliographischen Angaben der von Ihnen gefundenen Werke vollstaumlndig aufzunehmen und notieren Sie sich nach Moumlglichkeit auch deren Signaturen in der Bibliothek ndash anderenfalls muumlssen Sie spaumlter nochmals danach suchen Die Vollstaumlndigkeit der bibliographischen Angaben ist notwendig um Ihre Angaben uumlberpruumlfbar zu machen Grundsaumltzlich wird zwischen selbstaumlndigen und unselbstaumlndigen Schriften unterschieden Selbstaumlndige Schriften erscheinen unter dem Namen ihres Autors oder Herausgebers (Monographien Sammelbaumlnde) Unselbstaumlndige Schriften sind Aufsaumltze in Zeitschriften oder Sammelbaumlnden sowie Beitraumlge in Katalogen oder Lexika minus Die Namen von Verfassern und Herausgebern sind einheitlich anzugeben (entweder die

            Vornamen aller Autoren immer abkuumlrzen oder immer ausschreiben auch zweite Vorna-men einheitlich behandeln)

            minus Hat ein Werk mehr als zwei Autoren oder Herausgeber wird nur der erste genannt und mit dem Zusatz bdquoualdquo versehen die Trennung der Namen erfolgt durch Kommata

            minus Titel und Untertitel sind ebenfalls ungekuumlrzt aufzunehmen (und zwar in der originalen Or-thographie) dazu kommen die Angaben von Erscheinungsort und -jahr Dagegen ist es im Deutschen nicht uumlblich den Verlag anzufuumlhren

            minus Fehlen die Angaben von Verlagsort und -jahr (etwa bei aumllteren oder im Selbstverlag er-schienenen Schriften) wird dies durch die Abkuumlrzungen bdquooOldquo (ohne Ort) bzw bdquooJldquo (ohne Jahr) kenntlich gemacht Ist das Erscheinungsjahr erschlieszligbar (etwa aus dem Co-pyright-Vermerk oder aus dem Vorwort) wird es in eckige Klammern gesetzt Beispiel Berlin [1926]

            minus In ganz seltenen Faumlllen kann die Angabe des Verfassers fehlen In Analogie zum Fehlen von Ort und Jahr wird dies mit bdquooVldquo (ohne Verfasser) gekennzeichnet

            minus Wichtig Bibliographische Angaben beginnen mit einem Groszligbuchstaben und enden mit einem Punkt

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 26

            Beispiele

            Monographien (= Einzeluntersuchungen) Name Vorname (oder Initial) Titel Untertitel Anzahl der Baumlnde Auflage (wenn aussagekraumlf-

            tig) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (bei Neudruck auch urspruumlnglicher Erscheinungsort und -jahr)

            Vester Michael ua Soziale Milieus im gesellschaftlichen Strukturwandel Zwischen Integration und Ausgrenzung Koumlln 1993

            - Adelstitel Berufsbezeichnungen geistliche Titulaturen und Bezeichnungen aumlhnlicher Art werden bei der Ansetzung von Namen nicht beruumlcksichtigt

            - Praumlpositionen Artikel oder unverschmolzene Praumlposition und Artikel stehen hinter dem Vorna-men Steinen Wolfram von den

            - mehrere Titel desselben Autors Name abkuumlrzen mit Ders oder Dies - Auflagen werden angegeben vor dem Erscheinungsort (incl Zusaumltzen wie verbessert uumlberarbeitet

            erweitert) 3 verb Aufl Stuttgart 2001 bzw bei unveraumlndertem Nachdruck hochgestellt vor dem Erscheinungsjahr Berlin 22006

            - Zwei unterschiedliche Verlagsorte werden durch ein Komma getrennt bei mehr als zwei Ver-lagsorten nennen Sie jeweils nur den ersten und kuumlrzen danach mit ua ab

            - Bei Hochschulschriften wird die Art der Qualifikationsschrift (zB Diss Muumlnchen oder Habil Berlin) und die Universitaumlt genannt

            - Da einige Ortsnamen auf der Landkarte mehrfach vorkommen ist es uumlblich bei manchen ameri-kanischen Verlagsorten den dazugehoumlrigen Bundesstaat zu nennen (in Abkuumlrzung) zB Cam-bridgeMass (Cambridge im Bundesstaat Massachusetts im Unterschied zur englischen Stadt Cambridge) Dies kann auch bei sehr abseitigen Verlagsorten der Fall sein zB Gulf BreezeFl Verlagsort und Bundesstaat werden durch einen Schraumlgstrich getrennt

            Monographien innerhalb einer Schriftenreihe Name Vorname Titel Untertitel (Reihentitel Band) Erscheinungsort Erscheinungsjahr

            Muumlller Winfried Schulpolitik in Bayern im Spannungsfeld von Kultusbuumlrokratie und Besatzungs-macht 1945-1949 (Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte 36) Muumlnchen ua 1995

            Koumlrperschaften als Herausgeber eines Bandes Titel Untertitel hg v Koumlrperschaft Verein oauml Erscheinungsort Erscheinungsjahr

            Jenseits der Norm Auseinandersetzung mit dem Grabmal hg v Zentralinstitut und Museum fuumlr Se-pulkralkultur Kassel 1997

            Bei Angabe eines einzelnen Aufsatzes aus einem solchen Band

            Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Titel Untertitel hg v Koumlrperschaft Verein oauml Erscheinungsort Erscheinungsjahr Seitenzahlen x-y

            Soumlrries Reiner Mit dem Anstaltszweck (nicht) vereinbar in Jenseits der Norm Auseinandersetzung mit dem Grabmal hg v Zentralinstitut und Museum fuumlr Sepulkralkultur Kassel 1997 S 11-15

            Aufsaumltze in Zeitschriften und Sammelbaumlnden Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Titel der Zeitschrift (oft abgekuumlrzt) Band-

            zahl (Jahr) Seitenzahlen x-y

            Meier Mischa Funktionen und Bedeutung antiker Gruselgeschichten Zur Erschlieszligung einer bisher vernachlaumlssigten Quellengruppe in Gymnasium 110 (2003) S 237-258

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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            Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Name Vorname (Hg) Titel des Sammel-bandes Erscheinungsort Erscheinungsjahr Seitenzahlen x-y

            Hartung Wolfgang Gesellschaftliche Randgruppen im Spaumltmittelalter Phaumlnomen und Begriff in Kirchgaumlssner Bernhard Reiter Fritz (Hg) Staumldtische Randgruppen und Minderheiten (Stadt in der Geschichte 13) Sigmaringen 1986 S 49-114

            - Komplette Sammelbaumlnde Kataloge Aufsatzsammlungen eines Autors uauml werden wie eine Mo-nographie angegeben

            - Gaumlngige Zeitschriften werden nur abgekuumlrzt genannt zB HZ (= Historische Zeitschrift) - Heftnummern (einzufuumlgen nach der Bandnennung) werden nur genannt wenn jedes Heft einzeln

            paginiert ist - Nicht nennen Herausgeber der Zeitschrift Verlag oder Erscheinungsort - Abkuumlrzungen von Zeitschriften zur Alten Geschichte nach Lrsquoanneacutee philologique fuumlr das Mittelal-

            ter nach dem Lexikon des Mittelalters fuumlr die Neuzeit nach der HZ - Lit Leistner Otto Becker Heike ITA Internationale Titelabkuumlrzungen von Zeitschriften Zei-

            tungen wichtigen Handbuumlchern Woumlrterbuumlchern Gesetzen Institutionen usw 3 Bde 7 erw Aufl Osnabruumlck 1997

            Akademieschriften Name Vorname Titel Untertitel in Art der Veroumlffentlichung abgekuumlrzt (zB

            SB=Sitzungsberichte Abh=Abhandlung) Name der Institution (incl Untergliederung zB Kl=Klasse) Bandnummer (Jahr) Seitenangabe x-y

            Meyer Ernst Untersuchungen zur Geschichte des Zweiten Punischen Krieges in SB Preuss Akad d Wiss phil-hist Kl 37 (1913) S 688-714

            Lexikonartikel Name Vorname sv Stichwort (= Lemma) in Name des Lexikons (bzw gaumlngige Abkuumlrzung)

            Bandnummer (Erscheinungsjahr) Spalten-Seitenangabe x-y

            Hug August sv Salutatio in RE I A 2 (1920) Sp 2060-2072

            Thyen Hartwig sv Johannesevangelium in TRE 17 (1988) S 200-225

            - Es sind nur Fachlexika zitierfaumlhig deren Artikel Autorennennungen aufweisen also nicht bdquoDer groszlige Brockhausldquo und auch nicht httpwwwwikipediade

            - Lexikonartikel werden durch den Zusatz bdquosvldquo (= sub verbo) vor dem Titel gekennzeichnet - Lexikonartikel werden auch in den Anmerkungen immer in der vollstaumlndigen Form angegeben

            Rezensionen Name des Rezensenten Vorname Rez Name des Autors des Herausgebers Titel Untertitel

            des rezensierten Werks Erscheinungsort Erscheinungsjahr in Name der Zeitschrift (in der die Rezension erschienen ist) Bandzahl (Jahr) Seitenangabe x-y

            Kloft Hans Rez Manfred Clauss Kaiser und Gott Herrscherkult im Roumlmischen Reich Stuttgart 1999 in HZ 272 (2001) S 428-430

            Zeitungsartikel Name Vorname Titel in Zeitung Nummer der Einzelausgabe (Tagesdatum) Seitenangabe x-y

            Schach Fabius Das Frauenbild im Judentum in Allgemeine Zeitung des Judentums 85 Nr 4 (18021921) S 37-38

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 28

            Internet Name Vorname Titel Untertitel online in vollstaumlndige URL (optional Format in dem die Datei

            vorliegt) Datum der VersionAktualisierungRevision der Website (Stand Datum der Zitati-ondes Abrufs)

            Bleuel Jens Zitation von Internet-Quellen online in httpwwwbleuelcomip-zitpdf (PDF-Datei) 2000 (Stand 01112005)

            - Angaben aus dem Internet sind dringend auf ihre Zitierfaumlhigkeit zu pruumlfen - Neben den uumlblichen Angaben wie der Angabe wann die zitierte Fassung erstellt bzw aktualisiert

            wurde ebenfalls immer notieren wann die Seite aufgerufen worden ist (Stand der Information)

            Quelleneditionen Damasi Epigrammata Accedunt pseudodamasiana aliaque ad Damasiana inlustranda idonea hg v

            Maximilian Ihm (Anthologiae Latinae Supplementa I) Leipzig 1895

            Die Chronik von Montecassino (Chronica monasterii Casinensis) hg v Hartmut Hoffmann (MGH SS 34) Muumlnchen 1980

            Zweisprachige Ausgaben Kroniek van het klooster Bloemhof te Wittewierum (Cronica Floridi Horti) Inleiding editie en verta-

            ling HPH Jansen A Janse (Middeleeuwse Studies en Bronnen XX) Hilversum 1991

            Gregor von Tours Historiarum libri decemZehn Buumlcher Geschichten hg v Rudolf Buchner 2 Bde (FSGA Reihe A Bd II 1-2) 7 (= 5 durchges u erg) Aufl Darmstadt 1990

            Lateinamerikanische Geschichte

            Im Bereich Lateinamerikanische Geschichte ist es ndash anders als oben beschrieben ndash uumlblich den Verlag zu nennen Die bibliographische Angabe unterliegt noch einer weiteren Besonderheit Uumlblicherweise ha-ben spanische bzw portugiesischebrasilianische Autoren zwei Nachnamen Die Zitierweise ist national unterschiedlich Waumlhrend im Spanischen der erste Nachname der bedeutendere ist wird im PortugiesischenBrasilianischen der zweite Nachname zu Beginn genannt Bsp spanisch Vorname Zandra Erste Nachname Pedraza Zweiter Nachname Goacutemez

            Als Angabe folgt Pedraza Goacutemez Zandra hellip

            Bsp portugiesischbrasilianisch Vorname Maria Erste Nachname Yedda Zweite Nachname Linhares

            Als Angabe folgt Linhares Maria Yedda hellip

            Wichtig Es ist auf die Nationalitaumlt des Autors zu achten Es kann vorkommen daszlig Spanier in portugiesischer Sprache publizieren und schreiben und PortugiesenBrasilianer in spanisch

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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            Osteuropaumlische Geschichte

            Die Aufnahme von Titeln in kyrillischer Schrift (russischsprachig ukrainisch serbisch bul-garisch usw) folgt grundsaumltzlich der wissenschaftlichen Transkription Die Standards dazu finden sich unter folgenden Adressen

            ISO International Organization for Standardization httpwwwisoch ISO 9 (1995)

            DIN Deutsches Institut fuumlr Normung httpwwwdinde amp Deutsche Bibliothek httpwwwddbdeindex_txthtm DIN 1460 (1982)

            GOST Gosstandart Rossii httpwwwgostru ST SEV 1362 (1978)

            BSI British Standards Institution httpwwwbsi-globalcom amp Chemical Abstracts Service httpwwwcasorg BS 2979 (1958)

            ALA American Library Association httpwwwalaorg amp Library of Congress httpwwwlocgov CS no 119 (1976)

            Duden Dudenverlag httpwwwdudende Duden Bd 1 (1991) In der Literatur findet man haumlufig unterschiedliche Schreibweisen russischer usw Namen (zB Trotzki Trotsky Trockij oder Chruschtschow Chruščev Krushchev) die das Nach-schlagen in Lexika und Handbuumlchern erschweren Daher muszlig man sich uumlber die abweichen-den Umschriftsysteme informieren

            Haumlufige Abkuumlrzungen (lat amp dt) deutsch lateinisch steht fuumlr ders id (idem) derselbe dies (eadem) dieselbe diess (idd) dieselben dh ie das heiszligt ebd ib ibd ibid ebenda f s seq folgende (eine Seite) ff ss seqq folgende (= 2 Seiten sonst Seitenzahlen angeben) Hg Hrsg ed Herausgeberin Hg Hrgg edd Herausgeberinnen hg hrsg ed herausgegeben oJ sa ohne Jahr oO sl ohne Ort S p pag Seite ua et al und andere usw etc und so weiter vgl cf vergleiche ND Neudruck Nicht zu verwenden (da undeutlich) ist aaO opcitlc am angegebenen Ort

            3 Bibliotheken in Bremen

            Geschichte ist ein Lesestudium Bibliotheken sind (neben Archiven) fuumlr die Historiker das was Laboratorien fuumlr die Naturwissenschaftler bedeuten ndash ihr wichtigster absolut unverzicht-barer Arbeitsplatz Es geht dabei nicht allein um die Beschaffung von Informationen sondern um ein Kernelement von Geschichte als Wissenschaft Schlieszliglich muszlig jede neue wissen-schaftliche Arbeit auf dem vorhandenen Forschungsstand aufbauen ihn rezipieren und wenn moumlglich voranbringen

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 30

            SuUB Die wichtigste Bibliothek in Bremen ist die Staats- und Universitaumltsbibliothek (SuUB) Bibliothekstraszlige 28359 Bremen Tel (0421) 218-2615 e-mail suubsuubuni-bremende Internet httpwwwsuubuni-bremende (mit OPAC) Oumlffnungszeiten (im Semester) Mo-Fr 900 ndash 2200 Sa 1000 ndash 1800 (eingeschraumlnkte Oumlffnungszeiten waumlhrend der vorlesungsfreien Zeit) Die SuUB verfuumlgt uumlber einen groszligen Bestand an Fachzeitschriften uumlber eine umfangreiche Handschriften- und Kartensammlung sowie uumlber einige Sondersammlungen die auf der Ho-mepage beschrieben sind Die Fachliteratur zur Geschichtswissenschaft ist naturgemaumlszlig nicht vollstaumlndig vorhanden doch finden Sie idR zu jedem Thema die wichtigsten und grundle-genden Titel Um die Bestaumlnde der SuUB voll auszuschoumlpfen (sie verfuumlgt immerhin uumlber gut 37 Millionen Titel) muumlssen Sie folgendes beachten minus Der OPAC (Online-Katalog) enthaumllt bei weitem nicht alle Titel vor allem KEINE unselb-

            staumlndigen Schriften (Aufsaumltze Rezensionen etc) zudem enthaumllt er verlaumlszliglich nur den Be-stand ab 1992

            minus Die E-LIB verzeichnet den Bestand seit 1965 Zusaumltzlich sind in der E-LIB die elektroni-schen Medien (e-Journals Datenbanken e-Books Internetquellen etc) nachgewiesen be-sonders fuumlr die Suche nach Zeitschriftentiteln sollten Sie immer die E-LIB benutzen

            minus Fuumlr den Bestand vor 1965 ist noch immer der alte Zettelkatalog unerlaumlszliglich der noch viele Monographien Sammelbaumlnde und vor allem Quelleneditionen enthaumllt Er befindet sich in Ebene 1 der SuUB

            Die Fachsystematiken Geschichte der SuUB Bremen

            Gliederung Die Systematik der SuUB Bremen ist nach Epochen und einzelnen Gebieten der Geschichts-wissenschaften gegliedert HIL Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaften Epochenuumlbergreifende Gesamtdarstellungen Alte Geschichte und Geschichte des Mittelalters

            HIS Geschichte der Fruumlhen Neuzeit und Neueren Geschichte (1500 bis 1914)

            HIT Neueste Geschichte Zeitgeschichte (1914 bis heute) Diese nach Epochen gegliederte Aufteilung hat neben einer Reihe von Vorteilen auch einige Tuumlcken die es zu beachten gilt Ein Beispiel Sie suchen Literatur zur Franzoumlsischen Revolution Ausgehend von der Epo-cheneinteilung schauen Sie zunaumlchst in der Fachsystematik bdquohisldquo unter Franzoumlsischer Ge-schichte des 18 Jahrhunderts nach Bei den Systemstellen his 488 bis his 5068 finden Sie zahlreiche Titel zum Thema Sollten Sie jetzt Ihre Suche beenden so waumlre Ihnen aber zB folgendes wichtiges Standardwerk zur franzoumlsischen Geschichte entgangen

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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            Tulard Jean Frankreich im Zeitalter der Revolutionen 1789-1851 Stuttgart 1989 (a hil 304 ea892-4) Das Buch ist Teil 4 der von Jean Favier herausgegebenen sechsbaumlndigen Geschichte Frank-reichs Da in diesem Gesamtwerk die Geschichte Frankreichs von den Anfaumlngen bis zur Ge-genwart behandelt wird ist der Titel unter bdquohilldquo (epochenuumlbergreifende Gesamtdarstellungen) aufgestellt Uumlberlegen Sie also vor Ihrer Recherche wo sich die fuumlr Ihr Thema relevante Lite-ratur innerhalb der SuUB befinden koumlnnte Dies gilt nicht nur fuumlr die Frage ob Literatur bei bdquohisldquo oder bdquohilldquo steht sondern kann auch mehrere andere Faumlcher umfassen Ein Beispiel Sie suchen Literatur zum roumlmischen Kaiser Marc Aurel Im Fach Alte Geschich-te finden Sie unter der Systemstelle bdquohil 525 marldquo 14 Treffer Marc Aurel ist aber ua dadurch bekannt geworden daszlig er neben seinen politischen Aumlmtern als Philosoph taumltig war Literatur uumlber den Philosophen Marc Aurel finden Sie in der Fachsystematik Philosophie unter der Sys-temstelle bdquophi 141ldquo (9 Titel) Wollen Sie Originaltexte Marc Aurels als Quellen heranziehen oder sich uumlber sein schriftstellerisches Werk informieren so muumlssen Sie bei der Klassischen Philologie (kla 396 mau) schauen und finden dort weitere 7 Titel Bei der Systematik Archaumlo-logie bdquoarc 4163 marldquo finden Sie daruumlber hinaus noch 3 weitere Titel die sich mit der antiken Darstellung des Kaisers in Reiterstandbildern u auml befassen Rein physisch finden sie also an vier verschiedenen Regalstandorten Literatur uumlber Marc Aurel Hinzu kommen elektronische Dokumente Filme Internetquellen etc die natuumlrlich nicht an den Regalstandorten vorhan-den sondern nur mittels einer Recherche in der E-LIB zu finden sind Aus dem Gesagten folgt daszlig Ihre erste Prioritaumlt bei der Suche nach Literatur immer der elek-tronische Katalog bzw die E-LIB sein sollte Nur hier finden Sie saumlmtliche vorhandene Me-dien der Bibliothek (Buumlcher elektronische Dokumente CD-ROMs etc) zu einem Thema Hinzu kommt der Umstand daszlig nur im Katalog die Medien sichtbar sind die zur Zeit Ihrer Recherche gerade ausgeliehen sind Die Fachsystematik Geschichte der SuUB ist online einsehbar

            Bibliothekskataloge (OPAC) httpwwwddbde Die Deutsche Bibliothek httpwwwubkauni-karlsruhedekvkhtml Karlsruher Virtueller Katalog (KVK) (Meta-OPAC

            deutsche und internationale Bibliotheken) httpwwwifz-muenchende Bibliothek des Instituts fuumlr Zeitgeschichte (umfangrei-

            che Bestaumlnde nur fuumlr das 20 Jahrhundert) httpwwwzvabde Zentrales Verzeichnis Antiquarischer Buumlcher (ZVAB) httpwwwlocgov Library of Congress httpwwwfz-juelichdezbtextpublikationberichtebibliothek_8pdf

            Verzeichnis von Bibliotheken Spezialsammlungen Archiven uvm

            Es gibt in Bremen noch einige weitere Bibliotheken die interessante Bestaumlnde aufbewahren die im Laufe des Studiums wichtig werden koumlnnten Bisweilen ist ein Besuch in der Stadtbibliothek Bremen lohnend (Forum Am Wall 201 28195 Bremen) Die Bibliothek des Staatsarchivs Bremen (Am Staatsarchiv 1 28203 Bremen Tel 0421 361-6221) unterhaumllt eine wichtige und sehr umfangreiche Sammlung zur Bremischen und regionalen Geschichte fuumlr alle Epochen Eine detaillierte Auflistung aller 124 Bibliotheken die es in Bremen gibt finden Sie in Deutscher Bibliotheksverband Landesverband Bremen eV (Hg) Bibliotheken in Bremen und Bre-

            merhaven Bremen 42001

            Bibliotheksfuumlhrer fuumlr Bremen und Bremerhaven wwwdbv-bremendehtmlbibfustarthtml

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 32

            Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa

            Seit ihrer Gruumlndung im Jahr 1982 hat die Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa einen Bestand von ca 33000 Baumlnden an geistes- und sozialwissenschaftlicher Literatur aus und uuml-ber Ost- und Ostmitteleuropa angeschafft Der Schwerpunkt liegt auf dem Zeitraum nach dem Zweiten Weltkrieg Hauptsammelgebiete sind Zeitgeschichte Politik Soziologie Ideenge-schichte des 20 Jahrhunderts Kunst- und Kulturgeschichte sowie Belletristik des heutigen Ruszligland und anderer Nachfolgestaaten der UdSSR Polens und der Tschechischen und Slo-wakischen Republiken Die uumlbrigen Laumlnder Ost- und Ostmitteleuropas sind mit kleineren Ab-teilungen vertreten die einen Uumlberblick uumlber deren Entwicklung ermoumlglichen Bis Anfang 1997 wurden die Bestaumlnde der Bibliothek durch einen traditionellen Zettelkatalog erschlossen Seither erfolgt die Katalogisierung uumlber ein elektronisches Bibliothekssystem Oumlffnungszeiten Montag bis Donnerstag 900 bis 1700 Uhr Freitag 900 bis 1600 Uhr Auskunft und Verlaumlngerung Tel 0421 218-2066 -7467 -7575 (telephonische Verlaumlngerung)

            Bibliothek des DSM (Deutsches Schiffahrtsmuseum) Bremerhaven

            Die Bibliothek des Deutschen Schiffahrtsmuseums haumllt fuumlr Wissenschaft und Forschung aber auch fuumlr die allgemeine Oumlffentlichkeit Literatur und andere Informationsmedien zur deut-schen Schiffahrtsgeschichte in ihren internationalen Verflechtungen bereit Der Bestand um-faszligt derzeit ca 80000 Titel Rund 370 Zeitschriften und Periodika werden laufend gehalten und auf wichtige Aufsaumltze hin ausgewertet Die Online-Kataloge weisen den Bibliotheks-Bestand zu 100 nach Die Nutzung der Bibliothek im Lesesaal ist kostenlos (Praumlsenzbibliothek) Bis auf besonders schuumltzenswerte oder vor 1800 erschienene Literatur ist auch zu den uumlblichen Bedingungen eine Fernleihe moumlglich Den Bibliotheksbesuchern stehen an technischen Hilfsmitteln neben verschiedenen Scan- und Kopiergeraumlten Lesegeraumlte fuumlr Mikrofilm und -fiches sowie in begrenztem Umfang Computer-arbeitsplaumltze und Internetzugaumlnge zur Verfuumlgung Der hauseigene Photoservice fertigt auch kostenguumlnstig Repros an Oumlffnungszeiten der Bibliothek Dienstag bis Donnerstag 1000 bis 1600 Uhr Freitag 1000 bis 1400 Uhr Kontakt Deutsches Schiffahrtsmuseum - Bibliothek - Hans-Scharoun-Platz 1 D-27568 Bremerhaven Tel +49-471-48 207 2244 FAX +49-471-48 207 55 E-Mail bibliothekdsmde wwwdsmde2bibkhtm

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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            4 Fachzeitschriften

            Fachzeitschriften sind das wichtigste Medium der wissenschaftlichen Diskussion aller Epo-chen Aufgrund ihres periodischen Erscheinens sind sie meist aktueller als Monographien und koumlnnen daher besonders sensibel auf neue Trends in der Forschung eingehen Da die groszligen historiographischen Debatten vor allem in den Fachzeitschriften ausgetragen werden kann man sich schnell ein differenziertes Bild von der Entwicklung der Disziplin und der aktuellen Interessenlage verschaffen sowie Anregungen fuumlr eigene Fragestellungen finden Daruumlber hinaus koumlnnen Fachzeitschriften Anregungen zur Schwerpunktbildung im eigenen Studium liefern Es gibt verschiedene Formen von Zeitschriftenbeitraumlgen Die gebraumluchlichste ist der Aufsatz Er behandelt ein Spezialproblem oder einzelne Aspekte eines groumlszligeren Themenkomplexes Die Miszellen die meist Ertraumlge aus groumlszligeren laufenden Forschungsarbeiten vorab veroumlffent-lichen sind in Umfang und Themenstellung begrenzter Dokumentationen machen der For-schung wichtige Quellen zugaumlnglich und sind daher fuumlr die weitere Entwicklung der Historio-graphie entscheidend Literaturberichte referieren den aktuellen Forschungsstand zu einzel-nen Sachfragen sie geben Auskunft uumlber Forschungskontroversen und spiegeln aktuelle Trends in der Entwicklung der Forschung wider Zudem ordnen sie einzelne Neuerscheinun-gen in die Wissenschaftslandschaft ein was deren Beurteilung erleichtert Rezensionen be-richten bewertend uumlber einzelne wissenschaftliche Neuerscheinungen Manche Zeitschriften enthalten daruumlber hinaus eine Rubrik Nachrichten in der uumlber Tagungen Ehrungen neue Forschungsprojekte und anderes mehr informiert wird Viele der im folgenden genannten Zeitschriften bezieht die SuUB sowohl in der Printversion als auch als e-Journal Suchen sie Zeitschriftentitel im Katalog der SuUB deshalb grundsaumltz-lich nur uumlber die E-LIB Nur dort sind alle Zeitschriften (Print + online) verzeichnet JSTOR ndash Journal Storage The Scholarly Journal Archive (httpwwwjstororg) ist ein elektroni-

            sches Zeitschriftenarchiv aus den USA Es bietet einen Volltextzugriff auf digitalisierte Zeitschrif-ten aus dem angloamerikanischen Raum die meist ab der ersten Ausgabe (teilweise ab 1800) an-geboten werden Nicht zugaumlnglich sind die drei bis fuumlnf letzten Jahrgaumlnge der Zeitschriften Die SuUB hat die Zugriffsrechte auf die Titel der Arts amp Sciences I + II Collection (insgesamt 242 Ti-tel) erworben darunter zahlreiche grundlegende Zeitschriften aus dem Bereich der Geschichtswis-senschaft (nur aus dem Campus-Netz)

            MUSE Das Projekt MUSE (httpmusejhuedu) wurde 1993 durch die Johns Hopkins University Press (JHU Press) in Zusammenarbeit mit der Milton S Eisenhower Library gestartet Der Zweck war die Zeitschriften der JHU Press elektronisch anzubieten Mittlerweile sind weitere 29 Non-Profit-Verlage hinzugekommen so daszlig MUSE heute rund 270 englischsprachige Zeitschriften aus dem geistes- und sozialwissenschaftlichen Bereich im Volltext anbietet Die einzelnen Zeitschriften koumlnnen uumlber die E-LIB der SuUB aufgerufen werden (nur aus dem Campus-Netz)

            Wichtige epochenuumlbergreifende Fachzeitschriften American Historical Review (AHR) Das Organ des amerikanischen Historikerverbandes erscheint

            seit 189596 und enthaumllt einen breiten Rezensionsteil Annales Eacuteconomies Socieacuteteacutes Civilisations Die methodisch einfluszligreichste Zeitschrift des 20 Jahr-

            hunderts erscheint seit 1929 Archiv fuumlr Kulturgeschichte (AfK) erscheint seit 1903 Central European History (CEH) erscheint seit 1968 Schwerpunkt Forschungsprobleme des

            deutschsprachigen Mitteleuropa

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 34

            Comparativ Zeitschrift fuumlr Globalgeschichte und vergleichende Gesellschaftsforschung Leipzi-ger Beitraumlge zur Universalgeschichte und vergleichenden Geschichtsforschung erscheint seit 1991

            Comparative Studies in Society and History (CSSH) erscheint seit 195859 English Historical Review (EHR) begruumlndet 1886 Francia Forschungen zur westeuropaumlischen Geschichte hg v Deutschen Historischen Institut

            Paris erscheint seit 1973 Geschichte in Wissenschaft und Unterricht (GWU) Das Verbandsorgan der Geschichtslehrer

            Deutschlands erscheint seit 1950 monatlich jedes Heft hat einen Themenschwerpunkt enthaumllt Sammelrezensionen

            Geschichte und Gesellschaft (GG) erscheint seit 1975 die Einzelbaumlnde sind jeweils einem Rahmen-thema zugeordnet Schwerpunkt Sozial- und Gesellschaftsgeschichte der Neuzeit

            Historische Anthropologie Kultur ndash Gesellschaft ndash Alltag erscheint seit 1993 Schwerpunkt Kul-tur- Alltags- Mentalitaumlts- und Mikrogeschichte

            Historisches Jahrbuch (HJb) hg v der Goumlrres-Gesellschaft erscheint seit 1880 bis 2000 umfang-reicher Rezensionsteil

            Das Historisch-Politische Buch (HPB) erscheint seit 1953 und enthaumllt vor allem Rezensionen die nach Epochen und Themen geordnet sind

            Historische Zeitschrift (HZ) erscheint seit 1859 Schwerpunkt deutsche Geschichte aller Epochen enthaumllt einen breiten Rezensionsteil

            Jahrbuch fuumlr Europaumlische Geschichte hg v Institut fuumlr Europaumlische Geschichte Mainz erscheint seit 2000

            Jahrbuch fuumlr europaumlische Uumlberseegeschichte hg im Auftrag der Forschungsstiftung fuumlr verglei-chende europaumlische Uumlberseegeschichte

            Journal of Modern History erscheint seit 1929 Journal of Social History Journal of Womenrsquos History erscheint seit 1989 LrsquoHomme Zeitschrift fuumlr Feministische Geschichtswissenschaft erscheint seit 1990 in jaumlhrlich 2

            thematisch orientierten Heften Schwerpunkt Geschlechtergeschichte Past amp Present A Journal of Historical Studies erscheint seit 1952 Schwerpunkt Europaumlische

            Geschichte Revue Historique (RH) Schwerpunkt franzoumlsische Geschichte Saeculum erscheint seit 1950 Jahrbuch fuumlr Universalgeschichte sehepunkte Rezensionsjournal fuumlr die Geschichtswissenschaft erscheint seit 2001 monatlich um-

            faszligt alle Epochen sowie die Kunstgeschichte (httpwwwsehepunktehistoricumnet) Vierteljahrschrift fuumlr Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (VSWG) erscheint seit 1903 Schwer-

            punkt Wirtschafts- und Sozialgeschichte mit Rezensionen und Nachrichten aus der Wissenschaft WerkstattGeschichte hg v Verein fuumlr kritische Geschichtsschreibung erscheint seit 1992 Zeitschrift fuumlr Geschichtswissenschaft (ZfG) gegruumlndet 1953 bis 1989 wichtiges Organ der DDR-

            Geschichtswissenschaft Zeitschrift fuumlr Kirchengeschichte (ZKG) erscheint seit 1877 ausgezeichneter Rezensionsteil

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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            Fachspezifische Zeitschriften

            Ur- und Fruumlhgeschichte Archaumlologie in Deutschland (AiD) populaumlrwissenschaftliche Zeitschrift Stuttgart 1984ff

            Archaumlologisches Korrespondenzblatt archaumlologische Fachzeitschrift Mainz 1971ff

            Berichte der Roumlmisch-Germanischen Kommission Frankfurt am Main 1904ff

            Die Kunde Zeitschrift fuumlr niedersaumlchsische Archaumlologie Hannover 1933ff

            Knasterkopf Fachzeitschrift fuumlr Tabakpfeifen und historischen Tabakgenuss Langenweiszligbach 1989ff

            Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft fuumlr Archaumlologie des Mittelalters und der Neuzeit Pa-derborn 1991ff (abrufbar unter httpwwwdgamndenr=1amplang=de)

            Zeitschrift fuumlr Archaumlologie des Mittelalters Bonn 1973ff

            Alte Geschichte Chiron Mitteilungen der Kommission fuumlr Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Ar-

            chaumlologischen Instituts Muumlnchen 1971ff

            Classical Quarterly (ClQ) Bd 1-44 1907-1950 Oxford 1907ff Neue Folge Bd 1-49 1951-1999 Oxford 2000ff

            Historia Zeitschrift fuumlr Alte Geschichte Stuttgart 1950ff

            Klio Beitraumlge zur Alten Geschichte Bd 1-18 1901-1923 Berlin 1901ff Neue Folge Bd 1-18 1925-1944 Berlin 1959ff

            Mittelalter Deutsches Archiv (DA) die Zeitschrift der MGH Deutsches Archiv fuumlr Geschichte des Mittelalters (DA) Bde 1-7 1937-1944 nun Deutsches Archiv fuumlr Erforschung des Mittelalters (DA) Bd 8ff 1951ff Fruumlhmittelalterliche Studien (FMSt) 1967ff Early Medieval Europe (EME) 1992ff Speculum Journal of Mediaeval Studies 1926ff Zeitschrift fuumlr Historische Forschung (ZHF) Vierteljahresschrift zur Erforschung des Spaumltmittelal-

            ters und der fruumlhen Neuzeit erschient seit 1974

            Fruumlhe Neuzeit Das achtzehnte Jahrhundert Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft fuumlr die Erforschung des Acht-

            zehnten Jahrhunderts Wolfenbuumlttel 1977ff Archiv fuumlr Reformationsgeschichte Internationale Zeitschrift zur Erforschung der Reformation und

            ihrer Auswirkungen Guumltersloh 1903ff (Beiheft Literaturbericht 1972ff) Fruumlhneuzeit-Info Wien ua 1990ff The Sixteenth Century Journal Kirksville 1972ff (httpwwwjstororgjournals03610160html)

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 36

            Neuere und Neueste Geschichte Archiv fuumlr Sozialgeschichte (AfS) hg v der Friedrich-Ebert-Stiftung 1961ff jeweils unter einem

            Rahmenthema Umfangreicher Rezensionsteil (zugaumlnglich unter httpwwwfesdeafs-online) und wichtige Sammelrezensionen

            Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ) Beilage zur Zeitschrift bdquoDas Parlamentldquo erscheint monat-lich mit jeweils einem Rahmenthema Kostenfrei bei der Bundeszentrale fuumlr politische Bildung er-haumlltlich

            German History The Journal of the German History Society 1984ff Schwerpunkt Neuere und Neueste Geschichte

            Journal of Contemporary History (JCH) 1966ff Schwerpunkt Europaumlische Zeitgeschichte enthaumllt Sammelrezensionen

            Neue Politische Literatur Berichte uumlber das internationale Schrifttum (NPL) enthaumllt Rezensio-nen Literaturberichte und Sammelbesprechungen Schwerpunkt Neuere und Neueste Geschichte erscheint seit 1956

            Vierteljahrshefte fuumlr Zeitgeschichte (VfZ) Organ des Instituts fuumlr Zeitgeschichte auflagenstaumlrkste deutschsprachige Fachzeitschrift erscheint seit 1953

            Lateinamerikanische Geschichte The Hispanic American Historical Review (HAHR) Durham 1918ff The Americas A Quarterly Review of Inter-American Cultural History (TAm) Washington 1944ff Revista de Indias (RI) Madrid 1940ff Jahrbuch fuumlr Geschichte Lateinamerikas (JbLA) Koumlln 1964ff (bis 1997 unter dem Titel Jahrbuch

            fuumlr Geschichte von Staat Wirtschaft und Gesellschaft Lateinamerikas) Journal of Latin American Studies (JLAS) New York 1969ff Latin American Research Review (LARR) Pittsburgh 1965ff Historia Mexicana (HMex) Meacutexico 195152ff Colonial Latin American Historical Review (CLAHR) Albuquerque 1992ff Anuario de Estudios Americanos (AEA) Madrid 1944ff Bulletin of Latin American Research (BLAR) Oxford 199192ff

            Osteuropa Ab imperio Teorija i istorija nacionalrsquonostej i nacionalizma v postsovetskom prostranstve Kazan

            2000ff Nationalitaumlten- und Empireforschung Cahiers du Monde Russe Russie ndash Empire russe ndash Union sovieacutetique ndash Eacutetats indeacutependants

            (httpmonderusserevuesorgindexhtml) Schwerpunkt politische Sozial- Wirtschafts- und Kul-turgeschichte des sowjetischen Raums ab 1917

            Europe-Asian Studies (fruumlher bdquoSoviet Studiesldquo) Schwerpunkt Geschichte der Sowjetunion und ihrer Nachfolgestaaten Die wichtigste wissenschaftliche Zeitschrift fuumlr diesen Raum und diese Epoche

            Forum fuumlr osteuropaumlische Ideen- und Zeitgeschichte hg v Zentralinstitut fuumlr Mittel- und Osteuro-pastudien an der KU Eichstaumltt-Ingolstadt 1997ff Schwerpunkt mittel- und osteuropaumlische Zeitge-schichte (httpwww1ku-eichstaettdeZIMOSforumindexhtm)

            Jahrbuumlcher fuumlr die Geschichte Osteuropas Neue Folge 1953ff Schwerpunkt osteuropaumlische Ge-schichte in ihrer ganzen Breite Standardzeitschrift der deutschsprachigen Forschung (httpwwwlrz-muenchende~jbfgoe)

            Kritika Explorations in Russian and Eurasian History 2000ff

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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            Osteuropa Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft fuumlr Osteuropakunde Schwerpunkt laufende Ent-wicklungen in Ost- und Ostmitteleuropa (httposteuropadgo-onlineorg)

            Otečestvennaja istorija (fruumlher Istorija SSSR) hg v Institut Rossijskoj istorija RAN 1957ff Russian history ndash Histoire russe Schwerpunkt Geschichte und Kultur Ruszliglands der Ukraine

            Zentralsiens und der Ostseeregion von der Fruumlhzeit bis zur Gegenwart Russian Review 1941ff Schwerpunkt Entwicklungen im Raum des fruumlheren russischen Reiches

            und der Sowjetunion bzw ihren Nachfolgestaaten Slavic Review hg v The American Association for the Advancement of Slavic Studies Schwer-

            punkt Fragen der russischen eurasischen und osteuropaumlischen Entwicklung in Geschichte und Ge-genwart (httpwwweconuiucedu~slavrevframeshtml)

            Voprosy istorii 1926ff (seit 1945 unter diesem Namen) aumllteste sowjetische Zeitschrift fuumlr Ge-schichtswissenschaften

            Schiffahrtsgeschichte Deutsches Schiffahrtsarchiv (DSA) Hamburg 1975ff

            International Journal of Maritime History (IJMH) St JohnrsquosNF 1989ff

            Marine Mirror (MM) Cambridge 1911ff

            Northern Marine St JohnrsquosNF 1991

            Tijdschrift voor zeegeschiedenis uitg Door de Nederlandse Vereniging voor Zeegeschiedenis Vree-land 1982ff

            The great circle Journal of the Australian Association for Maritime History Toronto 1979ff

            Fachdidaktik Geschichte in Wissenschaft und Unterricht (GWU) Zeitschrift des Verbandes der Geschichtslehrer

            Stuttgart Seelze 1950ff Geschichte lernen Geschichtsunterricht heute Seelze 1988ff Geschichte Politik und ihre Didaktik Zeitschrift fuumlr historisch-politische Bildung Beitraumlge und

            Nachrichten fuumlr die Unterrichtspraxis Zeitschrift zahlreicher Landesverbaumlnde im Verband der Ge-schichtslehrer Deutschlands Paderborn Muumlnster 1973ff

            5 Internet-Ressourcen fuumlr Historiker Das groszlige Informationsangebot des World Wide Web (www) muszlig auch der Historiker in zu-nehmendem Maszlige nutzen Allerdings sind gleichzeitig auf Grund der Unzuverlaumlssigkeit und extremen Kurzlebigkeit der Informationen die Einschraumlnkungen besonders groszlig Allgemeine Kriterien fuumlr serioumlse Internet-Seiten sind minus daszlig sie bereits seit laumlngerer Zeit etabliert sind (Dauerhaftigkeit ist im Internet fraglos ein

            Kennzeichen von Qualitaumlt) minus daszlig sie von der oumlffentlichen Hand gefoumlrdert werden (die Vergabe von oumlffentlichen Mitteln

            ist in der Regel an Qualitaumltsstandards gebunden die uumlberpruumlft werden) minus daszlig sie kostenlos zugaumlnglich sind (Vorsicht vor kommerziellen Angeboten und privaten

            bdquoUumlberzeugungstaumlternldquo) Stichwort bdquoOpen Accessldquo5 minus und daszlig ihr Inhalt regelmaumlszligig gepflegt und aktualisiert wird

            5 Eine ganze Reihe von wissenschaftlichen Institutionen hat sich bislang bereits sehr deutlich fuumlr eine Verfuumlg-

            barmachung von wissenschaftlichem Wissen im Internet ausgesprochen Die bdquoBerliner Erklaumlrungldquo (httpwwwzimmpgdeopenaccess-berlinberlindeclarationhtml) schlieszligt erstmals auch dezidiert das kultu-relle Erbe mit ein

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 38

            Wenn Sie diese Maximen beachten kann Ihnen das Internet in zweifacher Hinsicht hilfreich sein Erstens koumlnnen Sie schnell aktuelle Informationen uumlber Ihr Studienfach und Ihre Univer-sitaumlt erhalten Zweitens laumlszligt sich das Internet auch als fachspezifische Informationsquelle nut-zen

            Literatur zur Einfuumlhrung Biste Baumlrbel Hohls Ruumldiger (Hg) Fachinformation und EDV-Arbeitstechniken fuumlr Historiker Ein-

            fuumlhrung und Arbeitsbuch Koumlln 2000 wieder in httpwwwgeschichtehu-berlindeEDV-Buch Kap 1 EDV und Geschichtswissenschaften httpwwwgeschichtehu-berlindeEDV-Buchkapitel2_linkshtml (Stand 30092005)

            Freytag Nils Piereth Wolfgang Kursbuch Geschichte Paderborn ua 2004

            Jenks Stuart Tiedemann Paul Internet fuumlr Historiker Eine praxisorientierte Einfuumlhrung Darmstadt 22000

            Suppanz Frank Geisteswissenschaften studieren mit dem Computer Eine praxisorientierte Einfuumlh-rung Stuttgart 2003

            WWW-Suchinstrumente fuumlr Geschichte

            Einige Universitaumlten haben damit begonnen Einfuumlhrungen in das Geschichtsstudium ins Netz zu stellen (s Epochen) Daruumlber hinaus haumllt das Internet auch Ressourcen bereit die fuumlr die inhaltliche Beschaumlftigung mit Geschichte nuumltzlich sein koumlnnen Die folgende Liste mit serioumlsen Internet-Angeboten ist zwar unvollstaumlndig bietet aber Gelegenheit zum ersten Einstieg Von dort finden Sie zahlrei-che Links zu weiteren relevanten Seiten httpwwwhsozkultgeschichtehu-berlindeindexasp Humanities-Net Sozial- und Kulturgeschichte (kurz

            H-Soz-u-Kult) ist die fuumlhrende deutsche Internetseite fuumlr Historiker und eine zentrale Plattform der wissen-schaftlichen Kommunikation Hier finden Sie aktuelle Rezensionen Tagungsberichte aber auch Stellenaus-schreibungen Das Abonnement ist kostenlos

            httpwwwnfhdatadepremiumindexshtml Ein wichtiges Hilfsmittel ist der Nachrichtendienst fuumlr Historiker (NfH) der bereits 1995 gegruumlndet wurde Er enthaumllt neben Diskussionsforen und umfangreichen Linksammlungen auch eine aktuelle Presseschau die einschlaumlgige Artikel aus deutschen englischen und franzoumlsischen Zeitungen umfaszligt

            httpwwwclio-onlinede Clio-online Dieses Portal versucht die geschichtswis-senschaftlichen Internet-Ressourcen zusammenzufuumlh-ren

            httpwwwhistoricumnetindexphp Historicumnet ist ein Netzwerk das verschiedene ge-schichtswissenschaftliche Internet-Ressourcen buumlndelt

            httpwwwphiluni-erlangende~p1geshomehtml und httpwwwerlangerhistorikerseitede

            Die Erlanger Historikerseite ist eine sehr gute Adresse vor allem wenn man auf der Suche nach weiteren Links ist Hier findet sich ua eine groszlige (und kom-mentierte) Auswahl an einschlaumlgigen Internet-Angeboten

            httpwwwhdgdeFinaldeuwww_hdg_dehtm Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland Bonn

            httpwwwdhmde Deutsches Historisches Museum httpmdz2bib-bvbdehist InformationsWeiser GeschichteHistory Guide weist

            geschichtswissenschaftlich relevante Internetquellen nach und ist das deutschsprachige Portal des Netz-werks Subject Gateways Geschichte

            wwwhistoryguidede History GuideInformationsWeiser Geschichte

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

            39

            httpvlibiueithistoryindexhtml World Wide Web Virtual Library History Central Catalogue

            httpwwwjstororg

            Journal Storage The Scholarly Journal Archive

            Ur- und Fruumlhgeschichte httpwwwdgamnde Deutsche Gesellschaft fuumlr Archaumlologie des Mittelalters

            und der Neuzeit httpwwwarchaeologie-onlinede Arbeitsgruppe Archaumlologie und digitale Medien Frei-

            burg

            Alte Geschichte httpwwwgnomonku-eichstaettdeLAGproseminarindexhtml

            Online-Tutorium der KU Eichstaumltt

            httpwwwperseustuftsedu und httpperseusmpiwg-berlinmpgde

            The Perseus Digital Library (Umfassendes Such- und Hilfsmittelsystem u a fuumlr Texte der griechischen und lateinischen Antike) Tufts-University

            httpwwwbautzdebbkl Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon httpwwwheiligenlexikonde Oumlkumenisches Heiligenlexikon httpwwwstoaorgdiotima Materials fort the Study of Women and Gender in the

            Ancient World httpwwwhouseofptolemyorgindexhtml The House of Ptolemy ndash ptolemaumlisches und roumlmisches

            Aumlgypten httpwwwualbertaca~csmackayConsulsListhtml Consuls of the Roman Republic httpwwwkirkehu-berlinderessourcbuchkulthtml KIRKE Katalog der Internetressourcen fuumlr die Klassi-

            sche Philologie httpwwwstoaorg Stoaorg httpwwwtrentucaahcresourceshtmldir Resources on the Internet for Ancient History and

            Classics Hg K H Kinzl Trent-University Canada Rezensionen (Altertumswissenschaften) httpccatsasupennedu Bryn Mawr Classical Review publishes timely re-

            views of current scholarly work in the field of classical studies (including archaeology)

            httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonGnomonhtml

            Gnomon online (Rezension der CD-ROM-Version von Ulrich Schmitzer ndash httptelemachosphiluni-erlangendedatabaselibrignomon2html)

            httpwwwplekosuni-muenchendestartseitehtml Periodicum onLine zur Erforschung der KOmmunika-tionsstrukturen in der Spaumltantike

            Mittelalter wwwuni-tuebingendemittelaltertutoriumindexhtm schoumlnes Online-Tutorium wwwuni-muensterdefruehmittelalter das beste Fruumlhmittelalter im Netz httpwwwceecuni-koelnde CEEC ndash Codices Electronici Ecclesiae Coloniensis wwwgeorgetownedulabyrinth Resources for Medieval Studies wwwfordhameduhalsallsbook2html Internet medieval sourcebook full text sources httpwwwmediaevumdehaupt2html Mediaumlvistik im Internet ndash empfehlenswert

            Fruumlhe Neuzeit httpwwwuni-konstanzdeFuFPhiloGeschichteTutorium

            Die Universitaumlt Konstanz bietet ein Tutorium fuumlr die Neuere und Neueste Geschichte online an

            httpwwwphiluni-erlangende~p1gesstudiumhtml Besonders umfassend ist das Internet-Angebot der Universitaumlt Erlangen das unter anderem wertvolle Tips zur Studienorganisation enthaumllt

            httpmdzbib-bvbdedigbiblexikaadelung Johann Christoph Adelung Grammatisch-kritisches Woumlrterbuch der Hochdeutschen Mundart

            httpmdz1bib-bvbde~ndbadb_indexhtml Allgemeine Deutsche Biographie

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 40

            httpwwwsfnhistoricumnet Server Fruumlhe Neuzeit

            httpwwwuni-muensterdeFNZ-Online Barbara Stollberg-Rilinger (Hg) Einfuumlhrung in die Fruumlhe Neuzeit

            httpwwwfruehe-neuzeitnet Virtual library Geschichte Fruumlhe Neuzeit httpwwwzedler-lexikonde Johann Heinrich Zedler Grosses vollstaumlndiges Uni-

            versal-Lexicon Aller Wissenschafften und Kuumlnste

            Neuere und Neueste Geschichte httpwwwzeitgeschichte-onlinede httpwwwstubbildarchiv-dkguni-frankfurtde Bildarchiv der Deutschen Kolonialgesellschaft httpholocaustumdunimichedu Holocaust Survivor Oral History Archive httpfacultystaffvwcedu~dgrafholocaushtm Holocaust and Jewish Studies Site httpwwwcalvineduacademiccasgpa German Propaganda Archive httpwww17juni53de httpwwwchronik-der-wendede

            Lateinamerikanische Geschichte httplcweb2locgovhlas Handbook of Latin American Studies httpwwwh-netorg~latam H-LatAm an international forum for the scholarly

            discussion of Latin American History httplanicutexasedu Latin American Network Information Center httpwwwciberade Virtuelle Fachbibliothek Ibero-Amerika httphapiuclaedu The Hispanic American Periodicals Index (HAPI)

            Osteuropaumlische Geschichte httpwwwdgo-onlineorg DGO Deutsche Gesellschaft fuumlr Osteuropakunde eV httpartscishuedureespdocuments Documents in Russian History httpwwwribknet Umfassende bibliographische Rechercheressource httpwwwceeolcomindexaspx CEEOL ndash Central and Eastern European Online Li-

            brary httpwwwsoviethistoryorg Quellen zur sowjetischen Geschichte httpwwwsovlitcom Zusammenfassungen russisch-sowjetischer Literatur httpwwwrussianarchivescomraoaboutindexhtml Russian Archives Online httpmdzxbib-bvbdecocoon1000dokstarthtml 1000 Schluumlsseldokumente der russischen und sowjeti-

            schen Geschichte (1917-1991) httpwwwfak12uni-muenchendeforostindex2html Forschungsverbund Ost- und Suumldosteuropa (forost) httpwwwvifaostde ViFaOst ndash Virtuelle Fachbibliothek Osteuropa

            Fachdidaktik wwwburkhard-sachsede httpwwwlehrer-onlinede Lehrer-Online Unterrichten mit neuen Medien

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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            IV Wissenschaftliches Arbeiten im Studium

            1 Fragestellung

            Jede wissenschaftliche Beschaumlftigung mit Geschichte muss mit einer Frage beginnen Erst die Frage bringt die Quellen zum Sprechen6 Erst die Fragestellung die das erkenntnisleitende Forschungsinteresse formuliert ermoumlglicht es aus der enormen Fuumllle des Materials diejenigen Quellen und Literaturtitel herauszufiltern die fuumlr ihre Beantwortung relevant sind Erst die Fragestellung ermoumlglicht es dem Historiker die von ihm festgestellten historischen Tatsachen in einen Sinnzusammenhang zu bringen sie zu interpretieren und Thesen zu bilden Erst die Fragestellung macht aus einer Information ein Argument das dazu dient eine These zu be-gruumlnden und zu belegen oder gegenteilige Auffassungen zu widerlegen Ohne Fragestellung wird Geschichtsschreibung zu einem bdquoHort von Anekdoten und Chronologienldquo7 und das ist nicht der Sinn von wissenschaftlicher Beschaumlftigung mit Geschichte Es reicht also nicht aus im Rahmen eines Seminars ein Thema zu uumlbernehmen Entscheidend ist vielmehr wie Sie sich einem Thema annaumlhern dh welche konkreten Fragen Sie an ein Thema herantragen Waumlhrend ein Thema verhaumlltnismaumlszligig leicht zu finden ist entsteht eine tragfaumlhige Fragestellung aus vertieftem Wissen An Hand des Themas beginnen Sie sich ein-zulesen und zu bibliographieren Je mehr Sie das Thema in den historischen Kontext und die aktuelle Forschung einordnen koumlnnen und Sie einen Uumlberblick uumlber die Quellen haben desto leichter faumlllt es Ihnen eine Fragestellung zu formulieren die Folgendes leisten soll minus die Fragestellung legt den Gegenstand der Untersuchung fest sie grenzt ihn ein denn es

            werden nur diejenigen Bereiche naumlher untersucht nach denen man zuvor gefragt hat minus jede Frage enthaumllt bereits eine implizite Vorstellung von einer moumlglichen Antwort einer

            bdquomoumlglichen Geschichteldquo minus die Fragestellung entscheidet uumlber den methodischen Zugriff auf das Thema sowie uumlber

            die Auswahl von Quellen und Literatur die zu ihrer Beantwortung erforderlich sind Man muszlig also von Anfang an uumlberlegen wie man von den Fragen zu Antworten kommen kann

            minus nicht zuletzt gibt die Fragestellung Ihrer Hausarbeit ein individuelles Profil und bewahrt Sie vor der Furcht nur das vielfach bereits Geschriebene ein weiteres Mal nachzubeten

            Historische Fragestellungen zielen vor allem auf Ursachen und Zusammenhaumlnge sie suchen Erklaumlrungen fuumlr den Ablauf historischer Prozesse Prinzipiell ist die Anzahl moumlglicher Fragen unbegrenzt Eine bdquoguteldquo dh sinnvolle Frage zeichnet sich durch folgende Charakteristika aus minus Die Frage sollte uumlber den bisherigen Wissensstand hinausfuumlhren Dies setzt voraus daszlig

            Sie Probleme und Fragen der Forschung erkennen und in Ihren Arbeiten zum Gegenstand einer argumentativen Auseinandersetzung machen Dies gilt auch schon fuumlr Proseminare

            minus Die Fragen sind an den Beduumlrfnissen und Interessen der Gegenwart ausgerichtet und be-ziehen daraus ihre Relevanz Dabei geht es nicht um die Projektion der Gegenwart auf die Vergangenheit

            Nachdem Sie das einschlaumlgige Material zu einem bestimmten Thema ausfindig gemacht ha-ben muumlssen Sie es im Hinblick auf Ihre Fragestellung auswerten bewerten und aufbereiten 6 Koselleck Reinhart Begriffsgeschichten Studien zur Semantik und Pragmatik der politischen und sozialen

            Sprache Mit zwei Beitraumlgen von Ulrike Spree und Willibald Steinmetz sowie einem Nachwort zu Einlei-tungsfragmenten Reinhart Kosellecks von Carsten Dutt Frankfurt am Main 2006 S 71

            7 Kuhn Thomas S Die Struktur der wissenschaftlichen Revolution Frankfurt am Main 1973 S 15

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            Es ist dabei ein wesentlicher Unterschied ob Sie Quellen oder Literatur bearbeiten Ob es sich bei den verwendeten Texten um eine Quelle oder um Literatur handelt haumlngt allein von der Fragestellung ab und nicht vom Alter des Textes Sobald Sie sich z B mit der Geschichte der Geschichtswissenschaft beschaumlftigen werden viele der Texte die Sie in anderem Zusammen-hang als Forschung zu Rate gezogen haumltten zur Quelle

            2 Literaturarbeit

            Unter dem Begriff bdquoFachliteraturldquo versteht man die Darstellungen der bisherigen Ergebnisse der historischen Forschung und ihrer Nachbardisziplinen Das Studium der einschlaumlgigen Li-teratur gehoumlrt zum taumlglichen Geschaumlft des Historikers und ist unverzichtbar Jede neue Arbeit muszlig auf den vorhandenen Ergebnissen der Forschung aufbauen und sie kritisch befragen ndash ganz gleich ob es um die Uumlbernahme historischer Tatsachen oder um deren moumlglicherweise kontroverse Interpretation geht Erstens besteht das Ziel der Lektuumlre wissenschaftlicher Texte darin einen Uumlberblick uumlber den Forschungsstand bzw die Entwicklung der Forschung zu einem Thema zu gewinnen Einen Forschungsbericht oder auch Literaturbericht der Ihnen diese Arbeit enorm erleichtert fin-den Sie entweder in Fachzeitschriften oder in der Einleitung wissenschaftlicher Monogra-phien Jeder Band der Reihen bdquoOldenbourg Grundriszlig der Geschichteldquo (OGG) und bdquoEnzyklo-paumldie Deutscher Geschichteldquo (EDG) enthaumllt ebenfalls einen ausfuumlhrlichen problemorientierten Forschungsuumlberblick der behandelten Epoche oder eines Themas Sollte zu Ihrem Thema kein Literaturbericht vorliegen muumlssen Sie sich diesen Uumlberblick selbst erarbeiten Zweitens werten Sie die vorhandene Literatur aus um Sachinformationen uumlber Ihren Untersu-chungsgegenstand zu erhalten dabei kann es sich beispielsweise um die Datierung eines Er-eignisses eine statistische Angabe oder Informationen uumlber historische Ereignisablaumlufe han-deln Drittens schlieszliglich gewinnen Sie aus der Literatur historische Urteile Thesen und Ant-worten die andere Historiker im Hinblick auf komplexe Fragestellungen gegeben haben Die-se koumlnnen entweder in Ihre Arbeit uumlbernommen oder zum Ausgangspunkt Ihrer Fragestellung gemacht werden indem sie uumlberpruumlft modifiziert widerlegt oder bestaumltigt werden

            a) Lesen wissenschaftlicher Texte (Informationsbeschaffung)

            Das Lesen wissenschaftlicher Texte ist eine Kompetenz die mit der kontemplativen Lektuumlre von Belletristik wenig gemein hat Wissenschaftliches Lesen bedeutet nicht passive Rezeption des Geschriebenen sondern einen aktiven geistigen Vorgang bei dem der Leser in einem permanenten Dialog mit dem Verfasser steht Daher erfordert diese Form des Lesens groszlige Konzentration Ruhe und Zeit

            Relevanz klaumlren

            Wegen der groszligen Menge an Literaturtiteln die Sie zu den meisten Themen finden koumlnnen sollten Sie nicht planlos mit dem Lesen des erstbesten Buches beginnen das Ihnen in die Haumlnde faumlllt Zunaumlchst muumlssen Sie klaumlren ob ein Text fuumlr die Beantwortung Ihrer Fragestel-lung uumlberhaupt relevant ist Dazu fuumlhren Sie folgende Arbeitsschritte aus minus Titel und Untertitel des Buches geben nicht nur Auskunft uumlber das Thema sondern unter

            Umstaumlnden auch uumlber seine Kernthese minus Aus dem Titelblatt oder dem Impressum erfahren Sie wann wo und ggf in welcher Reihe

            ein Buch erschienen ist Erscheinungsjahr und Auflage signalisieren seine Aktualitaumlt Ist ein Buch in einer renommierten Reihe erschienen mag dies ein Hinweis auf seine Qualitaumlt sein

            minus Das Inhaltsverzeichnis gibt uumlber Aufbau und Inhalt des Buches Auskunft Wenn bei der Durchsicht des Inhaltsverzeichnisses noch kein direkter Bezug zu Ihrem Thema oder der

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            Fragestellung erkennbar ist heiszligt dies nicht daszlig das Buch fuumlr Sie nicht relevant ist Lesen Sie deswegen immer

            minus die Einleitung Sie erschlieszligt Ihnen die Fragestellung und das Erkenntnisinteresse des Au-tors seinen methodischen Zugriff und seine Loumlsungsstrategien Daruumlber hinaus gibt sie Ihnen wichtige Informationen uumlber den Forschungsstand

            minus Die Materialbasis koumlnnen Sie anhand des Quellen- und Literaturverzeichnisses pruumlfen minus Im Vorwort erfahren Sie um welche Art von Arbeit es sich handelt (beispielsweise eine

            Dissertation oder Habilitationsschrift) und in welchem Umfeld sie entstanden ist Auf-grund dieser Informationen laumlszligt sie sich oft in der Forschungslandschaft verorten

            minus Die Zusammenfassung bilanziert die Ergebnisse der Arbeit benennt ggf Luumlcken und regt damit zu weiterer Forschung an

            Sollte sich bei dieser Pruumlfung herausstellen daszlig ein Buch nur in Teilen fuumlr Sie relevant ist bieten Ihnen das Inhaltsverzeichnis und das oder die Register (Personen- Orts- und Sachre-gister) die Moumlglichkeit die benoumltigten Informationen bzw relevanten Textpassagen nachzu-schlagen Vor allem umfangreiche Arbeiten die Ihr Thema nur am Rande streifen werden Sie nur selektiv auswerten Allerdings kann es auch gefaumlhrlich sein Literatur gewissermaszligen als Steinbruch zu verwenden da einzelne Aussagen so aus dem Zusammenhang gerissen werden Sie sollten daher immer Einleitung und Zusammenfassung lesen um die relevanten Passagen in die Argumentation des Autors einordnen zu koumlnnen

            Kritisches Lesen heiszligt Exzerpte erstellen

            Wissenschaftliches Lesen heiszligt exzerpieren Von zentraler Bedeutung ist es sich beim Lesen stets die eigene Fragestellung vor Augen zu halten und den vorliegenden Text im Hinblick auf die eigene Fragestellung hin bdquoabzuklopfenldquo also selbst Fragen an den Text zu stellen Dabei geht es keineswegs darum den Inhalt des Textes kritiklos aufzunehmen vielmehr muumlssen Sie sich bemuumlhen den Text bewertend (also kritisch) zu lesen Achten Sie dabei auf folgende Punkte minus Bleibt der Autor des Textes bei seiner in der Einleitung formulierten Fragestellung oder

            weicht er vom Thema ab minus Ist der methodische Ansatz des Autors zur Beantwortung seiner Fragestellung geeignet minus Welche Quellen zieht der Autor zur Beantwortung seiner Frage(n) heran Hat er moumlgli-

            cherweise wichtige Quellen uumlbersehen minus Welche Thesen (Behauptungen Schluszligfolgerungen) stellt der Autor auf Und was ist an

            diesen Thesen neu wo reichen sie uumlber den bisherigen Forschungsstand hinaus minus Uumlberzeugen die Argumente die er fuumlr seine Thesen anfuumlhrt Lassen sich Gegenargumente

            ins Feld fuumlhren minus Gibt es Luumlcken oder Schwachstellen in der Argumentationskette des Autors minus Wie ordnet der Autor seine Ergebnisse in groumlszligere Zusammenhaumlnge ein minus Was sagt der Text im Hinblick auf Ihre eigene Fragestellung Anfangs wird es Ihnen wahrscheinlich schwerfallen alle Teile dieses Fragerasters an einen Text heranzutragen Doch je mehr Sie lesen desto leichter faumlllt es Ihnen

            b) Aufbereitung des Gelesenen (Informationsverwaltung)

            Exzerpieren

            Das Lesen eines Textes allein genuumlgt allerdings nicht Wissenschaftliches Lesen ist untrenn-bar mit Schreiben verbunden Wenn Sie eigene Buumlcher oder Textkopien lesen koumlnnen Sie bereits beim ersten Lesen wichtige Passagen unterstreichen und Randbemerkungen hinzufuuml-gen das erleichtert Ihnen spaumlter die Orientierung enthebt Sie jedoch nicht der Muumlhe schrift-

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            liche Textauszuumlge (Exzerpte) anzufertigen Arbeiten Sie in Buumlchern immer nur mit Bleistift alles andere ist Barbarei In Buumlchern aus oumlffentlichem Besitz verbietet sich jede Markierung Ein Exzerpt faszligt den Inhalt eines Textes in Stichworten oder fortlaufend jedenfalls immer knapp zusammen Lange Literaturauszuumlge sind in der Regel kein Exzerpt sondern ver-schwendete Zeit Sie muumlssen versuchen die (unter Ihrer Fragestellung) wichtigen Aussagen moumlglichst in eigenen Worten wiederzugeben ndash gelingt Ihnen dies ist das ein sicheres Indiz dafuumlr daszlig Sie den Text verstanden haben Befolgen Sie unbedingt die Grundregeln des Exzerpierens minus Ein Exzerpt beginnt mit einer vollstaumlndigen bibliographischen Angabe des exzerpierten

            Textes Lose Exzerpte die Sie nicht zuordnen koumlnnen sind wertlos minus Trennen Sie deutlich woumlrtliche Zitate Textparaphrasen und eigene Kommentare vonein-

            ander damit Sie sie spaumlter nicht durcheinanderbringen minus Notieren Sie sich unbedingt die Seitenzahlen woumlrtlicher Zitate und Textparaphrasen an-

            sonsten muumlssen Sie spaumlter nochmals nach dem Fundort eines Zitats oder Belegs suchen minus Strukturieren Sie Ihr Exzerpt Jeder gute wissenschaftliche Text folgt einer Gliederung

            die aus dem Exzerpt hervorgehen muszlig Auf diese Weise enthalten Ihre Notizen Informati-onen uumlber Aufbau Argumentationsgang Thesen und Ergebnisse des Textes

            minus Behalten Sie beim Exzerpieren die Fragestellung des Autors und Ihre eigene im Blick minus Notieren Sie sich die Definitionen zentraler Begriffe minus Halten Sie Staumlrken und Schwaumlchen des Textes (etwa Argumentationsluumlcken oder innere

            Widerspruumlche) fest

            Einzelnotiz-System (Karteikasten)

            Um das Exzerpieren von Texten die zur Beantwortung Ihrer Fragestellung relevant sind kommen Sie nicht herum Fuumlr die dauerhafte Archivierung der Informationen sind Exzerpte allerdings nur bedingt geeignet da Literaturauszuumlge gerade bei laumlngeren Texten schnell un-uumlbersichtlich werden Der Karteikasten in dem ein Text nach seinen Einzelaspekten aufgegliedert wird vermeidet diesen Nachteil er macht Informationen ndash je nach Fragestellung ndash flexibel handhabbar Aller-dings ist sein Gebrauch muumlhsam Sie muumlssen naumlmlich auf jeder einzelnen Karteikarte die ge-naue Belegstelle (dh die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben) notieren um die gespei-cherten Informationen spaumlter weiterverwenden zu koumlnnen Zudem werden Karteikaumlsten mit der Zeit unuumlbersichtlich und der Argumentationszusammenhang des Textes geht dabei verlo-ren

            Datenbanken

            minus Datenbanken kombinieren die Vorteile von Exzerpt und Karteikasten vermeiden jedoch ihre Nachteile Daher sind sie heute das mit Abstand effizienteste Medium der Informati-onsverarbeitung und Archivierung

            minus Informationen auf EDV-Systemen nehmen weniger Platz in Anspruch sind (mit etwas Uumlbung) einfach zu handhaben sowie leicht organisierbar und kommunizierbar

            minus Wer regelmaumlszligig in den PC exzerpiert erhaumllt rasch einen groszligen stetig wachsenden Fun-dus an Informationen wer dagegen mit der Hand exzerpiert bleibt auf einem Berg von Papier sitzen der mit der Zeit immer schwerer uumlberschaubar wird

            httpaoeguni-koelndehandwerkszeugliberdat ndash Das Datenbankprogramm LiberDat 20 erleichtert

            das systematische Bibliographieren und hilft den Uumlberblick uumlber die eigenen Buumlcher Kopien und Notizen zu bewahren Exzerpte koumlnnen direkt mit der Datenbank verknuumlpft werden

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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            httpwwwlit-linkch ndash Lit-link ist ein Datenbank-Programm fuumlr die Verwaltung von Informationen die in den Geistes- und Sozialwissenschaften bei der Arbeit mit Literatur und Textquellen gesam-melt und verwendet werden

            httpwwwliteratnet ndash Programm fuumlr Literaturverwaltung und -management mit Zitat- Schlagwort- und Fundortverwaltung sowie Tools fuumlr die arbeitsteilige Literaturbearbeitung im Team

            (Alle drei Datenbankprogramme stehen kostenlos auf den angegebenen Internetseiten zum Download zur Verfuumlgung)

            Literatur zum Lesen wissenschaftlicher Texte Becher Stephan Schnell und erfolgreich studieren Organisation ndash Zeitmanagement ndash Arbeitstechnik

            Wuumlrzburg 1998

            Franck Norbert Fit fuumlrs Studium Erfolgreich reden lesen schreiben Muumlnchen 82006

            Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006 S 125-142

            Ruumlckriem Georg ua Die Technik des wissenschaftlichen Arbeitens Eine praktische Anleitung Pa-derborn 132006 (enthaumllt ausfuumlhrliche Informationen zum Bibliographieren Exzerpieren und Ver-walten von Informationen)

            3 Quellenarbeit

            Die Geschichtswissenschaft bezieht ihre Erkenntnisse nicht aus der Literatur sondern aus-schlieszliglich aus Quellen Geschichte wird erst durch die methodisch kontrollierte kritische Pruumlfung der uumlberlieferten Quellen zu einer Wissenschaft Die Quellen stellen die Basis wie auch die Begrenzung der historischen Forschung dar Jede historische Interpretation kann bei einer Neusichtung der Quellen an ihnen scheitern deswegen spricht man auch von einem bdquoVetorechtldquo der Quellen8 Das gilt bereits fuumlr das Geschichtsstudium Referate und Hausar-beiten muumlssen schon im Proseminar im wesentlichen aus den Quellen erarbeitet werden

            a) Was ist eine Quelle Die griffigste Definition von bdquoQuellenldquo stammt von Paul Kirn bdquoQuellen nennen wir alle Tex-te Gegenstaumlnde oder Tatsachen aus denen Kenntnis der Vergangenheit gewonnen werden kannldquo9 Dieser Umschreibung ist nichts hinzuzufuumlgen Sie umfaszligt alles womit der Historiker arbeiten kann und gilt fuumlr alle Epochen und fuumlr alle Regionen

            Texte

            Texte sind in der Regel die wichtigsten Quellen des Historikers da sie am umfassendsten Auskunft uumlber die Vergangenheit geben und Informationen uumlber die Zusammenhaumlnge histori-scher Tatsachen enthalten Jeder Text kann eine historische Quelle sein (es haumlngt nur von der Fragestellung ab) Texte sind so enorm vielfaumlltig daszlig sie hier nicht aufgezaumlhlt werden koumln-nen

            Gegenstaumlnde

            Da alles was durch die menschliche Hand geschaffen oder veraumlndert wurde seine Absichten und die unbewuszligten Beeinflussungen (kultureller technischer religioumlser hellip Art) in sich traumlgt geben Gegenstaumlnde wie Kleidungsstuumlcke Bauwerke Muumlnzen Grabfunde Waffen Kochgeraumlt 8 Koselleck Reinhard Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main 1979 S

            206 9 Kirn Paul Einfuumlhrung in die Geschichtswissenschaft Berlin 1947 S 28

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            und anderes mehr auch Auskunft uumlber die Vergangenheit Fuumlr die Alte Geschichte und das Mittelalter sind historische Gegenstaumlnde zentrale Quellen der Erkenntnis Auch in der Zeitge-schichte geben bisweilen nur materielle Zeugnisse Aufschluszlig Besonders aussagekraumlftig sind menschliche Uumlberreste weil sie Ruumlckschluumlsse auf Ernaumlhrung Krankheit und Umweltbedin-gungen erlauben

            Tatsachen

            Gegenwaumlrtige Tatsachen sind historisch gewachsen deswegen legen sie Zeugnis uumlber die Vergangenheit ab Zu diesen Tatsachen gehoumlren Grenzen Sprachen Flur- Orts- und Perso-nennamen und anderes Ein gutes Beispiel stellt unsere Sprache dar Im Bereich des Sports ist sie sehr stark mit englischen Fachausdruumlcken durchsetzt was auf den Ursprungsort bestimm-ter Sportarten verweist von dem aus sie schlieszliglich in Deutschland Einzug gehalten haben Fuumlr andere Bereiche wie die Musik oder das Militaumlrwesen gilt aumlhnliches Zu den historischen Tatsachen gehoumlren schlieszliglich auch Phaumlnomene wie beispielsweise Religionen und Konfessi-onen Daszlig die Christen in der Bundesrepublik Deutschland in zwei etwa gleich groszlige Grup-pen aus Katholiken und Protestanten zerfallen verweist auf die Glaubensspaltung im 16 Jahrhundert als enorm wichtige langfristig wirksame Zaumlsur einerseits und die Aufnahme und regionale Aufteilung der Vertriebenen nach 1945 andererseits

            Welche Quellen fuumlr die Behandlung eines bestimmten Themas relevant sind haumlngt in hohem Maszlige von der gewaumlhlten Fragestellung und dem methodischen Vorgehen ab mit dem die Fragen beantwortet werden sollen So laumlszligt sich beispielsweise ein Phaumlnomen wie die soge-nannte Bauernbefreiung in Preuszligen unter ganz unterschiedlichen Blickwinkeln untersuchen die jeweils verschiedene Quellengattungen erfordern Fragt man politikgeschichtlich nach der Genese und den Motiven der Gesetzgebung muumlssen die Sachakten der beteiligten Behoumlrden und die Unterlagen der wichtigsten handelnden Akteure herangezogen werden Fragt man da-gegen sozialgeschichtlich nach den Auswirkungen dieser Maszlignahme sind in erster Linie so-zialstatistische Daten und autobiographische Zeugnisse erforderlich die Auskunft uumlber die Lebenslage der betroffenen Bauern und Gutsbesitzer geben Die Kunst geschickte Forschungsfragen zu stellen und geeignete Quellen zur Beantwortung dieser Fragen zu finden nennt man Heuristik Sie laumlszligt sich allerdings schlecht allgemein vermitteln sondern nur an konkreten Einzelfaumlllen erproben Fuumlr den Anfang mag es genuumlgen daszlig Sie sich den Zusammenhang von Fragestellung und Auswahl der Quellen verdeutlichen also das Problembewuszligtsein schaumlrfen

            b) Quellentypologie Seit dem spaumlten 19 Jahrhundert hat sich in der Geschichtswissenschaft die klassische Unter-scheidung zwischen Traditionsquellen und Uumlberresten eingebuumlrgert die auf Johann Gustav Droysen zuruumlckgeht und von Ernst Bernheim in ihrer heutigen Form formuliert wurde Das wesentliche Unterscheidungskriterium dieser Typologie liegt im Gegenwartszweck der Quel-le bdquoAlles was unmittelbar von den Gegebenheiten uumlbriggeblieben und vorhanden ist nennen wir Uumlberreste alles was mittelbar von den Begebenheiten uumlberliefert ist hindurchgegangen durch menschliche Auffassung nennen wir Traditionldquo10 Zwar ist diese Dichotomie wie noch zu zeigen sein wird keineswegs so eindeutig doch hilft sie sehr bei der Einschaumltzung des Aussagewertes einer Quelle fuumlr die Fragestellung

            10 Bernheim Ernst Lehrbuch der historischen Methode und der Geschichtsphilosophie Leipzig 61908 S 255 f

            (Hervorhebungen im Original) Die folgenden Zitate ebenda

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            Uumlberrest

            Als bdquoUumlberresteldquo werden alle Quellen bezeichnet bdquowelche ohne jede Absicht auf Erinnerung und Nachwelt nur uumlbriggebliebene Teile der Begebenheiten der menschlichen Betaumltigungen selbst sindldquo Darunter fallen saumlmtliche Relikte menschlicher Lebensprozesse (beispielsweise Kuumlchenabfaumllle) Produkte menschlicher Fertigkeiten (Bauwerke und technisches Geraumlt aller Art) aber auch Sprache Zustaumlnde Institutionen Sitten und Gebraumluche sowie nicht zuletzt Akten und Urkunden Nach Bernheim haben Uumlberreste fuumlr den Historiker den Vorteil der unmittelbaren Naumlhe zum untersuchten Gegenstand Da sie nicht bewuszligt als bdquoQuelleldquo angefertigt wurden enthalten sie weniger Stilisierungen und Selbstdarstellungen daher ermoumlglichen Uumlberreste eher als Traditi-onsquellen die Rekonstruktion der bdquoharten Faktenldquo Allerdings sind Uumlberreste immer nur Splitter Teile eines Mosaiks das der Historiker zusammensetzen muszlig ohne dafuumlr alle Einzel-teile zur Verfuumlgung zu haben Dazu ist ein umfangreiches Kontextwissen erforderlich das die Einordnung der einzelnen Puzzle-Teile erst ermoumlglicht

            Tradition

            Unter bdquoTraditionenldquo versteht man Quellen die bewuszligt zur Uumlberlieferung bestimmter Sach-verhalte angelegt worden sind bdquoDie Tradition verfolgt durchweg direkt die Absicht die Erin-nerung der Begebenheit zu erhalten will geradezu historisches Material seinldquo Traditionsquel-len sind vor allem schriftliche Quellen die Werke antiker Schriftsteller sowie die Historio-graphie (soweit sie unter die Quellen faumlllt) aber auch Memoiren Tagebuumlcher Reiseberichte und Korrespondenzen Hinzu kommen Bildnisse und Skulpturen (die eine Interpretation des Kuumlnstlers enthalten) sowie schriftliche und muumlndliche Zeugenaussagen Der Vorzug von Traditionsquellen besteht darin daszlig sie das historische Geschehen bereits aufbereitet haben es also in einen Zusammenhang bringen Das bdquoVerstehenldquo der Vergangen-heit erfolgte hier bereits durch einen Menschen der dem Gegenstand viel naumlher war als ein heutiger Historiker der also das bdquoHindernis der inneren Fremdheitldquo nicht oder nicht in dem Maszlige uumlberwinden muszligte Damit geht jedoch der Nachteil einher daszlig Traditionsquellen Sach-verhalte immer aus dem Blickwinkel des Verfassers darstellen der aus der Fuumllle der vergan-genen Realitaumlt eine Vorauswahl getroffen hat Zudem besteht gerade bei autobiographischen Quellen immer die Gefahr der Stilisierung und Selbstdarstellung

            Problematik der Quellentypologie

            Die Unterscheidung zwischen Traditionen und Uumlberresten dient also vor allem als Hilfe bei der Bestimmung des Aussagewerts und der Reichweite einer Quelle Sie ist selbst jedoch sehr problematisch da nicht wirklich trennscharf minus Jede Traditionsquelle hat zugleich auch Uumlberrestcharakter ndash nicht was ihren Inhalt be-

            trifft wohl aber hinsichtlich der Umstaumlnde ihrer Entstehung Ein Monument beispielswei-se wird mit dem Ziel errichtet dauerhaft an eine Person oder ein Ereignis zu erinnern Da es jedoch im Stil und mit den (technischen) Mittel der Zeit seiner Entstehung errichtet worden ist hat es auch die Qualitaumlt eines Uumlberrests Ein Gesandtschaftsbericht der unter den Akten des Auswaumlrtigen Amtes (Auszligenministeriums) aufbewahrt wird faumlllt zwar per definitionem unter die Uumlberreste Das heiszligt nun jedoch nicht daszlig saumlmtlichen in einem solchen Bericht enthaltenen Informationen ein dementsprechend hoher Quellenwert bei-zumessen ist Schlieszliglich wurden derartige Berichte oft erst im Nachhinein verfaszligt und enthalten nicht selten den Versuch des Autors sich und seine Leistungen ins rechte Licht zu ruumlcken Ob eine Quelle eher den Traditionen oder den Uumlberresten zuzurechnen ist haumlngt somit entscheidend von der eigenen Fragestellung ab zu deren Beantwortung sie herangezogen wird

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            minus Manche Quellengattungen lassen sich kaum in das Schema dieser Typologie einordnen etwa die Publizistik und das Pressewesen Beide richten sich zwar eindeutig an die jewei-ligen Zeitgenossen fallen daher also unter die Uumlberreste Publizistik und Presse nehmen jedoch zugleich stets auch Wertungen vor und treffen eine Auswahl aus der Fuumllle des (seinerzeit zur Verfuumlgung stehenden) Materials Fuumlr den spaumlteren Leser sind sie also eher Traditionsquellen Gleiches gilt fuumlr Briefe und Tagebuumlcher

            minus Besonders problematisch ist die Einordnung von Bild- und Tondokumenten die vor allem fuumlr die Zeitgeschichte groszlige Bedeutung haben Einerseits geben sie das Geschehene oder Gesagte unmittelbar wider sind also Uumlberreste andererseits werden sie von anderen auf-gezeichnet um Dritten zugaumlnglich zu sein fallen also zugleich unter die Traditionen

            c) Quellenkritik Die Quellenkritik lotet die Moumlglichkeiten und Absichten einer historischen Quelle aus ihre bdquoZuverlaumlssigkeitldquo wird kritisch gepruumlft und ihre Inhalte werden fuumlr die jeweilige Fragestellung fruchtbar gemacht Die Quellenkritik ist der eigentliche Kern des historischen Arbeitens die Ergebnisse der Kritik sind Grundlage der Interpretation und der Aussagen in der Darstellung Die Kritik erfordert zwei Schritte

            Aumluszligere Quellenkritik

            In der aumluszligeren Quellenkritik auch als bdquoKritik der Echtheitldquo bezeichnet wird die Quelle nach einer Reihe von formalen Kriterien untersucht Dabei sind folgende Fragen zu klaumlren minus Uumlberlieferung Wie ist die Quelle auf uns gekommen Welchen Weg hat sie vom Produ-

            zenten bis in ein Archiv bzw in eine Edition durchlaufen welchen Veraumlnderungen war sie dabei unterworfen bewuszligten und zufaumllligen

            minus Echtheit Ist die Quelle bdquoechtldquo oder bdquogefaumllschtldquo Die beiden Begriffe stehen hier in An-fuumlhrungszeichen weil sie fuumlr die Geschichtswissenschaft keine absolute sondern nur rela-tive Bedeutung haben Mit anderen Worten Auch eine bdquoFaumllschungldquo kann eine wichtige Quelle sein da sie beispielsweise daruumlber Aufschluszlig geben kann wer warum wann was und wie bdquogefaumllschtldquo hat

            minus Datierung Wann wurde die Quelle verfaszligt Ist sie nachtraumlglich uumlberarbeitet oder veraumln-dert worden Vor allem die Quellen der Antike des Mittelalters und der Fruumlhen Neuzeit sind oftmals nicht datiert man muszlig daher ihren Entstehungszeitraum anhand aumluszligerer (Schriftart Stil) und innerer Kriterien (Sinnzusammenhaumlnge) bestimmen Aber auch bei Quellen mit Datumsangabe ist zu pruumlfen ob sie vor- oder ruumlckdatiert (und damit bdquoge-faumllschtldquo) worden sind

            minus Autor Wer hat die Quelle verfaszligt In welcher Funktion hat der Autor die Quelle verfaszligt minus Entstehungszusammenhang In welchem Kontext ist die Quelle entstanden welcher

            Textgattung gehoumlrt sie an und welche Funktion hatte sie Handelt es sich beispielsweise um eine serielle Quelle (jede Art von Listen wie etwa um Eintraumlge in ein Geburtsregis-ter) um ein Verhoumlrprotokoll oder um ein diplomatisches Memorandum

            minus Quellentyp Handelt es sich um eine Traditionsquelle oder um einen Uumlberrest Wer war der Adressat der Quelle

            minus Textsicherung Hier geht es um die Sammlung von Informationen zu Personen Instituti-onen oder sonstigen Sachverhalten die in der Quelle erwaumlhnt werden und zu ihrem Ver-staumlndnis erforderlich sind Dazu ist nicht nur ein umfangreiches Kontextwissen noumltig sondern man muszlig auch einschlaumlgige (beispielsweise biographische) Hilfsmittel verwen-den

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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            Innere Quellenkritik

            Waumlhrend die aumluszligere Kritik eine Quelle nach formalen Gesichtspunkten untersucht beschaumlftigt sich die innere Quellenkritik mit ihrem Inhalt Es geht vor allem um folgende Fragen ⎯ Reichweite der Information

            minus Was wuszligte der Autor was konnte er wissen was wollte er wissen inwieweit konnten ihm Dinge bewuszligt werden welchen Wahrnehmungshorizont hatte er (Stand-ortHorizont)

            minus Zu welchem Zweck schreibt der Autor sein Werk (Prologe) welche erklaumlrten Absich-ten verfolgt er in welchem Verhaumlltnis steht er zu prominenten Personen seines Be-richts (StandpunktTendenz)

            minus Was sagt die Quelle im Hinblick auf die gewaumlhlte Fragestellung aus Welche Antwor-ten und Schluszligfolgerungen ergeben sich aus ihr Sind ggf auch andere bdquoLesartenldquo moumlglich

            ⎯ Kontext In welchem Verhaumlltnis steht diese Quelle zu anderen Quellen Gehen die enthal-tenen Informationen uumlber andere Quellen hinaus oder widersprechen sie ihnen Oder be-zieht die Quelle ihre Informationen sogar aus einer anderen nicht genannten Quelle Um hier Klarheit zu gewinnen muszlig die Quelle mit anderen Quellen sowie mit der einschlaumlgi-gen Literatur verglichen werden Erst die Kontextualisierung ermoumlglicht es den Quellen-wert naumlher zu bestimmen

            Grundsaumltzlich gilt bei der Quellenkritik ⎯ daszlig das quellenkritische Instrumentarium nicht nur dem Gewinn von Fakten und Ereignis-

            sen dient sondern je nach Fragestellungen die Quellen auch in anderer Weise pruumlft Wer sich mit Mentalitaumlten oder dem Alltag beschaumlftigt legt weniger Wert darauf die Quellen nur auf unstrittige gleichsam bdquofesteldquo Bestandteile hin zu untersuchen

            ⎯ daszlig die enorme Verschiedenheit und Vielgestaltigkeit der Quellen immer eine individuelle Betrachtung und Erschlieszligung erzwingen so daszlig das gewaumlhlte kritische Instrumentarium ndash bei allen grundlegenden Gemeinsamkeiten ndash ebenso angepaszligt werden muszlig

            ⎯ was Jacob Burckhardt in seinen Vorlesungen sagte minus bdquoUnerschoumlpflichkeit der Quellen zumal solcher die von groszligen Maumlnnern herruumlhren

            sodaszlig Jeder die tausendmal ausgebeuteten Buumlcher wieder lesen muszlig weil sie jedem Leser und jedem Jahrhundert ein besonderes Antlitz erweisen auch jeder Alterstufe des Einzelnen Es kann sein daszlig im Thucydides zB eine Thatsache ersten Ranges liegt die erst in hundert Jahren Jemand bemerken wirdldquo

            minus bdquoAlle echte Uumlberlieferung ist auf den ersten Anblick langweilig weil und insofern sie fremdartig ist Sie kuumlndet die Anschauungen und Interessen ihrer Zeit fuumlr ihre Zeit und koumlmmt uns gar nicht entgegen [] Aber auch dem Gelehrten und Denker ist die Ver-gangenheit in ihrer Aeuszligerung Anfangs immer fremdartig und ihre Aneignung eine Arbeitldquo11

            In der Regel wird der Quellenwert eines Dokuments nicht in allen behandelten Punkten gleich hoch sein

            Kritik von Ton- und Bildquellen

            Ein besonderes Problem stellt die Kritik von Ton- und Bildquellen dar Tonbandaufnahmen Fotos und insbesondere (Ton-)Filmen kurz den bdquoneuen Medienldquo kommt scheinbar unwider-legbare Authentizitaumlt zu denn angeblich luumlgen Bilder nicht Die Realitaumlt sieht freilich ganz anders aus Gerade Bilder sind in hohem Maszlige standortgebunden (nicht umsonst spricht man

            11 Burckhardt Jacob Uumlber das Studium der Geschichte Der Text der bdquoWeltgeschichtlichen Betrachtungenldquo

            nach den Handschriften hg v P Ganz Muumlnchen 1981 Zitat 1 S 252 Zitat 2 S 250

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 50

            in der Filmbranche von bdquoEinstellungenldquo) und perspektivisch sie zeigen bestenfalls nur einen kleinen Ausschnitt der vergangenen Wirklichkeit Zudem sind gerade Bilder in hohem Maszlige anfaumlllig fuumlr Manipulationen wie etwa die zahllo-sen Fotomontagen in der Sowjetunion unter Stalin zeigen Nicht umsonst nutzten (und nut-zen) totalitaumlre Regime Bild und Ton als bevorzugtes Instrument der Propaganda Von derarti-gen Faumllschungen abgesehen transportieren Bilder ganz bewuszligt Botschaften denen der Histo-riker nicht bdquoauf den Leimldquo gehen darf Ein in einem Fotoatelier entstandenes Portraumlt ist nicht so sehr das Resultat des angeblich unbestechlichen Auges der Kamera als vielmehr eine be-wuszligte Stilisierung des Portraumltierten gleiches gilt wenn auch unter anderen Vorzeichen fuumlr die Fotographien aus einer Verbrecherkartei Ganz abgesehen davon muszlig zunaumlchst immer die Frage beantwortet werden was ein Bild uuml-berhaupt darstellt dh man muszlig das Bild raumlumlich und zeitlich zuordnen und in einen Kon-text bringen Zudem stehen Bilder selten allein Fotos sind beschriftet Filme mit Text und Ton unterlegt Wie wichtig es ist das Verhaumlltnis von Bild und Text genau zu bestimmen ha-ben zuletzt die Debatten um die sog bdquoWehrmachtsausstellungldquo gezeigt die in ihrer ersten Version einige falsch zugeordnete Fotos enthalten hat

            d) Quelleninterpretation Die Quellenkritik dient in erster Linie dazu die Aussagemoumlglichkeiten einer Quelle zu ermit-teln Sie liefert die Grundlage des historiographischen Erkenntnisprozesses Die eigentliche weiterfuumlhrende Aufgabe der Geschichtswissenschaft besteht jedoch in der Interpretation der Quellen ihrer Auswertung Die Interpretation der Quellen ist deswegen eine weitere wesentliche Leistung die im Prozeszlig der geschichtswissenschaftlichen Forschung erbracht werden muszlig weil die Quellen nie fuumlr sich selbst sprechen sie muumlssen durch die Kritik und die Interpretation zum Sprechen ge-bracht werden bdquoDenn sogar die eindeutigsten und willfaumlhrigsten Texte oder archaumlologischen Zeugnisse sprechen nur zu dem der sie zu befragen verstehtldquo12 Die Quelleninterpretation ermittelt auf Grund der durch die Kritik gewonnenen Kenntnisse aus den Informationen der Quelle die fuumlr die Fragestellung relevanten Aussagen und ordnet sie in die historischen und sachlichen Zusammenhaumlnge ein bdquoInterpretation heiszligt das Bedeutsame eines Textes finden nicht nur den Wortlaut uumlbersetzenldquo13 Die Interpretation ihrerseits bildet die Grundlage fuumlr die Antworten auf die gestellte Frage Die Arbeitsschritte von Kritik und Interpretation sind nie ganz klar von einander zu trennen Als Historiker muszlig man versuchen Quellen stets auch bdquogegen den Strichldquo zu lesen um ihnen auch diejenigen Informationen abzugewinnen die sie zwar weder preisgeben wollen noch di-rekt enthalten die man ihnen jedoch indirekt entnehmen kann So liefern um nur ein Beispiel zu nennen die Verhoumlrprotokolle der Inquisition nicht nur Informationen uumlber die Verhoumlrten oder das System der Inquisition sondern auch etliche Hinweise anthropologischer Natur die fuumlr ganz andere Fragestellungen interessant sind14 Die Quelleninterpretation ist ein Forschungsprozeszlig den man als bdquoPendelbewegungldquo zwischen Vergangenheit und Gegenwart begreifen kann Der Historiker traumlgt Fragen die ihm relevant erscheinen an Material aus der Vergangenheit heran er sichtet und bewertet es mit den Au-gen und vor dem geistigen Hintergrund seiner eigenen Epoche um vergangene Phaumlnomene zu rekonstruieren Allerdings duumlrfen die Ansichten und Wertmaszligstaumlbe der Gegenwart nicht unre-flektiert auf die Vergangenheit projiziert werden Um beispielsweise eine vergangene Hand-lung beurteilen zu koumlnnen muszlig vor allem der geistige und emotionale Horizont der unter- 12 Bloch Marc Apologie der Geschichtswissenschaft oder Der Beruf des Historikers Nach der von Eacutetienne

            Bloch edierten franzoumlsischen Ausgabe hg v Peter Schoumlttler Stuttgart 2002 S 73 13 Quirin Heinz Einfuumlhrung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte Stuttgart 51991 S 193 14 Ginzburg Carlo Der Inquisitor als Anthropologe in Habermas Rebella ua (Hg) Das Schwein des Haumlupt-

            lings Beitraumlge zur Historischen Anthropologie Berlin 1992 S 42-55

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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            suchten Epoche rekonstruiert und in Rechnung gestellt werden Ansonsten ist die Gefahr von Fehl- und Trugschluumlssen groszlig

            Literatur zu Quellen und Quellenarbeit Arnold Klaus Der wissenschaftliche Umgang mit Quellen in Hans-Juumlrgen Goertz (Hg) Geschichte

            Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 42-58

            Beck Friedrich Henning Eckart Die archivalischen Quellen Eine Einfuumlhrung in ihre Benutzung Koumlln ua 42002

            Brenneke Adolf Archivkunde Ein Beitrag zur Theorie und Geschichte des europaumlischen Archivwe-sens ergaumlnzt von Wolfgang Leesch Leipzig 1953

            Franz Eckhart G Einfuumlhrung in die Archivkunde 7 aktual Aufl Darmstadt 2007

            Ginzburg Carlo Spurensicherung Die Wissenschaft auf der Suche nach sich selbst Berlin 1993

            Kruumlger Kersten Historische Statistik in Goertz Hans-Juumlrgen (Hg) Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 59-82

            Talkenberger Heike Historische Erkenntnis durch Bilder Zur Methode und Praxis der Historischen Bildkunde in Goertz Hans-Juumlrgen (Hg) Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 83-98

            Wohlfeil Rainer Methodische Reflexionen zur modernen Bildkunde in Tolkemitt Brigitte Wohlfeil Rainer (Hg) Historische Bildkunde Problemwege ndash Beispiele (ZHF-Beihefte 12) Berlin 1991 S 17-35

            Zimmermann Michael Quellen als Metapher Uumlberlegungen zur Historisierung einer historischen Selbstverstaumlndlichkeit in Historische Anthropologie 5 (1997) S 268-287

            Alte Geschichte Schmalzried Egidius Hauptwerke der antiken Literatur Einzeldarstellungen und Interpretationen zur

            griechischen lateinischen und biblisch-patristischen Literatur Muumlnchen 1976

            Finley Moses I Quellen und Modelle in der Alten Geschichte Frankfurt am Main 1987

            Meister Klaus Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Antike 2 Bde Paderborn ua Bd1 1997 Bd 2 1999

            Mittelalter Dotzauer Winfried Quellenkunde zur deutschen Geschichte im Spaumltmittelalter (1350-1500) Darm-

            stadt 1996

            Typologie des Sources du Moyen Acircge Occidentale Turnhout 1972ff (bis 2004 erschienen 86 Hefte zu einzelnen Quellengattungen und Mise agrave jour = Nachtraumlge)

            Wattenbach Wilhelm ua Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Vorzeit und Karolinger Hefte I ndash VI [Vorzeit bis Vertrag von Verdun 843] Weimar 1952-1990 dazu als Beiheft Buchner R Die Rechtsquellen Darmstadt 1953

            Ders ua Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Die Zeit der Sachsen und Salier

            Bd 1 und 2 900-1125 Darmstadt 1967

            Bd 3 Italien und England mit Nachtraumlgen zu Baumlnden 1 2 Darmstadt 1971

            Ders Schmale Franz-Joseph Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Vom Tode Ks Hein-richs V bis zum Ende des Interregnums 1125-1273 nur Bd 1 Darmstadt 1976 fuumlr die fehlende Zeit teilweise noch zu gebrauchen der alte Wattenbach Bd 2 6 Aufl Berlin 1894

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 52

            Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Huumlttenberger Peter Uumlberlegungen zu einer Theorie der Quelle in Rusineck Bernd A ua (Hg)

            Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Neuzeit Paderborn ua 1992 S 253-265

            Fuchs Ralf-Peter Die Arbeit mit den Quellen in Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Olden-bourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen 2000 S 255-272

            Rusineck Bernd A ua (Hg) Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Neuzeit Paderborn ua 1992

            Osteuropaumlische Geschichte Fitzpatrick Sheila The impact oft he Great Purges on Soviet elites A case study from Moscow and

            Leningrad telephone directories of the 1930s in Getty J Arch Manning Roberta T Stalinist Terror New perspectives Cambridge 1993 S247-260

            Hellbeck Jochen Tagebuch aus Moskau 1931-1939 Muumlnchen 1996

            Schiffahrtsgeschichte Heidbrink Ingo Schrott oder Kulturgut Zur Bedeutung historischer Wasserfahrzeuge aus der Per-

            spektive des Historikers Bestandserfassung Bewertung quellengerechte Erhaltung Lage Lippe 1994

            e) Quelleneditionen Schriftliche Quellen werden in der Regel in Bibliotheken und Archiven aufbewahrt Diese sind zwar zumeist fuumlr die Forschung zugaumlnglich doch sind Recherchen fuumlr das wissenschaft-liche Arbeiten im Studium zu aufwendig und kostspielig Fuumlr Referate und Seminararbeiten reicht es meist aus wenn Sie veroumlffentlichte Quellen heranziehen die in Form von Editionen und Dokumentationen vorliegen Man unterscheidet zwischen Fondseditionen und Quellen-sammlungen Fondseditionen enthalten einzelne Aktenbestaumlnde (beispielsweise Kabinettspro-tokolle) Quellensammlungen dagegen Schriftgut zu einem bestimmten Thema das aus unter-schiedlichen Bibliotheken Archiven und Bestaumlnden stammt Die Verwendung von Quelleneditionen bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich Sie enthal-ten in der Regel eine Einleitung die die publizierten Quellen in den groumlszligeren Kontext einord-net sowie Sachkommentare und Erlaumluterungen in denen Fachtermini und konkrete Vorgaumln-ge die sich nur aus anderen Quellen erschlieszligen erklaumlrt werden Zudem enthalten sie Hin-weise auf weiteres Quellenmaterial zur vertiefenden Beschaumlftigung mit dem Gegenstand Al-lerdings stellen Editionen immer nur eine Auswahl des vorhandenen Archivmaterials dar die (insbesondere bei Quellensammlungen) auf zeitgebundenen Auswahlkriterien beruht Daher muumlssen Sie pruumlfen nach welchen Leitlinien die Dokumente ausgewaumlhlt wurden ob die jewei-lige Edition alle fuumlr die eigene Fragestellung wichtigen Materialien enthaumllt und ob die Edition wissenschaftlichen Anspruumlchen genuumlgt Das ist keineswegs immer der Fall Die Leitlinien fuumlr wissenschaftliche Editionen haben sich in den letzten 200 Jahren sehr veraumlndert Deswegen gibt es durchaus Quellensammlungen bei denen die Texte nach unterschiedlichen editori-schen Standards herausgegeben wurden (MGH ndash Monumenta Germaniae Historica seit 1823) Ein anderes Beispiel Die umfangreiche Edition bdquoDie Groszlige Politik der europaumlischen Kabinette 1871-1914ldquo die zwischen 1922 und 1927 in 40 Baumlnden publiziert wurde verfolgte das erklaumlrte Ziel die Unschuld des Deutschen Reiches an der Entfesselung des Ersten Welt-krieges zu beweisen zahlreiche Dokumente die dieser Interpretation widersprachen wurden nicht aufgenommen

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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            Hilfsmittel zum Auffinden von Quelleneditionen zur deutschen Geschichte Baumgart Winfried Buumlcherverzeichnis zur deutschen Geschichte Hilfsmittel Handbuumlcher Quellen

            Muumlnchen 142001

            Baumgart Winfried (Hg) Quellenkunde zur deutschen Geschichte der Neuzeit von 1500 bis zur Ge-genwart 7 Bde Darmstadt 1977-2003 (Eine Ausgabe auf CD-ROM ist 2005 erschienen)

            Alte Geschichte Jacoby Felix Die Fragmente der griechischen Historiker (FGrHist) Berlin Leiden 1923ff

            Peter Hermannus Historicum Romanorum Reliquiae (HRR) 2 Bde Stuttgart 1914 ND 1967

            Malcovati Henrica Oratorum Romanorum fragmenta liberae rei publicae (ORF) Turin 1976

            Warmington Eric Herbert Remains of Old Latin (ROL) CambridgeMass London 1935-1940 ND 1979-1982

            Corpus Iuris Civilis I Institutionen Heidelberg 21997 II Digesten 1-10 Heidelberg 1995 III Di-gesten 11-20 Heidelberg 1999

            Hiller Stefan Panagl Oswald Die fruumlhgriechischen Texte aus mykenischer Zeit Darmstadt sup21986

            Mittelalter Potthast August Bibliotheca historica medii aevi Wegweiser durch die Geschichtswerke des europaumli-

            schen Mittelalters bis 1500 2 Bde 2 Aufl Berlin 1896 ND 1954 neu als

            Repertorium fontium historiae medii aevi Primum ab Aug Potthast digestum nunc cura collegi histo-

            ricorumhellipemendatum et auctum bisher erschienen

            - Bd 1 Series collectionum Rom 1962 Addenda Rom 1977

            - Bde 2-11 Fontes bisher A-Z Rom 1967- 2007 MGH = MONUMENTA GERMANIAE HISTORICA inde ab anno Christi 500 usque ad annum 1500 von

            1826 an (bisher ca 450 Bde die MGH hat verschiedene Reihen die wichtigsten sind Scriptores Leges Diplomata Epistolae Antiquitates)

            Ausgewaumlhlte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters Freiherr-vom-Stein-Gedaumlchtnisausgabe Darmstadt Berlin 1955ff

            Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Muumlller Rainer Albert (Hg) Deutsche Geschichte in Quellen und Darstellung 11 Bde Stuttgart

            1995-2000

            Ausgewaumlhlte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit Freiherr-vom-Stein-Gedaumlchtnisausgabe Darmstadt Muumlnchen 1960ff

            httpwwwhabdebibliothekfachinfofnddigquellenhtm Herzog August Bibliothek Wolfenbuumlttel Verzeich-nis digitaler Quelleneditionen

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 54

            Lateinamerikanische Geschichte Chasteen John C Wood James A Problems in modern Latin American history Sources and inter-

            pretations Lanham SR Books 2005

            Instituto dos Arquivos Nacionais Guia de fontes portuguesas para a histoacuteria da Ameacuterica Latina (Guia de fontes para a histoacuteria das naccedilotildees) 2 Bde Lisboa Imprensa Nacional-Casa da Moeda 1997-2001

            Konetzke Richard Coleccioacuten de documentos para la historia de la formacioacuten social de Hispano-ameacuterica 1493-1810 3 Bde Madrid Consejo Superior de Investigaciones Cientificas Instituto Jaime Balmes 1953-1962

            Otte Enrique (Hg) Cartas privadas de emigrantes a 1540-1616 Meacutexico Fondo de Cultura Econoacutemi-ca 1996

            Reinhard Wolfgang Geschichte der europaumlischen Expansion 4 Bde Stuttgart ua Kohlhammer 1983-1990

            Schmitt Eberhard (Hg) Dokumente zur Geschichte der europaumlischen Expansion Bd 1-4 Muumlnchen Beck 1984-1988 Bd 5 Wiesbaden 2003

            Eine zunehmende Digitalisierung der Quellen ermoumlglicht es dem Historiker sich online zu informieren und Quellen einzusehen Die Anzahl der Bibliotheken und Institutionen ist zahlreich Hier zwei der wichtigsten in Spanien httpwwwmcues Ministerio de Cultura Espantildea httpwwwmcuesjspplantillaAncho_waijspid=61amparea=archivos

            Archivo General de Indias (AGI) Espantildea

            Von Bedeutung sind auch die verschiedenen lateinamerikanischen Nationalarchive httpwwwagngobmxarchivosindexhtml Archivo General de la Nacioacuten Meacutexico httpwwwmininteriorgovaragn Archivo General de Nacioacuten Argentina httpwwwarquivonacionalgovbrhomehtm Arquivo Nacional Brasil

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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            4 Hilfswissenschaften und Nachbardisziplinen

            Als Hilfswissenschaften (auch Zweig- Neben- oder Basiswissenschaften) bezeichnet man diejenigen Nachbardisziplinen auf die der Historiker zuruumlckgreift wenn er bei der Untersu-chung seiner Quellen und seiner Fragestellung auf die Erkenntnismoumlglichkeiten anderer Wis-senschaften angewiesen ist Einen festen Kanon von Hilfswissenschaften gibt es nicht welche Disziplin jeweils als Hilfswissenschaft genutzt wird haumlngt allein von der Fragestellung ab

            Brandt Ahasver von Werkzeug des Historikers Stuttgart ua 162003

            Capelli Adriano Lexicon abbreviaturarum Dizionario di abbreviature latine ed italiane Mailand 61961

            Die archivalischen Quellen mit einer Einfuumlhrung in die Historischen Hilfswissenschaften hgv Fried-rich Beck Eckhard Henning 4 durchges Aufl Koumlln ua 2004

            Historische Hilfswissenschaften Stand und Perspektiven der Forschung hgv Toni Dietrich Joachim Oepen Koumlln 2005

            Seit 2004 erscheint die Reihe Hahnsche historische Hilfswissenschaften bisher erschienen

            Baumgaumlrtner Ingrid Historische Kartographie Hannover 2005

            Boeselager Elke Freifrau von Schriftkunde Basiswissen Hannover 2005

            Stieldorf Andrea Siegelkunde Basiswissen Hannover 2004 httpwwwphiluni-passaudehisthwTutHiWi Die Universitaumlt Passau bietet ein Tutorium fuumlr Histori-

            sche Hilfswissenschaften online an

            Archaumlologie

            Die Archaumlologie (ἀρχαῖος = griech sbquoanfaumlnglich altrsquo) beschaumlftigt sich mit der Erforschung des materiellen Erbes der Vergangenheit Bergemann Johannes Archaumlologie Was sie kann was sie will Reinbek 2000

            Fehring Guumlnter P Die Archaumlologie des Mittelalters Eine Einfuumlhrung 3 verb Aufl Darmstadt 2000

            Houmllscher Tonio Klassische Archaumlologie Grundwissen Darmstadt 2002 httpwwwdainstorg Deutsches Archaumlologisches Institut httpodurletrugnlarge Archaeological Resource Guide for Europe httpwwwviamusde Virtuelles Antikenmuseum Goumlttingen Archaumlologi-

            sches Institut httpwwwphiluni-erlangende~p1altaraeriahomehtml

            Antikensammlung Erlangen Internet Archive

            wwwuni-tuebingendeuni-afm Archaumlologie fuumlr Mittelalter

            wwwmittelalterarchaeologiede

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 56

            Chronologie

            Chronologie ist die Lehre von der Zeit Sie beschaumlftigt sich mit allen in der Vergangenheit entwickelten Maszligeinheiten fuumlr Jahre Tage und Stunden Bickerman Elias J Chronology of the Ancient World London 21980

            Elias Norbert Uumlber die Zeit Frankfurt am Main 1984

            Grotefend Hermann Taschenbuch der Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit 13 verb Aufl hg v J Asch Hannover 1991

            Ruumlpke Joumlrg Kalender und Oumlffentlichkeit Die Geschichte der Repraumlsentation und religioumlsen Qualifi-kation von Zeit Rom ua 1995

            httpwwwvl-ghwlmudechronologiehtml Linkliste zur Chronologie als historischer Hilfswis-senschaft

            httpwwwmanuscripta-mediaevaliade Grotefend ohne Traumlnen ndash Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit interaktiv

            Diplomatik

            Die Lehre von Urkunden und von anderen Schriftstuumlcken rechtlichen Inhalts die auf unter-schiedlichem Beschreibstoff (Papyrus Pergament oder Papier) zum Teil im Original vorlie-gen oder durch Abschriften etwa in Kopialbuumlchern sowie in den meist gekuumlrzten Eintragun-gen der Registerbuumlcher uumlberliefert sind

            Bresslau Harry Handbuch der Urkundenlehre fuumlr Deutschland und Italien 2 Bde Leipzig 1889-1912 ND Berlin 1969 und Registerband 1960

            Epigraphik

            Die Epigraphik (ἐπιγραφείν = griech sbquoaufschreibenrsquo) umfaszligt diejenigen Inschriften die auf Stein Metall Ton und Holz erhalten geblieben sind Lateinische Inschriften Corpus inscriptionum Latinarum Berlin 1826ff Lrsquoanneacutee eacutepigraphique Griechische Inschriften Corpus inscriptionum Graecarum Berlin 1828 Inscriptiones Graecae Berlin 1873ff

            Klaffenbach Guumlnther Griechische Epigraphik Goumlttingen 1966

            Robert Louis Die Epigraphik der klassischen Welt autoris Uumlbersetzung aus d Franz von Helmut Engelmann Bonn 1970 (grundlegend)

            Schmidt Manfred G Einfuumlhrung in die lateinische Epigraphik Darmstadt 2004 httpwwwuni-koelndephil-fakifazpeindexhtml Zeitschrift fuumlr Papyrologie und Epigraphik httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonILShtml

            Lateinische Inschriften

            httpwwwuni-heidelbergdeinstitutesonstadwedh Epigraphische Datenbank Heidelberg httpwwwuni-frankfurtde~clauss Epigraphische Datenbank Frankfurt httpuseruni-frankfurtde~claussabkuerzhtml Abkuumlrzungen von Editionen

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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            Genealogie

            Die Genealogie (γενεαλογεῖν = griech sbquojmds Abstammung herleitenrsquo) beschaumlftigt sich mit der Erforschung der Abstammungsverhaumlltnisse einzelner Personen und Geschlechter und der Beantwortung der sich daraus ergebenden historischen Fragestellungen

            Garciacutea Carraffa Alberto Garciacutea Carraffa Arturo Enciclopedia heraacuteldica y genealoacutegica hispano-americano Madrid 1952-1963

            Henning Eckart Ribbe Wolfgang (Hg) Handbuch der Genealogie NeustadtAisch 1972

            Historische Geographie

            Geographisch definierte Raumlume und natuumlrliche Gegebenheiten bestimmen den Gang der Ge-schichte entscheidend mit Die Raumvorstellungen der Menschen der Vergangenheit die Ge-gebenheiten und Handlungsmoumlglichkeiten in ihren Lebensraumlumen wie auf die von der Ge-genwart abweichenden Verhaumlltnisse sind Gegenstand dieser Disziplin Brodersen Kai Terra Cognita Studien zur roumlmischen Raumerfassung Hildesheim ua 1995

            Braudel Fernand ua Die Welt des Mittelmeeres Zur Geschichte und Geographie kultureller Lebens-formen Frankfurt am Main 2000

            Olshausen Eckhard Einfuumlhrung in die historische Geographie der Alten Welt Darmstadt 1991 httpwwwroman-emperorsorgIndexhtm The DIR and ORB Ancient and Medieval Atlas httpdarkwinguoregonedu~atlaseuropemapshtml OSSHE Historical and Cultural Atlas Resource ndash

            Karten zu unterschiedlichen Themen httpwwwcolumbiaeduacisetsGraessecontentshtml Verzeichnis der wichtigsten lateinischen Orts- und

            Laumlndernamen

            Heraldik

            Unter Wappen versteht man ein bleibendes nach festen Regeln geformtes Abzeichen einer Person Familie oder Koumlrperschaft Sich mit Wappen zu beschaumlftigen heiszligt sich mit dem Selbstverstaumlndnis und der Geschichte der wappenfuumlhrenden Familie oder Institution zu befas-sen

            Egalbreath Donald L Jequier Leacuteon (Hg) Handbuch der Heraldik Augsburg 1990

            Filip Vaacuteclav Vok Einfuumlhrung in die Heraldik Stuttgart 2000

            Numismatik

            Zu den numismatischen Quellen zaumlhlen in erster Linie Muumlnzen weiterhin muumlnzaumlhnliche Ob-jekte Medaillons und Muumlnzgewichte Aufgabe der Numismatik ist es die Aussagekraft der genannten Gegenstaumlnde zu erschlieszligen Howgego Christopher Geld in der antiken Welt Was Muumlnzen uumlber Geschichte verraten aus dem

            Engl uumlbertr von Johannes und Margret K Nolleacute Darmstadt 2000 httpwwwunivieacatNumismatik Institut fuumlr Numismatik der Universitaumlt Wien httpwwwbbawdevhmuenzwerkindexhtml Griechisches Muumlnzwerk (Berlin-Brandenburgische

            Akademie der Wissenschaften) httpwwwmoneyorg The American Numismatic Association

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 58

            httpwwwamnumsoc2org The American Numismatic Society httpsammlercommzromhtml Roumlmische Muumlnzen httpwwwifaustdenbe Numismatische Bilddatenbank Eichstaumltt

            Palaumlographie

            Die Palaumlographie (παλαιός = griech sbquoaltrsquo γραφείν = griech sbquoschreibenrsquo Schriftkunde) be-zeichnet die Historische Hilfswissenschaft die sowohl die Entwicklung und die Geschichte der Schrift behandelt als auch zum Lesen Datieren und Einordnen von Handschriften auf Grund graphischer Merkmale befaumlhigen soll

            Bischoff Bernhard Palaumlographie des roumlmischen Altertums und des abendlaumlndischen Mittelalters 2 verb Aufl Berlin 1986

            Arnall Jose Maria Josefa Bibliografiacutea de paleografiacutea linguumliacutestica y diplomaacutetica hispanoamericanas Barcelona 1993

            Papyrologie

            Die Papyrologie leitet ihre Bezeichnung von ihrem Schrifttraumlger dem Papyrus ab Weiterhin rechnet man der Papyrologie die Inschriften auf Tonscherben (Ostraka) auf Holz und Wachs-tafeln zu die in Aumlgypten gefunden worden sind Rupprecht Hans-Albert Kleine Einfuumlhrung in die Papyruskunde Darmstadt 1994 httpwwwuni-koelndephil-fakifazpeindexhtml Zeitschrift fuumlr Papyrologie und Epigraphik httpwwwpapyrologyorg American Society of Papyrologists mit Zugriff auf

            Online-Ressourcen httpodysseylibdukeedupapyrus Papyrologie und Linksammlung

            (httpodysseylibdukeedupapyrustextsmancanohtml ndash Texte die bis zum 30061996 publiziert wurden)

            httpodysseylibdukeedupapyrustextsclisthtml Editions of Greek Latin Demotic and Coptic Papyri Ostraca and Tablets

            httpwwwuni-heidelbergdeinstitutefak8papyhagedorn

            Heidelberger Gesamtverzeichnis der griechischen Papy-rusurkunden Aumlgyptens chronologisch geordnete Listen und Suchmoumlglichkeit in den Datenbanken

            httpwwwuni-koelndephil-fakifaNRWakademie Arbeitsstelle fuumlr Papyrologie Epigraphik Numismatik

            Philologie

            Die Geschichte der Antike und des Mittelalters erschlieszligt sich uns in der Hauptsache uumlber die griechischen und lateinischen Quellentexte Auszligerdem gehoumlren alle in der Vergangenheit ge-schriebenen Sprachen und ihre Philologien zu den Gegenstaumlnden historischer Arbeit (Mittel-hochdeutsch Mittelniederdeutsch Altfranzoumlsischhellip) Graf Fritz (Hg) Einleitung in die lateinische Philologie Stuttgart Leipzig 1997

            Kindermann Udo Einfuumlhrung in die lateinische Literatur des Mittelalterlichen Europa Turnhout 1998 (grundlegende sehr gute Einfuumlhrung)

            Nesselrath Heinz Guumlnther (Hg) Einleitung in die griechische Philologie Stuttgart Leipzig 1997

            Habel Edwin Groumlbel Friedrich (Hg) Mittellateinisches Glossar Paderborn ua 21985 ND 1989

            Lexer Matthias Mittelhochdeutsches Taschenwoumlrterbuch Stuttgart 381992

            Luumlbben August Mittelniederdeutsches Handwoumlrterbuch Norden Leipzig 1888 ND Darmstadt 1995

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

            59

            Mediae latinitatis lexicon minus Lexique latin meacutedieacuteval ndash Medieval Latin Dictionary ndash Mittellateini-sches Woumlrterbuch Leiden Darmstadt 2002

            httpwwwperseustuftsedulexicahtml Text Tools und Lexika httpwwwoeawacatkalmultikey Software Multikey fuumlr MSWord ndash Griechisch-

            Zeichensatz httpwwwthessalonicaorgru bietet multilinguale Tools fuumlr OpenOffice und

            MSWord httpwwwstoaorgabbreviationshtml Abkuumlrzung antiker Werke nach Liddell-Scott-Jones

            Prosopographie

            Die Prosopographie (τό πρόσωπον = griech sbquoAngesicht Personrsquo) beschaumlftigt sich mit der Personenkunde Personen und Personengruppen sowie Informationen uumlber diese werden in einen Gesamtzusammenhang gestellt und somit die Moumlglichkeit eroumlffnet Verbindungen zu knuumlpfen und neue Fragestellungen an die Quellen heranzutragen

            Berve Helmut Das Alexanderreich auf prosopographischer Grundlage Berlin 1926

            Prosopographia Imperii Romani Berlin 1933ff

            The Prosopography of Later Roman Empire (PLRE) Cambridge 1971ff

            httpprosptolartskuleuvenacbe Prosopographia Ptolemaica httpwwwbbawdebbawForschungForschungsprojektepirdeStartseite

            Prosopographia Imperii Romani ndash Who is Who der roumlmischen Kaiserzeit

            Sphragistik

            Die Sphragistik (ἡ σφραγίς = griech Siegelrsquo) untersucht Form Material sowie Befestigung Darstellung und zugehoumlrige Funktion der Siegel Siegel wurden fruumlher als Beglaubigungsmit-tel und zum Verschluszlig von Urkunden und Briefen benutzt In enger Verbindung mit der Diplomatik im 17 Jh entstanden bedient sie sich auch der Methoden der Numismatik He-raldik und Epigraphik

            Ewald Wilhelm Siegelkunde Muumlnchen 1914 (ND 1975)

            Stieldorf Andrea Siegelkunde Basiswissen (Hahnsche historische Hilfswissenschaften 2) Hannover 2004

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 60

            V Praumlsentation des Materials

            Neben inhaltlichen und methodischen Kenntnissen will das Geschichtsstudium eine zentrale arbeitstechnische Kompetenz vermitteln die auch uumlber den engeren Bereich der Fachwissen-schaft hinaus anwendbar ist Sie sollen lernen sich selbstaumlndig in ein Thema einzuarbeiten und das erworbene Wissen in muumlndlicher und schriftlicher Form zu praumlsentieren Im Studium wird diese Faumlhigkeit in Form von muumlndlichen Referaten und schriftlichen Hausarbeiten ein-geuumlbt Pro- und Hauptseminararbeiten dienen zudem als Vorbereitung fuumlr die Magister- bzw Zulassungsarbeit die Sie am Ende des Studiums anfertigen

            1 Grundregeln

            Sowohl die muumlndliche als auch die schriftliche Praumlsentation wissenschaftlichen Materials ge-horcht einigen allgemeinen Grundregeln die Sie unbedingt beachten muumlssen Da Ihre Praumlsen-tationen immer fuumlr andere und nicht fuumlr Sie selbst bestimmt sind muumlssen sich die Leser Houml-rer orientieren koumlnnen Sie muumlssen sie an die Hand nehmen und durch die Praumlsentation fuumlh-ren Die Beachtung bzw Nichtbeachtung dieser Grundregeln ist zugleich eines der wichtigs-ten Kriterien fuumlr die Bewertung von Referaten und Hausarbeiten minus Legen Sie eingangs die Fragestellung offen unter der Sie das Thema untersuchen Gren-

            zen Sie dabei das Untersuchungsfeld genau ab Sagen Sie deutlich was Sie untersuchen und was nicht wo Sie Schwerpunkte setzen und was Sie bewuszligt ausklammern

            minus Trennen Sie zwischen Aussagen die Sie aus der Auswertung von Quellen gewonnen ha-ben und solchen die Sie aus der Literatur uumlbernommen haben In jedem Fall muszlig klar werden woher Sie Ihre Informationen beziehen daher sind Hinweise auf die Materialba-sis unerlaumlszliglich

            minus Trennen Sie unbedingt zwischen eigenen Aussagen und Thesen einerseits sowie anderer-seits Aussagen und Schluszligfolgerungen die Sie aus der Literatur uumlbernommen haben Wenn Sie Aussagen aus Quellen und Literatur uumlbernehmen muumlssen Sie dies deutlich zum Ausdruck bringen Anderenfalls begehen Sie intellektuellen Diebstahl

            minus Aussagen aus Quellen und Literatur koumlnnen Sie auf zwei Arten verwenden als woumlrtli-ches Zitat das mit doppelten Anfuumlhrungszeichen kenntlich zu machen ist sowie als Para-phrase in Form der indirekten Rede Achten Sie dabei unbedingt auf den korrekten Mo-dus Reine Textparaphrasen werden durch den Konjunktiv I (Konjunktiv des Praumlsens) wiedergegeben Der Konjunktiv II (Konjunktiv des Praumlteritums) kennzeichnet dagegen ei-ne Irrealitaumlt nimmt also eine Bewertung von Ihrer Seite vor15

            minus Bestimmen Sie die Reichweite und die Verlaumlszliglichkeit Ihrer Aussagen Legen Sie dar auf welchen empirischen und logischen Geltungsnachweisen Ihre Schluszligfolgerungen beruhen Bewerten Sie die Aussagekraft der von Ihnen herangezogenen Quellen und die Qualitaumlt der Literatur Geltungsbereich und Verbindlichkeit einzelner Aussagen lassen sich sprach-lich praumlzise zum Ausdruck bringen16

            minus Ihre Darstellung darf sich nicht auf eine deskriptive Nacherzaumlhlung der Fakten be-schraumlnken Vielmehr sollen Sie die einzelnen historischen Tatsachen zueinander in Be-ziehung setzen und miteinander verknuumlpfen Dazu muumlssen Sie das ausgewaumlhlte Material

            15 Ein Beispiel In einem Gerichtsprotokoll ist zu lesen bdquoDer Unfallverursacher war betrunkenldquo Mit der For-

            mulierung daszlig der Unfallverursacher betrunken gewesen sei uumlbernehmen Sie diese Aussage Wenn Sie aber schreiben daszlig der Unfallverursacher betrunken gewesen waumlre stellen Sie fest daszlig diese Aussage nicht der Wahrheit entspricht bzw angezweifelt werden kann der Unfallverursacher also mitnichten betrunken gewe-sen ist Das ist ein groszliger ja entscheidender semantischer Unterschied

            16 Die Skala der Verlaumlszliglichkeit einzelner Aussagen reicht von bdquonachweislichldquo uumlber bdquosicherldquo bdquosehr wahrschein-lichldquo bdquowahrscheinlichldquo bis zu bdquovermutlichldquo und bdquomoumlglicherweiseldquo

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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            einer kritischen Analyse unterziehen Das Ziel lautet in Referat und Hausarbeit eine moumlglichst luumlckenlose Argumentationskette zu schmieden die schlieszliglich in Ihre Thesen muumlndet Diese Argumentationskette die auf die jeweilige Fragestellung bezogen sein muszlig dient zugleich als bdquoroter Fadenldquo des Referats bzw der Hausarbeit

            minus Unterschlagen Sie dabei niemals Gesichtspunkte die gegen Ihre These sprechen ndash das waumlre ein grober Verstoszlig gegen die Grundgesetze der Wissenschaftlichkeit Nehmen Sie diese auf und versuchen Sie Gegenargumente ins Feld zu fuumlhren um Ihre Interpretation plausibel zu machen Gehen Sie also moumlglichst offensiv mit moumlglichen Einwaumlnden um

            minus Das zu praumlsentierende Material muszlig in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht werden Die Gliederung des Stoffs ist eine der wesentlichen Leistungen von Referat und Hausarbeit uumlber die sich intensives Nachdenken lohnt Grundsaumltzlich gibt es zwei Alternativen Sie koumlnnen Referat und Hausarbeit chronologisch (dem Zeitverlauf folgend) oder systema-tisch (nach Sachgesichtspunkten) aufbauen

            minus Der Stil Ihrer Ausfuumlhrungen muszlig sachlich und nuumlchtern sein Ihre Sprache sollte weder feuilletonistisch noch gestelzt sondern klar und unpraumltentioumls sein Vermeiden Sie Mode- und Fuumlllwoumlrter Fuumlr subjektive Wertungen ist in der Historiographie kein Platz Aussagen wie bdquoIch bin empoumlrtldquo und aumlhnliche haben in wissenschaftlichen Arbeiten nichts verloren Statthaft ja bisweilen notwendig sind dagegen Fachausdruumlcke und Fremdwoumlrter deren Bedeutung jedoch ggf erklaumlrt werden muszlig

            minus Das adaumlquate Tempus der Darstellung historischer Strukturen und Prozesse ist das Praumlteritum (Erzaumlhlzeit) Beachten Sie daszlig die unterschiedlichen Formen des Praumlteri-tums (Imperfekt Perfekt und Plusquamperfekt) Vor- bzw Nachzeitigkeit von Handlungen und Ereignissen ausdruumlcken Vermeiden Sie unbedingt Tempusinkonsequenzen dh fal-len Sie nicht unvermittelt vom Praumlteritum ins Praumlsens Von dieser Regel gibt es nur zwei Ausnahmen Wenn Sie eine Quelle beschreiben oder den aktuellen Stand in einer Kontro-verse darlegen tun Sie dies im Praumlsens denn die wissenschaftliche Debatte wird in der Gegenwart ausgetragen und die Quelle findet man heute noch in dieser Form vor

            Noch ein wichtiger Hinweis Besprechen Sie Fragestellung Gliederung Thesen und Materi-albasis Ihres Referats bzw Ihrer Hausarbeit vorab mit dem Dozenten Sprechen Sie die Leh-renden an um grobe Fehler (wie etwa eine voumlllige Themenverfehlung) zu vermeiden

            2 Das Referat

            In der Regel machen schlechte Referate genauso viel Arbeit wie gute Es liegt meist nicht an der mangelnden Vorbereitung oder dem Willen desder Vortragenden wenn das Publikum sich langweilt keine Fragen hat und danach nicht kluumlger ist als zuvor Haumlufig liegt es an der Art der Praumlsentation und der Anlage des Materials Daher beachten Sie im eigenen Interesse und dem des Seminars nachstehende Hinweise

            a) Funktion und Ziele des Referats Seminare sind diskursive Lehrveranstaltungen in denen zu vermittelnde Inhalte von den Leh-renden und Lernenden gemeinsam erarbeitet werden Jeder Teilnehmer bereitet einen Aspekt bzw ein Teilgebiet des Seminarthemas vor das er in einer Sitzung muumlndlich praumlsentiert Die Aufgabe der Referate besteht darin die wesentlichen Gesichtspunkte eines begrenzten The-mas herauszupraumlparieren um daruumlber eine Diskussion im Seminar anzuregen Daraus ergeben sich drei Konsequenzen uumlber die sich jeder Referent im klaren sein muszlig minus Das Referat ist Teil des Gesamtkonzepts des Seminars Daher muumlssen Sie sich Klarheit

            daruumlber verschaffen welchen Stellenwert das Referat im Rahmen des Seminars hat und was aus der uumlbergeordneten Perspektive des Seminars an Ihrem Thema wissenswert ist Das Ziel eines Referats besteht nicht darin enzyklopaumldisches Wissen auszubreiten Ihre

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 62

            Aufgabe lautet vielmehr aus der Vielzahl von Informationen diejenigen auszuwaumlhlen die fuumlr den Gesamtzusammenhang relevant sind Machen Sie sich nachdem Sie sich in das Thema eingearbeitet haben zuerst bewuszligt welche Inhalte Sie vermitteln wollen Erst wenn Sie wissen was Ihre Zuhoumlrer an Inhalten aus Ihrem Referat mitnehmen sollen uumlber-legen Sie sich die Form der Praumlsentation um sie auf die Inhalte abzustimmen

            minus Adressat des Referats ist nicht der Dozent sondern das Seminarplenum Ihr Publikum ist also einerseits mit der Rahmenthematik vertraut dh Sie koumlnnen ein Basiswissen uumlber die groumlszligeren Zusammenhaumlnge voraussetzen Andererseits verfuumlgt der Referent als bdquoExperteldquo fuumlr sein konkretes Thema stets uumlber Detailkenntnisse die den uumlbrigen Teilnehmern fehlen Daher muumlssen Sie uumlber Begriffe Sachverhalte Personen und Ereignisse Bescheid wissen damit Sie fuumlr Nachfragen geruumlstet sind Es lohnt sich das Publikum einzubeziehen indem Sie z B Texte vorlesen lassen Gruppen bilden oauml Das erhoumlht die Aufmerksamkeit und den Lernerfolg

            minus Das Referat soll zur Diskussion anregen Daher duumlrfen sich Ihre Ausfuumlhrungen nicht auf eine ereignisgeschichtliche Aufzaumlhlung der Fakten beschraumlnken denn uumlber Tatsachen kann man nicht diskutieren Die Aufgabe des Referenten besteht vielmehr darin histori-sche Tatsachen miteinander zu verknuumlpfen und in eine erklaumlrende Beziehung zu bringen Zu diesem Zweck bilden Sie Thesen (oder uumlbernehmen Thesen aus der Literatur) die im Anschluszlig an das Referat gemeinsam besprochen werden Um das beruumlchtigte Schweigen nach dem Referat zu vermeiden koumlnnen Sie die in Ihren Augen diskussionswuumlrdigen Punkte besonders hervorheben oder Fragen an das Plenum richten Ein guter Einstieg in die Diskussion bietet auch die knappe Vorstellung einer wissenschaftlichen Kontroverse Auch hier koumlnnen Sie das Publikum einbeziehen und ihm im Vorhinein eine Aufgabe ge-ben (zB einen Text lesen lassen)

            b) Regeln fuumlr Houmlrtexte

            Es macht einen groszligen Unterschied ob man einen Text liest oder houmlrt Der wichtigste lautet Ein Houmlrer kann nicht zuruumlckblaumlttern Daher gelten fuumlr Houmlrtexte besondere Regeln die Sie im Referat unbedingt beachten muumlssen minus Der Referent macht sich nicht von irgendwo aus dem Kursraum verstaumlndlich sondern

            nimmt den Platz vorne ein wo er von allen Teilnehmern gut gesehen und gehoumlrt werden kann

            minus Das Referat muszlig klar gegliedert sein so daszlig der Inhalt gut nachvollzogen werden kann minus bleiben Sie ruhig keine Hektik wenn Sie gut vorbereitet sind gibt es keinen Grund zu

            Nervositaumlt minus Referate sind frei vorzutragen Karteikarten oder Stichpunkte koumlnnen als Gedaumlchtnishilfe

            dienen es wird nicht abgelesen minus Schauen Sie in das Publikum stellen Sie Blickkontakt her seien Sie verbindlich sichern

            Sie sich die Aufmerksamkeit minus Sprechen Sie laut und deutlich Sie wollen gehoumlrt und verstanden werden minus Sprechen sie in ganzen Saumltzen die klar strukturiert sind Subjekt ndash Praumldikat ndash Objekt und

            kurz minus Beziehen Sie Ihr Publikum mit ein wenn es Fragen gibt beantworten Sie sie ermuntern

            Sie zu Fragen keine Angst vor ungebetenen Fragen zur Not auf Dozent oder Diskussion verweisen

            minus Wenn es dem Thema dient nutzen Sie Medien Folien Power Point Buumlcher Abbildun-gen tragen Medien nichts zum Verstaumlndnis des Vorgetragenen bei sind sie uumlberfluumlssig

            minus das Passiv ist der Feind des Historikers Formulieren Sie daher aktiv und vermeiden Sie unpersoumlnliche Konstruktionen (etwa mit bdquomanldquo)

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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            minus Vermeiden Sie nach Moumlglichkeit Begriffe die Ihnen selbst vor der Beschaumlftigung mit der Materie unbekannt gewesen sind Wenn sich diese Begriffe nicht vermeiden lassen muumls-sen sie erklaumlrt werden (moumlglichst in Form von griffigen Definitionen)

            minus Machen Sie die Gliederung des Referats deutlich Setzen Sie bewuszligt Pausen ein (etwa am Ende eines Abschnitts oder eines Arguments) um die Gliederung des Referats zu be-tonen Teilen Sie den Houmlrern mit wenn Sie mit einem neuen Kapitel beginnen

            minus Springen Sie nicht in Ihrer Argumentation sondern handeln Sie ein Argument nach dem anderen ab Vermeiden Sie haumlufige Querverweise auf andere Passagen des Referats

            minus Geben Sie die Aussagen Anderer moumlglichst in Ihren eigenen Worten wieder Wenn Sie sich explizit auf eine Quelle oder einen Autoren beziehen nennen Sie diese bzw diesen jeweils am Anfang des Satzes namentlich

            minus Fassen Sie am Ende des Referats Ihre Ergebnisse noch einmal thesenartig zusammen und heben Sie diejenigen Punkte besonders hervor die in der Diskussion behandelt wer-den sollten

            minus Nutzen Sie die Moumlglichkeit der bdquoArbeitsteilungldquo zwischen Referat und Diskussion Spit-zen Sie Ihre Argumentation zu um eine lebhafte Diskussion zu foumlrdern

            minus Halten Sie die vorgegebene Zeit ein Tragen Sie das Referat probeweise zu Hause vor (Familie Haustiere Freunde Wand)

            Die Erfahrung lehrt daszlig die Houmlrer einem frei gehaltenen Vortrag weit besser folgen koumlnnen als einem monoton abgelesenen Referat Ein frei gehaltenes Referat erfordert eine besonders intensive Vorbereitung Es lohnt sich das Referat zunaumlchst schriftlich auszuformulieren und in einem zweiten Arbeitsschritt auf einen Stichwortzettel zu kondensieren der fuumlr den Vortrag als Erinnerungshilfe dient Nutzen Sie die Chance im Studium moumlglichst viele Referate zu halten um Routine im freien Vortrag zu gewinnen Frei sprechen zu koumlnnen ist eine Faumlhig-keit die auch jenseits der Wissenschaft gewuumlrdigt wird

            c) Das Thesenpapier Thesen sind Behauptungen uumlber Zusammenhaumlnge sie sind eine moumlgliche Antwort auf eine Fragestellung Zum Referat muumlssen Sie in der Regel ein Thesenpapier vorlegen das an alle Teilnehmer des Seminars ausgegeben wird Es sollte vor dem Referat mit dem Dozenten be-sprochen werden Das Thesenpapier hat drei Funktionen minus Es ermoumlglicht den Teilnehmern die Vorbereitung auf das Referat (wenn es bereits vor der

            Sitzung ausgeteilt wird) und die Orientierung waumlhrend des Referats minus Es entlastet die Teilnehmer beim Mitschreiben und ermoumlglicht ihnen ein groumlszligeres Maszlig an

            Konzentration auf den Vortrag minus Es dient spaumlter zur Wiederholung des Stoffes und zur raschen Einarbeitung in das behan-

            delte Thema

            Aus dem Gesagten ergibt sich daszlig ein Thesenpapier in der Regel folgende Bestandteile ent-halten sollte minus Es beginnt mit dem Kopf der allgemeine Informationen uumlber das Seminar enthaumllt Semes-

            ter und Datum des Referats Art und Titel der Lehrveranstaltung Name des Dozenten Name des Referenten Thema des Referats

            minus Aus dem Thesenpapier muszlig die leitende Fragestellung ersichtlich sein unter der Sie das Thema untersuchen

            minus Aus dem Thesenpapier muszlig die Gliederung des Referats hervorgehen minus Ein Thesenpapier muszlig Thesen enthalten die den Inhalt bzw die Ergebnisse des Referats

            pointiert zusammenfassen und die sich zur Diskussion eignen (dh es muumlssen sich Argu-mente fuumlr und gegen die These finden lassen) Die Thesen sollten auch das Referat mit dem Rahmenthema des Seminars in Beziehung setzen

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 64

            minus Literaturhinweise Keine umfassende Bibliographie sondern die vollstaumlndigen bibliogra-phischen Angaben der wichtigsten Titel die Sie fuumlr das Referat verwendet haben (getrennt nach Quellen und Literatur)

            d) Das Quellenpapier (s Anhang)

            3 Die Hausarbeit

            Die Seminararbeit ist eine wissenschaftliche Arbeit im Kleinformat Sie folgt im wesentlichen den gleichen Gesetzen wie umfangreichere universitaumlre Qualifikationsarbeiten (Magister- und Zulassungsarbeiten Dissertationen und Habilitationsschriften) Von jenen unterscheidet sie sich lediglich dadurch daszlig sie deutlich kuumlrzer ist einer begrenzteren Fragestellung nachgeht und auf einer schmaleren Basis aus Quellen und Literatur fuszligt Mit der Anfertigung einer Se-minararbeit sind zwei Ziele verbunden Erstens sollen Sie nachweisen daszlig Sie selbstaumlndig wissenschaftlich arbeiten dh einen bestimmten Sachverhalt mit den Methoden und Hilfsmit-teln der Geschichtswissenschaft untersuchen koumlnnen Zweitens sollen Sie das Abfassen wis-senschaftlicher Arbeiten einuumlben um fuumlr die Examensarbeit zu trainieren

            a) Die aumluszligere Form der Hausarbeit Die Seminararbeit ist maschinenschriftlich zu erstellen Bitte halten Sie sich bei der Abfas-sung einer Seminararbeit an folgende Hinweise zur (aumluszligeren) Gestaltung minus Papierformat DIN A 4 minus Schriftart TimesTimes New Roman (oder eine aumlhnliche Schrift mit Serifen) minus Schriftgroumlszlige 12 Punkt (im Text) bzw 10 Punkt (in den Fuszlignoten) minus Zeilenabstand 15zeilig (im Text) bzw einzeilig (in den Fuszlignoten) minus Satzspiegel Blocksatz (verwenden Sie die Silbentrennung um bdquoTrennloumlcherldquo zu vermei-

            den) minus Seiteneinrichtung Rand oben unten und links mindestens 2 cm rechts 35 cm minus Vergessen Sie die Seitenzahlen nicht minus Blaumltter werden nur einseitig bedruckt minus Textumfang 10-15 Seiten fuumlr eine Proseminararbeit (= 20000-30000 Zeichen) 20-25 Sei-

            ten fuumlr eine Arbeit im Hauptseminar (= 40000-50000 Zeichen jeweils mit Leerzeichen) minus Eine Bindung ist nicht erforderlich Geben Sie aber keine lose Zettelsammlung ab son-

            dern legen Sie die Seminararbeit in einen Schnellhefter minus Achten Sie auf fehlerfreie Orthographie und Interpunktion sowie korrekte grammatikali-

            sche Konstruktionen Eine Seminararbeit muszlig mehrfach Korrektur gelesen werden bevor Sie sie abgeben koumlnnen

            b) Der Aufbau der Hausarbeit Der Aufbau folgt im Grundsatz einem einheitlichen Geruumlst Es besteht aus Titelblatt Inhalts-verzeichnis Text (unterteilt in Einleitung Hauptteil und Zusammenfassung) sowie einem Quellen- und Literaturverzeichnis Daran schlieszligt evtl ein Anhang an in welchen ein Abkuumlr-zungsverzeichnis Graphiken Tabellen Bilder und Quellentexte aufgenommen werden koumln-nen Siehe dazu die vier Beispielseiten im Anhang ab Seite 74

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            Titelblatt

            Das Titelblatt der Seminararbeit muszlig folgende Angaben enthalten minus Lehrveranstaltung (links oben auf dem Titelblatt) Semester Universitaumlt und Institut Na-

            me des Dozenten sowie Art und Titel der Lehrveranstaltung minus Titel der Seminararbeit (in der Mitte des Titelblatts in hervorgehobener Schriftgroumlszlige) minus Verfasser (links unten auf dem Titelblatt) Vor- und Nachname Adresse (mit Telefon-

            nummer und e-mail) Studienfaumlcher angestrebter Abschluszlig Fachsemester minus Datum der Abgabe der Arbeit

            Inhaltsverzeichnis

            Das Inhaltsverzeichnis entspricht der (genauen hierarchischen) Gliederung der Seminararbeit Aufgefuumlhrt werden saumlmtliche Kapitel- Unterkapitel- und Abschnittsuumlberschriften mit der An-gabe der jeweiligen Seite auf der sie beginnen Beachten Sie dabei Jedes bdquoErstensldquo braucht ein bdquoZweitensldquo Wenn also beispielsweise ein Unterkapitel nur aus einem Abschnitt besteht fuumlgen Sie keine eigene Abschnittsuumlberschrift ein

            Einleitung

            Der eigentliche Text der Seminararbeit beginnt mit der Einleitung Die Einleitung besteht aus vier Bausteinen minus In der Einleitung muumlssen Fragestellung und Erkenntnisziel der Arbeit bestimmt werden

            Damit definieren Sie den genauen Untersuchungsgegenstand minus Die Einleitung muszlig Informationen uumlber den historischen Zusammenhang enthalten in

            dem das Thema von Bedeutung ist Bei der Hausarbeit muumlssen Sie also Ihr Thema in den groumlszligeren Kontext des Seminars einordnen

            minus In der Einleitung muumlssen der Forschungsstand und die Quellenlage zur behandelten The-matik sowie die Materialbasis der Arbeit dargelegt und kritisch gewuumlrdigt werden Eine reine Aufzaumlhlung der von Ihnen verwendeten Quellen und Literatur reicht nicht aus Sie muumlssen einen bewertenden Uumlberblick uumlber die vorhandenen Editionen und Forschungsar-beiten geben Ihr Urteil soll kritisch aber in der Sache begruumlndet sein

            minus Zudem muszlig die Einleitung das methodische Vorgehen und den Aufbau der Arbeit offen-legen und begruumlnden Sie muumlssen schildern wie Sie von den Fragen zu den Antworten kommen wollen und warum Sie dabei so und nicht anders verfahren

            Die Einleitung soll zum Thema hinfuumlhren Ein haumlufiger Anfaumlngerfehler besteht darin den bdquoersten Satzldquo zu vergessen ohne den die Arbeit unvermittelt mit der Tuumlr ins Haus faumlllt Die-sen Fehler vermeiden Sie indem Sie eine der drei gaumlngigen bdquoEroumlffnungenldquo wissenschaftlicher Arbeiten verwenden minus Sie beginnen entweder ereignisgeschichtlich (bdquoAm 17 Juni 1953 ldquo) minus Oder Sie beginnen problemorientiert (bdquoDie Verfassung der Weimarer Republik ldquo) minus Oder Sie beginnen mit einem Quellenzitat das zum Thema hinfuumlhrt

            Hauptteil

            Im Hauptteil muumlssen die in der Einleitung aufgeworfenen Fragen beantwortet werden Dazu muumlssen Sie historische Strukturen und Ereignisse analysieren Quellen interpretieren und die Ergebnisse der Geschichtswissenschaft kritisch (dh bewertend) diskutieren Nochmals Sie duumlrfen dabei nicht auf der Ebene der reinen Faktenbeschreibung stehenbleiben sondern Sie muumlssen eine problemorientierte Analyse vornehmen indem Sie nach den erklaumlrenden Bezie-hungen zwischen den historischen Tatsachen suchen Dazu muumlssen Sie argumentieren Das

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 66

            Ziel lautet eine moumlglichst luumlckenlose Argumentationskette zu bilden die schlieszliglich in the-senhaft formulierten Ergebnissen muumlndet Die Gliederungspunkte des Inhaltsverzeichnisses erscheinen an den entsprechenden Stellen des Textes als Kapitel- Unterkapitel- und Abschnittsuumlberschriften Natuumlrlich muumlssen diese Uumlberschriften auch zu den entsprechenden Textpassagen passen (das ist manchmal gar nicht so einfach) Besonders wichtig ist es die einzelnen bdquoBausteineldquo des Textes miteinander zu verbinden Nicht selten fehlen die Uumlberleitungen zwischen den Kapiteln so daszlig diese unver-bunden aufeinander folgen ndash eine Argumentationskette kann so nicht entstehen Schweifen Sie in der Darstellung nicht vom Thema ab sondern konzentrieren Sie sich darauf die in der Einleitung gestellten Fragen zu beantworten Diese geben Ihnen den roten Faden der Analyse vor Exkurse und alles was nicht unmittelbar zum Thema gehoumlrt sollten Sie vermeiden ndash Sie unterbrechen damit nur den Gang Ihrer Argumentation Sie nutzen den Platz viel besser indem Sie Forschungspositionen erlaumlutern kritisch hinterfragen und ndash wo immer das moumlglich ist ndash einander gegenuumlberstellen

            Zusammenfassung

            minus Im Fazit der Arbeit greifen Sie die eingangs formulierten Leitfragen wieder auf und be-antworten sie indem Sie Ihre Ergebnisse thesenartig zusammenfassen

            minus Hier ist spaumltestens der Ort an dem Sie die eigene (begruumlndete) Meinung kundtun und in Forschungskontroversen Stellung nehmen ndash dabei muumlssen Sie natuumlrlich begruumlnden wa-rum Sie die eine Position verwerfen der anderen zustimmen oder moumlglicherweise eine ei-gene Position beziehen

            minus Nach wie vor offene Fragen sollten Sie kenntlich machen ndash das ist keineswegs ein Zei-chen fuumlr die unzureichende Beschaumlftigung mit der Materie sondern ein Indiz fuumlr Problembewuszligtsein

            minus Es kann durchaus auch sinnvoll sein weitere Perspektiven des Themas und weiterfuumlhren-de Fragen zu benennen Allerdings sollten Sie dabei vorsichtig sein und keine voumlllig neu-en Themen anreiszligen die nicht mehr behandelt werden koumlnnen

            minus Wichtig ist es im Fazit die Relevanz der Darstellung und der Untersuchungsergebnisse fuumlr das uumlbergeordnete Seminarthema darzulegen

            Quellen- und Literaturverzeichnis

            Im Quellen- und Literaturverzeichnis werden saumlmtliche Werke aufgefuumlhrt die in der Arbeit verwendet worden sind Quellen und Literatur werden dabei getrennt aufgefuumlhrt (zuerst die Quellen danach die Literatur) und jeweils alphabetisch nach den Nachnamen der Verfasser bzw Herausgeber sortiert bei mehreren Titeln des gleichen Autors sortiert man aufsteigend nach dem Erscheinungsjahr Achten Sie unbedingt darauf die bibliographischen Angaben zu den einzelnen Werken vollstaumlndig anzugeben Zur Anzahl der Quelleneditionen und Literaturtitel auf denen Ihre Arbeit beruhen sollte gibt es keine festen Regeln Das haumlngt in erster Linie von Quellenlage und Forschungsstand des jeweiligen Themas ab Um wenigstens einen groben Richtwert anzugeben Eine Proseminar-arbeit sollte wenigstens auf drei Quellen (Editionen Dokumentationen autobiographischen Aufzeichnungen uauml) und zehn Literaturtiteln basieren Grundsaumltzlich gilt natuumlrlich Je breiter Ihre Materialbasis und je intensiver Ihre Auseinandersetzung mit der Forschung ausgefallen ist desto houmlher die Qualitaumlt Ihrer Arbeit Eine haumlufig anzutreffende groszlige Schwaumlche von Anfaumlngerarbeiten besteht darin daszlig sie ganz uumlberwiegend auf Uumlberblicksdarstellungen zuruumlckgreifen Diese Gattung sollen Sie selbstver-staumlndlich auch heranziehen allerdings muumlssen Sie in einem weiteren Arbeitsschritt die thema-tisch einschlaumlgigen Spezialmonographien und Aufsaumltze durcharbeiten da der Forschungspro-zeszlig ja vor allem durch Spezialstudien vorangetrieben wird Nicht selten werden Quellen in

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            Seminararbeiten nur bdquokosmetischldquo verwendet indem Zitate in einen fertigen Text eingefuumlgt werden Das ist nicht der Sinn von Quellenarbeit Vielmehr muumlssen Sie einschlaumlgige Editio-nen etc durch- und in Ihre Argumentation einarbeiten

            Anhang

            Eine Seminararbeit kann auch einen Anhang enthalten Darin koumlnnen je nach Thema Gra-phiken Tabellen oder Quellentexte aufgenommen werden denen fuumlr Ihre Arbeit zentrale Be-deutung zukommt und auf die Sie daher (im Text) detailliert eingehen Grundsaumltzlich sollten Sie jedoch mit diesen Dingen eher sparsam umgehen und sich auf das Unverzichtbare be-schraumlnken Wenn Sie im Text oder in den Fuszlignoten der Arbeit Abkuumlrzungen (etwa fuumlr politische Partei-en) verwenden muumlssen diese in einem Abkuumlrzungsverzeichnis aufgeloumlst werden Davon ausgenommen sind lediglich allgemein uumlbliche Abkuumlrzungen (beispielsweise etc ua evtl usw vgl ggf Bd ders ebd Hg ff Nr)

            Verpflichtungserklaumlrung

            Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Seminar kein Schein erworben werden kann Dieder Studierende ist durchgefallen Nach dem Beschluszlig der Studienkommission vom 16112005 ist jeder wissenschaftlichen Ar-beit eine Erklaumlrung uumlber das selbstaumlndige Erstellen der Hausarbeit beizufuumlgen Die Erklaumlrung kann auch uumlber die Homepage des Instituts abgerufen werden Erklaumlrung gemaumlszlig sect6 Abs 4 AT PO BA sect 21 Abs 4 MagisterPO sect 17 Abs 8 VO Erste Staatspruumlfung Lehramt

            Ich erklaumlre daszlig ich die vorgelegte Arbeit selbstaumlndig verfaszligt und nur die angegebenen Quel-len und Hilfsmittel benutzt habe Woumlrtlich oder dem Sinn nach aus anderen Werken entnom-mene Stellen sind unter Angabe der Quelle kenntlich gemacht

            Mir ist bekannt daszlig bei Feststellung eines Taumluschungsversuchs die Leistung als nicht er-bracht gilt

            Datum Unterschrift

            Name Vorname

            Anschrift

            Matrikelnummer

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            c) Zehn Basisregeln fuumlr die sprachliche Gestaltung wissenschaftlicher Hausarbeiten 1 Bilden Sie vollstaumlndige Saumltze Jeder Aussagesatz braucht ein Subjekt und ein Praumldikat

            (= konjugiertes Verb) 2 Es gilt der Grundsatz ein Gedanke pro Satz Fuumlr einen neuen Gedanken benoumltigen Sie

            einen neuen Satz Vermeiden Sie insbesondere Satzanschluumlsse mit bdquowasldquo bdquowobeildquo uauml (Beispiel bdquoDies hatte zur Folge daszlig ldquo statt bdquo was zur Folge hatte daszlig ldquo)

            3 Hauptsachen gehoumlren in Hauptsaumltze Nebensachen in Nebensaumltze Stellen Sie wichtige Informationen immer in einen Hauptsatz Ein Nebensatz kann ergaumlnzende undoder Hin-tergrundinformation enthalten

            4 Achten Sie auf korrekte grammatische Bezuumlge Pronomen wie bdquoerldquo und bdquosieldquo beziehen sich immer auf das zuletzt vorausgegangene maskuline bzw feminine Substantiv Be-zieht sich die Aussage auf Personen oder Dinge deren Erwaumlhnung im Text weiter zu-ruumlckliegt muumlssen diese erneut benannt werden

            5 Achten Sie auf die kohaumlrente Verwendung zweiteiliger Ausdruumlcke bdquosowohl als auchldquo bdquonicht nur sondern auchldquo bdquoeinerseits andererseitsldquo bdquozum einen zum anderenldquo bdquozwar aberldquo bdquovon bisldquo Der erste Teil verlangt hier immer auch den zweiten

            6 Tempus Historische Sachverhalte werden in der Vergangenheitsform wiedergegeben (Beispiel bdquoIm Jahre 1517 traf Karl I zum ersten Mal auf der iberischen Halbinsel einldquo) Eine Ausnahme bilden Bezugnahmen auf Textaussagen Diese koumlnnen im Praumlsens formu-liert sein da die Aussagen auch heute noch in den Texten stehen (Beispiel bdquoJean Bodin erklaumlrt in seinem Werk sbquoSix Livres de la Reacutepubliquersquo die Souveraumlnitaumlt zum Grundprinzip des Staatesldquo)

            7 Indirekte Rede Aussagen Urteile und Meinungen von Anderen werden in der Regel im Konjunktiv wiedergegeben Dies gilt sowohl fuumlr Stellungnahmen historischer Personen als auch fuumlr diejenigen wissenschaftlicher Autoren (Beispiel bdquoFriedrich Edelmayer ver-tritt die Auffassung dass im 17 Jahrhunderts ein grundlegender Strukturwandel der spa-nischen Gesellschaft zu beobachten seildquo) Steht der Hauptsatz in der Vergangenheits-form erfordert die indirekte Rede den Konjunktiv II bzw die Umschreibung mit bdquowuumlrdeldquo (Beispiel bdquoKritiker warfen den Guumlnstlingen den sogenannten sbquovaacutelidosrsquo vor sie miszligbrauchten das Vertrauen des Koumlnigs zu ihrem eigenen Vorteilldquo)

            8 Vermeiden Sie umgangssprachliche Ausdruumlcke (Dazu gehoumlren Formulierungen wie bdquoich findeldquo bdquonun malldquo bdquonoch lange nichtldquo sowie Redewendungen wie bdquoauf den Putz hauenldquo bdquoin die gleiche Kerbe schlagenldquo usw) Schreiben Sie beispielsweise bdquonoch einmalldquo oder bdquoerneutldquo statt bdquonoch malldquo und bdquozunaumlchst einmalldquo statt bdquoerstmalldquo

            9 Verwenden Sie einen sachlichen Stil Vermeiden Sie moralisch wertende Ausdruumlcke wie bdquoblutruumlnstigldquo bdquofurchtbarldquo bdquoentzuumlckendldquo bdquotapferldquo bdquoschockierendldquo bdquoverwerflichldquo uauml ndash es sei denn Sie geben sie ausdruumlcklich als Meinung Anderer wieder

            10 Einige Regeln zur Vermeidung der haumlufigsten Interpunktionsfehler Ein Komma steht ua

            minus zwischen gleichrangigen Teilsaumltzen die durch eine entgegenstellende Konjunktion (zB aber sondern doch) verbunden sind

            minus vor undoder nach einem Infinitiv wenn dieser durch eine Wortgruppe oder ein hinwei-sendes Wort angekuumlndigt wird (Beispiel bdquoEs war sein Ziel die Gunst des Koumlnigs zu er-langenldquo)

            minus vor undoder nach einem Relativsatz Monika Hoffmann Deutsch fuumlrs Studium Grammatik und Rechtschreibung Paderborn 2005 Das Buch erklaumlrt von den Komma- bis hin zu Konjunktivregeln verstaumlndlich die Grundregeln der Rechtschreibung und Grammatik Sie finden darin zahlreiche auf das wissenschaftliche Arbeiten zugeschnittene Sprach-Uumlbungen

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            d) Zitation Eine der unveraumluszligerlichen Grundlagen der Wissenschaft ist die Nachpruumlfbarkeit der gemach-ten Angaben Jede Ihrer Angaben sei es aus Quellen oder aus der Literatur muszlig es dem Leser ermoumlglichen Ihre Zitate Argumente Interpretationen und Informationen nachzupruumlfen und womoumlglich korrigieren zu koumlnnen Daher ist es unabdingbar die von anderen uumlbernommenen Aussagen kenntlich zu machen Geschieht dies nicht macht sich der Verfasser des Plagiats schuldig Aussagen anderer werden entweder als Paraphrase in indirekter Rede uumlbernommen oder als woumlrtliches Zitat das in doppelte Anfuumlhrungszeichen gesetzt werden muszlig Dies gilt sowohl fuumlr Zitate und Uumlbernahmen aus der Forschungsliteratur als auch fuumlr Quellen Im Rah-men einer Seminararbeit haben Zitate mehrere Funktionen minus Quellenzitate belegen eigene Thesen minus Zitate aus der Literatur stuumltzen eigene Aussagen und dienen der Beweisfuumlhrung innerhalb

            der Argumentation minus Quellenzitate koumlnnen die Arbeit konkretisieren sie anschaulicher und lebendiger machen Gehen Sie sparsam vor allem mit laumlngeren woumlrtlichen Zitaten um Sie muumlssen sich in der Ar-beit von der Sprache der Quellen loumlsen da Sie ansonsten Gefahr laufen implizit Wertungen der Quellentexte zu uumlbernehmen die Sie gar nicht uumlbernehmen wollen Fuumlr viele Sachverhalte und Phaumlnomene hat die Forschung gliedernde Begriffe entwickelt die Sie aus der Literatur kennen und nutzen sollten Versuchen Sie uumlbernommene Aussagen soweit wie moumlglich in eigenen Worten wiederzugeben Bloszliges Paraphrasieren von Quellen und Literatur oder die endlose Aneinanderreihung von Zitaten zeigen die mangelnde geistige Durchdringung der Thematik Zudem ersetzen Zitate keineswegs die Thesen sie dienen lediglich dazu diese zu untermauern Auch spricht ein Zitat keineswegs fuumlr sich selbst es muszlig vielmehr genau inter-pretiert werden Was besagt das Zitat im Kontext Ihrer Untersuchung Rein illustrative Zitate sind hingegen uumlberfluumlssiger Zierrat und daher verzichtbar

            Formale Regeln der Zitation

            minus Oberster Grundsatz Eine sinnvolle einheitliche und genaue Wiedergabe von Angaben soll die Nachvollziehbarkeit und Wiederauffindbarkeit der zitierten Werke sicherstellen

            minus Woumlrtliche Zitate muumlssen in doppelte Anfuumlhrungszeichen gesetzt werden minus Achten Sie auf Genauigkeit Bei woumlrtlichen Zitaten ist eine Veraumlnderung des Wortlauts

            unzulaumlssig Nicht das Zitat muszlig sich dem Text anpassen sondern umgekehrt Zulaumlssig ist lediglich die Kasusaumlnderung bei einzelnen Woumlrtern die allerdings in eckigen Klammern kenntlich zu machen ist17

            minus Nur eindeutige Druckfehler werden mit [sic] gekennzeichnet und so uumlbernommen18 Al-tertuumlmliche Schreibweisen die nach heutigem Duden zwar falsch oder unuumlblich sind zur Zeit ihrer Abfassung aber den grammatischen bzw orthographischen Regeln entsprach werden ohne Kennzeichnung uumlbernommen (z B bdquodaszligldquo statt bdquodassldquo)19

            17 Beispiel Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf der Bevoumllkerung in dem die bayerischen Landesplaner einen

            bdquozuverlaumlssige[n] gesamtwirtschaftliche[n] Maszligstab fuumlr das Ausmaszlig der Strukturmaumlngelldquo erblickten konnte in den ausgewaumlhlten Landkreisen des Bayerischen Waldes nicht mit dem Bundesdurchschnitt Schritt halten

            18 Beispiel Das Deutsche Schiffahrtsmuseum [sic] ist das deutsche Nationalmuseum fuumlr die Geschichte der Schifffahrt

            19 Beispiel Georg Dehio Geschichte des Erzbistums Hamburg-Bremen bis zum Ausgang der Mission Berlin 1877 S 172 Sowol Heinrichrsquos II als Konradrsquos II Wuumlnsche gingen nicht houmlher hinaus als die Nordgrenze ertraumlglich ruhig und die saumlchsischen Groszligen nicht zu maumlchtig zu wissen

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            minus Laumlngere Zitate koumlnnen gekuumlrzt werden was mit [] zu kennzeichnen ist Kuumlrzungen eines Zitats duumlrfen jedoch unter keinen Umstaumlnden den Sinn der Originalaussage veraumlndern o-der gar verdrehen20

            minus Erklaumlrende Ergaumlnzungen im Zitat werden ebenfalls in eckige Klammern gesetzt (ggf mit dem Zusatz wer die Veraumlnderung vorgenommen hat)21

            minus Hervorhebungen im Original muumlssen im Zitat uumlbernommen werden In der Fuszlignote ist darauf hinzuweisen wer die Hervorhebung vorgenommen hat (also bdquoHervorhebung im Originalldquo oder bdquoHervorhebung durch [Autorenkuumlrzel]ldquo)

            minus Fremdsprachige Zitate Lateinische englische und franzoumlsische Zitate muumlssen nicht uumlber-setzt werden Bei Zitaten in anderen Sprachen sollte eine Uumlbersetzung in der Fuszlignote an-gegeben werden

            minus Zitieren Sie nach Moumlglichkeit immer aus dem Original vermeiden Sie soweit es geht Zitate aus zweiter Hand Wenn das Original nicht beschafft werden kann und Sie daher eine Quelle nach einem Literaturtitel zitieren muumlssen Sie in der Fuszlignote die Originalquelle sowie den Titel des Werkes angeben nach dem Sie die Que 22lle zitieren

            minus Ein Zitat im Zitat wird durch einfache Anfuumlhrungszeichen kenntlich gemacht23 minus Zitate ab einer Laumlnge von drei Textzeilen werden eingeruumlckt und einzeilig gesetzt

            Zitierfaumlhigkeit

            Es gibt Informationsquellen die Sie zwar nutzen koumlnnen die aber nicht zitierfaumlhig sind Dazu gehoumlren allgemeinbildende Lexika und Enzyklopaumldien (Brockhaus Meyer Herder Duden etc) eher populaumlre Nachschlagewerke (z B Das Mittelalter von A bis Z Taschenlexikon Dreiszligigjaumlhriger Krieg) sowie populaumlre Sachliteratur Ausschlaggebend fuumlr die Zitierfaumlhigkeit ist einerseits die Namhaftmachung eines Urhebers der Information (namentlich gekennzeich-nete Stichwoumlrter in Lexika etc) andererseits die Ferne der Informationen zu Quellen und For-schung Fuumlr jedes Thema das Sie bearbeiten gibt es genuumlgend serioumlse und zitierfaumlhige leicht zugaumlngliche Informationen (vgl Abschnitt II 1 Basisinformation) so daszlig Sie nicht auf quel-len- und forschungsgestuumltzte Informationen zuruumlckgreifen muumlssen

            Quellenzitate [Name] Werk (oft als Abkuumlrzung) quelleneigene Aufteilung Buch Kapitel Jahr Abschnitt

            Paragraph etc

            Plin nat 37 59-61 = C Plinius Secundus Maior naturalis historia Buch 37 Abschnitte 59-61

            Aug civ dei 215 = Augustinus De civitate Dei Buch 21 Kapitel 5

            minus Beachten Sie so verfaumlhrt man bei dem gesamten Kanon griechlat Autoren der Antike oft auch bei Kirchenvaumltern viele griechische Werke haben lateinische Titelvarianten unter denen zitiert werden kann

            Dioskurides Materia medica fuumlr περὶ ὕλης ἱατρικῆς

            20 Beispiel In den Augen der Landesplaner muszligten bdquodie Verbesserung der Infra- und Agrarstruktur die Indust-

            rialisierung und die uumlbrigen zur Hebung der Wirtschaftskraft im Grenzgebiet notwendigen Maszlignahmen [] als Teile einer in sich geschlossenen Strukturpolitik verstanden werdenldquo

            21 Beispiel bdquoIm Gegenteil die [gemeint sind die ehemaligen Nationalsozialisten JB] regieren heute noch besser wie [sic] fruumlher und wenn irgendwo der Nationalsozialismus neu entstehen wuumlrde so waumlre dies da-hier moumlglichldquo

            22 Die Fuszlignote eines solchen Zitats das Sie aus der Literatur zitiert haben muumlszligte dann beispielsweise so aus-sehen Wochenbericht der Intelligence Division von OMGBy vom 1941946 zit nach Woller Hans Ge-sellschaft und Politik in der amerikanischen Besatzungszone Die Region Ansbach und Fuumlrth Muumlnchen 1986 S 135 f

            23 Beispiel bdquorsquoRemo cum fratre Quirinusrsquo so pries Vergil das Ende des Bruderkrieges und die wiederhergestell-te Herrschaft des Gesetzesldquo

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            Bei Werken ohne Verfasser wie manchen Annalen oder Chroniken nach der dortigen Zaumlhlung eben-

            falls bei Volksrechten (Leges)

            Ann Fuld ad 840 ad a 840 a 840 = Annales Fuldenses fuumlr das Jahr 840

            minus Eine quellenimmanente Zaumlhlung muumlssen Sie immer angeben Sie dient dazu unabhaumlngig von Edi-tionen oder Uumlbersetzungen die verwiesene Stelle aufzufinden manchmal in Konkordanzen zB bei Briefeditionen mit unterschiedlicher Zaumlhlung (Beispiel Einhardbriefe hg v K Hampe (MGH Epistolae Karolini aevi III) Berlin 1898 S 107f) Die Editionen auf die man sich selbst bezieht stehen in der Literaturliste

            Bei Herrscherurkunden (von Kaisern und Koumlnigen) wird die Nummer der Urkunde in der jeweiligen Edition angegeben Die uumlbliche Kurzform zur Zitation einer Urkunde in den MGH setzt sich aus der Abkuumlrzung fuumlr Urkunde bzw Diplom (D bei Verweis auf mehrere Diplome DD) und dem Herrscherkuumlrzel ggf samt Ordnungszahl (etwa LD = Ludwig der Deutsche O II = Otto II) zu-sammen Dazu kommt das Datum der Urkunde gegenlaumlufig notiert Im Quellenverzeichnis werden Urkunden nicht einzeln aufgenommen sondern nur der jeweils benuumltzte Band der Urkundensamm-lung

            middot DLD 156 874 Mai 4

            middot DDLD 156 157 und 160

            im Quellenverzeichnis

            middot Die Urkunden Ludwigs des Deutschen Karlmanns und Ludwigs des Juumlngeren hg v Paul Kehr (MGH DD regum Germaniae ex stirpe Karolinorum 1) Berlin 1934

            Bei Privaturkunden (alle Aussteller auszliger Kaisern Koumlnigen und Paumlpsten) wird uumlblicherweise der Titel des Urkundenbuches verkuumlrzt (UB fuumlr Urkundenbuch + Name des Klosters der Stadt der Region) und die Nummer der Urkunde genannt mit dem gegenlaumlufig notierten Datum

            middot UB Weiszligenburg Nr 4 667 Aug 4

            im Quellenverzeichnis

            middot Traditiones Wizenburgenses Die Urkunden des Klosters Weiszligenburg 661-864 Gloumlckner Karl Doll Anton (Hg) Darmstadt 1979

            Bibelzitate Buch Kapitel Vers[e]

            Bei Bibelstellenangaben werden Kapitel und Vers durch Komma ohne Spatium voneinander abge-setzt Mk 14 1 Kor 135 Deut 56-22 (= Deuteronomium Kapitel 5 Verse 6-22 ndash Die Zehn Ge-bote)

            Einzelne Verse werden durch Punkt ohne Spatium voneinander abgesetzt Mt 122513

            Stellen aus verschiedenen Kapiteln bzw aus verschiedenen Buumlchern werden durch Semikolon und folgendem Spatium voneinander abgesetzt Mt 614 1835 Mk 1125

            Mit bdquoparldquo wird auf synoptische Parallelstellen verwiesen Mt 69ndash13 par Lk 112ndash4 bzw Mt 69ndash13 par Mk 1127ndash33 par Mt 2123ndash27

            minus Die 5 Buumlcher Mose werden mit ihrem Namen angegeben Ex = Exodus = 2 Buch od Deut= Deuteronomium = 5 Buch die Apostelgeschichte nach ihrem lateinischen Namen Acta Apostolo-rum mit Act abgekuumlrzt Es gibt Unterschiede der kath und der protest Bibel Die Zaumlhlung des Psalter ist unterschiedlich (zB Ps 118 Vulgata = Ps 119 Lutherbibel) auch innerhalb der Psal-men Einige Buumlcher der Vulgata der offiziellen kath Bibel wurden von Luther nicht aus dem Ur-

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            text uumlbersetzt III Makkabaumler (Makk) Jesus Sirach (Sir od Ecc = Ecclesiasticus) ua Heute sollte man sich auf die oumlkumenische Einheitsuumlbersetzung beziehen die alle Buumlcher enthaumllt an-sonsten koumlnnen die Zitate mit dem Zusatz bdquoVulgldquo bzw bdquoLutherldquo versehen werden

            Quellenangabe minus bei Abkuumlrzungen der antiken Literatur Der kleine Pauly Lexikon der Antike hg v K Ziegler W Sontheimer Stuttgart 1964 Bd 1 S

            XXI-XXVI oder LPh

            minus bei theologischen Abkuumlrzungen des Christen- und Judentums Theologische Realenzyklopaumldie (TRE) Abkuumlrzungsverzeichnis 2 uumlberarbu erweit Aufl Berlin

            New York 1994 (enorm umfangreich)

            Angabe der Quelle in der Fuszlignote Wenn die Quelle im Text zitiert wurde sieht die Fuszlignote folgendermaszligen aus 1Varius nobis fuit sermo ut in convivio nullam rem usque ad exitum adducens sed aliunde alio tran-

            siliens (Sen ep 7642)

            Bei der Paraphrasierung einer Quelle wird nur die entsprechende Stelle genannt

            Cass Dio 72352

            Bibliographische Angabe der literarischen Quellen im Quellenverzeichnis Texteditionen

            Name evtl Vorname (des antiken Autors) Titel hg v Vorname Name (des Herausgebers Editors) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (der edierten Ausgabe)

            Beispiel Seneca Lucius Annaeus De beneficiis hg v Karl Hosius (BT) Leipzig 1914

            Uumlbersetzungen

            Name Vorname Titel latdt (zB) (evtl Reihe in der die Uumlbersetzung erschienen ist) hg u uumlbers v Vorname Name (des Uumlbersetzers) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (der Uumlbersetzung)

            Beispiel Seneca Lucius Annaeus Philosophische Schriften latdt hg u uumlbers von Manfred Rosen-bach Darmstadt 1969

            Zitation von archivalischen Quellen (Besonderheiten einzelner Archive beachten) Beispiele

            Beispiel aus dem Bestand des Staatsarchivs Bremen Senatsregistratur Aktenverzeichnis zu Auswei-sungen 3-A10 Nr 1-

            Einzelakte

            Beschwerde des russischen Staatsangehoumlrigen Kaufmann Josef Lewkowsky gegen die Beschluumlsse der Polizeikommission betr Seine Ausweisung als laumlstiger Auslaumlnder in StHB 3-10 Nr 212

            Dokument aus dieser Akte

            Offizialbericht der Polizeikommission Bremen an den Praumlsidenten des Senats Buumlrgermeister Dr Do-nandt vom 31101922 in StHB 3-A10 Nr 212

            Beispiel aus dem Bestand des Bundesarchivs Nachlaumlsse

            Brief Charlotte von Hadelns an Freiherr von Medem vom 19 Juni 1930 in Barch NL 235 Renzetti Aktenband 2 Korrespondenz 1930

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            e) Belegtechnik Im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit muszlig die Herkunft der wiedergegebenen Informa-tionen unbedingt belegt werden denn nur so werden die Ergebnisse und Thesen nachpruumlfbar und damit wissenschaftlich verwendbar Zitate und Paraphrasen Einzelinformationen Ereig-nisfolgen sowie uumlbernommene Gedankengaumlnge und Thesen muumlssen durch die Angabe des Fundorts (genaue bibliographische Angaben von Monographie Aufsatz oder Quelle) und der Fundstelle (genaue Angaben der Seitenzahl) belegt werden Dies geschieht in Form von Fuszlig-noten die in einer wissenschaftlichen Arbeit mehrere Funktionen haben minus Sie dienen dem Beleg von Informationen und eigenen Aussagen minus Sie koumlnnen Sachkommentare Erlaumluterungen und ggf Modifizierungen enthalten die den

            Textfluszlig hemmen oder den Gang der Argumentation unterbrechen wuumlrden minus Sie koumlnnen Querverweise auf andere Passagen innerhalb der eigenen Arbeit enthalten

            (was jedoch im Rahmen einer Seminararbeit in der Regel nicht noumltig ist) minus Sie koumlnnen eine vertiefte Auseinandersetzung mit der wissenschaftlichen Literatur enthal-

            ten Generell gilt jedoch Schreiben Sie keinen bdquoParalleltextldquo innerhalb der Fuszlignoten Wichtige Informationen gehoumlren in den Text dieser muszlig auch ohne die Lektuumlre der Fuszlignoten verstaumlnd-lich sein Auch bezuumlglich der Frage wie viele Fuszlignoten pro Seite zu setzen sind gibt es keine festen Regeln Als Anhaltspunkt fuumlr Proseminararbeiten koumlnnen vier bis fuumlnf Fuszlignoten pro Seite gelten

            Formalia

            minus Fuszlignoten werden einzeilig in Schriftgroumlszlige 10 Punkt (TimesTimes New Roman) gesetzt minus Die Fuszlignoten werden im gesamten Text fortlaufend numeriert (bei umfangreicheren Ar-

            beiten empfiehlt es sich dagegen die Fuszlignoten kapitelweise zu numerieren) minus Fuszlignoten werden im Text durch hochgestellte arabische Ziffern kenntlich gemacht Je

            nach Bezug stehen sie hinter einem Wort einem Satz oder (als Sammelbeleg) am Ende eines Absatzes Woumlrtliche Zitate muumlssen in jedem Fall unmittelbar belegt werden

            minus Fuszlignoten werden orthographisch wie ein vollstaumlndiger Satz behandelt deswegen begin-nen sie mit einem Groszligbuchstaben und enden mit einem Punkt24 Absaumltze in Fuszlignoten sind unuumlblich

            minus Belegfuszlignoten muumlssen die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben der zitierten Quel-len- und Literaturtitel enthalten Wenn Sie einen Titel mehrfach zitieren ist ab der zweiten Nennung die Zitation mit Kurztitel statthaft Nicht erlaubt ist dagegen das Kuumlrzel bdquoaaOldquo (bdquoam angegebenen Ortldquo)

            Beispiele fuumlr die korrekte Titelangabe in den Fuszlignoten

            minus Sie beziehen sich erstmals in Ihrer Arbeit auf ein Buch Deshalb geben Sie die vollstaumlndi-gen bibliographischen Angaben und die Seitenzahl an auf die Sie sich beziehen25

            minus In der direkt darauf folgenden Fuszlignote verweisen Sie noch einmal auf dieses Buch aber auf eine andere Seite26

            minus In der dritten Fuszlignote geben Sie einen Aufsatz an den Sie erstmals heranziehen In die-sem Fall muumlssen Sie sowohl die Seitenangaben des ganzen Aufsatzes angeben als auch die Seitenangabe auf die Sie sich in diesem Fall konkret beziehen27

            24 Dies auch bei Fuszlignoten mit unvollstaumlndiger Syntax 25 Beispiel Kaufmann Doris Frauen zwischen Aufbruch und Reaktion Protestantische Frauenbewegung in

            der ersten Haumllfte des 20 Jahrhunderts Muumlnchen 1988 S 97 26 Ebd S 79

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 74

            minus Nun verwenden Sie abermals das Buch von Doris Kaufmann Da Sie das Werk schon zi-tiert haben genuumlgt nun die Angabe des Autors und ein Kurztitel des Buchs28

            minus In der naumlchsten Fuszlignote beziehen Sie sich nochmals auf dieses Buch und zwar auf diesel-be Seite wie in der vorherigen Fuszlignote29

            minus Nun zitieren Sie im Text eine Quelle aus einer Quellenedition Dazu muumlssen Sie die An-gabe des verwendeten Quellenstuumlcks sowie die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben der Edition anfuumlhren30

            minus Schlieszliglich benutzen Sie noch einen Quellentext der nicht in einer Quellenedition abge-druckt ist sondern in einer darstellenden wissenschaftlichen Arbeit zu Ihrem Thema Auch hier nennen Sie zunaumlchst die Angabe zur Quelle Dann verweisen Sie mit bdquozit nachldquo auf die Studie aus der Sie das Zitat entnommen haben Fuumlr diese Studie fuumlhren Sie wie-derum die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben auf31

            Literatur zur Anfertigung einer Hausarbeit Baumlnsch Axel Wissenschaftliches Arbeiten Muumlnchen 82003

            Buumlnting Karl-Dietrich ua Schreiben im Studium mit Erfolg Ein Leitfaden Berlin 2000

            Eco Umberto Wie man eine wissenschaftliche Abschluszligarbeit schreibt Heidelberg 1988

            Hoffmann Monika Deutsch fuumlrs Studium Grammatik und Rechtschreibung Paderborn ua 2005

            Kruse Otto Keine Angst vor dem leeren Blatt Ohne Schreibblockaden durchs Studium Frankfurt am Main New York 92002

            Niederhauser Joumlrg Die schriftliche Arbeit Ein Leitfaden zum Schreiben von Fach- Seminar- und Abschlussarbeiten in der Schule und beim Studium Mannheim 2000

            Nolte Paul Die Seminararbeit Hinweise zur formalen und inhaltlichen Gestaltung online in httpwwwgeschkultfu-berlindeefmiarbeitsbereicheab_noltearbeitstechnikenarbeitspapiereNolte_Seminararbeitpdf (PDF-Datei) (Stand 15042009)

            Poenicke Klaus Wie verfaszligt man wissenschaftliche Arbeiten Ein Leitfaden vom 1 Semester bis zur Promotion Mannheim ua 21988

            Schroumlder Henrik Steinhaus Ingo Mit dem PC durchs Studium Eine praxisorientierte Einfuumlhrung Darmstadt 2000 (Nuumltzliche Einfuumlhrung in das Abfassen einer wissenschaftlichen Arbeit mit dem PC vor allem fuumlr Computer-Neulinge zu empfehlen)

            Standop Ewald Die Form der wissenschaftlichen Arbeit Heidelberg 131990

            27 Sommer Walter Chinas langer Marsch ins 20 Jahrhundert Zur Modernisierung einer traditionsreichen

            Hochkultur in GWU 49 (1998) S 326-345 hier S 333 28 Kaufmann Frauen zwischen Aufbruch und Reaktion S 114 29 Ebd 30 Artikel 2 der Austraumlgal-Ordnung des Deutschen Bundes vom 16 Juni 1817 in Huber Ernst Rudolf (Hg)

            Dokumente zur deutschen Verfassungsgeschichte Bd 1 Deutsche Verfassungsdokumente 1803-1850 Stutt-gart ua 31978 S 114 ff hier S 114

            31 Brief Koumlnig Ludwigs I an Ludwig Fuumlrst zu Oettingen-Wallerstein vom 1 Maumlrz 1835 zit nach Gollwitzer Heinz Ludwig I von Bayern Koumlnigtum im Vormaumlrz Eine politische Biographie Muumlnchen 1997 S 395

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

            75

            VI Standards in der Lehre

            Auf einer Sitzung am 2 Februar 2005 haben sich die Lehrenden am Institut fuumlr Geschichts-wissenschaft der Universitaumlt Bremen auf gemeinsame Standards in Lehre und Pruumlfungen ver-staumlndigt Demnach sind in den Lehrveranstaltungen bestimmte unten aufgefuumlhrte Leistungen zu erbringen Zugleich werden die unten ebenfalls genannten allgemeinen Inhalte angeboten Der folgende Katalog ist fuumlr die Lehrenden und fuumlr die Studierenden verpflichtend Er wird in geeigneter Weise publiziert und insbesondere den Studierenden bekannt gemacht

            I Lehre

            Proseminar (einschlieszliglich Tutorium) allgemeine Inhalte

            - fachspezifische Methoden Quellen zu finden und auszuwerten (Heuristik Kritik Analyse Interpretation)

            - fachspezifische Anleitung der Bibliotheksbenutzung - fachspezifische Anleitung zum Bibliographieren (traditionelle und elektronische Me-

            dien) - Kenntnis von Handbuumlchern Uumlberblickswerken Zeitschriften - qualifizierter Umgang mit dem Internet - Techniken des Exzerpierens - Vorbereitung Praumlsentation und Kritik muumlndlicher Beitraumlge - Methoden der Ergebnissicherung (Protokoll) - Anleitung zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

            fuumlr eine erfolgreiche Teilnahme obligatorisch

            - regelmaumlszligige Teilnahme und aktive Mitarbeit o Sitzungen duumlrfen houmlchstens zweimal und jeweils unter Vorlage einer Ent-

            schuldigung versaumlumt werden o regelmaumlszligige Lektuumlre auch fremdsprachiger Texte

            - Kurzreferat (mit Thesenpapier) sowie kleinere schriftliche Arbeiten (zB Exzerpt Protokoll Rezension) die Vorbesprechung von Thesenpapier und Referat ist ver-pflichtend

            - Erstellung einer Bibliographie ndash Quellen und Literatur (Monographien und Aufsaumltze) ndash fuumlr die Hausarbeit mit anschlieszligender Besprechung

            - Schriftliche Hausarbeit (20000-30000 Zeichen = 10-15 Normseiten) anhand einer Fragestellung und mit verpflichtender Vorbesprechung in der Sprechstunde

            o die Hausarbeit schlieszligt die Interpretation von Quellen ein o Abgabe bis zum Ende des Semesters

            - der bdquofachdidaktische Anteilldquo fuumlr Studierende in Lehramtsstudiengaumlngen orientiert sich an den Anforderungen eines didaktischen Entwurfs

            Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Proseminar kein Schein erworben werden kann Dieder Studierende ist durchgefallen

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 76

            b Hauptseminar allgemeine Inhalte

            - Begleitung bei der selbstaumlndigen Vertiefung der in den Proseminaren eingefuumlhrten methodischen und arbeitstechnischen Kenntnisse und Fertigkeiten (so)

            fuumlr eine erfolgreiche Teilnahme obligatorisch

            - regelmaumlszligige Teilnahme und aktive Mitarbeit o Sitzungen duumlrfen houmlchstens zweimal und jeweils unter Vorlage einer Ent-

            schuldigung versaumlumt werden o regelmaumlszligige Lektuumlre auch fremdsprachiger Texte

            - muumlndliches Referat oder muumlndliche Problemaufarbeitung und Diskussionsleitung - selbstaumlndiges Bibliographieren - schriftliche Hausarbeit (40000-50000 Zeichen = 20-25 Normseiten) anhand einer

            Fragestellung und mit verpflichtender Vorbesprechung in der Sprechstunde Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Hauptseminar kein Schein erworben werden kann Derdie Studierende ist durchgefallen

            II Pruumlfungen

            Zwischenpruumlfung

            - die bdquopruumlfungsrelevante Studienleistungldquo (PSL) wird zusaumltzlich zu den obligatorischen Leistungen fuumlr Proseminare erbracht

            - gepruumlft werden Methoden wissenschaftlichen Arbeitens (vgl Merkblatt zur Zwi-schenpruumlfung) und ein mit den Pruumlferinnen oder Pruumlfern vereinbartes Thema

            - spaumltestens zwei Wochen vor der Pruumlfung sind beiden Pruumlferinnen oder Pruumlfern eine Literaturliste (ca 10-15 Titel ohne Handbuchartikel gezaumlhlt) und ein Thesenpapier als Voraussetzung und Grundlage einzureichen

            Auch fuumlr Magisterabschluszligpruumlfungen und das erste Staatsexamen werden in der Regel The-senpapiere verlangt

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

            77

            VII Studierwerkstatt

            Die Studierwerkstatt ist eine Einrichtung der Universitaumlt Bremen In 1-2-taumlgigen Workshops (Modulen) vermitteln wir bdquoSchluumlsselkompetenzenldquo fuumlr ein erfolgreich(er)es Studium Bei uns lernen Sie methodisches bdquoHandwerkszeugldquo um noch zielgerichteter und effektiver studieren zu koumlnnen

            Das Angebot der Studierwerkstatt umfaszligt

            bull Unterschiedliche Lern- und Arbeitstechniken fuumlr das Studium

            bull Verbesserung der Selbstorganisation durch ein optimales Zeitmanagement

            bull Methoden gezielter Pruumlfungsvorbereitungen und Streszligabbau

            bull Praumlsentationstechniken fuumlr den Vortrag

            bull Grundtechniken des wissenschaftlichen Schreibens (fuumlr Haus- und Abschluszligarbeiten)

            bull Hilfe im Schreibprozeszlig wissenschaftlicher Arbeiten durch ein Formulierungstraining

            Das Programm der Studierwerkstatt ist in Grundlagen- und Themenmodule unterteilt die auf die spezifischen Anforderungen im Studium zugeschnitten sind

            Neben den Workshops zur Optimierung der Studierfaumlhigkeit bietet die Studierwerkstatt fuumlr die Tutorinnen und Tutoren der Universitaumlt Bremen Themen-Workshops zur Anleitung von Lerngruppen an In diesen hochschuldidaktischen Schulungen werden die angehenden Lern-gruppenleiter auf ihre Rolle mit grundlegendem didaktischem Handwerkszeug vorbereitet In Rollenspielen wird das Erlernte unmittelbar erprobt und sowohl die kommunikative wie die soziale Kompetenz verbessert

            bull Tutorenschulung ndash Grundkurs

            bull Tutorenschulung ndash Aufbaukurs

            bull Lehren lernen fuumlr Praktikumsbetreuer(innen) und Uumlbungsgruppenleiter(innen) in naturwis-senschaftlichen Faumlchern

            Anmeldung zu allen Workshops der Studierwerkstatt uumlber die Homepage Saumlmtliche Seminare sind teilnehmerbegrenzt Um die Anmeldungen verbindlich zu machen ist eine Gebuumlhr von jeweils 8- euro zu entrichten Die Gebuumlhr ist sofort nach Anmeldung in bar bei Frau Dittmer VWG 0190 Montag ndash Freitag 900 bis 1200 Uhr zu bezahlen Die Einzahlungsquittung gilt als Anmeldebeleg Kontakt Verwaltungsgebaumlude Uni Bremen 28359 Bremen 0421 2182728 wwwstudierwerkstattuni-bremende

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 78

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

            79

            VIII Anhang

            Beispiele fuumlr

            Quellenblatt fuumlr ein Referat

            Titelblatt einer Hausarbeit

            Inhaltsverzeichnis

            Bibliographie

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 80

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

            81

            Universitaumlt Bremen FB 8 Institut fuumlr Geschichtswissenschaft

            Art der Veranstaltung (zB Wahlpflichtbereich II General Studies) Titel der Veranstaltung Dozent Titel Vorname Name Wintersemester Sommersemester 200x0y

            Titel der Hausarbeit Untertitel

            Vorname Name der Verfasserin des Verfassers wohne in der und der Straszlige in der und der Stadt bzw Anschrift ersetzt durch die e-mail-Adresse bin im so und sovielten Semester und studiere Fach A Fach B Abschluszlig Matr Nordm XXXXXXX

            Bremen Tag Monat Jahr

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 82

            Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung Seitenzahl 11 Forschungsstand und Quellenlage Seitenzahl 12 Fragestellung Seitenzahl 2 Das erste Kapitel Seitenzahl 21 Das erste Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 22 Das zweite Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 23 Das dritte Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 3 Das zweite Kaptitel Seitenzahl 31 Das erste Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 32 Das zweite Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 321 Das erste Sub-Unterkapitel zum zweiten Unterkapitel

            des zweiten Kapitels Seitenzahl 322 Das zweite Sub-Unterkapitel zum zweiten Unterkapitel

            des zweiten Kapitels Seitenzahl 33 Exkurs Seitenzahl 34 Das dritte Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 4 Schluszlig Seitenzahl 41 Resultate der Untersuchung Seitenzahl 42 Offene Fragen und Ausblick Seitenzahl 5 Literaturverzeichnis Seitenzahl 51 Quellen Seitenzahl 52 Literatur Seitenzahl 53 Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung Seitenzahl 6 Anhang Seitenzahl 61 Texte Quellen Seitenzahl 62 Bilder Plaumlne Karten Seitenzahl 63 Abbildungsverzeichnis Seitenzahl

            Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

            83

            5 Literaturverzeichnis

            51 Quellen Cassius Dio Roumlmische Geschichte uumlbersetzt von Otto Veh Bd 3 Zuumlrich Muumlnchen 1986

            Cassius Dio Roumlmische Geschichte uumlbersetzt von Otto Veh Bd 4 Zuumlrich Muumlnchen 1986

            Diodorus Siculus Diodorus of Sicily In twelve volumes mit einer englischen Uumlbersetzung

            von Charles Bradford Welles Bd 8 Cambridge London 1970

            Plutarch Grosse Griechen und Roumlmer eingeleitet und uumlbersetzt von Konrat Ziegler Bd 5

            Zuumlrich Stuttgart 1960

            Gaius Suetonius Tranquillus Opera 1 De Vita Caesarum lib VIII recensuit Maximilianus

            Ihm Stuttgart ua 32003

            Sueton Caumlsarenleben uumlbertragen und erlaumlutert von Max Heinemann Stuttgart 1986

            52 Literatur

            Cancik Hubert Hitzl Konrad (Hg) Die Praxis der Herrscherverehrung in Rom und seinen

            Provinzen Tuumlbingen 2003

            Clauss Manfred Kaiser und Gott Herrscherkult im roumlmischen Reich Stuttgart 1999

            Dahlheim Werner Geschichte der roumlmischen Kaiserzeit (OGG 3) 3 uumlberarb und erw

            Aufl Muumlnchen 2003

            Giebel Marion Augustus Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten Hamburg 1984

            Klauck Hans-Josef Vergoumlttlichte Menschen Der Herrscher- und Kaiserkult in Ders

            (Hg) Die religioumlse Umwelt des Urchristentums II Herrscher- und Kaiserkult Philoso-

            phie Gnosis Stuttgart ua 1996

            Riemer Ulrike Wundergeschichten und ihre Erzaumlhlabsicht im Kontext antiker Herrscher-

            verehrung in Klio 86 (2004) S 218-234

            Stepper Ruth Augustus et sacerdos Untersuchungen zum roumlmischen Kaiser als Priester

            (Potsdamer Altertumswissenschaftliche Beitraumlge 9) Wiesbaden 2003

            Taylor Lily Ross The divinity of the roman emperor New York 1931

            Weber Gregor Kaiser Traumlume und Visionen in Prinzipat und Spaumltantike Stuttgart 2000

            Wlosok Antonie (Hg) Roumlmischer Kaiserkult Darmstadt 1978

            Wohlmayr Wolfgang Die Apside als sakrale Form im fruumlhen roumlmischen Kaiserkult in

            Brandt Barbara ua (Hg) Synergia Festschrift fuumlr Friedrich Krinzinger Bd 2 Wien

            2005 S 387-394

            • Vorworte
            • I Was ist Geschichte
              • 1 Geschichte als Wissenschaft
              • 2 Literatur zur Einfuumlhrung
                • a) Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft
                • b) Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft
                • c) Geschichte der Geschichtswissenschaft
                    • II Basisinformationen
                      • 1 Basisinformationen (Lexika und Handbuumlcher)
                        • a) Lexika und Nachschlagewerke
                        • b) Handbuumlcher und Reihen
                        • c) Atlanten
                          • 2 Ausgewaumlhlte Uumlberblicksdarstellungen
                            • III Materialbeschaffung
                              • 1 Bibliographieren
                                • a) Systematisches Bibliographieren
                                • b) Unsystematisches Bibliographieren
                                • c) Bibliographische Hilfsmittel und Bibliographien
                                  • 2 Titelaufnahme (bibliographische Angaben)
                                    • Haumlufige Abkuumlrzungen (lat amp dt)
                                      • 3 Bibliotheken in Bremen
                                        • SuUB
                                        • Die Fachsystematiken Geschichte der SuUB Bremen
                                          • Gliederung
                                          • Bibliothekskataloge (OPAC)
                                          • Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa
                                          • Bibliothek des DSM (Deutsches Schiffahrtsmuseum) Bremerhaven
                                              • 4 Fachzeitschriften
                                              • 5 Internet-Ressourcen fuumlr Historiker
                                                • IV Wissenschaftliches Arbeiten im Studium
                                                  • 1 Fragestellung
                                                  • 2 Literaturarbeit
                                                    • a) Lesen wissenschaftlicher Texte (Informationsbeschaffung)
                                                    • b) Aufbereitung des Gelesenen (Informationsverwaltung)
                                                      • 3 Quellenarbeit
                                                        • a) Was ist eine Quelle
                                                        • b) Quellentypologie
                                                        • c) Quellenkritik
                                                        • d) Quelleninterpretation
                                                        • e) Quelleneditionen
                                                          • 4 Hilfswissenschaften und Nachbardisziplinen
                                                            • Archaumlologie
                                                              • Chronologie
                                                              • Diplomatik
                                                              • Epigraphik
                                                              • Genealogie
                                                              • Historische Geographie
                                                              • Heraldik
                                                              • Numismatik
                                                              • Palaumlographie
                                                              • Papyrologie
                                                              • Philologie
                                                              • Prosopographie
                                                              • Sphragistik
                                                                • V Praumlsentation des Materials
                                                                  • 1 Grundregeln
                                                                  • 2 Das Referat
                                                                    • a) Funktion und Ziele des Referats
                                                                    • b) Regeln fuumlr Houmlrtexte
                                                                    • c) Das Thesenpapier
                                                                      • 3 Die Hausarbeit
                                                                        • a) Die aumluszligere Form der Hausarbeit
                                                                        • b) Der Aufbau der Hausarbeit
                                                                        • c) Zehn Basisregeln fuumlr die sprachliche Gestaltung wissenschaftlicher Hausarbeiten
                                                                        • d) Zitation
                                                                        • e) Belegtechnik
                                                                            • VI Standards in der Lehre
                                                                            • VII Studierwerkstatt
                                                                            • VIII Anhang
                                                                              • Beispiele fuumlr
                                                                                • Quellenblatt fuumlr ein Referat
                                                                                • Titelblatt einer Hausarbeit
                                                                                • Inhaltsverzeichnis
                                                                                • Bibliographie

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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              I Was ist Geschichte

              Geschichte ist die kollektive Vergangenheit der Menschen Der Begriff bdquoGeschichteldquo hat ver-schiedene Bedeutungsebenen 1 die Geschichte als die Summe alles vergangenen Gesche-hens 2 die verschriftlichte Vergangenheit der Menschen (Geschichtsschreibung) die wieder-um besteht aus a) der Geschichtserzaumlhlung und b) der Geschichtswissenschaft Das Ge-schichtsstudium ndash wie auch dieser Leitfaden ndash beschaumlftigt sich ausschlieszliglich mit der wissen-schaftlichen Erschlieszligung der Vergangenheit

              1 Geschichte als Wissenschaft

              Der Historiker Reinhart Koselleck definiert den Begriff Geschichte als Kollektivsingular bei dem es sich im Gegensatz zu den vielen Geschichten um einen Reflexionsbegriff handelt Ge-schichte meint nicht nur vergangene Ereigniszusammenhaumlnge sondern immer auch deren In-terpretation Insofern wird der Historiker die Bedingungen unter denen sich geschichtswis-senschaftliche Erkenntnisse vollziehen stets mitberuumlcksichtigen3

              Die folgenden Schritte leiten grundsaumltzlich jede historische Forschung 1 Auf der Grundlage einer theoriegeleiteten Fragestellung werden die Quellen ausgewaumlhlt

              und kritisch uumlberpruumlft In einem zweiten Schritt wird die Frage bearbeitet ob sich die aus den Quellen gewonnenen Informationen so miteinander verknuumlpfen lassen daszlig sie auf die Frage des Historikers eine sinnvolle Antwort geben Obwohl historisches Arbei-ten immer das Produkt von Konstruktionsleistungen ist werden der Willkuumlr der Inter-pretation durch die Quellen klare Grenzen gesetzt Geschichte als Wissenschaft erbringt stets beide Leistungen Die Rekonstruktion vergangener Wirklichkeiten und die Kon-struktion von Zusammenhaumlngen

              2 Die aus den Quellen erarbeiteten Ergebnisse und Interpretationen muumlssen sich in der wissenschaftlichen Forschungsdiskussion bewaumlhren in der sie bestaumltigt oder verworfen werden koumlnnen Geschichte als Wissenschaft liefert also keine unverruumlckbaren Ergeb-nisse Mit dem Begriff bdquoObjektivitaumltldquo wird in der Geschichtswissenschaft lediglich aus-gesagt daszlig subjektiv entwickelte Erkenntnisse intersubjektiv nachvollziehbar sind Alle Erkenntnisse gelten nur solange bis sie in der fachlichen Diskussion auf der Grundlage einer neuen Fragestellung einer erweiterten Quellenkenntnis oder -interpretation revi-diert werden

              3 Historiker muumlssen sich und anderen Rechenschaft uumlber ihr methodisches Vorgehen so-wie uumlber ihre Betrachtungs- und Bewertungskriterien ablegen die immer von der jewei-ligen Gegenwart beeinfluszligt sind Zu diesem Zweck werden die Fragestellung und die These jeder Arbeit explizit vorangestellt

              Wie komplex die auf die Geschichte gerichteten Perspektiven sind zeigen die folgenden Zu-gaumlnge die die verschiedenen Dimensionen der vergangenen Wirklichkeiten ausleuchten So-zialgeschichte Politikgeschichte Moderne Kulturwissenschaft Wirtschaftsgeschichte Ge-schlechtergeschichte und Wissenschaftsgeschichte um nur einige zu nennen Fuumlr die unter-schiedlichen Zugriffsmoumlglichkeiten wurde ein jeweils spezifisches methodisches Instrumenta-rium entwickelt ndash Sie werden im Verlauf Ihres Studiums einige dieser Ansaumltze naumlher kennen-lernen

              3 Vgl Koselleck Reinhart Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main

              42000 182 265

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 8

              Doch wozu eigentlich Geschichte Immer aktuell geblieben ist die Frage nach Nutzen und Nachteil der Historie fuumlr das Leben4 Auch wenn es keine allgemeinguumlltigen Antworten auf diese Frage geben kann weiszlig man doch was sie nicht oder nicht mehr ist Gemeint ist das Konzept der bdquoHistoria Magistra Vitaeldquo Die Geschichte liefert keine moralischen oder politi-schen Erkenntnisse aus denen zukuumlnftiges Handeln ableitbar waumlre Gleichwohl bietet sie als eine Reflexionswissenschaft die die Bedingungen moumlglichen menschlichen Handelns unter-sucht ein fuumlr die Gegenwart und Zukunft erforderliches Orientierungswissen Leichter ist die Frage zu beantworten welche konkreten Kompetenzen Sie in Ihrem Ge-schichtsstudium erwerben Uumlber das methodische und inhaltliche Fachwissen einzelner Epo-chen und Teildisziplinen hinaus vermittelt das Geschichtsstudium eine arbeitstechnisch-methodische Kompetenz die nicht nur auf den engeren Bereich der Geschichtswissenschaft anwendbar ist Sie lernen sich selbstaumlndig und methodisch kontrolliert in relativ kurzer Zeit in ein Thema einzuarbeiten das akkumulierte Wissen aufzubereiten und es in muumlndlicher und schriftlicher Form wiederzugeben Dieser Leitfaden moumlchte Sie beim Erwerb dieser Qualifi-kationen unterstuumltzen

              2 Literatur zur Einfuumlhrung

              a) Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft

              Allgemein Bloch Marc Apologie der Geschichtswissenschaft oder Der Beruf des Historikers Nach der von

              Eacutetienne Bloch edierten franzoumlsischen Ausgabe hg v Peter Schoumlttler Stuttgart 2002

              Burschel Peter ua Geschichte Ein Tutorium Freiburg im Breisgau 1997

              Daniel Ute Kompendium Kulturgeschichte Theorie Praxis Schluumlsselwoumlrter 5 durchges u aktu-al Aufl Frankfurt am Main 2006

              Evans Richard J Fakten und Fiktionen Uumlber die Grundlagen historischer Erkenntnis Frankfurt am Main ua 1998 (gut lesbare Einfuumlhrung in das historische Denken)

              Goertz Hans-Juumlrgen Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998

              Jordan Stefan Einfuumlhrung in das Geschichtsstudium Stuttgart 2005

              Sellin Volker Einfuumlhrung in die Geschichtswissenschaft Goumlttingen 2005 (erw Neuausgabe)

              Ur- und Fruumlhgeschichte (Allgemeine Werke wenn nicht in Klammern Epocheneingrenzung) Bernbeck Reinhard Theorien in der Archaumlologie Tuumlbingen Basel 1997

              Eggers Hans Juumlrgen Einfuumlhrung in die Vorgeschichte 4 Auflage mit Nachwort von Claudia Theune und aktualisiertem Literaturverzeichnis Berlin 2004

              Eggert Manfred KH Praumlhistorische Archaumlologie Konzepte und Methoden Tuumlbingen ua 2001

              Ericsson Ingolf Archaumlologie der Neuzeit Ziele und Abgrenzungen einer jungen Disziplin der archaumlo-logischen Wissenschaft in Ausgrabungen und Funde 40 19951 S7-13 (Neuzeit)

              Fansa M ua (Hg) Archaumlologie Land Niedersachsen 400000 Jahre Geschichte Oldenburg 2004

              Fehring GP Die Archaumlologie des Mittelalters Eine Einfuumlhrung Stuttgart 2000 (Mittelalter)

              4 Vgl das gleichnamige Werk Nietzsche Friedrich Vom Nutzen und Nachtheil der Historie fuumlr das Leben

              Leipzig 1924

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

              9

              Ders Stadtarchaumlologie in Deutschland Archaumlologie in Deutschland Stuttgart 1996 (Mittelalter)

              Helmig Guido ua (Hg) Center ndash Region ndash Periphery Medieval Europe Basel 2002 (Neuzeit)

              Alte Geschichte Blum Hartmut Wolters Reinhard Alte Geschichte studieren Konstanz 2006

              Gehrke Hans-Joachim Schneider Hellmuth (Hg) Geschichte der Antike Ein Studienbuch Stuttgart ua 2000

              Guumlnther Rosmarie Einfuumlhrung in das Studium der Alten Geschichte 2 durchges Aufl Paderborn ua 2004

              Wirbelauer Eckhard (Hg) Antike (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen 2004

              Mann Christian Antike Einfuumlhrung in die Altertumswissenschaften (Akademie Studienbuumlcher Ge-schichte) Berlin 2008

              Mittelalter Goetz Hans-Werner Proseminar Geschichte Mittelalter 3 uumlberarb Aufl Stuttgart 2006 (grundle-

              gend)

              Hilsch Peter Das Mittelalter - die Epoche Konstanz 2006

              Muumlller Harald Mittelalter (Akademie Studienbuumlcher Geschichte) Berlin 2008

              Quirin Heinz Einfuumlhrung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte Stuttgart 51991

              Fruumlhe Neuzeit Emich Birgit Geschichte der Fruumlhen Neuzeit studieren Konstanz 2006

              Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006 (auch uumlber den Bereich der Fruumlhen Neuzeit hinaus aufgrund der anschaulichen Darstellung be-sonders empfehlenswert)

              Neuere und Neueste Geschichte Metzler Gabriele Einfuumlhrung in das Studium der Zeitgeschichte Paderborn 2004

              Moumlller Horst Wengst Udo Einfuumlhrung in die Zeitgeschichte Muumlnchen 2003

              Opgenoorth Ernst Schulz Guumlnther Einfuumlhrung in das Studium der Neueren Geschichte 6 vollst uumlberarb Aufl Paderborn 2001

              Peter Matthias Schroumlder Hans-Juumlrgen Einfuumlhrung in das Studium der Zeitgeschichte Paderborn ua 1994 (Ein guter Uumlberblick uumlber Literatur und Hilfsmittel)

              Schulz Gerhard Einfuumlhrung in die Zeitgeschichte Darmstadt 1997

              Schulze Winfried Einfuumlhrung in die neuere Geschichte Stuttgart 42002

              Lateinamerikanische Geschichte Schuumlller Karin Einfuumlhrung in das Studium der iberischen und lateinamerikanischen Geschichte

              Muumlnster Aschendorff 2000

              Osteuropaumlische Geschichte Emeliantseva Ekaterina ua (Hg) Einfuumlhrung in die Osteuropaumlische Geschichte Stuttgart 2008

              Torke Hans-Joachim Einfuumlhrung in die Geschichte Ruszliglands Muumlnchen 1997

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 10

              Zernack Klaus Osteuropa Eine Einfuumlhrung in seine Geschichte Muumlnchen 1977

              Schiffahrtsgeschichte Broeze Frank (Hg) Maritime history at the crossroads a critical review of recent historiography in

              Research in maritime history Bd 9 St JohnrsquosNF 1995

              Fachdidaktik Guumlnther-Arndt Hilke (Hg) Geschichtsdidaktik Praxishandbuch fuumlr die Sekundarstufe I und II Ber-

              lin 2003

              Huhn Jochen Geschichtsdidaktik Eine Einfuumlhrung Koumlln 1994

              Sauer Michael Geschichte unterrichten Eine Einfuumlhrung in die Didaktik und Methodik 5 aktual u erg Aufl Seelze 2006

              b) Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft Appleby Joyce Telling the Truth about History London 1995

              Bloch Marc ua Schrift und Materie der Geschichte Vorschlaumlge zur systematischen Aneignung his-torischer Prozesse Frankfurt am Main 1977

              Conrad Christoph Kessel Martina (Hg) Geschichte schreiben in der Postmoderne Beitraumlge zur ak-tuellen Diskussion Stuttgart 1994

              Corneliszligen Christoph Geschichtswissenschaft Eine Einfuumlhrung Frankfurt am Main 2000

              Droysen Johann Gustav Historik historisch-kritische Ausgabe von Peter Ley Stuttgart 1977

              Duumllmen Richard van Historische Anthropologie Entwicklung ndash Probleme ndash Aufgaben Koumlln ua 22001

              Eibach Joachim Lottes Guumlnther (Hg) Kompaszlig der Geschichtswissenschaft Ein Handbuch Goumlttin-gen 2002

              Goertz Hans-Juumlrgen Umgang mit Geschichte Eine Einfuumlhrung in die Geschichtstheorie Reinbek 1995

              Grafton Anthony Die tragischen Urspruumlnge der deutschen Fuszlignote Berlin 1995

              Jordan Stefan Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaft Paderborn ua 2009

              Koselleck Reinhart Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main 52003

              Landwehr Achim Geschichte des Sagbaren Einfuumlhrung in die historische Diskursanalyse (Histori-sche Einfuumlhrungen 8) Tuumlbingen 2001

              Lorenz Chris Konstruktion der Vergangenheit Eine Einfuumlhrung in die Geschichtstheorie Koumlln ua 1997

              Maurer Michael (Hg) Aufriss der historischen Wissenschaften 7 Bde Stuttgart 2001-2005

              Medick Hans Hausen Karin (Hg) Geschlechtergeschichte und allgemeine Geschichte Herausforde-rungen und Perspektiven Goumlttingen 1998

              Mergel Thomas Welskopp Thomas (Hg) Geschichte zwischen Kultur und Gesellschaft Beitraumlge zur Theoriedebatte Muumlnchen 1997

              Raulff Ulrich (Hg) Mentalitaumlten-Geschichte Zur historischen Rekonstruktion geistiger Prozesse Berlin 1987

              Sarasin Philipp Geschichtswissenschaft und Diskursanalyse Frankfurt am Main 2003

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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              c) Geschichte der Geschichtswissenschaft

              Allgemein Bruch Ruumldiger vom Muumlller Rainer A (Hg) Historikerlexikon Von der Antike bis zum 20 Jahr-

              hundert 2 erw und uumlberarb Aufl Muumlnchen 2002

              Hardtwig Wolfgang (Hg) Uumlber das Studium der Geschichte Muumlnchen 1990 (Sammlung bdquoklassi-scherldquo Aufsaumltze uumlber das Geschichtsstudium)

              Kuumlttler Wolfgang ua (Hg) Geschichtsdiskurs 5 Bde Frankfurt am Main 1993-1999

              Middell Matthias Sammler Steffen (Hg) Alles Gewordene hat Geschichte Die Schule der Annales in ihren Texten 1929-1992 Leipzig 1994

              Raphael Lutz Geschichtswissenschaft im Zeitalter der Extreme Theorien Methoden Tendenzen von 1900 bis zur Gegenwart Muumlnchen 2003

              Reinhardt Volker (Hg) Hauptwerke der Geschichtsschreibung Stuttgart 1997

              Smith Bonnie G The Gender of History Men Women and Historical Practice CambridgeMass 2000

              Stern Fritz (Hg) Geschichte der Geschichtsschreibung Moumlglichkeiten Aufgaben Methoden Texte von Voltaire bis zur Gegenwart Muumlnchen 1966

              Wehler Hans-Ulrich (Hg) Deutsche Historiker 9 Bde Goumlttingen 1971-1982

              Ur- und Fruumlhgeschichte Freeden Uta von Schnurbein Siegmar von (Hg) Spuren der Jahrtausende Archaumlologie und Ge-

              schichte in Deutschland Stuttgart 2002

              Menghin Wilfried Planck Dieter (Hg) Menschen Zeiten Raumlume Archaumlologie in Deutschland Stuttgart 2002

              Bahn Paul G Renfrew Colin Archaeology Theories Methods and Practice London 52005

              Alte Geschichte Brown Peter Autoritaumlt und Heiligkeit Aspekte der Christianisierung des roumlmischen Reiches Stuttgart

              1998 (Spaumltantike)

              Finley Moses I Antike und moderne Demokratie Stuttgart 1980

              Gehrke Hans-Joachim Zwischen Altertumswissenschaft und Geschichte Standortbestimmung der Alten Geschichte am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts in Schwinge E-R (Hg) Die Wissen-schaft vom Altertum am Ende des 2 Jahrtausends n Chr Stuttgart Leipzig 1995 S 160-197

              Houmllkeskamp Karl-Joachim Rekonstruktion einer Republik Die politische Kultur des antiken Rom und die Forschung der letzten Jahrzehnte Muumlnchen 2004 (Republik)

              Nippel Wilfried (Hg) Uumlber das Studium der Alten Geschichte Muumlnchen 1993

              Mittelalter Borgolte Michael Sozialgeschichte des Mittelalters Eine Forschungsbilanz nach der deutschen Ein-

              heit (HZ Beihefte NF 22) Muumlnchen 1996

              Goetz Hans-Werner (Hg) Mediaumlvistik im 21 Jahrhundert Stand und Perspektiven der internationa-len und interdisziplinaumlren Mittelalterforschung Muumlnchen 2003

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 12

              Goetz Hans-Werner Moderne Mediaumlvistik Stand und Perspektiven der Mittelalterforschung Darm-stadt 1999

              Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Boumldeker Hans Erich (Hg) Aufklaumlrung und Geschichte Studien zur deutschen Geschichtswissen-

              schaft im 18 Jahrhundert Goumlttingen sup21992

              Iggers Georg G Geschichtswissenschaft im 20 Jahrhundert Ein kritischer Uumlberblick im internatio-nalen Zusammenhang 2 durchges Aufl Goumlttingen 1996

              Jarausch Konrad H Sabrow Martin (Hg) Die historische Meistererzaumlhlung Deutungslinien der deutschen Nationalgeschichte nach 1945 Goumlttingen 2002

              Sabrow Martin Das Diktat des Konsenses Geschichtswissenschaft in der DDR 1949-1969 Muumlnchen 2001

              Schieder Wolfgang Sellin Volker (Hg) Sozialgeschichte in Deutschland Entwicklungen und Per-spektiven im internationalen Vergleich 4 Bde Goumlttingen 1986-1987

              Schulze Winfried Oexle Otto Gerhard (Hg) Deutsche Historiker im Nationalsozialismus Frankfurt am Main 1999

              Lateinamerikanische Geschichte Grenz Wolfgang (Hg) Deutschsprachige Lateinamerika-Forschung Institutionen Wissenschaftler

              und Experten in Deutschland Oumlsterreich und der Schweiz Neuere Veroumlffentlichungen Frankfurt am Main Vervuert 1993

              Holloway Thomas H (Hg) A Companion to Latin American History Malden Blackwell 2008

              Martiacuten Acosta Emelina (Hg) Metodologiacutea y nuevas liacuteneas de investigacioacuten de la historia de Ameacuteri-ca Burgos Universidad de Burgos 2001

              Sosa Ignacio Hanley Brian Francis Connaughton Historiografiacutea latinoamericana contemporanea Mexico Universidad Nacional Autonoma de Mexico 1999

              Osteuropaumlische Geschichte Barber John Soviet Historians in Crisis 1928-1932 (= Studies in Soviet History and Science) Basing-

              stoke ua 1981

              Baron Samuel H Heer Nancy W (Hg) Windows on the Russian Past Essays on Soviet Histori-ography since Stalin ColumbusOhio 1977

              Bohn Thomas M Russische Geschichtswissenschaft von 1880 bis 1905 Pavel N Miljukov und die Moskauer Schule (= Beitraumlge zur Geschichte Osteuropas 25) Koumlln ua 1998

              Burleigh Michael Germany Turns Eastwards A Study of Ostforschung in the Third Reich Cam-bridge 1988

              Fitzpatrick Sheila Revisionism in Retrospect A Personal View in Slavic Review 673 (2008) S 682-704

              Haar Ingo Deutsche ldquoOstforschungrdquo und Antisemitismus in Zeitschrift fuumlr Geschichtswissenschaft 486 (2000) S 485-508

              Haar Ingo Historiker im Nationalsozialismus Deutsche Geschichtswissenschaft und der bdquoVolksndashtumskampfldquo im Osten Goumlttingen 2000

              Oberlaumlnder Erwin (Hg) Geschichte Osteuropas Zur Entwicklung einer historischen Disziplin in Deutschland Oumlsterreich und der Schweiz 1945-1990 Stuttgart 1992

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

              13

              II Basisinformationen

              1 Basisinformationen (Lexika und Handbuumlcher)

              Eine sinnvolle Fragestellung kann nicht ohne Vorkenntnisse entwickelt werden man braucht fuumlr sie ein fundiertes Grund- oder bdquoAssoziationsldquowissen Dieses ist zweifach strukturiert zum einen synchron dh man fragt danach was zeitgleich zu dem untersuchten Phaumlnomen ge-schehen ist und in welcher Beziehung es zu diesen Geschehnissen stand Zum anderen dia-chron dh man fragt danach was vor bzw nach dem untersuchten Phaumlnomen geschah wie es also auf der Zeitachse zu verorten ist Zur Erarbeitung des Kontextwissens dienen vor allem Lexika und Handbuumlcher

              a) Lexika und Nachschlagewerke Fachlexika dienen der Erstinformation uumlber einen begrenzten Sachverhalt Man verwendet sie am Anfang der Beschaumlftigung mit einem bislang unvertrauten Gegenstand sowie zur Beseiti-gung von punktuellen Wissensluumlcken die sich im Lauf der Recherchen ergeben Die in einem Lexikonartikel enthaltenen Informationen sind allerdings meist sehr knapp und reichen fuumlr eine vertiefte Beschaumlftigung mit einem Thema nicht aus

              Historische Lexika Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL) Hamm 1975ff (httpwwwbautzdebbkl)

              Allgemeine deutsche Biographie [ADB] hg v der Historischen Commission bei d Kgl Akademie d Wissenschaften 56 Bde Leipzig 1875-1912 ND Berlin 1967-1971 (Internet httpmdz1bib-bvbde~ndbadb_indexhtml)

              Asendorf Manfred ua Geschichte Lexikon der wissenschaftlichen Grundbegriffe Reinbek 1994

              Bayer Erich Woumlrterbuch zur Geschichte Begriffe und Fachausdruumlcke 5 neugestaltete u erw Aufl Stuttgart 2003

              Deutsches biographisches Archiv Neue Folge bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts Muumlnchen 1989ff (mit Deutschem biographischem Index Zugriff per Microfiche und online)

              dtv-Atlas zur Weltgeschichte Karten und chronologischer Abriszlig 2 Bde Muumlnchen 271993

              Fischer Lexikon Geschichte aktual u uumlberarb Aufl Frankfurt am Main 2003 (empfehlenswert)

              Geschichtliche Grundbegriffe Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland 7 Bde und ein Registerband Stuttgart 1972-1992

              Haberkern Eugen Wallach Joseph Friedrich Hilfswoumlrterbuch fuumlr Historiker Tuumlbingen ua 92001

              Handwoumlrterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte (HRG) 5 Bde Berlin 1971-1998

              Jaumlger Friedrich (Hg) Enzyklopaumldie der Neuzeit bisher 4 Baumlnde Stuttgart 2006

              Jordan Stefan Lexikon Geschichtswissenschaft Hundert Grundbegriffe Ditzingen 2002

              Lexikon fuumlr Theologie und Kirche (LThK) 11 Bde 3 voumlllig neu bearb Aufl Freiburg 1993-2001

              Meyers Taschenlexikon Geschichte 6 Bde Mannheim 21989

              Neue deutsche Biographie [NDB] hg v der Historischen Kommission bei d Bayrischen Akademie d Wissenschaften Muumlnchen 1953ff (Internet httpwwwndbbadw-muenchende)

              Der Groszlige Ploetz Die Daten-Enzyklopaumldie der Weltgeschichte Daten Fakten Zusammenhaumlnge Koumlln 332002

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 14

              Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG) 8 Bde 4 voumlllig neu bearb Aufl Tuumlbingen 1998-2005

              Theologische Realenzyklopaumldie (TRE) 36 Bde Berlin ua 1977-2004

              Woumlrterbuch Geschichte hg v Konrad Fuchs Heribert Raab Muumlnchen 132002 (fruumlher unter dem Titel bdquodtv-Woumlrterbuch zur Geschichteldquo erschienen breiter als HaberkernWallach)

              Ur- und Fruumlhgeschichte Reallexikon der Vorgeschichte Bd 1-14 Berlin 1924-1929

              Filip J Enzyklopaumldisches Handbuch zur Ur- und Fruumlhgeschichte 2 Bde Prag 1966

              Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA) 2 voumlllig neu bearbeitete Auflage Bd 1ff Berlin New York 1973ff

              Alte Geschichte The Oxford Classical Dictionary (OCD) Oxford 31996 Paulyrsquos Realencylopaumldie der classischen Altertumswissenschaft (RE) 68 Bde in zwei Reihen [A-P

              und R-Z] Stuttgart bzw Muumlnchen 1893-1999 (absolut grundlegend) Der Kleine Pauly (KlP) 5 Bde Stuttgart Muumlnchen 1964-1975 ND Muumlnchen 1979 Der Neue Pauly (DNP) 16 Bde Stuttgart 1996-2005 Reallexikon fuumlr Antike und Christentum (RAC) Stuttgart 1950ff (auch fuumlr die Antike von Bedeutung)

              Mittelalter Dictionary of the Middle Ages (DMA) 8 Bde New York 1982-1989 Die deutsche Literatur des Mittelalters Verfasserlexikon (VLex) Berlin 1978-2001 Supplemente ab

              2001 Lexikon des Mittelalters (LexMA) 9 Bde Muumlnchen Zuumlrich 1980-2003 (absolut grundlegend)

              Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Dewald Jonathan (Hg) Europe 1450 to 1789 6 Bde New York 2004 Enzyklopaumldie der Neuzeit Stuttgart 2006ff Schneiders Werner (Hg) Lexikon der Aufklaumlrung Deutschland und Europa Muumlnchen 1995

              Lateinamerikanische Geschichte Alexander Robert J (Hg) Bibliographical Dictionary of Latin American and Caribbean Political

              Leaders New York Greenwood Press 1988 Collier Simon ua (Hg) The Cambridge Encyclopedia of Latin America and the Caribbean Cam-

              bridge Cambridge University Press 1985 Tenenbaum Barbara A ua (Hg) Encyclopedia of Latin American History and Culture 5 Bde New

              York Scribnerrsquos 1996 Velaacutezquez Bonilla Carmela Diccionario de teacuterminos coloniales San JoseacuteCR Editorial de la

              Universidad de Costa Rica 2005 Zudem existieren zu allen Staaten Lateinamerikas einzelstaatliche Lexika die in der Reihe ldquoHistorical

              Dictionary of [Land]ldquo erschienen sind

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

              15

              Osteuropaumlische Geschichte Bolšaja sovetskaja ėnciklopedija Bd 1-65 1Auflage Moskva 1926ff

              Brown A The Soviet Union A Biographical Dictionary London 1990

              Čuguev V The Biographical Dictionary of the Former Soviet Union London ua 1992

              Čuguev V ua Kto estrsquo kto v Rossii I byvšem SSSR vydajuščiesja ličnosti byvšego Sovetskogo So-juza Rossii I emigracii Moskva 1994

              Enciklopediceskij slovarrsquo Brokgauz I Efron Bd 1-86 Moskva 1890-1907

              Kallinikov P Russkij biografičeskij slovarrsquo 20 Bde Moskva 1998-2001

              McCauley M Who is Who in Russia since 1900 London ua 1997

              Puškarev SG Dictionary of Russian historical terms from the eleventh century to 1917 New Haven 1970

              Sovetskaja istoričeskaja ėnciklopedija 16 Bde Moskva 1961-1976

              Torke H-J Lexikon der Geschichte Russlands Von den Anfaumlngen bis zur Oktoberrevolution Muumln-chen 1985

              The modern encyclopedia of Russian and Soviet history Bd 1-60 Gulf Breeze 1976-2001

              Schiffahrtsgeschichte Oxford Encyclopedia of Maritime History 4 Bde New York 2007

              Kemp Peter (Hg) The Oxford companion to ships amp the sea Oxford 1976

              b) Handbuumlcher und Reihen Handbuumlcher dienen der Information uumlber einen historischen Zusammenhang Im Gegensatz zu Lexika bieten sie eine zusammenhaumlngende Darstellung des Forschungsstandes Ihr Aufbau ist meist chronologisch-geographisch und nicht systematisch Dennoch eignen sie sich zur Erar-beitung der bdquoharten Faktenldquo eines konkreten Themenbereichs was sie auch zu einer wertvol-len Hilfe bei der Vorbereitung auf Pruumlfungen macht

              Allgemein Ariegraves Philippe Duby George (Hg) Geschichte des privaten Lebens 5 Bde Frankfurt am Main

              1989-1995

              Berg Christa ua (Hg) Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte 6 Bde Muumlnchen 1987-1998

              Blickle Peter (Hg) Handbuch der Geschichte Europas Stuttgart 2002ff (Einzelbaumlnde beachten)

              Cipolla Carlo M Borchardt Knut (Hg) Europaumlische Wirtschaftsgeschichte 5 Bde Stuttgart ua 1976-1980

              Duby Georges Perrot Michelle (Hg) Geschichte der Frauen 5 Bde Frankfurt am Main 1993-1995

              Fischer Wolfram (Hg) Handbuch der europaumlischen Wirtschafts- und Sozialgeschichte 6 Bde Stutt-gart 1980-1993

              Gebhardt Bruno (Hg) Handbuch der deutschen Geschichte 10 voumlllig neu bearb Auflage 24 Bde Stuttgart 2001-2006

              Groh Dieter (Hg) Propylaumlen Geschichte Deutschlands 9 Bde Berlin 1983-1995

              Henning Friedrich Wilhelm Handbuch der Wirtschafts- und Sozialgeschichte Deutschlands 3 Bde Paderborn ua 1991-1999

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 16

              Jaumlger Friedrich ua (Hg) Handbuch der Kulturwissenschaften 3 Bde Stuttgart 2004

              Jedin Hubert (Hg) Handbuch der Kirchengeschichte 7 Bde Freiburg ua 1962-1979

              Jeserich Kurt A ua (Hg) Deutsche Verwaltungsgeschichte 6 Bde Stuttgart 1983-1988

              Koumlbler Gerhard Historisches Lexikon der deutschen Laumlnder Die deutschen Territorien und reichs-unmittelbaren Geschlechter vom Mittelalter bis zur Gegenwart Muumlnchen 61999

              Koumlnig Wolfgang (Hg) Propylaumlen Technikgeschichte 5 Bde Berlin 1990-1992

              Schieder Theodor (Hg) Handbuch der europaumlischen Geschichte 7 Bde Stuttgart 1968-1992

              Wehler Hans-Ulrich (Hg) Moderne deutsche Geschichte Von der Reformation bis zur Vereinigung 12 Bde Frankfurt am Main 1985-1997

              Handbuch-Reihen Fischer-Weltgeschichte 36 Bde Frankfurt am Main 1965-83

              Oldenbourg Geschichte Lehrbuch (OGL) Muumlnchen 2000ff

              Oldenbourg-Grundriszlig der Geschichte (OGG) Muumlnchen (jeweils neueste Auflage benutzen)

              Enzyklopaumldie Deutscher Geschichte (EDG) 26 Bde Muumlnchen 1988ff (jeweils neueste Auflage be-nutzen)

              Alte Geschichte Aufstieg und Niedergang der Roumlmischen Welt (ANRW) 3 Reihen mit jeweils mehreren Baumlnden Ber-

              lin New York 1972ff (httpwwwcsukyedu~raphaelscaifeanrwhtml ndash Index)

              The Cambridge Ancient History (CAH) 12 Bde 1923-1939 voumlllige Neubearbeitung seit 1970

              Handbuch der Altertumswissenschaft (HdA) begr von Iwan von Muumlller fortgef von Hermann Bengtson Muumlnchen 1885ff (eine Uumlbersicht bei Jaumlger Gerhard Einfuumlhrung in die klassische Phi-lologie Muumlnchen 31989)

              Mittelalter The New Cambridge Medieval History 7 Bde Cambridge 1995

              Kroeschell Karl Deutsche Rechtsgeschichte Bd 1 bis 1250 Koumlln ua 122008 Bd 2 bis 1650 Koumlln ua 92008 [Bd 3 seit 1650 Koumlln ua 52008]

              Fruumlhe Neuzeit Brady Thomas A (Hg) Handbook of European History 1400-1600 Late Middle Ages Renaissance

              and Reformation Leiden ua 1994ff

              Dewald Jonathan (Hg) Europe 1450 to 1789 6 Bde New York 2004

              Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006

              Neuere und Neueste Geschichte Aubin Hermann Zorn Wolfgang (Hg) Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte

              2 Bde Stuttgart 1971-1976

              Huber Ernst Rudolf Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789 8 Bde Stuttgart ua 1957-1991

              Ders (Hg) Dokumente zur Deutschen Verfassungsgeschichte im 19 und 20 Jahrhundert 4 Bde und ein Registerband Stuttgart 31978-1992

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              Koumlbler Gerhard Historisches Lexikon der deutschen Laumlnder Die deutschen Territorien und reichs-unmittelbaren Geschlechter vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 uumlberarb u erg Aufl Muumlnchen 2007

              Koumlnig Wolfgang (Hg) Propylaumlen Technikgeschichte 5 Bde Berlin 1990-1992

              Schieder Theodor (Hg) Handbuch der europaumlischen Geschichte 7 Bde Stuttgart 1968-1992

              Lateinamerikanische Geschichte Bernecker Walther ua (Hg) Handbuch der Geschichte Lateinamerikas 3 Bde Stuttgart Klett-

              Cotta 1992-1996

              Bethell Leslie (Hg) The Cambridge History of Latin America 11 Bde Cambridge ua Cambridge University Press 1984-1995

              Bulmer-Thomas Victor ua (Hg) The Cambridge Economic History of Latin America 2 Bde Cam-bridge Cambridge University Press 2006

              Trigger Bruce G (Hg) The Cambridge History of the Native Peoples of the Americas 3 Bde Cam-bridge ua Cambridge University Press 1996-2000

              Osteuropaumlische Geschichte Haumann Heiko Geschichte Ruszliglands Zuumlrich 22003

              Hellmann Manfred ua (Hg) Handbuch der Geschichte Russlands Bd1-6 Stuttgart 1981-2004

              Kappeler Andreas Russische Geschichte Muumlnchen 1997

              Stoumlkl Guumlnther Russische Geschichte Von den Anfaumlngen bis zur Gegenwart Stuttgart 1965

              The Cambridge History of Russia Bd 1-3 Cambridge 2006

              Torke H-J Einfuumlhrung in die Geschichte Russlands Muumlnchen 1997

              Fachdidaktik Bergmann Klaus ua (Hg) Handbuch der Geschichtsdidaktik Seelze-Velber 51997

              Mayer Ulrich ua (Hg) Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht SchwalbachTs 2004

              Pandel Hans-Juumlrgen Schneider Gerhard (Hg) Handbuch Medien im Geschichtsunterricht Schwal-bachTs 1999

              c) Atlanten Groszliger historischer Weltatlas 4 Bde Muumlnchen 1978-1996

              Barrington Atlas of the Greek and Roman World unter Mitwirkung zahlreicher Wissenschaftler hg v Richard A Talbert Princeton Oxford 2000

              Putzger Historischer Weltatlas Berlin 1032002

              Daruumlber hinaus gibt es etliche regionalhistorische Atlanten und thematische Kartenwerke

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 18

              2 Ausgewaumlhlte Uumlberblicksdarstellungen

              Ur- und Fruumlhgeschichte (In Klammern Epochen- Themeneingrenzung) Beilke-Voigt I Das Opfer im archaumlologischen Befund Studien zu den sog Bauopfern kultischen

              Niederlegungen und Bestattungen in ur- und fruumlhgeschichtlichen Siedlungen Norddeutschlands und Daumlnemarks RahdenWestfalen 2006 (Bauopfer)

              Biel J Rieckhoff S Die Kelten in Deutschland Stuttgart 2001 (Vorroumlmische Eisenzeit Hallstatt-zeit Lategravenezeit)

              Brather S Ethnische Interpretationen in der fruumlhgeschichtlichen Archaumlologie Berlin 2004 (Ethni-sche Deutung)

              Burmeister St Muumlller-Scheeszligel N Soziale Gruppen - kulturelle Grenzen Muumlnster 2006 (Sozialge-schichte aus archaumlologischer Perspektive)

              Fassbinder Stefan Wallfahrt Andacht und Magie Religioumlse Anhaumlnger und Medaillen in Beitraumlge zur neuzeitlichen Froumlmmigkeitsgeschichte Suumldwestdeutschlands aus archaumlologischer Sicht (Zeit-schrift fuumlr Archaumlologie des Mittelalters Beiheft 18) Bonn 2003 (Mittelalter Fruumlhe Neuzeit)

              Fluumleler Marianne ua (Hg) Stadtluft Hirsebrei und Bettelmoumlnch Die Stadt um 1300 Stuttgart 1992 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

              Hinz H-M Wieczorek A (Hg) Europas Mitte um 1000 Beitraumlge zur Geschichte Kunst und Ar-chaumlologie Bd 1 Stuttgart 2000 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

              Jockenhoumlvel A Kubach W Bronzezeit in Deutschland Stuttgart 1994 (Bronzezeit)

              Jungklaus Bettina Die anthropologische Bearbeitung der Skelette vom fruumlhneuzeitlichen Pauli-Friedhof der Brandenburger Neustadt in Archaumlologische Untersuchungen in der Neustadt Bran-denburg Brandenburg 1998 S85-94 (Neuzeit)

              Lohrke B Kinder in der Merowingerzeit Graumlber von Maumldchen und Jungen in der Alemannia Rah-denWestfalen 2004 (Voumllkerwanderungszeit Fruumlhes Mittelalter)

              Luumlning J Steinzeitliche Bauern in Deutschland Die Landwirtschaft im Neolithikum Bonn 2000 (Steinzeit)

              Muumlller-Wille M ua Fruumlhstaumldtische Zentren der Wikingerzeit und ihr Hinterland Stuttgart 2002 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

              Neumeister-Taroni B Rippmann D (Hg) Gesellschaft und Ernaumlhrung um 1000 Eine Archaumlologie des Essens Vevey 2000 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

              Owen Linda R ua Von der Geburt bis zum Tode Individuelle und gesellschaftliche Dimensionen von Alter und Geschlecht in der Urgeschichte Konferenzband HU Berlin 2004 Berlin 2004 S143-520 (Gender)

              Stiegemann C Wemdorf M (Hg) Kunst und Kultur in der Karolingerzeit Mainz 1999 (Voumllker-wanderungszeit Fruumlhes Mittelalter)

              Voumllling Th Germanien an der Zeitenwende Studien zum Kulturwandel beim Uumlbergang von der vor-roumlmischen Eisenzeit zur aumllteren roumlmischen Kaiserzeit in der Germania Magna Oxford 2005 (Rouml-mische Kaiserzeit)

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              19

              Alte Geschichte Bleicken Jochen Die athenische Demokratie 4 voumlllig uumlberarb und wesentl erw Aufl Paderborn

              1995

              Ders Die Verfassung der Roumlmischen Republik Grundlagen und Entwicklung Paderborn 82000

              Ders Verfassungs- und Sozialgeschichte des Roumlmischen Kaiserreiches 2 Bde Paderborn 81995

              Dahlheim Werner Die Antike Griechenland und Rom von den Anfaumlngen bis zur Expansion des Is-lam Paderborn 62002

              Kloft Hans Die Wirtschaft der griechisch-roumlmischen Welt Eine Einfuumlhrung Darmstadt 1992

              Meier Christian Res publica amissa Eine Studie zu Verfassung und Geschichte der spaumlten roumlmischen Republik Frankfurt am Main 31997

              Die Oldenbourg-Grundrisse (Muumlnchen) fuumlr die Gebiete der griechischen und roumlmischen Geschichte enthalten am Schluszlig ausfuumlhrliche Uumlbersichten uumlber die wichtigen Quellen und besonders zu beach-tende wissenschaftliche Literatur

              Schuller Wolfgang Griechische Geschichte 5 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen 2002 Gehrke Hans-Joachim Geschichte des Hellenismus 3 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen 2003 Bleicken Jochen Geschichte der Roumlmischen Republik Muumlnchen 62004 Dahlheim Werner Geschichte der Roumlmischen Kaiserzeit 3 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen

              2003 Martin Jochen Spaumltantike und Voumllkerwanderung Muumlnchen 42001 Schreiner Peter Byzanz Muumlnchen 21994

              Mittelalter Pohl Walter Die Voumllkerwanderung Eroberung und Integration Stuttgart ua 2002

              Angenendt Arnold Das Fruumlhmittelalter Die abendlaumlndische Christenheit von 400-900 Stuttgart 32001

              Geary Patrick J Die Merowinger Europa vor Karl dem Groszligen Muumlnchen 22004

              Althoff Gerd Die Ottonen Koumlnigsherrschaft ohne Staat 2 erw Aufl Stuttgart 2005

              Boshof Egon Die Salier 4 aktual Aufl Stuttgart 2000

              Engels Odilo Die Staufer 7 uumlberarb u erg Aufl Stuttgart 2000

              Mayer Hans E Geschichte der Kreuzzuumlge 9 verb Aufl Stuttgart 2000

              Schulze Hans K Grundstrukturen der Verfassung im Mittelalter 3 Bde Stuttgart 199098

              McCormick Michael Origins of European Economy Communications and Commerce AD 300-900 Cambridge 2001

              Flasch Kurt Das philosophische Denken im Mittelalter von Augustinus bis Macchiavelli Stuttgart 22000 (grundlegende Einfuumlhrung)

              Lindberg David C Von Babylon bis Bestiarium Die Anfaumlnge des abendlaumlndischen Wissens Stutt-gart ua 1994 (gut und umfassend)

              Bumke Joachim Houmlfische Kultur Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter Neuausgabe in einem Band Muumlnchen 102002

              Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Duumllmen Richard van Kultur und Alltag in der Fruumlhen Neuzeit 3 Bde Muumlnchen sup21999

              Greyerz Kaspar von Religion und Kultur Europa 1500-1800 Goumlttingen 2000

              Muumlnch Paul Lebensformen in der Fruumlhen Neuzeit Frankfurt am Main 1992

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              Nipperdey Thomas Deutsche Geschichte

              Bd 1 1800-1866 Buumlrgerwelt und starker Staat Muumlnchen 1983 Bd 21 1866-1918 Arbeitswelt und Buumlrgergeist Muumlnchen 1990 Bd 22 1866-1918 Machtstaat vor der Demokratie Muumlnchen 1992 Stollberg-Rilinger Barbara (Hg) Einfuumlhrung in die Fruumlhe Neuzeit online in httpwwwuni-

              muensterdeFNZ-Online 2003 (Stand 1292007)

              Wehler Hans-Ulrich Deutsche Gesellschaftsgeschichte

              Bd 1 Vom Feudalismus des Alten Reiches bis zur defensiven Modernisierung der Reformaumlra 1700-1815 Muumlnchen 31996

              Bd 2 Von der Reformaumlra bis zur industriellen und politischen bdquoDeutschen Doppelrevolutionldquo 1815-184549 Muumlnchen 42005

              Bd 3 Von der bdquoDeutschen Doppelrevolutionldquo bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges 1849-1914 Muumlnchen 21995

              Bd 4 Vom Beginn des Ersten Weltkriegs bis zur Gruumlndung der beiden deutschen Staaten 1914-1949 2 durchges Aufl Muumlnchen 2003

              Bd 5 Von der Gruumlndung der beiden deutschen Staaten bis zur Vereinigung 1949-1991 Muumlnchen [erscheint ca 2007]

              Winkler Heinrich August Der lange Weg nach Westen

              Bd 1 Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Repu-blik Muumlnchen 52002

              Bd 2 Deutsche Geschichte vom bdquoDritten Reichldquo bis zur Wiedervereinigung Muumlnchen 52002 Zedler Johann Heinrich Grosses vollstaumlndiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Kuumlnste

              64 Bde Leipzig Halle 1732-1750 2 photomechan Nachdruck Graz 1994-1999 auch in httpwwwzedler-lexikonde

              Lateinamerikanische Geschichte Andreo Garcia Juan Guardia Sara Beatriz (Hg) Historia de las mujeres en Ameacuterica Latina Murcia

              Universidad de Murcia 2002

              Bakewell Peter A History of Latin America 1450 to the Present MaldenMA Oxford Blackwell Publishing sup22006

              Buisson Inge Schottelius Herbert Die Unabhaumlngigkeitsbewegungen in Lateinamerika 1788-1926 Stuttgart Klett-Cotta 1980

              Chasteen John C Americanos Latin Americarsquos struggle for independence Oxford Oxford Univer-sity Press 2008

              Chasteen John C Born in blood and fire A concise history of Latin America New York Norton 2006

              Koumlnig Hans-Joachim Kleine Geschichte Lateinamerikas Stuttgart Reclam 2006

              Leoacuten Portilla Miguel Saacutenchez-Albornoz Nicolaacutes (Hg) Ameacuterica Latina en la eacutepoca colonial 2 Bde Barcelona Criacutetica 2003

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              Pietschmann Horst Die staatliche Organisation des kolonialen Iberoamerika Stuttgart Klett-Cotta 1980

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              21

              Skidmore Thomas E Smith Peter H (Hg) Modern Latin America New York Oxford University Press 2005

              Zur Nationalgeschichte einzelner Laumlnder Lateinamerikas sei auf folgende Reihen verwiesen ldquoKleine Geschichte helliprdquo aus dem Beck Verlag (Beckrsquosche Reihe) und ldquoA Concise History helliprdquo aus dem Ver-lag Cambridge University Press

              Osteuropaumlische Geschichte Altrichter H Kleine Geschichte der Sowjetunion 1917-1991 Muumlnchen 2001

              Abramov LV ua Istorija Rossii Bd 1-3 Moskva 1993

              Alpern Engel Barbara Women in Russia 1700-2000 Cambridge 2004

              Billington JH The Icon and the Axe An Interpretative History of Russian Culture New York 1966

              Goehrke Carsten Russischer Alltag Bd 1-3 Zuumlrich 2003-2005

              Hildermeier M Die Sowjetunion 1917-1991 (OGG 31) Muumlnchen 2001

              Houmlsch E Geschichte Russlands Vom Kiever Reich bis zum Zerfall des Sowjetimperiums Stuttgart ua 1996

              Hosking Geoffrey A Russia People and Empire 1552-1917 London 1997

              Kappeler Andreas Russland als Vielvoumllkerreich Entstehung ndash Geschichte ndash Verfall Muumlnchen 1992

              Ključevskij VO Geschichte Russlands Bd 1-4 Stuttgart 1925-1926

              Mironov BN Socialrsquonaja istorija Rossii perioda imperii (XVIII- načalo XX v) 2 Bde St Peters-burg 1999

              Nolte H-H Kleine Geschichte Russlands Stuttgart 1998

              Schmidt C Russische Geschichte 1547-1917 (OGG 33) Muumlnchen 2003

              Solovrsquoev SM Istorija Rossii s drevnejšich vremen Bd 1-15 Moskva 1960-1966

              Stoumlkl Guumlnther Russische Geschichte von den Anfaumlngen bis zur Gegenwart Stuttgart 51990

              Schiffahrtsgeschichte Heidbrink Ingo bdquoDeutschlands einzige Kolonie ist das Meerldquo Die Hochseefischerei und die Fische-

              reikonflikte des 20 Jahrhunderts Hamburg 2004

              Kiedel Klaus-Peter Kuumlstenschiffer Alltag auf Motorseglern Kuumlmos und Containerfeedern Hamburg 1966

              Kiedel Klaus-Peter Arbeitsplatz Schiff 100 Jahre See-Berufsgenossenschaft 1887-1987 Hamburg 1987

              Kludas Arnold Die Geschichte der deutschen Passagierschiffahrt Hamburg 1986

              Scholl Lars U Deutsche Marinemalerei 1830-2000 Helgoland 2002

              Schulze-Wegner Guntram Deutschland zur See 150 Jahre Marinegeschichte im Auftrag des Deut-schen Marine-Instituts hrsg bearb und erw von Heinrich Walle Mit einer Zusammenfassung von Michael Salewski Hamburg 1988

              Winterhoff Edmund Walfang in der Antarktis (Schriften des Deutschen Schiffahrtsmuseums 4)

              Oldenburg 1974

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 22

              III Materialbeschaffung

              1 Bibliographieren

              Zur intensiven Beschaumlftigung mit einem Thema reichen Lexika und Handbuumlcher nicht aus vielmehr muszlig auch die einschlaumlgige Spezialliteratur herangezogen werden Die Technik die relevante Literatur zu einem bestimmten Themenbereich zu finden wird bdquoBibliographierenldquo genannt Ohne eine klare Fragestellung und ein bereits vorhandenes Uumlberblickswissen uumlber den Untersuchungsgegenstand wuumlrde man sich jedoch in der Menge der Literatur verlieren Grundsaumltzlich unterscheidet man zwei Arten des Bibliographierens das unsystematische und das systematische Bibliographieren

              a) Systematisches Bibliographieren Die Grundlage des systematischen Bibliographierens sind abgeschlossene und laufende Bib-liographien Bibliothekskataloge und Fachdatenbanken die bibliographischen Beilagen der neuesten Jahrgaumlnge der einschlaumlgigen Zeitschriften sowie Quellensammlungen Die Auswer-tung relevanter Bibliographien ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Literaturrecherche de-ren Aufgabe darin besteht die vorhandenen Quellen- und Literaturangaben sowie die aktuel-len Publikationen zu einem Thema moumlglichst vollstaumlndig zu erfassen

              b) Unsystematisches Bibliographieren Bei diesem Weg geht man von einschlaumlgigen Lexikon- und Handbuchartikeln aber auch von Monographien und Aufsaumltzen aus die einem etwa uumlber die Literaturliste eines Seminars in die Haumlnde gefallen sind Deren Literaturverzeichnisse wertet man aus und gelangt so in einer Art Schneeballsystem Schritt fuumlr Schritt zu einer umfangreichen Literaturliste Diese Art des Vor-gehens birgt jedoch mehrere gravierende Nachteile in sich - Die bdquoTrefferldquo sind mehr oder weniger zufaumlllig Es besteht die Gefahr daszlig Sie zentrale Ti-

              tel uumlbersehen - Die so entstandene Literaturliste ist unvollstaumlndig Vor allem die neueste Literatur fehlt

              da man bdquoruumlckwaumlrtsldquo bibliographiert Titel die nach den bdquoausgeschlachtetenldquo Werken er-schienen sind entgehen Ihnen Insbesondere die in Zeitschriften und Sammelbaumlnden pub-lizierten Aufsaumltze sind so kaum zu finden

              - Auf diese Weise treffen die Autoren dieser bdquoausgeschlachtetenldquo Werke die Literaturaus-wahl fuumlr Sie ndash denn was diese nicht beruumlcksichtigt haben entgeht somit auch Ihnen

              c) Bibliographische Hilfsmittel und Bibliographien Eine Bibliographie ist ein Buch oder eine Datenbank in dem bzw der andere Buumlcher oder Aufsaumltze verzeichnet werden Es gibt Bibliographien fuumlr die gesamte Geschichtswissenschaft aber auch fuumlr einzelne Epochen Bereiche Regionen oder historische Teildisziplinen Man unterscheidet grundsaumltzlich zwischen abgeschlossenen und laufenden (dh in der Regel jaumlhr-lich erscheinenden) Bibliographien

              Bibliographische Hilfsmittel Baumgart Winfried Buumlcherverzeichnis zur deutschen Geschichte Hilfsmittel Handbuumlcher Quellen

              Muumlnchen 142001 (gut zum Einstieg aber die Kulturgeschichte fehlt)

              Feldmann Reinhard Schulze Klaus Wie finde ich Literatur zur Geschichte Berlin 31995

              Kernchen Hans-Juumlrgen Kernchen Dagmar (Hg) Tokol-Weitzel Handbuch der bibliographischen Nachschlagewerke 2 Bde Frankfurt am Main 61984

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

              23

              Spezialbibliographien zur Zeitschriftenliteratur Poolersquos Index of Periodical Literature (1802-1907) GloucesterMA 1963

              Index deutschsprachiger Zeitschriften 1750-1815 (Zeitschriftenindex) 10 Bde Goumlttingen 1997 (auch auf Microfiche)

              Internationale Bibliographie der Zeitschriftenliteratur aus allen Gebieten des Wissens (IBZ) Osna-bruumlck 1965ff (bis 1983 als Druckausgabe danach als Datenbank online zugaumlnglich)

              Bibliographie der deutschen Zeitschriftenliteratur mit Einschluszlig von Sammelwerken Leipzig 1896-1944 194748-1964

              Bibliographie der fremdsprachigen Zeitschriftenliteratur Leipzig 1911-1964

              Bibliographien fuumlr die Geschichtswissenschaft Historical Abstracts Bibliography of Historical Sciences Santa Barbara 1955ff (ausschlieszliglich Zeit-

              schriftenliteratur jeweils mit kurzer Inhaltsangabe daher besonders nuumltzlich auch als CD-ROM erhaumlltlich)

              Historische Bibliographie hg v der Arbeitsgemeinschaft auszligeruniversitaumlrer Forschungseinrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland Muumlnchen 1987ff (jaumlhrlich erscheinend auch als Datenbank unter den Fachdatenbanken der SuUB verfuumlgbar)

              Internationale Bibliographie der Rezensionen geistes- und sozialwissenschaftlicher Literatur (IBR) Osnabruumlck 1969ff (hier finden Sie Rezensionen zu der fuumlr Sie relevanten Literatur als Datenbank unter den Fachdatenbanken der SuUB online verfuumlgbar ab 1985)

              Jahresberichte fuumlr deutsche Geschichte Berlin 1927ff (httpjdgdbbbawdecgi-binjdg)

              Alte Geschichte Lrsquoanneacutee philologique (LPh) Bibliographie critique et analytique de lrsquoantiquiteacute greacuteco-latine (fondeacutee

              par J Marouzeau) Paris 1928ff (maszliggebliche laufende Bibliographie)

              Dyabola DYnamisch Anwachsende DatenBank zu den Objekten und zur Literatur der Altertums- und Kunstwissenschaften (httpwwwdyabolade)

              Gnomon Kritische Zeitschrift fuumlr die gesamte klassische Altertumswissenschaft Muumlnchen 1925ff (httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonmanualindexhtml ndash Gnomon Bibliographische Da-tenbank die letzten drei Jahrgaumlnge sind frei verfuumlgbar)

              Mittelalter Heit Alfred Voltmer Ernst Bibliographie zur Geschichte des Mittelalters Muumlnchen 1997 (hervor-

              ragendes Hilfsmittel zur ersten bibliographischen Annaumlherung an ein Thema)

              International Medieval Bibliography (IMB) Leeds 1968ff (enthaumllt Beitraumlge zu Zeitschriften und Sammelbaumlnden (= unselbstaumlndige Schriften) jedoch kaum Monographien auch als Datenbank on-line zugaumlnglich) (nur aus dem Campus-Netz)

              Medioevo latino (ML) Bollettino bibliografico della cultura europea dal secolo VI al XIII Florenz 1980ff (ausfuumlhrlichste Mittelalterbibliographie mit leichtem Zugang zu mittelalterlichen Autoren)

              Monumenta Germaniae Historica wwwmghde (Katalog der groumlszligten Spezialbibliothek zum Mittelal-ter enthaumllt auch unselbstaumlndige Literatur)

              Regesta imperii wwwregesta-imperiide

              Fruumlhe Neuzeit Bibliographie annuelle de lrsquohistoire de France

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 24

              Iacutendice histoacuterico espantildeol httpwwwubesspubcolecc315htm

              Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 16 und 17 Jahrhunderts httpwwwvd16de httpwwwvd17de

              Neuere und Neueste Geschichte Bibliographie zur Zeitgeschichte Beilage der Vierteljahrshefte fuumlr Zeitgeschichte Stuttgart 1990ff

              (erfaszligt auch die Zeitschriftenliteratur unverzichtbar fuumlr alle Themen aus dem 20 Jahrhundert)

              Heimpel Hermann Geuss Herbert (Hg) Dahlmann-Waitz Quellenkunde der deutschen Geschichte Bibliographie der Quellen und Literatur zur deutschen Geschichte Bd 1ff Stuttgart 101969ff (grundlegende abgeschlossene Bibliographie zur deutschen Geschichte)

              Jahresberichte fuumlr Deutsche Geschichte Berlin 1925-193940 fortgefuumlhrt als Jahresberichte fuumlr Deut-sche Geschichte Neue Folge Berlin 1949ff (als Datenbank online verfuumlgbar)

              Ruck Michael Bibliographie zum Nationalsozialismus Koumlln 22000 (auch als CD-ROM)

              Vogelsang Thilo Auerbach Hellmuth (Hg) Bibliographie zur Zeitgeschichte 1953-1980 4 Bde und ein Ergaumlnzungsband Muumlnchen 1982-1991

              Wehler Hans-Ulrich Bibliographie zur neueren deutschen Sozialgeschichte 1500-1991 Muumlnchen 1993

              Lateinamerikanische Geschichte Bibliografiacutea histoacuterica mexicana publicacioacuten anual del Centro de Estudios Histoacutericos Meacutexico El

              Colegio de Meacutexico 1967-1993 (1996)

              Handbook of Latin American Studies A selective and annotated guide to recent publications in art history language literature music and philosophy Austin 1947 ff (online verfuumlgbar unter httplcweb2locgovhlas)

              Osteuropaumlische Geschichte Crowther Peter A (Hg) A Bibliography of Works in English on Early Russian History to 1800 Ox-

              ford 1969

              Drobižev VZ (Hg) Sovetskoe obščestvo v vospominanijach i dnevnikach Moskva 1990

              European Bibliography of Slavic and East European Studies Bibliographie europeacuteenne des travaux sur lrsquoex-URSS et lrsquoEurope de lrsquoEst httpebseesstaatsbibliothek-berlindeinstitutionsphp

              International Bibliography of Pre-Petrine Russia Early Ukraine and the Russian Territories und Pol-ish-Lituanian Rule hg v Osteuropa-Institut Muumlnchen Muumlnchen 1993ff

              Lubitz Wolfgang (Hg) Trotsky Bibliography List of Separately Published Titles Periodical Articles and Titels in Collection Treating LD Trotsky and Trotskyism Muumlnchen 1982

              McNeal Robert H (Hg) Guide to the Decisions of the Communist Party of the Soviet Union 1917-1967 (Ukazatelrsquo rešenij Kommunističeskoj partii Sovetskogo Sojuza 1917-1967) Toronto 1972

              McNeal Robert H Stalinrsquos Works An Annotated Bibliography StanfordCal 1967

              Metzger Wolfgang Bibliographie deutschsprachiger Sowjetunion ndash Reiseberichte ndash Reportagen und Bildbaumlnde 1917-1990 Wiesbaden 1991

              Meyer Klaus Bibliographie zur osteuropaumlischen Geschichte Verzeichnis der zwischen 1939 und 1964 veroumlffentlichten Literatur in westeuropaumlischen Sprachen zur osteuropaumlischen Geschichte bis 1945 Berlin 1972

              Osteuropa-Jahresbibliographie (1994ff) Muumlnchen 1995ff

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

              25

              Russia and the Soviet Union A Bibliographic Guide to Western-Language Publications hg v Paul L Horecky ChicagoIll London 1965

              Russia USSR compiled by Lesley Pitman Oxford sup21994

              Rustemeyer Angela Siebert Diana (Hg) Alltagsgeschichte der unteren Schichten im Russischen Reich (1861-1914) Kommentierte Bibliographie zeitgenoumlssischer Titel und Bericht uumlber die For-schung (= Quellen und Studien zur Geschichte des oumlstlichen Europa 46) Stuttgart 1997

              The American Bibliography of Slavic and East European Studies (erscheint jaumlhrlich seit 1972)

              Vifaost Virtuelle Fachbibliothek Osteuropa Das Wissenschaftsportal fuumlr die Laumlnder Ost- Ostmittel- und Suumldosteuropas httpwwwvifaostde

              Zajončkovskij PA (Hg) Istorija dorevoljucionnoj Rossii v dnevnikach i vospominanijach Annoti-rovannyj ukazatellsquo knig i publikacij v žurnalach 4 Bde Moskau 1976-1983

              Zorin L Soviet Prisons and Concentration Camps An Annotated Bibliography NewtonvilleMass 1980

              Schiffahrtsgeschichte May Jutta Die bdquoDocumenta Maritima Heberleinldquo und verwandte Bestaumlnde im Deutschen Schif-

              fahrtsmuseum Hamburg 1996

              Rahn Werner (Hg) Deutsche Marinen im Wandel Vom Symbol nationaler Einheit zum Instrument internationaler Sicherheit Muumlnchen 2005

              2 Titelaufnahme (bibliographische Angaben)

              Achten Sie beim Sammeln von Literatur stets darauf die bibliographischen Angaben der von Ihnen gefundenen Werke vollstaumlndig aufzunehmen und notieren Sie sich nach Moumlglichkeit auch deren Signaturen in der Bibliothek ndash anderenfalls muumlssen Sie spaumlter nochmals danach suchen Die Vollstaumlndigkeit der bibliographischen Angaben ist notwendig um Ihre Angaben uumlberpruumlfbar zu machen Grundsaumltzlich wird zwischen selbstaumlndigen und unselbstaumlndigen Schriften unterschieden Selbstaumlndige Schriften erscheinen unter dem Namen ihres Autors oder Herausgebers (Monographien Sammelbaumlnde) Unselbstaumlndige Schriften sind Aufsaumltze in Zeitschriften oder Sammelbaumlnden sowie Beitraumlge in Katalogen oder Lexika minus Die Namen von Verfassern und Herausgebern sind einheitlich anzugeben (entweder die

              Vornamen aller Autoren immer abkuumlrzen oder immer ausschreiben auch zweite Vorna-men einheitlich behandeln)

              minus Hat ein Werk mehr als zwei Autoren oder Herausgeber wird nur der erste genannt und mit dem Zusatz bdquoualdquo versehen die Trennung der Namen erfolgt durch Kommata

              minus Titel und Untertitel sind ebenfalls ungekuumlrzt aufzunehmen (und zwar in der originalen Or-thographie) dazu kommen die Angaben von Erscheinungsort und -jahr Dagegen ist es im Deutschen nicht uumlblich den Verlag anzufuumlhren

              minus Fehlen die Angaben von Verlagsort und -jahr (etwa bei aumllteren oder im Selbstverlag er-schienenen Schriften) wird dies durch die Abkuumlrzungen bdquooOldquo (ohne Ort) bzw bdquooJldquo (ohne Jahr) kenntlich gemacht Ist das Erscheinungsjahr erschlieszligbar (etwa aus dem Co-pyright-Vermerk oder aus dem Vorwort) wird es in eckige Klammern gesetzt Beispiel Berlin [1926]

              minus In ganz seltenen Faumlllen kann die Angabe des Verfassers fehlen In Analogie zum Fehlen von Ort und Jahr wird dies mit bdquooVldquo (ohne Verfasser) gekennzeichnet

              minus Wichtig Bibliographische Angaben beginnen mit einem Groszligbuchstaben und enden mit einem Punkt

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 26

              Beispiele

              Monographien (= Einzeluntersuchungen) Name Vorname (oder Initial) Titel Untertitel Anzahl der Baumlnde Auflage (wenn aussagekraumlf-

              tig) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (bei Neudruck auch urspruumlnglicher Erscheinungsort und -jahr)

              Vester Michael ua Soziale Milieus im gesellschaftlichen Strukturwandel Zwischen Integration und Ausgrenzung Koumlln 1993

              - Adelstitel Berufsbezeichnungen geistliche Titulaturen und Bezeichnungen aumlhnlicher Art werden bei der Ansetzung von Namen nicht beruumlcksichtigt

              - Praumlpositionen Artikel oder unverschmolzene Praumlposition und Artikel stehen hinter dem Vorna-men Steinen Wolfram von den

              - mehrere Titel desselben Autors Name abkuumlrzen mit Ders oder Dies - Auflagen werden angegeben vor dem Erscheinungsort (incl Zusaumltzen wie verbessert uumlberarbeitet

              erweitert) 3 verb Aufl Stuttgart 2001 bzw bei unveraumlndertem Nachdruck hochgestellt vor dem Erscheinungsjahr Berlin 22006

              - Zwei unterschiedliche Verlagsorte werden durch ein Komma getrennt bei mehr als zwei Ver-lagsorten nennen Sie jeweils nur den ersten und kuumlrzen danach mit ua ab

              - Bei Hochschulschriften wird die Art der Qualifikationsschrift (zB Diss Muumlnchen oder Habil Berlin) und die Universitaumlt genannt

              - Da einige Ortsnamen auf der Landkarte mehrfach vorkommen ist es uumlblich bei manchen ameri-kanischen Verlagsorten den dazugehoumlrigen Bundesstaat zu nennen (in Abkuumlrzung) zB Cam-bridgeMass (Cambridge im Bundesstaat Massachusetts im Unterschied zur englischen Stadt Cambridge) Dies kann auch bei sehr abseitigen Verlagsorten der Fall sein zB Gulf BreezeFl Verlagsort und Bundesstaat werden durch einen Schraumlgstrich getrennt

              Monographien innerhalb einer Schriftenreihe Name Vorname Titel Untertitel (Reihentitel Band) Erscheinungsort Erscheinungsjahr

              Muumlller Winfried Schulpolitik in Bayern im Spannungsfeld von Kultusbuumlrokratie und Besatzungs-macht 1945-1949 (Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte 36) Muumlnchen ua 1995

              Koumlrperschaften als Herausgeber eines Bandes Titel Untertitel hg v Koumlrperschaft Verein oauml Erscheinungsort Erscheinungsjahr

              Jenseits der Norm Auseinandersetzung mit dem Grabmal hg v Zentralinstitut und Museum fuumlr Se-pulkralkultur Kassel 1997

              Bei Angabe eines einzelnen Aufsatzes aus einem solchen Band

              Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Titel Untertitel hg v Koumlrperschaft Verein oauml Erscheinungsort Erscheinungsjahr Seitenzahlen x-y

              Soumlrries Reiner Mit dem Anstaltszweck (nicht) vereinbar in Jenseits der Norm Auseinandersetzung mit dem Grabmal hg v Zentralinstitut und Museum fuumlr Sepulkralkultur Kassel 1997 S 11-15

              Aufsaumltze in Zeitschriften und Sammelbaumlnden Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Titel der Zeitschrift (oft abgekuumlrzt) Band-

              zahl (Jahr) Seitenzahlen x-y

              Meier Mischa Funktionen und Bedeutung antiker Gruselgeschichten Zur Erschlieszligung einer bisher vernachlaumlssigten Quellengruppe in Gymnasium 110 (2003) S 237-258

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

              27

              Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Name Vorname (Hg) Titel des Sammel-bandes Erscheinungsort Erscheinungsjahr Seitenzahlen x-y

              Hartung Wolfgang Gesellschaftliche Randgruppen im Spaumltmittelalter Phaumlnomen und Begriff in Kirchgaumlssner Bernhard Reiter Fritz (Hg) Staumldtische Randgruppen und Minderheiten (Stadt in der Geschichte 13) Sigmaringen 1986 S 49-114

              - Komplette Sammelbaumlnde Kataloge Aufsatzsammlungen eines Autors uauml werden wie eine Mo-nographie angegeben

              - Gaumlngige Zeitschriften werden nur abgekuumlrzt genannt zB HZ (= Historische Zeitschrift) - Heftnummern (einzufuumlgen nach der Bandnennung) werden nur genannt wenn jedes Heft einzeln

              paginiert ist - Nicht nennen Herausgeber der Zeitschrift Verlag oder Erscheinungsort - Abkuumlrzungen von Zeitschriften zur Alten Geschichte nach Lrsquoanneacutee philologique fuumlr das Mittelal-

              ter nach dem Lexikon des Mittelalters fuumlr die Neuzeit nach der HZ - Lit Leistner Otto Becker Heike ITA Internationale Titelabkuumlrzungen von Zeitschriften Zei-

              tungen wichtigen Handbuumlchern Woumlrterbuumlchern Gesetzen Institutionen usw 3 Bde 7 erw Aufl Osnabruumlck 1997

              Akademieschriften Name Vorname Titel Untertitel in Art der Veroumlffentlichung abgekuumlrzt (zB

              SB=Sitzungsberichte Abh=Abhandlung) Name der Institution (incl Untergliederung zB Kl=Klasse) Bandnummer (Jahr) Seitenangabe x-y

              Meyer Ernst Untersuchungen zur Geschichte des Zweiten Punischen Krieges in SB Preuss Akad d Wiss phil-hist Kl 37 (1913) S 688-714

              Lexikonartikel Name Vorname sv Stichwort (= Lemma) in Name des Lexikons (bzw gaumlngige Abkuumlrzung)

              Bandnummer (Erscheinungsjahr) Spalten-Seitenangabe x-y

              Hug August sv Salutatio in RE I A 2 (1920) Sp 2060-2072

              Thyen Hartwig sv Johannesevangelium in TRE 17 (1988) S 200-225

              - Es sind nur Fachlexika zitierfaumlhig deren Artikel Autorennennungen aufweisen also nicht bdquoDer groszlige Brockhausldquo und auch nicht httpwwwwikipediade

              - Lexikonartikel werden durch den Zusatz bdquosvldquo (= sub verbo) vor dem Titel gekennzeichnet - Lexikonartikel werden auch in den Anmerkungen immer in der vollstaumlndigen Form angegeben

              Rezensionen Name des Rezensenten Vorname Rez Name des Autors des Herausgebers Titel Untertitel

              des rezensierten Werks Erscheinungsort Erscheinungsjahr in Name der Zeitschrift (in der die Rezension erschienen ist) Bandzahl (Jahr) Seitenangabe x-y

              Kloft Hans Rez Manfred Clauss Kaiser und Gott Herrscherkult im Roumlmischen Reich Stuttgart 1999 in HZ 272 (2001) S 428-430

              Zeitungsartikel Name Vorname Titel in Zeitung Nummer der Einzelausgabe (Tagesdatum) Seitenangabe x-y

              Schach Fabius Das Frauenbild im Judentum in Allgemeine Zeitung des Judentums 85 Nr 4 (18021921) S 37-38

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 28

              Internet Name Vorname Titel Untertitel online in vollstaumlndige URL (optional Format in dem die Datei

              vorliegt) Datum der VersionAktualisierungRevision der Website (Stand Datum der Zitati-ondes Abrufs)

              Bleuel Jens Zitation von Internet-Quellen online in httpwwwbleuelcomip-zitpdf (PDF-Datei) 2000 (Stand 01112005)

              - Angaben aus dem Internet sind dringend auf ihre Zitierfaumlhigkeit zu pruumlfen - Neben den uumlblichen Angaben wie der Angabe wann die zitierte Fassung erstellt bzw aktualisiert

              wurde ebenfalls immer notieren wann die Seite aufgerufen worden ist (Stand der Information)

              Quelleneditionen Damasi Epigrammata Accedunt pseudodamasiana aliaque ad Damasiana inlustranda idonea hg v

              Maximilian Ihm (Anthologiae Latinae Supplementa I) Leipzig 1895

              Die Chronik von Montecassino (Chronica monasterii Casinensis) hg v Hartmut Hoffmann (MGH SS 34) Muumlnchen 1980

              Zweisprachige Ausgaben Kroniek van het klooster Bloemhof te Wittewierum (Cronica Floridi Horti) Inleiding editie en verta-

              ling HPH Jansen A Janse (Middeleeuwse Studies en Bronnen XX) Hilversum 1991

              Gregor von Tours Historiarum libri decemZehn Buumlcher Geschichten hg v Rudolf Buchner 2 Bde (FSGA Reihe A Bd II 1-2) 7 (= 5 durchges u erg) Aufl Darmstadt 1990

              Lateinamerikanische Geschichte

              Im Bereich Lateinamerikanische Geschichte ist es ndash anders als oben beschrieben ndash uumlblich den Verlag zu nennen Die bibliographische Angabe unterliegt noch einer weiteren Besonderheit Uumlblicherweise ha-ben spanische bzw portugiesischebrasilianische Autoren zwei Nachnamen Die Zitierweise ist national unterschiedlich Waumlhrend im Spanischen der erste Nachname der bedeutendere ist wird im PortugiesischenBrasilianischen der zweite Nachname zu Beginn genannt Bsp spanisch Vorname Zandra Erste Nachname Pedraza Zweiter Nachname Goacutemez

              Als Angabe folgt Pedraza Goacutemez Zandra hellip

              Bsp portugiesischbrasilianisch Vorname Maria Erste Nachname Yedda Zweite Nachname Linhares

              Als Angabe folgt Linhares Maria Yedda hellip

              Wichtig Es ist auf die Nationalitaumlt des Autors zu achten Es kann vorkommen daszlig Spanier in portugiesischer Sprache publizieren und schreiben und PortugiesenBrasilianer in spanisch

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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              Osteuropaumlische Geschichte

              Die Aufnahme von Titeln in kyrillischer Schrift (russischsprachig ukrainisch serbisch bul-garisch usw) folgt grundsaumltzlich der wissenschaftlichen Transkription Die Standards dazu finden sich unter folgenden Adressen

              ISO International Organization for Standardization httpwwwisoch ISO 9 (1995)

              DIN Deutsches Institut fuumlr Normung httpwwwdinde amp Deutsche Bibliothek httpwwwddbdeindex_txthtm DIN 1460 (1982)

              GOST Gosstandart Rossii httpwwwgostru ST SEV 1362 (1978)

              BSI British Standards Institution httpwwwbsi-globalcom amp Chemical Abstracts Service httpwwwcasorg BS 2979 (1958)

              ALA American Library Association httpwwwalaorg amp Library of Congress httpwwwlocgov CS no 119 (1976)

              Duden Dudenverlag httpwwwdudende Duden Bd 1 (1991) In der Literatur findet man haumlufig unterschiedliche Schreibweisen russischer usw Namen (zB Trotzki Trotsky Trockij oder Chruschtschow Chruščev Krushchev) die das Nach-schlagen in Lexika und Handbuumlchern erschweren Daher muszlig man sich uumlber die abweichen-den Umschriftsysteme informieren

              Haumlufige Abkuumlrzungen (lat amp dt) deutsch lateinisch steht fuumlr ders id (idem) derselbe dies (eadem) dieselbe diess (idd) dieselben dh ie das heiszligt ebd ib ibd ibid ebenda f s seq folgende (eine Seite) ff ss seqq folgende (= 2 Seiten sonst Seitenzahlen angeben) Hg Hrsg ed Herausgeberin Hg Hrgg edd Herausgeberinnen hg hrsg ed herausgegeben oJ sa ohne Jahr oO sl ohne Ort S p pag Seite ua et al und andere usw etc und so weiter vgl cf vergleiche ND Neudruck Nicht zu verwenden (da undeutlich) ist aaO opcitlc am angegebenen Ort

              3 Bibliotheken in Bremen

              Geschichte ist ein Lesestudium Bibliotheken sind (neben Archiven) fuumlr die Historiker das was Laboratorien fuumlr die Naturwissenschaftler bedeuten ndash ihr wichtigster absolut unverzicht-barer Arbeitsplatz Es geht dabei nicht allein um die Beschaffung von Informationen sondern um ein Kernelement von Geschichte als Wissenschaft Schlieszliglich muszlig jede neue wissen-schaftliche Arbeit auf dem vorhandenen Forschungsstand aufbauen ihn rezipieren und wenn moumlglich voranbringen

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 30

              SuUB Die wichtigste Bibliothek in Bremen ist die Staats- und Universitaumltsbibliothek (SuUB) Bibliothekstraszlige 28359 Bremen Tel (0421) 218-2615 e-mail suubsuubuni-bremende Internet httpwwwsuubuni-bremende (mit OPAC) Oumlffnungszeiten (im Semester) Mo-Fr 900 ndash 2200 Sa 1000 ndash 1800 (eingeschraumlnkte Oumlffnungszeiten waumlhrend der vorlesungsfreien Zeit) Die SuUB verfuumlgt uumlber einen groszligen Bestand an Fachzeitschriften uumlber eine umfangreiche Handschriften- und Kartensammlung sowie uumlber einige Sondersammlungen die auf der Ho-mepage beschrieben sind Die Fachliteratur zur Geschichtswissenschaft ist naturgemaumlszlig nicht vollstaumlndig vorhanden doch finden Sie idR zu jedem Thema die wichtigsten und grundle-genden Titel Um die Bestaumlnde der SuUB voll auszuschoumlpfen (sie verfuumlgt immerhin uumlber gut 37 Millionen Titel) muumlssen Sie folgendes beachten minus Der OPAC (Online-Katalog) enthaumllt bei weitem nicht alle Titel vor allem KEINE unselb-

              staumlndigen Schriften (Aufsaumltze Rezensionen etc) zudem enthaumllt er verlaumlszliglich nur den Be-stand ab 1992

              minus Die E-LIB verzeichnet den Bestand seit 1965 Zusaumltzlich sind in der E-LIB die elektroni-schen Medien (e-Journals Datenbanken e-Books Internetquellen etc) nachgewiesen be-sonders fuumlr die Suche nach Zeitschriftentiteln sollten Sie immer die E-LIB benutzen

              minus Fuumlr den Bestand vor 1965 ist noch immer der alte Zettelkatalog unerlaumlszliglich der noch viele Monographien Sammelbaumlnde und vor allem Quelleneditionen enthaumllt Er befindet sich in Ebene 1 der SuUB

              Die Fachsystematiken Geschichte der SuUB Bremen

              Gliederung Die Systematik der SuUB Bremen ist nach Epochen und einzelnen Gebieten der Geschichts-wissenschaften gegliedert HIL Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaften Epochenuumlbergreifende Gesamtdarstellungen Alte Geschichte und Geschichte des Mittelalters

              HIS Geschichte der Fruumlhen Neuzeit und Neueren Geschichte (1500 bis 1914)

              HIT Neueste Geschichte Zeitgeschichte (1914 bis heute) Diese nach Epochen gegliederte Aufteilung hat neben einer Reihe von Vorteilen auch einige Tuumlcken die es zu beachten gilt Ein Beispiel Sie suchen Literatur zur Franzoumlsischen Revolution Ausgehend von der Epo-cheneinteilung schauen Sie zunaumlchst in der Fachsystematik bdquohisldquo unter Franzoumlsischer Ge-schichte des 18 Jahrhunderts nach Bei den Systemstellen his 488 bis his 5068 finden Sie zahlreiche Titel zum Thema Sollten Sie jetzt Ihre Suche beenden so waumlre Ihnen aber zB folgendes wichtiges Standardwerk zur franzoumlsischen Geschichte entgangen

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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              Tulard Jean Frankreich im Zeitalter der Revolutionen 1789-1851 Stuttgart 1989 (a hil 304 ea892-4) Das Buch ist Teil 4 der von Jean Favier herausgegebenen sechsbaumlndigen Geschichte Frank-reichs Da in diesem Gesamtwerk die Geschichte Frankreichs von den Anfaumlngen bis zur Ge-genwart behandelt wird ist der Titel unter bdquohilldquo (epochenuumlbergreifende Gesamtdarstellungen) aufgestellt Uumlberlegen Sie also vor Ihrer Recherche wo sich die fuumlr Ihr Thema relevante Lite-ratur innerhalb der SuUB befinden koumlnnte Dies gilt nicht nur fuumlr die Frage ob Literatur bei bdquohisldquo oder bdquohilldquo steht sondern kann auch mehrere andere Faumlcher umfassen Ein Beispiel Sie suchen Literatur zum roumlmischen Kaiser Marc Aurel Im Fach Alte Geschich-te finden Sie unter der Systemstelle bdquohil 525 marldquo 14 Treffer Marc Aurel ist aber ua dadurch bekannt geworden daszlig er neben seinen politischen Aumlmtern als Philosoph taumltig war Literatur uumlber den Philosophen Marc Aurel finden Sie in der Fachsystematik Philosophie unter der Sys-temstelle bdquophi 141ldquo (9 Titel) Wollen Sie Originaltexte Marc Aurels als Quellen heranziehen oder sich uumlber sein schriftstellerisches Werk informieren so muumlssen Sie bei der Klassischen Philologie (kla 396 mau) schauen und finden dort weitere 7 Titel Bei der Systematik Archaumlo-logie bdquoarc 4163 marldquo finden Sie daruumlber hinaus noch 3 weitere Titel die sich mit der antiken Darstellung des Kaisers in Reiterstandbildern u auml befassen Rein physisch finden sie also an vier verschiedenen Regalstandorten Literatur uumlber Marc Aurel Hinzu kommen elektronische Dokumente Filme Internetquellen etc die natuumlrlich nicht an den Regalstandorten vorhan-den sondern nur mittels einer Recherche in der E-LIB zu finden sind Aus dem Gesagten folgt daszlig Ihre erste Prioritaumlt bei der Suche nach Literatur immer der elek-tronische Katalog bzw die E-LIB sein sollte Nur hier finden Sie saumlmtliche vorhandene Me-dien der Bibliothek (Buumlcher elektronische Dokumente CD-ROMs etc) zu einem Thema Hinzu kommt der Umstand daszlig nur im Katalog die Medien sichtbar sind die zur Zeit Ihrer Recherche gerade ausgeliehen sind Die Fachsystematik Geschichte der SuUB ist online einsehbar

              Bibliothekskataloge (OPAC) httpwwwddbde Die Deutsche Bibliothek httpwwwubkauni-karlsruhedekvkhtml Karlsruher Virtueller Katalog (KVK) (Meta-OPAC

              deutsche und internationale Bibliotheken) httpwwwifz-muenchende Bibliothek des Instituts fuumlr Zeitgeschichte (umfangrei-

              che Bestaumlnde nur fuumlr das 20 Jahrhundert) httpwwwzvabde Zentrales Verzeichnis Antiquarischer Buumlcher (ZVAB) httpwwwlocgov Library of Congress httpwwwfz-juelichdezbtextpublikationberichtebibliothek_8pdf

              Verzeichnis von Bibliotheken Spezialsammlungen Archiven uvm

              Es gibt in Bremen noch einige weitere Bibliotheken die interessante Bestaumlnde aufbewahren die im Laufe des Studiums wichtig werden koumlnnten Bisweilen ist ein Besuch in der Stadtbibliothek Bremen lohnend (Forum Am Wall 201 28195 Bremen) Die Bibliothek des Staatsarchivs Bremen (Am Staatsarchiv 1 28203 Bremen Tel 0421 361-6221) unterhaumllt eine wichtige und sehr umfangreiche Sammlung zur Bremischen und regionalen Geschichte fuumlr alle Epochen Eine detaillierte Auflistung aller 124 Bibliotheken die es in Bremen gibt finden Sie in Deutscher Bibliotheksverband Landesverband Bremen eV (Hg) Bibliotheken in Bremen und Bre-

              merhaven Bremen 42001

              Bibliotheksfuumlhrer fuumlr Bremen und Bremerhaven wwwdbv-bremendehtmlbibfustarthtml

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 32

              Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa

              Seit ihrer Gruumlndung im Jahr 1982 hat die Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa einen Bestand von ca 33000 Baumlnden an geistes- und sozialwissenschaftlicher Literatur aus und uuml-ber Ost- und Ostmitteleuropa angeschafft Der Schwerpunkt liegt auf dem Zeitraum nach dem Zweiten Weltkrieg Hauptsammelgebiete sind Zeitgeschichte Politik Soziologie Ideenge-schichte des 20 Jahrhunderts Kunst- und Kulturgeschichte sowie Belletristik des heutigen Ruszligland und anderer Nachfolgestaaten der UdSSR Polens und der Tschechischen und Slo-wakischen Republiken Die uumlbrigen Laumlnder Ost- und Ostmitteleuropas sind mit kleineren Ab-teilungen vertreten die einen Uumlberblick uumlber deren Entwicklung ermoumlglichen Bis Anfang 1997 wurden die Bestaumlnde der Bibliothek durch einen traditionellen Zettelkatalog erschlossen Seither erfolgt die Katalogisierung uumlber ein elektronisches Bibliothekssystem Oumlffnungszeiten Montag bis Donnerstag 900 bis 1700 Uhr Freitag 900 bis 1600 Uhr Auskunft und Verlaumlngerung Tel 0421 218-2066 -7467 -7575 (telephonische Verlaumlngerung)

              Bibliothek des DSM (Deutsches Schiffahrtsmuseum) Bremerhaven

              Die Bibliothek des Deutschen Schiffahrtsmuseums haumllt fuumlr Wissenschaft und Forschung aber auch fuumlr die allgemeine Oumlffentlichkeit Literatur und andere Informationsmedien zur deut-schen Schiffahrtsgeschichte in ihren internationalen Verflechtungen bereit Der Bestand um-faszligt derzeit ca 80000 Titel Rund 370 Zeitschriften und Periodika werden laufend gehalten und auf wichtige Aufsaumltze hin ausgewertet Die Online-Kataloge weisen den Bibliotheks-Bestand zu 100 nach Die Nutzung der Bibliothek im Lesesaal ist kostenlos (Praumlsenzbibliothek) Bis auf besonders schuumltzenswerte oder vor 1800 erschienene Literatur ist auch zu den uumlblichen Bedingungen eine Fernleihe moumlglich Den Bibliotheksbesuchern stehen an technischen Hilfsmitteln neben verschiedenen Scan- und Kopiergeraumlten Lesegeraumlte fuumlr Mikrofilm und -fiches sowie in begrenztem Umfang Computer-arbeitsplaumltze und Internetzugaumlnge zur Verfuumlgung Der hauseigene Photoservice fertigt auch kostenguumlnstig Repros an Oumlffnungszeiten der Bibliothek Dienstag bis Donnerstag 1000 bis 1600 Uhr Freitag 1000 bis 1400 Uhr Kontakt Deutsches Schiffahrtsmuseum - Bibliothek - Hans-Scharoun-Platz 1 D-27568 Bremerhaven Tel +49-471-48 207 2244 FAX +49-471-48 207 55 E-Mail bibliothekdsmde wwwdsmde2bibkhtm

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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              4 Fachzeitschriften

              Fachzeitschriften sind das wichtigste Medium der wissenschaftlichen Diskussion aller Epo-chen Aufgrund ihres periodischen Erscheinens sind sie meist aktueller als Monographien und koumlnnen daher besonders sensibel auf neue Trends in der Forschung eingehen Da die groszligen historiographischen Debatten vor allem in den Fachzeitschriften ausgetragen werden kann man sich schnell ein differenziertes Bild von der Entwicklung der Disziplin und der aktuellen Interessenlage verschaffen sowie Anregungen fuumlr eigene Fragestellungen finden Daruumlber hinaus koumlnnen Fachzeitschriften Anregungen zur Schwerpunktbildung im eigenen Studium liefern Es gibt verschiedene Formen von Zeitschriftenbeitraumlgen Die gebraumluchlichste ist der Aufsatz Er behandelt ein Spezialproblem oder einzelne Aspekte eines groumlszligeren Themenkomplexes Die Miszellen die meist Ertraumlge aus groumlszligeren laufenden Forschungsarbeiten vorab veroumlffent-lichen sind in Umfang und Themenstellung begrenzter Dokumentationen machen der For-schung wichtige Quellen zugaumlnglich und sind daher fuumlr die weitere Entwicklung der Historio-graphie entscheidend Literaturberichte referieren den aktuellen Forschungsstand zu einzel-nen Sachfragen sie geben Auskunft uumlber Forschungskontroversen und spiegeln aktuelle Trends in der Entwicklung der Forschung wider Zudem ordnen sie einzelne Neuerscheinun-gen in die Wissenschaftslandschaft ein was deren Beurteilung erleichtert Rezensionen be-richten bewertend uumlber einzelne wissenschaftliche Neuerscheinungen Manche Zeitschriften enthalten daruumlber hinaus eine Rubrik Nachrichten in der uumlber Tagungen Ehrungen neue Forschungsprojekte und anderes mehr informiert wird Viele der im folgenden genannten Zeitschriften bezieht die SuUB sowohl in der Printversion als auch als e-Journal Suchen sie Zeitschriftentitel im Katalog der SuUB deshalb grundsaumltz-lich nur uumlber die E-LIB Nur dort sind alle Zeitschriften (Print + online) verzeichnet JSTOR ndash Journal Storage The Scholarly Journal Archive (httpwwwjstororg) ist ein elektroni-

              sches Zeitschriftenarchiv aus den USA Es bietet einen Volltextzugriff auf digitalisierte Zeitschrif-ten aus dem angloamerikanischen Raum die meist ab der ersten Ausgabe (teilweise ab 1800) an-geboten werden Nicht zugaumlnglich sind die drei bis fuumlnf letzten Jahrgaumlnge der Zeitschriften Die SuUB hat die Zugriffsrechte auf die Titel der Arts amp Sciences I + II Collection (insgesamt 242 Ti-tel) erworben darunter zahlreiche grundlegende Zeitschriften aus dem Bereich der Geschichtswis-senschaft (nur aus dem Campus-Netz)

              MUSE Das Projekt MUSE (httpmusejhuedu) wurde 1993 durch die Johns Hopkins University Press (JHU Press) in Zusammenarbeit mit der Milton S Eisenhower Library gestartet Der Zweck war die Zeitschriften der JHU Press elektronisch anzubieten Mittlerweile sind weitere 29 Non-Profit-Verlage hinzugekommen so daszlig MUSE heute rund 270 englischsprachige Zeitschriften aus dem geistes- und sozialwissenschaftlichen Bereich im Volltext anbietet Die einzelnen Zeitschriften koumlnnen uumlber die E-LIB der SuUB aufgerufen werden (nur aus dem Campus-Netz)

              Wichtige epochenuumlbergreifende Fachzeitschriften American Historical Review (AHR) Das Organ des amerikanischen Historikerverbandes erscheint

              seit 189596 und enthaumllt einen breiten Rezensionsteil Annales Eacuteconomies Socieacuteteacutes Civilisations Die methodisch einfluszligreichste Zeitschrift des 20 Jahr-

              hunderts erscheint seit 1929 Archiv fuumlr Kulturgeschichte (AfK) erscheint seit 1903 Central European History (CEH) erscheint seit 1968 Schwerpunkt Forschungsprobleme des

              deutschsprachigen Mitteleuropa

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 34

              Comparativ Zeitschrift fuumlr Globalgeschichte und vergleichende Gesellschaftsforschung Leipzi-ger Beitraumlge zur Universalgeschichte und vergleichenden Geschichtsforschung erscheint seit 1991

              Comparative Studies in Society and History (CSSH) erscheint seit 195859 English Historical Review (EHR) begruumlndet 1886 Francia Forschungen zur westeuropaumlischen Geschichte hg v Deutschen Historischen Institut

              Paris erscheint seit 1973 Geschichte in Wissenschaft und Unterricht (GWU) Das Verbandsorgan der Geschichtslehrer

              Deutschlands erscheint seit 1950 monatlich jedes Heft hat einen Themenschwerpunkt enthaumllt Sammelrezensionen

              Geschichte und Gesellschaft (GG) erscheint seit 1975 die Einzelbaumlnde sind jeweils einem Rahmen-thema zugeordnet Schwerpunkt Sozial- und Gesellschaftsgeschichte der Neuzeit

              Historische Anthropologie Kultur ndash Gesellschaft ndash Alltag erscheint seit 1993 Schwerpunkt Kul-tur- Alltags- Mentalitaumlts- und Mikrogeschichte

              Historisches Jahrbuch (HJb) hg v der Goumlrres-Gesellschaft erscheint seit 1880 bis 2000 umfang-reicher Rezensionsteil

              Das Historisch-Politische Buch (HPB) erscheint seit 1953 und enthaumllt vor allem Rezensionen die nach Epochen und Themen geordnet sind

              Historische Zeitschrift (HZ) erscheint seit 1859 Schwerpunkt deutsche Geschichte aller Epochen enthaumllt einen breiten Rezensionsteil

              Jahrbuch fuumlr Europaumlische Geschichte hg v Institut fuumlr Europaumlische Geschichte Mainz erscheint seit 2000

              Jahrbuch fuumlr europaumlische Uumlberseegeschichte hg im Auftrag der Forschungsstiftung fuumlr verglei-chende europaumlische Uumlberseegeschichte

              Journal of Modern History erscheint seit 1929 Journal of Social History Journal of Womenrsquos History erscheint seit 1989 LrsquoHomme Zeitschrift fuumlr Feministische Geschichtswissenschaft erscheint seit 1990 in jaumlhrlich 2

              thematisch orientierten Heften Schwerpunkt Geschlechtergeschichte Past amp Present A Journal of Historical Studies erscheint seit 1952 Schwerpunkt Europaumlische

              Geschichte Revue Historique (RH) Schwerpunkt franzoumlsische Geschichte Saeculum erscheint seit 1950 Jahrbuch fuumlr Universalgeschichte sehepunkte Rezensionsjournal fuumlr die Geschichtswissenschaft erscheint seit 2001 monatlich um-

              faszligt alle Epochen sowie die Kunstgeschichte (httpwwwsehepunktehistoricumnet) Vierteljahrschrift fuumlr Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (VSWG) erscheint seit 1903 Schwer-

              punkt Wirtschafts- und Sozialgeschichte mit Rezensionen und Nachrichten aus der Wissenschaft WerkstattGeschichte hg v Verein fuumlr kritische Geschichtsschreibung erscheint seit 1992 Zeitschrift fuumlr Geschichtswissenschaft (ZfG) gegruumlndet 1953 bis 1989 wichtiges Organ der DDR-

              Geschichtswissenschaft Zeitschrift fuumlr Kirchengeschichte (ZKG) erscheint seit 1877 ausgezeichneter Rezensionsteil

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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              Fachspezifische Zeitschriften

              Ur- und Fruumlhgeschichte Archaumlologie in Deutschland (AiD) populaumlrwissenschaftliche Zeitschrift Stuttgart 1984ff

              Archaumlologisches Korrespondenzblatt archaumlologische Fachzeitschrift Mainz 1971ff

              Berichte der Roumlmisch-Germanischen Kommission Frankfurt am Main 1904ff

              Die Kunde Zeitschrift fuumlr niedersaumlchsische Archaumlologie Hannover 1933ff

              Knasterkopf Fachzeitschrift fuumlr Tabakpfeifen und historischen Tabakgenuss Langenweiszligbach 1989ff

              Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft fuumlr Archaumlologie des Mittelalters und der Neuzeit Pa-derborn 1991ff (abrufbar unter httpwwwdgamndenr=1amplang=de)

              Zeitschrift fuumlr Archaumlologie des Mittelalters Bonn 1973ff

              Alte Geschichte Chiron Mitteilungen der Kommission fuumlr Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Ar-

              chaumlologischen Instituts Muumlnchen 1971ff

              Classical Quarterly (ClQ) Bd 1-44 1907-1950 Oxford 1907ff Neue Folge Bd 1-49 1951-1999 Oxford 2000ff

              Historia Zeitschrift fuumlr Alte Geschichte Stuttgart 1950ff

              Klio Beitraumlge zur Alten Geschichte Bd 1-18 1901-1923 Berlin 1901ff Neue Folge Bd 1-18 1925-1944 Berlin 1959ff

              Mittelalter Deutsches Archiv (DA) die Zeitschrift der MGH Deutsches Archiv fuumlr Geschichte des Mittelalters (DA) Bde 1-7 1937-1944 nun Deutsches Archiv fuumlr Erforschung des Mittelalters (DA) Bd 8ff 1951ff Fruumlhmittelalterliche Studien (FMSt) 1967ff Early Medieval Europe (EME) 1992ff Speculum Journal of Mediaeval Studies 1926ff Zeitschrift fuumlr Historische Forschung (ZHF) Vierteljahresschrift zur Erforschung des Spaumltmittelal-

              ters und der fruumlhen Neuzeit erschient seit 1974

              Fruumlhe Neuzeit Das achtzehnte Jahrhundert Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft fuumlr die Erforschung des Acht-

              zehnten Jahrhunderts Wolfenbuumlttel 1977ff Archiv fuumlr Reformationsgeschichte Internationale Zeitschrift zur Erforschung der Reformation und

              ihrer Auswirkungen Guumltersloh 1903ff (Beiheft Literaturbericht 1972ff) Fruumlhneuzeit-Info Wien ua 1990ff The Sixteenth Century Journal Kirksville 1972ff (httpwwwjstororgjournals03610160html)

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 36

              Neuere und Neueste Geschichte Archiv fuumlr Sozialgeschichte (AfS) hg v der Friedrich-Ebert-Stiftung 1961ff jeweils unter einem

              Rahmenthema Umfangreicher Rezensionsteil (zugaumlnglich unter httpwwwfesdeafs-online) und wichtige Sammelrezensionen

              Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ) Beilage zur Zeitschrift bdquoDas Parlamentldquo erscheint monat-lich mit jeweils einem Rahmenthema Kostenfrei bei der Bundeszentrale fuumlr politische Bildung er-haumlltlich

              German History The Journal of the German History Society 1984ff Schwerpunkt Neuere und Neueste Geschichte

              Journal of Contemporary History (JCH) 1966ff Schwerpunkt Europaumlische Zeitgeschichte enthaumllt Sammelrezensionen

              Neue Politische Literatur Berichte uumlber das internationale Schrifttum (NPL) enthaumllt Rezensio-nen Literaturberichte und Sammelbesprechungen Schwerpunkt Neuere und Neueste Geschichte erscheint seit 1956

              Vierteljahrshefte fuumlr Zeitgeschichte (VfZ) Organ des Instituts fuumlr Zeitgeschichte auflagenstaumlrkste deutschsprachige Fachzeitschrift erscheint seit 1953

              Lateinamerikanische Geschichte The Hispanic American Historical Review (HAHR) Durham 1918ff The Americas A Quarterly Review of Inter-American Cultural History (TAm) Washington 1944ff Revista de Indias (RI) Madrid 1940ff Jahrbuch fuumlr Geschichte Lateinamerikas (JbLA) Koumlln 1964ff (bis 1997 unter dem Titel Jahrbuch

              fuumlr Geschichte von Staat Wirtschaft und Gesellschaft Lateinamerikas) Journal of Latin American Studies (JLAS) New York 1969ff Latin American Research Review (LARR) Pittsburgh 1965ff Historia Mexicana (HMex) Meacutexico 195152ff Colonial Latin American Historical Review (CLAHR) Albuquerque 1992ff Anuario de Estudios Americanos (AEA) Madrid 1944ff Bulletin of Latin American Research (BLAR) Oxford 199192ff

              Osteuropa Ab imperio Teorija i istorija nacionalrsquonostej i nacionalizma v postsovetskom prostranstve Kazan

              2000ff Nationalitaumlten- und Empireforschung Cahiers du Monde Russe Russie ndash Empire russe ndash Union sovieacutetique ndash Eacutetats indeacutependants

              (httpmonderusserevuesorgindexhtml) Schwerpunkt politische Sozial- Wirtschafts- und Kul-turgeschichte des sowjetischen Raums ab 1917

              Europe-Asian Studies (fruumlher bdquoSoviet Studiesldquo) Schwerpunkt Geschichte der Sowjetunion und ihrer Nachfolgestaaten Die wichtigste wissenschaftliche Zeitschrift fuumlr diesen Raum und diese Epoche

              Forum fuumlr osteuropaumlische Ideen- und Zeitgeschichte hg v Zentralinstitut fuumlr Mittel- und Osteuro-pastudien an der KU Eichstaumltt-Ingolstadt 1997ff Schwerpunkt mittel- und osteuropaumlische Zeitge-schichte (httpwww1ku-eichstaettdeZIMOSforumindexhtm)

              Jahrbuumlcher fuumlr die Geschichte Osteuropas Neue Folge 1953ff Schwerpunkt osteuropaumlische Ge-schichte in ihrer ganzen Breite Standardzeitschrift der deutschsprachigen Forschung (httpwwwlrz-muenchende~jbfgoe)

              Kritika Explorations in Russian and Eurasian History 2000ff

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

              37

              Osteuropa Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft fuumlr Osteuropakunde Schwerpunkt laufende Ent-wicklungen in Ost- und Ostmitteleuropa (httposteuropadgo-onlineorg)

              Otečestvennaja istorija (fruumlher Istorija SSSR) hg v Institut Rossijskoj istorija RAN 1957ff Russian history ndash Histoire russe Schwerpunkt Geschichte und Kultur Ruszliglands der Ukraine

              Zentralsiens und der Ostseeregion von der Fruumlhzeit bis zur Gegenwart Russian Review 1941ff Schwerpunkt Entwicklungen im Raum des fruumlheren russischen Reiches

              und der Sowjetunion bzw ihren Nachfolgestaaten Slavic Review hg v The American Association for the Advancement of Slavic Studies Schwer-

              punkt Fragen der russischen eurasischen und osteuropaumlischen Entwicklung in Geschichte und Ge-genwart (httpwwweconuiucedu~slavrevframeshtml)

              Voprosy istorii 1926ff (seit 1945 unter diesem Namen) aumllteste sowjetische Zeitschrift fuumlr Ge-schichtswissenschaften

              Schiffahrtsgeschichte Deutsches Schiffahrtsarchiv (DSA) Hamburg 1975ff

              International Journal of Maritime History (IJMH) St JohnrsquosNF 1989ff

              Marine Mirror (MM) Cambridge 1911ff

              Northern Marine St JohnrsquosNF 1991

              Tijdschrift voor zeegeschiedenis uitg Door de Nederlandse Vereniging voor Zeegeschiedenis Vree-land 1982ff

              The great circle Journal of the Australian Association for Maritime History Toronto 1979ff

              Fachdidaktik Geschichte in Wissenschaft und Unterricht (GWU) Zeitschrift des Verbandes der Geschichtslehrer

              Stuttgart Seelze 1950ff Geschichte lernen Geschichtsunterricht heute Seelze 1988ff Geschichte Politik und ihre Didaktik Zeitschrift fuumlr historisch-politische Bildung Beitraumlge und

              Nachrichten fuumlr die Unterrichtspraxis Zeitschrift zahlreicher Landesverbaumlnde im Verband der Ge-schichtslehrer Deutschlands Paderborn Muumlnster 1973ff

              5 Internet-Ressourcen fuumlr Historiker Das groszlige Informationsangebot des World Wide Web (www) muszlig auch der Historiker in zu-nehmendem Maszlige nutzen Allerdings sind gleichzeitig auf Grund der Unzuverlaumlssigkeit und extremen Kurzlebigkeit der Informationen die Einschraumlnkungen besonders groszlig Allgemeine Kriterien fuumlr serioumlse Internet-Seiten sind minus daszlig sie bereits seit laumlngerer Zeit etabliert sind (Dauerhaftigkeit ist im Internet fraglos ein

              Kennzeichen von Qualitaumlt) minus daszlig sie von der oumlffentlichen Hand gefoumlrdert werden (die Vergabe von oumlffentlichen Mitteln

              ist in der Regel an Qualitaumltsstandards gebunden die uumlberpruumlft werden) minus daszlig sie kostenlos zugaumlnglich sind (Vorsicht vor kommerziellen Angeboten und privaten

              bdquoUumlberzeugungstaumlternldquo) Stichwort bdquoOpen Accessldquo5 minus und daszlig ihr Inhalt regelmaumlszligig gepflegt und aktualisiert wird

              5 Eine ganze Reihe von wissenschaftlichen Institutionen hat sich bislang bereits sehr deutlich fuumlr eine Verfuumlg-

              barmachung von wissenschaftlichem Wissen im Internet ausgesprochen Die bdquoBerliner Erklaumlrungldquo (httpwwwzimmpgdeopenaccess-berlinberlindeclarationhtml) schlieszligt erstmals auch dezidiert das kultu-relle Erbe mit ein

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 38

              Wenn Sie diese Maximen beachten kann Ihnen das Internet in zweifacher Hinsicht hilfreich sein Erstens koumlnnen Sie schnell aktuelle Informationen uumlber Ihr Studienfach und Ihre Univer-sitaumlt erhalten Zweitens laumlszligt sich das Internet auch als fachspezifische Informationsquelle nut-zen

              Literatur zur Einfuumlhrung Biste Baumlrbel Hohls Ruumldiger (Hg) Fachinformation und EDV-Arbeitstechniken fuumlr Historiker Ein-

              fuumlhrung und Arbeitsbuch Koumlln 2000 wieder in httpwwwgeschichtehu-berlindeEDV-Buch Kap 1 EDV und Geschichtswissenschaften httpwwwgeschichtehu-berlindeEDV-Buchkapitel2_linkshtml (Stand 30092005)

              Freytag Nils Piereth Wolfgang Kursbuch Geschichte Paderborn ua 2004

              Jenks Stuart Tiedemann Paul Internet fuumlr Historiker Eine praxisorientierte Einfuumlhrung Darmstadt 22000

              Suppanz Frank Geisteswissenschaften studieren mit dem Computer Eine praxisorientierte Einfuumlh-rung Stuttgart 2003

              WWW-Suchinstrumente fuumlr Geschichte

              Einige Universitaumlten haben damit begonnen Einfuumlhrungen in das Geschichtsstudium ins Netz zu stellen (s Epochen) Daruumlber hinaus haumllt das Internet auch Ressourcen bereit die fuumlr die inhaltliche Beschaumlftigung mit Geschichte nuumltzlich sein koumlnnen Die folgende Liste mit serioumlsen Internet-Angeboten ist zwar unvollstaumlndig bietet aber Gelegenheit zum ersten Einstieg Von dort finden Sie zahlrei-che Links zu weiteren relevanten Seiten httpwwwhsozkultgeschichtehu-berlindeindexasp Humanities-Net Sozial- und Kulturgeschichte (kurz

              H-Soz-u-Kult) ist die fuumlhrende deutsche Internetseite fuumlr Historiker und eine zentrale Plattform der wissen-schaftlichen Kommunikation Hier finden Sie aktuelle Rezensionen Tagungsberichte aber auch Stellenaus-schreibungen Das Abonnement ist kostenlos

              httpwwwnfhdatadepremiumindexshtml Ein wichtiges Hilfsmittel ist der Nachrichtendienst fuumlr Historiker (NfH) der bereits 1995 gegruumlndet wurde Er enthaumllt neben Diskussionsforen und umfangreichen Linksammlungen auch eine aktuelle Presseschau die einschlaumlgige Artikel aus deutschen englischen und franzoumlsischen Zeitungen umfaszligt

              httpwwwclio-onlinede Clio-online Dieses Portal versucht die geschichtswis-senschaftlichen Internet-Ressourcen zusammenzufuumlh-ren

              httpwwwhistoricumnetindexphp Historicumnet ist ein Netzwerk das verschiedene ge-schichtswissenschaftliche Internet-Ressourcen buumlndelt

              httpwwwphiluni-erlangende~p1geshomehtml und httpwwwerlangerhistorikerseitede

              Die Erlanger Historikerseite ist eine sehr gute Adresse vor allem wenn man auf der Suche nach weiteren Links ist Hier findet sich ua eine groszlige (und kom-mentierte) Auswahl an einschlaumlgigen Internet-Angeboten

              httpwwwhdgdeFinaldeuwww_hdg_dehtm Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland Bonn

              httpwwwdhmde Deutsches Historisches Museum httpmdz2bib-bvbdehist InformationsWeiser GeschichteHistory Guide weist

              geschichtswissenschaftlich relevante Internetquellen nach und ist das deutschsprachige Portal des Netz-werks Subject Gateways Geschichte

              wwwhistoryguidede History GuideInformationsWeiser Geschichte

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

              39

              httpvlibiueithistoryindexhtml World Wide Web Virtual Library History Central Catalogue

              httpwwwjstororg

              Journal Storage The Scholarly Journal Archive

              Ur- und Fruumlhgeschichte httpwwwdgamnde Deutsche Gesellschaft fuumlr Archaumlologie des Mittelalters

              und der Neuzeit httpwwwarchaeologie-onlinede Arbeitsgruppe Archaumlologie und digitale Medien Frei-

              burg

              Alte Geschichte httpwwwgnomonku-eichstaettdeLAGproseminarindexhtml

              Online-Tutorium der KU Eichstaumltt

              httpwwwperseustuftsedu und httpperseusmpiwg-berlinmpgde

              The Perseus Digital Library (Umfassendes Such- und Hilfsmittelsystem u a fuumlr Texte der griechischen und lateinischen Antike) Tufts-University

              httpwwwbautzdebbkl Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon httpwwwheiligenlexikonde Oumlkumenisches Heiligenlexikon httpwwwstoaorgdiotima Materials fort the Study of Women and Gender in the

              Ancient World httpwwwhouseofptolemyorgindexhtml The House of Ptolemy ndash ptolemaumlisches und roumlmisches

              Aumlgypten httpwwwualbertaca~csmackayConsulsListhtml Consuls of the Roman Republic httpwwwkirkehu-berlinderessourcbuchkulthtml KIRKE Katalog der Internetressourcen fuumlr die Klassi-

              sche Philologie httpwwwstoaorg Stoaorg httpwwwtrentucaahcresourceshtmldir Resources on the Internet for Ancient History and

              Classics Hg K H Kinzl Trent-University Canada Rezensionen (Altertumswissenschaften) httpccatsasupennedu Bryn Mawr Classical Review publishes timely re-

              views of current scholarly work in the field of classical studies (including archaeology)

              httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonGnomonhtml

              Gnomon online (Rezension der CD-ROM-Version von Ulrich Schmitzer ndash httptelemachosphiluni-erlangendedatabaselibrignomon2html)

              httpwwwplekosuni-muenchendestartseitehtml Periodicum onLine zur Erforschung der KOmmunika-tionsstrukturen in der Spaumltantike

              Mittelalter wwwuni-tuebingendemittelaltertutoriumindexhtm schoumlnes Online-Tutorium wwwuni-muensterdefruehmittelalter das beste Fruumlhmittelalter im Netz httpwwwceecuni-koelnde CEEC ndash Codices Electronici Ecclesiae Coloniensis wwwgeorgetownedulabyrinth Resources for Medieval Studies wwwfordhameduhalsallsbook2html Internet medieval sourcebook full text sources httpwwwmediaevumdehaupt2html Mediaumlvistik im Internet ndash empfehlenswert

              Fruumlhe Neuzeit httpwwwuni-konstanzdeFuFPhiloGeschichteTutorium

              Die Universitaumlt Konstanz bietet ein Tutorium fuumlr die Neuere und Neueste Geschichte online an

              httpwwwphiluni-erlangende~p1gesstudiumhtml Besonders umfassend ist das Internet-Angebot der Universitaumlt Erlangen das unter anderem wertvolle Tips zur Studienorganisation enthaumllt

              httpmdzbib-bvbdedigbiblexikaadelung Johann Christoph Adelung Grammatisch-kritisches Woumlrterbuch der Hochdeutschen Mundart

              httpmdz1bib-bvbde~ndbadb_indexhtml Allgemeine Deutsche Biographie

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 40

              httpwwwsfnhistoricumnet Server Fruumlhe Neuzeit

              httpwwwuni-muensterdeFNZ-Online Barbara Stollberg-Rilinger (Hg) Einfuumlhrung in die Fruumlhe Neuzeit

              httpwwwfruehe-neuzeitnet Virtual library Geschichte Fruumlhe Neuzeit httpwwwzedler-lexikonde Johann Heinrich Zedler Grosses vollstaumlndiges Uni-

              versal-Lexicon Aller Wissenschafften und Kuumlnste

              Neuere und Neueste Geschichte httpwwwzeitgeschichte-onlinede httpwwwstubbildarchiv-dkguni-frankfurtde Bildarchiv der Deutschen Kolonialgesellschaft httpholocaustumdunimichedu Holocaust Survivor Oral History Archive httpfacultystaffvwcedu~dgrafholocaushtm Holocaust and Jewish Studies Site httpwwwcalvineduacademiccasgpa German Propaganda Archive httpwww17juni53de httpwwwchronik-der-wendede

              Lateinamerikanische Geschichte httplcweb2locgovhlas Handbook of Latin American Studies httpwwwh-netorg~latam H-LatAm an international forum for the scholarly

              discussion of Latin American History httplanicutexasedu Latin American Network Information Center httpwwwciberade Virtuelle Fachbibliothek Ibero-Amerika httphapiuclaedu The Hispanic American Periodicals Index (HAPI)

              Osteuropaumlische Geschichte httpwwwdgo-onlineorg DGO Deutsche Gesellschaft fuumlr Osteuropakunde eV httpartscishuedureespdocuments Documents in Russian History httpwwwribknet Umfassende bibliographische Rechercheressource httpwwwceeolcomindexaspx CEEOL ndash Central and Eastern European Online Li-

              brary httpwwwsoviethistoryorg Quellen zur sowjetischen Geschichte httpwwwsovlitcom Zusammenfassungen russisch-sowjetischer Literatur httpwwwrussianarchivescomraoaboutindexhtml Russian Archives Online httpmdzxbib-bvbdecocoon1000dokstarthtml 1000 Schluumlsseldokumente der russischen und sowjeti-

              schen Geschichte (1917-1991) httpwwwfak12uni-muenchendeforostindex2html Forschungsverbund Ost- und Suumldosteuropa (forost) httpwwwvifaostde ViFaOst ndash Virtuelle Fachbibliothek Osteuropa

              Fachdidaktik wwwburkhard-sachsede httpwwwlehrer-onlinede Lehrer-Online Unterrichten mit neuen Medien

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

              41

              IV Wissenschaftliches Arbeiten im Studium

              1 Fragestellung

              Jede wissenschaftliche Beschaumlftigung mit Geschichte muss mit einer Frage beginnen Erst die Frage bringt die Quellen zum Sprechen6 Erst die Fragestellung die das erkenntnisleitende Forschungsinteresse formuliert ermoumlglicht es aus der enormen Fuumllle des Materials diejenigen Quellen und Literaturtitel herauszufiltern die fuumlr ihre Beantwortung relevant sind Erst die Fragestellung ermoumlglicht es dem Historiker die von ihm festgestellten historischen Tatsachen in einen Sinnzusammenhang zu bringen sie zu interpretieren und Thesen zu bilden Erst die Fragestellung macht aus einer Information ein Argument das dazu dient eine These zu be-gruumlnden und zu belegen oder gegenteilige Auffassungen zu widerlegen Ohne Fragestellung wird Geschichtsschreibung zu einem bdquoHort von Anekdoten und Chronologienldquo7 und das ist nicht der Sinn von wissenschaftlicher Beschaumlftigung mit Geschichte Es reicht also nicht aus im Rahmen eines Seminars ein Thema zu uumlbernehmen Entscheidend ist vielmehr wie Sie sich einem Thema annaumlhern dh welche konkreten Fragen Sie an ein Thema herantragen Waumlhrend ein Thema verhaumlltnismaumlszligig leicht zu finden ist entsteht eine tragfaumlhige Fragestellung aus vertieftem Wissen An Hand des Themas beginnen Sie sich ein-zulesen und zu bibliographieren Je mehr Sie das Thema in den historischen Kontext und die aktuelle Forschung einordnen koumlnnen und Sie einen Uumlberblick uumlber die Quellen haben desto leichter faumlllt es Ihnen eine Fragestellung zu formulieren die Folgendes leisten soll minus die Fragestellung legt den Gegenstand der Untersuchung fest sie grenzt ihn ein denn es

              werden nur diejenigen Bereiche naumlher untersucht nach denen man zuvor gefragt hat minus jede Frage enthaumllt bereits eine implizite Vorstellung von einer moumlglichen Antwort einer

              bdquomoumlglichen Geschichteldquo minus die Fragestellung entscheidet uumlber den methodischen Zugriff auf das Thema sowie uumlber

              die Auswahl von Quellen und Literatur die zu ihrer Beantwortung erforderlich sind Man muszlig also von Anfang an uumlberlegen wie man von den Fragen zu Antworten kommen kann

              minus nicht zuletzt gibt die Fragestellung Ihrer Hausarbeit ein individuelles Profil und bewahrt Sie vor der Furcht nur das vielfach bereits Geschriebene ein weiteres Mal nachzubeten

              Historische Fragestellungen zielen vor allem auf Ursachen und Zusammenhaumlnge sie suchen Erklaumlrungen fuumlr den Ablauf historischer Prozesse Prinzipiell ist die Anzahl moumlglicher Fragen unbegrenzt Eine bdquoguteldquo dh sinnvolle Frage zeichnet sich durch folgende Charakteristika aus minus Die Frage sollte uumlber den bisherigen Wissensstand hinausfuumlhren Dies setzt voraus daszlig

              Sie Probleme und Fragen der Forschung erkennen und in Ihren Arbeiten zum Gegenstand einer argumentativen Auseinandersetzung machen Dies gilt auch schon fuumlr Proseminare

              minus Die Fragen sind an den Beduumlrfnissen und Interessen der Gegenwart ausgerichtet und be-ziehen daraus ihre Relevanz Dabei geht es nicht um die Projektion der Gegenwart auf die Vergangenheit

              Nachdem Sie das einschlaumlgige Material zu einem bestimmten Thema ausfindig gemacht ha-ben muumlssen Sie es im Hinblick auf Ihre Fragestellung auswerten bewerten und aufbereiten 6 Koselleck Reinhart Begriffsgeschichten Studien zur Semantik und Pragmatik der politischen und sozialen

              Sprache Mit zwei Beitraumlgen von Ulrike Spree und Willibald Steinmetz sowie einem Nachwort zu Einlei-tungsfragmenten Reinhart Kosellecks von Carsten Dutt Frankfurt am Main 2006 S 71

              7 Kuhn Thomas S Die Struktur der wissenschaftlichen Revolution Frankfurt am Main 1973 S 15

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 42

              Es ist dabei ein wesentlicher Unterschied ob Sie Quellen oder Literatur bearbeiten Ob es sich bei den verwendeten Texten um eine Quelle oder um Literatur handelt haumlngt allein von der Fragestellung ab und nicht vom Alter des Textes Sobald Sie sich z B mit der Geschichte der Geschichtswissenschaft beschaumlftigen werden viele der Texte die Sie in anderem Zusammen-hang als Forschung zu Rate gezogen haumltten zur Quelle

              2 Literaturarbeit

              Unter dem Begriff bdquoFachliteraturldquo versteht man die Darstellungen der bisherigen Ergebnisse der historischen Forschung und ihrer Nachbardisziplinen Das Studium der einschlaumlgigen Li-teratur gehoumlrt zum taumlglichen Geschaumlft des Historikers und ist unverzichtbar Jede neue Arbeit muszlig auf den vorhandenen Ergebnissen der Forschung aufbauen und sie kritisch befragen ndash ganz gleich ob es um die Uumlbernahme historischer Tatsachen oder um deren moumlglicherweise kontroverse Interpretation geht Erstens besteht das Ziel der Lektuumlre wissenschaftlicher Texte darin einen Uumlberblick uumlber den Forschungsstand bzw die Entwicklung der Forschung zu einem Thema zu gewinnen Einen Forschungsbericht oder auch Literaturbericht der Ihnen diese Arbeit enorm erleichtert fin-den Sie entweder in Fachzeitschriften oder in der Einleitung wissenschaftlicher Monogra-phien Jeder Band der Reihen bdquoOldenbourg Grundriszlig der Geschichteldquo (OGG) und bdquoEnzyklo-paumldie Deutscher Geschichteldquo (EDG) enthaumllt ebenfalls einen ausfuumlhrlichen problemorientierten Forschungsuumlberblick der behandelten Epoche oder eines Themas Sollte zu Ihrem Thema kein Literaturbericht vorliegen muumlssen Sie sich diesen Uumlberblick selbst erarbeiten Zweitens werten Sie die vorhandene Literatur aus um Sachinformationen uumlber Ihren Untersu-chungsgegenstand zu erhalten dabei kann es sich beispielsweise um die Datierung eines Er-eignisses eine statistische Angabe oder Informationen uumlber historische Ereignisablaumlufe han-deln Drittens schlieszliglich gewinnen Sie aus der Literatur historische Urteile Thesen und Ant-worten die andere Historiker im Hinblick auf komplexe Fragestellungen gegeben haben Die-se koumlnnen entweder in Ihre Arbeit uumlbernommen oder zum Ausgangspunkt Ihrer Fragestellung gemacht werden indem sie uumlberpruumlft modifiziert widerlegt oder bestaumltigt werden

              a) Lesen wissenschaftlicher Texte (Informationsbeschaffung)

              Das Lesen wissenschaftlicher Texte ist eine Kompetenz die mit der kontemplativen Lektuumlre von Belletristik wenig gemein hat Wissenschaftliches Lesen bedeutet nicht passive Rezeption des Geschriebenen sondern einen aktiven geistigen Vorgang bei dem der Leser in einem permanenten Dialog mit dem Verfasser steht Daher erfordert diese Form des Lesens groszlige Konzentration Ruhe und Zeit

              Relevanz klaumlren

              Wegen der groszligen Menge an Literaturtiteln die Sie zu den meisten Themen finden koumlnnen sollten Sie nicht planlos mit dem Lesen des erstbesten Buches beginnen das Ihnen in die Haumlnde faumlllt Zunaumlchst muumlssen Sie klaumlren ob ein Text fuumlr die Beantwortung Ihrer Fragestel-lung uumlberhaupt relevant ist Dazu fuumlhren Sie folgende Arbeitsschritte aus minus Titel und Untertitel des Buches geben nicht nur Auskunft uumlber das Thema sondern unter

              Umstaumlnden auch uumlber seine Kernthese minus Aus dem Titelblatt oder dem Impressum erfahren Sie wann wo und ggf in welcher Reihe

              ein Buch erschienen ist Erscheinungsjahr und Auflage signalisieren seine Aktualitaumlt Ist ein Buch in einer renommierten Reihe erschienen mag dies ein Hinweis auf seine Qualitaumlt sein

              minus Das Inhaltsverzeichnis gibt uumlber Aufbau und Inhalt des Buches Auskunft Wenn bei der Durchsicht des Inhaltsverzeichnisses noch kein direkter Bezug zu Ihrem Thema oder der

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

              43

              Fragestellung erkennbar ist heiszligt dies nicht daszlig das Buch fuumlr Sie nicht relevant ist Lesen Sie deswegen immer

              minus die Einleitung Sie erschlieszligt Ihnen die Fragestellung und das Erkenntnisinteresse des Au-tors seinen methodischen Zugriff und seine Loumlsungsstrategien Daruumlber hinaus gibt sie Ihnen wichtige Informationen uumlber den Forschungsstand

              minus Die Materialbasis koumlnnen Sie anhand des Quellen- und Literaturverzeichnisses pruumlfen minus Im Vorwort erfahren Sie um welche Art von Arbeit es sich handelt (beispielsweise eine

              Dissertation oder Habilitationsschrift) und in welchem Umfeld sie entstanden ist Auf-grund dieser Informationen laumlszligt sie sich oft in der Forschungslandschaft verorten

              minus Die Zusammenfassung bilanziert die Ergebnisse der Arbeit benennt ggf Luumlcken und regt damit zu weiterer Forschung an

              Sollte sich bei dieser Pruumlfung herausstellen daszlig ein Buch nur in Teilen fuumlr Sie relevant ist bieten Ihnen das Inhaltsverzeichnis und das oder die Register (Personen- Orts- und Sachre-gister) die Moumlglichkeit die benoumltigten Informationen bzw relevanten Textpassagen nachzu-schlagen Vor allem umfangreiche Arbeiten die Ihr Thema nur am Rande streifen werden Sie nur selektiv auswerten Allerdings kann es auch gefaumlhrlich sein Literatur gewissermaszligen als Steinbruch zu verwenden da einzelne Aussagen so aus dem Zusammenhang gerissen werden Sie sollten daher immer Einleitung und Zusammenfassung lesen um die relevanten Passagen in die Argumentation des Autors einordnen zu koumlnnen

              Kritisches Lesen heiszligt Exzerpte erstellen

              Wissenschaftliches Lesen heiszligt exzerpieren Von zentraler Bedeutung ist es sich beim Lesen stets die eigene Fragestellung vor Augen zu halten und den vorliegenden Text im Hinblick auf die eigene Fragestellung hin bdquoabzuklopfenldquo also selbst Fragen an den Text zu stellen Dabei geht es keineswegs darum den Inhalt des Textes kritiklos aufzunehmen vielmehr muumlssen Sie sich bemuumlhen den Text bewertend (also kritisch) zu lesen Achten Sie dabei auf folgende Punkte minus Bleibt der Autor des Textes bei seiner in der Einleitung formulierten Fragestellung oder

              weicht er vom Thema ab minus Ist der methodische Ansatz des Autors zur Beantwortung seiner Fragestellung geeignet minus Welche Quellen zieht der Autor zur Beantwortung seiner Frage(n) heran Hat er moumlgli-

              cherweise wichtige Quellen uumlbersehen minus Welche Thesen (Behauptungen Schluszligfolgerungen) stellt der Autor auf Und was ist an

              diesen Thesen neu wo reichen sie uumlber den bisherigen Forschungsstand hinaus minus Uumlberzeugen die Argumente die er fuumlr seine Thesen anfuumlhrt Lassen sich Gegenargumente

              ins Feld fuumlhren minus Gibt es Luumlcken oder Schwachstellen in der Argumentationskette des Autors minus Wie ordnet der Autor seine Ergebnisse in groumlszligere Zusammenhaumlnge ein minus Was sagt der Text im Hinblick auf Ihre eigene Fragestellung Anfangs wird es Ihnen wahrscheinlich schwerfallen alle Teile dieses Fragerasters an einen Text heranzutragen Doch je mehr Sie lesen desto leichter faumlllt es Ihnen

              b) Aufbereitung des Gelesenen (Informationsverwaltung)

              Exzerpieren

              Das Lesen eines Textes allein genuumlgt allerdings nicht Wissenschaftliches Lesen ist untrenn-bar mit Schreiben verbunden Wenn Sie eigene Buumlcher oder Textkopien lesen koumlnnen Sie bereits beim ersten Lesen wichtige Passagen unterstreichen und Randbemerkungen hinzufuuml-gen das erleichtert Ihnen spaumlter die Orientierung enthebt Sie jedoch nicht der Muumlhe schrift-

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 44

              liche Textauszuumlge (Exzerpte) anzufertigen Arbeiten Sie in Buumlchern immer nur mit Bleistift alles andere ist Barbarei In Buumlchern aus oumlffentlichem Besitz verbietet sich jede Markierung Ein Exzerpt faszligt den Inhalt eines Textes in Stichworten oder fortlaufend jedenfalls immer knapp zusammen Lange Literaturauszuumlge sind in der Regel kein Exzerpt sondern ver-schwendete Zeit Sie muumlssen versuchen die (unter Ihrer Fragestellung) wichtigen Aussagen moumlglichst in eigenen Worten wiederzugeben ndash gelingt Ihnen dies ist das ein sicheres Indiz dafuumlr daszlig Sie den Text verstanden haben Befolgen Sie unbedingt die Grundregeln des Exzerpierens minus Ein Exzerpt beginnt mit einer vollstaumlndigen bibliographischen Angabe des exzerpierten

              Textes Lose Exzerpte die Sie nicht zuordnen koumlnnen sind wertlos minus Trennen Sie deutlich woumlrtliche Zitate Textparaphrasen und eigene Kommentare vonein-

              ander damit Sie sie spaumlter nicht durcheinanderbringen minus Notieren Sie sich unbedingt die Seitenzahlen woumlrtlicher Zitate und Textparaphrasen an-

              sonsten muumlssen Sie spaumlter nochmals nach dem Fundort eines Zitats oder Belegs suchen minus Strukturieren Sie Ihr Exzerpt Jeder gute wissenschaftliche Text folgt einer Gliederung

              die aus dem Exzerpt hervorgehen muszlig Auf diese Weise enthalten Ihre Notizen Informati-onen uumlber Aufbau Argumentationsgang Thesen und Ergebnisse des Textes

              minus Behalten Sie beim Exzerpieren die Fragestellung des Autors und Ihre eigene im Blick minus Notieren Sie sich die Definitionen zentraler Begriffe minus Halten Sie Staumlrken und Schwaumlchen des Textes (etwa Argumentationsluumlcken oder innere

              Widerspruumlche) fest

              Einzelnotiz-System (Karteikasten)

              Um das Exzerpieren von Texten die zur Beantwortung Ihrer Fragestellung relevant sind kommen Sie nicht herum Fuumlr die dauerhafte Archivierung der Informationen sind Exzerpte allerdings nur bedingt geeignet da Literaturauszuumlge gerade bei laumlngeren Texten schnell un-uumlbersichtlich werden Der Karteikasten in dem ein Text nach seinen Einzelaspekten aufgegliedert wird vermeidet diesen Nachteil er macht Informationen ndash je nach Fragestellung ndash flexibel handhabbar Aller-dings ist sein Gebrauch muumlhsam Sie muumlssen naumlmlich auf jeder einzelnen Karteikarte die ge-naue Belegstelle (dh die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben) notieren um die gespei-cherten Informationen spaumlter weiterverwenden zu koumlnnen Zudem werden Karteikaumlsten mit der Zeit unuumlbersichtlich und der Argumentationszusammenhang des Textes geht dabei verlo-ren

              Datenbanken

              minus Datenbanken kombinieren die Vorteile von Exzerpt und Karteikasten vermeiden jedoch ihre Nachteile Daher sind sie heute das mit Abstand effizienteste Medium der Informati-onsverarbeitung und Archivierung

              minus Informationen auf EDV-Systemen nehmen weniger Platz in Anspruch sind (mit etwas Uumlbung) einfach zu handhaben sowie leicht organisierbar und kommunizierbar

              minus Wer regelmaumlszligig in den PC exzerpiert erhaumllt rasch einen groszligen stetig wachsenden Fun-dus an Informationen wer dagegen mit der Hand exzerpiert bleibt auf einem Berg von Papier sitzen der mit der Zeit immer schwerer uumlberschaubar wird

              httpaoeguni-koelndehandwerkszeugliberdat ndash Das Datenbankprogramm LiberDat 20 erleichtert

              das systematische Bibliographieren und hilft den Uumlberblick uumlber die eigenen Buumlcher Kopien und Notizen zu bewahren Exzerpte koumlnnen direkt mit der Datenbank verknuumlpft werden

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

              45

              httpwwwlit-linkch ndash Lit-link ist ein Datenbank-Programm fuumlr die Verwaltung von Informationen die in den Geistes- und Sozialwissenschaften bei der Arbeit mit Literatur und Textquellen gesam-melt und verwendet werden

              httpwwwliteratnet ndash Programm fuumlr Literaturverwaltung und -management mit Zitat- Schlagwort- und Fundortverwaltung sowie Tools fuumlr die arbeitsteilige Literaturbearbeitung im Team

              (Alle drei Datenbankprogramme stehen kostenlos auf den angegebenen Internetseiten zum Download zur Verfuumlgung)

              Literatur zum Lesen wissenschaftlicher Texte Becher Stephan Schnell und erfolgreich studieren Organisation ndash Zeitmanagement ndash Arbeitstechnik

              Wuumlrzburg 1998

              Franck Norbert Fit fuumlrs Studium Erfolgreich reden lesen schreiben Muumlnchen 82006

              Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006 S 125-142

              Ruumlckriem Georg ua Die Technik des wissenschaftlichen Arbeitens Eine praktische Anleitung Pa-derborn 132006 (enthaumllt ausfuumlhrliche Informationen zum Bibliographieren Exzerpieren und Ver-walten von Informationen)

              3 Quellenarbeit

              Die Geschichtswissenschaft bezieht ihre Erkenntnisse nicht aus der Literatur sondern aus-schlieszliglich aus Quellen Geschichte wird erst durch die methodisch kontrollierte kritische Pruumlfung der uumlberlieferten Quellen zu einer Wissenschaft Die Quellen stellen die Basis wie auch die Begrenzung der historischen Forschung dar Jede historische Interpretation kann bei einer Neusichtung der Quellen an ihnen scheitern deswegen spricht man auch von einem bdquoVetorechtldquo der Quellen8 Das gilt bereits fuumlr das Geschichtsstudium Referate und Hausar-beiten muumlssen schon im Proseminar im wesentlichen aus den Quellen erarbeitet werden

              a) Was ist eine Quelle Die griffigste Definition von bdquoQuellenldquo stammt von Paul Kirn bdquoQuellen nennen wir alle Tex-te Gegenstaumlnde oder Tatsachen aus denen Kenntnis der Vergangenheit gewonnen werden kannldquo9 Dieser Umschreibung ist nichts hinzuzufuumlgen Sie umfaszligt alles womit der Historiker arbeiten kann und gilt fuumlr alle Epochen und fuumlr alle Regionen

              Texte

              Texte sind in der Regel die wichtigsten Quellen des Historikers da sie am umfassendsten Auskunft uumlber die Vergangenheit geben und Informationen uumlber die Zusammenhaumlnge histori-scher Tatsachen enthalten Jeder Text kann eine historische Quelle sein (es haumlngt nur von der Fragestellung ab) Texte sind so enorm vielfaumlltig daszlig sie hier nicht aufgezaumlhlt werden koumln-nen

              Gegenstaumlnde

              Da alles was durch die menschliche Hand geschaffen oder veraumlndert wurde seine Absichten und die unbewuszligten Beeinflussungen (kultureller technischer religioumlser hellip Art) in sich traumlgt geben Gegenstaumlnde wie Kleidungsstuumlcke Bauwerke Muumlnzen Grabfunde Waffen Kochgeraumlt 8 Koselleck Reinhard Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main 1979 S

              206 9 Kirn Paul Einfuumlhrung in die Geschichtswissenschaft Berlin 1947 S 28

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              und anderes mehr auch Auskunft uumlber die Vergangenheit Fuumlr die Alte Geschichte und das Mittelalter sind historische Gegenstaumlnde zentrale Quellen der Erkenntnis Auch in der Zeitge-schichte geben bisweilen nur materielle Zeugnisse Aufschluszlig Besonders aussagekraumlftig sind menschliche Uumlberreste weil sie Ruumlckschluumlsse auf Ernaumlhrung Krankheit und Umweltbedin-gungen erlauben

              Tatsachen

              Gegenwaumlrtige Tatsachen sind historisch gewachsen deswegen legen sie Zeugnis uumlber die Vergangenheit ab Zu diesen Tatsachen gehoumlren Grenzen Sprachen Flur- Orts- und Perso-nennamen und anderes Ein gutes Beispiel stellt unsere Sprache dar Im Bereich des Sports ist sie sehr stark mit englischen Fachausdruumlcken durchsetzt was auf den Ursprungsort bestimm-ter Sportarten verweist von dem aus sie schlieszliglich in Deutschland Einzug gehalten haben Fuumlr andere Bereiche wie die Musik oder das Militaumlrwesen gilt aumlhnliches Zu den historischen Tatsachen gehoumlren schlieszliglich auch Phaumlnomene wie beispielsweise Religionen und Konfessi-onen Daszlig die Christen in der Bundesrepublik Deutschland in zwei etwa gleich groszlige Grup-pen aus Katholiken und Protestanten zerfallen verweist auf die Glaubensspaltung im 16 Jahrhundert als enorm wichtige langfristig wirksame Zaumlsur einerseits und die Aufnahme und regionale Aufteilung der Vertriebenen nach 1945 andererseits

              Welche Quellen fuumlr die Behandlung eines bestimmten Themas relevant sind haumlngt in hohem Maszlige von der gewaumlhlten Fragestellung und dem methodischen Vorgehen ab mit dem die Fragen beantwortet werden sollen So laumlszligt sich beispielsweise ein Phaumlnomen wie die soge-nannte Bauernbefreiung in Preuszligen unter ganz unterschiedlichen Blickwinkeln untersuchen die jeweils verschiedene Quellengattungen erfordern Fragt man politikgeschichtlich nach der Genese und den Motiven der Gesetzgebung muumlssen die Sachakten der beteiligten Behoumlrden und die Unterlagen der wichtigsten handelnden Akteure herangezogen werden Fragt man da-gegen sozialgeschichtlich nach den Auswirkungen dieser Maszlignahme sind in erster Linie so-zialstatistische Daten und autobiographische Zeugnisse erforderlich die Auskunft uumlber die Lebenslage der betroffenen Bauern und Gutsbesitzer geben Die Kunst geschickte Forschungsfragen zu stellen und geeignete Quellen zur Beantwortung dieser Fragen zu finden nennt man Heuristik Sie laumlszligt sich allerdings schlecht allgemein vermitteln sondern nur an konkreten Einzelfaumlllen erproben Fuumlr den Anfang mag es genuumlgen daszlig Sie sich den Zusammenhang von Fragestellung und Auswahl der Quellen verdeutlichen also das Problembewuszligtsein schaumlrfen

              b) Quellentypologie Seit dem spaumlten 19 Jahrhundert hat sich in der Geschichtswissenschaft die klassische Unter-scheidung zwischen Traditionsquellen und Uumlberresten eingebuumlrgert die auf Johann Gustav Droysen zuruumlckgeht und von Ernst Bernheim in ihrer heutigen Form formuliert wurde Das wesentliche Unterscheidungskriterium dieser Typologie liegt im Gegenwartszweck der Quel-le bdquoAlles was unmittelbar von den Gegebenheiten uumlbriggeblieben und vorhanden ist nennen wir Uumlberreste alles was mittelbar von den Begebenheiten uumlberliefert ist hindurchgegangen durch menschliche Auffassung nennen wir Traditionldquo10 Zwar ist diese Dichotomie wie noch zu zeigen sein wird keineswegs so eindeutig doch hilft sie sehr bei der Einschaumltzung des Aussagewertes einer Quelle fuumlr die Fragestellung

              10 Bernheim Ernst Lehrbuch der historischen Methode und der Geschichtsphilosophie Leipzig 61908 S 255 f

              (Hervorhebungen im Original) Die folgenden Zitate ebenda

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              Uumlberrest

              Als bdquoUumlberresteldquo werden alle Quellen bezeichnet bdquowelche ohne jede Absicht auf Erinnerung und Nachwelt nur uumlbriggebliebene Teile der Begebenheiten der menschlichen Betaumltigungen selbst sindldquo Darunter fallen saumlmtliche Relikte menschlicher Lebensprozesse (beispielsweise Kuumlchenabfaumllle) Produkte menschlicher Fertigkeiten (Bauwerke und technisches Geraumlt aller Art) aber auch Sprache Zustaumlnde Institutionen Sitten und Gebraumluche sowie nicht zuletzt Akten und Urkunden Nach Bernheim haben Uumlberreste fuumlr den Historiker den Vorteil der unmittelbaren Naumlhe zum untersuchten Gegenstand Da sie nicht bewuszligt als bdquoQuelleldquo angefertigt wurden enthalten sie weniger Stilisierungen und Selbstdarstellungen daher ermoumlglichen Uumlberreste eher als Traditi-onsquellen die Rekonstruktion der bdquoharten Faktenldquo Allerdings sind Uumlberreste immer nur Splitter Teile eines Mosaiks das der Historiker zusammensetzen muszlig ohne dafuumlr alle Einzel-teile zur Verfuumlgung zu haben Dazu ist ein umfangreiches Kontextwissen erforderlich das die Einordnung der einzelnen Puzzle-Teile erst ermoumlglicht

              Tradition

              Unter bdquoTraditionenldquo versteht man Quellen die bewuszligt zur Uumlberlieferung bestimmter Sach-verhalte angelegt worden sind bdquoDie Tradition verfolgt durchweg direkt die Absicht die Erin-nerung der Begebenheit zu erhalten will geradezu historisches Material seinldquo Traditionsquel-len sind vor allem schriftliche Quellen die Werke antiker Schriftsteller sowie die Historio-graphie (soweit sie unter die Quellen faumlllt) aber auch Memoiren Tagebuumlcher Reiseberichte und Korrespondenzen Hinzu kommen Bildnisse und Skulpturen (die eine Interpretation des Kuumlnstlers enthalten) sowie schriftliche und muumlndliche Zeugenaussagen Der Vorzug von Traditionsquellen besteht darin daszlig sie das historische Geschehen bereits aufbereitet haben es also in einen Zusammenhang bringen Das bdquoVerstehenldquo der Vergangen-heit erfolgte hier bereits durch einen Menschen der dem Gegenstand viel naumlher war als ein heutiger Historiker der also das bdquoHindernis der inneren Fremdheitldquo nicht oder nicht in dem Maszlige uumlberwinden muszligte Damit geht jedoch der Nachteil einher daszlig Traditionsquellen Sach-verhalte immer aus dem Blickwinkel des Verfassers darstellen der aus der Fuumllle der vergan-genen Realitaumlt eine Vorauswahl getroffen hat Zudem besteht gerade bei autobiographischen Quellen immer die Gefahr der Stilisierung und Selbstdarstellung

              Problematik der Quellentypologie

              Die Unterscheidung zwischen Traditionen und Uumlberresten dient also vor allem als Hilfe bei der Bestimmung des Aussagewerts und der Reichweite einer Quelle Sie ist selbst jedoch sehr problematisch da nicht wirklich trennscharf minus Jede Traditionsquelle hat zugleich auch Uumlberrestcharakter ndash nicht was ihren Inhalt be-

              trifft wohl aber hinsichtlich der Umstaumlnde ihrer Entstehung Ein Monument beispielswei-se wird mit dem Ziel errichtet dauerhaft an eine Person oder ein Ereignis zu erinnern Da es jedoch im Stil und mit den (technischen) Mittel der Zeit seiner Entstehung errichtet worden ist hat es auch die Qualitaumlt eines Uumlberrests Ein Gesandtschaftsbericht der unter den Akten des Auswaumlrtigen Amtes (Auszligenministeriums) aufbewahrt wird faumlllt zwar per definitionem unter die Uumlberreste Das heiszligt nun jedoch nicht daszlig saumlmtlichen in einem solchen Bericht enthaltenen Informationen ein dementsprechend hoher Quellenwert bei-zumessen ist Schlieszliglich wurden derartige Berichte oft erst im Nachhinein verfaszligt und enthalten nicht selten den Versuch des Autors sich und seine Leistungen ins rechte Licht zu ruumlcken Ob eine Quelle eher den Traditionen oder den Uumlberresten zuzurechnen ist haumlngt somit entscheidend von der eigenen Fragestellung ab zu deren Beantwortung sie herangezogen wird

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              minus Manche Quellengattungen lassen sich kaum in das Schema dieser Typologie einordnen etwa die Publizistik und das Pressewesen Beide richten sich zwar eindeutig an die jewei-ligen Zeitgenossen fallen daher also unter die Uumlberreste Publizistik und Presse nehmen jedoch zugleich stets auch Wertungen vor und treffen eine Auswahl aus der Fuumllle des (seinerzeit zur Verfuumlgung stehenden) Materials Fuumlr den spaumlteren Leser sind sie also eher Traditionsquellen Gleiches gilt fuumlr Briefe und Tagebuumlcher

              minus Besonders problematisch ist die Einordnung von Bild- und Tondokumenten die vor allem fuumlr die Zeitgeschichte groszlige Bedeutung haben Einerseits geben sie das Geschehene oder Gesagte unmittelbar wider sind also Uumlberreste andererseits werden sie von anderen auf-gezeichnet um Dritten zugaumlnglich zu sein fallen also zugleich unter die Traditionen

              c) Quellenkritik Die Quellenkritik lotet die Moumlglichkeiten und Absichten einer historischen Quelle aus ihre bdquoZuverlaumlssigkeitldquo wird kritisch gepruumlft und ihre Inhalte werden fuumlr die jeweilige Fragestellung fruchtbar gemacht Die Quellenkritik ist der eigentliche Kern des historischen Arbeitens die Ergebnisse der Kritik sind Grundlage der Interpretation und der Aussagen in der Darstellung Die Kritik erfordert zwei Schritte

              Aumluszligere Quellenkritik

              In der aumluszligeren Quellenkritik auch als bdquoKritik der Echtheitldquo bezeichnet wird die Quelle nach einer Reihe von formalen Kriterien untersucht Dabei sind folgende Fragen zu klaumlren minus Uumlberlieferung Wie ist die Quelle auf uns gekommen Welchen Weg hat sie vom Produ-

              zenten bis in ein Archiv bzw in eine Edition durchlaufen welchen Veraumlnderungen war sie dabei unterworfen bewuszligten und zufaumllligen

              minus Echtheit Ist die Quelle bdquoechtldquo oder bdquogefaumllschtldquo Die beiden Begriffe stehen hier in An-fuumlhrungszeichen weil sie fuumlr die Geschichtswissenschaft keine absolute sondern nur rela-tive Bedeutung haben Mit anderen Worten Auch eine bdquoFaumllschungldquo kann eine wichtige Quelle sein da sie beispielsweise daruumlber Aufschluszlig geben kann wer warum wann was und wie bdquogefaumllschtldquo hat

              minus Datierung Wann wurde die Quelle verfaszligt Ist sie nachtraumlglich uumlberarbeitet oder veraumln-dert worden Vor allem die Quellen der Antike des Mittelalters und der Fruumlhen Neuzeit sind oftmals nicht datiert man muszlig daher ihren Entstehungszeitraum anhand aumluszligerer (Schriftart Stil) und innerer Kriterien (Sinnzusammenhaumlnge) bestimmen Aber auch bei Quellen mit Datumsangabe ist zu pruumlfen ob sie vor- oder ruumlckdatiert (und damit bdquoge-faumllschtldquo) worden sind

              minus Autor Wer hat die Quelle verfaszligt In welcher Funktion hat der Autor die Quelle verfaszligt minus Entstehungszusammenhang In welchem Kontext ist die Quelle entstanden welcher

              Textgattung gehoumlrt sie an und welche Funktion hatte sie Handelt es sich beispielsweise um eine serielle Quelle (jede Art von Listen wie etwa um Eintraumlge in ein Geburtsregis-ter) um ein Verhoumlrprotokoll oder um ein diplomatisches Memorandum

              minus Quellentyp Handelt es sich um eine Traditionsquelle oder um einen Uumlberrest Wer war der Adressat der Quelle

              minus Textsicherung Hier geht es um die Sammlung von Informationen zu Personen Instituti-onen oder sonstigen Sachverhalten die in der Quelle erwaumlhnt werden und zu ihrem Ver-staumlndnis erforderlich sind Dazu ist nicht nur ein umfangreiches Kontextwissen noumltig sondern man muszlig auch einschlaumlgige (beispielsweise biographische) Hilfsmittel verwen-den

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              Innere Quellenkritik

              Waumlhrend die aumluszligere Kritik eine Quelle nach formalen Gesichtspunkten untersucht beschaumlftigt sich die innere Quellenkritik mit ihrem Inhalt Es geht vor allem um folgende Fragen ⎯ Reichweite der Information

              minus Was wuszligte der Autor was konnte er wissen was wollte er wissen inwieweit konnten ihm Dinge bewuszligt werden welchen Wahrnehmungshorizont hatte er (Stand-ortHorizont)

              minus Zu welchem Zweck schreibt der Autor sein Werk (Prologe) welche erklaumlrten Absich-ten verfolgt er in welchem Verhaumlltnis steht er zu prominenten Personen seines Be-richts (StandpunktTendenz)

              minus Was sagt die Quelle im Hinblick auf die gewaumlhlte Fragestellung aus Welche Antwor-ten und Schluszligfolgerungen ergeben sich aus ihr Sind ggf auch andere bdquoLesartenldquo moumlglich

              ⎯ Kontext In welchem Verhaumlltnis steht diese Quelle zu anderen Quellen Gehen die enthal-tenen Informationen uumlber andere Quellen hinaus oder widersprechen sie ihnen Oder be-zieht die Quelle ihre Informationen sogar aus einer anderen nicht genannten Quelle Um hier Klarheit zu gewinnen muszlig die Quelle mit anderen Quellen sowie mit der einschlaumlgi-gen Literatur verglichen werden Erst die Kontextualisierung ermoumlglicht es den Quellen-wert naumlher zu bestimmen

              Grundsaumltzlich gilt bei der Quellenkritik ⎯ daszlig das quellenkritische Instrumentarium nicht nur dem Gewinn von Fakten und Ereignis-

              sen dient sondern je nach Fragestellungen die Quellen auch in anderer Weise pruumlft Wer sich mit Mentalitaumlten oder dem Alltag beschaumlftigt legt weniger Wert darauf die Quellen nur auf unstrittige gleichsam bdquofesteldquo Bestandteile hin zu untersuchen

              ⎯ daszlig die enorme Verschiedenheit und Vielgestaltigkeit der Quellen immer eine individuelle Betrachtung und Erschlieszligung erzwingen so daszlig das gewaumlhlte kritische Instrumentarium ndash bei allen grundlegenden Gemeinsamkeiten ndash ebenso angepaszligt werden muszlig

              ⎯ was Jacob Burckhardt in seinen Vorlesungen sagte minus bdquoUnerschoumlpflichkeit der Quellen zumal solcher die von groszligen Maumlnnern herruumlhren

              sodaszlig Jeder die tausendmal ausgebeuteten Buumlcher wieder lesen muszlig weil sie jedem Leser und jedem Jahrhundert ein besonderes Antlitz erweisen auch jeder Alterstufe des Einzelnen Es kann sein daszlig im Thucydides zB eine Thatsache ersten Ranges liegt die erst in hundert Jahren Jemand bemerken wirdldquo

              minus bdquoAlle echte Uumlberlieferung ist auf den ersten Anblick langweilig weil und insofern sie fremdartig ist Sie kuumlndet die Anschauungen und Interessen ihrer Zeit fuumlr ihre Zeit und koumlmmt uns gar nicht entgegen [] Aber auch dem Gelehrten und Denker ist die Ver-gangenheit in ihrer Aeuszligerung Anfangs immer fremdartig und ihre Aneignung eine Arbeitldquo11

              In der Regel wird der Quellenwert eines Dokuments nicht in allen behandelten Punkten gleich hoch sein

              Kritik von Ton- und Bildquellen

              Ein besonderes Problem stellt die Kritik von Ton- und Bildquellen dar Tonbandaufnahmen Fotos und insbesondere (Ton-)Filmen kurz den bdquoneuen Medienldquo kommt scheinbar unwider-legbare Authentizitaumlt zu denn angeblich luumlgen Bilder nicht Die Realitaumlt sieht freilich ganz anders aus Gerade Bilder sind in hohem Maszlige standortgebunden (nicht umsonst spricht man

              11 Burckhardt Jacob Uumlber das Studium der Geschichte Der Text der bdquoWeltgeschichtlichen Betrachtungenldquo

              nach den Handschriften hg v P Ganz Muumlnchen 1981 Zitat 1 S 252 Zitat 2 S 250

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              in der Filmbranche von bdquoEinstellungenldquo) und perspektivisch sie zeigen bestenfalls nur einen kleinen Ausschnitt der vergangenen Wirklichkeit Zudem sind gerade Bilder in hohem Maszlige anfaumlllig fuumlr Manipulationen wie etwa die zahllo-sen Fotomontagen in der Sowjetunion unter Stalin zeigen Nicht umsonst nutzten (und nut-zen) totalitaumlre Regime Bild und Ton als bevorzugtes Instrument der Propaganda Von derarti-gen Faumllschungen abgesehen transportieren Bilder ganz bewuszligt Botschaften denen der Histo-riker nicht bdquoauf den Leimldquo gehen darf Ein in einem Fotoatelier entstandenes Portraumlt ist nicht so sehr das Resultat des angeblich unbestechlichen Auges der Kamera als vielmehr eine be-wuszligte Stilisierung des Portraumltierten gleiches gilt wenn auch unter anderen Vorzeichen fuumlr die Fotographien aus einer Verbrecherkartei Ganz abgesehen davon muszlig zunaumlchst immer die Frage beantwortet werden was ein Bild uuml-berhaupt darstellt dh man muszlig das Bild raumlumlich und zeitlich zuordnen und in einen Kon-text bringen Zudem stehen Bilder selten allein Fotos sind beschriftet Filme mit Text und Ton unterlegt Wie wichtig es ist das Verhaumlltnis von Bild und Text genau zu bestimmen ha-ben zuletzt die Debatten um die sog bdquoWehrmachtsausstellungldquo gezeigt die in ihrer ersten Version einige falsch zugeordnete Fotos enthalten hat

              d) Quelleninterpretation Die Quellenkritik dient in erster Linie dazu die Aussagemoumlglichkeiten einer Quelle zu ermit-teln Sie liefert die Grundlage des historiographischen Erkenntnisprozesses Die eigentliche weiterfuumlhrende Aufgabe der Geschichtswissenschaft besteht jedoch in der Interpretation der Quellen ihrer Auswertung Die Interpretation der Quellen ist deswegen eine weitere wesentliche Leistung die im Prozeszlig der geschichtswissenschaftlichen Forschung erbracht werden muszlig weil die Quellen nie fuumlr sich selbst sprechen sie muumlssen durch die Kritik und die Interpretation zum Sprechen ge-bracht werden bdquoDenn sogar die eindeutigsten und willfaumlhrigsten Texte oder archaumlologischen Zeugnisse sprechen nur zu dem der sie zu befragen verstehtldquo12 Die Quelleninterpretation ermittelt auf Grund der durch die Kritik gewonnenen Kenntnisse aus den Informationen der Quelle die fuumlr die Fragestellung relevanten Aussagen und ordnet sie in die historischen und sachlichen Zusammenhaumlnge ein bdquoInterpretation heiszligt das Bedeutsame eines Textes finden nicht nur den Wortlaut uumlbersetzenldquo13 Die Interpretation ihrerseits bildet die Grundlage fuumlr die Antworten auf die gestellte Frage Die Arbeitsschritte von Kritik und Interpretation sind nie ganz klar von einander zu trennen Als Historiker muszlig man versuchen Quellen stets auch bdquogegen den Strichldquo zu lesen um ihnen auch diejenigen Informationen abzugewinnen die sie zwar weder preisgeben wollen noch di-rekt enthalten die man ihnen jedoch indirekt entnehmen kann So liefern um nur ein Beispiel zu nennen die Verhoumlrprotokolle der Inquisition nicht nur Informationen uumlber die Verhoumlrten oder das System der Inquisition sondern auch etliche Hinweise anthropologischer Natur die fuumlr ganz andere Fragestellungen interessant sind14 Die Quelleninterpretation ist ein Forschungsprozeszlig den man als bdquoPendelbewegungldquo zwischen Vergangenheit und Gegenwart begreifen kann Der Historiker traumlgt Fragen die ihm relevant erscheinen an Material aus der Vergangenheit heran er sichtet und bewertet es mit den Au-gen und vor dem geistigen Hintergrund seiner eigenen Epoche um vergangene Phaumlnomene zu rekonstruieren Allerdings duumlrfen die Ansichten und Wertmaszligstaumlbe der Gegenwart nicht unre-flektiert auf die Vergangenheit projiziert werden Um beispielsweise eine vergangene Hand-lung beurteilen zu koumlnnen muszlig vor allem der geistige und emotionale Horizont der unter- 12 Bloch Marc Apologie der Geschichtswissenschaft oder Der Beruf des Historikers Nach der von Eacutetienne

              Bloch edierten franzoumlsischen Ausgabe hg v Peter Schoumlttler Stuttgart 2002 S 73 13 Quirin Heinz Einfuumlhrung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte Stuttgart 51991 S 193 14 Ginzburg Carlo Der Inquisitor als Anthropologe in Habermas Rebella ua (Hg) Das Schwein des Haumlupt-

              lings Beitraumlge zur Historischen Anthropologie Berlin 1992 S 42-55

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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              suchten Epoche rekonstruiert und in Rechnung gestellt werden Ansonsten ist die Gefahr von Fehl- und Trugschluumlssen groszlig

              Literatur zu Quellen und Quellenarbeit Arnold Klaus Der wissenschaftliche Umgang mit Quellen in Hans-Juumlrgen Goertz (Hg) Geschichte

              Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 42-58

              Beck Friedrich Henning Eckart Die archivalischen Quellen Eine Einfuumlhrung in ihre Benutzung Koumlln ua 42002

              Brenneke Adolf Archivkunde Ein Beitrag zur Theorie und Geschichte des europaumlischen Archivwe-sens ergaumlnzt von Wolfgang Leesch Leipzig 1953

              Franz Eckhart G Einfuumlhrung in die Archivkunde 7 aktual Aufl Darmstadt 2007

              Ginzburg Carlo Spurensicherung Die Wissenschaft auf der Suche nach sich selbst Berlin 1993

              Kruumlger Kersten Historische Statistik in Goertz Hans-Juumlrgen (Hg) Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 59-82

              Talkenberger Heike Historische Erkenntnis durch Bilder Zur Methode und Praxis der Historischen Bildkunde in Goertz Hans-Juumlrgen (Hg) Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 83-98

              Wohlfeil Rainer Methodische Reflexionen zur modernen Bildkunde in Tolkemitt Brigitte Wohlfeil Rainer (Hg) Historische Bildkunde Problemwege ndash Beispiele (ZHF-Beihefte 12) Berlin 1991 S 17-35

              Zimmermann Michael Quellen als Metapher Uumlberlegungen zur Historisierung einer historischen Selbstverstaumlndlichkeit in Historische Anthropologie 5 (1997) S 268-287

              Alte Geschichte Schmalzried Egidius Hauptwerke der antiken Literatur Einzeldarstellungen und Interpretationen zur

              griechischen lateinischen und biblisch-patristischen Literatur Muumlnchen 1976

              Finley Moses I Quellen und Modelle in der Alten Geschichte Frankfurt am Main 1987

              Meister Klaus Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Antike 2 Bde Paderborn ua Bd1 1997 Bd 2 1999

              Mittelalter Dotzauer Winfried Quellenkunde zur deutschen Geschichte im Spaumltmittelalter (1350-1500) Darm-

              stadt 1996

              Typologie des Sources du Moyen Acircge Occidentale Turnhout 1972ff (bis 2004 erschienen 86 Hefte zu einzelnen Quellengattungen und Mise agrave jour = Nachtraumlge)

              Wattenbach Wilhelm ua Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Vorzeit und Karolinger Hefte I ndash VI [Vorzeit bis Vertrag von Verdun 843] Weimar 1952-1990 dazu als Beiheft Buchner R Die Rechtsquellen Darmstadt 1953

              Ders ua Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Die Zeit der Sachsen und Salier

              Bd 1 und 2 900-1125 Darmstadt 1967

              Bd 3 Italien und England mit Nachtraumlgen zu Baumlnden 1 2 Darmstadt 1971

              Ders Schmale Franz-Joseph Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Vom Tode Ks Hein-richs V bis zum Ende des Interregnums 1125-1273 nur Bd 1 Darmstadt 1976 fuumlr die fehlende Zeit teilweise noch zu gebrauchen der alte Wattenbach Bd 2 6 Aufl Berlin 1894

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 52

              Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Huumlttenberger Peter Uumlberlegungen zu einer Theorie der Quelle in Rusineck Bernd A ua (Hg)

              Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Neuzeit Paderborn ua 1992 S 253-265

              Fuchs Ralf-Peter Die Arbeit mit den Quellen in Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Olden-bourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen 2000 S 255-272

              Rusineck Bernd A ua (Hg) Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Neuzeit Paderborn ua 1992

              Osteuropaumlische Geschichte Fitzpatrick Sheila The impact oft he Great Purges on Soviet elites A case study from Moscow and

              Leningrad telephone directories of the 1930s in Getty J Arch Manning Roberta T Stalinist Terror New perspectives Cambridge 1993 S247-260

              Hellbeck Jochen Tagebuch aus Moskau 1931-1939 Muumlnchen 1996

              Schiffahrtsgeschichte Heidbrink Ingo Schrott oder Kulturgut Zur Bedeutung historischer Wasserfahrzeuge aus der Per-

              spektive des Historikers Bestandserfassung Bewertung quellengerechte Erhaltung Lage Lippe 1994

              e) Quelleneditionen Schriftliche Quellen werden in der Regel in Bibliotheken und Archiven aufbewahrt Diese sind zwar zumeist fuumlr die Forschung zugaumlnglich doch sind Recherchen fuumlr das wissenschaft-liche Arbeiten im Studium zu aufwendig und kostspielig Fuumlr Referate und Seminararbeiten reicht es meist aus wenn Sie veroumlffentlichte Quellen heranziehen die in Form von Editionen und Dokumentationen vorliegen Man unterscheidet zwischen Fondseditionen und Quellen-sammlungen Fondseditionen enthalten einzelne Aktenbestaumlnde (beispielsweise Kabinettspro-tokolle) Quellensammlungen dagegen Schriftgut zu einem bestimmten Thema das aus unter-schiedlichen Bibliotheken Archiven und Bestaumlnden stammt Die Verwendung von Quelleneditionen bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich Sie enthal-ten in der Regel eine Einleitung die die publizierten Quellen in den groumlszligeren Kontext einord-net sowie Sachkommentare und Erlaumluterungen in denen Fachtermini und konkrete Vorgaumln-ge die sich nur aus anderen Quellen erschlieszligen erklaumlrt werden Zudem enthalten sie Hin-weise auf weiteres Quellenmaterial zur vertiefenden Beschaumlftigung mit dem Gegenstand Al-lerdings stellen Editionen immer nur eine Auswahl des vorhandenen Archivmaterials dar die (insbesondere bei Quellensammlungen) auf zeitgebundenen Auswahlkriterien beruht Daher muumlssen Sie pruumlfen nach welchen Leitlinien die Dokumente ausgewaumlhlt wurden ob die jewei-lige Edition alle fuumlr die eigene Fragestellung wichtigen Materialien enthaumllt und ob die Edition wissenschaftlichen Anspruumlchen genuumlgt Das ist keineswegs immer der Fall Die Leitlinien fuumlr wissenschaftliche Editionen haben sich in den letzten 200 Jahren sehr veraumlndert Deswegen gibt es durchaus Quellensammlungen bei denen die Texte nach unterschiedlichen editori-schen Standards herausgegeben wurden (MGH ndash Monumenta Germaniae Historica seit 1823) Ein anderes Beispiel Die umfangreiche Edition bdquoDie Groszlige Politik der europaumlischen Kabinette 1871-1914ldquo die zwischen 1922 und 1927 in 40 Baumlnden publiziert wurde verfolgte das erklaumlrte Ziel die Unschuld des Deutschen Reiches an der Entfesselung des Ersten Welt-krieges zu beweisen zahlreiche Dokumente die dieser Interpretation widersprachen wurden nicht aufgenommen

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              Hilfsmittel zum Auffinden von Quelleneditionen zur deutschen Geschichte Baumgart Winfried Buumlcherverzeichnis zur deutschen Geschichte Hilfsmittel Handbuumlcher Quellen

              Muumlnchen 142001

              Baumgart Winfried (Hg) Quellenkunde zur deutschen Geschichte der Neuzeit von 1500 bis zur Ge-genwart 7 Bde Darmstadt 1977-2003 (Eine Ausgabe auf CD-ROM ist 2005 erschienen)

              Alte Geschichte Jacoby Felix Die Fragmente der griechischen Historiker (FGrHist) Berlin Leiden 1923ff

              Peter Hermannus Historicum Romanorum Reliquiae (HRR) 2 Bde Stuttgart 1914 ND 1967

              Malcovati Henrica Oratorum Romanorum fragmenta liberae rei publicae (ORF) Turin 1976

              Warmington Eric Herbert Remains of Old Latin (ROL) CambridgeMass London 1935-1940 ND 1979-1982

              Corpus Iuris Civilis I Institutionen Heidelberg 21997 II Digesten 1-10 Heidelberg 1995 III Di-gesten 11-20 Heidelberg 1999

              Hiller Stefan Panagl Oswald Die fruumlhgriechischen Texte aus mykenischer Zeit Darmstadt sup21986

              Mittelalter Potthast August Bibliotheca historica medii aevi Wegweiser durch die Geschichtswerke des europaumli-

              schen Mittelalters bis 1500 2 Bde 2 Aufl Berlin 1896 ND 1954 neu als

              Repertorium fontium historiae medii aevi Primum ab Aug Potthast digestum nunc cura collegi histo-

              ricorumhellipemendatum et auctum bisher erschienen

              - Bd 1 Series collectionum Rom 1962 Addenda Rom 1977

              - Bde 2-11 Fontes bisher A-Z Rom 1967- 2007 MGH = MONUMENTA GERMANIAE HISTORICA inde ab anno Christi 500 usque ad annum 1500 von

              1826 an (bisher ca 450 Bde die MGH hat verschiedene Reihen die wichtigsten sind Scriptores Leges Diplomata Epistolae Antiquitates)

              Ausgewaumlhlte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters Freiherr-vom-Stein-Gedaumlchtnisausgabe Darmstadt Berlin 1955ff

              Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Muumlller Rainer Albert (Hg) Deutsche Geschichte in Quellen und Darstellung 11 Bde Stuttgart

              1995-2000

              Ausgewaumlhlte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit Freiherr-vom-Stein-Gedaumlchtnisausgabe Darmstadt Muumlnchen 1960ff

              httpwwwhabdebibliothekfachinfofnddigquellenhtm Herzog August Bibliothek Wolfenbuumlttel Verzeich-nis digitaler Quelleneditionen

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 54

              Lateinamerikanische Geschichte Chasteen John C Wood James A Problems in modern Latin American history Sources and inter-

              pretations Lanham SR Books 2005

              Instituto dos Arquivos Nacionais Guia de fontes portuguesas para a histoacuteria da Ameacuterica Latina (Guia de fontes para a histoacuteria das naccedilotildees) 2 Bde Lisboa Imprensa Nacional-Casa da Moeda 1997-2001

              Konetzke Richard Coleccioacuten de documentos para la historia de la formacioacuten social de Hispano-ameacuterica 1493-1810 3 Bde Madrid Consejo Superior de Investigaciones Cientificas Instituto Jaime Balmes 1953-1962

              Otte Enrique (Hg) Cartas privadas de emigrantes a 1540-1616 Meacutexico Fondo de Cultura Econoacutemi-ca 1996

              Reinhard Wolfgang Geschichte der europaumlischen Expansion 4 Bde Stuttgart ua Kohlhammer 1983-1990

              Schmitt Eberhard (Hg) Dokumente zur Geschichte der europaumlischen Expansion Bd 1-4 Muumlnchen Beck 1984-1988 Bd 5 Wiesbaden 2003

              Eine zunehmende Digitalisierung der Quellen ermoumlglicht es dem Historiker sich online zu informieren und Quellen einzusehen Die Anzahl der Bibliotheken und Institutionen ist zahlreich Hier zwei der wichtigsten in Spanien httpwwwmcues Ministerio de Cultura Espantildea httpwwwmcuesjspplantillaAncho_waijspid=61amparea=archivos

              Archivo General de Indias (AGI) Espantildea

              Von Bedeutung sind auch die verschiedenen lateinamerikanischen Nationalarchive httpwwwagngobmxarchivosindexhtml Archivo General de la Nacioacuten Meacutexico httpwwwmininteriorgovaragn Archivo General de Nacioacuten Argentina httpwwwarquivonacionalgovbrhomehtm Arquivo Nacional Brasil

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

              55

              4 Hilfswissenschaften und Nachbardisziplinen

              Als Hilfswissenschaften (auch Zweig- Neben- oder Basiswissenschaften) bezeichnet man diejenigen Nachbardisziplinen auf die der Historiker zuruumlckgreift wenn er bei der Untersu-chung seiner Quellen und seiner Fragestellung auf die Erkenntnismoumlglichkeiten anderer Wis-senschaften angewiesen ist Einen festen Kanon von Hilfswissenschaften gibt es nicht welche Disziplin jeweils als Hilfswissenschaft genutzt wird haumlngt allein von der Fragestellung ab

              Brandt Ahasver von Werkzeug des Historikers Stuttgart ua 162003

              Capelli Adriano Lexicon abbreviaturarum Dizionario di abbreviature latine ed italiane Mailand 61961

              Die archivalischen Quellen mit einer Einfuumlhrung in die Historischen Hilfswissenschaften hgv Fried-rich Beck Eckhard Henning 4 durchges Aufl Koumlln ua 2004

              Historische Hilfswissenschaften Stand und Perspektiven der Forschung hgv Toni Dietrich Joachim Oepen Koumlln 2005

              Seit 2004 erscheint die Reihe Hahnsche historische Hilfswissenschaften bisher erschienen

              Baumgaumlrtner Ingrid Historische Kartographie Hannover 2005

              Boeselager Elke Freifrau von Schriftkunde Basiswissen Hannover 2005

              Stieldorf Andrea Siegelkunde Basiswissen Hannover 2004 httpwwwphiluni-passaudehisthwTutHiWi Die Universitaumlt Passau bietet ein Tutorium fuumlr Histori-

              sche Hilfswissenschaften online an

              Archaumlologie

              Die Archaumlologie (ἀρχαῖος = griech sbquoanfaumlnglich altrsquo) beschaumlftigt sich mit der Erforschung des materiellen Erbes der Vergangenheit Bergemann Johannes Archaumlologie Was sie kann was sie will Reinbek 2000

              Fehring Guumlnter P Die Archaumlologie des Mittelalters Eine Einfuumlhrung 3 verb Aufl Darmstadt 2000

              Houmllscher Tonio Klassische Archaumlologie Grundwissen Darmstadt 2002 httpwwwdainstorg Deutsches Archaumlologisches Institut httpodurletrugnlarge Archaeological Resource Guide for Europe httpwwwviamusde Virtuelles Antikenmuseum Goumlttingen Archaumlologi-

              sches Institut httpwwwphiluni-erlangende~p1altaraeriahomehtml

              Antikensammlung Erlangen Internet Archive

              wwwuni-tuebingendeuni-afm Archaumlologie fuumlr Mittelalter

              wwwmittelalterarchaeologiede

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 56

              Chronologie

              Chronologie ist die Lehre von der Zeit Sie beschaumlftigt sich mit allen in der Vergangenheit entwickelten Maszligeinheiten fuumlr Jahre Tage und Stunden Bickerman Elias J Chronology of the Ancient World London 21980

              Elias Norbert Uumlber die Zeit Frankfurt am Main 1984

              Grotefend Hermann Taschenbuch der Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit 13 verb Aufl hg v J Asch Hannover 1991

              Ruumlpke Joumlrg Kalender und Oumlffentlichkeit Die Geschichte der Repraumlsentation und religioumlsen Qualifi-kation von Zeit Rom ua 1995

              httpwwwvl-ghwlmudechronologiehtml Linkliste zur Chronologie als historischer Hilfswis-senschaft

              httpwwwmanuscripta-mediaevaliade Grotefend ohne Traumlnen ndash Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit interaktiv

              Diplomatik

              Die Lehre von Urkunden und von anderen Schriftstuumlcken rechtlichen Inhalts die auf unter-schiedlichem Beschreibstoff (Papyrus Pergament oder Papier) zum Teil im Original vorlie-gen oder durch Abschriften etwa in Kopialbuumlchern sowie in den meist gekuumlrzten Eintragun-gen der Registerbuumlcher uumlberliefert sind

              Bresslau Harry Handbuch der Urkundenlehre fuumlr Deutschland und Italien 2 Bde Leipzig 1889-1912 ND Berlin 1969 und Registerband 1960

              Epigraphik

              Die Epigraphik (ἐπιγραφείν = griech sbquoaufschreibenrsquo) umfaszligt diejenigen Inschriften die auf Stein Metall Ton und Holz erhalten geblieben sind Lateinische Inschriften Corpus inscriptionum Latinarum Berlin 1826ff Lrsquoanneacutee eacutepigraphique Griechische Inschriften Corpus inscriptionum Graecarum Berlin 1828 Inscriptiones Graecae Berlin 1873ff

              Klaffenbach Guumlnther Griechische Epigraphik Goumlttingen 1966

              Robert Louis Die Epigraphik der klassischen Welt autoris Uumlbersetzung aus d Franz von Helmut Engelmann Bonn 1970 (grundlegend)

              Schmidt Manfred G Einfuumlhrung in die lateinische Epigraphik Darmstadt 2004 httpwwwuni-koelndephil-fakifazpeindexhtml Zeitschrift fuumlr Papyrologie und Epigraphik httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonILShtml

              Lateinische Inschriften

              httpwwwuni-heidelbergdeinstitutesonstadwedh Epigraphische Datenbank Heidelberg httpwwwuni-frankfurtde~clauss Epigraphische Datenbank Frankfurt httpuseruni-frankfurtde~claussabkuerzhtml Abkuumlrzungen von Editionen

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

              57

              Genealogie

              Die Genealogie (γενεαλογεῖν = griech sbquojmds Abstammung herleitenrsquo) beschaumlftigt sich mit der Erforschung der Abstammungsverhaumlltnisse einzelner Personen und Geschlechter und der Beantwortung der sich daraus ergebenden historischen Fragestellungen

              Garciacutea Carraffa Alberto Garciacutea Carraffa Arturo Enciclopedia heraacuteldica y genealoacutegica hispano-americano Madrid 1952-1963

              Henning Eckart Ribbe Wolfgang (Hg) Handbuch der Genealogie NeustadtAisch 1972

              Historische Geographie

              Geographisch definierte Raumlume und natuumlrliche Gegebenheiten bestimmen den Gang der Ge-schichte entscheidend mit Die Raumvorstellungen der Menschen der Vergangenheit die Ge-gebenheiten und Handlungsmoumlglichkeiten in ihren Lebensraumlumen wie auf die von der Ge-genwart abweichenden Verhaumlltnisse sind Gegenstand dieser Disziplin Brodersen Kai Terra Cognita Studien zur roumlmischen Raumerfassung Hildesheim ua 1995

              Braudel Fernand ua Die Welt des Mittelmeeres Zur Geschichte und Geographie kultureller Lebens-formen Frankfurt am Main 2000

              Olshausen Eckhard Einfuumlhrung in die historische Geographie der Alten Welt Darmstadt 1991 httpwwwroman-emperorsorgIndexhtm The DIR and ORB Ancient and Medieval Atlas httpdarkwinguoregonedu~atlaseuropemapshtml OSSHE Historical and Cultural Atlas Resource ndash

              Karten zu unterschiedlichen Themen httpwwwcolumbiaeduacisetsGraessecontentshtml Verzeichnis der wichtigsten lateinischen Orts- und

              Laumlndernamen

              Heraldik

              Unter Wappen versteht man ein bleibendes nach festen Regeln geformtes Abzeichen einer Person Familie oder Koumlrperschaft Sich mit Wappen zu beschaumlftigen heiszligt sich mit dem Selbstverstaumlndnis und der Geschichte der wappenfuumlhrenden Familie oder Institution zu befas-sen

              Egalbreath Donald L Jequier Leacuteon (Hg) Handbuch der Heraldik Augsburg 1990

              Filip Vaacuteclav Vok Einfuumlhrung in die Heraldik Stuttgart 2000

              Numismatik

              Zu den numismatischen Quellen zaumlhlen in erster Linie Muumlnzen weiterhin muumlnzaumlhnliche Ob-jekte Medaillons und Muumlnzgewichte Aufgabe der Numismatik ist es die Aussagekraft der genannten Gegenstaumlnde zu erschlieszligen Howgego Christopher Geld in der antiken Welt Was Muumlnzen uumlber Geschichte verraten aus dem

              Engl uumlbertr von Johannes und Margret K Nolleacute Darmstadt 2000 httpwwwunivieacatNumismatik Institut fuumlr Numismatik der Universitaumlt Wien httpwwwbbawdevhmuenzwerkindexhtml Griechisches Muumlnzwerk (Berlin-Brandenburgische

              Akademie der Wissenschaften) httpwwwmoneyorg The American Numismatic Association

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 58

              httpwwwamnumsoc2org The American Numismatic Society httpsammlercommzromhtml Roumlmische Muumlnzen httpwwwifaustdenbe Numismatische Bilddatenbank Eichstaumltt

              Palaumlographie

              Die Palaumlographie (παλαιός = griech sbquoaltrsquo γραφείν = griech sbquoschreibenrsquo Schriftkunde) be-zeichnet die Historische Hilfswissenschaft die sowohl die Entwicklung und die Geschichte der Schrift behandelt als auch zum Lesen Datieren und Einordnen von Handschriften auf Grund graphischer Merkmale befaumlhigen soll

              Bischoff Bernhard Palaumlographie des roumlmischen Altertums und des abendlaumlndischen Mittelalters 2 verb Aufl Berlin 1986

              Arnall Jose Maria Josefa Bibliografiacutea de paleografiacutea linguumliacutestica y diplomaacutetica hispanoamericanas Barcelona 1993

              Papyrologie

              Die Papyrologie leitet ihre Bezeichnung von ihrem Schrifttraumlger dem Papyrus ab Weiterhin rechnet man der Papyrologie die Inschriften auf Tonscherben (Ostraka) auf Holz und Wachs-tafeln zu die in Aumlgypten gefunden worden sind Rupprecht Hans-Albert Kleine Einfuumlhrung in die Papyruskunde Darmstadt 1994 httpwwwuni-koelndephil-fakifazpeindexhtml Zeitschrift fuumlr Papyrologie und Epigraphik httpwwwpapyrologyorg American Society of Papyrologists mit Zugriff auf

              Online-Ressourcen httpodysseylibdukeedupapyrus Papyrologie und Linksammlung

              (httpodysseylibdukeedupapyrustextsmancanohtml ndash Texte die bis zum 30061996 publiziert wurden)

              httpodysseylibdukeedupapyrustextsclisthtml Editions of Greek Latin Demotic and Coptic Papyri Ostraca and Tablets

              httpwwwuni-heidelbergdeinstitutefak8papyhagedorn

              Heidelberger Gesamtverzeichnis der griechischen Papy-rusurkunden Aumlgyptens chronologisch geordnete Listen und Suchmoumlglichkeit in den Datenbanken

              httpwwwuni-koelndephil-fakifaNRWakademie Arbeitsstelle fuumlr Papyrologie Epigraphik Numismatik

              Philologie

              Die Geschichte der Antike und des Mittelalters erschlieszligt sich uns in der Hauptsache uumlber die griechischen und lateinischen Quellentexte Auszligerdem gehoumlren alle in der Vergangenheit ge-schriebenen Sprachen und ihre Philologien zu den Gegenstaumlnden historischer Arbeit (Mittel-hochdeutsch Mittelniederdeutsch Altfranzoumlsischhellip) Graf Fritz (Hg) Einleitung in die lateinische Philologie Stuttgart Leipzig 1997

              Kindermann Udo Einfuumlhrung in die lateinische Literatur des Mittelalterlichen Europa Turnhout 1998 (grundlegende sehr gute Einfuumlhrung)

              Nesselrath Heinz Guumlnther (Hg) Einleitung in die griechische Philologie Stuttgart Leipzig 1997

              Habel Edwin Groumlbel Friedrich (Hg) Mittellateinisches Glossar Paderborn ua 21985 ND 1989

              Lexer Matthias Mittelhochdeutsches Taschenwoumlrterbuch Stuttgart 381992

              Luumlbben August Mittelniederdeutsches Handwoumlrterbuch Norden Leipzig 1888 ND Darmstadt 1995

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

              59

              Mediae latinitatis lexicon minus Lexique latin meacutedieacuteval ndash Medieval Latin Dictionary ndash Mittellateini-sches Woumlrterbuch Leiden Darmstadt 2002

              httpwwwperseustuftsedulexicahtml Text Tools und Lexika httpwwwoeawacatkalmultikey Software Multikey fuumlr MSWord ndash Griechisch-

              Zeichensatz httpwwwthessalonicaorgru bietet multilinguale Tools fuumlr OpenOffice und

              MSWord httpwwwstoaorgabbreviationshtml Abkuumlrzung antiker Werke nach Liddell-Scott-Jones

              Prosopographie

              Die Prosopographie (τό πρόσωπον = griech sbquoAngesicht Personrsquo) beschaumlftigt sich mit der Personenkunde Personen und Personengruppen sowie Informationen uumlber diese werden in einen Gesamtzusammenhang gestellt und somit die Moumlglichkeit eroumlffnet Verbindungen zu knuumlpfen und neue Fragestellungen an die Quellen heranzutragen

              Berve Helmut Das Alexanderreich auf prosopographischer Grundlage Berlin 1926

              Prosopographia Imperii Romani Berlin 1933ff

              The Prosopography of Later Roman Empire (PLRE) Cambridge 1971ff

              httpprosptolartskuleuvenacbe Prosopographia Ptolemaica httpwwwbbawdebbawForschungForschungsprojektepirdeStartseite

              Prosopographia Imperii Romani ndash Who is Who der roumlmischen Kaiserzeit

              Sphragistik

              Die Sphragistik (ἡ σφραγίς = griech Siegelrsquo) untersucht Form Material sowie Befestigung Darstellung und zugehoumlrige Funktion der Siegel Siegel wurden fruumlher als Beglaubigungsmit-tel und zum Verschluszlig von Urkunden und Briefen benutzt In enger Verbindung mit der Diplomatik im 17 Jh entstanden bedient sie sich auch der Methoden der Numismatik He-raldik und Epigraphik

              Ewald Wilhelm Siegelkunde Muumlnchen 1914 (ND 1975)

              Stieldorf Andrea Siegelkunde Basiswissen (Hahnsche historische Hilfswissenschaften 2) Hannover 2004

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 60

              V Praumlsentation des Materials

              Neben inhaltlichen und methodischen Kenntnissen will das Geschichtsstudium eine zentrale arbeitstechnische Kompetenz vermitteln die auch uumlber den engeren Bereich der Fachwissen-schaft hinaus anwendbar ist Sie sollen lernen sich selbstaumlndig in ein Thema einzuarbeiten und das erworbene Wissen in muumlndlicher und schriftlicher Form zu praumlsentieren Im Studium wird diese Faumlhigkeit in Form von muumlndlichen Referaten und schriftlichen Hausarbeiten ein-geuumlbt Pro- und Hauptseminararbeiten dienen zudem als Vorbereitung fuumlr die Magister- bzw Zulassungsarbeit die Sie am Ende des Studiums anfertigen

              1 Grundregeln

              Sowohl die muumlndliche als auch die schriftliche Praumlsentation wissenschaftlichen Materials ge-horcht einigen allgemeinen Grundregeln die Sie unbedingt beachten muumlssen Da Ihre Praumlsen-tationen immer fuumlr andere und nicht fuumlr Sie selbst bestimmt sind muumlssen sich die Leser Houml-rer orientieren koumlnnen Sie muumlssen sie an die Hand nehmen und durch die Praumlsentation fuumlh-ren Die Beachtung bzw Nichtbeachtung dieser Grundregeln ist zugleich eines der wichtigs-ten Kriterien fuumlr die Bewertung von Referaten und Hausarbeiten minus Legen Sie eingangs die Fragestellung offen unter der Sie das Thema untersuchen Gren-

              zen Sie dabei das Untersuchungsfeld genau ab Sagen Sie deutlich was Sie untersuchen und was nicht wo Sie Schwerpunkte setzen und was Sie bewuszligt ausklammern

              minus Trennen Sie zwischen Aussagen die Sie aus der Auswertung von Quellen gewonnen ha-ben und solchen die Sie aus der Literatur uumlbernommen haben In jedem Fall muszlig klar werden woher Sie Ihre Informationen beziehen daher sind Hinweise auf die Materialba-sis unerlaumlszliglich

              minus Trennen Sie unbedingt zwischen eigenen Aussagen und Thesen einerseits sowie anderer-seits Aussagen und Schluszligfolgerungen die Sie aus der Literatur uumlbernommen haben Wenn Sie Aussagen aus Quellen und Literatur uumlbernehmen muumlssen Sie dies deutlich zum Ausdruck bringen Anderenfalls begehen Sie intellektuellen Diebstahl

              minus Aussagen aus Quellen und Literatur koumlnnen Sie auf zwei Arten verwenden als woumlrtli-ches Zitat das mit doppelten Anfuumlhrungszeichen kenntlich zu machen ist sowie als Para-phrase in Form der indirekten Rede Achten Sie dabei unbedingt auf den korrekten Mo-dus Reine Textparaphrasen werden durch den Konjunktiv I (Konjunktiv des Praumlsens) wiedergegeben Der Konjunktiv II (Konjunktiv des Praumlteritums) kennzeichnet dagegen ei-ne Irrealitaumlt nimmt also eine Bewertung von Ihrer Seite vor15

              minus Bestimmen Sie die Reichweite und die Verlaumlszliglichkeit Ihrer Aussagen Legen Sie dar auf welchen empirischen und logischen Geltungsnachweisen Ihre Schluszligfolgerungen beruhen Bewerten Sie die Aussagekraft der von Ihnen herangezogenen Quellen und die Qualitaumlt der Literatur Geltungsbereich und Verbindlichkeit einzelner Aussagen lassen sich sprach-lich praumlzise zum Ausdruck bringen16

              minus Ihre Darstellung darf sich nicht auf eine deskriptive Nacherzaumlhlung der Fakten be-schraumlnken Vielmehr sollen Sie die einzelnen historischen Tatsachen zueinander in Be-ziehung setzen und miteinander verknuumlpfen Dazu muumlssen Sie das ausgewaumlhlte Material

              15 Ein Beispiel In einem Gerichtsprotokoll ist zu lesen bdquoDer Unfallverursacher war betrunkenldquo Mit der For-

              mulierung daszlig der Unfallverursacher betrunken gewesen sei uumlbernehmen Sie diese Aussage Wenn Sie aber schreiben daszlig der Unfallverursacher betrunken gewesen waumlre stellen Sie fest daszlig diese Aussage nicht der Wahrheit entspricht bzw angezweifelt werden kann der Unfallverursacher also mitnichten betrunken gewe-sen ist Das ist ein groszliger ja entscheidender semantischer Unterschied

              16 Die Skala der Verlaumlszliglichkeit einzelner Aussagen reicht von bdquonachweislichldquo uumlber bdquosicherldquo bdquosehr wahrschein-lichldquo bdquowahrscheinlichldquo bis zu bdquovermutlichldquo und bdquomoumlglicherweiseldquo

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

              61

              einer kritischen Analyse unterziehen Das Ziel lautet in Referat und Hausarbeit eine moumlglichst luumlckenlose Argumentationskette zu schmieden die schlieszliglich in Ihre Thesen muumlndet Diese Argumentationskette die auf die jeweilige Fragestellung bezogen sein muszlig dient zugleich als bdquoroter Fadenldquo des Referats bzw der Hausarbeit

              minus Unterschlagen Sie dabei niemals Gesichtspunkte die gegen Ihre These sprechen ndash das waumlre ein grober Verstoszlig gegen die Grundgesetze der Wissenschaftlichkeit Nehmen Sie diese auf und versuchen Sie Gegenargumente ins Feld zu fuumlhren um Ihre Interpretation plausibel zu machen Gehen Sie also moumlglichst offensiv mit moumlglichen Einwaumlnden um

              minus Das zu praumlsentierende Material muszlig in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht werden Die Gliederung des Stoffs ist eine der wesentlichen Leistungen von Referat und Hausarbeit uumlber die sich intensives Nachdenken lohnt Grundsaumltzlich gibt es zwei Alternativen Sie koumlnnen Referat und Hausarbeit chronologisch (dem Zeitverlauf folgend) oder systema-tisch (nach Sachgesichtspunkten) aufbauen

              minus Der Stil Ihrer Ausfuumlhrungen muszlig sachlich und nuumlchtern sein Ihre Sprache sollte weder feuilletonistisch noch gestelzt sondern klar und unpraumltentioumls sein Vermeiden Sie Mode- und Fuumlllwoumlrter Fuumlr subjektive Wertungen ist in der Historiographie kein Platz Aussagen wie bdquoIch bin empoumlrtldquo und aumlhnliche haben in wissenschaftlichen Arbeiten nichts verloren Statthaft ja bisweilen notwendig sind dagegen Fachausdruumlcke und Fremdwoumlrter deren Bedeutung jedoch ggf erklaumlrt werden muszlig

              minus Das adaumlquate Tempus der Darstellung historischer Strukturen und Prozesse ist das Praumlteritum (Erzaumlhlzeit) Beachten Sie daszlig die unterschiedlichen Formen des Praumlteri-tums (Imperfekt Perfekt und Plusquamperfekt) Vor- bzw Nachzeitigkeit von Handlungen und Ereignissen ausdruumlcken Vermeiden Sie unbedingt Tempusinkonsequenzen dh fal-len Sie nicht unvermittelt vom Praumlteritum ins Praumlsens Von dieser Regel gibt es nur zwei Ausnahmen Wenn Sie eine Quelle beschreiben oder den aktuellen Stand in einer Kontro-verse darlegen tun Sie dies im Praumlsens denn die wissenschaftliche Debatte wird in der Gegenwart ausgetragen und die Quelle findet man heute noch in dieser Form vor

              Noch ein wichtiger Hinweis Besprechen Sie Fragestellung Gliederung Thesen und Materi-albasis Ihres Referats bzw Ihrer Hausarbeit vorab mit dem Dozenten Sprechen Sie die Leh-renden an um grobe Fehler (wie etwa eine voumlllige Themenverfehlung) zu vermeiden

              2 Das Referat

              In der Regel machen schlechte Referate genauso viel Arbeit wie gute Es liegt meist nicht an der mangelnden Vorbereitung oder dem Willen desder Vortragenden wenn das Publikum sich langweilt keine Fragen hat und danach nicht kluumlger ist als zuvor Haumlufig liegt es an der Art der Praumlsentation und der Anlage des Materials Daher beachten Sie im eigenen Interesse und dem des Seminars nachstehende Hinweise

              a) Funktion und Ziele des Referats Seminare sind diskursive Lehrveranstaltungen in denen zu vermittelnde Inhalte von den Leh-renden und Lernenden gemeinsam erarbeitet werden Jeder Teilnehmer bereitet einen Aspekt bzw ein Teilgebiet des Seminarthemas vor das er in einer Sitzung muumlndlich praumlsentiert Die Aufgabe der Referate besteht darin die wesentlichen Gesichtspunkte eines begrenzten The-mas herauszupraumlparieren um daruumlber eine Diskussion im Seminar anzuregen Daraus ergeben sich drei Konsequenzen uumlber die sich jeder Referent im klaren sein muszlig minus Das Referat ist Teil des Gesamtkonzepts des Seminars Daher muumlssen Sie sich Klarheit

              daruumlber verschaffen welchen Stellenwert das Referat im Rahmen des Seminars hat und was aus der uumlbergeordneten Perspektive des Seminars an Ihrem Thema wissenswert ist Das Ziel eines Referats besteht nicht darin enzyklopaumldisches Wissen auszubreiten Ihre

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 62

              Aufgabe lautet vielmehr aus der Vielzahl von Informationen diejenigen auszuwaumlhlen die fuumlr den Gesamtzusammenhang relevant sind Machen Sie sich nachdem Sie sich in das Thema eingearbeitet haben zuerst bewuszligt welche Inhalte Sie vermitteln wollen Erst wenn Sie wissen was Ihre Zuhoumlrer an Inhalten aus Ihrem Referat mitnehmen sollen uumlber-legen Sie sich die Form der Praumlsentation um sie auf die Inhalte abzustimmen

              minus Adressat des Referats ist nicht der Dozent sondern das Seminarplenum Ihr Publikum ist also einerseits mit der Rahmenthematik vertraut dh Sie koumlnnen ein Basiswissen uumlber die groumlszligeren Zusammenhaumlnge voraussetzen Andererseits verfuumlgt der Referent als bdquoExperteldquo fuumlr sein konkretes Thema stets uumlber Detailkenntnisse die den uumlbrigen Teilnehmern fehlen Daher muumlssen Sie uumlber Begriffe Sachverhalte Personen und Ereignisse Bescheid wissen damit Sie fuumlr Nachfragen geruumlstet sind Es lohnt sich das Publikum einzubeziehen indem Sie z B Texte vorlesen lassen Gruppen bilden oauml Das erhoumlht die Aufmerksamkeit und den Lernerfolg

              minus Das Referat soll zur Diskussion anregen Daher duumlrfen sich Ihre Ausfuumlhrungen nicht auf eine ereignisgeschichtliche Aufzaumlhlung der Fakten beschraumlnken denn uumlber Tatsachen kann man nicht diskutieren Die Aufgabe des Referenten besteht vielmehr darin histori-sche Tatsachen miteinander zu verknuumlpfen und in eine erklaumlrende Beziehung zu bringen Zu diesem Zweck bilden Sie Thesen (oder uumlbernehmen Thesen aus der Literatur) die im Anschluszlig an das Referat gemeinsam besprochen werden Um das beruumlchtigte Schweigen nach dem Referat zu vermeiden koumlnnen Sie die in Ihren Augen diskussionswuumlrdigen Punkte besonders hervorheben oder Fragen an das Plenum richten Ein guter Einstieg in die Diskussion bietet auch die knappe Vorstellung einer wissenschaftlichen Kontroverse Auch hier koumlnnen Sie das Publikum einbeziehen und ihm im Vorhinein eine Aufgabe ge-ben (zB einen Text lesen lassen)

              b) Regeln fuumlr Houmlrtexte

              Es macht einen groszligen Unterschied ob man einen Text liest oder houmlrt Der wichtigste lautet Ein Houmlrer kann nicht zuruumlckblaumlttern Daher gelten fuumlr Houmlrtexte besondere Regeln die Sie im Referat unbedingt beachten muumlssen minus Der Referent macht sich nicht von irgendwo aus dem Kursraum verstaumlndlich sondern

              nimmt den Platz vorne ein wo er von allen Teilnehmern gut gesehen und gehoumlrt werden kann

              minus Das Referat muszlig klar gegliedert sein so daszlig der Inhalt gut nachvollzogen werden kann minus bleiben Sie ruhig keine Hektik wenn Sie gut vorbereitet sind gibt es keinen Grund zu

              Nervositaumlt minus Referate sind frei vorzutragen Karteikarten oder Stichpunkte koumlnnen als Gedaumlchtnishilfe

              dienen es wird nicht abgelesen minus Schauen Sie in das Publikum stellen Sie Blickkontakt her seien Sie verbindlich sichern

              Sie sich die Aufmerksamkeit minus Sprechen Sie laut und deutlich Sie wollen gehoumlrt und verstanden werden minus Sprechen sie in ganzen Saumltzen die klar strukturiert sind Subjekt ndash Praumldikat ndash Objekt und

              kurz minus Beziehen Sie Ihr Publikum mit ein wenn es Fragen gibt beantworten Sie sie ermuntern

              Sie zu Fragen keine Angst vor ungebetenen Fragen zur Not auf Dozent oder Diskussion verweisen

              minus Wenn es dem Thema dient nutzen Sie Medien Folien Power Point Buumlcher Abbildun-gen tragen Medien nichts zum Verstaumlndnis des Vorgetragenen bei sind sie uumlberfluumlssig

              minus das Passiv ist der Feind des Historikers Formulieren Sie daher aktiv und vermeiden Sie unpersoumlnliche Konstruktionen (etwa mit bdquomanldquo)

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              minus Vermeiden Sie nach Moumlglichkeit Begriffe die Ihnen selbst vor der Beschaumlftigung mit der Materie unbekannt gewesen sind Wenn sich diese Begriffe nicht vermeiden lassen muumls-sen sie erklaumlrt werden (moumlglichst in Form von griffigen Definitionen)

              minus Machen Sie die Gliederung des Referats deutlich Setzen Sie bewuszligt Pausen ein (etwa am Ende eines Abschnitts oder eines Arguments) um die Gliederung des Referats zu be-tonen Teilen Sie den Houmlrern mit wenn Sie mit einem neuen Kapitel beginnen

              minus Springen Sie nicht in Ihrer Argumentation sondern handeln Sie ein Argument nach dem anderen ab Vermeiden Sie haumlufige Querverweise auf andere Passagen des Referats

              minus Geben Sie die Aussagen Anderer moumlglichst in Ihren eigenen Worten wieder Wenn Sie sich explizit auf eine Quelle oder einen Autoren beziehen nennen Sie diese bzw diesen jeweils am Anfang des Satzes namentlich

              minus Fassen Sie am Ende des Referats Ihre Ergebnisse noch einmal thesenartig zusammen und heben Sie diejenigen Punkte besonders hervor die in der Diskussion behandelt wer-den sollten

              minus Nutzen Sie die Moumlglichkeit der bdquoArbeitsteilungldquo zwischen Referat und Diskussion Spit-zen Sie Ihre Argumentation zu um eine lebhafte Diskussion zu foumlrdern

              minus Halten Sie die vorgegebene Zeit ein Tragen Sie das Referat probeweise zu Hause vor (Familie Haustiere Freunde Wand)

              Die Erfahrung lehrt daszlig die Houmlrer einem frei gehaltenen Vortrag weit besser folgen koumlnnen als einem monoton abgelesenen Referat Ein frei gehaltenes Referat erfordert eine besonders intensive Vorbereitung Es lohnt sich das Referat zunaumlchst schriftlich auszuformulieren und in einem zweiten Arbeitsschritt auf einen Stichwortzettel zu kondensieren der fuumlr den Vortrag als Erinnerungshilfe dient Nutzen Sie die Chance im Studium moumlglichst viele Referate zu halten um Routine im freien Vortrag zu gewinnen Frei sprechen zu koumlnnen ist eine Faumlhig-keit die auch jenseits der Wissenschaft gewuumlrdigt wird

              c) Das Thesenpapier Thesen sind Behauptungen uumlber Zusammenhaumlnge sie sind eine moumlgliche Antwort auf eine Fragestellung Zum Referat muumlssen Sie in der Regel ein Thesenpapier vorlegen das an alle Teilnehmer des Seminars ausgegeben wird Es sollte vor dem Referat mit dem Dozenten be-sprochen werden Das Thesenpapier hat drei Funktionen minus Es ermoumlglicht den Teilnehmern die Vorbereitung auf das Referat (wenn es bereits vor der

              Sitzung ausgeteilt wird) und die Orientierung waumlhrend des Referats minus Es entlastet die Teilnehmer beim Mitschreiben und ermoumlglicht ihnen ein groumlszligeres Maszlig an

              Konzentration auf den Vortrag minus Es dient spaumlter zur Wiederholung des Stoffes und zur raschen Einarbeitung in das behan-

              delte Thema

              Aus dem Gesagten ergibt sich daszlig ein Thesenpapier in der Regel folgende Bestandteile ent-halten sollte minus Es beginnt mit dem Kopf der allgemeine Informationen uumlber das Seminar enthaumllt Semes-

              ter und Datum des Referats Art und Titel der Lehrveranstaltung Name des Dozenten Name des Referenten Thema des Referats

              minus Aus dem Thesenpapier muszlig die leitende Fragestellung ersichtlich sein unter der Sie das Thema untersuchen

              minus Aus dem Thesenpapier muszlig die Gliederung des Referats hervorgehen minus Ein Thesenpapier muszlig Thesen enthalten die den Inhalt bzw die Ergebnisse des Referats

              pointiert zusammenfassen und die sich zur Diskussion eignen (dh es muumlssen sich Argu-mente fuumlr und gegen die These finden lassen) Die Thesen sollten auch das Referat mit dem Rahmenthema des Seminars in Beziehung setzen

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              minus Literaturhinweise Keine umfassende Bibliographie sondern die vollstaumlndigen bibliogra-phischen Angaben der wichtigsten Titel die Sie fuumlr das Referat verwendet haben (getrennt nach Quellen und Literatur)

              d) Das Quellenpapier (s Anhang)

              3 Die Hausarbeit

              Die Seminararbeit ist eine wissenschaftliche Arbeit im Kleinformat Sie folgt im wesentlichen den gleichen Gesetzen wie umfangreichere universitaumlre Qualifikationsarbeiten (Magister- und Zulassungsarbeiten Dissertationen und Habilitationsschriften) Von jenen unterscheidet sie sich lediglich dadurch daszlig sie deutlich kuumlrzer ist einer begrenzteren Fragestellung nachgeht und auf einer schmaleren Basis aus Quellen und Literatur fuszligt Mit der Anfertigung einer Se-minararbeit sind zwei Ziele verbunden Erstens sollen Sie nachweisen daszlig Sie selbstaumlndig wissenschaftlich arbeiten dh einen bestimmten Sachverhalt mit den Methoden und Hilfsmit-teln der Geschichtswissenschaft untersuchen koumlnnen Zweitens sollen Sie das Abfassen wis-senschaftlicher Arbeiten einuumlben um fuumlr die Examensarbeit zu trainieren

              a) Die aumluszligere Form der Hausarbeit Die Seminararbeit ist maschinenschriftlich zu erstellen Bitte halten Sie sich bei der Abfas-sung einer Seminararbeit an folgende Hinweise zur (aumluszligeren) Gestaltung minus Papierformat DIN A 4 minus Schriftart TimesTimes New Roman (oder eine aumlhnliche Schrift mit Serifen) minus Schriftgroumlszlige 12 Punkt (im Text) bzw 10 Punkt (in den Fuszlignoten) minus Zeilenabstand 15zeilig (im Text) bzw einzeilig (in den Fuszlignoten) minus Satzspiegel Blocksatz (verwenden Sie die Silbentrennung um bdquoTrennloumlcherldquo zu vermei-

              den) minus Seiteneinrichtung Rand oben unten und links mindestens 2 cm rechts 35 cm minus Vergessen Sie die Seitenzahlen nicht minus Blaumltter werden nur einseitig bedruckt minus Textumfang 10-15 Seiten fuumlr eine Proseminararbeit (= 20000-30000 Zeichen) 20-25 Sei-

              ten fuumlr eine Arbeit im Hauptseminar (= 40000-50000 Zeichen jeweils mit Leerzeichen) minus Eine Bindung ist nicht erforderlich Geben Sie aber keine lose Zettelsammlung ab son-

              dern legen Sie die Seminararbeit in einen Schnellhefter minus Achten Sie auf fehlerfreie Orthographie und Interpunktion sowie korrekte grammatikali-

              sche Konstruktionen Eine Seminararbeit muszlig mehrfach Korrektur gelesen werden bevor Sie sie abgeben koumlnnen

              b) Der Aufbau der Hausarbeit Der Aufbau folgt im Grundsatz einem einheitlichen Geruumlst Es besteht aus Titelblatt Inhalts-verzeichnis Text (unterteilt in Einleitung Hauptteil und Zusammenfassung) sowie einem Quellen- und Literaturverzeichnis Daran schlieszligt evtl ein Anhang an in welchen ein Abkuumlr-zungsverzeichnis Graphiken Tabellen Bilder und Quellentexte aufgenommen werden koumln-nen Siehe dazu die vier Beispielseiten im Anhang ab Seite 74

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              Titelblatt

              Das Titelblatt der Seminararbeit muszlig folgende Angaben enthalten minus Lehrveranstaltung (links oben auf dem Titelblatt) Semester Universitaumlt und Institut Na-

              me des Dozenten sowie Art und Titel der Lehrveranstaltung minus Titel der Seminararbeit (in der Mitte des Titelblatts in hervorgehobener Schriftgroumlszlige) minus Verfasser (links unten auf dem Titelblatt) Vor- und Nachname Adresse (mit Telefon-

              nummer und e-mail) Studienfaumlcher angestrebter Abschluszlig Fachsemester minus Datum der Abgabe der Arbeit

              Inhaltsverzeichnis

              Das Inhaltsverzeichnis entspricht der (genauen hierarchischen) Gliederung der Seminararbeit Aufgefuumlhrt werden saumlmtliche Kapitel- Unterkapitel- und Abschnittsuumlberschriften mit der An-gabe der jeweiligen Seite auf der sie beginnen Beachten Sie dabei Jedes bdquoErstensldquo braucht ein bdquoZweitensldquo Wenn also beispielsweise ein Unterkapitel nur aus einem Abschnitt besteht fuumlgen Sie keine eigene Abschnittsuumlberschrift ein

              Einleitung

              Der eigentliche Text der Seminararbeit beginnt mit der Einleitung Die Einleitung besteht aus vier Bausteinen minus In der Einleitung muumlssen Fragestellung und Erkenntnisziel der Arbeit bestimmt werden

              Damit definieren Sie den genauen Untersuchungsgegenstand minus Die Einleitung muszlig Informationen uumlber den historischen Zusammenhang enthalten in

              dem das Thema von Bedeutung ist Bei der Hausarbeit muumlssen Sie also Ihr Thema in den groumlszligeren Kontext des Seminars einordnen

              minus In der Einleitung muumlssen der Forschungsstand und die Quellenlage zur behandelten The-matik sowie die Materialbasis der Arbeit dargelegt und kritisch gewuumlrdigt werden Eine reine Aufzaumlhlung der von Ihnen verwendeten Quellen und Literatur reicht nicht aus Sie muumlssen einen bewertenden Uumlberblick uumlber die vorhandenen Editionen und Forschungsar-beiten geben Ihr Urteil soll kritisch aber in der Sache begruumlndet sein

              minus Zudem muszlig die Einleitung das methodische Vorgehen und den Aufbau der Arbeit offen-legen und begruumlnden Sie muumlssen schildern wie Sie von den Fragen zu den Antworten kommen wollen und warum Sie dabei so und nicht anders verfahren

              Die Einleitung soll zum Thema hinfuumlhren Ein haumlufiger Anfaumlngerfehler besteht darin den bdquoersten Satzldquo zu vergessen ohne den die Arbeit unvermittelt mit der Tuumlr ins Haus faumlllt Die-sen Fehler vermeiden Sie indem Sie eine der drei gaumlngigen bdquoEroumlffnungenldquo wissenschaftlicher Arbeiten verwenden minus Sie beginnen entweder ereignisgeschichtlich (bdquoAm 17 Juni 1953 ldquo) minus Oder Sie beginnen problemorientiert (bdquoDie Verfassung der Weimarer Republik ldquo) minus Oder Sie beginnen mit einem Quellenzitat das zum Thema hinfuumlhrt

              Hauptteil

              Im Hauptteil muumlssen die in der Einleitung aufgeworfenen Fragen beantwortet werden Dazu muumlssen Sie historische Strukturen und Ereignisse analysieren Quellen interpretieren und die Ergebnisse der Geschichtswissenschaft kritisch (dh bewertend) diskutieren Nochmals Sie duumlrfen dabei nicht auf der Ebene der reinen Faktenbeschreibung stehenbleiben sondern Sie muumlssen eine problemorientierte Analyse vornehmen indem Sie nach den erklaumlrenden Bezie-hungen zwischen den historischen Tatsachen suchen Dazu muumlssen Sie argumentieren Das

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              Ziel lautet eine moumlglichst luumlckenlose Argumentationskette zu bilden die schlieszliglich in the-senhaft formulierten Ergebnissen muumlndet Die Gliederungspunkte des Inhaltsverzeichnisses erscheinen an den entsprechenden Stellen des Textes als Kapitel- Unterkapitel- und Abschnittsuumlberschriften Natuumlrlich muumlssen diese Uumlberschriften auch zu den entsprechenden Textpassagen passen (das ist manchmal gar nicht so einfach) Besonders wichtig ist es die einzelnen bdquoBausteineldquo des Textes miteinander zu verbinden Nicht selten fehlen die Uumlberleitungen zwischen den Kapiteln so daszlig diese unver-bunden aufeinander folgen ndash eine Argumentationskette kann so nicht entstehen Schweifen Sie in der Darstellung nicht vom Thema ab sondern konzentrieren Sie sich darauf die in der Einleitung gestellten Fragen zu beantworten Diese geben Ihnen den roten Faden der Analyse vor Exkurse und alles was nicht unmittelbar zum Thema gehoumlrt sollten Sie vermeiden ndash Sie unterbrechen damit nur den Gang Ihrer Argumentation Sie nutzen den Platz viel besser indem Sie Forschungspositionen erlaumlutern kritisch hinterfragen und ndash wo immer das moumlglich ist ndash einander gegenuumlberstellen

              Zusammenfassung

              minus Im Fazit der Arbeit greifen Sie die eingangs formulierten Leitfragen wieder auf und be-antworten sie indem Sie Ihre Ergebnisse thesenartig zusammenfassen

              minus Hier ist spaumltestens der Ort an dem Sie die eigene (begruumlndete) Meinung kundtun und in Forschungskontroversen Stellung nehmen ndash dabei muumlssen Sie natuumlrlich begruumlnden wa-rum Sie die eine Position verwerfen der anderen zustimmen oder moumlglicherweise eine ei-gene Position beziehen

              minus Nach wie vor offene Fragen sollten Sie kenntlich machen ndash das ist keineswegs ein Zei-chen fuumlr die unzureichende Beschaumlftigung mit der Materie sondern ein Indiz fuumlr Problembewuszligtsein

              minus Es kann durchaus auch sinnvoll sein weitere Perspektiven des Themas und weiterfuumlhren-de Fragen zu benennen Allerdings sollten Sie dabei vorsichtig sein und keine voumlllig neu-en Themen anreiszligen die nicht mehr behandelt werden koumlnnen

              minus Wichtig ist es im Fazit die Relevanz der Darstellung und der Untersuchungsergebnisse fuumlr das uumlbergeordnete Seminarthema darzulegen

              Quellen- und Literaturverzeichnis

              Im Quellen- und Literaturverzeichnis werden saumlmtliche Werke aufgefuumlhrt die in der Arbeit verwendet worden sind Quellen und Literatur werden dabei getrennt aufgefuumlhrt (zuerst die Quellen danach die Literatur) und jeweils alphabetisch nach den Nachnamen der Verfasser bzw Herausgeber sortiert bei mehreren Titeln des gleichen Autors sortiert man aufsteigend nach dem Erscheinungsjahr Achten Sie unbedingt darauf die bibliographischen Angaben zu den einzelnen Werken vollstaumlndig anzugeben Zur Anzahl der Quelleneditionen und Literaturtitel auf denen Ihre Arbeit beruhen sollte gibt es keine festen Regeln Das haumlngt in erster Linie von Quellenlage und Forschungsstand des jeweiligen Themas ab Um wenigstens einen groben Richtwert anzugeben Eine Proseminar-arbeit sollte wenigstens auf drei Quellen (Editionen Dokumentationen autobiographischen Aufzeichnungen uauml) und zehn Literaturtiteln basieren Grundsaumltzlich gilt natuumlrlich Je breiter Ihre Materialbasis und je intensiver Ihre Auseinandersetzung mit der Forschung ausgefallen ist desto houmlher die Qualitaumlt Ihrer Arbeit Eine haumlufig anzutreffende groszlige Schwaumlche von Anfaumlngerarbeiten besteht darin daszlig sie ganz uumlberwiegend auf Uumlberblicksdarstellungen zuruumlckgreifen Diese Gattung sollen Sie selbstver-staumlndlich auch heranziehen allerdings muumlssen Sie in einem weiteren Arbeitsschritt die thema-tisch einschlaumlgigen Spezialmonographien und Aufsaumltze durcharbeiten da der Forschungspro-zeszlig ja vor allem durch Spezialstudien vorangetrieben wird Nicht selten werden Quellen in

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              Seminararbeiten nur bdquokosmetischldquo verwendet indem Zitate in einen fertigen Text eingefuumlgt werden Das ist nicht der Sinn von Quellenarbeit Vielmehr muumlssen Sie einschlaumlgige Editio-nen etc durch- und in Ihre Argumentation einarbeiten

              Anhang

              Eine Seminararbeit kann auch einen Anhang enthalten Darin koumlnnen je nach Thema Gra-phiken Tabellen oder Quellentexte aufgenommen werden denen fuumlr Ihre Arbeit zentrale Be-deutung zukommt und auf die Sie daher (im Text) detailliert eingehen Grundsaumltzlich sollten Sie jedoch mit diesen Dingen eher sparsam umgehen und sich auf das Unverzichtbare be-schraumlnken Wenn Sie im Text oder in den Fuszlignoten der Arbeit Abkuumlrzungen (etwa fuumlr politische Partei-en) verwenden muumlssen diese in einem Abkuumlrzungsverzeichnis aufgeloumlst werden Davon ausgenommen sind lediglich allgemein uumlbliche Abkuumlrzungen (beispielsweise etc ua evtl usw vgl ggf Bd ders ebd Hg ff Nr)

              Verpflichtungserklaumlrung

              Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Seminar kein Schein erworben werden kann Dieder Studierende ist durchgefallen Nach dem Beschluszlig der Studienkommission vom 16112005 ist jeder wissenschaftlichen Ar-beit eine Erklaumlrung uumlber das selbstaumlndige Erstellen der Hausarbeit beizufuumlgen Die Erklaumlrung kann auch uumlber die Homepage des Instituts abgerufen werden Erklaumlrung gemaumlszlig sect6 Abs 4 AT PO BA sect 21 Abs 4 MagisterPO sect 17 Abs 8 VO Erste Staatspruumlfung Lehramt

              Ich erklaumlre daszlig ich die vorgelegte Arbeit selbstaumlndig verfaszligt und nur die angegebenen Quel-len und Hilfsmittel benutzt habe Woumlrtlich oder dem Sinn nach aus anderen Werken entnom-mene Stellen sind unter Angabe der Quelle kenntlich gemacht

              Mir ist bekannt daszlig bei Feststellung eines Taumluschungsversuchs die Leistung als nicht er-bracht gilt

              Datum Unterschrift

              Name Vorname

              Anschrift

              Matrikelnummer

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              c) Zehn Basisregeln fuumlr die sprachliche Gestaltung wissenschaftlicher Hausarbeiten 1 Bilden Sie vollstaumlndige Saumltze Jeder Aussagesatz braucht ein Subjekt und ein Praumldikat

              (= konjugiertes Verb) 2 Es gilt der Grundsatz ein Gedanke pro Satz Fuumlr einen neuen Gedanken benoumltigen Sie

              einen neuen Satz Vermeiden Sie insbesondere Satzanschluumlsse mit bdquowasldquo bdquowobeildquo uauml (Beispiel bdquoDies hatte zur Folge daszlig ldquo statt bdquo was zur Folge hatte daszlig ldquo)

              3 Hauptsachen gehoumlren in Hauptsaumltze Nebensachen in Nebensaumltze Stellen Sie wichtige Informationen immer in einen Hauptsatz Ein Nebensatz kann ergaumlnzende undoder Hin-tergrundinformation enthalten

              4 Achten Sie auf korrekte grammatische Bezuumlge Pronomen wie bdquoerldquo und bdquosieldquo beziehen sich immer auf das zuletzt vorausgegangene maskuline bzw feminine Substantiv Be-zieht sich die Aussage auf Personen oder Dinge deren Erwaumlhnung im Text weiter zu-ruumlckliegt muumlssen diese erneut benannt werden

              5 Achten Sie auf die kohaumlrente Verwendung zweiteiliger Ausdruumlcke bdquosowohl als auchldquo bdquonicht nur sondern auchldquo bdquoeinerseits andererseitsldquo bdquozum einen zum anderenldquo bdquozwar aberldquo bdquovon bisldquo Der erste Teil verlangt hier immer auch den zweiten

              6 Tempus Historische Sachverhalte werden in der Vergangenheitsform wiedergegeben (Beispiel bdquoIm Jahre 1517 traf Karl I zum ersten Mal auf der iberischen Halbinsel einldquo) Eine Ausnahme bilden Bezugnahmen auf Textaussagen Diese koumlnnen im Praumlsens formu-liert sein da die Aussagen auch heute noch in den Texten stehen (Beispiel bdquoJean Bodin erklaumlrt in seinem Werk sbquoSix Livres de la Reacutepubliquersquo die Souveraumlnitaumlt zum Grundprinzip des Staatesldquo)

              7 Indirekte Rede Aussagen Urteile und Meinungen von Anderen werden in der Regel im Konjunktiv wiedergegeben Dies gilt sowohl fuumlr Stellungnahmen historischer Personen als auch fuumlr diejenigen wissenschaftlicher Autoren (Beispiel bdquoFriedrich Edelmayer ver-tritt die Auffassung dass im 17 Jahrhunderts ein grundlegender Strukturwandel der spa-nischen Gesellschaft zu beobachten seildquo) Steht der Hauptsatz in der Vergangenheits-form erfordert die indirekte Rede den Konjunktiv II bzw die Umschreibung mit bdquowuumlrdeldquo (Beispiel bdquoKritiker warfen den Guumlnstlingen den sogenannten sbquovaacutelidosrsquo vor sie miszligbrauchten das Vertrauen des Koumlnigs zu ihrem eigenen Vorteilldquo)

              8 Vermeiden Sie umgangssprachliche Ausdruumlcke (Dazu gehoumlren Formulierungen wie bdquoich findeldquo bdquonun malldquo bdquonoch lange nichtldquo sowie Redewendungen wie bdquoauf den Putz hauenldquo bdquoin die gleiche Kerbe schlagenldquo usw) Schreiben Sie beispielsweise bdquonoch einmalldquo oder bdquoerneutldquo statt bdquonoch malldquo und bdquozunaumlchst einmalldquo statt bdquoerstmalldquo

              9 Verwenden Sie einen sachlichen Stil Vermeiden Sie moralisch wertende Ausdruumlcke wie bdquoblutruumlnstigldquo bdquofurchtbarldquo bdquoentzuumlckendldquo bdquotapferldquo bdquoschockierendldquo bdquoverwerflichldquo uauml ndash es sei denn Sie geben sie ausdruumlcklich als Meinung Anderer wieder

              10 Einige Regeln zur Vermeidung der haumlufigsten Interpunktionsfehler Ein Komma steht ua

              minus zwischen gleichrangigen Teilsaumltzen die durch eine entgegenstellende Konjunktion (zB aber sondern doch) verbunden sind

              minus vor undoder nach einem Infinitiv wenn dieser durch eine Wortgruppe oder ein hinwei-sendes Wort angekuumlndigt wird (Beispiel bdquoEs war sein Ziel die Gunst des Koumlnigs zu er-langenldquo)

              minus vor undoder nach einem Relativsatz Monika Hoffmann Deutsch fuumlrs Studium Grammatik und Rechtschreibung Paderborn 2005 Das Buch erklaumlrt von den Komma- bis hin zu Konjunktivregeln verstaumlndlich die Grundregeln der Rechtschreibung und Grammatik Sie finden darin zahlreiche auf das wissenschaftliche Arbeiten zugeschnittene Sprach-Uumlbungen

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              d) Zitation Eine der unveraumluszligerlichen Grundlagen der Wissenschaft ist die Nachpruumlfbarkeit der gemach-ten Angaben Jede Ihrer Angaben sei es aus Quellen oder aus der Literatur muszlig es dem Leser ermoumlglichen Ihre Zitate Argumente Interpretationen und Informationen nachzupruumlfen und womoumlglich korrigieren zu koumlnnen Daher ist es unabdingbar die von anderen uumlbernommenen Aussagen kenntlich zu machen Geschieht dies nicht macht sich der Verfasser des Plagiats schuldig Aussagen anderer werden entweder als Paraphrase in indirekter Rede uumlbernommen oder als woumlrtliches Zitat das in doppelte Anfuumlhrungszeichen gesetzt werden muszlig Dies gilt sowohl fuumlr Zitate und Uumlbernahmen aus der Forschungsliteratur als auch fuumlr Quellen Im Rah-men einer Seminararbeit haben Zitate mehrere Funktionen minus Quellenzitate belegen eigene Thesen minus Zitate aus der Literatur stuumltzen eigene Aussagen und dienen der Beweisfuumlhrung innerhalb

              der Argumentation minus Quellenzitate koumlnnen die Arbeit konkretisieren sie anschaulicher und lebendiger machen Gehen Sie sparsam vor allem mit laumlngeren woumlrtlichen Zitaten um Sie muumlssen sich in der Ar-beit von der Sprache der Quellen loumlsen da Sie ansonsten Gefahr laufen implizit Wertungen der Quellentexte zu uumlbernehmen die Sie gar nicht uumlbernehmen wollen Fuumlr viele Sachverhalte und Phaumlnomene hat die Forschung gliedernde Begriffe entwickelt die Sie aus der Literatur kennen und nutzen sollten Versuchen Sie uumlbernommene Aussagen soweit wie moumlglich in eigenen Worten wiederzugeben Bloszliges Paraphrasieren von Quellen und Literatur oder die endlose Aneinanderreihung von Zitaten zeigen die mangelnde geistige Durchdringung der Thematik Zudem ersetzen Zitate keineswegs die Thesen sie dienen lediglich dazu diese zu untermauern Auch spricht ein Zitat keineswegs fuumlr sich selbst es muszlig vielmehr genau inter-pretiert werden Was besagt das Zitat im Kontext Ihrer Untersuchung Rein illustrative Zitate sind hingegen uumlberfluumlssiger Zierrat und daher verzichtbar

              Formale Regeln der Zitation

              minus Oberster Grundsatz Eine sinnvolle einheitliche und genaue Wiedergabe von Angaben soll die Nachvollziehbarkeit und Wiederauffindbarkeit der zitierten Werke sicherstellen

              minus Woumlrtliche Zitate muumlssen in doppelte Anfuumlhrungszeichen gesetzt werden minus Achten Sie auf Genauigkeit Bei woumlrtlichen Zitaten ist eine Veraumlnderung des Wortlauts

              unzulaumlssig Nicht das Zitat muszlig sich dem Text anpassen sondern umgekehrt Zulaumlssig ist lediglich die Kasusaumlnderung bei einzelnen Woumlrtern die allerdings in eckigen Klammern kenntlich zu machen ist17

              minus Nur eindeutige Druckfehler werden mit [sic] gekennzeichnet und so uumlbernommen18 Al-tertuumlmliche Schreibweisen die nach heutigem Duden zwar falsch oder unuumlblich sind zur Zeit ihrer Abfassung aber den grammatischen bzw orthographischen Regeln entsprach werden ohne Kennzeichnung uumlbernommen (z B bdquodaszligldquo statt bdquodassldquo)19

              17 Beispiel Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf der Bevoumllkerung in dem die bayerischen Landesplaner einen

              bdquozuverlaumlssige[n] gesamtwirtschaftliche[n] Maszligstab fuumlr das Ausmaszlig der Strukturmaumlngelldquo erblickten konnte in den ausgewaumlhlten Landkreisen des Bayerischen Waldes nicht mit dem Bundesdurchschnitt Schritt halten

              18 Beispiel Das Deutsche Schiffahrtsmuseum [sic] ist das deutsche Nationalmuseum fuumlr die Geschichte der Schifffahrt

              19 Beispiel Georg Dehio Geschichte des Erzbistums Hamburg-Bremen bis zum Ausgang der Mission Berlin 1877 S 172 Sowol Heinrichrsquos II als Konradrsquos II Wuumlnsche gingen nicht houmlher hinaus als die Nordgrenze ertraumlglich ruhig und die saumlchsischen Groszligen nicht zu maumlchtig zu wissen

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              minus Laumlngere Zitate koumlnnen gekuumlrzt werden was mit [] zu kennzeichnen ist Kuumlrzungen eines Zitats duumlrfen jedoch unter keinen Umstaumlnden den Sinn der Originalaussage veraumlndern o-der gar verdrehen20

              minus Erklaumlrende Ergaumlnzungen im Zitat werden ebenfalls in eckige Klammern gesetzt (ggf mit dem Zusatz wer die Veraumlnderung vorgenommen hat)21

              minus Hervorhebungen im Original muumlssen im Zitat uumlbernommen werden In der Fuszlignote ist darauf hinzuweisen wer die Hervorhebung vorgenommen hat (also bdquoHervorhebung im Originalldquo oder bdquoHervorhebung durch [Autorenkuumlrzel]ldquo)

              minus Fremdsprachige Zitate Lateinische englische und franzoumlsische Zitate muumlssen nicht uumlber-setzt werden Bei Zitaten in anderen Sprachen sollte eine Uumlbersetzung in der Fuszlignote an-gegeben werden

              minus Zitieren Sie nach Moumlglichkeit immer aus dem Original vermeiden Sie soweit es geht Zitate aus zweiter Hand Wenn das Original nicht beschafft werden kann und Sie daher eine Quelle nach einem Literaturtitel zitieren muumlssen Sie in der Fuszlignote die Originalquelle sowie den Titel des Werkes angeben nach dem Sie die Que 22lle zitieren

              minus Ein Zitat im Zitat wird durch einfache Anfuumlhrungszeichen kenntlich gemacht23 minus Zitate ab einer Laumlnge von drei Textzeilen werden eingeruumlckt und einzeilig gesetzt

              Zitierfaumlhigkeit

              Es gibt Informationsquellen die Sie zwar nutzen koumlnnen die aber nicht zitierfaumlhig sind Dazu gehoumlren allgemeinbildende Lexika und Enzyklopaumldien (Brockhaus Meyer Herder Duden etc) eher populaumlre Nachschlagewerke (z B Das Mittelalter von A bis Z Taschenlexikon Dreiszligigjaumlhriger Krieg) sowie populaumlre Sachliteratur Ausschlaggebend fuumlr die Zitierfaumlhigkeit ist einerseits die Namhaftmachung eines Urhebers der Information (namentlich gekennzeich-nete Stichwoumlrter in Lexika etc) andererseits die Ferne der Informationen zu Quellen und For-schung Fuumlr jedes Thema das Sie bearbeiten gibt es genuumlgend serioumlse und zitierfaumlhige leicht zugaumlngliche Informationen (vgl Abschnitt II 1 Basisinformation) so daszlig Sie nicht auf quel-len- und forschungsgestuumltzte Informationen zuruumlckgreifen muumlssen

              Quellenzitate [Name] Werk (oft als Abkuumlrzung) quelleneigene Aufteilung Buch Kapitel Jahr Abschnitt

              Paragraph etc

              Plin nat 37 59-61 = C Plinius Secundus Maior naturalis historia Buch 37 Abschnitte 59-61

              Aug civ dei 215 = Augustinus De civitate Dei Buch 21 Kapitel 5

              minus Beachten Sie so verfaumlhrt man bei dem gesamten Kanon griechlat Autoren der Antike oft auch bei Kirchenvaumltern viele griechische Werke haben lateinische Titelvarianten unter denen zitiert werden kann

              Dioskurides Materia medica fuumlr περὶ ὕλης ἱατρικῆς

              20 Beispiel In den Augen der Landesplaner muszligten bdquodie Verbesserung der Infra- und Agrarstruktur die Indust-

              rialisierung und die uumlbrigen zur Hebung der Wirtschaftskraft im Grenzgebiet notwendigen Maszlignahmen [] als Teile einer in sich geschlossenen Strukturpolitik verstanden werdenldquo

              21 Beispiel bdquoIm Gegenteil die [gemeint sind die ehemaligen Nationalsozialisten JB] regieren heute noch besser wie [sic] fruumlher und wenn irgendwo der Nationalsozialismus neu entstehen wuumlrde so waumlre dies da-hier moumlglichldquo

              22 Die Fuszlignote eines solchen Zitats das Sie aus der Literatur zitiert haben muumlszligte dann beispielsweise so aus-sehen Wochenbericht der Intelligence Division von OMGBy vom 1941946 zit nach Woller Hans Ge-sellschaft und Politik in der amerikanischen Besatzungszone Die Region Ansbach und Fuumlrth Muumlnchen 1986 S 135 f

              23 Beispiel bdquorsquoRemo cum fratre Quirinusrsquo so pries Vergil das Ende des Bruderkrieges und die wiederhergestell-te Herrschaft des Gesetzesldquo

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

              71

              Bei Werken ohne Verfasser wie manchen Annalen oder Chroniken nach der dortigen Zaumlhlung eben-

              falls bei Volksrechten (Leges)

              Ann Fuld ad 840 ad a 840 a 840 = Annales Fuldenses fuumlr das Jahr 840

              minus Eine quellenimmanente Zaumlhlung muumlssen Sie immer angeben Sie dient dazu unabhaumlngig von Edi-tionen oder Uumlbersetzungen die verwiesene Stelle aufzufinden manchmal in Konkordanzen zB bei Briefeditionen mit unterschiedlicher Zaumlhlung (Beispiel Einhardbriefe hg v K Hampe (MGH Epistolae Karolini aevi III) Berlin 1898 S 107f) Die Editionen auf die man sich selbst bezieht stehen in der Literaturliste

              Bei Herrscherurkunden (von Kaisern und Koumlnigen) wird die Nummer der Urkunde in der jeweiligen Edition angegeben Die uumlbliche Kurzform zur Zitation einer Urkunde in den MGH setzt sich aus der Abkuumlrzung fuumlr Urkunde bzw Diplom (D bei Verweis auf mehrere Diplome DD) und dem Herrscherkuumlrzel ggf samt Ordnungszahl (etwa LD = Ludwig der Deutsche O II = Otto II) zu-sammen Dazu kommt das Datum der Urkunde gegenlaumlufig notiert Im Quellenverzeichnis werden Urkunden nicht einzeln aufgenommen sondern nur der jeweils benuumltzte Band der Urkundensamm-lung

              middot DLD 156 874 Mai 4

              middot DDLD 156 157 und 160

              im Quellenverzeichnis

              middot Die Urkunden Ludwigs des Deutschen Karlmanns und Ludwigs des Juumlngeren hg v Paul Kehr (MGH DD regum Germaniae ex stirpe Karolinorum 1) Berlin 1934

              Bei Privaturkunden (alle Aussteller auszliger Kaisern Koumlnigen und Paumlpsten) wird uumlblicherweise der Titel des Urkundenbuches verkuumlrzt (UB fuumlr Urkundenbuch + Name des Klosters der Stadt der Region) und die Nummer der Urkunde genannt mit dem gegenlaumlufig notierten Datum

              middot UB Weiszligenburg Nr 4 667 Aug 4

              im Quellenverzeichnis

              middot Traditiones Wizenburgenses Die Urkunden des Klosters Weiszligenburg 661-864 Gloumlckner Karl Doll Anton (Hg) Darmstadt 1979

              Bibelzitate Buch Kapitel Vers[e]

              Bei Bibelstellenangaben werden Kapitel und Vers durch Komma ohne Spatium voneinander abge-setzt Mk 14 1 Kor 135 Deut 56-22 (= Deuteronomium Kapitel 5 Verse 6-22 ndash Die Zehn Ge-bote)

              Einzelne Verse werden durch Punkt ohne Spatium voneinander abgesetzt Mt 122513

              Stellen aus verschiedenen Kapiteln bzw aus verschiedenen Buumlchern werden durch Semikolon und folgendem Spatium voneinander abgesetzt Mt 614 1835 Mk 1125

              Mit bdquoparldquo wird auf synoptische Parallelstellen verwiesen Mt 69ndash13 par Lk 112ndash4 bzw Mt 69ndash13 par Mk 1127ndash33 par Mt 2123ndash27

              minus Die 5 Buumlcher Mose werden mit ihrem Namen angegeben Ex = Exodus = 2 Buch od Deut= Deuteronomium = 5 Buch die Apostelgeschichte nach ihrem lateinischen Namen Acta Apostolo-rum mit Act abgekuumlrzt Es gibt Unterschiede der kath und der protest Bibel Die Zaumlhlung des Psalter ist unterschiedlich (zB Ps 118 Vulgata = Ps 119 Lutherbibel) auch innerhalb der Psal-men Einige Buumlcher der Vulgata der offiziellen kath Bibel wurden von Luther nicht aus dem Ur-

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 72

              text uumlbersetzt III Makkabaumler (Makk) Jesus Sirach (Sir od Ecc = Ecclesiasticus) ua Heute sollte man sich auf die oumlkumenische Einheitsuumlbersetzung beziehen die alle Buumlcher enthaumllt an-sonsten koumlnnen die Zitate mit dem Zusatz bdquoVulgldquo bzw bdquoLutherldquo versehen werden

              Quellenangabe minus bei Abkuumlrzungen der antiken Literatur Der kleine Pauly Lexikon der Antike hg v K Ziegler W Sontheimer Stuttgart 1964 Bd 1 S

              XXI-XXVI oder LPh

              minus bei theologischen Abkuumlrzungen des Christen- und Judentums Theologische Realenzyklopaumldie (TRE) Abkuumlrzungsverzeichnis 2 uumlberarbu erweit Aufl Berlin

              New York 1994 (enorm umfangreich)

              Angabe der Quelle in der Fuszlignote Wenn die Quelle im Text zitiert wurde sieht die Fuszlignote folgendermaszligen aus 1Varius nobis fuit sermo ut in convivio nullam rem usque ad exitum adducens sed aliunde alio tran-

              siliens (Sen ep 7642)

              Bei der Paraphrasierung einer Quelle wird nur die entsprechende Stelle genannt

              Cass Dio 72352

              Bibliographische Angabe der literarischen Quellen im Quellenverzeichnis Texteditionen

              Name evtl Vorname (des antiken Autors) Titel hg v Vorname Name (des Herausgebers Editors) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (der edierten Ausgabe)

              Beispiel Seneca Lucius Annaeus De beneficiis hg v Karl Hosius (BT) Leipzig 1914

              Uumlbersetzungen

              Name Vorname Titel latdt (zB) (evtl Reihe in der die Uumlbersetzung erschienen ist) hg u uumlbers v Vorname Name (des Uumlbersetzers) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (der Uumlbersetzung)

              Beispiel Seneca Lucius Annaeus Philosophische Schriften latdt hg u uumlbers von Manfred Rosen-bach Darmstadt 1969

              Zitation von archivalischen Quellen (Besonderheiten einzelner Archive beachten) Beispiele

              Beispiel aus dem Bestand des Staatsarchivs Bremen Senatsregistratur Aktenverzeichnis zu Auswei-sungen 3-A10 Nr 1-

              Einzelakte

              Beschwerde des russischen Staatsangehoumlrigen Kaufmann Josef Lewkowsky gegen die Beschluumlsse der Polizeikommission betr Seine Ausweisung als laumlstiger Auslaumlnder in StHB 3-10 Nr 212

              Dokument aus dieser Akte

              Offizialbericht der Polizeikommission Bremen an den Praumlsidenten des Senats Buumlrgermeister Dr Do-nandt vom 31101922 in StHB 3-A10 Nr 212

              Beispiel aus dem Bestand des Bundesarchivs Nachlaumlsse

              Brief Charlotte von Hadelns an Freiherr von Medem vom 19 Juni 1930 in Barch NL 235 Renzetti Aktenband 2 Korrespondenz 1930

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

              73

              e) Belegtechnik Im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit muszlig die Herkunft der wiedergegebenen Informa-tionen unbedingt belegt werden denn nur so werden die Ergebnisse und Thesen nachpruumlfbar und damit wissenschaftlich verwendbar Zitate und Paraphrasen Einzelinformationen Ereig-nisfolgen sowie uumlbernommene Gedankengaumlnge und Thesen muumlssen durch die Angabe des Fundorts (genaue bibliographische Angaben von Monographie Aufsatz oder Quelle) und der Fundstelle (genaue Angaben der Seitenzahl) belegt werden Dies geschieht in Form von Fuszlig-noten die in einer wissenschaftlichen Arbeit mehrere Funktionen haben minus Sie dienen dem Beleg von Informationen und eigenen Aussagen minus Sie koumlnnen Sachkommentare Erlaumluterungen und ggf Modifizierungen enthalten die den

              Textfluszlig hemmen oder den Gang der Argumentation unterbrechen wuumlrden minus Sie koumlnnen Querverweise auf andere Passagen innerhalb der eigenen Arbeit enthalten

              (was jedoch im Rahmen einer Seminararbeit in der Regel nicht noumltig ist) minus Sie koumlnnen eine vertiefte Auseinandersetzung mit der wissenschaftlichen Literatur enthal-

              ten Generell gilt jedoch Schreiben Sie keinen bdquoParalleltextldquo innerhalb der Fuszlignoten Wichtige Informationen gehoumlren in den Text dieser muszlig auch ohne die Lektuumlre der Fuszlignoten verstaumlnd-lich sein Auch bezuumlglich der Frage wie viele Fuszlignoten pro Seite zu setzen sind gibt es keine festen Regeln Als Anhaltspunkt fuumlr Proseminararbeiten koumlnnen vier bis fuumlnf Fuszlignoten pro Seite gelten

              Formalia

              minus Fuszlignoten werden einzeilig in Schriftgroumlszlige 10 Punkt (TimesTimes New Roman) gesetzt minus Die Fuszlignoten werden im gesamten Text fortlaufend numeriert (bei umfangreicheren Ar-

              beiten empfiehlt es sich dagegen die Fuszlignoten kapitelweise zu numerieren) minus Fuszlignoten werden im Text durch hochgestellte arabische Ziffern kenntlich gemacht Je

              nach Bezug stehen sie hinter einem Wort einem Satz oder (als Sammelbeleg) am Ende eines Absatzes Woumlrtliche Zitate muumlssen in jedem Fall unmittelbar belegt werden

              minus Fuszlignoten werden orthographisch wie ein vollstaumlndiger Satz behandelt deswegen begin-nen sie mit einem Groszligbuchstaben und enden mit einem Punkt24 Absaumltze in Fuszlignoten sind unuumlblich

              minus Belegfuszlignoten muumlssen die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben der zitierten Quel-len- und Literaturtitel enthalten Wenn Sie einen Titel mehrfach zitieren ist ab der zweiten Nennung die Zitation mit Kurztitel statthaft Nicht erlaubt ist dagegen das Kuumlrzel bdquoaaOldquo (bdquoam angegebenen Ortldquo)

              Beispiele fuumlr die korrekte Titelangabe in den Fuszlignoten

              minus Sie beziehen sich erstmals in Ihrer Arbeit auf ein Buch Deshalb geben Sie die vollstaumlndi-gen bibliographischen Angaben und die Seitenzahl an auf die Sie sich beziehen25

              minus In der direkt darauf folgenden Fuszlignote verweisen Sie noch einmal auf dieses Buch aber auf eine andere Seite26

              minus In der dritten Fuszlignote geben Sie einen Aufsatz an den Sie erstmals heranziehen In die-sem Fall muumlssen Sie sowohl die Seitenangaben des ganzen Aufsatzes angeben als auch die Seitenangabe auf die Sie sich in diesem Fall konkret beziehen27

              24 Dies auch bei Fuszlignoten mit unvollstaumlndiger Syntax 25 Beispiel Kaufmann Doris Frauen zwischen Aufbruch und Reaktion Protestantische Frauenbewegung in

              der ersten Haumllfte des 20 Jahrhunderts Muumlnchen 1988 S 97 26 Ebd S 79

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 74

              minus Nun verwenden Sie abermals das Buch von Doris Kaufmann Da Sie das Werk schon zi-tiert haben genuumlgt nun die Angabe des Autors und ein Kurztitel des Buchs28

              minus In der naumlchsten Fuszlignote beziehen Sie sich nochmals auf dieses Buch und zwar auf diesel-be Seite wie in der vorherigen Fuszlignote29

              minus Nun zitieren Sie im Text eine Quelle aus einer Quellenedition Dazu muumlssen Sie die An-gabe des verwendeten Quellenstuumlcks sowie die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben der Edition anfuumlhren30

              minus Schlieszliglich benutzen Sie noch einen Quellentext der nicht in einer Quellenedition abge-druckt ist sondern in einer darstellenden wissenschaftlichen Arbeit zu Ihrem Thema Auch hier nennen Sie zunaumlchst die Angabe zur Quelle Dann verweisen Sie mit bdquozit nachldquo auf die Studie aus der Sie das Zitat entnommen haben Fuumlr diese Studie fuumlhren Sie wie-derum die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben auf31

              Literatur zur Anfertigung einer Hausarbeit Baumlnsch Axel Wissenschaftliches Arbeiten Muumlnchen 82003

              Buumlnting Karl-Dietrich ua Schreiben im Studium mit Erfolg Ein Leitfaden Berlin 2000

              Eco Umberto Wie man eine wissenschaftliche Abschluszligarbeit schreibt Heidelberg 1988

              Hoffmann Monika Deutsch fuumlrs Studium Grammatik und Rechtschreibung Paderborn ua 2005

              Kruse Otto Keine Angst vor dem leeren Blatt Ohne Schreibblockaden durchs Studium Frankfurt am Main New York 92002

              Niederhauser Joumlrg Die schriftliche Arbeit Ein Leitfaden zum Schreiben von Fach- Seminar- und Abschlussarbeiten in der Schule und beim Studium Mannheim 2000

              Nolte Paul Die Seminararbeit Hinweise zur formalen und inhaltlichen Gestaltung online in httpwwwgeschkultfu-berlindeefmiarbeitsbereicheab_noltearbeitstechnikenarbeitspapiereNolte_Seminararbeitpdf (PDF-Datei) (Stand 15042009)

              Poenicke Klaus Wie verfaszligt man wissenschaftliche Arbeiten Ein Leitfaden vom 1 Semester bis zur Promotion Mannheim ua 21988

              Schroumlder Henrik Steinhaus Ingo Mit dem PC durchs Studium Eine praxisorientierte Einfuumlhrung Darmstadt 2000 (Nuumltzliche Einfuumlhrung in das Abfassen einer wissenschaftlichen Arbeit mit dem PC vor allem fuumlr Computer-Neulinge zu empfehlen)

              Standop Ewald Die Form der wissenschaftlichen Arbeit Heidelberg 131990

              27 Sommer Walter Chinas langer Marsch ins 20 Jahrhundert Zur Modernisierung einer traditionsreichen

              Hochkultur in GWU 49 (1998) S 326-345 hier S 333 28 Kaufmann Frauen zwischen Aufbruch und Reaktion S 114 29 Ebd 30 Artikel 2 der Austraumlgal-Ordnung des Deutschen Bundes vom 16 Juni 1817 in Huber Ernst Rudolf (Hg)

              Dokumente zur deutschen Verfassungsgeschichte Bd 1 Deutsche Verfassungsdokumente 1803-1850 Stutt-gart ua 31978 S 114 ff hier S 114

              31 Brief Koumlnig Ludwigs I an Ludwig Fuumlrst zu Oettingen-Wallerstein vom 1 Maumlrz 1835 zit nach Gollwitzer Heinz Ludwig I von Bayern Koumlnigtum im Vormaumlrz Eine politische Biographie Muumlnchen 1997 S 395

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

              75

              VI Standards in der Lehre

              Auf einer Sitzung am 2 Februar 2005 haben sich die Lehrenden am Institut fuumlr Geschichts-wissenschaft der Universitaumlt Bremen auf gemeinsame Standards in Lehre und Pruumlfungen ver-staumlndigt Demnach sind in den Lehrveranstaltungen bestimmte unten aufgefuumlhrte Leistungen zu erbringen Zugleich werden die unten ebenfalls genannten allgemeinen Inhalte angeboten Der folgende Katalog ist fuumlr die Lehrenden und fuumlr die Studierenden verpflichtend Er wird in geeigneter Weise publiziert und insbesondere den Studierenden bekannt gemacht

              I Lehre

              Proseminar (einschlieszliglich Tutorium) allgemeine Inhalte

              - fachspezifische Methoden Quellen zu finden und auszuwerten (Heuristik Kritik Analyse Interpretation)

              - fachspezifische Anleitung der Bibliotheksbenutzung - fachspezifische Anleitung zum Bibliographieren (traditionelle und elektronische Me-

              dien) - Kenntnis von Handbuumlchern Uumlberblickswerken Zeitschriften - qualifizierter Umgang mit dem Internet - Techniken des Exzerpierens - Vorbereitung Praumlsentation und Kritik muumlndlicher Beitraumlge - Methoden der Ergebnissicherung (Protokoll) - Anleitung zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

              fuumlr eine erfolgreiche Teilnahme obligatorisch

              - regelmaumlszligige Teilnahme und aktive Mitarbeit o Sitzungen duumlrfen houmlchstens zweimal und jeweils unter Vorlage einer Ent-

              schuldigung versaumlumt werden o regelmaumlszligige Lektuumlre auch fremdsprachiger Texte

              - Kurzreferat (mit Thesenpapier) sowie kleinere schriftliche Arbeiten (zB Exzerpt Protokoll Rezension) die Vorbesprechung von Thesenpapier und Referat ist ver-pflichtend

              - Erstellung einer Bibliographie ndash Quellen und Literatur (Monographien und Aufsaumltze) ndash fuumlr die Hausarbeit mit anschlieszligender Besprechung

              - Schriftliche Hausarbeit (20000-30000 Zeichen = 10-15 Normseiten) anhand einer Fragestellung und mit verpflichtender Vorbesprechung in der Sprechstunde

              o die Hausarbeit schlieszligt die Interpretation von Quellen ein o Abgabe bis zum Ende des Semesters

              - der bdquofachdidaktische Anteilldquo fuumlr Studierende in Lehramtsstudiengaumlngen orientiert sich an den Anforderungen eines didaktischen Entwurfs

              Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Proseminar kein Schein erworben werden kann Dieder Studierende ist durchgefallen

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 76

              b Hauptseminar allgemeine Inhalte

              - Begleitung bei der selbstaumlndigen Vertiefung der in den Proseminaren eingefuumlhrten methodischen und arbeitstechnischen Kenntnisse und Fertigkeiten (so)

              fuumlr eine erfolgreiche Teilnahme obligatorisch

              - regelmaumlszligige Teilnahme und aktive Mitarbeit o Sitzungen duumlrfen houmlchstens zweimal und jeweils unter Vorlage einer Ent-

              schuldigung versaumlumt werden o regelmaumlszligige Lektuumlre auch fremdsprachiger Texte

              - muumlndliches Referat oder muumlndliche Problemaufarbeitung und Diskussionsleitung - selbstaumlndiges Bibliographieren - schriftliche Hausarbeit (40000-50000 Zeichen = 20-25 Normseiten) anhand einer

              Fragestellung und mit verpflichtender Vorbesprechung in der Sprechstunde Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Hauptseminar kein Schein erworben werden kann Derdie Studierende ist durchgefallen

              II Pruumlfungen

              Zwischenpruumlfung

              - die bdquopruumlfungsrelevante Studienleistungldquo (PSL) wird zusaumltzlich zu den obligatorischen Leistungen fuumlr Proseminare erbracht

              - gepruumlft werden Methoden wissenschaftlichen Arbeitens (vgl Merkblatt zur Zwi-schenpruumlfung) und ein mit den Pruumlferinnen oder Pruumlfern vereinbartes Thema

              - spaumltestens zwei Wochen vor der Pruumlfung sind beiden Pruumlferinnen oder Pruumlfern eine Literaturliste (ca 10-15 Titel ohne Handbuchartikel gezaumlhlt) und ein Thesenpapier als Voraussetzung und Grundlage einzureichen

              Auch fuumlr Magisterabschluszligpruumlfungen und das erste Staatsexamen werden in der Regel The-senpapiere verlangt

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

              77

              VII Studierwerkstatt

              Die Studierwerkstatt ist eine Einrichtung der Universitaumlt Bremen In 1-2-taumlgigen Workshops (Modulen) vermitteln wir bdquoSchluumlsselkompetenzenldquo fuumlr ein erfolgreich(er)es Studium Bei uns lernen Sie methodisches bdquoHandwerkszeugldquo um noch zielgerichteter und effektiver studieren zu koumlnnen

              Das Angebot der Studierwerkstatt umfaszligt

              bull Unterschiedliche Lern- und Arbeitstechniken fuumlr das Studium

              bull Verbesserung der Selbstorganisation durch ein optimales Zeitmanagement

              bull Methoden gezielter Pruumlfungsvorbereitungen und Streszligabbau

              bull Praumlsentationstechniken fuumlr den Vortrag

              bull Grundtechniken des wissenschaftlichen Schreibens (fuumlr Haus- und Abschluszligarbeiten)

              bull Hilfe im Schreibprozeszlig wissenschaftlicher Arbeiten durch ein Formulierungstraining

              Das Programm der Studierwerkstatt ist in Grundlagen- und Themenmodule unterteilt die auf die spezifischen Anforderungen im Studium zugeschnitten sind

              Neben den Workshops zur Optimierung der Studierfaumlhigkeit bietet die Studierwerkstatt fuumlr die Tutorinnen und Tutoren der Universitaumlt Bremen Themen-Workshops zur Anleitung von Lerngruppen an In diesen hochschuldidaktischen Schulungen werden die angehenden Lern-gruppenleiter auf ihre Rolle mit grundlegendem didaktischem Handwerkszeug vorbereitet In Rollenspielen wird das Erlernte unmittelbar erprobt und sowohl die kommunikative wie die soziale Kompetenz verbessert

              bull Tutorenschulung ndash Grundkurs

              bull Tutorenschulung ndash Aufbaukurs

              bull Lehren lernen fuumlr Praktikumsbetreuer(innen) und Uumlbungsgruppenleiter(innen) in naturwis-senschaftlichen Faumlchern

              Anmeldung zu allen Workshops der Studierwerkstatt uumlber die Homepage Saumlmtliche Seminare sind teilnehmerbegrenzt Um die Anmeldungen verbindlich zu machen ist eine Gebuumlhr von jeweils 8- euro zu entrichten Die Gebuumlhr ist sofort nach Anmeldung in bar bei Frau Dittmer VWG 0190 Montag ndash Freitag 900 bis 1200 Uhr zu bezahlen Die Einzahlungsquittung gilt als Anmeldebeleg Kontakt Verwaltungsgebaumlude Uni Bremen 28359 Bremen 0421 2182728 wwwstudierwerkstattuni-bremende

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 78

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

              79

              VIII Anhang

              Beispiele fuumlr

              Quellenblatt fuumlr ein Referat

              Titelblatt einer Hausarbeit

              Inhaltsverzeichnis

              Bibliographie

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 80

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

              81

              Universitaumlt Bremen FB 8 Institut fuumlr Geschichtswissenschaft

              Art der Veranstaltung (zB Wahlpflichtbereich II General Studies) Titel der Veranstaltung Dozent Titel Vorname Name Wintersemester Sommersemester 200x0y

              Titel der Hausarbeit Untertitel

              Vorname Name der Verfasserin des Verfassers wohne in der und der Straszlige in der und der Stadt bzw Anschrift ersetzt durch die e-mail-Adresse bin im so und sovielten Semester und studiere Fach A Fach B Abschluszlig Matr Nordm XXXXXXX

              Bremen Tag Monat Jahr

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 82

              Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung Seitenzahl 11 Forschungsstand und Quellenlage Seitenzahl 12 Fragestellung Seitenzahl 2 Das erste Kapitel Seitenzahl 21 Das erste Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 22 Das zweite Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 23 Das dritte Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 3 Das zweite Kaptitel Seitenzahl 31 Das erste Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 32 Das zweite Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 321 Das erste Sub-Unterkapitel zum zweiten Unterkapitel

              des zweiten Kapitels Seitenzahl 322 Das zweite Sub-Unterkapitel zum zweiten Unterkapitel

              des zweiten Kapitels Seitenzahl 33 Exkurs Seitenzahl 34 Das dritte Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 4 Schluszlig Seitenzahl 41 Resultate der Untersuchung Seitenzahl 42 Offene Fragen und Ausblick Seitenzahl 5 Literaturverzeichnis Seitenzahl 51 Quellen Seitenzahl 52 Literatur Seitenzahl 53 Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung Seitenzahl 6 Anhang Seitenzahl 61 Texte Quellen Seitenzahl 62 Bilder Plaumlne Karten Seitenzahl 63 Abbildungsverzeichnis Seitenzahl

              Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

              83

              5 Literaturverzeichnis

              51 Quellen Cassius Dio Roumlmische Geschichte uumlbersetzt von Otto Veh Bd 3 Zuumlrich Muumlnchen 1986

              Cassius Dio Roumlmische Geschichte uumlbersetzt von Otto Veh Bd 4 Zuumlrich Muumlnchen 1986

              Diodorus Siculus Diodorus of Sicily In twelve volumes mit einer englischen Uumlbersetzung

              von Charles Bradford Welles Bd 8 Cambridge London 1970

              Plutarch Grosse Griechen und Roumlmer eingeleitet und uumlbersetzt von Konrat Ziegler Bd 5

              Zuumlrich Stuttgart 1960

              Gaius Suetonius Tranquillus Opera 1 De Vita Caesarum lib VIII recensuit Maximilianus

              Ihm Stuttgart ua 32003

              Sueton Caumlsarenleben uumlbertragen und erlaumlutert von Max Heinemann Stuttgart 1986

              52 Literatur

              Cancik Hubert Hitzl Konrad (Hg) Die Praxis der Herrscherverehrung in Rom und seinen

              Provinzen Tuumlbingen 2003

              Clauss Manfred Kaiser und Gott Herrscherkult im roumlmischen Reich Stuttgart 1999

              Dahlheim Werner Geschichte der roumlmischen Kaiserzeit (OGG 3) 3 uumlberarb und erw

              Aufl Muumlnchen 2003

              Giebel Marion Augustus Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten Hamburg 1984

              Klauck Hans-Josef Vergoumlttlichte Menschen Der Herrscher- und Kaiserkult in Ders

              (Hg) Die religioumlse Umwelt des Urchristentums II Herrscher- und Kaiserkult Philoso-

              phie Gnosis Stuttgart ua 1996

              Riemer Ulrike Wundergeschichten und ihre Erzaumlhlabsicht im Kontext antiker Herrscher-

              verehrung in Klio 86 (2004) S 218-234

              Stepper Ruth Augustus et sacerdos Untersuchungen zum roumlmischen Kaiser als Priester

              (Potsdamer Altertumswissenschaftliche Beitraumlge 9) Wiesbaden 2003

              Taylor Lily Ross The divinity of the roman emperor New York 1931

              Weber Gregor Kaiser Traumlume und Visionen in Prinzipat und Spaumltantike Stuttgart 2000

              Wlosok Antonie (Hg) Roumlmischer Kaiserkult Darmstadt 1978

              Wohlmayr Wolfgang Die Apside als sakrale Form im fruumlhen roumlmischen Kaiserkult in

              Brandt Barbara ua (Hg) Synergia Festschrift fuumlr Friedrich Krinzinger Bd 2 Wien

              2005 S 387-394

              • Vorworte
              • I Was ist Geschichte
                • 1 Geschichte als Wissenschaft
                • 2 Literatur zur Einfuumlhrung
                  • a) Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft
                  • b) Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft
                  • c) Geschichte der Geschichtswissenschaft
                      • II Basisinformationen
                        • 1 Basisinformationen (Lexika und Handbuumlcher)
                          • a) Lexika und Nachschlagewerke
                          • b) Handbuumlcher und Reihen
                          • c) Atlanten
                            • 2 Ausgewaumlhlte Uumlberblicksdarstellungen
                              • III Materialbeschaffung
                                • 1 Bibliographieren
                                  • a) Systematisches Bibliographieren
                                  • b) Unsystematisches Bibliographieren
                                  • c) Bibliographische Hilfsmittel und Bibliographien
                                    • 2 Titelaufnahme (bibliographische Angaben)
                                      • Haumlufige Abkuumlrzungen (lat amp dt)
                                        • 3 Bibliotheken in Bremen
                                          • SuUB
                                          • Die Fachsystematiken Geschichte der SuUB Bremen
                                            • Gliederung
                                            • Bibliothekskataloge (OPAC)
                                            • Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa
                                            • Bibliothek des DSM (Deutsches Schiffahrtsmuseum) Bremerhaven
                                                • 4 Fachzeitschriften
                                                • 5 Internet-Ressourcen fuumlr Historiker
                                                  • IV Wissenschaftliches Arbeiten im Studium
                                                    • 1 Fragestellung
                                                    • 2 Literaturarbeit
                                                      • a) Lesen wissenschaftlicher Texte (Informationsbeschaffung)
                                                      • b) Aufbereitung des Gelesenen (Informationsverwaltung)
                                                        • 3 Quellenarbeit
                                                          • a) Was ist eine Quelle
                                                          • b) Quellentypologie
                                                          • c) Quellenkritik
                                                          • d) Quelleninterpretation
                                                          • e) Quelleneditionen
                                                            • 4 Hilfswissenschaften und Nachbardisziplinen
                                                              • Archaumlologie
                                                                • Chronologie
                                                                • Diplomatik
                                                                • Epigraphik
                                                                • Genealogie
                                                                • Historische Geographie
                                                                • Heraldik
                                                                • Numismatik
                                                                • Palaumlographie
                                                                • Papyrologie
                                                                • Philologie
                                                                • Prosopographie
                                                                • Sphragistik
                                                                  • V Praumlsentation des Materials
                                                                    • 1 Grundregeln
                                                                    • 2 Das Referat
                                                                      • a) Funktion und Ziele des Referats
                                                                      • b) Regeln fuumlr Houmlrtexte
                                                                      • c) Das Thesenpapier
                                                                        • 3 Die Hausarbeit
                                                                          • a) Die aumluszligere Form der Hausarbeit
                                                                          • b) Der Aufbau der Hausarbeit
                                                                          • c) Zehn Basisregeln fuumlr die sprachliche Gestaltung wissenschaftlicher Hausarbeiten
                                                                          • d) Zitation
                                                                          • e) Belegtechnik
                                                                              • VI Standards in der Lehre
                                                                              • VII Studierwerkstatt
                                                                              • VIII Anhang
                                                                                • Beispiele fuumlr
                                                                                  • Quellenblatt fuumlr ein Referat
                                                                                  • Titelblatt einer Hausarbeit
                                                                                  • Inhaltsverzeichnis
                                                                                  • Bibliographie

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 8

                Doch wozu eigentlich Geschichte Immer aktuell geblieben ist die Frage nach Nutzen und Nachteil der Historie fuumlr das Leben4 Auch wenn es keine allgemeinguumlltigen Antworten auf diese Frage geben kann weiszlig man doch was sie nicht oder nicht mehr ist Gemeint ist das Konzept der bdquoHistoria Magistra Vitaeldquo Die Geschichte liefert keine moralischen oder politi-schen Erkenntnisse aus denen zukuumlnftiges Handeln ableitbar waumlre Gleichwohl bietet sie als eine Reflexionswissenschaft die die Bedingungen moumlglichen menschlichen Handelns unter-sucht ein fuumlr die Gegenwart und Zukunft erforderliches Orientierungswissen Leichter ist die Frage zu beantworten welche konkreten Kompetenzen Sie in Ihrem Ge-schichtsstudium erwerben Uumlber das methodische und inhaltliche Fachwissen einzelner Epo-chen und Teildisziplinen hinaus vermittelt das Geschichtsstudium eine arbeitstechnisch-methodische Kompetenz die nicht nur auf den engeren Bereich der Geschichtswissenschaft anwendbar ist Sie lernen sich selbstaumlndig und methodisch kontrolliert in relativ kurzer Zeit in ein Thema einzuarbeiten das akkumulierte Wissen aufzubereiten und es in muumlndlicher und schriftlicher Form wiederzugeben Dieser Leitfaden moumlchte Sie beim Erwerb dieser Qualifi-kationen unterstuumltzen

                2 Literatur zur Einfuumlhrung

                a) Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft

                Allgemein Bloch Marc Apologie der Geschichtswissenschaft oder Der Beruf des Historikers Nach der von

                Eacutetienne Bloch edierten franzoumlsischen Ausgabe hg v Peter Schoumlttler Stuttgart 2002

                Burschel Peter ua Geschichte Ein Tutorium Freiburg im Breisgau 1997

                Daniel Ute Kompendium Kulturgeschichte Theorie Praxis Schluumlsselwoumlrter 5 durchges u aktu-al Aufl Frankfurt am Main 2006

                Evans Richard J Fakten und Fiktionen Uumlber die Grundlagen historischer Erkenntnis Frankfurt am Main ua 1998 (gut lesbare Einfuumlhrung in das historische Denken)

                Goertz Hans-Juumlrgen Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998

                Jordan Stefan Einfuumlhrung in das Geschichtsstudium Stuttgart 2005

                Sellin Volker Einfuumlhrung in die Geschichtswissenschaft Goumlttingen 2005 (erw Neuausgabe)

                Ur- und Fruumlhgeschichte (Allgemeine Werke wenn nicht in Klammern Epocheneingrenzung) Bernbeck Reinhard Theorien in der Archaumlologie Tuumlbingen Basel 1997

                Eggers Hans Juumlrgen Einfuumlhrung in die Vorgeschichte 4 Auflage mit Nachwort von Claudia Theune und aktualisiertem Literaturverzeichnis Berlin 2004

                Eggert Manfred KH Praumlhistorische Archaumlologie Konzepte und Methoden Tuumlbingen ua 2001

                Ericsson Ingolf Archaumlologie der Neuzeit Ziele und Abgrenzungen einer jungen Disziplin der archaumlo-logischen Wissenschaft in Ausgrabungen und Funde 40 19951 S7-13 (Neuzeit)

                Fansa M ua (Hg) Archaumlologie Land Niedersachsen 400000 Jahre Geschichte Oldenburg 2004

                Fehring GP Die Archaumlologie des Mittelalters Eine Einfuumlhrung Stuttgart 2000 (Mittelalter)

                4 Vgl das gleichnamige Werk Nietzsche Friedrich Vom Nutzen und Nachtheil der Historie fuumlr das Leben

                Leipzig 1924

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

                9

                Ders Stadtarchaumlologie in Deutschland Archaumlologie in Deutschland Stuttgart 1996 (Mittelalter)

                Helmig Guido ua (Hg) Center ndash Region ndash Periphery Medieval Europe Basel 2002 (Neuzeit)

                Alte Geschichte Blum Hartmut Wolters Reinhard Alte Geschichte studieren Konstanz 2006

                Gehrke Hans-Joachim Schneider Hellmuth (Hg) Geschichte der Antike Ein Studienbuch Stuttgart ua 2000

                Guumlnther Rosmarie Einfuumlhrung in das Studium der Alten Geschichte 2 durchges Aufl Paderborn ua 2004

                Wirbelauer Eckhard (Hg) Antike (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen 2004

                Mann Christian Antike Einfuumlhrung in die Altertumswissenschaften (Akademie Studienbuumlcher Ge-schichte) Berlin 2008

                Mittelalter Goetz Hans-Werner Proseminar Geschichte Mittelalter 3 uumlberarb Aufl Stuttgart 2006 (grundle-

                gend)

                Hilsch Peter Das Mittelalter - die Epoche Konstanz 2006

                Muumlller Harald Mittelalter (Akademie Studienbuumlcher Geschichte) Berlin 2008

                Quirin Heinz Einfuumlhrung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte Stuttgart 51991

                Fruumlhe Neuzeit Emich Birgit Geschichte der Fruumlhen Neuzeit studieren Konstanz 2006

                Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006 (auch uumlber den Bereich der Fruumlhen Neuzeit hinaus aufgrund der anschaulichen Darstellung be-sonders empfehlenswert)

                Neuere und Neueste Geschichte Metzler Gabriele Einfuumlhrung in das Studium der Zeitgeschichte Paderborn 2004

                Moumlller Horst Wengst Udo Einfuumlhrung in die Zeitgeschichte Muumlnchen 2003

                Opgenoorth Ernst Schulz Guumlnther Einfuumlhrung in das Studium der Neueren Geschichte 6 vollst uumlberarb Aufl Paderborn 2001

                Peter Matthias Schroumlder Hans-Juumlrgen Einfuumlhrung in das Studium der Zeitgeschichte Paderborn ua 1994 (Ein guter Uumlberblick uumlber Literatur und Hilfsmittel)

                Schulz Gerhard Einfuumlhrung in die Zeitgeschichte Darmstadt 1997

                Schulze Winfried Einfuumlhrung in die neuere Geschichte Stuttgart 42002

                Lateinamerikanische Geschichte Schuumlller Karin Einfuumlhrung in das Studium der iberischen und lateinamerikanischen Geschichte

                Muumlnster Aschendorff 2000

                Osteuropaumlische Geschichte Emeliantseva Ekaterina ua (Hg) Einfuumlhrung in die Osteuropaumlische Geschichte Stuttgart 2008

                Torke Hans-Joachim Einfuumlhrung in die Geschichte Ruszliglands Muumlnchen 1997

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 10

                Zernack Klaus Osteuropa Eine Einfuumlhrung in seine Geschichte Muumlnchen 1977

                Schiffahrtsgeschichte Broeze Frank (Hg) Maritime history at the crossroads a critical review of recent historiography in

                Research in maritime history Bd 9 St JohnrsquosNF 1995

                Fachdidaktik Guumlnther-Arndt Hilke (Hg) Geschichtsdidaktik Praxishandbuch fuumlr die Sekundarstufe I und II Ber-

                lin 2003

                Huhn Jochen Geschichtsdidaktik Eine Einfuumlhrung Koumlln 1994

                Sauer Michael Geschichte unterrichten Eine Einfuumlhrung in die Didaktik und Methodik 5 aktual u erg Aufl Seelze 2006

                b) Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft Appleby Joyce Telling the Truth about History London 1995

                Bloch Marc ua Schrift und Materie der Geschichte Vorschlaumlge zur systematischen Aneignung his-torischer Prozesse Frankfurt am Main 1977

                Conrad Christoph Kessel Martina (Hg) Geschichte schreiben in der Postmoderne Beitraumlge zur ak-tuellen Diskussion Stuttgart 1994

                Corneliszligen Christoph Geschichtswissenschaft Eine Einfuumlhrung Frankfurt am Main 2000

                Droysen Johann Gustav Historik historisch-kritische Ausgabe von Peter Ley Stuttgart 1977

                Duumllmen Richard van Historische Anthropologie Entwicklung ndash Probleme ndash Aufgaben Koumlln ua 22001

                Eibach Joachim Lottes Guumlnther (Hg) Kompaszlig der Geschichtswissenschaft Ein Handbuch Goumlttin-gen 2002

                Goertz Hans-Juumlrgen Umgang mit Geschichte Eine Einfuumlhrung in die Geschichtstheorie Reinbek 1995

                Grafton Anthony Die tragischen Urspruumlnge der deutschen Fuszlignote Berlin 1995

                Jordan Stefan Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaft Paderborn ua 2009

                Koselleck Reinhart Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main 52003

                Landwehr Achim Geschichte des Sagbaren Einfuumlhrung in die historische Diskursanalyse (Histori-sche Einfuumlhrungen 8) Tuumlbingen 2001

                Lorenz Chris Konstruktion der Vergangenheit Eine Einfuumlhrung in die Geschichtstheorie Koumlln ua 1997

                Maurer Michael (Hg) Aufriss der historischen Wissenschaften 7 Bde Stuttgart 2001-2005

                Medick Hans Hausen Karin (Hg) Geschlechtergeschichte und allgemeine Geschichte Herausforde-rungen und Perspektiven Goumlttingen 1998

                Mergel Thomas Welskopp Thomas (Hg) Geschichte zwischen Kultur und Gesellschaft Beitraumlge zur Theoriedebatte Muumlnchen 1997

                Raulff Ulrich (Hg) Mentalitaumlten-Geschichte Zur historischen Rekonstruktion geistiger Prozesse Berlin 1987

                Sarasin Philipp Geschichtswissenschaft und Diskursanalyse Frankfurt am Main 2003

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

                11

                c) Geschichte der Geschichtswissenschaft

                Allgemein Bruch Ruumldiger vom Muumlller Rainer A (Hg) Historikerlexikon Von der Antike bis zum 20 Jahr-

                hundert 2 erw und uumlberarb Aufl Muumlnchen 2002

                Hardtwig Wolfgang (Hg) Uumlber das Studium der Geschichte Muumlnchen 1990 (Sammlung bdquoklassi-scherldquo Aufsaumltze uumlber das Geschichtsstudium)

                Kuumlttler Wolfgang ua (Hg) Geschichtsdiskurs 5 Bde Frankfurt am Main 1993-1999

                Middell Matthias Sammler Steffen (Hg) Alles Gewordene hat Geschichte Die Schule der Annales in ihren Texten 1929-1992 Leipzig 1994

                Raphael Lutz Geschichtswissenschaft im Zeitalter der Extreme Theorien Methoden Tendenzen von 1900 bis zur Gegenwart Muumlnchen 2003

                Reinhardt Volker (Hg) Hauptwerke der Geschichtsschreibung Stuttgart 1997

                Smith Bonnie G The Gender of History Men Women and Historical Practice CambridgeMass 2000

                Stern Fritz (Hg) Geschichte der Geschichtsschreibung Moumlglichkeiten Aufgaben Methoden Texte von Voltaire bis zur Gegenwart Muumlnchen 1966

                Wehler Hans-Ulrich (Hg) Deutsche Historiker 9 Bde Goumlttingen 1971-1982

                Ur- und Fruumlhgeschichte Freeden Uta von Schnurbein Siegmar von (Hg) Spuren der Jahrtausende Archaumlologie und Ge-

                schichte in Deutschland Stuttgart 2002

                Menghin Wilfried Planck Dieter (Hg) Menschen Zeiten Raumlume Archaumlologie in Deutschland Stuttgart 2002

                Bahn Paul G Renfrew Colin Archaeology Theories Methods and Practice London 52005

                Alte Geschichte Brown Peter Autoritaumlt und Heiligkeit Aspekte der Christianisierung des roumlmischen Reiches Stuttgart

                1998 (Spaumltantike)

                Finley Moses I Antike und moderne Demokratie Stuttgart 1980

                Gehrke Hans-Joachim Zwischen Altertumswissenschaft und Geschichte Standortbestimmung der Alten Geschichte am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts in Schwinge E-R (Hg) Die Wissen-schaft vom Altertum am Ende des 2 Jahrtausends n Chr Stuttgart Leipzig 1995 S 160-197

                Houmllkeskamp Karl-Joachim Rekonstruktion einer Republik Die politische Kultur des antiken Rom und die Forschung der letzten Jahrzehnte Muumlnchen 2004 (Republik)

                Nippel Wilfried (Hg) Uumlber das Studium der Alten Geschichte Muumlnchen 1993

                Mittelalter Borgolte Michael Sozialgeschichte des Mittelalters Eine Forschungsbilanz nach der deutschen Ein-

                heit (HZ Beihefte NF 22) Muumlnchen 1996

                Goetz Hans-Werner (Hg) Mediaumlvistik im 21 Jahrhundert Stand und Perspektiven der internationa-len und interdisziplinaumlren Mittelalterforschung Muumlnchen 2003

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 12

                Goetz Hans-Werner Moderne Mediaumlvistik Stand und Perspektiven der Mittelalterforschung Darm-stadt 1999

                Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Boumldeker Hans Erich (Hg) Aufklaumlrung und Geschichte Studien zur deutschen Geschichtswissen-

                schaft im 18 Jahrhundert Goumlttingen sup21992

                Iggers Georg G Geschichtswissenschaft im 20 Jahrhundert Ein kritischer Uumlberblick im internatio-nalen Zusammenhang 2 durchges Aufl Goumlttingen 1996

                Jarausch Konrad H Sabrow Martin (Hg) Die historische Meistererzaumlhlung Deutungslinien der deutschen Nationalgeschichte nach 1945 Goumlttingen 2002

                Sabrow Martin Das Diktat des Konsenses Geschichtswissenschaft in der DDR 1949-1969 Muumlnchen 2001

                Schieder Wolfgang Sellin Volker (Hg) Sozialgeschichte in Deutschland Entwicklungen und Per-spektiven im internationalen Vergleich 4 Bde Goumlttingen 1986-1987

                Schulze Winfried Oexle Otto Gerhard (Hg) Deutsche Historiker im Nationalsozialismus Frankfurt am Main 1999

                Lateinamerikanische Geschichte Grenz Wolfgang (Hg) Deutschsprachige Lateinamerika-Forschung Institutionen Wissenschaftler

                und Experten in Deutschland Oumlsterreich und der Schweiz Neuere Veroumlffentlichungen Frankfurt am Main Vervuert 1993

                Holloway Thomas H (Hg) A Companion to Latin American History Malden Blackwell 2008

                Martiacuten Acosta Emelina (Hg) Metodologiacutea y nuevas liacuteneas de investigacioacuten de la historia de Ameacuteri-ca Burgos Universidad de Burgos 2001

                Sosa Ignacio Hanley Brian Francis Connaughton Historiografiacutea latinoamericana contemporanea Mexico Universidad Nacional Autonoma de Mexico 1999

                Osteuropaumlische Geschichte Barber John Soviet Historians in Crisis 1928-1932 (= Studies in Soviet History and Science) Basing-

                stoke ua 1981

                Baron Samuel H Heer Nancy W (Hg) Windows on the Russian Past Essays on Soviet Histori-ography since Stalin ColumbusOhio 1977

                Bohn Thomas M Russische Geschichtswissenschaft von 1880 bis 1905 Pavel N Miljukov und die Moskauer Schule (= Beitraumlge zur Geschichte Osteuropas 25) Koumlln ua 1998

                Burleigh Michael Germany Turns Eastwards A Study of Ostforschung in the Third Reich Cam-bridge 1988

                Fitzpatrick Sheila Revisionism in Retrospect A Personal View in Slavic Review 673 (2008) S 682-704

                Haar Ingo Deutsche ldquoOstforschungrdquo und Antisemitismus in Zeitschrift fuumlr Geschichtswissenschaft 486 (2000) S 485-508

                Haar Ingo Historiker im Nationalsozialismus Deutsche Geschichtswissenschaft und der bdquoVolksndashtumskampfldquo im Osten Goumlttingen 2000

                Oberlaumlnder Erwin (Hg) Geschichte Osteuropas Zur Entwicklung einer historischen Disziplin in Deutschland Oumlsterreich und der Schweiz 1945-1990 Stuttgart 1992

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

                13

                II Basisinformationen

                1 Basisinformationen (Lexika und Handbuumlcher)

                Eine sinnvolle Fragestellung kann nicht ohne Vorkenntnisse entwickelt werden man braucht fuumlr sie ein fundiertes Grund- oder bdquoAssoziationsldquowissen Dieses ist zweifach strukturiert zum einen synchron dh man fragt danach was zeitgleich zu dem untersuchten Phaumlnomen ge-schehen ist und in welcher Beziehung es zu diesen Geschehnissen stand Zum anderen dia-chron dh man fragt danach was vor bzw nach dem untersuchten Phaumlnomen geschah wie es also auf der Zeitachse zu verorten ist Zur Erarbeitung des Kontextwissens dienen vor allem Lexika und Handbuumlcher

                a) Lexika und Nachschlagewerke Fachlexika dienen der Erstinformation uumlber einen begrenzten Sachverhalt Man verwendet sie am Anfang der Beschaumlftigung mit einem bislang unvertrauten Gegenstand sowie zur Beseiti-gung von punktuellen Wissensluumlcken die sich im Lauf der Recherchen ergeben Die in einem Lexikonartikel enthaltenen Informationen sind allerdings meist sehr knapp und reichen fuumlr eine vertiefte Beschaumlftigung mit einem Thema nicht aus

                Historische Lexika Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL) Hamm 1975ff (httpwwwbautzdebbkl)

                Allgemeine deutsche Biographie [ADB] hg v der Historischen Commission bei d Kgl Akademie d Wissenschaften 56 Bde Leipzig 1875-1912 ND Berlin 1967-1971 (Internet httpmdz1bib-bvbde~ndbadb_indexhtml)

                Asendorf Manfred ua Geschichte Lexikon der wissenschaftlichen Grundbegriffe Reinbek 1994

                Bayer Erich Woumlrterbuch zur Geschichte Begriffe und Fachausdruumlcke 5 neugestaltete u erw Aufl Stuttgart 2003

                Deutsches biographisches Archiv Neue Folge bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts Muumlnchen 1989ff (mit Deutschem biographischem Index Zugriff per Microfiche und online)

                dtv-Atlas zur Weltgeschichte Karten und chronologischer Abriszlig 2 Bde Muumlnchen 271993

                Fischer Lexikon Geschichte aktual u uumlberarb Aufl Frankfurt am Main 2003 (empfehlenswert)

                Geschichtliche Grundbegriffe Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland 7 Bde und ein Registerband Stuttgart 1972-1992

                Haberkern Eugen Wallach Joseph Friedrich Hilfswoumlrterbuch fuumlr Historiker Tuumlbingen ua 92001

                Handwoumlrterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte (HRG) 5 Bde Berlin 1971-1998

                Jaumlger Friedrich (Hg) Enzyklopaumldie der Neuzeit bisher 4 Baumlnde Stuttgart 2006

                Jordan Stefan Lexikon Geschichtswissenschaft Hundert Grundbegriffe Ditzingen 2002

                Lexikon fuumlr Theologie und Kirche (LThK) 11 Bde 3 voumlllig neu bearb Aufl Freiburg 1993-2001

                Meyers Taschenlexikon Geschichte 6 Bde Mannheim 21989

                Neue deutsche Biographie [NDB] hg v der Historischen Kommission bei d Bayrischen Akademie d Wissenschaften Muumlnchen 1953ff (Internet httpwwwndbbadw-muenchende)

                Der Groszlige Ploetz Die Daten-Enzyklopaumldie der Weltgeschichte Daten Fakten Zusammenhaumlnge Koumlln 332002

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 14

                Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG) 8 Bde 4 voumlllig neu bearb Aufl Tuumlbingen 1998-2005

                Theologische Realenzyklopaumldie (TRE) 36 Bde Berlin ua 1977-2004

                Woumlrterbuch Geschichte hg v Konrad Fuchs Heribert Raab Muumlnchen 132002 (fruumlher unter dem Titel bdquodtv-Woumlrterbuch zur Geschichteldquo erschienen breiter als HaberkernWallach)

                Ur- und Fruumlhgeschichte Reallexikon der Vorgeschichte Bd 1-14 Berlin 1924-1929

                Filip J Enzyklopaumldisches Handbuch zur Ur- und Fruumlhgeschichte 2 Bde Prag 1966

                Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA) 2 voumlllig neu bearbeitete Auflage Bd 1ff Berlin New York 1973ff

                Alte Geschichte The Oxford Classical Dictionary (OCD) Oxford 31996 Paulyrsquos Realencylopaumldie der classischen Altertumswissenschaft (RE) 68 Bde in zwei Reihen [A-P

                und R-Z] Stuttgart bzw Muumlnchen 1893-1999 (absolut grundlegend) Der Kleine Pauly (KlP) 5 Bde Stuttgart Muumlnchen 1964-1975 ND Muumlnchen 1979 Der Neue Pauly (DNP) 16 Bde Stuttgart 1996-2005 Reallexikon fuumlr Antike und Christentum (RAC) Stuttgart 1950ff (auch fuumlr die Antike von Bedeutung)

                Mittelalter Dictionary of the Middle Ages (DMA) 8 Bde New York 1982-1989 Die deutsche Literatur des Mittelalters Verfasserlexikon (VLex) Berlin 1978-2001 Supplemente ab

                2001 Lexikon des Mittelalters (LexMA) 9 Bde Muumlnchen Zuumlrich 1980-2003 (absolut grundlegend)

                Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Dewald Jonathan (Hg) Europe 1450 to 1789 6 Bde New York 2004 Enzyklopaumldie der Neuzeit Stuttgart 2006ff Schneiders Werner (Hg) Lexikon der Aufklaumlrung Deutschland und Europa Muumlnchen 1995

                Lateinamerikanische Geschichte Alexander Robert J (Hg) Bibliographical Dictionary of Latin American and Caribbean Political

                Leaders New York Greenwood Press 1988 Collier Simon ua (Hg) The Cambridge Encyclopedia of Latin America and the Caribbean Cam-

                bridge Cambridge University Press 1985 Tenenbaum Barbara A ua (Hg) Encyclopedia of Latin American History and Culture 5 Bde New

                York Scribnerrsquos 1996 Velaacutezquez Bonilla Carmela Diccionario de teacuterminos coloniales San JoseacuteCR Editorial de la

                Universidad de Costa Rica 2005 Zudem existieren zu allen Staaten Lateinamerikas einzelstaatliche Lexika die in der Reihe ldquoHistorical

                Dictionary of [Land]ldquo erschienen sind

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

                15

                Osteuropaumlische Geschichte Bolšaja sovetskaja ėnciklopedija Bd 1-65 1Auflage Moskva 1926ff

                Brown A The Soviet Union A Biographical Dictionary London 1990

                Čuguev V The Biographical Dictionary of the Former Soviet Union London ua 1992

                Čuguev V ua Kto estrsquo kto v Rossii I byvšem SSSR vydajuščiesja ličnosti byvšego Sovetskogo So-juza Rossii I emigracii Moskva 1994

                Enciklopediceskij slovarrsquo Brokgauz I Efron Bd 1-86 Moskva 1890-1907

                Kallinikov P Russkij biografičeskij slovarrsquo 20 Bde Moskva 1998-2001

                McCauley M Who is Who in Russia since 1900 London ua 1997

                Puškarev SG Dictionary of Russian historical terms from the eleventh century to 1917 New Haven 1970

                Sovetskaja istoričeskaja ėnciklopedija 16 Bde Moskva 1961-1976

                Torke H-J Lexikon der Geschichte Russlands Von den Anfaumlngen bis zur Oktoberrevolution Muumln-chen 1985

                The modern encyclopedia of Russian and Soviet history Bd 1-60 Gulf Breeze 1976-2001

                Schiffahrtsgeschichte Oxford Encyclopedia of Maritime History 4 Bde New York 2007

                Kemp Peter (Hg) The Oxford companion to ships amp the sea Oxford 1976

                b) Handbuumlcher und Reihen Handbuumlcher dienen der Information uumlber einen historischen Zusammenhang Im Gegensatz zu Lexika bieten sie eine zusammenhaumlngende Darstellung des Forschungsstandes Ihr Aufbau ist meist chronologisch-geographisch und nicht systematisch Dennoch eignen sie sich zur Erar-beitung der bdquoharten Faktenldquo eines konkreten Themenbereichs was sie auch zu einer wertvol-len Hilfe bei der Vorbereitung auf Pruumlfungen macht

                Allgemein Ariegraves Philippe Duby George (Hg) Geschichte des privaten Lebens 5 Bde Frankfurt am Main

                1989-1995

                Berg Christa ua (Hg) Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte 6 Bde Muumlnchen 1987-1998

                Blickle Peter (Hg) Handbuch der Geschichte Europas Stuttgart 2002ff (Einzelbaumlnde beachten)

                Cipolla Carlo M Borchardt Knut (Hg) Europaumlische Wirtschaftsgeschichte 5 Bde Stuttgart ua 1976-1980

                Duby Georges Perrot Michelle (Hg) Geschichte der Frauen 5 Bde Frankfurt am Main 1993-1995

                Fischer Wolfram (Hg) Handbuch der europaumlischen Wirtschafts- und Sozialgeschichte 6 Bde Stutt-gart 1980-1993

                Gebhardt Bruno (Hg) Handbuch der deutschen Geschichte 10 voumlllig neu bearb Auflage 24 Bde Stuttgart 2001-2006

                Groh Dieter (Hg) Propylaumlen Geschichte Deutschlands 9 Bde Berlin 1983-1995

                Henning Friedrich Wilhelm Handbuch der Wirtschafts- und Sozialgeschichte Deutschlands 3 Bde Paderborn ua 1991-1999

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 16

                Jaumlger Friedrich ua (Hg) Handbuch der Kulturwissenschaften 3 Bde Stuttgart 2004

                Jedin Hubert (Hg) Handbuch der Kirchengeschichte 7 Bde Freiburg ua 1962-1979

                Jeserich Kurt A ua (Hg) Deutsche Verwaltungsgeschichte 6 Bde Stuttgart 1983-1988

                Koumlbler Gerhard Historisches Lexikon der deutschen Laumlnder Die deutschen Territorien und reichs-unmittelbaren Geschlechter vom Mittelalter bis zur Gegenwart Muumlnchen 61999

                Koumlnig Wolfgang (Hg) Propylaumlen Technikgeschichte 5 Bde Berlin 1990-1992

                Schieder Theodor (Hg) Handbuch der europaumlischen Geschichte 7 Bde Stuttgart 1968-1992

                Wehler Hans-Ulrich (Hg) Moderne deutsche Geschichte Von der Reformation bis zur Vereinigung 12 Bde Frankfurt am Main 1985-1997

                Handbuch-Reihen Fischer-Weltgeschichte 36 Bde Frankfurt am Main 1965-83

                Oldenbourg Geschichte Lehrbuch (OGL) Muumlnchen 2000ff

                Oldenbourg-Grundriszlig der Geschichte (OGG) Muumlnchen (jeweils neueste Auflage benutzen)

                Enzyklopaumldie Deutscher Geschichte (EDG) 26 Bde Muumlnchen 1988ff (jeweils neueste Auflage be-nutzen)

                Alte Geschichte Aufstieg und Niedergang der Roumlmischen Welt (ANRW) 3 Reihen mit jeweils mehreren Baumlnden Ber-

                lin New York 1972ff (httpwwwcsukyedu~raphaelscaifeanrwhtml ndash Index)

                The Cambridge Ancient History (CAH) 12 Bde 1923-1939 voumlllige Neubearbeitung seit 1970

                Handbuch der Altertumswissenschaft (HdA) begr von Iwan von Muumlller fortgef von Hermann Bengtson Muumlnchen 1885ff (eine Uumlbersicht bei Jaumlger Gerhard Einfuumlhrung in die klassische Phi-lologie Muumlnchen 31989)

                Mittelalter The New Cambridge Medieval History 7 Bde Cambridge 1995

                Kroeschell Karl Deutsche Rechtsgeschichte Bd 1 bis 1250 Koumlln ua 122008 Bd 2 bis 1650 Koumlln ua 92008 [Bd 3 seit 1650 Koumlln ua 52008]

                Fruumlhe Neuzeit Brady Thomas A (Hg) Handbook of European History 1400-1600 Late Middle Ages Renaissance

                and Reformation Leiden ua 1994ff

                Dewald Jonathan (Hg) Europe 1450 to 1789 6 Bde New York 2004

                Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006

                Neuere und Neueste Geschichte Aubin Hermann Zorn Wolfgang (Hg) Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte

                2 Bde Stuttgart 1971-1976

                Huber Ernst Rudolf Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789 8 Bde Stuttgart ua 1957-1991

                Ders (Hg) Dokumente zur Deutschen Verfassungsgeschichte im 19 und 20 Jahrhundert 4 Bde und ein Registerband Stuttgart 31978-1992

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

                17

                Koumlbler Gerhard Historisches Lexikon der deutschen Laumlnder Die deutschen Territorien und reichs-unmittelbaren Geschlechter vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 uumlberarb u erg Aufl Muumlnchen 2007

                Koumlnig Wolfgang (Hg) Propylaumlen Technikgeschichte 5 Bde Berlin 1990-1992

                Schieder Theodor (Hg) Handbuch der europaumlischen Geschichte 7 Bde Stuttgart 1968-1992

                Lateinamerikanische Geschichte Bernecker Walther ua (Hg) Handbuch der Geschichte Lateinamerikas 3 Bde Stuttgart Klett-

                Cotta 1992-1996

                Bethell Leslie (Hg) The Cambridge History of Latin America 11 Bde Cambridge ua Cambridge University Press 1984-1995

                Bulmer-Thomas Victor ua (Hg) The Cambridge Economic History of Latin America 2 Bde Cam-bridge Cambridge University Press 2006

                Trigger Bruce G (Hg) The Cambridge History of the Native Peoples of the Americas 3 Bde Cam-bridge ua Cambridge University Press 1996-2000

                Osteuropaumlische Geschichte Haumann Heiko Geschichte Ruszliglands Zuumlrich 22003

                Hellmann Manfred ua (Hg) Handbuch der Geschichte Russlands Bd1-6 Stuttgart 1981-2004

                Kappeler Andreas Russische Geschichte Muumlnchen 1997

                Stoumlkl Guumlnther Russische Geschichte Von den Anfaumlngen bis zur Gegenwart Stuttgart 1965

                The Cambridge History of Russia Bd 1-3 Cambridge 2006

                Torke H-J Einfuumlhrung in die Geschichte Russlands Muumlnchen 1997

                Fachdidaktik Bergmann Klaus ua (Hg) Handbuch der Geschichtsdidaktik Seelze-Velber 51997

                Mayer Ulrich ua (Hg) Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht SchwalbachTs 2004

                Pandel Hans-Juumlrgen Schneider Gerhard (Hg) Handbuch Medien im Geschichtsunterricht Schwal-bachTs 1999

                c) Atlanten Groszliger historischer Weltatlas 4 Bde Muumlnchen 1978-1996

                Barrington Atlas of the Greek and Roman World unter Mitwirkung zahlreicher Wissenschaftler hg v Richard A Talbert Princeton Oxford 2000

                Putzger Historischer Weltatlas Berlin 1032002

                Daruumlber hinaus gibt es etliche regionalhistorische Atlanten und thematische Kartenwerke

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 18

                2 Ausgewaumlhlte Uumlberblicksdarstellungen

                Ur- und Fruumlhgeschichte (In Klammern Epochen- Themeneingrenzung) Beilke-Voigt I Das Opfer im archaumlologischen Befund Studien zu den sog Bauopfern kultischen

                Niederlegungen und Bestattungen in ur- und fruumlhgeschichtlichen Siedlungen Norddeutschlands und Daumlnemarks RahdenWestfalen 2006 (Bauopfer)

                Biel J Rieckhoff S Die Kelten in Deutschland Stuttgart 2001 (Vorroumlmische Eisenzeit Hallstatt-zeit Lategravenezeit)

                Brather S Ethnische Interpretationen in der fruumlhgeschichtlichen Archaumlologie Berlin 2004 (Ethni-sche Deutung)

                Burmeister St Muumlller-Scheeszligel N Soziale Gruppen - kulturelle Grenzen Muumlnster 2006 (Sozialge-schichte aus archaumlologischer Perspektive)

                Fassbinder Stefan Wallfahrt Andacht und Magie Religioumlse Anhaumlnger und Medaillen in Beitraumlge zur neuzeitlichen Froumlmmigkeitsgeschichte Suumldwestdeutschlands aus archaumlologischer Sicht (Zeit-schrift fuumlr Archaumlologie des Mittelalters Beiheft 18) Bonn 2003 (Mittelalter Fruumlhe Neuzeit)

                Fluumleler Marianne ua (Hg) Stadtluft Hirsebrei und Bettelmoumlnch Die Stadt um 1300 Stuttgart 1992 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

                Hinz H-M Wieczorek A (Hg) Europas Mitte um 1000 Beitraumlge zur Geschichte Kunst und Ar-chaumlologie Bd 1 Stuttgart 2000 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

                Jockenhoumlvel A Kubach W Bronzezeit in Deutschland Stuttgart 1994 (Bronzezeit)

                Jungklaus Bettina Die anthropologische Bearbeitung der Skelette vom fruumlhneuzeitlichen Pauli-Friedhof der Brandenburger Neustadt in Archaumlologische Untersuchungen in der Neustadt Bran-denburg Brandenburg 1998 S85-94 (Neuzeit)

                Lohrke B Kinder in der Merowingerzeit Graumlber von Maumldchen und Jungen in der Alemannia Rah-denWestfalen 2004 (Voumllkerwanderungszeit Fruumlhes Mittelalter)

                Luumlning J Steinzeitliche Bauern in Deutschland Die Landwirtschaft im Neolithikum Bonn 2000 (Steinzeit)

                Muumlller-Wille M ua Fruumlhstaumldtische Zentren der Wikingerzeit und ihr Hinterland Stuttgart 2002 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

                Neumeister-Taroni B Rippmann D (Hg) Gesellschaft und Ernaumlhrung um 1000 Eine Archaumlologie des Essens Vevey 2000 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

                Owen Linda R ua Von der Geburt bis zum Tode Individuelle und gesellschaftliche Dimensionen von Alter und Geschlecht in der Urgeschichte Konferenzband HU Berlin 2004 Berlin 2004 S143-520 (Gender)

                Stiegemann C Wemdorf M (Hg) Kunst und Kultur in der Karolingerzeit Mainz 1999 (Voumllker-wanderungszeit Fruumlhes Mittelalter)

                Voumllling Th Germanien an der Zeitenwende Studien zum Kulturwandel beim Uumlbergang von der vor-roumlmischen Eisenzeit zur aumllteren roumlmischen Kaiserzeit in der Germania Magna Oxford 2005 (Rouml-mische Kaiserzeit)

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

                19

                Alte Geschichte Bleicken Jochen Die athenische Demokratie 4 voumlllig uumlberarb und wesentl erw Aufl Paderborn

                1995

                Ders Die Verfassung der Roumlmischen Republik Grundlagen und Entwicklung Paderborn 82000

                Ders Verfassungs- und Sozialgeschichte des Roumlmischen Kaiserreiches 2 Bde Paderborn 81995

                Dahlheim Werner Die Antike Griechenland und Rom von den Anfaumlngen bis zur Expansion des Is-lam Paderborn 62002

                Kloft Hans Die Wirtschaft der griechisch-roumlmischen Welt Eine Einfuumlhrung Darmstadt 1992

                Meier Christian Res publica amissa Eine Studie zu Verfassung und Geschichte der spaumlten roumlmischen Republik Frankfurt am Main 31997

                Die Oldenbourg-Grundrisse (Muumlnchen) fuumlr die Gebiete der griechischen und roumlmischen Geschichte enthalten am Schluszlig ausfuumlhrliche Uumlbersichten uumlber die wichtigen Quellen und besonders zu beach-tende wissenschaftliche Literatur

                Schuller Wolfgang Griechische Geschichte 5 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen 2002 Gehrke Hans-Joachim Geschichte des Hellenismus 3 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen 2003 Bleicken Jochen Geschichte der Roumlmischen Republik Muumlnchen 62004 Dahlheim Werner Geschichte der Roumlmischen Kaiserzeit 3 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen

                2003 Martin Jochen Spaumltantike und Voumllkerwanderung Muumlnchen 42001 Schreiner Peter Byzanz Muumlnchen 21994

                Mittelalter Pohl Walter Die Voumllkerwanderung Eroberung und Integration Stuttgart ua 2002

                Angenendt Arnold Das Fruumlhmittelalter Die abendlaumlndische Christenheit von 400-900 Stuttgart 32001

                Geary Patrick J Die Merowinger Europa vor Karl dem Groszligen Muumlnchen 22004

                Althoff Gerd Die Ottonen Koumlnigsherrschaft ohne Staat 2 erw Aufl Stuttgart 2005

                Boshof Egon Die Salier 4 aktual Aufl Stuttgart 2000

                Engels Odilo Die Staufer 7 uumlberarb u erg Aufl Stuttgart 2000

                Mayer Hans E Geschichte der Kreuzzuumlge 9 verb Aufl Stuttgart 2000

                Schulze Hans K Grundstrukturen der Verfassung im Mittelalter 3 Bde Stuttgart 199098

                McCormick Michael Origins of European Economy Communications and Commerce AD 300-900 Cambridge 2001

                Flasch Kurt Das philosophische Denken im Mittelalter von Augustinus bis Macchiavelli Stuttgart 22000 (grundlegende Einfuumlhrung)

                Lindberg David C Von Babylon bis Bestiarium Die Anfaumlnge des abendlaumlndischen Wissens Stutt-gart ua 1994 (gut und umfassend)

                Bumke Joachim Houmlfische Kultur Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter Neuausgabe in einem Band Muumlnchen 102002

                Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Duumllmen Richard van Kultur und Alltag in der Fruumlhen Neuzeit 3 Bde Muumlnchen sup21999

                Greyerz Kaspar von Religion und Kultur Europa 1500-1800 Goumlttingen 2000

                Muumlnch Paul Lebensformen in der Fruumlhen Neuzeit Frankfurt am Main 1992

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 20

                Nipperdey Thomas Deutsche Geschichte

                Bd 1 1800-1866 Buumlrgerwelt und starker Staat Muumlnchen 1983 Bd 21 1866-1918 Arbeitswelt und Buumlrgergeist Muumlnchen 1990 Bd 22 1866-1918 Machtstaat vor der Demokratie Muumlnchen 1992 Stollberg-Rilinger Barbara (Hg) Einfuumlhrung in die Fruumlhe Neuzeit online in httpwwwuni-

                muensterdeFNZ-Online 2003 (Stand 1292007)

                Wehler Hans-Ulrich Deutsche Gesellschaftsgeschichte

                Bd 1 Vom Feudalismus des Alten Reiches bis zur defensiven Modernisierung der Reformaumlra 1700-1815 Muumlnchen 31996

                Bd 2 Von der Reformaumlra bis zur industriellen und politischen bdquoDeutschen Doppelrevolutionldquo 1815-184549 Muumlnchen 42005

                Bd 3 Von der bdquoDeutschen Doppelrevolutionldquo bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges 1849-1914 Muumlnchen 21995

                Bd 4 Vom Beginn des Ersten Weltkriegs bis zur Gruumlndung der beiden deutschen Staaten 1914-1949 2 durchges Aufl Muumlnchen 2003

                Bd 5 Von der Gruumlndung der beiden deutschen Staaten bis zur Vereinigung 1949-1991 Muumlnchen [erscheint ca 2007]

                Winkler Heinrich August Der lange Weg nach Westen

                Bd 1 Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Repu-blik Muumlnchen 52002

                Bd 2 Deutsche Geschichte vom bdquoDritten Reichldquo bis zur Wiedervereinigung Muumlnchen 52002 Zedler Johann Heinrich Grosses vollstaumlndiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Kuumlnste

                64 Bde Leipzig Halle 1732-1750 2 photomechan Nachdruck Graz 1994-1999 auch in httpwwwzedler-lexikonde

                Lateinamerikanische Geschichte Andreo Garcia Juan Guardia Sara Beatriz (Hg) Historia de las mujeres en Ameacuterica Latina Murcia

                Universidad de Murcia 2002

                Bakewell Peter A History of Latin America 1450 to the Present MaldenMA Oxford Blackwell Publishing sup22006

                Buisson Inge Schottelius Herbert Die Unabhaumlngigkeitsbewegungen in Lateinamerika 1788-1926 Stuttgart Klett-Cotta 1980

                Chasteen John C Americanos Latin Americarsquos struggle for independence Oxford Oxford Univer-sity Press 2008

                Chasteen John C Born in blood and fire A concise history of Latin America New York Norton 2006

                Koumlnig Hans-Joachim Kleine Geschichte Lateinamerikas Stuttgart Reclam 2006

                Leoacuten Portilla Miguel Saacutenchez-Albornoz Nicolaacutes (Hg) Ameacuterica Latina en la eacutepoca colonial 2 Bde Barcelona Criacutetica 2003

                Morant Isabel (Hg) Historia des las Mujeres en Espantildea y Ameacuterica Latina 4 Bde Madrid Editorial Caacutetedra 2005-2006

                Pietschmann Horst Die staatliche Organisation des kolonialen Iberoamerika Stuttgart Klett-Cotta 1980

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

                21

                Skidmore Thomas E Smith Peter H (Hg) Modern Latin America New York Oxford University Press 2005

                Zur Nationalgeschichte einzelner Laumlnder Lateinamerikas sei auf folgende Reihen verwiesen ldquoKleine Geschichte helliprdquo aus dem Beck Verlag (Beckrsquosche Reihe) und ldquoA Concise History helliprdquo aus dem Ver-lag Cambridge University Press

                Osteuropaumlische Geschichte Altrichter H Kleine Geschichte der Sowjetunion 1917-1991 Muumlnchen 2001

                Abramov LV ua Istorija Rossii Bd 1-3 Moskva 1993

                Alpern Engel Barbara Women in Russia 1700-2000 Cambridge 2004

                Billington JH The Icon and the Axe An Interpretative History of Russian Culture New York 1966

                Goehrke Carsten Russischer Alltag Bd 1-3 Zuumlrich 2003-2005

                Hildermeier M Die Sowjetunion 1917-1991 (OGG 31) Muumlnchen 2001

                Houmlsch E Geschichte Russlands Vom Kiever Reich bis zum Zerfall des Sowjetimperiums Stuttgart ua 1996

                Hosking Geoffrey A Russia People and Empire 1552-1917 London 1997

                Kappeler Andreas Russland als Vielvoumllkerreich Entstehung ndash Geschichte ndash Verfall Muumlnchen 1992

                Ključevskij VO Geschichte Russlands Bd 1-4 Stuttgart 1925-1926

                Mironov BN Socialrsquonaja istorija Rossii perioda imperii (XVIII- načalo XX v) 2 Bde St Peters-burg 1999

                Nolte H-H Kleine Geschichte Russlands Stuttgart 1998

                Schmidt C Russische Geschichte 1547-1917 (OGG 33) Muumlnchen 2003

                Solovrsquoev SM Istorija Rossii s drevnejšich vremen Bd 1-15 Moskva 1960-1966

                Stoumlkl Guumlnther Russische Geschichte von den Anfaumlngen bis zur Gegenwart Stuttgart 51990

                Schiffahrtsgeschichte Heidbrink Ingo bdquoDeutschlands einzige Kolonie ist das Meerldquo Die Hochseefischerei und die Fische-

                reikonflikte des 20 Jahrhunderts Hamburg 2004

                Kiedel Klaus-Peter Kuumlstenschiffer Alltag auf Motorseglern Kuumlmos und Containerfeedern Hamburg 1966

                Kiedel Klaus-Peter Arbeitsplatz Schiff 100 Jahre See-Berufsgenossenschaft 1887-1987 Hamburg 1987

                Kludas Arnold Die Geschichte der deutschen Passagierschiffahrt Hamburg 1986

                Scholl Lars U Deutsche Marinemalerei 1830-2000 Helgoland 2002

                Schulze-Wegner Guntram Deutschland zur See 150 Jahre Marinegeschichte im Auftrag des Deut-schen Marine-Instituts hrsg bearb und erw von Heinrich Walle Mit einer Zusammenfassung von Michael Salewski Hamburg 1988

                Winterhoff Edmund Walfang in der Antarktis (Schriften des Deutschen Schiffahrtsmuseums 4)

                Oldenburg 1974

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 22

                III Materialbeschaffung

                1 Bibliographieren

                Zur intensiven Beschaumlftigung mit einem Thema reichen Lexika und Handbuumlcher nicht aus vielmehr muszlig auch die einschlaumlgige Spezialliteratur herangezogen werden Die Technik die relevante Literatur zu einem bestimmten Themenbereich zu finden wird bdquoBibliographierenldquo genannt Ohne eine klare Fragestellung und ein bereits vorhandenes Uumlberblickswissen uumlber den Untersuchungsgegenstand wuumlrde man sich jedoch in der Menge der Literatur verlieren Grundsaumltzlich unterscheidet man zwei Arten des Bibliographierens das unsystematische und das systematische Bibliographieren

                a) Systematisches Bibliographieren Die Grundlage des systematischen Bibliographierens sind abgeschlossene und laufende Bib-liographien Bibliothekskataloge und Fachdatenbanken die bibliographischen Beilagen der neuesten Jahrgaumlnge der einschlaumlgigen Zeitschriften sowie Quellensammlungen Die Auswer-tung relevanter Bibliographien ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Literaturrecherche de-ren Aufgabe darin besteht die vorhandenen Quellen- und Literaturangaben sowie die aktuel-len Publikationen zu einem Thema moumlglichst vollstaumlndig zu erfassen

                b) Unsystematisches Bibliographieren Bei diesem Weg geht man von einschlaumlgigen Lexikon- und Handbuchartikeln aber auch von Monographien und Aufsaumltzen aus die einem etwa uumlber die Literaturliste eines Seminars in die Haumlnde gefallen sind Deren Literaturverzeichnisse wertet man aus und gelangt so in einer Art Schneeballsystem Schritt fuumlr Schritt zu einer umfangreichen Literaturliste Diese Art des Vor-gehens birgt jedoch mehrere gravierende Nachteile in sich - Die bdquoTrefferldquo sind mehr oder weniger zufaumlllig Es besteht die Gefahr daszlig Sie zentrale Ti-

                tel uumlbersehen - Die so entstandene Literaturliste ist unvollstaumlndig Vor allem die neueste Literatur fehlt

                da man bdquoruumlckwaumlrtsldquo bibliographiert Titel die nach den bdquoausgeschlachtetenldquo Werken er-schienen sind entgehen Ihnen Insbesondere die in Zeitschriften und Sammelbaumlnden pub-lizierten Aufsaumltze sind so kaum zu finden

                - Auf diese Weise treffen die Autoren dieser bdquoausgeschlachtetenldquo Werke die Literaturaus-wahl fuumlr Sie ndash denn was diese nicht beruumlcksichtigt haben entgeht somit auch Ihnen

                c) Bibliographische Hilfsmittel und Bibliographien Eine Bibliographie ist ein Buch oder eine Datenbank in dem bzw der andere Buumlcher oder Aufsaumltze verzeichnet werden Es gibt Bibliographien fuumlr die gesamte Geschichtswissenschaft aber auch fuumlr einzelne Epochen Bereiche Regionen oder historische Teildisziplinen Man unterscheidet grundsaumltzlich zwischen abgeschlossenen und laufenden (dh in der Regel jaumlhr-lich erscheinenden) Bibliographien

                Bibliographische Hilfsmittel Baumgart Winfried Buumlcherverzeichnis zur deutschen Geschichte Hilfsmittel Handbuumlcher Quellen

                Muumlnchen 142001 (gut zum Einstieg aber die Kulturgeschichte fehlt)

                Feldmann Reinhard Schulze Klaus Wie finde ich Literatur zur Geschichte Berlin 31995

                Kernchen Hans-Juumlrgen Kernchen Dagmar (Hg) Tokol-Weitzel Handbuch der bibliographischen Nachschlagewerke 2 Bde Frankfurt am Main 61984

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

                23

                Spezialbibliographien zur Zeitschriftenliteratur Poolersquos Index of Periodical Literature (1802-1907) GloucesterMA 1963

                Index deutschsprachiger Zeitschriften 1750-1815 (Zeitschriftenindex) 10 Bde Goumlttingen 1997 (auch auf Microfiche)

                Internationale Bibliographie der Zeitschriftenliteratur aus allen Gebieten des Wissens (IBZ) Osna-bruumlck 1965ff (bis 1983 als Druckausgabe danach als Datenbank online zugaumlnglich)

                Bibliographie der deutschen Zeitschriftenliteratur mit Einschluszlig von Sammelwerken Leipzig 1896-1944 194748-1964

                Bibliographie der fremdsprachigen Zeitschriftenliteratur Leipzig 1911-1964

                Bibliographien fuumlr die Geschichtswissenschaft Historical Abstracts Bibliography of Historical Sciences Santa Barbara 1955ff (ausschlieszliglich Zeit-

                schriftenliteratur jeweils mit kurzer Inhaltsangabe daher besonders nuumltzlich auch als CD-ROM erhaumlltlich)

                Historische Bibliographie hg v der Arbeitsgemeinschaft auszligeruniversitaumlrer Forschungseinrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland Muumlnchen 1987ff (jaumlhrlich erscheinend auch als Datenbank unter den Fachdatenbanken der SuUB verfuumlgbar)

                Internationale Bibliographie der Rezensionen geistes- und sozialwissenschaftlicher Literatur (IBR) Osnabruumlck 1969ff (hier finden Sie Rezensionen zu der fuumlr Sie relevanten Literatur als Datenbank unter den Fachdatenbanken der SuUB online verfuumlgbar ab 1985)

                Jahresberichte fuumlr deutsche Geschichte Berlin 1927ff (httpjdgdbbbawdecgi-binjdg)

                Alte Geschichte Lrsquoanneacutee philologique (LPh) Bibliographie critique et analytique de lrsquoantiquiteacute greacuteco-latine (fondeacutee

                par J Marouzeau) Paris 1928ff (maszliggebliche laufende Bibliographie)

                Dyabola DYnamisch Anwachsende DatenBank zu den Objekten und zur Literatur der Altertums- und Kunstwissenschaften (httpwwwdyabolade)

                Gnomon Kritische Zeitschrift fuumlr die gesamte klassische Altertumswissenschaft Muumlnchen 1925ff (httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonmanualindexhtml ndash Gnomon Bibliographische Da-tenbank die letzten drei Jahrgaumlnge sind frei verfuumlgbar)

                Mittelalter Heit Alfred Voltmer Ernst Bibliographie zur Geschichte des Mittelalters Muumlnchen 1997 (hervor-

                ragendes Hilfsmittel zur ersten bibliographischen Annaumlherung an ein Thema)

                International Medieval Bibliography (IMB) Leeds 1968ff (enthaumllt Beitraumlge zu Zeitschriften und Sammelbaumlnden (= unselbstaumlndige Schriften) jedoch kaum Monographien auch als Datenbank on-line zugaumlnglich) (nur aus dem Campus-Netz)

                Medioevo latino (ML) Bollettino bibliografico della cultura europea dal secolo VI al XIII Florenz 1980ff (ausfuumlhrlichste Mittelalterbibliographie mit leichtem Zugang zu mittelalterlichen Autoren)

                Monumenta Germaniae Historica wwwmghde (Katalog der groumlszligten Spezialbibliothek zum Mittelal-ter enthaumllt auch unselbstaumlndige Literatur)

                Regesta imperii wwwregesta-imperiide

                Fruumlhe Neuzeit Bibliographie annuelle de lrsquohistoire de France

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 24

                Iacutendice histoacuterico espantildeol httpwwwubesspubcolecc315htm

                Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 16 und 17 Jahrhunderts httpwwwvd16de httpwwwvd17de

                Neuere und Neueste Geschichte Bibliographie zur Zeitgeschichte Beilage der Vierteljahrshefte fuumlr Zeitgeschichte Stuttgart 1990ff

                (erfaszligt auch die Zeitschriftenliteratur unverzichtbar fuumlr alle Themen aus dem 20 Jahrhundert)

                Heimpel Hermann Geuss Herbert (Hg) Dahlmann-Waitz Quellenkunde der deutschen Geschichte Bibliographie der Quellen und Literatur zur deutschen Geschichte Bd 1ff Stuttgart 101969ff (grundlegende abgeschlossene Bibliographie zur deutschen Geschichte)

                Jahresberichte fuumlr Deutsche Geschichte Berlin 1925-193940 fortgefuumlhrt als Jahresberichte fuumlr Deut-sche Geschichte Neue Folge Berlin 1949ff (als Datenbank online verfuumlgbar)

                Ruck Michael Bibliographie zum Nationalsozialismus Koumlln 22000 (auch als CD-ROM)

                Vogelsang Thilo Auerbach Hellmuth (Hg) Bibliographie zur Zeitgeschichte 1953-1980 4 Bde und ein Ergaumlnzungsband Muumlnchen 1982-1991

                Wehler Hans-Ulrich Bibliographie zur neueren deutschen Sozialgeschichte 1500-1991 Muumlnchen 1993

                Lateinamerikanische Geschichte Bibliografiacutea histoacuterica mexicana publicacioacuten anual del Centro de Estudios Histoacutericos Meacutexico El

                Colegio de Meacutexico 1967-1993 (1996)

                Handbook of Latin American Studies A selective and annotated guide to recent publications in art history language literature music and philosophy Austin 1947 ff (online verfuumlgbar unter httplcweb2locgovhlas)

                Osteuropaumlische Geschichte Crowther Peter A (Hg) A Bibliography of Works in English on Early Russian History to 1800 Ox-

                ford 1969

                Drobižev VZ (Hg) Sovetskoe obščestvo v vospominanijach i dnevnikach Moskva 1990

                European Bibliography of Slavic and East European Studies Bibliographie europeacuteenne des travaux sur lrsquoex-URSS et lrsquoEurope de lrsquoEst httpebseesstaatsbibliothek-berlindeinstitutionsphp

                International Bibliography of Pre-Petrine Russia Early Ukraine and the Russian Territories und Pol-ish-Lituanian Rule hg v Osteuropa-Institut Muumlnchen Muumlnchen 1993ff

                Lubitz Wolfgang (Hg) Trotsky Bibliography List of Separately Published Titles Periodical Articles and Titels in Collection Treating LD Trotsky and Trotskyism Muumlnchen 1982

                McNeal Robert H (Hg) Guide to the Decisions of the Communist Party of the Soviet Union 1917-1967 (Ukazatelrsquo rešenij Kommunističeskoj partii Sovetskogo Sojuza 1917-1967) Toronto 1972

                McNeal Robert H Stalinrsquos Works An Annotated Bibliography StanfordCal 1967

                Metzger Wolfgang Bibliographie deutschsprachiger Sowjetunion ndash Reiseberichte ndash Reportagen und Bildbaumlnde 1917-1990 Wiesbaden 1991

                Meyer Klaus Bibliographie zur osteuropaumlischen Geschichte Verzeichnis der zwischen 1939 und 1964 veroumlffentlichten Literatur in westeuropaumlischen Sprachen zur osteuropaumlischen Geschichte bis 1945 Berlin 1972

                Osteuropa-Jahresbibliographie (1994ff) Muumlnchen 1995ff

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

                25

                Russia and the Soviet Union A Bibliographic Guide to Western-Language Publications hg v Paul L Horecky ChicagoIll London 1965

                Russia USSR compiled by Lesley Pitman Oxford sup21994

                Rustemeyer Angela Siebert Diana (Hg) Alltagsgeschichte der unteren Schichten im Russischen Reich (1861-1914) Kommentierte Bibliographie zeitgenoumlssischer Titel und Bericht uumlber die For-schung (= Quellen und Studien zur Geschichte des oumlstlichen Europa 46) Stuttgart 1997

                The American Bibliography of Slavic and East European Studies (erscheint jaumlhrlich seit 1972)

                Vifaost Virtuelle Fachbibliothek Osteuropa Das Wissenschaftsportal fuumlr die Laumlnder Ost- Ostmittel- und Suumldosteuropas httpwwwvifaostde

                Zajončkovskij PA (Hg) Istorija dorevoljucionnoj Rossii v dnevnikach i vospominanijach Annoti-rovannyj ukazatellsquo knig i publikacij v žurnalach 4 Bde Moskau 1976-1983

                Zorin L Soviet Prisons and Concentration Camps An Annotated Bibliography NewtonvilleMass 1980

                Schiffahrtsgeschichte May Jutta Die bdquoDocumenta Maritima Heberleinldquo und verwandte Bestaumlnde im Deutschen Schif-

                fahrtsmuseum Hamburg 1996

                Rahn Werner (Hg) Deutsche Marinen im Wandel Vom Symbol nationaler Einheit zum Instrument internationaler Sicherheit Muumlnchen 2005

                2 Titelaufnahme (bibliographische Angaben)

                Achten Sie beim Sammeln von Literatur stets darauf die bibliographischen Angaben der von Ihnen gefundenen Werke vollstaumlndig aufzunehmen und notieren Sie sich nach Moumlglichkeit auch deren Signaturen in der Bibliothek ndash anderenfalls muumlssen Sie spaumlter nochmals danach suchen Die Vollstaumlndigkeit der bibliographischen Angaben ist notwendig um Ihre Angaben uumlberpruumlfbar zu machen Grundsaumltzlich wird zwischen selbstaumlndigen und unselbstaumlndigen Schriften unterschieden Selbstaumlndige Schriften erscheinen unter dem Namen ihres Autors oder Herausgebers (Monographien Sammelbaumlnde) Unselbstaumlndige Schriften sind Aufsaumltze in Zeitschriften oder Sammelbaumlnden sowie Beitraumlge in Katalogen oder Lexika minus Die Namen von Verfassern und Herausgebern sind einheitlich anzugeben (entweder die

                Vornamen aller Autoren immer abkuumlrzen oder immer ausschreiben auch zweite Vorna-men einheitlich behandeln)

                minus Hat ein Werk mehr als zwei Autoren oder Herausgeber wird nur der erste genannt und mit dem Zusatz bdquoualdquo versehen die Trennung der Namen erfolgt durch Kommata

                minus Titel und Untertitel sind ebenfalls ungekuumlrzt aufzunehmen (und zwar in der originalen Or-thographie) dazu kommen die Angaben von Erscheinungsort und -jahr Dagegen ist es im Deutschen nicht uumlblich den Verlag anzufuumlhren

                minus Fehlen die Angaben von Verlagsort und -jahr (etwa bei aumllteren oder im Selbstverlag er-schienenen Schriften) wird dies durch die Abkuumlrzungen bdquooOldquo (ohne Ort) bzw bdquooJldquo (ohne Jahr) kenntlich gemacht Ist das Erscheinungsjahr erschlieszligbar (etwa aus dem Co-pyright-Vermerk oder aus dem Vorwort) wird es in eckige Klammern gesetzt Beispiel Berlin [1926]

                minus In ganz seltenen Faumlllen kann die Angabe des Verfassers fehlen In Analogie zum Fehlen von Ort und Jahr wird dies mit bdquooVldquo (ohne Verfasser) gekennzeichnet

                minus Wichtig Bibliographische Angaben beginnen mit einem Groszligbuchstaben und enden mit einem Punkt

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 26

                Beispiele

                Monographien (= Einzeluntersuchungen) Name Vorname (oder Initial) Titel Untertitel Anzahl der Baumlnde Auflage (wenn aussagekraumlf-

                tig) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (bei Neudruck auch urspruumlnglicher Erscheinungsort und -jahr)

                Vester Michael ua Soziale Milieus im gesellschaftlichen Strukturwandel Zwischen Integration und Ausgrenzung Koumlln 1993

                - Adelstitel Berufsbezeichnungen geistliche Titulaturen und Bezeichnungen aumlhnlicher Art werden bei der Ansetzung von Namen nicht beruumlcksichtigt

                - Praumlpositionen Artikel oder unverschmolzene Praumlposition und Artikel stehen hinter dem Vorna-men Steinen Wolfram von den

                - mehrere Titel desselben Autors Name abkuumlrzen mit Ders oder Dies - Auflagen werden angegeben vor dem Erscheinungsort (incl Zusaumltzen wie verbessert uumlberarbeitet

                erweitert) 3 verb Aufl Stuttgart 2001 bzw bei unveraumlndertem Nachdruck hochgestellt vor dem Erscheinungsjahr Berlin 22006

                - Zwei unterschiedliche Verlagsorte werden durch ein Komma getrennt bei mehr als zwei Ver-lagsorten nennen Sie jeweils nur den ersten und kuumlrzen danach mit ua ab

                - Bei Hochschulschriften wird die Art der Qualifikationsschrift (zB Diss Muumlnchen oder Habil Berlin) und die Universitaumlt genannt

                - Da einige Ortsnamen auf der Landkarte mehrfach vorkommen ist es uumlblich bei manchen ameri-kanischen Verlagsorten den dazugehoumlrigen Bundesstaat zu nennen (in Abkuumlrzung) zB Cam-bridgeMass (Cambridge im Bundesstaat Massachusetts im Unterschied zur englischen Stadt Cambridge) Dies kann auch bei sehr abseitigen Verlagsorten der Fall sein zB Gulf BreezeFl Verlagsort und Bundesstaat werden durch einen Schraumlgstrich getrennt

                Monographien innerhalb einer Schriftenreihe Name Vorname Titel Untertitel (Reihentitel Band) Erscheinungsort Erscheinungsjahr

                Muumlller Winfried Schulpolitik in Bayern im Spannungsfeld von Kultusbuumlrokratie und Besatzungs-macht 1945-1949 (Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte 36) Muumlnchen ua 1995

                Koumlrperschaften als Herausgeber eines Bandes Titel Untertitel hg v Koumlrperschaft Verein oauml Erscheinungsort Erscheinungsjahr

                Jenseits der Norm Auseinandersetzung mit dem Grabmal hg v Zentralinstitut und Museum fuumlr Se-pulkralkultur Kassel 1997

                Bei Angabe eines einzelnen Aufsatzes aus einem solchen Band

                Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Titel Untertitel hg v Koumlrperschaft Verein oauml Erscheinungsort Erscheinungsjahr Seitenzahlen x-y

                Soumlrries Reiner Mit dem Anstaltszweck (nicht) vereinbar in Jenseits der Norm Auseinandersetzung mit dem Grabmal hg v Zentralinstitut und Museum fuumlr Sepulkralkultur Kassel 1997 S 11-15

                Aufsaumltze in Zeitschriften und Sammelbaumlnden Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Titel der Zeitschrift (oft abgekuumlrzt) Band-

                zahl (Jahr) Seitenzahlen x-y

                Meier Mischa Funktionen und Bedeutung antiker Gruselgeschichten Zur Erschlieszligung einer bisher vernachlaumlssigten Quellengruppe in Gymnasium 110 (2003) S 237-258

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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                Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Name Vorname (Hg) Titel des Sammel-bandes Erscheinungsort Erscheinungsjahr Seitenzahlen x-y

                Hartung Wolfgang Gesellschaftliche Randgruppen im Spaumltmittelalter Phaumlnomen und Begriff in Kirchgaumlssner Bernhard Reiter Fritz (Hg) Staumldtische Randgruppen und Minderheiten (Stadt in der Geschichte 13) Sigmaringen 1986 S 49-114

                - Komplette Sammelbaumlnde Kataloge Aufsatzsammlungen eines Autors uauml werden wie eine Mo-nographie angegeben

                - Gaumlngige Zeitschriften werden nur abgekuumlrzt genannt zB HZ (= Historische Zeitschrift) - Heftnummern (einzufuumlgen nach der Bandnennung) werden nur genannt wenn jedes Heft einzeln

                paginiert ist - Nicht nennen Herausgeber der Zeitschrift Verlag oder Erscheinungsort - Abkuumlrzungen von Zeitschriften zur Alten Geschichte nach Lrsquoanneacutee philologique fuumlr das Mittelal-

                ter nach dem Lexikon des Mittelalters fuumlr die Neuzeit nach der HZ - Lit Leistner Otto Becker Heike ITA Internationale Titelabkuumlrzungen von Zeitschriften Zei-

                tungen wichtigen Handbuumlchern Woumlrterbuumlchern Gesetzen Institutionen usw 3 Bde 7 erw Aufl Osnabruumlck 1997

                Akademieschriften Name Vorname Titel Untertitel in Art der Veroumlffentlichung abgekuumlrzt (zB

                SB=Sitzungsberichte Abh=Abhandlung) Name der Institution (incl Untergliederung zB Kl=Klasse) Bandnummer (Jahr) Seitenangabe x-y

                Meyer Ernst Untersuchungen zur Geschichte des Zweiten Punischen Krieges in SB Preuss Akad d Wiss phil-hist Kl 37 (1913) S 688-714

                Lexikonartikel Name Vorname sv Stichwort (= Lemma) in Name des Lexikons (bzw gaumlngige Abkuumlrzung)

                Bandnummer (Erscheinungsjahr) Spalten-Seitenangabe x-y

                Hug August sv Salutatio in RE I A 2 (1920) Sp 2060-2072

                Thyen Hartwig sv Johannesevangelium in TRE 17 (1988) S 200-225

                - Es sind nur Fachlexika zitierfaumlhig deren Artikel Autorennennungen aufweisen also nicht bdquoDer groszlige Brockhausldquo und auch nicht httpwwwwikipediade

                - Lexikonartikel werden durch den Zusatz bdquosvldquo (= sub verbo) vor dem Titel gekennzeichnet - Lexikonartikel werden auch in den Anmerkungen immer in der vollstaumlndigen Form angegeben

                Rezensionen Name des Rezensenten Vorname Rez Name des Autors des Herausgebers Titel Untertitel

                des rezensierten Werks Erscheinungsort Erscheinungsjahr in Name der Zeitschrift (in der die Rezension erschienen ist) Bandzahl (Jahr) Seitenangabe x-y

                Kloft Hans Rez Manfred Clauss Kaiser und Gott Herrscherkult im Roumlmischen Reich Stuttgart 1999 in HZ 272 (2001) S 428-430

                Zeitungsartikel Name Vorname Titel in Zeitung Nummer der Einzelausgabe (Tagesdatum) Seitenangabe x-y

                Schach Fabius Das Frauenbild im Judentum in Allgemeine Zeitung des Judentums 85 Nr 4 (18021921) S 37-38

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 28

                Internet Name Vorname Titel Untertitel online in vollstaumlndige URL (optional Format in dem die Datei

                vorliegt) Datum der VersionAktualisierungRevision der Website (Stand Datum der Zitati-ondes Abrufs)

                Bleuel Jens Zitation von Internet-Quellen online in httpwwwbleuelcomip-zitpdf (PDF-Datei) 2000 (Stand 01112005)

                - Angaben aus dem Internet sind dringend auf ihre Zitierfaumlhigkeit zu pruumlfen - Neben den uumlblichen Angaben wie der Angabe wann die zitierte Fassung erstellt bzw aktualisiert

                wurde ebenfalls immer notieren wann die Seite aufgerufen worden ist (Stand der Information)

                Quelleneditionen Damasi Epigrammata Accedunt pseudodamasiana aliaque ad Damasiana inlustranda idonea hg v

                Maximilian Ihm (Anthologiae Latinae Supplementa I) Leipzig 1895

                Die Chronik von Montecassino (Chronica monasterii Casinensis) hg v Hartmut Hoffmann (MGH SS 34) Muumlnchen 1980

                Zweisprachige Ausgaben Kroniek van het klooster Bloemhof te Wittewierum (Cronica Floridi Horti) Inleiding editie en verta-

                ling HPH Jansen A Janse (Middeleeuwse Studies en Bronnen XX) Hilversum 1991

                Gregor von Tours Historiarum libri decemZehn Buumlcher Geschichten hg v Rudolf Buchner 2 Bde (FSGA Reihe A Bd II 1-2) 7 (= 5 durchges u erg) Aufl Darmstadt 1990

                Lateinamerikanische Geschichte

                Im Bereich Lateinamerikanische Geschichte ist es ndash anders als oben beschrieben ndash uumlblich den Verlag zu nennen Die bibliographische Angabe unterliegt noch einer weiteren Besonderheit Uumlblicherweise ha-ben spanische bzw portugiesischebrasilianische Autoren zwei Nachnamen Die Zitierweise ist national unterschiedlich Waumlhrend im Spanischen der erste Nachname der bedeutendere ist wird im PortugiesischenBrasilianischen der zweite Nachname zu Beginn genannt Bsp spanisch Vorname Zandra Erste Nachname Pedraza Zweiter Nachname Goacutemez

                Als Angabe folgt Pedraza Goacutemez Zandra hellip

                Bsp portugiesischbrasilianisch Vorname Maria Erste Nachname Yedda Zweite Nachname Linhares

                Als Angabe folgt Linhares Maria Yedda hellip

                Wichtig Es ist auf die Nationalitaumlt des Autors zu achten Es kann vorkommen daszlig Spanier in portugiesischer Sprache publizieren und schreiben und PortugiesenBrasilianer in spanisch

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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                Osteuropaumlische Geschichte

                Die Aufnahme von Titeln in kyrillischer Schrift (russischsprachig ukrainisch serbisch bul-garisch usw) folgt grundsaumltzlich der wissenschaftlichen Transkription Die Standards dazu finden sich unter folgenden Adressen

                ISO International Organization for Standardization httpwwwisoch ISO 9 (1995)

                DIN Deutsches Institut fuumlr Normung httpwwwdinde amp Deutsche Bibliothek httpwwwddbdeindex_txthtm DIN 1460 (1982)

                GOST Gosstandart Rossii httpwwwgostru ST SEV 1362 (1978)

                BSI British Standards Institution httpwwwbsi-globalcom amp Chemical Abstracts Service httpwwwcasorg BS 2979 (1958)

                ALA American Library Association httpwwwalaorg amp Library of Congress httpwwwlocgov CS no 119 (1976)

                Duden Dudenverlag httpwwwdudende Duden Bd 1 (1991) In der Literatur findet man haumlufig unterschiedliche Schreibweisen russischer usw Namen (zB Trotzki Trotsky Trockij oder Chruschtschow Chruščev Krushchev) die das Nach-schlagen in Lexika und Handbuumlchern erschweren Daher muszlig man sich uumlber die abweichen-den Umschriftsysteme informieren

                Haumlufige Abkuumlrzungen (lat amp dt) deutsch lateinisch steht fuumlr ders id (idem) derselbe dies (eadem) dieselbe diess (idd) dieselben dh ie das heiszligt ebd ib ibd ibid ebenda f s seq folgende (eine Seite) ff ss seqq folgende (= 2 Seiten sonst Seitenzahlen angeben) Hg Hrsg ed Herausgeberin Hg Hrgg edd Herausgeberinnen hg hrsg ed herausgegeben oJ sa ohne Jahr oO sl ohne Ort S p pag Seite ua et al und andere usw etc und so weiter vgl cf vergleiche ND Neudruck Nicht zu verwenden (da undeutlich) ist aaO opcitlc am angegebenen Ort

                3 Bibliotheken in Bremen

                Geschichte ist ein Lesestudium Bibliotheken sind (neben Archiven) fuumlr die Historiker das was Laboratorien fuumlr die Naturwissenschaftler bedeuten ndash ihr wichtigster absolut unverzicht-barer Arbeitsplatz Es geht dabei nicht allein um die Beschaffung von Informationen sondern um ein Kernelement von Geschichte als Wissenschaft Schlieszliglich muszlig jede neue wissen-schaftliche Arbeit auf dem vorhandenen Forschungsstand aufbauen ihn rezipieren und wenn moumlglich voranbringen

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 30

                SuUB Die wichtigste Bibliothek in Bremen ist die Staats- und Universitaumltsbibliothek (SuUB) Bibliothekstraszlige 28359 Bremen Tel (0421) 218-2615 e-mail suubsuubuni-bremende Internet httpwwwsuubuni-bremende (mit OPAC) Oumlffnungszeiten (im Semester) Mo-Fr 900 ndash 2200 Sa 1000 ndash 1800 (eingeschraumlnkte Oumlffnungszeiten waumlhrend der vorlesungsfreien Zeit) Die SuUB verfuumlgt uumlber einen groszligen Bestand an Fachzeitschriften uumlber eine umfangreiche Handschriften- und Kartensammlung sowie uumlber einige Sondersammlungen die auf der Ho-mepage beschrieben sind Die Fachliteratur zur Geschichtswissenschaft ist naturgemaumlszlig nicht vollstaumlndig vorhanden doch finden Sie idR zu jedem Thema die wichtigsten und grundle-genden Titel Um die Bestaumlnde der SuUB voll auszuschoumlpfen (sie verfuumlgt immerhin uumlber gut 37 Millionen Titel) muumlssen Sie folgendes beachten minus Der OPAC (Online-Katalog) enthaumllt bei weitem nicht alle Titel vor allem KEINE unselb-

                staumlndigen Schriften (Aufsaumltze Rezensionen etc) zudem enthaumllt er verlaumlszliglich nur den Be-stand ab 1992

                minus Die E-LIB verzeichnet den Bestand seit 1965 Zusaumltzlich sind in der E-LIB die elektroni-schen Medien (e-Journals Datenbanken e-Books Internetquellen etc) nachgewiesen be-sonders fuumlr die Suche nach Zeitschriftentiteln sollten Sie immer die E-LIB benutzen

                minus Fuumlr den Bestand vor 1965 ist noch immer der alte Zettelkatalog unerlaumlszliglich der noch viele Monographien Sammelbaumlnde und vor allem Quelleneditionen enthaumllt Er befindet sich in Ebene 1 der SuUB

                Die Fachsystematiken Geschichte der SuUB Bremen

                Gliederung Die Systematik der SuUB Bremen ist nach Epochen und einzelnen Gebieten der Geschichts-wissenschaften gegliedert HIL Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaften Epochenuumlbergreifende Gesamtdarstellungen Alte Geschichte und Geschichte des Mittelalters

                HIS Geschichte der Fruumlhen Neuzeit und Neueren Geschichte (1500 bis 1914)

                HIT Neueste Geschichte Zeitgeschichte (1914 bis heute) Diese nach Epochen gegliederte Aufteilung hat neben einer Reihe von Vorteilen auch einige Tuumlcken die es zu beachten gilt Ein Beispiel Sie suchen Literatur zur Franzoumlsischen Revolution Ausgehend von der Epo-cheneinteilung schauen Sie zunaumlchst in der Fachsystematik bdquohisldquo unter Franzoumlsischer Ge-schichte des 18 Jahrhunderts nach Bei den Systemstellen his 488 bis his 5068 finden Sie zahlreiche Titel zum Thema Sollten Sie jetzt Ihre Suche beenden so waumlre Ihnen aber zB folgendes wichtiges Standardwerk zur franzoumlsischen Geschichte entgangen

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

                31

                Tulard Jean Frankreich im Zeitalter der Revolutionen 1789-1851 Stuttgart 1989 (a hil 304 ea892-4) Das Buch ist Teil 4 der von Jean Favier herausgegebenen sechsbaumlndigen Geschichte Frank-reichs Da in diesem Gesamtwerk die Geschichte Frankreichs von den Anfaumlngen bis zur Ge-genwart behandelt wird ist der Titel unter bdquohilldquo (epochenuumlbergreifende Gesamtdarstellungen) aufgestellt Uumlberlegen Sie also vor Ihrer Recherche wo sich die fuumlr Ihr Thema relevante Lite-ratur innerhalb der SuUB befinden koumlnnte Dies gilt nicht nur fuumlr die Frage ob Literatur bei bdquohisldquo oder bdquohilldquo steht sondern kann auch mehrere andere Faumlcher umfassen Ein Beispiel Sie suchen Literatur zum roumlmischen Kaiser Marc Aurel Im Fach Alte Geschich-te finden Sie unter der Systemstelle bdquohil 525 marldquo 14 Treffer Marc Aurel ist aber ua dadurch bekannt geworden daszlig er neben seinen politischen Aumlmtern als Philosoph taumltig war Literatur uumlber den Philosophen Marc Aurel finden Sie in der Fachsystematik Philosophie unter der Sys-temstelle bdquophi 141ldquo (9 Titel) Wollen Sie Originaltexte Marc Aurels als Quellen heranziehen oder sich uumlber sein schriftstellerisches Werk informieren so muumlssen Sie bei der Klassischen Philologie (kla 396 mau) schauen und finden dort weitere 7 Titel Bei der Systematik Archaumlo-logie bdquoarc 4163 marldquo finden Sie daruumlber hinaus noch 3 weitere Titel die sich mit der antiken Darstellung des Kaisers in Reiterstandbildern u auml befassen Rein physisch finden sie also an vier verschiedenen Regalstandorten Literatur uumlber Marc Aurel Hinzu kommen elektronische Dokumente Filme Internetquellen etc die natuumlrlich nicht an den Regalstandorten vorhan-den sondern nur mittels einer Recherche in der E-LIB zu finden sind Aus dem Gesagten folgt daszlig Ihre erste Prioritaumlt bei der Suche nach Literatur immer der elek-tronische Katalog bzw die E-LIB sein sollte Nur hier finden Sie saumlmtliche vorhandene Me-dien der Bibliothek (Buumlcher elektronische Dokumente CD-ROMs etc) zu einem Thema Hinzu kommt der Umstand daszlig nur im Katalog die Medien sichtbar sind die zur Zeit Ihrer Recherche gerade ausgeliehen sind Die Fachsystematik Geschichte der SuUB ist online einsehbar

                Bibliothekskataloge (OPAC) httpwwwddbde Die Deutsche Bibliothek httpwwwubkauni-karlsruhedekvkhtml Karlsruher Virtueller Katalog (KVK) (Meta-OPAC

                deutsche und internationale Bibliotheken) httpwwwifz-muenchende Bibliothek des Instituts fuumlr Zeitgeschichte (umfangrei-

                che Bestaumlnde nur fuumlr das 20 Jahrhundert) httpwwwzvabde Zentrales Verzeichnis Antiquarischer Buumlcher (ZVAB) httpwwwlocgov Library of Congress httpwwwfz-juelichdezbtextpublikationberichtebibliothek_8pdf

                Verzeichnis von Bibliotheken Spezialsammlungen Archiven uvm

                Es gibt in Bremen noch einige weitere Bibliotheken die interessante Bestaumlnde aufbewahren die im Laufe des Studiums wichtig werden koumlnnten Bisweilen ist ein Besuch in der Stadtbibliothek Bremen lohnend (Forum Am Wall 201 28195 Bremen) Die Bibliothek des Staatsarchivs Bremen (Am Staatsarchiv 1 28203 Bremen Tel 0421 361-6221) unterhaumllt eine wichtige und sehr umfangreiche Sammlung zur Bremischen und regionalen Geschichte fuumlr alle Epochen Eine detaillierte Auflistung aller 124 Bibliotheken die es in Bremen gibt finden Sie in Deutscher Bibliotheksverband Landesverband Bremen eV (Hg) Bibliotheken in Bremen und Bre-

                merhaven Bremen 42001

                Bibliotheksfuumlhrer fuumlr Bremen und Bremerhaven wwwdbv-bremendehtmlbibfustarthtml

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 32

                Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa

                Seit ihrer Gruumlndung im Jahr 1982 hat die Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa einen Bestand von ca 33000 Baumlnden an geistes- und sozialwissenschaftlicher Literatur aus und uuml-ber Ost- und Ostmitteleuropa angeschafft Der Schwerpunkt liegt auf dem Zeitraum nach dem Zweiten Weltkrieg Hauptsammelgebiete sind Zeitgeschichte Politik Soziologie Ideenge-schichte des 20 Jahrhunderts Kunst- und Kulturgeschichte sowie Belletristik des heutigen Ruszligland und anderer Nachfolgestaaten der UdSSR Polens und der Tschechischen und Slo-wakischen Republiken Die uumlbrigen Laumlnder Ost- und Ostmitteleuropas sind mit kleineren Ab-teilungen vertreten die einen Uumlberblick uumlber deren Entwicklung ermoumlglichen Bis Anfang 1997 wurden die Bestaumlnde der Bibliothek durch einen traditionellen Zettelkatalog erschlossen Seither erfolgt die Katalogisierung uumlber ein elektronisches Bibliothekssystem Oumlffnungszeiten Montag bis Donnerstag 900 bis 1700 Uhr Freitag 900 bis 1600 Uhr Auskunft und Verlaumlngerung Tel 0421 218-2066 -7467 -7575 (telephonische Verlaumlngerung)

                Bibliothek des DSM (Deutsches Schiffahrtsmuseum) Bremerhaven

                Die Bibliothek des Deutschen Schiffahrtsmuseums haumllt fuumlr Wissenschaft und Forschung aber auch fuumlr die allgemeine Oumlffentlichkeit Literatur und andere Informationsmedien zur deut-schen Schiffahrtsgeschichte in ihren internationalen Verflechtungen bereit Der Bestand um-faszligt derzeit ca 80000 Titel Rund 370 Zeitschriften und Periodika werden laufend gehalten und auf wichtige Aufsaumltze hin ausgewertet Die Online-Kataloge weisen den Bibliotheks-Bestand zu 100 nach Die Nutzung der Bibliothek im Lesesaal ist kostenlos (Praumlsenzbibliothek) Bis auf besonders schuumltzenswerte oder vor 1800 erschienene Literatur ist auch zu den uumlblichen Bedingungen eine Fernleihe moumlglich Den Bibliotheksbesuchern stehen an technischen Hilfsmitteln neben verschiedenen Scan- und Kopiergeraumlten Lesegeraumlte fuumlr Mikrofilm und -fiches sowie in begrenztem Umfang Computer-arbeitsplaumltze und Internetzugaumlnge zur Verfuumlgung Der hauseigene Photoservice fertigt auch kostenguumlnstig Repros an Oumlffnungszeiten der Bibliothek Dienstag bis Donnerstag 1000 bis 1600 Uhr Freitag 1000 bis 1400 Uhr Kontakt Deutsches Schiffahrtsmuseum - Bibliothek - Hans-Scharoun-Platz 1 D-27568 Bremerhaven Tel +49-471-48 207 2244 FAX +49-471-48 207 55 E-Mail bibliothekdsmde wwwdsmde2bibkhtm

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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                4 Fachzeitschriften

                Fachzeitschriften sind das wichtigste Medium der wissenschaftlichen Diskussion aller Epo-chen Aufgrund ihres periodischen Erscheinens sind sie meist aktueller als Monographien und koumlnnen daher besonders sensibel auf neue Trends in der Forschung eingehen Da die groszligen historiographischen Debatten vor allem in den Fachzeitschriften ausgetragen werden kann man sich schnell ein differenziertes Bild von der Entwicklung der Disziplin und der aktuellen Interessenlage verschaffen sowie Anregungen fuumlr eigene Fragestellungen finden Daruumlber hinaus koumlnnen Fachzeitschriften Anregungen zur Schwerpunktbildung im eigenen Studium liefern Es gibt verschiedene Formen von Zeitschriftenbeitraumlgen Die gebraumluchlichste ist der Aufsatz Er behandelt ein Spezialproblem oder einzelne Aspekte eines groumlszligeren Themenkomplexes Die Miszellen die meist Ertraumlge aus groumlszligeren laufenden Forschungsarbeiten vorab veroumlffent-lichen sind in Umfang und Themenstellung begrenzter Dokumentationen machen der For-schung wichtige Quellen zugaumlnglich und sind daher fuumlr die weitere Entwicklung der Historio-graphie entscheidend Literaturberichte referieren den aktuellen Forschungsstand zu einzel-nen Sachfragen sie geben Auskunft uumlber Forschungskontroversen und spiegeln aktuelle Trends in der Entwicklung der Forschung wider Zudem ordnen sie einzelne Neuerscheinun-gen in die Wissenschaftslandschaft ein was deren Beurteilung erleichtert Rezensionen be-richten bewertend uumlber einzelne wissenschaftliche Neuerscheinungen Manche Zeitschriften enthalten daruumlber hinaus eine Rubrik Nachrichten in der uumlber Tagungen Ehrungen neue Forschungsprojekte und anderes mehr informiert wird Viele der im folgenden genannten Zeitschriften bezieht die SuUB sowohl in der Printversion als auch als e-Journal Suchen sie Zeitschriftentitel im Katalog der SuUB deshalb grundsaumltz-lich nur uumlber die E-LIB Nur dort sind alle Zeitschriften (Print + online) verzeichnet JSTOR ndash Journal Storage The Scholarly Journal Archive (httpwwwjstororg) ist ein elektroni-

                sches Zeitschriftenarchiv aus den USA Es bietet einen Volltextzugriff auf digitalisierte Zeitschrif-ten aus dem angloamerikanischen Raum die meist ab der ersten Ausgabe (teilweise ab 1800) an-geboten werden Nicht zugaumlnglich sind die drei bis fuumlnf letzten Jahrgaumlnge der Zeitschriften Die SuUB hat die Zugriffsrechte auf die Titel der Arts amp Sciences I + II Collection (insgesamt 242 Ti-tel) erworben darunter zahlreiche grundlegende Zeitschriften aus dem Bereich der Geschichtswis-senschaft (nur aus dem Campus-Netz)

                MUSE Das Projekt MUSE (httpmusejhuedu) wurde 1993 durch die Johns Hopkins University Press (JHU Press) in Zusammenarbeit mit der Milton S Eisenhower Library gestartet Der Zweck war die Zeitschriften der JHU Press elektronisch anzubieten Mittlerweile sind weitere 29 Non-Profit-Verlage hinzugekommen so daszlig MUSE heute rund 270 englischsprachige Zeitschriften aus dem geistes- und sozialwissenschaftlichen Bereich im Volltext anbietet Die einzelnen Zeitschriften koumlnnen uumlber die E-LIB der SuUB aufgerufen werden (nur aus dem Campus-Netz)

                Wichtige epochenuumlbergreifende Fachzeitschriften American Historical Review (AHR) Das Organ des amerikanischen Historikerverbandes erscheint

                seit 189596 und enthaumllt einen breiten Rezensionsteil Annales Eacuteconomies Socieacuteteacutes Civilisations Die methodisch einfluszligreichste Zeitschrift des 20 Jahr-

                hunderts erscheint seit 1929 Archiv fuumlr Kulturgeschichte (AfK) erscheint seit 1903 Central European History (CEH) erscheint seit 1968 Schwerpunkt Forschungsprobleme des

                deutschsprachigen Mitteleuropa

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 34

                Comparativ Zeitschrift fuumlr Globalgeschichte und vergleichende Gesellschaftsforschung Leipzi-ger Beitraumlge zur Universalgeschichte und vergleichenden Geschichtsforschung erscheint seit 1991

                Comparative Studies in Society and History (CSSH) erscheint seit 195859 English Historical Review (EHR) begruumlndet 1886 Francia Forschungen zur westeuropaumlischen Geschichte hg v Deutschen Historischen Institut

                Paris erscheint seit 1973 Geschichte in Wissenschaft und Unterricht (GWU) Das Verbandsorgan der Geschichtslehrer

                Deutschlands erscheint seit 1950 monatlich jedes Heft hat einen Themenschwerpunkt enthaumllt Sammelrezensionen

                Geschichte und Gesellschaft (GG) erscheint seit 1975 die Einzelbaumlnde sind jeweils einem Rahmen-thema zugeordnet Schwerpunkt Sozial- und Gesellschaftsgeschichte der Neuzeit

                Historische Anthropologie Kultur ndash Gesellschaft ndash Alltag erscheint seit 1993 Schwerpunkt Kul-tur- Alltags- Mentalitaumlts- und Mikrogeschichte

                Historisches Jahrbuch (HJb) hg v der Goumlrres-Gesellschaft erscheint seit 1880 bis 2000 umfang-reicher Rezensionsteil

                Das Historisch-Politische Buch (HPB) erscheint seit 1953 und enthaumllt vor allem Rezensionen die nach Epochen und Themen geordnet sind

                Historische Zeitschrift (HZ) erscheint seit 1859 Schwerpunkt deutsche Geschichte aller Epochen enthaumllt einen breiten Rezensionsteil

                Jahrbuch fuumlr Europaumlische Geschichte hg v Institut fuumlr Europaumlische Geschichte Mainz erscheint seit 2000

                Jahrbuch fuumlr europaumlische Uumlberseegeschichte hg im Auftrag der Forschungsstiftung fuumlr verglei-chende europaumlische Uumlberseegeschichte

                Journal of Modern History erscheint seit 1929 Journal of Social History Journal of Womenrsquos History erscheint seit 1989 LrsquoHomme Zeitschrift fuumlr Feministische Geschichtswissenschaft erscheint seit 1990 in jaumlhrlich 2

                thematisch orientierten Heften Schwerpunkt Geschlechtergeschichte Past amp Present A Journal of Historical Studies erscheint seit 1952 Schwerpunkt Europaumlische

                Geschichte Revue Historique (RH) Schwerpunkt franzoumlsische Geschichte Saeculum erscheint seit 1950 Jahrbuch fuumlr Universalgeschichte sehepunkte Rezensionsjournal fuumlr die Geschichtswissenschaft erscheint seit 2001 monatlich um-

                faszligt alle Epochen sowie die Kunstgeschichte (httpwwwsehepunktehistoricumnet) Vierteljahrschrift fuumlr Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (VSWG) erscheint seit 1903 Schwer-

                punkt Wirtschafts- und Sozialgeschichte mit Rezensionen und Nachrichten aus der Wissenschaft WerkstattGeschichte hg v Verein fuumlr kritische Geschichtsschreibung erscheint seit 1992 Zeitschrift fuumlr Geschichtswissenschaft (ZfG) gegruumlndet 1953 bis 1989 wichtiges Organ der DDR-

                Geschichtswissenschaft Zeitschrift fuumlr Kirchengeschichte (ZKG) erscheint seit 1877 ausgezeichneter Rezensionsteil

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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                Fachspezifische Zeitschriften

                Ur- und Fruumlhgeschichte Archaumlologie in Deutschland (AiD) populaumlrwissenschaftliche Zeitschrift Stuttgart 1984ff

                Archaumlologisches Korrespondenzblatt archaumlologische Fachzeitschrift Mainz 1971ff

                Berichte der Roumlmisch-Germanischen Kommission Frankfurt am Main 1904ff

                Die Kunde Zeitschrift fuumlr niedersaumlchsische Archaumlologie Hannover 1933ff

                Knasterkopf Fachzeitschrift fuumlr Tabakpfeifen und historischen Tabakgenuss Langenweiszligbach 1989ff

                Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft fuumlr Archaumlologie des Mittelalters und der Neuzeit Pa-derborn 1991ff (abrufbar unter httpwwwdgamndenr=1amplang=de)

                Zeitschrift fuumlr Archaumlologie des Mittelalters Bonn 1973ff

                Alte Geschichte Chiron Mitteilungen der Kommission fuumlr Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Ar-

                chaumlologischen Instituts Muumlnchen 1971ff

                Classical Quarterly (ClQ) Bd 1-44 1907-1950 Oxford 1907ff Neue Folge Bd 1-49 1951-1999 Oxford 2000ff

                Historia Zeitschrift fuumlr Alte Geschichte Stuttgart 1950ff

                Klio Beitraumlge zur Alten Geschichte Bd 1-18 1901-1923 Berlin 1901ff Neue Folge Bd 1-18 1925-1944 Berlin 1959ff

                Mittelalter Deutsches Archiv (DA) die Zeitschrift der MGH Deutsches Archiv fuumlr Geschichte des Mittelalters (DA) Bde 1-7 1937-1944 nun Deutsches Archiv fuumlr Erforschung des Mittelalters (DA) Bd 8ff 1951ff Fruumlhmittelalterliche Studien (FMSt) 1967ff Early Medieval Europe (EME) 1992ff Speculum Journal of Mediaeval Studies 1926ff Zeitschrift fuumlr Historische Forschung (ZHF) Vierteljahresschrift zur Erforschung des Spaumltmittelal-

                ters und der fruumlhen Neuzeit erschient seit 1974

                Fruumlhe Neuzeit Das achtzehnte Jahrhundert Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft fuumlr die Erforschung des Acht-

                zehnten Jahrhunderts Wolfenbuumlttel 1977ff Archiv fuumlr Reformationsgeschichte Internationale Zeitschrift zur Erforschung der Reformation und

                ihrer Auswirkungen Guumltersloh 1903ff (Beiheft Literaturbericht 1972ff) Fruumlhneuzeit-Info Wien ua 1990ff The Sixteenth Century Journal Kirksville 1972ff (httpwwwjstororgjournals03610160html)

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 36

                Neuere und Neueste Geschichte Archiv fuumlr Sozialgeschichte (AfS) hg v der Friedrich-Ebert-Stiftung 1961ff jeweils unter einem

                Rahmenthema Umfangreicher Rezensionsteil (zugaumlnglich unter httpwwwfesdeafs-online) und wichtige Sammelrezensionen

                Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ) Beilage zur Zeitschrift bdquoDas Parlamentldquo erscheint monat-lich mit jeweils einem Rahmenthema Kostenfrei bei der Bundeszentrale fuumlr politische Bildung er-haumlltlich

                German History The Journal of the German History Society 1984ff Schwerpunkt Neuere und Neueste Geschichte

                Journal of Contemporary History (JCH) 1966ff Schwerpunkt Europaumlische Zeitgeschichte enthaumllt Sammelrezensionen

                Neue Politische Literatur Berichte uumlber das internationale Schrifttum (NPL) enthaumllt Rezensio-nen Literaturberichte und Sammelbesprechungen Schwerpunkt Neuere und Neueste Geschichte erscheint seit 1956

                Vierteljahrshefte fuumlr Zeitgeschichte (VfZ) Organ des Instituts fuumlr Zeitgeschichte auflagenstaumlrkste deutschsprachige Fachzeitschrift erscheint seit 1953

                Lateinamerikanische Geschichte The Hispanic American Historical Review (HAHR) Durham 1918ff The Americas A Quarterly Review of Inter-American Cultural History (TAm) Washington 1944ff Revista de Indias (RI) Madrid 1940ff Jahrbuch fuumlr Geschichte Lateinamerikas (JbLA) Koumlln 1964ff (bis 1997 unter dem Titel Jahrbuch

                fuumlr Geschichte von Staat Wirtschaft und Gesellschaft Lateinamerikas) Journal of Latin American Studies (JLAS) New York 1969ff Latin American Research Review (LARR) Pittsburgh 1965ff Historia Mexicana (HMex) Meacutexico 195152ff Colonial Latin American Historical Review (CLAHR) Albuquerque 1992ff Anuario de Estudios Americanos (AEA) Madrid 1944ff Bulletin of Latin American Research (BLAR) Oxford 199192ff

                Osteuropa Ab imperio Teorija i istorija nacionalrsquonostej i nacionalizma v postsovetskom prostranstve Kazan

                2000ff Nationalitaumlten- und Empireforschung Cahiers du Monde Russe Russie ndash Empire russe ndash Union sovieacutetique ndash Eacutetats indeacutependants

                (httpmonderusserevuesorgindexhtml) Schwerpunkt politische Sozial- Wirtschafts- und Kul-turgeschichte des sowjetischen Raums ab 1917

                Europe-Asian Studies (fruumlher bdquoSoviet Studiesldquo) Schwerpunkt Geschichte der Sowjetunion und ihrer Nachfolgestaaten Die wichtigste wissenschaftliche Zeitschrift fuumlr diesen Raum und diese Epoche

                Forum fuumlr osteuropaumlische Ideen- und Zeitgeschichte hg v Zentralinstitut fuumlr Mittel- und Osteuro-pastudien an der KU Eichstaumltt-Ingolstadt 1997ff Schwerpunkt mittel- und osteuropaumlische Zeitge-schichte (httpwww1ku-eichstaettdeZIMOSforumindexhtm)

                Jahrbuumlcher fuumlr die Geschichte Osteuropas Neue Folge 1953ff Schwerpunkt osteuropaumlische Ge-schichte in ihrer ganzen Breite Standardzeitschrift der deutschsprachigen Forschung (httpwwwlrz-muenchende~jbfgoe)

                Kritika Explorations in Russian and Eurasian History 2000ff

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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                Osteuropa Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft fuumlr Osteuropakunde Schwerpunkt laufende Ent-wicklungen in Ost- und Ostmitteleuropa (httposteuropadgo-onlineorg)

                Otečestvennaja istorija (fruumlher Istorija SSSR) hg v Institut Rossijskoj istorija RAN 1957ff Russian history ndash Histoire russe Schwerpunkt Geschichte und Kultur Ruszliglands der Ukraine

                Zentralsiens und der Ostseeregion von der Fruumlhzeit bis zur Gegenwart Russian Review 1941ff Schwerpunkt Entwicklungen im Raum des fruumlheren russischen Reiches

                und der Sowjetunion bzw ihren Nachfolgestaaten Slavic Review hg v The American Association for the Advancement of Slavic Studies Schwer-

                punkt Fragen der russischen eurasischen und osteuropaumlischen Entwicklung in Geschichte und Ge-genwart (httpwwweconuiucedu~slavrevframeshtml)

                Voprosy istorii 1926ff (seit 1945 unter diesem Namen) aumllteste sowjetische Zeitschrift fuumlr Ge-schichtswissenschaften

                Schiffahrtsgeschichte Deutsches Schiffahrtsarchiv (DSA) Hamburg 1975ff

                International Journal of Maritime History (IJMH) St JohnrsquosNF 1989ff

                Marine Mirror (MM) Cambridge 1911ff

                Northern Marine St JohnrsquosNF 1991

                Tijdschrift voor zeegeschiedenis uitg Door de Nederlandse Vereniging voor Zeegeschiedenis Vree-land 1982ff

                The great circle Journal of the Australian Association for Maritime History Toronto 1979ff

                Fachdidaktik Geschichte in Wissenschaft und Unterricht (GWU) Zeitschrift des Verbandes der Geschichtslehrer

                Stuttgart Seelze 1950ff Geschichte lernen Geschichtsunterricht heute Seelze 1988ff Geschichte Politik und ihre Didaktik Zeitschrift fuumlr historisch-politische Bildung Beitraumlge und

                Nachrichten fuumlr die Unterrichtspraxis Zeitschrift zahlreicher Landesverbaumlnde im Verband der Ge-schichtslehrer Deutschlands Paderborn Muumlnster 1973ff

                5 Internet-Ressourcen fuumlr Historiker Das groszlige Informationsangebot des World Wide Web (www) muszlig auch der Historiker in zu-nehmendem Maszlige nutzen Allerdings sind gleichzeitig auf Grund der Unzuverlaumlssigkeit und extremen Kurzlebigkeit der Informationen die Einschraumlnkungen besonders groszlig Allgemeine Kriterien fuumlr serioumlse Internet-Seiten sind minus daszlig sie bereits seit laumlngerer Zeit etabliert sind (Dauerhaftigkeit ist im Internet fraglos ein

                Kennzeichen von Qualitaumlt) minus daszlig sie von der oumlffentlichen Hand gefoumlrdert werden (die Vergabe von oumlffentlichen Mitteln

                ist in der Regel an Qualitaumltsstandards gebunden die uumlberpruumlft werden) minus daszlig sie kostenlos zugaumlnglich sind (Vorsicht vor kommerziellen Angeboten und privaten

                bdquoUumlberzeugungstaumlternldquo) Stichwort bdquoOpen Accessldquo5 minus und daszlig ihr Inhalt regelmaumlszligig gepflegt und aktualisiert wird

                5 Eine ganze Reihe von wissenschaftlichen Institutionen hat sich bislang bereits sehr deutlich fuumlr eine Verfuumlg-

                barmachung von wissenschaftlichem Wissen im Internet ausgesprochen Die bdquoBerliner Erklaumlrungldquo (httpwwwzimmpgdeopenaccess-berlinberlindeclarationhtml) schlieszligt erstmals auch dezidiert das kultu-relle Erbe mit ein

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 38

                Wenn Sie diese Maximen beachten kann Ihnen das Internet in zweifacher Hinsicht hilfreich sein Erstens koumlnnen Sie schnell aktuelle Informationen uumlber Ihr Studienfach und Ihre Univer-sitaumlt erhalten Zweitens laumlszligt sich das Internet auch als fachspezifische Informationsquelle nut-zen

                Literatur zur Einfuumlhrung Biste Baumlrbel Hohls Ruumldiger (Hg) Fachinformation und EDV-Arbeitstechniken fuumlr Historiker Ein-

                fuumlhrung und Arbeitsbuch Koumlln 2000 wieder in httpwwwgeschichtehu-berlindeEDV-Buch Kap 1 EDV und Geschichtswissenschaften httpwwwgeschichtehu-berlindeEDV-Buchkapitel2_linkshtml (Stand 30092005)

                Freytag Nils Piereth Wolfgang Kursbuch Geschichte Paderborn ua 2004

                Jenks Stuart Tiedemann Paul Internet fuumlr Historiker Eine praxisorientierte Einfuumlhrung Darmstadt 22000

                Suppanz Frank Geisteswissenschaften studieren mit dem Computer Eine praxisorientierte Einfuumlh-rung Stuttgart 2003

                WWW-Suchinstrumente fuumlr Geschichte

                Einige Universitaumlten haben damit begonnen Einfuumlhrungen in das Geschichtsstudium ins Netz zu stellen (s Epochen) Daruumlber hinaus haumllt das Internet auch Ressourcen bereit die fuumlr die inhaltliche Beschaumlftigung mit Geschichte nuumltzlich sein koumlnnen Die folgende Liste mit serioumlsen Internet-Angeboten ist zwar unvollstaumlndig bietet aber Gelegenheit zum ersten Einstieg Von dort finden Sie zahlrei-che Links zu weiteren relevanten Seiten httpwwwhsozkultgeschichtehu-berlindeindexasp Humanities-Net Sozial- und Kulturgeschichte (kurz

                H-Soz-u-Kult) ist die fuumlhrende deutsche Internetseite fuumlr Historiker und eine zentrale Plattform der wissen-schaftlichen Kommunikation Hier finden Sie aktuelle Rezensionen Tagungsberichte aber auch Stellenaus-schreibungen Das Abonnement ist kostenlos

                httpwwwnfhdatadepremiumindexshtml Ein wichtiges Hilfsmittel ist der Nachrichtendienst fuumlr Historiker (NfH) der bereits 1995 gegruumlndet wurde Er enthaumllt neben Diskussionsforen und umfangreichen Linksammlungen auch eine aktuelle Presseschau die einschlaumlgige Artikel aus deutschen englischen und franzoumlsischen Zeitungen umfaszligt

                httpwwwclio-onlinede Clio-online Dieses Portal versucht die geschichtswis-senschaftlichen Internet-Ressourcen zusammenzufuumlh-ren

                httpwwwhistoricumnetindexphp Historicumnet ist ein Netzwerk das verschiedene ge-schichtswissenschaftliche Internet-Ressourcen buumlndelt

                httpwwwphiluni-erlangende~p1geshomehtml und httpwwwerlangerhistorikerseitede

                Die Erlanger Historikerseite ist eine sehr gute Adresse vor allem wenn man auf der Suche nach weiteren Links ist Hier findet sich ua eine groszlige (und kom-mentierte) Auswahl an einschlaumlgigen Internet-Angeboten

                httpwwwhdgdeFinaldeuwww_hdg_dehtm Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland Bonn

                httpwwwdhmde Deutsches Historisches Museum httpmdz2bib-bvbdehist InformationsWeiser GeschichteHistory Guide weist

                geschichtswissenschaftlich relevante Internetquellen nach und ist das deutschsprachige Portal des Netz-werks Subject Gateways Geschichte

                wwwhistoryguidede History GuideInformationsWeiser Geschichte

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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                httpvlibiueithistoryindexhtml World Wide Web Virtual Library History Central Catalogue

                httpwwwjstororg

                Journal Storage The Scholarly Journal Archive

                Ur- und Fruumlhgeschichte httpwwwdgamnde Deutsche Gesellschaft fuumlr Archaumlologie des Mittelalters

                und der Neuzeit httpwwwarchaeologie-onlinede Arbeitsgruppe Archaumlologie und digitale Medien Frei-

                burg

                Alte Geschichte httpwwwgnomonku-eichstaettdeLAGproseminarindexhtml

                Online-Tutorium der KU Eichstaumltt

                httpwwwperseustuftsedu und httpperseusmpiwg-berlinmpgde

                The Perseus Digital Library (Umfassendes Such- und Hilfsmittelsystem u a fuumlr Texte der griechischen und lateinischen Antike) Tufts-University

                httpwwwbautzdebbkl Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon httpwwwheiligenlexikonde Oumlkumenisches Heiligenlexikon httpwwwstoaorgdiotima Materials fort the Study of Women and Gender in the

                Ancient World httpwwwhouseofptolemyorgindexhtml The House of Ptolemy ndash ptolemaumlisches und roumlmisches

                Aumlgypten httpwwwualbertaca~csmackayConsulsListhtml Consuls of the Roman Republic httpwwwkirkehu-berlinderessourcbuchkulthtml KIRKE Katalog der Internetressourcen fuumlr die Klassi-

                sche Philologie httpwwwstoaorg Stoaorg httpwwwtrentucaahcresourceshtmldir Resources on the Internet for Ancient History and

                Classics Hg K H Kinzl Trent-University Canada Rezensionen (Altertumswissenschaften) httpccatsasupennedu Bryn Mawr Classical Review publishes timely re-

                views of current scholarly work in the field of classical studies (including archaeology)

                httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonGnomonhtml

                Gnomon online (Rezension der CD-ROM-Version von Ulrich Schmitzer ndash httptelemachosphiluni-erlangendedatabaselibrignomon2html)

                httpwwwplekosuni-muenchendestartseitehtml Periodicum onLine zur Erforschung der KOmmunika-tionsstrukturen in der Spaumltantike

                Mittelalter wwwuni-tuebingendemittelaltertutoriumindexhtm schoumlnes Online-Tutorium wwwuni-muensterdefruehmittelalter das beste Fruumlhmittelalter im Netz httpwwwceecuni-koelnde CEEC ndash Codices Electronici Ecclesiae Coloniensis wwwgeorgetownedulabyrinth Resources for Medieval Studies wwwfordhameduhalsallsbook2html Internet medieval sourcebook full text sources httpwwwmediaevumdehaupt2html Mediaumlvistik im Internet ndash empfehlenswert

                Fruumlhe Neuzeit httpwwwuni-konstanzdeFuFPhiloGeschichteTutorium

                Die Universitaumlt Konstanz bietet ein Tutorium fuumlr die Neuere und Neueste Geschichte online an

                httpwwwphiluni-erlangende~p1gesstudiumhtml Besonders umfassend ist das Internet-Angebot der Universitaumlt Erlangen das unter anderem wertvolle Tips zur Studienorganisation enthaumllt

                httpmdzbib-bvbdedigbiblexikaadelung Johann Christoph Adelung Grammatisch-kritisches Woumlrterbuch der Hochdeutschen Mundart

                httpmdz1bib-bvbde~ndbadb_indexhtml Allgemeine Deutsche Biographie

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 40

                httpwwwsfnhistoricumnet Server Fruumlhe Neuzeit

                httpwwwuni-muensterdeFNZ-Online Barbara Stollberg-Rilinger (Hg) Einfuumlhrung in die Fruumlhe Neuzeit

                httpwwwfruehe-neuzeitnet Virtual library Geschichte Fruumlhe Neuzeit httpwwwzedler-lexikonde Johann Heinrich Zedler Grosses vollstaumlndiges Uni-

                versal-Lexicon Aller Wissenschafften und Kuumlnste

                Neuere und Neueste Geschichte httpwwwzeitgeschichte-onlinede httpwwwstubbildarchiv-dkguni-frankfurtde Bildarchiv der Deutschen Kolonialgesellschaft httpholocaustumdunimichedu Holocaust Survivor Oral History Archive httpfacultystaffvwcedu~dgrafholocaushtm Holocaust and Jewish Studies Site httpwwwcalvineduacademiccasgpa German Propaganda Archive httpwww17juni53de httpwwwchronik-der-wendede

                Lateinamerikanische Geschichte httplcweb2locgovhlas Handbook of Latin American Studies httpwwwh-netorg~latam H-LatAm an international forum for the scholarly

                discussion of Latin American History httplanicutexasedu Latin American Network Information Center httpwwwciberade Virtuelle Fachbibliothek Ibero-Amerika httphapiuclaedu The Hispanic American Periodicals Index (HAPI)

                Osteuropaumlische Geschichte httpwwwdgo-onlineorg DGO Deutsche Gesellschaft fuumlr Osteuropakunde eV httpartscishuedureespdocuments Documents in Russian History httpwwwribknet Umfassende bibliographische Rechercheressource httpwwwceeolcomindexaspx CEEOL ndash Central and Eastern European Online Li-

                brary httpwwwsoviethistoryorg Quellen zur sowjetischen Geschichte httpwwwsovlitcom Zusammenfassungen russisch-sowjetischer Literatur httpwwwrussianarchivescomraoaboutindexhtml Russian Archives Online httpmdzxbib-bvbdecocoon1000dokstarthtml 1000 Schluumlsseldokumente der russischen und sowjeti-

                schen Geschichte (1917-1991) httpwwwfak12uni-muenchendeforostindex2html Forschungsverbund Ost- und Suumldosteuropa (forost) httpwwwvifaostde ViFaOst ndash Virtuelle Fachbibliothek Osteuropa

                Fachdidaktik wwwburkhard-sachsede httpwwwlehrer-onlinede Lehrer-Online Unterrichten mit neuen Medien

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

                41

                IV Wissenschaftliches Arbeiten im Studium

                1 Fragestellung

                Jede wissenschaftliche Beschaumlftigung mit Geschichte muss mit einer Frage beginnen Erst die Frage bringt die Quellen zum Sprechen6 Erst die Fragestellung die das erkenntnisleitende Forschungsinteresse formuliert ermoumlglicht es aus der enormen Fuumllle des Materials diejenigen Quellen und Literaturtitel herauszufiltern die fuumlr ihre Beantwortung relevant sind Erst die Fragestellung ermoumlglicht es dem Historiker die von ihm festgestellten historischen Tatsachen in einen Sinnzusammenhang zu bringen sie zu interpretieren und Thesen zu bilden Erst die Fragestellung macht aus einer Information ein Argument das dazu dient eine These zu be-gruumlnden und zu belegen oder gegenteilige Auffassungen zu widerlegen Ohne Fragestellung wird Geschichtsschreibung zu einem bdquoHort von Anekdoten und Chronologienldquo7 und das ist nicht der Sinn von wissenschaftlicher Beschaumlftigung mit Geschichte Es reicht also nicht aus im Rahmen eines Seminars ein Thema zu uumlbernehmen Entscheidend ist vielmehr wie Sie sich einem Thema annaumlhern dh welche konkreten Fragen Sie an ein Thema herantragen Waumlhrend ein Thema verhaumlltnismaumlszligig leicht zu finden ist entsteht eine tragfaumlhige Fragestellung aus vertieftem Wissen An Hand des Themas beginnen Sie sich ein-zulesen und zu bibliographieren Je mehr Sie das Thema in den historischen Kontext und die aktuelle Forschung einordnen koumlnnen und Sie einen Uumlberblick uumlber die Quellen haben desto leichter faumlllt es Ihnen eine Fragestellung zu formulieren die Folgendes leisten soll minus die Fragestellung legt den Gegenstand der Untersuchung fest sie grenzt ihn ein denn es

                werden nur diejenigen Bereiche naumlher untersucht nach denen man zuvor gefragt hat minus jede Frage enthaumllt bereits eine implizite Vorstellung von einer moumlglichen Antwort einer

                bdquomoumlglichen Geschichteldquo minus die Fragestellung entscheidet uumlber den methodischen Zugriff auf das Thema sowie uumlber

                die Auswahl von Quellen und Literatur die zu ihrer Beantwortung erforderlich sind Man muszlig also von Anfang an uumlberlegen wie man von den Fragen zu Antworten kommen kann

                minus nicht zuletzt gibt die Fragestellung Ihrer Hausarbeit ein individuelles Profil und bewahrt Sie vor der Furcht nur das vielfach bereits Geschriebene ein weiteres Mal nachzubeten

                Historische Fragestellungen zielen vor allem auf Ursachen und Zusammenhaumlnge sie suchen Erklaumlrungen fuumlr den Ablauf historischer Prozesse Prinzipiell ist die Anzahl moumlglicher Fragen unbegrenzt Eine bdquoguteldquo dh sinnvolle Frage zeichnet sich durch folgende Charakteristika aus minus Die Frage sollte uumlber den bisherigen Wissensstand hinausfuumlhren Dies setzt voraus daszlig

                Sie Probleme und Fragen der Forschung erkennen und in Ihren Arbeiten zum Gegenstand einer argumentativen Auseinandersetzung machen Dies gilt auch schon fuumlr Proseminare

                minus Die Fragen sind an den Beduumlrfnissen und Interessen der Gegenwart ausgerichtet und be-ziehen daraus ihre Relevanz Dabei geht es nicht um die Projektion der Gegenwart auf die Vergangenheit

                Nachdem Sie das einschlaumlgige Material zu einem bestimmten Thema ausfindig gemacht ha-ben muumlssen Sie es im Hinblick auf Ihre Fragestellung auswerten bewerten und aufbereiten 6 Koselleck Reinhart Begriffsgeschichten Studien zur Semantik und Pragmatik der politischen und sozialen

                Sprache Mit zwei Beitraumlgen von Ulrike Spree und Willibald Steinmetz sowie einem Nachwort zu Einlei-tungsfragmenten Reinhart Kosellecks von Carsten Dutt Frankfurt am Main 2006 S 71

                7 Kuhn Thomas S Die Struktur der wissenschaftlichen Revolution Frankfurt am Main 1973 S 15

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                Es ist dabei ein wesentlicher Unterschied ob Sie Quellen oder Literatur bearbeiten Ob es sich bei den verwendeten Texten um eine Quelle oder um Literatur handelt haumlngt allein von der Fragestellung ab und nicht vom Alter des Textes Sobald Sie sich z B mit der Geschichte der Geschichtswissenschaft beschaumlftigen werden viele der Texte die Sie in anderem Zusammen-hang als Forschung zu Rate gezogen haumltten zur Quelle

                2 Literaturarbeit

                Unter dem Begriff bdquoFachliteraturldquo versteht man die Darstellungen der bisherigen Ergebnisse der historischen Forschung und ihrer Nachbardisziplinen Das Studium der einschlaumlgigen Li-teratur gehoumlrt zum taumlglichen Geschaumlft des Historikers und ist unverzichtbar Jede neue Arbeit muszlig auf den vorhandenen Ergebnissen der Forschung aufbauen und sie kritisch befragen ndash ganz gleich ob es um die Uumlbernahme historischer Tatsachen oder um deren moumlglicherweise kontroverse Interpretation geht Erstens besteht das Ziel der Lektuumlre wissenschaftlicher Texte darin einen Uumlberblick uumlber den Forschungsstand bzw die Entwicklung der Forschung zu einem Thema zu gewinnen Einen Forschungsbericht oder auch Literaturbericht der Ihnen diese Arbeit enorm erleichtert fin-den Sie entweder in Fachzeitschriften oder in der Einleitung wissenschaftlicher Monogra-phien Jeder Band der Reihen bdquoOldenbourg Grundriszlig der Geschichteldquo (OGG) und bdquoEnzyklo-paumldie Deutscher Geschichteldquo (EDG) enthaumllt ebenfalls einen ausfuumlhrlichen problemorientierten Forschungsuumlberblick der behandelten Epoche oder eines Themas Sollte zu Ihrem Thema kein Literaturbericht vorliegen muumlssen Sie sich diesen Uumlberblick selbst erarbeiten Zweitens werten Sie die vorhandene Literatur aus um Sachinformationen uumlber Ihren Untersu-chungsgegenstand zu erhalten dabei kann es sich beispielsweise um die Datierung eines Er-eignisses eine statistische Angabe oder Informationen uumlber historische Ereignisablaumlufe han-deln Drittens schlieszliglich gewinnen Sie aus der Literatur historische Urteile Thesen und Ant-worten die andere Historiker im Hinblick auf komplexe Fragestellungen gegeben haben Die-se koumlnnen entweder in Ihre Arbeit uumlbernommen oder zum Ausgangspunkt Ihrer Fragestellung gemacht werden indem sie uumlberpruumlft modifiziert widerlegt oder bestaumltigt werden

                a) Lesen wissenschaftlicher Texte (Informationsbeschaffung)

                Das Lesen wissenschaftlicher Texte ist eine Kompetenz die mit der kontemplativen Lektuumlre von Belletristik wenig gemein hat Wissenschaftliches Lesen bedeutet nicht passive Rezeption des Geschriebenen sondern einen aktiven geistigen Vorgang bei dem der Leser in einem permanenten Dialog mit dem Verfasser steht Daher erfordert diese Form des Lesens groszlige Konzentration Ruhe und Zeit

                Relevanz klaumlren

                Wegen der groszligen Menge an Literaturtiteln die Sie zu den meisten Themen finden koumlnnen sollten Sie nicht planlos mit dem Lesen des erstbesten Buches beginnen das Ihnen in die Haumlnde faumlllt Zunaumlchst muumlssen Sie klaumlren ob ein Text fuumlr die Beantwortung Ihrer Fragestel-lung uumlberhaupt relevant ist Dazu fuumlhren Sie folgende Arbeitsschritte aus minus Titel und Untertitel des Buches geben nicht nur Auskunft uumlber das Thema sondern unter

                Umstaumlnden auch uumlber seine Kernthese minus Aus dem Titelblatt oder dem Impressum erfahren Sie wann wo und ggf in welcher Reihe

                ein Buch erschienen ist Erscheinungsjahr und Auflage signalisieren seine Aktualitaumlt Ist ein Buch in einer renommierten Reihe erschienen mag dies ein Hinweis auf seine Qualitaumlt sein

                minus Das Inhaltsverzeichnis gibt uumlber Aufbau und Inhalt des Buches Auskunft Wenn bei der Durchsicht des Inhaltsverzeichnisses noch kein direkter Bezug zu Ihrem Thema oder der

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                Fragestellung erkennbar ist heiszligt dies nicht daszlig das Buch fuumlr Sie nicht relevant ist Lesen Sie deswegen immer

                minus die Einleitung Sie erschlieszligt Ihnen die Fragestellung und das Erkenntnisinteresse des Au-tors seinen methodischen Zugriff und seine Loumlsungsstrategien Daruumlber hinaus gibt sie Ihnen wichtige Informationen uumlber den Forschungsstand

                minus Die Materialbasis koumlnnen Sie anhand des Quellen- und Literaturverzeichnisses pruumlfen minus Im Vorwort erfahren Sie um welche Art von Arbeit es sich handelt (beispielsweise eine

                Dissertation oder Habilitationsschrift) und in welchem Umfeld sie entstanden ist Auf-grund dieser Informationen laumlszligt sie sich oft in der Forschungslandschaft verorten

                minus Die Zusammenfassung bilanziert die Ergebnisse der Arbeit benennt ggf Luumlcken und regt damit zu weiterer Forschung an

                Sollte sich bei dieser Pruumlfung herausstellen daszlig ein Buch nur in Teilen fuumlr Sie relevant ist bieten Ihnen das Inhaltsverzeichnis und das oder die Register (Personen- Orts- und Sachre-gister) die Moumlglichkeit die benoumltigten Informationen bzw relevanten Textpassagen nachzu-schlagen Vor allem umfangreiche Arbeiten die Ihr Thema nur am Rande streifen werden Sie nur selektiv auswerten Allerdings kann es auch gefaumlhrlich sein Literatur gewissermaszligen als Steinbruch zu verwenden da einzelne Aussagen so aus dem Zusammenhang gerissen werden Sie sollten daher immer Einleitung und Zusammenfassung lesen um die relevanten Passagen in die Argumentation des Autors einordnen zu koumlnnen

                Kritisches Lesen heiszligt Exzerpte erstellen

                Wissenschaftliches Lesen heiszligt exzerpieren Von zentraler Bedeutung ist es sich beim Lesen stets die eigene Fragestellung vor Augen zu halten und den vorliegenden Text im Hinblick auf die eigene Fragestellung hin bdquoabzuklopfenldquo also selbst Fragen an den Text zu stellen Dabei geht es keineswegs darum den Inhalt des Textes kritiklos aufzunehmen vielmehr muumlssen Sie sich bemuumlhen den Text bewertend (also kritisch) zu lesen Achten Sie dabei auf folgende Punkte minus Bleibt der Autor des Textes bei seiner in der Einleitung formulierten Fragestellung oder

                weicht er vom Thema ab minus Ist der methodische Ansatz des Autors zur Beantwortung seiner Fragestellung geeignet minus Welche Quellen zieht der Autor zur Beantwortung seiner Frage(n) heran Hat er moumlgli-

                cherweise wichtige Quellen uumlbersehen minus Welche Thesen (Behauptungen Schluszligfolgerungen) stellt der Autor auf Und was ist an

                diesen Thesen neu wo reichen sie uumlber den bisherigen Forschungsstand hinaus minus Uumlberzeugen die Argumente die er fuumlr seine Thesen anfuumlhrt Lassen sich Gegenargumente

                ins Feld fuumlhren minus Gibt es Luumlcken oder Schwachstellen in der Argumentationskette des Autors minus Wie ordnet der Autor seine Ergebnisse in groumlszligere Zusammenhaumlnge ein minus Was sagt der Text im Hinblick auf Ihre eigene Fragestellung Anfangs wird es Ihnen wahrscheinlich schwerfallen alle Teile dieses Fragerasters an einen Text heranzutragen Doch je mehr Sie lesen desto leichter faumlllt es Ihnen

                b) Aufbereitung des Gelesenen (Informationsverwaltung)

                Exzerpieren

                Das Lesen eines Textes allein genuumlgt allerdings nicht Wissenschaftliches Lesen ist untrenn-bar mit Schreiben verbunden Wenn Sie eigene Buumlcher oder Textkopien lesen koumlnnen Sie bereits beim ersten Lesen wichtige Passagen unterstreichen und Randbemerkungen hinzufuuml-gen das erleichtert Ihnen spaumlter die Orientierung enthebt Sie jedoch nicht der Muumlhe schrift-

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 44

                liche Textauszuumlge (Exzerpte) anzufertigen Arbeiten Sie in Buumlchern immer nur mit Bleistift alles andere ist Barbarei In Buumlchern aus oumlffentlichem Besitz verbietet sich jede Markierung Ein Exzerpt faszligt den Inhalt eines Textes in Stichworten oder fortlaufend jedenfalls immer knapp zusammen Lange Literaturauszuumlge sind in der Regel kein Exzerpt sondern ver-schwendete Zeit Sie muumlssen versuchen die (unter Ihrer Fragestellung) wichtigen Aussagen moumlglichst in eigenen Worten wiederzugeben ndash gelingt Ihnen dies ist das ein sicheres Indiz dafuumlr daszlig Sie den Text verstanden haben Befolgen Sie unbedingt die Grundregeln des Exzerpierens minus Ein Exzerpt beginnt mit einer vollstaumlndigen bibliographischen Angabe des exzerpierten

                Textes Lose Exzerpte die Sie nicht zuordnen koumlnnen sind wertlos minus Trennen Sie deutlich woumlrtliche Zitate Textparaphrasen und eigene Kommentare vonein-

                ander damit Sie sie spaumlter nicht durcheinanderbringen minus Notieren Sie sich unbedingt die Seitenzahlen woumlrtlicher Zitate und Textparaphrasen an-

                sonsten muumlssen Sie spaumlter nochmals nach dem Fundort eines Zitats oder Belegs suchen minus Strukturieren Sie Ihr Exzerpt Jeder gute wissenschaftliche Text folgt einer Gliederung

                die aus dem Exzerpt hervorgehen muszlig Auf diese Weise enthalten Ihre Notizen Informati-onen uumlber Aufbau Argumentationsgang Thesen und Ergebnisse des Textes

                minus Behalten Sie beim Exzerpieren die Fragestellung des Autors und Ihre eigene im Blick minus Notieren Sie sich die Definitionen zentraler Begriffe minus Halten Sie Staumlrken und Schwaumlchen des Textes (etwa Argumentationsluumlcken oder innere

                Widerspruumlche) fest

                Einzelnotiz-System (Karteikasten)

                Um das Exzerpieren von Texten die zur Beantwortung Ihrer Fragestellung relevant sind kommen Sie nicht herum Fuumlr die dauerhafte Archivierung der Informationen sind Exzerpte allerdings nur bedingt geeignet da Literaturauszuumlge gerade bei laumlngeren Texten schnell un-uumlbersichtlich werden Der Karteikasten in dem ein Text nach seinen Einzelaspekten aufgegliedert wird vermeidet diesen Nachteil er macht Informationen ndash je nach Fragestellung ndash flexibel handhabbar Aller-dings ist sein Gebrauch muumlhsam Sie muumlssen naumlmlich auf jeder einzelnen Karteikarte die ge-naue Belegstelle (dh die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben) notieren um die gespei-cherten Informationen spaumlter weiterverwenden zu koumlnnen Zudem werden Karteikaumlsten mit der Zeit unuumlbersichtlich und der Argumentationszusammenhang des Textes geht dabei verlo-ren

                Datenbanken

                minus Datenbanken kombinieren die Vorteile von Exzerpt und Karteikasten vermeiden jedoch ihre Nachteile Daher sind sie heute das mit Abstand effizienteste Medium der Informati-onsverarbeitung und Archivierung

                minus Informationen auf EDV-Systemen nehmen weniger Platz in Anspruch sind (mit etwas Uumlbung) einfach zu handhaben sowie leicht organisierbar und kommunizierbar

                minus Wer regelmaumlszligig in den PC exzerpiert erhaumllt rasch einen groszligen stetig wachsenden Fun-dus an Informationen wer dagegen mit der Hand exzerpiert bleibt auf einem Berg von Papier sitzen der mit der Zeit immer schwerer uumlberschaubar wird

                httpaoeguni-koelndehandwerkszeugliberdat ndash Das Datenbankprogramm LiberDat 20 erleichtert

                das systematische Bibliographieren und hilft den Uumlberblick uumlber die eigenen Buumlcher Kopien und Notizen zu bewahren Exzerpte koumlnnen direkt mit der Datenbank verknuumlpft werden

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                httpwwwlit-linkch ndash Lit-link ist ein Datenbank-Programm fuumlr die Verwaltung von Informationen die in den Geistes- und Sozialwissenschaften bei der Arbeit mit Literatur und Textquellen gesam-melt und verwendet werden

                httpwwwliteratnet ndash Programm fuumlr Literaturverwaltung und -management mit Zitat- Schlagwort- und Fundortverwaltung sowie Tools fuumlr die arbeitsteilige Literaturbearbeitung im Team

                (Alle drei Datenbankprogramme stehen kostenlos auf den angegebenen Internetseiten zum Download zur Verfuumlgung)

                Literatur zum Lesen wissenschaftlicher Texte Becher Stephan Schnell und erfolgreich studieren Organisation ndash Zeitmanagement ndash Arbeitstechnik

                Wuumlrzburg 1998

                Franck Norbert Fit fuumlrs Studium Erfolgreich reden lesen schreiben Muumlnchen 82006

                Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006 S 125-142

                Ruumlckriem Georg ua Die Technik des wissenschaftlichen Arbeitens Eine praktische Anleitung Pa-derborn 132006 (enthaumllt ausfuumlhrliche Informationen zum Bibliographieren Exzerpieren und Ver-walten von Informationen)

                3 Quellenarbeit

                Die Geschichtswissenschaft bezieht ihre Erkenntnisse nicht aus der Literatur sondern aus-schlieszliglich aus Quellen Geschichte wird erst durch die methodisch kontrollierte kritische Pruumlfung der uumlberlieferten Quellen zu einer Wissenschaft Die Quellen stellen die Basis wie auch die Begrenzung der historischen Forschung dar Jede historische Interpretation kann bei einer Neusichtung der Quellen an ihnen scheitern deswegen spricht man auch von einem bdquoVetorechtldquo der Quellen8 Das gilt bereits fuumlr das Geschichtsstudium Referate und Hausar-beiten muumlssen schon im Proseminar im wesentlichen aus den Quellen erarbeitet werden

                a) Was ist eine Quelle Die griffigste Definition von bdquoQuellenldquo stammt von Paul Kirn bdquoQuellen nennen wir alle Tex-te Gegenstaumlnde oder Tatsachen aus denen Kenntnis der Vergangenheit gewonnen werden kannldquo9 Dieser Umschreibung ist nichts hinzuzufuumlgen Sie umfaszligt alles womit der Historiker arbeiten kann und gilt fuumlr alle Epochen und fuumlr alle Regionen

                Texte

                Texte sind in der Regel die wichtigsten Quellen des Historikers da sie am umfassendsten Auskunft uumlber die Vergangenheit geben und Informationen uumlber die Zusammenhaumlnge histori-scher Tatsachen enthalten Jeder Text kann eine historische Quelle sein (es haumlngt nur von der Fragestellung ab) Texte sind so enorm vielfaumlltig daszlig sie hier nicht aufgezaumlhlt werden koumln-nen

                Gegenstaumlnde

                Da alles was durch die menschliche Hand geschaffen oder veraumlndert wurde seine Absichten und die unbewuszligten Beeinflussungen (kultureller technischer religioumlser hellip Art) in sich traumlgt geben Gegenstaumlnde wie Kleidungsstuumlcke Bauwerke Muumlnzen Grabfunde Waffen Kochgeraumlt 8 Koselleck Reinhard Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main 1979 S

                206 9 Kirn Paul Einfuumlhrung in die Geschichtswissenschaft Berlin 1947 S 28

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                und anderes mehr auch Auskunft uumlber die Vergangenheit Fuumlr die Alte Geschichte und das Mittelalter sind historische Gegenstaumlnde zentrale Quellen der Erkenntnis Auch in der Zeitge-schichte geben bisweilen nur materielle Zeugnisse Aufschluszlig Besonders aussagekraumlftig sind menschliche Uumlberreste weil sie Ruumlckschluumlsse auf Ernaumlhrung Krankheit und Umweltbedin-gungen erlauben

                Tatsachen

                Gegenwaumlrtige Tatsachen sind historisch gewachsen deswegen legen sie Zeugnis uumlber die Vergangenheit ab Zu diesen Tatsachen gehoumlren Grenzen Sprachen Flur- Orts- und Perso-nennamen und anderes Ein gutes Beispiel stellt unsere Sprache dar Im Bereich des Sports ist sie sehr stark mit englischen Fachausdruumlcken durchsetzt was auf den Ursprungsort bestimm-ter Sportarten verweist von dem aus sie schlieszliglich in Deutschland Einzug gehalten haben Fuumlr andere Bereiche wie die Musik oder das Militaumlrwesen gilt aumlhnliches Zu den historischen Tatsachen gehoumlren schlieszliglich auch Phaumlnomene wie beispielsweise Religionen und Konfessi-onen Daszlig die Christen in der Bundesrepublik Deutschland in zwei etwa gleich groszlige Grup-pen aus Katholiken und Protestanten zerfallen verweist auf die Glaubensspaltung im 16 Jahrhundert als enorm wichtige langfristig wirksame Zaumlsur einerseits und die Aufnahme und regionale Aufteilung der Vertriebenen nach 1945 andererseits

                Welche Quellen fuumlr die Behandlung eines bestimmten Themas relevant sind haumlngt in hohem Maszlige von der gewaumlhlten Fragestellung und dem methodischen Vorgehen ab mit dem die Fragen beantwortet werden sollen So laumlszligt sich beispielsweise ein Phaumlnomen wie die soge-nannte Bauernbefreiung in Preuszligen unter ganz unterschiedlichen Blickwinkeln untersuchen die jeweils verschiedene Quellengattungen erfordern Fragt man politikgeschichtlich nach der Genese und den Motiven der Gesetzgebung muumlssen die Sachakten der beteiligten Behoumlrden und die Unterlagen der wichtigsten handelnden Akteure herangezogen werden Fragt man da-gegen sozialgeschichtlich nach den Auswirkungen dieser Maszlignahme sind in erster Linie so-zialstatistische Daten und autobiographische Zeugnisse erforderlich die Auskunft uumlber die Lebenslage der betroffenen Bauern und Gutsbesitzer geben Die Kunst geschickte Forschungsfragen zu stellen und geeignete Quellen zur Beantwortung dieser Fragen zu finden nennt man Heuristik Sie laumlszligt sich allerdings schlecht allgemein vermitteln sondern nur an konkreten Einzelfaumlllen erproben Fuumlr den Anfang mag es genuumlgen daszlig Sie sich den Zusammenhang von Fragestellung und Auswahl der Quellen verdeutlichen also das Problembewuszligtsein schaumlrfen

                b) Quellentypologie Seit dem spaumlten 19 Jahrhundert hat sich in der Geschichtswissenschaft die klassische Unter-scheidung zwischen Traditionsquellen und Uumlberresten eingebuumlrgert die auf Johann Gustav Droysen zuruumlckgeht und von Ernst Bernheim in ihrer heutigen Form formuliert wurde Das wesentliche Unterscheidungskriterium dieser Typologie liegt im Gegenwartszweck der Quel-le bdquoAlles was unmittelbar von den Gegebenheiten uumlbriggeblieben und vorhanden ist nennen wir Uumlberreste alles was mittelbar von den Begebenheiten uumlberliefert ist hindurchgegangen durch menschliche Auffassung nennen wir Traditionldquo10 Zwar ist diese Dichotomie wie noch zu zeigen sein wird keineswegs so eindeutig doch hilft sie sehr bei der Einschaumltzung des Aussagewertes einer Quelle fuumlr die Fragestellung

                10 Bernheim Ernst Lehrbuch der historischen Methode und der Geschichtsphilosophie Leipzig 61908 S 255 f

                (Hervorhebungen im Original) Die folgenden Zitate ebenda

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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                Uumlberrest

                Als bdquoUumlberresteldquo werden alle Quellen bezeichnet bdquowelche ohne jede Absicht auf Erinnerung und Nachwelt nur uumlbriggebliebene Teile der Begebenheiten der menschlichen Betaumltigungen selbst sindldquo Darunter fallen saumlmtliche Relikte menschlicher Lebensprozesse (beispielsweise Kuumlchenabfaumllle) Produkte menschlicher Fertigkeiten (Bauwerke und technisches Geraumlt aller Art) aber auch Sprache Zustaumlnde Institutionen Sitten und Gebraumluche sowie nicht zuletzt Akten und Urkunden Nach Bernheim haben Uumlberreste fuumlr den Historiker den Vorteil der unmittelbaren Naumlhe zum untersuchten Gegenstand Da sie nicht bewuszligt als bdquoQuelleldquo angefertigt wurden enthalten sie weniger Stilisierungen und Selbstdarstellungen daher ermoumlglichen Uumlberreste eher als Traditi-onsquellen die Rekonstruktion der bdquoharten Faktenldquo Allerdings sind Uumlberreste immer nur Splitter Teile eines Mosaiks das der Historiker zusammensetzen muszlig ohne dafuumlr alle Einzel-teile zur Verfuumlgung zu haben Dazu ist ein umfangreiches Kontextwissen erforderlich das die Einordnung der einzelnen Puzzle-Teile erst ermoumlglicht

                Tradition

                Unter bdquoTraditionenldquo versteht man Quellen die bewuszligt zur Uumlberlieferung bestimmter Sach-verhalte angelegt worden sind bdquoDie Tradition verfolgt durchweg direkt die Absicht die Erin-nerung der Begebenheit zu erhalten will geradezu historisches Material seinldquo Traditionsquel-len sind vor allem schriftliche Quellen die Werke antiker Schriftsteller sowie die Historio-graphie (soweit sie unter die Quellen faumlllt) aber auch Memoiren Tagebuumlcher Reiseberichte und Korrespondenzen Hinzu kommen Bildnisse und Skulpturen (die eine Interpretation des Kuumlnstlers enthalten) sowie schriftliche und muumlndliche Zeugenaussagen Der Vorzug von Traditionsquellen besteht darin daszlig sie das historische Geschehen bereits aufbereitet haben es also in einen Zusammenhang bringen Das bdquoVerstehenldquo der Vergangen-heit erfolgte hier bereits durch einen Menschen der dem Gegenstand viel naumlher war als ein heutiger Historiker der also das bdquoHindernis der inneren Fremdheitldquo nicht oder nicht in dem Maszlige uumlberwinden muszligte Damit geht jedoch der Nachteil einher daszlig Traditionsquellen Sach-verhalte immer aus dem Blickwinkel des Verfassers darstellen der aus der Fuumllle der vergan-genen Realitaumlt eine Vorauswahl getroffen hat Zudem besteht gerade bei autobiographischen Quellen immer die Gefahr der Stilisierung und Selbstdarstellung

                Problematik der Quellentypologie

                Die Unterscheidung zwischen Traditionen und Uumlberresten dient also vor allem als Hilfe bei der Bestimmung des Aussagewerts und der Reichweite einer Quelle Sie ist selbst jedoch sehr problematisch da nicht wirklich trennscharf minus Jede Traditionsquelle hat zugleich auch Uumlberrestcharakter ndash nicht was ihren Inhalt be-

                trifft wohl aber hinsichtlich der Umstaumlnde ihrer Entstehung Ein Monument beispielswei-se wird mit dem Ziel errichtet dauerhaft an eine Person oder ein Ereignis zu erinnern Da es jedoch im Stil und mit den (technischen) Mittel der Zeit seiner Entstehung errichtet worden ist hat es auch die Qualitaumlt eines Uumlberrests Ein Gesandtschaftsbericht der unter den Akten des Auswaumlrtigen Amtes (Auszligenministeriums) aufbewahrt wird faumlllt zwar per definitionem unter die Uumlberreste Das heiszligt nun jedoch nicht daszlig saumlmtlichen in einem solchen Bericht enthaltenen Informationen ein dementsprechend hoher Quellenwert bei-zumessen ist Schlieszliglich wurden derartige Berichte oft erst im Nachhinein verfaszligt und enthalten nicht selten den Versuch des Autors sich und seine Leistungen ins rechte Licht zu ruumlcken Ob eine Quelle eher den Traditionen oder den Uumlberresten zuzurechnen ist haumlngt somit entscheidend von der eigenen Fragestellung ab zu deren Beantwortung sie herangezogen wird

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 48

                minus Manche Quellengattungen lassen sich kaum in das Schema dieser Typologie einordnen etwa die Publizistik und das Pressewesen Beide richten sich zwar eindeutig an die jewei-ligen Zeitgenossen fallen daher also unter die Uumlberreste Publizistik und Presse nehmen jedoch zugleich stets auch Wertungen vor und treffen eine Auswahl aus der Fuumllle des (seinerzeit zur Verfuumlgung stehenden) Materials Fuumlr den spaumlteren Leser sind sie also eher Traditionsquellen Gleiches gilt fuumlr Briefe und Tagebuumlcher

                minus Besonders problematisch ist die Einordnung von Bild- und Tondokumenten die vor allem fuumlr die Zeitgeschichte groszlige Bedeutung haben Einerseits geben sie das Geschehene oder Gesagte unmittelbar wider sind also Uumlberreste andererseits werden sie von anderen auf-gezeichnet um Dritten zugaumlnglich zu sein fallen also zugleich unter die Traditionen

                c) Quellenkritik Die Quellenkritik lotet die Moumlglichkeiten und Absichten einer historischen Quelle aus ihre bdquoZuverlaumlssigkeitldquo wird kritisch gepruumlft und ihre Inhalte werden fuumlr die jeweilige Fragestellung fruchtbar gemacht Die Quellenkritik ist der eigentliche Kern des historischen Arbeitens die Ergebnisse der Kritik sind Grundlage der Interpretation und der Aussagen in der Darstellung Die Kritik erfordert zwei Schritte

                Aumluszligere Quellenkritik

                In der aumluszligeren Quellenkritik auch als bdquoKritik der Echtheitldquo bezeichnet wird die Quelle nach einer Reihe von formalen Kriterien untersucht Dabei sind folgende Fragen zu klaumlren minus Uumlberlieferung Wie ist die Quelle auf uns gekommen Welchen Weg hat sie vom Produ-

                zenten bis in ein Archiv bzw in eine Edition durchlaufen welchen Veraumlnderungen war sie dabei unterworfen bewuszligten und zufaumllligen

                minus Echtheit Ist die Quelle bdquoechtldquo oder bdquogefaumllschtldquo Die beiden Begriffe stehen hier in An-fuumlhrungszeichen weil sie fuumlr die Geschichtswissenschaft keine absolute sondern nur rela-tive Bedeutung haben Mit anderen Worten Auch eine bdquoFaumllschungldquo kann eine wichtige Quelle sein da sie beispielsweise daruumlber Aufschluszlig geben kann wer warum wann was und wie bdquogefaumllschtldquo hat

                minus Datierung Wann wurde die Quelle verfaszligt Ist sie nachtraumlglich uumlberarbeitet oder veraumln-dert worden Vor allem die Quellen der Antike des Mittelalters und der Fruumlhen Neuzeit sind oftmals nicht datiert man muszlig daher ihren Entstehungszeitraum anhand aumluszligerer (Schriftart Stil) und innerer Kriterien (Sinnzusammenhaumlnge) bestimmen Aber auch bei Quellen mit Datumsangabe ist zu pruumlfen ob sie vor- oder ruumlckdatiert (und damit bdquoge-faumllschtldquo) worden sind

                minus Autor Wer hat die Quelle verfaszligt In welcher Funktion hat der Autor die Quelle verfaszligt minus Entstehungszusammenhang In welchem Kontext ist die Quelle entstanden welcher

                Textgattung gehoumlrt sie an und welche Funktion hatte sie Handelt es sich beispielsweise um eine serielle Quelle (jede Art von Listen wie etwa um Eintraumlge in ein Geburtsregis-ter) um ein Verhoumlrprotokoll oder um ein diplomatisches Memorandum

                minus Quellentyp Handelt es sich um eine Traditionsquelle oder um einen Uumlberrest Wer war der Adressat der Quelle

                minus Textsicherung Hier geht es um die Sammlung von Informationen zu Personen Instituti-onen oder sonstigen Sachverhalten die in der Quelle erwaumlhnt werden und zu ihrem Ver-staumlndnis erforderlich sind Dazu ist nicht nur ein umfangreiches Kontextwissen noumltig sondern man muszlig auch einschlaumlgige (beispielsweise biographische) Hilfsmittel verwen-den

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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                Innere Quellenkritik

                Waumlhrend die aumluszligere Kritik eine Quelle nach formalen Gesichtspunkten untersucht beschaumlftigt sich die innere Quellenkritik mit ihrem Inhalt Es geht vor allem um folgende Fragen ⎯ Reichweite der Information

                minus Was wuszligte der Autor was konnte er wissen was wollte er wissen inwieweit konnten ihm Dinge bewuszligt werden welchen Wahrnehmungshorizont hatte er (Stand-ortHorizont)

                minus Zu welchem Zweck schreibt der Autor sein Werk (Prologe) welche erklaumlrten Absich-ten verfolgt er in welchem Verhaumlltnis steht er zu prominenten Personen seines Be-richts (StandpunktTendenz)

                minus Was sagt die Quelle im Hinblick auf die gewaumlhlte Fragestellung aus Welche Antwor-ten und Schluszligfolgerungen ergeben sich aus ihr Sind ggf auch andere bdquoLesartenldquo moumlglich

                ⎯ Kontext In welchem Verhaumlltnis steht diese Quelle zu anderen Quellen Gehen die enthal-tenen Informationen uumlber andere Quellen hinaus oder widersprechen sie ihnen Oder be-zieht die Quelle ihre Informationen sogar aus einer anderen nicht genannten Quelle Um hier Klarheit zu gewinnen muszlig die Quelle mit anderen Quellen sowie mit der einschlaumlgi-gen Literatur verglichen werden Erst die Kontextualisierung ermoumlglicht es den Quellen-wert naumlher zu bestimmen

                Grundsaumltzlich gilt bei der Quellenkritik ⎯ daszlig das quellenkritische Instrumentarium nicht nur dem Gewinn von Fakten und Ereignis-

                sen dient sondern je nach Fragestellungen die Quellen auch in anderer Weise pruumlft Wer sich mit Mentalitaumlten oder dem Alltag beschaumlftigt legt weniger Wert darauf die Quellen nur auf unstrittige gleichsam bdquofesteldquo Bestandteile hin zu untersuchen

                ⎯ daszlig die enorme Verschiedenheit und Vielgestaltigkeit der Quellen immer eine individuelle Betrachtung und Erschlieszligung erzwingen so daszlig das gewaumlhlte kritische Instrumentarium ndash bei allen grundlegenden Gemeinsamkeiten ndash ebenso angepaszligt werden muszlig

                ⎯ was Jacob Burckhardt in seinen Vorlesungen sagte minus bdquoUnerschoumlpflichkeit der Quellen zumal solcher die von groszligen Maumlnnern herruumlhren

                sodaszlig Jeder die tausendmal ausgebeuteten Buumlcher wieder lesen muszlig weil sie jedem Leser und jedem Jahrhundert ein besonderes Antlitz erweisen auch jeder Alterstufe des Einzelnen Es kann sein daszlig im Thucydides zB eine Thatsache ersten Ranges liegt die erst in hundert Jahren Jemand bemerken wirdldquo

                minus bdquoAlle echte Uumlberlieferung ist auf den ersten Anblick langweilig weil und insofern sie fremdartig ist Sie kuumlndet die Anschauungen und Interessen ihrer Zeit fuumlr ihre Zeit und koumlmmt uns gar nicht entgegen [] Aber auch dem Gelehrten und Denker ist die Ver-gangenheit in ihrer Aeuszligerung Anfangs immer fremdartig und ihre Aneignung eine Arbeitldquo11

                In der Regel wird der Quellenwert eines Dokuments nicht in allen behandelten Punkten gleich hoch sein

                Kritik von Ton- und Bildquellen

                Ein besonderes Problem stellt die Kritik von Ton- und Bildquellen dar Tonbandaufnahmen Fotos und insbesondere (Ton-)Filmen kurz den bdquoneuen Medienldquo kommt scheinbar unwider-legbare Authentizitaumlt zu denn angeblich luumlgen Bilder nicht Die Realitaumlt sieht freilich ganz anders aus Gerade Bilder sind in hohem Maszlige standortgebunden (nicht umsonst spricht man

                11 Burckhardt Jacob Uumlber das Studium der Geschichte Der Text der bdquoWeltgeschichtlichen Betrachtungenldquo

                nach den Handschriften hg v P Ganz Muumlnchen 1981 Zitat 1 S 252 Zitat 2 S 250

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 50

                in der Filmbranche von bdquoEinstellungenldquo) und perspektivisch sie zeigen bestenfalls nur einen kleinen Ausschnitt der vergangenen Wirklichkeit Zudem sind gerade Bilder in hohem Maszlige anfaumlllig fuumlr Manipulationen wie etwa die zahllo-sen Fotomontagen in der Sowjetunion unter Stalin zeigen Nicht umsonst nutzten (und nut-zen) totalitaumlre Regime Bild und Ton als bevorzugtes Instrument der Propaganda Von derarti-gen Faumllschungen abgesehen transportieren Bilder ganz bewuszligt Botschaften denen der Histo-riker nicht bdquoauf den Leimldquo gehen darf Ein in einem Fotoatelier entstandenes Portraumlt ist nicht so sehr das Resultat des angeblich unbestechlichen Auges der Kamera als vielmehr eine be-wuszligte Stilisierung des Portraumltierten gleiches gilt wenn auch unter anderen Vorzeichen fuumlr die Fotographien aus einer Verbrecherkartei Ganz abgesehen davon muszlig zunaumlchst immer die Frage beantwortet werden was ein Bild uuml-berhaupt darstellt dh man muszlig das Bild raumlumlich und zeitlich zuordnen und in einen Kon-text bringen Zudem stehen Bilder selten allein Fotos sind beschriftet Filme mit Text und Ton unterlegt Wie wichtig es ist das Verhaumlltnis von Bild und Text genau zu bestimmen ha-ben zuletzt die Debatten um die sog bdquoWehrmachtsausstellungldquo gezeigt die in ihrer ersten Version einige falsch zugeordnete Fotos enthalten hat

                d) Quelleninterpretation Die Quellenkritik dient in erster Linie dazu die Aussagemoumlglichkeiten einer Quelle zu ermit-teln Sie liefert die Grundlage des historiographischen Erkenntnisprozesses Die eigentliche weiterfuumlhrende Aufgabe der Geschichtswissenschaft besteht jedoch in der Interpretation der Quellen ihrer Auswertung Die Interpretation der Quellen ist deswegen eine weitere wesentliche Leistung die im Prozeszlig der geschichtswissenschaftlichen Forschung erbracht werden muszlig weil die Quellen nie fuumlr sich selbst sprechen sie muumlssen durch die Kritik und die Interpretation zum Sprechen ge-bracht werden bdquoDenn sogar die eindeutigsten und willfaumlhrigsten Texte oder archaumlologischen Zeugnisse sprechen nur zu dem der sie zu befragen verstehtldquo12 Die Quelleninterpretation ermittelt auf Grund der durch die Kritik gewonnenen Kenntnisse aus den Informationen der Quelle die fuumlr die Fragestellung relevanten Aussagen und ordnet sie in die historischen und sachlichen Zusammenhaumlnge ein bdquoInterpretation heiszligt das Bedeutsame eines Textes finden nicht nur den Wortlaut uumlbersetzenldquo13 Die Interpretation ihrerseits bildet die Grundlage fuumlr die Antworten auf die gestellte Frage Die Arbeitsschritte von Kritik und Interpretation sind nie ganz klar von einander zu trennen Als Historiker muszlig man versuchen Quellen stets auch bdquogegen den Strichldquo zu lesen um ihnen auch diejenigen Informationen abzugewinnen die sie zwar weder preisgeben wollen noch di-rekt enthalten die man ihnen jedoch indirekt entnehmen kann So liefern um nur ein Beispiel zu nennen die Verhoumlrprotokolle der Inquisition nicht nur Informationen uumlber die Verhoumlrten oder das System der Inquisition sondern auch etliche Hinweise anthropologischer Natur die fuumlr ganz andere Fragestellungen interessant sind14 Die Quelleninterpretation ist ein Forschungsprozeszlig den man als bdquoPendelbewegungldquo zwischen Vergangenheit und Gegenwart begreifen kann Der Historiker traumlgt Fragen die ihm relevant erscheinen an Material aus der Vergangenheit heran er sichtet und bewertet es mit den Au-gen und vor dem geistigen Hintergrund seiner eigenen Epoche um vergangene Phaumlnomene zu rekonstruieren Allerdings duumlrfen die Ansichten und Wertmaszligstaumlbe der Gegenwart nicht unre-flektiert auf die Vergangenheit projiziert werden Um beispielsweise eine vergangene Hand-lung beurteilen zu koumlnnen muszlig vor allem der geistige und emotionale Horizont der unter- 12 Bloch Marc Apologie der Geschichtswissenschaft oder Der Beruf des Historikers Nach der von Eacutetienne

                Bloch edierten franzoumlsischen Ausgabe hg v Peter Schoumlttler Stuttgart 2002 S 73 13 Quirin Heinz Einfuumlhrung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte Stuttgart 51991 S 193 14 Ginzburg Carlo Der Inquisitor als Anthropologe in Habermas Rebella ua (Hg) Das Schwein des Haumlupt-

                lings Beitraumlge zur Historischen Anthropologie Berlin 1992 S 42-55

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

                51

                suchten Epoche rekonstruiert und in Rechnung gestellt werden Ansonsten ist die Gefahr von Fehl- und Trugschluumlssen groszlig

                Literatur zu Quellen und Quellenarbeit Arnold Klaus Der wissenschaftliche Umgang mit Quellen in Hans-Juumlrgen Goertz (Hg) Geschichte

                Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 42-58

                Beck Friedrich Henning Eckart Die archivalischen Quellen Eine Einfuumlhrung in ihre Benutzung Koumlln ua 42002

                Brenneke Adolf Archivkunde Ein Beitrag zur Theorie und Geschichte des europaumlischen Archivwe-sens ergaumlnzt von Wolfgang Leesch Leipzig 1953

                Franz Eckhart G Einfuumlhrung in die Archivkunde 7 aktual Aufl Darmstadt 2007

                Ginzburg Carlo Spurensicherung Die Wissenschaft auf der Suche nach sich selbst Berlin 1993

                Kruumlger Kersten Historische Statistik in Goertz Hans-Juumlrgen (Hg) Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 59-82

                Talkenberger Heike Historische Erkenntnis durch Bilder Zur Methode und Praxis der Historischen Bildkunde in Goertz Hans-Juumlrgen (Hg) Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 83-98

                Wohlfeil Rainer Methodische Reflexionen zur modernen Bildkunde in Tolkemitt Brigitte Wohlfeil Rainer (Hg) Historische Bildkunde Problemwege ndash Beispiele (ZHF-Beihefte 12) Berlin 1991 S 17-35

                Zimmermann Michael Quellen als Metapher Uumlberlegungen zur Historisierung einer historischen Selbstverstaumlndlichkeit in Historische Anthropologie 5 (1997) S 268-287

                Alte Geschichte Schmalzried Egidius Hauptwerke der antiken Literatur Einzeldarstellungen und Interpretationen zur

                griechischen lateinischen und biblisch-patristischen Literatur Muumlnchen 1976

                Finley Moses I Quellen und Modelle in der Alten Geschichte Frankfurt am Main 1987

                Meister Klaus Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Antike 2 Bde Paderborn ua Bd1 1997 Bd 2 1999

                Mittelalter Dotzauer Winfried Quellenkunde zur deutschen Geschichte im Spaumltmittelalter (1350-1500) Darm-

                stadt 1996

                Typologie des Sources du Moyen Acircge Occidentale Turnhout 1972ff (bis 2004 erschienen 86 Hefte zu einzelnen Quellengattungen und Mise agrave jour = Nachtraumlge)

                Wattenbach Wilhelm ua Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Vorzeit und Karolinger Hefte I ndash VI [Vorzeit bis Vertrag von Verdun 843] Weimar 1952-1990 dazu als Beiheft Buchner R Die Rechtsquellen Darmstadt 1953

                Ders ua Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Die Zeit der Sachsen und Salier

                Bd 1 und 2 900-1125 Darmstadt 1967

                Bd 3 Italien und England mit Nachtraumlgen zu Baumlnden 1 2 Darmstadt 1971

                Ders Schmale Franz-Joseph Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Vom Tode Ks Hein-richs V bis zum Ende des Interregnums 1125-1273 nur Bd 1 Darmstadt 1976 fuumlr die fehlende Zeit teilweise noch zu gebrauchen der alte Wattenbach Bd 2 6 Aufl Berlin 1894

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 52

                Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Huumlttenberger Peter Uumlberlegungen zu einer Theorie der Quelle in Rusineck Bernd A ua (Hg)

                Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Neuzeit Paderborn ua 1992 S 253-265

                Fuchs Ralf-Peter Die Arbeit mit den Quellen in Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Olden-bourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen 2000 S 255-272

                Rusineck Bernd A ua (Hg) Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Neuzeit Paderborn ua 1992

                Osteuropaumlische Geschichte Fitzpatrick Sheila The impact oft he Great Purges on Soviet elites A case study from Moscow and

                Leningrad telephone directories of the 1930s in Getty J Arch Manning Roberta T Stalinist Terror New perspectives Cambridge 1993 S247-260

                Hellbeck Jochen Tagebuch aus Moskau 1931-1939 Muumlnchen 1996

                Schiffahrtsgeschichte Heidbrink Ingo Schrott oder Kulturgut Zur Bedeutung historischer Wasserfahrzeuge aus der Per-

                spektive des Historikers Bestandserfassung Bewertung quellengerechte Erhaltung Lage Lippe 1994

                e) Quelleneditionen Schriftliche Quellen werden in der Regel in Bibliotheken und Archiven aufbewahrt Diese sind zwar zumeist fuumlr die Forschung zugaumlnglich doch sind Recherchen fuumlr das wissenschaft-liche Arbeiten im Studium zu aufwendig und kostspielig Fuumlr Referate und Seminararbeiten reicht es meist aus wenn Sie veroumlffentlichte Quellen heranziehen die in Form von Editionen und Dokumentationen vorliegen Man unterscheidet zwischen Fondseditionen und Quellen-sammlungen Fondseditionen enthalten einzelne Aktenbestaumlnde (beispielsweise Kabinettspro-tokolle) Quellensammlungen dagegen Schriftgut zu einem bestimmten Thema das aus unter-schiedlichen Bibliotheken Archiven und Bestaumlnden stammt Die Verwendung von Quelleneditionen bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich Sie enthal-ten in der Regel eine Einleitung die die publizierten Quellen in den groumlszligeren Kontext einord-net sowie Sachkommentare und Erlaumluterungen in denen Fachtermini und konkrete Vorgaumln-ge die sich nur aus anderen Quellen erschlieszligen erklaumlrt werden Zudem enthalten sie Hin-weise auf weiteres Quellenmaterial zur vertiefenden Beschaumlftigung mit dem Gegenstand Al-lerdings stellen Editionen immer nur eine Auswahl des vorhandenen Archivmaterials dar die (insbesondere bei Quellensammlungen) auf zeitgebundenen Auswahlkriterien beruht Daher muumlssen Sie pruumlfen nach welchen Leitlinien die Dokumente ausgewaumlhlt wurden ob die jewei-lige Edition alle fuumlr die eigene Fragestellung wichtigen Materialien enthaumllt und ob die Edition wissenschaftlichen Anspruumlchen genuumlgt Das ist keineswegs immer der Fall Die Leitlinien fuumlr wissenschaftliche Editionen haben sich in den letzten 200 Jahren sehr veraumlndert Deswegen gibt es durchaus Quellensammlungen bei denen die Texte nach unterschiedlichen editori-schen Standards herausgegeben wurden (MGH ndash Monumenta Germaniae Historica seit 1823) Ein anderes Beispiel Die umfangreiche Edition bdquoDie Groszlige Politik der europaumlischen Kabinette 1871-1914ldquo die zwischen 1922 und 1927 in 40 Baumlnden publiziert wurde verfolgte das erklaumlrte Ziel die Unschuld des Deutschen Reiches an der Entfesselung des Ersten Welt-krieges zu beweisen zahlreiche Dokumente die dieser Interpretation widersprachen wurden nicht aufgenommen

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                Hilfsmittel zum Auffinden von Quelleneditionen zur deutschen Geschichte Baumgart Winfried Buumlcherverzeichnis zur deutschen Geschichte Hilfsmittel Handbuumlcher Quellen

                Muumlnchen 142001

                Baumgart Winfried (Hg) Quellenkunde zur deutschen Geschichte der Neuzeit von 1500 bis zur Ge-genwart 7 Bde Darmstadt 1977-2003 (Eine Ausgabe auf CD-ROM ist 2005 erschienen)

                Alte Geschichte Jacoby Felix Die Fragmente der griechischen Historiker (FGrHist) Berlin Leiden 1923ff

                Peter Hermannus Historicum Romanorum Reliquiae (HRR) 2 Bde Stuttgart 1914 ND 1967

                Malcovati Henrica Oratorum Romanorum fragmenta liberae rei publicae (ORF) Turin 1976

                Warmington Eric Herbert Remains of Old Latin (ROL) CambridgeMass London 1935-1940 ND 1979-1982

                Corpus Iuris Civilis I Institutionen Heidelberg 21997 II Digesten 1-10 Heidelberg 1995 III Di-gesten 11-20 Heidelberg 1999

                Hiller Stefan Panagl Oswald Die fruumlhgriechischen Texte aus mykenischer Zeit Darmstadt sup21986

                Mittelalter Potthast August Bibliotheca historica medii aevi Wegweiser durch die Geschichtswerke des europaumli-

                schen Mittelalters bis 1500 2 Bde 2 Aufl Berlin 1896 ND 1954 neu als

                Repertorium fontium historiae medii aevi Primum ab Aug Potthast digestum nunc cura collegi histo-

                ricorumhellipemendatum et auctum bisher erschienen

                - Bd 1 Series collectionum Rom 1962 Addenda Rom 1977

                - Bde 2-11 Fontes bisher A-Z Rom 1967- 2007 MGH = MONUMENTA GERMANIAE HISTORICA inde ab anno Christi 500 usque ad annum 1500 von

                1826 an (bisher ca 450 Bde die MGH hat verschiedene Reihen die wichtigsten sind Scriptores Leges Diplomata Epistolae Antiquitates)

                Ausgewaumlhlte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters Freiherr-vom-Stein-Gedaumlchtnisausgabe Darmstadt Berlin 1955ff

                Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Muumlller Rainer Albert (Hg) Deutsche Geschichte in Quellen und Darstellung 11 Bde Stuttgart

                1995-2000

                Ausgewaumlhlte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit Freiherr-vom-Stein-Gedaumlchtnisausgabe Darmstadt Muumlnchen 1960ff

                httpwwwhabdebibliothekfachinfofnddigquellenhtm Herzog August Bibliothek Wolfenbuumlttel Verzeich-nis digitaler Quelleneditionen

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 54

                Lateinamerikanische Geschichte Chasteen John C Wood James A Problems in modern Latin American history Sources and inter-

                pretations Lanham SR Books 2005

                Instituto dos Arquivos Nacionais Guia de fontes portuguesas para a histoacuteria da Ameacuterica Latina (Guia de fontes para a histoacuteria das naccedilotildees) 2 Bde Lisboa Imprensa Nacional-Casa da Moeda 1997-2001

                Konetzke Richard Coleccioacuten de documentos para la historia de la formacioacuten social de Hispano-ameacuterica 1493-1810 3 Bde Madrid Consejo Superior de Investigaciones Cientificas Instituto Jaime Balmes 1953-1962

                Otte Enrique (Hg) Cartas privadas de emigrantes a 1540-1616 Meacutexico Fondo de Cultura Econoacutemi-ca 1996

                Reinhard Wolfgang Geschichte der europaumlischen Expansion 4 Bde Stuttgart ua Kohlhammer 1983-1990

                Schmitt Eberhard (Hg) Dokumente zur Geschichte der europaumlischen Expansion Bd 1-4 Muumlnchen Beck 1984-1988 Bd 5 Wiesbaden 2003

                Eine zunehmende Digitalisierung der Quellen ermoumlglicht es dem Historiker sich online zu informieren und Quellen einzusehen Die Anzahl der Bibliotheken und Institutionen ist zahlreich Hier zwei der wichtigsten in Spanien httpwwwmcues Ministerio de Cultura Espantildea httpwwwmcuesjspplantillaAncho_waijspid=61amparea=archivos

                Archivo General de Indias (AGI) Espantildea

                Von Bedeutung sind auch die verschiedenen lateinamerikanischen Nationalarchive httpwwwagngobmxarchivosindexhtml Archivo General de la Nacioacuten Meacutexico httpwwwmininteriorgovaragn Archivo General de Nacioacuten Argentina httpwwwarquivonacionalgovbrhomehtm Arquivo Nacional Brasil

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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                4 Hilfswissenschaften und Nachbardisziplinen

                Als Hilfswissenschaften (auch Zweig- Neben- oder Basiswissenschaften) bezeichnet man diejenigen Nachbardisziplinen auf die der Historiker zuruumlckgreift wenn er bei der Untersu-chung seiner Quellen und seiner Fragestellung auf die Erkenntnismoumlglichkeiten anderer Wis-senschaften angewiesen ist Einen festen Kanon von Hilfswissenschaften gibt es nicht welche Disziplin jeweils als Hilfswissenschaft genutzt wird haumlngt allein von der Fragestellung ab

                Brandt Ahasver von Werkzeug des Historikers Stuttgart ua 162003

                Capelli Adriano Lexicon abbreviaturarum Dizionario di abbreviature latine ed italiane Mailand 61961

                Die archivalischen Quellen mit einer Einfuumlhrung in die Historischen Hilfswissenschaften hgv Fried-rich Beck Eckhard Henning 4 durchges Aufl Koumlln ua 2004

                Historische Hilfswissenschaften Stand und Perspektiven der Forschung hgv Toni Dietrich Joachim Oepen Koumlln 2005

                Seit 2004 erscheint die Reihe Hahnsche historische Hilfswissenschaften bisher erschienen

                Baumgaumlrtner Ingrid Historische Kartographie Hannover 2005

                Boeselager Elke Freifrau von Schriftkunde Basiswissen Hannover 2005

                Stieldorf Andrea Siegelkunde Basiswissen Hannover 2004 httpwwwphiluni-passaudehisthwTutHiWi Die Universitaumlt Passau bietet ein Tutorium fuumlr Histori-

                sche Hilfswissenschaften online an

                Archaumlologie

                Die Archaumlologie (ἀρχαῖος = griech sbquoanfaumlnglich altrsquo) beschaumlftigt sich mit der Erforschung des materiellen Erbes der Vergangenheit Bergemann Johannes Archaumlologie Was sie kann was sie will Reinbek 2000

                Fehring Guumlnter P Die Archaumlologie des Mittelalters Eine Einfuumlhrung 3 verb Aufl Darmstadt 2000

                Houmllscher Tonio Klassische Archaumlologie Grundwissen Darmstadt 2002 httpwwwdainstorg Deutsches Archaumlologisches Institut httpodurletrugnlarge Archaeological Resource Guide for Europe httpwwwviamusde Virtuelles Antikenmuseum Goumlttingen Archaumlologi-

                sches Institut httpwwwphiluni-erlangende~p1altaraeriahomehtml

                Antikensammlung Erlangen Internet Archive

                wwwuni-tuebingendeuni-afm Archaumlologie fuumlr Mittelalter

                wwwmittelalterarchaeologiede

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 56

                Chronologie

                Chronologie ist die Lehre von der Zeit Sie beschaumlftigt sich mit allen in der Vergangenheit entwickelten Maszligeinheiten fuumlr Jahre Tage und Stunden Bickerman Elias J Chronology of the Ancient World London 21980

                Elias Norbert Uumlber die Zeit Frankfurt am Main 1984

                Grotefend Hermann Taschenbuch der Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit 13 verb Aufl hg v J Asch Hannover 1991

                Ruumlpke Joumlrg Kalender und Oumlffentlichkeit Die Geschichte der Repraumlsentation und religioumlsen Qualifi-kation von Zeit Rom ua 1995

                httpwwwvl-ghwlmudechronologiehtml Linkliste zur Chronologie als historischer Hilfswis-senschaft

                httpwwwmanuscripta-mediaevaliade Grotefend ohne Traumlnen ndash Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit interaktiv

                Diplomatik

                Die Lehre von Urkunden und von anderen Schriftstuumlcken rechtlichen Inhalts die auf unter-schiedlichem Beschreibstoff (Papyrus Pergament oder Papier) zum Teil im Original vorlie-gen oder durch Abschriften etwa in Kopialbuumlchern sowie in den meist gekuumlrzten Eintragun-gen der Registerbuumlcher uumlberliefert sind

                Bresslau Harry Handbuch der Urkundenlehre fuumlr Deutschland und Italien 2 Bde Leipzig 1889-1912 ND Berlin 1969 und Registerband 1960

                Epigraphik

                Die Epigraphik (ἐπιγραφείν = griech sbquoaufschreibenrsquo) umfaszligt diejenigen Inschriften die auf Stein Metall Ton und Holz erhalten geblieben sind Lateinische Inschriften Corpus inscriptionum Latinarum Berlin 1826ff Lrsquoanneacutee eacutepigraphique Griechische Inschriften Corpus inscriptionum Graecarum Berlin 1828 Inscriptiones Graecae Berlin 1873ff

                Klaffenbach Guumlnther Griechische Epigraphik Goumlttingen 1966

                Robert Louis Die Epigraphik der klassischen Welt autoris Uumlbersetzung aus d Franz von Helmut Engelmann Bonn 1970 (grundlegend)

                Schmidt Manfred G Einfuumlhrung in die lateinische Epigraphik Darmstadt 2004 httpwwwuni-koelndephil-fakifazpeindexhtml Zeitschrift fuumlr Papyrologie und Epigraphik httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonILShtml

                Lateinische Inschriften

                httpwwwuni-heidelbergdeinstitutesonstadwedh Epigraphische Datenbank Heidelberg httpwwwuni-frankfurtde~clauss Epigraphische Datenbank Frankfurt httpuseruni-frankfurtde~claussabkuerzhtml Abkuumlrzungen von Editionen

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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                Genealogie

                Die Genealogie (γενεαλογεῖν = griech sbquojmds Abstammung herleitenrsquo) beschaumlftigt sich mit der Erforschung der Abstammungsverhaumlltnisse einzelner Personen und Geschlechter und der Beantwortung der sich daraus ergebenden historischen Fragestellungen

                Garciacutea Carraffa Alberto Garciacutea Carraffa Arturo Enciclopedia heraacuteldica y genealoacutegica hispano-americano Madrid 1952-1963

                Henning Eckart Ribbe Wolfgang (Hg) Handbuch der Genealogie NeustadtAisch 1972

                Historische Geographie

                Geographisch definierte Raumlume und natuumlrliche Gegebenheiten bestimmen den Gang der Ge-schichte entscheidend mit Die Raumvorstellungen der Menschen der Vergangenheit die Ge-gebenheiten und Handlungsmoumlglichkeiten in ihren Lebensraumlumen wie auf die von der Ge-genwart abweichenden Verhaumlltnisse sind Gegenstand dieser Disziplin Brodersen Kai Terra Cognita Studien zur roumlmischen Raumerfassung Hildesheim ua 1995

                Braudel Fernand ua Die Welt des Mittelmeeres Zur Geschichte und Geographie kultureller Lebens-formen Frankfurt am Main 2000

                Olshausen Eckhard Einfuumlhrung in die historische Geographie der Alten Welt Darmstadt 1991 httpwwwroman-emperorsorgIndexhtm The DIR and ORB Ancient and Medieval Atlas httpdarkwinguoregonedu~atlaseuropemapshtml OSSHE Historical and Cultural Atlas Resource ndash

                Karten zu unterschiedlichen Themen httpwwwcolumbiaeduacisetsGraessecontentshtml Verzeichnis der wichtigsten lateinischen Orts- und

                Laumlndernamen

                Heraldik

                Unter Wappen versteht man ein bleibendes nach festen Regeln geformtes Abzeichen einer Person Familie oder Koumlrperschaft Sich mit Wappen zu beschaumlftigen heiszligt sich mit dem Selbstverstaumlndnis und der Geschichte der wappenfuumlhrenden Familie oder Institution zu befas-sen

                Egalbreath Donald L Jequier Leacuteon (Hg) Handbuch der Heraldik Augsburg 1990

                Filip Vaacuteclav Vok Einfuumlhrung in die Heraldik Stuttgart 2000

                Numismatik

                Zu den numismatischen Quellen zaumlhlen in erster Linie Muumlnzen weiterhin muumlnzaumlhnliche Ob-jekte Medaillons und Muumlnzgewichte Aufgabe der Numismatik ist es die Aussagekraft der genannten Gegenstaumlnde zu erschlieszligen Howgego Christopher Geld in der antiken Welt Was Muumlnzen uumlber Geschichte verraten aus dem

                Engl uumlbertr von Johannes und Margret K Nolleacute Darmstadt 2000 httpwwwunivieacatNumismatik Institut fuumlr Numismatik der Universitaumlt Wien httpwwwbbawdevhmuenzwerkindexhtml Griechisches Muumlnzwerk (Berlin-Brandenburgische

                Akademie der Wissenschaften) httpwwwmoneyorg The American Numismatic Association

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 58

                httpwwwamnumsoc2org The American Numismatic Society httpsammlercommzromhtml Roumlmische Muumlnzen httpwwwifaustdenbe Numismatische Bilddatenbank Eichstaumltt

                Palaumlographie

                Die Palaumlographie (παλαιός = griech sbquoaltrsquo γραφείν = griech sbquoschreibenrsquo Schriftkunde) be-zeichnet die Historische Hilfswissenschaft die sowohl die Entwicklung und die Geschichte der Schrift behandelt als auch zum Lesen Datieren und Einordnen von Handschriften auf Grund graphischer Merkmale befaumlhigen soll

                Bischoff Bernhard Palaumlographie des roumlmischen Altertums und des abendlaumlndischen Mittelalters 2 verb Aufl Berlin 1986

                Arnall Jose Maria Josefa Bibliografiacutea de paleografiacutea linguumliacutestica y diplomaacutetica hispanoamericanas Barcelona 1993

                Papyrologie

                Die Papyrologie leitet ihre Bezeichnung von ihrem Schrifttraumlger dem Papyrus ab Weiterhin rechnet man der Papyrologie die Inschriften auf Tonscherben (Ostraka) auf Holz und Wachs-tafeln zu die in Aumlgypten gefunden worden sind Rupprecht Hans-Albert Kleine Einfuumlhrung in die Papyruskunde Darmstadt 1994 httpwwwuni-koelndephil-fakifazpeindexhtml Zeitschrift fuumlr Papyrologie und Epigraphik httpwwwpapyrologyorg American Society of Papyrologists mit Zugriff auf

                Online-Ressourcen httpodysseylibdukeedupapyrus Papyrologie und Linksammlung

                (httpodysseylibdukeedupapyrustextsmancanohtml ndash Texte die bis zum 30061996 publiziert wurden)

                httpodysseylibdukeedupapyrustextsclisthtml Editions of Greek Latin Demotic and Coptic Papyri Ostraca and Tablets

                httpwwwuni-heidelbergdeinstitutefak8papyhagedorn

                Heidelberger Gesamtverzeichnis der griechischen Papy-rusurkunden Aumlgyptens chronologisch geordnete Listen und Suchmoumlglichkeit in den Datenbanken

                httpwwwuni-koelndephil-fakifaNRWakademie Arbeitsstelle fuumlr Papyrologie Epigraphik Numismatik

                Philologie

                Die Geschichte der Antike und des Mittelalters erschlieszligt sich uns in der Hauptsache uumlber die griechischen und lateinischen Quellentexte Auszligerdem gehoumlren alle in der Vergangenheit ge-schriebenen Sprachen und ihre Philologien zu den Gegenstaumlnden historischer Arbeit (Mittel-hochdeutsch Mittelniederdeutsch Altfranzoumlsischhellip) Graf Fritz (Hg) Einleitung in die lateinische Philologie Stuttgart Leipzig 1997

                Kindermann Udo Einfuumlhrung in die lateinische Literatur des Mittelalterlichen Europa Turnhout 1998 (grundlegende sehr gute Einfuumlhrung)

                Nesselrath Heinz Guumlnther (Hg) Einleitung in die griechische Philologie Stuttgart Leipzig 1997

                Habel Edwin Groumlbel Friedrich (Hg) Mittellateinisches Glossar Paderborn ua 21985 ND 1989

                Lexer Matthias Mittelhochdeutsches Taschenwoumlrterbuch Stuttgart 381992

                Luumlbben August Mittelniederdeutsches Handwoumlrterbuch Norden Leipzig 1888 ND Darmstadt 1995

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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                Mediae latinitatis lexicon minus Lexique latin meacutedieacuteval ndash Medieval Latin Dictionary ndash Mittellateini-sches Woumlrterbuch Leiden Darmstadt 2002

                httpwwwperseustuftsedulexicahtml Text Tools und Lexika httpwwwoeawacatkalmultikey Software Multikey fuumlr MSWord ndash Griechisch-

                Zeichensatz httpwwwthessalonicaorgru bietet multilinguale Tools fuumlr OpenOffice und

                MSWord httpwwwstoaorgabbreviationshtml Abkuumlrzung antiker Werke nach Liddell-Scott-Jones

                Prosopographie

                Die Prosopographie (τό πρόσωπον = griech sbquoAngesicht Personrsquo) beschaumlftigt sich mit der Personenkunde Personen und Personengruppen sowie Informationen uumlber diese werden in einen Gesamtzusammenhang gestellt und somit die Moumlglichkeit eroumlffnet Verbindungen zu knuumlpfen und neue Fragestellungen an die Quellen heranzutragen

                Berve Helmut Das Alexanderreich auf prosopographischer Grundlage Berlin 1926

                Prosopographia Imperii Romani Berlin 1933ff

                The Prosopography of Later Roman Empire (PLRE) Cambridge 1971ff

                httpprosptolartskuleuvenacbe Prosopographia Ptolemaica httpwwwbbawdebbawForschungForschungsprojektepirdeStartseite

                Prosopographia Imperii Romani ndash Who is Who der roumlmischen Kaiserzeit

                Sphragistik

                Die Sphragistik (ἡ σφραγίς = griech Siegelrsquo) untersucht Form Material sowie Befestigung Darstellung und zugehoumlrige Funktion der Siegel Siegel wurden fruumlher als Beglaubigungsmit-tel und zum Verschluszlig von Urkunden und Briefen benutzt In enger Verbindung mit der Diplomatik im 17 Jh entstanden bedient sie sich auch der Methoden der Numismatik He-raldik und Epigraphik

                Ewald Wilhelm Siegelkunde Muumlnchen 1914 (ND 1975)

                Stieldorf Andrea Siegelkunde Basiswissen (Hahnsche historische Hilfswissenschaften 2) Hannover 2004

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 60

                V Praumlsentation des Materials

                Neben inhaltlichen und methodischen Kenntnissen will das Geschichtsstudium eine zentrale arbeitstechnische Kompetenz vermitteln die auch uumlber den engeren Bereich der Fachwissen-schaft hinaus anwendbar ist Sie sollen lernen sich selbstaumlndig in ein Thema einzuarbeiten und das erworbene Wissen in muumlndlicher und schriftlicher Form zu praumlsentieren Im Studium wird diese Faumlhigkeit in Form von muumlndlichen Referaten und schriftlichen Hausarbeiten ein-geuumlbt Pro- und Hauptseminararbeiten dienen zudem als Vorbereitung fuumlr die Magister- bzw Zulassungsarbeit die Sie am Ende des Studiums anfertigen

                1 Grundregeln

                Sowohl die muumlndliche als auch die schriftliche Praumlsentation wissenschaftlichen Materials ge-horcht einigen allgemeinen Grundregeln die Sie unbedingt beachten muumlssen Da Ihre Praumlsen-tationen immer fuumlr andere und nicht fuumlr Sie selbst bestimmt sind muumlssen sich die Leser Houml-rer orientieren koumlnnen Sie muumlssen sie an die Hand nehmen und durch die Praumlsentation fuumlh-ren Die Beachtung bzw Nichtbeachtung dieser Grundregeln ist zugleich eines der wichtigs-ten Kriterien fuumlr die Bewertung von Referaten und Hausarbeiten minus Legen Sie eingangs die Fragestellung offen unter der Sie das Thema untersuchen Gren-

                zen Sie dabei das Untersuchungsfeld genau ab Sagen Sie deutlich was Sie untersuchen und was nicht wo Sie Schwerpunkte setzen und was Sie bewuszligt ausklammern

                minus Trennen Sie zwischen Aussagen die Sie aus der Auswertung von Quellen gewonnen ha-ben und solchen die Sie aus der Literatur uumlbernommen haben In jedem Fall muszlig klar werden woher Sie Ihre Informationen beziehen daher sind Hinweise auf die Materialba-sis unerlaumlszliglich

                minus Trennen Sie unbedingt zwischen eigenen Aussagen und Thesen einerseits sowie anderer-seits Aussagen und Schluszligfolgerungen die Sie aus der Literatur uumlbernommen haben Wenn Sie Aussagen aus Quellen und Literatur uumlbernehmen muumlssen Sie dies deutlich zum Ausdruck bringen Anderenfalls begehen Sie intellektuellen Diebstahl

                minus Aussagen aus Quellen und Literatur koumlnnen Sie auf zwei Arten verwenden als woumlrtli-ches Zitat das mit doppelten Anfuumlhrungszeichen kenntlich zu machen ist sowie als Para-phrase in Form der indirekten Rede Achten Sie dabei unbedingt auf den korrekten Mo-dus Reine Textparaphrasen werden durch den Konjunktiv I (Konjunktiv des Praumlsens) wiedergegeben Der Konjunktiv II (Konjunktiv des Praumlteritums) kennzeichnet dagegen ei-ne Irrealitaumlt nimmt also eine Bewertung von Ihrer Seite vor15

                minus Bestimmen Sie die Reichweite und die Verlaumlszliglichkeit Ihrer Aussagen Legen Sie dar auf welchen empirischen und logischen Geltungsnachweisen Ihre Schluszligfolgerungen beruhen Bewerten Sie die Aussagekraft der von Ihnen herangezogenen Quellen und die Qualitaumlt der Literatur Geltungsbereich und Verbindlichkeit einzelner Aussagen lassen sich sprach-lich praumlzise zum Ausdruck bringen16

                minus Ihre Darstellung darf sich nicht auf eine deskriptive Nacherzaumlhlung der Fakten be-schraumlnken Vielmehr sollen Sie die einzelnen historischen Tatsachen zueinander in Be-ziehung setzen und miteinander verknuumlpfen Dazu muumlssen Sie das ausgewaumlhlte Material

                15 Ein Beispiel In einem Gerichtsprotokoll ist zu lesen bdquoDer Unfallverursacher war betrunkenldquo Mit der For-

                mulierung daszlig der Unfallverursacher betrunken gewesen sei uumlbernehmen Sie diese Aussage Wenn Sie aber schreiben daszlig der Unfallverursacher betrunken gewesen waumlre stellen Sie fest daszlig diese Aussage nicht der Wahrheit entspricht bzw angezweifelt werden kann der Unfallverursacher also mitnichten betrunken gewe-sen ist Das ist ein groszliger ja entscheidender semantischer Unterschied

                16 Die Skala der Verlaumlszliglichkeit einzelner Aussagen reicht von bdquonachweislichldquo uumlber bdquosicherldquo bdquosehr wahrschein-lichldquo bdquowahrscheinlichldquo bis zu bdquovermutlichldquo und bdquomoumlglicherweiseldquo

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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                einer kritischen Analyse unterziehen Das Ziel lautet in Referat und Hausarbeit eine moumlglichst luumlckenlose Argumentationskette zu schmieden die schlieszliglich in Ihre Thesen muumlndet Diese Argumentationskette die auf die jeweilige Fragestellung bezogen sein muszlig dient zugleich als bdquoroter Fadenldquo des Referats bzw der Hausarbeit

                minus Unterschlagen Sie dabei niemals Gesichtspunkte die gegen Ihre These sprechen ndash das waumlre ein grober Verstoszlig gegen die Grundgesetze der Wissenschaftlichkeit Nehmen Sie diese auf und versuchen Sie Gegenargumente ins Feld zu fuumlhren um Ihre Interpretation plausibel zu machen Gehen Sie also moumlglichst offensiv mit moumlglichen Einwaumlnden um

                minus Das zu praumlsentierende Material muszlig in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht werden Die Gliederung des Stoffs ist eine der wesentlichen Leistungen von Referat und Hausarbeit uumlber die sich intensives Nachdenken lohnt Grundsaumltzlich gibt es zwei Alternativen Sie koumlnnen Referat und Hausarbeit chronologisch (dem Zeitverlauf folgend) oder systema-tisch (nach Sachgesichtspunkten) aufbauen

                minus Der Stil Ihrer Ausfuumlhrungen muszlig sachlich und nuumlchtern sein Ihre Sprache sollte weder feuilletonistisch noch gestelzt sondern klar und unpraumltentioumls sein Vermeiden Sie Mode- und Fuumlllwoumlrter Fuumlr subjektive Wertungen ist in der Historiographie kein Platz Aussagen wie bdquoIch bin empoumlrtldquo und aumlhnliche haben in wissenschaftlichen Arbeiten nichts verloren Statthaft ja bisweilen notwendig sind dagegen Fachausdruumlcke und Fremdwoumlrter deren Bedeutung jedoch ggf erklaumlrt werden muszlig

                minus Das adaumlquate Tempus der Darstellung historischer Strukturen und Prozesse ist das Praumlteritum (Erzaumlhlzeit) Beachten Sie daszlig die unterschiedlichen Formen des Praumlteri-tums (Imperfekt Perfekt und Plusquamperfekt) Vor- bzw Nachzeitigkeit von Handlungen und Ereignissen ausdruumlcken Vermeiden Sie unbedingt Tempusinkonsequenzen dh fal-len Sie nicht unvermittelt vom Praumlteritum ins Praumlsens Von dieser Regel gibt es nur zwei Ausnahmen Wenn Sie eine Quelle beschreiben oder den aktuellen Stand in einer Kontro-verse darlegen tun Sie dies im Praumlsens denn die wissenschaftliche Debatte wird in der Gegenwart ausgetragen und die Quelle findet man heute noch in dieser Form vor

                Noch ein wichtiger Hinweis Besprechen Sie Fragestellung Gliederung Thesen und Materi-albasis Ihres Referats bzw Ihrer Hausarbeit vorab mit dem Dozenten Sprechen Sie die Leh-renden an um grobe Fehler (wie etwa eine voumlllige Themenverfehlung) zu vermeiden

                2 Das Referat

                In der Regel machen schlechte Referate genauso viel Arbeit wie gute Es liegt meist nicht an der mangelnden Vorbereitung oder dem Willen desder Vortragenden wenn das Publikum sich langweilt keine Fragen hat und danach nicht kluumlger ist als zuvor Haumlufig liegt es an der Art der Praumlsentation und der Anlage des Materials Daher beachten Sie im eigenen Interesse und dem des Seminars nachstehende Hinweise

                a) Funktion und Ziele des Referats Seminare sind diskursive Lehrveranstaltungen in denen zu vermittelnde Inhalte von den Leh-renden und Lernenden gemeinsam erarbeitet werden Jeder Teilnehmer bereitet einen Aspekt bzw ein Teilgebiet des Seminarthemas vor das er in einer Sitzung muumlndlich praumlsentiert Die Aufgabe der Referate besteht darin die wesentlichen Gesichtspunkte eines begrenzten The-mas herauszupraumlparieren um daruumlber eine Diskussion im Seminar anzuregen Daraus ergeben sich drei Konsequenzen uumlber die sich jeder Referent im klaren sein muszlig minus Das Referat ist Teil des Gesamtkonzepts des Seminars Daher muumlssen Sie sich Klarheit

                daruumlber verschaffen welchen Stellenwert das Referat im Rahmen des Seminars hat und was aus der uumlbergeordneten Perspektive des Seminars an Ihrem Thema wissenswert ist Das Ziel eines Referats besteht nicht darin enzyklopaumldisches Wissen auszubreiten Ihre

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 62

                Aufgabe lautet vielmehr aus der Vielzahl von Informationen diejenigen auszuwaumlhlen die fuumlr den Gesamtzusammenhang relevant sind Machen Sie sich nachdem Sie sich in das Thema eingearbeitet haben zuerst bewuszligt welche Inhalte Sie vermitteln wollen Erst wenn Sie wissen was Ihre Zuhoumlrer an Inhalten aus Ihrem Referat mitnehmen sollen uumlber-legen Sie sich die Form der Praumlsentation um sie auf die Inhalte abzustimmen

                minus Adressat des Referats ist nicht der Dozent sondern das Seminarplenum Ihr Publikum ist also einerseits mit der Rahmenthematik vertraut dh Sie koumlnnen ein Basiswissen uumlber die groumlszligeren Zusammenhaumlnge voraussetzen Andererseits verfuumlgt der Referent als bdquoExperteldquo fuumlr sein konkretes Thema stets uumlber Detailkenntnisse die den uumlbrigen Teilnehmern fehlen Daher muumlssen Sie uumlber Begriffe Sachverhalte Personen und Ereignisse Bescheid wissen damit Sie fuumlr Nachfragen geruumlstet sind Es lohnt sich das Publikum einzubeziehen indem Sie z B Texte vorlesen lassen Gruppen bilden oauml Das erhoumlht die Aufmerksamkeit und den Lernerfolg

                minus Das Referat soll zur Diskussion anregen Daher duumlrfen sich Ihre Ausfuumlhrungen nicht auf eine ereignisgeschichtliche Aufzaumlhlung der Fakten beschraumlnken denn uumlber Tatsachen kann man nicht diskutieren Die Aufgabe des Referenten besteht vielmehr darin histori-sche Tatsachen miteinander zu verknuumlpfen und in eine erklaumlrende Beziehung zu bringen Zu diesem Zweck bilden Sie Thesen (oder uumlbernehmen Thesen aus der Literatur) die im Anschluszlig an das Referat gemeinsam besprochen werden Um das beruumlchtigte Schweigen nach dem Referat zu vermeiden koumlnnen Sie die in Ihren Augen diskussionswuumlrdigen Punkte besonders hervorheben oder Fragen an das Plenum richten Ein guter Einstieg in die Diskussion bietet auch die knappe Vorstellung einer wissenschaftlichen Kontroverse Auch hier koumlnnen Sie das Publikum einbeziehen und ihm im Vorhinein eine Aufgabe ge-ben (zB einen Text lesen lassen)

                b) Regeln fuumlr Houmlrtexte

                Es macht einen groszligen Unterschied ob man einen Text liest oder houmlrt Der wichtigste lautet Ein Houmlrer kann nicht zuruumlckblaumlttern Daher gelten fuumlr Houmlrtexte besondere Regeln die Sie im Referat unbedingt beachten muumlssen minus Der Referent macht sich nicht von irgendwo aus dem Kursraum verstaumlndlich sondern

                nimmt den Platz vorne ein wo er von allen Teilnehmern gut gesehen und gehoumlrt werden kann

                minus Das Referat muszlig klar gegliedert sein so daszlig der Inhalt gut nachvollzogen werden kann minus bleiben Sie ruhig keine Hektik wenn Sie gut vorbereitet sind gibt es keinen Grund zu

                Nervositaumlt minus Referate sind frei vorzutragen Karteikarten oder Stichpunkte koumlnnen als Gedaumlchtnishilfe

                dienen es wird nicht abgelesen minus Schauen Sie in das Publikum stellen Sie Blickkontakt her seien Sie verbindlich sichern

                Sie sich die Aufmerksamkeit minus Sprechen Sie laut und deutlich Sie wollen gehoumlrt und verstanden werden minus Sprechen sie in ganzen Saumltzen die klar strukturiert sind Subjekt ndash Praumldikat ndash Objekt und

                kurz minus Beziehen Sie Ihr Publikum mit ein wenn es Fragen gibt beantworten Sie sie ermuntern

                Sie zu Fragen keine Angst vor ungebetenen Fragen zur Not auf Dozent oder Diskussion verweisen

                minus Wenn es dem Thema dient nutzen Sie Medien Folien Power Point Buumlcher Abbildun-gen tragen Medien nichts zum Verstaumlndnis des Vorgetragenen bei sind sie uumlberfluumlssig

                minus das Passiv ist der Feind des Historikers Formulieren Sie daher aktiv und vermeiden Sie unpersoumlnliche Konstruktionen (etwa mit bdquomanldquo)

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

                63

                minus Vermeiden Sie nach Moumlglichkeit Begriffe die Ihnen selbst vor der Beschaumlftigung mit der Materie unbekannt gewesen sind Wenn sich diese Begriffe nicht vermeiden lassen muumls-sen sie erklaumlrt werden (moumlglichst in Form von griffigen Definitionen)

                minus Machen Sie die Gliederung des Referats deutlich Setzen Sie bewuszligt Pausen ein (etwa am Ende eines Abschnitts oder eines Arguments) um die Gliederung des Referats zu be-tonen Teilen Sie den Houmlrern mit wenn Sie mit einem neuen Kapitel beginnen

                minus Springen Sie nicht in Ihrer Argumentation sondern handeln Sie ein Argument nach dem anderen ab Vermeiden Sie haumlufige Querverweise auf andere Passagen des Referats

                minus Geben Sie die Aussagen Anderer moumlglichst in Ihren eigenen Worten wieder Wenn Sie sich explizit auf eine Quelle oder einen Autoren beziehen nennen Sie diese bzw diesen jeweils am Anfang des Satzes namentlich

                minus Fassen Sie am Ende des Referats Ihre Ergebnisse noch einmal thesenartig zusammen und heben Sie diejenigen Punkte besonders hervor die in der Diskussion behandelt wer-den sollten

                minus Nutzen Sie die Moumlglichkeit der bdquoArbeitsteilungldquo zwischen Referat und Diskussion Spit-zen Sie Ihre Argumentation zu um eine lebhafte Diskussion zu foumlrdern

                minus Halten Sie die vorgegebene Zeit ein Tragen Sie das Referat probeweise zu Hause vor (Familie Haustiere Freunde Wand)

                Die Erfahrung lehrt daszlig die Houmlrer einem frei gehaltenen Vortrag weit besser folgen koumlnnen als einem monoton abgelesenen Referat Ein frei gehaltenes Referat erfordert eine besonders intensive Vorbereitung Es lohnt sich das Referat zunaumlchst schriftlich auszuformulieren und in einem zweiten Arbeitsschritt auf einen Stichwortzettel zu kondensieren der fuumlr den Vortrag als Erinnerungshilfe dient Nutzen Sie die Chance im Studium moumlglichst viele Referate zu halten um Routine im freien Vortrag zu gewinnen Frei sprechen zu koumlnnen ist eine Faumlhig-keit die auch jenseits der Wissenschaft gewuumlrdigt wird

                c) Das Thesenpapier Thesen sind Behauptungen uumlber Zusammenhaumlnge sie sind eine moumlgliche Antwort auf eine Fragestellung Zum Referat muumlssen Sie in der Regel ein Thesenpapier vorlegen das an alle Teilnehmer des Seminars ausgegeben wird Es sollte vor dem Referat mit dem Dozenten be-sprochen werden Das Thesenpapier hat drei Funktionen minus Es ermoumlglicht den Teilnehmern die Vorbereitung auf das Referat (wenn es bereits vor der

                Sitzung ausgeteilt wird) und die Orientierung waumlhrend des Referats minus Es entlastet die Teilnehmer beim Mitschreiben und ermoumlglicht ihnen ein groumlszligeres Maszlig an

                Konzentration auf den Vortrag minus Es dient spaumlter zur Wiederholung des Stoffes und zur raschen Einarbeitung in das behan-

                delte Thema

                Aus dem Gesagten ergibt sich daszlig ein Thesenpapier in der Regel folgende Bestandteile ent-halten sollte minus Es beginnt mit dem Kopf der allgemeine Informationen uumlber das Seminar enthaumllt Semes-

                ter und Datum des Referats Art und Titel der Lehrveranstaltung Name des Dozenten Name des Referenten Thema des Referats

                minus Aus dem Thesenpapier muszlig die leitende Fragestellung ersichtlich sein unter der Sie das Thema untersuchen

                minus Aus dem Thesenpapier muszlig die Gliederung des Referats hervorgehen minus Ein Thesenpapier muszlig Thesen enthalten die den Inhalt bzw die Ergebnisse des Referats

                pointiert zusammenfassen und die sich zur Diskussion eignen (dh es muumlssen sich Argu-mente fuumlr und gegen die These finden lassen) Die Thesen sollten auch das Referat mit dem Rahmenthema des Seminars in Beziehung setzen

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 64

                minus Literaturhinweise Keine umfassende Bibliographie sondern die vollstaumlndigen bibliogra-phischen Angaben der wichtigsten Titel die Sie fuumlr das Referat verwendet haben (getrennt nach Quellen und Literatur)

                d) Das Quellenpapier (s Anhang)

                3 Die Hausarbeit

                Die Seminararbeit ist eine wissenschaftliche Arbeit im Kleinformat Sie folgt im wesentlichen den gleichen Gesetzen wie umfangreichere universitaumlre Qualifikationsarbeiten (Magister- und Zulassungsarbeiten Dissertationen und Habilitationsschriften) Von jenen unterscheidet sie sich lediglich dadurch daszlig sie deutlich kuumlrzer ist einer begrenzteren Fragestellung nachgeht und auf einer schmaleren Basis aus Quellen und Literatur fuszligt Mit der Anfertigung einer Se-minararbeit sind zwei Ziele verbunden Erstens sollen Sie nachweisen daszlig Sie selbstaumlndig wissenschaftlich arbeiten dh einen bestimmten Sachverhalt mit den Methoden und Hilfsmit-teln der Geschichtswissenschaft untersuchen koumlnnen Zweitens sollen Sie das Abfassen wis-senschaftlicher Arbeiten einuumlben um fuumlr die Examensarbeit zu trainieren

                a) Die aumluszligere Form der Hausarbeit Die Seminararbeit ist maschinenschriftlich zu erstellen Bitte halten Sie sich bei der Abfas-sung einer Seminararbeit an folgende Hinweise zur (aumluszligeren) Gestaltung minus Papierformat DIN A 4 minus Schriftart TimesTimes New Roman (oder eine aumlhnliche Schrift mit Serifen) minus Schriftgroumlszlige 12 Punkt (im Text) bzw 10 Punkt (in den Fuszlignoten) minus Zeilenabstand 15zeilig (im Text) bzw einzeilig (in den Fuszlignoten) minus Satzspiegel Blocksatz (verwenden Sie die Silbentrennung um bdquoTrennloumlcherldquo zu vermei-

                den) minus Seiteneinrichtung Rand oben unten und links mindestens 2 cm rechts 35 cm minus Vergessen Sie die Seitenzahlen nicht minus Blaumltter werden nur einseitig bedruckt minus Textumfang 10-15 Seiten fuumlr eine Proseminararbeit (= 20000-30000 Zeichen) 20-25 Sei-

                ten fuumlr eine Arbeit im Hauptseminar (= 40000-50000 Zeichen jeweils mit Leerzeichen) minus Eine Bindung ist nicht erforderlich Geben Sie aber keine lose Zettelsammlung ab son-

                dern legen Sie die Seminararbeit in einen Schnellhefter minus Achten Sie auf fehlerfreie Orthographie und Interpunktion sowie korrekte grammatikali-

                sche Konstruktionen Eine Seminararbeit muszlig mehrfach Korrektur gelesen werden bevor Sie sie abgeben koumlnnen

                b) Der Aufbau der Hausarbeit Der Aufbau folgt im Grundsatz einem einheitlichen Geruumlst Es besteht aus Titelblatt Inhalts-verzeichnis Text (unterteilt in Einleitung Hauptteil und Zusammenfassung) sowie einem Quellen- und Literaturverzeichnis Daran schlieszligt evtl ein Anhang an in welchen ein Abkuumlr-zungsverzeichnis Graphiken Tabellen Bilder und Quellentexte aufgenommen werden koumln-nen Siehe dazu die vier Beispielseiten im Anhang ab Seite 74

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                Titelblatt

                Das Titelblatt der Seminararbeit muszlig folgende Angaben enthalten minus Lehrveranstaltung (links oben auf dem Titelblatt) Semester Universitaumlt und Institut Na-

                me des Dozenten sowie Art und Titel der Lehrveranstaltung minus Titel der Seminararbeit (in der Mitte des Titelblatts in hervorgehobener Schriftgroumlszlige) minus Verfasser (links unten auf dem Titelblatt) Vor- und Nachname Adresse (mit Telefon-

                nummer und e-mail) Studienfaumlcher angestrebter Abschluszlig Fachsemester minus Datum der Abgabe der Arbeit

                Inhaltsverzeichnis

                Das Inhaltsverzeichnis entspricht der (genauen hierarchischen) Gliederung der Seminararbeit Aufgefuumlhrt werden saumlmtliche Kapitel- Unterkapitel- und Abschnittsuumlberschriften mit der An-gabe der jeweiligen Seite auf der sie beginnen Beachten Sie dabei Jedes bdquoErstensldquo braucht ein bdquoZweitensldquo Wenn also beispielsweise ein Unterkapitel nur aus einem Abschnitt besteht fuumlgen Sie keine eigene Abschnittsuumlberschrift ein

                Einleitung

                Der eigentliche Text der Seminararbeit beginnt mit der Einleitung Die Einleitung besteht aus vier Bausteinen minus In der Einleitung muumlssen Fragestellung und Erkenntnisziel der Arbeit bestimmt werden

                Damit definieren Sie den genauen Untersuchungsgegenstand minus Die Einleitung muszlig Informationen uumlber den historischen Zusammenhang enthalten in

                dem das Thema von Bedeutung ist Bei der Hausarbeit muumlssen Sie also Ihr Thema in den groumlszligeren Kontext des Seminars einordnen

                minus In der Einleitung muumlssen der Forschungsstand und die Quellenlage zur behandelten The-matik sowie die Materialbasis der Arbeit dargelegt und kritisch gewuumlrdigt werden Eine reine Aufzaumlhlung der von Ihnen verwendeten Quellen und Literatur reicht nicht aus Sie muumlssen einen bewertenden Uumlberblick uumlber die vorhandenen Editionen und Forschungsar-beiten geben Ihr Urteil soll kritisch aber in der Sache begruumlndet sein

                minus Zudem muszlig die Einleitung das methodische Vorgehen und den Aufbau der Arbeit offen-legen und begruumlnden Sie muumlssen schildern wie Sie von den Fragen zu den Antworten kommen wollen und warum Sie dabei so und nicht anders verfahren

                Die Einleitung soll zum Thema hinfuumlhren Ein haumlufiger Anfaumlngerfehler besteht darin den bdquoersten Satzldquo zu vergessen ohne den die Arbeit unvermittelt mit der Tuumlr ins Haus faumlllt Die-sen Fehler vermeiden Sie indem Sie eine der drei gaumlngigen bdquoEroumlffnungenldquo wissenschaftlicher Arbeiten verwenden minus Sie beginnen entweder ereignisgeschichtlich (bdquoAm 17 Juni 1953 ldquo) minus Oder Sie beginnen problemorientiert (bdquoDie Verfassung der Weimarer Republik ldquo) minus Oder Sie beginnen mit einem Quellenzitat das zum Thema hinfuumlhrt

                Hauptteil

                Im Hauptteil muumlssen die in der Einleitung aufgeworfenen Fragen beantwortet werden Dazu muumlssen Sie historische Strukturen und Ereignisse analysieren Quellen interpretieren und die Ergebnisse der Geschichtswissenschaft kritisch (dh bewertend) diskutieren Nochmals Sie duumlrfen dabei nicht auf der Ebene der reinen Faktenbeschreibung stehenbleiben sondern Sie muumlssen eine problemorientierte Analyse vornehmen indem Sie nach den erklaumlrenden Bezie-hungen zwischen den historischen Tatsachen suchen Dazu muumlssen Sie argumentieren Das

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                Ziel lautet eine moumlglichst luumlckenlose Argumentationskette zu bilden die schlieszliglich in the-senhaft formulierten Ergebnissen muumlndet Die Gliederungspunkte des Inhaltsverzeichnisses erscheinen an den entsprechenden Stellen des Textes als Kapitel- Unterkapitel- und Abschnittsuumlberschriften Natuumlrlich muumlssen diese Uumlberschriften auch zu den entsprechenden Textpassagen passen (das ist manchmal gar nicht so einfach) Besonders wichtig ist es die einzelnen bdquoBausteineldquo des Textes miteinander zu verbinden Nicht selten fehlen die Uumlberleitungen zwischen den Kapiteln so daszlig diese unver-bunden aufeinander folgen ndash eine Argumentationskette kann so nicht entstehen Schweifen Sie in der Darstellung nicht vom Thema ab sondern konzentrieren Sie sich darauf die in der Einleitung gestellten Fragen zu beantworten Diese geben Ihnen den roten Faden der Analyse vor Exkurse und alles was nicht unmittelbar zum Thema gehoumlrt sollten Sie vermeiden ndash Sie unterbrechen damit nur den Gang Ihrer Argumentation Sie nutzen den Platz viel besser indem Sie Forschungspositionen erlaumlutern kritisch hinterfragen und ndash wo immer das moumlglich ist ndash einander gegenuumlberstellen

                Zusammenfassung

                minus Im Fazit der Arbeit greifen Sie die eingangs formulierten Leitfragen wieder auf und be-antworten sie indem Sie Ihre Ergebnisse thesenartig zusammenfassen

                minus Hier ist spaumltestens der Ort an dem Sie die eigene (begruumlndete) Meinung kundtun und in Forschungskontroversen Stellung nehmen ndash dabei muumlssen Sie natuumlrlich begruumlnden wa-rum Sie die eine Position verwerfen der anderen zustimmen oder moumlglicherweise eine ei-gene Position beziehen

                minus Nach wie vor offene Fragen sollten Sie kenntlich machen ndash das ist keineswegs ein Zei-chen fuumlr die unzureichende Beschaumlftigung mit der Materie sondern ein Indiz fuumlr Problembewuszligtsein

                minus Es kann durchaus auch sinnvoll sein weitere Perspektiven des Themas und weiterfuumlhren-de Fragen zu benennen Allerdings sollten Sie dabei vorsichtig sein und keine voumlllig neu-en Themen anreiszligen die nicht mehr behandelt werden koumlnnen

                minus Wichtig ist es im Fazit die Relevanz der Darstellung und der Untersuchungsergebnisse fuumlr das uumlbergeordnete Seminarthema darzulegen

                Quellen- und Literaturverzeichnis

                Im Quellen- und Literaturverzeichnis werden saumlmtliche Werke aufgefuumlhrt die in der Arbeit verwendet worden sind Quellen und Literatur werden dabei getrennt aufgefuumlhrt (zuerst die Quellen danach die Literatur) und jeweils alphabetisch nach den Nachnamen der Verfasser bzw Herausgeber sortiert bei mehreren Titeln des gleichen Autors sortiert man aufsteigend nach dem Erscheinungsjahr Achten Sie unbedingt darauf die bibliographischen Angaben zu den einzelnen Werken vollstaumlndig anzugeben Zur Anzahl der Quelleneditionen und Literaturtitel auf denen Ihre Arbeit beruhen sollte gibt es keine festen Regeln Das haumlngt in erster Linie von Quellenlage und Forschungsstand des jeweiligen Themas ab Um wenigstens einen groben Richtwert anzugeben Eine Proseminar-arbeit sollte wenigstens auf drei Quellen (Editionen Dokumentationen autobiographischen Aufzeichnungen uauml) und zehn Literaturtiteln basieren Grundsaumltzlich gilt natuumlrlich Je breiter Ihre Materialbasis und je intensiver Ihre Auseinandersetzung mit der Forschung ausgefallen ist desto houmlher die Qualitaumlt Ihrer Arbeit Eine haumlufig anzutreffende groszlige Schwaumlche von Anfaumlngerarbeiten besteht darin daszlig sie ganz uumlberwiegend auf Uumlberblicksdarstellungen zuruumlckgreifen Diese Gattung sollen Sie selbstver-staumlndlich auch heranziehen allerdings muumlssen Sie in einem weiteren Arbeitsschritt die thema-tisch einschlaumlgigen Spezialmonographien und Aufsaumltze durcharbeiten da der Forschungspro-zeszlig ja vor allem durch Spezialstudien vorangetrieben wird Nicht selten werden Quellen in

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                Seminararbeiten nur bdquokosmetischldquo verwendet indem Zitate in einen fertigen Text eingefuumlgt werden Das ist nicht der Sinn von Quellenarbeit Vielmehr muumlssen Sie einschlaumlgige Editio-nen etc durch- und in Ihre Argumentation einarbeiten

                Anhang

                Eine Seminararbeit kann auch einen Anhang enthalten Darin koumlnnen je nach Thema Gra-phiken Tabellen oder Quellentexte aufgenommen werden denen fuumlr Ihre Arbeit zentrale Be-deutung zukommt und auf die Sie daher (im Text) detailliert eingehen Grundsaumltzlich sollten Sie jedoch mit diesen Dingen eher sparsam umgehen und sich auf das Unverzichtbare be-schraumlnken Wenn Sie im Text oder in den Fuszlignoten der Arbeit Abkuumlrzungen (etwa fuumlr politische Partei-en) verwenden muumlssen diese in einem Abkuumlrzungsverzeichnis aufgeloumlst werden Davon ausgenommen sind lediglich allgemein uumlbliche Abkuumlrzungen (beispielsweise etc ua evtl usw vgl ggf Bd ders ebd Hg ff Nr)

                Verpflichtungserklaumlrung

                Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Seminar kein Schein erworben werden kann Dieder Studierende ist durchgefallen Nach dem Beschluszlig der Studienkommission vom 16112005 ist jeder wissenschaftlichen Ar-beit eine Erklaumlrung uumlber das selbstaumlndige Erstellen der Hausarbeit beizufuumlgen Die Erklaumlrung kann auch uumlber die Homepage des Instituts abgerufen werden Erklaumlrung gemaumlszlig sect6 Abs 4 AT PO BA sect 21 Abs 4 MagisterPO sect 17 Abs 8 VO Erste Staatspruumlfung Lehramt

                Ich erklaumlre daszlig ich die vorgelegte Arbeit selbstaumlndig verfaszligt und nur die angegebenen Quel-len und Hilfsmittel benutzt habe Woumlrtlich oder dem Sinn nach aus anderen Werken entnom-mene Stellen sind unter Angabe der Quelle kenntlich gemacht

                Mir ist bekannt daszlig bei Feststellung eines Taumluschungsversuchs die Leistung als nicht er-bracht gilt

                Datum Unterschrift

                Name Vorname

                Anschrift

                Matrikelnummer

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                c) Zehn Basisregeln fuumlr die sprachliche Gestaltung wissenschaftlicher Hausarbeiten 1 Bilden Sie vollstaumlndige Saumltze Jeder Aussagesatz braucht ein Subjekt und ein Praumldikat

                (= konjugiertes Verb) 2 Es gilt der Grundsatz ein Gedanke pro Satz Fuumlr einen neuen Gedanken benoumltigen Sie

                einen neuen Satz Vermeiden Sie insbesondere Satzanschluumlsse mit bdquowasldquo bdquowobeildquo uauml (Beispiel bdquoDies hatte zur Folge daszlig ldquo statt bdquo was zur Folge hatte daszlig ldquo)

                3 Hauptsachen gehoumlren in Hauptsaumltze Nebensachen in Nebensaumltze Stellen Sie wichtige Informationen immer in einen Hauptsatz Ein Nebensatz kann ergaumlnzende undoder Hin-tergrundinformation enthalten

                4 Achten Sie auf korrekte grammatische Bezuumlge Pronomen wie bdquoerldquo und bdquosieldquo beziehen sich immer auf das zuletzt vorausgegangene maskuline bzw feminine Substantiv Be-zieht sich die Aussage auf Personen oder Dinge deren Erwaumlhnung im Text weiter zu-ruumlckliegt muumlssen diese erneut benannt werden

                5 Achten Sie auf die kohaumlrente Verwendung zweiteiliger Ausdruumlcke bdquosowohl als auchldquo bdquonicht nur sondern auchldquo bdquoeinerseits andererseitsldquo bdquozum einen zum anderenldquo bdquozwar aberldquo bdquovon bisldquo Der erste Teil verlangt hier immer auch den zweiten

                6 Tempus Historische Sachverhalte werden in der Vergangenheitsform wiedergegeben (Beispiel bdquoIm Jahre 1517 traf Karl I zum ersten Mal auf der iberischen Halbinsel einldquo) Eine Ausnahme bilden Bezugnahmen auf Textaussagen Diese koumlnnen im Praumlsens formu-liert sein da die Aussagen auch heute noch in den Texten stehen (Beispiel bdquoJean Bodin erklaumlrt in seinem Werk sbquoSix Livres de la Reacutepubliquersquo die Souveraumlnitaumlt zum Grundprinzip des Staatesldquo)

                7 Indirekte Rede Aussagen Urteile und Meinungen von Anderen werden in der Regel im Konjunktiv wiedergegeben Dies gilt sowohl fuumlr Stellungnahmen historischer Personen als auch fuumlr diejenigen wissenschaftlicher Autoren (Beispiel bdquoFriedrich Edelmayer ver-tritt die Auffassung dass im 17 Jahrhunderts ein grundlegender Strukturwandel der spa-nischen Gesellschaft zu beobachten seildquo) Steht der Hauptsatz in der Vergangenheits-form erfordert die indirekte Rede den Konjunktiv II bzw die Umschreibung mit bdquowuumlrdeldquo (Beispiel bdquoKritiker warfen den Guumlnstlingen den sogenannten sbquovaacutelidosrsquo vor sie miszligbrauchten das Vertrauen des Koumlnigs zu ihrem eigenen Vorteilldquo)

                8 Vermeiden Sie umgangssprachliche Ausdruumlcke (Dazu gehoumlren Formulierungen wie bdquoich findeldquo bdquonun malldquo bdquonoch lange nichtldquo sowie Redewendungen wie bdquoauf den Putz hauenldquo bdquoin die gleiche Kerbe schlagenldquo usw) Schreiben Sie beispielsweise bdquonoch einmalldquo oder bdquoerneutldquo statt bdquonoch malldquo und bdquozunaumlchst einmalldquo statt bdquoerstmalldquo

                9 Verwenden Sie einen sachlichen Stil Vermeiden Sie moralisch wertende Ausdruumlcke wie bdquoblutruumlnstigldquo bdquofurchtbarldquo bdquoentzuumlckendldquo bdquotapferldquo bdquoschockierendldquo bdquoverwerflichldquo uauml ndash es sei denn Sie geben sie ausdruumlcklich als Meinung Anderer wieder

                10 Einige Regeln zur Vermeidung der haumlufigsten Interpunktionsfehler Ein Komma steht ua

                minus zwischen gleichrangigen Teilsaumltzen die durch eine entgegenstellende Konjunktion (zB aber sondern doch) verbunden sind

                minus vor undoder nach einem Infinitiv wenn dieser durch eine Wortgruppe oder ein hinwei-sendes Wort angekuumlndigt wird (Beispiel bdquoEs war sein Ziel die Gunst des Koumlnigs zu er-langenldquo)

                minus vor undoder nach einem Relativsatz Monika Hoffmann Deutsch fuumlrs Studium Grammatik und Rechtschreibung Paderborn 2005 Das Buch erklaumlrt von den Komma- bis hin zu Konjunktivregeln verstaumlndlich die Grundregeln der Rechtschreibung und Grammatik Sie finden darin zahlreiche auf das wissenschaftliche Arbeiten zugeschnittene Sprach-Uumlbungen

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                d) Zitation Eine der unveraumluszligerlichen Grundlagen der Wissenschaft ist die Nachpruumlfbarkeit der gemach-ten Angaben Jede Ihrer Angaben sei es aus Quellen oder aus der Literatur muszlig es dem Leser ermoumlglichen Ihre Zitate Argumente Interpretationen und Informationen nachzupruumlfen und womoumlglich korrigieren zu koumlnnen Daher ist es unabdingbar die von anderen uumlbernommenen Aussagen kenntlich zu machen Geschieht dies nicht macht sich der Verfasser des Plagiats schuldig Aussagen anderer werden entweder als Paraphrase in indirekter Rede uumlbernommen oder als woumlrtliches Zitat das in doppelte Anfuumlhrungszeichen gesetzt werden muszlig Dies gilt sowohl fuumlr Zitate und Uumlbernahmen aus der Forschungsliteratur als auch fuumlr Quellen Im Rah-men einer Seminararbeit haben Zitate mehrere Funktionen minus Quellenzitate belegen eigene Thesen minus Zitate aus der Literatur stuumltzen eigene Aussagen und dienen der Beweisfuumlhrung innerhalb

                der Argumentation minus Quellenzitate koumlnnen die Arbeit konkretisieren sie anschaulicher und lebendiger machen Gehen Sie sparsam vor allem mit laumlngeren woumlrtlichen Zitaten um Sie muumlssen sich in der Ar-beit von der Sprache der Quellen loumlsen da Sie ansonsten Gefahr laufen implizit Wertungen der Quellentexte zu uumlbernehmen die Sie gar nicht uumlbernehmen wollen Fuumlr viele Sachverhalte und Phaumlnomene hat die Forschung gliedernde Begriffe entwickelt die Sie aus der Literatur kennen und nutzen sollten Versuchen Sie uumlbernommene Aussagen soweit wie moumlglich in eigenen Worten wiederzugeben Bloszliges Paraphrasieren von Quellen und Literatur oder die endlose Aneinanderreihung von Zitaten zeigen die mangelnde geistige Durchdringung der Thematik Zudem ersetzen Zitate keineswegs die Thesen sie dienen lediglich dazu diese zu untermauern Auch spricht ein Zitat keineswegs fuumlr sich selbst es muszlig vielmehr genau inter-pretiert werden Was besagt das Zitat im Kontext Ihrer Untersuchung Rein illustrative Zitate sind hingegen uumlberfluumlssiger Zierrat und daher verzichtbar

                Formale Regeln der Zitation

                minus Oberster Grundsatz Eine sinnvolle einheitliche und genaue Wiedergabe von Angaben soll die Nachvollziehbarkeit und Wiederauffindbarkeit der zitierten Werke sicherstellen

                minus Woumlrtliche Zitate muumlssen in doppelte Anfuumlhrungszeichen gesetzt werden minus Achten Sie auf Genauigkeit Bei woumlrtlichen Zitaten ist eine Veraumlnderung des Wortlauts

                unzulaumlssig Nicht das Zitat muszlig sich dem Text anpassen sondern umgekehrt Zulaumlssig ist lediglich die Kasusaumlnderung bei einzelnen Woumlrtern die allerdings in eckigen Klammern kenntlich zu machen ist17

                minus Nur eindeutige Druckfehler werden mit [sic] gekennzeichnet und so uumlbernommen18 Al-tertuumlmliche Schreibweisen die nach heutigem Duden zwar falsch oder unuumlblich sind zur Zeit ihrer Abfassung aber den grammatischen bzw orthographischen Regeln entsprach werden ohne Kennzeichnung uumlbernommen (z B bdquodaszligldquo statt bdquodassldquo)19

                17 Beispiel Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf der Bevoumllkerung in dem die bayerischen Landesplaner einen

                bdquozuverlaumlssige[n] gesamtwirtschaftliche[n] Maszligstab fuumlr das Ausmaszlig der Strukturmaumlngelldquo erblickten konnte in den ausgewaumlhlten Landkreisen des Bayerischen Waldes nicht mit dem Bundesdurchschnitt Schritt halten

                18 Beispiel Das Deutsche Schiffahrtsmuseum [sic] ist das deutsche Nationalmuseum fuumlr die Geschichte der Schifffahrt

                19 Beispiel Georg Dehio Geschichte des Erzbistums Hamburg-Bremen bis zum Ausgang der Mission Berlin 1877 S 172 Sowol Heinrichrsquos II als Konradrsquos II Wuumlnsche gingen nicht houmlher hinaus als die Nordgrenze ertraumlglich ruhig und die saumlchsischen Groszligen nicht zu maumlchtig zu wissen

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                minus Laumlngere Zitate koumlnnen gekuumlrzt werden was mit [] zu kennzeichnen ist Kuumlrzungen eines Zitats duumlrfen jedoch unter keinen Umstaumlnden den Sinn der Originalaussage veraumlndern o-der gar verdrehen20

                minus Erklaumlrende Ergaumlnzungen im Zitat werden ebenfalls in eckige Klammern gesetzt (ggf mit dem Zusatz wer die Veraumlnderung vorgenommen hat)21

                minus Hervorhebungen im Original muumlssen im Zitat uumlbernommen werden In der Fuszlignote ist darauf hinzuweisen wer die Hervorhebung vorgenommen hat (also bdquoHervorhebung im Originalldquo oder bdquoHervorhebung durch [Autorenkuumlrzel]ldquo)

                minus Fremdsprachige Zitate Lateinische englische und franzoumlsische Zitate muumlssen nicht uumlber-setzt werden Bei Zitaten in anderen Sprachen sollte eine Uumlbersetzung in der Fuszlignote an-gegeben werden

                minus Zitieren Sie nach Moumlglichkeit immer aus dem Original vermeiden Sie soweit es geht Zitate aus zweiter Hand Wenn das Original nicht beschafft werden kann und Sie daher eine Quelle nach einem Literaturtitel zitieren muumlssen Sie in der Fuszlignote die Originalquelle sowie den Titel des Werkes angeben nach dem Sie die Que 22lle zitieren

                minus Ein Zitat im Zitat wird durch einfache Anfuumlhrungszeichen kenntlich gemacht23 minus Zitate ab einer Laumlnge von drei Textzeilen werden eingeruumlckt und einzeilig gesetzt

                Zitierfaumlhigkeit

                Es gibt Informationsquellen die Sie zwar nutzen koumlnnen die aber nicht zitierfaumlhig sind Dazu gehoumlren allgemeinbildende Lexika und Enzyklopaumldien (Brockhaus Meyer Herder Duden etc) eher populaumlre Nachschlagewerke (z B Das Mittelalter von A bis Z Taschenlexikon Dreiszligigjaumlhriger Krieg) sowie populaumlre Sachliteratur Ausschlaggebend fuumlr die Zitierfaumlhigkeit ist einerseits die Namhaftmachung eines Urhebers der Information (namentlich gekennzeich-nete Stichwoumlrter in Lexika etc) andererseits die Ferne der Informationen zu Quellen und For-schung Fuumlr jedes Thema das Sie bearbeiten gibt es genuumlgend serioumlse und zitierfaumlhige leicht zugaumlngliche Informationen (vgl Abschnitt II 1 Basisinformation) so daszlig Sie nicht auf quel-len- und forschungsgestuumltzte Informationen zuruumlckgreifen muumlssen

                Quellenzitate [Name] Werk (oft als Abkuumlrzung) quelleneigene Aufteilung Buch Kapitel Jahr Abschnitt

                Paragraph etc

                Plin nat 37 59-61 = C Plinius Secundus Maior naturalis historia Buch 37 Abschnitte 59-61

                Aug civ dei 215 = Augustinus De civitate Dei Buch 21 Kapitel 5

                minus Beachten Sie so verfaumlhrt man bei dem gesamten Kanon griechlat Autoren der Antike oft auch bei Kirchenvaumltern viele griechische Werke haben lateinische Titelvarianten unter denen zitiert werden kann

                Dioskurides Materia medica fuumlr περὶ ὕλης ἱατρικῆς

                20 Beispiel In den Augen der Landesplaner muszligten bdquodie Verbesserung der Infra- und Agrarstruktur die Indust-

                rialisierung und die uumlbrigen zur Hebung der Wirtschaftskraft im Grenzgebiet notwendigen Maszlignahmen [] als Teile einer in sich geschlossenen Strukturpolitik verstanden werdenldquo

                21 Beispiel bdquoIm Gegenteil die [gemeint sind die ehemaligen Nationalsozialisten JB] regieren heute noch besser wie [sic] fruumlher und wenn irgendwo der Nationalsozialismus neu entstehen wuumlrde so waumlre dies da-hier moumlglichldquo

                22 Die Fuszlignote eines solchen Zitats das Sie aus der Literatur zitiert haben muumlszligte dann beispielsweise so aus-sehen Wochenbericht der Intelligence Division von OMGBy vom 1941946 zit nach Woller Hans Ge-sellschaft und Politik in der amerikanischen Besatzungszone Die Region Ansbach und Fuumlrth Muumlnchen 1986 S 135 f

                23 Beispiel bdquorsquoRemo cum fratre Quirinusrsquo so pries Vergil das Ende des Bruderkrieges und die wiederhergestell-te Herrschaft des Gesetzesldquo

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                Bei Werken ohne Verfasser wie manchen Annalen oder Chroniken nach der dortigen Zaumlhlung eben-

                falls bei Volksrechten (Leges)

                Ann Fuld ad 840 ad a 840 a 840 = Annales Fuldenses fuumlr das Jahr 840

                minus Eine quellenimmanente Zaumlhlung muumlssen Sie immer angeben Sie dient dazu unabhaumlngig von Edi-tionen oder Uumlbersetzungen die verwiesene Stelle aufzufinden manchmal in Konkordanzen zB bei Briefeditionen mit unterschiedlicher Zaumlhlung (Beispiel Einhardbriefe hg v K Hampe (MGH Epistolae Karolini aevi III) Berlin 1898 S 107f) Die Editionen auf die man sich selbst bezieht stehen in der Literaturliste

                Bei Herrscherurkunden (von Kaisern und Koumlnigen) wird die Nummer der Urkunde in der jeweiligen Edition angegeben Die uumlbliche Kurzform zur Zitation einer Urkunde in den MGH setzt sich aus der Abkuumlrzung fuumlr Urkunde bzw Diplom (D bei Verweis auf mehrere Diplome DD) und dem Herrscherkuumlrzel ggf samt Ordnungszahl (etwa LD = Ludwig der Deutsche O II = Otto II) zu-sammen Dazu kommt das Datum der Urkunde gegenlaumlufig notiert Im Quellenverzeichnis werden Urkunden nicht einzeln aufgenommen sondern nur der jeweils benuumltzte Band der Urkundensamm-lung

                middot DLD 156 874 Mai 4

                middot DDLD 156 157 und 160

                im Quellenverzeichnis

                middot Die Urkunden Ludwigs des Deutschen Karlmanns und Ludwigs des Juumlngeren hg v Paul Kehr (MGH DD regum Germaniae ex stirpe Karolinorum 1) Berlin 1934

                Bei Privaturkunden (alle Aussteller auszliger Kaisern Koumlnigen und Paumlpsten) wird uumlblicherweise der Titel des Urkundenbuches verkuumlrzt (UB fuumlr Urkundenbuch + Name des Klosters der Stadt der Region) und die Nummer der Urkunde genannt mit dem gegenlaumlufig notierten Datum

                middot UB Weiszligenburg Nr 4 667 Aug 4

                im Quellenverzeichnis

                middot Traditiones Wizenburgenses Die Urkunden des Klosters Weiszligenburg 661-864 Gloumlckner Karl Doll Anton (Hg) Darmstadt 1979

                Bibelzitate Buch Kapitel Vers[e]

                Bei Bibelstellenangaben werden Kapitel und Vers durch Komma ohne Spatium voneinander abge-setzt Mk 14 1 Kor 135 Deut 56-22 (= Deuteronomium Kapitel 5 Verse 6-22 ndash Die Zehn Ge-bote)

                Einzelne Verse werden durch Punkt ohne Spatium voneinander abgesetzt Mt 122513

                Stellen aus verschiedenen Kapiteln bzw aus verschiedenen Buumlchern werden durch Semikolon und folgendem Spatium voneinander abgesetzt Mt 614 1835 Mk 1125

                Mit bdquoparldquo wird auf synoptische Parallelstellen verwiesen Mt 69ndash13 par Lk 112ndash4 bzw Mt 69ndash13 par Mk 1127ndash33 par Mt 2123ndash27

                minus Die 5 Buumlcher Mose werden mit ihrem Namen angegeben Ex = Exodus = 2 Buch od Deut= Deuteronomium = 5 Buch die Apostelgeschichte nach ihrem lateinischen Namen Acta Apostolo-rum mit Act abgekuumlrzt Es gibt Unterschiede der kath und der protest Bibel Die Zaumlhlung des Psalter ist unterschiedlich (zB Ps 118 Vulgata = Ps 119 Lutherbibel) auch innerhalb der Psal-men Einige Buumlcher der Vulgata der offiziellen kath Bibel wurden von Luther nicht aus dem Ur-

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 72

                text uumlbersetzt III Makkabaumler (Makk) Jesus Sirach (Sir od Ecc = Ecclesiasticus) ua Heute sollte man sich auf die oumlkumenische Einheitsuumlbersetzung beziehen die alle Buumlcher enthaumllt an-sonsten koumlnnen die Zitate mit dem Zusatz bdquoVulgldquo bzw bdquoLutherldquo versehen werden

                Quellenangabe minus bei Abkuumlrzungen der antiken Literatur Der kleine Pauly Lexikon der Antike hg v K Ziegler W Sontheimer Stuttgart 1964 Bd 1 S

                XXI-XXVI oder LPh

                minus bei theologischen Abkuumlrzungen des Christen- und Judentums Theologische Realenzyklopaumldie (TRE) Abkuumlrzungsverzeichnis 2 uumlberarbu erweit Aufl Berlin

                New York 1994 (enorm umfangreich)

                Angabe der Quelle in der Fuszlignote Wenn die Quelle im Text zitiert wurde sieht die Fuszlignote folgendermaszligen aus 1Varius nobis fuit sermo ut in convivio nullam rem usque ad exitum adducens sed aliunde alio tran-

                siliens (Sen ep 7642)

                Bei der Paraphrasierung einer Quelle wird nur die entsprechende Stelle genannt

                Cass Dio 72352

                Bibliographische Angabe der literarischen Quellen im Quellenverzeichnis Texteditionen

                Name evtl Vorname (des antiken Autors) Titel hg v Vorname Name (des Herausgebers Editors) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (der edierten Ausgabe)

                Beispiel Seneca Lucius Annaeus De beneficiis hg v Karl Hosius (BT) Leipzig 1914

                Uumlbersetzungen

                Name Vorname Titel latdt (zB) (evtl Reihe in der die Uumlbersetzung erschienen ist) hg u uumlbers v Vorname Name (des Uumlbersetzers) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (der Uumlbersetzung)

                Beispiel Seneca Lucius Annaeus Philosophische Schriften latdt hg u uumlbers von Manfred Rosen-bach Darmstadt 1969

                Zitation von archivalischen Quellen (Besonderheiten einzelner Archive beachten) Beispiele

                Beispiel aus dem Bestand des Staatsarchivs Bremen Senatsregistratur Aktenverzeichnis zu Auswei-sungen 3-A10 Nr 1-

                Einzelakte

                Beschwerde des russischen Staatsangehoumlrigen Kaufmann Josef Lewkowsky gegen die Beschluumlsse der Polizeikommission betr Seine Ausweisung als laumlstiger Auslaumlnder in StHB 3-10 Nr 212

                Dokument aus dieser Akte

                Offizialbericht der Polizeikommission Bremen an den Praumlsidenten des Senats Buumlrgermeister Dr Do-nandt vom 31101922 in StHB 3-A10 Nr 212

                Beispiel aus dem Bestand des Bundesarchivs Nachlaumlsse

                Brief Charlotte von Hadelns an Freiherr von Medem vom 19 Juni 1930 in Barch NL 235 Renzetti Aktenband 2 Korrespondenz 1930

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

                73

                e) Belegtechnik Im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit muszlig die Herkunft der wiedergegebenen Informa-tionen unbedingt belegt werden denn nur so werden die Ergebnisse und Thesen nachpruumlfbar und damit wissenschaftlich verwendbar Zitate und Paraphrasen Einzelinformationen Ereig-nisfolgen sowie uumlbernommene Gedankengaumlnge und Thesen muumlssen durch die Angabe des Fundorts (genaue bibliographische Angaben von Monographie Aufsatz oder Quelle) und der Fundstelle (genaue Angaben der Seitenzahl) belegt werden Dies geschieht in Form von Fuszlig-noten die in einer wissenschaftlichen Arbeit mehrere Funktionen haben minus Sie dienen dem Beleg von Informationen und eigenen Aussagen minus Sie koumlnnen Sachkommentare Erlaumluterungen und ggf Modifizierungen enthalten die den

                Textfluszlig hemmen oder den Gang der Argumentation unterbrechen wuumlrden minus Sie koumlnnen Querverweise auf andere Passagen innerhalb der eigenen Arbeit enthalten

                (was jedoch im Rahmen einer Seminararbeit in der Regel nicht noumltig ist) minus Sie koumlnnen eine vertiefte Auseinandersetzung mit der wissenschaftlichen Literatur enthal-

                ten Generell gilt jedoch Schreiben Sie keinen bdquoParalleltextldquo innerhalb der Fuszlignoten Wichtige Informationen gehoumlren in den Text dieser muszlig auch ohne die Lektuumlre der Fuszlignoten verstaumlnd-lich sein Auch bezuumlglich der Frage wie viele Fuszlignoten pro Seite zu setzen sind gibt es keine festen Regeln Als Anhaltspunkt fuumlr Proseminararbeiten koumlnnen vier bis fuumlnf Fuszlignoten pro Seite gelten

                Formalia

                minus Fuszlignoten werden einzeilig in Schriftgroumlszlige 10 Punkt (TimesTimes New Roman) gesetzt minus Die Fuszlignoten werden im gesamten Text fortlaufend numeriert (bei umfangreicheren Ar-

                beiten empfiehlt es sich dagegen die Fuszlignoten kapitelweise zu numerieren) minus Fuszlignoten werden im Text durch hochgestellte arabische Ziffern kenntlich gemacht Je

                nach Bezug stehen sie hinter einem Wort einem Satz oder (als Sammelbeleg) am Ende eines Absatzes Woumlrtliche Zitate muumlssen in jedem Fall unmittelbar belegt werden

                minus Fuszlignoten werden orthographisch wie ein vollstaumlndiger Satz behandelt deswegen begin-nen sie mit einem Groszligbuchstaben und enden mit einem Punkt24 Absaumltze in Fuszlignoten sind unuumlblich

                minus Belegfuszlignoten muumlssen die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben der zitierten Quel-len- und Literaturtitel enthalten Wenn Sie einen Titel mehrfach zitieren ist ab der zweiten Nennung die Zitation mit Kurztitel statthaft Nicht erlaubt ist dagegen das Kuumlrzel bdquoaaOldquo (bdquoam angegebenen Ortldquo)

                Beispiele fuumlr die korrekte Titelangabe in den Fuszlignoten

                minus Sie beziehen sich erstmals in Ihrer Arbeit auf ein Buch Deshalb geben Sie die vollstaumlndi-gen bibliographischen Angaben und die Seitenzahl an auf die Sie sich beziehen25

                minus In der direkt darauf folgenden Fuszlignote verweisen Sie noch einmal auf dieses Buch aber auf eine andere Seite26

                minus In der dritten Fuszlignote geben Sie einen Aufsatz an den Sie erstmals heranziehen In die-sem Fall muumlssen Sie sowohl die Seitenangaben des ganzen Aufsatzes angeben als auch die Seitenangabe auf die Sie sich in diesem Fall konkret beziehen27

                24 Dies auch bei Fuszlignoten mit unvollstaumlndiger Syntax 25 Beispiel Kaufmann Doris Frauen zwischen Aufbruch und Reaktion Protestantische Frauenbewegung in

                der ersten Haumllfte des 20 Jahrhunderts Muumlnchen 1988 S 97 26 Ebd S 79

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 74

                minus Nun verwenden Sie abermals das Buch von Doris Kaufmann Da Sie das Werk schon zi-tiert haben genuumlgt nun die Angabe des Autors und ein Kurztitel des Buchs28

                minus In der naumlchsten Fuszlignote beziehen Sie sich nochmals auf dieses Buch und zwar auf diesel-be Seite wie in der vorherigen Fuszlignote29

                minus Nun zitieren Sie im Text eine Quelle aus einer Quellenedition Dazu muumlssen Sie die An-gabe des verwendeten Quellenstuumlcks sowie die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben der Edition anfuumlhren30

                minus Schlieszliglich benutzen Sie noch einen Quellentext der nicht in einer Quellenedition abge-druckt ist sondern in einer darstellenden wissenschaftlichen Arbeit zu Ihrem Thema Auch hier nennen Sie zunaumlchst die Angabe zur Quelle Dann verweisen Sie mit bdquozit nachldquo auf die Studie aus der Sie das Zitat entnommen haben Fuumlr diese Studie fuumlhren Sie wie-derum die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben auf31

                Literatur zur Anfertigung einer Hausarbeit Baumlnsch Axel Wissenschaftliches Arbeiten Muumlnchen 82003

                Buumlnting Karl-Dietrich ua Schreiben im Studium mit Erfolg Ein Leitfaden Berlin 2000

                Eco Umberto Wie man eine wissenschaftliche Abschluszligarbeit schreibt Heidelberg 1988

                Hoffmann Monika Deutsch fuumlrs Studium Grammatik und Rechtschreibung Paderborn ua 2005

                Kruse Otto Keine Angst vor dem leeren Blatt Ohne Schreibblockaden durchs Studium Frankfurt am Main New York 92002

                Niederhauser Joumlrg Die schriftliche Arbeit Ein Leitfaden zum Schreiben von Fach- Seminar- und Abschlussarbeiten in der Schule und beim Studium Mannheim 2000

                Nolte Paul Die Seminararbeit Hinweise zur formalen und inhaltlichen Gestaltung online in httpwwwgeschkultfu-berlindeefmiarbeitsbereicheab_noltearbeitstechnikenarbeitspapiereNolte_Seminararbeitpdf (PDF-Datei) (Stand 15042009)

                Poenicke Klaus Wie verfaszligt man wissenschaftliche Arbeiten Ein Leitfaden vom 1 Semester bis zur Promotion Mannheim ua 21988

                Schroumlder Henrik Steinhaus Ingo Mit dem PC durchs Studium Eine praxisorientierte Einfuumlhrung Darmstadt 2000 (Nuumltzliche Einfuumlhrung in das Abfassen einer wissenschaftlichen Arbeit mit dem PC vor allem fuumlr Computer-Neulinge zu empfehlen)

                Standop Ewald Die Form der wissenschaftlichen Arbeit Heidelberg 131990

                27 Sommer Walter Chinas langer Marsch ins 20 Jahrhundert Zur Modernisierung einer traditionsreichen

                Hochkultur in GWU 49 (1998) S 326-345 hier S 333 28 Kaufmann Frauen zwischen Aufbruch und Reaktion S 114 29 Ebd 30 Artikel 2 der Austraumlgal-Ordnung des Deutschen Bundes vom 16 Juni 1817 in Huber Ernst Rudolf (Hg)

                Dokumente zur deutschen Verfassungsgeschichte Bd 1 Deutsche Verfassungsdokumente 1803-1850 Stutt-gart ua 31978 S 114 ff hier S 114

                31 Brief Koumlnig Ludwigs I an Ludwig Fuumlrst zu Oettingen-Wallerstein vom 1 Maumlrz 1835 zit nach Gollwitzer Heinz Ludwig I von Bayern Koumlnigtum im Vormaumlrz Eine politische Biographie Muumlnchen 1997 S 395

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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                VI Standards in der Lehre

                Auf einer Sitzung am 2 Februar 2005 haben sich die Lehrenden am Institut fuumlr Geschichts-wissenschaft der Universitaumlt Bremen auf gemeinsame Standards in Lehre und Pruumlfungen ver-staumlndigt Demnach sind in den Lehrveranstaltungen bestimmte unten aufgefuumlhrte Leistungen zu erbringen Zugleich werden die unten ebenfalls genannten allgemeinen Inhalte angeboten Der folgende Katalog ist fuumlr die Lehrenden und fuumlr die Studierenden verpflichtend Er wird in geeigneter Weise publiziert und insbesondere den Studierenden bekannt gemacht

                I Lehre

                Proseminar (einschlieszliglich Tutorium) allgemeine Inhalte

                - fachspezifische Methoden Quellen zu finden und auszuwerten (Heuristik Kritik Analyse Interpretation)

                - fachspezifische Anleitung der Bibliotheksbenutzung - fachspezifische Anleitung zum Bibliographieren (traditionelle und elektronische Me-

                dien) - Kenntnis von Handbuumlchern Uumlberblickswerken Zeitschriften - qualifizierter Umgang mit dem Internet - Techniken des Exzerpierens - Vorbereitung Praumlsentation und Kritik muumlndlicher Beitraumlge - Methoden der Ergebnissicherung (Protokoll) - Anleitung zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

                fuumlr eine erfolgreiche Teilnahme obligatorisch

                - regelmaumlszligige Teilnahme und aktive Mitarbeit o Sitzungen duumlrfen houmlchstens zweimal und jeweils unter Vorlage einer Ent-

                schuldigung versaumlumt werden o regelmaumlszligige Lektuumlre auch fremdsprachiger Texte

                - Kurzreferat (mit Thesenpapier) sowie kleinere schriftliche Arbeiten (zB Exzerpt Protokoll Rezension) die Vorbesprechung von Thesenpapier und Referat ist ver-pflichtend

                - Erstellung einer Bibliographie ndash Quellen und Literatur (Monographien und Aufsaumltze) ndash fuumlr die Hausarbeit mit anschlieszligender Besprechung

                - Schriftliche Hausarbeit (20000-30000 Zeichen = 10-15 Normseiten) anhand einer Fragestellung und mit verpflichtender Vorbesprechung in der Sprechstunde

                o die Hausarbeit schlieszligt die Interpretation von Quellen ein o Abgabe bis zum Ende des Semesters

                - der bdquofachdidaktische Anteilldquo fuumlr Studierende in Lehramtsstudiengaumlngen orientiert sich an den Anforderungen eines didaktischen Entwurfs

                Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Proseminar kein Schein erworben werden kann Dieder Studierende ist durchgefallen

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 76

                b Hauptseminar allgemeine Inhalte

                - Begleitung bei der selbstaumlndigen Vertiefung der in den Proseminaren eingefuumlhrten methodischen und arbeitstechnischen Kenntnisse und Fertigkeiten (so)

                fuumlr eine erfolgreiche Teilnahme obligatorisch

                - regelmaumlszligige Teilnahme und aktive Mitarbeit o Sitzungen duumlrfen houmlchstens zweimal und jeweils unter Vorlage einer Ent-

                schuldigung versaumlumt werden o regelmaumlszligige Lektuumlre auch fremdsprachiger Texte

                - muumlndliches Referat oder muumlndliche Problemaufarbeitung und Diskussionsleitung - selbstaumlndiges Bibliographieren - schriftliche Hausarbeit (40000-50000 Zeichen = 20-25 Normseiten) anhand einer

                Fragestellung und mit verpflichtender Vorbesprechung in der Sprechstunde Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Hauptseminar kein Schein erworben werden kann Derdie Studierende ist durchgefallen

                II Pruumlfungen

                Zwischenpruumlfung

                - die bdquopruumlfungsrelevante Studienleistungldquo (PSL) wird zusaumltzlich zu den obligatorischen Leistungen fuumlr Proseminare erbracht

                - gepruumlft werden Methoden wissenschaftlichen Arbeitens (vgl Merkblatt zur Zwi-schenpruumlfung) und ein mit den Pruumlferinnen oder Pruumlfern vereinbartes Thema

                - spaumltestens zwei Wochen vor der Pruumlfung sind beiden Pruumlferinnen oder Pruumlfern eine Literaturliste (ca 10-15 Titel ohne Handbuchartikel gezaumlhlt) und ein Thesenpapier als Voraussetzung und Grundlage einzureichen

                Auch fuumlr Magisterabschluszligpruumlfungen und das erste Staatsexamen werden in der Regel The-senpapiere verlangt

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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                VII Studierwerkstatt

                Die Studierwerkstatt ist eine Einrichtung der Universitaumlt Bremen In 1-2-taumlgigen Workshops (Modulen) vermitteln wir bdquoSchluumlsselkompetenzenldquo fuumlr ein erfolgreich(er)es Studium Bei uns lernen Sie methodisches bdquoHandwerkszeugldquo um noch zielgerichteter und effektiver studieren zu koumlnnen

                Das Angebot der Studierwerkstatt umfaszligt

                bull Unterschiedliche Lern- und Arbeitstechniken fuumlr das Studium

                bull Verbesserung der Selbstorganisation durch ein optimales Zeitmanagement

                bull Methoden gezielter Pruumlfungsvorbereitungen und Streszligabbau

                bull Praumlsentationstechniken fuumlr den Vortrag

                bull Grundtechniken des wissenschaftlichen Schreibens (fuumlr Haus- und Abschluszligarbeiten)

                bull Hilfe im Schreibprozeszlig wissenschaftlicher Arbeiten durch ein Formulierungstraining

                Das Programm der Studierwerkstatt ist in Grundlagen- und Themenmodule unterteilt die auf die spezifischen Anforderungen im Studium zugeschnitten sind

                Neben den Workshops zur Optimierung der Studierfaumlhigkeit bietet die Studierwerkstatt fuumlr die Tutorinnen und Tutoren der Universitaumlt Bremen Themen-Workshops zur Anleitung von Lerngruppen an In diesen hochschuldidaktischen Schulungen werden die angehenden Lern-gruppenleiter auf ihre Rolle mit grundlegendem didaktischem Handwerkszeug vorbereitet In Rollenspielen wird das Erlernte unmittelbar erprobt und sowohl die kommunikative wie die soziale Kompetenz verbessert

                bull Tutorenschulung ndash Grundkurs

                bull Tutorenschulung ndash Aufbaukurs

                bull Lehren lernen fuumlr Praktikumsbetreuer(innen) und Uumlbungsgruppenleiter(innen) in naturwis-senschaftlichen Faumlchern

                Anmeldung zu allen Workshops der Studierwerkstatt uumlber die Homepage Saumlmtliche Seminare sind teilnehmerbegrenzt Um die Anmeldungen verbindlich zu machen ist eine Gebuumlhr von jeweils 8- euro zu entrichten Die Gebuumlhr ist sofort nach Anmeldung in bar bei Frau Dittmer VWG 0190 Montag ndash Freitag 900 bis 1200 Uhr zu bezahlen Die Einzahlungsquittung gilt als Anmeldebeleg Kontakt Verwaltungsgebaumlude Uni Bremen 28359 Bremen 0421 2182728 wwwstudierwerkstattuni-bremende

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 78

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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                VIII Anhang

                Beispiele fuumlr

                Quellenblatt fuumlr ein Referat

                Titelblatt einer Hausarbeit

                Inhaltsverzeichnis

                Bibliographie

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 80

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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                Universitaumlt Bremen FB 8 Institut fuumlr Geschichtswissenschaft

                Art der Veranstaltung (zB Wahlpflichtbereich II General Studies) Titel der Veranstaltung Dozent Titel Vorname Name Wintersemester Sommersemester 200x0y

                Titel der Hausarbeit Untertitel

                Vorname Name der Verfasserin des Verfassers wohne in der und der Straszlige in der und der Stadt bzw Anschrift ersetzt durch die e-mail-Adresse bin im so und sovielten Semester und studiere Fach A Fach B Abschluszlig Matr Nordm XXXXXXX

                Bremen Tag Monat Jahr

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 82

                Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung Seitenzahl 11 Forschungsstand und Quellenlage Seitenzahl 12 Fragestellung Seitenzahl 2 Das erste Kapitel Seitenzahl 21 Das erste Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 22 Das zweite Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 23 Das dritte Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 3 Das zweite Kaptitel Seitenzahl 31 Das erste Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 32 Das zweite Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 321 Das erste Sub-Unterkapitel zum zweiten Unterkapitel

                des zweiten Kapitels Seitenzahl 322 Das zweite Sub-Unterkapitel zum zweiten Unterkapitel

                des zweiten Kapitels Seitenzahl 33 Exkurs Seitenzahl 34 Das dritte Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 4 Schluszlig Seitenzahl 41 Resultate der Untersuchung Seitenzahl 42 Offene Fragen und Ausblick Seitenzahl 5 Literaturverzeichnis Seitenzahl 51 Quellen Seitenzahl 52 Literatur Seitenzahl 53 Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung Seitenzahl 6 Anhang Seitenzahl 61 Texte Quellen Seitenzahl 62 Bilder Plaumlne Karten Seitenzahl 63 Abbildungsverzeichnis Seitenzahl

                Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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                5 Literaturverzeichnis

                51 Quellen Cassius Dio Roumlmische Geschichte uumlbersetzt von Otto Veh Bd 3 Zuumlrich Muumlnchen 1986

                Cassius Dio Roumlmische Geschichte uumlbersetzt von Otto Veh Bd 4 Zuumlrich Muumlnchen 1986

                Diodorus Siculus Diodorus of Sicily In twelve volumes mit einer englischen Uumlbersetzung

                von Charles Bradford Welles Bd 8 Cambridge London 1970

                Plutarch Grosse Griechen und Roumlmer eingeleitet und uumlbersetzt von Konrat Ziegler Bd 5

                Zuumlrich Stuttgart 1960

                Gaius Suetonius Tranquillus Opera 1 De Vita Caesarum lib VIII recensuit Maximilianus

                Ihm Stuttgart ua 32003

                Sueton Caumlsarenleben uumlbertragen und erlaumlutert von Max Heinemann Stuttgart 1986

                52 Literatur

                Cancik Hubert Hitzl Konrad (Hg) Die Praxis der Herrscherverehrung in Rom und seinen

                Provinzen Tuumlbingen 2003

                Clauss Manfred Kaiser und Gott Herrscherkult im roumlmischen Reich Stuttgart 1999

                Dahlheim Werner Geschichte der roumlmischen Kaiserzeit (OGG 3) 3 uumlberarb und erw

                Aufl Muumlnchen 2003

                Giebel Marion Augustus Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten Hamburg 1984

                Klauck Hans-Josef Vergoumlttlichte Menschen Der Herrscher- und Kaiserkult in Ders

                (Hg) Die religioumlse Umwelt des Urchristentums II Herrscher- und Kaiserkult Philoso-

                phie Gnosis Stuttgart ua 1996

                Riemer Ulrike Wundergeschichten und ihre Erzaumlhlabsicht im Kontext antiker Herrscher-

                verehrung in Klio 86 (2004) S 218-234

                Stepper Ruth Augustus et sacerdos Untersuchungen zum roumlmischen Kaiser als Priester

                (Potsdamer Altertumswissenschaftliche Beitraumlge 9) Wiesbaden 2003

                Taylor Lily Ross The divinity of the roman emperor New York 1931

                Weber Gregor Kaiser Traumlume und Visionen in Prinzipat und Spaumltantike Stuttgart 2000

                Wlosok Antonie (Hg) Roumlmischer Kaiserkult Darmstadt 1978

                Wohlmayr Wolfgang Die Apside als sakrale Form im fruumlhen roumlmischen Kaiserkult in

                Brandt Barbara ua (Hg) Synergia Festschrift fuumlr Friedrich Krinzinger Bd 2 Wien

                2005 S 387-394

                • Vorworte
                • I Was ist Geschichte
                  • 1 Geschichte als Wissenschaft
                  • 2 Literatur zur Einfuumlhrung
                    • a) Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft
                    • b) Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft
                    • c) Geschichte der Geschichtswissenschaft
                        • II Basisinformationen
                          • 1 Basisinformationen (Lexika und Handbuumlcher)
                            • a) Lexika und Nachschlagewerke
                            • b) Handbuumlcher und Reihen
                            • c) Atlanten
                              • 2 Ausgewaumlhlte Uumlberblicksdarstellungen
                                • III Materialbeschaffung
                                  • 1 Bibliographieren
                                    • a) Systematisches Bibliographieren
                                    • b) Unsystematisches Bibliographieren
                                    • c) Bibliographische Hilfsmittel und Bibliographien
                                      • 2 Titelaufnahme (bibliographische Angaben)
                                        • Haumlufige Abkuumlrzungen (lat amp dt)
                                          • 3 Bibliotheken in Bremen
                                            • SuUB
                                            • Die Fachsystematiken Geschichte der SuUB Bremen
                                              • Gliederung
                                              • Bibliothekskataloge (OPAC)
                                              • Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa
                                              • Bibliothek des DSM (Deutsches Schiffahrtsmuseum) Bremerhaven
                                                  • 4 Fachzeitschriften
                                                  • 5 Internet-Ressourcen fuumlr Historiker
                                                    • IV Wissenschaftliches Arbeiten im Studium
                                                      • 1 Fragestellung
                                                      • 2 Literaturarbeit
                                                        • a) Lesen wissenschaftlicher Texte (Informationsbeschaffung)
                                                        • b) Aufbereitung des Gelesenen (Informationsverwaltung)
                                                          • 3 Quellenarbeit
                                                            • a) Was ist eine Quelle
                                                            • b) Quellentypologie
                                                            • c) Quellenkritik
                                                            • d) Quelleninterpretation
                                                            • e) Quelleneditionen
                                                              • 4 Hilfswissenschaften und Nachbardisziplinen
                                                                • Archaumlologie
                                                                  • Chronologie
                                                                  • Diplomatik
                                                                  • Epigraphik
                                                                  • Genealogie
                                                                  • Historische Geographie
                                                                  • Heraldik
                                                                  • Numismatik
                                                                  • Palaumlographie
                                                                  • Papyrologie
                                                                  • Philologie
                                                                  • Prosopographie
                                                                  • Sphragistik
                                                                    • V Praumlsentation des Materials
                                                                      • 1 Grundregeln
                                                                      • 2 Das Referat
                                                                        • a) Funktion und Ziele des Referats
                                                                        • b) Regeln fuumlr Houmlrtexte
                                                                        • c) Das Thesenpapier
                                                                          • 3 Die Hausarbeit
                                                                            • a) Die aumluszligere Form der Hausarbeit
                                                                            • b) Der Aufbau der Hausarbeit
                                                                            • c) Zehn Basisregeln fuumlr die sprachliche Gestaltung wissenschaftlicher Hausarbeiten
                                                                            • d) Zitation
                                                                            • e) Belegtechnik
                                                                                • VI Standards in der Lehre
                                                                                • VII Studierwerkstatt
                                                                                • VIII Anhang
                                                                                  • Beispiele fuumlr
                                                                                    • Quellenblatt fuumlr ein Referat
                                                                                    • Titelblatt einer Hausarbeit
                                                                                    • Inhaltsverzeichnis
                                                                                    • Bibliographie

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

                  9

                  Ders Stadtarchaumlologie in Deutschland Archaumlologie in Deutschland Stuttgart 1996 (Mittelalter)

                  Helmig Guido ua (Hg) Center ndash Region ndash Periphery Medieval Europe Basel 2002 (Neuzeit)

                  Alte Geschichte Blum Hartmut Wolters Reinhard Alte Geschichte studieren Konstanz 2006

                  Gehrke Hans-Joachim Schneider Hellmuth (Hg) Geschichte der Antike Ein Studienbuch Stuttgart ua 2000

                  Guumlnther Rosmarie Einfuumlhrung in das Studium der Alten Geschichte 2 durchges Aufl Paderborn ua 2004

                  Wirbelauer Eckhard (Hg) Antike (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen 2004

                  Mann Christian Antike Einfuumlhrung in die Altertumswissenschaften (Akademie Studienbuumlcher Ge-schichte) Berlin 2008

                  Mittelalter Goetz Hans-Werner Proseminar Geschichte Mittelalter 3 uumlberarb Aufl Stuttgart 2006 (grundle-

                  gend)

                  Hilsch Peter Das Mittelalter - die Epoche Konstanz 2006

                  Muumlller Harald Mittelalter (Akademie Studienbuumlcher Geschichte) Berlin 2008

                  Quirin Heinz Einfuumlhrung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte Stuttgart 51991

                  Fruumlhe Neuzeit Emich Birgit Geschichte der Fruumlhen Neuzeit studieren Konstanz 2006

                  Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006 (auch uumlber den Bereich der Fruumlhen Neuzeit hinaus aufgrund der anschaulichen Darstellung be-sonders empfehlenswert)

                  Neuere und Neueste Geschichte Metzler Gabriele Einfuumlhrung in das Studium der Zeitgeschichte Paderborn 2004

                  Moumlller Horst Wengst Udo Einfuumlhrung in die Zeitgeschichte Muumlnchen 2003

                  Opgenoorth Ernst Schulz Guumlnther Einfuumlhrung in das Studium der Neueren Geschichte 6 vollst uumlberarb Aufl Paderborn 2001

                  Peter Matthias Schroumlder Hans-Juumlrgen Einfuumlhrung in das Studium der Zeitgeschichte Paderborn ua 1994 (Ein guter Uumlberblick uumlber Literatur und Hilfsmittel)

                  Schulz Gerhard Einfuumlhrung in die Zeitgeschichte Darmstadt 1997

                  Schulze Winfried Einfuumlhrung in die neuere Geschichte Stuttgart 42002

                  Lateinamerikanische Geschichte Schuumlller Karin Einfuumlhrung in das Studium der iberischen und lateinamerikanischen Geschichte

                  Muumlnster Aschendorff 2000

                  Osteuropaumlische Geschichte Emeliantseva Ekaterina ua (Hg) Einfuumlhrung in die Osteuropaumlische Geschichte Stuttgart 2008

                  Torke Hans-Joachim Einfuumlhrung in die Geschichte Ruszliglands Muumlnchen 1997

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 10

                  Zernack Klaus Osteuropa Eine Einfuumlhrung in seine Geschichte Muumlnchen 1977

                  Schiffahrtsgeschichte Broeze Frank (Hg) Maritime history at the crossroads a critical review of recent historiography in

                  Research in maritime history Bd 9 St JohnrsquosNF 1995

                  Fachdidaktik Guumlnther-Arndt Hilke (Hg) Geschichtsdidaktik Praxishandbuch fuumlr die Sekundarstufe I und II Ber-

                  lin 2003

                  Huhn Jochen Geschichtsdidaktik Eine Einfuumlhrung Koumlln 1994

                  Sauer Michael Geschichte unterrichten Eine Einfuumlhrung in die Didaktik und Methodik 5 aktual u erg Aufl Seelze 2006

                  b) Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft Appleby Joyce Telling the Truth about History London 1995

                  Bloch Marc ua Schrift und Materie der Geschichte Vorschlaumlge zur systematischen Aneignung his-torischer Prozesse Frankfurt am Main 1977

                  Conrad Christoph Kessel Martina (Hg) Geschichte schreiben in der Postmoderne Beitraumlge zur ak-tuellen Diskussion Stuttgart 1994

                  Corneliszligen Christoph Geschichtswissenschaft Eine Einfuumlhrung Frankfurt am Main 2000

                  Droysen Johann Gustav Historik historisch-kritische Ausgabe von Peter Ley Stuttgart 1977

                  Duumllmen Richard van Historische Anthropologie Entwicklung ndash Probleme ndash Aufgaben Koumlln ua 22001

                  Eibach Joachim Lottes Guumlnther (Hg) Kompaszlig der Geschichtswissenschaft Ein Handbuch Goumlttin-gen 2002

                  Goertz Hans-Juumlrgen Umgang mit Geschichte Eine Einfuumlhrung in die Geschichtstheorie Reinbek 1995

                  Grafton Anthony Die tragischen Urspruumlnge der deutschen Fuszlignote Berlin 1995

                  Jordan Stefan Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaft Paderborn ua 2009

                  Koselleck Reinhart Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main 52003

                  Landwehr Achim Geschichte des Sagbaren Einfuumlhrung in die historische Diskursanalyse (Histori-sche Einfuumlhrungen 8) Tuumlbingen 2001

                  Lorenz Chris Konstruktion der Vergangenheit Eine Einfuumlhrung in die Geschichtstheorie Koumlln ua 1997

                  Maurer Michael (Hg) Aufriss der historischen Wissenschaften 7 Bde Stuttgart 2001-2005

                  Medick Hans Hausen Karin (Hg) Geschlechtergeschichte und allgemeine Geschichte Herausforde-rungen und Perspektiven Goumlttingen 1998

                  Mergel Thomas Welskopp Thomas (Hg) Geschichte zwischen Kultur und Gesellschaft Beitraumlge zur Theoriedebatte Muumlnchen 1997

                  Raulff Ulrich (Hg) Mentalitaumlten-Geschichte Zur historischen Rekonstruktion geistiger Prozesse Berlin 1987

                  Sarasin Philipp Geschichtswissenschaft und Diskursanalyse Frankfurt am Main 2003

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

                  11

                  c) Geschichte der Geschichtswissenschaft

                  Allgemein Bruch Ruumldiger vom Muumlller Rainer A (Hg) Historikerlexikon Von der Antike bis zum 20 Jahr-

                  hundert 2 erw und uumlberarb Aufl Muumlnchen 2002

                  Hardtwig Wolfgang (Hg) Uumlber das Studium der Geschichte Muumlnchen 1990 (Sammlung bdquoklassi-scherldquo Aufsaumltze uumlber das Geschichtsstudium)

                  Kuumlttler Wolfgang ua (Hg) Geschichtsdiskurs 5 Bde Frankfurt am Main 1993-1999

                  Middell Matthias Sammler Steffen (Hg) Alles Gewordene hat Geschichte Die Schule der Annales in ihren Texten 1929-1992 Leipzig 1994

                  Raphael Lutz Geschichtswissenschaft im Zeitalter der Extreme Theorien Methoden Tendenzen von 1900 bis zur Gegenwart Muumlnchen 2003

                  Reinhardt Volker (Hg) Hauptwerke der Geschichtsschreibung Stuttgart 1997

                  Smith Bonnie G The Gender of History Men Women and Historical Practice CambridgeMass 2000

                  Stern Fritz (Hg) Geschichte der Geschichtsschreibung Moumlglichkeiten Aufgaben Methoden Texte von Voltaire bis zur Gegenwart Muumlnchen 1966

                  Wehler Hans-Ulrich (Hg) Deutsche Historiker 9 Bde Goumlttingen 1971-1982

                  Ur- und Fruumlhgeschichte Freeden Uta von Schnurbein Siegmar von (Hg) Spuren der Jahrtausende Archaumlologie und Ge-

                  schichte in Deutschland Stuttgart 2002

                  Menghin Wilfried Planck Dieter (Hg) Menschen Zeiten Raumlume Archaumlologie in Deutschland Stuttgart 2002

                  Bahn Paul G Renfrew Colin Archaeology Theories Methods and Practice London 52005

                  Alte Geschichte Brown Peter Autoritaumlt und Heiligkeit Aspekte der Christianisierung des roumlmischen Reiches Stuttgart

                  1998 (Spaumltantike)

                  Finley Moses I Antike und moderne Demokratie Stuttgart 1980

                  Gehrke Hans-Joachim Zwischen Altertumswissenschaft und Geschichte Standortbestimmung der Alten Geschichte am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts in Schwinge E-R (Hg) Die Wissen-schaft vom Altertum am Ende des 2 Jahrtausends n Chr Stuttgart Leipzig 1995 S 160-197

                  Houmllkeskamp Karl-Joachim Rekonstruktion einer Republik Die politische Kultur des antiken Rom und die Forschung der letzten Jahrzehnte Muumlnchen 2004 (Republik)

                  Nippel Wilfried (Hg) Uumlber das Studium der Alten Geschichte Muumlnchen 1993

                  Mittelalter Borgolte Michael Sozialgeschichte des Mittelalters Eine Forschungsbilanz nach der deutschen Ein-

                  heit (HZ Beihefte NF 22) Muumlnchen 1996

                  Goetz Hans-Werner (Hg) Mediaumlvistik im 21 Jahrhundert Stand und Perspektiven der internationa-len und interdisziplinaumlren Mittelalterforschung Muumlnchen 2003

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 12

                  Goetz Hans-Werner Moderne Mediaumlvistik Stand und Perspektiven der Mittelalterforschung Darm-stadt 1999

                  Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Boumldeker Hans Erich (Hg) Aufklaumlrung und Geschichte Studien zur deutschen Geschichtswissen-

                  schaft im 18 Jahrhundert Goumlttingen sup21992

                  Iggers Georg G Geschichtswissenschaft im 20 Jahrhundert Ein kritischer Uumlberblick im internatio-nalen Zusammenhang 2 durchges Aufl Goumlttingen 1996

                  Jarausch Konrad H Sabrow Martin (Hg) Die historische Meistererzaumlhlung Deutungslinien der deutschen Nationalgeschichte nach 1945 Goumlttingen 2002

                  Sabrow Martin Das Diktat des Konsenses Geschichtswissenschaft in der DDR 1949-1969 Muumlnchen 2001

                  Schieder Wolfgang Sellin Volker (Hg) Sozialgeschichte in Deutschland Entwicklungen und Per-spektiven im internationalen Vergleich 4 Bde Goumlttingen 1986-1987

                  Schulze Winfried Oexle Otto Gerhard (Hg) Deutsche Historiker im Nationalsozialismus Frankfurt am Main 1999

                  Lateinamerikanische Geschichte Grenz Wolfgang (Hg) Deutschsprachige Lateinamerika-Forschung Institutionen Wissenschaftler

                  und Experten in Deutschland Oumlsterreich und der Schweiz Neuere Veroumlffentlichungen Frankfurt am Main Vervuert 1993

                  Holloway Thomas H (Hg) A Companion to Latin American History Malden Blackwell 2008

                  Martiacuten Acosta Emelina (Hg) Metodologiacutea y nuevas liacuteneas de investigacioacuten de la historia de Ameacuteri-ca Burgos Universidad de Burgos 2001

                  Sosa Ignacio Hanley Brian Francis Connaughton Historiografiacutea latinoamericana contemporanea Mexico Universidad Nacional Autonoma de Mexico 1999

                  Osteuropaumlische Geschichte Barber John Soviet Historians in Crisis 1928-1932 (= Studies in Soviet History and Science) Basing-

                  stoke ua 1981

                  Baron Samuel H Heer Nancy W (Hg) Windows on the Russian Past Essays on Soviet Histori-ography since Stalin ColumbusOhio 1977

                  Bohn Thomas M Russische Geschichtswissenschaft von 1880 bis 1905 Pavel N Miljukov und die Moskauer Schule (= Beitraumlge zur Geschichte Osteuropas 25) Koumlln ua 1998

                  Burleigh Michael Germany Turns Eastwards A Study of Ostforschung in the Third Reich Cam-bridge 1988

                  Fitzpatrick Sheila Revisionism in Retrospect A Personal View in Slavic Review 673 (2008) S 682-704

                  Haar Ingo Deutsche ldquoOstforschungrdquo und Antisemitismus in Zeitschrift fuumlr Geschichtswissenschaft 486 (2000) S 485-508

                  Haar Ingo Historiker im Nationalsozialismus Deutsche Geschichtswissenschaft und der bdquoVolksndashtumskampfldquo im Osten Goumlttingen 2000

                  Oberlaumlnder Erwin (Hg) Geschichte Osteuropas Zur Entwicklung einer historischen Disziplin in Deutschland Oumlsterreich und der Schweiz 1945-1990 Stuttgart 1992

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

                  13

                  II Basisinformationen

                  1 Basisinformationen (Lexika und Handbuumlcher)

                  Eine sinnvolle Fragestellung kann nicht ohne Vorkenntnisse entwickelt werden man braucht fuumlr sie ein fundiertes Grund- oder bdquoAssoziationsldquowissen Dieses ist zweifach strukturiert zum einen synchron dh man fragt danach was zeitgleich zu dem untersuchten Phaumlnomen ge-schehen ist und in welcher Beziehung es zu diesen Geschehnissen stand Zum anderen dia-chron dh man fragt danach was vor bzw nach dem untersuchten Phaumlnomen geschah wie es also auf der Zeitachse zu verorten ist Zur Erarbeitung des Kontextwissens dienen vor allem Lexika und Handbuumlcher

                  a) Lexika und Nachschlagewerke Fachlexika dienen der Erstinformation uumlber einen begrenzten Sachverhalt Man verwendet sie am Anfang der Beschaumlftigung mit einem bislang unvertrauten Gegenstand sowie zur Beseiti-gung von punktuellen Wissensluumlcken die sich im Lauf der Recherchen ergeben Die in einem Lexikonartikel enthaltenen Informationen sind allerdings meist sehr knapp und reichen fuumlr eine vertiefte Beschaumlftigung mit einem Thema nicht aus

                  Historische Lexika Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL) Hamm 1975ff (httpwwwbautzdebbkl)

                  Allgemeine deutsche Biographie [ADB] hg v der Historischen Commission bei d Kgl Akademie d Wissenschaften 56 Bde Leipzig 1875-1912 ND Berlin 1967-1971 (Internet httpmdz1bib-bvbde~ndbadb_indexhtml)

                  Asendorf Manfred ua Geschichte Lexikon der wissenschaftlichen Grundbegriffe Reinbek 1994

                  Bayer Erich Woumlrterbuch zur Geschichte Begriffe und Fachausdruumlcke 5 neugestaltete u erw Aufl Stuttgart 2003

                  Deutsches biographisches Archiv Neue Folge bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts Muumlnchen 1989ff (mit Deutschem biographischem Index Zugriff per Microfiche und online)

                  dtv-Atlas zur Weltgeschichte Karten und chronologischer Abriszlig 2 Bde Muumlnchen 271993

                  Fischer Lexikon Geschichte aktual u uumlberarb Aufl Frankfurt am Main 2003 (empfehlenswert)

                  Geschichtliche Grundbegriffe Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland 7 Bde und ein Registerband Stuttgart 1972-1992

                  Haberkern Eugen Wallach Joseph Friedrich Hilfswoumlrterbuch fuumlr Historiker Tuumlbingen ua 92001

                  Handwoumlrterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte (HRG) 5 Bde Berlin 1971-1998

                  Jaumlger Friedrich (Hg) Enzyklopaumldie der Neuzeit bisher 4 Baumlnde Stuttgart 2006

                  Jordan Stefan Lexikon Geschichtswissenschaft Hundert Grundbegriffe Ditzingen 2002

                  Lexikon fuumlr Theologie und Kirche (LThK) 11 Bde 3 voumlllig neu bearb Aufl Freiburg 1993-2001

                  Meyers Taschenlexikon Geschichte 6 Bde Mannheim 21989

                  Neue deutsche Biographie [NDB] hg v der Historischen Kommission bei d Bayrischen Akademie d Wissenschaften Muumlnchen 1953ff (Internet httpwwwndbbadw-muenchende)

                  Der Groszlige Ploetz Die Daten-Enzyklopaumldie der Weltgeschichte Daten Fakten Zusammenhaumlnge Koumlln 332002

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 14

                  Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG) 8 Bde 4 voumlllig neu bearb Aufl Tuumlbingen 1998-2005

                  Theologische Realenzyklopaumldie (TRE) 36 Bde Berlin ua 1977-2004

                  Woumlrterbuch Geschichte hg v Konrad Fuchs Heribert Raab Muumlnchen 132002 (fruumlher unter dem Titel bdquodtv-Woumlrterbuch zur Geschichteldquo erschienen breiter als HaberkernWallach)

                  Ur- und Fruumlhgeschichte Reallexikon der Vorgeschichte Bd 1-14 Berlin 1924-1929

                  Filip J Enzyklopaumldisches Handbuch zur Ur- und Fruumlhgeschichte 2 Bde Prag 1966

                  Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA) 2 voumlllig neu bearbeitete Auflage Bd 1ff Berlin New York 1973ff

                  Alte Geschichte The Oxford Classical Dictionary (OCD) Oxford 31996 Paulyrsquos Realencylopaumldie der classischen Altertumswissenschaft (RE) 68 Bde in zwei Reihen [A-P

                  und R-Z] Stuttgart bzw Muumlnchen 1893-1999 (absolut grundlegend) Der Kleine Pauly (KlP) 5 Bde Stuttgart Muumlnchen 1964-1975 ND Muumlnchen 1979 Der Neue Pauly (DNP) 16 Bde Stuttgart 1996-2005 Reallexikon fuumlr Antike und Christentum (RAC) Stuttgart 1950ff (auch fuumlr die Antike von Bedeutung)

                  Mittelalter Dictionary of the Middle Ages (DMA) 8 Bde New York 1982-1989 Die deutsche Literatur des Mittelalters Verfasserlexikon (VLex) Berlin 1978-2001 Supplemente ab

                  2001 Lexikon des Mittelalters (LexMA) 9 Bde Muumlnchen Zuumlrich 1980-2003 (absolut grundlegend)

                  Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Dewald Jonathan (Hg) Europe 1450 to 1789 6 Bde New York 2004 Enzyklopaumldie der Neuzeit Stuttgart 2006ff Schneiders Werner (Hg) Lexikon der Aufklaumlrung Deutschland und Europa Muumlnchen 1995

                  Lateinamerikanische Geschichte Alexander Robert J (Hg) Bibliographical Dictionary of Latin American and Caribbean Political

                  Leaders New York Greenwood Press 1988 Collier Simon ua (Hg) The Cambridge Encyclopedia of Latin America and the Caribbean Cam-

                  bridge Cambridge University Press 1985 Tenenbaum Barbara A ua (Hg) Encyclopedia of Latin American History and Culture 5 Bde New

                  York Scribnerrsquos 1996 Velaacutezquez Bonilla Carmela Diccionario de teacuterminos coloniales San JoseacuteCR Editorial de la

                  Universidad de Costa Rica 2005 Zudem existieren zu allen Staaten Lateinamerikas einzelstaatliche Lexika die in der Reihe ldquoHistorical

                  Dictionary of [Land]ldquo erschienen sind

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

                  15

                  Osteuropaumlische Geschichte Bolšaja sovetskaja ėnciklopedija Bd 1-65 1Auflage Moskva 1926ff

                  Brown A The Soviet Union A Biographical Dictionary London 1990

                  Čuguev V The Biographical Dictionary of the Former Soviet Union London ua 1992

                  Čuguev V ua Kto estrsquo kto v Rossii I byvšem SSSR vydajuščiesja ličnosti byvšego Sovetskogo So-juza Rossii I emigracii Moskva 1994

                  Enciklopediceskij slovarrsquo Brokgauz I Efron Bd 1-86 Moskva 1890-1907

                  Kallinikov P Russkij biografičeskij slovarrsquo 20 Bde Moskva 1998-2001

                  McCauley M Who is Who in Russia since 1900 London ua 1997

                  Puškarev SG Dictionary of Russian historical terms from the eleventh century to 1917 New Haven 1970

                  Sovetskaja istoričeskaja ėnciklopedija 16 Bde Moskva 1961-1976

                  Torke H-J Lexikon der Geschichte Russlands Von den Anfaumlngen bis zur Oktoberrevolution Muumln-chen 1985

                  The modern encyclopedia of Russian and Soviet history Bd 1-60 Gulf Breeze 1976-2001

                  Schiffahrtsgeschichte Oxford Encyclopedia of Maritime History 4 Bde New York 2007

                  Kemp Peter (Hg) The Oxford companion to ships amp the sea Oxford 1976

                  b) Handbuumlcher und Reihen Handbuumlcher dienen der Information uumlber einen historischen Zusammenhang Im Gegensatz zu Lexika bieten sie eine zusammenhaumlngende Darstellung des Forschungsstandes Ihr Aufbau ist meist chronologisch-geographisch und nicht systematisch Dennoch eignen sie sich zur Erar-beitung der bdquoharten Faktenldquo eines konkreten Themenbereichs was sie auch zu einer wertvol-len Hilfe bei der Vorbereitung auf Pruumlfungen macht

                  Allgemein Ariegraves Philippe Duby George (Hg) Geschichte des privaten Lebens 5 Bde Frankfurt am Main

                  1989-1995

                  Berg Christa ua (Hg) Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte 6 Bde Muumlnchen 1987-1998

                  Blickle Peter (Hg) Handbuch der Geschichte Europas Stuttgart 2002ff (Einzelbaumlnde beachten)

                  Cipolla Carlo M Borchardt Knut (Hg) Europaumlische Wirtschaftsgeschichte 5 Bde Stuttgart ua 1976-1980

                  Duby Georges Perrot Michelle (Hg) Geschichte der Frauen 5 Bde Frankfurt am Main 1993-1995

                  Fischer Wolfram (Hg) Handbuch der europaumlischen Wirtschafts- und Sozialgeschichte 6 Bde Stutt-gart 1980-1993

                  Gebhardt Bruno (Hg) Handbuch der deutschen Geschichte 10 voumlllig neu bearb Auflage 24 Bde Stuttgart 2001-2006

                  Groh Dieter (Hg) Propylaumlen Geschichte Deutschlands 9 Bde Berlin 1983-1995

                  Henning Friedrich Wilhelm Handbuch der Wirtschafts- und Sozialgeschichte Deutschlands 3 Bde Paderborn ua 1991-1999

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 16

                  Jaumlger Friedrich ua (Hg) Handbuch der Kulturwissenschaften 3 Bde Stuttgart 2004

                  Jedin Hubert (Hg) Handbuch der Kirchengeschichte 7 Bde Freiburg ua 1962-1979

                  Jeserich Kurt A ua (Hg) Deutsche Verwaltungsgeschichte 6 Bde Stuttgart 1983-1988

                  Koumlbler Gerhard Historisches Lexikon der deutschen Laumlnder Die deutschen Territorien und reichs-unmittelbaren Geschlechter vom Mittelalter bis zur Gegenwart Muumlnchen 61999

                  Koumlnig Wolfgang (Hg) Propylaumlen Technikgeschichte 5 Bde Berlin 1990-1992

                  Schieder Theodor (Hg) Handbuch der europaumlischen Geschichte 7 Bde Stuttgart 1968-1992

                  Wehler Hans-Ulrich (Hg) Moderne deutsche Geschichte Von der Reformation bis zur Vereinigung 12 Bde Frankfurt am Main 1985-1997

                  Handbuch-Reihen Fischer-Weltgeschichte 36 Bde Frankfurt am Main 1965-83

                  Oldenbourg Geschichte Lehrbuch (OGL) Muumlnchen 2000ff

                  Oldenbourg-Grundriszlig der Geschichte (OGG) Muumlnchen (jeweils neueste Auflage benutzen)

                  Enzyklopaumldie Deutscher Geschichte (EDG) 26 Bde Muumlnchen 1988ff (jeweils neueste Auflage be-nutzen)

                  Alte Geschichte Aufstieg und Niedergang der Roumlmischen Welt (ANRW) 3 Reihen mit jeweils mehreren Baumlnden Ber-

                  lin New York 1972ff (httpwwwcsukyedu~raphaelscaifeanrwhtml ndash Index)

                  The Cambridge Ancient History (CAH) 12 Bde 1923-1939 voumlllige Neubearbeitung seit 1970

                  Handbuch der Altertumswissenschaft (HdA) begr von Iwan von Muumlller fortgef von Hermann Bengtson Muumlnchen 1885ff (eine Uumlbersicht bei Jaumlger Gerhard Einfuumlhrung in die klassische Phi-lologie Muumlnchen 31989)

                  Mittelalter The New Cambridge Medieval History 7 Bde Cambridge 1995

                  Kroeschell Karl Deutsche Rechtsgeschichte Bd 1 bis 1250 Koumlln ua 122008 Bd 2 bis 1650 Koumlln ua 92008 [Bd 3 seit 1650 Koumlln ua 52008]

                  Fruumlhe Neuzeit Brady Thomas A (Hg) Handbook of European History 1400-1600 Late Middle Ages Renaissance

                  and Reformation Leiden ua 1994ff

                  Dewald Jonathan (Hg) Europe 1450 to 1789 6 Bde New York 2004

                  Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006

                  Neuere und Neueste Geschichte Aubin Hermann Zorn Wolfgang (Hg) Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte

                  2 Bde Stuttgart 1971-1976

                  Huber Ernst Rudolf Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789 8 Bde Stuttgart ua 1957-1991

                  Ders (Hg) Dokumente zur Deutschen Verfassungsgeschichte im 19 und 20 Jahrhundert 4 Bde und ein Registerband Stuttgart 31978-1992

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

                  17

                  Koumlbler Gerhard Historisches Lexikon der deutschen Laumlnder Die deutschen Territorien und reichs-unmittelbaren Geschlechter vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 uumlberarb u erg Aufl Muumlnchen 2007

                  Koumlnig Wolfgang (Hg) Propylaumlen Technikgeschichte 5 Bde Berlin 1990-1992

                  Schieder Theodor (Hg) Handbuch der europaumlischen Geschichte 7 Bde Stuttgart 1968-1992

                  Lateinamerikanische Geschichte Bernecker Walther ua (Hg) Handbuch der Geschichte Lateinamerikas 3 Bde Stuttgart Klett-

                  Cotta 1992-1996

                  Bethell Leslie (Hg) The Cambridge History of Latin America 11 Bde Cambridge ua Cambridge University Press 1984-1995

                  Bulmer-Thomas Victor ua (Hg) The Cambridge Economic History of Latin America 2 Bde Cam-bridge Cambridge University Press 2006

                  Trigger Bruce G (Hg) The Cambridge History of the Native Peoples of the Americas 3 Bde Cam-bridge ua Cambridge University Press 1996-2000

                  Osteuropaumlische Geschichte Haumann Heiko Geschichte Ruszliglands Zuumlrich 22003

                  Hellmann Manfred ua (Hg) Handbuch der Geschichte Russlands Bd1-6 Stuttgart 1981-2004

                  Kappeler Andreas Russische Geschichte Muumlnchen 1997

                  Stoumlkl Guumlnther Russische Geschichte Von den Anfaumlngen bis zur Gegenwart Stuttgart 1965

                  The Cambridge History of Russia Bd 1-3 Cambridge 2006

                  Torke H-J Einfuumlhrung in die Geschichte Russlands Muumlnchen 1997

                  Fachdidaktik Bergmann Klaus ua (Hg) Handbuch der Geschichtsdidaktik Seelze-Velber 51997

                  Mayer Ulrich ua (Hg) Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht SchwalbachTs 2004

                  Pandel Hans-Juumlrgen Schneider Gerhard (Hg) Handbuch Medien im Geschichtsunterricht Schwal-bachTs 1999

                  c) Atlanten Groszliger historischer Weltatlas 4 Bde Muumlnchen 1978-1996

                  Barrington Atlas of the Greek and Roman World unter Mitwirkung zahlreicher Wissenschaftler hg v Richard A Talbert Princeton Oxford 2000

                  Putzger Historischer Weltatlas Berlin 1032002

                  Daruumlber hinaus gibt es etliche regionalhistorische Atlanten und thematische Kartenwerke

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 18

                  2 Ausgewaumlhlte Uumlberblicksdarstellungen

                  Ur- und Fruumlhgeschichte (In Klammern Epochen- Themeneingrenzung) Beilke-Voigt I Das Opfer im archaumlologischen Befund Studien zu den sog Bauopfern kultischen

                  Niederlegungen und Bestattungen in ur- und fruumlhgeschichtlichen Siedlungen Norddeutschlands und Daumlnemarks RahdenWestfalen 2006 (Bauopfer)

                  Biel J Rieckhoff S Die Kelten in Deutschland Stuttgart 2001 (Vorroumlmische Eisenzeit Hallstatt-zeit Lategravenezeit)

                  Brather S Ethnische Interpretationen in der fruumlhgeschichtlichen Archaumlologie Berlin 2004 (Ethni-sche Deutung)

                  Burmeister St Muumlller-Scheeszligel N Soziale Gruppen - kulturelle Grenzen Muumlnster 2006 (Sozialge-schichte aus archaumlologischer Perspektive)

                  Fassbinder Stefan Wallfahrt Andacht und Magie Religioumlse Anhaumlnger und Medaillen in Beitraumlge zur neuzeitlichen Froumlmmigkeitsgeschichte Suumldwestdeutschlands aus archaumlologischer Sicht (Zeit-schrift fuumlr Archaumlologie des Mittelalters Beiheft 18) Bonn 2003 (Mittelalter Fruumlhe Neuzeit)

                  Fluumleler Marianne ua (Hg) Stadtluft Hirsebrei und Bettelmoumlnch Die Stadt um 1300 Stuttgart 1992 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

                  Hinz H-M Wieczorek A (Hg) Europas Mitte um 1000 Beitraumlge zur Geschichte Kunst und Ar-chaumlologie Bd 1 Stuttgart 2000 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

                  Jockenhoumlvel A Kubach W Bronzezeit in Deutschland Stuttgart 1994 (Bronzezeit)

                  Jungklaus Bettina Die anthropologische Bearbeitung der Skelette vom fruumlhneuzeitlichen Pauli-Friedhof der Brandenburger Neustadt in Archaumlologische Untersuchungen in der Neustadt Bran-denburg Brandenburg 1998 S85-94 (Neuzeit)

                  Lohrke B Kinder in der Merowingerzeit Graumlber von Maumldchen und Jungen in der Alemannia Rah-denWestfalen 2004 (Voumllkerwanderungszeit Fruumlhes Mittelalter)

                  Luumlning J Steinzeitliche Bauern in Deutschland Die Landwirtschaft im Neolithikum Bonn 2000 (Steinzeit)

                  Muumlller-Wille M ua Fruumlhstaumldtische Zentren der Wikingerzeit und ihr Hinterland Stuttgart 2002 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

                  Neumeister-Taroni B Rippmann D (Hg) Gesellschaft und Ernaumlhrung um 1000 Eine Archaumlologie des Essens Vevey 2000 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

                  Owen Linda R ua Von der Geburt bis zum Tode Individuelle und gesellschaftliche Dimensionen von Alter und Geschlecht in der Urgeschichte Konferenzband HU Berlin 2004 Berlin 2004 S143-520 (Gender)

                  Stiegemann C Wemdorf M (Hg) Kunst und Kultur in der Karolingerzeit Mainz 1999 (Voumllker-wanderungszeit Fruumlhes Mittelalter)

                  Voumllling Th Germanien an der Zeitenwende Studien zum Kulturwandel beim Uumlbergang von der vor-roumlmischen Eisenzeit zur aumllteren roumlmischen Kaiserzeit in der Germania Magna Oxford 2005 (Rouml-mische Kaiserzeit)

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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                  Alte Geschichte Bleicken Jochen Die athenische Demokratie 4 voumlllig uumlberarb und wesentl erw Aufl Paderborn

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                  Ders Die Verfassung der Roumlmischen Republik Grundlagen und Entwicklung Paderborn 82000

                  Ders Verfassungs- und Sozialgeschichte des Roumlmischen Kaiserreiches 2 Bde Paderborn 81995

                  Dahlheim Werner Die Antike Griechenland und Rom von den Anfaumlngen bis zur Expansion des Is-lam Paderborn 62002

                  Kloft Hans Die Wirtschaft der griechisch-roumlmischen Welt Eine Einfuumlhrung Darmstadt 1992

                  Meier Christian Res publica amissa Eine Studie zu Verfassung und Geschichte der spaumlten roumlmischen Republik Frankfurt am Main 31997

                  Die Oldenbourg-Grundrisse (Muumlnchen) fuumlr die Gebiete der griechischen und roumlmischen Geschichte enthalten am Schluszlig ausfuumlhrliche Uumlbersichten uumlber die wichtigen Quellen und besonders zu beach-tende wissenschaftliche Literatur

                  Schuller Wolfgang Griechische Geschichte 5 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen 2002 Gehrke Hans-Joachim Geschichte des Hellenismus 3 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen 2003 Bleicken Jochen Geschichte der Roumlmischen Republik Muumlnchen 62004 Dahlheim Werner Geschichte der Roumlmischen Kaiserzeit 3 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen

                  2003 Martin Jochen Spaumltantike und Voumllkerwanderung Muumlnchen 42001 Schreiner Peter Byzanz Muumlnchen 21994

                  Mittelalter Pohl Walter Die Voumllkerwanderung Eroberung und Integration Stuttgart ua 2002

                  Angenendt Arnold Das Fruumlhmittelalter Die abendlaumlndische Christenheit von 400-900 Stuttgart 32001

                  Geary Patrick J Die Merowinger Europa vor Karl dem Groszligen Muumlnchen 22004

                  Althoff Gerd Die Ottonen Koumlnigsherrschaft ohne Staat 2 erw Aufl Stuttgart 2005

                  Boshof Egon Die Salier 4 aktual Aufl Stuttgart 2000

                  Engels Odilo Die Staufer 7 uumlberarb u erg Aufl Stuttgart 2000

                  Mayer Hans E Geschichte der Kreuzzuumlge 9 verb Aufl Stuttgart 2000

                  Schulze Hans K Grundstrukturen der Verfassung im Mittelalter 3 Bde Stuttgart 199098

                  McCormick Michael Origins of European Economy Communications and Commerce AD 300-900 Cambridge 2001

                  Flasch Kurt Das philosophische Denken im Mittelalter von Augustinus bis Macchiavelli Stuttgart 22000 (grundlegende Einfuumlhrung)

                  Lindberg David C Von Babylon bis Bestiarium Die Anfaumlnge des abendlaumlndischen Wissens Stutt-gart ua 1994 (gut und umfassend)

                  Bumke Joachim Houmlfische Kultur Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter Neuausgabe in einem Band Muumlnchen 102002

                  Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Duumllmen Richard van Kultur und Alltag in der Fruumlhen Neuzeit 3 Bde Muumlnchen sup21999

                  Greyerz Kaspar von Religion und Kultur Europa 1500-1800 Goumlttingen 2000

                  Muumlnch Paul Lebensformen in der Fruumlhen Neuzeit Frankfurt am Main 1992

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 20

                  Nipperdey Thomas Deutsche Geschichte

                  Bd 1 1800-1866 Buumlrgerwelt und starker Staat Muumlnchen 1983 Bd 21 1866-1918 Arbeitswelt und Buumlrgergeist Muumlnchen 1990 Bd 22 1866-1918 Machtstaat vor der Demokratie Muumlnchen 1992 Stollberg-Rilinger Barbara (Hg) Einfuumlhrung in die Fruumlhe Neuzeit online in httpwwwuni-

                  muensterdeFNZ-Online 2003 (Stand 1292007)

                  Wehler Hans-Ulrich Deutsche Gesellschaftsgeschichte

                  Bd 1 Vom Feudalismus des Alten Reiches bis zur defensiven Modernisierung der Reformaumlra 1700-1815 Muumlnchen 31996

                  Bd 2 Von der Reformaumlra bis zur industriellen und politischen bdquoDeutschen Doppelrevolutionldquo 1815-184549 Muumlnchen 42005

                  Bd 3 Von der bdquoDeutschen Doppelrevolutionldquo bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges 1849-1914 Muumlnchen 21995

                  Bd 4 Vom Beginn des Ersten Weltkriegs bis zur Gruumlndung der beiden deutschen Staaten 1914-1949 2 durchges Aufl Muumlnchen 2003

                  Bd 5 Von der Gruumlndung der beiden deutschen Staaten bis zur Vereinigung 1949-1991 Muumlnchen [erscheint ca 2007]

                  Winkler Heinrich August Der lange Weg nach Westen

                  Bd 1 Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Repu-blik Muumlnchen 52002

                  Bd 2 Deutsche Geschichte vom bdquoDritten Reichldquo bis zur Wiedervereinigung Muumlnchen 52002 Zedler Johann Heinrich Grosses vollstaumlndiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Kuumlnste

                  64 Bde Leipzig Halle 1732-1750 2 photomechan Nachdruck Graz 1994-1999 auch in httpwwwzedler-lexikonde

                  Lateinamerikanische Geschichte Andreo Garcia Juan Guardia Sara Beatriz (Hg) Historia de las mujeres en Ameacuterica Latina Murcia

                  Universidad de Murcia 2002

                  Bakewell Peter A History of Latin America 1450 to the Present MaldenMA Oxford Blackwell Publishing sup22006

                  Buisson Inge Schottelius Herbert Die Unabhaumlngigkeitsbewegungen in Lateinamerika 1788-1926 Stuttgart Klett-Cotta 1980

                  Chasteen John C Americanos Latin Americarsquos struggle for independence Oxford Oxford Univer-sity Press 2008

                  Chasteen John C Born in blood and fire A concise history of Latin America New York Norton 2006

                  Koumlnig Hans-Joachim Kleine Geschichte Lateinamerikas Stuttgart Reclam 2006

                  Leoacuten Portilla Miguel Saacutenchez-Albornoz Nicolaacutes (Hg) Ameacuterica Latina en la eacutepoca colonial 2 Bde Barcelona Criacutetica 2003

                  Morant Isabel (Hg) Historia des las Mujeres en Espantildea y Ameacuterica Latina 4 Bde Madrid Editorial Caacutetedra 2005-2006

                  Pietschmann Horst Die staatliche Organisation des kolonialen Iberoamerika Stuttgart Klett-Cotta 1980

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

                  21

                  Skidmore Thomas E Smith Peter H (Hg) Modern Latin America New York Oxford University Press 2005

                  Zur Nationalgeschichte einzelner Laumlnder Lateinamerikas sei auf folgende Reihen verwiesen ldquoKleine Geschichte helliprdquo aus dem Beck Verlag (Beckrsquosche Reihe) und ldquoA Concise History helliprdquo aus dem Ver-lag Cambridge University Press

                  Osteuropaumlische Geschichte Altrichter H Kleine Geschichte der Sowjetunion 1917-1991 Muumlnchen 2001

                  Abramov LV ua Istorija Rossii Bd 1-3 Moskva 1993

                  Alpern Engel Barbara Women in Russia 1700-2000 Cambridge 2004

                  Billington JH The Icon and the Axe An Interpretative History of Russian Culture New York 1966

                  Goehrke Carsten Russischer Alltag Bd 1-3 Zuumlrich 2003-2005

                  Hildermeier M Die Sowjetunion 1917-1991 (OGG 31) Muumlnchen 2001

                  Houmlsch E Geschichte Russlands Vom Kiever Reich bis zum Zerfall des Sowjetimperiums Stuttgart ua 1996

                  Hosking Geoffrey A Russia People and Empire 1552-1917 London 1997

                  Kappeler Andreas Russland als Vielvoumllkerreich Entstehung ndash Geschichte ndash Verfall Muumlnchen 1992

                  Ključevskij VO Geschichte Russlands Bd 1-4 Stuttgart 1925-1926

                  Mironov BN Socialrsquonaja istorija Rossii perioda imperii (XVIII- načalo XX v) 2 Bde St Peters-burg 1999

                  Nolte H-H Kleine Geschichte Russlands Stuttgart 1998

                  Schmidt C Russische Geschichte 1547-1917 (OGG 33) Muumlnchen 2003

                  Solovrsquoev SM Istorija Rossii s drevnejšich vremen Bd 1-15 Moskva 1960-1966

                  Stoumlkl Guumlnther Russische Geschichte von den Anfaumlngen bis zur Gegenwart Stuttgart 51990

                  Schiffahrtsgeschichte Heidbrink Ingo bdquoDeutschlands einzige Kolonie ist das Meerldquo Die Hochseefischerei und die Fische-

                  reikonflikte des 20 Jahrhunderts Hamburg 2004

                  Kiedel Klaus-Peter Kuumlstenschiffer Alltag auf Motorseglern Kuumlmos und Containerfeedern Hamburg 1966

                  Kiedel Klaus-Peter Arbeitsplatz Schiff 100 Jahre See-Berufsgenossenschaft 1887-1987 Hamburg 1987

                  Kludas Arnold Die Geschichte der deutschen Passagierschiffahrt Hamburg 1986

                  Scholl Lars U Deutsche Marinemalerei 1830-2000 Helgoland 2002

                  Schulze-Wegner Guntram Deutschland zur See 150 Jahre Marinegeschichte im Auftrag des Deut-schen Marine-Instituts hrsg bearb und erw von Heinrich Walle Mit einer Zusammenfassung von Michael Salewski Hamburg 1988

                  Winterhoff Edmund Walfang in der Antarktis (Schriften des Deutschen Schiffahrtsmuseums 4)

                  Oldenburg 1974

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 22

                  III Materialbeschaffung

                  1 Bibliographieren

                  Zur intensiven Beschaumlftigung mit einem Thema reichen Lexika und Handbuumlcher nicht aus vielmehr muszlig auch die einschlaumlgige Spezialliteratur herangezogen werden Die Technik die relevante Literatur zu einem bestimmten Themenbereich zu finden wird bdquoBibliographierenldquo genannt Ohne eine klare Fragestellung und ein bereits vorhandenes Uumlberblickswissen uumlber den Untersuchungsgegenstand wuumlrde man sich jedoch in der Menge der Literatur verlieren Grundsaumltzlich unterscheidet man zwei Arten des Bibliographierens das unsystematische und das systematische Bibliographieren

                  a) Systematisches Bibliographieren Die Grundlage des systematischen Bibliographierens sind abgeschlossene und laufende Bib-liographien Bibliothekskataloge und Fachdatenbanken die bibliographischen Beilagen der neuesten Jahrgaumlnge der einschlaumlgigen Zeitschriften sowie Quellensammlungen Die Auswer-tung relevanter Bibliographien ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Literaturrecherche de-ren Aufgabe darin besteht die vorhandenen Quellen- und Literaturangaben sowie die aktuel-len Publikationen zu einem Thema moumlglichst vollstaumlndig zu erfassen

                  b) Unsystematisches Bibliographieren Bei diesem Weg geht man von einschlaumlgigen Lexikon- und Handbuchartikeln aber auch von Monographien und Aufsaumltzen aus die einem etwa uumlber die Literaturliste eines Seminars in die Haumlnde gefallen sind Deren Literaturverzeichnisse wertet man aus und gelangt so in einer Art Schneeballsystem Schritt fuumlr Schritt zu einer umfangreichen Literaturliste Diese Art des Vor-gehens birgt jedoch mehrere gravierende Nachteile in sich - Die bdquoTrefferldquo sind mehr oder weniger zufaumlllig Es besteht die Gefahr daszlig Sie zentrale Ti-

                  tel uumlbersehen - Die so entstandene Literaturliste ist unvollstaumlndig Vor allem die neueste Literatur fehlt

                  da man bdquoruumlckwaumlrtsldquo bibliographiert Titel die nach den bdquoausgeschlachtetenldquo Werken er-schienen sind entgehen Ihnen Insbesondere die in Zeitschriften und Sammelbaumlnden pub-lizierten Aufsaumltze sind so kaum zu finden

                  - Auf diese Weise treffen die Autoren dieser bdquoausgeschlachtetenldquo Werke die Literaturaus-wahl fuumlr Sie ndash denn was diese nicht beruumlcksichtigt haben entgeht somit auch Ihnen

                  c) Bibliographische Hilfsmittel und Bibliographien Eine Bibliographie ist ein Buch oder eine Datenbank in dem bzw der andere Buumlcher oder Aufsaumltze verzeichnet werden Es gibt Bibliographien fuumlr die gesamte Geschichtswissenschaft aber auch fuumlr einzelne Epochen Bereiche Regionen oder historische Teildisziplinen Man unterscheidet grundsaumltzlich zwischen abgeschlossenen und laufenden (dh in der Regel jaumlhr-lich erscheinenden) Bibliographien

                  Bibliographische Hilfsmittel Baumgart Winfried Buumlcherverzeichnis zur deutschen Geschichte Hilfsmittel Handbuumlcher Quellen

                  Muumlnchen 142001 (gut zum Einstieg aber die Kulturgeschichte fehlt)

                  Feldmann Reinhard Schulze Klaus Wie finde ich Literatur zur Geschichte Berlin 31995

                  Kernchen Hans-Juumlrgen Kernchen Dagmar (Hg) Tokol-Weitzel Handbuch der bibliographischen Nachschlagewerke 2 Bde Frankfurt am Main 61984

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

                  23

                  Spezialbibliographien zur Zeitschriftenliteratur Poolersquos Index of Periodical Literature (1802-1907) GloucesterMA 1963

                  Index deutschsprachiger Zeitschriften 1750-1815 (Zeitschriftenindex) 10 Bde Goumlttingen 1997 (auch auf Microfiche)

                  Internationale Bibliographie der Zeitschriftenliteratur aus allen Gebieten des Wissens (IBZ) Osna-bruumlck 1965ff (bis 1983 als Druckausgabe danach als Datenbank online zugaumlnglich)

                  Bibliographie der deutschen Zeitschriftenliteratur mit Einschluszlig von Sammelwerken Leipzig 1896-1944 194748-1964

                  Bibliographie der fremdsprachigen Zeitschriftenliteratur Leipzig 1911-1964

                  Bibliographien fuumlr die Geschichtswissenschaft Historical Abstracts Bibliography of Historical Sciences Santa Barbara 1955ff (ausschlieszliglich Zeit-

                  schriftenliteratur jeweils mit kurzer Inhaltsangabe daher besonders nuumltzlich auch als CD-ROM erhaumlltlich)

                  Historische Bibliographie hg v der Arbeitsgemeinschaft auszligeruniversitaumlrer Forschungseinrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland Muumlnchen 1987ff (jaumlhrlich erscheinend auch als Datenbank unter den Fachdatenbanken der SuUB verfuumlgbar)

                  Internationale Bibliographie der Rezensionen geistes- und sozialwissenschaftlicher Literatur (IBR) Osnabruumlck 1969ff (hier finden Sie Rezensionen zu der fuumlr Sie relevanten Literatur als Datenbank unter den Fachdatenbanken der SuUB online verfuumlgbar ab 1985)

                  Jahresberichte fuumlr deutsche Geschichte Berlin 1927ff (httpjdgdbbbawdecgi-binjdg)

                  Alte Geschichte Lrsquoanneacutee philologique (LPh) Bibliographie critique et analytique de lrsquoantiquiteacute greacuteco-latine (fondeacutee

                  par J Marouzeau) Paris 1928ff (maszliggebliche laufende Bibliographie)

                  Dyabola DYnamisch Anwachsende DatenBank zu den Objekten und zur Literatur der Altertums- und Kunstwissenschaften (httpwwwdyabolade)

                  Gnomon Kritische Zeitschrift fuumlr die gesamte klassische Altertumswissenschaft Muumlnchen 1925ff (httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonmanualindexhtml ndash Gnomon Bibliographische Da-tenbank die letzten drei Jahrgaumlnge sind frei verfuumlgbar)

                  Mittelalter Heit Alfred Voltmer Ernst Bibliographie zur Geschichte des Mittelalters Muumlnchen 1997 (hervor-

                  ragendes Hilfsmittel zur ersten bibliographischen Annaumlherung an ein Thema)

                  International Medieval Bibliography (IMB) Leeds 1968ff (enthaumllt Beitraumlge zu Zeitschriften und Sammelbaumlnden (= unselbstaumlndige Schriften) jedoch kaum Monographien auch als Datenbank on-line zugaumlnglich) (nur aus dem Campus-Netz)

                  Medioevo latino (ML) Bollettino bibliografico della cultura europea dal secolo VI al XIII Florenz 1980ff (ausfuumlhrlichste Mittelalterbibliographie mit leichtem Zugang zu mittelalterlichen Autoren)

                  Monumenta Germaniae Historica wwwmghde (Katalog der groumlszligten Spezialbibliothek zum Mittelal-ter enthaumllt auch unselbstaumlndige Literatur)

                  Regesta imperii wwwregesta-imperiide

                  Fruumlhe Neuzeit Bibliographie annuelle de lrsquohistoire de France

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 24

                  Iacutendice histoacuterico espantildeol httpwwwubesspubcolecc315htm

                  Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 16 und 17 Jahrhunderts httpwwwvd16de httpwwwvd17de

                  Neuere und Neueste Geschichte Bibliographie zur Zeitgeschichte Beilage der Vierteljahrshefte fuumlr Zeitgeschichte Stuttgart 1990ff

                  (erfaszligt auch die Zeitschriftenliteratur unverzichtbar fuumlr alle Themen aus dem 20 Jahrhundert)

                  Heimpel Hermann Geuss Herbert (Hg) Dahlmann-Waitz Quellenkunde der deutschen Geschichte Bibliographie der Quellen und Literatur zur deutschen Geschichte Bd 1ff Stuttgart 101969ff (grundlegende abgeschlossene Bibliographie zur deutschen Geschichte)

                  Jahresberichte fuumlr Deutsche Geschichte Berlin 1925-193940 fortgefuumlhrt als Jahresberichte fuumlr Deut-sche Geschichte Neue Folge Berlin 1949ff (als Datenbank online verfuumlgbar)

                  Ruck Michael Bibliographie zum Nationalsozialismus Koumlln 22000 (auch als CD-ROM)

                  Vogelsang Thilo Auerbach Hellmuth (Hg) Bibliographie zur Zeitgeschichte 1953-1980 4 Bde und ein Ergaumlnzungsband Muumlnchen 1982-1991

                  Wehler Hans-Ulrich Bibliographie zur neueren deutschen Sozialgeschichte 1500-1991 Muumlnchen 1993

                  Lateinamerikanische Geschichte Bibliografiacutea histoacuterica mexicana publicacioacuten anual del Centro de Estudios Histoacutericos Meacutexico El

                  Colegio de Meacutexico 1967-1993 (1996)

                  Handbook of Latin American Studies A selective and annotated guide to recent publications in art history language literature music and philosophy Austin 1947 ff (online verfuumlgbar unter httplcweb2locgovhlas)

                  Osteuropaumlische Geschichte Crowther Peter A (Hg) A Bibliography of Works in English on Early Russian History to 1800 Ox-

                  ford 1969

                  Drobižev VZ (Hg) Sovetskoe obščestvo v vospominanijach i dnevnikach Moskva 1990

                  European Bibliography of Slavic and East European Studies Bibliographie europeacuteenne des travaux sur lrsquoex-URSS et lrsquoEurope de lrsquoEst httpebseesstaatsbibliothek-berlindeinstitutionsphp

                  International Bibliography of Pre-Petrine Russia Early Ukraine and the Russian Territories und Pol-ish-Lituanian Rule hg v Osteuropa-Institut Muumlnchen Muumlnchen 1993ff

                  Lubitz Wolfgang (Hg) Trotsky Bibliography List of Separately Published Titles Periodical Articles and Titels in Collection Treating LD Trotsky and Trotskyism Muumlnchen 1982

                  McNeal Robert H (Hg) Guide to the Decisions of the Communist Party of the Soviet Union 1917-1967 (Ukazatelrsquo rešenij Kommunističeskoj partii Sovetskogo Sojuza 1917-1967) Toronto 1972

                  McNeal Robert H Stalinrsquos Works An Annotated Bibliography StanfordCal 1967

                  Metzger Wolfgang Bibliographie deutschsprachiger Sowjetunion ndash Reiseberichte ndash Reportagen und Bildbaumlnde 1917-1990 Wiesbaden 1991

                  Meyer Klaus Bibliographie zur osteuropaumlischen Geschichte Verzeichnis der zwischen 1939 und 1964 veroumlffentlichten Literatur in westeuropaumlischen Sprachen zur osteuropaumlischen Geschichte bis 1945 Berlin 1972

                  Osteuropa-Jahresbibliographie (1994ff) Muumlnchen 1995ff

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

                  25

                  Russia and the Soviet Union A Bibliographic Guide to Western-Language Publications hg v Paul L Horecky ChicagoIll London 1965

                  Russia USSR compiled by Lesley Pitman Oxford sup21994

                  Rustemeyer Angela Siebert Diana (Hg) Alltagsgeschichte der unteren Schichten im Russischen Reich (1861-1914) Kommentierte Bibliographie zeitgenoumlssischer Titel und Bericht uumlber die For-schung (= Quellen und Studien zur Geschichte des oumlstlichen Europa 46) Stuttgart 1997

                  The American Bibliography of Slavic and East European Studies (erscheint jaumlhrlich seit 1972)

                  Vifaost Virtuelle Fachbibliothek Osteuropa Das Wissenschaftsportal fuumlr die Laumlnder Ost- Ostmittel- und Suumldosteuropas httpwwwvifaostde

                  Zajončkovskij PA (Hg) Istorija dorevoljucionnoj Rossii v dnevnikach i vospominanijach Annoti-rovannyj ukazatellsquo knig i publikacij v žurnalach 4 Bde Moskau 1976-1983

                  Zorin L Soviet Prisons and Concentration Camps An Annotated Bibliography NewtonvilleMass 1980

                  Schiffahrtsgeschichte May Jutta Die bdquoDocumenta Maritima Heberleinldquo und verwandte Bestaumlnde im Deutschen Schif-

                  fahrtsmuseum Hamburg 1996

                  Rahn Werner (Hg) Deutsche Marinen im Wandel Vom Symbol nationaler Einheit zum Instrument internationaler Sicherheit Muumlnchen 2005

                  2 Titelaufnahme (bibliographische Angaben)

                  Achten Sie beim Sammeln von Literatur stets darauf die bibliographischen Angaben der von Ihnen gefundenen Werke vollstaumlndig aufzunehmen und notieren Sie sich nach Moumlglichkeit auch deren Signaturen in der Bibliothek ndash anderenfalls muumlssen Sie spaumlter nochmals danach suchen Die Vollstaumlndigkeit der bibliographischen Angaben ist notwendig um Ihre Angaben uumlberpruumlfbar zu machen Grundsaumltzlich wird zwischen selbstaumlndigen und unselbstaumlndigen Schriften unterschieden Selbstaumlndige Schriften erscheinen unter dem Namen ihres Autors oder Herausgebers (Monographien Sammelbaumlnde) Unselbstaumlndige Schriften sind Aufsaumltze in Zeitschriften oder Sammelbaumlnden sowie Beitraumlge in Katalogen oder Lexika minus Die Namen von Verfassern und Herausgebern sind einheitlich anzugeben (entweder die

                  Vornamen aller Autoren immer abkuumlrzen oder immer ausschreiben auch zweite Vorna-men einheitlich behandeln)

                  minus Hat ein Werk mehr als zwei Autoren oder Herausgeber wird nur der erste genannt und mit dem Zusatz bdquoualdquo versehen die Trennung der Namen erfolgt durch Kommata

                  minus Titel und Untertitel sind ebenfalls ungekuumlrzt aufzunehmen (und zwar in der originalen Or-thographie) dazu kommen die Angaben von Erscheinungsort und -jahr Dagegen ist es im Deutschen nicht uumlblich den Verlag anzufuumlhren

                  minus Fehlen die Angaben von Verlagsort und -jahr (etwa bei aumllteren oder im Selbstverlag er-schienenen Schriften) wird dies durch die Abkuumlrzungen bdquooOldquo (ohne Ort) bzw bdquooJldquo (ohne Jahr) kenntlich gemacht Ist das Erscheinungsjahr erschlieszligbar (etwa aus dem Co-pyright-Vermerk oder aus dem Vorwort) wird es in eckige Klammern gesetzt Beispiel Berlin [1926]

                  minus In ganz seltenen Faumlllen kann die Angabe des Verfassers fehlen In Analogie zum Fehlen von Ort und Jahr wird dies mit bdquooVldquo (ohne Verfasser) gekennzeichnet

                  minus Wichtig Bibliographische Angaben beginnen mit einem Groszligbuchstaben und enden mit einem Punkt

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 26

                  Beispiele

                  Monographien (= Einzeluntersuchungen) Name Vorname (oder Initial) Titel Untertitel Anzahl der Baumlnde Auflage (wenn aussagekraumlf-

                  tig) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (bei Neudruck auch urspruumlnglicher Erscheinungsort und -jahr)

                  Vester Michael ua Soziale Milieus im gesellschaftlichen Strukturwandel Zwischen Integration und Ausgrenzung Koumlln 1993

                  - Adelstitel Berufsbezeichnungen geistliche Titulaturen und Bezeichnungen aumlhnlicher Art werden bei der Ansetzung von Namen nicht beruumlcksichtigt

                  - Praumlpositionen Artikel oder unverschmolzene Praumlposition und Artikel stehen hinter dem Vorna-men Steinen Wolfram von den

                  - mehrere Titel desselben Autors Name abkuumlrzen mit Ders oder Dies - Auflagen werden angegeben vor dem Erscheinungsort (incl Zusaumltzen wie verbessert uumlberarbeitet

                  erweitert) 3 verb Aufl Stuttgart 2001 bzw bei unveraumlndertem Nachdruck hochgestellt vor dem Erscheinungsjahr Berlin 22006

                  - Zwei unterschiedliche Verlagsorte werden durch ein Komma getrennt bei mehr als zwei Ver-lagsorten nennen Sie jeweils nur den ersten und kuumlrzen danach mit ua ab

                  - Bei Hochschulschriften wird die Art der Qualifikationsschrift (zB Diss Muumlnchen oder Habil Berlin) und die Universitaumlt genannt

                  - Da einige Ortsnamen auf der Landkarte mehrfach vorkommen ist es uumlblich bei manchen ameri-kanischen Verlagsorten den dazugehoumlrigen Bundesstaat zu nennen (in Abkuumlrzung) zB Cam-bridgeMass (Cambridge im Bundesstaat Massachusetts im Unterschied zur englischen Stadt Cambridge) Dies kann auch bei sehr abseitigen Verlagsorten der Fall sein zB Gulf BreezeFl Verlagsort und Bundesstaat werden durch einen Schraumlgstrich getrennt

                  Monographien innerhalb einer Schriftenreihe Name Vorname Titel Untertitel (Reihentitel Band) Erscheinungsort Erscheinungsjahr

                  Muumlller Winfried Schulpolitik in Bayern im Spannungsfeld von Kultusbuumlrokratie und Besatzungs-macht 1945-1949 (Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte 36) Muumlnchen ua 1995

                  Koumlrperschaften als Herausgeber eines Bandes Titel Untertitel hg v Koumlrperschaft Verein oauml Erscheinungsort Erscheinungsjahr

                  Jenseits der Norm Auseinandersetzung mit dem Grabmal hg v Zentralinstitut und Museum fuumlr Se-pulkralkultur Kassel 1997

                  Bei Angabe eines einzelnen Aufsatzes aus einem solchen Band

                  Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Titel Untertitel hg v Koumlrperschaft Verein oauml Erscheinungsort Erscheinungsjahr Seitenzahlen x-y

                  Soumlrries Reiner Mit dem Anstaltszweck (nicht) vereinbar in Jenseits der Norm Auseinandersetzung mit dem Grabmal hg v Zentralinstitut und Museum fuumlr Sepulkralkultur Kassel 1997 S 11-15

                  Aufsaumltze in Zeitschriften und Sammelbaumlnden Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Titel der Zeitschrift (oft abgekuumlrzt) Band-

                  zahl (Jahr) Seitenzahlen x-y

                  Meier Mischa Funktionen und Bedeutung antiker Gruselgeschichten Zur Erschlieszligung einer bisher vernachlaumlssigten Quellengruppe in Gymnasium 110 (2003) S 237-258

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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                  Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Name Vorname (Hg) Titel des Sammel-bandes Erscheinungsort Erscheinungsjahr Seitenzahlen x-y

                  Hartung Wolfgang Gesellschaftliche Randgruppen im Spaumltmittelalter Phaumlnomen und Begriff in Kirchgaumlssner Bernhard Reiter Fritz (Hg) Staumldtische Randgruppen und Minderheiten (Stadt in der Geschichte 13) Sigmaringen 1986 S 49-114

                  - Komplette Sammelbaumlnde Kataloge Aufsatzsammlungen eines Autors uauml werden wie eine Mo-nographie angegeben

                  - Gaumlngige Zeitschriften werden nur abgekuumlrzt genannt zB HZ (= Historische Zeitschrift) - Heftnummern (einzufuumlgen nach der Bandnennung) werden nur genannt wenn jedes Heft einzeln

                  paginiert ist - Nicht nennen Herausgeber der Zeitschrift Verlag oder Erscheinungsort - Abkuumlrzungen von Zeitschriften zur Alten Geschichte nach Lrsquoanneacutee philologique fuumlr das Mittelal-

                  ter nach dem Lexikon des Mittelalters fuumlr die Neuzeit nach der HZ - Lit Leistner Otto Becker Heike ITA Internationale Titelabkuumlrzungen von Zeitschriften Zei-

                  tungen wichtigen Handbuumlchern Woumlrterbuumlchern Gesetzen Institutionen usw 3 Bde 7 erw Aufl Osnabruumlck 1997

                  Akademieschriften Name Vorname Titel Untertitel in Art der Veroumlffentlichung abgekuumlrzt (zB

                  SB=Sitzungsberichte Abh=Abhandlung) Name der Institution (incl Untergliederung zB Kl=Klasse) Bandnummer (Jahr) Seitenangabe x-y

                  Meyer Ernst Untersuchungen zur Geschichte des Zweiten Punischen Krieges in SB Preuss Akad d Wiss phil-hist Kl 37 (1913) S 688-714

                  Lexikonartikel Name Vorname sv Stichwort (= Lemma) in Name des Lexikons (bzw gaumlngige Abkuumlrzung)

                  Bandnummer (Erscheinungsjahr) Spalten-Seitenangabe x-y

                  Hug August sv Salutatio in RE I A 2 (1920) Sp 2060-2072

                  Thyen Hartwig sv Johannesevangelium in TRE 17 (1988) S 200-225

                  - Es sind nur Fachlexika zitierfaumlhig deren Artikel Autorennennungen aufweisen also nicht bdquoDer groszlige Brockhausldquo und auch nicht httpwwwwikipediade

                  - Lexikonartikel werden durch den Zusatz bdquosvldquo (= sub verbo) vor dem Titel gekennzeichnet - Lexikonartikel werden auch in den Anmerkungen immer in der vollstaumlndigen Form angegeben

                  Rezensionen Name des Rezensenten Vorname Rez Name des Autors des Herausgebers Titel Untertitel

                  des rezensierten Werks Erscheinungsort Erscheinungsjahr in Name der Zeitschrift (in der die Rezension erschienen ist) Bandzahl (Jahr) Seitenangabe x-y

                  Kloft Hans Rez Manfred Clauss Kaiser und Gott Herrscherkult im Roumlmischen Reich Stuttgart 1999 in HZ 272 (2001) S 428-430

                  Zeitungsartikel Name Vorname Titel in Zeitung Nummer der Einzelausgabe (Tagesdatum) Seitenangabe x-y

                  Schach Fabius Das Frauenbild im Judentum in Allgemeine Zeitung des Judentums 85 Nr 4 (18021921) S 37-38

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 28

                  Internet Name Vorname Titel Untertitel online in vollstaumlndige URL (optional Format in dem die Datei

                  vorliegt) Datum der VersionAktualisierungRevision der Website (Stand Datum der Zitati-ondes Abrufs)

                  Bleuel Jens Zitation von Internet-Quellen online in httpwwwbleuelcomip-zitpdf (PDF-Datei) 2000 (Stand 01112005)

                  - Angaben aus dem Internet sind dringend auf ihre Zitierfaumlhigkeit zu pruumlfen - Neben den uumlblichen Angaben wie der Angabe wann die zitierte Fassung erstellt bzw aktualisiert

                  wurde ebenfalls immer notieren wann die Seite aufgerufen worden ist (Stand der Information)

                  Quelleneditionen Damasi Epigrammata Accedunt pseudodamasiana aliaque ad Damasiana inlustranda idonea hg v

                  Maximilian Ihm (Anthologiae Latinae Supplementa I) Leipzig 1895

                  Die Chronik von Montecassino (Chronica monasterii Casinensis) hg v Hartmut Hoffmann (MGH SS 34) Muumlnchen 1980

                  Zweisprachige Ausgaben Kroniek van het klooster Bloemhof te Wittewierum (Cronica Floridi Horti) Inleiding editie en verta-

                  ling HPH Jansen A Janse (Middeleeuwse Studies en Bronnen XX) Hilversum 1991

                  Gregor von Tours Historiarum libri decemZehn Buumlcher Geschichten hg v Rudolf Buchner 2 Bde (FSGA Reihe A Bd II 1-2) 7 (= 5 durchges u erg) Aufl Darmstadt 1990

                  Lateinamerikanische Geschichte

                  Im Bereich Lateinamerikanische Geschichte ist es ndash anders als oben beschrieben ndash uumlblich den Verlag zu nennen Die bibliographische Angabe unterliegt noch einer weiteren Besonderheit Uumlblicherweise ha-ben spanische bzw portugiesischebrasilianische Autoren zwei Nachnamen Die Zitierweise ist national unterschiedlich Waumlhrend im Spanischen der erste Nachname der bedeutendere ist wird im PortugiesischenBrasilianischen der zweite Nachname zu Beginn genannt Bsp spanisch Vorname Zandra Erste Nachname Pedraza Zweiter Nachname Goacutemez

                  Als Angabe folgt Pedraza Goacutemez Zandra hellip

                  Bsp portugiesischbrasilianisch Vorname Maria Erste Nachname Yedda Zweite Nachname Linhares

                  Als Angabe folgt Linhares Maria Yedda hellip

                  Wichtig Es ist auf die Nationalitaumlt des Autors zu achten Es kann vorkommen daszlig Spanier in portugiesischer Sprache publizieren und schreiben und PortugiesenBrasilianer in spanisch

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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                  Osteuropaumlische Geschichte

                  Die Aufnahme von Titeln in kyrillischer Schrift (russischsprachig ukrainisch serbisch bul-garisch usw) folgt grundsaumltzlich der wissenschaftlichen Transkription Die Standards dazu finden sich unter folgenden Adressen

                  ISO International Organization for Standardization httpwwwisoch ISO 9 (1995)

                  DIN Deutsches Institut fuumlr Normung httpwwwdinde amp Deutsche Bibliothek httpwwwddbdeindex_txthtm DIN 1460 (1982)

                  GOST Gosstandart Rossii httpwwwgostru ST SEV 1362 (1978)

                  BSI British Standards Institution httpwwwbsi-globalcom amp Chemical Abstracts Service httpwwwcasorg BS 2979 (1958)

                  ALA American Library Association httpwwwalaorg amp Library of Congress httpwwwlocgov CS no 119 (1976)

                  Duden Dudenverlag httpwwwdudende Duden Bd 1 (1991) In der Literatur findet man haumlufig unterschiedliche Schreibweisen russischer usw Namen (zB Trotzki Trotsky Trockij oder Chruschtschow Chruščev Krushchev) die das Nach-schlagen in Lexika und Handbuumlchern erschweren Daher muszlig man sich uumlber die abweichen-den Umschriftsysteme informieren

                  Haumlufige Abkuumlrzungen (lat amp dt) deutsch lateinisch steht fuumlr ders id (idem) derselbe dies (eadem) dieselbe diess (idd) dieselben dh ie das heiszligt ebd ib ibd ibid ebenda f s seq folgende (eine Seite) ff ss seqq folgende (= 2 Seiten sonst Seitenzahlen angeben) Hg Hrsg ed Herausgeberin Hg Hrgg edd Herausgeberinnen hg hrsg ed herausgegeben oJ sa ohne Jahr oO sl ohne Ort S p pag Seite ua et al und andere usw etc und so weiter vgl cf vergleiche ND Neudruck Nicht zu verwenden (da undeutlich) ist aaO opcitlc am angegebenen Ort

                  3 Bibliotheken in Bremen

                  Geschichte ist ein Lesestudium Bibliotheken sind (neben Archiven) fuumlr die Historiker das was Laboratorien fuumlr die Naturwissenschaftler bedeuten ndash ihr wichtigster absolut unverzicht-barer Arbeitsplatz Es geht dabei nicht allein um die Beschaffung von Informationen sondern um ein Kernelement von Geschichte als Wissenschaft Schlieszliglich muszlig jede neue wissen-schaftliche Arbeit auf dem vorhandenen Forschungsstand aufbauen ihn rezipieren und wenn moumlglich voranbringen

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 30

                  SuUB Die wichtigste Bibliothek in Bremen ist die Staats- und Universitaumltsbibliothek (SuUB) Bibliothekstraszlige 28359 Bremen Tel (0421) 218-2615 e-mail suubsuubuni-bremende Internet httpwwwsuubuni-bremende (mit OPAC) Oumlffnungszeiten (im Semester) Mo-Fr 900 ndash 2200 Sa 1000 ndash 1800 (eingeschraumlnkte Oumlffnungszeiten waumlhrend der vorlesungsfreien Zeit) Die SuUB verfuumlgt uumlber einen groszligen Bestand an Fachzeitschriften uumlber eine umfangreiche Handschriften- und Kartensammlung sowie uumlber einige Sondersammlungen die auf der Ho-mepage beschrieben sind Die Fachliteratur zur Geschichtswissenschaft ist naturgemaumlszlig nicht vollstaumlndig vorhanden doch finden Sie idR zu jedem Thema die wichtigsten und grundle-genden Titel Um die Bestaumlnde der SuUB voll auszuschoumlpfen (sie verfuumlgt immerhin uumlber gut 37 Millionen Titel) muumlssen Sie folgendes beachten minus Der OPAC (Online-Katalog) enthaumllt bei weitem nicht alle Titel vor allem KEINE unselb-

                  staumlndigen Schriften (Aufsaumltze Rezensionen etc) zudem enthaumllt er verlaumlszliglich nur den Be-stand ab 1992

                  minus Die E-LIB verzeichnet den Bestand seit 1965 Zusaumltzlich sind in der E-LIB die elektroni-schen Medien (e-Journals Datenbanken e-Books Internetquellen etc) nachgewiesen be-sonders fuumlr die Suche nach Zeitschriftentiteln sollten Sie immer die E-LIB benutzen

                  minus Fuumlr den Bestand vor 1965 ist noch immer der alte Zettelkatalog unerlaumlszliglich der noch viele Monographien Sammelbaumlnde und vor allem Quelleneditionen enthaumllt Er befindet sich in Ebene 1 der SuUB

                  Die Fachsystematiken Geschichte der SuUB Bremen

                  Gliederung Die Systematik der SuUB Bremen ist nach Epochen und einzelnen Gebieten der Geschichts-wissenschaften gegliedert HIL Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaften Epochenuumlbergreifende Gesamtdarstellungen Alte Geschichte und Geschichte des Mittelalters

                  HIS Geschichte der Fruumlhen Neuzeit und Neueren Geschichte (1500 bis 1914)

                  HIT Neueste Geschichte Zeitgeschichte (1914 bis heute) Diese nach Epochen gegliederte Aufteilung hat neben einer Reihe von Vorteilen auch einige Tuumlcken die es zu beachten gilt Ein Beispiel Sie suchen Literatur zur Franzoumlsischen Revolution Ausgehend von der Epo-cheneinteilung schauen Sie zunaumlchst in der Fachsystematik bdquohisldquo unter Franzoumlsischer Ge-schichte des 18 Jahrhunderts nach Bei den Systemstellen his 488 bis his 5068 finden Sie zahlreiche Titel zum Thema Sollten Sie jetzt Ihre Suche beenden so waumlre Ihnen aber zB folgendes wichtiges Standardwerk zur franzoumlsischen Geschichte entgangen

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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                  Tulard Jean Frankreich im Zeitalter der Revolutionen 1789-1851 Stuttgart 1989 (a hil 304 ea892-4) Das Buch ist Teil 4 der von Jean Favier herausgegebenen sechsbaumlndigen Geschichte Frank-reichs Da in diesem Gesamtwerk die Geschichte Frankreichs von den Anfaumlngen bis zur Ge-genwart behandelt wird ist der Titel unter bdquohilldquo (epochenuumlbergreifende Gesamtdarstellungen) aufgestellt Uumlberlegen Sie also vor Ihrer Recherche wo sich die fuumlr Ihr Thema relevante Lite-ratur innerhalb der SuUB befinden koumlnnte Dies gilt nicht nur fuumlr die Frage ob Literatur bei bdquohisldquo oder bdquohilldquo steht sondern kann auch mehrere andere Faumlcher umfassen Ein Beispiel Sie suchen Literatur zum roumlmischen Kaiser Marc Aurel Im Fach Alte Geschich-te finden Sie unter der Systemstelle bdquohil 525 marldquo 14 Treffer Marc Aurel ist aber ua dadurch bekannt geworden daszlig er neben seinen politischen Aumlmtern als Philosoph taumltig war Literatur uumlber den Philosophen Marc Aurel finden Sie in der Fachsystematik Philosophie unter der Sys-temstelle bdquophi 141ldquo (9 Titel) Wollen Sie Originaltexte Marc Aurels als Quellen heranziehen oder sich uumlber sein schriftstellerisches Werk informieren so muumlssen Sie bei der Klassischen Philologie (kla 396 mau) schauen und finden dort weitere 7 Titel Bei der Systematik Archaumlo-logie bdquoarc 4163 marldquo finden Sie daruumlber hinaus noch 3 weitere Titel die sich mit der antiken Darstellung des Kaisers in Reiterstandbildern u auml befassen Rein physisch finden sie also an vier verschiedenen Regalstandorten Literatur uumlber Marc Aurel Hinzu kommen elektronische Dokumente Filme Internetquellen etc die natuumlrlich nicht an den Regalstandorten vorhan-den sondern nur mittels einer Recherche in der E-LIB zu finden sind Aus dem Gesagten folgt daszlig Ihre erste Prioritaumlt bei der Suche nach Literatur immer der elek-tronische Katalog bzw die E-LIB sein sollte Nur hier finden Sie saumlmtliche vorhandene Me-dien der Bibliothek (Buumlcher elektronische Dokumente CD-ROMs etc) zu einem Thema Hinzu kommt der Umstand daszlig nur im Katalog die Medien sichtbar sind die zur Zeit Ihrer Recherche gerade ausgeliehen sind Die Fachsystematik Geschichte der SuUB ist online einsehbar

                  Bibliothekskataloge (OPAC) httpwwwddbde Die Deutsche Bibliothek httpwwwubkauni-karlsruhedekvkhtml Karlsruher Virtueller Katalog (KVK) (Meta-OPAC

                  deutsche und internationale Bibliotheken) httpwwwifz-muenchende Bibliothek des Instituts fuumlr Zeitgeschichte (umfangrei-

                  che Bestaumlnde nur fuumlr das 20 Jahrhundert) httpwwwzvabde Zentrales Verzeichnis Antiquarischer Buumlcher (ZVAB) httpwwwlocgov Library of Congress httpwwwfz-juelichdezbtextpublikationberichtebibliothek_8pdf

                  Verzeichnis von Bibliotheken Spezialsammlungen Archiven uvm

                  Es gibt in Bremen noch einige weitere Bibliotheken die interessante Bestaumlnde aufbewahren die im Laufe des Studiums wichtig werden koumlnnten Bisweilen ist ein Besuch in der Stadtbibliothek Bremen lohnend (Forum Am Wall 201 28195 Bremen) Die Bibliothek des Staatsarchivs Bremen (Am Staatsarchiv 1 28203 Bremen Tel 0421 361-6221) unterhaumllt eine wichtige und sehr umfangreiche Sammlung zur Bremischen und regionalen Geschichte fuumlr alle Epochen Eine detaillierte Auflistung aller 124 Bibliotheken die es in Bremen gibt finden Sie in Deutscher Bibliotheksverband Landesverband Bremen eV (Hg) Bibliotheken in Bremen und Bre-

                  merhaven Bremen 42001

                  Bibliotheksfuumlhrer fuumlr Bremen und Bremerhaven wwwdbv-bremendehtmlbibfustarthtml

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 32

                  Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa

                  Seit ihrer Gruumlndung im Jahr 1982 hat die Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa einen Bestand von ca 33000 Baumlnden an geistes- und sozialwissenschaftlicher Literatur aus und uuml-ber Ost- und Ostmitteleuropa angeschafft Der Schwerpunkt liegt auf dem Zeitraum nach dem Zweiten Weltkrieg Hauptsammelgebiete sind Zeitgeschichte Politik Soziologie Ideenge-schichte des 20 Jahrhunderts Kunst- und Kulturgeschichte sowie Belletristik des heutigen Ruszligland und anderer Nachfolgestaaten der UdSSR Polens und der Tschechischen und Slo-wakischen Republiken Die uumlbrigen Laumlnder Ost- und Ostmitteleuropas sind mit kleineren Ab-teilungen vertreten die einen Uumlberblick uumlber deren Entwicklung ermoumlglichen Bis Anfang 1997 wurden die Bestaumlnde der Bibliothek durch einen traditionellen Zettelkatalog erschlossen Seither erfolgt die Katalogisierung uumlber ein elektronisches Bibliothekssystem Oumlffnungszeiten Montag bis Donnerstag 900 bis 1700 Uhr Freitag 900 bis 1600 Uhr Auskunft und Verlaumlngerung Tel 0421 218-2066 -7467 -7575 (telephonische Verlaumlngerung)

                  Bibliothek des DSM (Deutsches Schiffahrtsmuseum) Bremerhaven

                  Die Bibliothek des Deutschen Schiffahrtsmuseums haumllt fuumlr Wissenschaft und Forschung aber auch fuumlr die allgemeine Oumlffentlichkeit Literatur und andere Informationsmedien zur deut-schen Schiffahrtsgeschichte in ihren internationalen Verflechtungen bereit Der Bestand um-faszligt derzeit ca 80000 Titel Rund 370 Zeitschriften und Periodika werden laufend gehalten und auf wichtige Aufsaumltze hin ausgewertet Die Online-Kataloge weisen den Bibliotheks-Bestand zu 100 nach Die Nutzung der Bibliothek im Lesesaal ist kostenlos (Praumlsenzbibliothek) Bis auf besonders schuumltzenswerte oder vor 1800 erschienene Literatur ist auch zu den uumlblichen Bedingungen eine Fernleihe moumlglich Den Bibliotheksbesuchern stehen an technischen Hilfsmitteln neben verschiedenen Scan- und Kopiergeraumlten Lesegeraumlte fuumlr Mikrofilm und -fiches sowie in begrenztem Umfang Computer-arbeitsplaumltze und Internetzugaumlnge zur Verfuumlgung Der hauseigene Photoservice fertigt auch kostenguumlnstig Repros an Oumlffnungszeiten der Bibliothek Dienstag bis Donnerstag 1000 bis 1600 Uhr Freitag 1000 bis 1400 Uhr Kontakt Deutsches Schiffahrtsmuseum - Bibliothek - Hans-Scharoun-Platz 1 D-27568 Bremerhaven Tel +49-471-48 207 2244 FAX +49-471-48 207 55 E-Mail bibliothekdsmde wwwdsmde2bibkhtm

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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                  4 Fachzeitschriften

                  Fachzeitschriften sind das wichtigste Medium der wissenschaftlichen Diskussion aller Epo-chen Aufgrund ihres periodischen Erscheinens sind sie meist aktueller als Monographien und koumlnnen daher besonders sensibel auf neue Trends in der Forschung eingehen Da die groszligen historiographischen Debatten vor allem in den Fachzeitschriften ausgetragen werden kann man sich schnell ein differenziertes Bild von der Entwicklung der Disziplin und der aktuellen Interessenlage verschaffen sowie Anregungen fuumlr eigene Fragestellungen finden Daruumlber hinaus koumlnnen Fachzeitschriften Anregungen zur Schwerpunktbildung im eigenen Studium liefern Es gibt verschiedene Formen von Zeitschriftenbeitraumlgen Die gebraumluchlichste ist der Aufsatz Er behandelt ein Spezialproblem oder einzelne Aspekte eines groumlszligeren Themenkomplexes Die Miszellen die meist Ertraumlge aus groumlszligeren laufenden Forschungsarbeiten vorab veroumlffent-lichen sind in Umfang und Themenstellung begrenzter Dokumentationen machen der For-schung wichtige Quellen zugaumlnglich und sind daher fuumlr die weitere Entwicklung der Historio-graphie entscheidend Literaturberichte referieren den aktuellen Forschungsstand zu einzel-nen Sachfragen sie geben Auskunft uumlber Forschungskontroversen und spiegeln aktuelle Trends in der Entwicklung der Forschung wider Zudem ordnen sie einzelne Neuerscheinun-gen in die Wissenschaftslandschaft ein was deren Beurteilung erleichtert Rezensionen be-richten bewertend uumlber einzelne wissenschaftliche Neuerscheinungen Manche Zeitschriften enthalten daruumlber hinaus eine Rubrik Nachrichten in der uumlber Tagungen Ehrungen neue Forschungsprojekte und anderes mehr informiert wird Viele der im folgenden genannten Zeitschriften bezieht die SuUB sowohl in der Printversion als auch als e-Journal Suchen sie Zeitschriftentitel im Katalog der SuUB deshalb grundsaumltz-lich nur uumlber die E-LIB Nur dort sind alle Zeitschriften (Print + online) verzeichnet JSTOR ndash Journal Storage The Scholarly Journal Archive (httpwwwjstororg) ist ein elektroni-

                  sches Zeitschriftenarchiv aus den USA Es bietet einen Volltextzugriff auf digitalisierte Zeitschrif-ten aus dem angloamerikanischen Raum die meist ab der ersten Ausgabe (teilweise ab 1800) an-geboten werden Nicht zugaumlnglich sind die drei bis fuumlnf letzten Jahrgaumlnge der Zeitschriften Die SuUB hat die Zugriffsrechte auf die Titel der Arts amp Sciences I + II Collection (insgesamt 242 Ti-tel) erworben darunter zahlreiche grundlegende Zeitschriften aus dem Bereich der Geschichtswis-senschaft (nur aus dem Campus-Netz)

                  MUSE Das Projekt MUSE (httpmusejhuedu) wurde 1993 durch die Johns Hopkins University Press (JHU Press) in Zusammenarbeit mit der Milton S Eisenhower Library gestartet Der Zweck war die Zeitschriften der JHU Press elektronisch anzubieten Mittlerweile sind weitere 29 Non-Profit-Verlage hinzugekommen so daszlig MUSE heute rund 270 englischsprachige Zeitschriften aus dem geistes- und sozialwissenschaftlichen Bereich im Volltext anbietet Die einzelnen Zeitschriften koumlnnen uumlber die E-LIB der SuUB aufgerufen werden (nur aus dem Campus-Netz)

                  Wichtige epochenuumlbergreifende Fachzeitschriften American Historical Review (AHR) Das Organ des amerikanischen Historikerverbandes erscheint

                  seit 189596 und enthaumllt einen breiten Rezensionsteil Annales Eacuteconomies Socieacuteteacutes Civilisations Die methodisch einfluszligreichste Zeitschrift des 20 Jahr-

                  hunderts erscheint seit 1929 Archiv fuumlr Kulturgeschichte (AfK) erscheint seit 1903 Central European History (CEH) erscheint seit 1968 Schwerpunkt Forschungsprobleme des

                  deutschsprachigen Mitteleuropa

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 34

                  Comparativ Zeitschrift fuumlr Globalgeschichte und vergleichende Gesellschaftsforschung Leipzi-ger Beitraumlge zur Universalgeschichte und vergleichenden Geschichtsforschung erscheint seit 1991

                  Comparative Studies in Society and History (CSSH) erscheint seit 195859 English Historical Review (EHR) begruumlndet 1886 Francia Forschungen zur westeuropaumlischen Geschichte hg v Deutschen Historischen Institut

                  Paris erscheint seit 1973 Geschichte in Wissenschaft und Unterricht (GWU) Das Verbandsorgan der Geschichtslehrer

                  Deutschlands erscheint seit 1950 monatlich jedes Heft hat einen Themenschwerpunkt enthaumllt Sammelrezensionen

                  Geschichte und Gesellschaft (GG) erscheint seit 1975 die Einzelbaumlnde sind jeweils einem Rahmen-thema zugeordnet Schwerpunkt Sozial- und Gesellschaftsgeschichte der Neuzeit

                  Historische Anthropologie Kultur ndash Gesellschaft ndash Alltag erscheint seit 1993 Schwerpunkt Kul-tur- Alltags- Mentalitaumlts- und Mikrogeschichte

                  Historisches Jahrbuch (HJb) hg v der Goumlrres-Gesellschaft erscheint seit 1880 bis 2000 umfang-reicher Rezensionsteil

                  Das Historisch-Politische Buch (HPB) erscheint seit 1953 und enthaumllt vor allem Rezensionen die nach Epochen und Themen geordnet sind

                  Historische Zeitschrift (HZ) erscheint seit 1859 Schwerpunkt deutsche Geschichte aller Epochen enthaumllt einen breiten Rezensionsteil

                  Jahrbuch fuumlr Europaumlische Geschichte hg v Institut fuumlr Europaumlische Geschichte Mainz erscheint seit 2000

                  Jahrbuch fuumlr europaumlische Uumlberseegeschichte hg im Auftrag der Forschungsstiftung fuumlr verglei-chende europaumlische Uumlberseegeschichte

                  Journal of Modern History erscheint seit 1929 Journal of Social History Journal of Womenrsquos History erscheint seit 1989 LrsquoHomme Zeitschrift fuumlr Feministische Geschichtswissenschaft erscheint seit 1990 in jaumlhrlich 2

                  thematisch orientierten Heften Schwerpunkt Geschlechtergeschichte Past amp Present A Journal of Historical Studies erscheint seit 1952 Schwerpunkt Europaumlische

                  Geschichte Revue Historique (RH) Schwerpunkt franzoumlsische Geschichte Saeculum erscheint seit 1950 Jahrbuch fuumlr Universalgeschichte sehepunkte Rezensionsjournal fuumlr die Geschichtswissenschaft erscheint seit 2001 monatlich um-

                  faszligt alle Epochen sowie die Kunstgeschichte (httpwwwsehepunktehistoricumnet) Vierteljahrschrift fuumlr Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (VSWG) erscheint seit 1903 Schwer-

                  punkt Wirtschafts- und Sozialgeschichte mit Rezensionen und Nachrichten aus der Wissenschaft WerkstattGeschichte hg v Verein fuumlr kritische Geschichtsschreibung erscheint seit 1992 Zeitschrift fuumlr Geschichtswissenschaft (ZfG) gegruumlndet 1953 bis 1989 wichtiges Organ der DDR-

                  Geschichtswissenschaft Zeitschrift fuumlr Kirchengeschichte (ZKG) erscheint seit 1877 ausgezeichneter Rezensionsteil

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

                  35

                  Fachspezifische Zeitschriften

                  Ur- und Fruumlhgeschichte Archaumlologie in Deutschland (AiD) populaumlrwissenschaftliche Zeitschrift Stuttgart 1984ff

                  Archaumlologisches Korrespondenzblatt archaumlologische Fachzeitschrift Mainz 1971ff

                  Berichte der Roumlmisch-Germanischen Kommission Frankfurt am Main 1904ff

                  Die Kunde Zeitschrift fuumlr niedersaumlchsische Archaumlologie Hannover 1933ff

                  Knasterkopf Fachzeitschrift fuumlr Tabakpfeifen und historischen Tabakgenuss Langenweiszligbach 1989ff

                  Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft fuumlr Archaumlologie des Mittelalters und der Neuzeit Pa-derborn 1991ff (abrufbar unter httpwwwdgamndenr=1amplang=de)

                  Zeitschrift fuumlr Archaumlologie des Mittelalters Bonn 1973ff

                  Alte Geschichte Chiron Mitteilungen der Kommission fuumlr Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Ar-

                  chaumlologischen Instituts Muumlnchen 1971ff

                  Classical Quarterly (ClQ) Bd 1-44 1907-1950 Oxford 1907ff Neue Folge Bd 1-49 1951-1999 Oxford 2000ff

                  Historia Zeitschrift fuumlr Alte Geschichte Stuttgart 1950ff

                  Klio Beitraumlge zur Alten Geschichte Bd 1-18 1901-1923 Berlin 1901ff Neue Folge Bd 1-18 1925-1944 Berlin 1959ff

                  Mittelalter Deutsches Archiv (DA) die Zeitschrift der MGH Deutsches Archiv fuumlr Geschichte des Mittelalters (DA) Bde 1-7 1937-1944 nun Deutsches Archiv fuumlr Erforschung des Mittelalters (DA) Bd 8ff 1951ff Fruumlhmittelalterliche Studien (FMSt) 1967ff Early Medieval Europe (EME) 1992ff Speculum Journal of Mediaeval Studies 1926ff Zeitschrift fuumlr Historische Forschung (ZHF) Vierteljahresschrift zur Erforschung des Spaumltmittelal-

                  ters und der fruumlhen Neuzeit erschient seit 1974

                  Fruumlhe Neuzeit Das achtzehnte Jahrhundert Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft fuumlr die Erforschung des Acht-

                  zehnten Jahrhunderts Wolfenbuumlttel 1977ff Archiv fuumlr Reformationsgeschichte Internationale Zeitschrift zur Erforschung der Reformation und

                  ihrer Auswirkungen Guumltersloh 1903ff (Beiheft Literaturbericht 1972ff) Fruumlhneuzeit-Info Wien ua 1990ff The Sixteenth Century Journal Kirksville 1972ff (httpwwwjstororgjournals03610160html)

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 36

                  Neuere und Neueste Geschichte Archiv fuumlr Sozialgeschichte (AfS) hg v der Friedrich-Ebert-Stiftung 1961ff jeweils unter einem

                  Rahmenthema Umfangreicher Rezensionsteil (zugaumlnglich unter httpwwwfesdeafs-online) und wichtige Sammelrezensionen

                  Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ) Beilage zur Zeitschrift bdquoDas Parlamentldquo erscheint monat-lich mit jeweils einem Rahmenthema Kostenfrei bei der Bundeszentrale fuumlr politische Bildung er-haumlltlich

                  German History The Journal of the German History Society 1984ff Schwerpunkt Neuere und Neueste Geschichte

                  Journal of Contemporary History (JCH) 1966ff Schwerpunkt Europaumlische Zeitgeschichte enthaumllt Sammelrezensionen

                  Neue Politische Literatur Berichte uumlber das internationale Schrifttum (NPL) enthaumllt Rezensio-nen Literaturberichte und Sammelbesprechungen Schwerpunkt Neuere und Neueste Geschichte erscheint seit 1956

                  Vierteljahrshefte fuumlr Zeitgeschichte (VfZ) Organ des Instituts fuumlr Zeitgeschichte auflagenstaumlrkste deutschsprachige Fachzeitschrift erscheint seit 1953

                  Lateinamerikanische Geschichte The Hispanic American Historical Review (HAHR) Durham 1918ff The Americas A Quarterly Review of Inter-American Cultural History (TAm) Washington 1944ff Revista de Indias (RI) Madrid 1940ff Jahrbuch fuumlr Geschichte Lateinamerikas (JbLA) Koumlln 1964ff (bis 1997 unter dem Titel Jahrbuch

                  fuumlr Geschichte von Staat Wirtschaft und Gesellschaft Lateinamerikas) Journal of Latin American Studies (JLAS) New York 1969ff Latin American Research Review (LARR) Pittsburgh 1965ff Historia Mexicana (HMex) Meacutexico 195152ff Colonial Latin American Historical Review (CLAHR) Albuquerque 1992ff Anuario de Estudios Americanos (AEA) Madrid 1944ff Bulletin of Latin American Research (BLAR) Oxford 199192ff

                  Osteuropa Ab imperio Teorija i istorija nacionalrsquonostej i nacionalizma v postsovetskom prostranstve Kazan

                  2000ff Nationalitaumlten- und Empireforschung Cahiers du Monde Russe Russie ndash Empire russe ndash Union sovieacutetique ndash Eacutetats indeacutependants

                  (httpmonderusserevuesorgindexhtml) Schwerpunkt politische Sozial- Wirtschafts- und Kul-turgeschichte des sowjetischen Raums ab 1917

                  Europe-Asian Studies (fruumlher bdquoSoviet Studiesldquo) Schwerpunkt Geschichte der Sowjetunion und ihrer Nachfolgestaaten Die wichtigste wissenschaftliche Zeitschrift fuumlr diesen Raum und diese Epoche

                  Forum fuumlr osteuropaumlische Ideen- und Zeitgeschichte hg v Zentralinstitut fuumlr Mittel- und Osteuro-pastudien an der KU Eichstaumltt-Ingolstadt 1997ff Schwerpunkt mittel- und osteuropaumlische Zeitge-schichte (httpwww1ku-eichstaettdeZIMOSforumindexhtm)

                  Jahrbuumlcher fuumlr die Geschichte Osteuropas Neue Folge 1953ff Schwerpunkt osteuropaumlische Ge-schichte in ihrer ganzen Breite Standardzeitschrift der deutschsprachigen Forschung (httpwwwlrz-muenchende~jbfgoe)

                  Kritika Explorations in Russian and Eurasian History 2000ff

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

                  37

                  Osteuropa Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft fuumlr Osteuropakunde Schwerpunkt laufende Ent-wicklungen in Ost- und Ostmitteleuropa (httposteuropadgo-onlineorg)

                  Otečestvennaja istorija (fruumlher Istorija SSSR) hg v Institut Rossijskoj istorija RAN 1957ff Russian history ndash Histoire russe Schwerpunkt Geschichte und Kultur Ruszliglands der Ukraine

                  Zentralsiens und der Ostseeregion von der Fruumlhzeit bis zur Gegenwart Russian Review 1941ff Schwerpunkt Entwicklungen im Raum des fruumlheren russischen Reiches

                  und der Sowjetunion bzw ihren Nachfolgestaaten Slavic Review hg v The American Association for the Advancement of Slavic Studies Schwer-

                  punkt Fragen der russischen eurasischen und osteuropaumlischen Entwicklung in Geschichte und Ge-genwart (httpwwweconuiucedu~slavrevframeshtml)

                  Voprosy istorii 1926ff (seit 1945 unter diesem Namen) aumllteste sowjetische Zeitschrift fuumlr Ge-schichtswissenschaften

                  Schiffahrtsgeschichte Deutsches Schiffahrtsarchiv (DSA) Hamburg 1975ff

                  International Journal of Maritime History (IJMH) St JohnrsquosNF 1989ff

                  Marine Mirror (MM) Cambridge 1911ff

                  Northern Marine St JohnrsquosNF 1991

                  Tijdschrift voor zeegeschiedenis uitg Door de Nederlandse Vereniging voor Zeegeschiedenis Vree-land 1982ff

                  The great circle Journal of the Australian Association for Maritime History Toronto 1979ff

                  Fachdidaktik Geschichte in Wissenschaft und Unterricht (GWU) Zeitschrift des Verbandes der Geschichtslehrer

                  Stuttgart Seelze 1950ff Geschichte lernen Geschichtsunterricht heute Seelze 1988ff Geschichte Politik und ihre Didaktik Zeitschrift fuumlr historisch-politische Bildung Beitraumlge und

                  Nachrichten fuumlr die Unterrichtspraxis Zeitschrift zahlreicher Landesverbaumlnde im Verband der Ge-schichtslehrer Deutschlands Paderborn Muumlnster 1973ff

                  5 Internet-Ressourcen fuumlr Historiker Das groszlige Informationsangebot des World Wide Web (www) muszlig auch der Historiker in zu-nehmendem Maszlige nutzen Allerdings sind gleichzeitig auf Grund der Unzuverlaumlssigkeit und extremen Kurzlebigkeit der Informationen die Einschraumlnkungen besonders groszlig Allgemeine Kriterien fuumlr serioumlse Internet-Seiten sind minus daszlig sie bereits seit laumlngerer Zeit etabliert sind (Dauerhaftigkeit ist im Internet fraglos ein

                  Kennzeichen von Qualitaumlt) minus daszlig sie von der oumlffentlichen Hand gefoumlrdert werden (die Vergabe von oumlffentlichen Mitteln

                  ist in der Regel an Qualitaumltsstandards gebunden die uumlberpruumlft werden) minus daszlig sie kostenlos zugaumlnglich sind (Vorsicht vor kommerziellen Angeboten und privaten

                  bdquoUumlberzeugungstaumlternldquo) Stichwort bdquoOpen Accessldquo5 minus und daszlig ihr Inhalt regelmaumlszligig gepflegt und aktualisiert wird

                  5 Eine ganze Reihe von wissenschaftlichen Institutionen hat sich bislang bereits sehr deutlich fuumlr eine Verfuumlg-

                  barmachung von wissenschaftlichem Wissen im Internet ausgesprochen Die bdquoBerliner Erklaumlrungldquo (httpwwwzimmpgdeopenaccess-berlinberlindeclarationhtml) schlieszligt erstmals auch dezidiert das kultu-relle Erbe mit ein

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 38

                  Wenn Sie diese Maximen beachten kann Ihnen das Internet in zweifacher Hinsicht hilfreich sein Erstens koumlnnen Sie schnell aktuelle Informationen uumlber Ihr Studienfach und Ihre Univer-sitaumlt erhalten Zweitens laumlszligt sich das Internet auch als fachspezifische Informationsquelle nut-zen

                  Literatur zur Einfuumlhrung Biste Baumlrbel Hohls Ruumldiger (Hg) Fachinformation und EDV-Arbeitstechniken fuumlr Historiker Ein-

                  fuumlhrung und Arbeitsbuch Koumlln 2000 wieder in httpwwwgeschichtehu-berlindeEDV-Buch Kap 1 EDV und Geschichtswissenschaften httpwwwgeschichtehu-berlindeEDV-Buchkapitel2_linkshtml (Stand 30092005)

                  Freytag Nils Piereth Wolfgang Kursbuch Geschichte Paderborn ua 2004

                  Jenks Stuart Tiedemann Paul Internet fuumlr Historiker Eine praxisorientierte Einfuumlhrung Darmstadt 22000

                  Suppanz Frank Geisteswissenschaften studieren mit dem Computer Eine praxisorientierte Einfuumlh-rung Stuttgart 2003

                  WWW-Suchinstrumente fuumlr Geschichte

                  Einige Universitaumlten haben damit begonnen Einfuumlhrungen in das Geschichtsstudium ins Netz zu stellen (s Epochen) Daruumlber hinaus haumllt das Internet auch Ressourcen bereit die fuumlr die inhaltliche Beschaumlftigung mit Geschichte nuumltzlich sein koumlnnen Die folgende Liste mit serioumlsen Internet-Angeboten ist zwar unvollstaumlndig bietet aber Gelegenheit zum ersten Einstieg Von dort finden Sie zahlrei-che Links zu weiteren relevanten Seiten httpwwwhsozkultgeschichtehu-berlindeindexasp Humanities-Net Sozial- und Kulturgeschichte (kurz

                  H-Soz-u-Kult) ist die fuumlhrende deutsche Internetseite fuumlr Historiker und eine zentrale Plattform der wissen-schaftlichen Kommunikation Hier finden Sie aktuelle Rezensionen Tagungsberichte aber auch Stellenaus-schreibungen Das Abonnement ist kostenlos

                  httpwwwnfhdatadepremiumindexshtml Ein wichtiges Hilfsmittel ist der Nachrichtendienst fuumlr Historiker (NfH) der bereits 1995 gegruumlndet wurde Er enthaumllt neben Diskussionsforen und umfangreichen Linksammlungen auch eine aktuelle Presseschau die einschlaumlgige Artikel aus deutschen englischen und franzoumlsischen Zeitungen umfaszligt

                  httpwwwclio-onlinede Clio-online Dieses Portal versucht die geschichtswis-senschaftlichen Internet-Ressourcen zusammenzufuumlh-ren

                  httpwwwhistoricumnetindexphp Historicumnet ist ein Netzwerk das verschiedene ge-schichtswissenschaftliche Internet-Ressourcen buumlndelt

                  httpwwwphiluni-erlangende~p1geshomehtml und httpwwwerlangerhistorikerseitede

                  Die Erlanger Historikerseite ist eine sehr gute Adresse vor allem wenn man auf der Suche nach weiteren Links ist Hier findet sich ua eine groszlige (und kom-mentierte) Auswahl an einschlaumlgigen Internet-Angeboten

                  httpwwwhdgdeFinaldeuwww_hdg_dehtm Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland Bonn

                  httpwwwdhmde Deutsches Historisches Museum httpmdz2bib-bvbdehist InformationsWeiser GeschichteHistory Guide weist

                  geschichtswissenschaftlich relevante Internetquellen nach und ist das deutschsprachige Portal des Netz-werks Subject Gateways Geschichte

                  wwwhistoryguidede History GuideInformationsWeiser Geschichte

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

                  39

                  httpvlibiueithistoryindexhtml World Wide Web Virtual Library History Central Catalogue

                  httpwwwjstororg

                  Journal Storage The Scholarly Journal Archive

                  Ur- und Fruumlhgeschichte httpwwwdgamnde Deutsche Gesellschaft fuumlr Archaumlologie des Mittelalters

                  und der Neuzeit httpwwwarchaeologie-onlinede Arbeitsgruppe Archaumlologie und digitale Medien Frei-

                  burg

                  Alte Geschichte httpwwwgnomonku-eichstaettdeLAGproseminarindexhtml

                  Online-Tutorium der KU Eichstaumltt

                  httpwwwperseustuftsedu und httpperseusmpiwg-berlinmpgde

                  The Perseus Digital Library (Umfassendes Such- und Hilfsmittelsystem u a fuumlr Texte der griechischen und lateinischen Antike) Tufts-University

                  httpwwwbautzdebbkl Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon httpwwwheiligenlexikonde Oumlkumenisches Heiligenlexikon httpwwwstoaorgdiotima Materials fort the Study of Women and Gender in the

                  Ancient World httpwwwhouseofptolemyorgindexhtml The House of Ptolemy ndash ptolemaumlisches und roumlmisches

                  Aumlgypten httpwwwualbertaca~csmackayConsulsListhtml Consuls of the Roman Republic httpwwwkirkehu-berlinderessourcbuchkulthtml KIRKE Katalog der Internetressourcen fuumlr die Klassi-

                  sche Philologie httpwwwstoaorg Stoaorg httpwwwtrentucaahcresourceshtmldir Resources on the Internet for Ancient History and

                  Classics Hg K H Kinzl Trent-University Canada Rezensionen (Altertumswissenschaften) httpccatsasupennedu Bryn Mawr Classical Review publishes timely re-

                  views of current scholarly work in the field of classical studies (including archaeology)

                  httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonGnomonhtml

                  Gnomon online (Rezension der CD-ROM-Version von Ulrich Schmitzer ndash httptelemachosphiluni-erlangendedatabaselibrignomon2html)

                  httpwwwplekosuni-muenchendestartseitehtml Periodicum onLine zur Erforschung der KOmmunika-tionsstrukturen in der Spaumltantike

                  Mittelalter wwwuni-tuebingendemittelaltertutoriumindexhtm schoumlnes Online-Tutorium wwwuni-muensterdefruehmittelalter das beste Fruumlhmittelalter im Netz httpwwwceecuni-koelnde CEEC ndash Codices Electronici Ecclesiae Coloniensis wwwgeorgetownedulabyrinth Resources for Medieval Studies wwwfordhameduhalsallsbook2html Internet medieval sourcebook full text sources httpwwwmediaevumdehaupt2html Mediaumlvistik im Internet ndash empfehlenswert

                  Fruumlhe Neuzeit httpwwwuni-konstanzdeFuFPhiloGeschichteTutorium

                  Die Universitaumlt Konstanz bietet ein Tutorium fuumlr die Neuere und Neueste Geschichte online an

                  httpwwwphiluni-erlangende~p1gesstudiumhtml Besonders umfassend ist das Internet-Angebot der Universitaumlt Erlangen das unter anderem wertvolle Tips zur Studienorganisation enthaumllt

                  httpmdzbib-bvbdedigbiblexikaadelung Johann Christoph Adelung Grammatisch-kritisches Woumlrterbuch der Hochdeutschen Mundart

                  httpmdz1bib-bvbde~ndbadb_indexhtml Allgemeine Deutsche Biographie

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 40

                  httpwwwsfnhistoricumnet Server Fruumlhe Neuzeit

                  httpwwwuni-muensterdeFNZ-Online Barbara Stollberg-Rilinger (Hg) Einfuumlhrung in die Fruumlhe Neuzeit

                  httpwwwfruehe-neuzeitnet Virtual library Geschichte Fruumlhe Neuzeit httpwwwzedler-lexikonde Johann Heinrich Zedler Grosses vollstaumlndiges Uni-

                  versal-Lexicon Aller Wissenschafften und Kuumlnste

                  Neuere und Neueste Geschichte httpwwwzeitgeschichte-onlinede httpwwwstubbildarchiv-dkguni-frankfurtde Bildarchiv der Deutschen Kolonialgesellschaft httpholocaustumdunimichedu Holocaust Survivor Oral History Archive httpfacultystaffvwcedu~dgrafholocaushtm Holocaust and Jewish Studies Site httpwwwcalvineduacademiccasgpa German Propaganda Archive httpwww17juni53de httpwwwchronik-der-wendede

                  Lateinamerikanische Geschichte httplcweb2locgovhlas Handbook of Latin American Studies httpwwwh-netorg~latam H-LatAm an international forum for the scholarly

                  discussion of Latin American History httplanicutexasedu Latin American Network Information Center httpwwwciberade Virtuelle Fachbibliothek Ibero-Amerika httphapiuclaedu The Hispanic American Periodicals Index (HAPI)

                  Osteuropaumlische Geschichte httpwwwdgo-onlineorg DGO Deutsche Gesellschaft fuumlr Osteuropakunde eV httpartscishuedureespdocuments Documents in Russian History httpwwwribknet Umfassende bibliographische Rechercheressource httpwwwceeolcomindexaspx CEEOL ndash Central and Eastern European Online Li-

                  brary httpwwwsoviethistoryorg Quellen zur sowjetischen Geschichte httpwwwsovlitcom Zusammenfassungen russisch-sowjetischer Literatur httpwwwrussianarchivescomraoaboutindexhtml Russian Archives Online httpmdzxbib-bvbdecocoon1000dokstarthtml 1000 Schluumlsseldokumente der russischen und sowjeti-

                  schen Geschichte (1917-1991) httpwwwfak12uni-muenchendeforostindex2html Forschungsverbund Ost- und Suumldosteuropa (forost) httpwwwvifaostde ViFaOst ndash Virtuelle Fachbibliothek Osteuropa

                  Fachdidaktik wwwburkhard-sachsede httpwwwlehrer-onlinede Lehrer-Online Unterrichten mit neuen Medien

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

                  41

                  IV Wissenschaftliches Arbeiten im Studium

                  1 Fragestellung

                  Jede wissenschaftliche Beschaumlftigung mit Geschichte muss mit einer Frage beginnen Erst die Frage bringt die Quellen zum Sprechen6 Erst die Fragestellung die das erkenntnisleitende Forschungsinteresse formuliert ermoumlglicht es aus der enormen Fuumllle des Materials diejenigen Quellen und Literaturtitel herauszufiltern die fuumlr ihre Beantwortung relevant sind Erst die Fragestellung ermoumlglicht es dem Historiker die von ihm festgestellten historischen Tatsachen in einen Sinnzusammenhang zu bringen sie zu interpretieren und Thesen zu bilden Erst die Fragestellung macht aus einer Information ein Argument das dazu dient eine These zu be-gruumlnden und zu belegen oder gegenteilige Auffassungen zu widerlegen Ohne Fragestellung wird Geschichtsschreibung zu einem bdquoHort von Anekdoten und Chronologienldquo7 und das ist nicht der Sinn von wissenschaftlicher Beschaumlftigung mit Geschichte Es reicht also nicht aus im Rahmen eines Seminars ein Thema zu uumlbernehmen Entscheidend ist vielmehr wie Sie sich einem Thema annaumlhern dh welche konkreten Fragen Sie an ein Thema herantragen Waumlhrend ein Thema verhaumlltnismaumlszligig leicht zu finden ist entsteht eine tragfaumlhige Fragestellung aus vertieftem Wissen An Hand des Themas beginnen Sie sich ein-zulesen und zu bibliographieren Je mehr Sie das Thema in den historischen Kontext und die aktuelle Forschung einordnen koumlnnen und Sie einen Uumlberblick uumlber die Quellen haben desto leichter faumlllt es Ihnen eine Fragestellung zu formulieren die Folgendes leisten soll minus die Fragestellung legt den Gegenstand der Untersuchung fest sie grenzt ihn ein denn es

                  werden nur diejenigen Bereiche naumlher untersucht nach denen man zuvor gefragt hat minus jede Frage enthaumllt bereits eine implizite Vorstellung von einer moumlglichen Antwort einer

                  bdquomoumlglichen Geschichteldquo minus die Fragestellung entscheidet uumlber den methodischen Zugriff auf das Thema sowie uumlber

                  die Auswahl von Quellen und Literatur die zu ihrer Beantwortung erforderlich sind Man muszlig also von Anfang an uumlberlegen wie man von den Fragen zu Antworten kommen kann

                  minus nicht zuletzt gibt die Fragestellung Ihrer Hausarbeit ein individuelles Profil und bewahrt Sie vor der Furcht nur das vielfach bereits Geschriebene ein weiteres Mal nachzubeten

                  Historische Fragestellungen zielen vor allem auf Ursachen und Zusammenhaumlnge sie suchen Erklaumlrungen fuumlr den Ablauf historischer Prozesse Prinzipiell ist die Anzahl moumlglicher Fragen unbegrenzt Eine bdquoguteldquo dh sinnvolle Frage zeichnet sich durch folgende Charakteristika aus minus Die Frage sollte uumlber den bisherigen Wissensstand hinausfuumlhren Dies setzt voraus daszlig

                  Sie Probleme und Fragen der Forschung erkennen und in Ihren Arbeiten zum Gegenstand einer argumentativen Auseinandersetzung machen Dies gilt auch schon fuumlr Proseminare

                  minus Die Fragen sind an den Beduumlrfnissen und Interessen der Gegenwart ausgerichtet und be-ziehen daraus ihre Relevanz Dabei geht es nicht um die Projektion der Gegenwart auf die Vergangenheit

                  Nachdem Sie das einschlaumlgige Material zu einem bestimmten Thema ausfindig gemacht ha-ben muumlssen Sie es im Hinblick auf Ihre Fragestellung auswerten bewerten und aufbereiten 6 Koselleck Reinhart Begriffsgeschichten Studien zur Semantik und Pragmatik der politischen und sozialen

                  Sprache Mit zwei Beitraumlgen von Ulrike Spree und Willibald Steinmetz sowie einem Nachwort zu Einlei-tungsfragmenten Reinhart Kosellecks von Carsten Dutt Frankfurt am Main 2006 S 71

                  7 Kuhn Thomas S Die Struktur der wissenschaftlichen Revolution Frankfurt am Main 1973 S 15

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                  Es ist dabei ein wesentlicher Unterschied ob Sie Quellen oder Literatur bearbeiten Ob es sich bei den verwendeten Texten um eine Quelle oder um Literatur handelt haumlngt allein von der Fragestellung ab und nicht vom Alter des Textes Sobald Sie sich z B mit der Geschichte der Geschichtswissenschaft beschaumlftigen werden viele der Texte die Sie in anderem Zusammen-hang als Forschung zu Rate gezogen haumltten zur Quelle

                  2 Literaturarbeit

                  Unter dem Begriff bdquoFachliteraturldquo versteht man die Darstellungen der bisherigen Ergebnisse der historischen Forschung und ihrer Nachbardisziplinen Das Studium der einschlaumlgigen Li-teratur gehoumlrt zum taumlglichen Geschaumlft des Historikers und ist unverzichtbar Jede neue Arbeit muszlig auf den vorhandenen Ergebnissen der Forschung aufbauen und sie kritisch befragen ndash ganz gleich ob es um die Uumlbernahme historischer Tatsachen oder um deren moumlglicherweise kontroverse Interpretation geht Erstens besteht das Ziel der Lektuumlre wissenschaftlicher Texte darin einen Uumlberblick uumlber den Forschungsstand bzw die Entwicklung der Forschung zu einem Thema zu gewinnen Einen Forschungsbericht oder auch Literaturbericht der Ihnen diese Arbeit enorm erleichtert fin-den Sie entweder in Fachzeitschriften oder in der Einleitung wissenschaftlicher Monogra-phien Jeder Band der Reihen bdquoOldenbourg Grundriszlig der Geschichteldquo (OGG) und bdquoEnzyklo-paumldie Deutscher Geschichteldquo (EDG) enthaumllt ebenfalls einen ausfuumlhrlichen problemorientierten Forschungsuumlberblick der behandelten Epoche oder eines Themas Sollte zu Ihrem Thema kein Literaturbericht vorliegen muumlssen Sie sich diesen Uumlberblick selbst erarbeiten Zweitens werten Sie die vorhandene Literatur aus um Sachinformationen uumlber Ihren Untersu-chungsgegenstand zu erhalten dabei kann es sich beispielsweise um die Datierung eines Er-eignisses eine statistische Angabe oder Informationen uumlber historische Ereignisablaumlufe han-deln Drittens schlieszliglich gewinnen Sie aus der Literatur historische Urteile Thesen und Ant-worten die andere Historiker im Hinblick auf komplexe Fragestellungen gegeben haben Die-se koumlnnen entweder in Ihre Arbeit uumlbernommen oder zum Ausgangspunkt Ihrer Fragestellung gemacht werden indem sie uumlberpruumlft modifiziert widerlegt oder bestaumltigt werden

                  a) Lesen wissenschaftlicher Texte (Informationsbeschaffung)

                  Das Lesen wissenschaftlicher Texte ist eine Kompetenz die mit der kontemplativen Lektuumlre von Belletristik wenig gemein hat Wissenschaftliches Lesen bedeutet nicht passive Rezeption des Geschriebenen sondern einen aktiven geistigen Vorgang bei dem der Leser in einem permanenten Dialog mit dem Verfasser steht Daher erfordert diese Form des Lesens groszlige Konzentration Ruhe und Zeit

                  Relevanz klaumlren

                  Wegen der groszligen Menge an Literaturtiteln die Sie zu den meisten Themen finden koumlnnen sollten Sie nicht planlos mit dem Lesen des erstbesten Buches beginnen das Ihnen in die Haumlnde faumlllt Zunaumlchst muumlssen Sie klaumlren ob ein Text fuumlr die Beantwortung Ihrer Fragestel-lung uumlberhaupt relevant ist Dazu fuumlhren Sie folgende Arbeitsschritte aus minus Titel und Untertitel des Buches geben nicht nur Auskunft uumlber das Thema sondern unter

                  Umstaumlnden auch uumlber seine Kernthese minus Aus dem Titelblatt oder dem Impressum erfahren Sie wann wo und ggf in welcher Reihe

                  ein Buch erschienen ist Erscheinungsjahr und Auflage signalisieren seine Aktualitaumlt Ist ein Buch in einer renommierten Reihe erschienen mag dies ein Hinweis auf seine Qualitaumlt sein

                  minus Das Inhaltsverzeichnis gibt uumlber Aufbau und Inhalt des Buches Auskunft Wenn bei der Durchsicht des Inhaltsverzeichnisses noch kein direkter Bezug zu Ihrem Thema oder der

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                  Fragestellung erkennbar ist heiszligt dies nicht daszlig das Buch fuumlr Sie nicht relevant ist Lesen Sie deswegen immer

                  minus die Einleitung Sie erschlieszligt Ihnen die Fragestellung und das Erkenntnisinteresse des Au-tors seinen methodischen Zugriff und seine Loumlsungsstrategien Daruumlber hinaus gibt sie Ihnen wichtige Informationen uumlber den Forschungsstand

                  minus Die Materialbasis koumlnnen Sie anhand des Quellen- und Literaturverzeichnisses pruumlfen minus Im Vorwort erfahren Sie um welche Art von Arbeit es sich handelt (beispielsweise eine

                  Dissertation oder Habilitationsschrift) und in welchem Umfeld sie entstanden ist Auf-grund dieser Informationen laumlszligt sie sich oft in der Forschungslandschaft verorten

                  minus Die Zusammenfassung bilanziert die Ergebnisse der Arbeit benennt ggf Luumlcken und regt damit zu weiterer Forschung an

                  Sollte sich bei dieser Pruumlfung herausstellen daszlig ein Buch nur in Teilen fuumlr Sie relevant ist bieten Ihnen das Inhaltsverzeichnis und das oder die Register (Personen- Orts- und Sachre-gister) die Moumlglichkeit die benoumltigten Informationen bzw relevanten Textpassagen nachzu-schlagen Vor allem umfangreiche Arbeiten die Ihr Thema nur am Rande streifen werden Sie nur selektiv auswerten Allerdings kann es auch gefaumlhrlich sein Literatur gewissermaszligen als Steinbruch zu verwenden da einzelne Aussagen so aus dem Zusammenhang gerissen werden Sie sollten daher immer Einleitung und Zusammenfassung lesen um die relevanten Passagen in die Argumentation des Autors einordnen zu koumlnnen

                  Kritisches Lesen heiszligt Exzerpte erstellen

                  Wissenschaftliches Lesen heiszligt exzerpieren Von zentraler Bedeutung ist es sich beim Lesen stets die eigene Fragestellung vor Augen zu halten und den vorliegenden Text im Hinblick auf die eigene Fragestellung hin bdquoabzuklopfenldquo also selbst Fragen an den Text zu stellen Dabei geht es keineswegs darum den Inhalt des Textes kritiklos aufzunehmen vielmehr muumlssen Sie sich bemuumlhen den Text bewertend (also kritisch) zu lesen Achten Sie dabei auf folgende Punkte minus Bleibt der Autor des Textes bei seiner in der Einleitung formulierten Fragestellung oder

                  weicht er vom Thema ab minus Ist der methodische Ansatz des Autors zur Beantwortung seiner Fragestellung geeignet minus Welche Quellen zieht der Autor zur Beantwortung seiner Frage(n) heran Hat er moumlgli-

                  cherweise wichtige Quellen uumlbersehen minus Welche Thesen (Behauptungen Schluszligfolgerungen) stellt der Autor auf Und was ist an

                  diesen Thesen neu wo reichen sie uumlber den bisherigen Forschungsstand hinaus minus Uumlberzeugen die Argumente die er fuumlr seine Thesen anfuumlhrt Lassen sich Gegenargumente

                  ins Feld fuumlhren minus Gibt es Luumlcken oder Schwachstellen in der Argumentationskette des Autors minus Wie ordnet der Autor seine Ergebnisse in groumlszligere Zusammenhaumlnge ein minus Was sagt der Text im Hinblick auf Ihre eigene Fragestellung Anfangs wird es Ihnen wahrscheinlich schwerfallen alle Teile dieses Fragerasters an einen Text heranzutragen Doch je mehr Sie lesen desto leichter faumlllt es Ihnen

                  b) Aufbereitung des Gelesenen (Informationsverwaltung)

                  Exzerpieren

                  Das Lesen eines Textes allein genuumlgt allerdings nicht Wissenschaftliches Lesen ist untrenn-bar mit Schreiben verbunden Wenn Sie eigene Buumlcher oder Textkopien lesen koumlnnen Sie bereits beim ersten Lesen wichtige Passagen unterstreichen und Randbemerkungen hinzufuuml-gen das erleichtert Ihnen spaumlter die Orientierung enthebt Sie jedoch nicht der Muumlhe schrift-

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 44

                  liche Textauszuumlge (Exzerpte) anzufertigen Arbeiten Sie in Buumlchern immer nur mit Bleistift alles andere ist Barbarei In Buumlchern aus oumlffentlichem Besitz verbietet sich jede Markierung Ein Exzerpt faszligt den Inhalt eines Textes in Stichworten oder fortlaufend jedenfalls immer knapp zusammen Lange Literaturauszuumlge sind in der Regel kein Exzerpt sondern ver-schwendete Zeit Sie muumlssen versuchen die (unter Ihrer Fragestellung) wichtigen Aussagen moumlglichst in eigenen Worten wiederzugeben ndash gelingt Ihnen dies ist das ein sicheres Indiz dafuumlr daszlig Sie den Text verstanden haben Befolgen Sie unbedingt die Grundregeln des Exzerpierens minus Ein Exzerpt beginnt mit einer vollstaumlndigen bibliographischen Angabe des exzerpierten

                  Textes Lose Exzerpte die Sie nicht zuordnen koumlnnen sind wertlos minus Trennen Sie deutlich woumlrtliche Zitate Textparaphrasen und eigene Kommentare vonein-

                  ander damit Sie sie spaumlter nicht durcheinanderbringen minus Notieren Sie sich unbedingt die Seitenzahlen woumlrtlicher Zitate und Textparaphrasen an-

                  sonsten muumlssen Sie spaumlter nochmals nach dem Fundort eines Zitats oder Belegs suchen minus Strukturieren Sie Ihr Exzerpt Jeder gute wissenschaftliche Text folgt einer Gliederung

                  die aus dem Exzerpt hervorgehen muszlig Auf diese Weise enthalten Ihre Notizen Informati-onen uumlber Aufbau Argumentationsgang Thesen und Ergebnisse des Textes

                  minus Behalten Sie beim Exzerpieren die Fragestellung des Autors und Ihre eigene im Blick minus Notieren Sie sich die Definitionen zentraler Begriffe minus Halten Sie Staumlrken und Schwaumlchen des Textes (etwa Argumentationsluumlcken oder innere

                  Widerspruumlche) fest

                  Einzelnotiz-System (Karteikasten)

                  Um das Exzerpieren von Texten die zur Beantwortung Ihrer Fragestellung relevant sind kommen Sie nicht herum Fuumlr die dauerhafte Archivierung der Informationen sind Exzerpte allerdings nur bedingt geeignet da Literaturauszuumlge gerade bei laumlngeren Texten schnell un-uumlbersichtlich werden Der Karteikasten in dem ein Text nach seinen Einzelaspekten aufgegliedert wird vermeidet diesen Nachteil er macht Informationen ndash je nach Fragestellung ndash flexibel handhabbar Aller-dings ist sein Gebrauch muumlhsam Sie muumlssen naumlmlich auf jeder einzelnen Karteikarte die ge-naue Belegstelle (dh die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben) notieren um die gespei-cherten Informationen spaumlter weiterverwenden zu koumlnnen Zudem werden Karteikaumlsten mit der Zeit unuumlbersichtlich und der Argumentationszusammenhang des Textes geht dabei verlo-ren

                  Datenbanken

                  minus Datenbanken kombinieren die Vorteile von Exzerpt und Karteikasten vermeiden jedoch ihre Nachteile Daher sind sie heute das mit Abstand effizienteste Medium der Informati-onsverarbeitung und Archivierung

                  minus Informationen auf EDV-Systemen nehmen weniger Platz in Anspruch sind (mit etwas Uumlbung) einfach zu handhaben sowie leicht organisierbar und kommunizierbar

                  minus Wer regelmaumlszligig in den PC exzerpiert erhaumllt rasch einen groszligen stetig wachsenden Fun-dus an Informationen wer dagegen mit der Hand exzerpiert bleibt auf einem Berg von Papier sitzen der mit der Zeit immer schwerer uumlberschaubar wird

                  httpaoeguni-koelndehandwerkszeugliberdat ndash Das Datenbankprogramm LiberDat 20 erleichtert

                  das systematische Bibliographieren und hilft den Uumlberblick uumlber die eigenen Buumlcher Kopien und Notizen zu bewahren Exzerpte koumlnnen direkt mit der Datenbank verknuumlpft werden

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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                  httpwwwlit-linkch ndash Lit-link ist ein Datenbank-Programm fuumlr die Verwaltung von Informationen die in den Geistes- und Sozialwissenschaften bei der Arbeit mit Literatur und Textquellen gesam-melt und verwendet werden

                  httpwwwliteratnet ndash Programm fuumlr Literaturverwaltung und -management mit Zitat- Schlagwort- und Fundortverwaltung sowie Tools fuumlr die arbeitsteilige Literaturbearbeitung im Team

                  (Alle drei Datenbankprogramme stehen kostenlos auf den angegebenen Internetseiten zum Download zur Verfuumlgung)

                  Literatur zum Lesen wissenschaftlicher Texte Becher Stephan Schnell und erfolgreich studieren Organisation ndash Zeitmanagement ndash Arbeitstechnik

                  Wuumlrzburg 1998

                  Franck Norbert Fit fuumlrs Studium Erfolgreich reden lesen schreiben Muumlnchen 82006

                  Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006 S 125-142

                  Ruumlckriem Georg ua Die Technik des wissenschaftlichen Arbeitens Eine praktische Anleitung Pa-derborn 132006 (enthaumllt ausfuumlhrliche Informationen zum Bibliographieren Exzerpieren und Ver-walten von Informationen)

                  3 Quellenarbeit

                  Die Geschichtswissenschaft bezieht ihre Erkenntnisse nicht aus der Literatur sondern aus-schlieszliglich aus Quellen Geschichte wird erst durch die methodisch kontrollierte kritische Pruumlfung der uumlberlieferten Quellen zu einer Wissenschaft Die Quellen stellen die Basis wie auch die Begrenzung der historischen Forschung dar Jede historische Interpretation kann bei einer Neusichtung der Quellen an ihnen scheitern deswegen spricht man auch von einem bdquoVetorechtldquo der Quellen8 Das gilt bereits fuumlr das Geschichtsstudium Referate und Hausar-beiten muumlssen schon im Proseminar im wesentlichen aus den Quellen erarbeitet werden

                  a) Was ist eine Quelle Die griffigste Definition von bdquoQuellenldquo stammt von Paul Kirn bdquoQuellen nennen wir alle Tex-te Gegenstaumlnde oder Tatsachen aus denen Kenntnis der Vergangenheit gewonnen werden kannldquo9 Dieser Umschreibung ist nichts hinzuzufuumlgen Sie umfaszligt alles womit der Historiker arbeiten kann und gilt fuumlr alle Epochen und fuumlr alle Regionen

                  Texte

                  Texte sind in der Regel die wichtigsten Quellen des Historikers da sie am umfassendsten Auskunft uumlber die Vergangenheit geben und Informationen uumlber die Zusammenhaumlnge histori-scher Tatsachen enthalten Jeder Text kann eine historische Quelle sein (es haumlngt nur von der Fragestellung ab) Texte sind so enorm vielfaumlltig daszlig sie hier nicht aufgezaumlhlt werden koumln-nen

                  Gegenstaumlnde

                  Da alles was durch die menschliche Hand geschaffen oder veraumlndert wurde seine Absichten und die unbewuszligten Beeinflussungen (kultureller technischer religioumlser hellip Art) in sich traumlgt geben Gegenstaumlnde wie Kleidungsstuumlcke Bauwerke Muumlnzen Grabfunde Waffen Kochgeraumlt 8 Koselleck Reinhard Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main 1979 S

                  206 9 Kirn Paul Einfuumlhrung in die Geschichtswissenschaft Berlin 1947 S 28

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                  und anderes mehr auch Auskunft uumlber die Vergangenheit Fuumlr die Alte Geschichte und das Mittelalter sind historische Gegenstaumlnde zentrale Quellen der Erkenntnis Auch in der Zeitge-schichte geben bisweilen nur materielle Zeugnisse Aufschluszlig Besonders aussagekraumlftig sind menschliche Uumlberreste weil sie Ruumlckschluumlsse auf Ernaumlhrung Krankheit und Umweltbedin-gungen erlauben

                  Tatsachen

                  Gegenwaumlrtige Tatsachen sind historisch gewachsen deswegen legen sie Zeugnis uumlber die Vergangenheit ab Zu diesen Tatsachen gehoumlren Grenzen Sprachen Flur- Orts- und Perso-nennamen und anderes Ein gutes Beispiel stellt unsere Sprache dar Im Bereich des Sports ist sie sehr stark mit englischen Fachausdruumlcken durchsetzt was auf den Ursprungsort bestimm-ter Sportarten verweist von dem aus sie schlieszliglich in Deutschland Einzug gehalten haben Fuumlr andere Bereiche wie die Musik oder das Militaumlrwesen gilt aumlhnliches Zu den historischen Tatsachen gehoumlren schlieszliglich auch Phaumlnomene wie beispielsweise Religionen und Konfessi-onen Daszlig die Christen in der Bundesrepublik Deutschland in zwei etwa gleich groszlige Grup-pen aus Katholiken und Protestanten zerfallen verweist auf die Glaubensspaltung im 16 Jahrhundert als enorm wichtige langfristig wirksame Zaumlsur einerseits und die Aufnahme und regionale Aufteilung der Vertriebenen nach 1945 andererseits

                  Welche Quellen fuumlr die Behandlung eines bestimmten Themas relevant sind haumlngt in hohem Maszlige von der gewaumlhlten Fragestellung und dem methodischen Vorgehen ab mit dem die Fragen beantwortet werden sollen So laumlszligt sich beispielsweise ein Phaumlnomen wie die soge-nannte Bauernbefreiung in Preuszligen unter ganz unterschiedlichen Blickwinkeln untersuchen die jeweils verschiedene Quellengattungen erfordern Fragt man politikgeschichtlich nach der Genese und den Motiven der Gesetzgebung muumlssen die Sachakten der beteiligten Behoumlrden und die Unterlagen der wichtigsten handelnden Akteure herangezogen werden Fragt man da-gegen sozialgeschichtlich nach den Auswirkungen dieser Maszlignahme sind in erster Linie so-zialstatistische Daten und autobiographische Zeugnisse erforderlich die Auskunft uumlber die Lebenslage der betroffenen Bauern und Gutsbesitzer geben Die Kunst geschickte Forschungsfragen zu stellen und geeignete Quellen zur Beantwortung dieser Fragen zu finden nennt man Heuristik Sie laumlszligt sich allerdings schlecht allgemein vermitteln sondern nur an konkreten Einzelfaumlllen erproben Fuumlr den Anfang mag es genuumlgen daszlig Sie sich den Zusammenhang von Fragestellung und Auswahl der Quellen verdeutlichen also das Problembewuszligtsein schaumlrfen

                  b) Quellentypologie Seit dem spaumlten 19 Jahrhundert hat sich in der Geschichtswissenschaft die klassische Unter-scheidung zwischen Traditionsquellen und Uumlberresten eingebuumlrgert die auf Johann Gustav Droysen zuruumlckgeht und von Ernst Bernheim in ihrer heutigen Form formuliert wurde Das wesentliche Unterscheidungskriterium dieser Typologie liegt im Gegenwartszweck der Quel-le bdquoAlles was unmittelbar von den Gegebenheiten uumlbriggeblieben und vorhanden ist nennen wir Uumlberreste alles was mittelbar von den Begebenheiten uumlberliefert ist hindurchgegangen durch menschliche Auffassung nennen wir Traditionldquo10 Zwar ist diese Dichotomie wie noch zu zeigen sein wird keineswegs so eindeutig doch hilft sie sehr bei der Einschaumltzung des Aussagewertes einer Quelle fuumlr die Fragestellung

                  10 Bernheim Ernst Lehrbuch der historischen Methode und der Geschichtsphilosophie Leipzig 61908 S 255 f

                  (Hervorhebungen im Original) Die folgenden Zitate ebenda

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                  Uumlberrest

                  Als bdquoUumlberresteldquo werden alle Quellen bezeichnet bdquowelche ohne jede Absicht auf Erinnerung und Nachwelt nur uumlbriggebliebene Teile der Begebenheiten der menschlichen Betaumltigungen selbst sindldquo Darunter fallen saumlmtliche Relikte menschlicher Lebensprozesse (beispielsweise Kuumlchenabfaumllle) Produkte menschlicher Fertigkeiten (Bauwerke und technisches Geraumlt aller Art) aber auch Sprache Zustaumlnde Institutionen Sitten und Gebraumluche sowie nicht zuletzt Akten und Urkunden Nach Bernheim haben Uumlberreste fuumlr den Historiker den Vorteil der unmittelbaren Naumlhe zum untersuchten Gegenstand Da sie nicht bewuszligt als bdquoQuelleldquo angefertigt wurden enthalten sie weniger Stilisierungen und Selbstdarstellungen daher ermoumlglichen Uumlberreste eher als Traditi-onsquellen die Rekonstruktion der bdquoharten Faktenldquo Allerdings sind Uumlberreste immer nur Splitter Teile eines Mosaiks das der Historiker zusammensetzen muszlig ohne dafuumlr alle Einzel-teile zur Verfuumlgung zu haben Dazu ist ein umfangreiches Kontextwissen erforderlich das die Einordnung der einzelnen Puzzle-Teile erst ermoumlglicht

                  Tradition

                  Unter bdquoTraditionenldquo versteht man Quellen die bewuszligt zur Uumlberlieferung bestimmter Sach-verhalte angelegt worden sind bdquoDie Tradition verfolgt durchweg direkt die Absicht die Erin-nerung der Begebenheit zu erhalten will geradezu historisches Material seinldquo Traditionsquel-len sind vor allem schriftliche Quellen die Werke antiker Schriftsteller sowie die Historio-graphie (soweit sie unter die Quellen faumlllt) aber auch Memoiren Tagebuumlcher Reiseberichte und Korrespondenzen Hinzu kommen Bildnisse und Skulpturen (die eine Interpretation des Kuumlnstlers enthalten) sowie schriftliche und muumlndliche Zeugenaussagen Der Vorzug von Traditionsquellen besteht darin daszlig sie das historische Geschehen bereits aufbereitet haben es also in einen Zusammenhang bringen Das bdquoVerstehenldquo der Vergangen-heit erfolgte hier bereits durch einen Menschen der dem Gegenstand viel naumlher war als ein heutiger Historiker der also das bdquoHindernis der inneren Fremdheitldquo nicht oder nicht in dem Maszlige uumlberwinden muszligte Damit geht jedoch der Nachteil einher daszlig Traditionsquellen Sach-verhalte immer aus dem Blickwinkel des Verfassers darstellen der aus der Fuumllle der vergan-genen Realitaumlt eine Vorauswahl getroffen hat Zudem besteht gerade bei autobiographischen Quellen immer die Gefahr der Stilisierung und Selbstdarstellung

                  Problematik der Quellentypologie

                  Die Unterscheidung zwischen Traditionen und Uumlberresten dient also vor allem als Hilfe bei der Bestimmung des Aussagewerts und der Reichweite einer Quelle Sie ist selbst jedoch sehr problematisch da nicht wirklich trennscharf minus Jede Traditionsquelle hat zugleich auch Uumlberrestcharakter ndash nicht was ihren Inhalt be-

                  trifft wohl aber hinsichtlich der Umstaumlnde ihrer Entstehung Ein Monument beispielswei-se wird mit dem Ziel errichtet dauerhaft an eine Person oder ein Ereignis zu erinnern Da es jedoch im Stil und mit den (technischen) Mittel der Zeit seiner Entstehung errichtet worden ist hat es auch die Qualitaumlt eines Uumlberrests Ein Gesandtschaftsbericht der unter den Akten des Auswaumlrtigen Amtes (Auszligenministeriums) aufbewahrt wird faumlllt zwar per definitionem unter die Uumlberreste Das heiszligt nun jedoch nicht daszlig saumlmtlichen in einem solchen Bericht enthaltenen Informationen ein dementsprechend hoher Quellenwert bei-zumessen ist Schlieszliglich wurden derartige Berichte oft erst im Nachhinein verfaszligt und enthalten nicht selten den Versuch des Autors sich und seine Leistungen ins rechte Licht zu ruumlcken Ob eine Quelle eher den Traditionen oder den Uumlberresten zuzurechnen ist haumlngt somit entscheidend von der eigenen Fragestellung ab zu deren Beantwortung sie herangezogen wird

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                  minus Manche Quellengattungen lassen sich kaum in das Schema dieser Typologie einordnen etwa die Publizistik und das Pressewesen Beide richten sich zwar eindeutig an die jewei-ligen Zeitgenossen fallen daher also unter die Uumlberreste Publizistik und Presse nehmen jedoch zugleich stets auch Wertungen vor und treffen eine Auswahl aus der Fuumllle des (seinerzeit zur Verfuumlgung stehenden) Materials Fuumlr den spaumlteren Leser sind sie also eher Traditionsquellen Gleiches gilt fuumlr Briefe und Tagebuumlcher

                  minus Besonders problematisch ist die Einordnung von Bild- und Tondokumenten die vor allem fuumlr die Zeitgeschichte groszlige Bedeutung haben Einerseits geben sie das Geschehene oder Gesagte unmittelbar wider sind also Uumlberreste andererseits werden sie von anderen auf-gezeichnet um Dritten zugaumlnglich zu sein fallen also zugleich unter die Traditionen

                  c) Quellenkritik Die Quellenkritik lotet die Moumlglichkeiten und Absichten einer historischen Quelle aus ihre bdquoZuverlaumlssigkeitldquo wird kritisch gepruumlft und ihre Inhalte werden fuumlr die jeweilige Fragestellung fruchtbar gemacht Die Quellenkritik ist der eigentliche Kern des historischen Arbeitens die Ergebnisse der Kritik sind Grundlage der Interpretation und der Aussagen in der Darstellung Die Kritik erfordert zwei Schritte

                  Aumluszligere Quellenkritik

                  In der aumluszligeren Quellenkritik auch als bdquoKritik der Echtheitldquo bezeichnet wird die Quelle nach einer Reihe von formalen Kriterien untersucht Dabei sind folgende Fragen zu klaumlren minus Uumlberlieferung Wie ist die Quelle auf uns gekommen Welchen Weg hat sie vom Produ-

                  zenten bis in ein Archiv bzw in eine Edition durchlaufen welchen Veraumlnderungen war sie dabei unterworfen bewuszligten und zufaumllligen

                  minus Echtheit Ist die Quelle bdquoechtldquo oder bdquogefaumllschtldquo Die beiden Begriffe stehen hier in An-fuumlhrungszeichen weil sie fuumlr die Geschichtswissenschaft keine absolute sondern nur rela-tive Bedeutung haben Mit anderen Worten Auch eine bdquoFaumllschungldquo kann eine wichtige Quelle sein da sie beispielsweise daruumlber Aufschluszlig geben kann wer warum wann was und wie bdquogefaumllschtldquo hat

                  minus Datierung Wann wurde die Quelle verfaszligt Ist sie nachtraumlglich uumlberarbeitet oder veraumln-dert worden Vor allem die Quellen der Antike des Mittelalters und der Fruumlhen Neuzeit sind oftmals nicht datiert man muszlig daher ihren Entstehungszeitraum anhand aumluszligerer (Schriftart Stil) und innerer Kriterien (Sinnzusammenhaumlnge) bestimmen Aber auch bei Quellen mit Datumsangabe ist zu pruumlfen ob sie vor- oder ruumlckdatiert (und damit bdquoge-faumllschtldquo) worden sind

                  minus Autor Wer hat die Quelle verfaszligt In welcher Funktion hat der Autor die Quelle verfaszligt minus Entstehungszusammenhang In welchem Kontext ist die Quelle entstanden welcher

                  Textgattung gehoumlrt sie an und welche Funktion hatte sie Handelt es sich beispielsweise um eine serielle Quelle (jede Art von Listen wie etwa um Eintraumlge in ein Geburtsregis-ter) um ein Verhoumlrprotokoll oder um ein diplomatisches Memorandum

                  minus Quellentyp Handelt es sich um eine Traditionsquelle oder um einen Uumlberrest Wer war der Adressat der Quelle

                  minus Textsicherung Hier geht es um die Sammlung von Informationen zu Personen Instituti-onen oder sonstigen Sachverhalten die in der Quelle erwaumlhnt werden und zu ihrem Ver-staumlndnis erforderlich sind Dazu ist nicht nur ein umfangreiches Kontextwissen noumltig sondern man muszlig auch einschlaumlgige (beispielsweise biographische) Hilfsmittel verwen-den

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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                  Innere Quellenkritik

                  Waumlhrend die aumluszligere Kritik eine Quelle nach formalen Gesichtspunkten untersucht beschaumlftigt sich die innere Quellenkritik mit ihrem Inhalt Es geht vor allem um folgende Fragen ⎯ Reichweite der Information

                  minus Was wuszligte der Autor was konnte er wissen was wollte er wissen inwieweit konnten ihm Dinge bewuszligt werden welchen Wahrnehmungshorizont hatte er (Stand-ortHorizont)

                  minus Zu welchem Zweck schreibt der Autor sein Werk (Prologe) welche erklaumlrten Absich-ten verfolgt er in welchem Verhaumlltnis steht er zu prominenten Personen seines Be-richts (StandpunktTendenz)

                  minus Was sagt die Quelle im Hinblick auf die gewaumlhlte Fragestellung aus Welche Antwor-ten und Schluszligfolgerungen ergeben sich aus ihr Sind ggf auch andere bdquoLesartenldquo moumlglich

                  ⎯ Kontext In welchem Verhaumlltnis steht diese Quelle zu anderen Quellen Gehen die enthal-tenen Informationen uumlber andere Quellen hinaus oder widersprechen sie ihnen Oder be-zieht die Quelle ihre Informationen sogar aus einer anderen nicht genannten Quelle Um hier Klarheit zu gewinnen muszlig die Quelle mit anderen Quellen sowie mit der einschlaumlgi-gen Literatur verglichen werden Erst die Kontextualisierung ermoumlglicht es den Quellen-wert naumlher zu bestimmen

                  Grundsaumltzlich gilt bei der Quellenkritik ⎯ daszlig das quellenkritische Instrumentarium nicht nur dem Gewinn von Fakten und Ereignis-

                  sen dient sondern je nach Fragestellungen die Quellen auch in anderer Weise pruumlft Wer sich mit Mentalitaumlten oder dem Alltag beschaumlftigt legt weniger Wert darauf die Quellen nur auf unstrittige gleichsam bdquofesteldquo Bestandteile hin zu untersuchen

                  ⎯ daszlig die enorme Verschiedenheit und Vielgestaltigkeit der Quellen immer eine individuelle Betrachtung und Erschlieszligung erzwingen so daszlig das gewaumlhlte kritische Instrumentarium ndash bei allen grundlegenden Gemeinsamkeiten ndash ebenso angepaszligt werden muszlig

                  ⎯ was Jacob Burckhardt in seinen Vorlesungen sagte minus bdquoUnerschoumlpflichkeit der Quellen zumal solcher die von groszligen Maumlnnern herruumlhren

                  sodaszlig Jeder die tausendmal ausgebeuteten Buumlcher wieder lesen muszlig weil sie jedem Leser und jedem Jahrhundert ein besonderes Antlitz erweisen auch jeder Alterstufe des Einzelnen Es kann sein daszlig im Thucydides zB eine Thatsache ersten Ranges liegt die erst in hundert Jahren Jemand bemerken wirdldquo

                  minus bdquoAlle echte Uumlberlieferung ist auf den ersten Anblick langweilig weil und insofern sie fremdartig ist Sie kuumlndet die Anschauungen und Interessen ihrer Zeit fuumlr ihre Zeit und koumlmmt uns gar nicht entgegen [] Aber auch dem Gelehrten und Denker ist die Ver-gangenheit in ihrer Aeuszligerung Anfangs immer fremdartig und ihre Aneignung eine Arbeitldquo11

                  In der Regel wird der Quellenwert eines Dokuments nicht in allen behandelten Punkten gleich hoch sein

                  Kritik von Ton- und Bildquellen

                  Ein besonderes Problem stellt die Kritik von Ton- und Bildquellen dar Tonbandaufnahmen Fotos und insbesondere (Ton-)Filmen kurz den bdquoneuen Medienldquo kommt scheinbar unwider-legbare Authentizitaumlt zu denn angeblich luumlgen Bilder nicht Die Realitaumlt sieht freilich ganz anders aus Gerade Bilder sind in hohem Maszlige standortgebunden (nicht umsonst spricht man

                  11 Burckhardt Jacob Uumlber das Studium der Geschichte Der Text der bdquoWeltgeschichtlichen Betrachtungenldquo

                  nach den Handschriften hg v P Ganz Muumlnchen 1981 Zitat 1 S 252 Zitat 2 S 250

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 50

                  in der Filmbranche von bdquoEinstellungenldquo) und perspektivisch sie zeigen bestenfalls nur einen kleinen Ausschnitt der vergangenen Wirklichkeit Zudem sind gerade Bilder in hohem Maszlige anfaumlllig fuumlr Manipulationen wie etwa die zahllo-sen Fotomontagen in der Sowjetunion unter Stalin zeigen Nicht umsonst nutzten (und nut-zen) totalitaumlre Regime Bild und Ton als bevorzugtes Instrument der Propaganda Von derarti-gen Faumllschungen abgesehen transportieren Bilder ganz bewuszligt Botschaften denen der Histo-riker nicht bdquoauf den Leimldquo gehen darf Ein in einem Fotoatelier entstandenes Portraumlt ist nicht so sehr das Resultat des angeblich unbestechlichen Auges der Kamera als vielmehr eine be-wuszligte Stilisierung des Portraumltierten gleiches gilt wenn auch unter anderen Vorzeichen fuumlr die Fotographien aus einer Verbrecherkartei Ganz abgesehen davon muszlig zunaumlchst immer die Frage beantwortet werden was ein Bild uuml-berhaupt darstellt dh man muszlig das Bild raumlumlich und zeitlich zuordnen und in einen Kon-text bringen Zudem stehen Bilder selten allein Fotos sind beschriftet Filme mit Text und Ton unterlegt Wie wichtig es ist das Verhaumlltnis von Bild und Text genau zu bestimmen ha-ben zuletzt die Debatten um die sog bdquoWehrmachtsausstellungldquo gezeigt die in ihrer ersten Version einige falsch zugeordnete Fotos enthalten hat

                  d) Quelleninterpretation Die Quellenkritik dient in erster Linie dazu die Aussagemoumlglichkeiten einer Quelle zu ermit-teln Sie liefert die Grundlage des historiographischen Erkenntnisprozesses Die eigentliche weiterfuumlhrende Aufgabe der Geschichtswissenschaft besteht jedoch in der Interpretation der Quellen ihrer Auswertung Die Interpretation der Quellen ist deswegen eine weitere wesentliche Leistung die im Prozeszlig der geschichtswissenschaftlichen Forschung erbracht werden muszlig weil die Quellen nie fuumlr sich selbst sprechen sie muumlssen durch die Kritik und die Interpretation zum Sprechen ge-bracht werden bdquoDenn sogar die eindeutigsten und willfaumlhrigsten Texte oder archaumlologischen Zeugnisse sprechen nur zu dem der sie zu befragen verstehtldquo12 Die Quelleninterpretation ermittelt auf Grund der durch die Kritik gewonnenen Kenntnisse aus den Informationen der Quelle die fuumlr die Fragestellung relevanten Aussagen und ordnet sie in die historischen und sachlichen Zusammenhaumlnge ein bdquoInterpretation heiszligt das Bedeutsame eines Textes finden nicht nur den Wortlaut uumlbersetzenldquo13 Die Interpretation ihrerseits bildet die Grundlage fuumlr die Antworten auf die gestellte Frage Die Arbeitsschritte von Kritik und Interpretation sind nie ganz klar von einander zu trennen Als Historiker muszlig man versuchen Quellen stets auch bdquogegen den Strichldquo zu lesen um ihnen auch diejenigen Informationen abzugewinnen die sie zwar weder preisgeben wollen noch di-rekt enthalten die man ihnen jedoch indirekt entnehmen kann So liefern um nur ein Beispiel zu nennen die Verhoumlrprotokolle der Inquisition nicht nur Informationen uumlber die Verhoumlrten oder das System der Inquisition sondern auch etliche Hinweise anthropologischer Natur die fuumlr ganz andere Fragestellungen interessant sind14 Die Quelleninterpretation ist ein Forschungsprozeszlig den man als bdquoPendelbewegungldquo zwischen Vergangenheit und Gegenwart begreifen kann Der Historiker traumlgt Fragen die ihm relevant erscheinen an Material aus der Vergangenheit heran er sichtet und bewertet es mit den Au-gen und vor dem geistigen Hintergrund seiner eigenen Epoche um vergangene Phaumlnomene zu rekonstruieren Allerdings duumlrfen die Ansichten und Wertmaszligstaumlbe der Gegenwart nicht unre-flektiert auf die Vergangenheit projiziert werden Um beispielsweise eine vergangene Hand-lung beurteilen zu koumlnnen muszlig vor allem der geistige und emotionale Horizont der unter- 12 Bloch Marc Apologie der Geschichtswissenschaft oder Der Beruf des Historikers Nach der von Eacutetienne

                  Bloch edierten franzoumlsischen Ausgabe hg v Peter Schoumlttler Stuttgart 2002 S 73 13 Quirin Heinz Einfuumlhrung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte Stuttgart 51991 S 193 14 Ginzburg Carlo Der Inquisitor als Anthropologe in Habermas Rebella ua (Hg) Das Schwein des Haumlupt-

                  lings Beitraumlge zur Historischen Anthropologie Berlin 1992 S 42-55

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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                  suchten Epoche rekonstruiert und in Rechnung gestellt werden Ansonsten ist die Gefahr von Fehl- und Trugschluumlssen groszlig

                  Literatur zu Quellen und Quellenarbeit Arnold Klaus Der wissenschaftliche Umgang mit Quellen in Hans-Juumlrgen Goertz (Hg) Geschichte

                  Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 42-58

                  Beck Friedrich Henning Eckart Die archivalischen Quellen Eine Einfuumlhrung in ihre Benutzung Koumlln ua 42002

                  Brenneke Adolf Archivkunde Ein Beitrag zur Theorie und Geschichte des europaumlischen Archivwe-sens ergaumlnzt von Wolfgang Leesch Leipzig 1953

                  Franz Eckhart G Einfuumlhrung in die Archivkunde 7 aktual Aufl Darmstadt 2007

                  Ginzburg Carlo Spurensicherung Die Wissenschaft auf der Suche nach sich selbst Berlin 1993

                  Kruumlger Kersten Historische Statistik in Goertz Hans-Juumlrgen (Hg) Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 59-82

                  Talkenberger Heike Historische Erkenntnis durch Bilder Zur Methode und Praxis der Historischen Bildkunde in Goertz Hans-Juumlrgen (Hg) Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 83-98

                  Wohlfeil Rainer Methodische Reflexionen zur modernen Bildkunde in Tolkemitt Brigitte Wohlfeil Rainer (Hg) Historische Bildkunde Problemwege ndash Beispiele (ZHF-Beihefte 12) Berlin 1991 S 17-35

                  Zimmermann Michael Quellen als Metapher Uumlberlegungen zur Historisierung einer historischen Selbstverstaumlndlichkeit in Historische Anthropologie 5 (1997) S 268-287

                  Alte Geschichte Schmalzried Egidius Hauptwerke der antiken Literatur Einzeldarstellungen und Interpretationen zur

                  griechischen lateinischen und biblisch-patristischen Literatur Muumlnchen 1976

                  Finley Moses I Quellen und Modelle in der Alten Geschichte Frankfurt am Main 1987

                  Meister Klaus Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Antike 2 Bde Paderborn ua Bd1 1997 Bd 2 1999

                  Mittelalter Dotzauer Winfried Quellenkunde zur deutschen Geschichte im Spaumltmittelalter (1350-1500) Darm-

                  stadt 1996

                  Typologie des Sources du Moyen Acircge Occidentale Turnhout 1972ff (bis 2004 erschienen 86 Hefte zu einzelnen Quellengattungen und Mise agrave jour = Nachtraumlge)

                  Wattenbach Wilhelm ua Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Vorzeit und Karolinger Hefte I ndash VI [Vorzeit bis Vertrag von Verdun 843] Weimar 1952-1990 dazu als Beiheft Buchner R Die Rechtsquellen Darmstadt 1953

                  Ders ua Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Die Zeit der Sachsen und Salier

                  Bd 1 und 2 900-1125 Darmstadt 1967

                  Bd 3 Italien und England mit Nachtraumlgen zu Baumlnden 1 2 Darmstadt 1971

                  Ders Schmale Franz-Joseph Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Vom Tode Ks Hein-richs V bis zum Ende des Interregnums 1125-1273 nur Bd 1 Darmstadt 1976 fuumlr die fehlende Zeit teilweise noch zu gebrauchen der alte Wattenbach Bd 2 6 Aufl Berlin 1894

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 52

                  Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Huumlttenberger Peter Uumlberlegungen zu einer Theorie der Quelle in Rusineck Bernd A ua (Hg)

                  Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Neuzeit Paderborn ua 1992 S 253-265

                  Fuchs Ralf-Peter Die Arbeit mit den Quellen in Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Olden-bourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen 2000 S 255-272

                  Rusineck Bernd A ua (Hg) Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Neuzeit Paderborn ua 1992

                  Osteuropaumlische Geschichte Fitzpatrick Sheila The impact oft he Great Purges on Soviet elites A case study from Moscow and

                  Leningrad telephone directories of the 1930s in Getty J Arch Manning Roberta T Stalinist Terror New perspectives Cambridge 1993 S247-260

                  Hellbeck Jochen Tagebuch aus Moskau 1931-1939 Muumlnchen 1996

                  Schiffahrtsgeschichte Heidbrink Ingo Schrott oder Kulturgut Zur Bedeutung historischer Wasserfahrzeuge aus der Per-

                  spektive des Historikers Bestandserfassung Bewertung quellengerechte Erhaltung Lage Lippe 1994

                  e) Quelleneditionen Schriftliche Quellen werden in der Regel in Bibliotheken und Archiven aufbewahrt Diese sind zwar zumeist fuumlr die Forschung zugaumlnglich doch sind Recherchen fuumlr das wissenschaft-liche Arbeiten im Studium zu aufwendig und kostspielig Fuumlr Referate und Seminararbeiten reicht es meist aus wenn Sie veroumlffentlichte Quellen heranziehen die in Form von Editionen und Dokumentationen vorliegen Man unterscheidet zwischen Fondseditionen und Quellen-sammlungen Fondseditionen enthalten einzelne Aktenbestaumlnde (beispielsweise Kabinettspro-tokolle) Quellensammlungen dagegen Schriftgut zu einem bestimmten Thema das aus unter-schiedlichen Bibliotheken Archiven und Bestaumlnden stammt Die Verwendung von Quelleneditionen bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich Sie enthal-ten in der Regel eine Einleitung die die publizierten Quellen in den groumlszligeren Kontext einord-net sowie Sachkommentare und Erlaumluterungen in denen Fachtermini und konkrete Vorgaumln-ge die sich nur aus anderen Quellen erschlieszligen erklaumlrt werden Zudem enthalten sie Hin-weise auf weiteres Quellenmaterial zur vertiefenden Beschaumlftigung mit dem Gegenstand Al-lerdings stellen Editionen immer nur eine Auswahl des vorhandenen Archivmaterials dar die (insbesondere bei Quellensammlungen) auf zeitgebundenen Auswahlkriterien beruht Daher muumlssen Sie pruumlfen nach welchen Leitlinien die Dokumente ausgewaumlhlt wurden ob die jewei-lige Edition alle fuumlr die eigene Fragestellung wichtigen Materialien enthaumllt und ob die Edition wissenschaftlichen Anspruumlchen genuumlgt Das ist keineswegs immer der Fall Die Leitlinien fuumlr wissenschaftliche Editionen haben sich in den letzten 200 Jahren sehr veraumlndert Deswegen gibt es durchaus Quellensammlungen bei denen die Texte nach unterschiedlichen editori-schen Standards herausgegeben wurden (MGH ndash Monumenta Germaniae Historica seit 1823) Ein anderes Beispiel Die umfangreiche Edition bdquoDie Groszlige Politik der europaumlischen Kabinette 1871-1914ldquo die zwischen 1922 und 1927 in 40 Baumlnden publiziert wurde verfolgte das erklaumlrte Ziel die Unschuld des Deutschen Reiches an der Entfesselung des Ersten Welt-krieges zu beweisen zahlreiche Dokumente die dieser Interpretation widersprachen wurden nicht aufgenommen

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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                  Hilfsmittel zum Auffinden von Quelleneditionen zur deutschen Geschichte Baumgart Winfried Buumlcherverzeichnis zur deutschen Geschichte Hilfsmittel Handbuumlcher Quellen

                  Muumlnchen 142001

                  Baumgart Winfried (Hg) Quellenkunde zur deutschen Geschichte der Neuzeit von 1500 bis zur Ge-genwart 7 Bde Darmstadt 1977-2003 (Eine Ausgabe auf CD-ROM ist 2005 erschienen)

                  Alte Geschichte Jacoby Felix Die Fragmente der griechischen Historiker (FGrHist) Berlin Leiden 1923ff

                  Peter Hermannus Historicum Romanorum Reliquiae (HRR) 2 Bde Stuttgart 1914 ND 1967

                  Malcovati Henrica Oratorum Romanorum fragmenta liberae rei publicae (ORF) Turin 1976

                  Warmington Eric Herbert Remains of Old Latin (ROL) CambridgeMass London 1935-1940 ND 1979-1982

                  Corpus Iuris Civilis I Institutionen Heidelberg 21997 II Digesten 1-10 Heidelberg 1995 III Di-gesten 11-20 Heidelberg 1999

                  Hiller Stefan Panagl Oswald Die fruumlhgriechischen Texte aus mykenischer Zeit Darmstadt sup21986

                  Mittelalter Potthast August Bibliotheca historica medii aevi Wegweiser durch die Geschichtswerke des europaumli-

                  schen Mittelalters bis 1500 2 Bde 2 Aufl Berlin 1896 ND 1954 neu als

                  Repertorium fontium historiae medii aevi Primum ab Aug Potthast digestum nunc cura collegi histo-

                  ricorumhellipemendatum et auctum bisher erschienen

                  - Bd 1 Series collectionum Rom 1962 Addenda Rom 1977

                  - Bde 2-11 Fontes bisher A-Z Rom 1967- 2007 MGH = MONUMENTA GERMANIAE HISTORICA inde ab anno Christi 500 usque ad annum 1500 von

                  1826 an (bisher ca 450 Bde die MGH hat verschiedene Reihen die wichtigsten sind Scriptores Leges Diplomata Epistolae Antiquitates)

                  Ausgewaumlhlte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters Freiherr-vom-Stein-Gedaumlchtnisausgabe Darmstadt Berlin 1955ff

                  Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Muumlller Rainer Albert (Hg) Deutsche Geschichte in Quellen und Darstellung 11 Bde Stuttgart

                  1995-2000

                  Ausgewaumlhlte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit Freiherr-vom-Stein-Gedaumlchtnisausgabe Darmstadt Muumlnchen 1960ff

                  httpwwwhabdebibliothekfachinfofnddigquellenhtm Herzog August Bibliothek Wolfenbuumlttel Verzeich-nis digitaler Quelleneditionen

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 54

                  Lateinamerikanische Geschichte Chasteen John C Wood James A Problems in modern Latin American history Sources and inter-

                  pretations Lanham SR Books 2005

                  Instituto dos Arquivos Nacionais Guia de fontes portuguesas para a histoacuteria da Ameacuterica Latina (Guia de fontes para a histoacuteria das naccedilotildees) 2 Bde Lisboa Imprensa Nacional-Casa da Moeda 1997-2001

                  Konetzke Richard Coleccioacuten de documentos para la historia de la formacioacuten social de Hispano-ameacuterica 1493-1810 3 Bde Madrid Consejo Superior de Investigaciones Cientificas Instituto Jaime Balmes 1953-1962

                  Otte Enrique (Hg) Cartas privadas de emigrantes a 1540-1616 Meacutexico Fondo de Cultura Econoacutemi-ca 1996

                  Reinhard Wolfgang Geschichte der europaumlischen Expansion 4 Bde Stuttgart ua Kohlhammer 1983-1990

                  Schmitt Eberhard (Hg) Dokumente zur Geschichte der europaumlischen Expansion Bd 1-4 Muumlnchen Beck 1984-1988 Bd 5 Wiesbaden 2003

                  Eine zunehmende Digitalisierung der Quellen ermoumlglicht es dem Historiker sich online zu informieren und Quellen einzusehen Die Anzahl der Bibliotheken und Institutionen ist zahlreich Hier zwei der wichtigsten in Spanien httpwwwmcues Ministerio de Cultura Espantildea httpwwwmcuesjspplantillaAncho_waijspid=61amparea=archivos

                  Archivo General de Indias (AGI) Espantildea

                  Von Bedeutung sind auch die verschiedenen lateinamerikanischen Nationalarchive httpwwwagngobmxarchivosindexhtml Archivo General de la Nacioacuten Meacutexico httpwwwmininteriorgovaragn Archivo General de Nacioacuten Argentina httpwwwarquivonacionalgovbrhomehtm Arquivo Nacional Brasil

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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                  4 Hilfswissenschaften und Nachbardisziplinen

                  Als Hilfswissenschaften (auch Zweig- Neben- oder Basiswissenschaften) bezeichnet man diejenigen Nachbardisziplinen auf die der Historiker zuruumlckgreift wenn er bei der Untersu-chung seiner Quellen und seiner Fragestellung auf die Erkenntnismoumlglichkeiten anderer Wis-senschaften angewiesen ist Einen festen Kanon von Hilfswissenschaften gibt es nicht welche Disziplin jeweils als Hilfswissenschaft genutzt wird haumlngt allein von der Fragestellung ab

                  Brandt Ahasver von Werkzeug des Historikers Stuttgart ua 162003

                  Capelli Adriano Lexicon abbreviaturarum Dizionario di abbreviature latine ed italiane Mailand 61961

                  Die archivalischen Quellen mit einer Einfuumlhrung in die Historischen Hilfswissenschaften hgv Fried-rich Beck Eckhard Henning 4 durchges Aufl Koumlln ua 2004

                  Historische Hilfswissenschaften Stand und Perspektiven der Forschung hgv Toni Dietrich Joachim Oepen Koumlln 2005

                  Seit 2004 erscheint die Reihe Hahnsche historische Hilfswissenschaften bisher erschienen

                  Baumgaumlrtner Ingrid Historische Kartographie Hannover 2005

                  Boeselager Elke Freifrau von Schriftkunde Basiswissen Hannover 2005

                  Stieldorf Andrea Siegelkunde Basiswissen Hannover 2004 httpwwwphiluni-passaudehisthwTutHiWi Die Universitaumlt Passau bietet ein Tutorium fuumlr Histori-

                  sche Hilfswissenschaften online an

                  Archaumlologie

                  Die Archaumlologie (ἀρχαῖος = griech sbquoanfaumlnglich altrsquo) beschaumlftigt sich mit der Erforschung des materiellen Erbes der Vergangenheit Bergemann Johannes Archaumlologie Was sie kann was sie will Reinbek 2000

                  Fehring Guumlnter P Die Archaumlologie des Mittelalters Eine Einfuumlhrung 3 verb Aufl Darmstadt 2000

                  Houmllscher Tonio Klassische Archaumlologie Grundwissen Darmstadt 2002 httpwwwdainstorg Deutsches Archaumlologisches Institut httpodurletrugnlarge Archaeological Resource Guide for Europe httpwwwviamusde Virtuelles Antikenmuseum Goumlttingen Archaumlologi-

                  sches Institut httpwwwphiluni-erlangende~p1altaraeriahomehtml

                  Antikensammlung Erlangen Internet Archive

                  wwwuni-tuebingendeuni-afm Archaumlologie fuumlr Mittelalter

                  wwwmittelalterarchaeologiede

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 56

                  Chronologie

                  Chronologie ist die Lehre von der Zeit Sie beschaumlftigt sich mit allen in der Vergangenheit entwickelten Maszligeinheiten fuumlr Jahre Tage und Stunden Bickerman Elias J Chronology of the Ancient World London 21980

                  Elias Norbert Uumlber die Zeit Frankfurt am Main 1984

                  Grotefend Hermann Taschenbuch der Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit 13 verb Aufl hg v J Asch Hannover 1991

                  Ruumlpke Joumlrg Kalender und Oumlffentlichkeit Die Geschichte der Repraumlsentation und religioumlsen Qualifi-kation von Zeit Rom ua 1995

                  httpwwwvl-ghwlmudechronologiehtml Linkliste zur Chronologie als historischer Hilfswis-senschaft

                  httpwwwmanuscripta-mediaevaliade Grotefend ohne Traumlnen ndash Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit interaktiv

                  Diplomatik

                  Die Lehre von Urkunden und von anderen Schriftstuumlcken rechtlichen Inhalts die auf unter-schiedlichem Beschreibstoff (Papyrus Pergament oder Papier) zum Teil im Original vorlie-gen oder durch Abschriften etwa in Kopialbuumlchern sowie in den meist gekuumlrzten Eintragun-gen der Registerbuumlcher uumlberliefert sind

                  Bresslau Harry Handbuch der Urkundenlehre fuumlr Deutschland und Italien 2 Bde Leipzig 1889-1912 ND Berlin 1969 und Registerband 1960

                  Epigraphik

                  Die Epigraphik (ἐπιγραφείν = griech sbquoaufschreibenrsquo) umfaszligt diejenigen Inschriften die auf Stein Metall Ton und Holz erhalten geblieben sind Lateinische Inschriften Corpus inscriptionum Latinarum Berlin 1826ff Lrsquoanneacutee eacutepigraphique Griechische Inschriften Corpus inscriptionum Graecarum Berlin 1828 Inscriptiones Graecae Berlin 1873ff

                  Klaffenbach Guumlnther Griechische Epigraphik Goumlttingen 1966

                  Robert Louis Die Epigraphik der klassischen Welt autoris Uumlbersetzung aus d Franz von Helmut Engelmann Bonn 1970 (grundlegend)

                  Schmidt Manfred G Einfuumlhrung in die lateinische Epigraphik Darmstadt 2004 httpwwwuni-koelndephil-fakifazpeindexhtml Zeitschrift fuumlr Papyrologie und Epigraphik httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonILShtml

                  Lateinische Inschriften

                  httpwwwuni-heidelbergdeinstitutesonstadwedh Epigraphische Datenbank Heidelberg httpwwwuni-frankfurtde~clauss Epigraphische Datenbank Frankfurt httpuseruni-frankfurtde~claussabkuerzhtml Abkuumlrzungen von Editionen

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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                  Genealogie

                  Die Genealogie (γενεαλογεῖν = griech sbquojmds Abstammung herleitenrsquo) beschaumlftigt sich mit der Erforschung der Abstammungsverhaumlltnisse einzelner Personen und Geschlechter und der Beantwortung der sich daraus ergebenden historischen Fragestellungen

                  Garciacutea Carraffa Alberto Garciacutea Carraffa Arturo Enciclopedia heraacuteldica y genealoacutegica hispano-americano Madrid 1952-1963

                  Henning Eckart Ribbe Wolfgang (Hg) Handbuch der Genealogie NeustadtAisch 1972

                  Historische Geographie

                  Geographisch definierte Raumlume und natuumlrliche Gegebenheiten bestimmen den Gang der Ge-schichte entscheidend mit Die Raumvorstellungen der Menschen der Vergangenheit die Ge-gebenheiten und Handlungsmoumlglichkeiten in ihren Lebensraumlumen wie auf die von der Ge-genwart abweichenden Verhaumlltnisse sind Gegenstand dieser Disziplin Brodersen Kai Terra Cognita Studien zur roumlmischen Raumerfassung Hildesheim ua 1995

                  Braudel Fernand ua Die Welt des Mittelmeeres Zur Geschichte und Geographie kultureller Lebens-formen Frankfurt am Main 2000

                  Olshausen Eckhard Einfuumlhrung in die historische Geographie der Alten Welt Darmstadt 1991 httpwwwroman-emperorsorgIndexhtm The DIR and ORB Ancient and Medieval Atlas httpdarkwinguoregonedu~atlaseuropemapshtml OSSHE Historical and Cultural Atlas Resource ndash

                  Karten zu unterschiedlichen Themen httpwwwcolumbiaeduacisetsGraessecontentshtml Verzeichnis der wichtigsten lateinischen Orts- und

                  Laumlndernamen

                  Heraldik

                  Unter Wappen versteht man ein bleibendes nach festen Regeln geformtes Abzeichen einer Person Familie oder Koumlrperschaft Sich mit Wappen zu beschaumlftigen heiszligt sich mit dem Selbstverstaumlndnis und der Geschichte der wappenfuumlhrenden Familie oder Institution zu befas-sen

                  Egalbreath Donald L Jequier Leacuteon (Hg) Handbuch der Heraldik Augsburg 1990

                  Filip Vaacuteclav Vok Einfuumlhrung in die Heraldik Stuttgart 2000

                  Numismatik

                  Zu den numismatischen Quellen zaumlhlen in erster Linie Muumlnzen weiterhin muumlnzaumlhnliche Ob-jekte Medaillons und Muumlnzgewichte Aufgabe der Numismatik ist es die Aussagekraft der genannten Gegenstaumlnde zu erschlieszligen Howgego Christopher Geld in der antiken Welt Was Muumlnzen uumlber Geschichte verraten aus dem

                  Engl uumlbertr von Johannes und Margret K Nolleacute Darmstadt 2000 httpwwwunivieacatNumismatik Institut fuumlr Numismatik der Universitaumlt Wien httpwwwbbawdevhmuenzwerkindexhtml Griechisches Muumlnzwerk (Berlin-Brandenburgische

                  Akademie der Wissenschaften) httpwwwmoneyorg The American Numismatic Association

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 58

                  httpwwwamnumsoc2org The American Numismatic Society httpsammlercommzromhtml Roumlmische Muumlnzen httpwwwifaustdenbe Numismatische Bilddatenbank Eichstaumltt

                  Palaumlographie

                  Die Palaumlographie (παλαιός = griech sbquoaltrsquo γραφείν = griech sbquoschreibenrsquo Schriftkunde) be-zeichnet die Historische Hilfswissenschaft die sowohl die Entwicklung und die Geschichte der Schrift behandelt als auch zum Lesen Datieren und Einordnen von Handschriften auf Grund graphischer Merkmale befaumlhigen soll

                  Bischoff Bernhard Palaumlographie des roumlmischen Altertums und des abendlaumlndischen Mittelalters 2 verb Aufl Berlin 1986

                  Arnall Jose Maria Josefa Bibliografiacutea de paleografiacutea linguumliacutestica y diplomaacutetica hispanoamericanas Barcelona 1993

                  Papyrologie

                  Die Papyrologie leitet ihre Bezeichnung von ihrem Schrifttraumlger dem Papyrus ab Weiterhin rechnet man der Papyrologie die Inschriften auf Tonscherben (Ostraka) auf Holz und Wachs-tafeln zu die in Aumlgypten gefunden worden sind Rupprecht Hans-Albert Kleine Einfuumlhrung in die Papyruskunde Darmstadt 1994 httpwwwuni-koelndephil-fakifazpeindexhtml Zeitschrift fuumlr Papyrologie und Epigraphik httpwwwpapyrologyorg American Society of Papyrologists mit Zugriff auf

                  Online-Ressourcen httpodysseylibdukeedupapyrus Papyrologie und Linksammlung

                  (httpodysseylibdukeedupapyrustextsmancanohtml ndash Texte die bis zum 30061996 publiziert wurden)

                  httpodysseylibdukeedupapyrustextsclisthtml Editions of Greek Latin Demotic and Coptic Papyri Ostraca and Tablets

                  httpwwwuni-heidelbergdeinstitutefak8papyhagedorn

                  Heidelberger Gesamtverzeichnis der griechischen Papy-rusurkunden Aumlgyptens chronologisch geordnete Listen und Suchmoumlglichkeit in den Datenbanken

                  httpwwwuni-koelndephil-fakifaNRWakademie Arbeitsstelle fuumlr Papyrologie Epigraphik Numismatik

                  Philologie

                  Die Geschichte der Antike und des Mittelalters erschlieszligt sich uns in der Hauptsache uumlber die griechischen und lateinischen Quellentexte Auszligerdem gehoumlren alle in der Vergangenheit ge-schriebenen Sprachen und ihre Philologien zu den Gegenstaumlnden historischer Arbeit (Mittel-hochdeutsch Mittelniederdeutsch Altfranzoumlsischhellip) Graf Fritz (Hg) Einleitung in die lateinische Philologie Stuttgart Leipzig 1997

                  Kindermann Udo Einfuumlhrung in die lateinische Literatur des Mittelalterlichen Europa Turnhout 1998 (grundlegende sehr gute Einfuumlhrung)

                  Nesselrath Heinz Guumlnther (Hg) Einleitung in die griechische Philologie Stuttgart Leipzig 1997

                  Habel Edwin Groumlbel Friedrich (Hg) Mittellateinisches Glossar Paderborn ua 21985 ND 1989

                  Lexer Matthias Mittelhochdeutsches Taschenwoumlrterbuch Stuttgart 381992

                  Luumlbben August Mittelniederdeutsches Handwoumlrterbuch Norden Leipzig 1888 ND Darmstadt 1995

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

                  59

                  Mediae latinitatis lexicon minus Lexique latin meacutedieacuteval ndash Medieval Latin Dictionary ndash Mittellateini-sches Woumlrterbuch Leiden Darmstadt 2002

                  httpwwwperseustuftsedulexicahtml Text Tools und Lexika httpwwwoeawacatkalmultikey Software Multikey fuumlr MSWord ndash Griechisch-

                  Zeichensatz httpwwwthessalonicaorgru bietet multilinguale Tools fuumlr OpenOffice und

                  MSWord httpwwwstoaorgabbreviationshtml Abkuumlrzung antiker Werke nach Liddell-Scott-Jones

                  Prosopographie

                  Die Prosopographie (τό πρόσωπον = griech sbquoAngesicht Personrsquo) beschaumlftigt sich mit der Personenkunde Personen und Personengruppen sowie Informationen uumlber diese werden in einen Gesamtzusammenhang gestellt und somit die Moumlglichkeit eroumlffnet Verbindungen zu knuumlpfen und neue Fragestellungen an die Quellen heranzutragen

                  Berve Helmut Das Alexanderreich auf prosopographischer Grundlage Berlin 1926

                  Prosopographia Imperii Romani Berlin 1933ff

                  The Prosopography of Later Roman Empire (PLRE) Cambridge 1971ff

                  httpprosptolartskuleuvenacbe Prosopographia Ptolemaica httpwwwbbawdebbawForschungForschungsprojektepirdeStartseite

                  Prosopographia Imperii Romani ndash Who is Who der roumlmischen Kaiserzeit

                  Sphragistik

                  Die Sphragistik (ἡ σφραγίς = griech Siegelrsquo) untersucht Form Material sowie Befestigung Darstellung und zugehoumlrige Funktion der Siegel Siegel wurden fruumlher als Beglaubigungsmit-tel und zum Verschluszlig von Urkunden und Briefen benutzt In enger Verbindung mit der Diplomatik im 17 Jh entstanden bedient sie sich auch der Methoden der Numismatik He-raldik und Epigraphik

                  Ewald Wilhelm Siegelkunde Muumlnchen 1914 (ND 1975)

                  Stieldorf Andrea Siegelkunde Basiswissen (Hahnsche historische Hilfswissenschaften 2) Hannover 2004

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 60

                  V Praumlsentation des Materials

                  Neben inhaltlichen und methodischen Kenntnissen will das Geschichtsstudium eine zentrale arbeitstechnische Kompetenz vermitteln die auch uumlber den engeren Bereich der Fachwissen-schaft hinaus anwendbar ist Sie sollen lernen sich selbstaumlndig in ein Thema einzuarbeiten und das erworbene Wissen in muumlndlicher und schriftlicher Form zu praumlsentieren Im Studium wird diese Faumlhigkeit in Form von muumlndlichen Referaten und schriftlichen Hausarbeiten ein-geuumlbt Pro- und Hauptseminararbeiten dienen zudem als Vorbereitung fuumlr die Magister- bzw Zulassungsarbeit die Sie am Ende des Studiums anfertigen

                  1 Grundregeln

                  Sowohl die muumlndliche als auch die schriftliche Praumlsentation wissenschaftlichen Materials ge-horcht einigen allgemeinen Grundregeln die Sie unbedingt beachten muumlssen Da Ihre Praumlsen-tationen immer fuumlr andere und nicht fuumlr Sie selbst bestimmt sind muumlssen sich die Leser Houml-rer orientieren koumlnnen Sie muumlssen sie an die Hand nehmen und durch die Praumlsentation fuumlh-ren Die Beachtung bzw Nichtbeachtung dieser Grundregeln ist zugleich eines der wichtigs-ten Kriterien fuumlr die Bewertung von Referaten und Hausarbeiten minus Legen Sie eingangs die Fragestellung offen unter der Sie das Thema untersuchen Gren-

                  zen Sie dabei das Untersuchungsfeld genau ab Sagen Sie deutlich was Sie untersuchen und was nicht wo Sie Schwerpunkte setzen und was Sie bewuszligt ausklammern

                  minus Trennen Sie zwischen Aussagen die Sie aus der Auswertung von Quellen gewonnen ha-ben und solchen die Sie aus der Literatur uumlbernommen haben In jedem Fall muszlig klar werden woher Sie Ihre Informationen beziehen daher sind Hinweise auf die Materialba-sis unerlaumlszliglich

                  minus Trennen Sie unbedingt zwischen eigenen Aussagen und Thesen einerseits sowie anderer-seits Aussagen und Schluszligfolgerungen die Sie aus der Literatur uumlbernommen haben Wenn Sie Aussagen aus Quellen und Literatur uumlbernehmen muumlssen Sie dies deutlich zum Ausdruck bringen Anderenfalls begehen Sie intellektuellen Diebstahl

                  minus Aussagen aus Quellen und Literatur koumlnnen Sie auf zwei Arten verwenden als woumlrtli-ches Zitat das mit doppelten Anfuumlhrungszeichen kenntlich zu machen ist sowie als Para-phrase in Form der indirekten Rede Achten Sie dabei unbedingt auf den korrekten Mo-dus Reine Textparaphrasen werden durch den Konjunktiv I (Konjunktiv des Praumlsens) wiedergegeben Der Konjunktiv II (Konjunktiv des Praumlteritums) kennzeichnet dagegen ei-ne Irrealitaumlt nimmt also eine Bewertung von Ihrer Seite vor15

                  minus Bestimmen Sie die Reichweite und die Verlaumlszliglichkeit Ihrer Aussagen Legen Sie dar auf welchen empirischen und logischen Geltungsnachweisen Ihre Schluszligfolgerungen beruhen Bewerten Sie die Aussagekraft der von Ihnen herangezogenen Quellen und die Qualitaumlt der Literatur Geltungsbereich und Verbindlichkeit einzelner Aussagen lassen sich sprach-lich praumlzise zum Ausdruck bringen16

                  minus Ihre Darstellung darf sich nicht auf eine deskriptive Nacherzaumlhlung der Fakten be-schraumlnken Vielmehr sollen Sie die einzelnen historischen Tatsachen zueinander in Be-ziehung setzen und miteinander verknuumlpfen Dazu muumlssen Sie das ausgewaumlhlte Material

                  15 Ein Beispiel In einem Gerichtsprotokoll ist zu lesen bdquoDer Unfallverursacher war betrunkenldquo Mit der For-

                  mulierung daszlig der Unfallverursacher betrunken gewesen sei uumlbernehmen Sie diese Aussage Wenn Sie aber schreiben daszlig der Unfallverursacher betrunken gewesen waumlre stellen Sie fest daszlig diese Aussage nicht der Wahrheit entspricht bzw angezweifelt werden kann der Unfallverursacher also mitnichten betrunken gewe-sen ist Das ist ein groszliger ja entscheidender semantischer Unterschied

                  16 Die Skala der Verlaumlszliglichkeit einzelner Aussagen reicht von bdquonachweislichldquo uumlber bdquosicherldquo bdquosehr wahrschein-lichldquo bdquowahrscheinlichldquo bis zu bdquovermutlichldquo und bdquomoumlglicherweiseldquo

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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                  einer kritischen Analyse unterziehen Das Ziel lautet in Referat und Hausarbeit eine moumlglichst luumlckenlose Argumentationskette zu schmieden die schlieszliglich in Ihre Thesen muumlndet Diese Argumentationskette die auf die jeweilige Fragestellung bezogen sein muszlig dient zugleich als bdquoroter Fadenldquo des Referats bzw der Hausarbeit

                  minus Unterschlagen Sie dabei niemals Gesichtspunkte die gegen Ihre These sprechen ndash das waumlre ein grober Verstoszlig gegen die Grundgesetze der Wissenschaftlichkeit Nehmen Sie diese auf und versuchen Sie Gegenargumente ins Feld zu fuumlhren um Ihre Interpretation plausibel zu machen Gehen Sie also moumlglichst offensiv mit moumlglichen Einwaumlnden um

                  minus Das zu praumlsentierende Material muszlig in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht werden Die Gliederung des Stoffs ist eine der wesentlichen Leistungen von Referat und Hausarbeit uumlber die sich intensives Nachdenken lohnt Grundsaumltzlich gibt es zwei Alternativen Sie koumlnnen Referat und Hausarbeit chronologisch (dem Zeitverlauf folgend) oder systema-tisch (nach Sachgesichtspunkten) aufbauen

                  minus Der Stil Ihrer Ausfuumlhrungen muszlig sachlich und nuumlchtern sein Ihre Sprache sollte weder feuilletonistisch noch gestelzt sondern klar und unpraumltentioumls sein Vermeiden Sie Mode- und Fuumlllwoumlrter Fuumlr subjektive Wertungen ist in der Historiographie kein Platz Aussagen wie bdquoIch bin empoumlrtldquo und aumlhnliche haben in wissenschaftlichen Arbeiten nichts verloren Statthaft ja bisweilen notwendig sind dagegen Fachausdruumlcke und Fremdwoumlrter deren Bedeutung jedoch ggf erklaumlrt werden muszlig

                  minus Das adaumlquate Tempus der Darstellung historischer Strukturen und Prozesse ist das Praumlteritum (Erzaumlhlzeit) Beachten Sie daszlig die unterschiedlichen Formen des Praumlteri-tums (Imperfekt Perfekt und Plusquamperfekt) Vor- bzw Nachzeitigkeit von Handlungen und Ereignissen ausdruumlcken Vermeiden Sie unbedingt Tempusinkonsequenzen dh fal-len Sie nicht unvermittelt vom Praumlteritum ins Praumlsens Von dieser Regel gibt es nur zwei Ausnahmen Wenn Sie eine Quelle beschreiben oder den aktuellen Stand in einer Kontro-verse darlegen tun Sie dies im Praumlsens denn die wissenschaftliche Debatte wird in der Gegenwart ausgetragen und die Quelle findet man heute noch in dieser Form vor

                  Noch ein wichtiger Hinweis Besprechen Sie Fragestellung Gliederung Thesen und Materi-albasis Ihres Referats bzw Ihrer Hausarbeit vorab mit dem Dozenten Sprechen Sie die Leh-renden an um grobe Fehler (wie etwa eine voumlllige Themenverfehlung) zu vermeiden

                  2 Das Referat

                  In der Regel machen schlechte Referate genauso viel Arbeit wie gute Es liegt meist nicht an der mangelnden Vorbereitung oder dem Willen desder Vortragenden wenn das Publikum sich langweilt keine Fragen hat und danach nicht kluumlger ist als zuvor Haumlufig liegt es an der Art der Praumlsentation und der Anlage des Materials Daher beachten Sie im eigenen Interesse und dem des Seminars nachstehende Hinweise

                  a) Funktion und Ziele des Referats Seminare sind diskursive Lehrveranstaltungen in denen zu vermittelnde Inhalte von den Leh-renden und Lernenden gemeinsam erarbeitet werden Jeder Teilnehmer bereitet einen Aspekt bzw ein Teilgebiet des Seminarthemas vor das er in einer Sitzung muumlndlich praumlsentiert Die Aufgabe der Referate besteht darin die wesentlichen Gesichtspunkte eines begrenzten The-mas herauszupraumlparieren um daruumlber eine Diskussion im Seminar anzuregen Daraus ergeben sich drei Konsequenzen uumlber die sich jeder Referent im klaren sein muszlig minus Das Referat ist Teil des Gesamtkonzepts des Seminars Daher muumlssen Sie sich Klarheit

                  daruumlber verschaffen welchen Stellenwert das Referat im Rahmen des Seminars hat und was aus der uumlbergeordneten Perspektive des Seminars an Ihrem Thema wissenswert ist Das Ziel eines Referats besteht nicht darin enzyklopaumldisches Wissen auszubreiten Ihre

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                  Aufgabe lautet vielmehr aus der Vielzahl von Informationen diejenigen auszuwaumlhlen die fuumlr den Gesamtzusammenhang relevant sind Machen Sie sich nachdem Sie sich in das Thema eingearbeitet haben zuerst bewuszligt welche Inhalte Sie vermitteln wollen Erst wenn Sie wissen was Ihre Zuhoumlrer an Inhalten aus Ihrem Referat mitnehmen sollen uumlber-legen Sie sich die Form der Praumlsentation um sie auf die Inhalte abzustimmen

                  minus Adressat des Referats ist nicht der Dozent sondern das Seminarplenum Ihr Publikum ist also einerseits mit der Rahmenthematik vertraut dh Sie koumlnnen ein Basiswissen uumlber die groumlszligeren Zusammenhaumlnge voraussetzen Andererseits verfuumlgt der Referent als bdquoExperteldquo fuumlr sein konkretes Thema stets uumlber Detailkenntnisse die den uumlbrigen Teilnehmern fehlen Daher muumlssen Sie uumlber Begriffe Sachverhalte Personen und Ereignisse Bescheid wissen damit Sie fuumlr Nachfragen geruumlstet sind Es lohnt sich das Publikum einzubeziehen indem Sie z B Texte vorlesen lassen Gruppen bilden oauml Das erhoumlht die Aufmerksamkeit und den Lernerfolg

                  minus Das Referat soll zur Diskussion anregen Daher duumlrfen sich Ihre Ausfuumlhrungen nicht auf eine ereignisgeschichtliche Aufzaumlhlung der Fakten beschraumlnken denn uumlber Tatsachen kann man nicht diskutieren Die Aufgabe des Referenten besteht vielmehr darin histori-sche Tatsachen miteinander zu verknuumlpfen und in eine erklaumlrende Beziehung zu bringen Zu diesem Zweck bilden Sie Thesen (oder uumlbernehmen Thesen aus der Literatur) die im Anschluszlig an das Referat gemeinsam besprochen werden Um das beruumlchtigte Schweigen nach dem Referat zu vermeiden koumlnnen Sie die in Ihren Augen diskussionswuumlrdigen Punkte besonders hervorheben oder Fragen an das Plenum richten Ein guter Einstieg in die Diskussion bietet auch die knappe Vorstellung einer wissenschaftlichen Kontroverse Auch hier koumlnnen Sie das Publikum einbeziehen und ihm im Vorhinein eine Aufgabe ge-ben (zB einen Text lesen lassen)

                  b) Regeln fuumlr Houmlrtexte

                  Es macht einen groszligen Unterschied ob man einen Text liest oder houmlrt Der wichtigste lautet Ein Houmlrer kann nicht zuruumlckblaumlttern Daher gelten fuumlr Houmlrtexte besondere Regeln die Sie im Referat unbedingt beachten muumlssen minus Der Referent macht sich nicht von irgendwo aus dem Kursraum verstaumlndlich sondern

                  nimmt den Platz vorne ein wo er von allen Teilnehmern gut gesehen und gehoumlrt werden kann

                  minus Das Referat muszlig klar gegliedert sein so daszlig der Inhalt gut nachvollzogen werden kann minus bleiben Sie ruhig keine Hektik wenn Sie gut vorbereitet sind gibt es keinen Grund zu

                  Nervositaumlt minus Referate sind frei vorzutragen Karteikarten oder Stichpunkte koumlnnen als Gedaumlchtnishilfe

                  dienen es wird nicht abgelesen minus Schauen Sie in das Publikum stellen Sie Blickkontakt her seien Sie verbindlich sichern

                  Sie sich die Aufmerksamkeit minus Sprechen Sie laut und deutlich Sie wollen gehoumlrt und verstanden werden minus Sprechen sie in ganzen Saumltzen die klar strukturiert sind Subjekt ndash Praumldikat ndash Objekt und

                  kurz minus Beziehen Sie Ihr Publikum mit ein wenn es Fragen gibt beantworten Sie sie ermuntern

                  Sie zu Fragen keine Angst vor ungebetenen Fragen zur Not auf Dozent oder Diskussion verweisen

                  minus Wenn es dem Thema dient nutzen Sie Medien Folien Power Point Buumlcher Abbildun-gen tragen Medien nichts zum Verstaumlndnis des Vorgetragenen bei sind sie uumlberfluumlssig

                  minus das Passiv ist der Feind des Historikers Formulieren Sie daher aktiv und vermeiden Sie unpersoumlnliche Konstruktionen (etwa mit bdquomanldquo)

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                  minus Vermeiden Sie nach Moumlglichkeit Begriffe die Ihnen selbst vor der Beschaumlftigung mit der Materie unbekannt gewesen sind Wenn sich diese Begriffe nicht vermeiden lassen muumls-sen sie erklaumlrt werden (moumlglichst in Form von griffigen Definitionen)

                  minus Machen Sie die Gliederung des Referats deutlich Setzen Sie bewuszligt Pausen ein (etwa am Ende eines Abschnitts oder eines Arguments) um die Gliederung des Referats zu be-tonen Teilen Sie den Houmlrern mit wenn Sie mit einem neuen Kapitel beginnen

                  minus Springen Sie nicht in Ihrer Argumentation sondern handeln Sie ein Argument nach dem anderen ab Vermeiden Sie haumlufige Querverweise auf andere Passagen des Referats

                  minus Geben Sie die Aussagen Anderer moumlglichst in Ihren eigenen Worten wieder Wenn Sie sich explizit auf eine Quelle oder einen Autoren beziehen nennen Sie diese bzw diesen jeweils am Anfang des Satzes namentlich

                  minus Fassen Sie am Ende des Referats Ihre Ergebnisse noch einmal thesenartig zusammen und heben Sie diejenigen Punkte besonders hervor die in der Diskussion behandelt wer-den sollten

                  minus Nutzen Sie die Moumlglichkeit der bdquoArbeitsteilungldquo zwischen Referat und Diskussion Spit-zen Sie Ihre Argumentation zu um eine lebhafte Diskussion zu foumlrdern

                  minus Halten Sie die vorgegebene Zeit ein Tragen Sie das Referat probeweise zu Hause vor (Familie Haustiere Freunde Wand)

                  Die Erfahrung lehrt daszlig die Houmlrer einem frei gehaltenen Vortrag weit besser folgen koumlnnen als einem monoton abgelesenen Referat Ein frei gehaltenes Referat erfordert eine besonders intensive Vorbereitung Es lohnt sich das Referat zunaumlchst schriftlich auszuformulieren und in einem zweiten Arbeitsschritt auf einen Stichwortzettel zu kondensieren der fuumlr den Vortrag als Erinnerungshilfe dient Nutzen Sie die Chance im Studium moumlglichst viele Referate zu halten um Routine im freien Vortrag zu gewinnen Frei sprechen zu koumlnnen ist eine Faumlhig-keit die auch jenseits der Wissenschaft gewuumlrdigt wird

                  c) Das Thesenpapier Thesen sind Behauptungen uumlber Zusammenhaumlnge sie sind eine moumlgliche Antwort auf eine Fragestellung Zum Referat muumlssen Sie in der Regel ein Thesenpapier vorlegen das an alle Teilnehmer des Seminars ausgegeben wird Es sollte vor dem Referat mit dem Dozenten be-sprochen werden Das Thesenpapier hat drei Funktionen minus Es ermoumlglicht den Teilnehmern die Vorbereitung auf das Referat (wenn es bereits vor der

                  Sitzung ausgeteilt wird) und die Orientierung waumlhrend des Referats minus Es entlastet die Teilnehmer beim Mitschreiben und ermoumlglicht ihnen ein groumlszligeres Maszlig an

                  Konzentration auf den Vortrag minus Es dient spaumlter zur Wiederholung des Stoffes und zur raschen Einarbeitung in das behan-

                  delte Thema

                  Aus dem Gesagten ergibt sich daszlig ein Thesenpapier in der Regel folgende Bestandteile ent-halten sollte minus Es beginnt mit dem Kopf der allgemeine Informationen uumlber das Seminar enthaumllt Semes-

                  ter und Datum des Referats Art und Titel der Lehrveranstaltung Name des Dozenten Name des Referenten Thema des Referats

                  minus Aus dem Thesenpapier muszlig die leitende Fragestellung ersichtlich sein unter der Sie das Thema untersuchen

                  minus Aus dem Thesenpapier muszlig die Gliederung des Referats hervorgehen minus Ein Thesenpapier muszlig Thesen enthalten die den Inhalt bzw die Ergebnisse des Referats

                  pointiert zusammenfassen und die sich zur Diskussion eignen (dh es muumlssen sich Argu-mente fuumlr und gegen die These finden lassen) Die Thesen sollten auch das Referat mit dem Rahmenthema des Seminars in Beziehung setzen

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                  minus Literaturhinweise Keine umfassende Bibliographie sondern die vollstaumlndigen bibliogra-phischen Angaben der wichtigsten Titel die Sie fuumlr das Referat verwendet haben (getrennt nach Quellen und Literatur)

                  d) Das Quellenpapier (s Anhang)

                  3 Die Hausarbeit

                  Die Seminararbeit ist eine wissenschaftliche Arbeit im Kleinformat Sie folgt im wesentlichen den gleichen Gesetzen wie umfangreichere universitaumlre Qualifikationsarbeiten (Magister- und Zulassungsarbeiten Dissertationen und Habilitationsschriften) Von jenen unterscheidet sie sich lediglich dadurch daszlig sie deutlich kuumlrzer ist einer begrenzteren Fragestellung nachgeht und auf einer schmaleren Basis aus Quellen und Literatur fuszligt Mit der Anfertigung einer Se-minararbeit sind zwei Ziele verbunden Erstens sollen Sie nachweisen daszlig Sie selbstaumlndig wissenschaftlich arbeiten dh einen bestimmten Sachverhalt mit den Methoden und Hilfsmit-teln der Geschichtswissenschaft untersuchen koumlnnen Zweitens sollen Sie das Abfassen wis-senschaftlicher Arbeiten einuumlben um fuumlr die Examensarbeit zu trainieren

                  a) Die aumluszligere Form der Hausarbeit Die Seminararbeit ist maschinenschriftlich zu erstellen Bitte halten Sie sich bei der Abfas-sung einer Seminararbeit an folgende Hinweise zur (aumluszligeren) Gestaltung minus Papierformat DIN A 4 minus Schriftart TimesTimes New Roman (oder eine aumlhnliche Schrift mit Serifen) minus Schriftgroumlszlige 12 Punkt (im Text) bzw 10 Punkt (in den Fuszlignoten) minus Zeilenabstand 15zeilig (im Text) bzw einzeilig (in den Fuszlignoten) minus Satzspiegel Blocksatz (verwenden Sie die Silbentrennung um bdquoTrennloumlcherldquo zu vermei-

                  den) minus Seiteneinrichtung Rand oben unten und links mindestens 2 cm rechts 35 cm minus Vergessen Sie die Seitenzahlen nicht minus Blaumltter werden nur einseitig bedruckt minus Textumfang 10-15 Seiten fuumlr eine Proseminararbeit (= 20000-30000 Zeichen) 20-25 Sei-

                  ten fuumlr eine Arbeit im Hauptseminar (= 40000-50000 Zeichen jeweils mit Leerzeichen) minus Eine Bindung ist nicht erforderlich Geben Sie aber keine lose Zettelsammlung ab son-

                  dern legen Sie die Seminararbeit in einen Schnellhefter minus Achten Sie auf fehlerfreie Orthographie und Interpunktion sowie korrekte grammatikali-

                  sche Konstruktionen Eine Seminararbeit muszlig mehrfach Korrektur gelesen werden bevor Sie sie abgeben koumlnnen

                  b) Der Aufbau der Hausarbeit Der Aufbau folgt im Grundsatz einem einheitlichen Geruumlst Es besteht aus Titelblatt Inhalts-verzeichnis Text (unterteilt in Einleitung Hauptteil und Zusammenfassung) sowie einem Quellen- und Literaturverzeichnis Daran schlieszligt evtl ein Anhang an in welchen ein Abkuumlr-zungsverzeichnis Graphiken Tabellen Bilder und Quellentexte aufgenommen werden koumln-nen Siehe dazu die vier Beispielseiten im Anhang ab Seite 74

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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                  Titelblatt

                  Das Titelblatt der Seminararbeit muszlig folgende Angaben enthalten minus Lehrveranstaltung (links oben auf dem Titelblatt) Semester Universitaumlt und Institut Na-

                  me des Dozenten sowie Art und Titel der Lehrveranstaltung minus Titel der Seminararbeit (in der Mitte des Titelblatts in hervorgehobener Schriftgroumlszlige) minus Verfasser (links unten auf dem Titelblatt) Vor- und Nachname Adresse (mit Telefon-

                  nummer und e-mail) Studienfaumlcher angestrebter Abschluszlig Fachsemester minus Datum der Abgabe der Arbeit

                  Inhaltsverzeichnis

                  Das Inhaltsverzeichnis entspricht der (genauen hierarchischen) Gliederung der Seminararbeit Aufgefuumlhrt werden saumlmtliche Kapitel- Unterkapitel- und Abschnittsuumlberschriften mit der An-gabe der jeweiligen Seite auf der sie beginnen Beachten Sie dabei Jedes bdquoErstensldquo braucht ein bdquoZweitensldquo Wenn also beispielsweise ein Unterkapitel nur aus einem Abschnitt besteht fuumlgen Sie keine eigene Abschnittsuumlberschrift ein

                  Einleitung

                  Der eigentliche Text der Seminararbeit beginnt mit der Einleitung Die Einleitung besteht aus vier Bausteinen minus In der Einleitung muumlssen Fragestellung und Erkenntnisziel der Arbeit bestimmt werden

                  Damit definieren Sie den genauen Untersuchungsgegenstand minus Die Einleitung muszlig Informationen uumlber den historischen Zusammenhang enthalten in

                  dem das Thema von Bedeutung ist Bei der Hausarbeit muumlssen Sie also Ihr Thema in den groumlszligeren Kontext des Seminars einordnen

                  minus In der Einleitung muumlssen der Forschungsstand und die Quellenlage zur behandelten The-matik sowie die Materialbasis der Arbeit dargelegt und kritisch gewuumlrdigt werden Eine reine Aufzaumlhlung der von Ihnen verwendeten Quellen und Literatur reicht nicht aus Sie muumlssen einen bewertenden Uumlberblick uumlber die vorhandenen Editionen und Forschungsar-beiten geben Ihr Urteil soll kritisch aber in der Sache begruumlndet sein

                  minus Zudem muszlig die Einleitung das methodische Vorgehen und den Aufbau der Arbeit offen-legen und begruumlnden Sie muumlssen schildern wie Sie von den Fragen zu den Antworten kommen wollen und warum Sie dabei so und nicht anders verfahren

                  Die Einleitung soll zum Thema hinfuumlhren Ein haumlufiger Anfaumlngerfehler besteht darin den bdquoersten Satzldquo zu vergessen ohne den die Arbeit unvermittelt mit der Tuumlr ins Haus faumlllt Die-sen Fehler vermeiden Sie indem Sie eine der drei gaumlngigen bdquoEroumlffnungenldquo wissenschaftlicher Arbeiten verwenden minus Sie beginnen entweder ereignisgeschichtlich (bdquoAm 17 Juni 1953 ldquo) minus Oder Sie beginnen problemorientiert (bdquoDie Verfassung der Weimarer Republik ldquo) minus Oder Sie beginnen mit einem Quellenzitat das zum Thema hinfuumlhrt

                  Hauptteil

                  Im Hauptteil muumlssen die in der Einleitung aufgeworfenen Fragen beantwortet werden Dazu muumlssen Sie historische Strukturen und Ereignisse analysieren Quellen interpretieren und die Ergebnisse der Geschichtswissenschaft kritisch (dh bewertend) diskutieren Nochmals Sie duumlrfen dabei nicht auf der Ebene der reinen Faktenbeschreibung stehenbleiben sondern Sie muumlssen eine problemorientierte Analyse vornehmen indem Sie nach den erklaumlrenden Bezie-hungen zwischen den historischen Tatsachen suchen Dazu muumlssen Sie argumentieren Das

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                  Ziel lautet eine moumlglichst luumlckenlose Argumentationskette zu bilden die schlieszliglich in the-senhaft formulierten Ergebnissen muumlndet Die Gliederungspunkte des Inhaltsverzeichnisses erscheinen an den entsprechenden Stellen des Textes als Kapitel- Unterkapitel- und Abschnittsuumlberschriften Natuumlrlich muumlssen diese Uumlberschriften auch zu den entsprechenden Textpassagen passen (das ist manchmal gar nicht so einfach) Besonders wichtig ist es die einzelnen bdquoBausteineldquo des Textes miteinander zu verbinden Nicht selten fehlen die Uumlberleitungen zwischen den Kapiteln so daszlig diese unver-bunden aufeinander folgen ndash eine Argumentationskette kann so nicht entstehen Schweifen Sie in der Darstellung nicht vom Thema ab sondern konzentrieren Sie sich darauf die in der Einleitung gestellten Fragen zu beantworten Diese geben Ihnen den roten Faden der Analyse vor Exkurse und alles was nicht unmittelbar zum Thema gehoumlrt sollten Sie vermeiden ndash Sie unterbrechen damit nur den Gang Ihrer Argumentation Sie nutzen den Platz viel besser indem Sie Forschungspositionen erlaumlutern kritisch hinterfragen und ndash wo immer das moumlglich ist ndash einander gegenuumlberstellen

                  Zusammenfassung

                  minus Im Fazit der Arbeit greifen Sie die eingangs formulierten Leitfragen wieder auf und be-antworten sie indem Sie Ihre Ergebnisse thesenartig zusammenfassen

                  minus Hier ist spaumltestens der Ort an dem Sie die eigene (begruumlndete) Meinung kundtun und in Forschungskontroversen Stellung nehmen ndash dabei muumlssen Sie natuumlrlich begruumlnden wa-rum Sie die eine Position verwerfen der anderen zustimmen oder moumlglicherweise eine ei-gene Position beziehen

                  minus Nach wie vor offene Fragen sollten Sie kenntlich machen ndash das ist keineswegs ein Zei-chen fuumlr die unzureichende Beschaumlftigung mit der Materie sondern ein Indiz fuumlr Problembewuszligtsein

                  minus Es kann durchaus auch sinnvoll sein weitere Perspektiven des Themas und weiterfuumlhren-de Fragen zu benennen Allerdings sollten Sie dabei vorsichtig sein und keine voumlllig neu-en Themen anreiszligen die nicht mehr behandelt werden koumlnnen

                  minus Wichtig ist es im Fazit die Relevanz der Darstellung und der Untersuchungsergebnisse fuumlr das uumlbergeordnete Seminarthema darzulegen

                  Quellen- und Literaturverzeichnis

                  Im Quellen- und Literaturverzeichnis werden saumlmtliche Werke aufgefuumlhrt die in der Arbeit verwendet worden sind Quellen und Literatur werden dabei getrennt aufgefuumlhrt (zuerst die Quellen danach die Literatur) und jeweils alphabetisch nach den Nachnamen der Verfasser bzw Herausgeber sortiert bei mehreren Titeln des gleichen Autors sortiert man aufsteigend nach dem Erscheinungsjahr Achten Sie unbedingt darauf die bibliographischen Angaben zu den einzelnen Werken vollstaumlndig anzugeben Zur Anzahl der Quelleneditionen und Literaturtitel auf denen Ihre Arbeit beruhen sollte gibt es keine festen Regeln Das haumlngt in erster Linie von Quellenlage und Forschungsstand des jeweiligen Themas ab Um wenigstens einen groben Richtwert anzugeben Eine Proseminar-arbeit sollte wenigstens auf drei Quellen (Editionen Dokumentationen autobiographischen Aufzeichnungen uauml) und zehn Literaturtiteln basieren Grundsaumltzlich gilt natuumlrlich Je breiter Ihre Materialbasis und je intensiver Ihre Auseinandersetzung mit der Forschung ausgefallen ist desto houmlher die Qualitaumlt Ihrer Arbeit Eine haumlufig anzutreffende groszlige Schwaumlche von Anfaumlngerarbeiten besteht darin daszlig sie ganz uumlberwiegend auf Uumlberblicksdarstellungen zuruumlckgreifen Diese Gattung sollen Sie selbstver-staumlndlich auch heranziehen allerdings muumlssen Sie in einem weiteren Arbeitsschritt die thema-tisch einschlaumlgigen Spezialmonographien und Aufsaumltze durcharbeiten da der Forschungspro-zeszlig ja vor allem durch Spezialstudien vorangetrieben wird Nicht selten werden Quellen in

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                  Seminararbeiten nur bdquokosmetischldquo verwendet indem Zitate in einen fertigen Text eingefuumlgt werden Das ist nicht der Sinn von Quellenarbeit Vielmehr muumlssen Sie einschlaumlgige Editio-nen etc durch- und in Ihre Argumentation einarbeiten

                  Anhang

                  Eine Seminararbeit kann auch einen Anhang enthalten Darin koumlnnen je nach Thema Gra-phiken Tabellen oder Quellentexte aufgenommen werden denen fuumlr Ihre Arbeit zentrale Be-deutung zukommt und auf die Sie daher (im Text) detailliert eingehen Grundsaumltzlich sollten Sie jedoch mit diesen Dingen eher sparsam umgehen und sich auf das Unverzichtbare be-schraumlnken Wenn Sie im Text oder in den Fuszlignoten der Arbeit Abkuumlrzungen (etwa fuumlr politische Partei-en) verwenden muumlssen diese in einem Abkuumlrzungsverzeichnis aufgeloumlst werden Davon ausgenommen sind lediglich allgemein uumlbliche Abkuumlrzungen (beispielsweise etc ua evtl usw vgl ggf Bd ders ebd Hg ff Nr)

                  Verpflichtungserklaumlrung

                  Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Seminar kein Schein erworben werden kann Dieder Studierende ist durchgefallen Nach dem Beschluszlig der Studienkommission vom 16112005 ist jeder wissenschaftlichen Ar-beit eine Erklaumlrung uumlber das selbstaumlndige Erstellen der Hausarbeit beizufuumlgen Die Erklaumlrung kann auch uumlber die Homepage des Instituts abgerufen werden Erklaumlrung gemaumlszlig sect6 Abs 4 AT PO BA sect 21 Abs 4 MagisterPO sect 17 Abs 8 VO Erste Staatspruumlfung Lehramt

                  Ich erklaumlre daszlig ich die vorgelegte Arbeit selbstaumlndig verfaszligt und nur die angegebenen Quel-len und Hilfsmittel benutzt habe Woumlrtlich oder dem Sinn nach aus anderen Werken entnom-mene Stellen sind unter Angabe der Quelle kenntlich gemacht

                  Mir ist bekannt daszlig bei Feststellung eines Taumluschungsversuchs die Leistung als nicht er-bracht gilt

                  Datum Unterschrift

                  Name Vorname

                  Anschrift

                  Matrikelnummer

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                  c) Zehn Basisregeln fuumlr die sprachliche Gestaltung wissenschaftlicher Hausarbeiten 1 Bilden Sie vollstaumlndige Saumltze Jeder Aussagesatz braucht ein Subjekt und ein Praumldikat

                  (= konjugiertes Verb) 2 Es gilt der Grundsatz ein Gedanke pro Satz Fuumlr einen neuen Gedanken benoumltigen Sie

                  einen neuen Satz Vermeiden Sie insbesondere Satzanschluumlsse mit bdquowasldquo bdquowobeildquo uauml (Beispiel bdquoDies hatte zur Folge daszlig ldquo statt bdquo was zur Folge hatte daszlig ldquo)

                  3 Hauptsachen gehoumlren in Hauptsaumltze Nebensachen in Nebensaumltze Stellen Sie wichtige Informationen immer in einen Hauptsatz Ein Nebensatz kann ergaumlnzende undoder Hin-tergrundinformation enthalten

                  4 Achten Sie auf korrekte grammatische Bezuumlge Pronomen wie bdquoerldquo und bdquosieldquo beziehen sich immer auf das zuletzt vorausgegangene maskuline bzw feminine Substantiv Be-zieht sich die Aussage auf Personen oder Dinge deren Erwaumlhnung im Text weiter zu-ruumlckliegt muumlssen diese erneut benannt werden

                  5 Achten Sie auf die kohaumlrente Verwendung zweiteiliger Ausdruumlcke bdquosowohl als auchldquo bdquonicht nur sondern auchldquo bdquoeinerseits andererseitsldquo bdquozum einen zum anderenldquo bdquozwar aberldquo bdquovon bisldquo Der erste Teil verlangt hier immer auch den zweiten

                  6 Tempus Historische Sachverhalte werden in der Vergangenheitsform wiedergegeben (Beispiel bdquoIm Jahre 1517 traf Karl I zum ersten Mal auf der iberischen Halbinsel einldquo) Eine Ausnahme bilden Bezugnahmen auf Textaussagen Diese koumlnnen im Praumlsens formu-liert sein da die Aussagen auch heute noch in den Texten stehen (Beispiel bdquoJean Bodin erklaumlrt in seinem Werk sbquoSix Livres de la Reacutepubliquersquo die Souveraumlnitaumlt zum Grundprinzip des Staatesldquo)

                  7 Indirekte Rede Aussagen Urteile und Meinungen von Anderen werden in der Regel im Konjunktiv wiedergegeben Dies gilt sowohl fuumlr Stellungnahmen historischer Personen als auch fuumlr diejenigen wissenschaftlicher Autoren (Beispiel bdquoFriedrich Edelmayer ver-tritt die Auffassung dass im 17 Jahrhunderts ein grundlegender Strukturwandel der spa-nischen Gesellschaft zu beobachten seildquo) Steht der Hauptsatz in der Vergangenheits-form erfordert die indirekte Rede den Konjunktiv II bzw die Umschreibung mit bdquowuumlrdeldquo (Beispiel bdquoKritiker warfen den Guumlnstlingen den sogenannten sbquovaacutelidosrsquo vor sie miszligbrauchten das Vertrauen des Koumlnigs zu ihrem eigenen Vorteilldquo)

                  8 Vermeiden Sie umgangssprachliche Ausdruumlcke (Dazu gehoumlren Formulierungen wie bdquoich findeldquo bdquonun malldquo bdquonoch lange nichtldquo sowie Redewendungen wie bdquoauf den Putz hauenldquo bdquoin die gleiche Kerbe schlagenldquo usw) Schreiben Sie beispielsweise bdquonoch einmalldquo oder bdquoerneutldquo statt bdquonoch malldquo und bdquozunaumlchst einmalldquo statt bdquoerstmalldquo

                  9 Verwenden Sie einen sachlichen Stil Vermeiden Sie moralisch wertende Ausdruumlcke wie bdquoblutruumlnstigldquo bdquofurchtbarldquo bdquoentzuumlckendldquo bdquotapferldquo bdquoschockierendldquo bdquoverwerflichldquo uauml ndash es sei denn Sie geben sie ausdruumlcklich als Meinung Anderer wieder

                  10 Einige Regeln zur Vermeidung der haumlufigsten Interpunktionsfehler Ein Komma steht ua

                  minus zwischen gleichrangigen Teilsaumltzen die durch eine entgegenstellende Konjunktion (zB aber sondern doch) verbunden sind

                  minus vor undoder nach einem Infinitiv wenn dieser durch eine Wortgruppe oder ein hinwei-sendes Wort angekuumlndigt wird (Beispiel bdquoEs war sein Ziel die Gunst des Koumlnigs zu er-langenldquo)

                  minus vor undoder nach einem Relativsatz Monika Hoffmann Deutsch fuumlrs Studium Grammatik und Rechtschreibung Paderborn 2005 Das Buch erklaumlrt von den Komma- bis hin zu Konjunktivregeln verstaumlndlich die Grundregeln der Rechtschreibung und Grammatik Sie finden darin zahlreiche auf das wissenschaftliche Arbeiten zugeschnittene Sprach-Uumlbungen

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                  d) Zitation Eine der unveraumluszligerlichen Grundlagen der Wissenschaft ist die Nachpruumlfbarkeit der gemach-ten Angaben Jede Ihrer Angaben sei es aus Quellen oder aus der Literatur muszlig es dem Leser ermoumlglichen Ihre Zitate Argumente Interpretationen und Informationen nachzupruumlfen und womoumlglich korrigieren zu koumlnnen Daher ist es unabdingbar die von anderen uumlbernommenen Aussagen kenntlich zu machen Geschieht dies nicht macht sich der Verfasser des Plagiats schuldig Aussagen anderer werden entweder als Paraphrase in indirekter Rede uumlbernommen oder als woumlrtliches Zitat das in doppelte Anfuumlhrungszeichen gesetzt werden muszlig Dies gilt sowohl fuumlr Zitate und Uumlbernahmen aus der Forschungsliteratur als auch fuumlr Quellen Im Rah-men einer Seminararbeit haben Zitate mehrere Funktionen minus Quellenzitate belegen eigene Thesen minus Zitate aus der Literatur stuumltzen eigene Aussagen und dienen der Beweisfuumlhrung innerhalb

                  der Argumentation minus Quellenzitate koumlnnen die Arbeit konkretisieren sie anschaulicher und lebendiger machen Gehen Sie sparsam vor allem mit laumlngeren woumlrtlichen Zitaten um Sie muumlssen sich in der Ar-beit von der Sprache der Quellen loumlsen da Sie ansonsten Gefahr laufen implizit Wertungen der Quellentexte zu uumlbernehmen die Sie gar nicht uumlbernehmen wollen Fuumlr viele Sachverhalte und Phaumlnomene hat die Forschung gliedernde Begriffe entwickelt die Sie aus der Literatur kennen und nutzen sollten Versuchen Sie uumlbernommene Aussagen soweit wie moumlglich in eigenen Worten wiederzugeben Bloszliges Paraphrasieren von Quellen und Literatur oder die endlose Aneinanderreihung von Zitaten zeigen die mangelnde geistige Durchdringung der Thematik Zudem ersetzen Zitate keineswegs die Thesen sie dienen lediglich dazu diese zu untermauern Auch spricht ein Zitat keineswegs fuumlr sich selbst es muszlig vielmehr genau inter-pretiert werden Was besagt das Zitat im Kontext Ihrer Untersuchung Rein illustrative Zitate sind hingegen uumlberfluumlssiger Zierrat und daher verzichtbar

                  Formale Regeln der Zitation

                  minus Oberster Grundsatz Eine sinnvolle einheitliche und genaue Wiedergabe von Angaben soll die Nachvollziehbarkeit und Wiederauffindbarkeit der zitierten Werke sicherstellen

                  minus Woumlrtliche Zitate muumlssen in doppelte Anfuumlhrungszeichen gesetzt werden minus Achten Sie auf Genauigkeit Bei woumlrtlichen Zitaten ist eine Veraumlnderung des Wortlauts

                  unzulaumlssig Nicht das Zitat muszlig sich dem Text anpassen sondern umgekehrt Zulaumlssig ist lediglich die Kasusaumlnderung bei einzelnen Woumlrtern die allerdings in eckigen Klammern kenntlich zu machen ist17

                  minus Nur eindeutige Druckfehler werden mit [sic] gekennzeichnet und so uumlbernommen18 Al-tertuumlmliche Schreibweisen die nach heutigem Duden zwar falsch oder unuumlblich sind zur Zeit ihrer Abfassung aber den grammatischen bzw orthographischen Regeln entsprach werden ohne Kennzeichnung uumlbernommen (z B bdquodaszligldquo statt bdquodassldquo)19

                  17 Beispiel Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf der Bevoumllkerung in dem die bayerischen Landesplaner einen

                  bdquozuverlaumlssige[n] gesamtwirtschaftliche[n] Maszligstab fuumlr das Ausmaszlig der Strukturmaumlngelldquo erblickten konnte in den ausgewaumlhlten Landkreisen des Bayerischen Waldes nicht mit dem Bundesdurchschnitt Schritt halten

                  18 Beispiel Das Deutsche Schiffahrtsmuseum [sic] ist das deutsche Nationalmuseum fuumlr die Geschichte der Schifffahrt

                  19 Beispiel Georg Dehio Geschichte des Erzbistums Hamburg-Bremen bis zum Ausgang der Mission Berlin 1877 S 172 Sowol Heinrichrsquos II als Konradrsquos II Wuumlnsche gingen nicht houmlher hinaus als die Nordgrenze ertraumlglich ruhig und die saumlchsischen Groszligen nicht zu maumlchtig zu wissen

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                  minus Laumlngere Zitate koumlnnen gekuumlrzt werden was mit [] zu kennzeichnen ist Kuumlrzungen eines Zitats duumlrfen jedoch unter keinen Umstaumlnden den Sinn der Originalaussage veraumlndern o-der gar verdrehen20

                  minus Erklaumlrende Ergaumlnzungen im Zitat werden ebenfalls in eckige Klammern gesetzt (ggf mit dem Zusatz wer die Veraumlnderung vorgenommen hat)21

                  minus Hervorhebungen im Original muumlssen im Zitat uumlbernommen werden In der Fuszlignote ist darauf hinzuweisen wer die Hervorhebung vorgenommen hat (also bdquoHervorhebung im Originalldquo oder bdquoHervorhebung durch [Autorenkuumlrzel]ldquo)

                  minus Fremdsprachige Zitate Lateinische englische und franzoumlsische Zitate muumlssen nicht uumlber-setzt werden Bei Zitaten in anderen Sprachen sollte eine Uumlbersetzung in der Fuszlignote an-gegeben werden

                  minus Zitieren Sie nach Moumlglichkeit immer aus dem Original vermeiden Sie soweit es geht Zitate aus zweiter Hand Wenn das Original nicht beschafft werden kann und Sie daher eine Quelle nach einem Literaturtitel zitieren muumlssen Sie in der Fuszlignote die Originalquelle sowie den Titel des Werkes angeben nach dem Sie die Que 22lle zitieren

                  minus Ein Zitat im Zitat wird durch einfache Anfuumlhrungszeichen kenntlich gemacht23 minus Zitate ab einer Laumlnge von drei Textzeilen werden eingeruumlckt und einzeilig gesetzt

                  Zitierfaumlhigkeit

                  Es gibt Informationsquellen die Sie zwar nutzen koumlnnen die aber nicht zitierfaumlhig sind Dazu gehoumlren allgemeinbildende Lexika und Enzyklopaumldien (Brockhaus Meyer Herder Duden etc) eher populaumlre Nachschlagewerke (z B Das Mittelalter von A bis Z Taschenlexikon Dreiszligigjaumlhriger Krieg) sowie populaumlre Sachliteratur Ausschlaggebend fuumlr die Zitierfaumlhigkeit ist einerseits die Namhaftmachung eines Urhebers der Information (namentlich gekennzeich-nete Stichwoumlrter in Lexika etc) andererseits die Ferne der Informationen zu Quellen und For-schung Fuumlr jedes Thema das Sie bearbeiten gibt es genuumlgend serioumlse und zitierfaumlhige leicht zugaumlngliche Informationen (vgl Abschnitt II 1 Basisinformation) so daszlig Sie nicht auf quel-len- und forschungsgestuumltzte Informationen zuruumlckgreifen muumlssen

                  Quellenzitate [Name] Werk (oft als Abkuumlrzung) quelleneigene Aufteilung Buch Kapitel Jahr Abschnitt

                  Paragraph etc

                  Plin nat 37 59-61 = C Plinius Secundus Maior naturalis historia Buch 37 Abschnitte 59-61

                  Aug civ dei 215 = Augustinus De civitate Dei Buch 21 Kapitel 5

                  minus Beachten Sie so verfaumlhrt man bei dem gesamten Kanon griechlat Autoren der Antike oft auch bei Kirchenvaumltern viele griechische Werke haben lateinische Titelvarianten unter denen zitiert werden kann

                  Dioskurides Materia medica fuumlr περὶ ὕλης ἱατρικῆς

                  20 Beispiel In den Augen der Landesplaner muszligten bdquodie Verbesserung der Infra- und Agrarstruktur die Indust-

                  rialisierung und die uumlbrigen zur Hebung der Wirtschaftskraft im Grenzgebiet notwendigen Maszlignahmen [] als Teile einer in sich geschlossenen Strukturpolitik verstanden werdenldquo

                  21 Beispiel bdquoIm Gegenteil die [gemeint sind die ehemaligen Nationalsozialisten JB] regieren heute noch besser wie [sic] fruumlher und wenn irgendwo der Nationalsozialismus neu entstehen wuumlrde so waumlre dies da-hier moumlglichldquo

                  22 Die Fuszlignote eines solchen Zitats das Sie aus der Literatur zitiert haben muumlszligte dann beispielsweise so aus-sehen Wochenbericht der Intelligence Division von OMGBy vom 1941946 zit nach Woller Hans Ge-sellschaft und Politik in der amerikanischen Besatzungszone Die Region Ansbach und Fuumlrth Muumlnchen 1986 S 135 f

                  23 Beispiel bdquorsquoRemo cum fratre Quirinusrsquo so pries Vergil das Ende des Bruderkrieges und die wiederhergestell-te Herrschaft des Gesetzesldquo

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                  Bei Werken ohne Verfasser wie manchen Annalen oder Chroniken nach der dortigen Zaumlhlung eben-

                  falls bei Volksrechten (Leges)

                  Ann Fuld ad 840 ad a 840 a 840 = Annales Fuldenses fuumlr das Jahr 840

                  minus Eine quellenimmanente Zaumlhlung muumlssen Sie immer angeben Sie dient dazu unabhaumlngig von Edi-tionen oder Uumlbersetzungen die verwiesene Stelle aufzufinden manchmal in Konkordanzen zB bei Briefeditionen mit unterschiedlicher Zaumlhlung (Beispiel Einhardbriefe hg v K Hampe (MGH Epistolae Karolini aevi III) Berlin 1898 S 107f) Die Editionen auf die man sich selbst bezieht stehen in der Literaturliste

                  Bei Herrscherurkunden (von Kaisern und Koumlnigen) wird die Nummer der Urkunde in der jeweiligen Edition angegeben Die uumlbliche Kurzform zur Zitation einer Urkunde in den MGH setzt sich aus der Abkuumlrzung fuumlr Urkunde bzw Diplom (D bei Verweis auf mehrere Diplome DD) und dem Herrscherkuumlrzel ggf samt Ordnungszahl (etwa LD = Ludwig der Deutsche O II = Otto II) zu-sammen Dazu kommt das Datum der Urkunde gegenlaumlufig notiert Im Quellenverzeichnis werden Urkunden nicht einzeln aufgenommen sondern nur der jeweils benuumltzte Band der Urkundensamm-lung

                  middot DLD 156 874 Mai 4

                  middot DDLD 156 157 und 160

                  im Quellenverzeichnis

                  middot Die Urkunden Ludwigs des Deutschen Karlmanns und Ludwigs des Juumlngeren hg v Paul Kehr (MGH DD regum Germaniae ex stirpe Karolinorum 1) Berlin 1934

                  Bei Privaturkunden (alle Aussteller auszliger Kaisern Koumlnigen und Paumlpsten) wird uumlblicherweise der Titel des Urkundenbuches verkuumlrzt (UB fuumlr Urkundenbuch + Name des Klosters der Stadt der Region) und die Nummer der Urkunde genannt mit dem gegenlaumlufig notierten Datum

                  middot UB Weiszligenburg Nr 4 667 Aug 4

                  im Quellenverzeichnis

                  middot Traditiones Wizenburgenses Die Urkunden des Klosters Weiszligenburg 661-864 Gloumlckner Karl Doll Anton (Hg) Darmstadt 1979

                  Bibelzitate Buch Kapitel Vers[e]

                  Bei Bibelstellenangaben werden Kapitel und Vers durch Komma ohne Spatium voneinander abge-setzt Mk 14 1 Kor 135 Deut 56-22 (= Deuteronomium Kapitel 5 Verse 6-22 ndash Die Zehn Ge-bote)

                  Einzelne Verse werden durch Punkt ohne Spatium voneinander abgesetzt Mt 122513

                  Stellen aus verschiedenen Kapiteln bzw aus verschiedenen Buumlchern werden durch Semikolon und folgendem Spatium voneinander abgesetzt Mt 614 1835 Mk 1125

                  Mit bdquoparldquo wird auf synoptische Parallelstellen verwiesen Mt 69ndash13 par Lk 112ndash4 bzw Mt 69ndash13 par Mk 1127ndash33 par Mt 2123ndash27

                  minus Die 5 Buumlcher Mose werden mit ihrem Namen angegeben Ex = Exodus = 2 Buch od Deut= Deuteronomium = 5 Buch die Apostelgeschichte nach ihrem lateinischen Namen Acta Apostolo-rum mit Act abgekuumlrzt Es gibt Unterschiede der kath und der protest Bibel Die Zaumlhlung des Psalter ist unterschiedlich (zB Ps 118 Vulgata = Ps 119 Lutherbibel) auch innerhalb der Psal-men Einige Buumlcher der Vulgata der offiziellen kath Bibel wurden von Luther nicht aus dem Ur-

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 72

                  text uumlbersetzt III Makkabaumler (Makk) Jesus Sirach (Sir od Ecc = Ecclesiasticus) ua Heute sollte man sich auf die oumlkumenische Einheitsuumlbersetzung beziehen die alle Buumlcher enthaumllt an-sonsten koumlnnen die Zitate mit dem Zusatz bdquoVulgldquo bzw bdquoLutherldquo versehen werden

                  Quellenangabe minus bei Abkuumlrzungen der antiken Literatur Der kleine Pauly Lexikon der Antike hg v K Ziegler W Sontheimer Stuttgart 1964 Bd 1 S

                  XXI-XXVI oder LPh

                  minus bei theologischen Abkuumlrzungen des Christen- und Judentums Theologische Realenzyklopaumldie (TRE) Abkuumlrzungsverzeichnis 2 uumlberarbu erweit Aufl Berlin

                  New York 1994 (enorm umfangreich)

                  Angabe der Quelle in der Fuszlignote Wenn die Quelle im Text zitiert wurde sieht die Fuszlignote folgendermaszligen aus 1Varius nobis fuit sermo ut in convivio nullam rem usque ad exitum adducens sed aliunde alio tran-

                  siliens (Sen ep 7642)

                  Bei der Paraphrasierung einer Quelle wird nur die entsprechende Stelle genannt

                  Cass Dio 72352

                  Bibliographische Angabe der literarischen Quellen im Quellenverzeichnis Texteditionen

                  Name evtl Vorname (des antiken Autors) Titel hg v Vorname Name (des Herausgebers Editors) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (der edierten Ausgabe)

                  Beispiel Seneca Lucius Annaeus De beneficiis hg v Karl Hosius (BT) Leipzig 1914

                  Uumlbersetzungen

                  Name Vorname Titel latdt (zB) (evtl Reihe in der die Uumlbersetzung erschienen ist) hg u uumlbers v Vorname Name (des Uumlbersetzers) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (der Uumlbersetzung)

                  Beispiel Seneca Lucius Annaeus Philosophische Schriften latdt hg u uumlbers von Manfred Rosen-bach Darmstadt 1969

                  Zitation von archivalischen Quellen (Besonderheiten einzelner Archive beachten) Beispiele

                  Beispiel aus dem Bestand des Staatsarchivs Bremen Senatsregistratur Aktenverzeichnis zu Auswei-sungen 3-A10 Nr 1-

                  Einzelakte

                  Beschwerde des russischen Staatsangehoumlrigen Kaufmann Josef Lewkowsky gegen die Beschluumlsse der Polizeikommission betr Seine Ausweisung als laumlstiger Auslaumlnder in StHB 3-10 Nr 212

                  Dokument aus dieser Akte

                  Offizialbericht der Polizeikommission Bremen an den Praumlsidenten des Senats Buumlrgermeister Dr Do-nandt vom 31101922 in StHB 3-A10 Nr 212

                  Beispiel aus dem Bestand des Bundesarchivs Nachlaumlsse

                  Brief Charlotte von Hadelns an Freiherr von Medem vom 19 Juni 1930 in Barch NL 235 Renzetti Aktenband 2 Korrespondenz 1930

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

                  73

                  e) Belegtechnik Im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit muszlig die Herkunft der wiedergegebenen Informa-tionen unbedingt belegt werden denn nur so werden die Ergebnisse und Thesen nachpruumlfbar und damit wissenschaftlich verwendbar Zitate und Paraphrasen Einzelinformationen Ereig-nisfolgen sowie uumlbernommene Gedankengaumlnge und Thesen muumlssen durch die Angabe des Fundorts (genaue bibliographische Angaben von Monographie Aufsatz oder Quelle) und der Fundstelle (genaue Angaben der Seitenzahl) belegt werden Dies geschieht in Form von Fuszlig-noten die in einer wissenschaftlichen Arbeit mehrere Funktionen haben minus Sie dienen dem Beleg von Informationen und eigenen Aussagen minus Sie koumlnnen Sachkommentare Erlaumluterungen und ggf Modifizierungen enthalten die den

                  Textfluszlig hemmen oder den Gang der Argumentation unterbrechen wuumlrden minus Sie koumlnnen Querverweise auf andere Passagen innerhalb der eigenen Arbeit enthalten

                  (was jedoch im Rahmen einer Seminararbeit in der Regel nicht noumltig ist) minus Sie koumlnnen eine vertiefte Auseinandersetzung mit der wissenschaftlichen Literatur enthal-

                  ten Generell gilt jedoch Schreiben Sie keinen bdquoParalleltextldquo innerhalb der Fuszlignoten Wichtige Informationen gehoumlren in den Text dieser muszlig auch ohne die Lektuumlre der Fuszlignoten verstaumlnd-lich sein Auch bezuumlglich der Frage wie viele Fuszlignoten pro Seite zu setzen sind gibt es keine festen Regeln Als Anhaltspunkt fuumlr Proseminararbeiten koumlnnen vier bis fuumlnf Fuszlignoten pro Seite gelten

                  Formalia

                  minus Fuszlignoten werden einzeilig in Schriftgroumlszlige 10 Punkt (TimesTimes New Roman) gesetzt minus Die Fuszlignoten werden im gesamten Text fortlaufend numeriert (bei umfangreicheren Ar-

                  beiten empfiehlt es sich dagegen die Fuszlignoten kapitelweise zu numerieren) minus Fuszlignoten werden im Text durch hochgestellte arabische Ziffern kenntlich gemacht Je

                  nach Bezug stehen sie hinter einem Wort einem Satz oder (als Sammelbeleg) am Ende eines Absatzes Woumlrtliche Zitate muumlssen in jedem Fall unmittelbar belegt werden

                  minus Fuszlignoten werden orthographisch wie ein vollstaumlndiger Satz behandelt deswegen begin-nen sie mit einem Groszligbuchstaben und enden mit einem Punkt24 Absaumltze in Fuszlignoten sind unuumlblich

                  minus Belegfuszlignoten muumlssen die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben der zitierten Quel-len- und Literaturtitel enthalten Wenn Sie einen Titel mehrfach zitieren ist ab der zweiten Nennung die Zitation mit Kurztitel statthaft Nicht erlaubt ist dagegen das Kuumlrzel bdquoaaOldquo (bdquoam angegebenen Ortldquo)

                  Beispiele fuumlr die korrekte Titelangabe in den Fuszlignoten

                  minus Sie beziehen sich erstmals in Ihrer Arbeit auf ein Buch Deshalb geben Sie die vollstaumlndi-gen bibliographischen Angaben und die Seitenzahl an auf die Sie sich beziehen25

                  minus In der direkt darauf folgenden Fuszlignote verweisen Sie noch einmal auf dieses Buch aber auf eine andere Seite26

                  minus In der dritten Fuszlignote geben Sie einen Aufsatz an den Sie erstmals heranziehen In die-sem Fall muumlssen Sie sowohl die Seitenangaben des ganzen Aufsatzes angeben als auch die Seitenangabe auf die Sie sich in diesem Fall konkret beziehen27

                  24 Dies auch bei Fuszlignoten mit unvollstaumlndiger Syntax 25 Beispiel Kaufmann Doris Frauen zwischen Aufbruch und Reaktion Protestantische Frauenbewegung in

                  der ersten Haumllfte des 20 Jahrhunderts Muumlnchen 1988 S 97 26 Ebd S 79

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 74

                  minus Nun verwenden Sie abermals das Buch von Doris Kaufmann Da Sie das Werk schon zi-tiert haben genuumlgt nun die Angabe des Autors und ein Kurztitel des Buchs28

                  minus In der naumlchsten Fuszlignote beziehen Sie sich nochmals auf dieses Buch und zwar auf diesel-be Seite wie in der vorherigen Fuszlignote29

                  minus Nun zitieren Sie im Text eine Quelle aus einer Quellenedition Dazu muumlssen Sie die An-gabe des verwendeten Quellenstuumlcks sowie die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben der Edition anfuumlhren30

                  minus Schlieszliglich benutzen Sie noch einen Quellentext der nicht in einer Quellenedition abge-druckt ist sondern in einer darstellenden wissenschaftlichen Arbeit zu Ihrem Thema Auch hier nennen Sie zunaumlchst die Angabe zur Quelle Dann verweisen Sie mit bdquozit nachldquo auf die Studie aus der Sie das Zitat entnommen haben Fuumlr diese Studie fuumlhren Sie wie-derum die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben auf31

                  Literatur zur Anfertigung einer Hausarbeit Baumlnsch Axel Wissenschaftliches Arbeiten Muumlnchen 82003

                  Buumlnting Karl-Dietrich ua Schreiben im Studium mit Erfolg Ein Leitfaden Berlin 2000

                  Eco Umberto Wie man eine wissenschaftliche Abschluszligarbeit schreibt Heidelberg 1988

                  Hoffmann Monika Deutsch fuumlrs Studium Grammatik und Rechtschreibung Paderborn ua 2005

                  Kruse Otto Keine Angst vor dem leeren Blatt Ohne Schreibblockaden durchs Studium Frankfurt am Main New York 92002

                  Niederhauser Joumlrg Die schriftliche Arbeit Ein Leitfaden zum Schreiben von Fach- Seminar- und Abschlussarbeiten in der Schule und beim Studium Mannheim 2000

                  Nolte Paul Die Seminararbeit Hinweise zur formalen und inhaltlichen Gestaltung online in httpwwwgeschkultfu-berlindeefmiarbeitsbereicheab_noltearbeitstechnikenarbeitspapiereNolte_Seminararbeitpdf (PDF-Datei) (Stand 15042009)

                  Poenicke Klaus Wie verfaszligt man wissenschaftliche Arbeiten Ein Leitfaden vom 1 Semester bis zur Promotion Mannheim ua 21988

                  Schroumlder Henrik Steinhaus Ingo Mit dem PC durchs Studium Eine praxisorientierte Einfuumlhrung Darmstadt 2000 (Nuumltzliche Einfuumlhrung in das Abfassen einer wissenschaftlichen Arbeit mit dem PC vor allem fuumlr Computer-Neulinge zu empfehlen)

                  Standop Ewald Die Form der wissenschaftlichen Arbeit Heidelberg 131990

                  27 Sommer Walter Chinas langer Marsch ins 20 Jahrhundert Zur Modernisierung einer traditionsreichen

                  Hochkultur in GWU 49 (1998) S 326-345 hier S 333 28 Kaufmann Frauen zwischen Aufbruch und Reaktion S 114 29 Ebd 30 Artikel 2 der Austraumlgal-Ordnung des Deutschen Bundes vom 16 Juni 1817 in Huber Ernst Rudolf (Hg)

                  Dokumente zur deutschen Verfassungsgeschichte Bd 1 Deutsche Verfassungsdokumente 1803-1850 Stutt-gart ua 31978 S 114 ff hier S 114

                  31 Brief Koumlnig Ludwigs I an Ludwig Fuumlrst zu Oettingen-Wallerstein vom 1 Maumlrz 1835 zit nach Gollwitzer Heinz Ludwig I von Bayern Koumlnigtum im Vormaumlrz Eine politische Biographie Muumlnchen 1997 S 395

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

                  75

                  VI Standards in der Lehre

                  Auf einer Sitzung am 2 Februar 2005 haben sich die Lehrenden am Institut fuumlr Geschichts-wissenschaft der Universitaumlt Bremen auf gemeinsame Standards in Lehre und Pruumlfungen ver-staumlndigt Demnach sind in den Lehrveranstaltungen bestimmte unten aufgefuumlhrte Leistungen zu erbringen Zugleich werden die unten ebenfalls genannten allgemeinen Inhalte angeboten Der folgende Katalog ist fuumlr die Lehrenden und fuumlr die Studierenden verpflichtend Er wird in geeigneter Weise publiziert und insbesondere den Studierenden bekannt gemacht

                  I Lehre

                  Proseminar (einschlieszliglich Tutorium) allgemeine Inhalte

                  - fachspezifische Methoden Quellen zu finden und auszuwerten (Heuristik Kritik Analyse Interpretation)

                  - fachspezifische Anleitung der Bibliotheksbenutzung - fachspezifische Anleitung zum Bibliographieren (traditionelle und elektronische Me-

                  dien) - Kenntnis von Handbuumlchern Uumlberblickswerken Zeitschriften - qualifizierter Umgang mit dem Internet - Techniken des Exzerpierens - Vorbereitung Praumlsentation und Kritik muumlndlicher Beitraumlge - Methoden der Ergebnissicherung (Protokoll) - Anleitung zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

                  fuumlr eine erfolgreiche Teilnahme obligatorisch

                  - regelmaumlszligige Teilnahme und aktive Mitarbeit o Sitzungen duumlrfen houmlchstens zweimal und jeweils unter Vorlage einer Ent-

                  schuldigung versaumlumt werden o regelmaumlszligige Lektuumlre auch fremdsprachiger Texte

                  - Kurzreferat (mit Thesenpapier) sowie kleinere schriftliche Arbeiten (zB Exzerpt Protokoll Rezension) die Vorbesprechung von Thesenpapier und Referat ist ver-pflichtend

                  - Erstellung einer Bibliographie ndash Quellen und Literatur (Monographien und Aufsaumltze) ndash fuumlr die Hausarbeit mit anschlieszligender Besprechung

                  - Schriftliche Hausarbeit (20000-30000 Zeichen = 10-15 Normseiten) anhand einer Fragestellung und mit verpflichtender Vorbesprechung in der Sprechstunde

                  o die Hausarbeit schlieszligt die Interpretation von Quellen ein o Abgabe bis zum Ende des Semesters

                  - der bdquofachdidaktische Anteilldquo fuumlr Studierende in Lehramtsstudiengaumlngen orientiert sich an den Anforderungen eines didaktischen Entwurfs

                  Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Proseminar kein Schein erworben werden kann Dieder Studierende ist durchgefallen

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 76

                  b Hauptseminar allgemeine Inhalte

                  - Begleitung bei der selbstaumlndigen Vertiefung der in den Proseminaren eingefuumlhrten methodischen und arbeitstechnischen Kenntnisse und Fertigkeiten (so)

                  fuumlr eine erfolgreiche Teilnahme obligatorisch

                  - regelmaumlszligige Teilnahme und aktive Mitarbeit o Sitzungen duumlrfen houmlchstens zweimal und jeweils unter Vorlage einer Ent-

                  schuldigung versaumlumt werden o regelmaumlszligige Lektuumlre auch fremdsprachiger Texte

                  - muumlndliches Referat oder muumlndliche Problemaufarbeitung und Diskussionsleitung - selbstaumlndiges Bibliographieren - schriftliche Hausarbeit (40000-50000 Zeichen = 20-25 Normseiten) anhand einer

                  Fragestellung und mit verpflichtender Vorbesprechung in der Sprechstunde Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Hauptseminar kein Schein erworben werden kann Derdie Studierende ist durchgefallen

                  II Pruumlfungen

                  Zwischenpruumlfung

                  - die bdquopruumlfungsrelevante Studienleistungldquo (PSL) wird zusaumltzlich zu den obligatorischen Leistungen fuumlr Proseminare erbracht

                  - gepruumlft werden Methoden wissenschaftlichen Arbeitens (vgl Merkblatt zur Zwi-schenpruumlfung) und ein mit den Pruumlferinnen oder Pruumlfern vereinbartes Thema

                  - spaumltestens zwei Wochen vor der Pruumlfung sind beiden Pruumlferinnen oder Pruumlfern eine Literaturliste (ca 10-15 Titel ohne Handbuchartikel gezaumlhlt) und ein Thesenpapier als Voraussetzung und Grundlage einzureichen

                  Auch fuumlr Magisterabschluszligpruumlfungen und das erste Staatsexamen werden in der Regel The-senpapiere verlangt

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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                  VII Studierwerkstatt

                  Die Studierwerkstatt ist eine Einrichtung der Universitaumlt Bremen In 1-2-taumlgigen Workshops (Modulen) vermitteln wir bdquoSchluumlsselkompetenzenldquo fuumlr ein erfolgreich(er)es Studium Bei uns lernen Sie methodisches bdquoHandwerkszeugldquo um noch zielgerichteter und effektiver studieren zu koumlnnen

                  Das Angebot der Studierwerkstatt umfaszligt

                  bull Unterschiedliche Lern- und Arbeitstechniken fuumlr das Studium

                  bull Verbesserung der Selbstorganisation durch ein optimales Zeitmanagement

                  bull Methoden gezielter Pruumlfungsvorbereitungen und Streszligabbau

                  bull Praumlsentationstechniken fuumlr den Vortrag

                  bull Grundtechniken des wissenschaftlichen Schreibens (fuumlr Haus- und Abschluszligarbeiten)

                  bull Hilfe im Schreibprozeszlig wissenschaftlicher Arbeiten durch ein Formulierungstraining

                  Das Programm der Studierwerkstatt ist in Grundlagen- und Themenmodule unterteilt die auf die spezifischen Anforderungen im Studium zugeschnitten sind

                  Neben den Workshops zur Optimierung der Studierfaumlhigkeit bietet die Studierwerkstatt fuumlr die Tutorinnen und Tutoren der Universitaumlt Bremen Themen-Workshops zur Anleitung von Lerngruppen an In diesen hochschuldidaktischen Schulungen werden die angehenden Lern-gruppenleiter auf ihre Rolle mit grundlegendem didaktischem Handwerkszeug vorbereitet In Rollenspielen wird das Erlernte unmittelbar erprobt und sowohl die kommunikative wie die soziale Kompetenz verbessert

                  bull Tutorenschulung ndash Grundkurs

                  bull Tutorenschulung ndash Aufbaukurs

                  bull Lehren lernen fuumlr Praktikumsbetreuer(innen) und Uumlbungsgruppenleiter(innen) in naturwis-senschaftlichen Faumlchern

                  Anmeldung zu allen Workshops der Studierwerkstatt uumlber die Homepage Saumlmtliche Seminare sind teilnehmerbegrenzt Um die Anmeldungen verbindlich zu machen ist eine Gebuumlhr von jeweils 8- euro zu entrichten Die Gebuumlhr ist sofort nach Anmeldung in bar bei Frau Dittmer VWG 0190 Montag ndash Freitag 900 bis 1200 Uhr zu bezahlen Die Einzahlungsquittung gilt als Anmeldebeleg Kontakt Verwaltungsgebaumlude Uni Bremen 28359 Bremen 0421 2182728 wwwstudierwerkstattuni-bremende

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 78

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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                  VIII Anhang

                  Beispiele fuumlr

                  Quellenblatt fuumlr ein Referat

                  Titelblatt einer Hausarbeit

                  Inhaltsverzeichnis

                  Bibliographie

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                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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                  Universitaumlt Bremen FB 8 Institut fuumlr Geschichtswissenschaft

                  Art der Veranstaltung (zB Wahlpflichtbereich II General Studies) Titel der Veranstaltung Dozent Titel Vorname Name Wintersemester Sommersemester 200x0y

                  Titel der Hausarbeit Untertitel

                  Vorname Name der Verfasserin des Verfassers wohne in der und der Straszlige in der und der Stadt bzw Anschrift ersetzt durch die e-mail-Adresse bin im so und sovielten Semester und studiere Fach A Fach B Abschluszlig Matr Nordm XXXXXXX

                  Bremen Tag Monat Jahr

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 82

                  Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung Seitenzahl 11 Forschungsstand und Quellenlage Seitenzahl 12 Fragestellung Seitenzahl 2 Das erste Kapitel Seitenzahl 21 Das erste Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 22 Das zweite Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 23 Das dritte Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 3 Das zweite Kaptitel Seitenzahl 31 Das erste Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 32 Das zweite Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 321 Das erste Sub-Unterkapitel zum zweiten Unterkapitel

                  des zweiten Kapitels Seitenzahl 322 Das zweite Sub-Unterkapitel zum zweiten Unterkapitel

                  des zweiten Kapitels Seitenzahl 33 Exkurs Seitenzahl 34 Das dritte Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 4 Schluszlig Seitenzahl 41 Resultate der Untersuchung Seitenzahl 42 Offene Fragen und Ausblick Seitenzahl 5 Literaturverzeichnis Seitenzahl 51 Quellen Seitenzahl 52 Literatur Seitenzahl 53 Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung Seitenzahl 6 Anhang Seitenzahl 61 Texte Quellen Seitenzahl 62 Bilder Plaumlne Karten Seitenzahl 63 Abbildungsverzeichnis Seitenzahl

                  Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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                  5 Literaturverzeichnis

                  51 Quellen Cassius Dio Roumlmische Geschichte uumlbersetzt von Otto Veh Bd 3 Zuumlrich Muumlnchen 1986

                  Cassius Dio Roumlmische Geschichte uumlbersetzt von Otto Veh Bd 4 Zuumlrich Muumlnchen 1986

                  Diodorus Siculus Diodorus of Sicily In twelve volumes mit einer englischen Uumlbersetzung

                  von Charles Bradford Welles Bd 8 Cambridge London 1970

                  Plutarch Grosse Griechen und Roumlmer eingeleitet und uumlbersetzt von Konrat Ziegler Bd 5

                  Zuumlrich Stuttgart 1960

                  Gaius Suetonius Tranquillus Opera 1 De Vita Caesarum lib VIII recensuit Maximilianus

                  Ihm Stuttgart ua 32003

                  Sueton Caumlsarenleben uumlbertragen und erlaumlutert von Max Heinemann Stuttgart 1986

                  52 Literatur

                  Cancik Hubert Hitzl Konrad (Hg) Die Praxis der Herrscherverehrung in Rom und seinen

                  Provinzen Tuumlbingen 2003

                  Clauss Manfred Kaiser und Gott Herrscherkult im roumlmischen Reich Stuttgart 1999

                  Dahlheim Werner Geschichte der roumlmischen Kaiserzeit (OGG 3) 3 uumlberarb und erw

                  Aufl Muumlnchen 2003

                  Giebel Marion Augustus Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten Hamburg 1984

                  Klauck Hans-Josef Vergoumlttlichte Menschen Der Herrscher- und Kaiserkult in Ders

                  (Hg) Die religioumlse Umwelt des Urchristentums II Herrscher- und Kaiserkult Philoso-

                  phie Gnosis Stuttgart ua 1996

                  Riemer Ulrike Wundergeschichten und ihre Erzaumlhlabsicht im Kontext antiker Herrscher-

                  verehrung in Klio 86 (2004) S 218-234

                  Stepper Ruth Augustus et sacerdos Untersuchungen zum roumlmischen Kaiser als Priester

                  (Potsdamer Altertumswissenschaftliche Beitraumlge 9) Wiesbaden 2003

                  Taylor Lily Ross The divinity of the roman emperor New York 1931

                  Weber Gregor Kaiser Traumlume und Visionen in Prinzipat und Spaumltantike Stuttgart 2000

                  Wlosok Antonie (Hg) Roumlmischer Kaiserkult Darmstadt 1978

                  Wohlmayr Wolfgang Die Apside als sakrale Form im fruumlhen roumlmischen Kaiserkult in

                  Brandt Barbara ua (Hg) Synergia Festschrift fuumlr Friedrich Krinzinger Bd 2 Wien

                  2005 S 387-394

                  • Vorworte
                  • I Was ist Geschichte
                    • 1 Geschichte als Wissenschaft
                    • 2 Literatur zur Einfuumlhrung
                      • a) Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft
                      • b) Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft
                      • c) Geschichte der Geschichtswissenschaft
                          • II Basisinformationen
                            • 1 Basisinformationen (Lexika und Handbuumlcher)
                              • a) Lexika und Nachschlagewerke
                              • b) Handbuumlcher und Reihen
                              • c) Atlanten
                                • 2 Ausgewaumlhlte Uumlberblicksdarstellungen
                                  • III Materialbeschaffung
                                    • 1 Bibliographieren
                                      • a) Systematisches Bibliographieren
                                      • b) Unsystematisches Bibliographieren
                                      • c) Bibliographische Hilfsmittel und Bibliographien
                                        • 2 Titelaufnahme (bibliographische Angaben)
                                          • Haumlufige Abkuumlrzungen (lat amp dt)
                                            • 3 Bibliotheken in Bremen
                                              • SuUB
                                              • Die Fachsystematiken Geschichte der SuUB Bremen
                                                • Gliederung
                                                • Bibliothekskataloge (OPAC)
                                                • Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa
                                                • Bibliothek des DSM (Deutsches Schiffahrtsmuseum) Bremerhaven
                                                    • 4 Fachzeitschriften
                                                    • 5 Internet-Ressourcen fuumlr Historiker
                                                      • IV Wissenschaftliches Arbeiten im Studium
                                                        • 1 Fragestellung
                                                        • 2 Literaturarbeit
                                                          • a) Lesen wissenschaftlicher Texte (Informationsbeschaffung)
                                                          • b) Aufbereitung des Gelesenen (Informationsverwaltung)
                                                            • 3 Quellenarbeit
                                                              • a) Was ist eine Quelle
                                                              • b) Quellentypologie
                                                              • c) Quellenkritik
                                                              • d) Quelleninterpretation
                                                              • e) Quelleneditionen
                                                                • 4 Hilfswissenschaften und Nachbardisziplinen
                                                                  • Archaumlologie
                                                                    • Chronologie
                                                                    • Diplomatik
                                                                    • Epigraphik
                                                                    • Genealogie
                                                                    • Historische Geographie
                                                                    • Heraldik
                                                                    • Numismatik
                                                                    • Palaumlographie
                                                                    • Papyrologie
                                                                    • Philologie
                                                                    • Prosopographie
                                                                    • Sphragistik
                                                                      • V Praumlsentation des Materials
                                                                        • 1 Grundregeln
                                                                        • 2 Das Referat
                                                                          • a) Funktion und Ziele des Referats
                                                                          • b) Regeln fuumlr Houmlrtexte
                                                                          • c) Das Thesenpapier
                                                                            • 3 Die Hausarbeit
                                                                              • a) Die aumluszligere Form der Hausarbeit
                                                                              • b) Der Aufbau der Hausarbeit
                                                                              • c) Zehn Basisregeln fuumlr die sprachliche Gestaltung wissenschaftlicher Hausarbeiten
                                                                              • d) Zitation
                                                                              • e) Belegtechnik
                                                                                  • VI Standards in der Lehre
                                                                                  • VII Studierwerkstatt
                                                                                  • VIII Anhang
                                                                                    • Beispiele fuumlr
                                                                                      • Quellenblatt fuumlr ein Referat
                                                                                      • Titelblatt einer Hausarbeit
                                                                                      • Inhaltsverzeichnis
                                                                                      • Bibliographie

                    top related