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Institut für Geschichtswissenschaft der Universität Bremen Leitfaden für das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universität Bremen Einführung in die Techniken und Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens 4., erweiterte und aktualisierte Auflage Bremen, Frühsommer 2009
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Institut für Geschichte der Universität Bremen...Bernbeck, Reinhard: Theorien in der Archäologie, Tübingen / Basel 1997. Eggers, Hans Jürgen: Einführung in die Vorgeschichte,

Mar 14, 2021

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Page 1: Institut für Geschichte der Universität Bremen...Bernbeck, Reinhard: Theorien in der Archäologie, Tübingen / Basel 1997. Eggers, Hans Jürgen: Einführung in die Vorgeschichte,

Institut fuumlr Geschichtswissenschaft der Universitaumlt Bremen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

Einfuumlhrung in die Techniken und Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens

4 erweiterte und aktualisierte Auflage

Bremen Fruumlhsommer 2009

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 2

Inhaltsverzeichnis

VORWORTE 4

I WAS IST GESCHICHTE 7

1 Geschichte als Wissenschaft 7

2 Literatur zur Einfuumlhrung 8 a) Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft 8 b) Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft 10 c) Geschichte der Geschichtswissenschaft 11

II BASISINFORMATIONEN 13

1 Basisinformationen (Lexika und Handbuumlcher) 13 a) Lexika und Nachschlagewerke 13 b) Handbuumlcher und Reihen 15 c) Atlanten 17

2 Ausgewaumlhlte Uumlberblicksdarstellungen 18

III MATERIALBESCHAFFUNG 22

1 Bibliographieren 22 a) Systematisches Bibliographieren 22 b) Unsystematisches Bibliographieren 22 c) Bibliographische Hilfsmittel und Bibliographien 22

2 Titelaufnahme (bibliographische Angaben) 25 Haumlufige Abkuumlrzungen (lat amp dt) 29

3 Bibliotheken in Bremen 29 SuUB 30 Die Fachsystematiken Geschichte der SuUB Bremen 30

Gliederung 30 Bibliothekskataloge (OPAC) 31 Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa 32 Bibliothek des DSM (Deutsches Schiffahrtsmuseum) Bremerhaven 32

4 Fachzeitschriften 33

5 Internet-Ressourcen fuumlr Historiker 37

IV WISSENSCHAFTLICHES ARBEITEN IM STUDIUM 41

1 Fragestellung 41

2 Literaturarbeit 42 a) Lesen wissenschaftlicher Texte (Informationsbeschaffung) 42 b) Aufbereitung des Gelesenen (Informationsverwaltung) 43

3 Quellenarbeit 45

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

3

a) Was ist eine Quelle 45 b) Quellentypologie 46 c) Quellenkritik 48 d) Quelleninterpretation 50 e) Quelleneditionen 52

4 Hilfswissenschaften und Nachbardisziplinen 55 Archaumlologie 55 Chronologie 56 Diplomatik 56 Epigraphik 56 Genealogie 57 Historische Geographie 57 Heraldik 57 Numismatik 57 Palaumlographie 58 Papyrologie 58 Philologie 58 Prosopographie 59 Sphragistik 59

V PRAumlSENTATION DES MATERIALS 60

1 Grundregeln 60

2 Das Referat 61 a) Funktion und Ziele des Referats 61 b) Regeln fuumlr Houmlrtexte 62 c) Das Thesenpapier 63

3 Die Hausarbeit 64 a) Die aumluszligere Form der Hausarbeit 64 b) Der Aufbau der Hausarbeit 64 c) Zehn Basisregeln fuumlr die sprachliche Gestaltung wissenschaftlicher Hausarbeiten 68 d) Zitation 69 e) Belegtechnik 73

VI STANDARDS IN DER LEHRE 75

VII STUDIERWERKSTATT 77

VIII ANHANG 79 Beispiele fuumlr 79 Quellenblatt fuumlr ein Referat 79 Titelblatt einer Hausarbeit 79 Inhaltsverzeichnis 79 Bibliographie 79

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 4

Vorworte

Vorwort zur 1 Ausgabe Dieser Leitfaden richtet sich an Studierende die an der Universitaumlt Bremen das Studium der Neueren und Neuesten Geschichte ndash eine Epoche die grob gesprochen vom spaumlten 15 Jahr-hundert bis zur Gegenwart reicht ndash aufnehmen Er verfolgt das Ziel ihnen den Einstieg in die fachspezifischen Methoden und Arbeitstechniken der Geschichtswissenschaft zu erleichtern die in Proseminar und Tutorium vermittelt werden Dieses kleine Kompendium ist als Begleitlektuumlre zu den Lehrveranstaltungen im Grundstudium konzipiert es kann und will weder das Proseminar noch das Tutorium noch die Einfuumlhrungsvorlesung in die Geschichtswissenschaft ersetzen Ebenso ist es kein Ersatz fuumlr weit umfassendere methodisch orientierte Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft Die am Ende der einzelnen Kapitel aufgefuumlhrten Literaturhinweise sollen vielmehr zu einer vertieften Beschaumlftigung mit der

aterie anregen

M Inhaltlich orientiert sich der Leitfaden an zwei bdquoVorbildernldquo aus anderen Universitaumlten an der bdquoMuumlnchen-Fiebelldquo die fuumlr die Neuere und Neueste Geschichte konzipiert worden ist1 und an den bdquoHinweise[n] fuumlr Anfaumlnger im Studium der Geschichte an der Ruhr-Universitaumlt Bochumldquo die sich an Studierende aller Epochendisziplinen richtet2 Den Kolleginnen und Kollegen die an diesen beiden Einfuumlhrungen mitgearbeitet haben sei an dieser Stelle herzlich gedankt

April 2004 Jaromiacuter Balzar Vorwort zur 2 Ausgabe Dieser Leitfaden richtet sich an alle Studierende des Studiengangs Geschichte an der Univer-sitaumlt Bremen Er verfolgt das Ziel Ihnen den Einstieg in die fachspezifischen Methoden und Arbeitstechniken der Geschichtswissenschaft zu erleichtern die in Proseminar und Tutorium vermittelt werden Dieses Kompendium ist als Begleitlektuumlre und Nachschlagewerk zu den Lehrveranstaltungen im Grundstudium konzipiert wobei es weder das Proseminar noch das Tutorium noch die Einfuumlhrungsvorlesung in die Geschichtswissenschaft ersetzt Ebenso ist es kein Ersatz fuumlr weit umfassendere methodisch orientierte Einfuumlhrungen in die Geschichtswis-senschaft Die am Ende der einzelnen Kapitel aufgefuumlhrten Literaturhinweise sollen vielmehr zu einer Vertiefung einzelner Lerninhalte anregen Der Leitfaden orientiert sich an zwei Vorbildern aus anderen Universitaumlten der bdquoMuumlnchen-Fibelldquo die fuumlr die Neuere und Neueste Geschichte konzipiert wurde und den bdquoHinweise[n] fuumlr Anfaumlnger im Studium der Geschichte an der Ruhr-Universitaumlt Bochumldquo Den Kolleginnen und Kollegen die an diesen beiden Einfuumlhrungen mitgearbeitet haben sei an dieser Stelle herzlich gedankt Der vorliegende Leitfaden entstand auf der Grundlage des von Jaromiacuter Balcar verfaszligten Kompendiums fuumlr die Neuere und Neueste Geschichte Fuumlr die Neuauflage wurde er ergaumlnzt um die Epochen und Regionen sowie um die Hilfsmittel die das Lehrangebot am Institut fuumlr Geschichte der Universitaumlt Bremen umfassen Die Neufassung wurde unter Mitwirkung des Instituts redaktionell betreut und bearbeitet von Jan Ulrich Buumlttner Carmen Hammer und Claudia Horst

Maumlrz 2006

1 Theresia Bauer ua bdquoMuumlnchen-Fiebelldquo Technik des wissenschaftlichen Arbeitens im Proseminar (Ludwig-

Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Abteilung fuumlr Neuere Geschichte und Abteilung fuumlr Neueste Geschichte und Zeitgeschichte) 3 Fassung Muumlnchen 1999

2 Lutz Budraszlig ua Hinweise fuumlr Anfaumlnger im Studium der Geschichte an der Ruhr-Universitaumlt Bochum 10 voumlllig neubearbeitete Auflage Bochum 2001

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

5

Aus dem Vorwort zur 3 Ausgabe [] Diese dritte Auflage beinhaltet erstmals Literatur zum neuen Studienschwerpunkt der Schiffahrtsgeschichte Die Aufnahme der Ur- und Fruumlhgeschichte ist ebenfalls erfolgt Litera-turangaben sind jedoch erst fuumlr die naumlchste Auflage vorgesehen Die Neufassung wurde redaktionell betreut und bearbeitet von Moritz Boumlhme Jan Ulrich Buumlttner Carmen Hammer Claudia Horst und Stefan Scheel

Nachsommer 2007 Vorwort zur 4 Ausgabe Schneller als erwartet wurde eine weitere Auflage notwendig Diese vierte Auflage enthaumllt erstmals umfassende Literaturangaben zum Studienfach der Ur- und Fruumlhgeschichte die unter den jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten eingefuumlgt wurden Neben allerlei Aumlnderungen Aktualisierungen und Fehlerkorrekturen im Detail wurden zahlreiche Angaben zur Literatur der Geschichte Lateinamerikas erneuert und ausgetauscht sowie die Literatur zur Osteuropaumli-schen Geschichte komplett neu erarbeitet Diese Neufassung und Uumlberarbeitung des Studienleitfadens wurde redaktionell betreut und durchgefuumlhrt von Jan Ulrich Buumlttner und Stefan Scheel

Fruumlhsommer 2009

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 6

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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I Was ist Geschichte

Geschichte ist die kollektive Vergangenheit der Menschen Der Begriff bdquoGeschichteldquo hat ver-schiedene Bedeutungsebenen 1 die Geschichte als die Summe alles vergangenen Gesche-hens 2 die verschriftlichte Vergangenheit der Menschen (Geschichtsschreibung) die wieder-um besteht aus a) der Geschichtserzaumlhlung und b) der Geschichtswissenschaft Das Ge-schichtsstudium ndash wie auch dieser Leitfaden ndash beschaumlftigt sich ausschlieszliglich mit der wissen-schaftlichen Erschlieszligung der Vergangenheit

1 Geschichte als Wissenschaft

Der Historiker Reinhart Koselleck definiert den Begriff Geschichte als Kollektivsingular bei dem es sich im Gegensatz zu den vielen Geschichten um einen Reflexionsbegriff handelt Ge-schichte meint nicht nur vergangene Ereigniszusammenhaumlnge sondern immer auch deren In-terpretation Insofern wird der Historiker die Bedingungen unter denen sich geschichtswis-senschaftliche Erkenntnisse vollziehen stets mitberuumlcksichtigen3

Die folgenden Schritte leiten grundsaumltzlich jede historische Forschung 1 Auf der Grundlage einer theoriegeleiteten Fragestellung werden die Quellen ausgewaumlhlt

und kritisch uumlberpruumlft In einem zweiten Schritt wird die Frage bearbeitet ob sich die aus den Quellen gewonnenen Informationen so miteinander verknuumlpfen lassen daszlig sie auf die Frage des Historikers eine sinnvolle Antwort geben Obwohl historisches Arbei-ten immer das Produkt von Konstruktionsleistungen ist werden der Willkuumlr der Inter-pretation durch die Quellen klare Grenzen gesetzt Geschichte als Wissenschaft erbringt stets beide Leistungen Die Rekonstruktion vergangener Wirklichkeiten und die Kon-struktion von Zusammenhaumlngen

2 Die aus den Quellen erarbeiteten Ergebnisse und Interpretationen muumlssen sich in der wissenschaftlichen Forschungsdiskussion bewaumlhren in der sie bestaumltigt oder verworfen werden koumlnnen Geschichte als Wissenschaft liefert also keine unverruumlckbaren Ergeb-nisse Mit dem Begriff bdquoObjektivitaumltldquo wird in der Geschichtswissenschaft lediglich aus-gesagt daszlig subjektiv entwickelte Erkenntnisse intersubjektiv nachvollziehbar sind Alle Erkenntnisse gelten nur solange bis sie in der fachlichen Diskussion auf der Grundlage einer neuen Fragestellung einer erweiterten Quellenkenntnis oder -interpretation revi-diert werden

3 Historiker muumlssen sich und anderen Rechenschaft uumlber ihr methodisches Vorgehen so-wie uumlber ihre Betrachtungs- und Bewertungskriterien ablegen die immer von der jewei-ligen Gegenwart beeinfluszligt sind Zu diesem Zweck werden die Fragestellung und die These jeder Arbeit explizit vorangestellt

Wie komplex die auf die Geschichte gerichteten Perspektiven sind zeigen die folgenden Zu-gaumlnge die die verschiedenen Dimensionen der vergangenen Wirklichkeiten ausleuchten So-zialgeschichte Politikgeschichte Moderne Kulturwissenschaft Wirtschaftsgeschichte Ge-schlechtergeschichte und Wissenschaftsgeschichte um nur einige zu nennen Fuumlr die unter-schiedlichen Zugriffsmoumlglichkeiten wurde ein jeweils spezifisches methodisches Instrumenta-rium entwickelt ndash Sie werden im Verlauf Ihres Studiums einige dieser Ansaumltze naumlher kennen-lernen

3 Vgl Koselleck Reinhart Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main

42000 182 265

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 8

Doch wozu eigentlich Geschichte Immer aktuell geblieben ist die Frage nach Nutzen und Nachteil der Historie fuumlr das Leben4 Auch wenn es keine allgemeinguumlltigen Antworten auf diese Frage geben kann weiszlig man doch was sie nicht oder nicht mehr ist Gemeint ist das Konzept der bdquoHistoria Magistra Vitaeldquo Die Geschichte liefert keine moralischen oder politi-schen Erkenntnisse aus denen zukuumlnftiges Handeln ableitbar waumlre Gleichwohl bietet sie als eine Reflexionswissenschaft die die Bedingungen moumlglichen menschlichen Handelns unter-sucht ein fuumlr die Gegenwart und Zukunft erforderliches Orientierungswissen Leichter ist die Frage zu beantworten welche konkreten Kompetenzen Sie in Ihrem Ge-schichtsstudium erwerben Uumlber das methodische und inhaltliche Fachwissen einzelner Epo-chen und Teildisziplinen hinaus vermittelt das Geschichtsstudium eine arbeitstechnisch-methodische Kompetenz die nicht nur auf den engeren Bereich der Geschichtswissenschaft anwendbar ist Sie lernen sich selbstaumlndig und methodisch kontrolliert in relativ kurzer Zeit in ein Thema einzuarbeiten das akkumulierte Wissen aufzubereiten und es in muumlndlicher und schriftlicher Form wiederzugeben Dieser Leitfaden moumlchte Sie beim Erwerb dieser Qualifi-kationen unterstuumltzen

2 Literatur zur Einfuumlhrung

a) Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft

Allgemein Bloch Marc Apologie der Geschichtswissenschaft oder Der Beruf des Historikers Nach der von

Eacutetienne Bloch edierten franzoumlsischen Ausgabe hg v Peter Schoumlttler Stuttgart 2002

Burschel Peter ua Geschichte Ein Tutorium Freiburg im Breisgau 1997

Daniel Ute Kompendium Kulturgeschichte Theorie Praxis Schluumlsselwoumlrter 5 durchges u aktu-al Aufl Frankfurt am Main 2006

Evans Richard J Fakten und Fiktionen Uumlber die Grundlagen historischer Erkenntnis Frankfurt am Main ua 1998 (gut lesbare Einfuumlhrung in das historische Denken)

Goertz Hans-Juumlrgen Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998

Jordan Stefan Einfuumlhrung in das Geschichtsstudium Stuttgart 2005

Sellin Volker Einfuumlhrung in die Geschichtswissenschaft Goumlttingen 2005 (erw Neuausgabe)

Ur- und Fruumlhgeschichte (Allgemeine Werke wenn nicht in Klammern Epocheneingrenzung) Bernbeck Reinhard Theorien in der Archaumlologie Tuumlbingen Basel 1997

Eggers Hans Juumlrgen Einfuumlhrung in die Vorgeschichte 4 Auflage mit Nachwort von Claudia Theune und aktualisiertem Literaturverzeichnis Berlin 2004

Eggert Manfred KH Praumlhistorische Archaumlologie Konzepte und Methoden Tuumlbingen ua 2001

Ericsson Ingolf Archaumlologie der Neuzeit Ziele und Abgrenzungen einer jungen Disziplin der archaumlo-logischen Wissenschaft in Ausgrabungen und Funde 40 19951 S7-13 (Neuzeit)

Fansa M ua (Hg) Archaumlologie Land Niedersachsen 400000 Jahre Geschichte Oldenburg 2004

Fehring GP Die Archaumlologie des Mittelalters Eine Einfuumlhrung Stuttgart 2000 (Mittelalter)

4 Vgl das gleichnamige Werk Nietzsche Friedrich Vom Nutzen und Nachtheil der Historie fuumlr das Leben

Leipzig 1924

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

9

Ders Stadtarchaumlologie in Deutschland Archaumlologie in Deutschland Stuttgart 1996 (Mittelalter)

Helmig Guido ua (Hg) Center ndash Region ndash Periphery Medieval Europe Basel 2002 (Neuzeit)

Alte Geschichte Blum Hartmut Wolters Reinhard Alte Geschichte studieren Konstanz 2006

Gehrke Hans-Joachim Schneider Hellmuth (Hg) Geschichte der Antike Ein Studienbuch Stuttgart ua 2000

Guumlnther Rosmarie Einfuumlhrung in das Studium der Alten Geschichte 2 durchges Aufl Paderborn ua 2004

Wirbelauer Eckhard (Hg) Antike (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen 2004

Mann Christian Antike Einfuumlhrung in die Altertumswissenschaften (Akademie Studienbuumlcher Ge-schichte) Berlin 2008

Mittelalter Goetz Hans-Werner Proseminar Geschichte Mittelalter 3 uumlberarb Aufl Stuttgart 2006 (grundle-

gend)

Hilsch Peter Das Mittelalter - die Epoche Konstanz 2006

Muumlller Harald Mittelalter (Akademie Studienbuumlcher Geschichte) Berlin 2008

Quirin Heinz Einfuumlhrung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte Stuttgart 51991

Fruumlhe Neuzeit Emich Birgit Geschichte der Fruumlhen Neuzeit studieren Konstanz 2006

Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006 (auch uumlber den Bereich der Fruumlhen Neuzeit hinaus aufgrund der anschaulichen Darstellung be-sonders empfehlenswert)

Neuere und Neueste Geschichte Metzler Gabriele Einfuumlhrung in das Studium der Zeitgeschichte Paderborn 2004

Moumlller Horst Wengst Udo Einfuumlhrung in die Zeitgeschichte Muumlnchen 2003

Opgenoorth Ernst Schulz Guumlnther Einfuumlhrung in das Studium der Neueren Geschichte 6 vollst uumlberarb Aufl Paderborn 2001

Peter Matthias Schroumlder Hans-Juumlrgen Einfuumlhrung in das Studium der Zeitgeschichte Paderborn ua 1994 (Ein guter Uumlberblick uumlber Literatur und Hilfsmittel)

Schulz Gerhard Einfuumlhrung in die Zeitgeschichte Darmstadt 1997

Schulze Winfried Einfuumlhrung in die neuere Geschichte Stuttgart 42002

Lateinamerikanische Geschichte Schuumlller Karin Einfuumlhrung in das Studium der iberischen und lateinamerikanischen Geschichte

Muumlnster Aschendorff 2000

Osteuropaumlische Geschichte Emeliantseva Ekaterina ua (Hg) Einfuumlhrung in die Osteuropaumlische Geschichte Stuttgart 2008

Torke Hans-Joachim Einfuumlhrung in die Geschichte Ruszliglands Muumlnchen 1997

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 10

Zernack Klaus Osteuropa Eine Einfuumlhrung in seine Geschichte Muumlnchen 1977

Schiffahrtsgeschichte Broeze Frank (Hg) Maritime history at the crossroads a critical review of recent historiography in

Research in maritime history Bd 9 St JohnrsquosNF 1995

Fachdidaktik Guumlnther-Arndt Hilke (Hg) Geschichtsdidaktik Praxishandbuch fuumlr die Sekundarstufe I und II Ber-

lin 2003

Huhn Jochen Geschichtsdidaktik Eine Einfuumlhrung Koumlln 1994

Sauer Michael Geschichte unterrichten Eine Einfuumlhrung in die Didaktik und Methodik 5 aktual u erg Aufl Seelze 2006

b) Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft Appleby Joyce Telling the Truth about History London 1995

Bloch Marc ua Schrift und Materie der Geschichte Vorschlaumlge zur systematischen Aneignung his-torischer Prozesse Frankfurt am Main 1977

Conrad Christoph Kessel Martina (Hg) Geschichte schreiben in der Postmoderne Beitraumlge zur ak-tuellen Diskussion Stuttgart 1994

Corneliszligen Christoph Geschichtswissenschaft Eine Einfuumlhrung Frankfurt am Main 2000

Droysen Johann Gustav Historik historisch-kritische Ausgabe von Peter Ley Stuttgart 1977

Duumllmen Richard van Historische Anthropologie Entwicklung ndash Probleme ndash Aufgaben Koumlln ua 22001

Eibach Joachim Lottes Guumlnther (Hg) Kompaszlig der Geschichtswissenschaft Ein Handbuch Goumlttin-gen 2002

Goertz Hans-Juumlrgen Umgang mit Geschichte Eine Einfuumlhrung in die Geschichtstheorie Reinbek 1995

Grafton Anthony Die tragischen Urspruumlnge der deutschen Fuszlignote Berlin 1995

Jordan Stefan Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaft Paderborn ua 2009

Koselleck Reinhart Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main 52003

Landwehr Achim Geschichte des Sagbaren Einfuumlhrung in die historische Diskursanalyse (Histori-sche Einfuumlhrungen 8) Tuumlbingen 2001

Lorenz Chris Konstruktion der Vergangenheit Eine Einfuumlhrung in die Geschichtstheorie Koumlln ua 1997

Maurer Michael (Hg) Aufriss der historischen Wissenschaften 7 Bde Stuttgart 2001-2005

Medick Hans Hausen Karin (Hg) Geschlechtergeschichte und allgemeine Geschichte Herausforde-rungen und Perspektiven Goumlttingen 1998

Mergel Thomas Welskopp Thomas (Hg) Geschichte zwischen Kultur und Gesellschaft Beitraumlge zur Theoriedebatte Muumlnchen 1997

Raulff Ulrich (Hg) Mentalitaumlten-Geschichte Zur historischen Rekonstruktion geistiger Prozesse Berlin 1987

Sarasin Philipp Geschichtswissenschaft und Diskursanalyse Frankfurt am Main 2003

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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c) Geschichte der Geschichtswissenschaft

Allgemein Bruch Ruumldiger vom Muumlller Rainer A (Hg) Historikerlexikon Von der Antike bis zum 20 Jahr-

hundert 2 erw und uumlberarb Aufl Muumlnchen 2002

Hardtwig Wolfgang (Hg) Uumlber das Studium der Geschichte Muumlnchen 1990 (Sammlung bdquoklassi-scherldquo Aufsaumltze uumlber das Geschichtsstudium)

Kuumlttler Wolfgang ua (Hg) Geschichtsdiskurs 5 Bde Frankfurt am Main 1993-1999

Middell Matthias Sammler Steffen (Hg) Alles Gewordene hat Geschichte Die Schule der Annales in ihren Texten 1929-1992 Leipzig 1994

Raphael Lutz Geschichtswissenschaft im Zeitalter der Extreme Theorien Methoden Tendenzen von 1900 bis zur Gegenwart Muumlnchen 2003

Reinhardt Volker (Hg) Hauptwerke der Geschichtsschreibung Stuttgart 1997

Smith Bonnie G The Gender of History Men Women and Historical Practice CambridgeMass 2000

Stern Fritz (Hg) Geschichte der Geschichtsschreibung Moumlglichkeiten Aufgaben Methoden Texte von Voltaire bis zur Gegenwart Muumlnchen 1966

Wehler Hans-Ulrich (Hg) Deutsche Historiker 9 Bde Goumlttingen 1971-1982

Ur- und Fruumlhgeschichte Freeden Uta von Schnurbein Siegmar von (Hg) Spuren der Jahrtausende Archaumlologie und Ge-

schichte in Deutschland Stuttgart 2002

Menghin Wilfried Planck Dieter (Hg) Menschen Zeiten Raumlume Archaumlologie in Deutschland Stuttgart 2002

Bahn Paul G Renfrew Colin Archaeology Theories Methods and Practice London 52005

Alte Geschichte Brown Peter Autoritaumlt und Heiligkeit Aspekte der Christianisierung des roumlmischen Reiches Stuttgart

1998 (Spaumltantike)

Finley Moses I Antike und moderne Demokratie Stuttgart 1980

Gehrke Hans-Joachim Zwischen Altertumswissenschaft und Geschichte Standortbestimmung der Alten Geschichte am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts in Schwinge E-R (Hg) Die Wissen-schaft vom Altertum am Ende des 2 Jahrtausends n Chr Stuttgart Leipzig 1995 S 160-197

Houmllkeskamp Karl-Joachim Rekonstruktion einer Republik Die politische Kultur des antiken Rom und die Forschung der letzten Jahrzehnte Muumlnchen 2004 (Republik)

Nippel Wilfried (Hg) Uumlber das Studium der Alten Geschichte Muumlnchen 1993

Mittelalter Borgolte Michael Sozialgeschichte des Mittelalters Eine Forschungsbilanz nach der deutschen Ein-

heit (HZ Beihefte NF 22) Muumlnchen 1996

Goetz Hans-Werner (Hg) Mediaumlvistik im 21 Jahrhundert Stand und Perspektiven der internationa-len und interdisziplinaumlren Mittelalterforschung Muumlnchen 2003

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 12

Goetz Hans-Werner Moderne Mediaumlvistik Stand und Perspektiven der Mittelalterforschung Darm-stadt 1999

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Boumldeker Hans Erich (Hg) Aufklaumlrung und Geschichte Studien zur deutschen Geschichtswissen-

schaft im 18 Jahrhundert Goumlttingen sup21992

Iggers Georg G Geschichtswissenschaft im 20 Jahrhundert Ein kritischer Uumlberblick im internatio-nalen Zusammenhang 2 durchges Aufl Goumlttingen 1996

Jarausch Konrad H Sabrow Martin (Hg) Die historische Meistererzaumlhlung Deutungslinien der deutschen Nationalgeschichte nach 1945 Goumlttingen 2002

Sabrow Martin Das Diktat des Konsenses Geschichtswissenschaft in der DDR 1949-1969 Muumlnchen 2001

Schieder Wolfgang Sellin Volker (Hg) Sozialgeschichte in Deutschland Entwicklungen und Per-spektiven im internationalen Vergleich 4 Bde Goumlttingen 1986-1987

Schulze Winfried Oexle Otto Gerhard (Hg) Deutsche Historiker im Nationalsozialismus Frankfurt am Main 1999

Lateinamerikanische Geschichte Grenz Wolfgang (Hg) Deutschsprachige Lateinamerika-Forschung Institutionen Wissenschaftler

und Experten in Deutschland Oumlsterreich und der Schweiz Neuere Veroumlffentlichungen Frankfurt am Main Vervuert 1993

Holloway Thomas H (Hg) A Companion to Latin American History Malden Blackwell 2008

Martiacuten Acosta Emelina (Hg) Metodologiacutea y nuevas liacuteneas de investigacioacuten de la historia de Ameacuteri-ca Burgos Universidad de Burgos 2001

Sosa Ignacio Hanley Brian Francis Connaughton Historiografiacutea latinoamericana contemporanea Mexico Universidad Nacional Autonoma de Mexico 1999

Osteuropaumlische Geschichte Barber John Soviet Historians in Crisis 1928-1932 (= Studies in Soviet History and Science) Basing-

stoke ua 1981

Baron Samuel H Heer Nancy W (Hg) Windows on the Russian Past Essays on Soviet Histori-ography since Stalin ColumbusOhio 1977

Bohn Thomas M Russische Geschichtswissenschaft von 1880 bis 1905 Pavel N Miljukov und die Moskauer Schule (= Beitraumlge zur Geschichte Osteuropas 25) Koumlln ua 1998

Burleigh Michael Germany Turns Eastwards A Study of Ostforschung in the Third Reich Cam-bridge 1988

Fitzpatrick Sheila Revisionism in Retrospect A Personal View in Slavic Review 673 (2008) S 682-704

Haar Ingo Deutsche ldquoOstforschungrdquo und Antisemitismus in Zeitschrift fuumlr Geschichtswissenschaft 486 (2000) S 485-508

Haar Ingo Historiker im Nationalsozialismus Deutsche Geschichtswissenschaft und der bdquoVolksndashtumskampfldquo im Osten Goumlttingen 2000

Oberlaumlnder Erwin (Hg) Geschichte Osteuropas Zur Entwicklung einer historischen Disziplin in Deutschland Oumlsterreich und der Schweiz 1945-1990 Stuttgart 1992

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

13

II Basisinformationen

1 Basisinformationen (Lexika und Handbuumlcher)

Eine sinnvolle Fragestellung kann nicht ohne Vorkenntnisse entwickelt werden man braucht fuumlr sie ein fundiertes Grund- oder bdquoAssoziationsldquowissen Dieses ist zweifach strukturiert zum einen synchron dh man fragt danach was zeitgleich zu dem untersuchten Phaumlnomen ge-schehen ist und in welcher Beziehung es zu diesen Geschehnissen stand Zum anderen dia-chron dh man fragt danach was vor bzw nach dem untersuchten Phaumlnomen geschah wie es also auf der Zeitachse zu verorten ist Zur Erarbeitung des Kontextwissens dienen vor allem Lexika und Handbuumlcher

a) Lexika und Nachschlagewerke Fachlexika dienen der Erstinformation uumlber einen begrenzten Sachverhalt Man verwendet sie am Anfang der Beschaumlftigung mit einem bislang unvertrauten Gegenstand sowie zur Beseiti-gung von punktuellen Wissensluumlcken die sich im Lauf der Recherchen ergeben Die in einem Lexikonartikel enthaltenen Informationen sind allerdings meist sehr knapp und reichen fuumlr eine vertiefte Beschaumlftigung mit einem Thema nicht aus

Historische Lexika Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL) Hamm 1975ff (httpwwwbautzdebbkl)

Allgemeine deutsche Biographie [ADB] hg v der Historischen Commission bei d Kgl Akademie d Wissenschaften 56 Bde Leipzig 1875-1912 ND Berlin 1967-1971 (Internet httpmdz1bib-bvbde~ndbadb_indexhtml)

Asendorf Manfred ua Geschichte Lexikon der wissenschaftlichen Grundbegriffe Reinbek 1994

Bayer Erich Woumlrterbuch zur Geschichte Begriffe und Fachausdruumlcke 5 neugestaltete u erw Aufl Stuttgart 2003

Deutsches biographisches Archiv Neue Folge bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts Muumlnchen 1989ff (mit Deutschem biographischem Index Zugriff per Microfiche und online)

dtv-Atlas zur Weltgeschichte Karten und chronologischer Abriszlig 2 Bde Muumlnchen 271993

Fischer Lexikon Geschichte aktual u uumlberarb Aufl Frankfurt am Main 2003 (empfehlenswert)

Geschichtliche Grundbegriffe Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland 7 Bde und ein Registerband Stuttgart 1972-1992

Haberkern Eugen Wallach Joseph Friedrich Hilfswoumlrterbuch fuumlr Historiker Tuumlbingen ua 92001

Handwoumlrterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte (HRG) 5 Bde Berlin 1971-1998

Jaumlger Friedrich (Hg) Enzyklopaumldie der Neuzeit bisher 4 Baumlnde Stuttgart 2006

Jordan Stefan Lexikon Geschichtswissenschaft Hundert Grundbegriffe Ditzingen 2002

Lexikon fuumlr Theologie und Kirche (LThK) 11 Bde 3 voumlllig neu bearb Aufl Freiburg 1993-2001

Meyers Taschenlexikon Geschichte 6 Bde Mannheim 21989

Neue deutsche Biographie [NDB] hg v der Historischen Kommission bei d Bayrischen Akademie d Wissenschaften Muumlnchen 1953ff (Internet httpwwwndbbadw-muenchende)

Der Groszlige Ploetz Die Daten-Enzyklopaumldie der Weltgeschichte Daten Fakten Zusammenhaumlnge Koumlln 332002

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 14

Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG) 8 Bde 4 voumlllig neu bearb Aufl Tuumlbingen 1998-2005

Theologische Realenzyklopaumldie (TRE) 36 Bde Berlin ua 1977-2004

Woumlrterbuch Geschichte hg v Konrad Fuchs Heribert Raab Muumlnchen 132002 (fruumlher unter dem Titel bdquodtv-Woumlrterbuch zur Geschichteldquo erschienen breiter als HaberkernWallach)

Ur- und Fruumlhgeschichte Reallexikon der Vorgeschichte Bd 1-14 Berlin 1924-1929

Filip J Enzyklopaumldisches Handbuch zur Ur- und Fruumlhgeschichte 2 Bde Prag 1966

Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA) 2 voumlllig neu bearbeitete Auflage Bd 1ff Berlin New York 1973ff

Alte Geschichte The Oxford Classical Dictionary (OCD) Oxford 31996 Paulyrsquos Realencylopaumldie der classischen Altertumswissenschaft (RE) 68 Bde in zwei Reihen [A-P

und R-Z] Stuttgart bzw Muumlnchen 1893-1999 (absolut grundlegend) Der Kleine Pauly (KlP) 5 Bde Stuttgart Muumlnchen 1964-1975 ND Muumlnchen 1979 Der Neue Pauly (DNP) 16 Bde Stuttgart 1996-2005 Reallexikon fuumlr Antike und Christentum (RAC) Stuttgart 1950ff (auch fuumlr die Antike von Bedeutung)

Mittelalter Dictionary of the Middle Ages (DMA) 8 Bde New York 1982-1989 Die deutsche Literatur des Mittelalters Verfasserlexikon (VLex) Berlin 1978-2001 Supplemente ab

2001 Lexikon des Mittelalters (LexMA) 9 Bde Muumlnchen Zuumlrich 1980-2003 (absolut grundlegend)

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Dewald Jonathan (Hg) Europe 1450 to 1789 6 Bde New York 2004 Enzyklopaumldie der Neuzeit Stuttgart 2006ff Schneiders Werner (Hg) Lexikon der Aufklaumlrung Deutschland und Europa Muumlnchen 1995

Lateinamerikanische Geschichte Alexander Robert J (Hg) Bibliographical Dictionary of Latin American and Caribbean Political

Leaders New York Greenwood Press 1988 Collier Simon ua (Hg) The Cambridge Encyclopedia of Latin America and the Caribbean Cam-

bridge Cambridge University Press 1985 Tenenbaum Barbara A ua (Hg) Encyclopedia of Latin American History and Culture 5 Bde New

York Scribnerrsquos 1996 Velaacutezquez Bonilla Carmela Diccionario de teacuterminos coloniales San JoseacuteCR Editorial de la

Universidad de Costa Rica 2005 Zudem existieren zu allen Staaten Lateinamerikas einzelstaatliche Lexika die in der Reihe ldquoHistorical

Dictionary of [Land]ldquo erschienen sind

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

15

Osteuropaumlische Geschichte Bolšaja sovetskaja ėnciklopedija Bd 1-65 1Auflage Moskva 1926ff

Brown A The Soviet Union A Biographical Dictionary London 1990

Čuguev V The Biographical Dictionary of the Former Soviet Union London ua 1992

Čuguev V ua Kto estrsquo kto v Rossii I byvšem SSSR vydajuščiesja ličnosti byvšego Sovetskogo So-juza Rossii I emigracii Moskva 1994

Enciklopediceskij slovarrsquo Brokgauz I Efron Bd 1-86 Moskva 1890-1907

Kallinikov P Russkij biografičeskij slovarrsquo 20 Bde Moskva 1998-2001

McCauley M Who is Who in Russia since 1900 London ua 1997

Puškarev SG Dictionary of Russian historical terms from the eleventh century to 1917 New Haven 1970

Sovetskaja istoričeskaja ėnciklopedija 16 Bde Moskva 1961-1976

Torke H-J Lexikon der Geschichte Russlands Von den Anfaumlngen bis zur Oktoberrevolution Muumln-chen 1985

The modern encyclopedia of Russian and Soviet history Bd 1-60 Gulf Breeze 1976-2001

Schiffahrtsgeschichte Oxford Encyclopedia of Maritime History 4 Bde New York 2007

Kemp Peter (Hg) The Oxford companion to ships amp the sea Oxford 1976

b) Handbuumlcher und Reihen Handbuumlcher dienen der Information uumlber einen historischen Zusammenhang Im Gegensatz zu Lexika bieten sie eine zusammenhaumlngende Darstellung des Forschungsstandes Ihr Aufbau ist meist chronologisch-geographisch und nicht systematisch Dennoch eignen sie sich zur Erar-beitung der bdquoharten Faktenldquo eines konkreten Themenbereichs was sie auch zu einer wertvol-len Hilfe bei der Vorbereitung auf Pruumlfungen macht

Allgemein Ariegraves Philippe Duby George (Hg) Geschichte des privaten Lebens 5 Bde Frankfurt am Main

1989-1995

Berg Christa ua (Hg) Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte 6 Bde Muumlnchen 1987-1998

Blickle Peter (Hg) Handbuch der Geschichte Europas Stuttgart 2002ff (Einzelbaumlnde beachten)

Cipolla Carlo M Borchardt Knut (Hg) Europaumlische Wirtschaftsgeschichte 5 Bde Stuttgart ua 1976-1980

Duby Georges Perrot Michelle (Hg) Geschichte der Frauen 5 Bde Frankfurt am Main 1993-1995

Fischer Wolfram (Hg) Handbuch der europaumlischen Wirtschafts- und Sozialgeschichte 6 Bde Stutt-gart 1980-1993

Gebhardt Bruno (Hg) Handbuch der deutschen Geschichte 10 voumlllig neu bearb Auflage 24 Bde Stuttgart 2001-2006

Groh Dieter (Hg) Propylaumlen Geschichte Deutschlands 9 Bde Berlin 1983-1995

Henning Friedrich Wilhelm Handbuch der Wirtschafts- und Sozialgeschichte Deutschlands 3 Bde Paderborn ua 1991-1999

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 16

Jaumlger Friedrich ua (Hg) Handbuch der Kulturwissenschaften 3 Bde Stuttgart 2004

Jedin Hubert (Hg) Handbuch der Kirchengeschichte 7 Bde Freiburg ua 1962-1979

Jeserich Kurt A ua (Hg) Deutsche Verwaltungsgeschichte 6 Bde Stuttgart 1983-1988

Koumlbler Gerhard Historisches Lexikon der deutschen Laumlnder Die deutschen Territorien und reichs-unmittelbaren Geschlechter vom Mittelalter bis zur Gegenwart Muumlnchen 61999

Koumlnig Wolfgang (Hg) Propylaumlen Technikgeschichte 5 Bde Berlin 1990-1992

Schieder Theodor (Hg) Handbuch der europaumlischen Geschichte 7 Bde Stuttgart 1968-1992

Wehler Hans-Ulrich (Hg) Moderne deutsche Geschichte Von der Reformation bis zur Vereinigung 12 Bde Frankfurt am Main 1985-1997

Handbuch-Reihen Fischer-Weltgeschichte 36 Bde Frankfurt am Main 1965-83

Oldenbourg Geschichte Lehrbuch (OGL) Muumlnchen 2000ff

Oldenbourg-Grundriszlig der Geschichte (OGG) Muumlnchen (jeweils neueste Auflage benutzen)

Enzyklopaumldie Deutscher Geschichte (EDG) 26 Bde Muumlnchen 1988ff (jeweils neueste Auflage be-nutzen)

Alte Geschichte Aufstieg und Niedergang der Roumlmischen Welt (ANRW) 3 Reihen mit jeweils mehreren Baumlnden Ber-

lin New York 1972ff (httpwwwcsukyedu~raphaelscaifeanrwhtml ndash Index)

The Cambridge Ancient History (CAH) 12 Bde 1923-1939 voumlllige Neubearbeitung seit 1970

Handbuch der Altertumswissenschaft (HdA) begr von Iwan von Muumlller fortgef von Hermann Bengtson Muumlnchen 1885ff (eine Uumlbersicht bei Jaumlger Gerhard Einfuumlhrung in die klassische Phi-lologie Muumlnchen 31989)

Mittelalter The New Cambridge Medieval History 7 Bde Cambridge 1995

Kroeschell Karl Deutsche Rechtsgeschichte Bd 1 bis 1250 Koumlln ua 122008 Bd 2 bis 1650 Koumlln ua 92008 [Bd 3 seit 1650 Koumlln ua 52008]

Fruumlhe Neuzeit Brady Thomas A (Hg) Handbook of European History 1400-1600 Late Middle Ages Renaissance

and Reformation Leiden ua 1994ff

Dewald Jonathan (Hg) Europe 1450 to 1789 6 Bde New York 2004

Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006

Neuere und Neueste Geschichte Aubin Hermann Zorn Wolfgang (Hg) Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte

2 Bde Stuttgart 1971-1976

Huber Ernst Rudolf Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789 8 Bde Stuttgart ua 1957-1991

Ders (Hg) Dokumente zur Deutschen Verfassungsgeschichte im 19 und 20 Jahrhundert 4 Bde und ein Registerband Stuttgart 31978-1992

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Koumlbler Gerhard Historisches Lexikon der deutschen Laumlnder Die deutschen Territorien und reichs-unmittelbaren Geschlechter vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 uumlberarb u erg Aufl Muumlnchen 2007

Koumlnig Wolfgang (Hg) Propylaumlen Technikgeschichte 5 Bde Berlin 1990-1992

Schieder Theodor (Hg) Handbuch der europaumlischen Geschichte 7 Bde Stuttgart 1968-1992

Lateinamerikanische Geschichte Bernecker Walther ua (Hg) Handbuch der Geschichte Lateinamerikas 3 Bde Stuttgart Klett-

Cotta 1992-1996

Bethell Leslie (Hg) The Cambridge History of Latin America 11 Bde Cambridge ua Cambridge University Press 1984-1995

Bulmer-Thomas Victor ua (Hg) The Cambridge Economic History of Latin America 2 Bde Cam-bridge Cambridge University Press 2006

Trigger Bruce G (Hg) The Cambridge History of the Native Peoples of the Americas 3 Bde Cam-bridge ua Cambridge University Press 1996-2000

Osteuropaumlische Geschichte Haumann Heiko Geschichte Ruszliglands Zuumlrich 22003

Hellmann Manfred ua (Hg) Handbuch der Geschichte Russlands Bd1-6 Stuttgart 1981-2004

Kappeler Andreas Russische Geschichte Muumlnchen 1997

Stoumlkl Guumlnther Russische Geschichte Von den Anfaumlngen bis zur Gegenwart Stuttgart 1965

The Cambridge History of Russia Bd 1-3 Cambridge 2006

Torke H-J Einfuumlhrung in die Geschichte Russlands Muumlnchen 1997

Fachdidaktik Bergmann Klaus ua (Hg) Handbuch der Geschichtsdidaktik Seelze-Velber 51997

Mayer Ulrich ua (Hg) Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht SchwalbachTs 2004

Pandel Hans-Juumlrgen Schneider Gerhard (Hg) Handbuch Medien im Geschichtsunterricht Schwal-bachTs 1999

c) Atlanten Groszliger historischer Weltatlas 4 Bde Muumlnchen 1978-1996

Barrington Atlas of the Greek and Roman World unter Mitwirkung zahlreicher Wissenschaftler hg v Richard A Talbert Princeton Oxford 2000

Putzger Historischer Weltatlas Berlin 1032002

Daruumlber hinaus gibt es etliche regionalhistorische Atlanten und thematische Kartenwerke

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 18

2 Ausgewaumlhlte Uumlberblicksdarstellungen

Ur- und Fruumlhgeschichte (In Klammern Epochen- Themeneingrenzung) Beilke-Voigt I Das Opfer im archaumlologischen Befund Studien zu den sog Bauopfern kultischen

Niederlegungen und Bestattungen in ur- und fruumlhgeschichtlichen Siedlungen Norddeutschlands und Daumlnemarks RahdenWestfalen 2006 (Bauopfer)

Biel J Rieckhoff S Die Kelten in Deutschland Stuttgart 2001 (Vorroumlmische Eisenzeit Hallstatt-zeit Lategravenezeit)

Brather S Ethnische Interpretationen in der fruumlhgeschichtlichen Archaumlologie Berlin 2004 (Ethni-sche Deutung)

Burmeister St Muumlller-Scheeszligel N Soziale Gruppen - kulturelle Grenzen Muumlnster 2006 (Sozialge-schichte aus archaumlologischer Perspektive)

Fassbinder Stefan Wallfahrt Andacht und Magie Religioumlse Anhaumlnger und Medaillen in Beitraumlge zur neuzeitlichen Froumlmmigkeitsgeschichte Suumldwestdeutschlands aus archaumlologischer Sicht (Zeit-schrift fuumlr Archaumlologie des Mittelalters Beiheft 18) Bonn 2003 (Mittelalter Fruumlhe Neuzeit)

Fluumleler Marianne ua (Hg) Stadtluft Hirsebrei und Bettelmoumlnch Die Stadt um 1300 Stuttgart 1992 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

Hinz H-M Wieczorek A (Hg) Europas Mitte um 1000 Beitraumlge zur Geschichte Kunst und Ar-chaumlologie Bd 1 Stuttgart 2000 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

Jockenhoumlvel A Kubach W Bronzezeit in Deutschland Stuttgart 1994 (Bronzezeit)

Jungklaus Bettina Die anthropologische Bearbeitung der Skelette vom fruumlhneuzeitlichen Pauli-Friedhof der Brandenburger Neustadt in Archaumlologische Untersuchungen in der Neustadt Bran-denburg Brandenburg 1998 S85-94 (Neuzeit)

Lohrke B Kinder in der Merowingerzeit Graumlber von Maumldchen und Jungen in der Alemannia Rah-denWestfalen 2004 (Voumllkerwanderungszeit Fruumlhes Mittelalter)

Luumlning J Steinzeitliche Bauern in Deutschland Die Landwirtschaft im Neolithikum Bonn 2000 (Steinzeit)

Muumlller-Wille M ua Fruumlhstaumldtische Zentren der Wikingerzeit und ihr Hinterland Stuttgart 2002 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

Neumeister-Taroni B Rippmann D (Hg) Gesellschaft und Ernaumlhrung um 1000 Eine Archaumlologie des Essens Vevey 2000 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

Owen Linda R ua Von der Geburt bis zum Tode Individuelle und gesellschaftliche Dimensionen von Alter und Geschlecht in der Urgeschichte Konferenzband HU Berlin 2004 Berlin 2004 S143-520 (Gender)

Stiegemann C Wemdorf M (Hg) Kunst und Kultur in der Karolingerzeit Mainz 1999 (Voumllker-wanderungszeit Fruumlhes Mittelalter)

Voumllling Th Germanien an der Zeitenwende Studien zum Kulturwandel beim Uumlbergang von der vor-roumlmischen Eisenzeit zur aumllteren roumlmischen Kaiserzeit in der Germania Magna Oxford 2005 (Rouml-mische Kaiserzeit)

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Alte Geschichte Bleicken Jochen Die athenische Demokratie 4 voumlllig uumlberarb und wesentl erw Aufl Paderborn

1995

Ders Die Verfassung der Roumlmischen Republik Grundlagen und Entwicklung Paderborn 82000

Ders Verfassungs- und Sozialgeschichte des Roumlmischen Kaiserreiches 2 Bde Paderborn 81995

Dahlheim Werner Die Antike Griechenland und Rom von den Anfaumlngen bis zur Expansion des Is-lam Paderborn 62002

Kloft Hans Die Wirtschaft der griechisch-roumlmischen Welt Eine Einfuumlhrung Darmstadt 1992

Meier Christian Res publica amissa Eine Studie zu Verfassung und Geschichte der spaumlten roumlmischen Republik Frankfurt am Main 31997

Die Oldenbourg-Grundrisse (Muumlnchen) fuumlr die Gebiete der griechischen und roumlmischen Geschichte enthalten am Schluszlig ausfuumlhrliche Uumlbersichten uumlber die wichtigen Quellen und besonders zu beach-tende wissenschaftliche Literatur

Schuller Wolfgang Griechische Geschichte 5 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen 2002 Gehrke Hans-Joachim Geschichte des Hellenismus 3 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen 2003 Bleicken Jochen Geschichte der Roumlmischen Republik Muumlnchen 62004 Dahlheim Werner Geschichte der Roumlmischen Kaiserzeit 3 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen

2003 Martin Jochen Spaumltantike und Voumllkerwanderung Muumlnchen 42001 Schreiner Peter Byzanz Muumlnchen 21994

Mittelalter Pohl Walter Die Voumllkerwanderung Eroberung und Integration Stuttgart ua 2002

Angenendt Arnold Das Fruumlhmittelalter Die abendlaumlndische Christenheit von 400-900 Stuttgart 32001

Geary Patrick J Die Merowinger Europa vor Karl dem Groszligen Muumlnchen 22004

Althoff Gerd Die Ottonen Koumlnigsherrschaft ohne Staat 2 erw Aufl Stuttgart 2005

Boshof Egon Die Salier 4 aktual Aufl Stuttgart 2000

Engels Odilo Die Staufer 7 uumlberarb u erg Aufl Stuttgart 2000

Mayer Hans E Geschichte der Kreuzzuumlge 9 verb Aufl Stuttgart 2000

Schulze Hans K Grundstrukturen der Verfassung im Mittelalter 3 Bde Stuttgart 199098

McCormick Michael Origins of European Economy Communications and Commerce AD 300-900 Cambridge 2001

Flasch Kurt Das philosophische Denken im Mittelalter von Augustinus bis Macchiavelli Stuttgart 22000 (grundlegende Einfuumlhrung)

Lindberg David C Von Babylon bis Bestiarium Die Anfaumlnge des abendlaumlndischen Wissens Stutt-gart ua 1994 (gut und umfassend)

Bumke Joachim Houmlfische Kultur Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter Neuausgabe in einem Band Muumlnchen 102002

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Duumllmen Richard van Kultur und Alltag in der Fruumlhen Neuzeit 3 Bde Muumlnchen sup21999

Greyerz Kaspar von Religion und Kultur Europa 1500-1800 Goumlttingen 2000

Muumlnch Paul Lebensformen in der Fruumlhen Neuzeit Frankfurt am Main 1992

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 20

Nipperdey Thomas Deutsche Geschichte

Bd 1 1800-1866 Buumlrgerwelt und starker Staat Muumlnchen 1983 Bd 21 1866-1918 Arbeitswelt und Buumlrgergeist Muumlnchen 1990 Bd 22 1866-1918 Machtstaat vor der Demokratie Muumlnchen 1992 Stollberg-Rilinger Barbara (Hg) Einfuumlhrung in die Fruumlhe Neuzeit online in httpwwwuni-

muensterdeFNZ-Online 2003 (Stand 1292007)

Wehler Hans-Ulrich Deutsche Gesellschaftsgeschichte

Bd 1 Vom Feudalismus des Alten Reiches bis zur defensiven Modernisierung der Reformaumlra 1700-1815 Muumlnchen 31996

Bd 2 Von der Reformaumlra bis zur industriellen und politischen bdquoDeutschen Doppelrevolutionldquo 1815-184549 Muumlnchen 42005

Bd 3 Von der bdquoDeutschen Doppelrevolutionldquo bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges 1849-1914 Muumlnchen 21995

Bd 4 Vom Beginn des Ersten Weltkriegs bis zur Gruumlndung der beiden deutschen Staaten 1914-1949 2 durchges Aufl Muumlnchen 2003

Bd 5 Von der Gruumlndung der beiden deutschen Staaten bis zur Vereinigung 1949-1991 Muumlnchen [erscheint ca 2007]

Winkler Heinrich August Der lange Weg nach Westen

Bd 1 Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Repu-blik Muumlnchen 52002

Bd 2 Deutsche Geschichte vom bdquoDritten Reichldquo bis zur Wiedervereinigung Muumlnchen 52002 Zedler Johann Heinrich Grosses vollstaumlndiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Kuumlnste

64 Bde Leipzig Halle 1732-1750 2 photomechan Nachdruck Graz 1994-1999 auch in httpwwwzedler-lexikonde

Lateinamerikanische Geschichte Andreo Garcia Juan Guardia Sara Beatriz (Hg) Historia de las mujeres en Ameacuterica Latina Murcia

Universidad de Murcia 2002

Bakewell Peter A History of Latin America 1450 to the Present MaldenMA Oxford Blackwell Publishing sup22006

Buisson Inge Schottelius Herbert Die Unabhaumlngigkeitsbewegungen in Lateinamerika 1788-1926 Stuttgart Klett-Cotta 1980

Chasteen John C Americanos Latin Americarsquos struggle for independence Oxford Oxford Univer-sity Press 2008

Chasteen John C Born in blood and fire A concise history of Latin America New York Norton 2006

Koumlnig Hans-Joachim Kleine Geschichte Lateinamerikas Stuttgart Reclam 2006

Leoacuten Portilla Miguel Saacutenchez-Albornoz Nicolaacutes (Hg) Ameacuterica Latina en la eacutepoca colonial 2 Bde Barcelona Criacutetica 2003

Morant Isabel (Hg) Historia des las Mujeres en Espantildea y Ameacuterica Latina 4 Bde Madrid Editorial Caacutetedra 2005-2006

Pietschmann Horst Die staatliche Organisation des kolonialen Iberoamerika Stuttgart Klett-Cotta 1980

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

21

Skidmore Thomas E Smith Peter H (Hg) Modern Latin America New York Oxford University Press 2005

Zur Nationalgeschichte einzelner Laumlnder Lateinamerikas sei auf folgende Reihen verwiesen ldquoKleine Geschichte helliprdquo aus dem Beck Verlag (Beckrsquosche Reihe) und ldquoA Concise History helliprdquo aus dem Ver-lag Cambridge University Press

Osteuropaumlische Geschichte Altrichter H Kleine Geschichte der Sowjetunion 1917-1991 Muumlnchen 2001

Abramov LV ua Istorija Rossii Bd 1-3 Moskva 1993

Alpern Engel Barbara Women in Russia 1700-2000 Cambridge 2004

Billington JH The Icon and the Axe An Interpretative History of Russian Culture New York 1966

Goehrke Carsten Russischer Alltag Bd 1-3 Zuumlrich 2003-2005

Hildermeier M Die Sowjetunion 1917-1991 (OGG 31) Muumlnchen 2001

Houmlsch E Geschichte Russlands Vom Kiever Reich bis zum Zerfall des Sowjetimperiums Stuttgart ua 1996

Hosking Geoffrey A Russia People and Empire 1552-1917 London 1997

Kappeler Andreas Russland als Vielvoumllkerreich Entstehung ndash Geschichte ndash Verfall Muumlnchen 1992

Ključevskij VO Geschichte Russlands Bd 1-4 Stuttgart 1925-1926

Mironov BN Socialrsquonaja istorija Rossii perioda imperii (XVIII- načalo XX v) 2 Bde St Peters-burg 1999

Nolte H-H Kleine Geschichte Russlands Stuttgart 1998

Schmidt C Russische Geschichte 1547-1917 (OGG 33) Muumlnchen 2003

Solovrsquoev SM Istorija Rossii s drevnejšich vremen Bd 1-15 Moskva 1960-1966

Stoumlkl Guumlnther Russische Geschichte von den Anfaumlngen bis zur Gegenwart Stuttgart 51990

Schiffahrtsgeschichte Heidbrink Ingo bdquoDeutschlands einzige Kolonie ist das Meerldquo Die Hochseefischerei und die Fische-

reikonflikte des 20 Jahrhunderts Hamburg 2004

Kiedel Klaus-Peter Kuumlstenschiffer Alltag auf Motorseglern Kuumlmos und Containerfeedern Hamburg 1966

Kiedel Klaus-Peter Arbeitsplatz Schiff 100 Jahre See-Berufsgenossenschaft 1887-1987 Hamburg 1987

Kludas Arnold Die Geschichte der deutschen Passagierschiffahrt Hamburg 1986

Scholl Lars U Deutsche Marinemalerei 1830-2000 Helgoland 2002

Schulze-Wegner Guntram Deutschland zur See 150 Jahre Marinegeschichte im Auftrag des Deut-schen Marine-Instituts hrsg bearb und erw von Heinrich Walle Mit einer Zusammenfassung von Michael Salewski Hamburg 1988

Winterhoff Edmund Walfang in der Antarktis (Schriften des Deutschen Schiffahrtsmuseums 4)

Oldenburg 1974

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 22

III Materialbeschaffung

1 Bibliographieren

Zur intensiven Beschaumlftigung mit einem Thema reichen Lexika und Handbuumlcher nicht aus vielmehr muszlig auch die einschlaumlgige Spezialliteratur herangezogen werden Die Technik die relevante Literatur zu einem bestimmten Themenbereich zu finden wird bdquoBibliographierenldquo genannt Ohne eine klare Fragestellung und ein bereits vorhandenes Uumlberblickswissen uumlber den Untersuchungsgegenstand wuumlrde man sich jedoch in der Menge der Literatur verlieren Grundsaumltzlich unterscheidet man zwei Arten des Bibliographierens das unsystematische und das systematische Bibliographieren

a) Systematisches Bibliographieren Die Grundlage des systematischen Bibliographierens sind abgeschlossene und laufende Bib-liographien Bibliothekskataloge und Fachdatenbanken die bibliographischen Beilagen der neuesten Jahrgaumlnge der einschlaumlgigen Zeitschriften sowie Quellensammlungen Die Auswer-tung relevanter Bibliographien ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Literaturrecherche de-ren Aufgabe darin besteht die vorhandenen Quellen- und Literaturangaben sowie die aktuel-len Publikationen zu einem Thema moumlglichst vollstaumlndig zu erfassen

b) Unsystematisches Bibliographieren Bei diesem Weg geht man von einschlaumlgigen Lexikon- und Handbuchartikeln aber auch von Monographien und Aufsaumltzen aus die einem etwa uumlber die Literaturliste eines Seminars in die Haumlnde gefallen sind Deren Literaturverzeichnisse wertet man aus und gelangt so in einer Art Schneeballsystem Schritt fuumlr Schritt zu einer umfangreichen Literaturliste Diese Art des Vor-gehens birgt jedoch mehrere gravierende Nachteile in sich - Die bdquoTrefferldquo sind mehr oder weniger zufaumlllig Es besteht die Gefahr daszlig Sie zentrale Ti-

tel uumlbersehen - Die so entstandene Literaturliste ist unvollstaumlndig Vor allem die neueste Literatur fehlt

da man bdquoruumlckwaumlrtsldquo bibliographiert Titel die nach den bdquoausgeschlachtetenldquo Werken er-schienen sind entgehen Ihnen Insbesondere die in Zeitschriften und Sammelbaumlnden pub-lizierten Aufsaumltze sind so kaum zu finden

- Auf diese Weise treffen die Autoren dieser bdquoausgeschlachtetenldquo Werke die Literaturaus-wahl fuumlr Sie ndash denn was diese nicht beruumlcksichtigt haben entgeht somit auch Ihnen

c) Bibliographische Hilfsmittel und Bibliographien Eine Bibliographie ist ein Buch oder eine Datenbank in dem bzw der andere Buumlcher oder Aufsaumltze verzeichnet werden Es gibt Bibliographien fuumlr die gesamte Geschichtswissenschaft aber auch fuumlr einzelne Epochen Bereiche Regionen oder historische Teildisziplinen Man unterscheidet grundsaumltzlich zwischen abgeschlossenen und laufenden (dh in der Regel jaumlhr-lich erscheinenden) Bibliographien

Bibliographische Hilfsmittel Baumgart Winfried Buumlcherverzeichnis zur deutschen Geschichte Hilfsmittel Handbuumlcher Quellen

Muumlnchen 142001 (gut zum Einstieg aber die Kulturgeschichte fehlt)

Feldmann Reinhard Schulze Klaus Wie finde ich Literatur zur Geschichte Berlin 31995

Kernchen Hans-Juumlrgen Kernchen Dagmar (Hg) Tokol-Weitzel Handbuch der bibliographischen Nachschlagewerke 2 Bde Frankfurt am Main 61984

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Spezialbibliographien zur Zeitschriftenliteratur Poolersquos Index of Periodical Literature (1802-1907) GloucesterMA 1963

Index deutschsprachiger Zeitschriften 1750-1815 (Zeitschriftenindex) 10 Bde Goumlttingen 1997 (auch auf Microfiche)

Internationale Bibliographie der Zeitschriftenliteratur aus allen Gebieten des Wissens (IBZ) Osna-bruumlck 1965ff (bis 1983 als Druckausgabe danach als Datenbank online zugaumlnglich)

Bibliographie der deutschen Zeitschriftenliteratur mit Einschluszlig von Sammelwerken Leipzig 1896-1944 194748-1964

Bibliographie der fremdsprachigen Zeitschriftenliteratur Leipzig 1911-1964

Bibliographien fuumlr die Geschichtswissenschaft Historical Abstracts Bibliography of Historical Sciences Santa Barbara 1955ff (ausschlieszliglich Zeit-

schriftenliteratur jeweils mit kurzer Inhaltsangabe daher besonders nuumltzlich auch als CD-ROM erhaumlltlich)

Historische Bibliographie hg v der Arbeitsgemeinschaft auszligeruniversitaumlrer Forschungseinrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland Muumlnchen 1987ff (jaumlhrlich erscheinend auch als Datenbank unter den Fachdatenbanken der SuUB verfuumlgbar)

Internationale Bibliographie der Rezensionen geistes- und sozialwissenschaftlicher Literatur (IBR) Osnabruumlck 1969ff (hier finden Sie Rezensionen zu der fuumlr Sie relevanten Literatur als Datenbank unter den Fachdatenbanken der SuUB online verfuumlgbar ab 1985)

Jahresberichte fuumlr deutsche Geschichte Berlin 1927ff (httpjdgdbbbawdecgi-binjdg)

Alte Geschichte Lrsquoanneacutee philologique (LPh) Bibliographie critique et analytique de lrsquoantiquiteacute greacuteco-latine (fondeacutee

par J Marouzeau) Paris 1928ff (maszliggebliche laufende Bibliographie)

Dyabola DYnamisch Anwachsende DatenBank zu den Objekten und zur Literatur der Altertums- und Kunstwissenschaften (httpwwwdyabolade)

Gnomon Kritische Zeitschrift fuumlr die gesamte klassische Altertumswissenschaft Muumlnchen 1925ff (httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonmanualindexhtml ndash Gnomon Bibliographische Da-tenbank die letzten drei Jahrgaumlnge sind frei verfuumlgbar)

Mittelalter Heit Alfred Voltmer Ernst Bibliographie zur Geschichte des Mittelalters Muumlnchen 1997 (hervor-

ragendes Hilfsmittel zur ersten bibliographischen Annaumlherung an ein Thema)

International Medieval Bibliography (IMB) Leeds 1968ff (enthaumllt Beitraumlge zu Zeitschriften und Sammelbaumlnden (= unselbstaumlndige Schriften) jedoch kaum Monographien auch als Datenbank on-line zugaumlnglich) (nur aus dem Campus-Netz)

Medioevo latino (ML) Bollettino bibliografico della cultura europea dal secolo VI al XIII Florenz 1980ff (ausfuumlhrlichste Mittelalterbibliographie mit leichtem Zugang zu mittelalterlichen Autoren)

Monumenta Germaniae Historica wwwmghde (Katalog der groumlszligten Spezialbibliothek zum Mittelal-ter enthaumllt auch unselbstaumlndige Literatur)

Regesta imperii wwwregesta-imperiide

Fruumlhe Neuzeit Bibliographie annuelle de lrsquohistoire de France

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 24

Iacutendice histoacuterico espantildeol httpwwwubesspubcolecc315htm

Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 16 und 17 Jahrhunderts httpwwwvd16de httpwwwvd17de

Neuere und Neueste Geschichte Bibliographie zur Zeitgeschichte Beilage der Vierteljahrshefte fuumlr Zeitgeschichte Stuttgart 1990ff

(erfaszligt auch die Zeitschriftenliteratur unverzichtbar fuumlr alle Themen aus dem 20 Jahrhundert)

Heimpel Hermann Geuss Herbert (Hg) Dahlmann-Waitz Quellenkunde der deutschen Geschichte Bibliographie der Quellen und Literatur zur deutschen Geschichte Bd 1ff Stuttgart 101969ff (grundlegende abgeschlossene Bibliographie zur deutschen Geschichte)

Jahresberichte fuumlr Deutsche Geschichte Berlin 1925-193940 fortgefuumlhrt als Jahresberichte fuumlr Deut-sche Geschichte Neue Folge Berlin 1949ff (als Datenbank online verfuumlgbar)

Ruck Michael Bibliographie zum Nationalsozialismus Koumlln 22000 (auch als CD-ROM)

Vogelsang Thilo Auerbach Hellmuth (Hg) Bibliographie zur Zeitgeschichte 1953-1980 4 Bde und ein Ergaumlnzungsband Muumlnchen 1982-1991

Wehler Hans-Ulrich Bibliographie zur neueren deutschen Sozialgeschichte 1500-1991 Muumlnchen 1993

Lateinamerikanische Geschichte Bibliografiacutea histoacuterica mexicana publicacioacuten anual del Centro de Estudios Histoacutericos Meacutexico El

Colegio de Meacutexico 1967-1993 (1996)

Handbook of Latin American Studies A selective and annotated guide to recent publications in art history language literature music and philosophy Austin 1947 ff (online verfuumlgbar unter httplcweb2locgovhlas)

Osteuropaumlische Geschichte Crowther Peter A (Hg) A Bibliography of Works in English on Early Russian History to 1800 Ox-

ford 1969

Drobižev VZ (Hg) Sovetskoe obščestvo v vospominanijach i dnevnikach Moskva 1990

European Bibliography of Slavic and East European Studies Bibliographie europeacuteenne des travaux sur lrsquoex-URSS et lrsquoEurope de lrsquoEst httpebseesstaatsbibliothek-berlindeinstitutionsphp

International Bibliography of Pre-Petrine Russia Early Ukraine and the Russian Territories und Pol-ish-Lituanian Rule hg v Osteuropa-Institut Muumlnchen Muumlnchen 1993ff

Lubitz Wolfgang (Hg) Trotsky Bibliography List of Separately Published Titles Periodical Articles and Titels in Collection Treating LD Trotsky and Trotskyism Muumlnchen 1982

McNeal Robert H (Hg) Guide to the Decisions of the Communist Party of the Soviet Union 1917-1967 (Ukazatelrsquo rešenij Kommunističeskoj partii Sovetskogo Sojuza 1917-1967) Toronto 1972

McNeal Robert H Stalinrsquos Works An Annotated Bibliography StanfordCal 1967

Metzger Wolfgang Bibliographie deutschsprachiger Sowjetunion ndash Reiseberichte ndash Reportagen und Bildbaumlnde 1917-1990 Wiesbaden 1991

Meyer Klaus Bibliographie zur osteuropaumlischen Geschichte Verzeichnis der zwischen 1939 und 1964 veroumlffentlichten Literatur in westeuropaumlischen Sprachen zur osteuropaumlischen Geschichte bis 1945 Berlin 1972

Osteuropa-Jahresbibliographie (1994ff) Muumlnchen 1995ff

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Russia and the Soviet Union A Bibliographic Guide to Western-Language Publications hg v Paul L Horecky ChicagoIll London 1965

Russia USSR compiled by Lesley Pitman Oxford sup21994

Rustemeyer Angela Siebert Diana (Hg) Alltagsgeschichte der unteren Schichten im Russischen Reich (1861-1914) Kommentierte Bibliographie zeitgenoumlssischer Titel und Bericht uumlber die For-schung (= Quellen und Studien zur Geschichte des oumlstlichen Europa 46) Stuttgart 1997

The American Bibliography of Slavic and East European Studies (erscheint jaumlhrlich seit 1972)

Vifaost Virtuelle Fachbibliothek Osteuropa Das Wissenschaftsportal fuumlr die Laumlnder Ost- Ostmittel- und Suumldosteuropas httpwwwvifaostde

Zajončkovskij PA (Hg) Istorija dorevoljucionnoj Rossii v dnevnikach i vospominanijach Annoti-rovannyj ukazatellsquo knig i publikacij v žurnalach 4 Bde Moskau 1976-1983

Zorin L Soviet Prisons and Concentration Camps An Annotated Bibliography NewtonvilleMass 1980

Schiffahrtsgeschichte May Jutta Die bdquoDocumenta Maritima Heberleinldquo und verwandte Bestaumlnde im Deutschen Schif-

fahrtsmuseum Hamburg 1996

Rahn Werner (Hg) Deutsche Marinen im Wandel Vom Symbol nationaler Einheit zum Instrument internationaler Sicherheit Muumlnchen 2005

2 Titelaufnahme (bibliographische Angaben)

Achten Sie beim Sammeln von Literatur stets darauf die bibliographischen Angaben der von Ihnen gefundenen Werke vollstaumlndig aufzunehmen und notieren Sie sich nach Moumlglichkeit auch deren Signaturen in der Bibliothek ndash anderenfalls muumlssen Sie spaumlter nochmals danach suchen Die Vollstaumlndigkeit der bibliographischen Angaben ist notwendig um Ihre Angaben uumlberpruumlfbar zu machen Grundsaumltzlich wird zwischen selbstaumlndigen und unselbstaumlndigen Schriften unterschieden Selbstaumlndige Schriften erscheinen unter dem Namen ihres Autors oder Herausgebers (Monographien Sammelbaumlnde) Unselbstaumlndige Schriften sind Aufsaumltze in Zeitschriften oder Sammelbaumlnden sowie Beitraumlge in Katalogen oder Lexika minus Die Namen von Verfassern und Herausgebern sind einheitlich anzugeben (entweder die

Vornamen aller Autoren immer abkuumlrzen oder immer ausschreiben auch zweite Vorna-men einheitlich behandeln)

minus Hat ein Werk mehr als zwei Autoren oder Herausgeber wird nur der erste genannt und mit dem Zusatz bdquoualdquo versehen die Trennung der Namen erfolgt durch Kommata

minus Titel und Untertitel sind ebenfalls ungekuumlrzt aufzunehmen (und zwar in der originalen Or-thographie) dazu kommen die Angaben von Erscheinungsort und -jahr Dagegen ist es im Deutschen nicht uumlblich den Verlag anzufuumlhren

minus Fehlen die Angaben von Verlagsort und -jahr (etwa bei aumllteren oder im Selbstverlag er-schienenen Schriften) wird dies durch die Abkuumlrzungen bdquooOldquo (ohne Ort) bzw bdquooJldquo (ohne Jahr) kenntlich gemacht Ist das Erscheinungsjahr erschlieszligbar (etwa aus dem Co-pyright-Vermerk oder aus dem Vorwort) wird es in eckige Klammern gesetzt Beispiel Berlin [1926]

minus In ganz seltenen Faumlllen kann die Angabe des Verfassers fehlen In Analogie zum Fehlen von Ort und Jahr wird dies mit bdquooVldquo (ohne Verfasser) gekennzeichnet

minus Wichtig Bibliographische Angaben beginnen mit einem Groszligbuchstaben und enden mit einem Punkt

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 26

Beispiele

Monographien (= Einzeluntersuchungen) Name Vorname (oder Initial) Titel Untertitel Anzahl der Baumlnde Auflage (wenn aussagekraumlf-

tig) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (bei Neudruck auch urspruumlnglicher Erscheinungsort und -jahr)

Vester Michael ua Soziale Milieus im gesellschaftlichen Strukturwandel Zwischen Integration und Ausgrenzung Koumlln 1993

- Adelstitel Berufsbezeichnungen geistliche Titulaturen und Bezeichnungen aumlhnlicher Art werden bei der Ansetzung von Namen nicht beruumlcksichtigt

- Praumlpositionen Artikel oder unverschmolzene Praumlposition und Artikel stehen hinter dem Vorna-men Steinen Wolfram von den

- mehrere Titel desselben Autors Name abkuumlrzen mit Ders oder Dies - Auflagen werden angegeben vor dem Erscheinungsort (incl Zusaumltzen wie verbessert uumlberarbeitet

erweitert) 3 verb Aufl Stuttgart 2001 bzw bei unveraumlndertem Nachdruck hochgestellt vor dem Erscheinungsjahr Berlin 22006

- Zwei unterschiedliche Verlagsorte werden durch ein Komma getrennt bei mehr als zwei Ver-lagsorten nennen Sie jeweils nur den ersten und kuumlrzen danach mit ua ab

- Bei Hochschulschriften wird die Art der Qualifikationsschrift (zB Diss Muumlnchen oder Habil Berlin) und die Universitaumlt genannt

- Da einige Ortsnamen auf der Landkarte mehrfach vorkommen ist es uumlblich bei manchen ameri-kanischen Verlagsorten den dazugehoumlrigen Bundesstaat zu nennen (in Abkuumlrzung) zB Cam-bridgeMass (Cambridge im Bundesstaat Massachusetts im Unterschied zur englischen Stadt Cambridge) Dies kann auch bei sehr abseitigen Verlagsorten der Fall sein zB Gulf BreezeFl Verlagsort und Bundesstaat werden durch einen Schraumlgstrich getrennt

Monographien innerhalb einer Schriftenreihe Name Vorname Titel Untertitel (Reihentitel Band) Erscheinungsort Erscheinungsjahr

Muumlller Winfried Schulpolitik in Bayern im Spannungsfeld von Kultusbuumlrokratie und Besatzungs-macht 1945-1949 (Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte 36) Muumlnchen ua 1995

Koumlrperschaften als Herausgeber eines Bandes Titel Untertitel hg v Koumlrperschaft Verein oauml Erscheinungsort Erscheinungsjahr

Jenseits der Norm Auseinandersetzung mit dem Grabmal hg v Zentralinstitut und Museum fuumlr Se-pulkralkultur Kassel 1997

Bei Angabe eines einzelnen Aufsatzes aus einem solchen Band

Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Titel Untertitel hg v Koumlrperschaft Verein oauml Erscheinungsort Erscheinungsjahr Seitenzahlen x-y

Soumlrries Reiner Mit dem Anstaltszweck (nicht) vereinbar in Jenseits der Norm Auseinandersetzung mit dem Grabmal hg v Zentralinstitut und Museum fuumlr Sepulkralkultur Kassel 1997 S 11-15

Aufsaumltze in Zeitschriften und Sammelbaumlnden Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Titel der Zeitschrift (oft abgekuumlrzt) Band-

zahl (Jahr) Seitenzahlen x-y

Meier Mischa Funktionen und Bedeutung antiker Gruselgeschichten Zur Erschlieszligung einer bisher vernachlaumlssigten Quellengruppe in Gymnasium 110 (2003) S 237-258

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Name Vorname (Hg) Titel des Sammel-bandes Erscheinungsort Erscheinungsjahr Seitenzahlen x-y

Hartung Wolfgang Gesellschaftliche Randgruppen im Spaumltmittelalter Phaumlnomen und Begriff in Kirchgaumlssner Bernhard Reiter Fritz (Hg) Staumldtische Randgruppen und Minderheiten (Stadt in der Geschichte 13) Sigmaringen 1986 S 49-114

- Komplette Sammelbaumlnde Kataloge Aufsatzsammlungen eines Autors uauml werden wie eine Mo-nographie angegeben

- Gaumlngige Zeitschriften werden nur abgekuumlrzt genannt zB HZ (= Historische Zeitschrift) - Heftnummern (einzufuumlgen nach der Bandnennung) werden nur genannt wenn jedes Heft einzeln

paginiert ist - Nicht nennen Herausgeber der Zeitschrift Verlag oder Erscheinungsort - Abkuumlrzungen von Zeitschriften zur Alten Geschichte nach Lrsquoanneacutee philologique fuumlr das Mittelal-

ter nach dem Lexikon des Mittelalters fuumlr die Neuzeit nach der HZ - Lit Leistner Otto Becker Heike ITA Internationale Titelabkuumlrzungen von Zeitschriften Zei-

tungen wichtigen Handbuumlchern Woumlrterbuumlchern Gesetzen Institutionen usw 3 Bde 7 erw Aufl Osnabruumlck 1997

Akademieschriften Name Vorname Titel Untertitel in Art der Veroumlffentlichung abgekuumlrzt (zB

SB=Sitzungsberichte Abh=Abhandlung) Name der Institution (incl Untergliederung zB Kl=Klasse) Bandnummer (Jahr) Seitenangabe x-y

Meyer Ernst Untersuchungen zur Geschichte des Zweiten Punischen Krieges in SB Preuss Akad d Wiss phil-hist Kl 37 (1913) S 688-714

Lexikonartikel Name Vorname sv Stichwort (= Lemma) in Name des Lexikons (bzw gaumlngige Abkuumlrzung)

Bandnummer (Erscheinungsjahr) Spalten-Seitenangabe x-y

Hug August sv Salutatio in RE I A 2 (1920) Sp 2060-2072

Thyen Hartwig sv Johannesevangelium in TRE 17 (1988) S 200-225

- Es sind nur Fachlexika zitierfaumlhig deren Artikel Autorennennungen aufweisen also nicht bdquoDer groszlige Brockhausldquo und auch nicht httpwwwwikipediade

- Lexikonartikel werden durch den Zusatz bdquosvldquo (= sub verbo) vor dem Titel gekennzeichnet - Lexikonartikel werden auch in den Anmerkungen immer in der vollstaumlndigen Form angegeben

Rezensionen Name des Rezensenten Vorname Rez Name des Autors des Herausgebers Titel Untertitel

des rezensierten Werks Erscheinungsort Erscheinungsjahr in Name der Zeitschrift (in der die Rezension erschienen ist) Bandzahl (Jahr) Seitenangabe x-y

Kloft Hans Rez Manfred Clauss Kaiser und Gott Herrscherkult im Roumlmischen Reich Stuttgart 1999 in HZ 272 (2001) S 428-430

Zeitungsartikel Name Vorname Titel in Zeitung Nummer der Einzelausgabe (Tagesdatum) Seitenangabe x-y

Schach Fabius Das Frauenbild im Judentum in Allgemeine Zeitung des Judentums 85 Nr 4 (18021921) S 37-38

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 28

Internet Name Vorname Titel Untertitel online in vollstaumlndige URL (optional Format in dem die Datei

vorliegt) Datum der VersionAktualisierungRevision der Website (Stand Datum der Zitati-ondes Abrufs)

Bleuel Jens Zitation von Internet-Quellen online in httpwwwbleuelcomip-zitpdf (PDF-Datei) 2000 (Stand 01112005)

- Angaben aus dem Internet sind dringend auf ihre Zitierfaumlhigkeit zu pruumlfen - Neben den uumlblichen Angaben wie der Angabe wann die zitierte Fassung erstellt bzw aktualisiert

wurde ebenfalls immer notieren wann die Seite aufgerufen worden ist (Stand der Information)

Quelleneditionen Damasi Epigrammata Accedunt pseudodamasiana aliaque ad Damasiana inlustranda idonea hg v

Maximilian Ihm (Anthologiae Latinae Supplementa I) Leipzig 1895

Die Chronik von Montecassino (Chronica monasterii Casinensis) hg v Hartmut Hoffmann (MGH SS 34) Muumlnchen 1980

Zweisprachige Ausgaben Kroniek van het klooster Bloemhof te Wittewierum (Cronica Floridi Horti) Inleiding editie en verta-

ling HPH Jansen A Janse (Middeleeuwse Studies en Bronnen XX) Hilversum 1991

Gregor von Tours Historiarum libri decemZehn Buumlcher Geschichten hg v Rudolf Buchner 2 Bde (FSGA Reihe A Bd II 1-2) 7 (= 5 durchges u erg) Aufl Darmstadt 1990

Lateinamerikanische Geschichte

Im Bereich Lateinamerikanische Geschichte ist es ndash anders als oben beschrieben ndash uumlblich den Verlag zu nennen Die bibliographische Angabe unterliegt noch einer weiteren Besonderheit Uumlblicherweise ha-ben spanische bzw portugiesischebrasilianische Autoren zwei Nachnamen Die Zitierweise ist national unterschiedlich Waumlhrend im Spanischen der erste Nachname der bedeutendere ist wird im PortugiesischenBrasilianischen der zweite Nachname zu Beginn genannt Bsp spanisch Vorname Zandra Erste Nachname Pedraza Zweiter Nachname Goacutemez

Als Angabe folgt Pedraza Goacutemez Zandra hellip

Bsp portugiesischbrasilianisch Vorname Maria Erste Nachname Yedda Zweite Nachname Linhares

Als Angabe folgt Linhares Maria Yedda hellip

Wichtig Es ist auf die Nationalitaumlt des Autors zu achten Es kann vorkommen daszlig Spanier in portugiesischer Sprache publizieren und schreiben und PortugiesenBrasilianer in spanisch

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Osteuropaumlische Geschichte

Die Aufnahme von Titeln in kyrillischer Schrift (russischsprachig ukrainisch serbisch bul-garisch usw) folgt grundsaumltzlich der wissenschaftlichen Transkription Die Standards dazu finden sich unter folgenden Adressen

ISO International Organization for Standardization httpwwwisoch ISO 9 (1995)

DIN Deutsches Institut fuumlr Normung httpwwwdinde amp Deutsche Bibliothek httpwwwddbdeindex_txthtm DIN 1460 (1982)

GOST Gosstandart Rossii httpwwwgostru ST SEV 1362 (1978)

BSI British Standards Institution httpwwwbsi-globalcom amp Chemical Abstracts Service httpwwwcasorg BS 2979 (1958)

ALA American Library Association httpwwwalaorg amp Library of Congress httpwwwlocgov CS no 119 (1976)

Duden Dudenverlag httpwwwdudende Duden Bd 1 (1991) In der Literatur findet man haumlufig unterschiedliche Schreibweisen russischer usw Namen (zB Trotzki Trotsky Trockij oder Chruschtschow Chruščev Krushchev) die das Nach-schlagen in Lexika und Handbuumlchern erschweren Daher muszlig man sich uumlber die abweichen-den Umschriftsysteme informieren

Haumlufige Abkuumlrzungen (lat amp dt) deutsch lateinisch steht fuumlr ders id (idem) derselbe dies (eadem) dieselbe diess (idd) dieselben dh ie das heiszligt ebd ib ibd ibid ebenda f s seq folgende (eine Seite) ff ss seqq folgende (= 2 Seiten sonst Seitenzahlen angeben) Hg Hrsg ed Herausgeberin Hg Hrgg edd Herausgeberinnen hg hrsg ed herausgegeben oJ sa ohne Jahr oO sl ohne Ort S p pag Seite ua et al und andere usw etc und so weiter vgl cf vergleiche ND Neudruck Nicht zu verwenden (da undeutlich) ist aaO opcitlc am angegebenen Ort

3 Bibliotheken in Bremen

Geschichte ist ein Lesestudium Bibliotheken sind (neben Archiven) fuumlr die Historiker das was Laboratorien fuumlr die Naturwissenschaftler bedeuten ndash ihr wichtigster absolut unverzicht-barer Arbeitsplatz Es geht dabei nicht allein um die Beschaffung von Informationen sondern um ein Kernelement von Geschichte als Wissenschaft Schlieszliglich muszlig jede neue wissen-schaftliche Arbeit auf dem vorhandenen Forschungsstand aufbauen ihn rezipieren und wenn moumlglich voranbringen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 30

SuUB Die wichtigste Bibliothek in Bremen ist die Staats- und Universitaumltsbibliothek (SuUB) Bibliothekstraszlige 28359 Bremen Tel (0421) 218-2615 e-mail suubsuubuni-bremende Internet httpwwwsuubuni-bremende (mit OPAC) Oumlffnungszeiten (im Semester) Mo-Fr 900 ndash 2200 Sa 1000 ndash 1800 (eingeschraumlnkte Oumlffnungszeiten waumlhrend der vorlesungsfreien Zeit) Die SuUB verfuumlgt uumlber einen groszligen Bestand an Fachzeitschriften uumlber eine umfangreiche Handschriften- und Kartensammlung sowie uumlber einige Sondersammlungen die auf der Ho-mepage beschrieben sind Die Fachliteratur zur Geschichtswissenschaft ist naturgemaumlszlig nicht vollstaumlndig vorhanden doch finden Sie idR zu jedem Thema die wichtigsten und grundle-genden Titel Um die Bestaumlnde der SuUB voll auszuschoumlpfen (sie verfuumlgt immerhin uumlber gut 37 Millionen Titel) muumlssen Sie folgendes beachten minus Der OPAC (Online-Katalog) enthaumllt bei weitem nicht alle Titel vor allem KEINE unselb-

staumlndigen Schriften (Aufsaumltze Rezensionen etc) zudem enthaumllt er verlaumlszliglich nur den Be-stand ab 1992

minus Die E-LIB verzeichnet den Bestand seit 1965 Zusaumltzlich sind in der E-LIB die elektroni-schen Medien (e-Journals Datenbanken e-Books Internetquellen etc) nachgewiesen be-sonders fuumlr die Suche nach Zeitschriftentiteln sollten Sie immer die E-LIB benutzen

minus Fuumlr den Bestand vor 1965 ist noch immer der alte Zettelkatalog unerlaumlszliglich der noch viele Monographien Sammelbaumlnde und vor allem Quelleneditionen enthaumllt Er befindet sich in Ebene 1 der SuUB

Die Fachsystematiken Geschichte der SuUB Bremen

Gliederung Die Systematik der SuUB Bremen ist nach Epochen und einzelnen Gebieten der Geschichts-wissenschaften gegliedert HIL Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaften Epochenuumlbergreifende Gesamtdarstellungen Alte Geschichte und Geschichte des Mittelalters

HIS Geschichte der Fruumlhen Neuzeit und Neueren Geschichte (1500 bis 1914)

HIT Neueste Geschichte Zeitgeschichte (1914 bis heute) Diese nach Epochen gegliederte Aufteilung hat neben einer Reihe von Vorteilen auch einige Tuumlcken die es zu beachten gilt Ein Beispiel Sie suchen Literatur zur Franzoumlsischen Revolution Ausgehend von der Epo-cheneinteilung schauen Sie zunaumlchst in der Fachsystematik bdquohisldquo unter Franzoumlsischer Ge-schichte des 18 Jahrhunderts nach Bei den Systemstellen his 488 bis his 5068 finden Sie zahlreiche Titel zum Thema Sollten Sie jetzt Ihre Suche beenden so waumlre Ihnen aber zB folgendes wichtiges Standardwerk zur franzoumlsischen Geschichte entgangen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Tulard Jean Frankreich im Zeitalter der Revolutionen 1789-1851 Stuttgart 1989 (a hil 304 ea892-4) Das Buch ist Teil 4 der von Jean Favier herausgegebenen sechsbaumlndigen Geschichte Frank-reichs Da in diesem Gesamtwerk die Geschichte Frankreichs von den Anfaumlngen bis zur Ge-genwart behandelt wird ist der Titel unter bdquohilldquo (epochenuumlbergreifende Gesamtdarstellungen) aufgestellt Uumlberlegen Sie also vor Ihrer Recherche wo sich die fuumlr Ihr Thema relevante Lite-ratur innerhalb der SuUB befinden koumlnnte Dies gilt nicht nur fuumlr die Frage ob Literatur bei bdquohisldquo oder bdquohilldquo steht sondern kann auch mehrere andere Faumlcher umfassen Ein Beispiel Sie suchen Literatur zum roumlmischen Kaiser Marc Aurel Im Fach Alte Geschich-te finden Sie unter der Systemstelle bdquohil 525 marldquo 14 Treffer Marc Aurel ist aber ua dadurch bekannt geworden daszlig er neben seinen politischen Aumlmtern als Philosoph taumltig war Literatur uumlber den Philosophen Marc Aurel finden Sie in der Fachsystematik Philosophie unter der Sys-temstelle bdquophi 141ldquo (9 Titel) Wollen Sie Originaltexte Marc Aurels als Quellen heranziehen oder sich uumlber sein schriftstellerisches Werk informieren so muumlssen Sie bei der Klassischen Philologie (kla 396 mau) schauen und finden dort weitere 7 Titel Bei der Systematik Archaumlo-logie bdquoarc 4163 marldquo finden Sie daruumlber hinaus noch 3 weitere Titel die sich mit der antiken Darstellung des Kaisers in Reiterstandbildern u auml befassen Rein physisch finden sie also an vier verschiedenen Regalstandorten Literatur uumlber Marc Aurel Hinzu kommen elektronische Dokumente Filme Internetquellen etc die natuumlrlich nicht an den Regalstandorten vorhan-den sondern nur mittels einer Recherche in der E-LIB zu finden sind Aus dem Gesagten folgt daszlig Ihre erste Prioritaumlt bei der Suche nach Literatur immer der elek-tronische Katalog bzw die E-LIB sein sollte Nur hier finden Sie saumlmtliche vorhandene Me-dien der Bibliothek (Buumlcher elektronische Dokumente CD-ROMs etc) zu einem Thema Hinzu kommt der Umstand daszlig nur im Katalog die Medien sichtbar sind die zur Zeit Ihrer Recherche gerade ausgeliehen sind Die Fachsystematik Geschichte der SuUB ist online einsehbar

Bibliothekskataloge (OPAC) httpwwwddbde Die Deutsche Bibliothek httpwwwubkauni-karlsruhedekvkhtml Karlsruher Virtueller Katalog (KVK) (Meta-OPAC

deutsche und internationale Bibliotheken) httpwwwifz-muenchende Bibliothek des Instituts fuumlr Zeitgeschichte (umfangrei-

che Bestaumlnde nur fuumlr das 20 Jahrhundert) httpwwwzvabde Zentrales Verzeichnis Antiquarischer Buumlcher (ZVAB) httpwwwlocgov Library of Congress httpwwwfz-juelichdezbtextpublikationberichtebibliothek_8pdf

Verzeichnis von Bibliotheken Spezialsammlungen Archiven uvm

Es gibt in Bremen noch einige weitere Bibliotheken die interessante Bestaumlnde aufbewahren die im Laufe des Studiums wichtig werden koumlnnten Bisweilen ist ein Besuch in der Stadtbibliothek Bremen lohnend (Forum Am Wall 201 28195 Bremen) Die Bibliothek des Staatsarchivs Bremen (Am Staatsarchiv 1 28203 Bremen Tel 0421 361-6221) unterhaumllt eine wichtige und sehr umfangreiche Sammlung zur Bremischen und regionalen Geschichte fuumlr alle Epochen Eine detaillierte Auflistung aller 124 Bibliotheken die es in Bremen gibt finden Sie in Deutscher Bibliotheksverband Landesverband Bremen eV (Hg) Bibliotheken in Bremen und Bre-

merhaven Bremen 42001

Bibliotheksfuumlhrer fuumlr Bremen und Bremerhaven wwwdbv-bremendehtmlbibfustarthtml

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Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa

Seit ihrer Gruumlndung im Jahr 1982 hat die Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa einen Bestand von ca 33000 Baumlnden an geistes- und sozialwissenschaftlicher Literatur aus und uuml-ber Ost- und Ostmitteleuropa angeschafft Der Schwerpunkt liegt auf dem Zeitraum nach dem Zweiten Weltkrieg Hauptsammelgebiete sind Zeitgeschichte Politik Soziologie Ideenge-schichte des 20 Jahrhunderts Kunst- und Kulturgeschichte sowie Belletristik des heutigen Ruszligland und anderer Nachfolgestaaten der UdSSR Polens und der Tschechischen und Slo-wakischen Republiken Die uumlbrigen Laumlnder Ost- und Ostmitteleuropas sind mit kleineren Ab-teilungen vertreten die einen Uumlberblick uumlber deren Entwicklung ermoumlglichen Bis Anfang 1997 wurden die Bestaumlnde der Bibliothek durch einen traditionellen Zettelkatalog erschlossen Seither erfolgt die Katalogisierung uumlber ein elektronisches Bibliothekssystem Oumlffnungszeiten Montag bis Donnerstag 900 bis 1700 Uhr Freitag 900 bis 1600 Uhr Auskunft und Verlaumlngerung Tel 0421 218-2066 -7467 -7575 (telephonische Verlaumlngerung)

Bibliothek des DSM (Deutsches Schiffahrtsmuseum) Bremerhaven

Die Bibliothek des Deutschen Schiffahrtsmuseums haumllt fuumlr Wissenschaft und Forschung aber auch fuumlr die allgemeine Oumlffentlichkeit Literatur und andere Informationsmedien zur deut-schen Schiffahrtsgeschichte in ihren internationalen Verflechtungen bereit Der Bestand um-faszligt derzeit ca 80000 Titel Rund 370 Zeitschriften und Periodika werden laufend gehalten und auf wichtige Aufsaumltze hin ausgewertet Die Online-Kataloge weisen den Bibliotheks-Bestand zu 100 nach Die Nutzung der Bibliothek im Lesesaal ist kostenlos (Praumlsenzbibliothek) Bis auf besonders schuumltzenswerte oder vor 1800 erschienene Literatur ist auch zu den uumlblichen Bedingungen eine Fernleihe moumlglich Den Bibliotheksbesuchern stehen an technischen Hilfsmitteln neben verschiedenen Scan- und Kopiergeraumlten Lesegeraumlte fuumlr Mikrofilm und -fiches sowie in begrenztem Umfang Computer-arbeitsplaumltze und Internetzugaumlnge zur Verfuumlgung Der hauseigene Photoservice fertigt auch kostenguumlnstig Repros an Oumlffnungszeiten der Bibliothek Dienstag bis Donnerstag 1000 bis 1600 Uhr Freitag 1000 bis 1400 Uhr Kontakt Deutsches Schiffahrtsmuseum - Bibliothek - Hans-Scharoun-Platz 1 D-27568 Bremerhaven Tel +49-471-48 207 2244 FAX +49-471-48 207 55 E-Mail bibliothekdsmde wwwdsmde2bibkhtm

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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4 Fachzeitschriften

Fachzeitschriften sind das wichtigste Medium der wissenschaftlichen Diskussion aller Epo-chen Aufgrund ihres periodischen Erscheinens sind sie meist aktueller als Monographien und koumlnnen daher besonders sensibel auf neue Trends in der Forschung eingehen Da die groszligen historiographischen Debatten vor allem in den Fachzeitschriften ausgetragen werden kann man sich schnell ein differenziertes Bild von der Entwicklung der Disziplin und der aktuellen Interessenlage verschaffen sowie Anregungen fuumlr eigene Fragestellungen finden Daruumlber hinaus koumlnnen Fachzeitschriften Anregungen zur Schwerpunktbildung im eigenen Studium liefern Es gibt verschiedene Formen von Zeitschriftenbeitraumlgen Die gebraumluchlichste ist der Aufsatz Er behandelt ein Spezialproblem oder einzelne Aspekte eines groumlszligeren Themenkomplexes Die Miszellen die meist Ertraumlge aus groumlszligeren laufenden Forschungsarbeiten vorab veroumlffent-lichen sind in Umfang und Themenstellung begrenzter Dokumentationen machen der For-schung wichtige Quellen zugaumlnglich und sind daher fuumlr die weitere Entwicklung der Historio-graphie entscheidend Literaturberichte referieren den aktuellen Forschungsstand zu einzel-nen Sachfragen sie geben Auskunft uumlber Forschungskontroversen und spiegeln aktuelle Trends in der Entwicklung der Forschung wider Zudem ordnen sie einzelne Neuerscheinun-gen in die Wissenschaftslandschaft ein was deren Beurteilung erleichtert Rezensionen be-richten bewertend uumlber einzelne wissenschaftliche Neuerscheinungen Manche Zeitschriften enthalten daruumlber hinaus eine Rubrik Nachrichten in der uumlber Tagungen Ehrungen neue Forschungsprojekte und anderes mehr informiert wird Viele der im folgenden genannten Zeitschriften bezieht die SuUB sowohl in der Printversion als auch als e-Journal Suchen sie Zeitschriftentitel im Katalog der SuUB deshalb grundsaumltz-lich nur uumlber die E-LIB Nur dort sind alle Zeitschriften (Print + online) verzeichnet JSTOR ndash Journal Storage The Scholarly Journal Archive (httpwwwjstororg) ist ein elektroni-

sches Zeitschriftenarchiv aus den USA Es bietet einen Volltextzugriff auf digitalisierte Zeitschrif-ten aus dem angloamerikanischen Raum die meist ab der ersten Ausgabe (teilweise ab 1800) an-geboten werden Nicht zugaumlnglich sind die drei bis fuumlnf letzten Jahrgaumlnge der Zeitschriften Die SuUB hat die Zugriffsrechte auf die Titel der Arts amp Sciences I + II Collection (insgesamt 242 Ti-tel) erworben darunter zahlreiche grundlegende Zeitschriften aus dem Bereich der Geschichtswis-senschaft (nur aus dem Campus-Netz)

MUSE Das Projekt MUSE (httpmusejhuedu) wurde 1993 durch die Johns Hopkins University Press (JHU Press) in Zusammenarbeit mit der Milton S Eisenhower Library gestartet Der Zweck war die Zeitschriften der JHU Press elektronisch anzubieten Mittlerweile sind weitere 29 Non-Profit-Verlage hinzugekommen so daszlig MUSE heute rund 270 englischsprachige Zeitschriften aus dem geistes- und sozialwissenschaftlichen Bereich im Volltext anbietet Die einzelnen Zeitschriften koumlnnen uumlber die E-LIB der SuUB aufgerufen werden (nur aus dem Campus-Netz)

Wichtige epochenuumlbergreifende Fachzeitschriften American Historical Review (AHR) Das Organ des amerikanischen Historikerverbandes erscheint

seit 189596 und enthaumllt einen breiten Rezensionsteil Annales Eacuteconomies Socieacuteteacutes Civilisations Die methodisch einfluszligreichste Zeitschrift des 20 Jahr-

hunderts erscheint seit 1929 Archiv fuumlr Kulturgeschichte (AfK) erscheint seit 1903 Central European History (CEH) erscheint seit 1968 Schwerpunkt Forschungsprobleme des

deutschsprachigen Mitteleuropa

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 34

Comparativ Zeitschrift fuumlr Globalgeschichte und vergleichende Gesellschaftsforschung Leipzi-ger Beitraumlge zur Universalgeschichte und vergleichenden Geschichtsforschung erscheint seit 1991

Comparative Studies in Society and History (CSSH) erscheint seit 195859 English Historical Review (EHR) begruumlndet 1886 Francia Forschungen zur westeuropaumlischen Geschichte hg v Deutschen Historischen Institut

Paris erscheint seit 1973 Geschichte in Wissenschaft und Unterricht (GWU) Das Verbandsorgan der Geschichtslehrer

Deutschlands erscheint seit 1950 monatlich jedes Heft hat einen Themenschwerpunkt enthaumllt Sammelrezensionen

Geschichte und Gesellschaft (GG) erscheint seit 1975 die Einzelbaumlnde sind jeweils einem Rahmen-thema zugeordnet Schwerpunkt Sozial- und Gesellschaftsgeschichte der Neuzeit

Historische Anthropologie Kultur ndash Gesellschaft ndash Alltag erscheint seit 1993 Schwerpunkt Kul-tur- Alltags- Mentalitaumlts- und Mikrogeschichte

Historisches Jahrbuch (HJb) hg v der Goumlrres-Gesellschaft erscheint seit 1880 bis 2000 umfang-reicher Rezensionsteil

Das Historisch-Politische Buch (HPB) erscheint seit 1953 und enthaumllt vor allem Rezensionen die nach Epochen und Themen geordnet sind

Historische Zeitschrift (HZ) erscheint seit 1859 Schwerpunkt deutsche Geschichte aller Epochen enthaumllt einen breiten Rezensionsteil

Jahrbuch fuumlr Europaumlische Geschichte hg v Institut fuumlr Europaumlische Geschichte Mainz erscheint seit 2000

Jahrbuch fuumlr europaumlische Uumlberseegeschichte hg im Auftrag der Forschungsstiftung fuumlr verglei-chende europaumlische Uumlberseegeschichte

Journal of Modern History erscheint seit 1929 Journal of Social History Journal of Womenrsquos History erscheint seit 1989 LrsquoHomme Zeitschrift fuumlr Feministische Geschichtswissenschaft erscheint seit 1990 in jaumlhrlich 2

thematisch orientierten Heften Schwerpunkt Geschlechtergeschichte Past amp Present A Journal of Historical Studies erscheint seit 1952 Schwerpunkt Europaumlische

Geschichte Revue Historique (RH) Schwerpunkt franzoumlsische Geschichte Saeculum erscheint seit 1950 Jahrbuch fuumlr Universalgeschichte sehepunkte Rezensionsjournal fuumlr die Geschichtswissenschaft erscheint seit 2001 monatlich um-

faszligt alle Epochen sowie die Kunstgeschichte (httpwwwsehepunktehistoricumnet) Vierteljahrschrift fuumlr Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (VSWG) erscheint seit 1903 Schwer-

punkt Wirtschafts- und Sozialgeschichte mit Rezensionen und Nachrichten aus der Wissenschaft WerkstattGeschichte hg v Verein fuumlr kritische Geschichtsschreibung erscheint seit 1992 Zeitschrift fuumlr Geschichtswissenschaft (ZfG) gegruumlndet 1953 bis 1989 wichtiges Organ der DDR-

Geschichtswissenschaft Zeitschrift fuumlr Kirchengeschichte (ZKG) erscheint seit 1877 ausgezeichneter Rezensionsteil

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Fachspezifische Zeitschriften

Ur- und Fruumlhgeschichte Archaumlologie in Deutschland (AiD) populaumlrwissenschaftliche Zeitschrift Stuttgart 1984ff

Archaumlologisches Korrespondenzblatt archaumlologische Fachzeitschrift Mainz 1971ff

Berichte der Roumlmisch-Germanischen Kommission Frankfurt am Main 1904ff

Die Kunde Zeitschrift fuumlr niedersaumlchsische Archaumlologie Hannover 1933ff

Knasterkopf Fachzeitschrift fuumlr Tabakpfeifen und historischen Tabakgenuss Langenweiszligbach 1989ff

Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft fuumlr Archaumlologie des Mittelalters und der Neuzeit Pa-derborn 1991ff (abrufbar unter httpwwwdgamndenr=1amplang=de)

Zeitschrift fuumlr Archaumlologie des Mittelalters Bonn 1973ff

Alte Geschichte Chiron Mitteilungen der Kommission fuumlr Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Ar-

chaumlologischen Instituts Muumlnchen 1971ff

Classical Quarterly (ClQ) Bd 1-44 1907-1950 Oxford 1907ff Neue Folge Bd 1-49 1951-1999 Oxford 2000ff

Historia Zeitschrift fuumlr Alte Geschichte Stuttgart 1950ff

Klio Beitraumlge zur Alten Geschichte Bd 1-18 1901-1923 Berlin 1901ff Neue Folge Bd 1-18 1925-1944 Berlin 1959ff

Mittelalter Deutsches Archiv (DA) die Zeitschrift der MGH Deutsches Archiv fuumlr Geschichte des Mittelalters (DA) Bde 1-7 1937-1944 nun Deutsches Archiv fuumlr Erforschung des Mittelalters (DA) Bd 8ff 1951ff Fruumlhmittelalterliche Studien (FMSt) 1967ff Early Medieval Europe (EME) 1992ff Speculum Journal of Mediaeval Studies 1926ff Zeitschrift fuumlr Historische Forschung (ZHF) Vierteljahresschrift zur Erforschung des Spaumltmittelal-

ters und der fruumlhen Neuzeit erschient seit 1974

Fruumlhe Neuzeit Das achtzehnte Jahrhundert Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft fuumlr die Erforschung des Acht-

zehnten Jahrhunderts Wolfenbuumlttel 1977ff Archiv fuumlr Reformationsgeschichte Internationale Zeitschrift zur Erforschung der Reformation und

ihrer Auswirkungen Guumltersloh 1903ff (Beiheft Literaturbericht 1972ff) Fruumlhneuzeit-Info Wien ua 1990ff The Sixteenth Century Journal Kirksville 1972ff (httpwwwjstororgjournals03610160html)

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 36

Neuere und Neueste Geschichte Archiv fuumlr Sozialgeschichte (AfS) hg v der Friedrich-Ebert-Stiftung 1961ff jeweils unter einem

Rahmenthema Umfangreicher Rezensionsteil (zugaumlnglich unter httpwwwfesdeafs-online) und wichtige Sammelrezensionen

Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ) Beilage zur Zeitschrift bdquoDas Parlamentldquo erscheint monat-lich mit jeweils einem Rahmenthema Kostenfrei bei der Bundeszentrale fuumlr politische Bildung er-haumlltlich

German History The Journal of the German History Society 1984ff Schwerpunkt Neuere und Neueste Geschichte

Journal of Contemporary History (JCH) 1966ff Schwerpunkt Europaumlische Zeitgeschichte enthaumllt Sammelrezensionen

Neue Politische Literatur Berichte uumlber das internationale Schrifttum (NPL) enthaumllt Rezensio-nen Literaturberichte und Sammelbesprechungen Schwerpunkt Neuere und Neueste Geschichte erscheint seit 1956

Vierteljahrshefte fuumlr Zeitgeschichte (VfZ) Organ des Instituts fuumlr Zeitgeschichte auflagenstaumlrkste deutschsprachige Fachzeitschrift erscheint seit 1953

Lateinamerikanische Geschichte The Hispanic American Historical Review (HAHR) Durham 1918ff The Americas A Quarterly Review of Inter-American Cultural History (TAm) Washington 1944ff Revista de Indias (RI) Madrid 1940ff Jahrbuch fuumlr Geschichte Lateinamerikas (JbLA) Koumlln 1964ff (bis 1997 unter dem Titel Jahrbuch

fuumlr Geschichte von Staat Wirtschaft und Gesellschaft Lateinamerikas) Journal of Latin American Studies (JLAS) New York 1969ff Latin American Research Review (LARR) Pittsburgh 1965ff Historia Mexicana (HMex) Meacutexico 195152ff Colonial Latin American Historical Review (CLAHR) Albuquerque 1992ff Anuario de Estudios Americanos (AEA) Madrid 1944ff Bulletin of Latin American Research (BLAR) Oxford 199192ff

Osteuropa Ab imperio Teorija i istorija nacionalrsquonostej i nacionalizma v postsovetskom prostranstve Kazan

2000ff Nationalitaumlten- und Empireforschung Cahiers du Monde Russe Russie ndash Empire russe ndash Union sovieacutetique ndash Eacutetats indeacutependants

(httpmonderusserevuesorgindexhtml) Schwerpunkt politische Sozial- Wirtschafts- und Kul-turgeschichte des sowjetischen Raums ab 1917

Europe-Asian Studies (fruumlher bdquoSoviet Studiesldquo) Schwerpunkt Geschichte der Sowjetunion und ihrer Nachfolgestaaten Die wichtigste wissenschaftliche Zeitschrift fuumlr diesen Raum und diese Epoche

Forum fuumlr osteuropaumlische Ideen- und Zeitgeschichte hg v Zentralinstitut fuumlr Mittel- und Osteuro-pastudien an der KU Eichstaumltt-Ingolstadt 1997ff Schwerpunkt mittel- und osteuropaumlische Zeitge-schichte (httpwww1ku-eichstaettdeZIMOSforumindexhtm)

Jahrbuumlcher fuumlr die Geschichte Osteuropas Neue Folge 1953ff Schwerpunkt osteuropaumlische Ge-schichte in ihrer ganzen Breite Standardzeitschrift der deutschsprachigen Forschung (httpwwwlrz-muenchende~jbfgoe)

Kritika Explorations in Russian and Eurasian History 2000ff

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Osteuropa Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft fuumlr Osteuropakunde Schwerpunkt laufende Ent-wicklungen in Ost- und Ostmitteleuropa (httposteuropadgo-onlineorg)

Otečestvennaja istorija (fruumlher Istorija SSSR) hg v Institut Rossijskoj istorija RAN 1957ff Russian history ndash Histoire russe Schwerpunkt Geschichte und Kultur Ruszliglands der Ukraine

Zentralsiens und der Ostseeregion von der Fruumlhzeit bis zur Gegenwart Russian Review 1941ff Schwerpunkt Entwicklungen im Raum des fruumlheren russischen Reiches

und der Sowjetunion bzw ihren Nachfolgestaaten Slavic Review hg v The American Association for the Advancement of Slavic Studies Schwer-

punkt Fragen der russischen eurasischen und osteuropaumlischen Entwicklung in Geschichte und Ge-genwart (httpwwweconuiucedu~slavrevframeshtml)

Voprosy istorii 1926ff (seit 1945 unter diesem Namen) aumllteste sowjetische Zeitschrift fuumlr Ge-schichtswissenschaften

Schiffahrtsgeschichte Deutsches Schiffahrtsarchiv (DSA) Hamburg 1975ff

International Journal of Maritime History (IJMH) St JohnrsquosNF 1989ff

Marine Mirror (MM) Cambridge 1911ff

Northern Marine St JohnrsquosNF 1991

Tijdschrift voor zeegeschiedenis uitg Door de Nederlandse Vereniging voor Zeegeschiedenis Vree-land 1982ff

The great circle Journal of the Australian Association for Maritime History Toronto 1979ff

Fachdidaktik Geschichte in Wissenschaft und Unterricht (GWU) Zeitschrift des Verbandes der Geschichtslehrer

Stuttgart Seelze 1950ff Geschichte lernen Geschichtsunterricht heute Seelze 1988ff Geschichte Politik und ihre Didaktik Zeitschrift fuumlr historisch-politische Bildung Beitraumlge und

Nachrichten fuumlr die Unterrichtspraxis Zeitschrift zahlreicher Landesverbaumlnde im Verband der Ge-schichtslehrer Deutschlands Paderborn Muumlnster 1973ff

5 Internet-Ressourcen fuumlr Historiker Das groszlige Informationsangebot des World Wide Web (www) muszlig auch der Historiker in zu-nehmendem Maszlige nutzen Allerdings sind gleichzeitig auf Grund der Unzuverlaumlssigkeit und extremen Kurzlebigkeit der Informationen die Einschraumlnkungen besonders groszlig Allgemeine Kriterien fuumlr serioumlse Internet-Seiten sind minus daszlig sie bereits seit laumlngerer Zeit etabliert sind (Dauerhaftigkeit ist im Internet fraglos ein

Kennzeichen von Qualitaumlt) minus daszlig sie von der oumlffentlichen Hand gefoumlrdert werden (die Vergabe von oumlffentlichen Mitteln

ist in der Regel an Qualitaumltsstandards gebunden die uumlberpruumlft werden) minus daszlig sie kostenlos zugaumlnglich sind (Vorsicht vor kommerziellen Angeboten und privaten

bdquoUumlberzeugungstaumlternldquo) Stichwort bdquoOpen Accessldquo5 minus und daszlig ihr Inhalt regelmaumlszligig gepflegt und aktualisiert wird

5 Eine ganze Reihe von wissenschaftlichen Institutionen hat sich bislang bereits sehr deutlich fuumlr eine Verfuumlg-

barmachung von wissenschaftlichem Wissen im Internet ausgesprochen Die bdquoBerliner Erklaumlrungldquo (httpwwwzimmpgdeopenaccess-berlinberlindeclarationhtml) schlieszligt erstmals auch dezidiert das kultu-relle Erbe mit ein

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 38

Wenn Sie diese Maximen beachten kann Ihnen das Internet in zweifacher Hinsicht hilfreich sein Erstens koumlnnen Sie schnell aktuelle Informationen uumlber Ihr Studienfach und Ihre Univer-sitaumlt erhalten Zweitens laumlszligt sich das Internet auch als fachspezifische Informationsquelle nut-zen

Literatur zur Einfuumlhrung Biste Baumlrbel Hohls Ruumldiger (Hg) Fachinformation und EDV-Arbeitstechniken fuumlr Historiker Ein-

fuumlhrung und Arbeitsbuch Koumlln 2000 wieder in httpwwwgeschichtehu-berlindeEDV-Buch Kap 1 EDV und Geschichtswissenschaften httpwwwgeschichtehu-berlindeEDV-Buchkapitel2_linkshtml (Stand 30092005)

Freytag Nils Piereth Wolfgang Kursbuch Geschichte Paderborn ua 2004

Jenks Stuart Tiedemann Paul Internet fuumlr Historiker Eine praxisorientierte Einfuumlhrung Darmstadt 22000

Suppanz Frank Geisteswissenschaften studieren mit dem Computer Eine praxisorientierte Einfuumlh-rung Stuttgart 2003

WWW-Suchinstrumente fuumlr Geschichte

Einige Universitaumlten haben damit begonnen Einfuumlhrungen in das Geschichtsstudium ins Netz zu stellen (s Epochen) Daruumlber hinaus haumllt das Internet auch Ressourcen bereit die fuumlr die inhaltliche Beschaumlftigung mit Geschichte nuumltzlich sein koumlnnen Die folgende Liste mit serioumlsen Internet-Angeboten ist zwar unvollstaumlndig bietet aber Gelegenheit zum ersten Einstieg Von dort finden Sie zahlrei-che Links zu weiteren relevanten Seiten httpwwwhsozkultgeschichtehu-berlindeindexasp Humanities-Net Sozial- und Kulturgeschichte (kurz

H-Soz-u-Kult) ist die fuumlhrende deutsche Internetseite fuumlr Historiker und eine zentrale Plattform der wissen-schaftlichen Kommunikation Hier finden Sie aktuelle Rezensionen Tagungsberichte aber auch Stellenaus-schreibungen Das Abonnement ist kostenlos

httpwwwnfhdatadepremiumindexshtml Ein wichtiges Hilfsmittel ist der Nachrichtendienst fuumlr Historiker (NfH) der bereits 1995 gegruumlndet wurde Er enthaumllt neben Diskussionsforen und umfangreichen Linksammlungen auch eine aktuelle Presseschau die einschlaumlgige Artikel aus deutschen englischen und franzoumlsischen Zeitungen umfaszligt

httpwwwclio-onlinede Clio-online Dieses Portal versucht die geschichtswis-senschaftlichen Internet-Ressourcen zusammenzufuumlh-ren

httpwwwhistoricumnetindexphp Historicumnet ist ein Netzwerk das verschiedene ge-schichtswissenschaftliche Internet-Ressourcen buumlndelt

httpwwwphiluni-erlangende~p1geshomehtml und httpwwwerlangerhistorikerseitede

Die Erlanger Historikerseite ist eine sehr gute Adresse vor allem wenn man auf der Suche nach weiteren Links ist Hier findet sich ua eine groszlige (und kom-mentierte) Auswahl an einschlaumlgigen Internet-Angeboten

httpwwwhdgdeFinaldeuwww_hdg_dehtm Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland Bonn

httpwwwdhmde Deutsches Historisches Museum httpmdz2bib-bvbdehist InformationsWeiser GeschichteHistory Guide weist

geschichtswissenschaftlich relevante Internetquellen nach und ist das deutschsprachige Portal des Netz-werks Subject Gateways Geschichte

wwwhistoryguidede History GuideInformationsWeiser Geschichte

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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httpvlibiueithistoryindexhtml World Wide Web Virtual Library History Central Catalogue

httpwwwjstororg

Journal Storage The Scholarly Journal Archive

Ur- und Fruumlhgeschichte httpwwwdgamnde Deutsche Gesellschaft fuumlr Archaumlologie des Mittelalters

und der Neuzeit httpwwwarchaeologie-onlinede Arbeitsgruppe Archaumlologie und digitale Medien Frei-

burg

Alte Geschichte httpwwwgnomonku-eichstaettdeLAGproseminarindexhtml

Online-Tutorium der KU Eichstaumltt

httpwwwperseustuftsedu und httpperseusmpiwg-berlinmpgde

The Perseus Digital Library (Umfassendes Such- und Hilfsmittelsystem u a fuumlr Texte der griechischen und lateinischen Antike) Tufts-University

httpwwwbautzdebbkl Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon httpwwwheiligenlexikonde Oumlkumenisches Heiligenlexikon httpwwwstoaorgdiotima Materials fort the Study of Women and Gender in the

Ancient World httpwwwhouseofptolemyorgindexhtml The House of Ptolemy ndash ptolemaumlisches und roumlmisches

Aumlgypten httpwwwualbertaca~csmackayConsulsListhtml Consuls of the Roman Republic httpwwwkirkehu-berlinderessourcbuchkulthtml KIRKE Katalog der Internetressourcen fuumlr die Klassi-

sche Philologie httpwwwstoaorg Stoaorg httpwwwtrentucaahcresourceshtmldir Resources on the Internet for Ancient History and

Classics Hg K H Kinzl Trent-University Canada Rezensionen (Altertumswissenschaften) httpccatsasupennedu Bryn Mawr Classical Review publishes timely re-

views of current scholarly work in the field of classical studies (including archaeology)

httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonGnomonhtml

Gnomon online (Rezension der CD-ROM-Version von Ulrich Schmitzer ndash httptelemachosphiluni-erlangendedatabaselibrignomon2html)

httpwwwplekosuni-muenchendestartseitehtml Periodicum onLine zur Erforschung der KOmmunika-tionsstrukturen in der Spaumltantike

Mittelalter wwwuni-tuebingendemittelaltertutoriumindexhtm schoumlnes Online-Tutorium wwwuni-muensterdefruehmittelalter das beste Fruumlhmittelalter im Netz httpwwwceecuni-koelnde CEEC ndash Codices Electronici Ecclesiae Coloniensis wwwgeorgetownedulabyrinth Resources for Medieval Studies wwwfordhameduhalsallsbook2html Internet medieval sourcebook full text sources httpwwwmediaevumdehaupt2html Mediaumlvistik im Internet ndash empfehlenswert

Fruumlhe Neuzeit httpwwwuni-konstanzdeFuFPhiloGeschichteTutorium

Die Universitaumlt Konstanz bietet ein Tutorium fuumlr die Neuere und Neueste Geschichte online an

httpwwwphiluni-erlangende~p1gesstudiumhtml Besonders umfassend ist das Internet-Angebot der Universitaumlt Erlangen das unter anderem wertvolle Tips zur Studienorganisation enthaumllt

httpmdzbib-bvbdedigbiblexikaadelung Johann Christoph Adelung Grammatisch-kritisches Woumlrterbuch der Hochdeutschen Mundart

httpmdz1bib-bvbde~ndbadb_indexhtml Allgemeine Deutsche Biographie

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 40

httpwwwsfnhistoricumnet Server Fruumlhe Neuzeit

httpwwwuni-muensterdeFNZ-Online Barbara Stollberg-Rilinger (Hg) Einfuumlhrung in die Fruumlhe Neuzeit

httpwwwfruehe-neuzeitnet Virtual library Geschichte Fruumlhe Neuzeit httpwwwzedler-lexikonde Johann Heinrich Zedler Grosses vollstaumlndiges Uni-

versal-Lexicon Aller Wissenschafften und Kuumlnste

Neuere und Neueste Geschichte httpwwwzeitgeschichte-onlinede httpwwwstubbildarchiv-dkguni-frankfurtde Bildarchiv der Deutschen Kolonialgesellschaft httpholocaustumdunimichedu Holocaust Survivor Oral History Archive httpfacultystaffvwcedu~dgrafholocaushtm Holocaust and Jewish Studies Site httpwwwcalvineduacademiccasgpa German Propaganda Archive httpwww17juni53de httpwwwchronik-der-wendede

Lateinamerikanische Geschichte httplcweb2locgovhlas Handbook of Latin American Studies httpwwwh-netorg~latam H-LatAm an international forum for the scholarly

discussion of Latin American History httplanicutexasedu Latin American Network Information Center httpwwwciberade Virtuelle Fachbibliothek Ibero-Amerika httphapiuclaedu The Hispanic American Periodicals Index (HAPI)

Osteuropaumlische Geschichte httpwwwdgo-onlineorg DGO Deutsche Gesellschaft fuumlr Osteuropakunde eV httpartscishuedureespdocuments Documents in Russian History httpwwwribknet Umfassende bibliographische Rechercheressource httpwwwceeolcomindexaspx CEEOL ndash Central and Eastern European Online Li-

brary httpwwwsoviethistoryorg Quellen zur sowjetischen Geschichte httpwwwsovlitcom Zusammenfassungen russisch-sowjetischer Literatur httpwwwrussianarchivescomraoaboutindexhtml Russian Archives Online httpmdzxbib-bvbdecocoon1000dokstarthtml 1000 Schluumlsseldokumente der russischen und sowjeti-

schen Geschichte (1917-1991) httpwwwfak12uni-muenchendeforostindex2html Forschungsverbund Ost- und Suumldosteuropa (forost) httpwwwvifaostde ViFaOst ndash Virtuelle Fachbibliothek Osteuropa

Fachdidaktik wwwburkhard-sachsede httpwwwlehrer-onlinede Lehrer-Online Unterrichten mit neuen Medien

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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IV Wissenschaftliches Arbeiten im Studium

1 Fragestellung

Jede wissenschaftliche Beschaumlftigung mit Geschichte muss mit einer Frage beginnen Erst die Frage bringt die Quellen zum Sprechen6 Erst die Fragestellung die das erkenntnisleitende Forschungsinteresse formuliert ermoumlglicht es aus der enormen Fuumllle des Materials diejenigen Quellen und Literaturtitel herauszufiltern die fuumlr ihre Beantwortung relevant sind Erst die Fragestellung ermoumlglicht es dem Historiker die von ihm festgestellten historischen Tatsachen in einen Sinnzusammenhang zu bringen sie zu interpretieren und Thesen zu bilden Erst die Fragestellung macht aus einer Information ein Argument das dazu dient eine These zu be-gruumlnden und zu belegen oder gegenteilige Auffassungen zu widerlegen Ohne Fragestellung wird Geschichtsschreibung zu einem bdquoHort von Anekdoten und Chronologienldquo7 und das ist nicht der Sinn von wissenschaftlicher Beschaumlftigung mit Geschichte Es reicht also nicht aus im Rahmen eines Seminars ein Thema zu uumlbernehmen Entscheidend ist vielmehr wie Sie sich einem Thema annaumlhern dh welche konkreten Fragen Sie an ein Thema herantragen Waumlhrend ein Thema verhaumlltnismaumlszligig leicht zu finden ist entsteht eine tragfaumlhige Fragestellung aus vertieftem Wissen An Hand des Themas beginnen Sie sich ein-zulesen und zu bibliographieren Je mehr Sie das Thema in den historischen Kontext und die aktuelle Forschung einordnen koumlnnen und Sie einen Uumlberblick uumlber die Quellen haben desto leichter faumlllt es Ihnen eine Fragestellung zu formulieren die Folgendes leisten soll minus die Fragestellung legt den Gegenstand der Untersuchung fest sie grenzt ihn ein denn es

werden nur diejenigen Bereiche naumlher untersucht nach denen man zuvor gefragt hat minus jede Frage enthaumllt bereits eine implizite Vorstellung von einer moumlglichen Antwort einer

bdquomoumlglichen Geschichteldquo minus die Fragestellung entscheidet uumlber den methodischen Zugriff auf das Thema sowie uumlber

die Auswahl von Quellen und Literatur die zu ihrer Beantwortung erforderlich sind Man muszlig also von Anfang an uumlberlegen wie man von den Fragen zu Antworten kommen kann

minus nicht zuletzt gibt die Fragestellung Ihrer Hausarbeit ein individuelles Profil und bewahrt Sie vor der Furcht nur das vielfach bereits Geschriebene ein weiteres Mal nachzubeten

Historische Fragestellungen zielen vor allem auf Ursachen und Zusammenhaumlnge sie suchen Erklaumlrungen fuumlr den Ablauf historischer Prozesse Prinzipiell ist die Anzahl moumlglicher Fragen unbegrenzt Eine bdquoguteldquo dh sinnvolle Frage zeichnet sich durch folgende Charakteristika aus minus Die Frage sollte uumlber den bisherigen Wissensstand hinausfuumlhren Dies setzt voraus daszlig

Sie Probleme und Fragen der Forschung erkennen und in Ihren Arbeiten zum Gegenstand einer argumentativen Auseinandersetzung machen Dies gilt auch schon fuumlr Proseminare

minus Die Fragen sind an den Beduumlrfnissen und Interessen der Gegenwart ausgerichtet und be-ziehen daraus ihre Relevanz Dabei geht es nicht um die Projektion der Gegenwart auf die Vergangenheit

Nachdem Sie das einschlaumlgige Material zu einem bestimmten Thema ausfindig gemacht ha-ben muumlssen Sie es im Hinblick auf Ihre Fragestellung auswerten bewerten und aufbereiten 6 Koselleck Reinhart Begriffsgeschichten Studien zur Semantik und Pragmatik der politischen und sozialen

Sprache Mit zwei Beitraumlgen von Ulrike Spree und Willibald Steinmetz sowie einem Nachwort zu Einlei-tungsfragmenten Reinhart Kosellecks von Carsten Dutt Frankfurt am Main 2006 S 71

7 Kuhn Thomas S Die Struktur der wissenschaftlichen Revolution Frankfurt am Main 1973 S 15

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 42

Es ist dabei ein wesentlicher Unterschied ob Sie Quellen oder Literatur bearbeiten Ob es sich bei den verwendeten Texten um eine Quelle oder um Literatur handelt haumlngt allein von der Fragestellung ab und nicht vom Alter des Textes Sobald Sie sich z B mit der Geschichte der Geschichtswissenschaft beschaumlftigen werden viele der Texte die Sie in anderem Zusammen-hang als Forschung zu Rate gezogen haumltten zur Quelle

2 Literaturarbeit

Unter dem Begriff bdquoFachliteraturldquo versteht man die Darstellungen der bisherigen Ergebnisse der historischen Forschung und ihrer Nachbardisziplinen Das Studium der einschlaumlgigen Li-teratur gehoumlrt zum taumlglichen Geschaumlft des Historikers und ist unverzichtbar Jede neue Arbeit muszlig auf den vorhandenen Ergebnissen der Forschung aufbauen und sie kritisch befragen ndash ganz gleich ob es um die Uumlbernahme historischer Tatsachen oder um deren moumlglicherweise kontroverse Interpretation geht Erstens besteht das Ziel der Lektuumlre wissenschaftlicher Texte darin einen Uumlberblick uumlber den Forschungsstand bzw die Entwicklung der Forschung zu einem Thema zu gewinnen Einen Forschungsbericht oder auch Literaturbericht der Ihnen diese Arbeit enorm erleichtert fin-den Sie entweder in Fachzeitschriften oder in der Einleitung wissenschaftlicher Monogra-phien Jeder Band der Reihen bdquoOldenbourg Grundriszlig der Geschichteldquo (OGG) und bdquoEnzyklo-paumldie Deutscher Geschichteldquo (EDG) enthaumllt ebenfalls einen ausfuumlhrlichen problemorientierten Forschungsuumlberblick der behandelten Epoche oder eines Themas Sollte zu Ihrem Thema kein Literaturbericht vorliegen muumlssen Sie sich diesen Uumlberblick selbst erarbeiten Zweitens werten Sie die vorhandene Literatur aus um Sachinformationen uumlber Ihren Untersu-chungsgegenstand zu erhalten dabei kann es sich beispielsweise um die Datierung eines Er-eignisses eine statistische Angabe oder Informationen uumlber historische Ereignisablaumlufe han-deln Drittens schlieszliglich gewinnen Sie aus der Literatur historische Urteile Thesen und Ant-worten die andere Historiker im Hinblick auf komplexe Fragestellungen gegeben haben Die-se koumlnnen entweder in Ihre Arbeit uumlbernommen oder zum Ausgangspunkt Ihrer Fragestellung gemacht werden indem sie uumlberpruumlft modifiziert widerlegt oder bestaumltigt werden

a) Lesen wissenschaftlicher Texte (Informationsbeschaffung)

Das Lesen wissenschaftlicher Texte ist eine Kompetenz die mit der kontemplativen Lektuumlre von Belletristik wenig gemein hat Wissenschaftliches Lesen bedeutet nicht passive Rezeption des Geschriebenen sondern einen aktiven geistigen Vorgang bei dem der Leser in einem permanenten Dialog mit dem Verfasser steht Daher erfordert diese Form des Lesens groszlige Konzentration Ruhe und Zeit

Relevanz klaumlren

Wegen der groszligen Menge an Literaturtiteln die Sie zu den meisten Themen finden koumlnnen sollten Sie nicht planlos mit dem Lesen des erstbesten Buches beginnen das Ihnen in die Haumlnde faumlllt Zunaumlchst muumlssen Sie klaumlren ob ein Text fuumlr die Beantwortung Ihrer Fragestel-lung uumlberhaupt relevant ist Dazu fuumlhren Sie folgende Arbeitsschritte aus minus Titel und Untertitel des Buches geben nicht nur Auskunft uumlber das Thema sondern unter

Umstaumlnden auch uumlber seine Kernthese minus Aus dem Titelblatt oder dem Impressum erfahren Sie wann wo und ggf in welcher Reihe

ein Buch erschienen ist Erscheinungsjahr und Auflage signalisieren seine Aktualitaumlt Ist ein Buch in einer renommierten Reihe erschienen mag dies ein Hinweis auf seine Qualitaumlt sein

minus Das Inhaltsverzeichnis gibt uumlber Aufbau und Inhalt des Buches Auskunft Wenn bei der Durchsicht des Inhaltsverzeichnisses noch kein direkter Bezug zu Ihrem Thema oder der

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Fragestellung erkennbar ist heiszligt dies nicht daszlig das Buch fuumlr Sie nicht relevant ist Lesen Sie deswegen immer

minus die Einleitung Sie erschlieszligt Ihnen die Fragestellung und das Erkenntnisinteresse des Au-tors seinen methodischen Zugriff und seine Loumlsungsstrategien Daruumlber hinaus gibt sie Ihnen wichtige Informationen uumlber den Forschungsstand

minus Die Materialbasis koumlnnen Sie anhand des Quellen- und Literaturverzeichnisses pruumlfen minus Im Vorwort erfahren Sie um welche Art von Arbeit es sich handelt (beispielsweise eine

Dissertation oder Habilitationsschrift) und in welchem Umfeld sie entstanden ist Auf-grund dieser Informationen laumlszligt sie sich oft in der Forschungslandschaft verorten

minus Die Zusammenfassung bilanziert die Ergebnisse der Arbeit benennt ggf Luumlcken und regt damit zu weiterer Forschung an

Sollte sich bei dieser Pruumlfung herausstellen daszlig ein Buch nur in Teilen fuumlr Sie relevant ist bieten Ihnen das Inhaltsverzeichnis und das oder die Register (Personen- Orts- und Sachre-gister) die Moumlglichkeit die benoumltigten Informationen bzw relevanten Textpassagen nachzu-schlagen Vor allem umfangreiche Arbeiten die Ihr Thema nur am Rande streifen werden Sie nur selektiv auswerten Allerdings kann es auch gefaumlhrlich sein Literatur gewissermaszligen als Steinbruch zu verwenden da einzelne Aussagen so aus dem Zusammenhang gerissen werden Sie sollten daher immer Einleitung und Zusammenfassung lesen um die relevanten Passagen in die Argumentation des Autors einordnen zu koumlnnen

Kritisches Lesen heiszligt Exzerpte erstellen

Wissenschaftliches Lesen heiszligt exzerpieren Von zentraler Bedeutung ist es sich beim Lesen stets die eigene Fragestellung vor Augen zu halten und den vorliegenden Text im Hinblick auf die eigene Fragestellung hin bdquoabzuklopfenldquo also selbst Fragen an den Text zu stellen Dabei geht es keineswegs darum den Inhalt des Textes kritiklos aufzunehmen vielmehr muumlssen Sie sich bemuumlhen den Text bewertend (also kritisch) zu lesen Achten Sie dabei auf folgende Punkte minus Bleibt der Autor des Textes bei seiner in der Einleitung formulierten Fragestellung oder

weicht er vom Thema ab minus Ist der methodische Ansatz des Autors zur Beantwortung seiner Fragestellung geeignet minus Welche Quellen zieht der Autor zur Beantwortung seiner Frage(n) heran Hat er moumlgli-

cherweise wichtige Quellen uumlbersehen minus Welche Thesen (Behauptungen Schluszligfolgerungen) stellt der Autor auf Und was ist an

diesen Thesen neu wo reichen sie uumlber den bisherigen Forschungsstand hinaus minus Uumlberzeugen die Argumente die er fuumlr seine Thesen anfuumlhrt Lassen sich Gegenargumente

ins Feld fuumlhren minus Gibt es Luumlcken oder Schwachstellen in der Argumentationskette des Autors minus Wie ordnet der Autor seine Ergebnisse in groumlszligere Zusammenhaumlnge ein minus Was sagt der Text im Hinblick auf Ihre eigene Fragestellung Anfangs wird es Ihnen wahrscheinlich schwerfallen alle Teile dieses Fragerasters an einen Text heranzutragen Doch je mehr Sie lesen desto leichter faumlllt es Ihnen

b) Aufbereitung des Gelesenen (Informationsverwaltung)

Exzerpieren

Das Lesen eines Textes allein genuumlgt allerdings nicht Wissenschaftliches Lesen ist untrenn-bar mit Schreiben verbunden Wenn Sie eigene Buumlcher oder Textkopien lesen koumlnnen Sie bereits beim ersten Lesen wichtige Passagen unterstreichen und Randbemerkungen hinzufuuml-gen das erleichtert Ihnen spaumlter die Orientierung enthebt Sie jedoch nicht der Muumlhe schrift-

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liche Textauszuumlge (Exzerpte) anzufertigen Arbeiten Sie in Buumlchern immer nur mit Bleistift alles andere ist Barbarei In Buumlchern aus oumlffentlichem Besitz verbietet sich jede Markierung Ein Exzerpt faszligt den Inhalt eines Textes in Stichworten oder fortlaufend jedenfalls immer knapp zusammen Lange Literaturauszuumlge sind in der Regel kein Exzerpt sondern ver-schwendete Zeit Sie muumlssen versuchen die (unter Ihrer Fragestellung) wichtigen Aussagen moumlglichst in eigenen Worten wiederzugeben ndash gelingt Ihnen dies ist das ein sicheres Indiz dafuumlr daszlig Sie den Text verstanden haben Befolgen Sie unbedingt die Grundregeln des Exzerpierens minus Ein Exzerpt beginnt mit einer vollstaumlndigen bibliographischen Angabe des exzerpierten

Textes Lose Exzerpte die Sie nicht zuordnen koumlnnen sind wertlos minus Trennen Sie deutlich woumlrtliche Zitate Textparaphrasen und eigene Kommentare vonein-

ander damit Sie sie spaumlter nicht durcheinanderbringen minus Notieren Sie sich unbedingt die Seitenzahlen woumlrtlicher Zitate und Textparaphrasen an-

sonsten muumlssen Sie spaumlter nochmals nach dem Fundort eines Zitats oder Belegs suchen minus Strukturieren Sie Ihr Exzerpt Jeder gute wissenschaftliche Text folgt einer Gliederung

die aus dem Exzerpt hervorgehen muszlig Auf diese Weise enthalten Ihre Notizen Informati-onen uumlber Aufbau Argumentationsgang Thesen und Ergebnisse des Textes

minus Behalten Sie beim Exzerpieren die Fragestellung des Autors und Ihre eigene im Blick minus Notieren Sie sich die Definitionen zentraler Begriffe minus Halten Sie Staumlrken und Schwaumlchen des Textes (etwa Argumentationsluumlcken oder innere

Widerspruumlche) fest

Einzelnotiz-System (Karteikasten)

Um das Exzerpieren von Texten die zur Beantwortung Ihrer Fragestellung relevant sind kommen Sie nicht herum Fuumlr die dauerhafte Archivierung der Informationen sind Exzerpte allerdings nur bedingt geeignet da Literaturauszuumlge gerade bei laumlngeren Texten schnell un-uumlbersichtlich werden Der Karteikasten in dem ein Text nach seinen Einzelaspekten aufgegliedert wird vermeidet diesen Nachteil er macht Informationen ndash je nach Fragestellung ndash flexibel handhabbar Aller-dings ist sein Gebrauch muumlhsam Sie muumlssen naumlmlich auf jeder einzelnen Karteikarte die ge-naue Belegstelle (dh die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben) notieren um die gespei-cherten Informationen spaumlter weiterverwenden zu koumlnnen Zudem werden Karteikaumlsten mit der Zeit unuumlbersichtlich und der Argumentationszusammenhang des Textes geht dabei verlo-ren

Datenbanken

minus Datenbanken kombinieren die Vorteile von Exzerpt und Karteikasten vermeiden jedoch ihre Nachteile Daher sind sie heute das mit Abstand effizienteste Medium der Informati-onsverarbeitung und Archivierung

minus Informationen auf EDV-Systemen nehmen weniger Platz in Anspruch sind (mit etwas Uumlbung) einfach zu handhaben sowie leicht organisierbar und kommunizierbar

minus Wer regelmaumlszligig in den PC exzerpiert erhaumllt rasch einen groszligen stetig wachsenden Fun-dus an Informationen wer dagegen mit der Hand exzerpiert bleibt auf einem Berg von Papier sitzen der mit der Zeit immer schwerer uumlberschaubar wird

httpaoeguni-koelndehandwerkszeugliberdat ndash Das Datenbankprogramm LiberDat 20 erleichtert

das systematische Bibliographieren und hilft den Uumlberblick uumlber die eigenen Buumlcher Kopien und Notizen zu bewahren Exzerpte koumlnnen direkt mit der Datenbank verknuumlpft werden

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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httpwwwlit-linkch ndash Lit-link ist ein Datenbank-Programm fuumlr die Verwaltung von Informationen die in den Geistes- und Sozialwissenschaften bei der Arbeit mit Literatur und Textquellen gesam-melt und verwendet werden

httpwwwliteratnet ndash Programm fuumlr Literaturverwaltung und -management mit Zitat- Schlagwort- und Fundortverwaltung sowie Tools fuumlr die arbeitsteilige Literaturbearbeitung im Team

(Alle drei Datenbankprogramme stehen kostenlos auf den angegebenen Internetseiten zum Download zur Verfuumlgung)

Literatur zum Lesen wissenschaftlicher Texte Becher Stephan Schnell und erfolgreich studieren Organisation ndash Zeitmanagement ndash Arbeitstechnik

Wuumlrzburg 1998

Franck Norbert Fit fuumlrs Studium Erfolgreich reden lesen schreiben Muumlnchen 82006

Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006 S 125-142

Ruumlckriem Georg ua Die Technik des wissenschaftlichen Arbeitens Eine praktische Anleitung Pa-derborn 132006 (enthaumllt ausfuumlhrliche Informationen zum Bibliographieren Exzerpieren und Ver-walten von Informationen)

3 Quellenarbeit

Die Geschichtswissenschaft bezieht ihre Erkenntnisse nicht aus der Literatur sondern aus-schlieszliglich aus Quellen Geschichte wird erst durch die methodisch kontrollierte kritische Pruumlfung der uumlberlieferten Quellen zu einer Wissenschaft Die Quellen stellen die Basis wie auch die Begrenzung der historischen Forschung dar Jede historische Interpretation kann bei einer Neusichtung der Quellen an ihnen scheitern deswegen spricht man auch von einem bdquoVetorechtldquo der Quellen8 Das gilt bereits fuumlr das Geschichtsstudium Referate und Hausar-beiten muumlssen schon im Proseminar im wesentlichen aus den Quellen erarbeitet werden

a) Was ist eine Quelle Die griffigste Definition von bdquoQuellenldquo stammt von Paul Kirn bdquoQuellen nennen wir alle Tex-te Gegenstaumlnde oder Tatsachen aus denen Kenntnis der Vergangenheit gewonnen werden kannldquo9 Dieser Umschreibung ist nichts hinzuzufuumlgen Sie umfaszligt alles womit der Historiker arbeiten kann und gilt fuumlr alle Epochen und fuumlr alle Regionen

Texte

Texte sind in der Regel die wichtigsten Quellen des Historikers da sie am umfassendsten Auskunft uumlber die Vergangenheit geben und Informationen uumlber die Zusammenhaumlnge histori-scher Tatsachen enthalten Jeder Text kann eine historische Quelle sein (es haumlngt nur von der Fragestellung ab) Texte sind so enorm vielfaumlltig daszlig sie hier nicht aufgezaumlhlt werden koumln-nen

Gegenstaumlnde

Da alles was durch die menschliche Hand geschaffen oder veraumlndert wurde seine Absichten und die unbewuszligten Beeinflussungen (kultureller technischer religioumlser hellip Art) in sich traumlgt geben Gegenstaumlnde wie Kleidungsstuumlcke Bauwerke Muumlnzen Grabfunde Waffen Kochgeraumlt 8 Koselleck Reinhard Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main 1979 S

206 9 Kirn Paul Einfuumlhrung in die Geschichtswissenschaft Berlin 1947 S 28

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 46

und anderes mehr auch Auskunft uumlber die Vergangenheit Fuumlr die Alte Geschichte und das Mittelalter sind historische Gegenstaumlnde zentrale Quellen der Erkenntnis Auch in der Zeitge-schichte geben bisweilen nur materielle Zeugnisse Aufschluszlig Besonders aussagekraumlftig sind menschliche Uumlberreste weil sie Ruumlckschluumlsse auf Ernaumlhrung Krankheit und Umweltbedin-gungen erlauben

Tatsachen

Gegenwaumlrtige Tatsachen sind historisch gewachsen deswegen legen sie Zeugnis uumlber die Vergangenheit ab Zu diesen Tatsachen gehoumlren Grenzen Sprachen Flur- Orts- und Perso-nennamen und anderes Ein gutes Beispiel stellt unsere Sprache dar Im Bereich des Sports ist sie sehr stark mit englischen Fachausdruumlcken durchsetzt was auf den Ursprungsort bestimm-ter Sportarten verweist von dem aus sie schlieszliglich in Deutschland Einzug gehalten haben Fuumlr andere Bereiche wie die Musik oder das Militaumlrwesen gilt aumlhnliches Zu den historischen Tatsachen gehoumlren schlieszliglich auch Phaumlnomene wie beispielsweise Religionen und Konfessi-onen Daszlig die Christen in der Bundesrepublik Deutschland in zwei etwa gleich groszlige Grup-pen aus Katholiken und Protestanten zerfallen verweist auf die Glaubensspaltung im 16 Jahrhundert als enorm wichtige langfristig wirksame Zaumlsur einerseits und die Aufnahme und regionale Aufteilung der Vertriebenen nach 1945 andererseits

Welche Quellen fuumlr die Behandlung eines bestimmten Themas relevant sind haumlngt in hohem Maszlige von der gewaumlhlten Fragestellung und dem methodischen Vorgehen ab mit dem die Fragen beantwortet werden sollen So laumlszligt sich beispielsweise ein Phaumlnomen wie die soge-nannte Bauernbefreiung in Preuszligen unter ganz unterschiedlichen Blickwinkeln untersuchen die jeweils verschiedene Quellengattungen erfordern Fragt man politikgeschichtlich nach der Genese und den Motiven der Gesetzgebung muumlssen die Sachakten der beteiligten Behoumlrden und die Unterlagen der wichtigsten handelnden Akteure herangezogen werden Fragt man da-gegen sozialgeschichtlich nach den Auswirkungen dieser Maszlignahme sind in erster Linie so-zialstatistische Daten und autobiographische Zeugnisse erforderlich die Auskunft uumlber die Lebenslage der betroffenen Bauern und Gutsbesitzer geben Die Kunst geschickte Forschungsfragen zu stellen und geeignete Quellen zur Beantwortung dieser Fragen zu finden nennt man Heuristik Sie laumlszligt sich allerdings schlecht allgemein vermitteln sondern nur an konkreten Einzelfaumlllen erproben Fuumlr den Anfang mag es genuumlgen daszlig Sie sich den Zusammenhang von Fragestellung und Auswahl der Quellen verdeutlichen also das Problembewuszligtsein schaumlrfen

b) Quellentypologie Seit dem spaumlten 19 Jahrhundert hat sich in der Geschichtswissenschaft die klassische Unter-scheidung zwischen Traditionsquellen und Uumlberresten eingebuumlrgert die auf Johann Gustav Droysen zuruumlckgeht und von Ernst Bernheim in ihrer heutigen Form formuliert wurde Das wesentliche Unterscheidungskriterium dieser Typologie liegt im Gegenwartszweck der Quel-le bdquoAlles was unmittelbar von den Gegebenheiten uumlbriggeblieben und vorhanden ist nennen wir Uumlberreste alles was mittelbar von den Begebenheiten uumlberliefert ist hindurchgegangen durch menschliche Auffassung nennen wir Traditionldquo10 Zwar ist diese Dichotomie wie noch zu zeigen sein wird keineswegs so eindeutig doch hilft sie sehr bei der Einschaumltzung des Aussagewertes einer Quelle fuumlr die Fragestellung

10 Bernheim Ernst Lehrbuch der historischen Methode und der Geschichtsphilosophie Leipzig 61908 S 255 f

(Hervorhebungen im Original) Die folgenden Zitate ebenda

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Uumlberrest

Als bdquoUumlberresteldquo werden alle Quellen bezeichnet bdquowelche ohne jede Absicht auf Erinnerung und Nachwelt nur uumlbriggebliebene Teile der Begebenheiten der menschlichen Betaumltigungen selbst sindldquo Darunter fallen saumlmtliche Relikte menschlicher Lebensprozesse (beispielsweise Kuumlchenabfaumllle) Produkte menschlicher Fertigkeiten (Bauwerke und technisches Geraumlt aller Art) aber auch Sprache Zustaumlnde Institutionen Sitten und Gebraumluche sowie nicht zuletzt Akten und Urkunden Nach Bernheim haben Uumlberreste fuumlr den Historiker den Vorteil der unmittelbaren Naumlhe zum untersuchten Gegenstand Da sie nicht bewuszligt als bdquoQuelleldquo angefertigt wurden enthalten sie weniger Stilisierungen und Selbstdarstellungen daher ermoumlglichen Uumlberreste eher als Traditi-onsquellen die Rekonstruktion der bdquoharten Faktenldquo Allerdings sind Uumlberreste immer nur Splitter Teile eines Mosaiks das der Historiker zusammensetzen muszlig ohne dafuumlr alle Einzel-teile zur Verfuumlgung zu haben Dazu ist ein umfangreiches Kontextwissen erforderlich das die Einordnung der einzelnen Puzzle-Teile erst ermoumlglicht

Tradition

Unter bdquoTraditionenldquo versteht man Quellen die bewuszligt zur Uumlberlieferung bestimmter Sach-verhalte angelegt worden sind bdquoDie Tradition verfolgt durchweg direkt die Absicht die Erin-nerung der Begebenheit zu erhalten will geradezu historisches Material seinldquo Traditionsquel-len sind vor allem schriftliche Quellen die Werke antiker Schriftsteller sowie die Historio-graphie (soweit sie unter die Quellen faumlllt) aber auch Memoiren Tagebuumlcher Reiseberichte und Korrespondenzen Hinzu kommen Bildnisse und Skulpturen (die eine Interpretation des Kuumlnstlers enthalten) sowie schriftliche und muumlndliche Zeugenaussagen Der Vorzug von Traditionsquellen besteht darin daszlig sie das historische Geschehen bereits aufbereitet haben es also in einen Zusammenhang bringen Das bdquoVerstehenldquo der Vergangen-heit erfolgte hier bereits durch einen Menschen der dem Gegenstand viel naumlher war als ein heutiger Historiker der also das bdquoHindernis der inneren Fremdheitldquo nicht oder nicht in dem Maszlige uumlberwinden muszligte Damit geht jedoch der Nachteil einher daszlig Traditionsquellen Sach-verhalte immer aus dem Blickwinkel des Verfassers darstellen der aus der Fuumllle der vergan-genen Realitaumlt eine Vorauswahl getroffen hat Zudem besteht gerade bei autobiographischen Quellen immer die Gefahr der Stilisierung und Selbstdarstellung

Problematik der Quellentypologie

Die Unterscheidung zwischen Traditionen und Uumlberresten dient also vor allem als Hilfe bei der Bestimmung des Aussagewerts und der Reichweite einer Quelle Sie ist selbst jedoch sehr problematisch da nicht wirklich trennscharf minus Jede Traditionsquelle hat zugleich auch Uumlberrestcharakter ndash nicht was ihren Inhalt be-

trifft wohl aber hinsichtlich der Umstaumlnde ihrer Entstehung Ein Monument beispielswei-se wird mit dem Ziel errichtet dauerhaft an eine Person oder ein Ereignis zu erinnern Da es jedoch im Stil und mit den (technischen) Mittel der Zeit seiner Entstehung errichtet worden ist hat es auch die Qualitaumlt eines Uumlberrests Ein Gesandtschaftsbericht der unter den Akten des Auswaumlrtigen Amtes (Auszligenministeriums) aufbewahrt wird faumlllt zwar per definitionem unter die Uumlberreste Das heiszligt nun jedoch nicht daszlig saumlmtlichen in einem solchen Bericht enthaltenen Informationen ein dementsprechend hoher Quellenwert bei-zumessen ist Schlieszliglich wurden derartige Berichte oft erst im Nachhinein verfaszligt und enthalten nicht selten den Versuch des Autors sich und seine Leistungen ins rechte Licht zu ruumlcken Ob eine Quelle eher den Traditionen oder den Uumlberresten zuzurechnen ist haumlngt somit entscheidend von der eigenen Fragestellung ab zu deren Beantwortung sie herangezogen wird

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minus Manche Quellengattungen lassen sich kaum in das Schema dieser Typologie einordnen etwa die Publizistik und das Pressewesen Beide richten sich zwar eindeutig an die jewei-ligen Zeitgenossen fallen daher also unter die Uumlberreste Publizistik und Presse nehmen jedoch zugleich stets auch Wertungen vor und treffen eine Auswahl aus der Fuumllle des (seinerzeit zur Verfuumlgung stehenden) Materials Fuumlr den spaumlteren Leser sind sie also eher Traditionsquellen Gleiches gilt fuumlr Briefe und Tagebuumlcher

minus Besonders problematisch ist die Einordnung von Bild- und Tondokumenten die vor allem fuumlr die Zeitgeschichte groszlige Bedeutung haben Einerseits geben sie das Geschehene oder Gesagte unmittelbar wider sind also Uumlberreste andererseits werden sie von anderen auf-gezeichnet um Dritten zugaumlnglich zu sein fallen also zugleich unter die Traditionen

c) Quellenkritik Die Quellenkritik lotet die Moumlglichkeiten und Absichten einer historischen Quelle aus ihre bdquoZuverlaumlssigkeitldquo wird kritisch gepruumlft und ihre Inhalte werden fuumlr die jeweilige Fragestellung fruchtbar gemacht Die Quellenkritik ist der eigentliche Kern des historischen Arbeitens die Ergebnisse der Kritik sind Grundlage der Interpretation und der Aussagen in der Darstellung Die Kritik erfordert zwei Schritte

Aumluszligere Quellenkritik

In der aumluszligeren Quellenkritik auch als bdquoKritik der Echtheitldquo bezeichnet wird die Quelle nach einer Reihe von formalen Kriterien untersucht Dabei sind folgende Fragen zu klaumlren minus Uumlberlieferung Wie ist die Quelle auf uns gekommen Welchen Weg hat sie vom Produ-

zenten bis in ein Archiv bzw in eine Edition durchlaufen welchen Veraumlnderungen war sie dabei unterworfen bewuszligten und zufaumllligen

minus Echtheit Ist die Quelle bdquoechtldquo oder bdquogefaumllschtldquo Die beiden Begriffe stehen hier in An-fuumlhrungszeichen weil sie fuumlr die Geschichtswissenschaft keine absolute sondern nur rela-tive Bedeutung haben Mit anderen Worten Auch eine bdquoFaumllschungldquo kann eine wichtige Quelle sein da sie beispielsweise daruumlber Aufschluszlig geben kann wer warum wann was und wie bdquogefaumllschtldquo hat

minus Datierung Wann wurde die Quelle verfaszligt Ist sie nachtraumlglich uumlberarbeitet oder veraumln-dert worden Vor allem die Quellen der Antike des Mittelalters und der Fruumlhen Neuzeit sind oftmals nicht datiert man muszlig daher ihren Entstehungszeitraum anhand aumluszligerer (Schriftart Stil) und innerer Kriterien (Sinnzusammenhaumlnge) bestimmen Aber auch bei Quellen mit Datumsangabe ist zu pruumlfen ob sie vor- oder ruumlckdatiert (und damit bdquoge-faumllschtldquo) worden sind

minus Autor Wer hat die Quelle verfaszligt In welcher Funktion hat der Autor die Quelle verfaszligt minus Entstehungszusammenhang In welchem Kontext ist die Quelle entstanden welcher

Textgattung gehoumlrt sie an und welche Funktion hatte sie Handelt es sich beispielsweise um eine serielle Quelle (jede Art von Listen wie etwa um Eintraumlge in ein Geburtsregis-ter) um ein Verhoumlrprotokoll oder um ein diplomatisches Memorandum

minus Quellentyp Handelt es sich um eine Traditionsquelle oder um einen Uumlberrest Wer war der Adressat der Quelle

minus Textsicherung Hier geht es um die Sammlung von Informationen zu Personen Instituti-onen oder sonstigen Sachverhalten die in der Quelle erwaumlhnt werden und zu ihrem Ver-staumlndnis erforderlich sind Dazu ist nicht nur ein umfangreiches Kontextwissen noumltig sondern man muszlig auch einschlaumlgige (beispielsweise biographische) Hilfsmittel verwen-den

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Innere Quellenkritik

Waumlhrend die aumluszligere Kritik eine Quelle nach formalen Gesichtspunkten untersucht beschaumlftigt sich die innere Quellenkritik mit ihrem Inhalt Es geht vor allem um folgende Fragen ⎯ Reichweite der Information

minus Was wuszligte der Autor was konnte er wissen was wollte er wissen inwieweit konnten ihm Dinge bewuszligt werden welchen Wahrnehmungshorizont hatte er (Stand-ortHorizont)

minus Zu welchem Zweck schreibt der Autor sein Werk (Prologe) welche erklaumlrten Absich-ten verfolgt er in welchem Verhaumlltnis steht er zu prominenten Personen seines Be-richts (StandpunktTendenz)

minus Was sagt die Quelle im Hinblick auf die gewaumlhlte Fragestellung aus Welche Antwor-ten und Schluszligfolgerungen ergeben sich aus ihr Sind ggf auch andere bdquoLesartenldquo moumlglich

⎯ Kontext In welchem Verhaumlltnis steht diese Quelle zu anderen Quellen Gehen die enthal-tenen Informationen uumlber andere Quellen hinaus oder widersprechen sie ihnen Oder be-zieht die Quelle ihre Informationen sogar aus einer anderen nicht genannten Quelle Um hier Klarheit zu gewinnen muszlig die Quelle mit anderen Quellen sowie mit der einschlaumlgi-gen Literatur verglichen werden Erst die Kontextualisierung ermoumlglicht es den Quellen-wert naumlher zu bestimmen

Grundsaumltzlich gilt bei der Quellenkritik ⎯ daszlig das quellenkritische Instrumentarium nicht nur dem Gewinn von Fakten und Ereignis-

sen dient sondern je nach Fragestellungen die Quellen auch in anderer Weise pruumlft Wer sich mit Mentalitaumlten oder dem Alltag beschaumlftigt legt weniger Wert darauf die Quellen nur auf unstrittige gleichsam bdquofesteldquo Bestandteile hin zu untersuchen

⎯ daszlig die enorme Verschiedenheit und Vielgestaltigkeit der Quellen immer eine individuelle Betrachtung und Erschlieszligung erzwingen so daszlig das gewaumlhlte kritische Instrumentarium ndash bei allen grundlegenden Gemeinsamkeiten ndash ebenso angepaszligt werden muszlig

⎯ was Jacob Burckhardt in seinen Vorlesungen sagte minus bdquoUnerschoumlpflichkeit der Quellen zumal solcher die von groszligen Maumlnnern herruumlhren

sodaszlig Jeder die tausendmal ausgebeuteten Buumlcher wieder lesen muszlig weil sie jedem Leser und jedem Jahrhundert ein besonderes Antlitz erweisen auch jeder Alterstufe des Einzelnen Es kann sein daszlig im Thucydides zB eine Thatsache ersten Ranges liegt die erst in hundert Jahren Jemand bemerken wirdldquo

minus bdquoAlle echte Uumlberlieferung ist auf den ersten Anblick langweilig weil und insofern sie fremdartig ist Sie kuumlndet die Anschauungen und Interessen ihrer Zeit fuumlr ihre Zeit und koumlmmt uns gar nicht entgegen [] Aber auch dem Gelehrten und Denker ist die Ver-gangenheit in ihrer Aeuszligerung Anfangs immer fremdartig und ihre Aneignung eine Arbeitldquo11

In der Regel wird der Quellenwert eines Dokuments nicht in allen behandelten Punkten gleich hoch sein

Kritik von Ton- und Bildquellen

Ein besonderes Problem stellt die Kritik von Ton- und Bildquellen dar Tonbandaufnahmen Fotos und insbesondere (Ton-)Filmen kurz den bdquoneuen Medienldquo kommt scheinbar unwider-legbare Authentizitaumlt zu denn angeblich luumlgen Bilder nicht Die Realitaumlt sieht freilich ganz anders aus Gerade Bilder sind in hohem Maszlige standortgebunden (nicht umsonst spricht man

11 Burckhardt Jacob Uumlber das Studium der Geschichte Der Text der bdquoWeltgeschichtlichen Betrachtungenldquo

nach den Handschriften hg v P Ganz Muumlnchen 1981 Zitat 1 S 252 Zitat 2 S 250

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in der Filmbranche von bdquoEinstellungenldquo) und perspektivisch sie zeigen bestenfalls nur einen kleinen Ausschnitt der vergangenen Wirklichkeit Zudem sind gerade Bilder in hohem Maszlige anfaumlllig fuumlr Manipulationen wie etwa die zahllo-sen Fotomontagen in der Sowjetunion unter Stalin zeigen Nicht umsonst nutzten (und nut-zen) totalitaumlre Regime Bild und Ton als bevorzugtes Instrument der Propaganda Von derarti-gen Faumllschungen abgesehen transportieren Bilder ganz bewuszligt Botschaften denen der Histo-riker nicht bdquoauf den Leimldquo gehen darf Ein in einem Fotoatelier entstandenes Portraumlt ist nicht so sehr das Resultat des angeblich unbestechlichen Auges der Kamera als vielmehr eine be-wuszligte Stilisierung des Portraumltierten gleiches gilt wenn auch unter anderen Vorzeichen fuumlr die Fotographien aus einer Verbrecherkartei Ganz abgesehen davon muszlig zunaumlchst immer die Frage beantwortet werden was ein Bild uuml-berhaupt darstellt dh man muszlig das Bild raumlumlich und zeitlich zuordnen und in einen Kon-text bringen Zudem stehen Bilder selten allein Fotos sind beschriftet Filme mit Text und Ton unterlegt Wie wichtig es ist das Verhaumlltnis von Bild und Text genau zu bestimmen ha-ben zuletzt die Debatten um die sog bdquoWehrmachtsausstellungldquo gezeigt die in ihrer ersten Version einige falsch zugeordnete Fotos enthalten hat

d) Quelleninterpretation Die Quellenkritik dient in erster Linie dazu die Aussagemoumlglichkeiten einer Quelle zu ermit-teln Sie liefert die Grundlage des historiographischen Erkenntnisprozesses Die eigentliche weiterfuumlhrende Aufgabe der Geschichtswissenschaft besteht jedoch in der Interpretation der Quellen ihrer Auswertung Die Interpretation der Quellen ist deswegen eine weitere wesentliche Leistung die im Prozeszlig der geschichtswissenschaftlichen Forschung erbracht werden muszlig weil die Quellen nie fuumlr sich selbst sprechen sie muumlssen durch die Kritik und die Interpretation zum Sprechen ge-bracht werden bdquoDenn sogar die eindeutigsten und willfaumlhrigsten Texte oder archaumlologischen Zeugnisse sprechen nur zu dem der sie zu befragen verstehtldquo12 Die Quelleninterpretation ermittelt auf Grund der durch die Kritik gewonnenen Kenntnisse aus den Informationen der Quelle die fuumlr die Fragestellung relevanten Aussagen und ordnet sie in die historischen und sachlichen Zusammenhaumlnge ein bdquoInterpretation heiszligt das Bedeutsame eines Textes finden nicht nur den Wortlaut uumlbersetzenldquo13 Die Interpretation ihrerseits bildet die Grundlage fuumlr die Antworten auf die gestellte Frage Die Arbeitsschritte von Kritik und Interpretation sind nie ganz klar von einander zu trennen Als Historiker muszlig man versuchen Quellen stets auch bdquogegen den Strichldquo zu lesen um ihnen auch diejenigen Informationen abzugewinnen die sie zwar weder preisgeben wollen noch di-rekt enthalten die man ihnen jedoch indirekt entnehmen kann So liefern um nur ein Beispiel zu nennen die Verhoumlrprotokolle der Inquisition nicht nur Informationen uumlber die Verhoumlrten oder das System der Inquisition sondern auch etliche Hinweise anthropologischer Natur die fuumlr ganz andere Fragestellungen interessant sind14 Die Quelleninterpretation ist ein Forschungsprozeszlig den man als bdquoPendelbewegungldquo zwischen Vergangenheit und Gegenwart begreifen kann Der Historiker traumlgt Fragen die ihm relevant erscheinen an Material aus der Vergangenheit heran er sichtet und bewertet es mit den Au-gen und vor dem geistigen Hintergrund seiner eigenen Epoche um vergangene Phaumlnomene zu rekonstruieren Allerdings duumlrfen die Ansichten und Wertmaszligstaumlbe der Gegenwart nicht unre-flektiert auf die Vergangenheit projiziert werden Um beispielsweise eine vergangene Hand-lung beurteilen zu koumlnnen muszlig vor allem der geistige und emotionale Horizont der unter- 12 Bloch Marc Apologie der Geschichtswissenschaft oder Der Beruf des Historikers Nach der von Eacutetienne

Bloch edierten franzoumlsischen Ausgabe hg v Peter Schoumlttler Stuttgart 2002 S 73 13 Quirin Heinz Einfuumlhrung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte Stuttgart 51991 S 193 14 Ginzburg Carlo Der Inquisitor als Anthropologe in Habermas Rebella ua (Hg) Das Schwein des Haumlupt-

lings Beitraumlge zur Historischen Anthropologie Berlin 1992 S 42-55

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suchten Epoche rekonstruiert und in Rechnung gestellt werden Ansonsten ist die Gefahr von Fehl- und Trugschluumlssen groszlig

Literatur zu Quellen und Quellenarbeit Arnold Klaus Der wissenschaftliche Umgang mit Quellen in Hans-Juumlrgen Goertz (Hg) Geschichte

Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 42-58

Beck Friedrich Henning Eckart Die archivalischen Quellen Eine Einfuumlhrung in ihre Benutzung Koumlln ua 42002

Brenneke Adolf Archivkunde Ein Beitrag zur Theorie und Geschichte des europaumlischen Archivwe-sens ergaumlnzt von Wolfgang Leesch Leipzig 1953

Franz Eckhart G Einfuumlhrung in die Archivkunde 7 aktual Aufl Darmstadt 2007

Ginzburg Carlo Spurensicherung Die Wissenschaft auf der Suche nach sich selbst Berlin 1993

Kruumlger Kersten Historische Statistik in Goertz Hans-Juumlrgen (Hg) Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 59-82

Talkenberger Heike Historische Erkenntnis durch Bilder Zur Methode und Praxis der Historischen Bildkunde in Goertz Hans-Juumlrgen (Hg) Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 83-98

Wohlfeil Rainer Methodische Reflexionen zur modernen Bildkunde in Tolkemitt Brigitte Wohlfeil Rainer (Hg) Historische Bildkunde Problemwege ndash Beispiele (ZHF-Beihefte 12) Berlin 1991 S 17-35

Zimmermann Michael Quellen als Metapher Uumlberlegungen zur Historisierung einer historischen Selbstverstaumlndlichkeit in Historische Anthropologie 5 (1997) S 268-287

Alte Geschichte Schmalzried Egidius Hauptwerke der antiken Literatur Einzeldarstellungen und Interpretationen zur

griechischen lateinischen und biblisch-patristischen Literatur Muumlnchen 1976

Finley Moses I Quellen und Modelle in der Alten Geschichte Frankfurt am Main 1987

Meister Klaus Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Antike 2 Bde Paderborn ua Bd1 1997 Bd 2 1999

Mittelalter Dotzauer Winfried Quellenkunde zur deutschen Geschichte im Spaumltmittelalter (1350-1500) Darm-

stadt 1996

Typologie des Sources du Moyen Acircge Occidentale Turnhout 1972ff (bis 2004 erschienen 86 Hefte zu einzelnen Quellengattungen und Mise agrave jour = Nachtraumlge)

Wattenbach Wilhelm ua Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Vorzeit und Karolinger Hefte I ndash VI [Vorzeit bis Vertrag von Verdun 843] Weimar 1952-1990 dazu als Beiheft Buchner R Die Rechtsquellen Darmstadt 1953

Ders ua Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Die Zeit der Sachsen und Salier

Bd 1 und 2 900-1125 Darmstadt 1967

Bd 3 Italien und England mit Nachtraumlgen zu Baumlnden 1 2 Darmstadt 1971

Ders Schmale Franz-Joseph Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Vom Tode Ks Hein-richs V bis zum Ende des Interregnums 1125-1273 nur Bd 1 Darmstadt 1976 fuumlr die fehlende Zeit teilweise noch zu gebrauchen der alte Wattenbach Bd 2 6 Aufl Berlin 1894

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Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Huumlttenberger Peter Uumlberlegungen zu einer Theorie der Quelle in Rusineck Bernd A ua (Hg)

Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Neuzeit Paderborn ua 1992 S 253-265

Fuchs Ralf-Peter Die Arbeit mit den Quellen in Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Olden-bourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen 2000 S 255-272

Rusineck Bernd A ua (Hg) Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Neuzeit Paderborn ua 1992

Osteuropaumlische Geschichte Fitzpatrick Sheila The impact oft he Great Purges on Soviet elites A case study from Moscow and

Leningrad telephone directories of the 1930s in Getty J Arch Manning Roberta T Stalinist Terror New perspectives Cambridge 1993 S247-260

Hellbeck Jochen Tagebuch aus Moskau 1931-1939 Muumlnchen 1996

Schiffahrtsgeschichte Heidbrink Ingo Schrott oder Kulturgut Zur Bedeutung historischer Wasserfahrzeuge aus der Per-

spektive des Historikers Bestandserfassung Bewertung quellengerechte Erhaltung Lage Lippe 1994

e) Quelleneditionen Schriftliche Quellen werden in der Regel in Bibliotheken und Archiven aufbewahrt Diese sind zwar zumeist fuumlr die Forschung zugaumlnglich doch sind Recherchen fuumlr das wissenschaft-liche Arbeiten im Studium zu aufwendig und kostspielig Fuumlr Referate und Seminararbeiten reicht es meist aus wenn Sie veroumlffentlichte Quellen heranziehen die in Form von Editionen und Dokumentationen vorliegen Man unterscheidet zwischen Fondseditionen und Quellen-sammlungen Fondseditionen enthalten einzelne Aktenbestaumlnde (beispielsweise Kabinettspro-tokolle) Quellensammlungen dagegen Schriftgut zu einem bestimmten Thema das aus unter-schiedlichen Bibliotheken Archiven und Bestaumlnden stammt Die Verwendung von Quelleneditionen bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich Sie enthal-ten in der Regel eine Einleitung die die publizierten Quellen in den groumlszligeren Kontext einord-net sowie Sachkommentare und Erlaumluterungen in denen Fachtermini und konkrete Vorgaumln-ge die sich nur aus anderen Quellen erschlieszligen erklaumlrt werden Zudem enthalten sie Hin-weise auf weiteres Quellenmaterial zur vertiefenden Beschaumlftigung mit dem Gegenstand Al-lerdings stellen Editionen immer nur eine Auswahl des vorhandenen Archivmaterials dar die (insbesondere bei Quellensammlungen) auf zeitgebundenen Auswahlkriterien beruht Daher muumlssen Sie pruumlfen nach welchen Leitlinien die Dokumente ausgewaumlhlt wurden ob die jewei-lige Edition alle fuumlr die eigene Fragestellung wichtigen Materialien enthaumllt und ob die Edition wissenschaftlichen Anspruumlchen genuumlgt Das ist keineswegs immer der Fall Die Leitlinien fuumlr wissenschaftliche Editionen haben sich in den letzten 200 Jahren sehr veraumlndert Deswegen gibt es durchaus Quellensammlungen bei denen die Texte nach unterschiedlichen editori-schen Standards herausgegeben wurden (MGH ndash Monumenta Germaniae Historica seit 1823) Ein anderes Beispiel Die umfangreiche Edition bdquoDie Groszlige Politik der europaumlischen Kabinette 1871-1914ldquo die zwischen 1922 und 1927 in 40 Baumlnden publiziert wurde verfolgte das erklaumlrte Ziel die Unschuld des Deutschen Reiches an der Entfesselung des Ersten Welt-krieges zu beweisen zahlreiche Dokumente die dieser Interpretation widersprachen wurden nicht aufgenommen

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Hilfsmittel zum Auffinden von Quelleneditionen zur deutschen Geschichte Baumgart Winfried Buumlcherverzeichnis zur deutschen Geschichte Hilfsmittel Handbuumlcher Quellen

Muumlnchen 142001

Baumgart Winfried (Hg) Quellenkunde zur deutschen Geschichte der Neuzeit von 1500 bis zur Ge-genwart 7 Bde Darmstadt 1977-2003 (Eine Ausgabe auf CD-ROM ist 2005 erschienen)

Alte Geschichte Jacoby Felix Die Fragmente der griechischen Historiker (FGrHist) Berlin Leiden 1923ff

Peter Hermannus Historicum Romanorum Reliquiae (HRR) 2 Bde Stuttgart 1914 ND 1967

Malcovati Henrica Oratorum Romanorum fragmenta liberae rei publicae (ORF) Turin 1976

Warmington Eric Herbert Remains of Old Latin (ROL) CambridgeMass London 1935-1940 ND 1979-1982

Corpus Iuris Civilis I Institutionen Heidelberg 21997 II Digesten 1-10 Heidelberg 1995 III Di-gesten 11-20 Heidelberg 1999

Hiller Stefan Panagl Oswald Die fruumlhgriechischen Texte aus mykenischer Zeit Darmstadt sup21986

Mittelalter Potthast August Bibliotheca historica medii aevi Wegweiser durch die Geschichtswerke des europaumli-

schen Mittelalters bis 1500 2 Bde 2 Aufl Berlin 1896 ND 1954 neu als

Repertorium fontium historiae medii aevi Primum ab Aug Potthast digestum nunc cura collegi histo-

ricorumhellipemendatum et auctum bisher erschienen

- Bd 1 Series collectionum Rom 1962 Addenda Rom 1977

- Bde 2-11 Fontes bisher A-Z Rom 1967- 2007 MGH = MONUMENTA GERMANIAE HISTORICA inde ab anno Christi 500 usque ad annum 1500 von

1826 an (bisher ca 450 Bde die MGH hat verschiedene Reihen die wichtigsten sind Scriptores Leges Diplomata Epistolae Antiquitates)

Ausgewaumlhlte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters Freiherr-vom-Stein-Gedaumlchtnisausgabe Darmstadt Berlin 1955ff

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Muumlller Rainer Albert (Hg) Deutsche Geschichte in Quellen und Darstellung 11 Bde Stuttgart

1995-2000

Ausgewaumlhlte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit Freiherr-vom-Stein-Gedaumlchtnisausgabe Darmstadt Muumlnchen 1960ff

httpwwwhabdebibliothekfachinfofnddigquellenhtm Herzog August Bibliothek Wolfenbuumlttel Verzeich-nis digitaler Quelleneditionen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 54

Lateinamerikanische Geschichte Chasteen John C Wood James A Problems in modern Latin American history Sources and inter-

pretations Lanham SR Books 2005

Instituto dos Arquivos Nacionais Guia de fontes portuguesas para a histoacuteria da Ameacuterica Latina (Guia de fontes para a histoacuteria das naccedilotildees) 2 Bde Lisboa Imprensa Nacional-Casa da Moeda 1997-2001

Konetzke Richard Coleccioacuten de documentos para la historia de la formacioacuten social de Hispano-ameacuterica 1493-1810 3 Bde Madrid Consejo Superior de Investigaciones Cientificas Instituto Jaime Balmes 1953-1962

Otte Enrique (Hg) Cartas privadas de emigrantes a 1540-1616 Meacutexico Fondo de Cultura Econoacutemi-ca 1996

Reinhard Wolfgang Geschichte der europaumlischen Expansion 4 Bde Stuttgart ua Kohlhammer 1983-1990

Schmitt Eberhard (Hg) Dokumente zur Geschichte der europaumlischen Expansion Bd 1-4 Muumlnchen Beck 1984-1988 Bd 5 Wiesbaden 2003

Eine zunehmende Digitalisierung der Quellen ermoumlglicht es dem Historiker sich online zu informieren und Quellen einzusehen Die Anzahl der Bibliotheken und Institutionen ist zahlreich Hier zwei der wichtigsten in Spanien httpwwwmcues Ministerio de Cultura Espantildea httpwwwmcuesjspplantillaAncho_waijspid=61amparea=archivos

Archivo General de Indias (AGI) Espantildea

Von Bedeutung sind auch die verschiedenen lateinamerikanischen Nationalarchive httpwwwagngobmxarchivosindexhtml Archivo General de la Nacioacuten Meacutexico httpwwwmininteriorgovaragn Archivo General de Nacioacuten Argentina httpwwwarquivonacionalgovbrhomehtm Arquivo Nacional Brasil

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4 Hilfswissenschaften und Nachbardisziplinen

Als Hilfswissenschaften (auch Zweig- Neben- oder Basiswissenschaften) bezeichnet man diejenigen Nachbardisziplinen auf die der Historiker zuruumlckgreift wenn er bei der Untersu-chung seiner Quellen und seiner Fragestellung auf die Erkenntnismoumlglichkeiten anderer Wis-senschaften angewiesen ist Einen festen Kanon von Hilfswissenschaften gibt es nicht welche Disziplin jeweils als Hilfswissenschaft genutzt wird haumlngt allein von der Fragestellung ab

Brandt Ahasver von Werkzeug des Historikers Stuttgart ua 162003

Capelli Adriano Lexicon abbreviaturarum Dizionario di abbreviature latine ed italiane Mailand 61961

Die archivalischen Quellen mit einer Einfuumlhrung in die Historischen Hilfswissenschaften hgv Fried-rich Beck Eckhard Henning 4 durchges Aufl Koumlln ua 2004

Historische Hilfswissenschaften Stand und Perspektiven der Forschung hgv Toni Dietrich Joachim Oepen Koumlln 2005

Seit 2004 erscheint die Reihe Hahnsche historische Hilfswissenschaften bisher erschienen

Baumgaumlrtner Ingrid Historische Kartographie Hannover 2005

Boeselager Elke Freifrau von Schriftkunde Basiswissen Hannover 2005

Stieldorf Andrea Siegelkunde Basiswissen Hannover 2004 httpwwwphiluni-passaudehisthwTutHiWi Die Universitaumlt Passau bietet ein Tutorium fuumlr Histori-

sche Hilfswissenschaften online an

Archaumlologie

Die Archaumlologie (ἀρχαῖος = griech sbquoanfaumlnglich altrsquo) beschaumlftigt sich mit der Erforschung des materiellen Erbes der Vergangenheit Bergemann Johannes Archaumlologie Was sie kann was sie will Reinbek 2000

Fehring Guumlnter P Die Archaumlologie des Mittelalters Eine Einfuumlhrung 3 verb Aufl Darmstadt 2000

Houmllscher Tonio Klassische Archaumlologie Grundwissen Darmstadt 2002 httpwwwdainstorg Deutsches Archaumlologisches Institut httpodurletrugnlarge Archaeological Resource Guide for Europe httpwwwviamusde Virtuelles Antikenmuseum Goumlttingen Archaumlologi-

sches Institut httpwwwphiluni-erlangende~p1altaraeriahomehtml

Antikensammlung Erlangen Internet Archive

wwwuni-tuebingendeuni-afm Archaumlologie fuumlr Mittelalter

wwwmittelalterarchaeologiede

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Chronologie

Chronologie ist die Lehre von der Zeit Sie beschaumlftigt sich mit allen in der Vergangenheit entwickelten Maszligeinheiten fuumlr Jahre Tage und Stunden Bickerman Elias J Chronology of the Ancient World London 21980

Elias Norbert Uumlber die Zeit Frankfurt am Main 1984

Grotefend Hermann Taschenbuch der Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit 13 verb Aufl hg v J Asch Hannover 1991

Ruumlpke Joumlrg Kalender und Oumlffentlichkeit Die Geschichte der Repraumlsentation und religioumlsen Qualifi-kation von Zeit Rom ua 1995

httpwwwvl-ghwlmudechronologiehtml Linkliste zur Chronologie als historischer Hilfswis-senschaft

httpwwwmanuscripta-mediaevaliade Grotefend ohne Traumlnen ndash Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit interaktiv

Diplomatik

Die Lehre von Urkunden und von anderen Schriftstuumlcken rechtlichen Inhalts die auf unter-schiedlichem Beschreibstoff (Papyrus Pergament oder Papier) zum Teil im Original vorlie-gen oder durch Abschriften etwa in Kopialbuumlchern sowie in den meist gekuumlrzten Eintragun-gen der Registerbuumlcher uumlberliefert sind

Bresslau Harry Handbuch der Urkundenlehre fuumlr Deutschland und Italien 2 Bde Leipzig 1889-1912 ND Berlin 1969 und Registerband 1960

Epigraphik

Die Epigraphik (ἐπιγραφείν = griech sbquoaufschreibenrsquo) umfaszligt diejenigen Inschriften die auf Stein Metall Ton und Holz erhalten geblieben sind Lateinische Inschriften Corpus inscriptionum Latinarum Berlin 1826ff Lrsquoanneacutee eacutepigraphique Griechische Inschriften Corpus inscriptionum Graecarum Berlin 1828 Inscriptiones Graecae Berlin 1873ff

Klaffenbach Guumlnther Griechische Epigraphik Goumlttingen 1966

Robert Louis Die Epigraphik der klassischen Welt autoris Uumlbersetzung aus d Franz von Helmut Engelmann Bonn 1970 (grundlegend)

Schmidt Manfred G Einfuumlhrung in die lateinische Epigraphik Darmstadt 2004 httpwwwuni-koelndephil-fakifazpeindexhtml Zeitschrift fuumlr Papyrologie und Epigraphik httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonILShtml

Lateinische Inschriften

httpwwwuni-heidelbergdeinstitutesonstadwedh Epigraphische Datenbank Heidelberg httpwwwuni-frankfurtde~clauss Epigraphische Datenbank Frankfurt httpuseruni-frankfurtde~claussabkuerzhtml Abkuumlrzungen von Editionen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

57

Genealogie

Die Genealogie (γενεαλογεῖν = griech sbquojmds Abstammung herleitenrsquo) beschaumlftigt sich mit der Erforschung der Abstammungsverhaumlltnisse einzelner Personen und Geschlechter und der Beantwortung der sich daraus ergebenden historischen Fragestellungen

Garciacutea Carraffa Alberto Garciacutea Carraffa Arturo Enciclopedia heraacuteldica y genealoacutegica hispano-americano Madrid 1952-1963

Henning Eckart Ribbe Wolfgang (Hg) Handbuch der Genealogie NeustadtAisch 1972

Historische Geographie

Geographisch definierte Raumlume und natuumlrliche Gegebenheiten bestimmen den Gang der Ge-schichte entscheidend mit Die Raumvorstellungen der Menschen der Vergangenheit die Ge-gebenheiten und Handlungsmoumlglichkeiten in ihren Lebensraumlumen wie auf die von der Ge-genwart abweichenden Verhaumlltnisse sind Gegenstand dieser Disziplin Brodersen Kai Terra Cognita Studien zur roumlmischen Raumerfassung Hildesheim ua 1995

Braudel Fernand ua Die Welt des Mittelmeeres Zur Geschichte und Geographie kultureller Lebens-formen Frankfurt am Main 2000

Olshausen Eckhard Einfuumlhrung in die historische Geographie der Alten Welt Darmstadt 1991 httpwwwroman-emperorsorgIndexhtm The DIR and ORB Ancient and Medieval Atlas httpdarkwinguoregonedu~atlaseuropemapshtml OSSHE Historical and Cultural Atlas Resource ndash

Karten zu unterschiedlichen Themen httpwwwcolumbiaeduacisetsGraessecontentshtml Verzeichnis der wichtigsten lateinischen Orts- und

Laumlndernamen

Heraldik

Unter Wappen versteht man ein bleibendes nach festen Regeln geformtes Abzeichen einer Person Familie oder Koumlrperschaft Sich mit Wappen zu beschaumlftigen heiszligt sich mit dem Selbstverstaumlndnis und der Geschichte der wappenfuumlhrenden Familie oder Institution zu befas-sen

Egalbreath Donald L Jequier Leacuteon (Hg) Handbuch der Heraldik Augsburg 1990

Filip Vaacuteclav Vok Einfuumlhrung in die Heraldik Stuttgart 2000

Numismatik

Zu den numismatischen Quellen zaumlhlen in erster Linie Muumlnzen weiterhin muumlnzaumlhnliche Ob-jekte Medaillons und Muumlnzgewichte Aufgabe der Numismatik ist es die Aussagekraft der genannten Gegenstaumlnde zu erschlieszligen Howgego Christopher Geld in der antiken Welt Was Muumlnzen uumlber Geschichte verraten aus dem

Engl uumlbertr von Johannes und Margret K Nolleacute Darmstadt 2000 httpwwwunivieacatNumismatik Institut fuumlr Numismatik der Universitaumlt Wien httpwwwbbawdevhmuenzwerkindexhtml Griechisches Muumlnzwerk (Berlin-Brandenburgische

Akademie der Wissenschaften) httpwwwmoneyorg The American Numismatic Association

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 58

httpwwwamnumsoc2org The American Numismatic Society httpsammlercommzromhtml Roumlmische Muumlnzen httpwwwifaustdenbe Numismatische Bilddatenbank Eichstaumltt

Palaumlographie

Die Palaumlographie (παλαιός = griech sbquoaltrsquo γραφείν = griech sbquoschreibenrsquo Schriftkunde) be-zeichnet die Historische Hilfswissenschaft die sowohl die Entwicklung und die Geschichte der Schrift behandelt als auch zum Lesen Datieren und Einordnen von Handschriften auf Grund graphischer Merkmale befaumlhigen soll

Bischoff Bernhard Palaumlographie des roumlmischen Altertums und des abendlaumlndischen Mittelalters 2 verb Aufl Berlin 1986

Arnall Jose Maria Josefa Bibliografiacutea de paleografiacutea linguumliacutestica y diplomaacutetica hispanoamericanas Barcelona 1993

Papyrologie

Die Papyrologie leitet ihre Bezeichnung von ihrem Schrifttraumlger dem Papyrus ab Weiterhin rechnet man der Papyrologie die Inschriften auf Tonscherben (Ostraka) auf Holz und Wachs-tafeln zu die in Aumlgypten gefunden worden sind Rupprecht Hans-Albert Kleine Einfuumlhrung in die Papyruskunde Darmstadt 1994 httpwwwuni-koelndephil-fakifazpeindexhtml Zeitschrift fuumlr Papyrologie und Epigraphik httpwwwpapyrologyorg American Society of Papyrologists mit Zugriff auf

Online-Ressourcen httpodysseylibdukeedupapyrus Papyrologie und Linksammlung

(httpodysseylibdukeedupapyrustextsmancanohtml ndash Texte die bis zum 30061996 publiziert wurden)

httpodysseylibdukeedupapyrustextsclisthtml Editions of Greek Latin Demotic and Coptic Papyri Ostraca and Tablets

httpwwwuni-heidelbergdeinstitutefak8papyhagedorn

Heidelberger Gesamtverzeichnis der griechischen Papy-rusurkunden Aumlgyptens chronologisch geordnete Listen und Suchmoumlglichkeit in den Datenbanken

httpwwwuni-koelndephil-fakifaNRWakademie Arbeitsstelle fuumlr Papyrologie Epigraphik Numismatik

Philologie

Die Geschichte der Antike und des Mittelalters erschlieszligt sich uns in der Hauptsache uumlber die griechischen und lateinischen Quellentexte Auszligerdem gehoumlren alle in der Vergangenheit ge-schriebenen Sprachen und ihre Philologien zu den Gegenstaumlnden historischer Arbeit (Mittel-hochdeutsch Mittelniederdeutsch Altfranzoumlsischhellip) Graf Fritz (Hg) Einleitung in die lateinische Philologie Stuttgart Leipzig 1997

Kindermann Udo Einfuumlhrung in die lateinische Literatur des Mittelalterlichen Europa Turnhout 1998 (grundlegende sehr gute Einfuumlhrung)

Nesselrath Heinz Guumlnther (Hg) Einleitung in die griechische Philologie Stuttgart Leipzig 1997

Habel Edwin Groumlbel Friedrich (Hg) Mittellateinisches Glossar Paderborn ua 21985 ND 1989

Lexer Matthias Mittelhochdeutsches Taschenwoumlrterbuch Stuttgart 381992

Luumlbben August Mittelniederdeutsches Handwoumlrterbuch Norden Leipzig 1888 ND Darmstadt 1995

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

59

Mediae latinitatis lexicon minus Lexique latin meacutedieacuteval ndash Medieval Latin Dictionary ndash Mittellateini-sches Woumlrterbuch Leiden Darmstadt 2002

httpwwwperseustuftsedulexicahtml Text Tools und Lexika httpwwwoeawacatkalmultikey Software Multikey fuumlr MSWord ndash Griechisch-

Zeichensatz httpwwwthessalonicaorgru bietet multilinguale Tools fuumlr OpenOffice und

MSWord httpwwwstoaorgabbreviationshtml Abkuumlrzung antiker Werke nach Liddell-Scott-Jones

Prosopographie

Die Prosopographie (τό πρόσωπον = griech sbquoAngesicht Personrsquo) beschaumlftigt sich mit der Personenkunde Personen und Personengruppen sowie Informationen uumlber diese werden in einen Gesamtzusammenhang gestellt und somit die Moumlglichkeit eroumlffnet Verbindungen zu knuumlpfen und neue Fragestellungen an die Quellen heranzutragen

Berve Helmut Das Alexanderreich auf prosopographischer Grundlage Berlin 1926

Prosopographia Imperii Romani Berlin 1933ff

The Prosopography of Later Roman Empire (PLRE) Cambridge 1971ff

httpprosptolartskuleuvenacbe Prosopographia Ptolemaica httpwwwbbawdebbawForschungForschungsprojektepirdeStartseite

Prosopographia Imperii Romani ndash Who is Who der roumlmischen Kaiserzeit

Sphragistik

Die Sphragistik (ἡ σφραγίς = griech Siegelrsquo) untersucht Form Material sowie Befestigung Darstellung und zugehoumlrige Funktion der Siegel Siegel wurden fruumlher als Beglaubigungsmit-tel und zum Verschluszlig von Urkunden und Briefen benutzt In enger Verbindung mit der Diplomatik im 17 Jh entstanden bedient sie sich auch der Methoden der Numismatik He-raldik und Epigraphik

Ewald Wilhelm Siegelkunde Muumlnchen 1914 (ND 1975)

Stieldorf Andrea Siegelkunde Basiswissen (Hahnsche historische Hilfswissenschaften 2) Hannover 2004

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 60

V Praumlsentation des Materials

Neben inhaltlichen und methodischen Kenntnissen will das Geschichtsstudium eine zentrale arbeitstechnische Kompetenz vermitteln die auch uumlber den engeren Bereich der Fachwissen-schaft hinaus anwendbar ist Sie sollen lernen sich selbstaumlndig in ein Thema einzuarbeiten und das erworbene Wissen in muumlndlicher und schriftlicher Form zu praumlsentieren Im Studium wird diese Faumlhigkeit in Form von muumlndlichen Referaten und schriftlichen Hausarbeiten ein-geuumlbt Pro- und Hauptseminararbeiten dienen zudem als Vorbereitung fuumlr die Magister- bzw Zulassungsarbeit die Sie am Ende des Studiums anfertigen

1 Grundregeln

Sowohl die muumlndliche als auch die schriftliche Praumlsentation wissenschaftlichen Materials ge-horcht einigen allgemeinen Grundregeln die Sie unbedingt beachten muumlssen Da Ihre Praumlsen-tationen immer fuumlr andere und nicht fuumlr Sie selbst bestimmt sind muumlssen sich die Leser Houml-rer orientieren koumlnnen Sie muumlssen sie an die Hand nehmen und durch die Praumlsentation fuumlh-ren Die Beachtung bzw Nichtbeachtung dieser Grundregeln ist zugleich eines der wichtigs-ten Kriterien fuumlr die Bewertung von Referaten und Hausarbeiten minus Legen Sie eingangs die Fragestellung offen unter der Sie das Thema untersuchen Gren-

zen Sie dabei das Untersuchungsfeld genau ab Sagen Sie deutlich was Sie untersuchen und was nicht wo Sie Schwerpunkte setzen und was Sie bewuszligt ausklammern

minus Trennen Sie zwischen Aussagen die Sie aus der Auswertung von Quellen gewonnen ha-ben und solchen die Sie aus der Literatur uumlbernommen haben In jedem Fall muszlig klar werden woher Sie Ihre Informationen beziehen daher sind Hinweise auf die Materialba-sis unerlaumlszliglich

minus Trennen Sie unbedingt zwischen eigenen Aussagen und Thesen einerseits sowie anderer-seits Aussagen und Schluszligfolgerungen die Sie aus der Literatur uumlbernommen haben Wenn Sie Aussagen aus Quellen und Literatur uumlbernehmen muumlssen Sie dies deutlich zum Ausdruck bringen Anderenfalls begehen Sie intellektuellen Diebstahl

minus Aussagen aus Quellen und Literatur koumlnnen Sie auf zwei Arten verwenden als woumlrtli-ches Zitat das mit doppelten Anfuumlhrungszeichen kenntlich zu machen ist sowie als Para-phrase in Form der indirekten Rede Achten Sie dabei unbedingt auf den korrekten Mo-dus Reine Textparaphrasen werden durch den Konjunktiv I (Konjunktiv des Praumlsens) wiedergegeben Der Konjunktiv II (Konjunktiv des Praumlteritums) kennzeichnet dagegen ei-ne Irrealitaumlt nimmt also eine Bewertung von Ihrer Seite vor15

minus Bestimmen Sie die Reichweite und die Verlaumlszliglichkeit Ihrer Aussagen Legen Sie dar auf welchen empirischen und logischen Geltungsnachweisen Ihre Schluszligfolgerungen beruhen Bewerten Sie die Aussagekraft der von Ihnen herangezogenen Quellen und die Qualitaumlt der Literatur Geltungsbereich und Verbindlichkeit einzelner Aussagen lassen sich sprach-lich praumlzise zum Ausdruck bringen16

minus Ihre Darstellung darf sich nicht auf eine deskriptive Nacherzaumlhlung der Fakten be-schraumlnken Vielmehr sollen Sie die einzelnen historischen Tatsachen zueinander in Be-ziehung setzen und miteinander verknuumlpfen Dazu muumlssen Sie das ausgewaumlhlte Material

15 Ein Beispiel In einem Gerichtsprotokoll ist zu lesen bdquoDer Unfallverursacher war betrunkenldquo Mit der For-

mulierung daszlig der Unfallverursacher betrunken gewesen sei uumlbernehmen Sie diese Aussage Wenn Sie aber schreiben daszlig der Unfallverursacher betrunken gewesen waumlre stellen Sie fest daszlig diese Aussage nicht der Wahrheit entspricht bzw angezweifelt werden kann der Unfallverursacher also mitnichten betrunken gewe-sen ist Das ist ein groszliger ja entscheidender semantischer Unterschied

16 Die Skala der Verlaumlszliglichkeit einzelner Aussagen reicht von bdquonachweislichldquo uumlber bdquosicherldquo bdquosehr wahrschein-lichldquo bdquowahrscheinlichldquo bis zu bdquovermutlichldquo und bdquomoumlglicherweiseldquo

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einer kritischen Analyse unterziehen Das Ziel lautet in Referat und Hausarbeit eine moumlglichst luumlckenlose Argumentationskette zu schmieden die schlieszliglich in Ihre Thesen muumlndet Diese Argumentationskette die auf die jeweilige Fragestellung bezogen sein muszlig dient zugleich als bdquoroter Fadenldquo des Referats bzw der Hausarbeit

minus Unterschlagen Sie dabei niemals Gesichtspunkte die gegen Ihre These sprechen ndash das waumlre ein grober Verstoszlig gegen die Grundgesetze der Wissenschaftlichkeit Nehmen Sie diese auf und versuchen Sie Gegenargumente ins Feld zu fuumlhren um Ihre Interpretation plausibel zu machen Gehen Sie also moumlglichst offensiv mit moumlglichen Einwaumlnden um

minus Das zu praumlsentierende Material muszlig in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht werden Die Gliederung des Stoffs ist eine der wesentlichen Leistungen von Referat und Hausarbeit uumlber die sich intensives Nachdenken lohnt Grundsaumltzlich gibt es zwei Alternativen Sie koumlnnen Referat und Hausarbeit chronologisch (dem Zeitverlauf folgend) oder systema-tisch (nach Sachgesichtspunkten) aufbauen

minus Der Stil Ihrer Ausfuumlhrungen muszlig sachlich und nuumlchtern sein Ihre Sprache sollte weder feuilletonistisch noch gestelzt sondern klar und unpraumltentioumls sein Vermeiden Sie Mode- und Fuumlllwoumlrter Fuumlr subjektive Wertungen ist in der Historiographie kein Platz Aussagen wie bdquoIch bin empoumlrtldquo und aumlhnliche haben in wissenschaftlichen Arbeiten nichts verloren Statthaft ja bisweilen notwendig sind dagegen Fachausdruumlcke und Fremdwoumlrter deren Bedeutung jedoch ggf erklaumlrt werden muszlig

minus Das adaumlquate Tempus der Darstellung historischer Strukturen und Prozesse ist das Praumlteritum (Erzaumlhlzeit) Beachten Sie daszlig die unterschiedlichen Formen des Praumlteri-tums (Imperfekt Perfekt und Plusquamperfekt) Vor- bzw Nachzeitigkeit von Handlungen und Ereignissen ausdruumlcken Vermeiden Sie unbedingt Tempusinkonsequenzen dh fal-len Sie nicht unvermittelt vom Praumlteritum ins Praumlsens Von dieser Regel gibt es nur zwei Ausnahmen Wenn Sie eine Quelle beschreiben oder den aktuellen Stand in einer Kontro-verse darlegen tun Sie dies im Praumlsens denn die wissenschaftliche Debatte wird in der Gegenwart ausgetragen und die Quelle findet man heute noch in dieser Form vor

Noch ein wichtiger Hinweis Besprechen Sie Fragestellung Gliederung Thesen und Materi-albasis Ihres Referats bzw Ihrer Hausarbeit vorab mit dem Dozenten Sprechen Sie die Leh-renden an um grobe Fehler (wie etwa eine voumlllige Themenverfehlung) zu vermeiden

2 Das Referat

In der Regel machen schlechte Referate genauso viel Arbeit wie gute Es liegt meist nicht an der mangelnden Vorbereitung oder dem Willen desder Vortragenden wenn das Publikum sich langweilt keine Fragen hat und danach nicht kluumlger ist als zuvor Haumlufig liegt es an der Art der Praumlsentation und der Anlage des Materials Daher beachten Sie im eigenen Interesse und dem des Seminars nachstehende Hinweise

a) Funktion und Ziele des Referats Seminare sind diskursive Lehrveranstaltungen in denen zu vermittelnde Inhalte von den Leh-renden und Lernenden gemeinsam erarbeitet werden Jeder Teilnehmer bereitet einen Aspekt bzw ein Teilgebiet des Seminarthemas vor das er in einer Sitzung muumlndlich praumlsentiert Die Aufgabe der Referate besteht darin die wesentlichen Gesichtspunkte eines begrenzten The-mas herauszupraumlparieren um daruumlber eine Diskussion im Seminar anzuregen Daraus ergeben sich drei Konsequenzen uumlber die sich jeder Referent im klaren sein muszlig minus Das Referat ist Teil des Gesamtkonzepts des Seminars Daher muumlssen Sie sich Klarheit

daruumlber verschaffen welchen Stellenwert das Referat im Rahmen des Seminars hat und was aus der uumlbergeordneten Perspektive des Seminars an Ihrem Thema wissenswert ist Das Ziel eines Referats besteht nicht darin enzyklopaumldisches Wissen auszubreiten Ihre

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Aufgabe lautet vielmehr aus der Vielzahl von Informationen diejenigen auszuwaumlhlen die fuumlr den Gesamtzusammenhang relevant sind Machen Sie sich nachdem Sie sich in das Thema eingearbeitet haben zuerst bewuszligt welche Inhalte Sie vermitteln wollen Erst wenn Sie wissen was Ihre Zuhoumlrer an Inhalten aus Ihrem Referat mitnehmen sollen uumlber-legen Sie sich die Form der Praumlsentation um sie auf die Inhalte abzustimmen

minus Adressat des Referats ist nicht der Dozent sondern das Seminarplenum Ihr Publikum ist also einerseits mit der Rahmenthematik vertraut dh Sie koumlnnen ein Basiswissen uumlber die groumlszligeren Zusammenhaumlnge voraussetzen Andererseits verfuumlgt der Referent als bdquoExperteldquo fuumlr sein konkretes Thema stets uumlber Detailkenntnisse die den uumlbrigen Teilnehmern fehlen Daher muumlssen Sie uumlber Begriffe Sachverhalte Personen und Ereignisse Bescheid wissen damit Sie fuumlr Nachfragen geruumlstet sind Es lohnt sich das Publikum einzubeziehen indem Sie z B Texte vorlesen lassen Gruppen bilden oauml Das erhoumlht die Aufmerksamkeit und den Lernerfolg

minus Das Referat soll zur Diskussion anregen Daher duumlrfen sich Ihre Ausfuumlhrungen nicht auf eine ereignisgeschichtliche Aufzaumlhlung der Fakten beschraumlnken denn uumlber Tatsachen kann man nicht diskutieren Die Aufgabe des Referenten besteht vielmehr darin histori-sche Tatsachen miteinander zu verknuumlpfen und in eine erklaumlrende Beziehung zu bringen Zu diesem Zweck bilden Sie Thesen (oder uumlbernehmen Thesen aus der Literatur) die im Anschluszlig an das Referat gemeinsam besprochen werden Um das beruumlchtigte Schweigen nach dem Referat zu vermeiden koumlnnen Sie die in Ihren Augen diskussionswuumlrdigen Punkte besonders hervorheben oder Fragen an das Plenum richten Ein guter Einstieg in die Diskussion bietet auch die knappe Vorstellung einer wissenschaftlichen Kontroverse Auch hier koumlnnen Sie das Publikum einbeziehen und ihm im Vorhinein eine Aufgabe ge-ben (zB einen Text lesen lassen)

b) Regeln fuumlr Houmlrtexte

Es macht einen groszligen Unterschied ob man einen Text liest oder houmlrt Der wichtigste lautet Ein Houmlrer kann nicht zuruumlckblaumlttern Daher gelten fuumlr Houmlrtexte besondere Regeln die Sie im Referat unbedingt beachten muumlssen minus Der Referent macht sich nicht von irgendwo aus dem Kursraum verstaumlndlich sondern

nimmt den Platz vorne ein wo er von allen Teilnehmern gut gesehen und gehoumlrt werden kann

minus Das Referat muszlig klar gegliedert sein so daszlig der Inhalt gut nachvollzogen werden kann minus bleiben Sie ruhig keine Hektik wenn Sie gut vorbereitet sind gibt es keinen Grund zu

Nervositaumlt minus Referate sind frei vorzutragen Karteikarten oder Stichpunkte koumlnnen als Gedaumlchtnishilfe

dienen es wird nicht abgelesen minus Schauen Sie in das Publikum stellen Sie Blickkontakt her seien Sie verbindlich sichern

Sie sich die Aufmerksamkeit minus Sprechen Sie laut und deutlich Sie wollen gehoumlrt und verstanden werden minus Sprechen sie in ganzen Saumltzen die klar strukturiert sind Subjekt ndash Praumldikat ndash Objekt und

kurz minus Beziehen Sie Ihr Publikum mit ein wenn es Fragen gibt beantworten Sie sie ermuntern

Sie zu Fragen keine Angst vor ungebetenen Fragen zur Not auf Dozent oder Diskussion verweisen

minus Wenn es dem Thema dient nutzen Sie Medien Folien Power Point Buumlcher Abbildun-gen tragen Medien nichts zum Verstaumlndnis des Vorgetragenen bei sind sie uumlberfluumlssig

minus das Passiv ist der Feind des Historikers Formulieren Sie daher aktiv und vermeiden Sie unpersoumlnliche Konstruktionen (etwa mit bdquomanldquo)

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minus Vermeiden Sie nach Moumlglichkeit Begriffe die Ihnen selbst vor der Beschaumlftigung mit der Materie unbekannt gewesen sind Wenn sich diese Begriffe nicht vermeiden lassen muumls-sen sie erklaumlrt werden (moumlglichst in Form von griffigen Definitionen)

minus Machen Sie die Gliederung des Referats deutlich Setzen Sie bewuszligt Pausen ein (etwa am Ende eines Abschnitts oder eines Arguments) um die Gliederung des Referats zu be-tonen Teilen Sie den Houmlrern mit wenn Sie mit einem neuen Kapitel beginnen

minus Springen Sie nicht in Ihrer Argumentation sondern handeln Sie ein Argument nach dem anderen ab Vermeiden Sie haumlufige Querverweise auf andere Passagen des Referats

minus Geben Sie die Aussagen Anderer moumlglichst in Ihren eigenen Worten wieder Wenn Sie sich explizit auf eine Quelle oder einen Autoren beziehen nennen Sie diese bzw diesen jeweils am Anfang des Satzes namentlich

minus Fassen Sie am Ende des Referats Ihre Ergebnisse noch einmal thesenartig zusammen und heben Sie diejenigen Punkte besonders hervor die in der Diskussion behandelt wer-den sollten

minus Nutzen Sie die Moumlglichkeit der bdquoArbeitsteilungldquo zwischen Referat und Diskussion Spit-zen Sie Ihre Argumentation zu um eine lebhafte Diskussion zu foumlrdern

minus Halten Sie die vorgegebene Zeit ein Tragen Sie das Referat probeweise zu Hause vor (Familie Haustiere Freunde Wand)

Die Erfahrung lehrt daszlig die Houmlrer einem frei gehaltenen Vortrag weit besser folgen koumlnnen als einem monoton abgelesenen Referat Ein frei gehaltenes Referat erfordert eine besonders intensive Vorbereitung Es lohnt sich das Referat zunaumlchst schriftlich auszuformulieren und in einem zweiten Arbeitsschritt auf einen Stichwortzettel zu kondensieren der fuumlr den Vortrag als Erinnerungshilfe dient Nutzen Sie die Chance im Studium moumlglichst viele Referate zu halten um Routine im freien Vortrag zu gewinnen Frei sprechen zu koumlnnen ist eine Faumlhig-keit die auch jenseits der Wissenschaft gewuumlrdigt wird

c) Das Thesenpapier Thesen sind Behauptungen uumlber Zusammenhaumlnge sie sind eine moumlgliche Antwort auf eine Fragestellung Zum Referat muumlssen Sie in der Regel ein Thesenpapier vorlegen das an alle Teilnehmer des Seminars ausgegeben wird Es sollte vor dem Referat mit dem Dozenten be-sprochen werden Das Thesenpapier hat drei Funktionen minus Es ermoumlglicht den Teilnehmern die Vorbereitung auf das Referat (wenn es bereits vor der

Sitzung ausgeteilt wird) und die Orientierung waumlhrend des Referats minus Es entlastet die Teilnehmer beim Mitschreiben und ermoumlglicht ihnen ein groumlszligeres Maszlig an

Konzentration auf den Vortrag minus Es dient spaumlter zur Wiederholung des Stoffes und zur raschen Einarbeitung in das behan-

delte Thema

Aus dem Gesagten ergibt sich daszlig ein Thesenpapier in der Regel folgende Bestandteile ent-halten sollte minus Es beginnt mit dem Kopf der allgemeine Informationen uumlber das Seminar enthaumllt Semes-

ter und Datum des Referats Art und Titel der Lehrveranstaltung Name des Dozenten Name des Referenten Thema des Referats

minus Aus dem Thesenpapier muszlig die leitende Fragestellung ersichtlich sein unter der Sie das Thema untersuchen

minus Aus dem Thesenpapier muszlig die Gliederung des Referats hervorgehen minus Ein Thesenpapier muszlig Thesen enthalten die den Inhalt bzw die Ergebnisse des Referats

pointiert zusammenfassen und die sich zur Diskussion eignen (dh es muumlssen sich Argu-mente fuumlr und gegen die These finden lassen) Die Thesen sollten auch das Referat mit dem Rahmenthema des Seminars in Beziehung setzen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 64

minus Literaturhinweise Keine umfassende Bibliographie sondern die vollstaumlndigen bibliogra-phischen Angaben der wichtigsten Titel die Sie fuumlr das Referat verwendet haben (getrennt nach Quellen und Literatur)

d) Das Quellenpapier (s Anhang)

3 Die Hausarbeit

Die Seminararbeit ist eine wissenschaftliche Arbeit im Kleinformat Sie folgt im wesentlichen den gleichen Gesetzen wie umfangreichere universitaumlre Qualifikationsarbeiten (Magister- und Zulassungsarbeiten Dissertationen und Habilitationsschriften) Von jenen unterscheidet sie sich lediglich dadurch daszlig sie deutlich kuumlrzer ist einer begrenzteren Fragestellung nachgeht und auf einer schmaleren Basis aus Quellen und Literatur fuszligt Mit der Anfertigung einer Se-minararbeit sind zwei Ziele verbunden Erstens sollen Sie nachweisen daszlig Sie selbstaumlndig wissenschaftlich arbeiten dh einen bestimmten Sachverhalt mit den Methoden und Hilfsmit-teln der Geschichtswissenschaft untersuchen koumlnnen Zweitens sollen Sie das Abfassen wis-senschaftlicher Arbeiten einuumlben um fuumlr die Examensarbeit zu trainieren

a) Die aumluszligere Form der Hausarbeit Die Seminararbeit ist maschinenschriftlich zu erstellen Bitte halten Sie sich bei der Abfas-sung einer Seminararbeit an folgende Hinweise zur (aumluszligeren) Gestaltung minus Papierformat DIN A 4 minus Schriftart TimesTimes New Roman (oder eine aumlhnliche Schrift mit Serifen) minus Schriftgroumlszlige 12 Punkt (im Text) bzw 10 Punkt (in den Fuszlignoten) minus Zeilenabstand 15zeilig (im Text) bzw einzeilig (in den Fuszlignoten) minus Satzspiegel Blocksatz (verwenden Sie die Silbentrennung um bdquoTrennloumlcherldquo zu vermei-

den) minus Seiteneinrichtung Rand oben unten und links mindestens 2 cm rechts 35 cm minus Vergessen Sie die Seitenzahlen nicht minus Blaumltter werden nur einseitig bedruckt minus Textumfang 10-15 Seiten fuumlr eine Proseminararbeit (= 20000-30000 Zeichen) 20-25 Sei-

ten fuumlr eine Arbeit im Hauptseminar (= 40000-50000 Zeichen jeweils mit Leerzeichen) minus Eine Bindung ist nicht erforderlich Geben Sie aber keine lose Zettelsammlung ab son-

dern legen Sie die Seminararbeit in einen Schnellhefter minus Achten Sie auf fehlerfreie Orthographie und Interpunktion sowie korrekte grammatikali-

sche Konstruktionen Eine Seminararbeit muszlig mehrfach Korrektur gelesen werden bevor Sie sie abgeben koumlnnen

b) Der Aufbau der Hausarbeit Der Aufbau folgt im Grundsatz einem einheitlichen Geruumlst Es besteht aus Titelblatt Inhalts-verzeichnis Text (unterteilt in Einleitung Hauptteil und Zusammenfassung) sowie einem Quellen- und Literaturverzeichnis Daran schlieszligt evtl ein Anhang an in welchen ein Abkuumlr-zungsverzeichnis Graphiken Tabellen Bilder und Quellentexte aufgenommen werden koumln-nen Siehe dazu die vier Beispielseiten im Anhang ab Seite 74

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Titelblatt

Das Titelblatt der Seminararbeit muszlig folgende Angaben enthalten minus Lehrveranstaltung (links oben auf dem Titelblatt) Semester Universitaumlt und Institut Na-

me des Dozenten sowie Art und Titel der Lehrveranstaltung minus Titel der Seminararbeit (in der Mitte des Titelblatts in hervorgehobener Schriftgroumlszlige) minus Verfasser (links unten auf dem Titelblatt) Vor- und Nachname Adresse (mit Telefon-

nummer und e-mail) Studienfaumlcher angestrebter Abschluszlig Fachsemester minus Datum der Abgabe der Arbeit

Inhaltsverzeichnis

Das Inhaltsverzeichnis entspricht der (genauen hierarchischen) Gliederung der Seminararbeit Aufgefuumlhrt werden saumlmtliche Kapitel- Unterkapitel- und Abschnittsuumlberschriften mit der An-gabe der jeweiligen Seite auf der sie beginnen Beachten Sie dabei Jedes bdquoErstensldquo braucht ein bdquoZweitensldquo Wenn also beispielsweise ein Unterkapitel nur aus einem Abschnitt besteht fuumlgen Sie keine eigene Abschnittsuumlberschrift ein

Einleitung

Der eigentliche Text der Seminararbeit beginnt mit der Einleitung Die Einleitung besteht aus vier Bausteinen minus In der Einleitung muumlssen Fragestellung und Erkenntnisziel der Arbeit bestimmt werden

Damit definieren Sie den genauen Untersuchungsgegenstand minus Die Einleitung muszlig Informationen uumlber den historischen Zusammenhang enthalten in

dem das Thema von Bedeutung ist Bei der Hausarbeit muumlssen Sie also Ihr Thema in den groumlszligeren Kontext des Seminars einordnen

minus In der Einleitung muumlssen der Forschungsstand und die Quellenlage zur behandelten The-matik sowie die Materialbasis der Arbeit dargelegt und kritisch gewuumlrdigt werden Eine reine Aufzaumlhlung der von Ihnen verwendeten Quellen und Literatur reicht nicht aus Sie muumlssen einen bewertenden Uumlberblick uumlber die vorhandenen Editionen und Forschungsar-beiten geben Ihr Urteil soll kritisch aber in der Sache begruumlndet sein

minus Zudem muszlig die Einleitung das methodische Vorgehen und den Aufbau der Arbeit offen-legen und begruumlnden Sie muumlssen schildern wie Sie von den Fragen zu den Antworten kommen wollen und warum Sie dabei so und nicht anders verfahren

Die Einleitung soll zum Thema hinfuumlhren Ein haumlufiger Anfaumlngerfehler besteht darin den bdquoersten Satzldquo zu vergessen ohne den die Arbeit unvermittelt mit der Tuumlr ins Haus faumlllt Die-sen Fehler vermeiden Sie indem Sie eine der drei gaumlngigen bdquoEroumlffnungenldquo wissenschaftlicher Arbeiten verwenden minus Sie beginnen entweder ereignisgeschichtlich (bdquoAm 17 Juni 1953 ldquo) minus Oder Sie beginnen problemorientiert (bdquoDie Verfassung der Weimarer Republik ldquo) minus Oder Sie beginnen mit einem Quellenzitat das zum Thema hinfuumlhrt

Hauptteil

Im Hauptteil muumlssen die in der Einleitung aufgeworfenen Fragen beantwortet werden Dazu muumlssen Sie historische Strukturen und Ereignisse analysieren Quellen interpretieren und die Ergebnisse der Geschichtswissenschaft kritisch (dh bewertend) diskutieren Nochmals Sie duumlrfen dabei nicht auf der Ebene der reinen Faktenbeschreibung stehenbleiben sondern Sie muumlssen eine problemorientierte Analyse vornehmen indem Sie nach den erklaumlrenden Bezie-hungen zwischen den historischen Tatsachen suchen Dazu muumlssen Sie argumentieren Das

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 66

Ziel lautet eine moumlglichst luumlckenlose Argumentationskette zu bilden die schlieszliglich in the-senhaft formulierten Ergebnissen muumlndet Die Gliederungspunkte des Inhaltsverzeichnisses erscheinen an den entsprechenden Stellen des Textes als Kapitel- Unterkapitel- und Abschnittsuumlberschriften Natuumlrlich muumlssen diese Uumlberschriften auch zu den entsprechenden Textpassagen passen (das ist manchmal gar nicht so einfach) Besonders wichtig ist es die einzelnen bdquoBausteineldquo des Textes miteinander zu verbinden Nicht selten fehlen die Uumlberleitungen zwischen den Kapiteln so daszlig diese unver-bunden aufeinander folgen ndash eine Argumentationskette kann so nicht entstehen Schweifen Sie in der Darstellung nicht vom Thema ab sondern konzentrieren Sie sich darauf die in der Einleitung gestellten Fragen zu beantworten Diese geben Ihnen den roten Faden der Analyse vor Exkurse und alles was nicht unmittelbar zum Thema gehoumlrt sollten Sie vermeiden ndash Sie unterbrechen damit nur den Gang Ihrer Argumentation Sie nutzen den Platz viel besser indem Sie Forschungspositionen erlaumlutern kritisch hinterfragen und ndash wo immer das moumlglich ist ndash einander gegenuumlberstellen

Zusammenfassung

minus Im Fazit der Arbeit greifen Sie die eingangs formulierten Leitfragen wieder auf und be-antworten sie indem Sie Ihre Ergebnisse thesenartig zusammenfassen

minus Hier ist spaumltestens der Ort an dem Sie die eigene (begruumlndete) Meinung kundtun und in Forschungskontroversen Stellung nehmen ndash dabei muumlssen Sie natuumlrlich begruumlnden wa-rum Sie die eine Position verwerfen der anderen zustimmen oder moumlglicherweise eine ei-gene Position beziehen

minus Nach wie vor offene Fragen sollten Sie kenntlich machen ndash das ist keineswegs ein Zei-chen fuumlr die unzureichende Beschaumlftigung mit der Materie sondern ein Indiz fuumlr Problembewuszligtsein

minus Es kann durchaus auch sinnvoll sein weitere Perspektiven des Themas und weiterfuumlhren-de Fragen zu benennen Allerdings sollten Sie dabei vorsichtig sein und keine voumlllig neu-en Themen anreiszligen die nicht mehr behandelt werden koumlnnen

minus Wichtig ist es im Fazit die Relevanz der Darstellung und der Untersuchungsergebnisse fuumlr das uumlbergeordnete Seminarthema darzulegen

Quellen- und Literaturverzeichnis

Im Quellen- und Literaturverzeichnis werden saumlmtliche Werke aufgefuumlhrt die in der Arbeit verwendet worden sind Quellen und Literatur werden dabei getrennt aufgefuumlhrt (zuerst die Quellen danach die Literatur) und jeweils alphabetisch nach den Nachnamen der Verfasser bzw Herausgeber sortiert bei mehreren Titeln des gleichen Autors sortiert man aufsteigend nach dem Erscheinungsjahr Achten Sie unbedingt darauf die bibliographischen Angaben zu den einzelnen Werken vollstaumlndig anzugeben Zur Anzahl der Quelleneditionen und Literaturtitel auf denen Ihre Arbeit beruhen sollte gibt es keine festen Regeln Das haumlngt in erster Linie von Quellenlage und Forschungsstand des jeweiligen Themas ab Um wenigstens einen groben Richtwert anzugeben Eine Proseminar-arbeit sollte wenigstens auf drei Quellen (Editionen Dokumentationen autobiographischen Aufzeichnungen uauml) und zehn Literaturtiteln basieren Grundsaumltzlich gilt natuumlrlich Je breiter Ihre Materialbasis und je intensiver Ihre Auseinandersetzung mit der Forschung ausgefallen ist desto houmlher die Qualitaumlt Ihrer Arbeit Eine haumlufig anzutreffende groszlige Schwaumlche von Anfaumlngerarbeiten besteht darin daszlig sie ganz uumlberwiegend auf Uumlberblicksdarstellungen zuruumlckgreifen Diese Gattung sollen Sie selbstver-staumlndlich auch heranziehen allerdings muumlssen Sie in einem weiteren Arbeitsschritt die thema-tisch einschlaumlgigen Spezialmonographien und Aufsaumltze durcharbeiten da der Forschungspro-zeszlig ja vor allem durch Spezialstudien vorangetrieben wird Nicht selten werden Quellen in

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Seminararbeiten nur bdquokosmetischldquo verwendet indem Zitate in einen fertigen Text eingefuumlgt werden Das ist nicht der Sinn von Quellenarbeit Vielmehr muumlssen Sie einschlaumlgige Editio-nen etc durch- und in Ihre Argumentation einarbeiten

Anhang

Eine Seminararbeit kann auch einen Anhang enthalten Darin koumlnnen je nach Thema Gra-phiken Tabellen oder Quellentexte aufgenommen werden denen fuumlr Ihre Arbeit zentrale Be-deutung zukommt und auf die Sie daher (im Text) detailliert eingehen Grundsaumltzlich sollten Sie jedoch mit diesen Dingen eher sparsam umgehen und sich auf das Unverzichtbare be-schraumlnken Wenn Sie im Text oder in den Fuszlignoten der Arbeit Abkuumlrzungen (etwa fuumlr politische Partei-en) verwenden muumlssen diese in einem Abkuumlrzungsverzeichnis aufgeloumlst werden Davon ausgenommen sind lediglich allgemein uumlbliche Abkuumlrzungen (beispielsweise etc ua evtl usw vgl ggf Bd ders ebd Hg ff Nr)

Verpflichtungserklaumlrung

Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Seminar kein Schein erworben werden kann Dieder Studierende ist durchgefallen Nach dem Beschluszlig der Studienkommission vom 16112005 ist jeder wissenschaftlichen Ar-beit eine Erklaumlrung uumlber das selbstaumlndige Erstellen der Hausarbeit beizufuumlgen Die Erklaumlrung kann auch uumlber die Homepage des Instituts abgerufen werden Erklaumlrung gemaumlszlig sect6 Abs 4 AT PO BA sect 21 Abs 4 MagisterPO sect 17 Abs 8 VO Erste Staatspruumlfung Lehramt

Ich erklaumlre daszlig ich die vorgelegte Arbeit selbstaumlndig verfaszligt und nur die angegebenen Quel-len und Hilfsmittel benutzt habe Woumlrtlich oder dem Sinn nach aus anderen Werken entnom-mene Stellen sind unter Angabe der Quelle kenntlich gemacht

Mir ist bekannt daszlig bei Feststellung eines Taumluschungsversuchs die Leistung als nicht er-bracht gilt

Datum Unterschrift

Name Vorname

Anschrift

Matrikelnummer

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 68

c) Zehn Basisregeln fuumlr die sprachliche Gestaltung wissenschaftlicher Hausarbeiten 1 Bilden Sie vollstaumlndige Saumltze Jeder Aussagesatz braucht ein Subjekt und ein Praumldikat

(= konjugiertes Verb) 2 Es gilt der Grundsatz ein Gedanke pro Satz Fuumlr einen neuen Gedanken benoumltigen Sie

einen neuen Satz Vermeiden Sie insbesondere Satzanschluumlsse mit bdquowasldquo bdquowobeildquo uauml (Beispiel bdquoDies hatte zur Folge daszlig ldquo statt bdquo was zur Folge hatte daszlig ldquo)

3 Hauptsachen gehoumlren in Hauptsaumltze Nebensachen in Nebensaumltze Stellen Sie wichtige Informationen immer in einen Hauptsatz Ein Nebensatz kann ergaumlnzende undoder Hin-tergrundinformation enthalten

4 Achten Sie auf korrekte grammatische Bezuumlge Pronomen wie bdquoerldquo und bdquosieldquo beziehen sich immer auf das zuletzt vorausgegangene maskuline bzw feminine Substantiv Be-zieht sich die Aussage auf Personen oder Dinge deren Erwaumlhnung im Text weiter zu-ruumlckliegt muumlssen diese erneut benannt werden

5 Achten Sie auf die kohaumlrente Verwendung zweiteiliger Ausdruumlcke bdquosowohl als auchldquo bdquonicht nur sondern auchldquo bdquoeinerseits andererseitsldquo bdquozum einen zum anderenldquo bdquozwar aberldquo bdquovon bisldquo Der erste Teil verlangt hier immer auch den zweiten

6 Tempus Historische Sachverhalte werden in der Vergangenheitsform wiedergegeben (Beispiel bdquoIm Jahre 1517 traf Karl I zum ersten Mal auf der iberischen Halbinsel einldquo) Eine Ausnahme bilden Bezugnahmen auf Textaussagen Diese koumlnnen im Praumlsens formu-liert sein da die Aussagen auch heute noch in den Texten stehen (Beispiel bdquoJean Bodin erklaumlrt in seinem Werk sbquoSix Livres de la Reacutepubliquersquo die Souveraumlnitaumlt zum Grundprinzip des Staatesldquo)

7 Indirekte Rede Aussagen Urteile und Meinungen von Anderen werden in der Regel im Konjunktiv wiedergegeben Dies gilt sowohl fuumlr Stellungnahmen historischer Personen als auch fuumlr diejenigen wissenschaftlicher Autoren (Beispiel bdquoFriedrich Edelmayer ver-tritt die Auffassung dass im 17 Jahrhunderts ein grundlegender Strukturwandel der spa-nischen Gesellschaft zu beobachten seildquo) Steht der Hauptsatz in der Vergangenheits-form erfordert die indirekte Rede den Konjunktiv II bzw die Umschreibung mit bdquowuumlrdeldquo (Beispiel bdquoKritiker warfen den Guumlnstlingen den sogenannten sbquovaacutelidosrsquo vor sie miszligbrauchten das Vertrauen des Koumlnigs zu ihrem eigenen Vorteilldquo)

8 Vermeiden Sie umgangssprachliche Ausdruumlcke (Dazu gehoumlren Formulierungen wie bdquoich findeldquo bdquonun malldquo bdquonoch lange nichtldquo sowie Redewendungen wie bdquoauf den Putz hauenldquo bdquoin die gleiche Kerbe schlagenldquo usw) Schreiben Sie beispielsweise bdquonoch einmalldquo oder bdquoerneutldquo statt bdquonoch malldquo und bdquozunaumlchst einmalldquo statt bdquoerstmalldquo

9 Verwenden Sie einen sachlichen Stil Vermeiden Sie moralisch wertende Ausdruumlcke wie bdquoblutruumlnstigldquo bdquofurchtbarldquo bdquoentzuumlckendldquo bdquotapferldquo bdquoschockierendldquo bdquoverwerflichldquo uauml ndash es sei denn Sie geben sie ausdruumlcklich als Meinung Anderer wieder

10 Einige Regeln zur Vermeidung der haumlufigsten Interpunktionsfehler Ein Komma steht ua

minus zwischen gleichrangigen Teilsaumltzen die durch eine entgegenstellende Konjunktion (zB aber sondern doch) verbunden sind

minus vor undoder nach einem Infinitiv wenn dieser durch eine Wortgruppe oder ein hinwei-sendes Wort angekuumlndigt wird (Beispiel bdquoEs war sein Ziel die Gunst des Koumlnigs zu er-langenldquo)

minus vor undoder nach einem Relativsatz Monika Hoffmann Deutsch fuumlrs Studium Grammatik und Rechtschreibung Paderborn 2005 Das Buch erklaumlrt von den Komma- bis hin zu Konjunktivregeln verstaumlndlich die Grundregeln der Rechtschreibung und Grammatik Sie finden darin zahlreiche auf das wissenschaftliche Arbeiten zugeschnittene Sprach-Uumlbungen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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d) Zitation Eine der unveraumluszligerlichen Grundlagen der Wissenschaft ist die Nachpruumlfbarkeit der gemach-ten Angaben Jede Ihrer Angaben sei es aus Quellen oder aus der Literatur muszlig es dem Leser ermoumlglichen Ihre Zitate Argumente Interpretationen und Informationen nachzupruumlfen und womoumlglich korrigieren zu koumlnnen Daher ist es unabdingbar die von anderen uumlbernommenen Aussagen kenntlich zu machen Geschieht dies nicht macht sich der Verfasser des Plagiats schuldig Aussagen anderer werden entweder als Paraphrase in indirekter Rede uumlbernommen oder als woumlrtliches Zitat das in doppelte Anfuumlhrungszeichen gesetzt werden muszlig Dies gilt sowohl fuumlr Zitate und Uumlbernahmen aus der Forschungsliteratur als auch fuumlr Quellen Im Rah-men einer Seminararbeit haben Zitate mehrere Funktionen minus Quellenzitate belegen eigene Thesen minus Zitate aus der Literatur stuumltzen eigene Aussagen und dienen der Beweisfuumlhrung innerhalb

der Argumentation minus Quellenzitate koumlnnen die Arbeit konkretisieren sie anschaulicher und lebendiger machen Gehen Sie sparsam vor allem mit laumlngeren woumlrtlichen Zitaten um Sie muumlssen sich in der Ar-beit von der Sprache der Quellen loumlsen da Sie ansonsten Gefahr laufen implizit Wertungen der Quellentexte zu uumlbernehmen die Sie gar nicht uumlbernehmen wollen Fuumlr viele Sachverhalte und Phaumlnomene hat die Forschung gliedernde Begriffe entwickelt die Sie aus der Literatur kennen und nutzen sollten Versuchen Sie uumlbernommene Aussagen soweit wie moumlglich in eigenen Worten wiederzugeben Bloszliges Paraphrasieren von Quellen und Literatur oder die endlose Aneinanderreihung von Zitaten zeigen die mangelnde geistige Durchdringung der Thematik Zudem ersetzen Zitate keineswegs die Thesen sie dienen lediglich dazu diese zu untermauern Auch spricht ein Zitat keineswegs fuumlr sich selbst es muszlig vielmehr genau inter-pretiert werden Was besagt das Zitat im Kontext Ihrer Untersuchung Rein illustrative Zitate sind hingegen uumlberfluumlssiger Zierrat und daher verzichtbar

Formale Regeln der Zitation

minus Oberster Grundsatz Eine sinnvolle einheitliche und genaue Wiedergabe von Angaben soll die Nachvollziehbarkeit und Wiederauffindbarkeit der zitierten Werke sicherstellen

minus Woumlrtliche Zitate muumlssen in doppelte Anfuumlhrungszeichen gesetzt werden minus Achten Sie auf Genauigkeit Bei woumlrtlichen Zitaten ist eine Veraumlnderung des Wortlauts

unzulaumlssig Nicht das Zitat muszlig sich dem Text anpassen sondern umgekehrt Zulaumlssig ist lediglich die Kasusaumlnderung bei einzelnen Woumlrtern die allerdings in eckigen Klammern kenntlich zu machen ist17

minus Nur eindeutige Druckfehler werden mit [sic] gekennzeichnet und so uumlbernommen18 Al-tertuumlmliche Schreibweisen die nach heutigem Duden zwar falsch oder unuumlblich sind zur Zeit ihrer Abfassung aber den grammatischen bzw orthographischen Regeln entsprach werden ohne Kennzeichnung uumlbernommen (z B bdquodaszligldquo statt bdquodassldquo)19

17 Beispiel Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf der Bevoumllkerung in dem die bayerischen Landesplaner einen

bdquozuverlaumlssige[n] gesamtwirtschaftliche[n] Maszligstab fuumlr das Ausmaszlig der Strukturmaumlngelldquo erblickten konnte in den ausgewaumlhlten Landkreisen des Bayerischen Waldes nicht mit dem Bundesdurchschnitt Schritt halten

18 Beispiel Das Deutsche Schiffahrtsmuseum [sic] ist das deutsche Nationalmuseum fuumlr die Geschichte der Schifffahrt

19 Beispiel Georg Dehio Geschichte des Erzbistums Hamburg-Bremen bis zum Ausgang der Mission Berlin 1877 S 172 Sowol Heinrichrsquos II als Konradrsquos II Wuumlnsche gingen nicht houmlher hinaus als die Nordgrenze ertraumlglich ruhig und die saumlchsischen Groszligen nicht zu maumlchtig zu wissen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 70

minus Laumlngere Zitate koumlnnen gekuumlrzt werden was mit [] zu kennzeichnen ist Kuumlrzungen eines Zitats duumlrfen jedoch unter keinen Umstaumlnden den Sinn der Originalaussage veraumlndern o-der gar verdrehen20

minus Erklaumlrende Ergaumlnzungen im Zitat werden ebenfalls in eckige Klammern gesetzt (ggf mit dem Zusatz wer die Veraumlnderung vorgenommen hat)21

minus Hervorhebungen im Original muumlssen im Zitat uumlbernommen werden In der Fuszlignote ist darauf hinzuweisen wer die Hervorhebung vorgenommen hat (also bdquoHervorhebung im Originalldquo oder bdquoHervorhebung durch [Autorenkuumlrzel]ldquo)

minus Fremdsprachige Zitate Lateinische englische und franzoumlsische Zitate muumlssen nicht uumlber-setzt werden Bei Zitaten in anderen Sprachen sollte eine Uumlbersetzung in der Fuszlignote an-gegeben werden

minus Zitieren Sie nach Moumlglichkeit immer aus dem Original vermeiden Sie soweit es geht Zitate aus zweiter Hand Wenn das Original nicht beschafft werden kann und Sie daher eine Quelle nach einem Literaturtitel zitieren muumlssen Sie in der Fuszlignote die Originalquelle sowie den Titel des Werkes angeben nach dem Sie die Que 22lle zitieren

minus Ein Zitat im Zitat wird durch einfache Anfuumlhrungszeichen kenntlich gemacht23 minus Zitate ab einer Laumlnge von drei Textzeilen werden eingeruumlckt und einzeilig gesetzt

Zitierfaumlhigkeit

Es gibt Informationsquellen die Sie zwar nutzen koumlnnen die aber nicht zitierfaumlhig sind Dazu gehoumlren allgemeinbildende Lexika und Enzyklopaumldien (Brockhaus Meyer Herder Duden etc) eher populaumlre Nachschlagewerke (z B Das Mittelalter von A bis Z Taschenlexikon Dreiszligigjaumlhriger Krieg) sowie populaumlre Sachliteratur Ausschlaggebend fuumlr die Zitierfaumlhigkeit ist einerseits die Namhaftmachung eines Urhebers der Information (namentlich gekennzeich-nete Stichwoumlrter in Lexika etc) andererseits die Ferne der Informationen zu Quellen und For-schung Fuumlr jedes Thema das Sie bearbeiten gibt es genuumlgend serioumlse und zitierfaumlhige leicht zugaumlngliche Informationen (vgl Abschnitt II 1 Basisinformation) so daszlig Sie nicht auf quel-len- und forschungsgestuumltzte Informationen zuruumlckgreifen muumlssen

Quellenzitate [Name] Werk (oft als Abkuumlrzung) quelleneigene Aufteilung Buch Kapitel Jahr Abschnitt

Paragraph etc

Plin nat 37 59-61 = C Plinius Secundus Maior naturalis historia Buch 37 Abschnitte 59-61

Aug civ dei 215 = Augustinus De civitate Dei Buch 21 Kapitel 5

minus Beachten Sie so verfaumlhrt man bei dem gesamten Kanon griechlat Autoren der Antike oft auch bei Kirchenvaumltern viele griechische Werke haben lateinische Titelvarianten unter denen zitiert werden kann

Dioskurides Materia medica fuumlr περὶ ὕλης ἱατρικῆς

20 Beispiel In den Augen der Landesplaner muszligten bdquodie Verbesserung der Infra- und Agrarstruktur die Indust-

rialisierung und die uumlbrigen zur Hebung der Wirtschaftskraft im Grenzgebiet notwendigen Maszlignahmen [] als Teile einer in sich geschlossenen Strukturpolitik verstanden werdenldquo

21 Beispiel bdquoIm Gegenteil die [gemeint sind die ehemaligen Nationalsozialisten JB] regieren heute noch besser wie [sic] fruumlher und wenn irgendwo der Nationalsozialismus neu entstehen wuumlrde so waumlre dies da-hier moumlglichldquo

22 Die Fuszlignote eines solchen Zitats das Sie aus der Literatur zitiert haben muumlszligte dann beispielsweise so aus-sehen Wochenbericht der Intelligence Division von OMGBy vom 1941946 zit nach Woller Hans Ge-sellschaft und Politik in der amerikanischen Besatzungszone Die Region Ansbach und Fuumlrth Muumlnchen 1986 S 135 f

23 Beispiel bdquorsquoRemo cum fratre Quirinusrsquo so pries Vergil das Ende des Bruderkrieges und die wiederhergestell-te Herrschaft des Gesetzesldquo

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Bei Werken ohne Verfasser wie manchen Annalen oder Chroniken nach der dortigen Zaumlhlung eben-

falls bei Volksrechten (Leges)

Ann Fuld ad 840 ad a 840 a 840 = Annales Fuldenses fuumlr das Jahr 840

minus Eine quellenimmanente Zaumlhlung muumlssen Sie immer angeben Sie dient dazu unabhaumlngig von Edi-tionen oder Uumlbersetzungen die verwiesene Stelle aufzufinden manchmal in Konkordanzen zB bei Briefeditionen mit unterschiedlicher Zaumlhlung (Beispiel Einhardbriefe hg v K Hampe (MGH Epistolae Karolini aevi III) Berlin 1898 S 107f) Die Editionen auf die man sich selbst bezieht stehen in der Literaturliste

Bei Herrscherurkunden (von Kaisern und Koumlnigen) wird die Nummer der Urkunde in der jeweiligen Edition angegeben Die uumlbliche Kurzform zur Zitation einer Urkunde in den MGH setzt sich aus der Abkuumlrzung fuumlr Urkunde bzw Diplom (D bei Verweis auf mehrere Diplome DD) und dem Herrscherkuumlrzel ggf samt Ordnungszahl (etwa LD = Ludwig der Deutsche O II = Otto II) zu-sammen Dazu kommt das Datum der Urkunde gegenlaumlufig notiert Im Quellenverzeichnis werden Urkunden nicht einzeln aufgenommen sondern nur der jeweils benuumltzte Band der Urkundensamm-lung

middot DLD 156 874 Mai 4

middot DDLD 156 157 und 160

im Quellenverzeichnis

middot Die Urkunden Ludwigs des Deutschen Karlmanns und Ludwigs des Juumlngeren hg v Paul Kehr (MGH DD regum Germaniae ex stirpe Karolinorum 1) Berlin 1934

Bei Privaturkunden (alle Aussteller auszliger Kaisern Koumlnigen und Paumlpsten) wird uumlblicherweise der Titel des Urkundenbuches verkuumlrzt (UB fuumlr Urkundenbuch + Name des Klosters der Stadt der Region) und die Nummer der Urkunde genannt mit dem gegenlaumlufig notierten Datum

middot UB Weiszligenburg Nr 4 667 Aug 4

im Quellenverzeichnis

middot Traditiones Wizenburgenses Die Urkunden des Klosters Weiszligenburg 661-864 Gloumlckner Karl Doll Anton (Hg) Darmstadt 1979

Bibelzitate Buch Kapitel Vers[e]

Bei Bibelstellenangaben werden Kapitel und Vers durch Komma ohne Spatium voneinander abge-setzt Mk 14 1 Kor 135 Deut 56-22 (= Deuteronomium Kapitel 5 Verse 6-22 ndash Die Zehn Ge-bote)

Einzelne Verse werden durch Punkt ohne Spatium voneinander abgesetzt Mt 122513

Stellen aus verschiedenen Kapiteln bzw aus verschiedenen Buumlchern werden durch Semikolon und folgendem Spatium voneinander abgesetzt Mt 614 1835 Mk 1125

Mit bdquoparldquo wird auf synoptische Parallelstellen verwiesen Mt 69ndash13 par Lk 112ndash4 bzw Mt 69ndash13 par Mk 1127ndash33 par Mt 2123ndash27

minus Die 5 Buumlcher Mose werden mit ihrem Namen angegeben Ex = Exodus = 2 Buch od Deut= Deuteronomium = 5 Buch die Apostelgeschichte nach ihrem lateinischen Namen Acta Apostolo-rum mit Act abgekuumlrzt Es gibt Unterschiede der kath und der protest Bibel Die Zaumlhlung des Psalter ist unterschiedlich (zB Ps 118 Vulgata = Ps 119 Lutherbibel) auch innerhalb der Psal-men Einige Buumlcher der Vulgata der offiziellen kath Bibel wurden von Luther nicht aus dem Ur-

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 72

text uumlbersetzt III Makkabaumler (Makk) Jesus Sirach (Sir od Ecc = Ecclesiasticus) ua Heute sollte man sich auf die oumlkumenische Einheitsuumlbersetzung beziehen die alle Buumlcher enthaumllt an-sonsten koumlnnen die Zitate mit dem Zusatz bdquoVulgldquo bzw bdquoLutherldquo versehen werden

Quellenangabe minus bei Abkuumlrzungen der antiken Literatur Der kleine Pauly Lexikon der Antike hg v K Ziegler W Sontheimer Stuttgart 1964 Bd 1 S

XXI-XXVI oder LPh

minus bei theologischen Abkuumlrzungen des Christen- und Judentums Theologische Realenzyklopaumldie (TRE) Abkuumlrzungsverzeichnis 2 uumlberarbu erweit Aufl Berlin

New York 1994 (enorm umfangreich)

Angabe der Quelle in der Fuszlignote Wenn die Quelle im Text zitiert wurde sieht die Fuszlignote folgendermaszligen aus 1Varius nobis fuit sermo ut in convivio nullam rem usque ad exitum adducens sed aliunde alio tran-

siliens (Sen ep 7642)

Bei der Paraphrasierung einer Quelle wird nur die entsprechende Stelle genannt

Cass Dio 72352

Bibliographische Angabe der literarischen Quellen im Quellenverzeichnis Texteditionen

Name evtl Vorname (des antiken Autors) Titel hg v Vorname Name (des Herausgebers Editors) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (der edierten Ausgabe)

Beispiel Seneca Lucius Annaeus De beneficiis hg v Karl Hosius (BT) Leipzig 1914

Uumlbersetzungen

Name Vorname Titel latdt (zB) (evtl Reihe in der die Uumlbersetzung erschienen ist) hg u uumlbers v Vorname Name (des Uumlbersetzers) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (der Uumlbersetzung)

Beispiel Seneca Lucius Annaeus Philosophische Schriften latdt hg u uumlbers von Manfred Rosen-bach Darmstadt 1969

Zitation von archivalischen Quellen (Besonderheiten einzelner Archive beachten) Beispiele

Beispiel aus dem Bestand des Staatsarchivs Bremen Senatsregistratur Aktenverzeichnis zu Auswei-sungen 3-A10 Nr 1-

Einzelakte

Beschwerde des russischen Staatsangehoumlrigen Kaufmann Josef Lewkowsky gegen die Beschluumlsse der Polizeikommission betr Seine Ausweisung als laumlstiger Auslaumlnder in StHB 3-10 Nr 212

Dokument aus dieser Akte

Offizialbericht der Polizeikommission Bremen an den Praumlsidenten des Senats Buumlrgermeister Dr Do-nandt vom 31101922 in StHB 3-A10 Nr 212

Beispiel aus dem Bestand des Bundesarchivs Nachlaumlsse

Brief Charlotte von Hadelns an Freiherr von Medem vom 19 Juni 1930 in Barch NL 235 Renzetti Aktenband 2 Korrespondenz 1930

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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e) Belegtechnik Im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit muszlig die Herkunft der wiedergegebenen Informa-tionen unbedingt belegt werden denn nur so werden die Ergebnisse und Thesen nachpruumlfbar und damit wissenschaftlich verwendbar Zitate und Paraphrasen Einzelinformationen Ereig-nisfolgen sowie uumlbernommene Gedankengaumlnge und Thesen muumlssen durch die Angabe des Fundorts (genaue bibliographische Angaben von Monographie Aufsatz oder Quelle) und der Fundstelle (genaue Angaben der Seitenzahl) belegt werden Dies geschieht in Form von Fuszlig-noten die in einer wissenschaftlichen Arbeit mehrere Funktionen haben minus Sie dienen dem Beleg von Informationen und eigenen Aussagen minus Sie koumlnnen Sachkommentare Erlaumluterungen und ggf Modifizierungen enthalten die den

Textfluszlig hemmen oder den Gang der Argumentation unterbrechen wuumlrden minus Sie koumlnnen Querverweise auf andere Passagen innerhalb der eigenen Arbeit enthalten

(was jedoch im Rahmen einer Seminararbeit in der Regel nicht noumltig ist) minus Sie koumlnnen eine vertiefte Auseinandersetzung mit der wissenschaftlichen Literatur enthal-

ten Generell gilt jedoch Schreiben Sie keinen bdquoParalleltextldquo innerhalb der Fuszlignoten Wichtige Informationen gehoumlren in den Text dieser muszlig auch ohne die Lektuumlre der Fuszlignoten verstaumlnd-lich sein Auch bezuumlglich der Frage wie viele Fuszlignoten pro Seite zu setzen sind gibt es keine festen Regeln Als Anhaltspunkt fuumlr Proseminararbeiten koumlnnen vier bis fuumlnf Fuszlignoten pro Seite gelten

Formalia

minus Fuszlignoten werden einzeilig in Schriftgroumlszlige 10 Punkt (TimesTimes New Roman) gesetzt minus Die Fuszlignoten werden im gesamten Text fortlaufend numeriert (bei umfangreicheren Ar-

beiten empfiehlt es sich dagegen die Fuszlignoten kapitelweise zu numerieren) minus Fuszlignoten werden im Text durch hochgestellte arabische Ziffern kenntlich gemacht Je

nach Bezug stehen sie hinter einem Wort einem Satz oder (als Sammelbeleg) am Ende eines Absatzes Woumlrtliche Zitate muumlssen in jedem Fall unmittelbar belegt werden

minus Fuszlignoten werden orthographisch wie ein vollstaumlndiger Satz behandelt deswegen begin-nen sie mit einem Groszligbuchstaben und enden mit einem Punkt24 Absaumltze in Fuszlignoten sind unuumlblich

minus Belegfuszlignoten muumlssen die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben der zitierten Quel-len- und Literaturtitel enthalten Wenn Sie einen Titel mehrfach zitieren ist ab der zweiten Nennung die Zitation mit Kurztitel statthaft Nicht erlaubt ist dagegen das Kuumlrzel bdquoaaOldquo (bdquoam angegebenen Ortldquo)

Beispiele fuumlr die korrekte Titelangabe in den Fuszlignoten

minus Sie beziehen sich erstmals in Ihrer Arbeit auf ein Buch Deshalb geben Sie die vollstaumlndi-gen bibliographischen Angaben und die Seitenzahl an auf die Sie sich beziehen25

minus In der direkt darauf folgenden Fuszlignote verweisen Sie noch einmal auf dieses Buch aber auf eine andere Seite26

minus In der dritten Fuszlignote geben Sie einen Aufsatz an den Sie erstmals heranziehen In die-sem Fall muumlssen Sie sowohl die Seitenangaben des ganzen Aufsatzes angeben als auch die Seitenangabe auf die Sie sich in diesem Fall konkret beziehen27

24 Dies auch bei Fuszlignoten mit unvollstaumlndiger Syntax 25 Beispiel Kaufmann Doris Frauen zwischen Aufbruch und Reaktion Protestantische Frauenbewegung in

der ersten Haumllfte des 20 Jahrhunderts Muumlnchen 1988 S 97 26 Ebd S 79

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 74

minus Nun verwenden Sie abermals das Buch von Doris Kaufmann Da Sie das Werk schon zi-tiert haben genuumlgt nun die Angabe des Autors und ein Kurztitel des Buchs28

minus In der naumlchsten Fuszlignote beziehen Sie sich nochmals auf dieses Buch und zwar auf diesel-be Seite wie in der vorherigen Fuszlignote29

minus Nun zitieren Sie im Text eine Quelle aus einer Quellenedition Dazu muumlssen Sie die An-gabe des verwendeten Quellenstuumlcks sowie die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben der Edition anfuumlhren30

minus Schlieszliglich benutzen Sie noch einen Quellentext der nicht in einer Quellenedition abge-druckt ist sondern in einer darstellenden wissenschaftlichen Arbeit zu Ihrem Thema Auch hier nennen Sie zunaumlchst die Angabe zur Quelle Dann verweisen Sie mit bdquozit nachldquo auf die Studie aus der Sie das Zitat entnommen haben Fuumlr diese Studie fuumlhren Sie wie-derum die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben auf31

Literatur zur Anfertigung einer Hausarbeit Baumlnsch Axel Wissenschaftliches Arbeiten Muumlnchen 82003

Buumlnting Karl-Dietrich ua Schreiben im Studium mit Erfolg Ein Leitfaden Berlin 2000

Eco Umberto Wie man eine wissenschaftliche Abschluszligarbeit schreibt Heidelberg 1988

Hoffmann Monika Deutsch fuumlrs Studium Grammatik und Rechtschreibung Paderborn ua 2005

Kruse Otto Keine Angst vor dem leeren Blatt Ohne Schreibblockaden durchs Studium Frankfurt am Main New York 92002

Niederhauser Joumlrg Die schriftliche Arbeit Ein Leitfaden zum Schreiben von Fach- Seminar- und Abschlussarbeiten in der Schule und beim Studium Mannheim 2000

Nolte Paul Die Seminararbeit Hinweise zur formalen und inhaltlichen Gestaltung online in httpwwwgeschkultfu-berlindeefmiarbeitsbereicheab_noltearbeitstechnikenarbeitspapiereNolte_Seminararbeitpdf (PDF-Datei) (Stand 15042009)

Poenicke Klaus Wie verfaszligt man wissenschaftliche Arbeiten Ein Leitfaden vom 1 Semester bis zur Promotion Mannheim ua 21988

Schroumlder Henrik Steinhaus Ingo Mit dem PC durchs Studium Eine praxisorientierte Einfuumlhrung Darmstadt 2000 (Nuumltzliche Einfuumlhrung in das Abfassen einer wissenschaftlichen Arbeit mit dem PC vor allem fuumlr Computer-Neulinge zu empfehlen)

Standop Ewald Die Form der wissenschaftlichen Arbeit Heidelberg 131990

27 Sommer Walter Chinas langer Marsch ins 20 Jahrhundert Zur Modernisierung einer traditionsreichen

Hochkultur in GWU 49 (1998) S 326-345 hier S 333 28 Kaufmann Frauen zwischen Aufbruch und Reaktion S 114 29 Ebd 30 Artikel 2 der Austraumlgal-Ordnung des Deutschen Bundes vom 16 Juni 1817 in Huber Ernst Rudolf (Hg)

Dokumente zur deutschen Verfassungsgeschichte Bd 1 Deutsche Verfassungsdokumente 1803-1850 Stutt-gart ua 31978 S 114 ff hier S 114

31 Brief Koumlnig Ludwigs I an Ludwig Fuumlrst zu Oettingen-Wallerstein vom 1 Maumlrz 1835 zit nach Gollwitzer Heinz Ludwig I von Bayern Koumlnigtum im Vormaumlrz Eine politische Biographie Muumlnchen 1997 S 395

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VI Standards in der Lehre

Auf einer Sitzung am 2 Februar 2005 haben sich die Lehrenden am Institut fuumlr Geschichts-wissenschaft der Universitaumlt Bremen auf gemeinsame Standards in Lehre und Pruumlfungen ver-staumlndigt Demnach sind in den Lehrveranstaltungen bestimmte unten aufgefuumlhrte Leistungen zu erbringen Zugleich werden die unten ebenfalls genannten allgemeinen Inhalte angeboten Der folgende Katalog ist fuumlr die Lehrenden und fuumlr die Studierenden verpflichtend Er wird in geeigneter Weise publiziert und insbesondere den Studierenden bekannt gemacht

I Lehre

Proseminar (einschlieszliglich Tutorium) allgemeine Inhalte

- fachspezifische Methoden Quellen zu finden und auszuwerten (Heuristik Kritik Analyse Interpretation)

- fachspezifische Anleitung der Bibliotheksbenutzung - fachspezifische Anleitung zum Bibliographieren (traditionelle und elektronische Me-

dien) - Kenntnis von Handbuumlchern Uumlberblickswerken Zeitschriften - qualifizierter Umgang mit dem Internet - Techniken des Exzerpierens - Vorbereitung Praumlsentation und Kritik muumlndlicher Beitraumlge - Methoden der Ergebnissicherung (Protokoll) - Anleitung zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

fuumlr eine erfolgreiche Teilnahme obligatorisch

- regelmaumlszligige Teilnahme und aktive Mitarbeit o Sitzungen duumlrfen houmlchstens zweimal und jeweils unter Vorlage einer Ent-

schuldigung versaumlumt werden o regelmaumlszligige Lektuumlre auch fremdsprachiger Texte

- Kurzreferat (mit Thesenpapier) sowie kleinere schriftliche Arbeiten (zB Exzerpt Protokoll Rezension) die Vorbesprechung von Thesenpapier und Referat ist ver-pflichtend

- Erstellung einer Bibliographie ndash Quellen und Literatur (Monographien und Aufsaumltze) ndash fuumlr die Hausarbeit mit anschlieszligender Besprechung

- Schriftliche Hausarbeit (20000-30000 Zeichen = 10-15 Normseiten) anhand einer Fragestellung und mit verpflichtender Vorbesprechung in der Sprechstunde

o die Hausarbeit schlieszligt die Interpretation von Quellen ein o Abgabe bis zum Ende des Semesters

- der bdquofachdidaktische Anteilldquo fuumlr Studierende in Lehramtsstudiengaumlngen orientiert sich an den Anforderungen eines didaktischen Entwurfs

Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Proseminar kein Schein erworben werden kann Dieder Studierende ist durchgefallen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 76

b Hauptseminar allgemeine Inhalte

- Begleitung bei der selbstaumlndigen Vertiefung der in den Proseminaren eingefuumlhrten methodischen und arbeitstechnischen Kenntnisse und Fertigkeiten (so)

fuumlr eine erfolgreiche Teilnahme obligatorisch

- regelmaumlszligige Teilnahme und aktive Mitarbeit o Sitzungen duumlrfen houmlchstens zweimal und jeweils unter Vorlage einer Ent-

schuldigung versaumlumt werden o regelmaumlszligige Lektuumlre auch fremdsprachiger Texte

- muumlndliches Referat oder muumlndliche Problemaufarbeitung und Diskussionsleitung - selbstaumlndiges Bibliographieren - schriftliche Hausarbeit (40000-50000 Zeichen = 20-25 Normseiten) anhand einer

Fragestellung und mit verpflichtender Vorbesprechung in der Sprechstunde Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Hauptseminar kein Schein erworben werden kann Derdie Studierende ist durchgefallen

II Pruumlfungen

Zwischenpruumlfung

- die bdquopruumlfungsrelevante Studienleistungldquo (PSL) wird zusaumltzlich zu den obligatorischen Leistungen fuumlr Proseminare erbracht

- gepruumlft werden Methoden wissenschaftlichen Arbeitens (vgl Merkblatt zur Zwi-schenpruumlfung) und ein mit den Pruumlferinnen oder Pruumlfern vereinbartes Thema

- spaumltestens zwei Wochen vor der Pruumlfung sind beiden Pruumlferinnen oder Pruumlfern eine Literaturliste (ca 10-15 Titel ohne Handbuchartikel gezaumlhlt) und ein Thesenpapier als Voraussetzung und Grundlage einzureichen

Auch fuumlr Magisterabschluszligpruumlfungen und das erste Staatsexamen werden in der Regel The-senpapiere verlangt

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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VII Studierwerkstatt

Die Studierwerkstatt ist eine Einrichtung der Universitaumlt Bremen In 1-2-taumlgigen Workshops (Modulen) vermitteln wir bdquoSchluumlsselkompetenzenldquo fuumlr ein erfolgreich(er)es Studium Bei uns lernen Sie methodisches bdquoHandwerkszeugldquo um noch zielgerichteter und effektiver studieren zu koumlnnen

Das Angebot der Studierwerkstatt umfaszligt

bull Unterschiedliche Lern- und Arbeitstechniken fuumlr das Studium

bull Verbesserung der Selbstorganisation durch ein optimales Zeitmanagement

bull Methoden gezielter Pruumlfungsvorbereitungen und Streszligabbau

bull Praumlsentationstechniken fuumlr den Vortrag

bull Grundtechniken des wissenschaftlichen Schreibens (fuumlr Haus- und Abschluszligarbeiten)

bull Hilfe im Schreibprozeszlig wissenschaftlicher Arbeiten durch ein Formulierungstraining

Das Programm der Studierwerkstatt ist in Grundlagen- und Themenmodule unterteilt die auf die spezifischen Anforderungen im Studium zugeschnitten sind

Neben den Workshops zur Optimierung der Studierfaumlhigkeit bietet die Studierwerkstatt fuumlr die Tutorinnen und Tutoren der Universitaumlt Bremen Themen-Workshops zur Anleitung von Lerngruppen an In diesen hochschuldidaktischen Schulungen werden die angehenden Lern-gruppenleiter auf ihre Rolle mit grundlegendem didaktischem Handwerkszeug vorbereitet In Rollenspielen wird das Erlernte unmittelbar erprobt und sowohl die kommunikative wie die soziale Kompetenz verbessert

bull Tutorenschulung ndash Grundkurs

bull Tutorenschulung ndash Aufbaukurs

bull Lehren lernen fuumlr Praktikumsbetreuer(innen) und Uumlbungsgruppenleiter(innen) in naturwis-senschaftlichen Faumlchern

Anmeldung zu allen Workshops der Studierwerkstatt uumlber die Homepage Saumlmtliche Seminare sind teilnehmerbegrenzt Um die Anmeldungen verbindlich zu machen ist eine Gebuumlhr von jeweils 8- euro zu entrichten Die Gebuumlhr ist sofort nach Anmeldung in bar bei Frau Dittmer VWG 0190 Montag ndash Freitag 900 bis 1200 Uhr zu bezahlen Die Einzahlungsquittung gilt als Anmeldebeleg Kontakt Verwaltungsgebaumlude Uni Bremen 28359 Bremen 0421 2182728 wwwstudierwerkstattuni-bremende

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 78

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

79

VIII Anhang

Beispiele fuumlr

Quellenblatt fuumlr ein Referat

Titelblatt einer Hausarbeit

Inhaltsverzeichnis

Bibliographie

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 80

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

81

Universitaumlt Bremen FB 8 Institut fuumlr Geschichtswissenschaft

Art der Veranstaltung (zB Wahlpflichtbereich II General Studies) Titel der Veranstaltung Dozent Titel Vorname Name Wintersemester Sommersemester 200x0y

Titel der Hausarbeit Untertitel

Vorname Name der Verfasserin des Verfassers wohne in der und der Straszlige in der und der Stadt bzw Anschrift ersetzt durch die e-mail-Adresse bin im so und sovielten Semester und studiere Fach A Fach B Abschluszlig Matr Nordm XXXXXXX

Bremen Tag Monat Jahr

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 82

Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung Seitenzahl 11 Forschungsstand und Quellenlage Seitenzahl 12 Fragestellung Seitenzahl 2 Das erste Kapitel Seitenzahl 21 Das erste Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 22 Das zweite Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 23 Das dritte Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 3 Das zweite Kaptitel Seitenzahl 31 Das erste Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 32 Das zweite Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 321 Das erste Sub-Unterkapitel zum zweiten Unterkapitel

des zweiten Kapitels Seitenzahl 322 Das zweite Sub-Unterkapitel zum zweiten Unterkapitel

des zweiten Kapitels Seitenzahl 33 Exkurs Seitenzahl 34 Das dritte Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 4 Schluszlig Seitenzahl 41 Resultate der Untersuchung Seitenzahl 42 Offene Fragen und Ausblick Seitenzahl 5 Literaturverzeichnis Seitenzahl 51 Quellen Seitenzahl 52 Literatur Seitenzahl 53 Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung Seitenzahl 6 Anhang Seitenzahl 61 Texte Quellen Seitenzahl 62 Bilder Plaumlne Karten Seitenzahl 63 Abbildungsverzeichnis Seitenzahl

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

83

5 Literaturverzeichnis

51 Quellen Cassius Dio Roumlmische Geschichte uumlbersetzt von Otto Veh Bd 3 Zuumlrich Muumlnchen 1986

Cassius Dio Roumlmische Geschichte uumlbersetzt von Otto Veh Bd 4 Zuumlrich Muumlnchen 1986

Diodorus Siculus Diodorus of Sicily In twelve volumes mit einer englischen Uumlbersetzung

von Charles Bradford Welles Bd 8 Cambridge London 1970

Plutarch Grosse Griechen und Roumlmer eingeleitet und uumlbersetzt von Konrat Ziegler Bd 5

Zuumlrich Stuttgart 1960

Gaius Suetonius Tranquillus Opera 1 De Vita Caesarum lib VIII recensuit Maximilianus

Ihm Stuttgart ua 32003

Sueton Caumlsarenleben uumlbertragen und erlaumlutert von Max Heinemann Stuttgart 1986

52 Literatur

Cancik Hubert Hitzl Konrad (Hg) Die Praxis der Herrscherverehrung in Rom und seinen

Provinzen Tuumlbingen 2003

Clauss Manfred Kaiser und Gott Herrscherkult im roumlmischen Reich Stuttgart 1999

Dahlheim Werner Geschichte der roumlmischen Kaiserzeit (OGG 3) 3 uumlberarb und erw

Aufl Muumlnchen 2003

Giebel Marion Augustus Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten Hamburg 1984

Klauck Hans-Josef Vergoumlttlichte Menschen Der Herrscher- und Kaiserkult in Ders

(Hg) Die religioumlse Umwelt des Urchristentums II Herrscher- und Kaiserkult Philoso-

phie Gnosis Stuttgart ua 1996

Riemer Ulrike Wundergeschichten und ihre Erzaumlhlabsicht im Kontext antiker Herrscher-

verehrung in Klio 86 (2004) S 218-234

Stepper Ruth Augustus et sacerdos Untersuchungen zum roumlmischen Kaiser als Priester

(Potsdamer Altertumswissenschaftliche Beitraumlge 9) Wiesbaden 2003

Taylor Lily Ross The divinity of the roman emperor New York 1931

Weber Gregor Kaiser Traumlume und Visionen in Prinzipat und Spaumltantike Stuttgart 2000

Wlosok Antonie (Hg) Roumlmischer Kaiserkult Darmstadt 1978

Wohlmayr Wolfgang Die Apside als sakrale Form im fruumlhen roumlmischen Kaiserkult in

Brandt Barbara ua (Hg) Synergia Festschrift fuumlr Friedrich Krinzinger Bd 2 Wien

2005 S 387-394

  • Vorworte
  • I Was ist Geschichte
    • 1 Geschichte als Wissenschaft
    • 2 Literatur zur Einfuumlhrung
      • a) Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft
      • b) Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft
      • c) Geschichte der Geschichtswissenschaft
          • II Basisinformationen
            • 1 Basisinformationen (Lexika und Handbuumlcher)
              • a) Lexika und Nachschlagewerke
              • b) Handbuumlcher und Reihen
              • c) Atlanten
                • 2 Ausgewaumlhlte Uumlberblicksdarstellungen
                  • III Materialbeschaffung
                    • 1 Bibliographieren
                      • a) Systematisches Bibliographieren
                      • b) Unsystematisches Bibliographieren
                      • c) Bibliographische Hilfsmittel und Bibliographien
                        • 2 Titelaufnahme (bibliographische Angaben)
                          • Haumlufige Abkuumlrzungen (lat amp dt)
                            • 3 Bibliotheken in Bremen
                              • SuUB
                              • Die Fachsystematiken Geschichte der SuUB Bremen
                                • Gliederung
                                • Bibliothekskataloge (OPAC)
                                • Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa
                                • Bibliothek des DSM (Deutsches Schiffahrtsmuseum) Bremerhaven
                                    • 4 Fachzeitschriften
                                    • 5 Internet-Ressourcen fuumlr Historiker
                                      • IV Wissenschaftliches Arbeiten im Studium
                                        • 1 Fragestellung
                                        • 2 Literaturarbeit
                                          • a) Lesen wissenschaftlicher Texte (Informationsbeschaffung)
                                          • b) Aufbereitung des Gelesenen (Informationsverwaltung)
                                            • 3 Quellenarbeit
                                              • a) Was ist eine Quelle
                                              • b) Quellentypologie
                                              • c) Quellenkritik
                                              • d) Quelleninterpretation
                                              • e) Quelleneditionen
                                                • 4 Hilfswissenschaften und Nachbardisziplinen
                                                  • Archaumlologie
                                                    • Chronologie
                                                    • Diplomatik
                                                    • Epigraphik
                                                    • Genealogie
                                                    • Historische Geographie
                                                    • Heraldik
                                                    • Numismatik
                                                    • Palaumlographie
                                                    • Papyrologie
                                                    • Philologie
                                                    • Prosopographie
                                                    • Sphragistik
                                                      • V Praumlsentation des Materials
                                                        • 1 Grundregeln
                                                        • 2 Das Referat
                                                          • a) Funktion und Ziele des Referats
                                                          • b) Regeln fuumlr Houmlrtexte
                                                          • c) Das Thesenpapier
                                                            • 3 Die Hausarbeit
                                                              • a) Die aumluszligere Form der Hausarbeit
                                                              • b) Der Aufbau der Hausarbeit
                                                              • c) Zehn Basisregeln fuumlr die sprachliche Gestaltung wissenschaftlicher Hausarbeiten
                                                              • d) Zitation
                                                              • e) Belegtechnik
                                                                  • VI Standards in der Lehre
                                                                  • VII Studierwerkstatt
                                                                  • VIII Anhang
                                                                    • Beispiele fuumlr
                                                                      • Quellenblatt fuumlr ein Referat
                                                                      • Titelblatt einer Hausarbeit
                                                                      • Inhaltsverzeichnis
                                                                      • Bibliographie
Page 2: Institut für Geschichte der Universität Bremen...Bernbeck, Reinhard: Theorien in der Archäologie, Tübingen / Basel 1997. Eggers, Hans Jürgen: Einführung in die Vorgeschichte,

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 2

Inhaltsverzeichnis

VORWORTE 4

I WAS IST GESCHICHTE 7

1 Geschichte als Wissenschaft 7

2 Literatur zur Einfuumlhrung 8 a) Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft 8 b) Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft 10 c) Geschichte der Geschichtswissenschaft 11

II BASISINFORMATIONEN 13

1 Basisinformationen (Lexika und Handbuumlcher) 13 a) Lexika und Nachschlagewerke 13 b) Handbuumlcher und Reihen 15 c) Atlanten 17

2 Ausgewaumlhlte Uumlberblicksdarstellungen 18

III MATERIALBESCHAFFUNG 22

1 Bibliographieren 22 a) Systematisches Bibliographieren 22 b) Unsystematisches Bibliographieren 22 c) Bibliographische Hilfsmittel und Bibliographien 22

2 Titelaufnahme (bibliographische Angaben) 25 Haumlufige Abkuumlrzungen (lat amp dt) 29

3 Bibliotheken in Bremen 29 SuUB 30 Die Fachsystematiken Geschichte der SuUB Bremen 30

Gliederung 30 Bibliothekskataloge (OPAC) 31 Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa 32 Bibliothek des DSM (Deutsches Schiffahrtsmuseum) Bremerhaven 32

4 Fachzeitschriften 33

5 Internet-Ressourcen fuumlr Historiker 37

IV WISSENSCHAFTLICHES ARBEITEN IM STUDIUM 41

1 Fragestellung 41

2 Literaturarbeit 42 a) Lesen wissenschaftlicher Texte (Informationsbeschaffung) 42 b) Aufbereitung des Gelesenen (Informationsverwaltung) 43

3 Quellenarbeit 45

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

3

a) Was ist eine Quelle 45 b) Quellentypologie 46 c) Quellenkritik 48 d) Quelleninterpretation 50 e) Quelleneditionen 52

4 Hilfswissenschaften und Nachbardisziplinen 55 Archaumlologie 55 Chronologie 56 Diplomatik 56 Epigraphik 56 Genealogie 57 Historische Geographie 57 Heraldik 57 Numismatik 57 Palaumlographie 58 Papyrologie 58 Philologie 58 Prosopographie 59 Sphragistik 59

V PRAumlSENTATION DES MATERIALS 60

1 Grundregeln 60

2 Das Referat 61 a) Funktion und Ziele des Referats 61 b) Regeln fuumlr Houmlrtexte 62 c) Das Thesenpapier 63

3 Die Hausarbeit 64 a) Die aumluszligere Form der Hausarbeit 64 b) Der Aufbau der Hausarbeit 64 c) Zehn Basisregeln fuumlr die sprachliche Gestaltung wissenschaftlicher Hausarbeiten 68 d) Zitation 69 e) Belegtechnik 73

VI STANDARDS IN DER LEHRE 75

VII STUDIERWERKSTATT 77

VIII ANHANG 79 Beispiele fuumlr 79 Quellenblatt fuumlr ein Referat 79 Titelblatt einer Hausarbeit 79 Inhaltsverzeichnis 79 Bibliographie 79

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 4

Vorworte

Vorwort zur 1 Ausgabe Dieser Leitfaden richtet sich an Studierende die an der Universitaumlt Bremen das Studium der Neueren und Neuesten Geschichte ndash eine Epoche die grob gesprochen vom spaumlten 15 Jahr-hundert bis zur Gegenwart reicht ndash aufnehmen Er verfolgt das Ziel ihnen den Einstieg in die fachspezifischen Methoden und Arbeitstechniken der Geschichtswissenschaft zu erleichtern die in Proseminar und Tutorium vermittelt werden Dieses kleine Kompendium ist als Begleitlektuumlre zu den Lehrveranstaltungen im Grundstudium konzipiert es kann und will weder das Proseminar noch das Tutorium noch die Einfuumlhrungsvorlesung in die Geschichtswissenschaft ersetzen Ebenso ist es kein Ersatz fuumlr weit umfassendere methodisch orientierte Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft Die am Ende der einzelnen Kapitel aufgefuumlhrten Literaturhinweise sollen vielmehr zu einer vertieften Beschaumlftigung mit der

aterie anregen

M Inhaltlich orientiert sich der Leitfaden an zwei bdquoVorbildernldquo aus anderen Universitaumlten an der bdquoMuumlnchen-Fiebelldquo die fuumlr die Neuere und Neueste Geschichte konzipiert worden ist1 und an den bdquoHinweise[n] fuumlr Anfaumlnger im Studium der Geschichte an der Ruhr-Universitaumlt Bochumldquo die sich an Studierende aller Epochendisziplinen richtet2 Den Kolleginnen und Kollegen die an diesen beiden Einfuumlhrungen mitgearbeitet haben sei an dieser Stelle herzlich gedankt

April 2004 Jaromiacuter Balzar Vorwort zur 2 Ausgabe Dieser Leitfaden richtet sich an alle Studierende des Studiengangs Geschichte an der Univer-sitaumlt Bremen Er verfolgt das Ziel Ihnen den Einstieg in die fachspezifischen Methoden und Arbeitstechniken der Geschichtswissenschaft zu erleichtern die in Proseminar und Tutorium vermittelt werden Dieses Kompendium ist als Begleitlektuumlre und Nachschlagewerk zu den Lehrveranstaltungen im Grundstudium konzipiert wobei es weder das Proseminar noch das Tutorium noch die Einfuumlhrungsvorlesung in die Geschichtswissenschaft ersetzt Ebenso ist es kein Ersatz fuumlr weit umfassendere methodisch orientierte Einfuumlhrungen in die Geschichtswis-senschaft Die am Ende der einzelnen Kapitel aufgefuumlhrten Literaturhinweise sollen vielmehr zu einer Vertiefung einzelner Lerninhalte anregen Der Leitfaden orientiert sich an zwei Vorbildern aus anderen Universitaumlten der bdquoMuumlnchen-Fibelldquo die fuumlr die Neuere und Neueste Geschichte konzipiert wurde und den bdquoHinweise[n] fuumlr Anfaumlnger im Studium der Geschichte an der Ruhr-Universitaumlt Bochumldquo Den Kolleginnen und Kollegen die an diesen beiden Einfuumlhrungen mitgearbeitet haben sei an dieser Stelle herzlich gedankt Der vorliegende Leitfaden entstand auf der Grundlage des von Jaromiacuter Balcar verfaszligten Kompendiums fuumlr die Neuere und Neueste Geschichte Fuumlr die Neuauflage wurde er ergaumlnzt um die Epochen und Regionen sowie um die Hilfsmittel die das Lehrangebot am Institut fuumlr Geschichte der Universitaumlt Bremen umfassen Die Neufassung wurde unter Mitwirkung des Instituts redaktionell betreut und bearbeitet von Jan Ulrich Buumlttner Carmen Hammer und Claudia Horst

Maumlrz 2006

1 Theresia Bauer ua bdquoMuumlnchen-Fiebelldquo Technik des wissenschaftlichen Arbeitens im Proseminar (Ludwig-

Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Abteilung fuumlr Neuere Geschichte und Abteilung fuumlr Neueste Geschichte und Zeitgeschichte) 3 Fassung Muumlnchen 1999

2 Lutz Budraszlig ua Hinweise fuumlr Anfaumlnger im Studium der Geschichte an der Ruhr-Universitaumlt Bochum 10 voumlllig neubearbeitete Auflage Bochum 2001

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

5

Aus dem Vorwort zur 3 Ausgabe [] Diese dritte Auflage beinhaltet erstmals Literatur zum neuen Studienschwerpunkt der Schiffahrtsgeschichte Die Aufnahme der Ur- und Fruumlhgeschichte ist ebenfalls erfolgt Litera-turangaben sind jedoch erst fuumlr die naumlchste Auflage vorgesehen Die Neufassung wurde redaktionell betreut und bearbeitet von Moritz Boumlhme Jan Ulrich Buumlttner Carmen Hammer Claudia Horst und Stefan Scheel

Nachsommer 2007 Vorwort zur 4 Ausgabe Schneller als erwartet wurde eine weitere Auflage notwendig Diese vierte Auflage enthaumllt erstmals umfassende Literaturangaben zum Studienfach der Ur- und Fruumlhgeschichte die unter den jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten eingefuumlgt wurden Neben allerlei Aumlnderungen Aktualisierungen und Fehlerkorrekturen im Detail wurden zahlreiche Angaben zur Literatur der Geschichte Lateinamerikas erneuert und ausgetauscht sowie die Literatur zur Osteuropaumli-schen Geschichte komplett neu erarbeitet Diese Neufassung und Uumlberarbeitung des Studienleitfadens wurde redaktionell betreut und durchgefuumlhrt von Jan Ulrich Buumlttner und Stefan Scheel

Fruumlhsommer 2009

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 6

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

7

I Was ist Geschichte

Geschichte ist die kollektive Vergangenheit der Menschen Der Begriff bdquoGeschichteldquo hat ver-schiedene Bedeutungsebenen 1 die Geschichte als die Summe alles vergangenen Gesche-hens 2 die verschriftlichte Vergangenheit der Menschen (Geschichtsschreibung) die wieder-um besteht aus a) der Geschichtserzaumlhlung und b) der Geschichtswissenschaft Das Ge-schichtsstudium ndash wie auch dieser Leitfaden ndash beschaumlftigt sich ausschlieszliglich mit der wissen-schaftlichen Erschlieszligung der Vergangenheit

1 Geschichte als Wissenschaft

Der Historiker Reinhart Koselleck definiert den Begriff Geschichte als Kollektivsingular bei dem es sich im Gegensatz zu den vielen Geschichten um einen Reflexionsbegriff handelt Ge-schichte meint nicht nur vergangene Ereigniszusammenhaumlnge sondern immer auch deren In-terpretation Insofern wird der Historiker die Bedingungen unter denen sich geschichtswis-senschaftliche Erkenntnisse vollziehen stets mitberuumlcksichtigen3

Die folgenden Schritte leiten grundsaumltzlich jede historische Forschung 1 Auf der Grundlage einer theoriegeleiteten Fragestellung werden die Quellen ausgewaumlhlt

und kritisch uumlberpruumlft In einem zweiten Schritt wird die Frage bearbeitet ob sich die aus den Quellen gewonnenen Informationen so miteinander verknuumlpfen lassen daszlig sie auf die Frage des Historikers eine sinnvolle Antwort geben Obwohl historisches Arbei-ten immer das Produkt von Konstruktionsleistungen ist werden der Willkuumlr der Inter-pretation durch die Quellen klare Grenzen gesetzt Geschichte als Wissenschaft erbringt stets beide Leistungen Die Rekonstruktion vergangener Wirklichkeiten und die Kon-struktion von Zusammenhaumlngen

2 Die aus den Quellen erarbeiteten Ergebnisse und Interpretationen muumlssen sich in der wissenschaftlichen Forschungsdiskussion bewaumlhren in der sie bestaumltigt oder verworfen werden koumlnnen Geschichte als Wissenschaft liefert also keine unverruumlckbaren Ergeb-nisse Mit dem Begriff bdquoObjektivitaumltldquo wird in der Geschichtswissenschaft lediglich aus-gesagt daszlig subjektiv entwickelte Erkenntnisse intersubjektiv nachvollziehbar sind Alle Erkenntnisse gelten nur solange bis sie in der fachlichen Diskussion auf der Grundlage einer neuen Fragestellung einer erweiterten Quellenkenntnis oder -interpretation revi-diert werden

3 Historiker muumlssen sich und anderen Rechenschaft uumlber ihr methodisches Vorgehen so-wie uumlber ihre Betrachtungs- und Bewertungskriterien ablegen die immer von der jewei-ligen Gegenwart beeinfluszligt sind Zu diesem Zweck werden die Fragestellung und die These jeder Arbeit explizit vorangestellt

Wie komplex die auf die Geschichte gerichteten Perspektiven sind zeigen die folgenden Zu-gaumlnge die die verschiedenen Dimensionen der vergangenen Wirklichkeiten ausleuchten So-zialgeschichte Politikgeschichte Moderne Kulturwissenschaft Wirtschaftsgeschichte Ge-schlechtergeschichte und Wissenschaftsgeschichte um nur einige zu nennen Fuumlr die unter-schiedlichen Zugriffsmoumlglichkeiten wurde ein jeweils spezifisches methodisches Instrumenta-rium entwickelt ndash Sie werden im Verlauf Ihres Studiums einige dieser Ansaumltze naumlher kennen-lernen

3 Vgl Koselleck Reinhart Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main

42000 182 265

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 8

Doch wozu eigentlich Geschichte Immer aktuell geblieben ist die Frage nach Nutzen und Nachteil der Historie fuumlr das Leben4 Auch wenn es keine allgemeinguumlltigen Antworten auf diese Frage geben kann weiszlig man doch was sie nicht oder nicht mehr ist Gemeint ist das Konzept der bdquoHistoria Magistra Vitaeldquo Die Geschichte liefert keine moralischen oder politi-schen Erkenntnisse aus denen zukuumlnftiges Handeln ableitbar waumlre Gleichwohl bietet sie als eine Reflexionswissenschaft die die Bedingungen moumlglichen menschlichen Handelns unter-sucht ein fuumlr die Gegenwart und Zukunft erforderliches Orientierungswissen Leichter ist die Frage zu beantworten welche konkreten Kompetenzen Sie in Ihrem Ge-schichtsstudium erwerben Uumlber das methodische und inhaltliche Fachwissen einzelner Epo-chen und Teildisziplinen hinaus vermittelt das Geschichtsstudium eine arbeitstechnisch-methodische Kompetenz die nicht nur auf den engeren Bereich der Geschichtswissenschaft anwendbar ist Sie lernen sich selbstaumlndig und methodisch kontrolliert in relativ kurzer Zeit in ein Thema einzuarbeiten das akkumulierte Wissen aufzubereiten und es in muumlndlicher und schriftlicher Form wiederzugeben Dieser Leitfaden moumlchte Sie beim Erwerb dieser Qualifi-kationen unterstuumltzen

2 Literatur zur Einfuumlhrung

a) Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft

Allgemein Bloch Marc Apologie der Geschichtswissenschaft oder Der Beruf des Historikers Nach der von

Eacutetienne Bloch edierten franzoumlsischen Ausgabe hg v Peter Schoumlttler Stuttgart 2002

Burschel Peter ua Geschichte Ein Tutorium Freiburg im Breisgau 1997

Daniel Ute Kompendium Kulturgeschichte Theorie Praxis Schluumlsselwoumlrter 5 durchges u aktu-al Aufl Frankfurt am Main 2006

Evans Richard J Fakten und Fiktionen Uumlber die Grundlagen historischer Erkenntnis Frankfurt am Main ua 1998 (gut lesbare Einfuumlhrung in das historische Denken)

Goertz Hans-Juumlrgen Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998

Jordan Stefan Einfuumlhrung in das Geschichtsstudium Stuttgart 2005

Sellin Volker Einfuumlhrung in die Geschichtswissenschaft Goumlttingen 2005 (erw Neuausgabe)

Ur- und Fruumlhgeschichte (Allgemeine Werke wenn nicht in Klammern Epocheneingrenzung) Bernbeck Reinhard Theorien in der Archaumlologie Tuumlbingen Basel 1997

Eggers Hans Juumlrgen Einfuumlhrung in die Vorgeschichte 4 Auflage mit Nachwort von Claudia Theune und aktualisiertem Literaturverzeichnis Berlin 2004

Eggert Manfred KH Praumlhistorische Archaumlologie Konzepte und Methoden Tuumlbingen ua 2001

Ericsson Ingolf Archaumlologie der Neuzeit Ziele und Abgrenzungen einer jungen Disziplin der archaumlo-logischen Wissenschaft in Ausgrabungen und Funde 40 19951 S7-13 (Neuzeit)

Fansa M ua (Hg) Archaumlologie Land Niedersachsen 400000 Jahre Geschichte Oldenburg 2004

Fehring GP Die Archaumlologie des Mittelalters Eine Einfuumlhrung Stuttgart 2000 (Mittelalter)

4 Vgl das gleichnamige Werk Nietzsche Friedrich Vom Nutzen und Nachtheil der Historie fuumlr das Leben

Leipzig 1924

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

9

Ders Stadtarchaumlologie in Deutschland Archaumlologie in Deutschland Stuttgart 1996 (Mittelalter)

Helmig Guido ua (Hg) Center ndash Region ndash Periphery Medieval Europe Basel 2002 (Neuzeit)

Alte Geschichte Blum Hartmut Wolters Reinhard Alte Geschichte studieren Konstanz 2006

Gehrke Hans-Joachim Schneider Hellmuth (Hg) Geschichte der Antike Ein Studienbuch Stuttgart ua 2000

Guumlnther Rosmarie Einfuumlhrung in das Studium der Alten Geschichte 2 durchges Aufl Paderborn ua 2004

Wirbelauer Eckhard (Hg) Antike (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen 2004

Mann Christian Antike Einfuumlhrung in die Altertumswissenschaften (Akademie Studienbuumlcher Ge-schichte) Berlin 2008

Mittelalter Goetz Hans-Werner Proseminar Geschichte Mittelalter 3 uumlberarb Aufl Stuttgart 2006 (grundle-

gend)

Hilsch Peter Das Mittelalter - die Epoche Konstanz 2006

Muumlller Harald Mittelalter (Akademie Studienbuumlcher Geschichte) Berlin 2008

Quirin Heinz Einfuumlhrung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte Stuttgart 51991

Fruumlhe Neuzeit Emich Birgit Geschichte der Fruumlhen Neuzeit studieren Konstanz 2006

Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006 (auch uumlber den Bereich der Fruumlhen Neuzeit hinaus aufgrund der anschaulichen Darstellung be-sonders empfehlenswert)

Neuere und Neueste Geschichte Metzler Gabriele Einfuumlhrung in das Studium der Zeitgeschichte Paderborn 2004

Moumlller Horst Wengst Udo Einfuumlhrung in die Zeitgeschichte Muumlnchen 2003

Opgenoorth Ernst Schulz Guumlnther Einfuumlhrung in das Studium der Neueren Geschichte 6 vollst uumlberarb Aufl Paderborn 2001

Peter Matthias Schroumlder Hans-Juumlrgen Einfuumlhrung in das Studium der Zeitgeschichte Paderborn ua 1994 (Ein guter Uumlberblick uumlber Literatur und Hilfsmittel)

Schulz Gerhard Einfuumlhrung in die Zeitgeschichte Darmstadt 1997

Schulze Winfried Einfuumlhrung in die neuere Geschichte Stuttgart 42002

Lateinamerikanische Geschichte Schuumlller Karin Einfuumlhrung in das Studium der iberischen und lateinamerikanischen Geschichte

Muumlnster Aschendorff 2000

Osteuropaumlische Geschichte Emeliantseva Ekaterina ua (Hg) Einfuumlhrung in die Osteuropaumlische Geschichte Stuttgart 2008

Torke Hans-Joachim Einfuumlhrung in die Geschichte Ruszliglands Muumlnchen 1997

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 10

Zernack Klaus Osteuropa Eine Einfuumlhrung in seine Geschichte Muumlnchen 1977

Schiffahrtsgeschichte Broeze Frank (Hg) Maritime history at the crossroads a critical review of recent historiography in

Research in maritime history Bd 9 St JohnrsquosNF 1995

Fachdidaktik Guumlnther-Arndt Hilke (Hg) Geschichtsdidaktik Praxishandbuch fuumlr die Sekundarstufe I und II Ber-

lin 2003

Huhn Jochen Geschichtsdidaktik Eine Einfuumlhrung Koumlln 1994

Sauer Michael Geschichte unterrichten Eine Einfuumlhrung in die Didaktik und Methodik 5 aktual u erg Aufl Seelze 2006

b) Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft Appleby Joyce Telling the Truth about History London 1995

Bloch Marc ua Schrift und Materie der Geschichte Vorschlaumlge zur systematischen Aneignung his-torischer Prozesse Frankfurt am Main 1977

Conrad Christoph Kessel Martina (Hg) Geschichte schreiben in der Postmoderne Beitraumlge zur ak-tuellen Diskussion Stuttgart 1994

Corneliszligen Christoph Geschichtswissenschaft Eine Einfuumlhrung Frankfurt am Main 2000

Droysen Johann Gustav Historik historisch-kritische Ausgabe von Peter Ley Stuttgart 1977

Duumllmen Richard van Historische Anthropologie Entwicklung ndash Probleme ndash Aufgaben Koumlln ua 22001

Eibach Joachim Lottes Guumlnther (Hg) Kompaszlig der Geschichtswissenschaft Ein Handbuch Goumlttin-gen 2002

Goertz Hans-Juumlrgen Umgang mit Geschichte Eine Einfuumlhrung in die Geschichtstheorie Reinbek 1995

Grafton Anthony Die tragischen Urspruumlnge der deutschen Fuszlignote Berlin 1995

Jordan Stefan Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaft Paderborn ua 2009

Koselleck Reinhart Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main 52003

Landwehr Achim Geschichte des Sagbaren Einfuumlhrung in die historische Diskursanalyse (Histori-sche Einfuumlhrungen 8) Tuumlbingen 2001

Lorenz Chris Konstruktion der Vergangenheit Eine Einfuumlhrung in die Geschichtstheorie Koumlln ua 1997

Maurer Michael (Hg) Aufriss der historischen Wissenschaften 7 Bde Stuttgart 2001-2005

Medick Hans Hausen Karin (Hg) Geschlechtergeschichte und allgemeine Geschichte Herausforde-rungen und Perspektiven Goumlttingen 1998

Mergel Thomas Welskopp Thomas (Hg) Geschichte zwischen Kultur und Gesellschaft Beitraumlge zur Theoriedebatte Muumlnchen 1997

Raulff Ulrich (Hg) Mentalitaumlten-Geschichte Zur historischen Rekonstruktion geistiger Prozesse Berlin 1987

Sarasin Philipp Geschichtswissenschaft und Diskursanalyse Frankfurt am Main 2003

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

11

c) Geschichte der Geschichtswissenschaft

Allgemein Bruch Ruumldiger vom Muumlller Rainer A (Hg) Historikerlexikon Von der Antike bis zum 20 Jahr-

hundert 2 erw und uumlberarb Aufl Muumlnchen 2002

Hardtwig Wolfgang (Hg) Uumlber das Studium der Geschichte Muumlnchen 1990 (Sammlung bdquoklassi-scherldquo Aufsaumltze uumlber das Geschichtsstudium)

Kuumlttler Wolfgang ua (Hg) Geschichtsdiskurs 5 Bde Frankfurt am Main 1993-1999

Middell Matthias Sammler Steffen (Hg) Alles Gewordene hat Geschichte Die Schule der Annales in ihren Texten 1929-1992 Leipzig 1994

Raphael Lutz Geschichtswissenschaft im Zeitalter der Extreme Theorien Methoden Tendenzen von 1900 bis zur Gegenwart Muumlnchen 2003

Reinhardt Volker (Hg) Hauptwerke der Geschichtsschreibung Stuttgart 1997

Smith Bonnie G The Gender of History Men Women and Historical Practice CambridgeMass 2000

Stern Fritz (Hg) Geschichte der Geschichtsschreibung Moumlglichkeiten Aufgaben Methoden Texte von Voltaire bis zur Gegenwart Muumlnchen 1966

Wehler Hans-Ulrich (Hg) Deutsche Historiker 9 Bde Goumlttingen 1971-1982

Ur- und Fruumlhgeschichte Freeden Uta von Schnurbein Siegmar von (Hg) Spuren der Jahrtausende Archaumlologie und Ge-

schichte in Deutschland Stuttgart 2002

Menghin Wilfried Planck Dieter (Hg) Menschen Zeiten Raumlume Archaumlologie in Deutschland Stuttgart 2002

Bahn Paul G Renfrew Colin Archaeology Theories Methods and Practice London 52005

Alte Geschichte Brown Peter Autoritaumlt und Heiligkeit Aspekte der Christianisierung des roumlmischen Reiches Stuttgart

1998 (Spaumltantike)

Finley Moses I Antike und moderne Demokratie Stuttgart 1980

Gehrke Hans-Joachim Zwischen Altertumswissenschaft und Geschichte Standortbestimmung der Alten Geschichte am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts in Schwinge E-R (Hg) Die Wissen-schaft vom Altertum am Ende des 2 Jahrtausends n Chr Stuttgart Leipzig 1995 S 160-197

Houmllkeskamp Karl-Joachim Rekonstruktion einer Republik Die politische Kultur des antiken Rom und die Forschung der letzten Jahrzehnte Muumlnchen 2004 (Republik)

Nippel Wilfried (Hg) Uumlber das Studium der Alten Geschichte Muumlnchen 1993

Mittelalter Borgolte Michael Sozialgeschichte des Mittelalters Eine Forschungsbilanz nach der deutschen Ein-

heit (HZ Beihefte NF 22) Muumlnchen 1996

Goetz Hans-Werner (Hg) Mediaumlvistik im 21 Jahrhundert Stand und Perspektiven der internationa-len und interdisziplinaumlren Mittelalterforschung Muumlnchen 2003

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 12

Goetz Hans-Werner Moderne Mediaumlvistik Stand und Perspektiven der Mittelalterforschung Darm-stadt 1999

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Boumldeker Hans Erich (Hg) Aufklaumlrung und Geschichte Studien zur deutschen Geschichtswissen-

schaft im 18 Jahrhundert Goumlttingen sup21992

Iggers Georg G Geschichtswissenschaft im 20 Jahrhundert Ein kritischer Uumlberblick im internatio-nalen Zusammenhang 2 durchges Aufl Goumlttingen 1996

Jarausch Konrad H Sabrow Martin (Hg) Die historische Meistererzaumlhlung Deutungslinien der deutschen Nationalgeschichte nach 1945 Goumlttingen 2002

Sabrow Martin Das Diktat des Konsenses Geschichtswissenschaft in der DDR 1949-1969 Muumlnchen 2001

Schieder Wolfgang Sellin Volker (Hg) Sozialgeschichte in Deutschland Entwicklungen und Per-spektiven im internationalen Vergleich 4 Bde Goumlttingen 1986-1987

Schulze Winfried Oexle Otto Gerhard (Hg) Deutsche Historiker im Nationalsozialismus Frankfurt am Main 1999

Lateinamerikanische Geschichte Grenz Wolfgang (Hg) Deutschsprachige Lateinamerika-Forschung Institutionen Wissenschaftler

und Experten in Deutschland Oumlsterreich und der Schweiz Neuere Veroumlffentlichungen Frankfurt am Main Vervuert 1993

Holloway Thomas H (Hg) A Companion to Latin American History Malden Blackwell 2008

Martiacuten Acosta Emelina (Hg) Metodologiacutea y nuevas liacuteneas de investigacioacuten de la historia de Ameacuteri-ca Burgos Universidad de Burgos 2001

Sosa Ignacio Hanley Brian Francis Connaughton Historiografiacutea latinoamericana contemporanea Mexico Universidad Nacional Autonoma de Mexico 1999

Osteuropaumlische Geschichte Barber John Soviet Historians in Crisis 1928-1932 (= Studies in Soviet History and Science) Basing-

stoke ua 1981

Baron Samuel H Heer Nancy W (Hg) Windows on the Russian Past Essays on Soviet Histori-ography since Stalin ColumbusOhio 1977

Bohn Thomas M Russische Geschichtswissenschaft von 1880 bis 1905 Pavel N Miljukov und die Moskauer Schule (= Beitraumlge zur Geschichte Osteuropas 25) Koumlln ua 1998

Burleigh Michael Germany Turns Eastwards A Study of Ostforschung in the Third Reich Cam-bridge 1988

Fitzpatrick Sheila Revisionism in Retrospect A Personal View in Slavic Review 673 (2008) S 682-704

Haar Ingo Deutsche ldquoOstforschungrdquo und Antisemitismus in Zeitschrift fuumlr Geschichtswissenschaft 486 (2000) S 485-508

Haar Ingo Historiker im Nationalsozialismus Deutsche Geschichtswissenschaft und der bdquoVolksndashtumskampfldquo im Osten Goumlttingen 2000

Oberlaumlnder Erwin (Hg) Geschichte Osteuropas Zur Entwicklung einer historischen Disziplin in Deutschland Oumlsterreich und der Schweiz 1945-1990 Stuttgart 1992

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

13

II Basisinformationen

1 Basisinformationen (Lexika und Handbuumlcher)

Eine sinnvolle Fragestellung kann nicht ohne Vorkenntnisse entwickelt werden man braucht fuumlr sie ein fundiertes Grund- oder bdquoAssoziationsldquowissen Dieses ist zweifach strukturiert zum einen synchron dh man fragt danach was zeitgleich zu dem untersuchten Phaumlnomen ge-schehen ist und in welcher Beziehung es zu diesen Geschehnissen stand Zum anderen dia-chron dh man fragt danach was vor bzw nach dem untersuchten Phaumlnomen geschah wie es also auf der Zeitachse zu verorten ist Zur Erarbeitung des Kontextwissens dienen vor allem Lexika und Handbuumlcher

a) Lexika und Nachschlagewerke Fachlexika dienen der Erstinformation uumlber einen begrenzten Sachverhalt Man verwendet sie am Anfang der Beschaumlftigung mit einem bislang unvertrauten Gegenstand sowie zur Beseiti-gung von punktuellen Wissensluumlcken die sich im Lauf der Recherchen ergeben Die in einem Lexikonartikel enthaltenen Informationen sind allerdings meist sehr knapp und reichen fuumlr eine vertiefte Beschaumlftigung mit einem Thema nicht aus

Historische Lexika Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL) Hamm 1975ff (httpwwwbautzdebbkl)

Allgemeine deutsche Biographie [ADB] hg v der Historischen Commission bei d Kgl Akademie d Wissenschaften 56 Bde Leipzig 1875-1912 ND Berlin 1967-1971 (Internet httpmdz1bib-bvbde~ndbadb_indexhtml)

Asendorf Manfred ua Geschichte Lexikon der wissenschaftlichen Grundbegriffe Reinbek 1994

Bayer Erich Woumlrterbuch zur Geschichte Begriffe und Fachausdruumlcke 5 neugestaltete u erw Aufl Stuttgart 2003

Deutsches biographisches Archiv Neue Folge bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts Muumlnchen 1989ff (mit Deutschem biographischem Index Zugriff per Microfiche und online)

dtv-Atlas zur Weltgeschichte Karten und chronologischer Abriszlig 2 Bde Muumlnchen 271993

Fischer Lexikon Geschichte aktual u uumlberarb Aufl Frankfurt am Main 2003 (empfehlenswert)

Geschichtliche Grundbegriffe Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland 7 Bde und ein Registerband Stuttgart 1972-1992

Haberkern Eugen Wallach Joseph Friedrich Hilfswoumlrterbuch fuumlr Historiker Tuumlbingen ua 92001

Handwoumlrterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte (HRG) 5 Bde Berlin 1971-1998

Jaumlger Friedrich (Hg) Enzyklopaumldie der Neuzeit bisher 4 Baumlnde Stuttgart 2006

Jordan Stefan Lexikon Geschichtswissenschaft Hundert Grundbegriffe Ditzingen 2002

Lexikon fuumlr Theologie und Kirche (LThK) 11 Bde 3 voumlllig neu bearb Aufl Freiburg 1993-2001

Meyers Taschenlexikon Geschichte 6 Bde Mannheim 21989

Neue deutsche Biographie [NDB] hg v der Historischen Kommission bei d Bayrischen Akademie d Wissenschaften Muumlnchen 1953ff (Internet httpwwwndbbadw-muenchende)

Der Groszlige Ploetz Die Daten-Enzyklopaumldie der Weltgeschichte Daten Fakten Zusammenhaumlnge Koumlln 332002

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 14

Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG) 8 Bde 4 voumlllig neu bearb Aufl Tuumlbingen 1998-2005

Theologische Realenzyklopaumldie (TRE) 36 Bde Berlin ua 1977-2004

Woumlrterbuch Geschichte hg v Konrad Fuchs Heribert Raab Muumlnchen 132002 (fruumlher unter dem Titel bdquodtv-Woumlrterbuch zur Geschichteldquo erschienen breiter als HaberkernWallach)

Ur- und Fruumlhgeschichte Reallexikon der Vorgeschichte Bd 1-14 Berlin 1924-1929

Filip J Enzyklopaumldisches Handbuch zur Ur- und Fruumlhgeschichte 2 Bde Prag 1966

Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA) 2 voumlllig neu bearbeitete Auflage Bd 1ff Berlin New York 1973ff

Alte Geschichte The Oxford Classical Dictionary (OCD) Oxford 31996 Paulyrsquos Realencylopaumldie der classischen Altertumswissenschaft (RE) 68 Bde in zwei Reihen [A-P

und R-Z] Stuttgart bzw Muumlnchen 1893-1999 (absolut grundlegend) Der Kleine Pauly (KlP) 5 Bde Stuttgart Muumlnchen 1964-1975 ND Muumlnchen 1979 Der Neue Pauly (DNP) 16 Bde Stuttgart 1996-2005 Reallexikon fuumlr Antike und Christentum (RAC) Stuttgart 1950ff (auch fuumlr die Antike von Bedeutung)

Mittelalter Dictionary of the Middle Ages (DMA) 8 Bde New York 1982-1989 Die deutsche Literatur des Mittelalters Verfasserlexikon (VLex) Berlin 1978-2001 Supplemente ab

2001 Lexikon des Mittelalters (LexMA) 9 Bde Muumlnchen Zuumlrich 1980-2003 (absolut grundlegend)

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Dewald Jonathan (Hg) Europe 1450 to 1789 6 Bde New York 2004 Enzyklopaumldie der Neuzeit Stuttgart 2006ff Schneiders Werner (Hg) Lexikon der Aufklaumlrung Deutschland und Europa Muumlnchen 1995

Lateinamerikanische Geschichte Alexander Robert J (Hg) Bibliographical Dictionary of Latin American and Caribbean Political

Leaders New York Greenwood Press 1988 Collier Simon ua (Hg) The Cambridge Encyclopedia of Latin America and the Caribbean Cam-

bridge Cambridge University Press 1985 Tenenbaum Barbara A ua (Hg) Encyclopedia of Latin American History and Culture 5 Bde New

York Scribnerrsquos 1996 Velaacutezquez Bonilla Carmela Diccionario de teacuterminos coloniales San JoseacuteCR Editorial de la

Universidad de Costa Rica 2005 Zudem existieren zu allen Staaten Lateinamerikas einzelstaatliche Lexika die in der Reihe ldquoHistorical

Dictionary of [Land]ldquo erschienen sind

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

15

Osteuropaumlische Geschichte Bolšaja sovetskaja ėnciklopedija Bd 1-65 1Auflage Moskva 1926ff

Brown A The Soviet Union A Biographical Dictionary London 1990

Čuguev V The Biographical Dictionary of the Former Soviet Union London ua 1992

Čuguev V ua Kto estrsquo kto v Rossii I byvšem SSSR vydajuščiesja ličnosti byvšego Sovetskogo So-juza Rossii I emigracii Moskva 1994

Enciklopediceskij slovarrsquo Brokgauz I Efron Bd 1-86 Moskva 1890-1907

Kallinikov P Russkij biografičeskij slovarrsquo 20 Bde Moskva 1998-2001

McCauley M Who is Who in Russia since 1900 London ua 1997

Puškarev SG Dictionary of Russian historical terms from the eleventh century to 1917 New Haven 1970

Sovetskaja istoričeskaja ėnciklopedija 16 Bde Moskva 1961-1976

Torke H-J Lexikon der Geschichte Russlands Von den Anfaumlngen bis zur Oktoberrevolution Muumln-chen 1985

The modern encyclopedia of Russian and Soviet history Bd 1-60 Gulf Breeze 1976-2001

Schiffahrtsgeschichte Oxford Encyclopedia of Maritime History 4 Bde New York 2007

Kemp Peter (Hg) The Oxford companion to ships amp the sea Oxford 1976

b) Handbuumlcher und Reihen Handbuumlcher dienen der Information uumlber einen historischen Zusammenhang Im Gegensatz zu Lexika bieten sie eine zusammenhaumlngende Darstellung des Forschungsstandes Ihr Aufbau ist meist chronologisch-geographisch und nicht systematisch Dennoch eignen sie sich zur Erar-beitung der bdquoharten Faktenldquo eines konkreten Themenbereichs was sie auch zu einer wertvol-len Hilfe bei der Vorbereitung auf Pruumlfungen macht

Allgemein Ariegraves Philippe Duby George (Hg) Geschichte des privaten Lebens 5 Bde Frankfurt am Main

1989-1995

Berg Christa ua (Hg) Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte 6 Bde Muumlnchen 1987-1998

Blickle Peter (Hg) Handbuch der Geschichte Europas Stuttgart 2002ff (Einzelbaumlnde beachten)

Cipolla Carlo M Borchardt Knut (Hg) Europaumlische Wirtschaftsgeschichte 5 Bde Stuttgart ua 1976-1980

Duby Georges Perrot Michelle (Hg) Geschichte der Frauen 5 Bde Frankfurt am Main 1993-1995

Fischer Wolfram (Hg) Handbuch der europaumlischen Wirtschafts- und Sozialgeschichte 6 Bde Stutt-gart 1980-1993

Gebhardt Bruno (Hg) Handbuch der deutschen Geschichte 10 voumlllig neu bearb Auflage 24 Bde Stuttgart 2001-2006

Groh Dieter (Hg) Propylaumlen Geschichte Deutschlands 9 Bde Berlin 1983-1995

Henning Friedrich Wilhelm Handbuch der Wirtschafts- und Sozialgeschichte Deutschlands 3 Bde Paderborn ua 1991-1999

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 16

Jaumlger Friedrich ua (Hg) Handbuch der Kulturwissenschaften 3 Bde Stuttgart 2004

Jedin Hubert (Hg) Handbuch der Kirchengeschichte 7 Bde Freiburg ua 1962-1979

Jeserich Kurt A ua (Hg) Deutsche Verwaltungsgeschichte 6 Bde Stuttgart 1983-1988

Koumlbler Gerhard Historisches Lexikon der deutschen Laumlnder Die deutschen Territorien und reichs-unmittelbaren Geschlechter vom Mittelalter bis zur Gegenwart Muumlnchen 61999

Koumlnig Wolfgang (Hg) Propylaumlen Technikgeschichte 5 Bde Berlin 1990-1992

Schieder Theodor (Hg) Handbuch der europaumlischen Geschichte 7 Bde Stuttgart 1968-1992

Wehler Hans-Ulrich (Hg) Moderne deutsche Geschichte Von der Reformation bis zur Vereinigung 12 Bde Frankfurt am Main 1985-1997

Handbuch-Reihen Fischer-Weltgeschichte 36 Bde Frankfurt am Main 1965-83

Oldenbourg Geschichte Lehrbuch (OGL) Muumlnchen 2000ff

Oldenbourg-Grundriszlig der Geschichte (OGG) Muumlnchen (jeweils neueste Auflage benutzen)

Enzyklopaumldie Deutscher Geschichte (EDG) 26 Bde Muumlnchen 1988ff (jeweils neueste Auflage be-nutzen)

Alte Geschichte Aufstieg und Niedergang der Roumlmischen Welt (ANRW) 3 Reihen mit jeweils mehreren Baumlnden Ber-

lin New York 1972ff (httpwwwcsukyedu~raphaelscaifeanrwhtml ndash Index)

The Cambridge Ancient History (CAH) 12 Bde 1923-1939 voumlllige Neubearbeitung seit 1970

Handbuch der Altertumswissenschaft (HdA) begr von Iwan von Muumlller fortgef von Hermann Bengtson Muumlnchen 1885ff (eine Uumlbersicht bei Jaumlger Gerhard Einfuumlhrung in die klassische Phi-lologie Muumlnchen 31989)

Mittelalter The New Cambridge Medieval History 7 Bde Cambridge 1995

Kroeschell Karl Deutsche Rechtsgeschichte Bd 1 bis 1250 Koumlln ua 122008 Bd 2 bis 1650 Koumlln ua 92008 [Bd 3 seit 1650 Koumlln ua 52008]

Fruumlhe Neuzeit Brady Thomas A (Hg) Handbook of European History 1400-1600 Late Middle Ages Renaissance

and Reformation Leiden ua 1994ff

Dewald Jonathan (Hg) Europe 1450 to 1789 6 Bde New York 2004

Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006

Neuere und Neueste Geschichte Aubin Hermann Zorn Wolfgang (Hg) Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte

2 Bde Stuttgart 1971-1976

Huber Ernst Rudolf Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789 8 Bde Stuttgart ua 1957-1991

Ders (Hg) Dokumente zur Deutschen Verfassungsgeschichte im 19 und 20 Jahrhundert 4 Bde und ein Registerband Stuttgart 31978-1992

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

17

Koumlbler Gerhard Historisches Lexikon der deutschen Laumlnder Die deutschen Territorien und reichs-unmittelbaren Geschlechter vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 uumlberarb u erg Aufl Muumlnchen 2007

Koumlnig Wolfgang (Hg) Propylaumlen Technikgeschichte 5 Bde Berlin 1990-1992

Schieder Theodor (Hg) Handbuch der europaumlischen Geschichte 7 Bde Stuttgart 1968-1992

Lateinamerikanische Geschichte Bernecker Walther ua (Hg) Handbuch der Geschichte Lateinamerikas 3 Bde Stuttgart Klett-

Cotta 1992-1996

Bethell Leslie (Hg) The Cambridge History of Latin America 11 Bde Cambridge ua Cambridge University Press 1984-1995

Bulmer-Thomas Victor ua (Hg) The Cambridge Economic History of Latin America 2 Bde Cam-bridge Cambridge University Press 2006

Trigger Bruce G (Hg) The Cambridge History of the Native Peoples of the Americas 3 Bde Cam-bridge ua Cambridge University Press 1996-2000

Osteuropaumlische Geschichte Haumann Heiko Geschichte Ruszliglands Zuumlrich 22003

Hellmann Manfred ua (Hg) Handbuch der Geschichte Russlands Bd1-6 Stuttgart 1981-2004

Kappeler Andreas Russische Geschichte Muumlnchen 1997

Stoumlkl Guumlnther Russische Geschichte Von den Anfaumlngen bis zur Gegenwart Stuttgart 1965

The Cambridge History of Russia Bd 1-3 Cambridge 2006

Torke H-J Einfuumlhrung in die Geschichte Russlands Muumlnchen 1997

Fachdidaktik Bergmann Klaus ua (Hg) Handbuch der Geschichtsdidaktik Seelze-Velber 51997

Mayer Ulrich ua (Hg) Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht SchwalbachTs 2004

Pandel Hans-Juumlrgen Schneider Gerhard (Hg) Handbuch Medien im Geschichtsunterricht Schwal-bachTs 1999

c) Atlanten Groszliger historischer Weltatlas 4 Bde Muumlnchen 1978-1996

Barrington Atlas of the Greek and Roman World unter Mitwirkung zahlreicher Wissenschaftler hg v Richard A Talbert Princeton Oxford 2000

Putzger Historischer Weltatlas Berlin 1032002

Daruumlber hinaus gibt es etliche regionalhistorische Atlanten und thematische Kartenwerke

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 18

2 Ausgewaumlhlte Uumlberblicksdarstellungen

Ur- und Fruumlhgeschichte (In Klammern Epochen- Themeneingrenzung) Beilke-Voigt I Das Opfer im archaumlologischen Befund Studien zu den sog Bauopfern kultischen

Niederlegungen und Bestattungen in ur- und fruumlhgeschichtlichen Siedlungen Norddeutschlands und Daumlnemarks RahdenWestfalen 2006 (Bauopfer)

Biel J Rieckhoff S Die Kelten in Deutschland Stuttgart 2001 (Vorroumlmische Eisenzeit Hallstatt-zeit Lategravenezeit)

Brather S Ethnische Interpretationen in der fruumlhgeschichtlichen Archaumlologie Berlin 2004 (Ethni-sche Deutung)

Burmeister St Muumlller-Scheeszligel N Soziale Gruppen - kulturelle Grenzen Muumlnster 2006 (Sozialge-schichte aus archaumlologischer Perspektive)

Fassbinder Stefan Wallfahrt Andacht und Magie Religioumlse Anhaumlnger und Medaillen in Beitraumlge zur neuzeitlichen Froumlmmigkeitsgeschichte Suumldwestdeutschlands aus archaumlologischer Sicht (Zeit-schrift fuumlr Archaumlologie des Mittelalters Beiheft 18) Bonn 2003 (Mittelalter Fruumlhe Neuzeit)

Fluumleler Marianne ua (Hg) Stadtluft Hirsebrei und Bettelmoumlnch Die Stadt um 1300 Stuttgart 1992 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

Hinz H-M Wieczorek A (Hg) Europas Mitte um 1000 Beitraumlge zur Geschichte Kunst und Ar-chaumlologie Bd 1 Stuttgart 2000 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

Jockenhoumlvel A Kubach W Bronzezeit in Deutschland Stuttgart 1994 (Bronzezeit)

Jungklaus Bettina Die anthropologische Bearbeitung der Skelette vom fruumlhneuzeitlichen Pauli-Friedhof der Brandenburger Neustadt in Archaumlologische Untersuchungen in der Neustadt Bran-denburg Brandenburg 1998 S85-94 (Neuzeit)

Lohrke B Kinder in der Merowingerzeit Graumlber von Maumldchen und Jungen in der Alemannia Rah-denWestfalen 2004 (Voumllkerwanderungszeit Fruumlhes Mittelalter)

Luumlning J Steinzeitliche Bauern in Deutschland Die Landwirtschaft im Neolithikum Bonn 2000 (Steinzeit)

Muumlller-Wille M ua Fruumlhstaumldtische Zentren der Wikingerzeit und ihr Hinterland Stuttgart 2002 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

Neumeister-Taroni B Rippmann D (Hg) Gesellschaft und Ernaumlhrung um 1000 Eine Archaumlologie des Essens Vevey 2000 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

Owen Linda R ua Von der Geburt bis zum Tode Individuelle und gesellschaftliche Dimensionen von Alter und Geschlecht in der Urgeschichte Konferenzband HU Berlin 2004 Berlin 2004 S143-520 (Gender)

Stiegemann C Wemdorf M (Hg) Kunst und Kultur in der Karolingerzeit Mainz 1999 (Voumllker-wanderungszeit Fruumlhes Mittelalter)

Voumllling Th Germanien an der Zeitenwende Studien zum Kulturwandel beim Uumlbergang von der vor-roumlmischen Eisenzeit zur aumllteren roumlmischen Kaiserzeit in der Germania Magna Oxford 2005 (Rouml-mische Kaiserzeit)

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

19

Alte Geschichte Bleicken Jochen Die athenische Demokratie 4 voumlllig uumlberarb und wesentl erw Aufl Paderborn

1995

Ders Die Verfassung der Roumlmischen Republik Grundlagen und Entwicklung Paderborn 82000

Ders Verfassungs- und Sozialgeschichte des Roumlmischen Kaiserreiches 2 Bde Paderborn 81995

Dahlheim Werner Die Antike Griechenland und Rom von den Anfaumlngen bis zur Expansion des Is-lam Paderborn 62002

Kloft Hans Die Wirtschaft der griechisch-roumlmischen Welt Eine Einfuumlhrung Darmstadt 1992

Meier Christian Res publica amissa Eine Studie zu Verfassung und Geschichte der spaumlten roumlmischen Republik Frankfurt am Main 31997

Die Oldenbourg-Grundrisse (Muumlnchen) fuumlr die Gebiete der griechischen und roumlmischen Geschichte enthalten am Schluszlig ausfuumlhrliche Uumlbersichten uumlber die wichtigen Quellen und besonders zu beach-tende wissenschaftliche Literatur

Schuller Wolfgang Griechische Geschichte 5 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen 2002 Gehrke Hans-Joachim Geschichte des Hellenismus 3 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen 2003 Bleicken Jochen Geschichte der Roumlmischen Republik Muumlnchen 62004 Dahlheim Werner Geschichte der Roumlmischen Kaiserzeit 3 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen

2003 Martin Jochen Spaumltantike und Voumllkerwanderung Muumlnchen 42001 Schreiner Peter Byzanz Muumlnchen 21994

Mittelalter Pohl Walter Die Voumllkerwanderung Eroberung und Integration Stuttgart ua 2002

Angenendt Arnold Das Fruumlhmittelalter Die abendlaumlndische Christenheit von 400-900 Stuttgart 32001

Geary Patrick J Die Merowinger Europa vor Karl dem Groszligen Muumlnchen 22004

Althoff Gerd Die Ottonen Koumlnigsherrschaft ohne Staat 2 erw Aufl Stuttgart 2005

Boshof Egon Die Salier 4 aktual Aufl Stuttgart 2000

Engels Odilo Die Staufer 7 uumlberarb u erg Aufl Stuttgart 2000

Mayer Hans E Geschichte der Kreuzzuumlge 9 verb Aufl Stuttgart 2000

Schulze Hans K Grundstrukturen der Verfassung im Mittelalter 3 Bde Stuttgart 199098

McCormick Michael Origins of European Economy Communications and Commerce AD 300-900 Cambridge 2001

Flasch Kurt Das philosophische Denken im Mittelalter von Augustinus bis Macchiavelli Stuttgart 22000 (grundlegende Einfuumlhrung)

Lindberg David C Von Babylon bis Bestiarium Die Anfaumlnge des abendlaumlndischen Wissens Stutt-gart ua 1994 (gut und umfassend)

Bumke Joachim Houmlfische Kultur Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter Neuausgabe in einem Band Muumlnchen 102002

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Duumllmen Richard van Kultur und Alltag in der Fruumlhen Neuzeit 3 Bde Muumlnchen sup21999

Greyerz Kaspar von Religion und Kultur Europa 1500-1800 Goumlttingen 2000

Muumlnch Paul Lebensformen in der Fruumlhen Neuzeit Frankfurt am Main 1992

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 20

Nipperdey Thomas Deutsche Geschichte

Bd 1 1800-1866 Buumlrgerwelt und starker Staat Muumlnchen 1983 Bd 21 1866-1918 Arbeitswelt und Buumlrgergeist Muumlnchen 1990 Bd 22 1866-1918 Machtstaat vor der Demokratie Muumlnchen 1992 Stollberg-Rilinger Barbara (Hg) Einfuumlhrung in die Fruumlhe Neuzeit online in httpwwwuni-

muensterdeFNZ-Online 2003 (Stand 1292007)

Wehler Hans-Ulrich Deutsche Gesellschaftsgeschichte

Bd 1 Vom Feudalismus des Alten Reiches bis zur defensiven Modernisierung der Reformaumlra 1700-1815 Muumlnchen 31996

Bd 2 Von der Reformaumlra bis zur industriellen und politischen bdquoDeutschen Doppelrevolutionldquo 1815-184549 Muumlnchen 42005

Bd 3 Von der bdquoDeutschen Doppelrevolutionldquo bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges 1849-1914 Muumlnchen 21995

Bd 4 Vom Beginn des Ersten Weltkriegs bis zur Gruumlndung der beiden deutschen Staaten 1914-1949 2 durchges Aufl Muumlnchen 2003

Bd 5 Von der Gruumlndung der beiden deutschen Staaten bis zur Vereinigung 1949-1991 Muumlnchen [erscheint ca 2007]

Winkler Heinrich August Der lange Weg nach Westen

Bd 1 Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Repu-blik Muumlnchen 52002

Bd 2 Deutsche Geschichte vom bdquoDritten Reichldquo bis zur Wiedervereinigung Muumlnchen 52002 Zedler Johann Heinrich Grosses vollstaumlndiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Kuumlnste

64 Bde Leipzig Halle 1732-1750 2 photomechan Nachdruck Graz 1994-1999 auch in httpwwwzedler-lexikonde

Lateinamerikanische Geschichte Andreo Garcia Juan Guardia Sara Beatriz (Hg) Historia de las mujeres en Ameacuterica Latina Murcia

Universidad de Murcia 2002

Bakewell Peter A History of Latin America 1450 to the Present MaldenMA Oxford Blackwell Publishing sup22006

Buisson Inge Schottelius Herbert Die Unabhaumlngigkeitsbewegungen in Lateinamerika 1788-1926 Stuttgart Klett-Cotta 1980

Chasteen John C Americanos Latin Americarsquos struggle for independence Oxford Oxford Univer-sity Press 2008

Chasteen John C Born in blood and fire A concise history of Latin America New York Norton 2006

Koumlnig Hans-Joachim Kleine Geschichte Lateinamerikas Stuttgart Reclam 2006

Leoacuten Portilla Miguel Saacutenchez-Albornoz Nicolaacutes (Hg) Ameacuterica Latina en la eacutepoca colonial 2 Bde Barcelona Criacutetica 2003

Morant Isabel (Hg) Historia des las Mujeres en Espantildea y Ameacuterica Latina 4 Bde Madrid Editorial Caacutetedra 2005-2006

Pietschmann Horst Die staatliche Organisation des kolonialen Iberoamerika Stuttgart Klett-Cotta 1980

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

21

Skidmore Thomas E Smith Peter H (Hg) Modern Latin America New York Oxford University Press 2005

Zur Nationalgeschichte einzelner Laumlnder Lateinamerikas sei auf folgende Reihen verwiesen ldquoKleine Geschichte helliprdquo aus dem Beck Verlag (Beckrsquosche Reihe) und ldquoA Concise History helliprdquo aus dem Ver-lag Cambridge University Press

Osteuropaumlische Geschichte Altrichter H Kleine Geschichte der Sowjetunion 1917-1991 Muumlnchen 2001

Abramov LV ua Istorija Rossii Bd 1-3 Moskva 1993

Alpern Engel Barbara Women in Russia 1700-2000 Cambridge 2004

Billington JH The Icon and the Axe An Interpretative History of Russian Culture New York 1966

Goehrke Carsten Russischer Alltag Bd 1-3 Zuumlrich 2003-2005

Hildermeier M Die Sowjetunion 1917-1991 (OGG 31) Muumlnchen 2001

Houmlsch E Geschichte Russlands Vom Kiever Reich bis zum Zerfall des Sowjetimperiums Stuttgart ua 1996

Hosking Geoffrey A Russia People and Empire 1552-1917 London 1997

Kappeler Andreas Russland als Vielvoumllkerreich Entstehung ndash Geschichte ndash Verfall Muumlnchen 1992

Ključevskij VO Geschichte Russlands Bd 1-4 Stuttgart 1925-1926

Mironov BN Socialrsquonaja istorija Rossii perioda imperii (XVIII- načalo XX v) 2 Bde St Peters-burg 1999

Nolte H-H Kleine Geschichte Russlands Stuttgart 1998

Schmidt C Russische Geschichte 1547-1917 (OGG 33) Muumlnchen 2003

Solovrsquoev SM Istorija Rossii s drevnejšich vremen Bd 1-15 Moskva 1960-1966

Stoumlkl Guumlnther Russische Geschichte von den Anfaumlngen bis zur Gegenwart Stuttgart 51990

Schiffahrtsgeschichte Heidbrink Ingo bdquoDeutschlands einzige Kolonie ist das Meerldquo Die Hochseefischerei und die Fische-

reikonflikte des 20 Jahrhunderts Hamburg 2004

Kiedel Klaus-Peter Kuumlstenschiffer Alltag auf Motorseglern Kuumlmos und Containerfeedern Hamburg 1966

Kiedel Klaus-Peter Arbeitsplatz Schiff 100 Jahre See-Berufsgenossenschaft 1887-1987 Hamburg 1987

Kludas Arnold Die Geschichte der deutschen Passagierschiffahrt Hamburg 1986

Scholl Lars U Deutsche Marinemalerei 1830-2000 Helgoland 2002

Schulze-Wegner Guntram Deutschland zur See 150 Jahre Marinegeschichte im Auftrag des Deut-schen Marine-Instituts hrsg bearb und erw von Heinrich Walle Mit einer Zusammenfassung von Michael Salewski Hamburg 1988

Winterhoff Edmund Walfang in der Antarktis (Schriften des Deutschen Schiffahrtsmuseums 4)

Oldenburg 1974

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 22

III Materialbeschaffung

1 Bibliographieren

Zur intensiven Beschaumlftigung mit einem Thema reichen Lexika und Handbuumlcher nicht aus vielmehr muszlig auch die einschlaumlgige Spezialliteratur herangezogen werden Die Technik die relevante Literatur zu einem bestimmten Themenbereich zu finden wird bdquoBibliographierenldquo genannt Ohne eine klare Fragestellung und ein bereits vorhandenes Uumlberblickswissen uumlber den Untersuchungsgegenstand wuumlrde man sich jedoch in der Menge der Literatur verlieren Grundsaumltzlich unterscheidet man zwei Arten des Bibliographierens das unsystematische und das systematische Bibliographieren

a) Systematisches Bibliographieren Die Grundlage des systematischen Bibliographierens sind abgeschlossene und laufende Bib-liographien Bibliothekskataloge und Fachdatenbanken die bibliographischen Beilagen der neuesten Jahrgaumlnge der einschlaumlgigen Zeitschriften sowie Quellensammlungen Die Auswer-tung relevanter Bibliographien ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Literaturrecherche de-ren Aufgabe darin besteht die vorhandenen Quellen- und Literaturangaben sowie die aktuel-len Publikationen zu einem Thema moumlglichst vollstaumlndig zu erfassen

b) Unsystematisches Bibliographieren Bei diesem Weg geht man von einschlaumlgigen Lexikon- und Handbuchartikeln aber auch von Monographien und Aufsaumltzen aus die einem etwa uumlber die Literaturliste eines Seminars in die Haumlnde gefallen sind Deren Literaturverzeichnisse wertet man aus und gelangt so in einer Art Schneeballsystem Schritt fuumlr Schritt zu einer umfangreichen Literaturliste Diese Art des Vor-gehens birgt jedoch mehrere gravierende Nachteile in sich - Die bdquoTrefferldquo sind mehr oder weniger zufaumlllig Es besteht die Gefahr daszlig Sie zentrale Ti-

tel uumlbersehen - Die so entstandene Literaturliste ist unvollstaumlndig Vor allem die neueste Literatur fehlt

da man bdquoruumlckwaumlrtsldquo bibliographiert Titel die nach den bdquoausgeschlachtetenldquo Werken er-schienen sind entgehen Ihnen Insbesondere die in Zeitschriften und Sammelbaumlnden pub-lizierten Aufsaumltze sind so kaum zu finden

- Auf diese Weise treffen die Autoren dieser bdquoausgeschlachtetenldquo Werke die Literaturaus-wahl fuumlr Sie ndash denn was diese nicht beruumlcksichtigt haben entgeht somit auch Ihnen

c) Bibliographische Hilfsmittel und Bibliographien Eine Bibliographie ist ein Buch oder eine Datenbank in dem bzw der andere Buumlcher oder Aufsaumltze verzeichnet werden Es gibt Bibliographien fuumlr die gesamte Geschichtswissenschaft aber auch fuumlr einzelne Epochen Bereiche Regionen oder historische Teildisziplinen Man unterscheidet grundsaumltzlich zwischen abgeschlossenen und laufenden (dh in der Regel jaumlhr-lich erscheinenden) Bibliographien

Bibliographische Hilfsmittel Baumgart Winfried Buumlcherverzeichnis zur deutschen Geschichte Hilfsmittel Handbuumlcher Quellen

Muumlnchen 142001 (gut zum Einstieg aber die Kulturgeschichte fehlt)

Feldmann Reinhard Schulze Klaus Wie finde ich Literatur zur Geschichte Berlin 31995

Kernchen Hans-Juumlrgen Kernchen Dagmar (Hg) Tokol-Weitzel Handbuch der bibliographischen Nachschlagewerke 2 Bde Frankfurt am Main 61984

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

23

Spezialbibliographien zur Zeitschriftenliteratur Poolersquos Index of Periodical Literature (1802-1907) GloucesterMA 1963

Index deutschsprachiger Zeitschriften 1750-1815 (Zeitschriftenindex) 10 Bde Goumlttingen 1997 (auch auf Microfiche)

Internationale Bibliographie der Zeitschriftenliteratur aus allen Gebieten des Wissens (IBZ) Osna-bruumlck 1965ff (bis 1983 als Druckausgabe danach als Datenbank online zugaumlnglich)

Bibliographie der deutschen Zeitschriftenliteratur mit Einschluszlig von Sammelwerken Leipzig 1896-1944 194748-1964

Bibliographie der fremdsprachigen Zeitschriftenliteratur Leipzig 1911-1964

Bibliographien fuumlr die Geschichtswissenschaft Historical Abstracts Bibliography of Historical Sciences Santa Barbara 1955ff (ausschlieszliglich Zeit-

schriftenliteratur jeweils mit kurzer Inhaltsangabe daher besonders nuumltzlich auch als CD-ROM erhaumlltlich)

Historische Bibliographie hg v der Arbeitsgemeinschaft auszligeruniversitaumlrer Forschungseinrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland Muumlnchen 1987ff (jaumlhrlich erscheinend auch als Datenbank unter den Fachdatenbanken der SuUB verfuumlgbar)

Internationale Bibliographie der Rezensionen geistes- und sozialwissenschaftlicher Literatur (IBR) Osnabruumlck 1969ff (hier finden Sie Rezensionen zu der fuumlr Sie relevanten Literatur als Datenbank unter den Fachdatenbanken der SuUB online verfuumlgbar ab 1985)

Jahresberichte fuumlr deutsche Geschichte Berlin 1927ff (httpjdgdbbbawdecgi-binjdg)

Alte Geschichte Lrsquoanneacutee philologique (LPh) Bibliographie critique et analytique de lrsquoantiquiteacute greacuteco-latine (fondeacutee

par J Marouzeau) Paris 1928ff (maszliggebliche laufende Bibliographie)

Dyabola DYnamisch Anwachsende DatenBank zu den Objekten und zur Literatur der Altertums- und Kunstwissenschaften (httpwwwdyabolade)

Gnomon Kritische Zeitschrift fuumlr die gesamte klassische Altertumswissenschaft Muumlnchen 1925ff (httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonmanualindexhtml ndash Gnomon Bibliographische Da-tenbank die letzten drei Jahrgaumlnge sind frei verfuumlgbar)

Mittelalter Heit Alfred Voltmer Ernst Bibliographie zur Geschichte des Mittelalters Muumlnchen 1997 (hervor-

ragendes Hilfsmittel zur ersten bibliographischen Annaumlherung an ein Thema)

International Medieval Bibliography (IMB) Leeds 1968ff (enthaumllt Beitraumlge zu Zeitschriften und Sammelbaumlnden (= unselbstaumlndige Schriften) jedoch kaum Monographien auch als Datenbank on-line zugaumlnglich) (nur aus dem Campus-Netz)

Medioevo latino (ML) Bollettino bibliografico della cultura europea dal secolo VI al XIII Florenz 1980ff (ausfuumlhrlichste Mittelalterbibliographie mit leichtem Zugang zu mittelalterlichen Autoren)

Monumenta Germaniae Historica wwwmghde (Katalog der groumlszligten Spezialbibliothek zum Mittelal-ter enthaumllt auch unselbstaumlndige Literatur)

Regesta imperii wwwregesta-imperiide

Fruumlhe Neuzeit Bibliographie annuelle de lrsquohistoire de France

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 24

Iacutendice histoacuterico espantildeol httpwwwubesspubcolecc315htm

Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 16 und 17 Jahrhunderts httpwwwvd16de httpwwwvd17de

Neuere und Neueste Geschichte Bibliographie zur Zeitgeschichte Beilage der Vierteljahrshefte fuumlr Zeitgeschichte Stuttgart 1990ff

(erfaszligt auch die Zeitschriftenliteratur unverzichtbar fuumlr alle Themen aus dem 20 Jahrhundert)

Heimpel Hermann Geuss Herbert (Hg) Dahlmann-Waitz Quellenkunde der deutschen Geschichte Bibliographie der Quellen und Literatur zur deutschen Geschichte Bd 1ff Stuttgart 101969ff (grundlegende abgeschlossene Bibliographie zur deutschen Geschichte)

Jahresberichte fuumlr Deutsche Geschichte Berlin 1925-193940 fortgefuumlhrt als Jahresberichte fuumlr Deut-sche Geschichte Neue Folge Berlin 1949ff (als Datenbank online verfuumlgbar)

Ruck Michael Bibliographie zum Nationalsozialismus Koumlln 22000 (auch als CD-ROM)

Vogelsang Thilo Auerbach Hellmuth (Hg) Bibliographie zur Zeitgeschichte 1953-1980 4 Bde und ein Ergaumlnzungsband Muumlnchen 1982-1991

Wehler Hans-Ulrich Bibliographie zur neueren deutschen Sozialgeschichte 1500-1991 Muumlnchen 1993

Lateinamerikanische Geschichte Bibliografiacutea histoacuterica mexicana publicacioacuten anual del Centro de Estudios Histoacutericos Meacutexico El

Colegio de Meacutexico 1967-1993 (1996)

Handbook of Latin American Studies A selective and annotated guide to recent publications in art history language literature music and philosophy Austin 1947 ff (online verfuumlgbar unter httplcweb2locgovhlas)

Osteuropaumlische Geschichte Crowther Peter A (Hg) A Bibliography of Works in English on Early Russian History to 1800 Ox-

ford 1969

Drobižev VZ (Hg) Sovetskoe obščestvo v vospominanijach i dnevnikach Moskva 1990

European Bibliography of Slavic and East European Studies Bibliographie europeacuteenne des travaux sur lrsquoex-URSS et lrsquoEurope de lrsquoEst httpebseesstaatsbibliothek-berlindeinstitutionsphp

International Bibliography of Pre-Petrine Russia Early Ukraine and the Russian Territories und Pol-ish-Lituanian Rule hg v Osteuropa-Institut Muumlnchen Muumlnchen 1993ff

Lubitz Wolfgang (Hg) Trotsky Bibliography List of Separately Published Titles Periodical Articles and Titels in Collection Treating LD Trotsky and Trotskyism Muumlnchen 1982

McNeal Robert H (Hg) Guide to the Decisions of the Communist Party of the Soviet Union 1917-1967 (Ukazatelrsquo rešenij Kommunističeskoj partii Sovetskogo Sojuza 1917-1967) Toronto 1972

McNeal Robert H Stalinrsquos Works An Annotated Bibliography StanfordCal 1967

Metzger Wolfgang Bibliographie deutschsprachiger Sowjetunion ndash Reiseberichte ndash Reportagen und Bildbaumlnde 1917-1990 Wiesbaden 1991

Meyer Klaus Bibliographie zur osteuropaumlischen Geschichte Verzeichnis der zwischen 1939 und 1964 veroumlffentlichten Literatur in westeuropaumlischen Sprachen zur osteuropaumlischen Geschichte bis 1945 Berlin 1972

Osteuropa-Jahresbibliographie (1994ff) Muumlnchen 1995ff

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Russia and the Soviet Union A Bibliographic Guide to Western-Language Publications hg v Paul L Horecky ChicagoIll London 1965

Russia USSR compiled by Lesley Pitman Oxford sup21994

Rustemeyer Angela Siebert Diana (Hg) Alltagsgeschichte der unteren Schichten im Russischen Reich (1861-1914) Kommentierte Bibliographie zeitgenoumlssischer Titel und Bericht uumlber die For-schung (= Quellen und Studien zur Geschichte des oumlstlichen Europa 46) Stuttgart 1997

The American Bibliography of Slavic and East European Studies (erscheint jaumlhrlich seit 1972)

Vifaost Virtuelle Fachbibliothek Osteuropa Das Wissenschaftsportal fuumlr die Laumlnder Ost- Ostmittel- und Suumldosteuropas httpwwwvifaostde

Zajončkovskij PA (Hg) Istorija dorevoljucionnoj Rossii v dnevnikach i vospominanijach Annoti-rovannyj ukazatellsquo knig i publikacij v žurnalach 4 Bde Moskau 1976-1983

Zorin L Soviet Prisons and Concentration Camps An Annotated Bibliography NewtonvilleMass 1980

Schiffahrtsgeschichte May Jutta Die bdquoDocumenta Maritima Heberleinldquo und verwandte Bestaumlnde im Deutschen Schif-

fahrtsmuseum Hamburg 1996

Rahn Werner (Hg) Deutsche Marinen im Wandel Vom Symbol nationaler Einheit zum Instrument internationaler Sicherheit Muumlnchen 2005

2 Titelaufnahme (bibliographische Angaben)

Achten Sie beim Sammeln von Literatur stets darauf die bibliographischen Angaben der von Ihnen gefundenen Werke vollstaumlndig aufzunehmen und notieren Sie sich nach Moumlglichkeit auch deren Signaturen in der Bibliothek ndash anderenfalls muumlssen Sie spaumlter nochmals danach suchen Die Vollstaumlndigkeit der bibliographischen Angaben ist notwendig um Ihre Angaben uumlberpruumlfbar zu machen Grundsaumltzlich wird zwischen selbstaumlndigen und unselbstaumlndigen Schriften unterschieden Selbstaumlndige Schriften erscheinen unter dem Namen ihres Autors oder Herausgebers (Monographien Sammelbaumlnde) Unselbstaumlndige Schriften sind Aufsaumltze in Zeitschriften oder Sammelbaumlnden sowie Beitraumlge in Katalogen oder Lexika minus Die Namen von Verfassern und Herausgebern sind einheitlich anzugeben (entweder die

Vornamen aller Autoren immer abkuumlrzen oder immer ausschreiben auch zweite Vorna-men einheitlich behandeln)

minus Hat ein Werk mehr als zwei Autoren oder Herausgeber wird nur der erste genannt und mit dem Zusatz bdquoualdquo versehen die Trennung der Namen erfolgt durch Kommata

minus Titel und Untertitel sind ebenfalls ungekuumlrzt aufzunehmen (und zwar in der originalen Or-thographie) dazu kommen die Angaben von Erscheinungsort und -jahr Dagegen ist es im Deutschen nicht uumlblich den Verlag anzufuumlhren

minus Fehlen die Angaben von Verlagsort und -jahr (etwa bei aumllteren oder im Selbstverlag er-schienenen Schriften) wird dies durch die Abkuumlrzungen bdquooOldquo (ohne Ort) bzw bdquooJldquo (ohne Jahr) kenntlich gemacht Ist das Erscheinungsjahr erschlieszligbar (etwa aus dem Co-pyright-Vermerk oder aus dem Vorwort) wird es in eckige Klammern gesetzt Beispiel Berlin [1926]

minus In ganz seltenen Faumlllen kann die Angabe des Verfassers fehlen In Analogie zum Fehlen von Ort und Jahr wird dies mit bdquooVldquo (ohne Verfasser) gekennzeichnet

minus Wichtig Bibliographische Angaben beginnen mit einem Groszligbuchstaben und enden mit einem Punkt

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Beispiele

Monographien (= Einzeluntersuchungen) Name Vorname (oder Initial) Titel Untertitel Anzahl der Baumlnde Auflage (wenn aussagekraumlf-

tig) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (bei Neudruck auch urspruumlnglicher Erscheinungsort und -jahr)

Vester Michael ua Soziale Milieus im gesellschaftlichen Strukturwandel Zwischen Integration und Ausgrenzung Koumlln 1993

- Adelstitel Berufsbezeichnungen geistliche Titulaturen und Bezeichnungen aumlhnlicher Art werden bei der Ansetzung von Namen nicht beruumlcksichtigt

- Praumlpositionen Artikel oder unverschmolzene Praumlposition und Artikel stehen hinter dem Vorna-men Steinen Wolfram von den

- mehrere Titel desselben Autors Name abkuumlrzen mit Ders oder Dies - Auflagen werden angegeben vor dem Erscheinungsort (incl Zusaumltzen wie verbessert uumlberarbeitet

erweitert) 3 verb Aufl Stuttgart 2001 bzw bei unveraumlndertem Nachdruck hochgestellt vor dem Erscheinungsjahr Berlin 22006

- Zwei unterschiedliche Verlagsorte werden durch ein Komma getrennt bei mehr als zwei Ver-lagsorten nennen Sie jeweils nur den ersten und kuumlrzen danach mit ua ab

- Bei Hochschulschriften wird die Art der Qualifikationsschrift (zB Diss Muumlnchen oder Habil Berlin) und die Universitaumlt genannt

- Da einige Ortsnamen auf der Landkarte mehrfach vorkommen ist es uumlblich bei manchen ameri-kanischen Verlagsorten den dazugehoumlrigen Bundesstaat zu nennen (in Abkuumlrzung) zB Cam-bridgeMass (Cambridge im Bundesstaat Massachusetts im Unterschied zur englischen Stadt Cambridge) Dies kann auch bei sehr abseitigen Verlagsorten der Fall sein zB Gulf BreezeFl Verlagsort und Bundesstaat werden durch einen Schraumlgstrich getrennt

Monographien innerhalb einer Schriftenreihe Name Vorname Titel Untertitel (Reihentitel Band) Erscheinungsort Erscheinungsjahr

Muumlller Winfried Schulpolitik in Bayern im Spannungsfeld von Kultusbuumlrokratie und Besatzungs-macht 1945-1949 (Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte 36) Muumlnchen ua 1995

Koumlrperschaften als Herausgeber eines Bandes Titel Untertitel hg v Koumlrperschaft Verein oauml Erscheinungsort Erscheinungsjahr

Jenseits der Norm Auseinandersetzung mit dem Grabmal hg v Zentralinstitut und Museum fuumlr Se-pulkralkultur Kassel 1997

Bei Angabe eines einzelnen Aufsatzes aus einem solchen Band

Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Titel Untertitel hg v Koumlrperschaft Verein oauml Erscheinungsort Erscheinungsjahr Seitenzahlen x-y

Soumlrries Reiner Mit dem Anstaltszweck (nicht) vereinbar in Jenseits der Norm Auseinandersetzung mit dem Grabmal hg v Zentralinstitut und Museum fuumlr Sepulkralkultur Kassel 1997 S 11-15

Aufsaumltze in Zeitschriften und Sammelbaumlnden Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Titel der Zeitschrift (oft abgekuumlrzt) Band-

zahl (Jahr) Seitenzahlen x-y

Meier Mischa Funktionen und Bedeutung antiker Gruselgeschichten Zur Erschlieszligung einer bisher vernachlaumlssigten Quellengruppe in Gymnasium 110 (2003) S 237-258

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Name Vorname (Hg) Titel des Sammel-bandes Erscheinungsort Erscheinungsjahr Seitenzahlen x-y

Hartung Wolfgang Gesellschaftliche Randgruppen im Spaumltmittelalter Phaumlnomen und Begriff in Kirchgaumlssner Bernhard Reiter Fritz (Hg) Staumldtische Randgruppen und Minderheiten (Stadt in der Geschichte 13) Sigmaringen 1986 S 49-114

- Komplette Sammelbaumlnde Kataloge Aufsatzsammlungen eines Autors uauml werden wie eine Mo-nographie angegeben

- Gaumlngige Zeitschriften werden nur abgekuumlrzt genannt zB HZ (= Historische Zeitschrift) - Heftnummern (einzufuumlgen nach der Bandnennung) werden nur genannt wenn jedes Heft einzeln

paginiert ist - Nicht nennen Herausgeber der Zeitschrift Verlag oder Erscheinungsort - Abkuumlrzungen von Zeitschriften zur Alten Geschichte nach Lrsquoanneacutee philologique fuumlr das Mittelal-

ter nach dem Lexikon des Mittelalters fuumlr die Neuzeit nach der HZ - Lit Leistner Otto Becker Heike ITA Internationale Titelabkuumlrzungen von Zeitschriften Zei-

tungen wichtigen Handbuumlchern Woumlrterbuumlchern Gesetzen Institutionen usw 3 Bde 7 erw Aufl Osnabruumlck 1997

Akademieschriften Name Vorname Titel Untertitel in Art der Veroumlffentlichung abgekuumlrzt (zB

SB=Sitzungsberichte Abh=Abhandlung) Name der Institution (incl Untergliederung zB Kl=Klasse) Bandnummer (Jahr) Seitenangabe x-y

Meyer Ernst Untersuchungen zur Geschichte des Zweiten Punischen Krieges in SB Preuss Akad d Wiss phil-hist Kl 37 (1913) S 688-714

Lexikonartikel Name Vorname sv Stichwort (= Lemma) in Name des Lexikons (bzw gaumlngige Abkuumlrzung)

Bandnummer (Erscheinungsjahr) Spalten-Seitenangabe x-y

Hug August sv Salutatio in RE I A 2 (1920) Sp 2060-2072

Thyen Hartwig sv Johannesevangelium in TRE 17 (1988) S 200-225

- Es sind nur Fachlexika zitierfaumlhig deren Artikel Autorennennungen aufweisen also nicht bdquoDer groszlige Brockhausldquo und auch nicht httpwwwwikipediade

- Lexikonartikel werden durch den Zusatz bdquosvldquo (= sub verbo) vor dem Titel gekennzeichnet - Lexikonartikel werden auch in den Anmerkungen immer in der vollstaumlndigen Form angegeben

Rezensionen Name des Rezensenten Vorname Rez Name des Autors des Herausgebers Titel Untertitel

des rezensierten Werks Erscheinungsort Erscheinungsjahr in Name der Zeitschrift (in der die Rezension erschienen ist) Bandzahl (Jahr) Seitenangabe x-y

Kloft Hans Rez Manfred Clauss Kaiser und Gott Herrscherkult im Roumlmischen Reich Stuttgart 1999 in HZ 272 (2001) S 428-430

Zeitungsartikel Name Vorname Titel in Zeitung Nummer der Einzelausgabe (Tagesdatum) Seitenangabe x-y

Schach Fabius Das Frauenbild im Judentum in Allgemeine Zeitung des Judentums 85 Nr 4 (18021921) S 37-38

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 28

Internet Name Vorname Titel Untertitel online in vollstaumlndige URL (optional Format in dem die Datei

vorliegt) Datum der VersionAktualisierungRevision der Website (Stand Datum der Zitati-ondes Abrufs)

Bleuel Jens Zitation von Internet-Quellen online in httpwwwbleuelcomip-zitpdf (PDF-Datei) 2000 (Stand 01112005)

- Angaben aus dem Internet sind dringend auf ihre Zitierfaumlhigkeit zu pruumlfen - Neben den uumlblichen Angaben wie der Angabe wann die zitierte Fassung erstellt bzw aktualisiert

wurde ebenfalls immer notieren wann die Seite aufgerufen worden ist (Stand der Information)

Quelleneditionen Damasi Epigrammata Accedunt pseudodamasiana aliaque ad Damasiana inlustranda idonea hg v

Maximilian Ihm (Anthologiae Latinae Supplementa I) Leipzig 1895

Die Chronik von Montecassino (Chronica monasterii Casinensis) hg v Hartmut Hoffmann (MGH SS 34) Muumlnchen 1980

Zweisprachige Ausgaben Kroniek van het klooster Bloemhof te Wittewierum (Cronica Floridi Horti) Inleiding editie en verta-

ling HPH Jansen A Janse (Middeleeuwse Studies en Bronnen XX) Hilversum 1991

Gregor von Tours Historiarum libri decemZehn Buumlcher Geschichten hg v Rudolf Buchner 2 Bde (FSGA Reihe A Bd II 1-2) 7 (= 5 durchges u erg) Aufl Darmstadt 1990

Lateinamerikanische Geschichte

Im Bereich Lateinamerikanische Geschichte ist es ndash anders als oben beschrieben ndash uumlblich den Verlag zu nennen Die bibliographische Angabe unterliegt noch einer weiteren Besonderheit Uumlblicherweise ha-ben spanische bzw portugiesischebrasilianische Autoren zwei Nachnamen Die Zitierweise ist national unterschiedlich Waumlhrend im Spanischen der erste Nachname der bedeutendere ist wird im PortugiesischenBrasilianischen der zweite Nachname zu Beginn genannt Bsp spanisch Vorname Zandra Erste Nachname Pedraza Zweiter Nachname Goacutemez

Als Angabe folgt Pedraza Goacutemez Zandra hellip

Bsp portugiesischbrasilianisch Vorname Maria Erste Nachname Yedda Zweite Nachname Linhares

Als Angabe folgt Linhares Maria Yedda hellip

Wichtig Es ist auf die Nationalitaumlt des Autors zu achten Es kann vorkommen daszlig Spanier in portugiesischer Sprache publizieren und schreiben und PortugiesenBrasilianer in spanisch

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Osteuropaumlische Geschichte

Die Aufnahme von Titeln in kyrillischer Schrift (russischsprachig ukrainisch serbisch bul-garisch usw) folgt grundsaumltzlich der wissenschaftlichen Transkription Die Standards dazu finden sich unter folgenden Adressen

ISO International Organization for Standardization httpwwwisoch ISO 9 (1995)

DIN Deutsches Institut fuumlr Normung httpwwwdinde amp Deutsche Bibliothek httpwwwddbdeindex_txthtm DIN 1460 (1982)

GOST Gosstandart Rossii httpwwwgostru ST SEV 1362 (1978)

BSI British Standards Institution httpwwwbsi-globalcom amp Chemical Abstracts Service httpwwwcasorg BS 2979 (1958)

ALA American Library Association httpwwwalaorg amp Library of Congress httpwwwlocgov CS no 119 (1976)

Duden Dudenverlag httpwwwdudende Duden Bd 1 (1991) In der Literatur findet man haumlufig unterschiedliche Schreibweisen russischer usw Namen (zB Trotzki Trotsky Trockij oder Chruschtschow Chruščev Krushchev) die das Nach-schlagen in Lexika und Handbuumlchern erschweren Daher muszlig man sich uumlber die abweichen-den Umschriftsysteme informieren

Haumlufige Abkuumlrzungen (lat amp dt) deutsch lateinisch steht fuumlr ders id (idem) derselbe dies (eadem) dieselbe diess (idd) dieselben dh ie das heiszligt ebd ib ibd ibid ebenda f s seq folgende (eine Seite) ff ss seqq folgende (= 2 Seiten sonst Seitenzahlen angeben) Hg Hrsg ed Herausgeberin Hg Hrgg edd Herausgeberinnen hg hrsg ed herausgegeben oJ sa ohne Jahr oO sl ohne Ort S p pag Seite ua et al und andere usw etc und so weiter vgl cf vergleiche ND Neudruck Nicht zu verwenden (da undeutlich) ist aaO opcitlc am angegebenen Ort

3 Bibliotheken in Bremen

Geschichte ist ein Lesestudium Bibliotheken sind (neben Archiven) fuumlr die Historiker das was Laboratorien fuumlr die Naturwissenschaftler bedeuten ndash ihr wichtigster absolut unverzicht-barer Arbeitsplatz Es geht dabei nicht allein um die Beschaffung von Informationen sondern um ein Kernelement von Geschichte als Wissenschaft Schlieszliglich muszlig jede neue wissen-schaftliche Arbeit auf dem vorhandenen Forschungsstand aufbauen ihn rezipieren und wenn moumlglich voranbringen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 30

SuUB Die wichtigste Bibliothek in Bremen ist die Staats- und Universitaumltsbibliothek (SuUB) Bibliothekstraszlige 28359 Bremen Tel (0421) 218-2615 e-mail suubsuubuni-bremende Internet httpwwwsuubuni-bremende (mit OPAC) Oumlffnungszeiten (im Semester) Mo-Fr 900 ndash 2200 Sa 1000 ndash 1800 (eingeschraumlnkte Oumlffnungszeiten waumlhrend der vorlesungsfreien Zeit) Die SuUB verfuumlgt uumlber einen groszligen Bestand an Fachzeitschriften uumlber eine umfangreiche Handschriften- und Kartensammlung sowie uumlber einige Sondersammlungen die auf der Ho-mepage beschrieben sind Die Fachliteratur zur Geschichtswissenschaft ist naturgemaumlszlig nicht vollstaumlndig vorhanden doch finden Sie idR zu jedem Thema die wichtigsten und grundle-genden Titel Um die Bestaumlnde der SuUB voll auszuschoumlpfen (sie verfuumlgt immerhin uumlber gut 37 Millionen Titel) muumlssen Sie folgendes beachten minus Der OPAC (Online-Katalog) enthaumllt bei weitem nicht alle Titel vor allem KEINE unselb-

staumlndigen Schriften (Aufsaumltze Rezensionen etc) zudem enthaumllt er verlaumlszliglich nur den Be-stand ab 1992

minus Die E-LIB verzeichnet den Bestand seit 1965 Zusaumltzlich sind in der E-LIB die elektroni-schen Medien (e-Journals Datenbanken e-Books Internetquellen etc) nachgewiesen be-sonders fuumlr die Suche nach Zeitschriftentiteln sollten Sie immer die E-LIB benutzen

minus Fuumlr den Bestand vor 1965 ist noch immer der alte Zettelkatalog unerlaumlszliglich der noch viele Monographien Sammelbaumlnde und vor allem Quelleneditionen enthaumllt Er befindet sich in Ebene 1 der SuUB

Die Fachsystematiken Geschichte der SuUB Bremen

Gliederung Die Systematik der SuUB Bremen ist nach Epochen und einzelnen Gebieten der Geschichts-wissenschaften gegliedert HIL Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaften Epochenuumlbergreifende Gesamtdarstellungen Alte Geschichte und Geschichte des Mittelalters

HIS Geschichte der Fruumlhen Neuzeit und Neueren Geschichte (1500 bis 1914)

HIT Neueste Geschichte Zeitgeschichte (1914 bis heute) Diese nach Epochen gegliederte Aufteilung hat neben einer Reihe von Vorteilen auch einige Tuumlcken die es zu beachten gilt Ein Beispiel Sie suchen Literatur zur Franzoumlsischen Revolution Ausgehend von der Epo-cheneinteilung schauen Sie zunaumlchst in der Fachsystematik bdquohisldquo unter Franzoumlsischer Ge-schichte des 18 Jahrhunderts nach Bei den Systemstellen his 488 bis his 5068 finden Sie zahlreiche Titel zum Thema Sollten Sie jetzt Ihre Suche beenden so waumlre Ihnen aber zB folgendes wichtiges Standardwerk zur franzoumlsischen Geschichte entgangen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Tulard Jean Frankreich im Zeitalter der Revolutionen 1789-1851 Stuttgart 1989 (a hil 304 ea892-4) Das Buch ist Teil 4 der von Jean Favier herausgegebenen sechsbaumlndigen Geschichte Frank-reichs Da in diesem Gesamtwerk die Geschichte Frankreichs von den Anfaumlngen bis zur Ge-genwart behandelt wird ist der Titel unter bdquohilldquo (epochenuumlbergreifende Gesamtdarstellungen) aufgestellt Uumlberlegen Sie also vor Ihrer Recherche wo sich die fuumlr Ihr Thema relevante Lite-ratur innerhalb der SuUB befinden koumlnnte Dies gilt nicht nur fuumlr die Frage ob Literatur bei bdquohisldquo oder bdquohilldquo steht sondern kann auch mehrere andere Faumlcher umfassen Ein Beispiel Sie suchen Literatur zum roumlmischen Kaiser Marc Aurel Im Fach Alte Geschich-te finden Sie unter der Systemstelle bdquohil 525 marldquo 14 Treffer Marc Aurel ist aber ua dadurch bekannt geworden daszlig er neben seinen politischen Aumlmtern als Philosoph taumltig war Literatur uumlber den Philosophen Marc Aurel finden Sie in der Fachsystematik Philosophie unter der Sys-temstelle bdquophi 141ldquo (9 Titel) Wollen Sie Originaltexte Marc Aurels als Quellen heranziehen oder sich uumlber sein schriftstellerisches Werk informieren so muumlssen Sie bei der Klassischen Philologie (kla 396 mau) schauen und finden dort weitere 7 Titel Bei der Systematik Archaumlo-logie bdquoarc 4163 marldquo finden Sie daruumlber hinaus noch 3 weitere Titel die sich mit der antiken Darstellung des Kaisers in Reiterstandbildern u auml befassen Rein physisch finden sie also an vier verschiedenen Regalstandorten Literatur uumlber Marc Aurel Hinzu kommen elektronische Dokumente Filme Internetquellen etc die natuumlrlich nicht an den Regalstandorten vorhan-den sondern nur mittels einer Recherche in der E-LIB zu finden sind Aus dem Gesagten folgt daszlig Ihre erste Prioritaumlt bei der Suche nach Literatur immer der elek-tronische Katalog bzw die E-LIB sein sollte Nur hier finden Sie saumlmtliche vorhandene Me-dien der Bibliothek (Buumlcher elektronische Dokumente CD-ROMs etc) zu einem Thema Hinzu kommt der Umstand daszlig nur im Katalog die Medien sichtbar sind die zur Zeit Ihrer Recherche gerade ausgeliehen sind Die Fachsystematik Geschichte der SuUB ist online einsehbar

Bibliothekskataloge (OPAC) httpwwwddbde Die Deutsche Bibliothek httpwwwubkauni-karlsruhedekvkhtml Karlsruher Virtueller Katalog (KVK) (Meta-OPAC

deutsche und internationale Bibliotheken) httpwwwifz-muenchende Bibliothek des Instituts fuumlr Zeitgeschichte (umfangrei-

che Bestaumlnde nur fuumlr das 20 Jahrhundert) httpwwwzvabde Zentrales Verzeichnis Antiquarischer Buumlcher (ZVAB) httpwwwlocgov Library of Congress httpwwwfz-juelichdezbtextpublikationberichtebibliothek_8pdf

Verzeichnis von Bibliotheken Spezialsammlungen Archiven uvm

Es gibt in Bremen noch einige weitere Bibliotheken die interessante Bestaumlnde aufbewahren die im Laufe des Studiums wichtig werden koumlnnten Bisweilen ist ein Besuch in der Stadtbibliothek Bremen lohnend (Forum Am Wall 201 28195 Bremen) Die Bibliothek des Staatsarchivs Bremen (Am Staatsarchiv 1 28203 Bremen Tel 0421 361-6221) unterhaumllt eine wichtige und sehr umfangreiche Sammlung zur Bremischen und regionalen Geschichte fuumlr alle Epochen Eine detaillierte Auflistung aller 124 Bibliotheken die es in Bremen gibt finden Sie in Deutscher Bibliotheksverband Landesverband Bremen eV (Hg) Bibliotheken in Bremen und Bre-

merhaven Bremen 42001

Bibliotheksfuumlhrer fuumlr Bremen und Bremerhaven wwwdbv-bremendehtmlbibfustarthtml

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 32

Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa

Seit ihrer Gruumlndung im Jahr 1982 hat die Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa einen Bestand von ca 33000 Baumlnden an geistes- und sozialwissenschaftlicher Literatur aus und uuml-ber Ost- und Ostmitteleuropa angeschafft Der Schwerpunkt liegt auf dem Zeitraum nach dem Zweiten Weltkrieg Hauptsammelgebiete sind Zeitgeschichte Politik Soziologie Ideenge-schichte des 20 Jahrhunderts Kunst- und Kulturgeschichte sowie Belletristik des heutigen Ruszligland und anderer Nachfolgestaaten der UdSSR Polens und der Tschechischen und Slo-wakischen Republiken Die uumlbrigen Laumlnder Ost- und Ostmitteleuropas sind mit kleineren Ab-teilungen vertreten die einen Uumlberblick uumlber deren Entwicklung ermoumlglichen Bis Anfang 1997 wurden die Bestaumlnde der Bibliothek durch einen traditionellen Zettelkatalog erschlossen Seither erfolgt die Katalogisierung uumlber ein elektronisches Bibliothekssystem Oumlffnungszeiten Montag bis Donnerstag 900 bis 1700 Uhr Freitag 900 bis 1600 Uhr Auskunft und Verlaumlngerung Tel 0421 218-2066 -7467 -7575 (telephonische Verlaumlngerung)

Bibliothek des DSM (Deutsches Schiffahrtsmuseum) Bremerhaven

Die Bibliothek des Deutschen Schiffahrtsmuseums haumllt fuumlr Wissenschaft und Forschung aber auch fuumlr die allgemeine Oumlffentlichkeit Literatur und andere Informationsmedien zur deut-schen Schiffahrtsgeschichte in ihren internationalen Verflechtungen bereit Der Bestand um-faszligt derzeit ca 80000 Titel Rund 370 Zeitschriften und Periodika werden laufend gehalten und auf wichtige Aufsaumltze hin ausgewertet Die Online-Kataloge weisen den Bibliotheks-Bestand zu 100 nach Die Nutzung der Bibliothek im Lesesaal ist kostenlos (Praumlsenzbibliothek) Bis auf besonders schuumltzenswerte oder vor 1800 erschienene Literatur ist auch zu den uumlblichen Bedingungen eine Fernleihe moumlglich Den Bibliotheksbesuchern stehen an technischen Hilfsmitteln neben verschiedenen Scan- und Kopiergeraumlten Lesegeraumlte fuumlr Mikrofilm und -fiches sowie in begrenztem Umfang Computer-arbeitsplaumltze und Internetzugaumlnge zur Verfuumlgung Der hauseigene Photoservice fertigt auch kostenguumlnstig Repros an Oumlffnungszeiten der Bibliothek Dienstag bis Donnerstag 1000 bis 1600 Uhr Freitag 1000 bis 1400 Uhr Kontakt Deutsches Schiffahrtsmuseum - Bibliothek - Hans-Scharoun-Platz 1 D-27568 Bremerhaven Tel +49-471-48 207 2244 FAX +49-471-48 207 55 E-Mail bibliothekdsmde wwwdsmde2bibkhtm

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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4 Fachzeitschriften

Fachzeitschriften sind das wichtigste Medium der wissenschaftlichen Diskussion aller Epo-chen Aufgrund ihres periodischen Erscheinens sind sie meist aktueller als Monographien und koumlnnen daher besonders sensibel auf neue Trends in der Forschung eingehen Da die groszligen historiographischen Debatten vor allem in den Fachzeitschriften ausgetragen werden kann man sich schnell ein differenziertes Bild von der Entwicklung der Disziplin und der aktuellen Interessenlage verschaffen sowie Anregungen fuumlr eigene Fragestellungen finden Daruumlber hinaus koumlnnen Fachzeitschriften Anregungen zur Schwerpunktbildung im eigenen Studium liefern Es gibt verschiedene Formen von Zeitschriftenbeitraumlgen Die gebraumluchlichste ist der Aufsatz Er behandelt ein Spezialproblem oder einzelne Aspekte eines groumlszligeren Themenkomplexes Die Miszellen die meist Ertraumlge aus groumlszligeren laufenden Forschungsarbeiten vorab veroumlffent-lichen sind in Umfang und Themenstellung begrenzter Dokumentationen machen der For-schung wichtige Quellen zugaumlnglich und sind daher fuumlr die weitere Entwicklung der Historio-graphie entscheidend Literaturberichte referieren den aktuellen Forschungsstand zu einzel-nen Sachfragen sie geben Auskunft uumlber Forschungskontroversen und spiegeln aktuelle Trends in der Entwicklung der Forschung wider Zudem ordnen sie einzelne Neuerscheinun-gen in die Wissenschaftslandschaft ein was deren Beurteilung erleichtert Rezensionen be-richten bewertend uumlber einzelne wissenschaftliche Neuerscheinungen Manche Zeitschriften enthalten daruumlber hinaus eine Rubrik Nachrichten in der uumlber Tagungen Ehrungen neue Forschungsprojekte und anderes mehr informiert wird Viele der im folgenden genannten Zeitschriften bezieht die SuUB sowohl in der Printversion als auch als e-Journal Suchen sie Zeitschriftentitel im Katalog der SuUB deshalb grundsaumltz-lich nur uumlber die E-LIB Nur dort sind alle Zeitschriften (Print + online) verzeichnet JSTOR ndash Journal Storage The Scholarly Journal Archive (httpwwwjstororg) ist ein elektroni-

sches Zeitschriftenarchiv aus den USA Es bietet einen Volltextzugriff auf digitalisierte Zeitschrif-ten aus dem angloamerikanischen Raum die meist ab der ersten Ausgabe (teilweise ab 1800) an-geboten werden Nicht zugaumlnglich sind die drei bis fuumlnf letzten Jahrgaumlnge der Zeitschriften Die SuUB hat die Zugriffsrechte auf die Titel der Arts amp Sciences I + II Collection (insgesamt 242 Ti-tel) erworben darunter zahlreiche grundlegende Zeitschriften aus dem Bereich der Geschichtswis-senschaft (nur aus dem Campus-Netz)

MUSE Das Projekt MUSE (httpmusejhuedu) wurde 1993 durch die Johns Hopkins University Press (JHU Press) in Zusammenarbeit mit der Milton S Eisenhower Library gestartet Der Zweck war die Zeitschriften der JHU Press elektronisch anzubieten Mittlerweile sind weitere 29 Non-Profit-Verlage hinzugekommen so daszlig MUSE heute rund 270 englischsprachige Zeitschriften aus dem geistes- und sozialwissenschaftlichen Bereich im Volltext anbietet Die einzelnen Zeitschriften koumlnnen uumlber die E-LIB der SuUB aufgerufen werden (nur aus dem Campus-Netz)

Wichtige epochenuumlbergreifende Fachzeitschriften American Historical Review (AHR) Das Organ des amerikanischen Historikerverbandes erscheint

seit 189596 und enthaumllt einen breiten Rezensionsteil Annales Eacuteconomies Socieacuteteacutes Civilisations Die methodisch einfluszligreichste Zeitschrift des 20 Jahr-

hunderts erscheint seit 1929 Archiv fuumlr Kulturgeschichte (AfK) erscheint seit 1903 Central European History (CEH) erscheint seit 1968 Schwerpunkt Forschungsprobleme des

deutschsprachigen Mitteleuropa

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 34

Comparativ Zeitschrift fuumlr Globalgeschichte und vergleichende Gesellschaftsforschung Leipzi-ger Beitraumlge zur Universalgeschichte und vergleichenden Geschichtsforschung erscheint seit 1991

Comparative Studies in Society and History (CSSH) erscheint seit 195859 English Historical Review (EHR) begruumlndet 1886 Francia Forschungen zur westeuropaumlischen Geschichte hg v Deutschen Historischen Institut

Paris erscheint seit 1973 Geschichte in Wissenschaft und Unterricht (GWU) Das Verbandsorgan der Geschichtslehrer

Deutschlands erscheint seit 1950 monatlich jedes Heft hat einen Themenschwerpunkt enthaumllt Sammelrezensionen

Geschichte und Gesellschaft (GG) erscheint seit 1975 die Einzelbaumlnde sind jeweils einem Rahmen-thema zugeordnet Schwerpunkt Sozial- und Gesellschaftsgeschichte der Neuzeit

Historische Anthropologie Kultur ndash Gesellschaft ndash Alltag erscheint seit 1993 Schwerpunkt Kul-tur- Alltags- Mentalitaumlts- und Mikrogeschichte

Historisches Jahrbuch (HJb) hg v der Goumlrres-Gesellschaft erscheint seit 1880 bis 2000 umfang-reicher Rezensionsteil

Das Historisch-Politische Buch (HPB) erscheint seit 1953 und enthaumllt vor allem Rezensionen die nach Epochen und Themen geordnet sind

Historische Zeitschrift (HZ) erscheint seit 1859 Schwerpunkt deutsche Geschichte aller Epochen enthaumllt einen breiten Rezensionsteil

Jahrbuch fuumlr Europaumlische Geschichte hg v Institut fuumlr Europaumlische Geschichte Mainz erscheint seit 2000

Jahrbuch fuumlr europaumlische Uumlberseegeschichte hg im Auftrag der Forschungsstiftung fuumlr verglei-chende europaumlische Uumlberseegeschichte

Journal of Modern History erscheint seit 1929 Journal of Social History Journal of Womenrsquos History erscheint seit 1989 LrsquoHomme Zeitschrift fuumlr Feministische Geschichtswissenschaft erscheint seit 1990 in jaumlhrlich 2

thematisch orientierten Heften Schwerpunkt Geschlechtergeschichte Past amp Present A Journal of Historical Studies erscheint seit 1952 Schwerpunkt Europaumlische

Geschichte Revue Historique (RH) Schwerpunkt franzoumlsische Geschichte Saeculum erscheint seit 1950 Jahrbuch fuumlr Universalgeschichte sehepunkte Rezensionsjournal fuumlr die Geschichtswissenschaft erscheint seit 2001 monatlich um-

faszligt alle Epochen sowie die Kunstgeschichte (httpwwwsehepunktehistoricumnet) Vierteljahrschrift fuumlr Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (VSWG) erscheint seit 1903 Schwer-

punkt Wirtschafts- und Sozialgeschichte mit Rezensionen und Nachrichten aus der Wissenschaft WerkstattGeschichte hg v Verein fuumlr kritische Geschichtsschreibung erscheint seit 1992 Zeitschrift fuumlr Geschichtswissenschaft (ZfG) gegruumlndet 1953 bis 1989 wichtiges Organ der DDR-

Geschichtswissenschaft Zeitschrift fuumlr Kirchengeschichte (ZKG) erscheint seit 1877 ausgezeichneter Rezensionsteil

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Fachspezifische Zeitschriften

Ur- und Fruumlhgeschichte Archaumlologie in Deutschland (AiD) populaumlrwissenschaftliche Zeitschrift Stuttgart 1984ff

Archaumlologisches Korrespondenzblatt archaumlologische Fachzeitschrift Mainz 1971ff

Berichte der Roumlmisch-Germanischen Kommission Frankfurt am Main 1904ff

Die Kunde Zeitschrift fuumlr niedersaumlchsische Archaumlologie Hannover 1933ff

Knasterkopf Fachzeitschrift fuumlr Tabakpfeifen und historischen Tabakgenuss Langenweiszligbach 1989ff

Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft fuumlr Archaumlologie des Mittelalters und der Neuzeit Pa-derborn 1991ff (abrufbar unter httpwwwdgamndenr=1amplang=de)

Zeitschrift fuumlr Archaumlologie des Mittelalters Bonn 1973ff

Alte Geschichte Chiron Mitteilungen der Kommission fuumlr Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Ar-

chaumlologischen Instituts Muumlnchen 1971ff

Classical Quarterly (ClQ) Bd 1-44 1907-1950 Oxford 1907ff Neue Folge Bd 1-49 1951-1999 Oxford 2000ff

Historia Zeitschrift fuumlr Alte Geschichte Stuttgart 1950ff

Klio Beitraumlge zur Alten Geschichte Bd 1-18 1901-1923 Berlin 1901ff Neue Folge Bd 1-18 1925-1944 Berlin 1959ff

Mittelalter Deutsches Archiv (DA) die Zeitschrift der MGH Deutsches Archiv fuumlr Geschichte des Mittelalters (DA) Bde 1-7 1937-1944 nun Deutsches Archiv fuumlr Erforschung des Mittelalters (DA) Bd 8ff 1951ff Fruumlhmittelalterliche Studien (FMSt) 1967ff Early Medieval Europe (EME) 1992ff Speculum Journal of Mediaeval Studies 1926ff Zeitschrift fuumlr Historische Forschung (ZHF) Vierteljahresschrift zur Erforschung des Spaumltmittelal-

ters und der fruumlhen Neuzeit erschient seit 1974

Fruumlhe Neuzeit Das achtzehnte Jahrhundert Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft fuumlr die Erforschung des Acht-

zehnten Jahrhunderts Wolfenbuumlttel 1977ff Archiv fuumlr Reformationsgeschichte Internationale Zeitschrift zur Erforschung der Reformation und

ihrer Auswirkungen Guumltersloh 1903ff (Beiheft Literaturbericht 1972ff) Fruumlhneuzeit-Info Wien ua 1990ff The Sixteenth Century Journal Kirksville 1972ff (httpwwwjstororgjournals03610160html)

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 36

Neuere und Neueste Geschichte Archiv fuumlr Sozialgeschichte (AfS) hg v der Friedrich-Ebert-Stiftung 1961ff jeweils unter einem

Rahmenthema Umfangreicher Rezensionsteil (zugaumlnglich unter httpwwwfesdeafs-online) und wichtige Sammelrezensionen

Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ) Beilage zur Zeitschrift bdquoDas Parlamentldquo erscheint monat-lich mit jeweils einem Rahmenthema Kostenfrei bei der Bundeszentrale fuumlr politische Bildung er-haumlltlich

German History The Journal of the German History Society 1984ff Schwerpunkt Neuere und Neueste Geschichte

Journal of Contemporary History (JCH) 1966ff Schwerpunkt Europaumlische Zeitgeschichte enthaumllt Sammelrezensionen

Neue Politische Literatur Berichte uumlber das internationale Schrifttum (NPL) enthaumllt Rezensio-nen Literaturberichte und Sammelbesprechungen Schwerpunkt Neuere und Neueste Geschichte erscheint seit 1956

Vierteljahrshefte fuumlr Zeitgeschichte (VfZ) Organ des Instituts fuumlr Zeitgeschichte auflagenstaumlrkste deutschsprachige Fachzeitschrift erscheint seit 1953

Lateinamerikanische Geschichte The Hispanic American Historical Review (HAHR) Durham 1918ff The Americas A Quarterly Review of Inter-American Cultural History (TAm) Washington 1944ff Revista de Indias (RI) Madrid 1940ff Jahrbuch fuumlr Geschichte Lateinamerikas (JbLA) Koumlln 1964ff (bis 1997 unter dem Titel Jahrbuch

fuumlr Geschichte von Staat Wirtschaft und Gesellschaft Lateinamerikas) Journal of Latin American Studies (JLAS) New York 1969ff Latin American Research Review (LARR) Pittsburgh 1965ff Historia Mexicana (HMex) Meacutexico 195152ff Colonial Latin American Historical Review (CLAHR) Albuquerque 1992ff Anuario de Estudios Americanos (AEA) Madrid 1944ff Bulletin of Latin American Research (BLAR) Oxford 199192ff

Osteuropa Ab imperio Teorija i istorija nacionalrsquonostej i nacionalizma v postsovetskom prostranstve Kazan

2000ff Nationalitaumlten- und Empireforschung Cahiers du Monde Russe Russie ndash Empire russe ndash Union sovieacutetique ndash Eacutetats indeacutependants

(httpmonderusserevuesorgindexhtml) Schwerpunkt politische Sozial- Wirtschafts- und Kul-turgeschichte des sowjetischen Raums ab 1917

Europe-Asian Studies (fruumlher bdquoSoviet Studiesldquo) Schwerpunkt Geschichte der Sowjetunion und ihrer Nachfolgestaaten Die wichtigste wissenschaftliche Zeitschrift fuumlr diesen Raum und diese Epoche

Forum fuumlr osteuropaumlische Ideen- und Zeitgeschichte hg v Zentralinstitut fuumlr Mittel- und Osteuro-pastudien an der KU Eichstaumltt-Ingolstadt 1997ff Schwerpunkt mittel- und osteuropaumlische Zeitge-schichte (httpwww1ku-eichstaettdeZIMOSforumindexhtm)

Jahrbuumlcher fuumlr die Geschichte Osteuropas Neue Folge 1953ff Schwerpunkt osteuropaumlische Ge-schichte in ihrer ganzen Breite Standardzeitschrift der deutschsprachigen Forschung (httpwwwlrz-muenchende~jbfgoe)

Kritika Explorations in Russian and Eurasian History 2000ff

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Osteuropa Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft fuumlr Osteuropakunde Schwerpunkt laufende Ent-wicklungen in Ost- und Ostmitteleuropa (httposteuropadgo-onlineorg)

Otečestvennaja istorija (fruumlher Istorija SSSR) hg v Institut Rossijskoj istorija RAN 1957ff Russian history ndash Histoire russe Schwerpunkt Geschichte und Kultur Ruszliglands der Ukraine

Zentralsiens und der Ostseeregion von der Fruumlhzeit bis zur Gegenwart Russian Review 1941ff Schwerpunkt Entwicklungen im Raum des fruumlheren russischen Reiches

und der Sowjetunion bzw ihren Nachfolgestaaten Slavic Review hg v The American Association for the Advancement of Slavic Studies Schwer-

punkt Fragen der russischen eurasischen und osteuropaumlischen Entwicklung in Geschichte und Ge-genwart (httpwwweconuiucedu~slavrevframeshtml)

Voprosy istorii 1926ff (seit 1945 unter diesem Namen) aumllteste sowjetische Zeitschrift fuumlr Ge-schichtswissenschaften

Schiffahrtsgeschichte Deutsches Schiffahrtsarchiv (DSA) Hamburg 1975ff

International Journal of Maritime History (IJMH) St JohnrsquosNF 1989ff

Marine Mirror (MM) Cambridge 1911ff

Northern Marine St JohnrsquosNF 1991

Tijdschrift voor zeegeschiedenis uitg Door de Nederlandse Vereniging voor Zeegeschiedenis Vree-land 1982ff

The great circle Journal of the Australian Association for Maritime History Toronto 1979ff

Fachdidaktik Geschichte in Wissenschaft und Unterricht (GWU) Zeitschrift des Verbandes der Geschichtslehrer

Stuttgart Seelze 1950ff Geschichte lernen Geschichtsunterricht heute Seelze 1988ff Geschichte Politik und ihre Didaktik Zeitschrift fuumlr historisch-politische Bildung Beitraumlge und

Nachrichten fuumlr die Unterrichtspraxis Zeitschrift zahlreicher Landesverbaumlnde im Verband der Ge-schichtslehrer Deutschlands Paderborn Muumlnster 1973ff

5 Internet-Ressourcen fuumlr Historiker Das groszlige Informationsangebot des World Wide Web (www) muszlig auch der Historiker in zu-nehmendem Maszlige nutzen Allerdings sind gleichzeitig auf Grund der Unzuverlaumlssigkeit und extremen Kurzlebigkeit der Informationen die Einschraumlnkungen besonders groszlig Allgemeine Kriterien fuumlr serioumlse Internet-Seiten sind minus daszlig sie bereits seit laumlngerer Zeit etabliert sind (Dauerhaftigkeit ist im Internet fraglos ein

Kennzeichen von Qualitaumlt) minus daszlig sie von der oumlffentlichen Hand gefoumlrdert werden (die Vergabe von oumlffentlichen Mitteln

ist in der Regel an Qualitaumltsstandards gebunden die uumlberpruumlft werden) minus daszlig sie kostenlos zugaumlnglich sind (Vorsicht vor kommerziellen Angeboten und privaten

bdquoUumlberzeugungstaumlternldquo) Stichwort bdquoOpen Accessldquo5 minus und daszlig ihr Inhalt regelmaumlszligig gepflegt und aktualisiert wird

5 Eine ganze Reihe von wissenschaftlichen Institutionen hat sich bislang bereits sehr deutlich fuumlr eine Verfuumlg-

barmachung von wissenschaftlichem Wissen im Internet ausgesprochen Die bdquoBerliner Erklaumlrungldquo (httpwwwzimmpgdeopenaccess-berlinberlindeclarationhtml) schlieszligt erstmals auch dezidiert das kultu-relle Erbe mit ein

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 38

Wenn Sie diese Maximen beachten kann Ihnen das Internet in zweifacher Hinsicht hilfreich sein Erstens koumlnnen Sie schnell aktuelle Informationen uumlber Ihr Studienfach und Ihre Univer-sitaumlt erhalten Zweitens laumlszligt sich das Internet auch als fachspezifische Informationsquelle nut-zen

Literatur zur Einfuumlhrung Biste Baumlrbel Hohls Ruumldiger (Hg) Fachinformation und EDV-Arbeitstechniken fuumlr Historiker Ein-

fuumlhrung und Arbeitsbuch Koumlln 2000 wieder in httpwwwgeschichtehu-berlindeEDV-Buch Kap 1 EDV und Geschichtswissenschaften httpwwwgeschichtehu-berlindeEDV-Buchkapitel2_linkshtml (Stand 30092005)

Freytag Nils Piereth Wolfgang Kursbuch Geschichte Paderborn ua 2004

Jenks Stuart Tiedemann Paul Internet fuumlr Historiker Eine praxisorientierte Einfuumlhrung Darmstadt 22000

Suppanz Frank Geisteswissenschaften studieren mit dem Computer Eine praxisorientierte Einfuumlh-rung Stuttgart 2003

WWW-Suchinstrumente fuumlr Geschichte

Einige Universitaumlten haben damit begonnen Einfuumlhrungen in das Geschichtsstudium ins Netz zu stellen (s Epochen) Daruumlber hinaus haumllt das Internet auch Ressourcen bereit die fuumlr die inhaltliche Beschaumlftigung mit Geschichte nuumltzlich sein koumlnnen Die folgende Liste mit serioumlsen Internet-Angeboten ist zwar unvollstaumlndig bietet aber Gelegenheit zum ersten Einstieg Von dort finden Sie zahlrei-che Links zu weiteren relevanten Seiten httpwwwhsozkultgeschichtehu-berlindeindexasp Humanities-Net Sozial- und Kulturgeschichte (kurz

H-Soz-u-Kult) ist die fuumlhrende deutsche Internetseite fuumlr Historiker und eine zentrale Plattform der wissen-schaftlichen Kommunikation Hier finden Sie aktuelle Rezensionen Tagungsberichte aber auch Stellenaus-schreibungen Das Abonnement ist kostenlos

httpwwwnfhdatadepremiumindexshtml Ein wichtiges Hilfsmittel ist der Nachrichtendienst fuumlr Historiker (NfH) der bereits 1995 gegruumlndet wurde Er enthaumllt neben Diskussionsforen und umfangreichen Linksammlungen auch eine aktuelle Presseschau die einschlaumlgige Artikel aus deutschen englischen und franzoumlsischen Zeitungen umfaszligt

httpwwwclio-onlinede Clio-online Dieses Portal versucht die geschichtswis-senschaftlichen Internet-Ressourcen zusammenzufuumlh-ren

httpwwwhistoricumnetindexphp Historicumnet ist ein Netzwerk das verschiedene ge-schichtswissenschaftliche Internet-Ressourcen buumlndelt

httpwwwphiluni-erlangende~p1geshomehtml und httpwwwerlangerhistorikerseitede

Die Erlanger Historikerseite ist eine sehr gute Adresse vor allem wenn man auf der Suche nach weiteren Links ist Hier findet sich ua eine groszlige (und kom-mentierte) Auswahl an einschlaumlgigen Internet-Angeboten

httpwwwhdgdeFinaldeuwww_hdg_dehtm Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland Bonn

httpwwwdhmde Deutsches Historisches Museum httpmdz2bib-bvbdehist InformationsWeiser GeschichteHistory Guide weist

geschichtswissenschaftlich relevante Internetquellen nach und ist das deutschsprachige Portal des Netz-werks Subject Gateways Geschichte

wwwhistoryguidede History GuideInformationsWeiser Geschichte

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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httpvlibiueithistoryindexhtml World Wide Web Virtual Library History Central Catalogue

httpwwwjstororg

Journal Storage The Scholarly Journal Archive

Ur- und Fruumlhgeschichte httpwwwdgamnde Deutsche Gesellschaft fuumlr Archaumlologie des Mittelalters

und der Neuzeit httpwwwarchaeologie-onlinede Arbeitsgruppe Archaumlologie und digitale Medien Frei-

burg

Alte Geschichte httpwwwgnomonku-eichstaettdeLAGproseminarindexhtml

Online-Tutorium der KU Eichstaumltt

httpwwwperseustuftsedu und httpperseusmpiwg-berlinmpgde

The Perseus Digital Library (Umfassendes Such- und Hilfsmittelsystem u a fuumlr Texte der griechischen und lateinischen Antike) Tufts-University

httpwwwbautzdebbkl Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon httpwwwheiligenlexikonde Oumlkumenisches Heiligenlexikon httpwwwstoaorgdiotima Materials fort the Study of Women and Gender in the

Ancient World httpwwwhouseofptolemyorgindexhtml The House of Ptolemy ndash ptolemaumlisches und roumlmisches

Aumlgypten httpwwwualbertaca~csmackayConsulsListhtml Consuls of the Roman Republic httpwwwkirkehu-berlinderessourcbuchkulthtml KIRKE Katalog der Internetressourcen fuumlr die Klassi-

sche Philologie httpwwwstoaorg Stoaorg httpwwwtrentucaahcresourceshtmldir Resources on the Internet for Ancient History and

Classics Hg K H Kinzl Trent-University Canada Rezensionen (Altertumswissenschaften) httpccatsasupennedu Bryn Mawr Classical Review publishes timely re-

views of current scholarly work in the field of classical studies (including archaeology)

httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonGnomonhtml

Gnomon online (Rezension der CD-ROM-Version von Ulrich Schmitzer ndash httptelemachosphiluni-erlangendedatabaselibrignomon2html)

httpwwwplekosuni-muenchendestartseitehtml Periodicum onLine zur Erforschung der KOmmunika-tionsstrukturen in der Spaumltantike

Mittelalter wwwuni-tuebingendemittelaltertutoriumindexhtm schoumlnes Online-Tutorium wwwuni-muensterdefruehmittelalter das beste Fruumlhmittelalter im Netz httpwwwceecuni-koelnde CEEC ndash Codices Electronici Ecclesiae Coloniensis wwwgeorgetownedulabyrinth Resources for Medieval Studies wwwfordhameduhalsallsbook2html Internet medieval sourcebook full text sources httpwwwmediaevumdehaupt2html Mediaumlvistik im Internet ndash empfehlenswert

Fruumlhe Neuzeit httpwwwuni-konstanzdeFuFPhiloGeschichteTutorium

Die Universitaumlt Konstanz bietet ein Tutorium fuumlr die Neuere und Neueste Geschichte online an

httpwwwphiluni-erlangende~p1gesstudiumhtml Besonders umfassend ist das Internet-Angebot der Universitaumlt Erlangen das unter anderem wertvolle Tips zur Studienorganisation enthaumllt

httpmdzbib-bvbdedigbiblexikaadelung Johann Christoph Adelung Grammatisch-kritisches Woumlrterbuch der Hochdeutschen Mundart

httpmdz1bib-bvbde~ndbadb_indexhtml Allgemeine Deutsche Biographie

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 40

httpwwwsfnhistoricumnet Server Fruumlhe Neuzeit

httpwwwuni-muensterdeFNZ-Online Barbara Stollberg-Rilinger (Hg) Einfuumlhrung in die Fruumlhe Neuzeit

httpwwwfruehe-neuzeitnet Virtual library Geschichte Fruumlhe Neuzeit httpwwwzedler-lexikonde Johann Heinrich Zedler Grosses vollstaumlndiges Uni-

versal-Lexicon Aller Wissenschafften und Kuumlnste

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Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

41

IV Wissenschaftliches Arbeiten im Studium

1 Fragestellung

Jede wissenschaftliche Beschaumlftigung mit Geschichte muss mit einer Frage beginnen Erst die Frage bringt die Quellen zum Sprechen6 Erst die Fragestellung die das erkenntnisleitende Forschungsinteresse formuliert ermoumlglicht es aus der enormen Fuumllle des Materials diejenigen Quellen und Literaturtitel herauszufiltern die fuumlr ihre Beantwortung relevant sind Erst die Fragestellung ermoumlglicht es dem Historiker die von ihm festgestellten historischen Tatsachen in einen Sinnzusammenhang zu bringen sie zu interpretieren und Thesen zu bilden Erst die Fragestellung macht aus einer Information ein Argument das dazu dient eine These zu be-gruumlnden und zu belegen oder gegenteilige Auffassungen zu widerlegen Ohne Fragestellung wird Geschichtsschreibung zu einem bdquoHort von Anekdoten und Chronologienldquo7 und das ist nicht der Sinn von wissenschaftlicher Beschaumlftigung mit Geschichte Es reicht also nicht aus im Rahmen eines Seminars ein Thema zu uumlbernehmen Entscheidend ist vielmehr wie Sie sich einem Thema annaumlhern dh welche konkreten Fragen Sie an ein Thema herantragen Waumlhrend ein Thema verhaumlltnismaumlszligig leicht zu finden ist entsteht eine tragfaumlhige Fragestellung aus vertieftem Wissen An Hand des Themas beginnen Sie sich ein-zulesen und zu bibliographieren Je mehr Sie das Thema in den historischen Kontext und die aktuelle Forschung einordnen koumlnnen und Sie einen Uumlberblick uumlber die Quellen haben desto leichter faumlllt es Ihnen eine Fragestellung zu formulieren die Folgendes leisten soll minus die Fragestellung legt den Gegenstand der Untersuchung fest sie grenzt ihn ein denn es

werden nur diejenigen Bereiche naumlher untersucht nach denen man zuvor gefragt hat minus jede Frage enthaumllt bereits eine implizite Vorstellung von einer moumlglichen Antwort einer

bdquomoumlglichen Geschichteldquo minus die Fragestellung entscheidet uumlber den methodischen Zugriff auf das Thema sowie uumlber

die Auswahl von Quellen und Literatur die zu ihrer Beantwortung erforderlich sind Man muszlig also von Anfang an uumlberlegen wie man von den Fragen zu Antworten kommen kann

minus nicht zuletzt gibt die Fragestellung Ihrer Hausarbeit ein individuelles Profil und bewahrt Sie vor der Furcht nur das vielfach bereits Geschriebene ein weiteres Mal nachzubeten

Historische Fragestellungen zielen vor allem auf Ursachen und Zusammenhaumlnge sie suchen Erklaumlrungen fuumlr den Ablauf historischer Prozesse Prinzipiell ist die Anzahl moumlglicher Fragen unbegrenzt Eine bdquoguteldquo dh sinnvolle Frage zeichnet sich durch folgende Charakteristika aus minus Die Frage sollte uumlber den bisherigen Wissensstand hinausfuumlhren Dies setzt voraus daszlig

Sie Probleme und Fragen der Forschung erkennen und in Ihren Arbeiten zum Gegenstand einer argumentativen Auseinandersetzung machen Dies gilt auch schon fuumlr Proseminare

minus Die Fragen sind an den Beduumlrfnissen und Interessen der Gegenwart ausgerichtet und be-ziehen daraus ihre Relevanz Dabei geht es nicht um die Projektion der Gegenwart auf die Vergangenheit

Nachdem Sie das einschlaumlgige Material zu einem bestimmten Thema ausfindig gemacht ha-ben muumlssen Sie es im Hinblick auf Ihre Fragestellung auswerten bewerten und aufbereiten 6 Koselleck Reinhart Begriffsgeschichten Studien zur Semantik und Pragmatik der politischen und sozialen

Sprache Mit zwei Beitraumlgen von Ulrike Spree und Willibald Steinmetz sowie einem Nachwort zu Einlei-tungsfragmenten Reinhart Kosellecks von Carsten Dutt Frankfurt am Main 2006 S 71

7 Kuhn Thomas S Die Struktur der wissenschaftlichen Revolution Frankfurt am Main 1973 S 15

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 42

Es ist dabei ein wesentlicher Unterschied ob Sie Quellen oder Literatur bearbeiten Ob es sich bei den verwendeten Texten um eine Quelle oder um Literatur handelt haumlngt allein von der Fragestellung ab und nicht vom Alter des Textes Sobald Sie sich z B mit der Geschichte der Geschichtswissenschaft beschaumlftigen werden viele der Texte die Sie in anderem Zusammen-hang als Forschung zu Rate gezogen haumltten zur Quelle

2 Literaturarbeit

Unter dem Begriff bdquoFachliteraturldquo versteht man die Darstellungen der bisherigen Ergebnisse der historischen Forschung und ihrer Nachbardisziplinen Das Studium der einschlaumlgigen Li-teratur gehoumlrt zum taumlglichen Geschaumlft des Historikers und ist unverzichtbar Jede neue Arbeit muszlig auf den vorhandenen Ergebnissen der Forschung aufbauen und sie kritisch befragen ndash ganz gleich ob es um die Uumlbernahme historischer Tatsachen oder um deren moumlglicherweise kontroverse Interpretation geht Erstens besteht das Ziel der Lektuumlre wissenschaftlicher Texte darin einen Uumlberblick uumlber den Forschungsstand bzw die Entwicklung der Forschung zu einem Thema zu gewinnen Einen Forschungsbericht oder auch Literaturbericht der Ihnen diese Arbeit enorm erleichtert fin-den Sie entweder in Fachzeitschriften oder in der Einleitung wissenschaftlicher Monogra-phien Jeder Band der Reihen bdquoOldenbourg Grundriszlig der Geschichteldquo (OGG) und bdquoEnzyklo-paumldie Deutscher Geschichteldquo (EDG) enthaumllt ebenfalls einen ausfuumlhrlichen problemorientierten Forschungsuumlberblick der behandelten Epoche oder eines Themas Sollte zu Ihrem Thema kein Literaturbericht vorliegen muumlssen Sie sich diesen Uumlberblick selbst erarbeiten Zweitens werten Sie die vorhandene Literatur aus um Sachinformationen uumlber Ihren Untersu-chungsgegenstand zu erhalten dabei kann es sich beispielsweise um die Datierung eines Er-eignisses eine statistische Angabe oder Informationen uumlber historische Ereignisablaumlufe han-deln Drittens schlieszliglich gewinnen Sie aus der Literatur historische Urteile Thesen und Ant-worten die andere Historiker im Hinblick auf komplexe Fragestellungen gegeben haben Die-se koumlnnen entweder in Ihre Arbeit uumlbernommen oder zum Ausgangspunkt Ihrer Fragestellung gemacht werden indem sie uumlberpruumlft modifiziert widerlegt oder bestaumltigt werden

a) Lesen wissenschaftlicher Texte (Informationsbeschaffung)

Das Lesen wissenschaftlicher Texte ist eine Kompetenz die mit der kontemplativen Lektuumlre von Belletristik wenig gemein hat Wissenschaftliches Lesen bedeutet nicht passive Rezeption des Geschriebenen sondern einen aktiven geistigen Vorgang bei dem der Leser in einem permanenten Dialog mit dem Verfasser steht Daher erfordert diese Form des Lesens groszlige Konzentration Ruhe und Zeit

Relevanz klaumlren

Wegen der groszligen Menge an Literaturtiteln die Sie zu den meisten Themen finden koumlnnen sollten Sie nicht planlos mit dem Lesen des erstbesten Buches beginnen das Ihnen in die Haumlnde faumlllt Zunaumlchst muumlssen Sie klaumlren ob ein Text fuumlr die Beantwortung Ihrer Fragestel-lung uumlberhaupt relevant ist Dazu fuumlhren Sie folgende Arbeitsschritte aus minus Titel und Untertitel des Buches geben nicht nur Auskunft uumlber das Thema sondern unter

Umstaumlnden auch uumlber seine Kernthese minus Aus dem Titelblatt oder dem Impressum erfahren Sie wann wo und ggf in welcher Reihe

ein Buch erschienen ist Erscheinungsjahr und Auflage signalisieren seine Aktualitaumlt Ist ein Buch in einer renommierten Reihe erschienen mag dies ein Hinweis auf seine Qualitaumlt sein

minus Das Inhaltsverzeichnis gibt uumlber Aufbau und Inhalt des Buches Auskunft Wenn bei der Durchsicht des Inhaltsverzeichnisses noch kein direkter Bezug zu Ihrem Thema oder der

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Fragestellung erkennbar ist heiszligt dies nicht daszlig das Buch fuumlr Sie nicht relevant ist Lesen Sie deswegen immer

minus die Einleitung Sie erschlieszligt Ihnen die Fragestellung und das Erkenntnisinteresse des Au-tors seinen methodischen Zugriff und seine Loumlsungsstrategien Daruumlber hinaus gibt sie Ihnen wichtige Informationen uumlber den Forschungsstand

minus Die Materialbasis koumlnnen Sie anhand des Quellen- und Literaturverzeichnisses pruumlfen minus Im Vorwort erfahren Sie um welche Art von Arbeit es sich handelt (beispielsweise eine

Dissertation oder Habilitationsschrift) und in welchem Umfeld sie entstanden ist Auf-grund dieser Informationen laumlszligt sie sich oft in der Forschungslandschaft verorten

minus Die Zusammenfassung bilanziert die Ergebnisse der Arbeit benennt ggf Luumlcken und regt damit zu weiterer Forschung an

Sollte sich bei dieser Pruumlfung herausstellen daszlig ein Buch nur in Teilen fuumlr Sie relevant ist bieten Ihnen das Inhaltsverzeichnis und das oder die Register (Personen- Orts- und Sachre-gister) die Moumlglichkeit die benoumltigten Informationen bzw relevanten Textpassagen nachzu-schlagen Vor allem umfangreiche Arbeiten die Ihr Thema nur am Rande streifen werden Sie nur selektiv auswerten Allerdings kann es auch gefaumlhrlich sein Literatur gewissermaszligen als Steinbruch zu verwenden da einzelne Aussagen so aus dem Zusammenhang gerissen werden Sie sollten daher immer Einleitung und Zusammenfassung lesen um die relevanten Passagen in die Argumentation des Autors einordnen zu koumlnnen

Kritisches Lesen heiszligt Exzerpte erstellen

Wissenschaftliches Lesen heiszligt exzerpieren Von zentraler Bedeutung ist es sich beim Lesen stets die eigene Fragestellung vor Augen zu halten und den vorliegenden Text im Hinblick auf die eigene Fragestellung hin bdquoabzuklopfenldquo also selbst Fragen an den Text zu stellen Dabei geht es keineswegs darum den Inhalt des Textes kritiklos aufzunehmen vielmehr muumlssen Sie sich bemuumlhen den Text bewertend (also kritisch) zu lesen Achten Sie dabei auf folgende Punkte minus Bleibt der Autor des Textes bei seiner in der Einleitung formulierten Fragestellung oder

weicht er vom Thema ab minus Ist der methodische Ansatz des Autors zur Beantwortung seiner Fragestellung geeignet minus Welche Quellen zieht der Autor zur Beantwortung seiner Frage(n) heran Hat er moumlgli-

cherweise wichtige Quellen uumlbersehen minus Welche Thesen (Behauptungen Schluszligfolgerungen) stellt der Autor auf Und was ist an

diesen Thesen neu wo reichen sie uumlber den bisherigen Forschungsstand hinaus minus Uumlberzeugen die Argumente die er fuumlr seine Thesen anfuumlhrt Lassen sich Gegenargumente

ins Feld fuumlhren minus Gibt es Luumlcken oder Schwachstellen in der Argumentationskette des Autors minus Wie ordnet der Autor seine Ergebnisse in groumlszligere Zusammenhaumlnge ein minus Was sagt der Text im Hinblick auf Ihre eigene Fragestellung Anfangs wird es Ihnen wahrscheinlich schwerfallen alle Teile dieses Fragerasters an einen Text heranzutragen Doch je mehr Sie lesen desto leichter faumlllt es Ihnen

b) Aufbereitung des Gelesenen (Informationsverwaltung)

Exzerpieren

Das Lesen eines Textes allein genuumlgt allerdings nicht Wissenschaftliches Lesen ist untrenn-bar mit Schreiben verbunden Wenn Sie eigene Buumlcher oder Textkopien lesen koumlnnen Sie bereits beim ersten Lesen wichtige Passagen unterstreichen und Randbemerkungen hinzufuuml-gen das erleichtert Ihnen spaumlter die Orientierung enthebt Sie jedoch nicht der Muumlhe schrift-

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liche Textauszuumlge (Exzerpte) anzufertigen Arbeiten Sie in Buumlchern immer nur mit Bleistift alles andere ist Barbarei In Buumlchern aus oumlffentlichem Besitz verbietet sich jede Markierung Ein Exzerpt faszligt den Inhalt eines Textes in Stichworten oder fortlaufend jedenfalls immer knapp zusammen Lange Literaturauszuumlge sind in der Regel kein Exzerpt sondern ver-schwendete Zeit Sie muumlssen versuchen die (unter Ihrer Fragestellung) wichtigen Aussagen moumlglichst in eigenen Worten wiederzugeben ndash gelingt Ihnen dies ist das ein sicheres Indiz dafuumlr daszlig Sie den Text verstanden haben Befolgen Sie unbedingt die Grundregeln des Exzerpierens minus Ein Exzerpt beginnt mit einer vollstaumlndigen bibliographischen Angabe des exzerpierten

Textes Lose Exzerpte die Sie nicht zuordnen koumlnnen sind wertlos minus Trennen Sie deutlich woumlrtliche Zitate Textparaphrasen und eigene Kommentare vonein-

ander damit Sie sie spaumlter nicht durcheinanderbringen minus Notieren Sie sich unbedingt die Seitenzahlen woumlrtlicher Zitate und Textparaphrasen an-

sonsten muumlssen Sie spaumlter nochmals nach dem Fundort eines Zitats oder Belegs suchen minus Strukturieren Sie Ihr Exzerpt Jeder gute wissenschaftliche Text folgt einer Gliederung

die aus dem Exzerpt hervorgehen muszlig Auf diese Weise enthalten Ihre Notizen Informati-onen uumlber Aufbau Argumentationsgang Thesen und Ergebnisse des Textes

minus Behalten Sie beim Exzerpieren die Fragestellung des Autors und Ihre eigene im Blick minus Notieren Sie sich die Definitionen zentraler Begriffe minus Halten Sie Staumlrken und Schwaumlchen des Textes (etwa Argumentationsluumlcken oder innere

Widerspruumlche) fest

Einzelnotiz-System (Karteikasten)

Um das Exzerpieren von Texten die zur Beantwortung Ihrer Fragestellung relevant sind kommen Sie nicht herum Fuumlr die dauerhafte Archivierung der Informationen sind Exzerpte allerdings nur bedingt geeignet da Literaturauszuumlge gerade bei laumlngeren Texten schnell un-uumlbersichtlich werden Der Karteikasten in dem ein Text nach seinen Einzelaspekten aufgegliedert wird vermeidet diesen Nachteil er macht Informationen ndash je nach Fragestellung ndash flexibel handhabbar Aller-dings ist sein Gebrauch muumlhsam Sie muumlssen naumlmlich auf jeder einzelnen Karteikarte die ge-naue Belegstelle (dh die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben) notieren um die gespei-cherten Informationen spaumlter weiterverwenden zu koumlnnen Zudem werden Karteikaumlsten mit der Zeit unuumlbersichtlich und der Argumentationszusammenhang des Textes geht dabei verlo-ren

Datenbanken

minus Datenbanken kombinieren die Vorteile von Exzerpt und Karteikasten vermeiden jedoch ihre Nachteile Daher sind sie heute das mit Abstand effizienteste Medium der Informati-onsverarbeitung und Archivierung

minus Informationen auf EDV-Systemen nehmen weniger Platz in Anspruch sind (mit etwas Uumlbung) einfach zu handhaben sowie leicht organisierbar und kommunizierbar

minus Wer regelmaumlszligig in den PC exzerpiert erhaumllt rasch einen groszligen stetig wachsenden Fun-dus an Informationen wer dagegen mit der Hand exzerpiert bleibt auf einem Berg von Papier sitzen der mit der Zeit immer schwerer uumlberschaubar wird

httpaoeguni-koelndehandwerkszeugliberdat ndash Das Datenbankprogramm LiberDat 20 erleichtert

das systematische Bibliographieren und hilft den Uumlberblick uumlber die eigenen Buumlcher Kopien und Notizen zu bewahren Exzerpte koumlnnen direkt mit der Datenbank verknuumlpft werden

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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httpwwwlit-linkch ndash Lit-link ist ein Datenbank-Programm fuumlr die Verwaltung von Informationen die in den Geistes- und Sozialwissenschaften bei der Arbeit mit Literatur und Textquellen gesam-melt und verwendet werden

httpwwwliteratnet ndash Programm fuumlr Literaturverwaltung und -management mit Zitat- Schlagwort- und Fundortverwaltung sowie Tools fuumlr die arbeitsteilige Literaturbearbeitung im Team

(Alle drei Datenbankprogramme stehen kostenlos auf den angegebenen Internetseiten zum Download zur Verfuumlgung)

Literatur zum Lesen wissenschaftlicher Texte Becher Stephan Schnell und erfolgreich studieren Organisation ndash Zeitmanagement ndash Arbeitstechnik

Wuumlrzburg 1998

Franck Norbert Fit fuumlrs Studium Erfolgreich reden lesen schreiben Muumlnchen 82006

Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006 S 125-142

Ruumlckriem Georg ua Die Technik des wissenschaftlichen Arbeitens Eine praktische Anleitung Pa-derborn 132006 (enthaumllt ausfuumlhrliche Informationen zum Bibliographieren Exzerpieren und Ver-walten von Informationen)

3 Quellenarbeit

Die Geschichtswissenschaft bezieht ihre Erkenntnisse nicht aus der Literatur sondern aus-schlieszliglich aus Quellen Geschichte wird erst durch die methodisch kontrollierte kritische Pruumlfung der uumlberlieferten Quellen zu einer Wissenschaft Die Quellen stellen die Basis wie auch die Begrenzung der historischen Forschung dar Jede historische Interpretation kann bei einer Neusichtung der Quellen an ihnen scheitern deswegen spricht man auch von einem bdquoVetorechtldquo der Quellen8 Das gilt bereits fuumlr das Geschichtsstudium Referate und Hausar-beiten muumlssen schon im Proseminar im wesentlichen aus den Quellen erarbeitet werden

a) Was ist eine Quelle Die griffigste Definition von bdquoQuellenldquo stammt von Paul Kirn bdquoQuellen nennen wir alle Tex-te Gegenstaumlnde oder Tatsachen aus denen Kenntnis der Vergangenheit gewonnen werden kannldquo9 Dieser Umschreibung ist nichts hinzuzufuumlgen Sie umfaszligt alles womit der Historiker arbeiten kann und gilt fuumlr alle Epochen und fuumlr alle Regionen

Texte

Texte sind in der Regel die wichtigsten Quellen des Historikers da sie am umfassendsten Auskunft uumlber die Vergangenheit geben und Informationen uumlber die Zusammenhaumlnge histori-scher Tatsachen enthalten Jeder Text kann eine historische Quelle sein (es haumlngt nur von der Fragestellung ab) Texte sind so enorm vielfaumlltig daszlig sie hier nicht aufgezaumlhlt werden koumln-nen

Gegenstaumlnde

Da alles was durch die menschliche Hand geschaffen oder veraumlndert wurde seine Absichten und die unbewuszligten Beeinflussungen (kultureller technischer religioumlser hellip Art) in sich traumlgt geben Gegenstaumlnde wie Kleidungsstuumlcke Bauwerke Muumlnzen Grabfunde Waffen Kochgeraumlt 8 Koselleck Reinhard Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main 1979 S

206 9 Kirn Paul Einfuumlhrung in die Geschichtswissenschaft Berlin 1947 S 28

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und anderes mehr auch Auskunft uumlber die Vergangenheit Fuumlr die Alte Geschichte und das Mittelalter sind historische Gegenstaumlnde zentrale Quellen der Erkenntnis Auch in der Zeitge-schichte geben bisweilen nur materielle Zeugnisse Aufschluszlig Besonders aussagekraumlftig sind menschliche Uumlberreste weil sie Ruumlckschluumlsse auf Ernaumlhrung Krankheit und Umweltbedin-gungen erlauben

Tatsachen

Gegenwaumlrtige Tatsachen sind historisch gewachsen deswegen legen sie Zeugnis uumlber die Vergangenheit ab Zu diesen Tatsachen gehoumlren Grenzen Sprachen Flur- Orts- und Perso-nennamen und anderes Ein gutes Beispiel stellt unsere Sprache dar Im Bereich des Sports ist sie sehr stark mit englischen Fachausdruumlcken durchsetzt was auf den Ursprungsort bestimm-ter Sportarten verweist von dem aus sie schlieszliglich in Deutschland Einzug gehalten haben Fuumlr andere Bereiche wie die Musik oder das Militaumlrwesen gilt aumlhnliches Zu den historischen Tatsachen gehoumlren schlieszliglich auch Phaumlnomene wie beispielsweise Religionen und Konfessi-onen Daszlig die Christen in der Bundesrepublik Deutschland in zwei etwa gleich groszlige Grup-pen aus Katholiken und Protestanten zerfallen verweist auf die Glaubensspaltung im 16 Jahrhundert als enorm wichtige langfristig wirksame Zaumlsur einerseits und die Aufnahme und regionale Aufteilung der Vertriebenen nach 1945 andererseits

Welche Quellen fuumlr die Behandlung eines bestimmten Themas relevant sind haumlngt in hohem Maszlige von der gewaumlhlten Fragestellung und dem methodischen Vorgehen ab mit dem die Fragen beantwortet werden sollen So laumlszligt sich beispielsweise ein Phaumlnomen wie die soge-nannte Bauernbefreiung in Preuszligen unter ganz unterschiedlichen Blickwinkeln untersuchen die jeweils verschiedene Quellengattungen erfordern Fragt man politikgeschichtlich nach der Genese und den Motiven der Gesetzgebung muumlssen die Sachakten der beteiligten Behoumlrden und die Unterlagen der wichtigsten handelnden Akteure herangezogen werden Fragt man da-gegen sozialgeschichtlich nach den Auswirkungen dieser Maszlignahme sind in erster Linie so-zialstatistische Daten und autobiographische Zeugnisse erforderlich die Auskunft uumlber die Lebenslage der betroffenen Bauern und Gutsbesitzer geben Die Kunst geschickte Forschungsfragen zu stellen und geeignete Quellen zur Beantwortung dieser Fragen zu finden nennt man Heuristik Sie laumlszligt sich allerdings schlecht allgemein vermitteln sondern nur an konkreten Einzelfaumlllen erproben Fuumlr den Anfang mag es genuumlgen daszlig Sie sich den Zusammenhang von Fragestellung und Auswahl der Quellen verdeutlichen also das Problembewuszligtsein schaumlrfen

b) Quellentypologie Seit dem spaumlten 19 Jahrhundert hat sich in der Geschichtswissenschaft die klassische Unter-scheidung zwischen Traditionsquellen und Uumlberresten eingebuumlrgert die auf Johann Gustav Droysen zuruumlckgeht und von Ernst Bernheim in ihrer heutigen Form formuliert wurde Das wesentliche Unterscheidungskriterium dieser Typologie liegt im Gegenwartszweck der Quel-le bdquoAlles was unmittelbar von den Gegebenheiten uumlbriggeblieben und vorhanden ist nennen wir Uumlberreste alles was mittelbar von den Begebenheiten uumlberliefert ist hindurchgegangen durch menschliche Auffassung nennen wir Traditionldquo10 Zwar ist diese Dichotomie wie noch zu zeigen sein wird keineswegs so eindeutig doch hilft sie sehr bei der Einschaumltzung des Aussagewertes einer Quelle fuumlr die Fragestellung

10 Bernheim Ernst Lehrbuch der historischen Methode und der Geschichtsphilosophie Leipzig 61908 S 255 f

(Hervorhebungen im Original) Die folgenden Zitate ebenda

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Uumlberrest

Als bdquoUumlberresteldquo werden alle Quellen bezeichnet bdquowelche ohne jede Absicht auf Erinnerung und Nachwelt nur uumlbriggebliebene Teile der Begebenheiten der menschlichen Betaumltigungen selbst sindldquo Darunter fallen saumlmtliche Relikte menschlicher Lebensprozesse (beispielsweise Kuumlchenabfaumllle) Produkte menschlicher Fertigkeiten (Bauwerke und technisches Geraumlt aller Art) aber auch Sprache Zustaumlnde Institutionen Sitten und Gebraumluche sowie nicht zuletzt Akten und Urkunden Nach Bernheim haben Uumlberreste fuumlr den Historiker den Vorteil der unmittelbaren Naumlhe zum untersuchten Gegenstand Da sie nicht bewuszligt als bdquoQuelleldquo angefertigt wurden enthalten sie weniger Stilisierungen und Selbstdarstellungen daher ermoumlglichen Uumlberreste eher als Traditi-onsquellen die Rekonstruktion der bdquoharten Faktenldquo Allerdings sind Uumlberreste immer nur Splitter Teile eines Mosaiks das der Historiker zusammensetzen muszlig ohne dafuumlr alle Einzel-teile zur Verfuumlgung zu haben Dazu ist ein umfangreiches Kontextwissen erforderlich das die Einordnung der einzelnen Puzzle-Teile erst ermoumlglicht

Tradition

Unter bdquoTraditionenldquo versteht man Quellen die bewuszligt zur Uumlberlieferung bestimmter Sach-verhalte angelegt worden sind bdquoDie Tradition verfolgt durchweg direkt die Absicht die Erin-nerung der Begebenheit zu erhalten will geradezu historisches Material seinldquo Traditionsquel-len sind vor allem schriftliche Quellen die Werke antiker Schriftsteller sowie die Historio-graphie (soweit sie unter die Quellen faumlllt) aber auch Memoiren Tagebuumlcher Reiseberichte und Korrespondenzen Hinzu kommen Bildnisse und Skulpturen (die eine Interpretation des Kuumlnstlers enthalten) sowie schriftliche und muumlndliche Zeugenaussagen Der Vorzug von Traditionsquellen besteht darin daszlig sie das historische Geschehen bereits aufbereitet haben es also in einen Zusammenhang bringen Das bdquoVerstehenldquo der Vergangen-heit erfolgte hier bereits durch einen Menschen der dem Gegenstand viel naumlher war als ein heutiger Historiker der also das bdquoHindernis der inneren Fremdheitldquo nicht oder nicht in dem Maszlige uumlberwinden muszligte Damit geht jedoch der Nachteil einher daszlig Traditionsquellen Sach-verhalte immer aus dem Blickwinkel des Verfassers darstellen der aus der Fuumllle der vergan-genen Realitaumlt eine Vorauswahl getroffen hat Zudem besteht gerade bei autobiographischen Quellen immer die Gefahr der Stilisierung und Selbstdarstellung

Problematik der Quellentypologie

Die Unterscheidung zwischen Traditionen und Uumlberresten dient also vor allem als Hilfe bei der Bestimmung des Aussagewerts und der Reichweite einer Quelle Sie ist selbst jedoch sehr problematisch da nicht wirklich trennscharf minus Jede Traditionsquelle hat zugleich auch Uumlberrestcharakter ndash nicht was ihren Inhalt be-

trifft wohl aber hinsichtlich der Umstaumlnde ihrer Entstehung Ein Monument beispielswei-se wird mit dem Ziel errichtet dauerhaft an eine Person oder ein Ereignis zu erinnern Da es jedoch im Stil und mit den (technischen) Mittel der Zeit seiner Entstehung errichtet worden ist hat es auch die Qualitaumlt eines Uumlberrests Ein Gesandtschaftsbericht der unter den Akten des Auswaumlrtigen Amtes (Auszligenministeriums) aufbewahrt wird faumlllt zwar per definitionem unter die Uumlberreste Das heiszligt nun jedoch nicht daszlig saumlmtlichen in einem solchen Bericht enthaltenen Informationen ein dementsprechend hoher Quellenwert bei-zumessen ist Schlieszliglich wurden derartige Berichte oft erst im Nachhinein verfaszligt und enthalten nicht selten den Versuch des Autors sich und seine Leistungen ins rechte Licht zu ruumlcken Ob eine Quelle eher den Traditionen oder den Uumlberresten zuzurechnen ist haumlngt somit entscheidend von der eigenen Fragestellung ab zu deren Beantwortung sie herangezogen wird

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minus Manche Quellengattungen lassen sich kaum in das Schema dieser Typologie einordnen etwa die Publizistik und das Pressewesen Beide richten sich zwar eindeutig an die jewei-ligen Zeitgenossen fallen daher also unter die Uumlberreste Publizistik und Presse nehmen jedoch zugleich stets auch Wertungen vor und treffen eine Auswahl aus der Fuumllle des (seinerzeit zur Verfuumlgung stehenden) Materials Fuumlr den spaumlteren Leser sind sie also eher Traditionsquellen Gleiches gilt fuumlr Briefe und Tagebuumlcher

minus Besonders problematisch ist die Einordnung von Bild- und Tondokumenten die vor allem fuumlr die Zeitgeschichte groszlige Bedeutung haben Einerseits geben sie das Geschehene oder Gesagte unmittelbar wider sind also Uumlberreste andererseits werden sie von anderen auf-gezeichnet um Dritten zugaumlnglich zu sein fallen also zugleich unter die Traditionen

c) Quellenkritik Die Quellenkritik lotet die Moumlglichkeiten und Absichten einer historischen Quelle aus ihre bdquoZuverlaumlssigkeitldquo wird kritisch gepruumlft und ihre Inhalte werden fuumlr die jeweilige Fragestellung fruchtbar gemacht Die Quellenkritik ist der eigentliche Kern des historischen Arbeitens die Ergebnisse der Kritik sind Grundlage der Interpretation und der Aussagen in der Darstellung Die Kritik erfordert zwei Schritte

Aumluszligere Quellenkritik

In der aumluszligeren Quellenkritik auch als bdquoKritik der Echtheitldquo bezeichnet wird die Quelle nach einer Reihe von formalen Kriterien untersucht Dabei sind folgende Fragen zu klaumlren minus Uumlberlieferung Wie ist die Quelle auf uns gekommen Welchen Weg hat sie vom Produ-

zenten bis in ein Archiv bzw in eine Edition durchlaufen welchen Veraumlnderungen war sie dabei unterworfen bewuszligten und zufaumllligen

minus Echtheit Ist die Quelle bdquoechtldquo oder bdquogefaumllschtldquo Die beiden Begriffe stehen hier in An-fuumlhrungszeichen weil sie fuumlr die Geschichtswissenschaft keine absolute sondern nur rela-tive Bedeutung haben Mit anderen Worten Auch eine bdquoFaumllschungldquo kann eine wichtige Quelle sein da sie beispielsweise daruumlber Aufschluszlig geben kann wer warum wann was und wie bdquogefaumllschtldquo hat

minus Datierung Wann wurde die Quelle verfaszligt Ist sie nachtraumlglich uumlberarbeitet oder veraumln-dert worden Vor allem die Quellen der Antike des Mittelalters und der Fruumlhen Neuzeit sind oftmals nicht datiert man muszlig daher ihren Entstehungszeitraum anhand aumluszligerer (Schriftart Stil) und innerer Kriterien (Sinnzusammenhaumlnge) bestimmen Aber auch bei Quellen mit Datumsangabe ist zu pruumlfen ob sie vor- oder ruumlckdatiert (und damit bdquoge-faumllschtldquo) worden sind

minus Autor Wer hat die Quelle verfaszligt In welcher Funktion hat der Autor die Quelle verfaszligt minus Entstehungszusammenhang In welchem Kontext ist die Quelle entstanden welcher

Textgattung gehoumlrt sie an und welche Funktion hatte sie Handelt es sich beispielsweise um eine serielle Quelle (jede Art von Listen wie etwa um Eintraumlge in ein Geburtsregis-ter) um ein Verhoumlrprotokoll oder um ein diplomatisches Memorandum

minus Quellentyp Handelt es sich um eine Traditionsquelle oder um einen Uumlberrest Wer war der Adressat der Quelle

minus Textsicherung Hier geht es um die Sammlung von Informationen zu Personen Instituti-onen oder sonstigen Sachverhalten die in der Quelle erwaumlhnt werden und zu ihrem Ver-staumlndnis erforderlich sind Dazu ist nicht nur ein umfangreiches Kontextwissen noumltig sondern man muszlig auch einschlaumlgige (beispielsweise biographische) Hilfsmittel verwen-den

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Innere Quellenkritik

Waumlhrend die aumluszligere Kritik eine Quelle nach formalen Gesichtspunkten untersucht beschaumlftigt sich die innere Quellenkritik mit ihrem Inhalt Es geht vor allem um folgende Fragen ⎯ Reichweite der Information

minus Was wuszligte der Autor was konnte er wissen was wollte er wissen inwieweit konnten ihm Dinge bewuszligt werden welchen Wahrnehmungshorizont hatte er (Stand-ortHorizont)

minus Zu welchem Zweck schreibt der Autor sein Werk (Prologe) welche erklaumlrten Absich-ten verfolgt er in welchem Verhaumlltnis steht er zu prominenten Personen seines Be-richts (StandpunktTendenz)

minus Was sagt die Quelle im Hinblick auf die gewaumlhlte Fragestellung aus Welche Antwor-ten und Schluszligfolgerungen ergeben sich aus ihr Sind ggf auch andere bdquoLesartenldquo moumlglich

⎯ Kontext In welchem Verhaumlltnis steht diese Quelle zu anderen Quellen Gehen die enthal-tenen Informationen uumlber andere Quellen hinaus oder widersprechen sie ihnen Oder be-zieht die Quelle ihre Informationen sogar aus einer anderen nicht genannten Quelle Um hier Klarheit zu gewinnen muszlig die Quelle mit anderen Quellen sowie mit der einschlaumlgi-gen Literatur verglichen werden Erst die Kontextualisierung ermoumlglicht es den Quellen-wert naumlher zu bestimmen

Grundsaumltzlich gilt bei der Quellenkritik ⎯ daszlig das quellenkritische Instrumentarium nicht nur dem Gewinn von Fakten und Ereignis-

sen dient sondern je nach Fragestellungen die Quellen auch in anderer Weise pruumlft Wer sich mit Mentalitaumlten oder dem Alltag beschaumlftigt legt weniger Wert darauf die Quellen nur auf unstrittige gleichsam bdquofesteldquo Bestandteile hin zu untersuchen

⎯ daszlig die enorme Verschiedenheit und Vielgestaltigkeit der Quellen immer eine individuelle Betrachtung und Erschlieszligung erzwingen so daszlig das gewaumlhlte kritische Instrumentarium ndash bei allen grundlegenden Gemeinsamkeiten ndash ebenso angepaszligt werden muszlig

⎯ was Jacob Burckhardt in seinen Vorlesungen sagte minus bdquoUnerschoumlpflichkeit der Quellen zumal solcher die von groszligen Maumlnnern herruumlhren

sodaszlig Jeder die tausendmal ausgebeuteten Buumlcher wieder lesen muszlig weil sie jedem Leser und jedem Jahrhundert ein besonderes Antlitz erweisen auch jeder Alterstufe des Einzelnen Es kann sein daszlig im Thucydides zB eine Thatsache ersten Ranges liegt die erst in hundert Jahren Jemand bemerken wirdldquo

minus bdquoAlle echte Uumlberlieferung ist auf den ersten Anblick langweilig weil und insofern sie fremdartig ist Sie kuumlndet die Anschauungen und Interessen ihrer Zeit fuumlr ihre Zeit und koumlmmt uns gar nicht entgegen [] Aber auch dem Gelehrten und Denker ist die Ver-gangenheit in ihrer Aeuszligerung Anfangs immer fremdartig und ihre Aneignung eine Arbeitldquo11

In der Regel wird der Quellenwert eines Dokuments nicht in allen behandelten Punkten gleich hoch sein

Kritik von Ton- und Bildquellen

Ein besonderes Problem stellt die Kritik von Ton- und Bildquellen dar Tonbandaufnahmen Fotos und insbesondere (Ton-)Filmen kurz den bdquoneuen Medienldquo kommt scheinbar unwider-legbare Authentizitaumlt zu denn angeblich luumlgen Bilder nicht Die Realitaumlt sieht freilich ganz anders aus Gerade Bilder sind in hohem Maszlige standortgebunden (nicht umsonst spricht man

11 Burckhardt Jacob Uumlber das Studium der Geschichte Der Text der bdquoWeltgeschichtlichen Betrachtungenldquo

nach den Handschriften hg v P Ganz Muumlnchen 1981 Zitat 1 S 252 Zitat 2 S 250

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 50

in der Filmbranche von bdquoEinstellungenldquo) und perspektivisch sie zeigen bestenfalls nur einen kleinen Ausschnitt der vergangenen Wirklichkeit Zudem sind gerade Bilder in hohem Maszlige anfaumlllig fuumlr Manipulationen wie etwa die zahllo-sen Fotomontagen in der Sowjetunion unter Stalin zeigen Nicht umsonst nutzten (und nut-zen) totalitaumlre Regime Bild und Ton als bevorzugtes Instrument der Propaganda Von derarti-gen Faumllschungen abgesehen transportieren Bilder ganz bewuszligt Botschaften denen der Histo-riker nicht bdquoauf den Leimldquo gehen darf Ein in einem Fotoatelier entstandenes Portraumlt ist nicht so sehr das Resultat des angeblich unbestechlichen Auges der Kamera als vielmehr eine be-wuszligte Stilisierung des Portraumltierten gleiches gilt wenn auch unter anderen Vorzeichen fuumlr die Fotographien aus einer Verbrecherkartei Ganz abgesehen davon muszlig zunaumlchst immer die Frage beantwortet werden was ein Bild uuml-berhaupt darstellt dh man muszlig das Bild raumlumlich und zeitlich zuordnen und in einen Kon-text bringen Zudem stehen Bilder selten allein Fotos sind beschriftet Filme mit Text und Ton unterlegt Wie wichtig es ist das Verhaumlltnis von Bild und Text genau zu bestimmen ha-ben zuletzt die Debatten um die sog bdquoWehrmachtsausstellungldquo gezeigt die in ihrer ersten Version einige falsch zugeordnete Fotos enthalten hat

d) Quelleninterpretation Die Quellenkritik dient in erster Linie dazu die Aussagemoumlglichkeiten einer Quelle zu ermit-teln Sie liefert die Grundlage des historiographischen Erkenntnisprozesses Die eigentliche weiterfuumlhrende Aufgabe der Geschichtswissenschaft besteht jedoch in der Interpretation der Quellen ihrer Auswertung Die Interpretation der Quellen ist deswegen eine weitere wesentliche Leistung die im Prozeszlig der geschichtswissenschaftlichen Forschung erbracht werden muszlig weil die Quellen nie fuumlr sich selbst sprechen sie muumlssen durch die Kritik und die Interpretation zum Sprechen ge-bracht werden bdquoDenn sogar die eindeutigsten und willfaumlhrigsten Texte oder archaumlologischen Zeugnisse sprechen nur zu dem der sie zu befragen verstehtldquo12 Die Quelleninterpretation ermittelt auf Grund der durch die Kritik gewonnenen Kenntnisse aus den Informationen der Quelle die fuumlr die Fragestellung relevanten Aussagen und ordnet sie in die historischen und sachlichen Zusammenhaumlnge ein bdquoInterpretation heiszligt das Bedeutsame eines Textes finden nicht nur den Wortlaut uumlbersetzenldquo13 Die Interpretation ihrerseits bildet die Grundlage fuumlr die Antworten auf die gestellte Frage Die Arbeitsschritte von Kritik und Interpretation sind nie ganz klar von einander zu trennen Als Historiker muszlig man versuchen Quellen stets auch bdquogegen den Strichldquo zu lesen um ihnen auch diejenigen Informationen abzugewinnen die sie zwar weder preisgeben wollen noch di-rekt enthalten die man ihnen jedoch indirekt entnehmen kann So liefern um nur ein Beispiel zu nennen die Verhoumlrprotokolle der Inquisition nicht nur Informationen uumlber die Verhoumlrten oder das System der Inquisition sondern auch etliche Hinweise anthropologischer Natur die fuumlr ganz andere Fragestellungen interessant sind14 Die Quelleninterpretation ist ein Forschungsprozeszlig den man als bdquoPendelbewegungldquo zwischen Vergangenheit und Gegenwart begreifen kann Der Historiker traumlgt Fragen die ihm relevant erscheinen an Material aus der Vergangenheit heran er sichtet und bewertet es mit den Au-gen und vor dem geistigen Hintergrund seiner eigenen Epoche um vergangene Phaumlnomene zu rekonstruieren Allerdings duumlrfen die Ansichten und Wertmaszligstaumlbe der Gegenwart nicht unre-flektiert auf die Vergangenheit projiziert werden Um beispielsweise eine vergangene Hand-lung beurteilen zu koumlnnen muszlig vor allem der geistige und emotionale Horizont der unter- 12 Bloch Marc Apologie der Geschichtswissenschaft oder Der Beruf des Historikers Nach der von Eacutetienne

Bloch edierten franzoumlsischen Ausgabe hg v Peter Schoumlttler Stuttgart 2002 S 73 13 Quirin Heinz Einfuumlhrung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte Stuttgart 51991 S 193 14 Ginzburg Carlo Der Inquisitor als Anthropologe in Habermas Rebella ua (Hg) Das Schwein des Haumlupt-

lings Beitraumlge zur Historischen Anthropologie Berlin 1992 S 42-55

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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suchten Epoche rekonstruiert und in Rechnung gestellt werden Ansonsten ist die Gefahr von Fehl- und Trugschluumlssen groszlig

Literatur zu Quellen und Quellenarbeit Arnold Klaus Der wissenschaftliche Umgang mit Quellen in Hans-Juumlrgen Goertz (Hg) Geschichte

Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 42-58

Beck Friedrich Henning Eckart Die archivalischen Quellen Eine Einfuumlhrung in ihre Benutzung Koumlln ua 42002

Brenneke Adolf Archivkunde Ein Beitrag zur Theorie und Geschichte des europaumlischen Archivwe-sens ergaumlnzt von Wolfgang Leesch Leipzig 1953

Franz Eckhart G Einfuumlhrung in die Archivkunde 7 aktual Aufl Darmstadt 2007

Ginzburg Carlo Spurensicherung Die Wissenschaft auf der Suche nach sich selbst Berlin 1993

Kruumlger Kersten Historische Statistik in Goertz Hans-Juumlrgen (Hg) Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 59-82

Talkenberger Heike Historische Erkenntnis durch Bilder Zur Methode und Praxis der Historischen Bildkunde in Goertz Hans-Juumlrgen (Hg) Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 83-98

Wohlfeil Rainer Methodische Reflexionen zur modernen Bildkunde in Tolkemitt Brigitte Wohlfeil Rainer (Hg) Historische Bildkunde Problemwege ndash Beispiele (ZHF-Beihefte 12) Berlin 1991 S 17-35

Zimmermann Michael Quellen als Metapher Uumlberlegungen zur Historisierung einer historischen Selbstverstaumlndlichkeit in Historische Anthropologie 5 (1997) S 268-287

Alte Geschichte Schmalzried Egidius Hauptwerke der antiken Literatur Einzeldarstellungen und Interpretationen zur

griechischen lateinischen und biblisch-patristischen Literatur Muumlnchen 1976

Finley Moses I Quellen und Modelle in der Alten Geschichte Frankfurt am Main 1987

Meister Klaus Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Antike 2 Bde Paderborn ua Bd1 1997 Bd 2 1999

Mittelalter Dotzauer Winfried Quellenkunde zur deutschen Geschichte im Spaumltmittelalter (1350-1500) Darm-

stadt 1996

Typologie des Sources du Moyen Acircge Occidentale Turnhout 1972ff (bis 2004 erschienen 86 Hefte zu einzelnen Quellengattungen und Mise agrave jour = Nachtraumlge)

Wattenbach Wilhelm ua Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Vorzeit und Karolinger Hefte I ndash VI [Vorzeit bis Vertrag von Verdun 843] Weimar 1952-1990 dazu als Beiheft Buchner R Die Rechtsquellen Darmstadt 1953

Ders ua Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Die Zeit der Sachsen und Salier

Bd 1 und 2 900-1125 Darmstadt 1967

Bd 3 Italien und England mit Nachtraumlgen zu Baumlnden 1 2 Darmstadt 1971

Ders Schmale Franz-Joseph Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Vom Tode Ks Hein-richs V bis zum Ende des Interregnums 1125-1273 nur Bd 1 Darmstadt 1976 fuumlr die fehlende Zeit teilweise noch zu gebrauchen der alte Wattenbach Bd 2 6 Aufl Berlin 1894

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 52

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Huumlttenberger Peter Uumlberlegungen zu einer Theorie der Quelle in Rusineck Bernd A ua (Hg)

Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Neuzeit Paderborn ua 1992 S 253-265

Fuchs Ralf-Peter Die Arbeit mit den Quellen in Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Olden-bourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen 2000 S 255-272

Rusineck Bernd A ua (Hg) Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Neuzeit Paderborn ua 1992

Osteuropaumlische Geschichte Fitzpatrick Sheila The impact oft he Great Purges on Soviet elites A case study from Moscow and

Leningrad telephone directories of the 1930s in Getty J Arch Manning Roberta T Stalinist Terror New perspectives Cambridge 1993 S247-260

Hellbeck Jochen Tagebuch aus Moskau 1931-1939 Muumlnchen 1996

Schiffahrtsgeschichte Heidbrink Ingo Schrott oder Kulturgut Zur Bedeutung historischer Wasserfahrzeuge aus der Per-

spektive des Historikers Bestandserfassung Bewertung quellengerechte Erhaltung Lage Lippe 1994

e) Quelleneditionen Schriftliche Quellen werden in der Regel in Bibliotheken und Archiven aufbewahrt Diese sind zwar zumeist fuumlr die Forschung zugaumlnglich doch sind Recherchen fuumlr das wissenschaft-liche Arbeiten im Studium zu aufwendig und kostspielig Fuumlr Referate und Seminararbeiten reicht es meist aus wenn Sie veroumlffentlichte Quellen heranziehen die in Form von Editionen und Dokumentationen vorliegen Man unterscheidet zwischen Fondseditionen und Quellen-sammlungen Fondseditionen enthalten einzelne Aktenbestaumlnde (beispielsweise Kabinettspro-tokolle) Quellensammlungen dagegen Schriftgut zu einem bestimmten Thema das aus unter-schiedlichen Bibliotheken Archiven und Bestaumlnden stammt Die Verwendung von Quelleneditionen bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich Sie enthal-ten in der Regel eine Einleitung die die publizierten Quellen in den groumlszligeren Kontext einord-net sowie Sachkommentare und Erlaumluterungen in denen Fachtermini und konkrete Vorgaumln-ge die sich nur aus anderen Quellen erschlieszligen erklaumlrt werden Zudem enthalten sie Hin-weise auf weiteres Quellenmaterial zur vertiefenden Beschaumlftigung mit dem Gegenstand Al-lerdings stellen Editionen immer nur eine Auswahl des vorhandenen Archivmaterials dar die (insbesondere bei Quellensammlungen) auf zeitgebundenen Auswahlkriterien beruht Daher muumlssen Sie pruumlfen nach welchen Leitlinien die Dokumente ausgewaumlhlt wurden ob die jewei-lige Edition alle fuumlr die eigene Fragestellung wichtigen Materialien enthaumllt und ob die Edition wissenschaftlichen Anspruumlchen genuumlgt Das ist keineswegs immer der Fall Die Leitlinien fuumlr wissenschaftliche Editionen haben sich in den letzten 200 Jahren sehr veraumlndert Deswegen gibt es durchaus Quellensammlungen bei denen die Texte nach unterschiedlichen editori-schen Standards herausgegeben wurden (MGH ndash Monumenta Germaniae Historica seit 1823) Ein anderes Beispiel Die umfangreiche Edition bdquoDie Groszlige Politik der europaumlischen Kabinette 1871-1914ldquo die zwischen 1922 und 1927 in 40 Baumlnden publiziert wurde verfolgte das erklaumlrte Ziel die Unschuld des Deutschen Reiches an der Entfesselung des Ersten Welt-krieges zu beweisen zahlreiche Dokumente die dieser Interpretation widersprachen wurden nicht aufgenommen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Hilfsmittel zum Auffinden von Quelleneditionen zur deutschen Geschichte Baumgart Winfried Buumlcherverzeichnis zur deutschen Geschichte Hilfsmittel Handbuumlcher Quellen

Muumlnchen 142001

Baumgart Winfried (Hg) Quellenkunde zur deutschen Geschichte der Neuzeit von 1500 bis zur Ge-genwart 7 Bde Darmstadt 1977-2003 (Eine Ausgabe auf CD-ROM ist 2005 erschienen)

Alte Geschichte Jacoby Felix Die Fragmente der griechischen Historiker (FGrHist) Berlin Leiden 1923ff

Peter Hermannus Historicum Romanorum Reliquiae (HRR) 2 Bde Stuttgart 1914 ND 1967

Malcovati Henrica Oratorum Romanorum fragmenta liberae rei publicae (ORF) Turin 1976

Warmington Eric Herbert Remains of Old Latin (ROL) CambridgeMass London 1935-1940 ND 1979-1982

Corpus Iuris Civilis I Institutionen Heidelberg 21997 II Digesten 1-10 Heidelberg 1995 III Di-gesten 11-20 Heidelberg 1999

Hiller Stefan Panagl Oswald Die fruumlhgriechischen Texte aus mykenischer Zeit Darmstadt sup21986

Mittelalter Potthast August Bibliotheca historica medii aevi Wegweiser durch die Geschichtswerke des europaumli-

schen Mittelalters bis 1500 2 Bde 2 Aufl Berlin 1896 ND 1954 neu als

Repertorium fontium historiae medii aevi Primum ab Aug Potthast digestum nunc cura collegi histo-

ricorumhellipemendatum et auctum bisher erschienen

- Bd 1 Series collectionum Rom 1962 Addenda Rom 1977

- Bde 2-11 Fontes bisher A-Z Rom 1967- 2007 MGH = MONUMENTA GERMANIAE HISTORICA inde ab anno Christi 500 usque ad annum 1500 von

1826 an (bisher ca 450 Bde die MGH hat verschiedene Reihen die wichtigsten sind Scriptores Leges Diplomata Epistolae Antiquitates)

Ausgewaumlhlte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters Freiherr-vom-Stein-Gedaumlchtnisausgabe Darmstadt Berlin 1955ff

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Muumlller Rainer Albert (Hg) Deutsche Geschichte in Quellen und Darstellung 11 Bde Stuttgart

1995-2000

Ausgewaumlhlte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit Freiherr-vom-Stein-Gedaumlchtnisausgabe Darmstadt Muumlnchen 1960ff

httpwwwhabdebibliothekfachinfofnddigquellenhtm Herzog August Bibliothek Wolfenbuumlttel Verzeich-nis digitaler Quelleneditionen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 54

Lateinamerikanische Geschichte Chasteen John C Wood James A Problems in modern Latin American history Sources and inter-

pretations Lanham SR Books 2005

Instituto dos Arquivos Nacionais Guia de fontes portuguesas para a histoacuteria da Ameacuterica Latina (Guia de fontes para a histoacuteria das naccedilotildees) 2 Bde Lisboa Imprensa Nacional-Casa da Moeda 1997-2001

Konetzke Richard Coleccioacuten de documentos para la historia de la formacioacuten social de Hispano-ameacuterica 1493-1810 3 Bde Madrid Consejo Superior de Investigaciones Cientificas Instituto Jaime Balmes 1953-1962

Otte Enrique (Hg) Cartas privadas de emigrantes a 1540-1616 Meacutexico Fondo de Cultura Econoacutemi-ca 1996

Reinhard Wolfgang Geschichte der europaumlischen Expansion 4 Bde Stuttgart ua Kohlhammer 1983-1990

Schmitt Eberhard (Hg) Dokumente zur Geschichte der europaumlischen Expansion Bd 1-4 Muumlnchen Beck 1984-1988 Bd 5 Wiesbaden 2003

Eine zunehmende Digitalisierung der Quellen ermoumlglicht es dem Historiker sich online zu informieren und Quellen einzusehen Die Anzahl der Bibliotheken und Institutionen ist zahlreich Hier zwei der wichtigsten in Spanien httpwwwmcues Ministerio de Cultura Espantildea httpwwwmcuesjspplantillaAncho_waijspid=61amparea=archivos

Archivo General de Indias (AGI) Espantildea

Von Bedeutung sind auch die verschiedenen lateinamerikanischen Nationalarchive httpwwwagngobmxarchivosindexhtml Archivo General de la Nacioacuten Meacutexico httpwwwmininteriorgovaragn Archivo General de Nacioacuten Argentina httpwwwarquivonacionalgovbrhomehtm Arquivo Nacional Brasil

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4 Hilfswissenschaften und Nachbardisziplinen

Als Hilfswissenschaften (auch Zweig- Neben- oder Basiswissenschaften) bezeichnet man diejenigen Nachbardisziplinen auf die der Historiker zuruumlckgreift wenn er bei der Untersu-chung seiner Quellen und seiner Fragestellung auf die Erkenntnismoumlglichkeiten anderer Wis-senschaften angewiesen ist Einen festen Kanon von Hilfswissenschaften gibt es nicht welche Disziplin jeweils als Hilfswissenschaft genutzt wird haumlngt allein von der Fragestellung ab

Brandt Ahasver von Werkzeug des Historikers Stuttgart ua 162003

Capelli Adriano Lexicon abbreviaturarum Dizionario di abbreviature latine ed italiane Mailand 61961

Die archivalischen Quellen mit einer Einfuumlhrung in die Historischen Hilfswissenschaften hgv Fried-rich Beck Eckhard Henning 4 durchges Aufl Koumlln ua 2004

Historische Hilfswissenschaften Stand und Perspektiven der Forschung hgv Toni Dietrich Joachim Oepen Koumlln 2005

Seit 2004 erscheint die Reihe Hahnsche historische Hilfswissenschaften bisher erschienen

Baumgaumlrtner Ingrid Historische Kartographie Hannover 2005

Boeselager Elke Freifrau von Schriftkunde Basiswissen Hannover 2005

Stieldorf Andrea Siegelkunde Basiswissen Hannover 2004 httpwwwphiluni-passaudehisthwTutHiWi Die Universitaumlt Passau bietet ein Tutorium fuumlr Histori-

sche Hilfswissenschaften online an

Archaumlologie

Die Archaumlologie (ἀρχαῖος = griech sbquoanfaumlnglich altrsquo) beschaumlftigt sich mit der Erforschung des materiellen Erbes der Vergangenheit Bergemann Johannes Archaumlologie Was sie kann was sie will Reinbek 2000

Fehring Guumlnter P Die Archaumlologie des Mittelalters Eine Einfuumlhrung 3 verb Aufl Darmstadt 2000

Houmllscher Tonio Klassische Archaumlologie Grundwissen Darmstadt 2002 httpwwwdainstorg Deutsches Archaumlologisches Institut httpodurletrugnlarge Archaeological Resource Guide for Europe httpwwwviamusde Virtuelles Antikenmuseum Goumlttingen Archaumlologi-

sches Institut httpwwwphiluni-erlangende~p1altaraeriahomehtml

Antikensammlung Erlangen Internet Archive

wwwuni-tuebingendeuni-afm Archaumlologie fuumlr Mittelalter

wwwmittelalterarchaeologiede

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Chronologie

Chronologie ist die Lehre von der Zeit Sie beschaumlftigt sich mit allen in der Vergangenheit entwickelten Maszligeinheiten fuumlr Jahre Tage und Stunden Bickerman Elias J Chronology of the Ancient World London 21980

Elias Norbert Uumlber die Zeit Frankfurt am Main 1984

Grotefend Hermann Taschenbuch der Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit 13 verb Aufl hg v J Asch Hannover 1991

Ruumlpke Joumlrg Kalender und Oumlffentlichkeit Die Geschichte der Repraumlsentation und religioumlsen Qualifi-kation von Zeit Rom ua 1995

httpwwwvl-ghwlmudechronologiehtml Linkliste zur Chronologie als historischer Hilfswis-senschaft

httpwwwmanuscripta-mediaevaliade Grotefend ohne Traumlnen ndash Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit interaktiv

Diplomatik

Die Lehre von Urkunden und von anderen Schriftstuumlcken rechtlichen Inhalts die auf unter-schiedlichem Beschreibstoff (Papyrus Pergament oder Papier) zum Teil im Original vorlie-gen oder durch Abschriften etwa in Kopialbuumlchern sowie in den meist gekuumlrzten Eintragun-gen der Registerbuumlcher uumlberliefert sind

Bresslau Harry Handbuch der Urkundenlehre fuumlr Deutschland und Italien 2 Bde Leipzig 1889-1912 ND Berlin 1969 und Registerband 1960

Epigraphik

Die Epigraphik (ἐπιγραφείν = griech sbquoaufschreibenrsquo) umfaszligt diejenigen Inschriften die auf Stein Metall Ton und Holz erhalten geblieben sind Lateinische Inschriften Corpus inscriptionum Latinarum Berlin 1826ff Lrsquoanneacutee eacutepigraphique Griechische Inschriften Corpus inscriptionum Graecarum Berlin 1828 Inscriptiones Graecae Berlin 1873ff

Klaffenbach Guumlnther Griechische Epigraphik Goumlttingen 1966

Robert Louis Die Epigraphik der klassischen Welt autoris Uumlbersetzung aus d Franz von Helmut Engelmann Bonn 1970 (grundlegend)

Schmidt Manfred G Einfuumlhrung in die lateinische Epigraphik Darmstadt 2004 httpwwwuni-koelndephil-fakifazpeindexhtml Zeitschrift fuumlr Papyrologie und Epigraphik httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonILShtml

Lateinische Inschriften

httpwwwuni-heidelbergdeinstitutesonstadwedh Epigraphische Datenbank Heidelberg httpwwwuni-frankfurtde~clauss Epigraphische Datenbank Frankfurt httpuseruni-frankfurtde~claussabkuerzhtml Abkuumlrzungen von Editionen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Genealogie

Die Genealogie (γενεαλογεῖν = griech sbquojmds Abstammung herleitenrsquo) beschaumlftigt sich mit der Erforschung der Abstammungsverhaumlltnisse einzelner Personen und Geschlechter und der Beantwortung der sich daraus ergebenden historischen Fragestellungen

Garciacutea Carraffa Alberto Garciacutea Carraffa Arturo Enciclopedia heraacuteldica y genealoacutegica hispano-americano Madrid 1952-1963

Henning Eckart Ribbe Wolfgang (Hg) Handbuch der Genealogie NeustadtAisch 1972

Historische Geographie

Geographisch definierte Raumlume und natuumlrliche Gegebenheiten bestimmen den Gang der Ge-schichte entscheidend mit Die Raumvorstellungen der Menschen der Vergangenheit die Ge-gebenheiten und Handlungsmoumlglichkeiten in ihren Lebensraumlumen wie auf die von der Ge-genwart abweichenden Verhaumlltnisse sind Gegenstand dieser Disziplin Brodersen Kai Terra Cognita Studien zur roumlmischen Raumerfassung Hildesheim ua 1995

Braudel Fernand ua Die Welt des Mittelmeeres Zur Geschichte und Geographie kultureller Lebens-formen Frankfurt am Main 2000

Olshausen Eckhard Einfuumlhrung in die historische Geographie der Alten Welt Darmstadt 1991 httpwwwroman-emperorsorgIndexhtm The DIR and ORB Ancient and Medieval Atlas httpdarkwinguoregonedu~atlaseuropemapshtml OSSHE Historical and Cultural Atlas Resource ndash

Karten zu unterschiedlichen Themen httpwwwcolumbiaeduacisetsGraessecontentshtml Verzeichnis der wichtigsten lateinischen Orts- und

Laumlndernamen

Heraldik

Unter Wappen versteht man ein bleibendes nach festen Regeln geformtes Abzeichen einer Person Familie oder Koumlrperschaft Sich mit Wappen zu beschaumlftigen heiszligt sich mit dem Selbstverstaumlndnis und der Geschichte der wappenfuumlhrenden Familie oder Institution zu befas-sen

Egalbreath Donald L Jequier Leacuteon (Hg) Handbuch der Heraldik Augsburg 1990

Filip Vaacuteclav Vok Einfuumlhrung in die Heraldik Stuttgart 2000

Numismatik

Zu den numismatischen Quellen zaumlhlen in erster Linie Muumlnzen weiterhin muumlnzaumlhnliche Ob-jekte Medaillons und Muumlnzgewichte Aufgabe der Numismatik ist es die Aussagekraft der genannten Gegenstaumlnde zu erschlieszligen Howgego Christopher Geld in der antiken Welt Was Muumlnzen uumlber Geschichte verraten aus dem

Engl uumlbertr von Johannes und Margret K Nolleacute Darmstadt 2000 httpwwwunivieacatNumismatik Institut fuumlr Numismatik der Universitaumlt Wien httpwwwbbawdevhmuenzwerkindexhtml Griechisches Muumlnzwerk (Berlin-Brandenburgische

Akademie der Wissenschaften) httpwwwmoneyorg The American Numismatic Association

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httpwwwamnumsoc2org The American Numismatic Society httpsammlercommzromhtml Roumlmische Muumlnzen httpwwwifaustdenbe Numismatische Bilddatenbank Eichstaumltt

Palaumlographie

Die Palaumlographie (παλαιός = griech sbquoaltrsquo γραφείν = griech sbquoschreibenrsquo Schriftkunde) be-zeichnet die Historische Hilfswissenschaft die sowohl die Entwicklung und die Geschichte der Schrift behandelt als auch zum Lesen Datieren und Einordnen von Handschriften auf Grund graphischer Merkmale befaumlhigen soll

Bischoff Bernhard Palaumlographie des roumlmischen Altertums und des abendlaumlndischen Mittelalters 2 verb Aufl Berlin 1986

Arnall Jose Maria Josefa Bibliografiacutea de paleografiacutea linguumliacutestica y diplomaacutetica hispanoamericanas Barcelona 1993

Papyrologie

Die Papyrologie leitet ihre Bezeichnung von ihrem Schrifttraumlger dem Papyrus ab Weiterhin rechnet man der Papyrologie die Inschriften auf Tonscherben (Ostraka) auf Holz und Wachs-tafeln zu die in Aumlgypten gefunden worden sind Rupprecht Hans-Albert Kleine Einfuumlhrung in die Papyruskunde Darmstadt 1994 httpwwwuni-koelndephil-fakifazpeindexhtml Zeitschrift fuumlr Papyrologie und Epigraphik httpwwwpapyrologyorg American Society of Papyrologists mit Zugriff auf

Online-Ressourcen httpodysseylibdukeedupapyrus Papyrologie und Linksammlung

(httpodysseylibdukeedupapyrustextsmancanohtml ndash Texte die bis zum 30061996 publiziert wurden)

httpodysseylibdukeedupapyrustextsclisthtml Editions of Greek Latin Demotic and Coptic Papyri Ostraca and Tablets

httpwwwuni-heidelbergdeinstitutefak8papyhagedorn

Heidelberger Gesamtverzeichnis der griechischen Papy-rusurkunden Aumlgyptens chronologisch geordnete Listen und Suchmoumlglichkeit in den Datenbanken

httpwwwuni-koelndephil-fakifaNRWakademie Arbeitsstelle fuumlr Papyrologie Epigraphik Numismatik

Philologie

Die Geschichte der Antike und des Mittelalters erschlieszligt sich uns in der Hauptsache uumlber die griechischen und lateinischen Quellentexte Auszligerdem gehoumlren alle in der Vergangenheit ge-schriebenen Sprachen und ihre Philologien zu den Gegenstaumlnden historischer Arbeit (Mittel-hochdeutsch Mittelniederdeutsch Altfranzoumlsischhellip) Graf Fritz (Hg) Einleitung in die lateinische Philologie Stuttgart Leipzig 1997

Kindermann Udo Einfuumlhrung in die lateinische Literatur des Mittelalterlichen Europa Turnhout 1998 (grundlegende sehr gute Einfuumlhrung)

Nesselrath Heinz Guumlnther (Hg) Einleitung in die griechische Philologie Stuttgart Leipzig 1997

Habel Edwin Groumlbel Friedrich (Hg) Mittellateinisches Glossar Paderborn ua 21985 ND 1989

Lexer Matthias Mittelhochdeutsches Taschenwoumlrterbuch Stuttgart 381992

Luumlbben August Mittelniederdeutsches Handwoumlrterbuch Norden Leipzig 1888 ND Darmstadt 1995

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Mediae latinitatis lexicon minus Lexique latin meacutedieacuteval ndash Medieval Latin Dictionary ndash Mittellateini-sches Woumlrterbuch Leiden Darmstadt 2002

httpwwwperseustuftsedulexicahtml Text Tools und Lexika httpwwwoeawacatkalmultikey Software Multikey fuumlr MSWord ndash Griechisch-

Zeichensatz httpwwwthessalonicaorgru bietet multilinguale Tools fuumlr OpenOffice und

MSWord httpwwwstoaorgabbreviationshtml Abkuumlrzung antiker Werke nach Liddell-Scott-Jones

Prosopographie

Die Prosopographie (τό πρόσωπον = griech sbquoAngesicht Personrsquo) beschaumlftigt sich mit der Personenkunde Personen und Personengruppen sowie Informationen uumlber diese werden in einen Gesamtzusammenhang gestellt und somit die Moumlglichkeit eroumlffnet Verbindungen zu knuumlpfen und neue Fragestellungen an die Quellen heranzutragen

Berve Helmut Das Alexanderreich auf prosopographischer Grundlage Berlin 1926

Prosopographia Imperii Romani Berlin 1933ff

The Prosopography of Later Roman Empire (PLRE) Cambridge 1971ff

httpprosptolartskuleuvenacbe Prosopographia Ptolemaica httpwwwbbawdebbawForschungForschungsprojektepirdeStartseite

Prosopographia Imperii Romani ndash Who is Who der roumlmischen Kaiserzeit

Sphragistik

Die Sphragistik (ἡ σφραγίς = griech Siegelrsquo) untersucht Form Material sowie Befestigung Darstellung und zugehoumlrige Funktion der Siegel Siegel wurden fruumlher als Beglaubigungsmit-tel und zum Verschluszlig von Urkunden und Briefen benutzt In enger Verbindung mit der Diplomatik im 17 Jh entstanden bedient sie sich auch der Methoden der Numismatik He-raldik und Epigraphik

Ewald Wilhelm Siegelkunde Muumlnchen 1914 (ND 1975)

Stieldorf Andrea Siegelkunde Basiswissen (Hahnsche historische Hilfswissenschaften 2) Hannover 2004

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 60

V Praumlsentation des Materials

Neben inhaltlichen und methodischen Kenntnissen will das Geschichtsstudium eine zentrale arbeitstechnische Kompetenz vermitteln die auch uumlber den engeren Bereich der Fachwissen-schaft hinaus anwendbar ist Sie sollen lernen sich selbstaumlndig in ein Thema einzuarbeiten und das erworbene Wissen in muumlndlicher und schriftlicher Form zu praumlsentieren Im Studium wird diese Faumlhigkeit in Form von muumlndlichen Referaten und schriftlichen Hausarbeiten ein-geuumlbt Pro- und Hauptseminararbeiten dienen zudem als Vorbereitung fuumlr die Magister- bzw Zulassungsarbeit die Sie am Ende des Studiums anfertigen

1 Grundregeln

Sowohl die muumlndliche als auch die schriftliche Praumlsentation wissenschaftlichen Materials ge-horcht einigen allgemeinen Grundregeln die Sie unbedingt beachten muumlssen Da Ihre Praumlsen-tationen immer fuumlr andere und nicht fuumlr Sie selbst bestimmt sind muumlssen sich die Leser Houml-rer orientieren koumlnnen Sie muumlssen sie an die Hand nehmen und durch die Praumlsentation fuumlh-ren Die Beachtung bzw Nichtbeachtung dieser Grundregeln ist zugleich eines der wichtigs-ten Kriterien fuumlr die Bewertung von Referaten und Hausarbeiten minus Legen Sie eingangs die Fragestellung offen unter der Sie das Thema untersuchen Gren-

zen Sie dabei das Untersuchungsfeld genau ab Sagen Sie deutlich was Sie untersuchen und was nicht wo Sie Schwerpunkte setzen und was Sie bewuszligt ausklammern

minus Trennen Sie zwischen Aussagen die Sie aus der Auswertung von Quellen gewonnen ha-ben und solchen die Sie aus der Literatur uumlbernommen haben In jedem Fall muszlig klar werden woher Sie Ihre Informationen beziehen daher sind Hinweise auf die Materialba-sis unerlaumlszliglich

minus Trennen Sie unbedingt zwischen eigenen Aussagen und Thesen einerseits sowie anderer-seits Aussagen und Schluszligfolgerungen die Sie aus der Literatur uumlbernommen haben Wenn Sie Aussagen aus Quellen und Literatur uumlbernehmen muumlssen Sie dies deutlich zum Ausdruck bringen Anderenfalls begehen Sie intellektuellen Diebstahl

minus Aussagen aus Quellen und Literatur koumlnnen Sie auf zwei Arten verwenden als woumlrtli-ches Zitat das mit doppelten Anfuumlhrungszeichen kenntlich zu machen ist sowie als Para-phrase in Form der indirekten Rede Achten Sie dabei unbedingt auf den korrekten Mo-dus Reine Textparaphrasen werden durch den Konjunktiv I (Konjunktiv des Praumlsens) wiedergegeben Der Konjunktiv II (Konjunktiv des Praumlteritums) kennzeichnet dagegen ei-ne Irrealitaumlt nimmt also eine Bewertung von Ihrer Seite vor15

minus Bestimmen Sie die Reichweite und die Verlaumlszliglichkeit Ihrer Aussagen Legen Sie dar auf welchen empirischen und logischen Geltungsnachweisen Ihre Schluszligfolgerungen beruhen Bewerten Sie die Aussagekraft der von Ihnen herangezogenen Quellen und die Qualitaumlt der Literatur Geltungsbereich und Verbindlichkeit einzelner Aussagen lassen sich sprach-lich praumlzise zum Ausdruck bringen16

minus Ihre Darstellung darf sich nicht auf eine deskriptive Nacherzaumlhlung der Fakten be-schraumlnken Vielmehr sollen Sie die einzelnen historischen Tatsachen zueinander in Be-ziehung setzen und miteinander verknuumlpfen Dazu muumlssen Sie das ausgewaumlhlte Material

15 Ein Beispiel In einem Gerichtsprotokoll ist zu lesen bdquoDer Unfallverursacher war betrunkenldquo Mit der For-

mulierung daszlig der Unfallverursacher betrunken gewesen sei uumlbernehmen Sie diese Aussage Wenn Sie aber schreiben daszlig der Unfallverursacher betrunken gewesen waumlre stellen Sie fest daszlig diese Aussage nicht der Wahrheit entspricht bzw angezweifelt werden kann der Unfallverursacher also mitnichten betrunken gewe-sen ist Das ist ein groszliger ja entscheidender semantischer Unterschied

16 Die Skala der Verlaumlszliglichkeit einzelner Aussagen reicht von bdquonachweislichldquo uumlber bdquosicherldquo bdquosehr wahrschein-lichldquo bdquowahrscheinlichldquo bis zu bdquovermutlichldquo und bdquomoumlglicherweiseldquo

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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einer kritischen Analyse unterziehen Das Ziel lautet in Referat und Hausarbeit eine moumlglichst luumlckenlose Argumentationskette zu schmieden die schlieszliglich in Ihre Thesen muumlndet Diese Argumentationskette die auf die jeweilige Fragestellung bezogen sein muszlig dient zugleich als bdquoroter Fadenldquo des Referats bzw der Hausarbeit

minus Unterschlagen Sie dabei niemals Gesichtspunkte die gegen Ihre These sprechen ndash das waumlre ein grober Verstoszlig gegen die Grundgesetze der Wissenschaftlichkeit Nehmen Sie diese auf und versuchen Sie Gegenargumente ins Feld zu fuumlhren um Ihre Interpretation plausibel zu machen Gehen Sie also moumlglichst offensiv mit moumlglichen Einwaumlnden um

minus Das zu praumlsentierende Material muszlig in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht werden Die Gliederung des Stoffs ist eine der wesentlichen Leistungen von Referat und Hausarbeit uumlber die sich intensives Nachdenken lohnt Grundsaumltzlich gibt es zwei Alternativen Sie koumlnnen Referat und Hausarbeit chronologisch (dem Zeitverlauf folgend) oder systema-tisch (nach Sachgesichtspunkten) aufbauen

minus Der Stil Ihrer Ausfuumlhrungen muszlig sachlich und nuumlchtern sein Ihre Sprache sollte weder feuilletonistisch noch gestelzt sondern klar und unpraumltentioumls sein Vermeiden Sie Mode- und Fuumlllwoumlrter Fuumlr subjektive Wertungen ist in der Historiographie kein Platz Aussagen wie bdquoIch bin empoumlrtldquo und aumlhnliche haben in wissenschaftlichen Arbeiten nichts verloren Statthaft ja bisweilen notwendig sind dagegen Fachausdruumlcke und Fremdwoumlrter deren Bedeutung jedoch ggf erklaumlrt werden muszlig

minus Das adaumlquate Tempus der Darstellung historischer Strukturen und Prozesse ist das Praumlteritum (Erzaumlhlzeit) Beachten Sie daszlig die unterschiedlichen Formen des Praumlteri-tums (Imperfekt Perfekt und Plusquamperfekt) Vor- bzw Nachzeitigkeit von Handlungen und Ereignissen ausdruumlcken Vermeiden Sie unbedingt Tempusinkonsequenzen dh fal-len Sie nicht unvermittelt vom Praumlteritum ins Praumlsens Von dieser Regel gibt es nur zwei Ausnahmen Wenn Sie eine Quelle beschreiben oder den aktuellen Stand in einer Kontro-verse darlegen tun Sie dies im Praumlsens denn die wissenschaftliche Debatte wird in der Gegenwart ausgetragen und die Quelle findet man heute noch in dieser Form vor

Noch ein wichtiger Hinweis Besprechen Sie Fragestellung Gliederung Thesen und Materi-albasis Ihres Referats bzw Ihrer Hausarbeit vorab mit dem Dozenten Sprechen Sie die Leh-renden an um grobe Fehler (wie etwa eine voumlllige Themenverfehlung) zu vermeiden

2 Das Referat

In der Regel machen schlechte Referate genauso viel Arbeit wie gute Es liegt meist nicht an der mangelnden Vorbereitung oder dem Willen desder Vortragenden wenn das Publikum sich langweilt keine Fragen hat und danach nicht kluumlger ist als zuvor Haumlufig liegt es an der Art der Praumlsentation und der Anlage des Materials Daher beachten Sie im eigenen Interesse und dem des Seminars nachstehende Hinweise

a) Funktion und Ziele des Referats Seminare sind diskursive Lehrveranstaltungen in denen zu vermittelnde Inhalte von den Leh-renden und Lernenden gemeinsam erarbeitet werden Jeder Teilnehmer bereitet einen Aspekt bzw ein Teilgebiet des Seminarthemas vor das er in einer Sitzung muumlndlich praumlsentiert Die Aufgabe der Referate besteht darin die wesentlichen Gesichtspunkte eines begrenzten The-mas herauszupraumlparieren um daruumlber eine Diskussion im Seminar anzuregen Daraus ergeben sich drei Konsequenzen uumlber die sich jeder Referent im klaren sein muszlig minus Das Referat ist Teil des Gesamtkonzepts des Seminars Daher muumlssen Sie sich Klarheit

daruumlber verschaffen welchen Stellenwert das Referat im Rahmen des Seminars hat und was aus der uumlbergeordneten Perspektive des Seminars an Ihrem Thema wissenswert ist Das Ziel eines Referats besteht nicht darin enzyklopaumldisches Wissen auszubreiten Ihre

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 62

Aufgabe lautet vielmehr aus der Vielzahl von Informationen diejenigen auszuwaumlhlen die fuumlr den Gesamtzusammenhang relevant sind Machen Sie sich nachdem Sie sich in das Thema eingearbeitet haben zuerst bewuszligt welche Inhalte Sie vermitteln wollen Erst wenn Sie wissen was Ihre Zuhoumlrer an Inhalten aus Ihrem Referat mitnehmen sollen uumlber-legen Sie sich die Form der Praumlsentation um sie auf die Inhalte abzustimmen

minus Adressat des Referats ist nicht der Dozent sondern das Seminarplenum Ihr Publikum ist also einerseits mit der Rahmenthematik vertraut dh Sie koumlnnen ein Basiswissen uumlber die groumlszligeren Zusammenhaumlnge voraussetzen Andererseits verfuumlgt der Referent als bdquoExperteldquo fuumlr sein konkretes Thema stets uumlber Detailkenntnisse die den uumlbrigen Teilnehmern fehlen Daher muumlssen Sie uumlber Begriffe Sachverhalte Personen und Ereignisse Bescheid wissen damit Sie fuumlr Nachfragen geruumlstet sind Es lohnt sich das Publikum einzubeziehen indem Sie z B Texte vorlesen lassen Gruppen bilden oauml Das erhoumlht die Aufmerksamkeit und den Lernerfolg

minus Das Referat soll zur Diskussion anregen Daher duumlrfen sich Ihre Ausfuumlhrungen nicht auf eine ereignisgeschichtliche Aufzaumlhlung der Fakten beschraumlnken denn uumlber Tatsachen kann man nicht diskutieren Die Aufgabe des Referenten besteht vielmehr darin histori-sche Tatsachen miteinander zu verknuumlpfen und in eine erklaumlrende Beziehung zu bringen Zu diesem Zweck bilden Sie Thesen (oder uumlbernehmen Thesen aus der Literatur) die im Anschluszlig an das Referat gemeinsam besprochen werden Um das beruumlchtigte Schweigen nach dem Referat zu vermeiden koumlnnen Sie die in Ihren Augen diskussionswuumlrdigen Punkte besonders hervorheben oder Fragen an das Plenum richten Ein guter Einstieg in die Diskussion bietet auch die knappe Vorstellung einer wissenschaftlichen Kontroverse Auch hier koumlnnen Sie das Publikum einbeziehen und ihm im Vorhinein eine Aufgabe ge-ben (zB einen Text lesen lassen)

b) Regeln fuumlr Houmlrtexte

Es macht einen groszligen Unterschied ob man einen Text liest oder houmlrt Der wichtigste lautet Ein Houmlrer kann nicht zuruumlckblaumlttern Daher gelten fuumlr Houmlrtexte besondere Regeln die Sie im Referat unbedingt beachten muumlssen minus Der Referent macht sich nicht von irgendwo aus dem Kursraum verstaumlndlich sondern

nimmt den Platz vorne ein wo er von allen Teilnehmern gut gesehen und gehoumlrt werden kann

minus Das Referat muszlig klar gegliedert sein so daszlig der Inhalt gut nachvollzogen werden kann minus bleiben Sie ruhig keine Hektik wenn Sie gut vorbereitet sind gibt es keinen Grund zu

Nervositaumlt minus Referate sind frei vorzutragen Karteikarten oder Stichpunkte koumlnnen als Gedaumlchtnishilfe

dienen es wird nicht abgelesen minus Schauen Sie in das Publikum stellen Sie Blickkontakt her seien Sie verbindlich sichern

Sie sich die Aufmerksamkeit minus Sprechen Sie laut und deutlich Sie wollen gehoumlrt und verstanden werden minus Sprechen sie in ganzen Saumltzen die klar strukturiert sind Subjekt ndash Praumldikat ndash Objekt und

kurz minus Beziehen Sie Ihr Publikum mit ein wenn es Fragen gibt beantworten Sie sie ermuntern

Sie zu Fragen keine Angst vor ungebetenen Fragen zur Not auf Dozent oder Diskussion verweisen

minus Wenn es dem Thema dient nutzen Sie Medien Folien Power Point Buumlcher Abbildun-gen tragen Medien nichts zum Verstaumlndnis des Vorgetragenen bei sind sie uumlberfluumlssig

minus das Passiv ist der Feind des Historikers Formulieren Sie daher aktiv und vermeiden Sie unpersoumlnliche Konstruktionen (etwa mit bdquomanldquo)

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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minus Vermeiden Sie nach Moumlglichkeit Begriffe die Ihnen selbst vor der Beschaumlftigung mit der Materie unbekannt gewesen sind Wenn sich diese Begriffe nicht vermeiden lassen muumls-sen sie erklaumlrt werden (moumlglichst in Form von griffigen Definitionen)

minus Machen Sie die Gliederung des Referats deutlich Setzen Sie bewuszligt Pausen ein (etwa am Ende eines Abschnitts oder eines Arguments) um die Gliederung des Referats zu be-tonen Teilen Sie den Houmlrern mit wenn Sie mit einem neuen Kapitel beginnen

minus Springen Sie nicht in Ihrer Argumentation sondern handeln Sie ein Argument nach dem anderen ab Vermeiden Sie haumlufige Querverweise auf andere Passagen des Referats

minus Geben Sie die Aussagen Anderer moumlglichst in Ihren eigenen Worten wieder Wenn Sie sich explizit auf eine Quelle oder einen Autoren beziehen nennen Sie diese bzw diesen jeweils am Anfang des Satzes namentlich

minus Fassen Sie am Ende des Referats Ihre Ergebnisse noch einmal thesenartig zusammen und heben Sie diejenigen Punkte besonders hervor die in der Diskussion behandelt wer-den sollten

minus Nutzen Sie die Moumlglichkeit der bdquoArbeitsteilungldquo zwischen Referat und Diskussion Spit-zen Sie Ihre Argumentation zu um eine lebhafte Diskussion zu foumlrdern

minus Halten Sie die vorgegebene Zeit ein Tragen Sie das Referat probeweise zu Hause vor (Familie Haustiere Freunde Wand)

Die Erfahrung lehrt daszlig die Houmlrer einem frei gehaltenen Vortrag weit besser folgen koumlnnen als einem monoton abgelesenen Referat Ein frei gehaltenes Referat erfordert eine besonders intensive Vorbereitung Es lohnt sich das Referat zunaumlchst schriftlich auszuformulieren und in einem zweiten Arbeitsschritt auf einen Stichwortzettel zu kondensieren der fuumlr den Vortrag als Erinnerungshilfe dient Nutzen Sie die Chance im Studium moumlglichst viele Referate zu halten um Routine im freien Vortrag zu gewinnen Frei sprechen zu koumlnnen ist eine Faumlhig-keit die auch jenseits der Wissenschaft gewuumlrdigt wird

c) Das Thesenpapier Thesen sind Behauptungen uumlber Zusammenhaumlnge sie sind eine moumlgliche Antwort auf eine Fragestellung Zum Referat muumlssen Sie in der Regel ein Thesenpapier vorlegen das an alle Teilnehmer des Seminars ausgegeben wird Es sollte vor dem Referat mit dem Dozenten be-sprochen werden Das Thesenpapier hat drei Funktionen minus Es ermoumlglicht den Teilnehmern die Vorbereitung auf das Referat (wenn es bereits vor der

Sitzung ausgeteilt wird) und die Orientierung waumlhrend des Referats minus Es entlastet die Teilnehmer beim Mitschreiben und ermoumlglicht ihnen ein groumlszligeres Maszlig an

Konzentration auf den Vortrag minus Es dient spaumlter zur Wiederholung des Stoffes und zur raschen Einarbeitung in das behan-

delte Thema

Aus dem Gesagten ergibt sich daszlig ein Thesenpapier in der Regel folgende Bestandteile ent-halten sollte minus Es beginnt mit dem Kopf der allgemeine Informationen uumlber das Seminar enthaumllt Semes-

ter und Datum des Referats Art und Titel der Lehrveranstaltung Name des Dozenten Name des Referenten Thema des Referats

minus Aus dem Thesenpapier muszlig die leitende Fragestellung ersichtlich sein unter der Sie das Thema untersuchen

minus Aus dem Thesenpapier muszlig die Gliederung des Referats hervorgehen minus Ein Thesenpapier muszlig Thesen enthalten die den Inhalt bzw die Ergebnisse des Referats

pointiert zusammenfassen und die sich zur Diskussion eignen (dh es muumlssen sich Argu-mente fuumlr und gegen die These finden lassen) Die Thesen sollten auch das Referat mit dem Rahmenthema des Seminars in Beziehung setzen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 64

minus Literaturhinweise Keine umfassende Bibliographie sondern die vollstaumlndigen bibliogra-phischen Angaben der wichtigsten Titel die Sie fuumlr das Referat verwendet haben (getrennt nach Quellen und Literatur)

d) Das Quellenpapier (s Anhang)

3 Die Hausarbeit

Die Seminararbeit ist eine wissenschaftliche Arbeit im Kleinformat Sie folgt im wesentlichen den gleichen Gesetzen wie umfangreichere universitaumlre Qualifikationsarbeiten (Magister- und Zulassungsarbeiten Dissertationen und Habilitationsschriften) Von jenen unterscheidet sie sich lediglich dadurch daszlig sie deutlich kuumlrzer ist einer begrenzteren Fragestellung nachgeht und auf einer schmaleren Basis aus Quellen und Literatur fuszligt Mit der Anfertigung einer Se-minararbeit sind zwei Ziele verbunden Erstens sollen Sie nachweisen daszlig Sie selbstaumlndig wissenschaftlich arbeiten dh einen bestimmten Sachverhalt mit den Methoden und Hilfsmit-teln der Geschichtswissenschaft untersuchen koumlnnen Zweitens sollen Sie das Abfassen wis-senschaftlicher Arbeiten einuumlben um fuumlr die Examensarbeit zu trainieren

a) Die aumluszligere Form der Hausarbeit Die Seminararbeit ist maschinenschriftlich zu erstellen Bitte halten Sie sich bei der Abfas-sung einer Seminararbeit an folgende Hinweise zur (aumluszligeren) Gestaltung minus Papierformat DIN A 4 minus Schriftart TimesTimes New Roman (oder eine aumlhnliche Schrift mit Serifen) minus Schriftgroumlszlige 12 Punkt (im Text) bzw 10 Punkt (in den Fuszlignoten) minus Zeilenabstand 15zeilig (im Text) bzw einzeilig (in den Fuszlignoten) minus Satzspiegel Blocksatz (verwenden Sie die Silbentrennung um bdquoTrennloumlcherldquo zu vermei-

den) minus Seiteneinrichtung Rand oben unten und links mindestens 2 cm rechts 35 cm minus Vergessen Sie die Seitenzahlen nicht minus Blaumltter werden nur einseitig bedruckt minus Textumfang 10-15 Seiten fuumlr eine Proseminararbeit (= 20000-30000 Zeichen) 20-25 Sei-

ten fuumlr eine Arbeit im Hauptseminar (= 40000-50000 Zeichen jeweils mit Leerzeichen) minus Eine Bindung ist nicht erforderlich Geben Sie aber keine lose Zettelsammlung ab son-

dern legen Sie die Seminararbeit in einen Schnellhefter minus Achten Sie auf fehlerfreie Orthographie und Interpunktion sowie korrekte grammatikali-

sche Konstruktionen Eine Seminararbeit muszlig mehrfach Korrektur gelesen werden bevor Sie sie abgeben koumlnnen

b) Der Aufbau der Hausarbeit Der Aufbau folgt im Grundsatz einem einheitlichen Geruumlst Es besteht aus Titelblatt Inhalts-verzeichnis Text (unterteilt in Einleitung Hauptteil und Zusammenfassung) sowie einem Quellen- und Literaturverzeichnis Daran schlieszligt evtl ein Anhang an in welchen ein Abkuumlr-zungsverzeichnis Graphiken Tabellen Bilder und Quellentexte aufgenommen werden koumln-nen Siehe dazu die vier Beispielseiten im Anhang ab Seite 74

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Titelblatt

Das Titelblatt der Seminararbeit muszlig folgende Angaben enthalten minus Lehrveranstaltung (links oben auf dem Titelblatt) Semester Universitaumlt und Institut Na-

me des Dozenten sowie Art und Titel der Lehrveranstaltung minus Titel der Seminararbeit (in der Mitte des Titelblatts in hervorgehobener Schriftgroumlszlige) minus Verfasser (links unten auf dem Titelblatt) Vor- und Nachname Adresse (mit Telefon-

nummer und e-mail) Studienfaumlcher angestrebter Abschluszlig Fachsemester minus Datum der Abgabe der Arbeit

Inhaltsverzeichnis

Das Inhaltsverzeichnis entspricht der (genauen hierarchischen) Gliederung der Seminararbeit Aufgefuumlhrt werden saumlmtliche Kapitel- Unterkapitel- und Abschnittsuumlberschriften mit der An-gabe der jeweiligen Seite auf der sie beginnen Beachten Sie dabei Jedes bdquoErstensldquo braucht ein bdquoZweitensldquo Wenn also beispielsweise ein Unterkapitel nur aus einem Abschnitt besteht fuumlgen Sie keine eigene Abschnittsuumlberschrift ein

Einleitung

Der eigentliche Text der Seminararbeit beginnt mit der Einleitung Die Einleitung besteht aus vier Bausteinen minus In der Einleitung muumlssen Fragestellung und Erkenntnisziel der Arbeit bestimmt werden

Damit definieren Sie den genauen Untersuchungsgegenstand minus Die Einleitung muszlig Informationen uumlber den historischen Zusammenhang enthalten in

dem das Thema von Bedeutung ist Bei der Hausarbeit muumlssen Sie also Ihr Thema in den groumlszligeren Kontext des Seminars einordnen

minus In der Einleitung muumlssen der Forschungsstand und die Quellenlage zur behandelten The-matik sowie die Materialbasis der Arbeit dargelegt und kritisch gewuumlrdigt werden Eine reine Aufzaumlhlung der von Ihnen verwendeten Quellen und Literatur reicht nicht aus Sie muumlssen einen bewertenden Uumlberblick uumlber die vorhandenen Editionen und Forschungsar-beiten geben Ihr Urteil soll kritisch aber in der Sache begruumlndet sein

minus Zudem muszlig die Einleitung das methodische Vorgehen und den Aufbau der Arbeit offen-legen und begruumlnden Sie muumlssen schildern wie Sie von den Fragen zu den Antworten kommen wollen und warum Sie dabei so und nicht anders verfahren

Die Einleitung soll zum Thema hinfuumlhren Ein haumlufiger Anfaumlngerfehler besteht darin den bdquoersten Satzldquo zu vergessen ohne den die Arbeit unvermittelt mit der Tuumlr ins Haus faumlllt Die-sen Fehler vermeiden Sie indem Sie eine der drei gaumlngigen bdquoEroumlffnungenldquo wissenschaftlicher Arbeiten verwenden minus Sie beginnen entweder ereignisgeschichtlich (bdquoAm 17 Juni 1953 ldquo) minus Oder Sie beginnen problemorientiert (bdquoDie Verfassung der Weimarer Republik ldquo) minus Oder Sie beginnen mit einem Quellenzitat das zum Thema hinfuumlhrt

Hauptteil

Im Hauptteil muumlssen die in der Einleitung aufgeworfenen Fragen beantwortet werden Dazu muumlssen Sie historische Strukturen und Ereignisse analysieren Quellen interpretieren und die Ergebnisse der Geschichtswissenschaft kritisch (dh bewertend) diskutieren Nochmals Sie duumlrfen dabei nicht auf der Ebene der reinen Faktenbeschreibung stehenbleiben sondern Sie muumlssen eine problemorientierte Analyse vornehmen indem Sie nach den erklaumlrenden Bezie-hungen zwischen den historischen Tatsachen suchen Dazu muumlssen Sie argumentieren Das

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 66

Ziel lautet eine moumlglichst luumlckenlose Argumentationskette zu bilden die schlieszliglich in the-senhaft formulierten Ergebnissen muumlndet Die Gliederungspunkte des Inhaltsverzeichnisses erscheinen an den entsprechenden Stellen des Textes als Kapitel- Unterkapitel- und Abschnittsuumlberschriften Natuumlrlich muumlssen diese Uumlberschriften auch zu den entsprechenden Textpassagen passen (das ist manchmal gar nicht so einfach) Besonders wichtig ist es die einzelnen bdquoBausteineldquo des Textes miteinander zu verbinden Nicht selten fehlen die Uumlberleitungen zwischen den Kapiteln so daszlig diese unver-bunden aufeinander folgen ndash eine Argumentationskette kann so nicht entstehen Schweifen Sie in der Darstellung nicht vom Thema ab sondern konzentrieren Sie sich darauf die in der Einleitung gestellten Fragen zu beantworten Diese geben Ihnen den roten Faden der Analyse vor Exkurse und alles was nicht unmittelbar zum Thema gehoumlrt sollten Sie vermeiden ndash Sie unterbrechen damit nur den Gang Ihrer Argumentation Sie nutzen den Platz viel besser indem Sie Forschungspositionen erlaumlutern kritisch hinterfragen und ndash wo immer das moumlglich ist ndash einander gegenuumlberstellen

Zusammenfassung

minus Im Fazit der Arbeit greifen Sie die eingangs formulierten Leitfragen wieder auf und be-antworten sie indem Sie Ihre Ergebnisse thesenartig zusammenfassen

minus Hier ist spaumltestens der Ort an dem Sie die eigene (begruumlndete) Meinung kundtun und in Forschungskontroversen Stellung nehmen ndash dabei muumlssen Sie natuumlrlich begruumlnden wa-rum Sie die eine Position verwerfen der anderen zustimmen oder moumlglicherweise eine ei-gene Position beziehen

minus Nach wie vor offene Fragen sollten Sie kenntlich machen ndash das ist keineswegs ein Zei-chen fuumlr die unzureichende Beschaumlftigung mit der Materie sondern ein Indiz fuumlr Problembewuszligtsein

minus Es kann durchaus auch sinnvoll sein weitere Perspektiven des Themas und weiterfuumlhren-de Fragen zu benennen Allerdings sollten Sie dabei vorsichtig sein und keine voumlllig neu-en Themen anreiszligen die nicht mehr behandelt werden koumlnnen

minus Wichtig ist es im Fazit die Relevanz der Darstellung und der Untersuchungsergebnisse fuumlr das uumlbergeordnete Seminarthema darzulegen

Quellen- und Literaturverzeichnis

Im Quellen- und Literaturverzeichnis werden saumlmtliche Werke aufgefuumlhrt die in der Arbeit verwendet worden sind Quellen und Literatur werden dabei getrennt aufgefuumlhrt (zuerst die Quellen danach die Literatur) und jeweils alphabetisch nach den Nachnamen der Verfasser bzw Herausgeber sortiert bei mehreren Titeln des gleichen Autors sortiert man aufsteigend nach dem Erscheinungsjahr Achten Sie unbedingt darauf die bibliographischen Angaben zu den einzelnen Werken vollstaumlndig anzugeben Zur Anzahl der Quelleneditionen und Literaturtitel auf denen Ihre Arbeit beruhen sollte gibt es keine festen Regeln Das haumlngt in erster Linie von Quellenlage und Forschungsstand des jeweiligen Themas ab Um wenigstens einen groben Richtwert anzugeben Eine Proseminar-arbeit sollte wenigstens auf drei Quellen (Editionen Dokumentationen autobiographischen Aufzeichnungen uauml) und zehn Literaturtiteln basieren Grundsaumltzlich gilt natuumlrlich Je breiter Ihre Materialbasis und je intensiver Ihre Auseinandersetzung mit der Forschung ausgefallen ist desto houmlher die Qualitaumlt Ihrer Arbeit Eine haumlufig anzutreffende groszlige Schwaumlche von Anfaumlngerarbeiten besteht darin daszlig sie ganz uumlberwiegend auf Uumlberblicksdarstellungen zuruumlckgreifen Diese Gattung sollen Sie selbstver-staumlndlich auch heranziehen allerdings muumlssen Sie in einem weiteren Arbeitsschritt die thema-tisch einschlaumlgigen Spezialmonographien und Aufsaumltze durcharbeiten da der Forschungspro-zeszlig ja vor allem durch Spezialstudien vorangetrieben wird Nicht selten werden Quellen in

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Seminararbeiten nur bdquokosmetischldquo verwendet indem Zitate in einen fertigen Text eingefuumlgt werden Das ist nicht der Sinn von Quellenarbeit Vielmehr muumlssen Sie einschlaumlgige Editio-nen etc durch- und in Ihre Argumentation einarbeiten

Anhang

Eine Seminararbeit kann auch einen Anhang enthalten Darin koumlnnen je nach Thema Gra-phiken Tabellen oder Quellentexte aufgenommen werden denen fuumlr Ihre Arbeit zentrale Be-deutung zukommt und auf die Sie daher (im Text) detailliert eingehen Grundsaumltzlich sollten Sie jedoch mit diesen Dingen eher sparsam umgehen und sich auf das Unverzichtbare be-schraumlnken Wenn Sie im Text oder in den Fuszlignoten der Arbeit Abkuumlrzungen (etwa fuumlr politische Partei-en) verwenden muumlssen diese in einem Abkuumlrzungsverzeichnis aufgeloumlst werden Davon ausgenommen sind lediglich allgemein uumlbliche Abkuumlrzungen (beispielsweise etc ua evtl usw vgl ggf Bd ders ebd Hg ff Nr)

Verpflichtungserklaumlrung

Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Seminar kein Schein erworben werden kann Dieder Studierende ist durchgefallen Nach dem Beschluszlig der Studienkommission vom 16112005 ist jeder wissenschaftlichen Ar-beit eine Erklaumlrung uumlber das selbstaumlndige Erstellen der Hausarbeit beizufuumlgen Die Erklaumlrung kann auch uumlber die Homepage des Instituts abgerufen werden Erklaumlrung gemaumlszlig sect6 Abs 4 AT PO BA sect 21 Abs 4 MagisterPO sect 17 Abs 8 VO Erste Staatspruumlfung Lehramt

Ich erklaumlre daszlig ich die vorgelegte Arbeit selbstaumlndig verfaszligt und nur die angegebenen Quel-len und Hilfsmittel benutzt habe Woumlrtlich oder dem Sinn nach aus anderen Werken entnom-mene Stellen sind unter Angabe der Quelle kenntlich gemacht

Mir ist bekannt daszlig bei Feststellung eines Taumluschungsversuchs die Leistung als nicht er-bracht gilt

Datum Unterschrift

Name Vorname

Anschrift

Matrikelnummer

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c) Zehn Basisregeln fuumlr die sprachliche Gestaltung wissenschaftlicher Hausarbeiten 1 Bilden Sie vollstaumlndige Saumltze Jeder Aussagesatz braucht ein Subjekt und ein Praumldikat

(= konjugiertes Verb) 2 Es gilt der Grundsatz ein Gedanke pro Satz Fuumlr einen neuen Gedanken benoumltigen Sie

einen neuen Satz Vermeiden Sie insbesondere Satzanschluumlsse mit bdquowasldquo bdquowobeildquo uauml (Beispiel bdquoDies hatte zur Folge daszlig ldquo statt bdquo was zur Folge hatte daszlig ldquo)

3 Hauptsachen gehoumlren in Hauptsaumltze Nebensachen in Nebensaumltze Stellen Sie wichtige Informationen immer in einen Hauptsatz Ein Nebensatz kann ergaumlnzende undoder Hin-tergrundinformation enthalten

4 Achten Sie auf korrekte grammatische Bezuumlge Pronomen wie bdquoerldquo und bdquosieldquo beziehen sich immer auf das zuletzt vorausgegangene maskuline bzw feminine Substantiv Be-zieht sich die Aussage auf Personen oder Dinge deren Erwaumlhnung im Text weiter zu-ruumlckliegt muumlssen diese erneut benannt werden

5 Achten Sie auf die kohaumlrente Verwendung zweiteiliger Ausdruumlcke bdquosowohl als auchldquo bdquonicht nur sondern auchldquo bdquoeinerseits andererseitsldquo bdquozum einen zum anderenldquo bdquozwar aberldquo bdquovon bisldquo Der erste Teil verlangt hier immer auch den zweiten

6 Tempus Historische Sachverhalte werden in der Vergangenheitsform wiedergegeben (Beispiel bdquoIm Jahre 1517 traf Karl I zum ersten Mal auf der iberischen Halbinsel einldquo) Eine Ausnahme bilden Bezugnahmen auf Textaussagen Diese koumlnnen im Praumlsens formu-liert sein da die Aussagen auch heute noch in den Texten stehen (Beispiel bdquoJean Bodin erklaumlrt in seinem Werk sbquoSix Livres de la Reacutepubliquersquo die Souveraumlnitaumlt zum Grundprinzip des Staatesldquo)

7 Indirekte Rede Aussagen Urteile und Meinungen von Anderen werden in der Regel im Konjunktiv wiedergegeben Dies gilt sowohl fuumlr Stellungnahmen historischer Personen als auch fuumlr diejenigen wissenschaftlicher Autoren (Beispiel bdquoFriedrich Edelmayer ver-tritt die Auffassung dass im 17 Jahrhunderts ein grundlegender Strukturwandel der spa-nischen Gesellschaft zu beobachten seildquo) Steht der Hauptsatz in der Vergangenheits-form erfordert die indirekte Rede den Konjunktiv II bzw die Umschreibung mit bdquowuumlrdeldquo (Beispiel bdquoKritiker warfen den Guumlnstlingen den sogenannten sbquovaacutelidosrsquo vor sie miszligbrauchten das Vertrauen des Koumlnigs zu ihrem eigenen Vorteilldquo)

8 Vermeiden Sie umgangssprachliche Ausdruumlcke (Dazu gehoumlren Formulierungen wie bdquoich findeldquo bdquonun malldquo bdquonoch lange nichtldquo sowie Redewendungen wie bdquoauf den Putz hauenldquo bdquoin die gleiche Kerbe schlagenldquo usw) Schreiben Sie beispielsweise bdquonoch einmalldquo oder bdquoerneutldquo statt bdquonoch malldquo und bdquozunaumlchst einmalldquo statt bdquoerstmalldquo

9 Verwenden Sie einen sachlichen Stil Vermeiden Sie moralisch wertende Ausdruumlcke wie bdquoblutruumlnstigldquo bdquofurchtbarldquo bdquoentzuumlckendldquo bdquotapferldquo bdquoschockierendldquo bdquoverwerflichldquo uauml ndash es sei denn Sie geben sie ausdruumlcklich als Meinung Anderer wieder

10 Einige Regeln zur Vermeidung der haumlufigsten Interpunktionsfehler Ein Komma steht ua

minus zwischen gleichrangigen Teilsaumltzen die durch eine entgegenstellende Konjunktion (zB aber sondern doch) verbunden sind

minus vor undoder nach einem Infinitiv wenn dieser durch eine Wortgruppe oder ein hinwei-sendes Wort angekuumlndigt wird (Beispiel bdquoEs war sein Ziel die Gunst des Koumlnigs zu er-langenldquo)

minus vor undoder nach einem Relativsatz Monika Hoffmann Deutsch fuumlrs Studium Grammatik und Rechtschreibung Paderborn 2005 Das Buch erklaumlrt von den Komma- bis hin zu Konjunktivregeln verstaumlndlich die Grundregeln der Rechtschreibung und Grammatik Sie finden darin zahlreiche auf das wissenschaftliche Arbeiten zugeschnittene Sprach-Uumlbungen

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d) Zitation Eine der unveraumluszligerlichen Grundlagen der Wissenschaft ist die Nachpruumlfbarkeit der gemach-ten Angaben Jede Ihrer Angaben sei es aus Quellen oder aus der Literatur muszlig es dem Leser ermoumlglichen Ihre Zitate Argumente Interpretationen und Informationen nachzupruumlfen und womoumlglich korrigieren zu koumlnnen Daher ist es unabdingbar die von anderen uumlbernommenen Aussagen kenntlich zu machen Geschieht dies nicht macht sich der Verfasser des Plagiats schuldig Aussagen anderer werden entweder als Paraphrase in indirekter Rede uumlbernommen oder als woumlrtliches Zitat das in doppelte Anfuumlhrungszeichen gesetzt werden muszlig Dies gilt sowohl fuumlr Zitate und Uumlbernahmen aus der Forschungsliteratur als auch fuumlr Quellen Im Rah-men einer Seminararbeit haben Zitate mehrere Funktionen minus Quellenzitate belegen eigene Thesen minus Zitate aus der Literatur stuumltzen eigene Aussagen und dienen der Beweisfuumlhrung innerhalb

der Argumentation minus Quellenzitate koumlnnen die Arbeit konkretisieren sie anschaulicher und lebendiger machen Gehen Sie sparsam vor allem mit laumlngeren woumlrtlichen Zitaten um Sie muumlssen sich in der Ar-beit von der Sprache der Quellen loumlsen da Sie ansonsten Gefahr laufen implizit Wertungen der Quellentexte zu uumlbernehmen die Sie gar nicht uumlbernehmen wollen Fuumlr viele Sachverhalte und Phaumlnomene hat die Forschung gliedernde Begriffe entwickelt die Sie aus der Literatur kennen und nutzen sollten Versuchen Sie uumlbernommene Aussagen soweit wie moumlglich in eigenen Worten wiederzugeben Bloszliges Paraphrasieren von Quellen und Literatur oder die endlose Aneinanderreihung von Zitaten zeigen die mangelnde geistige Durchdringung der Thematik Zudem ersetzen Zitate keineswegs die Thesen sie dienen lediglich dazu diese zu untermauern Auch spricht ein Zitat keineswegs fuumlr sich selbst es muszlig vielmehr genau inter-pretiert werden Was besagt das Zitat im Kontext Ihrer Untersuchung Rein illustrative Zitate sind hingegen uumlberfluumlssiger Zierrat und daher verzichtbar

Formale Regeln der Zitation

minus Oberster Grundsatz Eine sinnvolle einheitliche und genaue Wiedergabe von Angaben soll die Nachvollziehbarkeit und Wiederauffindbarkeit der zitierten Werke sicherstellen

minus Woumlrtliche Zitate muumlssen in doppelte Anfuumlhrungszeichen gesetzt werden minus Achten Sie auf Genauigkeit Bei woumlrtlichen Zitaten ist eine Veraumlnderung des Wortlauts

unzulaumlssig Nicht das Zitat muszlig sich dem Text anpassen sondern umgekehrt Zulaumlssig ist lediglich die Kasusaumlnderung bei einzelnen Woumlrtern die allerdings in eckigen Klammern kenntlich zu machen ist17

minus Nur eindeutige Druckfehler werden mit [sic] gekennzeichnet und so uumlbernommen18 Al-tertuumlmliche Schreibweisen die nach heutigem Duden zwar falsch oder unuumlblich sind zur Zeit ihrer Abfassung aber den grammatischen bzw orthographischen Regeln entsprach werden ohne Kennzeichnung uumlbernommen (z B bdquodaszligldquo statt bdquodassldquo)19

17 Beispiel Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf der Bevoumllkerung in dem die bayerischen Landesplaner einen

bdquozuverlaumlssige[n] gesamtwirtschaftliche[n] Maszligstab fuumlr das Ausmaszlig der Strukturmaumlngelldquo erblickten konnte in den ausgewaumlhlten Landkreisen des Bayerischen Waldes nicht mit dem Bundesdurchschnitt Schritt halten

18 Beispiel Das Deutsche Schiffahrtsmuseum [sic] ist das deutsche Nationalmuseum fuumlr die Geschichte der Schifffahrt

19 Beispiel Georg Dehio Geschichte des Erzbistums Hamburg-Bremen bis zum Ausgang der Mission Berlin 1877 S 172 Sowol Heinrichrsquos II als Konradrsquos II Wuumlnsche gingen nicht houmlher hinaus als die Nordgrenze ertraumlglich ruhig und die saumlchsischen Groszligen nicht zu maumlchtig zu wissen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 70

minus Laumlngere Zitate koumlnnen gekuumlrzt werden was mit [] zu kennzeichnen ist Kuumlrzungen eines Zitats duumlrfen jedoch unter keinen Umstaumlnden den Sinn der Originalaussage veraumlndern o-der gar verdrehen20

minus Erklaumlrende Ergaumlnzungen im Zitat werden ebenfalls in eckige Klammern gesetzt (ggf mit dem Zusatz wer die Veraumlnderung vorgenommen hat)21

minus Hervorhebungen im Original muumlssen im Zitat uumlbernommen werden In der Fuszlignote ist darauf hinzuweisen wer die Hervorhebung vorgenommen hat (also bdquoHervorhebung im Originalldquo oder bdquoHervorhebung durch [Autorenkuumlrzel]ldquo)

minus Fremdsprachige Zitate Lateinische englische und franzoumlsische Zitate muumlssen nicht uumlber-setzt werden Bei Zitaten in anderen Sprachen sollte eine Uumlbersetzung in der Fuszlignote an-gegeben werden

minus Zitieren Sie nach Moumlglichkeit immer aus dem Original vermeiden Sie soweit es geht Zitate aus zweiter Hand Wenn das Original nicht beschafft werden kann und Sie daher eine Quelle nach einem Literaturtitel zitieren muumlssen Sie in der Fuszlignote die Originalquelle sowie den Titel des Werkes angeben nach dem Sie die Que 22lle zitieren

minus Ein Zitat im Zitat wird durch einfache Anfuumlhrungszeichen kenntlich gemacht23 minus Zitate ab einer Laumlnge von drei Textzeilen werden eingeruumlckt und einzeilig gesetzt

Zitierfaumlhigkeit

Es gibt Informationsquellen die Sie zwar nutzen koumlnnen die aber nicht zitierfaumlhig sind Dazu gehoumlren allgemeinbildende Lexika und Enzyklopaumldien (Brockhaus Meyer Herder Duden etc) eher populaumlre Nachschlagewerke (z B Das Mittelalter von A bis Z Taschenlexikon Dreiszligigjaumlhriger Krieg) sowie populaumlre Sachliteratur Ausschlaggebend fuumlr die Zitierfaumlhigkeit ist einerseits die Namhaftmachung eines Urhebers der Information (namentlich gekennzeich-nete Stichwoumlrter in Lexika etc) andererseits die Ferne der Informationen zu Quellen und For-schung Fuumlr jedes Thema das Sie bearbeiten gibt es genuumlgend serioumlse und zitierfaumlhige leicht zugaumlngliche Informationen (vgl Abschnitt II 1 Basisinformation) so daszlig Sie nicht auf quel-len- und forschungsgestuumltzte Informationen zuruumlckgreifen muumlssen

Quellenzitate [Name] Werk (oft als Abkuumlrzung) quelleneigene Aufteilung Buch Kapitel Jahr Abschnitt

Paragraph etc

Plin nat 37 59-61 = C Plinius Secundus Maior naturalis historia Buch 37 Abschnitte 59-61

Aug civ dei 215 = Augustinus De civitate Dei Buch 21 Kapitel 5

minus Beachten Sie so verfaumlhrt man bei dem gesamten Kanon griechlat Autoren der Antike oft auch bei Kirchenvaumltern viele griechische Werke haben lateinische Titelvarianten unter denen zitiert werden kann

Dioskurides Materia medica fuumlr περὶ ὕλης ἱατρικῆς

20 Beispiel In den Augen der Landesplaner muszligten bdquodie Verbesserung der Infra- und Agrarstruktur die Indust-

rialisierung und die uumlbrigen zur Hebung der Wirtschaftskraft im Grenzgebiet notwendigen Maszlignahmen [] als Teile einer in sich geschlossenen Strukturpolitik verstanden werdenldquo

21 Beispiel bdquoIm Gegenteil die [gemeint sind die ehemaligen Nationalsozialisten JB] regieren heute noch besser wie [sic] fruumlher und wenn irgendwo der Nationalsozialismus neu entstehen wuumlrde so waumlre dies da-hier moumlglichldquo

22 Die Fuszlignote eines solchen Zitats das Sie aus der Literatur zitiert haben muumlszligte dann beispielsweise so aus-sehen Wochenbericht der Intelligence Division von OMGBy vom 1941946 zit nach Woller Hans Ge-sellschaft und Politik in der amerikanischen Besatzungszone Die Region Ansbach und Fuumlrth Muumlnchen 1986 S 135 f

23 Beispiel bdquorsquoRemo cum fratre Quirinusrsquo so pries Vergil das Ende des Bruderkrieges und die wiederhergestell-te Herrschaft des Gesetzesldquo

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

71

Bei Werken ohne Verfasser wie manchen Annalen oder Chroniken nach der dortigen Zaumlhlung eben-

falls bei Volksrechten (Leges)

Ann Fuld ad 840 ad a 840 a 840 = Annales Fuldenses fuumlr das Jahr 840

minus Eine quellenimmanente Zaumlhlung muumlssen Sie immer angeben Sie dient dazu unabhaumlngig von Edi-tionen oder Uumlbersetzungen die verwiesene Stelle aufzufinden manchmal in Konkordanzen zB bei Briefeditionen mit unterschiedlicher Zaumlhlung (Beispiel Einhardbriefe hg v K Hampe (MGH Epistolae Karolini aevi III) Berlin 1898 S 107f) Die Editionen auf die man sich selbst bezieht stehen in der Literaturliste

Bei Herrscherurkunden (von Kaisern und Koumlnigen) wird die Nummer der Urkunde in der jeweiligen Edition angegeben Die uumlbliche Kurzform zur Zitation einer Urkunde in den MGH setzt sich aus der Abkuumlrzung fuumlr Urkunde bzw Diplom (D bei Verweis auf mehrere Diplome DD) und dem Herrscherkuumlrzel ggf samt Ordnungszahl (etwa LD = Ludwig der Deutsche O II = Otto II) zu-sammen Dazu kommt das Datum der Urkunde gegenlaumlufig notiert Im Quellenverzeichnis werden Urkunden nicht einzeln aufgenommen sondern nur der jeweils benuumltzte Band der Urkundensamm-lung

middot DLD 156 874 Mai 4

middot DDLD 156 157 und 160

im Quellenverzeichnis

middot Die Urkunden Ludwigs des Deutschen Karlmanns und Ludwigs des Juumlngeren hg v Paul Kehr (MGH DD regum Germaniae ex stirpe Karolinorum 1) Berlin 1934

Bei Privaturkunden (alle Aussteller auszliger Kaisern Koumlnigen und Paumlpsten) wird uumlblicherweise der Titel des Urkundenbuches verkuumlrzt (UB fuumlr Urkundenbuch + Name des Klosters der Stadt der Region) und die Nummer der Urkunde genannt mit dem gegenlaumlufig notierten Datum

middot UB Weiszligenburg Nr 4 667 Aug 4

im Quellenverzeichnis

middot Traditiones Wizenburgenses Die Urkunden des Klosters Weiszligenburg 661-864 Gloumlckner Karl Doll Anton (Hg) Darmstadt 1979

Bibelzitate Buch Kapitel Vers[e]

Bei Bibelstellenangaben werden Kapitel und Vers durch Komma ohne Spatium voneinander abge-setzt Mk 14 1 Kor 135 Deut 56-22 (= Deuteronomium Kapitel 5 Verse 6-22 ndash Die Zehn Ge-bote)

Einzelne Verse werden durch Punkt ohne Spatium voneinander abgesetzt Mt 122513

Stellen aus verschiedenen Kapiteln bzw aus verschiedenen Buumlchern werden durch Semikolon und folgendem Spatium voneinander abgesetzt Mt 614 1835 Mk 1125

Mit bdquoparldquo wird auf synoptische Parallelstellen verwiesen Mt 69ndash13 par Lk 112ndash4 bzw Mt 69ndash13 par Mk 1127ndash33 par Mt 2123ndash27

minus Die 5 Buumlcher Mose werden mit ihrem Namen angegeben Ex = Exodus = 2 Buch od Deut= Deuteronomium = 5 Buch die Apostelgeschichte nach ihrem lateinischen Namen Acta Apostolo-rum mit Act abgekuumlrzt Es gibt Unterschiede der kath und der protest Bibel Die Zaumlhlung des Psalter ist unterschiedlich (zB Ps 118 Vulgata = Ps 119 Lutherbibel) auch innerhalb der Psal-men Einige Buumlcher der Vulgata der offiziellen kath Bibel wurden von Luther nicht aus dem Ur-

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 72

text uumlbersetzt III Makkabaumler (Makk) Jesus Sirach (Sir od Ecc = Ecclesiasticus) ua Heute sollte man sich auf die oumlkumenische Einheitsuumlbersetzung beziehen die alle Buumlcher enthaumllt an-sonsten koumlnnen die Zitate mit dem Zusatz bdquoVulgldquo bzw bdquoLutherldquo versehen werden

Quellenangabe minus bei Abkuumlrzungen der antiken Literatur Der kleine Pauly Lexikon der Antike hg v K Ziegler W Sontheimer Stuttgart 1964 Bd 1 S

XXI-XXVI oder LPh

minus bei theologischen Abkuumlrzungen des Christen- und Judentums Theologische Realenzyklopaumldie (TRE) Abkuumlrzungsverzeichnis 2 uumlberarbu erweit Aufl Berlin

New York 1994 (enorm umfangreich)

Angabe der Quelle in der Fuszlignote Wenn die Quelle im Text zitiert wurde sieht die Fuszlignote folgendermaszligen aus 1Varius nobis fuit sermo ut in convivio nullam rem usque ad exitum adducens sed aliunde alio tran-

siliens (Sen ep 7642)

Bei der Paraphrasierung einer Quelle wird nur die entsprechende Stelle genannt

Cass Dio 72352

Bibliographische Angabe der literarischen Quellen im Quellenverzeichnis Texteditionen

Name evtl Vorname (des antiken Autors) Titel hg v Vorname Name (des Herausgebers Editors) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (der edierten Ausgabe)

Beispiel Seneca Lucius Annaeus De beneficiis hg v Karl Hosius (BT) Leipzig 1914

Uumlbersetzungen

Name Vorname Titel latdt (zB) (evtl Reihe in der die Uumlbersetzung erschienen ist) hg u uumlbers v Vorname Name (des Uumlbersetzers) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (der Uumlbersetzung)

Beispiel Seneca Lucius Annaeus Philosophische Schriften latdt hg u uumlbers von Manfred Rosen-bach Darmstadt 1969

Zitation von archivalischen Quellen (Besonderheiten einzelner Archive beachten) Beispiele

Beispiel aus dem Bestand des Staatsarchivs Bremen Senatsregistratur Aktenverzeichnis zu Auswei-sungen 3-A10 Nr 1-

Einzelakte

Beschwerde des russischen Staatsangehoumlrigen Kaufmann Josef Lewkowsky gegen die Beschluumlsse der Polizeikommission betr Seine Ausweisung als laumlstiger Auslaumlnder in StHB 3-10 Nr 212

Dokument aus dieser Akte

Offizialbericht der Polizeikommission Bremen an den Praumlsidenten des Senats Buumlrgermeister Dr Do-nandt vom 31101922 in StHB 3-A10 Nr 212

Beispiel aus dem Bestand des Bundesarchivs Nachlaumlsse

Brief Charlotte von Hadelns an Freiherr von Medem vom 19 Juni 1930 in Barch NL 235 Renzetti Aktenband 2 Korrespondenz 1930

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

73

e) Belegtechnik Im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit muszlig die Herkunft der wiedergegebenen Informa-tionen unbedingt belegt werden denn nur so werden die Ergebnisse und Thesen nachpruumlfbar und damit wissenschaftlich verwendbar Zitate und Paraphrasen Einzelinformationen Ereig-nisfolgen sowie uumlbernommene Gedankengaumlnge und Thesen muumlssen durch die Angabe des Fundorts (genaue bibliographische Angaben von Monographie Aufsatz oder Quelle) und der Fundstelle (genaue Angaben der Seitenzahl) belegt werden Dies geschieht in Form von Fuszlig-noten die in einer wissenschaftlichen Arbeit mehrere Funktionen haben minus Sie dienen dem Beleg von Informationen und eigenen Aussagen minus Sie koumlnnen Sachkommentare Erlaumluterungen und ggf Modifizierungen enthalten die den

Textfluszlig hemmen oder den Gang der Argumentation unterbrechen wuumlrden minus Sie koumlnnen Querverweise auf andere Passagen innerhalb der eigenen Arbeit enthalten

(was jedoch im Rahmen einer Seminararbeit in der Regel nicht noumltig ist) minus Sie koumlnnen eine vertiefte Auseinandersetzung mit der wissenschaftlichen Literatur enthal-

ten Generell gilt jedoch Schreiben Sie keinen bdquoParalleltextldquo innerhalb der Fuszlignoten Wichtige Informationen gehoumlren in den Text dieser muszlig auch ohne die Lektuumlre der Fuszlignoten verstaumlnd-lich sein Auch bezuumlglich der Frage wie viele Fuszlignoten pro Seite zu setzen sind gibt es keine festen Regeln Als Anhaltspunkt fuumlr Proseminararbeiten koumlnnen vier bis fuumlnf Fuszlignoten pro Seite gelten

Formalia

minus Fuszlignoten werden einzeilig in Schriftgroumlszlige 10 Punkt (TimesTimes New Roman) gesetzt minus Die Fuszlignoten werden im gesamten Text fortlaufend numeriert (bei umfangreicheren Ar-

beiten empfiehlt es sich dagegen die Fuszlignoten kapitelweise zu numerieren) minus Fuszlignoten werden im Text durch hochgestellte arabische Ziffern kenntlich gemacht Je

nach Bezug stehen sie hinter einem Wort einem Satz oder (als Sammelbeleg) am Ende eines Absatzes Woumlrtliche Zitate muumlssen in jedem Fall unmittelbar belegt werden

minus Fuszlignoten werden orthographisch wie ein vollstaumlndiger Satz behandelt deswegen begin-nen sie mit einem Groszligbuchstaben und enden mit einem Punkt24 Absaumltze in Fuszlignoten sind unuumlblich

minus Belegfuszlignoten muumlssen die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben der zitierten Quel-len- und Literaturtitel enthalten Wenn Sie einen Titel mehrfach zitieren ist ab der zweiten Nennung die Zitation mit Kurztitel statthaft Nicht erlaubt ist dagegen das Kuumlrzel bdquoaaOldquo (bdquoam angegebenen Ortldquo)

Beispiele fuumlr die korrekte Titelangabe in den Fuszlignoten

minus Sie beziehen sich erstmals in Ihrer Arbeit auf ein Buch Deshalb geben Sie die vollstaumlndi-gen bibliographischen Angaben und die Seitenzahl an auf die Sie sich beziehen25

minus In der direkt darauf folgenden Fuszlignote verweisen Sie noch einmal auf dieses Buch aber auf eine andere Seite26

minus In der dritten Fuszlignote geben Sie einen Aufsatz an den Sie erstmals heranziehen In die-sem Fall muumlssen Sie sowohl die Seitenangaben des ganzen Aufsatzes angeben als auch die Seitenangabe auf die Sie sich in diesem Fall konkret beziehen27

24 Dies auch bei Fuszlignoten mit unvollstaumlndiger Syntax 25 Beispiel Kaufmann Doris Frauen zwischen Aufbruch und Reaktion Protestantische Frauenbewegung in

der ersten Haumllfte des 20 Jahrhunderts Muumlnchen 1988 S 97 26 Ebd S 79

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 74

minus Nun verwenden Sie abermals das Buch von Doris Kaufmann Da Sie das Werk schon zi-tiert haben genuumlgt nun die Angabe des Autors und ein Kurztitel des Buchs28

minus In der naumlchsten Fuszlignote beziehen Sie sich nochmals auf dieses Buch und zwar auf diesel-be Seite wie in der vorherigen Fuszlignote29

minus Nun zitieren Sie im Text eine Quelle aus einer Quellenedition Dazu muumlssen Sie die An-gabe des verwendeten Quellenstuumlcks sowie die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben der Edition anfuumlhren30

minus Schlieszliglich benutzen Sie noch einen Quellentext der nicht in einer Quellenedition abge-druckt ist sondern in einer darstellenden wissenschaftlichen Arbeit zu Ihrem Thema Auch hier nennen Sie zunaumlchst die Angabe zur Quelle Dann verweisen Sie mit bdquozit nachldquo auf die Studie aus der Sie das Zitat entnommen haben Fuumlr diese Studie fuumlhren Sie wie-derum die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben auf31

Literatur zur Anfertigung einer Hausarbeit Baumlnsch Axel Wissenschaftliches Arbeiten Muumlnchen 82003

Buumlnting Karl-Dietrich ua Schreiben im Studium mit Erfolg Ein Leitfaden Berlin 2000

Eco Umberto Wie man eine wissenschaftliche Abschluszligarbeit schreibt Heidelberg 1988

Hoffmann Monika Deutsch fuumlrs Studium Grammatik und Rechtschreibung Paderborn ua 2005

Kruse Otto Keine Angst vor dem leeren Blatt Ohne Schreibblockaden durchs Studium Frankfurt am Main New York 92002

Niederhauser Joumlrg Die schriftliche Arbeit Ein Leitfaden zum Schreiben von Fach- Seminar- und Abschlussarbeiten in der Schule und beim Studium Mannheim 2000

Nolte Paul Die Seminararbeit Hinweise zur formalen und inhaltlichen Gestaltung online in httpwwwgeschkultfu-berlindeefmiarbeitsbereicheab_noltearbeitstechnikenarbeitspapiereNolte_Seminararbeitpdf (PDF-Datei) (Stand 15042009)

Poenicke Klaus Wie verfaszligt man wissenschaftliche Arbeiten Ein Leitfaden vom 1 Semester bis zur Promotion Mannheim ua 21988

Schroumlder Henrik Steinhaus Ingo Mit dem PC durchs Studium Eine praxisorientierte Einfuumlhrung Darmstadt 2000 (Nuumltzliche Einfuumlhrung in das Abfassen einer wissenschaftlichen Arbeit mit dem PC vor allem fuumlr Computer-Neulinge zu empfehlen)

Standop Ewald Die Form der wissenschaftlichen Arbeit Heidelberg 131990

27 Sommer Walter Chinas langer Marsch ins 20 Jahrhundert Zur Modernisierung einer traditionsreichen

Hochkultur in GWU 49 (1998) S 326-345 hier S 333 28 Kaufmann Frauen zwischen Aufbruch und Reaktion S 114 29 Ebd 30 Artikel 2 der Austraumlgal-Ordnung des Deutschen Bundes vom 16 Juni 1817 in Huber Ernst Rudolf (Hg)

Dokumente zur deutschen Verfassungsgeschichte Bd 1 Deutsche Verfassungsdokumente 1803-1850 Stutt-gart ua 31978 S 114 ff hier S 114

31 Brief Koumlnig Ludwigs I an Ludwig Fuumlrst zu Oettingen-Wallerstein vom 1 Maumlrz 1835 zit nach Gollwitzer Heinz Ludwig I von Bayern Koumlnigtum im Vormaumlrz Eine politische Biographie Muumlnchen 1997 S 395

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75

VI Standards in der Lehre

Auf einer Sitzung am 2 Februar 2005 haben sich die Lehrenden am Institut fuumlr Geschichts-wissenschaft der Universitaumlt Bremen auf gemeinsame Standards in Lehre und Pruumlfungen ver-staumlndigt Demnach sind in den Lehrveranstaltungen bestimmte unten aufgefuumlhrte Leistungen zu erbringen Zugleich werden die unten ebenfalls genannten allgemeinen Inhalte angeboten Der folgende Katalog ist fuumlr die Lehrenden und fuumlr die Studierenden verpflichtend Er wird in geeigneter Weise publiziert und insbesondere den Studierenden bekannt gemacht

I Lehre

Proseminar (einschlieszliglich Tutorium) allgemeine Inhalte

- fachspezifische Methoden Quellen zu finden und auszuwerten (Heuristik Kritik Analyse Interpretation)

- fachspezifische Anleitung der Bibliotheksbenutzung - fachspezifische Anleitung zum Bibliographieren (traditionelle und elektronische Me-

dien) - Kenntnis von Handbuumlchern Uumlberblickswerken Zeitschriften - qualifizierter Umgang mit dem Internet - Techniken des Exzerpierens - Vorbereitung Praumlsentation und Kritik muumlndlicher Beitraumlge - Methoden der Ergebnissicherung (Protokoll) - Anleitung zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

fuumlr eine erfolgreiche Teilnahme obligatorisch

- regelmaumlszligige Teilnahme und aktive Mitarbeit o Sitzungen duumlrfen houmlchstens zweimal und jeweils unter Vorlage einer Ent-

schuldigung versaumlumt werden o regelmaumlszligige Lektuumlre auch fremdsprachiger Texte

- Kurzreferat (mit Thesenpapier) sowie kleinere schriftliche Arbeiten (zB Exzerpt Protokoll Rezension) die Vorbesprechung von Thesenpapier und Referat ist ver-pflichtend

- Erstellung einer Bibliographie ndash Quellen und Literatur (Monographien und Aufsaumltze) ndash fuumlr die Hausarbeit mit anschlieszligender Besprechung

- Schriftliche Hausarbeit (20000-30000 Zeichen = 10-15 Normseiten) anhand einer Fragestellung und mit verpflichtender Vorbesprechung in der Sprechstunde

o die Hausarbeit schlieszligt die Interpretation von Quellen ein o Abgabe bis zum Ende des Semesters

- der bdquofachdidaktische Anteilldquo fuumlr Studierende in Lehramtsstudiengaumlngen orientiert sich an den Anforderungen eines didaktischen Entwurfs

Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Proseminar kein Schein erworben werden kann Dieder Studierende ist durchgefallen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 76

b Hauptseminar allgemeine Inhalte

- Begleitung bei der selbstaumlndigen Vertiefung der in den Proseminaren eingefuumlhrten methodischen und arbeitstechnischen Kenntnisse und Fertigkeiten (so)

fuumlr eine erfolgreiche Teilnahme obligatorisch

- regelmaumlszligige Teilnahme und aktive Mitarbeit o Sitzungen duumlrfen houmlchstens zweimal und jeweils unter Vorlage einer Ent-

schuldigung versaumlumt werden o regelmaumlszligige Lektuumlre auch fremdsprachiger Texte

- muumlndliches Referat oder muumlndliche Problemaufarbeitung und Diskussionsleitung - selbstaumlndiges Bibliographieren - schriftliche Hausarbeit (40000-50000 Zeichen = 20-25 Normseiten) anhand einer

Fragestellung und mit verpflichtender Vorbesprechung in der Sprechstunde Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Hauptseminar kein Schein erworben werden kann Derdie Studierende ist durchgefallen

II Pruumlfungen

Zwischenpruumlfung

- die bdquopruumlfungsrelevante Studienleistungldquo (PSL) wird zusaumltzlich zu den obligatorischen Leistungen fuumlr Proseminare erbracht

- gepruumlft werden Methoden wissenschaftlichen Arbeitens (vgl Merkblatt zur Zwi-schenpruumlfung) und ein mit den Pruumlferinnen oder Pruumlfern vereinbartes Thema

- spaumltestens zwei Wochen vor der Pruumlfung sind beiden Pruumlferinnen oder Pruumlfern eine Literaturliste (ca 10-15 Titel ohne Handbuchartikel gezaumlhlt) und ein Thesenpapier als Voraussetzung und Grundlage einzureichen

Auch fuumlr Magisterabschluszligpruumlfungen und das erste Staatsexamen werden in der Regel The-senpapiere verlangt

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77

VII Studierwerkstatt

Die Studierwerkstatt ist eine Einrichtung der Universitaumlt Bremen In 1-2-taumlgigen Workshops (Modulen) vermitteln wir bdquoSchluumlsselkompetenzenldquo fuumlr ein erfolgreich(er)es Studium Bei uns lernen Sie methodisches bdquoHandwerkszeugldquo um noch zielgerichteter und effektiver studieren zu koumlnnen

Das Angebot der Studierwerkstatt umfaszligt

bull Unterschiedliche Lern- und Arbeitstechniken fuumlr das Studium

bull Verbesserung der Selbstorganisation durch ein optimales Zeitmanagement

bull Methoden gezielter Pruumlfungsvorbereitungen und Streszligabbau

bull Praumlsentationstechniken fuumlr den Vortrag

bull Grundtechniken des wissenschaftlichen Schreibens (fuumlr Haus- und Abschluszligarbeiten)

bull Hilfe im Schreibprozeszlig wissenschaftlicher Arbeiten durch ein Formulierungstraining

Das Programm der Studierwerkstatt ist in Grundlagen- und Themenmodule unterteilt die auf die spezifischen Anforderungen im Studium zugeschnitten sind

Neben den Workshops zur Optimierung der Studierfaumlhigkeit bietet die Studierwerkstatt fuumlr die Tutorinnen und Tutoren der Universitaumlt Bremen Themen-Workshops zur Anleitung von Lerngruppen an In diesen hochschuldidaktischen Schulungen werden die angehenden Lern-gruppenleiter auf ihre Rolle mit grundlegendem didaktischem Handwerkszeug vorbereitet In Rollenspielen wird das Erlernte unmittelbar erprobt und sowohl die kommunikative wie die soziale Kompetenz verbessert

bull Tutorenschulung ndash Grundkurs

bull Tutorenschulung ndash Aufbaukurs

bull Lehren lernen fuumlr Praktikumsbetreuer(innen) und Uumlbungsgruppenleiter(innen) in naturwis-senschaftlichen Faumlchern

Anmeldung zu allen Workshops der Studierwerkstatt uumlber die Homepage Saumlmtliche Seminare sind teilnehmerbegrenzt Um die Anmeldungen verbindlich zu machen ist eine Gebuumlhr von jeweils 8- euro zu entrichten Die Gebuumlhr ist sofort nach Anmeldung in bar bei Frau Dittmer VWG 0190 Montag ndash Freitag 900 bis 1200 Uhr zu bezahlen Die Einzahlungsquittung gilt als Anmeldebeleg Kontakt Verwaltungsgebaumlude Uni Bremen 28359 Bremen 0421 2182728 wwwstudierwerkstattuni-bremende

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Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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VIII Anhang

Beispiele fuumlr

Quellenblatt fuumlr ein Referat

Titelblatt einer Hausarbeit

Inhaltsverzeichnis

Bibliographie

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Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Universitaumlt Bremen FB 8 Institut fuumlr Geschichtswissenschaft

Art der Veranstaltung (zB Wahlpflichtbereich II General Studies) Titel der Veranstaltung Dozent Titel Vorname Name Wintersemester Sommersemester 200x0y

Titel der Hausarbeit Untertitel

Vorname Name der Verfasserin des Verfassers wohne in der und der Straszlige in der und der Stadt bzw Anschrift ersetzt durch die e-mail-Adresse bin im so und sovielten Semester und studiere Fach A Fach B Abschluszlig Matr Nordm XXXXXXX

Bremen Tag Monat Jahr

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 82

Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung Seitenzahl 11 Forschungsstand und Quellenlage Seitenzahl 12 Fragestellung Seitenzahl 2 Das erste Kapitel Seitenzahl 21 Das erste Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 22 Das zweite Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 23 Das dritte Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 3 Das zweite Kaptitel Seitenzahl 31 Das erste Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 32 Das zweite Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 321 Das erste Sub-Unterkapitel zum zweiten Unterkapitel

des zweiten Kapitels Seitenzahl 322 Das zweite Sub-Unterkapitel zum zweiten Unterkapitel

des zweiten Kapitels Seitenzahl 33 Exkurs Seitenzahl 34 Das dritte Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 4 Schluszlig Seitenzahl 41 Resultate der Untersuchung Seitenzahl 42 Offene Fragen und Ausblick Seitenzahl 5 Literaturverzeichnis Seitenzahl 51 Quellen Seitenzahl 52 Literatur Seitenzahl 53 Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung Seitenzahl 6 Anhang Seitenzahl 61 Texte Quellen Seitenzahl 62 Bilder Plaumlne Karten Seitenzahl 63 Abbildungsverzeichnis Seitenzahl

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

83

5 Literaturverzeichnis

51 Quellen Cassius Dio Roumlmische Geschichte uumlbersetzt von Otto Veh Bd 3 Zuumlrich Muumlnchen 1986

Cassius Dio Roumlmische Geschichte uumlbersetzt von Otto Veh Bd 4 Zuumlrich Muumlnchen 1986

Diodorus Siculus Diodorus of Sicily In twelve volumes mit einer englischen Uumlbersetzung

von Charles Bradford Welles Bd 8 Cambridge London 1970

Plutarch Grosse Griechen und Roumlmer eingeleitet und uumlbersetzt von Konrat Ziegler Bd 5

Zuumlrich Stuttgart 1960

Gaius Suetonius Tranquillus Opera 1 De Vita Caesarum lib VIII recensuit Maximilianus

Ihm Stuttgart ua 32003

Sueton Caumlsarenleben uumlbertragen und erlaumlutert von Max Heinemann Stuttgart 1986

52 Literatur

Cancik Hubert Hitzl Konrad (Hg) Die Praxis der Herrscherverehrung in Rom und seinen

Provinzen Tuumlbingen 2003

Clauss Manfred Kaiser und Gott Herrscherkult im roumlmischen Reich Stuttgart 1999

Dahlheim Werner Geschichte der roumlmischen Kaiserzeit (OGG 3) 3 uumlberarb und erw

Aufl Muumlnchen 2003

Giebel Marion Augustus Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten Hamburg 1984

Klauck Hans-Josef Vergoumlttlichte Menschen Der Herrscher- und Kaiserkult in Ders

(Hg) Die religioumlse Umwelt des Urchristentums II Herrscher- und Kaiserkult Philoso-

phie Gnosis Stuttgart ua 1996

Riemer Ulrike Wundergeschichten und ihre Erzaumlhlabsicht im Kontext antiker Herrscher-

verehrung in Klio 86 (2004) S 218-234

Stepper Ruth Augustus et sacerdos Untersuchungen zum roumlmischen Kaiser als Priester

(Potsdamer Altertumswissenschaftliche Beitraumlge 9) Wiesbaden 2003

Taylor Lily Ross The divinity of the roman emperor New York 1931

Weber Gregor Kaiser Traumlume und Visionen in Prinzipat und Spaumltantike Stuttgart 2000

Wlosok Antonie (Hg) Roumlmischer Kaiserkult Darmstadt 1978

Wohlmayr Wolfgang Die Apside als sakrale Form im fruumlhen roumlmischen Kaiserkult in

Brandt Barbara ua (Hg) Synergia Festschrift fuumlr Friedrich Krinzinger Bd 2 Wien

2005 S 387-394

  • Vorworte
  • I Was ist Geschichte
    • 1 Geschichte als Wissenschaft
    • 2 Literatur zur Einfuumlhrung
      • a) Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft
      • b) Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft
      • c) Geschichte der Geschichtswissenschaft
          • II Basisinformationen
            • 1 Basisinformationen (Lexika und Handbuumlcher)
              • a) Lexika und Nachschlagewerke
              • b) Handbuumlcher und Reihen
              • c) Atlanten
                • 2 Ausgewaumlhlte Uumlberblicksdarstellungen
                  • III Materialbeschaffung
                    • 1 Bibliographieren
                      • a) Systematisches Bibliographieren
                      • b) Unsystematisches Bibliographieren
                      • c) Bibliographische Hilfsmittel und Bibliographien
                        • 2 Titelaufnahme (bibliographische Angaben)
                          • Haumlufige Abkuumlrzungen (lat amp dt)
                            • 3 Bibliotheken in Bremen
                              • SuUB
                              • Die Fachsystematiken Geschichte der SuUB Bremen
                                • Gliederung
                                • Bibliothekskataloge (OPAC)
                                • Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa
                                • Bibliothek des DSM (Deutsches Schiffahrtsmuseum) Bremerhaven
                                    • 4 Fachzeitschriften
                                    • 5 Internet-Ressourcen fuumlr Historiker
                                      • IV Wissenschaftliches Arbeiten im Studium
                                        • 1 Fragestellung
                                        • 2 Literaturarbeit
                                          • a) Lesen wissenschaftlicher Texte (Informationsbeschaffung)
                                          • b) Aufbereitung des Gelesenen (Informationsverwaltung)
                                            • 3 Quellenarbeit
                                              • a) Was ist eine Quelle
                                              • b) Quellentypologie
                                              • c) Quellenkritik
                                              • d) Quelleninterpretation
                                              • e) Quelleneditionen
                                                • 4 Hilfswissenschaften und Nachbardisziplinen
                                                  • Archaumlologie
                                                    • Chronologie
                                                    • Diplomatik
                                                    • Epigraphik
                                                    • Genealogie
                                                    • Historische Geographie
                                                    • Heraldik
                                                    • Numismatik
                                                    • Palaumlographie
                                                    • Papyrologie
                                                    • Philologie
                                                    • Prosopographie
                                                    • Sphragistik
                                                      • V Praumlsentation des Materials
                                                        • 1 Grundregeln
                                                        • 2 Das Referat
                                                          • a) Funktion und Ziele des Referats
                                                          • b) Regeln fuumlr Houmlrtexte
                                                          • c) Das Thesenpapier
                                                            • 3 Die Hausarbeit
                                                              • a) Die aumluszligere Form der Hausarbeit
                                                              • b) Der Aufbau der Hausarbeit
                                                              • c) Zehn Basisregeln fuumlr die sprachliche Gestaltung wissenschaftlicher Hausarbeiten
                                                              • d) Zitation
                                                              • e) Belegtechnik
                                                                  • VI Standards in der Lehre
                                                                  • VII Studierwerkstatt
                                                                  • VIII Anhang
                                                                    • Beispiele fuumlr
                                                                      • Quellenblatt fuumlr ein Referat
                                                                      • Titelblatt einer Hausarbeit
                                                                      • Inhaltsverzeichnis
                                                                      • Bibliographie
Page 3: Institut für Geschichte der Universität Bremen...Bernbeck, Reinhard: Theorien in der Archäologie, Tübingen / Basel 1997. Eggers, Hans Jürgen: Einführung in die Vorgeschichte,

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

3

a) Was ist eine Quelle 45 b) Quellentypologie 46 c) Quellenkritik 48 d) Quelleninterpretation 50 e) Quelleneditionen 52

4 Hilfswissenschaften und Nachbardisziplinen 55 Archaumlologie 55 Chronologie 56 Diplomatik 56 Epigraphik 56 Genealogie 57 Historische Geographie 57 Heraldik 57 Numismatik 57 Palaumlographie 58 Papyrologie 58 Philologie 58 Prosopographie 59 Sphragistik 59

V PRAumlSENTATION DES MATERIALS 60

1 Grundregeln 60

2 Das Referat 61 a) Funktion und Ziele des Referats 61 b) Regeln fuumlr Houmlrtexte 62 c) Das Thesenpapier 63

3 Die Hausarbeit 64 a) Die aumluszligere Form der Hausarbeit 64 b) Der Aufbau der Hausarbeit 64 c) Zehn Basisregeln fuumlr die sprachliche Gestaltung wissenschaftlicher Hausarbeiten 68 d) Zitation 69 e) Belegtechnik 73

VI STANDARDS IN DER LEHRE 75

VII STUDIERWERKSTATT 77

VIII ANHANG 79 Beispiele fuumlr 79 Quellenblatt fuumlr ein Referat 79 Titelblatt einer Hausarbeit 79 Inhaltsverzeichnis 79 Bibliographie 79

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 4

Vorworte

Vorwort zur 1 Ausgabe Dieser Leitfaden richtet sich an Studierende die an der Universitaumlt Bremen das Studium der Neueren und Neuesten Geschichte ndash eine Epoche die grob gesprochen vom spaumlten 15 Jahr-hundert bis zur Gegenwart reicht ndash aufnehmen Er verfolgt das Ziel ihnen den Einstieg in die fachspezifischen Methoden und Arbeitstechniken der Geschichtswissenschaft zu erleichtern die in Proseminar und Tutorium vermittelt werden Dieses kleine Kompendium ist als Begleitlektuumlre zu den Lehrveranstaltungen im Grundstudium konzipiert es kann und will weder das Proseminar noch das Tutorium noch die Einfuumlhrungsvorlesung in die Geschichtswissenschaft ersetzen Ebenso ist es kein Ersatz fuumlr weit umfassendere methodisch orientierte Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft Die am Ende der einzelnen Kapitel aufgefuumlhrten Literaturhinweise sollen vielmehr zu einer vertieften Beschaumlftigung mit der

aterie anregen

M Inhaltlich orientiert sich der Leitfaden an zwei bdquoVorbildernldquo aus anderen Universitaumlten an der bdquoMuumlnchen-Fiebelldquo die fuumlr die Neuere und Neueste Geschichte konzipiert worden ist1 und an den bdquoHinweise[n] fuumlr Anfaumlnger im Studium der Geschichte an der Ruhr-Universitaumlt Bochumldquo die sich an Studierende aller Epochendisziplinen richtet2 Den Kolleginnen und Kollegen die an diesen beiden Einfuumlhrungen mitgearbeitet haben sei an dieser Stelle herzlich gedankt

April 2004 Jaromiacuter Balzar Vorwort zur 2 Ausgabe Dieser Leitfaden richtet sich an alle Studierende des Studiengangs Geschichte an der Univer-sitaumlt Bremen Er verfolgt das Ziel Ihnen den Einstieg in die fachspezifischen Methoden und Arbeitstechniken der Geschichtswissenschaft zu erleichtern die in Proseminar und Tutorium vermittelt werden Dieses Kompendium ist als Begleitlektuumlre und Nachschlagewerk zu den Lehrveranstaltungen im Grundstudium konzipiert wobei es weder das Proseminar noch das Tutorium noch die Einfuumlhrungsvorlesung in die Geschichtswissenschaft ersetzt Ebenso ist es kein Ersatz fuumlr weit umfassendere methodisch orientierte Einfuumlhrungen in die Geschichtswis-senschaft Die am Ende der einzelnen Kapitel aufgefuumlhrten Literaturhinweise sollen vielmehr zu einer Vertiefung einzelner Lerninhalte anregen Der Leitfaden orientiert sich an zwei Vorbildern aus anderen Universitaumlten der bdquoMuumlnchen-Fibelldquo die fuumlr die Neuere und Neueste Geschichte konzipiert wurde und den bdquoHinweise[n] fuumlr Anfaumlnger im Studium der Geschichte an der Ruhr-Universitaumlt Bochumldquo Den Kolleginnen und Kollegen die an diesen beiden Einfuumlhrungen mitgearbeitet haben sei an dieser Stelle herzlich gedankt Der vorliegende Leitfaden entstand auf der Grundlage des von Jaromiacuter Balcar verfaszligten Kompendiums fuumlr die Neuere und Neueste Geschichte Fuumlr die Neuauflage wurde er ergaumlnzt um die Epochen und Regionen sowie um die Hilfsmittel die das Lehrangebot am Institut fuumlr Geschichte der Universitaumlt Bremen umfassen Die Neufassung wurde unter Mitwirkung des Instituts redaktionell betreut und bearbeitet von Jan Ulrich Buumlttner Carmen Hammer und Claudia Horst

Maumlrz 2006

1 Theresia Bauer ua bdquoMuumlnchen-Fiebelldquo Technik des wissenschaftlichen Arbeitens im Proseminar (Ludwig-

Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Abteilung fuumlr Neuere Geschichte und Abteilung fuumlr Neueste Geschichte und Zeitgeschichte) 3 Fassung Muumlnchen 1999

2 Lutz Budraszlig ua Hinweise fuumlr Anfaumlnger im Studium der Geschichte an der Ruhr-Universitaumlt Bochum 10 voumlllig neubearbeitete Auflage Bochum 2001

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

5

Aus dem Vorwort zur 3 Ausgabe [] Diese dritte Auflage beinhaltet erstmals Literatur zum neuen Studienschwerpunkt der Schiffahrtsgeschichte Die Aufnahme der Ur- und Fruumlhgeschichte ist ebenfalls erfolgt Litera-turangaben sind jedoch erst fuumlr die naumlchste Auflage vorgesehen Die Neufassung wurde redaktionell betreut und bearbeitet von Moritz Boumlhme Jan Ulrich Buumlttner Carmen Hammer Claudia Horst und Stefan Scheel

Nachsommer 2007 Vorwort zur 4 Ausgabe Schneller als erwartet wurde eine weitere Auflage notwendig Diese vierte Auflage enthaumllt erstmals umfassende Literaturangaben zum Studienfach der Ur- und Fruumlhgeschichte die unter den jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten eingefuumlgt wurden Neben allerlei Aumlnderungen Aktualisierungen und Fehlerkorrekturen im Detail wurden zahlreiche Angaben zur Literatur der Geschichte Lateinamerikas erneuert und ausgetauscht sowie die Literatur zur Osteuropaumli-schen Geschichte komplett neu erarbeitet Diese Neufassung und Uumlberarbeitung des Studienleitfadens wurde redaktionell betreut und durchgefuumlhrt von Jan Ulrich Buumlttner und Stefan Scheel

Fruumlhsommer 2009

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 6

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

7

I Was ist Geschichte

Geschichte ist die kollektive Vergangenheit der Menschen Der Begriff bdquoGeschichteldquo hat ver-schiedene Bedeutungsebenen 1 die Geschichte als die Summe alles vergangenen Gesche-hens 2 die verschriftlichte Vergangenheit der Menschen (Geschichtsschreibung) die wieder-um besteht aus a) der Geschichtserzaumlhlung und b) der Geschichtswissenschaft Das Ge-schichtsstudium ndash wie auch dieser Leitfaden ndash beschaumlftigt sich ausschlieszliglich mit der wissen-schaftlichen Erschlieszligung der Vergangenheit

1 Geschichte als Wissenschaft

Der Historiker Reinhart Koselleck definiert den Begriff Geschichte als Kollektivsingular bei dem es sich im Gegensatz zu den vielen Geschichten um einen Reflexionsbegriff handelt Ge-schichte meint nicht nur vergangene Ereigniszusammenhaumlnge sondern immer auch deren In-terpretation Insofern wird der Historiker die Bedingungen unter denen sich geschichtswis-senschaftliche Erkenntnisse vollziehen stets mitberuumlcksichtigen3

Die folgenden Schritte leiten grundsaumltzlich jede historische Forschung 1 Auf der Grundlage einer theoriegeleiteten Fragestellung werden die Quellen ausgewaumlhlt

und kritisch uumlberpruumlft In einem zweiten Schritt wird die Frage bearbeitet ob sich die aus den Quellen gewonnenen Informationen so miteinander verknuumlpfen lassen daszlig sie auf die Frage des Historikers eine sinnvolle Antwort geben Obwohl historisches Arbei-ten immer das Produkt von Konstruktionsleistungen ist werden der Willkuumlr der Inter-pretation durch die Quellen klare Grenzen gesetzt Geschichte als Wissenschaft erbringt stets beide Leistungen Die Rekonstruktion vergangener Wirklichkeiten und die Kon-struktion von Zusammenhaumlngen

2 Die aus den Quellen erarbeiteten Ergebnisse und Interpretationen muumlssen sich in der wissenschaftlichen Forschungsdiskussion bewaumlhren in der sie bestaumltigt oder verworfen werden koumlnnen Geschichte als Wissenschaft liefert also keine unverruumlckbaren Ergeb-nisse Mit dem Begriff bdquoObjektivitaumltldquo wird in der Geschichtswissenschaft lediglich aus-gesagt daszlig subjektiv entwickelte Erkenntnisse intersubjektiv nachvollziehbar sind Alle Erkenntnisse gelten nur solange bis sie in der fachlichen Diskussion auf der Grundlage einer neuen Fragestellung einer erweiterten Quellenkenntnis oder -interpretation revi-diert werden

3 Historiker muumlssen sich und anderen Rechenschaft uumlber ihr methodisches Vorgehen so-wie uumlber ihre Betrachtungs- und Bewertungskriterien ablegen die immer von der jewei-ligen Gegenwart beeinfluszligt sind Zu diesem Zweck werden die Fragestellung und die These jeder Arbeit explizit vorangestellt

Wie komplex die auf die Geschichte gerichteten Perspektiven sind zeigen die folgenden Zu-gaumlnge die die verschiedenen Dimensionen der vergangenen Wirklichkeiten ausleuchten So-zialgeschichte Politikgeschichte Moderne Kulturwissenschaft Wirtschaftsgeschichte Ge-schlechtergeschichte und Wissenschaftsgeschichte um nur einige zu nennen Fuumlr die unter-schiedlichen Zugriffsmoumlglichkeiten wurde ein jeweils spezifisches methodisches Instrumenta-rium entwickelt ndash Sie werden im Verlauf Ihres Studiums einige dieser Ansaumltze naumlher kennen-lernen

3 Vgl Koselleck Reinhart Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main

42000 182 265

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 8

Doch wozu eigentlich Geschichte Immer aktuell geblieben ist die Frage nach Nutzen und Nachteil der Historie fuumlr das Leben4 Auch wenn es keine allgemeinguumlltigen Antworten auf diese Frage geben kann weiszlig man doch was sie nicht oder nicht mehr ist Gemeint ist das Konzept der bdquoHistoria Magistra Vitaeldquo Die Geschichte liefert keine moralischen oder politi-schen Erkenntnisse aus denen zukuumlnftiges Handeln ableitbar waumlre Gleichwohl bietet sie als eine Reflexionswissenschaft die die Bedingungen moumlglichen menschlichen Handelns unter-sucht ein fuumlr die Gegenwart und Zukunft erforderliches Orientierungswissen Leichter ist die Frage zu beantworten welche konkreten Kompetenzen Sie in Ihrem Ge-schichtsstudium erwerben Uumlber das methodische und inhaltliche Fachwissen einzelner Epo-chen und Teildisziplinen hinaus vermittelt das Geschichtsstudium eine arbeitstechnisch-methodische Kompetenz die nicht nur auf den engeren Bereich der Geschichtswissenschaft anwendbar ist Sie lernen sich selbstaumlndig und methodisch kontrolliert in relativ kurzer Zeit in ein Thema einzuarbeiten das akkumulierte Wissen aufzubereiten und es in muumlndlicher und schriftlicher Form wiederzugeben Dieser Leitfaden moumlchte Sie beim Erwerb dieser Qualifi-kationen unterstuumltzen

2 Literatur zur Einfuumlhrung

a) Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft

Allgemein Bloch Marc Apologie der Geschichtswissenschaft oder Der Beruf des Historikers Nach der von

Eacutetienne Bloch edierten franzoumlsischen Ausgabe hg v Peter Schoumlttler Stuttgart 2002

Burschel Peter ua Geschichte Ein Tutorium Freiburg im Breisgau 1997

Daniel Ute Kompendium Kulturgeschichte Theorie Praxis Schluumlsselwoumlrter 5 durchges u aktu-al Aufl Frankfurt am Main 2006

Evans Richard J Fakten und Fiktionen Uumlber die Grundlagen historischer Erkenntnis Frankfurt am Main ua 1998 (gut lesbare Einfuumlhrung in das historische Denken)

Goertz Hans-Juumlrgen Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998

Jordan Stefan Einfuumlhrung in das Geschichtsstudium Stuttgart 2005

Sellin Volker Einfuumlhrung in die Geschichtswissenschaft Goumlttingen 2005 (erw Neuausgabe)

Ur- und Fruumlhgeschichte (Allgemeine Werke wenn nicht in Klammern Epocheneingrenzung) Bernbeck Reinhard Theorien in der Archaumlologie Tuumlbingen Basel 1997

Eggers Hans Juumlrgen Einfuumlhrung in die Vorgeschichte 4 Auflage mit Nachwort von Claudia Theune und aktualisiertem Literaturverzeichnis Berlin 2004

Eggert Manfred KH Praumlhistorische Archaumlologie Konzepte und Methoden Tuumlbingen ua 2001

Ericsson Ingolf Archaumlologie der Neuzeit Ziele und Abgrenzungen einer jungen Disziplin der archaumlo-logischen Wissenschaft in Ausgrabungen und Funde 40 19951 S7-13 (Neuzeit)

Fansa M ua (Hg) Archaumlologie Land Niedersachsen 400000 Jahre Geschichte Oldenburg 2004

Fehring GP Die Archaumlologie des Mittelalters Eine Einfuumlhrung Stuttgart 2000 (Mittelalter)

4 Vgl das gleichnamige Werk Nietzsche Friedrich Vom Nutzen und Nachtheil der Historie fuumlr das Leben

Leipzig 1924

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

9

Ders Stadtarchaumlologie in Deutschland Archaumlologie in Deutschland Stuttgart 1996 (Mittelalter)

Helmig Guido ua (Hg) Center ndash Region ndash Periphery Medieval Europe Basel 2002 (Neuzeit)

Alte Geschichte Blum Hartmut Wolters Reinhard Alte Geschichte studieren Konstanz 2006

Gehrke Hans-Joachim Schneider Hellmuth (Hg) Geschichte der Antike Ein Studienbuch Stuttgart ua 2000

Guumlnther Rosmarie Einfuumlhrung in das Studium der Alten Geschichte 2 durchges Aufl Paderborn ua 2004

Wirbelauer Eckhard (Hg) Antike (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen 2004

Mann Christian Antike Einfuumlhrung in die Altertumswissenschaften (Akademie Studienbuumlcher Ge-schichte) Berlin 2008

Mittelalter Goetz Hans-Werner Proseminar Geschichte Mittelalter 3 uumlberarb Aufl Stuttgart 2006 (grundle-

gend)

Hilsch Peter Das Mittelalter - die Epoche Konstanz 2006

Muumlller Harald Mittelalter (Akademie Studienbuumlcher Geschichte) Berlin 2008

Quirin Heinz Einfuumlhrung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte Stuttgart 51991

Fruumlhe Neuzeit Emich Birgit Geschichte der Fruumlhen Neuzeit studieren Konstanz 2006

Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006 (auch uumlber den Bereich der Fruumlhen Neuzeit hinaus aufgrund der anschaulichen Darstellung be-sonders empfehlenswert)

Neuere und Neueste Geschichte Metzler Gabriele Einfuumlhrung in das Studium der Zeitgeschichte Paderborn 2004

Moumlller Horst Wengst Udo Einfuumlhrung in die Zeitgeschichte Muumlnchen 2003

Opgenoorth Ernst Schulz Guumlnther Einfuumlhrung in das Studium der Neueren Geschichte 6 vollst uumlberarb Aufl Paderborn 2001

Peter Matthias Schroumlder Hans-Juumlrgen Einfuumlhrung in das Studium der Zeitgeschichte Paderborn ua 1994 (Ein guter Uumlberblick uumlber Literatur und Hilfsmittel)

Schulz Gerhard Einfuumlhrung in die Zeitgeschichte Darmstadt 1997

Schulze Winfried Einfuumlhrung in die neuere Geschichte Stuttgart 42002

Lateinamerikanische Geschichte Schuumlller Karin Einfuumlhrung in das Studium der iberischen und lateinamerikanischen Geschichte

Muumlnster Aschendorff 2000

Osteuropaumlische Geschichte Emeliantseva Ekaterina ua (Hg) Einfuumlhrung in die Osteuropaumlische Geschichte Stuttgart 2008

Torke Hans-Joachim Einfuumlhrung in die Geschichte Ruszliglands Muumlnchen 1997

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 10

Zernack Klaus Osteuropa Eine Einfuumlhrung in seine Geschichte Muumlnchen 1977

Schiffahrtsgeschichte Broeze Frank (Hg) Maritime history at the crossroads a critical review of recent historiography in

Research in maritime history Bd 9 St JohnrsquosNF 1995

Fachdidaktik Guumlnther-Arndt Hilke (Hg) Geschichtsdidaktik Praxishandbuch fuumlr die Sekundarstufe I und II Ber-

lin 2003

Huhn Jochen Geschichtsdidaktik Eine Einfuumlhrung Koumlln 1994

Sauer Michael Geschichte unterrichten Eine Einfuumlhrung in die Didaktik und Methodik 5 aktual u erg Aufl Seelze 2006

b) Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft Appleby Joyce Telling the Truth about History London 1995

Bloch Marc ua Schrift und Materie der Geschichte Vorschlaumlge zur systematischen Aneignung his-torischer Prozesse Frankfurt am Main 1977

Conrad Christoph Kessel Martina (Hg) Geschichte schreiben in der Postmoderne Beitraumlge zur ak-tuellen Diskussion Stuttgart 1994

Corneliszligen Christoph Geschichtswissenschaft Eine Einfuumlhrung Frankfurt am Main 2000

Droysen Johann Gustav Historik historisch-kritische Ausgabe von Peter Ley Stuttgart 1977

Duumllmen Richard van Historische Anthropologie Entwicklung ndash Probleme ndash Aufgaben Koumlln ua 22001

Eibach Joachim Lottes Guumlnther (Hg) Kompaszlig der Geschichtswissenschaft Ein Handbuch Goumlttin-gen 2002

Goertz Hans-Juumlrgen Umgang mit Geschichte Eine Einfuumlhrung in die Geschichtstheorie Reinbek 1995

Grafton Anthony Die tragischen Urspruumlnge der deutschen Fuszlignote Berlin 1995

Jordan Stefan Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaft Paderborn ua 2009

Koselleck Reinhart Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main 52003

Landwehr Achim Geschichte des Sagbaren Einfuumlhrung in die historische Diskursanalyse (Histori-sche Einfuumlhrungen 8) Tuumlbingen 2001

Lorenz Chris Konstruktion der Vergangenheit Eine Einfuumlhrung in die Geschichtstheorie Koumlln ua 1997

Maurer Michael (Hg) Aufriss der historischen Wissenschaften 7 Bde Stuttgart 2001-2005

Medick Hans Hausen Karin (Hg) Geschlechtergeschichte und allgemeine Geschichte Herausforde-rungen und Perspektiven Goumlttingen 1998

Mergel Thomas Welskopp Thomas (Hg) Geschichte zwischen Kultur und Gesellschaft Beitraumlge zur Theoriedebatte Muumlnchen 1997

Raulff Ulrich (Hg) Mentalitaumlten-Geschichte Zur historischen Rekonstruktion geistiger Prozesse Berlin 1987

Sarasin Philipp Geschichtswissenschaft und Diskursanalyse Frankfurt am Main 2003

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

11

c) Geschichte der Geschichtswissenschaft

Allgemein Bruch Ruumldiger vom Muumlller Rainer A (Hg) Historikerlexikon Von der Antike bis zum 20 Jahr-

hundert 2 erw und uumlberarb Aufl Muumlnchen 2002

Hardtwig Wolfgang (Hg) Uumlber das Studium der Geschichte Muumlnchen 1990 (Sammlung bdquoklassi-scherldquo Aufsaumltze uumlber das Geschichtsstudium)

Kuumlttler Wolfgang ua (Hg) Geschichtsdiskurs 5 Bde Frankfurt am Main 1993-1999

Middell Matthias Sammler Steffen (Hg) Alles Gewordene hat Geschichte Die Schule der Annales in ihren Texten 1929-1992 Leipzig 1994

Raphael Lutz Geschichtswissenschaft im Zeitalter der Extreme Theorien Methoden Tendenzen von 1900 bis zur Gegenwart Muumlnchen 2003

Reinhardt Volker (Hg) Hauptwerke der Geschichtsschreibung Stuttgart 1997

Smith Bonnie G The Gender of History Men Women and Historical Practice CambridgeMass 2000

Stern Fritz (Hg) Geschichte der Geschichtsschreibung Moumlglichkeiten Aufgaben Methoden Texte von Voltaire bis zur Gegenwart Muumlnchen 1966

Wehler Hans-Ulrich (Hg) Deutsche Historiker 9 Bde Goumlttingen 1971-1982

Ur- und Fruumlhgeschichte Freeden Uta von Schnurbein Siegmar von (Hg) Spuren der Jahrtausende Archaumlologie und Ge-

schichte in Deutschland Stuttgart 2002

Menghin Wilfried Planck Dieter (Hg) Menschen Zeiten Raumlume Archaumlologie in Deutschland Stuttgart 2002

Bahn Paul G Renfrew Colin Archaeology Theories Methods and Practice London 52005

Alte Geschichte Brown Peter Autoritaumlt und Heiligkeit Aspekte der Christianisierung des roumlmischen Reiches Stuttgart

1998 (Spaumltantike)

Finley Moses I Antike und moderne Demokratie Stuttgart 1980

Gehrke Hans-Joachim Zwischen Altertumswissenschaft und Geschichte Standortbestimmung der Alten Geschichte am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts in Schwinge E-R (Hg) Die Wissen-schaft vom Altertum am Ende des 2 Jahrtausends n Chr Stuttgart Leipzig 1995 S 160-197

Houmllkeskamp Karl-Joachim Rekonstruktion einer Republik Die politische Kultur des antiken Rom und die Forschung der letzten Jahrzehnte Muumlnchen 2004 (Republik)

Nippel Wilfried (Hg) Uumlber das Studium der Alten Geschichte Muumlnchen 1993

Mittelalter Borgolte Michael Sozialgeschichte des Mittelalters Eine Forschungsbilanz nach der deutschen Ein-

heit (HZ Beihefte NF 22) Muumlnchen 1996

Goetz Hans-Werner (Hg) Mediaumlvistik im 21 Jahrhundert Stand und Perspektiven der internationa-len und interdisziplinaumlren Mittelalterforschung Muumlnchen 2003

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 12

Goetz Hans-Werner Moderne Mediaumlvistik Stand und Perspektiven der Mittelalterforschung Darm-stadt 1999

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Boumldeker Hans Erich (Hg) Aufklaumlrung und Geschichte Studien zur deutschen Geschichtswissen-

schaft im 18 Jahrhundert Goumlttingen sup21992

Iggers Georg G Geschichtswissenschaft im 20 Jahrhundert Ein kritischer Uumlberblick im internatio-nalen Zusammenhang 2 durchges Aufl Goumlttingen 1996

Jarausch Konrad H Sabrow Martin (Hg) Die historische Meistererzaumlhlung Deutungslinien der deutschen Nationalgeschichte nach 1945 Goumlttingen 2002

Sabrow Martin Das Diktat des Konsenses Geschichtswissenschaft in der DDR 1949-1969 Muumlnchen 2001

Schieder Wolfgang Sellin Volker (Hg) Sozialgeschichte in Deutschland Entwicklungen und Per-spektiven im internationalen Vergleich 4 Bde Goumlttingen 1986-1987

Schulze Winfried Oexle Otto Gerhard (Hg) Deutsche Historiker im Nationalsozialismus Frankfurt am Main 1999

Lateinamerikanische Geschichte Grenz Wolfgang (Hg) Deutschsprachige Lateinamerika-Forschung Institutionen Wissenschaftler

und Experten in Deutschland Oumlsterreich und der Schweiz Neuere Veroumlffentlichungen Frankfurt am Main Vervuert 1993

Holloway Thomas H (Hg) A Companion to Latin American History Malden Blackwell 2008

Martiacuten Acosta Emelina (Hg) Metodologiacutea y nuevas liacuteneas de investigacioacuten de la historia de Ameacuteri-ca Burgos Universidad de Burgos 2001

Sosa Ignacio Hanley Brian Francis Connaughton Historiografiacutea latinoamericana contemporanea Mexico Universidad Nacional Autonoma de Mexico 1999

Osteuropaumlische Geschichte Barber John Soviet Historians in Crisis 1928-1932 (= Studies in Soviet History and Science) Basing-

stoke ua 1981

Baron Samuel H Heer Nancy W (Hg) Windows on the Russian Past Essays on Soviet Histori-ography since Stalin ColumbusOhio 1977

Bohn Thomas M Russische Geschichtswissenschaft von 1880 bis 1905 Pavel N Miljukov und die Moskauer Schule (= Beitraumlge zur Geschichte Osteuropas 25) Koumlln ua 1998

Burleigh Michael Germany Turns Eastwards A Study of Ostforschung in the Third Reich Cam-bridge 1988

Fitzpatrick Sheila Revisionism in Retrospect A Personal View in Slavic Review 673 (2008) S 682-704

Haar Ingo Deutsche ldquoOstforschungrdquo und Antisemitismus in Zeitschrift fuumlr Geschichtswissenschaft 486 (2000) S 485-508

Haar Ingo Historiker im Nationalsozialismus Deutsche Geschichtswissenschaft und der bdquoVolksndashtumskampfldquo im Osten Goumlttingen 2000

Oberlaumlnder Erwin (Hg) Geschichte Osteuropas Zur Entwicklung einer historischen Disziplin in Deutschland Oumlsterreich und der Schweiz 1945-1990 Stuttgart 1992

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

13

II Basisinformationen

1 Basisinformationen (Lexika und Handbuumlcher)

Eine sinnvolle Fragestellung kann nicht ohne Vorkenntnisse entwickelt werden man braucht fuumlr sie ein fundiertes Grund- oder bdquoAssoziationsldquowissen Dieses ist zweifach strukturiert zum einen synchron dh man fragt danach was zeitgleich zu dem untersuchten Phaumlnomen ge-schehen ist und in welcher Beziehung es zu diesen Geschehnissen stand Zum anderen dia-chron dh man fragt danach was vor bzw nach dem untersuchten Phaumlnomen geschah wie es also auf der Zeitachse zu verorten ist Zur Erarbeitung des Kontextwissens dienen vor allem Lexika und Handbuumlcher

a) Lexika und Nachschlagewerke Fachlexika dienen der Erstinformation uumlber einen begrenzten Sachverhalt Man verwendet sie am Anfang der Beschaumlftigung mit einem bislang unvertrauten Gegenstand sowie zur Beseiti-gung von punktuellen Wissensluumlcken die sich im Lauf der Recherchen ergeben Die in einem Lexikonartikel enthaltenen Informationen sind allerdings meist sehr knapp und reichen fuumlr eine vertiefte Beschaumlftigung mit einem Thema nicht aus

Historische Lexika Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL) Hamm 1975ff (httpwwwbautzdebbkl)

Allgemeine deutsche Biographie [ADB] hg v der Historischen Commission bei d Kgl Akademie d Wissenschaften 56 Bde Leipzig 1875-1912 ND Berlin 1967-1971 (Internet httpmdz1bib-bvbde~ndbadb_indexhtml)

Asendorf Manfred ua Geschichte Lexikon der wissenschaftlichen Grundbegriffe Reinbek 1994

Bayer Erich Woumlrterbuch zur Geschichte Begriffe und Fachausdruumlcke 5 neugestaltete u erw Aufl Stuttgart 2003

Deutsches biographisches Archiv Neue Folge bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts Muumlnchen 1989ff (mit Deutschem biographischem Index Zugriff per Microfiche und online)

dtv-Atlas zur Weltgeschichte Karten und chronologischer Abriszlig 2 Bde Muumlnchen 271993

Fischer Lexikon Geschichte aktual u uumlberarb Aufl Frankfurt am Main 2003 (empfehlenswert)

Geschichtliche Grundbegriffe Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland 7 Bde und ein Registerband Stuttgart 1972-1992

Haberkern Eugen Wallach Joseph Friedrich Hilfswoumlrterbuch fuumlr Historiker Tuumlbingen ua 92001

Handwoumlrterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte (HRG) 5 Bde Berlin 1971-1998

Jaumlger Friedrich (Hg) Enzyklopaumldie der Neuzeit bisher 4 Baumlnde Stuttgart 2006

Jordan Stefan Lexikon Geschichtswissenschaft Hundert Grundbegriffe Ditzingen 2002

Lexikon fuumlr Theologie und Kirche (LThK) 11 Bde 3 voumlllig neu bearb Aufl Freiburg 1993-2001

Meyers Taschenlexikon Geschichte 6 Bde Mannheim 21989

Neue deutsche Biographie [NDB] hg v der Historischen Kommission bei d Bayrischen Akademie d Wissenschaften Muumlnchen 1953ff (Internet httpwwwndbbadw-muenchende)

Der Groszlige Ploetz Die Daten-Enzyklopaumldie der Weltgeschichte Daten Fakten Zusammenhaumlnge Koumlln 332002

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 14

Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG) 8 Bde 4 voumlllig neu bearb Aufl Tuumlbingen 1998-2005

Theologische Realenzyklopaumldie (TRE) 36 Bde Berlin ua 1977-2004

Woumlrterbuch Geschichte hg v Konrad Fuchs Heribert Raab Muumlnchen 132002 (fruumlher unter dem Titel bdquodtv-Woumlrterbuch zur Geschichteldquo erschienen breiter als HaberkernWallach)

Ur- und Fruumlhgeschichte Reallexikon der Vorgeschichte Bd 1-14 Berlin 1924-1929

Filip J Enzyklopaumldisches Handbuch zur Ur- und Fruumlhgeschichte 2 Bde Prag 1966

Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA) 2 voumlllig neu bearbeitete Auflage Bd 1ff Berlin New York 1973ff

Alte Geschichte The Oxford Classical Dictionary (OCD) Oxford 31996 Paulyrsquos Realencylopaumldie der classischen Altertumswissenschaft (RE) 68 Bde in zwei Reihen [A-P

und R-Z] Stuttgart bzw Muumlnchen 1893-1999 (absolut grundlegend) Der Kleine Pauly (KlP) 5 Bde Stuttgart Muumlnchen 1964-1975 ND Muumlnchen 1979 Der Neue Pauly (DNP) 16 Bde Stuttgart 1996-2005 Reallexikon fuumlr Antike und Christentum (RAC) Stuttgart 1950ff (auch fuumlr die Antike von Bedeutung)

Mittelalter Dictionary of the Middle Ages (DMA) 8 Bde New York 1982-1989 Die deutsche Literatur des Mittelalters Verfasserlexikon (VLex) Berlin 1978-2001 Supplemente ab

2001 Lexikon des Mittelalters (LexMA) 9 Bde Muumlnchen Zuumlrich 1980-2003 (absolut grundlegend)

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Dewald Jonathan (Hg) Europe 1450 to 1789 6 Bde New York 2004 Enzyklopaumldie der Neuzeit Stuttgart 2006ff Schneiders Werner (Hg) Lexikon der Aufklaumlrung Deutschland und Europa Muumlnchen 1995

Lateinamerikanische Geschichte Alexander Robert J (Hg) Bibliographical Dictionary of Latin American and Caribbean Political

Leaders New York Greenwood Press 1988 Collier Simon ua (Hg) The Cambridge Encyclopedia of Latin America and the Caribbean Cam-

bridge Cambridge University Press 1985 Tenenbaum Barbara A ua (Hg) Encyclopedia of Latin American History and Culture 5 Bde New

York Scribnerrsquos 1996 Velaacutezquez Bonilla Carmela Diccionario de teacuterminos coloniales San JoseacuteCR Editorial de la

Universidad de Costa Rica 2005 Zudem existieren zu allen Staaten Lateinamerikas einzelstaatliche Lexika die in der Reihe ldquoHistorical

Dictionary of [Land]ldquo erschienen sind

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

15

Osteuropaumlische Geschichte Bolšaja sovetskaja ėnciklopedija Bd 1-65 1Auflage Moskva 1926ff

Brown A The Soviet Union A Biographical Dictionary London 1990

Čuguev V The Biographical Dictionary of the Former Soviet Union London ua 1992

Čuguev V ua Kto estrsquo kto v Rossii I byvšem SSSR vydajuščiesja ličnosti byvšego Sovetskogo So-juza Rossii I emigracii Moskva 1994

Enciklopediceskij slovarrsquo Brokgauz I Efron Bd 1-86 Moskva 1890-1907

Kallinikov P Russkij biografičeskij slovarrsquo 20 Bde Moskva 1998-2001

McCauley M Who is Who in Russia since 1900 London ua 1997

Puškarev SG Dictionary of Russian historical terms from the eleventh century to 1917 New Haven 1970

Sovetskaja istoričeskaja ėnciklopedija 16 Bde Moskva 1961-1976

Torke H-J Lexikon der Geschichte Russlands Von den Anfaumlngen bis zur Oktoberrevolution Muumln-chen 1985

The modern encyclopedia of Russian and Soviet history Bd 1-60 Gulf Breeze 1976-2001

Schiffahrtsgeschichte Oxford Encyclopedia of Maritime History 4 Bde New York 2007

Kemp Peter (Hg) The Oxford companion to ships amp the sea Oxford 1976

b) Handbuumlcher und Reihen Handbuumlcher dienen der Information uumlber einen historischen Zusammenhang Im Gegensatz zu Lexika bieten sie eine zusammenhaumlngende Darstellung des Forschungsstandes Ihr Aufbau ist meist chronologisch-geographisch und nicht systematisch Dennoch eignen sie sich zur Erar-beitung der bdquoharten Faktenldquo eines konkreten Themenbereichs was sie auch zu einer wertvol-len Hilfe bei der Vorbereitung auf Pruumlfungen macht

Allgemein Ariegraves Philippe Duby George (Hg) Geschichte des privaten Lebens 5 Bde Frankfurt am Main

1989-1995

Berg Christa ua (Hg) Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte 6 Bde Muumlnchen 1987-1998

Blickle Peter (Hg) Handbuch der Geschichte Europas Stuttgart 2002ff (Einzelbaumlnde beachten)

Cipolla Carlo M Borchardt Knut (Hg) Europaumlische Wirtschaftsgeschichte 5 Bde Stuttgart ua 1976-1980

Duby Georges Perrot Michelle (Hg) Geschichte der Frauen 5 Bde Frankfurt am Main 1993-1995

Fischer Wolfram (Hg) Handbuch der europaumlischen Wirtschafts- und Sozialgeschichte 6 Bde Stutt-gart 1980-1993

Gebhardt Bruno (Hg) Handbuch der deutschen Geschichte 10 voumlllig neu bearb Auflage 24 Bde Stuttgart 2001-2006

Groh Dieter (Hg) Propylaumlen Geschichte Deutschlands 9 Bde Berlin 1983-1995

Henning Friedrich Wilhelm Handbuch der Wirtschafts- und Sozialgeschichte Deutschlands 3 Bde Paderborn ua 1991-1999

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 16

Jaumlger Friedrich ua (Hg) Handbuch der Kulturwissenschaften 3 Bde Stuttgart 2004

Jedin Hubert (Hg) Handbuch der Kirchengeschichte 7 Bde Freiburg ua 1962-1979

Jeserich Kurt A ua (Hg) Deutsche Verwaltungsgeschichte 6 Bde Stuttgart 1983-1988

Koumlbler Gerhard Historisches Lexikon der deutschen Laumlnder Die deutschen Territorien und reichs-unmittelbaren Geschlechter vom Mittelalter bis zur Gegenwart Muumlnchen 61999

Koumlnig Wolfgang (Hg) Propylaumlen Technikgeschichte 5 Bde Berlin 1990-1992

Schieder Theodor (Hg) Handbuch der europaumlischen Geschichte 7 Bde Stuttgart 1968-1992

Wehler Hans-Ulrich (Hg) Moderne deutsche Geschichte Von der Reformation bis zur Vereinigung 12 Bde Frankfurt am Main 1985-1997

Handbuch-Reihen Fischer-Weltgeschichte 36 Bde Frankfurt am Main 1965-83

Oldenbourg Geschichte Lehrbuch (OGL) Muumlnchen 2000ff

Oldenbourg-Grundriszlig der Geschichte (OGG) Muumlnchen (jeweils neueste Auflage benutzen)

Enzyklopaumldie Deutscher Geschichte (EDG) 26 Bde Muumlnchen 1988ff (jeweils neueste Auflage be-nutzen)

Alte Geschichte Aufstieg und Niedergang der Roumlmischen Welt (ANRW) 3 Reihen mit jeweils mehreren Baumlnden Ber-

lin New York 1972ff (httpwwwcsukyedu~raphaelscaifeanrwhtml ndash Index)

The Cambridge Ancient History (CAH) 12 Bde 1923-1939 voumlllige Neubearbeitung seit 1970

Handbuch der Altertumswissenschaft (HdA) begr von Iwan von Muumlller fortgef von Hermann Bengtson Muumlnchen 1885ff (eine Uumlbersicht bei Jaumlger Gerhard Einfuumlhrung in die klassische Phi-lologie Muumlnchen 31989)

Mittelalter The New Cambridge Medieval History 7 Bde Cambridge 1995

Kroeschell Karl Deutsche Rechtsgeschichte Bd 1 bis 1250 Koumlln ua 122008 Bd 2 bis 1650 Koumlln ua 92008 [Bd 3 seit 1650 Koumlln ua 52008]

Fruumlhe Neuzeit Brady Thomas A (Hg) Handbook of European History 1400-1600 Late Middle Ages Renaissance

and Reformation Leiden ua 1994ff

Dewald Jonathan (Hg) Europe 1450 to 1789 6 Bde New York 2004

Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006

Neuere und Neueste Geschichte Aubin Hermann Zorn Wolfgang (Hg) Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte

2 Bde Stuttgart 1971-1976

Huber Ernst Rudolf Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789 8 Bde Stuttgart ua 1957-1991

Ders (Hg) Dokumente zur Deutschen Verfassungsgeschichte im 19 und 20 Jahrhundert 4 Bde und ein Registerband Stuttgart 31978-1992

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

17

Koumlbler Gerhard Historisches Lexikon der deutschen Laumlnder Die deutschen Territorien und reichs-unmittelbaren Geschlechter vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 uumlberarb u erg Aufl Muumlnchen 2007

Koumlnig Wolfgang (Hg) Propylaumlen Technikgeschichte 5 Bde Berlin 1990-1992

Schieder Theodor (Hg) Handbuch der europaumlischen Geschichte 7 Bde Stuttgart 1968-1992

Lateinamerikanische Geschichte Bernecker Walther ua (Hg) Handbuch der Geschichte Lateinamerikas 3 Bde Stuttgart Klett-

Cotta 1992-1996

Bethell Leslie (Hg) The Cambridge History of Latin America 11 Bde Cambridge ua Cambridge University Press 1984-1995

Bulmer-Thomas Victor ua (Hg) The Cambridge Economic History of Latin America 2 Bde Cam-bridge Cambridge University Press 2006

Trigger Bruce G (Hg) The Cambridge History of the Native Peoples of the Americas 3 Bde Cam-bridge ua Cambridge University Press 1996-2000

Osteuropaumlische Geschichte Haumann Heiko Geschichte Ruszliglands Zuumlrich 22003

Hellmann Manfred ua (Hg) Handbuch der Geschichte Russlands Bd1-6 Stuttgart 1981-2004

Kappeler Andreas Russische Geschichte Muumlnchen 1997

Stoumlkl Guumlnther Russische Geschichte Von den Anfaumlngen bis zur Gegenwart Stuttgart 1965

The Cambridge History of Russia Bd 1-3 Cambridge 2006

Torke H-J Einfuumlhrung in die Geschichte Russlands Muumlnchen 1997

Fachdidaktik Bergmann Klaus ua (Hg) Handbuch der Geschichtsdidaktik Seelze-Velber 51997

Mayer Ulrich ua (Hg) Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht SchwalbachTs 2004

Pandel Hans-Juumlrgen Schneider Gerhard (Hg) Handbuch Medien im Geschichtsunterricht Schwal-bachTs 1999

c) Atlanten Groszliger historischer Weltatlas 4 Bde Muumlnchen 1978-1996

Barrington Atlas of the Greek and Roman World unter Mitwirkung zahlreicher Wissenschaftler hg v Richard A Talbert Princeton Oxford 2000

Putzger Historischer Weltatlas Berlin 1032002

Daruumlber hinaus gibt es etliche regionalhistorische Atlanten und thematische Kartenwerke

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 18

2 Ausgewaumlhlte Uumlberblicksdarstellungen

Ur- und Fruumlhgeschichte (In Klammern Epochen- Themeneingrenzung) Beilke-Voigt I Das Opfer im archaumlologischen Befund Studien zu den sog Bauopfern kultischen

Niederlegungen und Bestattungen in ur- und fruumlhgeschichtlichen Siedlungen Norddeutschlands und Daumlnemarks RahdenWestfalen 2006 (Bauopfer)

Biel J Rieckhoff S Die Kelten in Deutschland Stuttgart 2001 (Vorroumlmische Eisenzeit Hallstatt-zeit Lategravenezeit)

Brather S Ethnische Interpretationen in der fruumlhgeschichtlichen Archaumlologie Berlin 2004 (Ethni-sche Deutung)

Burmeister St Muumlller-Scheeszligel N Soziale Gruppen - kulturelle Grenzen Muumlnster 2006 (Sozialge-schichte aus archaumlologischer Perspektive)

Fassbinder Stefan Wallfahrt Andacht und Magie Religioumlse Anhaumlnger und Medaillen in Beitraumlge zur neuzeitlichen Froumlmmigkeitsgeschichte Suumldwestdeutschlands aus archaumlologischer Sicht (Zeit-schrift fuumlr Archaumlologie des Mittelalters Beiheft 18) Bonn 2003 (Mittelalter Fruumlhe Neuzeit)

Fluumleler Marianne ua (Hg) Stadtluft Hirsebrei und Bettelmoumlnch Die Stadt um 1300 Stuttgart 1992 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

Hinz H-M Wieczorek A (Hg) Europas Mitte um 1000 Beitraumlge zur Geschichte Kunst und Ar-chaumlologie Bd 1 Stuttgart 2000 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

Jockenhoumlvel A Kubach W Bronzezeit in Deutschland Stuttgart 1994 (Bronzezeit)

Jungklaus Bettina Die anthropologische Bearbeitung der Skelette vom fruumlhneuzeitlichen Pauli-Friedhof der Brandenburger Neustadt in Archaumlologische Untersuchungen in der Neustadt Bran-denburg Brandenburg 1998 S85-94 (Neuzeit)

Lohrke B Kinder in der Merowingerzeit Graumlber von Maumldchen und Jungen in der Alemannia Rah-denWestfalen 2004 (Voumllkerwanderungszeit Fruumlhes Mittelalter)

Luumlning J Steinzeitliche Bauern in Deutschland Die Landwirtschaft im Neolithikum Bonn 2000 (Steinzeit)

Muumlller-Wille M ua Fruumlhstaumldtische Zentren der Wikingerzeit und ihr Hinterland Stuttgart 2002 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

Neumeister-Taroni B Rippmann D (Hg) Gesellschaft und Ernaumlhrung um 1000 Eine Archaumlologie des Essens Vevey 2000 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

Owen Linda R ua Von der Geburt bis zum Tode Individuelle und gesellschaftliche Dimensionen von Alter und Geschlecht in der Urgeschichte Konferenzband HU Berlin 2004 Berlin 2004 S143-520 (Gender)

Stiegemann C Wemdorf M (Hg) Kunst und Kultur in der Karolingerzeit Mainz 1999 (Voumllker-wanderungszeit Fruumlhes Mittelalter)

Voumllling Th Germanien an der Zeitenwende Studien zum Kulturwandel beim Uumlbergang von der vor-roumlmischen Eisenzeit zur aumllteren roumlmischen Kaiserzeit in der Germania Magna Oxford 2005 (Rouml-mische Kaiserzeit)

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

19

Alte Geschichte Bleicken Jochen Die athenische Demokratie 4 voumlllig uumlberarb und wesentl erw Aufl Paderborn

1995

Ders Die Verfassung der Roumlmischen Republik Grundlagen und Entwicklung Paderborn 82000

Ders Verfassungs- und Sozialgeschichte des Roumlmischen Kaiserreiches 2 Bde Paderborn 81995

Dahlheim Werner Die Antike Griechenland und Rom von den Anfaumlngen bis zur Expansion des Is-lam Paderborn 62002

Kloft Hans Die Wirtschaft der griechisch-roumlmischen Welt Eine Einfuumlhrung Darmstadt 1992

Meier Christian Res publica amissa Eine Studie zu Verfassung und Geschichte der spaumlten roumlmischen Republik Frankfurt am Main 31997

Die Oldenbourg-Grundrisse (Muumlnchen) fuumlr die Gebiete der griechischen und roumlmischen Geschichte enthalten am Schluszlig ausfuumlhrliche Uumlbersichten uumlber die wichtigen Quellen und besonders zu beach-tende wissenschaftliche Literatur

Schuller Wolfgang Griechische Geschichte 5 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen 2002 Gehrke Hans-Joachim Geschichte des Hellenismus 3 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen 2003 Bleicken Jochen Geschichte der Roumlmischen Republik Muumlnchen 62004 Dahlheim Werner Geschichte der Roumlmischen Kaiserzeit 3 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen

2003 Martin Jochen Spaumltantike und Voumllkerwanderung Muumlnchen 42001 Schreiner Peter Byzanz Muumlnchen 21994

Mittelalter Pohl Walter Die Voumllkerwanderung Eroberung und Integration Stuttgart ua 2002

Angenendt Arnold Das Fruumlhmittelalter Die abendlaumlndische Christenheit von 400-900 Stuttgart 32001

Geary Patrick J Die Merowinger Europa vor Karl dem Groszligen Muumlnchen 22004

Althoff Gerd Die Ottonen Koumlnigsherrschaft ohne Staat 2 erw Aufl Stuttgart 2005

Boshof Egon Die Salier 4 aktual Aufl Stuttgart 2000

Engels Odilo Die Staufer 7 uumlberarb u erg Aufl Stuttgart 2000

Mayer Hans E Geschichte der Kreuzzuumlge 9 verb Aufl Stuttgart 2000

Schulze Hans K Grundstrukturen der Verfassung im Mittelalter 3 Bde Stuttgart 199098

McCormick Michael Origins of European Economy Communications and Commerce AD 300-900 Cambridge 2001

Flasch Kurt Das philosophische Denken im Mittelalter von Augustinus bis Macchiavelli Stuttgart 22000 (grundlegende Einfuumlhrung)

Lindberg David C Von Babylon bis Bestiarium Die Anfaumlnge des abendlaumlndischen Wissens Stutt-gart ua 1994 (gut und umfassend)

Bumke Joachim Houmlfische Kultur Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter Neuausgabe in einem Band Muumlnchen 102002

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Duumllmen Richard van Kultur und Alltag in der Fruumlhen Neuzeit 3 Bde Muumlnchen sup21999

Greyerz Kaspar von Religion und Kultur Europa 1500-1800 Goumlttingen 2000

Muumlnch Paul Lebensformen in der Fruumlhen Neuzeit Frankfurt am Main 1992

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 20

Nipperdey Thomas Deutsche Geschichte

Bd 1 1800-1866 Buumlrgerwelt und starker Staat Muumlnchen 1983 Bd 21 1866-1918 Arbeitswelt und Buumlrgergeist Muumlnchen 1990 Bd 22 1866-1918 Machtstaat vor der Demokratie Muumlnchen 1992 Stollberg-Rilinger Barbara (Hg) Einfuumlhrung in die Fruumlhe Neuzeit online in httpwwwuni-

muensterdeFNZ-Online 2003 (Stand 1292007)

Wehler Hans-Ulrich Deutsche Gesellschaftsgeschichte

Bd 1 Vom Feudalismus des Alten Reiches bis zur defensiven Modernisierung der Reformaumlra 1700-1815 Muumlnchen 31996

Bd 2 Von der Reformaumlra bis zur industriellen und politischen bdquoDeutschen Doppelrevolutionldquo 1815-184549 Muumlnchen 42005

Bd 3 Von der bdquoDeutschen Doppelrevolutionldquo bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges 1849-1914 Muumlnchen 21995

Bd 4 Vom Beginn des Ersten Weltkriegs bis zur Gruumlndung der beiden deutschen Staaten 1914-1949 2 durchges Aufl Muumlnchen 2003

Bd 5 Von der Gruumlndung der beiden deutschen Staaten bis zur Vereinigung 1949-1991 Muumlnchen [erscheint ca 2007]

Winkler Heinrich August Der lange Weg nach Westen

Bd 1 Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Repu-blik Muumlnchen 52002

Bd 2 Deutsche Geschichte vom bdquoDritten Reichldquo bis zur Wiedervereinigung Muumlnchen 52002 Zedler Johann Heinrich Grosses vollstaumlndiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Kuumlnste

64 Bde Leipzig Halle 1732-1750 2 photomechan Nachdruck Graz 1994-1999 auch in httpwwwzedler-lexikonde

Lateinamerikanische Geschichte Andreo Garcia Juan Guardia Sara Beatriz (Hg) Historia de las mujeres en Ameacuterica Latina Murcia

Universidad de Murcia 2002

Bakewell Peter A History of Latin America 1450 to the Present MaldenMA Oxford Blackwell Publishing sup22006

Buisson Inge Schottelius Herbert Die Unabhaumlngigkeitsbewegungen in Lateinamerika 1788-1926 Stuttgart Klett-Cotta 1980

Chasteen John C Americanos Latin Americarsquos struggle for independence Oxford Oxford Univer-sity Press 2008

Chasteen John C Born in blood and fire A concise history of Latin America New York Norton 2006

Koumlnig Hans-Joachim Kleine Geschichte Lateinamerikas Stuttgart Reclam 2006

Leoacuten Portilla Miguel Saacutenchez-Albornoz Nicolaacutes (Hg) Ameacuterica Latina en la eacutepoca colonial 2 Bde Barcelona Criacutetica 2003

Morant Isabel (Hg) Historia des las Mujeres en Espantildea y Ameacuterica Latina 4 Bde Madrid Editorial Caacutetedra 2005-2006

Pietschmann Horst Die staatliche Organisation des kolonialen Iberoamerika Stuttgart Klett-Cotta 1980

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

21

Skidmore Thomas E Smith Peter H (Hg) Modern Latin America New York Oxford University Press 2005

Zur Nationalgeschichte einzelner Laumlnder Lateinamerikas sei auf folgende Reihen verwiesen ldquoKleine Geschichte helliprdquo aus dem Beck Verlag (Beckrsquosche Reihe) und ldquoA Concise History helliprdquo aus dem Ver-lag Cambridge University Press

Osteuropaumlische Geschichte Altrichter H Kleine Geschichte der Sowjetunion 1917-1991 Muumlnchen 2001

Abramov LV ua Istorija Rossii Bd 1-3 Moskva 1993

Alpern Engel Barbara Women in Russia 1700-2000 Cambridge 2004

Billington JH The Icon and the Axe An Interpretative History of Russian Culture New York 1966

Goehrke Carsten Russischer Alltag Bd 1-3 Zuumlrich 2003-2005

Hildermeier M Die Sowjetunion 1917-1991 (OGG 31) Muumlnchen 2001

Houmlsch E Geschichte Russlands Vom Kiever Reich bis zum Zerfall des Sowjetimperiums Stuttgart ua 1996

Hosking Geoffrey A Russia People and Empire 1552-1917 London 1997

Kappeler Andreas Russland als Vielvoumllkerreich Entstehung ndash Geschichte ndash Verfall Muumlnchen 1992

Ključevskij VO Geschichte Russlands Bd 1-4 Stuttgart 1925-1926

Mironov BN Socialrsquonaja istorija Rossii perioda imperii (XVIII- načalo XX v) 2 Bde St Peters-burg 1999

Nolte H-H Kleine Geschichte Russlands Stuttgart 1998

Schmidt C Russische Geschichte 1547-1917 (OGG 33) Muumlnchen 2003

Solovrsquoev SM Istorija Rossii s drevnejšich vremen Bd 1-15 Moskva 1960-1966

Stoumlkl Guumlnther Russische Geschichte von den Anfaumlngen bis zur Gegenwart Stuttgart 51990

Schiffahrtsgeschichte Heidbrink Ingo bdquoDeutschlands einzige Kolonie ist das Meerldquo Die Hochseefischerei und die Fische-

reikonflikte des 20 Jahrhunderts Hamburg 2004

Kiedel Klaus-Peter Kuumlstenschiffer Alltag auf Motorseglern Kuumlmos und Containerfeedern Hamburg 1966

Kiedel Klaus-Peter Arbeitsplatz Schiff 100 Jahre See-Berufsgenossenschaft 1887-1987 Hamburg 1987

Kludas Arnold Die Geschichte der deutschen Passagierschiffahrt Hamburg 1986

Scholl Lars U Deutsche Marinemalerei 1830-2000 Helgoland 2002

Schulze-Wegner Guntram Deutschland zur See 150 Jahre Marinegeschichte im Auftrag des Deut-schen Marine-Instituts hrsg bearb und erw von Heinrich Walle Mit einer Zusammenfassung von Michael Salewski Hamburg 1988

Winterhoff Edmund Walfang in der Antarktis (Schriften des Deutschen Schiffahrtsmuseums 4)

Oldenburg 1974

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 22

III Materialbeschaffung

1 Bibliographieren

Zur intensiven Beschaumlftigung mit einem Thema reichen Lexika und Handbuumlcher nicht aus vielmehr muszlig auch die einschlaumlgige Spezialliteratur herangezogen werden Die Technik die relevante Literatur zu einem bestimmten Themenbereich zu finden wird bdquoBibliographierenldquo genannt Ohne eine klare Fragestellung und ein bereits vorhandenes Uumlberblickswissen uumlber den Untersuchungsgegenstand wuumlrde man sich jedoch in der Menge der Literatur verlieren Grundsaumltzlich unterscheidet man zwei Arten des Bibliographierens das unsystematische und das systematische Bibliographieren

a) Systematisches Bibliographieren Die Grundlage des systematischen Bibliographierens sind abgeschlossene und laufende Bib-liographien Bibliothekskataloge und Fachdatenbanken die bibliographischen Beilagen der neuesten Jahrgaumlnge der einschlaumlgigen Zeitschriften sowie Quellensammlungen Die Auswer-tung relevanter Bibliographien ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Literaturrecherche de-ren Aufgabe darin besteht die vorhandenen Quellen- und Literaturangaben sowie die aktuel-len Publikationen zu einem Thema moumlglichst vollstaumlndig zu erfassen

b) Unsystematisches Bibliographieren Bei diesem Weg geht man von einschlaumlgigen Lexikon- und Handbuchartikeln aber auch von Monographien und Aufsaumltzen aus die einem etwa uumlber die Literaturliste eines Seminars in die Haumlnde gefallen sind Deren Literaturverzeichnisse wertet man aus und gelangt so in einer Art Schneeballsystem Schritt fuumlr Schritt zu einer umfangreichen Literaturliste Diese Art des Vor-gehens birgt jedoch mehrere gravierende Nachteile in sich - Die bdquoTrefferldquo sind mehr oder weniger zufaumlllig Es besteht die Gefahr daszlig Sie zentrale Ti-

tel uumlbersehen - Die so entstandene Literaturliste ist unvollstaumlndig Vor allem die neueste Literatur fehlt

da man bdquoruumlckwaumlrtsldquo bibliographiert Titel die nach den bdquoausgeschlachtetenldquo Werken er-schienen sind entgehen Ihnen Insbesondere die in Zeitschriften und Sammelbaumlnden pub-lizierten Aufsaumltze sind so kaum zu finden

- Auf diese Weise treffen die Autoren dieser bdquoausgeschlachtetenldquo Werke die Literaturaus-wahl fuumlr Sie ndash denn was diese nicht beruumlcksichtigt haben entgeht somit auch Ihnen

c) Bibliographische Hilfsmittel und Bibliographien Eine Bibliographie ist ein Buch oder eine Datenbank in dem bzw der andere Buumlcher oder Aufsaumltze verzeichnet werden Es gibt Bibliographien fuumlr die gesamte Geschichtswissenschaft aber auch fuumlr einzelne Epochen Bereiche Regionen oder historische Teildisziplinen Man unterscheidet grundsaumltzlich zwischen abgeschlossenen und laufenden (dh in der Regel jaumlhr-lich erscheinenden) Bibliographien

Bibliographische Hilfsmittel Baumgart Winfried Buumlcherverzeichnis zur deutschen Geschichte Hilfsmittel Handbuumlcher Quellen

Muumlnchen 142001 (gut zum Einstieg aber die Kulturgeschichte fehlt)

Feldmann Reinhard Schulze Klaus Wie finde ich Literatur zur Geschichte Berlin 31995

Kernchen Hans-Juumlrgen Kernchen Dagmar (Hg) Tokol-Weitzel Handbuch der bibliographischen Nachschlagewerke 2 Bde Frankfurt am Main 61984

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

23

Spezialbibliographien zur Zeitschriftenliteratur Poolersquos Index of Periodical Literature (1802-1907) GloucesterMA 1963

Index deutschsprachiger Zeitschriften 1750-1815 (Zeitschriftenindex) 10 Bde Goumlttingen 1997 (auch auf Microfiche)

Internationale Bibliographie der Zeitschriftenliteratur aus allen Gebieten des Wissens (IBZ) Osna-bruumlck 1965ff (bis 1983 als Druckausgabe danach als Datenbank online zugaumlnglich)

Bibliographie der deutschen Zeitschriftenliteratur mit Einschluszlig von Sammelwerken Leipzig 1896-1944 194748-1964

Bibliographie der fremdsprachigen Zeitschriftenliteratur Leipzig 1911-1964

Bibliographien fuumlr die Geschichtswissenschaft Historical Abstracts Bibliography of Historical Sciences Santa Barbara 1955ff (ausschlieszliglich Zeit-

schriftenliteratur jeweils mit kurzer Inhaltsangabe daher besonders nuumltzlich auch als CD-ROM erhaumlltlich)

Historische Bibliographie hg v der Arbeitsgemeinschaft auszligeruniversitaumlrer Forschungseinrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland Muumlnchen 1987ff (jaumlhrlich erscheinend auch als Datenbank unter den Fachdatenbanken der SuUB verfuumlgbar)

Internationale Bibliographie der Rezensionen geistes- und sozialwissenschaftlicher Literatur (IBR) Osnabruumlck 1969ff (hier finden Sie Rezensionen zu der fuumlr Sie relevanten Literatur als Datenbank unter den Fachdatenbanken der SuUB online verfuumlgbar ab 1985)

Jahresberichte fuumlr deutsche Geschichte Berlin 1927ff (httpjdgdbbbawdecgi-binjdg)

Alte Geschichte Lrsquoanneacutee philologique (LPh) Bibliographie critique et analytique de lrsquoantiquiteacute greacuteco-latine (fondeacutee

par J Marouzeau) Paris 1928ff (maszliggebliche laufende Bibliographie)

Dyabola DYnamisch Anwachsende DatenBank zu den Objekten und zur Literatur der Altertums- und Kunstwissenschaften (httpwwwdyabolade)

Gnomon Kritische Zeitschrift fuumlr die gesamte klassische Altertumswissenschaft Muumlnchen 1925ff (httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonmanualindexhtml ndash Gnomon Bibliographische Da-tenbank die letzten drei Jahrgaumlnge sind frei verfuumlgbar)

Mittelalter Heit Alfred Voltmer Ernst Bibliographie zur Geschichte des Mittelalters Muumlnchen 1997 (hervor-

ragendes Hilfsmittel zur ersten bibliographischen Annaumlherung an ein Thema)

International Medieval Bibliography (IMB) Leeds 1968ff (enthaumllt Beitraumlge zu Zeitschriften und Sammelbaumlnden (= unselbstaumlndige Schriften) jedoch kaum Monographien auch als Datenbank on-line zugaumlnglich) (nur aus dem Campus-Netz)

Medioevo latino (ML) Bollettino bibliografico della cultura europea dal secolo VI al XIII Florenz 1980ff (ausfuumlhrlichste Mittelalterbibliographie mit leichtem Zugang zu mittelalterlichen Autoren)

Monumenta Germaniae Historica wwwmghde (Katalog der groumlszligten Spezialbibliothek zum Mittelal-ter enthaumllt auch unselbstaumlndige Literatur)

Regesta imperii wwwregesta-imperiide

Fruumlhe Neuzeit Bibliographie annuelle de lrsquohistoire de France

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 24

Iacutendice histoacuterico espantildeol httpwwwubesspubcolecc315htm

Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 16 und 17 Jahrhunderts httpwwwvd16de httpwwwvd17de

Neuere und Neueste Geschichte Bibliographie zur Zeitgeschichte Beilage der Vierteljahrshefte fuumlr Zeitgeschichte Stuttgart 1990ff

(erfaszligt auch die Zeitschriftenliteratur unverzichtbar fuumlr alle Themen aus dem 20 Jahrhundert)

Heimpel Hermann Geuss Herbert (Hg) Dahlmann-Waitz Quellenkunde der deutschen Geschichte Bibliographie der Quellen und Literatur zur deutschen Geschichte Bd 1ff Stuttgart 101969ff (grundlegende abgeschlossene Bibliographie zur deutschen Geschichte)

Jahresberichte fuumlr Deutsche Geschichte Berlin 1925-193940 fortgefuumlhrt als Jahresberichte fuumlr Deut-sche Geschichte Neue Folge Berlin 1949ff (als Datenbank online verfuumlgbar)

Ruck Michael Bibliographie zum Nationalsozialismus Koumlln 22000 (auch als CD-ROM)

Vogelsang Thilo Auerbach Hellmuth (Hg) Bibliographie zur Zeitgeschichte 1953-1980 4 Bde und ein Ergaumlnzungsband Muumlnchen 1982-1991

Wehler Hans-Ulrich Bibliographie zur neueren deutschen Sozialgeschichte 1500-1991 Muumlnchen 1993

Lateinamerikanische Geschichte Bibliografiacutea histoacuterica mexicana publicacioacuten anual del Centro de Estudios Histoacutericos Meacutexico El

Colegio de Meacutexico 1967-1993 (1996)

Handbook of Latin American Studies A selective and annotated guide to recent publications in art history language literature music and philosophy Austin 1947 ff (online verfuumlgbar unter httplcweb2locgovhlas)

Osteuropaumlische Geschichte Crowther Peter A (Hg) A Bibliography of Works in English on Early Russian History to 1800 Ox-

ford 1969

Drobižev VZ (Hg) Sovetskoe obščestvo v vospominanijach i dnevnikach Moskva 1990

European Bibliography of Slavic and East European Studies Bibliographie europeacuteenne des travaux sur lrsquoex-URSS et lrsquoEurope de lrsquoEst httpebseesstaatsbibliothek-berlindeinstitutionsphp

International Bibliography of Pre-Petrine Russia Early Ukraine and the Russian Territories und Pol-ish-Lituanian Rule hg v Osteuropa-Institut Muumlnchen Muumlnchen 1993ff

Lubitz Wolfgang (Hg) Trotsky Bibliography List of Separately Published Titles Periodical Articles and Titels in Collection Treating LD Trotsky and Trotskyism Muumlnchen 1982

McNeal Robert H (Hg) Guide to the Decisions of the Communist Party of the Soviet Union 1917-1967 (Ukazatelrsquo rešenij Kommunističeskoj partii Sovetskogo Sojuza 1917-1967) Toronto 1972

McNeal Robert H Stalinrsquos Works An Annotated Bibliography StanfordCal 1967

Metzger Wolfgang Bibliographie deutschsprachiger Sowjetunion ndash Reiseberichte ndash Reportagen und Bildbaumlnde 1917-1990 Wiesbaden 1991

Meyer Klaus Bibliographie zur osteuropaumlischen Geschichte Verzeichnis der zwischen 1939 und 1964 veroumlffentlichten Literatur in westeuropaumlischen Sprachen zur osteuropaumlischen Geschichte bis 1945 Berlin 1972

Osteuropa-Jahresbibliographie (1994ff) Muumlnchen 1995ff

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Russia and the Soviet Union A Bibliographic Guide to Western-Language Publications hg v Paul L Horecky ChicagoIll London 1965

Russia USSR compiled by Lesley Pitman Oxford sup21994

Rustemeyer Angela Siebert Diana (Hg) Alltagsgeschichte der unteren Schichten im Russischen Reich (1861-1914) Kommentierte Bibliographie zeitgenoumlssischer Titel und Bericht uumlber die For-schung (= Quellen und Studien zur Geschichte des oumlstlichen Europa 46) Stuttgart 1997

The American Bibliography of Slavic and East European Studies (erscheint jaumlhrlich seit 1972)

Vifaost Virtuelle Fachbibliothek Osteuropa Das Wissenschaftsportal fuumlr die Laumlnder Ost- Ostmittel- und Suumldosteuropas httpwwwvifaostde

Zajončkovskij PA (Hg) Istorija dorevoljucionnoj Rossii v dnevnikach i vospominanijach Annoti-rovannyj ukazatellsquo knig i publikacij v žurnalach 4 Bde Moskau 1976-1983

Zorin L Soviet Prisons and Concentration Camps An Annotated Bibliography NewtonvilleMass 1980

Schiffahrtsgeschichte May Jutta Die bdquoDocumenta Maritima Heberleinldquo und verwandte Bestaumlnde im Deutschen Schif-

fahrtsmuseum Hamburg 1996

Rahn Werner (Hg) Deutsche Marinen im Wandel Vom Symbol nationaler Einheit zum Instrument internationaler Sicherheit Muumlnchen 2005

2 Titelaufnahme (bibliographische Angaben)

Achten Sie beim Sammeln von Literatur stets darauf die bibliographischen Angaben der von Ihnen gefundenen Werke vollstaumlndig aufzunehmen und notieren Sie sich nach Moumlglichkeit auch deren Signaturen in der Bibliothek ndash anderenfalls muumlssen Sie spaumlter nochmals danach suchen Die Vollstaumlndigkeit der bibliographischen Angaben ist notwendig um Ihre Angaben uumlberpruumlfbar zu machen Grundsaumltzlich wird zwischen selbstaumlndigen und unselbstaumlndigen Schriften unterschieden Selbstaumlndige Schriften erscheinen unter dem Namen ihres Autors oder Herausgebers (Monographien Sammelbaumlnde) Unselbstaumlndige Schriften sind Aufsaumltze in Zeitschriften oder Sammelbaumlnden sowie Beitraumlge in Katalogen oder Lexika minus Die Namen von Verfassern und Herausgebern sind einheitlich anzugeben (entweder die

Vornamen aller Autoren immer abkuumlrzen oder immer ausschreiben auch zweite Vorna-men einheitlich behandeln)

minus Hat ein Werk mehr als zwei Autoren oder Herausgeber wird nur der erste genannt und mit dem Zusatz bdquoualdquo versehen die Trennung der Namen erfolgt durch Kommata

minus Titel und Untertitel sind ebenfalls ungekuumlrzt aufzunehmen (und zwar in der originalen Or-thographie) dazu kommen die Angaben von Erscheinungsort und -jahr Dagegen ist es im Deutschen nicht uumlblich den Verlag anzufuumlhren

minus Fehlen die Angaben von Verlagsort und -jahr (etwa bei aumllteren oder im Selbstverlag er-schienenen Schriften) wird dies durch die Abkuumlrzungen bdquooOldquo (ohne Ort) bzw bdquooJldquo (ohne Jahr) kenntlich gemacht Ist das Erscheinungsjahr erschlieszligbar (etwa aus dem Co-pyright-Vermerk oder aus dem Vorwort) wird es in eckige Klammern gesetzt Beispiel Berlin [1926]

minus In ganz seltenen Faumlllen kann die Angabe des Verfassers fehlen In Analogie zum Fehlen von Ort und Jahr wird dies mit bdquooVldquo (ohne Verfasser) gekennzeichnet

minus Wichtig Bibliographische Angaben beginnen mit einem Groszligbuchstaben und enden mit einem Punkt

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 26

Beispiele

Monographien (= Einzeluntersuchungen) Name Vorname (oder Initial) Titel Untertitel Anzahl der Baumlnde Auflage (wenn aussagekraumlf-

tig) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (bei Neudruck auch urspruumlnglicher Erscheinungsort und -jahr)

Vester Michael ua Soziale Milieus im gesellschaftlichen Strukturwandel Zwischen Integration und Ausgrenzung Koumlln 1993

- Adelstitel Berufsbezeichnungen geistliche Titulaturen und Bezeichnungen aumlhnlicher Art werden bei der Ansetzung von Namen nicht beruumlcksichtigt

- Praumlpositionen Artikel oder unverschmolzene Praumlposition und Artikel stehen hinter dem Vorna-men Steinen Wolfram von den

- mehrere Titel desselben Autors Name abkuumlrzen mit Ders oder Dies - Auflagen werden angegeben vor dem Erscheinungsort (incl Zusaumltzen wie verbessert uumlberarbeitet

erweitert) 3 verb Aufl Stuttgart 2001 bzw bei unveraumlndertem Nachdruck hochgestellt vor dem Erscheinungsjahr Berlin 22006

- Zwei unterschiedliche Verlagsorte werden durch ein Komma getrennt bei mehr als zwei Ver-lagsorten nennen Sie jeweils nur den ersten und kuumlrzen danach mit ua ab

- Bei Hochschulschriften wird die Art der Qualifikationsschrift (zB Diss Muumlnchen oder Habil Berlin) und die Universitaumlt genannt

- Da einige Ortsnamen auf der Landkarte mehrfach vorkommen ist es uumlblich bei manchen ameri-kanischen Verlagsorten den dazugehoumlrigen Bundesstaat zu nennen (in Abkuumlrzung) zB Cam-bridgeMass (Cambridge im Bundesstaat Massachusetts im Unterschied zur englischen Stadt Cambridge) Dies kann auch bei sehr abseitigen Verlagsorten der Fall sein zB Gulf BreezeFl Verlagsort und Bundesstaat werden durch einen Schraumlgstrich getrennt

Monographien innerhalb einer Schriftenreihe Name Vorname Titel Untertitel (Reihentitel Band) Erscheinungsort Erscheinungsjahr

Muumlller Winfried Schulpolitik in Bayern im Spannungsfeld von Kultusbuumlrokratie und Besatzungs-macht 1945-1949 (Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte 36) Muumlnchen ua 1995

Koumlrperschaften als Herausgeber eines Bandes Titel Untertitel hg v Koumlrperschaft Verein oauml Erscheinungsort Erscheinungsjahr

Jenseits der Norm Auseinandersetzung mit dem Grabmal hg v Zentralinstitut und Museum fuumlr Se-pulkralkultur Kassel 1997

Bei Angabe eines einzelnen Aufsatzes aus einem solchen Band

Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Titel Untertitel hg v Koumlrperschaft Verein oauml Erscheinungsort Erscheinungsjahr Seitenzahlen x-y

Soumlrries Reiner Mit dem Anstaltszweck (nicht) vereinbar in Jenseits der Norm Auseinandersetzung mit dem Grabmal hg v Zentralinstitut und Museum fuumlr Sepulkralkultur Kassel 1997 S 11-15

Aufsaumltze in Zeitschriften und Sammelbaumlnden Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Titel der Zeitschrift (oft abgekuumlrzt) Band-

zahl (Jahr) Seitenzahlen x-y

Meier Mischa Funktionen und Bedeutung antiker Gruselgeschichten Zur Erschlieszligung einer bisher vernachlaumlssigten Quellengruppe in Gymnasium 110 (2003) S 237-258

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Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Name Vorname (Hg) Titel des Sammel-bandes Erscheinungsort Erscheinungsjahr Seitenzahlen x-y

Hartung Wolfgang Gesellschaftliche Randgruppen im Spaumltmittelalter Phaumlnomen und Begriff in Kirchgaumlssner Bernhard Reiter Fritz (Hg) Staumldtische Randgruppen und Minderheiten (Stadt in der Geschichte 13) Sigmaringen 1986 S 49-114

- Komplette Sammelbaumlnde Kataloge Aufsatzsammlungen eines Autors uauml werden wie eine Mo-nographie angegeben

- Gaumlngige Zeitschriften werden nur abgekuumlrzt genannt zB HZ (= Historische Zeitschrift) - Heftnummern (einzufuumlgen nach der Bandnennung) werden nur genannt wenn jedes Heft einzeln

paginiert ist - Nicht nennen Herausgeber der Zeitschrift Verlag oder Erscheinungsort - Abkuumlrzungen von Zeitschriften zur Alten Geschichte nach Lrsquoanneacutee philologique fuumlr das Mittelal-

ter nach dem Lexikon des Mittelalters fuumlr die Neuzeit nach der HZ - Lit Leistner Otto Becker Heike ITA Internationale Titelabkuumlrzungen von Zeitschriften Zei-

tungen wichtigen Handbuumlchern Woumlrterbuumlchern Gesetzen Institutionen usw 3 Bde 7 erw Aufl Osnabruumlck 1997

Akademieschriften Name Vorname Titel Untertitel in Art der Veroumlffentlichung abgekuumlrzt (zB

SB=Sitzungsberichte Abh=Abhandlung) Name der Institution (incl Untergliederung zB Kl=Klasse) Bandnummer (Jahr) Seitenangabe x-y

Meyer Ernst Untersuchungen zur Geschichte des Zweiten Punischen Krieges in SB Preuss Akad d Wiss phil-hist Kl 37 (1913) S 688-714

Lexikonartikel Name Vorname sv Stichwort (= Lemma) in Name des Lexikons (bzw gaumlngige Abkuumlrzung)

Bandnummer (Erscheinungsjahr) Spalten-Seitenangabe x-y

Hug August sv Salutatio in RE I A 2 (1920) Sp 2060-2072

Thyen Hartwig sv Johannesevangelium in TRE 17 (1988) S 200-225

- Es sind nur Fachlexika zitierfaumlhig deren Artikel Autorennennungen aufweisen also nicht bdquoDer groszlige Brockhausldquo und auch nicht httpwwwwikipediade

- Lexikonartikel werden durch den Zusatz bdquosvldquo (= sub verbo) vor dem Titel gekennzeichnet - Lexikonartikel werden auch in den Anmerkungen immer in der vollstaumlndigen Form angegeben

Rezensionen Name des Rezensenten Vorname Rez Name des Autors des Herausgebers Titel Untertitel

des rezensierten Werks Erscheinungsort Erscheinungsjahr in Name der Zeitschrift (in der die Rezension erschienen ist) Bandzahl (Jahr) Seitenangabe x-y

Kloft Hans Rez Manfred Clauss Kaiser und Gott Herrscherkult im Roumlmischen Reich Stuttgart 1999 in HZ 272 (2001) S 428-430

Zeitungsartikel Name Vorname Titel in Zeitung Nummer der Einzelausgabe (Tagesdatum) Seitenangabe x-y

Schach Fabius Das Frauenbild im Judentum in Allgemeine Zeitung des Judentums 85 Nr 4 (18021921) S 37-38

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Internet Name Vorname Titel Untertitel online in vollstaumlndige URL (optional Format in dem die Datei

vorliegt) Datum der VersionAktualisierungRevision der Website (Stand Datum der Zitati-ondes Abrufs)

Bleuel Jens Zitation von Internet-Quellen online in httpwwwbleuelcomip-zitpdf (PDF-Datei) 2000 (Stand 01112005)

- Angaben aus dem Internet sind dringend auf ihre Zitierfaumlhigkeit zu pruumlfen - Neben den uumlblichen Angaben wie der Angabe wann die zitierte Fassung erstellt bzw aktualisiert

wurde ebenfalls immer notieren wann die Seite aufgerufen worden ist (Stand der Information)

Quelleneditionen Damasi Epigrammata Accedunt pseudodamasiana aliaque ad Damasiana inlustranda idonea hg v

Maximilian Ihm (Anthologiae Latinae Supplementa I) Leipzig 1895

Die Chronik von Montecassino (Chronica monasterii Casinensis) hg v Hartmut Hoffmann (MGH SS 34) Muumlnchen 1980

Zweisprachige Ausgaben Kroniek van het klooster Bloemhof te Wittewierum (Cronica Floridi Horti) Inleiding editie en verta-

ling HPH Jansen A Janse (Middeleeuwse Studies en Bronnen XX) Hilversum 1991

Gregor von Tours Historiarum libri decemZehn Buumlcher Geschichten hg v Rudolf Buchner 2 Bde (FSGA Reihe A Bd II 1-2) 7 (= 5 durchges u erg) Aufl Darmstadt 1990

Lateinamerikanische Geschichte

Im Bereich Lateinamerikanische Geschichte ist es ndash anders als oben beschrieben ndash uumlblich den Verlag zu nennen Die bibliographische Angabe unterliegt noch einer weiteren Besonderheit Uumlblicherweise ha-ben spanische bzw portugiesischebrasilianische Autoren zwei Nachnamen Die Zitierweise ist national unterschiedlich Waumlhrend im Spanischen der erste Nachname der bedeutendere ist wird im PortugiesischenBrasilianischen der zweite Nachname zu Beginn genannt Bsp spanisch Vorname Zandra Erste Nachname Pedraza Zweiter Nachname Goacutemez

Als Angabe folgt Pedraza Goacutemez Zandra hellip

Bsp portugiesischbrasilianisch Vorname Maria Erste Nachname Yedda Zweite Nachname Linhares

Als Angabe folgt Linhares Maria Yedda hellip

Wichtig Es ist auf die Nationalitaumlt des Autors zu achten Es kann vorkommen daszlig Spanier in portugiesischer Sprache publizieren und schreiben und PortugiesenBrasilianer in spanisch

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Osteuropaumlische Geschichte

Die Aufnahme von Titeln in kyrillischer Schrift (russischsprachig ukrainisch serbisch bul-garisch usw) folgt grundsaumltzlich der wissenschaftlichen Transkription Die Standards dazu finden sich unter folgenden Adressen

ISO International Organization for Standardization httpwwwisoch ISO 9 (1995)

DIN Deutsches Institut fuumlr Normung httpwwwdinde amp Deutsche Bibliothek httpwwwddbdeindex_txthtm DIN 1460 (1982)

GOST Gosstandart Rossii httpwwwgostru ST SEV 1362 (1978)

BSI British Standards Institution httpwwwbsi-globalcom amp Chemical Abstracts Service httpwwwcasorg BS 2979 (1958)

ALA American Library Association httpwwwalaorg amp Library of Congress httpwwwlocgov CS no 119 (1976)

Duden Dudenverlag httpwwwdudende Duden Bd 1 (1991) In der Literatur findet man haumlufig unterschiedliche Schreibweisen russischer usw Namen (zB Trotzki Trotsky Trockij oder Chruschtschow Chruščev Krushchev) die das Nach-schlagen in Lexika und Handbuumlchern erschweren Daher muszlig man sich uumlber die abweichen-den Umschriftsysteme informieren

Haumlufige Abkuumlrzungen (lat amp dt) deutsch lateinisch steht fuumlr ders id (idem) derselbe dies (eadem) dieselbe diess (idd) dieselben dh ie das heiszligt ebd ib ibd ibid ebenda f s seq folgende (eine Seite) ff ss seqq folgende (= 2 Seiten sonst Seitenzahlen angeben) Hg Hrsg ed Herausgeberin Hg Hrgg edd Herausgeberinnen hg hrsg ed herausgegeben oJ sa ohne Jahr oO sl ohne Ort S p pag Seite ua et al und andere usw etc und so weiter vgl cf vergleiche ND Neudruck Nicht zu verwenden (da undeutlich) ist aaO opcitlc am angegebenen Ort

3 Bibliotheken in Bremen

Geschichte ist ein Lesestudium Bibliotheken sind (neben Archiven) fuumlr die Historiker das was Laboratorien fuumlr die Naturwissenschaftler bedeuten ndash ihr wichtigster absolut unverzicht-barer Arbeitsplatz Es geht dabei nicht allein um die Beschaffung von Informationen sondern um ein Kernelement von Geschichte als Wissenschaft Schlieszliglich muszlig jede neue wissen-schaftliche Arbeit auf dem vorhandenen Forschungsstand aufbauen ihn rezipieren und wenn moumlglich voranbringen

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SuUB Die wichtigste Bibliothek in Bremen ist die Staats- und Universitaumltsbibliothek (SuUB) Bibliothekstraszlige 28359 Bremen Tel (0421) 218-2615 e-mail suubsuubuni-bremende Internet httpwwwsuubuni-bremende (mit OPAC) Oumlffnungszeiten (im Semester) Mo-Fr 900 ndash 2200 Sa 1000 ndash 1800 (eingeschraumlnkte Oumlffnungszeiten waumlhrend der vorlesungsfreien Zeit) Die SuUB verfuumlgt uumlber einen groszligen Bestand an Fachzeitschriften uumlber eine umfangreiche Handschriften- und Kartensammlung sowie uumlber einige Sondersammlungen die auf der Ho-mepage beschrieben sind Die Fachliteratur zur Geschichtswissenschaft ist naturgemaumlszlig nicht vollstaumlndig vorhanden doch finden Sie idR zu jedem Thema die wichtigsten und grundle-genden Titel Um die Bestaumlnde der SuUB voll auszuschoumlpfen (sie verfuumlgt immerhin uumlber gut 37 Millionen Titel) muumlssen Sie folgendes beachten minus Der OPAC (Online-Katalog) enthaumllt bei weitem nicht alle Titel vor allem KEINE unselb-

staumlndigen Schriften (Aufsaumltze Rezensionen etc) zudem enthaumllt er verlaumlszliglich nur den Be-stand ab 1992

minus Die E-LIB verzeichnet den Bestand seit 1965 Zusaumltzlich sind in der E-LIB die elektroni-schen Medien (e-Journals Datenbanken e-Books Internetquellen etc) nachgewiesen be-sonders fuumlr die Suche nach Zeitschriftentiteln sollten Sie immer die E-LIB benutzen

minus Fuumlr den Bestand vor 1965 ist noch immer der alte Zettelkatalog unerlaumlszliglich der noch viele Monographien Sammelbaumlnde und vor allem Quelleneditionen enthaumllt Er befindet sich in Ebene 1 der SuUB

Die Fachsystematiken Geschichte der SuUB Bremen

Gliederung Die Systematik der SuUB Bremen ist nach Epochen und einzelnen Gebieten der Geschichts-wissenschaften gegliedert HIL Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaften Epochenuumlbergreifende Gesamtdarstellungen Alte Geschichte und Geschichte des Mittelalters

HIS Geschichte der Fruumlhen Neuzeit und Neueren Geschichte (1500 bis 1914)

HIT Neueste Geschichte Zeitgeschichte (1914 bis heute) Diese nach Epochen gegliederte Aufteilung hat neben einer Reihe von Vorteilen auch einige Tuumlcken die es zu beachten gilt Ein Beispiel Sie suchen Literatur zur Franzoumlsischen Revolution Ausgehend von der Epo-cheneinteilung schauen Sie zunaumlchst in der Fachsystematik bdquohisldquo unter Franzoumlsischer Ge-schichte des 18 Jahrhunderts nach Bei den Systemstellen his 488 bis his 5068 finden Sie zahlreiche Titel zum Thema Sollten Sie jetzt Ihre Suche beenden so waumlre Ihnen aber zB folgendes wichtiges Standardwerk zur franzoumlsischen Geschichte entgangen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Tulard Jean Frankreich im Zeitalter der Revolutionen 1789-1851 Stuttgart 1989 (a hil 304 ea892-4) Das Buch ist Teil 4 der von Jean Favier herausgegebenen sechsbaumlndigen Geschichte Frank-reichs Da in diesem Gesamtwerk die Geschichte Frankreichs von den Anfaumlngen bis zur Ge-genwart behandelt wird ist der Titel unter bdquohilldquo (epochenuumlbergreifende Gesamtdarstellungen) aufgestellt Uumlberlegen Sie also vor Ihrer Recherche wo sich die fuumlr Ihr Thema relevante Lite-ratur innerhalb der SuUB befinden koumlnnte Dies gilt nicht nur fuumlr die Frage ob Literatur bei bdquohisldquo oder bdquohilldquo steht sondern kann auch mehrere andere Faumlcher umfassen Ein Beispiel Sie suchen Literatur zum roumlmischen Kaiser Marc Aurel Im Fach Alte Geschich-te finden Sie unter der Systemstelle bdquohil 525 marldquo 14 Treffer Marc Aurel ist aber ua dadurch bekannt geworden daszlig er neben seinen politischen Aumlmtern als Philosoph taumltig war Literatur uumlber den Philosophen Marc Aurel finden Sie in der Fachsystematik Philosophie unter der Sys-temstelle bdquophi 141ldquo (9 Titel) Wollen Sie Originaltexte Marc Aurels als Quellen heranziehen oder sich uumlber sein schriftstellerisches Werk informieren so muumlssen Sie bei der Klassischen Philologie (kla 396 mau) schauen und finden dort weitere 7 Titel Bei der Systematik Archaumlo-logie bdquoarc 4163 marldquo finden Sie daruumlber hinaus noch 3 weitere Titel die sich mit der antiken Darstellung des Kaisers in Reiterstandbildern u auml befassen Rein physisch finden sie also an vier verschiedenen Regalstandorten Literatur uumlber Marc Aurel Hinzu kommen elektronische Dokumente Filme Internetquellen etc die natuumlrlich nicht an den Regalstandorten vorhan-den sondern nur mittels einer Recherche in der E-LIB zu finden sind Aus dem Gesagten folgt daszlig Ihre erste Prioritaumlt bei der Suche nach Literatur immer der elek-tronische Katalog bzw die E-LIB sein sollte Nur hier finden Sie saumlmtliche vorhandene Me-dien der Bibliothek (Buumlcher elektronische Dokumente CD-ROMs etc) zu einem Thema Hinzu kommt der Umstand daszlig nur im Katalog die Medien sichtbar sind die zur Zeit Ihrer Recherche gerade ausgeliehen sind Die Fachsystematik Geschichte der SuUB ist online einsehbar

Bibliothekskataloge (OPAC) httpwwwddbde Die Deutsche Bibliothek httpwwwubkauni-karlsruhedekvkhtml Karlsruher Virtueller Katalog (KVK) (Meta-OPAC

deutsche und internationale Bibliotheken) httpwwwifz-muenchende Bibliothek des Instituts fuumlr Zeitgeschichte (umfangrei-

che Bestaumlnde nur fuumlr das 20 Jahrhundert) httpwwwzvabde Zentrales Verzeichnis Antiquarischer Buumlcher (ZVAB) httpwwwlocgov Library of Congress httpwwwfz-juelichdezbtextpublikationberichtebibliothek_8pdf

Verzeichnis von Bibliotheken Spezialsammlungen Archiven uvm

Es gibt in Bremen noch einige weitere Bibliotheken die interessante Bestaumlnde aufbewahren die im Laufe des Studiums wichtig werden koumlnnten Bisweilen ist ein Besuch in der Stadtbibliothek Bremen lohnend (Forum Am Wall 201 28195 Bremen) Die Bibliothek des Staatsarchivs Bremen (Am Staatsarchiv 1 28203 Bremen Tel 0421 361-6221) unterhaumllt eine wichtige und sehr umfangreiche Sammlung zur Bremischen und regionalen Geschichte fuumlr alle Epochen Eine detaillierte Auflistung aller 124 Bibliotheken die es in Bremen gibt finden Sie in Deutscher Bibliotheksverband Landesverband Bremen eV (Hg) Bibliotheken in Bremen und Bre-

merhaven Bremen 42001

Bibliotheksfuumlhrer fuumlr Bremen und Bremerhaven wwwdbv-bremendehtmlbibfustarthtml

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Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa

Seit ihrer Gruumlndung im Jahr 1982 hat die Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa einen Bestand von ca 33000 Baumlnden an geistes- und sozialwissenschaftlicher Literatur aus und uuml-ber Ost- und Ostmitteleuropa angeschafft Der Schwerpunkt liegt auf dem Zeitraum nach dem Zweiten Weltkrieg Hauptsammelgebiete sind Zeitgeschichte Politik Soziologie Ideenge-schichte des 20 Jahrhunderts Kunst- und Kulturgeschichte sowie Belletristik des heutigen Ruszligland und anderer Nachfolgestaaten der UdSSR Polens und der Tschechischen und Slo-wakischen Republiken Die uumlbrigen Laumlnder Ost- und Ostmitteleuropas sind mit kleineren Ab-teilungen vertreten die einen Uumlberblick uumlber deren Entwicklung ermoumlglichen Bis Anfang 1997 wurden die Bestaumlnde der Bibliothek durch einen traditionellen Zettelkatalog erschlossen Seither erfolgt die Katalogisierung uumlber ein elektronisches Bibliothekssystem Oumlffnungszeiten Montag bis Donnerstag 900 bis 1700 Uhr Freitag 900 bis 1600 Uhr Auskunft und Verlaumlngerung Tel 0421 218-2066 -7467 -7575 (telephonische Verlaumlngerung)

Bibliothek des DSM (Deutsches Schiffahrtsmuseum) Bremerhaven

Die Bibliothek des Deutschen Schiffahrtsmuseums haumllt fuumlr Wissenschaft und Forschung aber auch fuumlr die allgemeine Oumlffentlichkeit Literatur und andere Informationsmedien zur deut-schen Schiffahrtsgeschichte in ihren internationalen Verflechtungen bereit Der Bestand um-faszligt derzeit ca 80000 Titel Rund 370 Zeitschriften und Periodika werden laufend gehalten und auf wichtige Aufsaumltze hin ausgewertet Die Online-Kataloge weisen den Bibliotheks-Bestand zu 100 nach Die Nutzung der Bibliothek im Lesesaal ist kostenlos (Praumlsenzbibliothek) Bis auf besonders schuumltzenswerte oder vor 1800 erschienene Literatur ist auch zu den uumlblichen Bedingungen eine Fernleihe moumlglich Den Bibliotheksbesuchern stehen an technischen Hilfsmitteln neben verschiedenen Scan- und Kopiergeraumlten Lesegeraumlte fuumlr Mikrofilm und -fiches sowie in begrenztem Umfang Computer-arbeitsplaumltze und Internetzugaumlnge zur Verfuumlgung Der hauseigene Photoservice fertigt auch kostenguumlnstig Repros an Oumlffnungszeiten der Bibliothek Dienstag bis Donnerstag 1000 bis 1600 Uhr Freitag 1000 bis 1400 Uhr Kontakt Deutsches Schiffahrtsmuseum - Bibliothek - Hans-Scharoun-Platz 1 D-27568 Bremerhaven Tel +49-471-48 207 2244 FAX +49-471-48 207 55 E-Mail bibliothekdsmde wwwdsmde2bibkhtm

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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4 Fachzeitschriften

Fachzeitschriften sind das wichtigste Medium der wissenschaftlichen Diskussion aller Epo-chen Aufgrund ihres periodischen Erscheinens sind sie meist aktueller als Monographien und koumlnnen daher besonders sensibel auf neue Trends in der Forschung eingehen Da die groszligen historiographischen Debatten vor allem in den Fachzeitschriften ausgetragen werden kann man sich schnell ein differenziertes Bild von der Entwicklung der Disziplin und der aktuellen Interessenlage verschaffen sowie Anregungen fuumlr eigene Fragestellungen finden Daruumlber hinaus koumlnnen Fachzeitschriften Anregungen zur Schwerpunktbildung im eigenen Studium liefern Es gibt verschiedene Formen von Zeitschriftenbeitraumlgen Die gebraumluchlichste ist der Aufsatz Er behandelt ein Spezialproblem oder einzelne Aspekte eines groumlszligeren Themenkomplexes Die Miszellen die meist Ertraumlge aus groumlszligeren laufenden Forschungsarbeiten vorab veroumlffent-lichen sind in Umfang und Themenstellung begrenzter Dokumentationen machen der For-schung wichtige Quellen zugaumlnglich und sind daher fuumlr die weitere Entwicklung der Historio-graphie entscheidend Literaturberichte referieren den aktuellen Forschungsstand zu einzel-nen Sachfragen sie geben Auskunft uumlber Forschungskontroversen und spiegeln aktuelle Trends in der Entwicklung der Forschung wider Zudem ordnen sie einzelne Neuerscheinun-gen in die Wissenschaftslandschaft ein was deren Beurteilung erleichtert Rezensionen be-richten bewertend uumlber einzelne wissenschaftliche Neuerscheinungen Manche Zeitschriften enthalten daruumlber hinaus eine Rubrik Nachrichten in der uumlber Tagungen Ehrungen neue Forschungsprojekte und anderes mehr informiert wird Viele der im folgenden genannten Zeitschriften bezieht die SuUB sowohl in der Printversion als auch als e-Journal Suchen sie Zeitschriftentitel im Katalog der SuUB deshalb grundsaumltz-lich nur uumlber die E-LIB Nur dort sind alle Zeitschriften (Print + online) verzeichnet JSTOR ndash Journal Storage The Scholarly Journal Archive (httpwwwjstororg) ist ein elektroni-

sches Zeitschriftenarchiv aus den USA Es bietet einen Volltextzugriff auf digitalisierte Zeitschrif-ten aus dem angloamerikanischen Raum die meist ab der ersten Ausgabe (teilweise ab 1800) an-geboten werden Nicht zugaumlnglich sind die drei bis fuumlnf letzten Jahrgaumlnge der Zeitschriften Die SuUB hat die Zugriffsrechte auf die Titel der Arts amp Sciences I + II Collection (insgesamt 242 Ti-tel) erworben darunter zahlreiche grundlegende Zeitschriften aus dem Bereich der Geschichtswis-senschaft (nur aus dem Campus-Netz)

MUSE Das Projekt MUSE (httpmusejhuedu) wurde 1993 durch die Johns Hopkins University Press (JHU Press) in Zusammenarbeit mit der Milton S Eisenhower Library gestartet Der Zweck war die Zeitschriften der JHU Press elektronisch anzubieten Mittlerweile sind weitere 29 Non-Profit-Verlage hinzugekommen so daszlig MUSE heute rund 270 englischsprachige Zeitschriften aus dem geistes- und sozialwissenschaftlichen Bereich im Volltext anbietet Die einzelnen Zeitschriften koumlnnen uumlber die E-LIB der SuUB aufgerufen werden (nur aus dem Campus-Netz)

Wichtige epochenuumlbergreifende Fachzeitschriften American Historical Review (AHR) Das Organ des amerikanischen Historikerverbandes erscheint

seit 189596 und enthaumllt einen breiten Rezensionsteil Annales Eacuteconomies Socieacuteteacutes Civilisations Die methodisch einfluszligreichste Zeitschrift des 20 Jahr-

hunderts erscheint seit 1929 Archiv fuumlr Kulturgeschichte (AfK) erscheint seit 1903 Central European History (CEH) erscheint seit 1968 Schwerpunkt Forschungsprobleme des

deutschsprachigen Mitteleuropa

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 34

Comparativ Zeitschrift fuumlr Globalgeschichte und vergleichende Gesellschaftsforschung Leipzi-ger Beitraumlge zur Universalgeschichte und vergleichenden Geschichtsforschung erscheint seit 1991

Comparative Studies in Society and History (CSSH) erscheint seit 195859 English Historical Review (EHR) begruumlndet 1886 Francia Forschungen zur westeuropaumlischen Geschichte hg v Deutschen Historischen Institut

Paris erscheint seit 1973 Geschichte in Wissenschaft und Unterricht (GWU) Das Verbandsorgan der Geschichtslehrer

Deutschlands erscheint seit 1950 monatlich jedes Heft hat einen Themenschwerpunkt enthaumllt Sammelrezensionen

Geschichte und Gesellschaft (GG) erscheint seit 1975 die Einzelbaumlnde sind jeweils einem Rahmen-thema zugeordnet Schwerpunkt Sozial- und Gesellschaftsgeschichte der Neuzeit

Historische Anthropologie Kultur ndash Gesellschaft ndash Alltag erscheint seit 1993 Schwerpunkt Kul-tur- Alltags- Mentalitaumlts- und Mikrogeschichte

Historisches Jahrbuch (HJb) hg v der Goumlrres-Gesellschaft erscheint seit 1880 bis 2000 umfang-reicher Rezensionsteil

Das Historisch-Politische Buch (HPB) erscheint seit 1953 und enthaumllt vor allem Rezensionen die nach Epochen und Themen geordnet sind

Historische Zeitschrift (HZ) erscheint seit 1859 Schwerpunkt deutsche Geschichte aller Epochen enthaumllt einen breiten Rezensionsteil

Jahrbuch fuumlr Europaumlische Geschichte hg v Institut fuumlr Europaumlische Geschichte Mainz erscheint seit 2000

Jahrbuch fuumlr europaumlische Uumlberseegeschichte hg im Auftrag der Forschungsstiftung fuumlr verglei-chende europaumlische Uumlberseegeschichte

Journal of Modern History erscheint seit 1929 Journal of Social History Journal of Womenrsquos History erscheint seit 1989 LrsquoHomme Zeitschrift fuumlr Feministische Geschichtswissenschaft erscheint seit 1990 in jaumlhrlich 2

thematisch orientierten Heften Schwerpunkt Geschlechtergeschichte Past amp Present A Journal of Historical Studies erscheint seit 1952 Schwerpunkt Europaumlische

Geschichte Revue Historique (RH) Schwerpunkt franzoumlsische Geschichte Saeculum erscheint seit 1950 Jahrbuch fuumlr Universalgeschichte sehepunkte Rezensionsjournal fuumlr die Geschichtswissenschaft erscheint seit 2001 monatlich um-

faszligt alle Epochen sowie die Kunstgeschichte (httpwwwsehepunktehistoricumnet) Vierteljahrschrift fuumlr Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (VSWG) erscheint seit 1903 Schwer-

punkt Wirtschafts- und Sozialgeschichte mit Rezensionen und Nachrichten aus der Wissenschaft WerkstattGeschichte hg v Verein fuumlr kritische Geschichtsschreibung erscheint seit 1992 Zeitschrift fuumlr Geschichtswissenschaft (ZfG) gegruumlndet 1953 bis 1989 wichtiges Organ der DDR-

Geschichtswissenschaft Zeitschrift fuumlr Kirchengeschichte (ZKG) erscheint seit 1877 ausgezeichneter Rezensionsteil

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Fachspezifische Zeitschriften

Ur- und Fruumlhgeschichte Archaumlologie in Deutschland (AiD) populaumlrwissenschaftliche Zeitschrift Stuttgart 1984ff

Archaumlologisches Korrespondenzblatt archaumlologische Fachzeitschrift Mainz 1971ff

Berichte der Roumlmisch-Germanischen Kommission Frankfurt am Main 1904ff

Die Kunde Zeitschrift fuumlr niedersaumlchsische Archaumlologie Hannover 1933ff

Knasterkopf Fachzeitschrift fuumlr Tabakpfeifen und historischen Tabakgenuss Langenweiszligbach 1989ff

Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft fuumlr Archaumlologie des Mittelalters und der Neuzeit Pa-derborn 1991ff (abrufbar unter httpwwwdgamndenr=1amplang=de)

Zeitschrift fuumlr Archaumlologie des Mittelalters Bonn 1973ff

Alte Geschichte Chiron Mitteilungen der Kommission fuumlr Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Ar-

chaumlologischen Instituts Muumlnchen 1971ff

Classical Quarterly (ClQ) Bd 1-44 1907-1950 Oxford 1907ff Neue Folge Bd 1-49 1951-1999 Oxford 2000ff

Historia Zeitschrift fuumlr Alte Geschichte Stuttgart 1950ff

Klio Beitraumlge zur Alten Geschichte Bd 1-18 1901-1923 Berlin 1901ff Neue Folge Bd 1-18 1925-1944 Berlin 1959ff

Mittelalter Deutsches Archiv (DA) die Zeitschrift der MGH Deutsches Archiv fuumlr Geschichte des Mittelalters (DA) Bde 1-7 1937-1944 nun Deutsches Archiv fuumlr Erforschung des Mittelalters (DA) Bd 8ff 1951ff Fruumlhmittelalterliche Studien (FMSt) 1967ff Early Medieval Europe (EME) 1992ff Speculum Journal of Mediaeval Studies 1926ff Zeitschrift fuumlr Historische Forschung (ZHF) Vierteljahresschrift zur Erforschung des Spaumltmittelal-

ters und der fruumlhen Neuzeit erschient seit 1974

Fruumlhe Neuzeit Das achtzehnte Jahrhundert Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft fuumlr die Erforschung des Acht-

zehnten Jahrhunderts Wolfenbuumlttel 1977ff Archiv fuumlr Reformationsgeschichte Internationale Zeitschrift zur Erforschung der Reformation und

ihrer Auswirkungen Guumltersloh 1903ff (Beiheft Literaturbericht 1972ff) Fruumlhneuzeit-Info Wien ua 1990ff The Sixteenth Century Journal Kirksville 1972ff (httpwwwjstororgjournals03610160html)

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 36

Neuere und Neueste Geschichte Archiv fuumlr Sozialgeschichte (AfS) hg v der Friedrich-Ebert-Stiftung 1961ff jeweils unter einem

Rahmenthema Umfangreicher Rezensionsteil (zugaumlnglich unter httpwwwfesdeafs-online) und wichtige Sammelrezensionen

Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ) Beilage zur Zeitschrift bdquoDas Parlamentldquo erscheint monat-lich mit jeweils einem Rahmenthema Kostenfrei bei der Bundeszentrale fuumlr politische Bildung er-haumlltlich

German History The Journal of the German History Society 1984ff Schwerpunkt Neuere und Neueste Geschichte

Journal of Contemporary History (JCH) 1966ff Schwerpunkt Europaumlische Zeitgeschichte enthaumllt Sammelrezensionen

Neue Politische Literatur Berichte uumlber das internationale Schrifttum (NPL) enthaumllt Rezensio-nen Literaturberichte und Sammelbesprechungen Schwerpunkt Neuere und Neueste Geschichte erscheint seit 1956

Vierteljahrshefte fuumlr Zeitgeschichte (VfZ) Organ des Instituts fuumlr Zeitgeschichte auflagenstaumlrkste deutschsprachige Fachzeitschrift erscheint seit 1953

Lateinamerikanische Geschichte The Hispanic American Historical Review (HAHR) Durham 1918ff The Americas A Quarterly Review of Inter-American Cultural History (TAm) Washington 1944ff Revista de Indias (RI) Madrid 1940ff Jahrbuch fuumlr Geschichte Lateinamerikas (JbLA) Koumlln 1964ff (bis 1997 unter dem Titel Jahrbuch

fuumlr Geschichte von Staat Wirtschaft und Gesellschaft Lateinamerikas) Journal of Latin American Studies (JLAS) New York 1969ff Latin American Research Review (LARR) Pittsburgh 1965ff Historia Mexicana (HMex) Meacutexico 195152ff Colonial Latin American Historical Review (CLAHR) Albuquerque 1992ff Anuario de Estudios Americanos (AEA) Madrid 1944ff Bulletin of Latin American Research (BLAR) Oxford 199192ff

Osteuropa Ab imperio Teorija i istorija nacionalrsquonostej i nacionalizma v postsovetskom prostranstve Kazan

2000ff Nationalitaumlten- und Empireforschung Cahiers du Monde Russe Russie ndash Empire russe ndash Union sovieacutetique ndash Eacutetats indeacutependants

(httpmonderusserevuesorgindexhtml) Schwerpunkt politische Sozial- Wirtschafts- und Kul-turgeschichte des sowjetischen Raums ab 1917

Europe-Asian Studies (fruumlher bdquoSoviet Studiesldquo) Schwerpunkt Geschichte der Sowjetunion und ihrer Nachfolgestaaten Die wichtigste wissenschaftliche Zeitschrift fuumlr diesen Raum und diese Epoche

Forum fuumlr osteuropaumlische Ideen- und Zeitgeschichte hg v Zentralinstitut fuumlr Mittel- und Osteuro-pastudien an der KU Eichstaumltt-Ingolstadt 1997ff Schwerpunkt mittel- und osteuropaumlische Zeitge-schichte (httpwww1ku-eichstaettdeZIMOSforumindexhtm)

Jahrbuumlcher fuumlr die Geschichte Osteuropas Neue Folge 1953ff Schwerpunkt osteuropaumlische Ge-schichte in ihrer ganzen Breite Standardzeitschrift der deutschsprachigen Forschung (httpwwwlrz-muenchende~jbfgoe)

Kritika Explorations in Russian and Eurasian History 2000ff

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Osteuropa Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft fuumlr Osteuropakunde Schwerpunkt laufende Ent-wicklungen in Ost- und Ostmitteleuropa (httposteuropadgo-onlineorg)

Otečestvennaja istorija (fruumlher Istorija SSSR) hg v Institut Rossijskoj istorija RAN 1957ff Russian history ndash Histoire russe Schwerpunkt Geschichte und Kultur Ruszliglands der Ukraine

Zentralsiens und der Ostseeregion von der Fruumlhzeit bis zur Gegenwart Russian Review 1941ff Schwerpunkt Entwicklungen im Raum des fruumlheren russischen Reiches

und der Sowjetunion bzw ihren Nachfolgestaaten Slavic Review hg v The American Association for the Advancement of Slavic Studies Schwer-

punkt Fragen der russischen eurasischen und osteuropaumlischen Entwicklung in Geschichte und Ge-genwart (httpwwweconuiucedu~slavrevframeshtml)

Voprosy istorii 1926ff (seit 1945 unter diesem Namen) aumllteste sowjetische Zeitschrift fuumlr Ge-schichtswissenschaften

Schiffahrtsgeschichte Deutsches Schiffahrtsarchiv (DSA) Hamburg 1975ff

International Journal of Maritime History (IJMH) St JohnrsquosNF 1989ff

Marine Mirror (MM) Cambridge 1911ff

Northern Marine St JohnrsquosNF 1991

Tijdschrift voor zeegeschiedenis uitg Door de Nederlandse Vereniging voor Zeegeschiedenis Vree-land 1982ff

The great circle Journal of the Australian Association for Maritime History Toronto 1979ff

Fachdidaktik Geschichte in Wissenschaft und Unterricht (GWU) Zeitschrift des Verbandes der Geschichtslehrer

Stuttgart Seelze 1950ff Geschichte lernen Geschichtsunterricht heute Seelze 1988ff Geschichte Politik und ihre Didaktik Zeitschrift fuumlr historisch-politische Bildung Beitraumlge und

Nachrichten fuumlr die Unterrichtspraxis Zeitschrift zahlreicher Landesverbaumlnde im Verband der Ge-schichtslehrer Deutschlands Paderborn Muumlnster 1973ff

5 Internet-Ressourcen fuumlr Historiker Das groszlige Informationsangebot des World Wide Web (www) muszlig auch der Historiker in zu-nehmendem Maszlige nutzen Allerdings sind gleichzeitig auf Grund der Unzuverlaumlssigkeit und extremen Kurzlebigkeit der Informationen die Einschraumlnkungen besonders groszlig Allgemeine Kriterien fuumlr serioumlse Internet-Seiten sind minus daszlig sie bereits seit laumlngerer Zeit etabliert sind (Dauerhaftigkeit ist im Internet fraglos ein

Kennzeichen von Qualitaumlt) minus daszlig sie von der oumlffentlichen Hand gefoumlrdert werden (die Vergabe von oumlffentlichen Mitteln

ist in der Regel an Qualitaumltsstandards gebunden die uumlberpruumlft werden) minus daszlig sie kostenlos zugaumlnglich sind (Vorsicht vor kommerziellen Angeboten und privaten

bdquoUumlberzeugungstaumlternldquo) Stichwort bdquoOpen Accessldquo5 minus und daszlig ihr Inhalt regelmaumlszligig gepflegt und aktualisiert wird

5 Eine ganze Reihe von wissenschaftlichen Institutionen hat sich bislang bereits sehr deutlich fuumlr eine Verfuumlg-

barmachung von wissenschaftlichem Wissen im Internet ausgesprochen Die bdquoBerliner Erklaumlrungldquo (httpwwwzimmpgdeopenaccess-berlinberlindeclarationhtml) schlieszligt erstmals auch dezidiert das kultu-relle Erbe mit ein

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 38

Wenn Sie diese Maximen beachten kann Ihnen das Internet in zweifacher Hinsicht hilfreich sein Erstens koumlnnen Sie schnell aktuelle Informationen uumlber Ihr Studienfach und Ihre Univer-sitaumlt erhalten Zweitens laumlszligt sich das Internet auch als fachspezifische Informationsquelle nut-zen

Literatur zur Einfuumlhrung Biste Baumlrbel Hohls Ruumldiger (Hg) Fachinformation und EDV-Arbeitstechniken fuumlr Historiker Ein-

fuumlhrung und Arbeitsbuch Koumlln 2000 wieder in httpwwwgeschichtehu-berlindeEDV-Buch Kap 1 EDV und Geschichtswissenschaften httpwwwgeschichtehu-berlindeEDV-Buchkapitel2_linkshtml (Stand 30092005)

Freytag Nils Piereth Wolfgang Kursbuch Geschichte Paderborn ua 2004

Jenks Stuart Tiedemann Paul Internet fuumlr Historiker Eine praxisorientierte Einfuumlhrung Darmstadt 22000

Suppanz Frank Geisteswissenschaften studieren mit dem Computer Eine praxisorientierte Einfuumlh-rung Stuttgart 2003

WWW-Suchinstrumente fuumlr Geschichte

Einige Universitaumlten haben damit begonnen Einfuumlhrungen in das Geschichtsstudium ins Netz zu stellen (s Epochen) Daruumlber hinaus haumllt das Internet auch Ressourcen bereit die fuumlr die inhaltliche Beschaumlftigung mit Geschichte nuumltzlich sein koumlnnen Die folgende Liste mit serioumlsen Internet-Angeboten ist zwar unvollstaumlndig bietet aber Gelegenheit zum ersten Einstieg Von dort finden Sie zahlrei-che Links zu weiteren relevanten Seiten httpwwwhsozkultgeschichtehu-berlindeindexasp Humanities-Net Sozial- und Kulturgeschichte (kurz

H-Soz-u-Kult) ist die fuumlhrende deutsche Internetseite fuumlr Historiker und eine zentrale Plattform der wissen-schaftlichen Kommunikation Hier finden Sie aktuelle Rezensionen Tagungsberichte aber auch Stellenaus-schreibungen Das Abonnement ist kostenlos

httpwwwnfhdatadepremiumindexshtml Ein wichtiges Hilfsmittel ist der Nachrichtendienst fuumlr Historiker (NfH) der bereits 1995 gegruumlndet wurde Er enthaumllt neben Diskussionsforen und umfangreichen Linksammlungen auch eine aktuelle Presseschau die einschlaumlgige Artikel aus deutschen englischen und franzoumlsischen Zeitungen umfaszligt

httpwwwclio-onlinede Clio-online Dieses Portal versucht die geschichtswis-senschaftlichen Internet-Ressourcen zusammenzufuumlh-ren

httpwwwhistoricumnetindexphp Historicumnet ist ein Netzwerk das verschiedene ge-schichtswissenschaftliche Internet-Ressourcen buumlndelt

httpwwwphiluni-erlangende~p1geshomehtml und httpwwwerlangerhistorikerseitede

Die Erlanger Historikerseite ist eine sehr gute Adresse vor allem wenn man auf der Suche nach weiteren Links ist Hier findet sich ua eine groszlige (und kom-mentierte) Auswahl an einschlaumlgigen Internet-Angeboten

httpwwwhdgdeFinaldeuwww_hdg_dehtm Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland Bonn

httpwwwdhmde Deutsches Historisches Museum httpmdz2bib-bvbdehist InformationsWeiser GeschichteHistory Guide weist

geschichtswissenschaftlich relevante Internetquellen nach und ist das deutschsprachige Portal des Netz-werks Subject Gateways Geschichte

wwwhistoryguidede History GuideInformationsWeiser Geschichte

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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httpvlibiueithistoryindexhtml World Wide Web Virtual Library History Central Catalogue

httpwwwjstororg

Journal Storage The Scholarly Journal Archive

Ur- und Fruumlhgeschichte httpwwwdgamnde Deutsche Gesellschaft fuumlr Archaumlologie des Mittelalters

und der Neuzeit httpwwwarchaeologie-onlinede Arbeitsgruppe Archaumlologie und digitale Medien Frei-

burg

Alte Geschichte httpwwwgnomonku-eichstaettdeLAGproseminarindexhtml

Online-Tutorium der KU Eichstaumltt

httpwwwperseustuftsedu und httpperseusmpiwg-berlinmpgde

The Perseus Digital Library (Umfassendes Such- und Hilfsmittelsystem u a fuumlr Texte der griechischen und lateinischen Antike) Tufts-University

httpwwwbautzdebbkl Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon httpwwwheiligenlexikonde Oumlkumenisches Heiligenlexikon httpwwwstoaorgdiotima Materials fort the Study of Women and Gender in the

Ancient World httpwwwhouseofptolemyorgindexhtml The House of Ptolemy ndash ptolemaumlisches und roumlmisches

Aumlgypten httpwwwualbertaca~csmackayConsulsListhtml Consuls of the Roman Republic httpwwwkirkehu-berlinderessourcbuchkulthtml KIRKE Katalog der Internetressourcen fuumlr die Klassi-

sche Philologie httpwwwstoaorg Stoaorg httpwwwtrentucaahcresourceshtmldir Resources on the Internet for Ancient History and

Classics Hg K H Kinzl Trent-University Canada Rezensionen (Altertumswissenschaften) httpccatsasupennedu Bryn Mawr Classical Review publishes timely re-

views of current scholarly work in the field of classical studies (including archaeology)

httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonGnomonhtml

Gnomon online (Rezension der CD-ROM-Version von Ulrich Schmitzer ndash httptelemachosphiluni-erlangendedatabaselibrignomon2html)

httpwwwplekosuni-muenchendestartseitehtml Periodicum onLine zur Erforschung der KOmmunika-tionsstrukturen in der Spaumltantike

Mittelalter wwwuni-tuebingendemittelaltertutoriumindexhtm schoumlnes Online-Tutorium wwwuni-muensterdefruehmittelalter das beste Fruumlhmittelalter im Netz httpwwwceecuni-koelnde CEEC ndash Codices Electronici Ecclesiae Coloniensis wwwgeorgetownedulabyrinth Resources for Medieval Studies wwwfordhameduhalsallsbook2html Internet medieval sourcebook full text sources httpwwwmediaevumdehaupt2html Mediaumlvistik im Internet ndash empfehlenswert

Fruumlhe Neuzeit httpwwwuni-konstanzdeFuFPhiloGeschichteTutorium

Die Universitaumlt Konstanz bietet ein Tutorium fuumlr die Neuere und Neueste Geschichte online an

httpwwwphiluni-erlangende~p1gesstudiumhtml Besonders umfassend ist das Internet-Angebot der Universitaumlt Erlangen das unter anderem wertvolle Tips zur Studienorganisation enthaumllt

httpmdzbib-bvbdedigbiblexikaadelung Johann Christoph Adelung Grammatisch-kritisches Woumlrterbuch der Hochdeutschen Mundart

httpmdz1bib-bvbde~ndbadb_indexhtml Allgemeine Deutsche Biographie

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 40

httpwwwsfnhistoricumnet Server Fruumlhe Neuzeit

httpwwwuni-muensterdeFNZ-Online Barbara Stollberg-Rilinger (Hg) Einfuumlhrung in die Fruumlhe Neuzeit

httpwwwfruehe-neuzeitnet Virtual library Geschichte Fruumlhe Neuzeit httpwwwzedler-lexikonde Johann Heinrich Zedler Grosses vollstaumlndiges Uni-

versal-Lexicon Aller Wissenschafften und Kuumlnste

Neuere und Neueste Geschichte httpwwwzeitgeschichte-onlinede httpwwwstubbildarchiv-dkguni-frankfurtde Bildarchiv der Deutschen Kolonialgesellschaft httpholocaustumdunimichedu Holocaust Survivor Oral History Archive httpfacultystaffvwcedu~dgrafholocaushtm Holocaust and Jewish Studies Site httpwwwcalvineduacademiccasgpa German Propaganda Archive httpwww17juni53de httpwwwchronik-der-wendede

Lateinamerikanische Geschichte httplcweb2locgovhlas Handbook of Latin American Studies httpwwwh-netorg~latam H-LatAm an international forum for the scholarly

discussion of Latin American History httplanicutexasedu Latin American Network Information Center httpwwwciberade Virtuelle Fachbibliothek Ibero-Amerika httphapiuclaedu The Hispanic American Periodicals Index (HAPI)

Osteuropaumlische Geschichte httpwwwdgo-onlineorg DGO Deutsche Gesellschaft fuumlr Osteuropakunde eV httpartscishuedureespdocuments Documents in Russian History httpwwwribknet Umfassende bibliographische Rechercheressource httpwwwceeolcomindexaspx CEEOL ndash Central and Eastern European Online Li-

brary httpwwwsoviethistoryorg Quellen zur sowjetischen Geschichte httpwwwsovlitcom Zusammenfassungen russisch-sowjetischer Literatur httpwwwrussianarchivescomraoaboutindexhtml Russian Archives Online httpmdzxbib-bvbdecocoon1000dokstarthtml 1000 Schluumlsseldokumente der russischen und sowjeti-

schen Geschichte (1917-1991) httpwwwfak12uni-muenchendeforostindex2html Forschungsverbund Ost- und Suumldosteuropa (forost) httpwwwvifaostde ViFaOst ndash Virtuelle Fachbibliothek Osteuropa

Fachdidaktik wwwburkhard-sachsede httpwwwlehrer-onlinede Lehrer-Online Unterrichten mit neuen Medien

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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IV Wissenschaftliches Arbeiten im Studium

1 Fragestellung

Jede wissenschaftliche Beschaumlftigung mit Geschichte muss mit einer Frage beginnen Erst die Frage bringt die Quellen zum Sprechen6 Erst die Fragestellung die das erkenntnisleitende Forschungsinteresse formuliert ermoumlglicht es aus der enormen Fuumllle des Materials diejenigen Quellen und Literaturtitel herauszufiltern die fuumlr ihre Beantwortung relevant sind Erst die Fragestellung ermoumlglicht es dem Historiker die von ihm festgestellten historischen Tatsachen in einen Sinnzusammenhang zu bringen sie zu interpretieren und Thesen zu bilden Erst die Fragestellung macht aus einer Information ein Argument das dazu dient eine These zu be-gruumlnden und zu belegen oder gegenteilige Auffassungen zu widerlegen Ohne Fragestellung wird Geschichtsschreibung zu einem bdquoHort von Anekdoten und Chronologienldquo7 und das ist nicht der Sinn von wissenschaftlicher Beschaumlftigung mit Geschichte Es reicht also nicht aus im Rahmen eines Seminars ein Thema zu uumlbernehmen Entscheidend ist vielmehr wie Sie sich einem Thema annaumlhern dh welche konkreten Fragen Sie an ein Thema herantragen Waumlhrend ein Thema verhaumlltnismaumlszligig leicht zu finden ist entsteht eine tragfaumlhige Fragestellung aus vertieftem Wissen An Hand des Themas beginnen Sie sich ein-zulesen und zu bibliographieren Je mehr Sie das Thema in den historischen Kontext und die aktuelle Forschung einordnen koumlnnen und Sie einen Uumlberblick uumlber die Quellen haben desto leichter faumlllt es Ihnen eine Fragestellung zu formulieren die Folgendes leisten soll minus die Fragestellung legt den Gegenstand der Untersuchung fest sie grenzt ihn ein denn es

werden nur diejenigen Bereiche naumlher untersucht nach denen man zuvor gefragt hat minus jede Frage enthaumllt bereits eine implizite Vorstellung von einer moumlglichen Antwort einer

bdquomoumlglichen Geschichteldquo minus die Fragestellung entscheidet uumlber den methodischen Zugriff auf das Thema sowie uumlber

die Auswahl von Quellen und Literatur die zu ihrer Beantwortung erforderlich sind Man muszlig also von Anfang an uumlberlegen wie man von den Fragen zu Antworten kommen kann

minus nicht zuletzt gibt die Fragestellung Ihrer Hausarbeit ein individuelles Profil und bewahrt Sie vor der Furcht nur das vielfach bereits Geschriebene ein weiteres Mal nachzubeten

Historische Fragestellungen zielen vor allem auf Ursachen und Zusammenhaumlnge sie suchen Erklaumlrungen fuumlr den Ablauf historischer Prozesse Prinzipiell ist die Anzahl moumlglicher Fragen unbegrenzt Eine bdquoguteldquo dh sinnvolle Frage zeichnet sich durch folgende Charakteristika aus minus Die Frage sollte uumlber den bisherigen Wissensstand hinausfuumlhren Dies setzt voraus daszlig

Sie Probleme und Fragen der Forschung erkennen und in Ihren Arbeiten zum Gegenstand einer argumentativen Auseinandersetzung machen Dies gilt auch schon fuumlr Proseminare

minus Die Fragen sind an den Beduumlrfnissen und Interessen der Gegenwart ausgerichtet und be-ziehen daraus ihre Relevanz Dabei geht es nicht um die Projektion der Gegenwart auf die Vergangenheit

Nachdem Sie das einschlaumlgige Material zu einem bestimmten Thema ausfindig gemacht ha-ben muumlssen Sie es im Hinblick auf Ihre Fragestellung auswerten bewerten und aufbereiten 6 Koselleck Reinhart Begriffsgeschichten Studien zur Semantik und Pragmatik der politischen und sozialen

Sprache Mit zwei Beitraumlgen von Ulrike Spree und Willibald Steinmetz sowie einem Nachwort zu Einlei-tungsfragmenten Reinhart Kosellecks von Carsten Dutt Frankfurt am Main 2006 S 71

7 Kuhn Thomas S Die Struktur der wissenschaftlichen Revolution Frankfurt am Main 1973 S 15

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 42

Es ist dabei ein wesentlicher Unterschied ob Sie Quellen oder Literatur bearbeiten Ob es sich bei den verwendeten Texten um eine Quelle oder um Literatur handelt haumlngt allein von der Fragestellung ab und nicht vom Alter des Textes Sobald Sie sich z B mit der Geschichte der Geschichtswissenschaft beschaumlftigen werden viele der Texte die Sie in anderem Zusammen-hang als Forschung zu Rate gezogen haumltten zur Quelle

2 Literaturarbeit

Unter dem Begriff bdquoFachliteraturldquo versteht man die Darstellungen der bisherigen Ergebnisse der historischen Forschung und ihrer Nachbardisziplinen Das Studium der einschlaumlgigen Li-teratur gehoumlrt zum taumlglichen Geschaumlft des Historikers und ist unverzichtbar Jede neue Arbeit muszlig auf den vorhandenen Ergebnissen der Forschung aufbauen und sie kritisch befragen ndash ganz gleich ob es um die Uumlbernahme historischer Tatsachen oder um deren moumlglicherweise kontroverse Interpretation geht Erstens besteht das Ziel der Lektuumlre wissenschaftlicher Texte darin einen Uumlberblick uumlber den Forschungsstand bzw die Entwicklung der Forschung zu einem Thema zu gewinnen Einen Forschungsbericht oder auch Literaturbericht der Ihnen diese Arbeit enorm erleichtert fin-den Sie entweder in Fachzeitschriften oder in der Einleitung wissenschaftlicher Monogra-phien Jeder Band der Reihen bdquoOldenbourg Grundriszlig der Geschichteldquo (OGG) und bdquoEnzyklo-paumldie Deutscher Geschichteldquo (EDG) enthaumllt ebenfalls einen ausfuumlhrlichen problemorientierten Forschungsuumlberblick der behandelten Epoche oder eines Themas Sollte zu Ihrem Thema kein Literaturbericht vorliegen muumlssen Sie sich diesen Uumlberblick selbst erarbeiten Zweitens werten Sie die vorhandene Literatur aus um Sachinformationen uumlber Ihren Untersu-chungsgegenstand zu erhalten dabei kann es sich beispielsweise um die Datierung eines Er-eignisses eine statistische Angabe oder Informationen uumlber historische Ereignisablaumlufe han-deln Drittens schlieszliglich gewinnen Sie aus der Literatur historische Urteile Thesen und Ant-worten die andere Historiker im Hinblick auf komplexe Fragestellungen gegeben haben Die-se koumlnnen entweder in Ihre Arbeit uumlbernommen oder zum Ausgangspunkt Ihrer Fragestellung gemacht werden indem sie uumlberpruumlft modifiziert widerlegt oder bestaumltigt werden

a) Lesen wissenschaftlicher Texte (Informationsbeschaffung)

Das Lesen wissenschaftlicher Texte ist eine Kompetenz die mit der kontemplativen Lektuumlre von Belletristik wenig gemein hat Wissenschaftliches Lesen bedeutet nicht passive Rezeption des Geschriebenen sondern einen aktiven geistigen Vorgang bei dem der Leser in einem permanenten Dialog mit dem Verfasser steht Daher erfordert diese Form des Lesens groszlige Konzentration Ruhe und Zeit

Relevanz klaumlren

Wegen der groszligen Menge an Literaturtiteln die Sie zu den meisten Themen finden koumlnnen sollten Sie nicht planlos mit dem Lesen des erstbesten Buches beginnen das Ihnen in die Haumlnde faumlllt Zunaumlchst muumlssen Sie klaumlren ob ein Text fuumlr die Beantwortung Ihrer Fragestel-lung uumlberhaupt relevant ist Dazu fuumlhren Sie folgende Arbeitsschritte aus minus Titel und Untertitel des Buches geben nicht nur Auskunft uumlber das Thema sondern unter

Umstaumlnden auch uumlber seine Kernthese minus Aus dem Titelblatt oder dem Impressum erfahren Sie wann wo und ggf in welcher Reihe

ein Buch erschienen ist Erscheinungsjahr und Auflage signalisieren seine Aktualitaumlt Ist ein Buch in einer renommierten Reihe erschienen mag dies ein Hinweis auf seine Qualitaumlt sein

minus Das Inhaltsverzeichnis gibt uumlber Aufbau und Inhalt des Buches Auskunft Wenn bei der Durchsicht des Inhaltsverzeichnisses noch kein direkter Bezug zu Ihrem Thema oder der

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Fragestellung erkennbar ist heiszligt dies nicht daszlig das Buch fuumlr Sie nicht relevant ist Lesen Sie deswegen immer

minus die Einleitung Sie erschlieszligt Ihnen die Fragestellung und das Erkenntnisinteresse des Au-tors seinen methodischen Zugriff und seine Loumlsungsstrategien Daruumlber hinaus gibt sie Ihnen wichtige Informationen uumlber den Forschungsstand

minus Die Materialbasis koumlnnen Sie anhand des Quellen- und Literaturverzeichnisses pruumlfen minus Im Vorwort erfahren Sie um welche Art von Arbeit es sich handelt (beispielsweise eine

Dissertation oder Habilitationsschrift) und in welchem Umfeld sie entstanden ist Auf-grund dieser Informationen laumlszligt sie sich oft in der Forschungslandschaft verorten

minus Die Zusammenfassung bilanziert die Ergebnisse der Arbeit benennt ggf Luumlcken und regt damit zu weiterer Forschung an

Sollte sich bei dieser Pruumlfung herausstellen daszlig ein Buch nur in Teilen fuumlr Sie relevant ist bieten Ihnen das Inhaltsverzeichnis und das oder die Register (Personen- Orts- und Sachre-gister) die Moumlglichkeit die benoumltigten Informationen bzw relevanten Textpassagen nachzu-schlagen Vor allem umfangreiche Arbeiten die Ihr Thema nur am Rande streifen werden Sie nur selektiv auswerten Allerdings kann es auch gefaumlhrlich sein Literatur gewissermaszligen als Steinbruch zu verwenden da einzelne Aussagen so aus dem Zusammenhang gerissen werden Sie sollten daher immer Einleitung und Zusammenfassung lesen um die relevanten Passagen in die Argumentation des Autors einordnen zu koumlnnen

Kritisches Lesen heiszligt Exzerpte erstellen

Wissenschaftliches Lesen heiszligt exzerpieren Von zentraler Bedeutung ist es sich beim Lesen stets die eigene Fragestellung vor Augen zu halten und den vorliegenden Text im Hinblick auf die eigene Fragestellung hin bdquoabzuklopfenldquo also selbst Fragen an den Text zu stellen Dabei geht es keineswegs darum den Inhalt des Textes kritiklos aufzunehmen vielmehr muumlssen Sie sich bemuumlhen den Text bewertend (also kritisch) zu lesen Achten Sie dabei auf folgende Punkte minus Bleibt der Autor des Textes bei seiner in der Einleitung formulierten Fragestellung oder

weicht er vom Thema ab minus Ist der methodische Ansatz des Autors zur Beantwortung seiner Fragestellung geeignet minus Welche Quellen zieht der Autor zur Beantwortung seiner Frage(n) heran Hat er moumlgli-

cherweise wichtige Quellen uumlbersehen minus Welche Thesen (Behauptungen Schluszligfolgerungen) stellt der Autor auf Und was ist an

diesen Thesen neu wo reichen sie uumlber den bisherigen Forschungsstand hinaus minus Uumlberzeugen die Argumente die er fuumlr seine Thesen anfuumlhrt Lassen sich Gegenargumente

ins Feld fuumlhren minus Gibt es Luumlcken oder Schwachstellen in der Argumentationskette des Autors minus Wie ordnet der Autor seine Ergebnisse in groumlszligere Zusammenhaumlnge ein minus Was sagt der Text im Hinblick auf Ihre eigene Fragestellung Anfangs wird es Ihnen wahrscheinlich schwerfallen alle Teile dieses Fragerasters an einen Text heranzutragen Doch je mehr Sie lesen desto leichter faumlllt es Ihnen

b) Aufbereitung des Gelesenen (Informationsverwaltung)

Exzerpieren

Das Lesen eines Textes allein genuumlgt allerdings nicht Wissenschaftliches Lesen ist untrenn-bar mit Schreiben verbunden Wenn Sie eigene Buumlcher oder Textkopien lesen koumlnnen Sie bereits beim ersten Lesen wichtige Passagen unterstreichen und Randbemerkungen hinzufuuml-gen das erleichtert Ihnen spaumlter die Orientierung enthebt Sie jedoch nicht der Muumlhe schrift-

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 44

liche Textauszuumlge (Exzerpte) anzufertigen Arbeiten Sie in Buumlchern immer nur mit Bleistift alles andere ist Barbarei In Buumlchern aus oumlffentlichem Besitz verbietet sich jede Markierung Ein Exzerpt faszligt den Inhalt eines Textes in Stichworten oder fortlaufend jedenfalls immer knapp zusammen Lange Literaturauszuumlge sind in der Regel kein Exzerpt sondern ver-schwendete Zeit Sie muumlssen versuchen die (unter Ihrer Fragestellung) wichtigen Aussagen moumlglichst in eigenen Worten wiederzugeben ndash gelingt Ihnen dies ist das ein sicheres Indiz dafuumlr daszlig Sie den Text verstanden haben Befolgen Sie unbedingt die Grundregeln des Exzerpierens minus Ein Exzerpt beginnt mit einer vollstaumlndigen bibliographischen Angabe des exzerpierten

Textes Lose Exzerpte die Sie nicht zuordnen koumlnnen sind wertlos minus Trennen Sie deutlich woumlrtliche Zitate Textparaphrasen und eigene Kommentare vonein-

ander damit Sie sie spaumlter nicht durcheinanderbringen minus Notieren Sie sich unbedingt die Seitenzahlen woumlrtlicher Zitate und Textparaphrasen an-

sonsten muumlssen Sie spaumlter nochmals nach dem Fundort eines Zitats oder Belegs suchen minus Strukturieren Sie Ihr Exzerpt Jeder gute wissenschaftliche Text folgt einer Gliederung

die aus dem Exzerpt hervorgehen muszlig Auf diese Weise enthalten Ihre Notizen Informati-onen uumlber Aufbau Argumentationsgang Thesen und Ergebnisse des Textes

minus Behalten Sie beim Exzerpieren die Fragestellung des Autors und Ihre eigene im Blick minus Notieren Sie sich die Definitionen zentraler Begriffe minus Halten Sie Staumlrken und Schwaumlchen des Textes (etwa Argumentationsluumlcken oder innere

Widerspruumlche) fest

Einzelnotiz-System (Karteikasten)

Um das Exzerpieren von Texten die zur Beantwortung Ihrer Fragestellung relevant sind kommen Sie nicht herum Fuumlr die dauerhafte Archivierung der Informationen sind Exzerpte allerdings nur bedingt geeignet da Literaturauszuumlge gerade bei laumlngeren Texten schnell un-uumlbersichtlich werden Der Karteikasten in dem ein Text nach seinen Einzelaspekten aufgegliedert wird vermeidet diesen Nachteil er macht Informationen ndash je nach Fragestellung ndash flexibel handhabbar Aller-dings ist sein Gebrauch muumlhsam Sie muumlssen naumlmlich auf jeder einzelnen Karteikarte die ge-naue Belegstelle (dh die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben) notieren um die gespei-cherten Informationen spaumlter weiterverwenden zu koumlnnen Zudem werden Karteikaumlsten mit der Zeit unuumlbersichtlich und der Argumentationszusammenhang des Textes geht dabei verlo-ren

Datenbanken

minus Datenbanken kombinieren die Vorteile von Exzerpt und Karteikasten vermeiden jedoch ihre Nachteile Daher sind sie heute das mit Abstand effizienteste Medium der Informati-onsverarbeitung und Archivierung

minus Informationen auf EDV-Systemen nehmen weniger Platz in Anspruch sind (mit etwas Uumlbung) einfach zu handhaben sowie leicht organisierbar und kommunizierbar

minus Wer regelmaumlszligig in den PC exzerpiert erhaumllt rasch einen groszligen stetig wachsenden Fun-dus an Informationen wer dagegen mit der Hand exzerpiert bleibt auf einem Berg von Papier sitzen der mit der Zeit immer schwerer uumlberschaubar wird

httpaoeguni-koelndehandwerkszeugliberdat ndash Das Datenbankprogramm LiberDat 20 erleichtert

das systematische Bibliographieren und hilft den Uumlberblick uumlber die eigenen Buumlcher Kopien und Notizen zu bewahren Exzerpte koumlnnen direkt mit der Datenbank verknuumlpft werden

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

45

httpwwwlit-linkch ndash Lit-link ist ein Datenbank-Programm fuumlr die Verwaltung von Informationen die in den Geistes- und Sozialwissenschaften bei der Arbeit mit Literatur und Textquellen gesam-melt und verwendet werden

httpwwwliteratnet ndash Programm fuumlr Literaturverwaltung und -management mit Zitat- Schlagwort- und Fundortverwaltung sowie Tools fuumlr die arbeitsteilige Literaturbearbeitung im Team

(Alle drei Datenbankprogramme stehen kostenlos auf den angegebenen Internetseiten zum Download zur Verfuumlgung)

Literatur zum Lesen wissenschaftlicher Texte Becher Stephan Schnell und erfolgreich studieren Organisation ndash Zeitmanagement ndash Arbeitstechnik

Wuumlrzburg 1998

Franck Norbert Fit fuumlrs Studium Erfolgreich reden lesen schreiben Muumlnchen 82006

Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006 S 125-142

Ruumlckriem Georg ua Die Technik des wissenschaftlichen Arbeitens Eine praktische Anleitung Pa-derborn 132006 (enthaumllt ausfuumlhrliche Informationen zum Bibliographieren Exzerpieren und Ver-walten von Informationen)

3 Quellenarbeit

Die Geschichtswissenschaft bezieht ihre Erkenntnisse nicht aus der Literatur sondern aus-schlieszliglich aus Quellen Geschichte wird erst durch die methodisch kontrollierte kritische Pruumlfung der uumlberlieferten Quellen zu einer Wissenschaft Die Quellen stellen die Basis wie auch die Begrenzung der historischen Forschung dar Jede historische Interpretation kann bei einer Neusichtung der Quellen an ihnen scheitern deswegen spricht man auch von einem bdquoVetorechtldquo der Quellen8 Das gilt bereits fuumlr das Geschichtsstudium Referate und Hausar-beiten muumlssen schon im Proseminar im wesentlichen aus den Quellen erarbeitet werden

a) Was ist eine Quelle Die griffigste Definition von bdquoQuellenldquo stammt von Paul Kirn bdquoQuellen nennen wir alle Tex-te Gegenstaumlnde oder Tatsachen aus denen Kenntnis der Vergangenheit gewonnen werden kannldquo9 Dieser Umschreibung ist nichts hinzuzufuumlgen Sie umfaszligt alles womit der Historiker arbeiten kann und gilt fuumlr alle Epochen und fuumlr alle Regionen

Texte

Texte sind in der Regel die wichtigsten Quellen des Historikers da sie am umfassendsten Auskunft uumlber die Vergangenheit geben und Informationen uumlber die Zusammenhaumlnge histori-scher Tatsachen enthalten Jeder Text kann eine historische Quelle sein (es haumlngt nur von der Fragestellung ab) Texte sind so enorm vielfaumlltig daszlig sie hier nicht aufgezaumlhlt werden koumln-nen

Gegenstaumlnde

Da alles was durch die menschliche Hand geschaffen oder veraumlndert wurde seine Absichten und die unbewuszligten Beeinflussungen (kultureller technischer religioumlser hellip Art) in sich traumlgt geben Gegenstaumlnde wie Kleidungsstuumlcke Bauwerke Muumlnzen Grabfunde Waffen Kochgeraumlt 8 Koselleck Reinhard Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main 1979 S

206 9 Kirn Paul Einfuumlhrung in die Geschichtswissenschaft Berlin 1947 S 28

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und anderes mehr auch Auskunft uumlber die Vergangenheit Fuumlr die Alte Geschichte und das Mittelalter sind historische Gegenstaumlnde zentrale Quellen der Erkenntnis Auch in der Zeitge-schichte geben bisweilen nur materielle Zeugnisse Aufschluszlig Besonders aussagekraumlftig sind menschliche Uumlberreste weil sie Ruumlckschluumlsse auf Ernaumlhrung Krankheit und Umweltbedin-gungen erlauben

Tatsachen

Gegenwaumlrtige Tatsachen sind historisch gewachsen deswegen legen sie Zeugnis uumlber die Vergangenheit ab Zu diesen Tatsachen gehoumlren Grenzen Sprachen Flur- Orts- und Perso-nennamen und anderes Ein gutes Beispiel stellt unsere Sprache dar Im Bereich des Sports ist sie sehr stark mit englischen Fachausdruumlcken durchsetzt was auf den Ursprungsort bestimm-ter Sportarten verweist von dem aus sie schlieszliglich in Deutschland Einzug gehalten haben Fuumlr andere Bereiche wie die Musik oder das Militaumlrwesen gilt aumlhnliches Zu den historischen Tatsachen gehoumlren schlieszliglich auch Phaumlnomene wie beispielsweise Religionen und Konfessi-onen Daszlig die Christen in der Bundesrepublik Deutschland in zwei etwa gleich groszlige Grup-pen aus Katholiken und Protestanten zerfallen verweist auf die Glaubensspaltung im 16 Jahrhundert als enorm wichtige langfristig wirksame Zaumlsur einerseits und die Aufnahme und regionale Aufteilung der Vertriebenen nach 1945 andererseits

Welche Quellen fuumlr die Behandlung eines bestimmten Themas relevant sind haumlngt in hohem Maszlige von der gewaumlhlten Fragestellung und dem methodischen Vorgehen ab mit dem die Fragen beantwortet werden sollen So laumlszligt sich beispielsweise ein Phaumlnomen wie die soge-nannte Bauernbefreiung in Preuszligen unter ganz unterschiedlichen Blickwinkeln untersuchen die jeweils verschiedene Quellengattungen erfordern Fragt man politikgeschichtlich nach der Genese und den Motiven der Gesetzgebung muumlssen die Sachakten der beteiligten Behoumlrden und die Unterlagen der wichtigsten handelnden Akteure herangezogen werden Fragt man da-gegen sozialgeschichtlich nach den Auswirkungen dieser Maszlignahme sind in erster Linie so-zialstatistische Daten und autobiographische Zeugnisse erforderlich die Auskunft uumlber die Lebenslage der betroffenen Bauern und Gutsbesitzer geben Die Kunst geschickte Forschungsfragen zu stellen und geeignete Quellen zur Beantwortung dieser Fragen zu finden nennt man Heuristik Sie laumlszligt sich allerdings schlecht allgemein vermitteln sondern nur an konkreten Einzelfaumlllen erproben Fuumlr den Anfang mag es genuumlgen daszlig Sie sich den Zusammenhang von Fragestellung und Auswahl der Quellen verdeutlichen also das Problembewuszligtsein schaumlrfen

b) Quellentypologie Seit dem spaumlten 19 Jahrhundert hat sich in der Geschichtswissenschaft die klassische Unter-scheidung zwischen Traditionsquellen und Uumlberresten eingebuumlrgert die auf Johann Gustav Droysen zuruumlckgeht und von Ernst Bernheim in ihrer heutigen Form formuliert wurde Das wesentliche Unterscheidungskriterium dieser Typologie liegt im Gegenwartszweck der Quel-le bdquoAlles was unmittelbar von den Gegebenheiten uumlbriggeblieben und vorhanden ist nennen wir Uumlberreste alles was mittelbar von den Begebenheiten uumlberliefert ist hindurchgegangen durch menschliche Auffassung nennen wir Traditionldquo10 Zwar ist diese Dichotomie wie noch zu zeigen sein wird keineswegs so eindeutig doch hilft sie sehr bei der Einschaumltzung des Aussagewertes einer Quelle fuumlr die Fragestellung

10 Bernheim Ernst Lehrbuch der historischen Methode und der Geschichtsphilosophie Leipzig 61908 S 255 f

(Hervorhebungen im Original) Die folgenden Zitate ebenda

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Uumlberrest

Als bdquoUumlberresteldquo werden alle Quellen bezeichnet bdquowelche ohne jede Absicht auf Erinnerung und Nachwelt nur uumlbriggebliebene Teile der Begebenheiten der menschlichen Betaumltigungen selbst sindldquo Darunter fallen saumlmtliche Relikte menschlicher Lebensprozesse (beispielsweise Kuumlchenabfaumllle) Produkte menschlicher Fertigkeiten (Bauwerke und technisches Geraumlt aller Art) aber auch Sprache Zustaumlnde Institutionen Sitten und Gebraumluche sowie nicht zuletzt Akten und Urkunden Nach Bernheim haben Uumlberreste fuumlr den Historiker den Vorteil der unmittelbaren Naumlhe zum untersuchten Gegenstand Da sie nicht bewuszligt als bdquoQuelleldquo angefertigt wurden enthalten sie weniger Stilisierungen und Selbstdarstellungen daher ermoumlglichen Uumlberreste eher als Traditi-onsquellen die Rekonstruktion der bdquoharten Faktenldquo Allerdings sind Uumlberreste immer nur Splitter Teile eines Mosaiks das der Historiker zusammensetzen muszlig ohne dafuumlr alle Einzel-teile zur Verfuumlgung zu haben Dazu ist ein umfangreiches Kontextwissen erforderlich das die Einordnung der einzelnen Puzzle-Teile erst ermoumlglicht

Tradition

Unter bdquoTraditionenldquo versteht man Quellen die bewuszligt zur Uumlberlieferung bestimmter Sach-verhalte angelegt worden sind bdquoDie Tradition verfolgt durchweg direkt die Absicht die Erin-nerung der Begebenheit zu erhalten will geradezu historisches Material seinldquo Traditionsquel-len sind vor allem schriftliche Quellen die Werke antiker Schriftsteller sowie die Historio-graphie (soweit sie unter die Quellen faumlllt) aber auch Memoiren Tagebuumlcher Reiseberichte und Korrespondenzen Hinzu kommen Bildnisse und Skulpturen (die eine Interpretation des Kuumlnstlers enthalten) sowie schriftliche und muumlndliche Zeugenaussagen Der Vorzug von Traditionsquellen besteht darin daszlig sie das historische Geschehen bereits aufbereitet haben es also in einen Zusammenhang bringen Das bdquoVerstehenldquo der Vergangen-heit erfolgte hier bereits durch einen Menschen der dem Gegenstand viel naumlher war als ein heutiger Historiker der also das bdquoHindernis der inneren Fremdheitldquo nicht oder nicht in dem Maszlige uumlberwinden muszligte Damit geht jedoch der Nachteil einher daszlig Traditionsquellen Sach-verhalte immer aus dem Blickwinkel des Verfassers darstellen der aus der Fuumllle der vergan-genen Realitaumlt eine Vorauswahl getroffen hat Zudem besteht gerade bei autobiographischen Quellen immer die Gefahr der Stilisierung und Selbstdarstellung

Problematik der Quellentypologie

Die Unterscheidung zwischen Traditionen und Uumlberresten dient also vor allem als Hilfe bei der Bestimmung des Aussagewerts und der Reichweite einer Quelle Sie ist selbst jedoch sehr problematisch da nicht wirklich trennscharf minus Jede Traditionsquelle hat zugleich auch Uumlberrestcharakter ndash nicht was ihren Inhalt be-

trifft wohl aber hinsichtlich der Umstaumlnde ihrer Entstehung Ein Monument beispielswei-se wird mit dem Ziel errichtet dauerhaft an eine Person oder ein Ereignis zu erinnern Da es jedoch im Stil und mit den (technischen) Mittel der Zeit seiner Entstehung errichtet worden ist hat es auch die Qualitaumlt eines Uumlberrests Ein Gesandtschaftsbericht der unter den Akten des Auswaumlrtigen Amtes (Auszligenministeriums) aufbewahrt wird faumlllt zwar per definitionem unter die Uumlberreste Das heiszligt nun jedoch nicht daszlig saumlmtlichen in einem solchen Bericht enthaltenen Informationen ein dementsprechend hoher Quellenwert bei-zumessen ist Schlieszliglich wurden derartige Berichte oft erst im Nachhinein verfaszligt und enthalten nicht selten den Versuch des Autors sich und seine Leistungen ins rechte Licht zu ruumlcken Ob eine Quelle eher den Traditionen oder den Uumlberresten zuzurechnen ist haumlngt somit entscheidend von der eigenen Fragestellung ab zu deren Beantwortung sie herangezogen wird

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minus Manche Quellengattungen lassen sich kaum in das Schema dieser Typologie einordnen etwa die Publizistik und das Pressewesen Beide richten sich zwar eindeutig an die jewei-ligen Zeitgenossen fallen daher also unter die Uumlberreste Publizistik und Presse nehmen jedoch zugleich stets auch Wertungen vor und treffen eine Auswahl aus der Fuumllle des (seinerzeit zur Verfuumlgung stehenden) Materials Fuumlr den spaumlteren Leser sind sie also eher Traditionsquellen Gleiches gilt fuumlr Briefe und Tagebuumlcher

minus Besonders problematisch ist die Einordnung von Bild- und Tondokumenten die vor allem fuumlr die Zeitgeschichte groszlige Bedeutung haben Einerseits geben sie das Geschehene oder Gesagte unmittelbar wider sind also Uumlberreste andererseits werden sie von anderen auf-gezeichnet um Dritten zugaumlnglich zu sein fallen also zugleich unter die Traditionen

c) Quellenkritik Die Quellenkritik lotet die Moumlglichkeiten und Absichten einer historischen Quelle aus ihre bdquoZuverlaumlssigkeitldquo wird kritisch gepruumlft und ihre Inhalte werden fuumlr die jeweilige Fragestellung fruchtbar gemacht Die Quellenkritik ist der eigentliche Kern des historischen Arbeitens die Ergebnisse der Kritik sind Grundlage der Interpretation und der Aussagen in der Darstellung Die Kritik erfordert zwei Schritte

Aumluszligere Quellenkritik

In der aumluszligeren Quellenkritik auch als bdquoKritik der Echtheitldquo bezeichnet wird die Quelle nach einer Reihe von formalen Kriterien untersucht Dabei sind folgende Fragen zu klaumlren minus Uumlberlieferung Wie ist die Quelle auf uns gekommen Welchen Weg hat sie vom Produ-

zenten bis in ein Archiv bzw in eine Edition durchlaufen welchen Veraumlnderungen war sie dabei unterworfen bewuszligten und zufaumllligen

minus Echtheit Ist die Quelle bdquoechtldquo oder bdquogefaumllschtldquo Die beiden Begriffe stehen hier in An-fuumlhrungszeichen weil sie fuumlr die Geschichtswissenschaft keine absolute sondern nur rela-tive Bedeutung haben Mit anderen Worten Auch eine bdquoFaumllschungldquo kann eine wichtige Quelle sein da sie beispielsweise daruumlber Aufschluszlig geben kann wer warum wann was und wie bdquogefaumllschtldquo hat

minus Datierung Wann wurde die Quelle verfaszligt Ist sie nachtraumlglich uumlberarbeitet oder veraumln-dert worden Vor allem die Quellen der Antike des Mittelalters und der Fruumlhen Neuzeit sind oftmals nicht datiert man muszlig daher ihren Entstehungszeitraum anhand aumluszligerer (Schriftart Stil) und innerer Kriterien (Sinnzusammenhaumlnge) bestimmen Aber auch bei Quellen mit Datumsangabe ist zu pruumlfen ob sie vor- oder ruumlckdatiert (und damit bdquoge-faumllschtldquo) worden sind

minus Autor Wer hat die Quelle verfaszligt In welcher Funktion hat der Autor die Quelle verfaszligt minus Entstehungszusammenhang In welchem Kontext ist die Quelle entstanden welcher

Textgattung gehoumlrt sie an und welche Funktion hatte sie Handelt es sich beispielsweise um eine serielle Quelle (jede Art von Listen wie etwa um Eintraumlge in ein Geburtsregis-ter) um ein Verhoumlrprotokoll oder um ein diplomatisches Memorandum

minus Quellentyp Handelt es sich um eine Traditionsquelle oder um einen Uumlberrest Wer war der Adressat der Quelle

minus Textsicherung Hier geht es um die Sammlung von Informationen zu Personen Instituti-onen oder sonstigen Sachverhalten die in der Quelle erwaumlhnt werden und zu ihrem Ver-staumlndnis erforderlich sind Dazu ist nicht nur ein umfangreiches Kontextwissen noumltig sondern man muszlig auch einschlaumlgige (beispielsweise biographische) Hilfsmittel verwen-den

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Innere Quellenkritik

Waumlhrend die aumluszligere Kritik eine Quelle nach formalen Gesichtspunkten untersucht beschaumlftigt sich die innere Quellenkritik mit ihrem Inhalt Es geht vor allem um folgende Fragen ⎯ Reichweite der Information

minus Was wuszligte der Autor was konnte er wissen was wollte er wissen inwieweit konnten ihm Dinge bewuszligt werden welchen Wahrnehmungshorizont hatte er (Stand-ortHorizont)

minus Zu welchem Zweck schreibt der Autor sein Werk (Prologe) welche erklaumlrten Absich-ten verfolgt er in welchem Verhaumlltnis steht er zu prominenten Personen seines Be-richts (StandpunktTendenz)

minus Was sagt die Quelle im Hinblick auf die gewaumlhlte Fragestellung aus Welche Antwor-ten und Schluszligfolgerungen ergeben sich aus ihr Sind ggf auch andere bdquoLesartenldquo moumlglich

⎯ Kontext In welchem Verhaumlltnis steht diese Quelle zu anderen Quellen Gehen die enthal-tenen Informationen uumlber andere Quellen hinaus oder widersprechen sie ihnen Oder be-zieht die Quelle ihre Informationen sogar aus einer anderen nicht genannten Quelle Um hier Klarheit zu gewinnen muszlig die Quelle mit anderen Quellen sowie mit der einschlaumlgi-gen Literatur verglichen werden Erst die Kontextualisierung ermoumlglicht es den Quellen-wert naumlher zu bestimmen

Grundsaumltzlich gilt bei der Quellenkritik ⎯ daszlig das quellenkritische Instrumentarium nicht nur dem Gewinn von Fakten und Ereignis-

sen dient sondern je nach Fragestellungen die Quellen auch in anderer Weise pruumlft Wer sich mit Mentalitaumlten oder dem Alltag beschaumlftigt legt weniger Wert darauf die Quellen nur auf unstrittige gleichsam bdquofesteldquo Bestandteile hin zu untersuchen

⎯ daszlig die enorme Verschiedenheit und Vielgestaltigkeit der Quellen immer eine individuelle Betrachtung und Erschlieszligung erzwingen so daszlig das gewaumlhlte kritische Instrumentarium ndash bei allen grundlegenden Gemeinsamkeiten ndash ebenso angepaszligt werden muszlig

⎯ was Jacob Burckhardt in seinen Vorlesungen sagte minus bdquoUnerschoumlpflichkeit der Quellen zumal solcher die von groszligen Maumlnnern herruumlhren

sodaszlig Jeder die tausendmal ausgebeuteten Buumlcher wieder lesen muszlig weil sie jedem Leser und jedem Jahrhundert ein besonderes Antlitz erweisen auch jeder Alterstufe des Einzelnen Es kann sein daszlig im Thucydides zB eine Thatsache ersten Ranges liegt die erst in hundert Jahren Jemand bemerken wirdldquo

minus bdquoAlle echte Uumlberlieferung ist auf den ersten Anblick langweilig weil und insofern sie fremdartig ist Sie kuumlndet die Anschauungen und Interessen ihrer Zeit fuumlr ihre Zeit und koumlmmt uns gar nicht entgegen [] Aber auch dem Gelehrten und Denker ist die Ver-gangenheit in ihrer Aeuszligerung Anfangs immer fremdartig und ihre Aneignung eine Arbeitldquo11

In der Regel wird der Quellenwert eines Dokuments nicht in allen behandelten Punkten gleich hoch sein

Kritik von Ton- und Bildquellen

Ein besonderes Problem stellt die Kritik von Ton- und Bildquellen dar Tonbandaufnahmen Fotos und insbesondere (Ton-)Filmen kurz den bdquoneuen Medienldquo kommt scheinbar unwider-legbare Authentizitaumlt zu denn angeblich luumlgen Bilder nicht Die Realitaumlt sieht freilich ganz anders aus Gerade Bilder sind in hohem Maszlige standortgebunden (nicht umsonst spricht man

11 Burckhardt Jacob Uumlber das Studium der Geschichte Der Text der bdquoWeltgeschichtlichen Betrachtungenldquo

nach den Handschriften hg v P Ganz Muumlnchen 1981 Zitat 1 S 252 Zitat 2 S 250

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in der Filmbranche von bdquoEinstellungenldquo) und perspektivisch sie zeigen bestenfalls nur einen kleinen Ausschnitt der vergangenen Wirklichkeit Zudem sind gerade Bilder in hohem Maszlige anfaumlllig fuumlr Manipulationen wie etwa die zahllo-sen Fotomontagen in der Sowjetunion unter Stalin zeigen Nicht umsonst nutzten (und nut-zen) totalitaumlre Regime Bild und Ton als bevorzugtes Instrument der Propaganda Von derarti-gen Faumllschungen abgesehen transportieren Bilder ganz bewuszligt Botschaften denen der Histo-riker nicht bdquoauf den Leimldquo gehen darf Ein in einem Fotoatelier entstandenes Portraumlt ist nicht so sehr das Resultat des angeblich unbestechlichen Auges der Kamera als vielmehr eine be-wuszligte Stilisierung des Portraumltierten gleiches gilt wenn auch unter anderen Vorzeichen fuumlr die Fotographien aus einer Verbrecherkartei Ganz abgesehen davon muszlig zunaumlchst immer die Frage beantwortet werden was ein Bild uuml-berhaupt darstellt dh man muszlig das Bild raumlumlich und zeitlich zuordnen und in einen Kon-text bringen Zudem stehen Bilder selten allein Fotos sind beschriftet Filme mit Text und Ton unterlegt Wie wichtig es ist das Verhaumlltnis von Bild und Text genau zu bestimmen ha-ben zuletzt die Debatten um die sog bdquoWehrmachtsausstellungldquo gezeigt die in ihrer ersten Version einige falsch zugeordnete Fotos enthalten hat

d) Quelleninterpretation Die Quellenkritik dient in erster Linie dazu die Aussagemoumlglichkeiten einer Quelle zu ermit-teln Sie liefert die Grundlage des historiographischen Erkenntnisprozesses Die eigentliche weiterfuumlhrende Aufgabe der Geschichtswissenschaft besteht jedoch in der Interpretation der Quellen ihrer Auswertung Die Interpretation der Quellen ist deswegen eine weitere wesentliche Leistung die im Prozeszlig der geschichtswissenschaftlichen Forschung erbracht werden muszlig weil die Quellen nie fuumlr sich selbst sprechen sie muumlssen durch die Kritik und die Interpretation zum Sprechen ge-bracht werden bdquoDenn sogar die eindeutigsten und willfaumlhrigsten Texte oder archaumlologischen Zeugnisse sprechen nur zu dem der sie zu befragen verstehtldquo12 Die Quelleninterpretation ermittelt auf Grund der durch die Kritik gewonnenen Kenntnisse aus den Informationen der Quelle die fuumlr die Fragestellung relevanten Aussagen und ordnet sie in die historischen und sachlichen Zusammenhaumlnge ein bdquoInterpretation heiszligt das Bedeutsame eines Textes finden nicht nur den Wortlaut uumlbersetzenldquo13 Die Interpretation ihrerseits bildet die Grundlage fuumlr die Antworten auf die gestellte Frage Die Arbeitsschritte von Kritik und Interpretation sind nie ganz klar von einander zu trennen Als Historiker muszlig man versuchen Quellen stets auch bdquogegen den Strichldquo zu lesen um ihnen auch diejenigen Informationen abzugewinnen die sie zwar weder preisgeben wollen noch di-rekt enthalten die man ihnen jedoch indirekt entnehmen kann So liefern um nur ein Beispiel zu nennen die Verhoumlrprotokolle der Inquisition nicht nur Informationen uumlber die Verhoumlrten oder das System der Inquisition sondern auch etliche Hinweise anthropologischer Natur die fuumlr ganz andere Fragestellungen interessant sind14 Die Quelleninterpretation ist ein Forschungsprozeszlig den man als bdquoPendelbewegungldquo zwischen Vergangenheit und Gegenwart begreifen kann Der Historiker traumlgt Fragen die ihm relevant erscheinen an Material aus der Vergangenheit heran er sichtet und bewertet es mit den Au-gen und vor dem geistigen Hintergrund seiner eigenen Epoche um vergangene Phaumlnomene zu rekonstruieren Allerdings duumlrfen die Ansichten und Wertmaszligstaumlbe der Gegenwart nicht unre-flektiert auf die Vergangenheit projiziert werden Um beispielsweise eine vergangene Hand-lung beurteilen zu koumlnnen muszlig vor allem der geistige und emotionale Horizont der unter- 12 Bloch Marc Apologie der Geschichtswissenschaft oder Der Beruf des Historikers Nach der von Eacutetienne

Bloch edierten franzoumlsischen Ausgabe hg v Peter Schoumlttler Stuttgart 2002 S 73 13 Quirin Heinz Einfuumlhrung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte Stuttgart 51991 S 193 14 Ginzburg Carlo Der Inquisitor als Anthropologe in Habermas Rebella ua (Hg) Das Schwein des Haumlupt-

lings Beitraumlge zur Historischen Anthropologie Berlin 1992 S 42-55

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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suchten Epoche rekonstruiert und in Rechnung gestellt werden Ansonsten ist die Gefahr von Fehl- und Trugschluumlssen groszlig

Literatur zu Quellen und Quellenarbeit Arnold Klaus Der wissenschaftliche Umgang mit Quellen in Hans-Juumlrgen Goertz (Hg) Geschichte

Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 42-58

Beck Friedrich Henning Eckart Die archivalischen Quellen Eine Einfuumlhrung in ihre Benutzung Koumlln ua 42002

Brenneke Adolf Archivkunde Ein Beitrag zur Theorie und Geschichte des europaumlischen Archivwe-sens ergaumlnzt von Wolfgang Leesch Leipzig 1953

Franz Eckhart G Einfuumlhrung in die Archivkunde 7 aktual Aufl Darmstadt 2007

Ginzburg Carlo Spurensicherung Die Wissenschaft auf der Suche nach sich selbst Berlin 1993

Kruumlger Kersten Historische Statistik in Goertz Hans-Juumlrgen (Hg) Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 59-82

Talkenberger Heike Historische Erkenntnis durch Bilder Zur Methode und Praxis der Historischen Bildkunde in Goertz Hans-Juumlrgen (Hg) Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 83-98

Wohlfeil Rainer Methodische Reflexionen zur modernen Bildkunde in Tolkemitt Brigitte Wohlfeil Rainer (Hg) Historische Bildkunde Problemwege ndash Beispiele (ZHF-Beihefte 12) Berlin 1991 S 17-35

Zimmermann Michael Quellen als Metapher Uumlberlegungen zur Historisierung einer historischen Selbstverstaumlndlichkeit in Historische Anthropologie 5 (1997) S 268-287

Alte Geschichte Schmalzried Egidius Hauptwerke der antiken Literatur Einzeldarstellungen und Interpretationen zur

griechischen lateinischen und biblisch-patristischen Literatur Muumlnchen 1976

Finley Moses I Quellen und Modelle in der Alten Geschichte Frankfurt am Main 1987

Meister Klaus Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Antike 2 Bde Paderborn ua Bd1 1997 Bd 2 1999

Mittelalter Dotzauer Winfried Quellenkunde zur deutschen Geschichte im Spaumltmittelalter (1350-1500) Darm-

stadt 1996

Typologie des Sources du Moyen Acircge Occidentale Turnhout 1972ff (bis 2004 erschienen 86 Hefte zu einzelnen Quellengattungen und Mise agrave jour = Nachtraumlge)

Wattenbach Wilhelm ua Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Vorzeit und Karolinger Hefte I ndash VI [Vorzeit bis Vertrag von Verdun 843] Weimar 1952-1990 dazu als Beiheft Buchner R Die Rechtsquellen Darmstadt 1953

Ders ua Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Die Zeit der Sachsen und Salier

Bd 1 und 2 900-1125 Darmstadt 1967

Bd 3 Italien und England mit Nachtraumlgen zu Baumlnden 1 2 Darmstadt 1971

Ders Schmale Franz-Joseph Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Vom Tode Ks Hein-richs V bis zum Ende des Interregnums 1125-1273 nur Bd 1 Darmstadt 1976 fuumlr die fehlende Zeit teilweise noch zu gebrauchen der alte Wattenbach Bd 2 6 Aufl Berlin 1894

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 52

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Huumlttenberger Peter Uumlberlegungen zu einer Theorie der Quelle in Rusineck Bernd A ua (Hg)

Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Neuzeit Paderborn ua 1992 S 253-265

Fuchs Ralf-Peter Die Arbeit mit den Quellen in Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Olden-bourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen 2000 S 255-272

Rusineck Bernd A ua (Hg) Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Neuzeit Paderborn ua 1992

Osteuropaumlische Geschichte Fitzpatrick Sheila The impact oft he Great Purges on Soviet elites A case study from Moscow and

Leningrad telephone directories of the 1930s in Getty J Arch Manning Roberta T Stalinist Terror New perspectives Cambridge 1993 S247-260

Hellbeck Jochen Tagebuch aus Moskau 1931-1939 Muumlnchen 1996

Schiffahrtsgeschichte Heidbrink Ingo Schrott oder Kulturgut Zur Bedeutung historischer Wasserfahrzeuge aus der Per-

spektive des Historikers Bestandserfassung Bewertung quellengerechte Erhaltung Lage Lippe 1994

e) Quelleneditionen Schriftliche Quellen werden in der Regel in Bibliotheken und Archiven aufbewahrt Diese sind zwar zumeist fuumlr die Forschung zugaumlnglich doch sind Recherchen fuumlr das wissenschaft-liche Arbeiten im Studium zu aufwendig und kostspielig Fuumlr Referate und Seminararbeiten reicht es meist aus wenn Sie veroumlffentlichte Quellen heranziehen die in Form von Editionen und Dokumentationen vorliegen Man unterscheidet zwischen Fondseditionen und Quellen-sammlungen Fondseditionen enthalten einzelne Aktenbestaumlnde (beispielsweise Kabinettspro-tokolle) Quellensammlungen dagegen Schriftgut zu einem bestimmten Thema das aus unter-schiedlichen Bibliotheken Archiven und Bestaumlnden stammt Die Verwendung von Quelleneditionen bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich Sie enthal-ten in der Regel eine Einleitung die die publizierten Quellen in den groumlszligeren Kontext einord-net sowie Sachkommentare und Erlaumluterungen in denen Fachtermini und konkrete Vorgaumln-ge die sich nur aus anderen Quellen erschlieszligen erklaumlrt werden Zudem enthalten sie Hin-weise auf weiteres Quellenmaterial zur vertiefenden Beschaumlftigung mit dem Gegenstand Al-lerdings stellen Editionen immer nur eine Auswahl des vorhandenen Archivmaterials dar die (insbesondere bei Quellensammlungen) auf zeitgebundenen Auswahlkriterien beruht Daher muumlssen Sie pruumlfen nach welchen Leitlinien die Dokumente ausgewaumlhlt wurden ob die jewei-lige Edition alle fuumlr die eigene Fragestellung wichtigen Materialien enthaumllt und ob die Edition wissenschaftlichen Anspruumlchen genuumlgt Das ist keineswegs immer der Fall Die Leitlinien fuumlr wissenschaftliche Editionen haben sich in den letzten 200 Jahren sehr veraumlndert Deswegen gibt es durchaus Quellensammlungen bei denen die Texte nach unterschiedlichen editori-schen Standards herausgegeben wurden (MGH ndash Monumenta Germaniae Historica seit 1823) Ein anderes Beispiel Die umfangreiche Edition bdquoDie Groszlige Politik der europaumlischen Kabinette 1871-1914ldquo die zwischen 1922 und 1927 in 40 Baumlnden publiziert wurde verfolgte das erklaumlrte Ziel die Unschuld des Deutschen Reiches an der Entfesselung des Ersten Welt-krieges zu beweisen zahlreiche Dokumente die dieser Interpretation widersprachen wurden nicht aufgenommen

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Hilfsmittel zum Auffinden von Quelleneditionen zur deutschen Geschichte Baumgart Winfried Buumlcherverzeichnis zur deutschen Geschichte Hilfsmittel Handbuumlcher Quellen

Muumlnchen 142001

Baumgart Winfried (Hg) Quellenkunde zur deutschen Geschichte der Neuzeit von 1500 bis zur Ge-genwart 7 Bde Darmstadt 1977-2003 (Eine Ausgabe auf CD-ROM ist 2005 erschienen)

Alte Geschichte Jacoby Felix Die Fragmente der griechischen Historiker (FGrHist) Berlin Leiden 1923ff

Peter Hermannus Historicum Romanorum Reliquiae (HRR) 2 Bde Stuttgart 1914 ND 1967

Malcovati Henrica Oratorum Romanorum fragmenta liberae rei publicae (ORF) Turin 1976

Warmington Eric Herbert Remains of Old Latin (ROL) CambridgeMass London 1935-1940 ND 1979-1982

Corpus Iuris Civilis I Institutionen Heidelberg 21997 II Digesten 1-10 Heidelberg 1995 III Di-gesten 11-20 Heidelberg 1999

Hiller Stefan Panagl Oswald Die fruumlhgriechischen Texte aus mykenischer Zeit Darmstadt sup21986

Mittelalter Potthast August Bibliotheca historica medii aevi Wegweiser durch die Geschichtswerke des europaumli-

schen Mittelalters bis 1500 2 Bde 2 Aufl Berlin 1896 ND 1954 neu als

Repertorium fontium historiae medii aevi Primum ab Aug Potthast digestum nunc cura collegi histo-

ricorumhellipemendatum et auctum bisher erschienen

- Bd 1 Series collectionum Rom 1962 Addenda Rom 1977

- Bde 2-11 Fontes bisher A-Z Rom 1967- 2007 MGH = MONUMENTA GERMANIAE HISTORICA inde ab anno Christi 500 usque ad annum 1500 von

1826 an (bisher ca 450 Bde die MGH hat verschiedene Reihen die wichtigsten sind Scriptores Leges Diplomata Epistolae Antiquitates)

Ausgewaumlhlte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters Freiherr-vom-Stein-Gedaumlchtnisausgabe Darmstadt Berlin 1955ff

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Muumlller Rainer Albert (Hg) Deutsche Geschichte in Quellen und Darstellung 11 Bde Stuttgart

1995-2000

Ausgewaumlhlte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit Freiherr-vom-Stein-Gedaumlchtnisausgabe Darmstadt Muumlnchen 1960ff

httpwwwhabdebibliothekfachinfofnddigquellenhtm Herzog August Bibliothek Wolfenbuumlttel Verzeich-nis digitaler Quelleneditionen

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Lateinamerikanische Geschichte Chasteen John C Wood James A Problems in modern Latin American history Sources and inter-

pretations Lanham SR Books 2005

Instituto dos Arquivos Nacionais Guia de fontes portuguesas para a histoacuteria da Ameacuterica Latina (Guia de fontes para a histoacuteria das naccedilotildees) 2 Bde Lisboa Imprensa Nacional-Casa da Moeda 1997-2001

Konetzke Richard Coleccioacuten de documentos para la historia de la formacioacuten social de Hispano-ameacuterica 1493-1810 3 Bde Madrid Consejo Superior de Investigaciones Cientificas Instituto Jaime Balmes 1953-1962

Otte Enrique (Hg) Cartas privadas de emigrantes a 1540-1616 Meacutexico Fondo de Cultura Econoacutemi-ca 1996

Reinhard Wolfgang Geschichte der europaumlischen Expansion 4 Bde Stuttgart ua Kohlhammer 1983-1990

Schmitt Eberhard (Hg) Dokumente zur Geschichte der europaumlischen Expansion Bd 1-4 Muumlnchen Beck 1984-1988 Bd 5 Wiesbaden 2003

Eine zunehmende Digitalisierung der Quellen ermoumlglicht es dem Historiker sich online zu informieren und Quellen einzusehen Die Anzahl der Bibliotheken und Institutionen ist zahlreich Hier zwei der wichtigsten in Spanien httpwwwmcues Ministerio de Cultura Espantildea httpwwwmcuesjspplantillaAncho_waijspid=61amparea=archivos

Archivo General de Indias (AGI) Espantildea

Von Bedeutung sind auch die verschiedenen lateinamerikanischen Nationalarchive httpwwwagngobmxarchivosindexhtml Archivo General de la Nacioacuten Meacutexico httpwwwmininteriorgovaragn Archivo General de Nacioacuten Argentina httpwwwarquivonacionalgovbrhomehtm Arquivo Nacional Brasil

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4 Hilfswissenschaften und Nachbardisziplinen

Als Hilfswissenschaften (auch Zweig- Neben- oder Basiswissenschaften) bezeichnet man diejenigen Nachbardisziplinen auf die der Historiker zuruumlckgreift wenn er bei der Untersu-chung seiner Quellen und seiner Fragestellung auf die Erkenntnismoumlglichkeiten anderer Wis-senschaften angewiesen ist Einen festen Kanon von Hilfswissenschaften gibt es nicht welche Disziplin jeweils als Hilfswissenschaft genutzt wird haumlngt allein von der Fragestellung ab

Brandt Ahasver von Werkzeug des Historikers Stuttgart ua 162003

Capelli Adriano Lexicon abbreviaturarum Dizionario di abbreviature latine ed italiane Mailand 61961

Die archivalischen Quellen mit einer Einfuumlhrung in die Historischen Hilfswissenschaften hgv Fried-rich Beck Eckhard Henning 4 durchges Aufl Koumlln ua 2004

Historische Hilfswissenschaften Stand und Perspektiven der Forschung hgv Toni Dietrich Joachim Oepen Koumlln 2005

Seit 2004 erscheint die Reihe Hahnsche historische Hilfswissenschaften bisher erschienen

Baumgaumlrtner Ingrid Historische Kartographie Hannover 2005

Boeselager Elke Freifrau von Schriftkunde Basiswissen Hannover 2005

Stieldorf Andrea Siegelkunde Basiswissen Hannover 2004 httpwwwphiluni-passaudehisthwTutHiWi Die Universitaumlt Passau bietet ein Tutorium fuumlr Histori-

sche Hilfswissenschaften online an

Archaumlologie

Die Archaumlologie (ἀρχαῖος = griech sbquoanfaumlnglich altrsquo) beschaumlftigt sich mit der Erforschung des materiellen Erbes der Vergangenheit Bergemann Johannes Archaumlologie Was sie kann was sie will Reinbek 2000

Fehring Guumlnter P Die Archaumlologie des Mittelalters Eine Einfuumlhrung 3 verb Aufl Darmstadt 2000

Houmllscher Tonio Klassische Archaumlologie Grundwissen Darmstadt 2002 httpwwwdainstorg Deutsches Archaumlologisches Institut httpodurletrugnlarge Archaeological Resource Guide for Europe httpwwwviamusde Virtuelles Antikenmuseum Goumlttingen Archaumlologi-

sches Institut httpwwwphiluni-erlangende~p1altaraeriahomehtml

Antikensammlung Erlangen Internet Archive

wwwuni-tuebingendeuni-afm Archaumlologie fuumlr Mittelalter

wwwmittelalterarchaeologiede

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 56

Chronologie

Chronologie ist die Lehre von der Zeit Sie beschaumlftigt sich mit allen in der Vergangenheit entwickelten Maszligeinheiten fuumlr Jahre Tage und Stunden Bickerman Elias J Chronology of the Ancient World London 21980

Elias Norbert Uumlber die Zeit Frankfurt am Main 1984

Grotefend Hermann Taschenbuch der Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit 13 verb Aufl hg v J Asch Hannover 1991

Ruumlpke Joumlrg Kalender und Oumlffentlichkeit Die Geschichte der Repraumlsentation und religioumlsen Qualifi-kation von Zeit Rom ua 1995

httpwwwvl-ghwlmudechronologiehtml Linkliste zur Chronologie als historischer Hilfswis-senschaft

httpwwwmanuscripta-mediaevaliade Grotefend ohne Traumlnen ndash Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit interaktiv

Diplomatik

Die Lehre von Urkunden und von anderen Schriftstuumlcken rechtlichen Inhalts die auf unter-schiedlichem Beschreibstoff (Papyrus Pergament oder Papier) zum Teil im Original vorlie-gen oder durch Abschriften etwa in Kopialbuumlchern sowie in den meist gekuumlrzten Eintragun-gen der Registerbuumlcher uumlberliefert sind

Bresslau Harry Handbuch der Urkundenlehre fuumlr Deutschland und Italien 2 Bde Leipzig 1889-1912 ND Berlin 1969 und Registerband 1960

Epigraphik

Die Epigraphik (ἐπιγραφείν = griech sbquoaufschreibenrsquo) umfaszligt diejenigen Inschriften die auf Stein Metall Ton und Holz erhalten geblieben sind Lateinische Inschriften Corpus inscriptionum Latinarum Berlin 1826ff Lrsquoanneacutee eacutepigraphique Griechische Inschriften Corpus inscriptionum Graecarum Berlin 1828 Inscriptiones Graecae Berlin 1873ff

Klaffenbach Guumlnther Griechische Epigraphik Goumlttingen 1966

Robert Louis Die Epigraphik der klassischen Welt autoris Uumlbersetzung aus d Franz von Helmut Engelmann Bonn 1970 (grundlegend)

Schmidt Manfred G Einfuumlhrung in die lateinische Epigraphik Darmstadt 2004 httpwwwuni-koelndephil-fakifazpeindexhtml Zeitschrift fuumlr Papyrologie und Epigraphik httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonILShtml

Lateinische Inschriften

httpwwwuni-heidelbergdeinstitutesonstadwedh Epigraphische Datenbank Heidelberg httpwwwuni-frankfurtde~clauss Epigraphische Datenbank Frankfurt httpuseruni-frankfurtde~claussabkuerzhtml Abkuumlrzungen von Editionen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Genealogie

Die Genealogie (γενεαλογεῖν = griech sbquojmds Abstammung herleitenrsquo) beschaumlftigt sich mit der Erforschung der Abstammungsverhaumlltnisse einzelner Personen und Geschlechter und der Beantwortung der sich daraus ergebenden historischen Fragestellungen

Garciacutea Carraffa Alberto Garciacutea Carraffa Arturo Enciclopedia heraacuteldica y genealoacutegica hispano-americano Madrid 1952-1963

Henning Eckart Ribbe Wolfgang (Hg) Handbuch der Genealogie NeustadtAisch 1972

Historische Geographie

Geographisch definierte Raumlume und natuumlrliche Gegebenheiten bestimmen den Gang der Ge-schichte entscheidend mit Die Raumvorstellungen der Menschen der Vergangenheit die Ge-gebenheiten und Handlungsmoumlglichkeiten in ihren Lebensraumlumen wie auf die von der Ge-genwart abweichenden Verhaumlltnisse sind Gegenstand dieser Disziplin Brodersen Kai Terra Cognita Studien zur roumlmischen Raumerfassung Hildesheim ua 1995

Braudel Fernand ua Die Welt des Mittelmeeres Zur Geschichte und Geographie kultureller Lebens-formen Frankfurt am Main 2000

Olshausen Eckhard Einfuumlhrung in die historische Geographie der Alten Welt Darmstadt 1991 httpwwwroman-emperorsorgIndexhtm The DIR and ORB Ancient and Medieval Atlas httpdarkwinguoregonedu~atlaseuropemapshtml OSSHE Historical and Cultural Atlas Resource ndash

Karten zu unterschiedlichen Themen httpwwwcolumbiaeduacisetsGraessecontentshtml Verzeichnis der wichtigsten lateinischen Orts- und

Laumlndernamen

Heraldik

Unter Wappen versteht man ein bleibendes nach festen Regeln geformtes Abzeichen einer Person Familie oder Koumlrperschaft Sich mit Wappen zu beschaumlftigen heiszligt sich mit dem Selbstverstaumlndnis und der Geschichte der wappenfuumlhrenden Familie oder Institution zu befas-sen

Egalbreath Donald L Jequier Leacuteon (Hg) Handbuch der Heraldik Augsburg 1990

Filip Vaacuteclav Vok Einfuumlhrung in die Heraldik Stuttgart 2000

Numismatik

Zu den numismatischen Quellen zaumlhlen in erster Linie Muumlnzen weiterhin muumlnzaumlhnliche Ob-jekte Medaillons und Muumlnzgewichte Aufgabe der Numismatik ist es die Aussagekraft der genannten Gegenstaumlnde zu erschlieszligen Howgego Christopher Geld in der antiken Welt Was Muumlnzen uumlber Geschichte verraten aus dem

Engl uumlbertr von Johannes und Margret K Nolleacute Darmstadt 2000 httpwwwunivieacatNumismatik Institut fuumlr Numismatik der Universitaumlt Wien httpwwwbbawdevhmuenzwerkindexhtml Griechisches Muumlnzwerk (Berlin-Brandenburgische

Akademie der Wissenschaften) httpwwwmoneyorg The American Numismatic Association

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 58

httpwwwamnumsoc2org The American Numismatic Society httpsammlercommzromhtml Roumlmische Muumlnzen httpwwwifaustdenbe Numismatische Bilddatenbank Eichstaumltt

Palaumlographie

Die Palaumlographie (παλαιός = griech sbquoaltrsquo γραφείν = griech sbquoschreibenrsquo Schriftkunde) be-zeichnet die Historische Hilfswissenschaft die sowohl die Entwicklung und die Geschichte der Schrift behandelt als auch zum Lesen Datieren und Einordnen von Handschriften auf Grund graphischer Merkmale befaumlhigen soll

Bischoff Bernhard Palaumlographie des roumlmischen Altertums und des abendlaumlndischen Mittelalters 2 verb Aufl Berlin 1986

Arnall Jose Maria Josefa Bibliografiacutea de paleografiacutea linguumliacutestica y diplomaacutetica hispanoamericanas Barcelona 1993

Papyrologie

Die Papyrologie leitet ihre Bezeichnung von ihrem Schrifttraumlger dem Papyrus ab Weiterhin rechnet man der Papyrologie die Inschriften auf Tonscherben (Ostraka) auf Holz und Wachs-tafeln zu die in Aumlgypten gefunden worden sind Rupprecht Hans-Albert Kleine Einfuumlhrung in die Papyruskunde Darmstadt 1994 httpwwwuni-koelndephil-fakifazpeindexhtml Zeitschrift fuumlr Papyrologie und Epigraphik httpwwwpapyrologyorg American Society of Papyrologists mit Zugriff auf

Online-Ressourcen httpodysseylibdukeedupapyrus Papyrologie und Linksammlung

(httpodysseylibdukeedupapyrustextsmancanohtml ndash Texte die bis zum 30061996 publiziert wurden)

httpodysseylibdukeedupapyrustextsclisthtml Editions of Greek Latin Demotic and Coptic Papyri Ostraca and Tablets

httpwwwuni-heidelbergdeinstitutefak8papyhagedorn

Heidelberger Gesamtverzeichnis der griechischen Papy-rusurkunden Aumlgyptens chronologisch geordnete Listen und Suchmoumlglichkeit in den Datenbanken

httpwwwuni-koelndephil-fakifaNRWakademie Arbeitsstelle fuumlr Papyrologie Epigraphik Numismatik

Philologie

Die Geschichte der Antike und des Mittelalters erschlieszligt sich uns in der Hauptsache uumlber die griechischen und lateinischen Quellentexte Auszligerdem gehoumlren alle in der Vergangenheit ge-schriebenen Sprachen und ihre Philologien zu den Gegenstaumlnden historischer Arbeit (Mittel-hochdeutsch Mittelniederdeutsch Altfranzoumlsischhellip) Graf Fritz (Hg) Einleitung in die lateinische Philologie Stuttgart Leipzig 1997

Kindermann Udo Einfuumlhrung in die lateinische Literatur des Mittelalterlichen Europa Turnhout 1998 (grundlegende sehr gute Einfuumlhrung)

Nesselrath Heinz Guumlnther (Hg) Einleitung in die griechische Philologie Stuttgart Leipzig 1997

Habel Edwin Groumlbel Friedrich (Hg) Mittellateinisches Glossar Paderborn ua 21985 ND 1989

Lexer Matthias Mittelhochdeutsches Taschenwoumlrterbuch Stuttgart 381992

Luumlbben August Mittelniederdeutsches Handwoumlrterbuch Norden Leipzig 1888 ND Darmstadt 1995

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

59

Mediae latinitatis lexicon minus Lexique latin meacutedieacuteval ndash Medieval Latin Dictionary ndash Mittellateini-sches Woumlrterbuch Leiden Darmstadt 2002

httpwwwperseustuftsedulexicahtml Text Tools und Lexika httpwwwoeawacatkalmultikey Software Multikey fuumlr MSWord ndash Griechisch-

Zeichensatz httpwwwthessalonicaorgru bietet multilinguale Tools fuumlr OpenOffice und

MSWord httpwwwstoaorgabbreviationshtml Abkuumlrzung antiker Werke nach Liddell-Scott-Jones

Prosopographie

Die Prosopographie (τό πρόσωπον = griech sbquoAngesicht Personrsquo) beschaumlftigt sich mit der Personenkunde Personen und Personengruppen sowie Informationen uumlber diese werden in einen Gesamtzusammenhang gestellt und somit die Moumlglichkeit eroumlffnet Verbindungen zu knuumlpfen und neue Fragestellungen an die Quellen heranzutragen

Berve Helmut Das Alexanderreich auf prosopographischer Grundlage Berlin 1926

Prosopographia Imperii Romani Berlin 1933ff

The Prosopography of Later Roman Empire (PLRE) Cambridge 1971ff

httpprosptolartskuleuvenacbe Prosopographia Ptolemaica httpwwwbbawdebbawForschungForschungsprojektepirdeStartseite

Prosopographia Imperii Romani ndash Who is Who der roumlmischen Kaiserzeit

Sphragistik

Die Sphragistik (ἡ σφραγίς = griech Siegelrsquo) untersucht Form Material sowie Befestigung Darstellung und zugehoumlrige Funktion der Siegel Siegel wurden fruumlher als Beglaubigungsmit-tel und zum Verschluszlig von Urkunden und Briefen benutzt In enger Verbindung mit der Diplomatik im 17 Jh entstanden bedient sie sich auch der Methoden der Numismatik He-raldik und Epigraphik

Ewald Wilhelm Siegelkunde Muumlnchen 1914 (ND 1975)

Stieldorf Andrea Siegelkunde Basiswissen (Hahnsche historische Hilfswissenschaften 2) Hannover 2004

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 60

V Praumlsentation des Materials

Neben inhaltlichen und methodischen Kenntnissen will das Geschichtsstudium eine zentrale arbeitstechnische Kompetenz vermitteln die auch uumlber den engeren Bereich der Fachwissen-schaft hinaus anwendbar ist Sie sollen lernen sich selbstaumlndig in ein Thema einzuarbeiten und das erworbene Wissen in muumlndlicher und schriftlicher Form zu praumlsentieren Im Studium wird diese Faumlhigkeit in Form von muumlndlichen Referaten und schriftlichen Hausarbeiten ein-geuumlbt Pro- und Hauptseminararbeiten dienen zudem als Vorbereitung fuumlr die Magister- bzw Zulassungsarbeit die Sie am Ende des Studiums anfertigen

1 Grundregeln

Sowohl die muumlndliche als auch die schriftliche Praumlsentation wissenschaftlichen Materials ge-horcht einigen allgemeinen Grundregeln die Sie unbedingt beachten muumlssen Da Ihre Praumlsen-tationen immer fuumlr andere und nicht fuumlr Sie selbst bestimmt sind muumlssen sich die Leser Houml-rer orientieren koumlnnen Sie muumlssen sie an die Hand nehmen und durch die Praumlsentation fuumlh-ren Die Beachtung bzw Nichtbeachtung dieser Grundregeln ist zugleich eines der wichtigs-ten Kriterien fuumlr die Bewertung von Referaten und Hausarbeiten minus Legen Sie eingangs die Fragestellung offen unter der Sie das Thema untersuchen Gren-

zen Sie dabei das Untersuchungsfeld genau ab Sagen Sie deutlich was Sie untersuchen und was nicht wo Sie Schwerpunkte setzen und was Sie bewuszligt ausklammern

minus Trennen Sie zwischen Aussagen die Sie aus der Auswertung von Quellen gewonnen ha-ben und solchen die Sie aus der Literatur uumlbernommen haben In jedem Fall muszlig klar werden woher Sie Ihre Informationen beziehen daher sind Hinweise auf die Materialba-sis unerlaumlszliglich

minus Trennen Sie unbedingt zwischen eigenen Aussagen und Thesen einerseits sowie anderer-seits Aussagen und Schluszligfolgerungen die Sie aus der Literatur uumlbernommen haben Wenn Sie Aussagen aus Quellen und Literatur uumlbernehmen muumlssen Sie dies deutlich zum Ausdruck bringen Anderenfalls begehen Sie intellektuellen Diebstahl

minus Aussagen aus Quellen und Literatur koumlnnen Sie auf zwei Arten verwenden als woumlrtli-ches Zitat das mit doppelten Anfuumlhrungszeichen kenntlich zu machen ist sowie als Para-phrase in Form der indirekten Rede Achten Sie dabei unbedingt auf den korrekten Mo-dus Reine Textparaphrasen werden durch den Konjunktiv I (Konjunktiv des Praumlsens) wiedergegeben Der Konjunktiv II (Konjunktiv des Praumlteritums) kennzeichnet dagegen ei-ne Irrealitaumlt nimmt also eine Bewertung von Ihrer Seite vor15

minus Bestimmen Sie die Reichweite und die Verlaumlszliglichkeit Ihrer Aussagen Legen Sie dar auf welchen empirischen und logischen Geltungsnachweisen Ihre Schluszligfolgerungen beruhen Bewerten Sie die Aussagekraft der von Ihnen herangezogenen Quellen und die Qualitaumlt der Literatur Geltungsbereich und Verbindlichkeit einzelner Aussagen lassen sich sprach-lich praumlzise zum Ausdruck bringen16

minus Ihre Darstellung darf sich nicht auf eine deskriptive Nacherzaumlhlung der Fakten be-schraumlnken Vielmehr sollen Sie die einzelnen historischen Tatsachen zueinander in Be-ziehung setzen und miteinander verknuumlpfen Dazu muumlssen Sie das ausgewaumlhlte Material

15 Ein Beispiel In einem Gerichtsprotokoll ist zu lesen bdquoDer Unfallverursacher war betrunkenldquo Mit der For-

mulierung daszlig der Unfallverursacher betrunken gewesen sei uumlbernehmen Sie diese Aussage Wenn Sie aber schreiben daszlig der Unfallverursacher betrunken gewesen waumlre stellen Sie fest daszlig diese Aussage nicht der Wahrheit entspricht bzw angezweifelt werden kann der Unfallverursacher also mitnichten betrunken gewe-sen ist Das ist ein groszliger ja entscheidender semantischer Unterschied

16 Die Skala der Verlaumlszliglichkeit einzelner Aussagen reicht von bdquonachweislichldquo uumlber bdquosicherldquo bdquosehr wahrschein-lichldquo bdquowahrscheinlichldquo bis zu bdquovermutlichldquo und bdquomoumlglicherweiseldquo

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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einer kritischen Analyse unterziehen Das Ziel lautet in Referat und Hausarbeit eine moumlglichst luumlckenlose Argumentationskette zu schmieden die schlieszliglich in Ihre Thesen muumlndet Diese Argumentationskette die auf die jeweilige Fragestellung bezogen sein muszlig dient zugleich als bdquoroter Fadenldquo des Referats bzw der Hausarbeit

minus Unterschlagen Sie dabei niemals Gesichtspunkte die gegen Ihre These sprechen ndash das waumlre ein grober Verstoszlig gegen die Grundgesetze der Wissenschaftlichkeit Nehmen Sie diese auf und versuchen Sie Gegenargumente ins Feld zu fuumlhren um Ihre Interpretation plausibel zu machen Gehen Sie also moumlglichst offensiv mit moumlglichen Einwaumlnden um

minus Das zu praumlsentierende Material muszlig in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht werden Die Gliederung des Stoffs ist eine der wesentlichen Leistungen von Referat und Hausarbeit uumlber die sich intensives Nachdenken lohnt Grundsaumltzlich gibt es zwei Alternativen Sie koumlnnen Referat und Hausarbeit chronologisch (dem Zeitverlauf folgend) oder systema-tisch (nach Sachgesichtspunkten) aufbauen

minus Der Stil Ihrer Ausfuumlhrungen muszlig sachlich und nuumlchtern sein Ihre Sprache sollte weder feuilletonistisch noch gestelzt sondern klar und unpraumltentioumls sein Vermeiden Sie Mode- und Fuumlllwoumlrter Fuumlr subjektive Wertungen ist in der Historiographie kein Platz Aussagen wie bdquoIch bin empoumlrtldquo und aumlhnliche haben in wissenschaftlichen Arbeiten nichts verloren Statthaft ja bisweilen notwendig sind dagegen Fachausdruumlcke und Fremdwoumlrter deren Bedeutung jedoch ggf erklaumlrt werden muszlig

minus Das adaumlquate Tempus der Darstellung historischer Strukturen und Prozesse ist das Praumlteritum (Erzaumlhlzeit) Beachten Sie daszlig die unterschiedlichen Formen des Praumlteri-tums (Imperfekt Perfekt und Plusquamperfekt) Vor- bzw Nachzeitigkeit von Handlungen und Ereignissen ausdruumlcken Vermeiden Sie unbedingt Tempusinkonsequenzen dh fal-len Sie nicht unvermittelt vom Praumlteritum ins Praumlsens Von dieser Regel gibt es nur zwei Ausnahmen Wenn Sie eine Quelle beschreiben oder den aktuellen Stand in einer Kontro-verse darlegen tun Sie dies im Praumlsens denn die wissenschaftliche Debatte wird in der Gegenwart ausgetragen und die Quelle findet man heute noch in dieser Form vor

Noch ein wichtiger Hinweis Besprechen Sie Fragestellung Gliederung Thesen und Materi-albasis Ihres Referats bzw Ihrer Hausarbeit vorab mit dem Dozenten Sprechen Sie die Leh-renden an um grobe Fehler (wie etwa eine voumlllige Themenverfehlung) zu vermeiden

2 Das Referat

In der Regel machen schlechte Referate genauso viel Arbeit wie gute Es liegt meist nicht an der mangelnden Vorbereitung oder dem Willen desder Vortragenden wenn das Publikum sich langweilt keine Fragen hat und danach nicht kluumlger ist als zuvor Haumlufig liegt es an der Art der Praumlsentation und der Anlage des Materials Daher beachten Sie im eigenen Interesse und dem des Seminars nachstehende Hinweise

a) Funktion und Ziele des Referats Seminare sind diskursive Lehrveranstaltungen in denen zu vermittelnde Inhalte von den Leh-renden und Lernenden gemeinsam erarbeitet werden Jeder Teilnehmer bereitet einen Aspekt bzw ein Teilgebiet des Seminarthemas vor das er in einer Sitzung muumlndlich praumlsentiert Die Aufgabe der Referate besteht darin die wesentlichen Gesichtspunkte eines begrenzten The-mas herauszupraumlparieren um daruumlber eine Diskussion im Seminar anzuregen Daraus ergeben sich drei Konsequenzen uumlber die sich jeder Referent im klaren sein muszlig minus Das Referat ist Teil des Gesamtkonzepts des Seminars Daher muumlssen Sie sich Klarheit

daruumlber verschaffen welchen Stellenwert das Referat im Rahmen des Seminars hat und was aus der uumlbergeordneten Perspektive des Seminars an Ihrem Thema wissenswert ist Das Ziel eines Referats besteht nicht darin enzyklopaumldisches Wissen auszubreiten Ihre

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 62

Aufgabe lautet vielmehr aus der Vielzahl von Informationen diejenigen auszuwaumlhlen die fuumlr den Gesamtzusammenhang relevant sind Machen Sie sich nachdem Sie sich in das Thema eingearbeitet haben zuerst bewuszligt welche Inhalte Sie vermitteln wollen Erst wenn Sie wissen was Ihre Zuhoumlrer an Inhalten aus Ihrem Referat mitnehmen sollen uumlber-legen Sie sich die Form der Praumlsentation um sie auf die Inhalte abzustimmen

minus Adressat des Referats ist nicht der Dozent sondern das Seminarplenum Ihr Publikum ist also einerseits mit der Rahmenthematik vertraut dh Sie koumlnnen ein Basiswissen uumlber die groumlszligeren Zusammenhaumlnge voraussetzen Andererseits verfuumlgt der Referent als bdquoExperteldquo fuumlr sein konkretes Thema stets uumlber Detailkenntnisse die den uumlbrigen Teilnehmern fehlen Daher muumlssen Sie uumlber Begriffe Sachverhalte Personen und Ereignisse Bescheid wissen damit Sie fuumlr Nachfragen geruumlstet sind Es lohnt sich das Publikum einzubeziehen indem Sie z B Texte vorlesen lassen Gruppen bilden oauml Das erhoumlht die Aufmerksamkeit und den Lernerfolg

minus Das Referat soll zur Diskussion anregen Daher duumlrfen sich Ihre Ausfuumlhrungen nicht auf eine ereignisgeschichtliche Aufzaumlhlung der Fakten beschraumlnken denn uumlber Tatsachen kann man nicht diskutieren Die Aufgabe des Referenten besteht vielmehr darin histori-sche Tatsachen miteinander zu verknuumlpfen und in eine erklaumlrende Beziehung zu bringen Zu diesem Zweck bilden Sie Thesen (oder uumlbernehmen Thesen aus der Literatur) die im Anschluszlig an das Referat gemeinsam besprochen werden Um das beruumlchtigte Schweigen nach dem Referat zu vermeiden koumlnnen Sie die in Ihren Augen diskussionswuumlrdigen Punkte besonders hervorheben oder Fragen an das Plenum richten Ein guter Einstieg in die Diskussion bietet auch die knappe Vorstellung einer wissenschaftlichen Kontroverse Auch hier koumlnnen Sie das Publikum einbeziehen und ihm im Vorhinein eine Aufgabe ge-ben (zB einen Text lesen lassen)

b) Regeln fuumlr Houmlrtexte

Es macht einen groszligen Unterschied ob man einen Text liest oder houmlrt Der wichtigste lautet Ein Houmlrer kann nicht zuruumlckblaumlttern Daher gelten fuumlr Houmlrtexte besondere Regeln die Sie im Referat unbedingt beachten muumlssen minus Der Referent macht sich nicht von irgendwo aus dem Kursraum verstaumlndlich sondern

nimmt den Platz vorne ein wo er von allen Teilnehmern gut gesehen und gehoumlrt werden kann

minus Das Referat muszlig klar gegliedert sein so daszlig der Inhalt gut nachvollzogen werden kann minus bleiben Sie ruhig keine Hektik wenn Sie gut vorbereitet sind gibt es keinen Grund zu

Nervositaumlt minus Referate sind frei vorzutragen Karteikarten oder Stichpunkte koumlnnen als Gedaumlchtnishilfe

dienen es wird nicht abgelesen minus Schauen Sie in das Publikum stellen Sie Blickkontakt her seien Sie verbindlich sichern

Sie sich die Aufmerksamkeit minus Sprechen Sie laut und deutlich Sie wollen gehoumlrt und verstanden werden minus Sprechen sie in ganzen Saumltzen die klar strukturiert sind Subjekt ndash Praumldikat ndash Objekt und

kurz minus Beziehen Sie Ihr Publikum mit ein wenn es Fragen gibt beantworten Sie sie ermuntern

Sie zu Fragen keine Angst vor ungebetenen Fragen zur Not auf Dozent oder Diskussion verweisen

minus Wenn es dem Thema dient nutzen Sie Medien Folien Power Point Buumlcher Abbildun-gen tragen Medien nichts zum Verstaumlndnis des Vorgetragenen bei sind sie uumlberfluumlssig

minus das Passiv ist der Feind des Historikers Formulieren Sie daher aktiv und vermeiden Sie unpersoumlnliche Konstruktionen (etwa mit bdquomanldquo)

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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minus Vermeiden Sie nach Moumlglichkeit Begriffe die Ihnen selbst vor der Beschaumlftigung mit der Materie unbekannt gewesen sind Wenn sich diese Begriffe nicht vermeiden lassen muumls-sen sie erklaumlrt werden (moumlglichst in Form von griffigen Definitionen)

minus Machen Sie die Gliederung des Referats deutlich Setzen Sie bewuszligt Pausen ein (etwa am Ende eines Abschnitts oder eines Arguments) um die Gliederung des Referats zu be-tonen Teilen Sie den Houmlrern mit wenn Sie mit einem neuen Kapitel beginnen

minus Springen Sie nicht in Ihrer Argumentation sondern handeln Sie ein Argument nach dem anderen ab Vermeiden Sie haumlufige Querverweise auf andere Passagen des Referats

minus Geben Sie die Aussagen Anderer moumlglichst in Ihren eigenen Worten wieder Wenn Sie sich explizit auf eine Quelle oder einen Autoren beziehen nennen Sie diese bzw diesen jeweils am Anfang des Satzes namentlich

minus Fassen Sie am Ende des Referats Ihre Ergebnisse noch einmal thesenartig zusammen und heben Sie diejenigen Punkte besonders hervor die in der Diskussion behandelt wer-den sollten

minus Nutzen Sie die Moumlglichkeit der bdquoArbeitsteilungldquo zwischen Referat und Diskussion Spit-zen Sie Ihre Argumentation zu um eine lebhafte Diskussion zu foumlrdern

minus Halten Sie die vorgegebene Zeit ein Tragen Sie das Referat probeweise zu Hause vor (Familie Haustiere Freunde Wand)

Die Erfahrung lehrt daszlig die Houmlrer einem frei gehaltenen Vortrag weit besser folgen koumlnnen als einem monoton abgelesenen Referat Ein frei gehaltenes Referat erfordert eine besonders intensive Vorbereitung Es lohnt sich das Referat zunaumlchst schriftlich auszuformulieren und in einem zweiten Arbeitsschritt auf einen Stichwortzettel zu kondensieren der fuumlr den Vortrag als Erinnerungshilfe dient Nutzen Sie die Chance im Studium moumlglichst viele Referate zu halten um Routine im freien Vortrag zu gewinnen Frei sprechen zu koumlnnen ist eine Faumlhig-keit die auch jenseits der Wissenschaft gewuumlrdigt wird

c) Das Thesenpapier Thesen sind Behauptungen uumlber Zusammenhaumlnge sie sind eine moumlgliche Antwort auf eine Fragestellung Zum Referat muumlssen Sie in der Regel ein Thesenpapier vorlegen das an alle Teilnehmer des Seminars ausgegeben wird Es sollte vor dem Referat mit dem Dozenten be-sprochen werden Das Thesenpapier hat drei Funktionen minus Es ermoumlglicht den Teilnehmern die Vorbereitung auf das Referat (wenn es bereits vor der

Sitzung ausgeteilt wird) und die Orientierung waumlhrend des Referats minus Es entlastet die Teilnehmer beim Mitschreiben und ermoumlglicht ihnen ein groumlszligeres Maszlig an

Konzentration auf den Vortrag minus Es dient spaumlter zur Wiederholung des Stoffes und zur raschen Einarbeitung in das behan-

delte Thema

Aus dem Gesagten ergibt sich daszlig ein Thesenpapier in der Regel folgende Bestandteile ent-halten sollte minus Es beginnt mit dem Kopf der allgemeine Informationen uumlber das Seminar enthaumllt Semes-

ter und Datum des Referats Art und Titel der Lehrveranstaltung Name des Dozenten Name des Referenten Thema des Referats

minus Aus dem Thesenpapier muszlig die leitende Fragestellung ersichtlich sein unter der Sie das Thema untersuchen

minus Aus dem Thesenpapier muszlig die Gliederung des Referats hervorgehen minus Ein Thesenpapier muszlig Thesen enthalten die den Inhalt bzw die Ergebnisse des Referats

pointiert zusammenfassen und die sich zur Diskussion eignen (dh es muumlssen sich Argu-mente fuumlr und gegen die These finden lassen) Die Thesen sollten auch das Referat mit dem Rahmenthema des Seminars in Beziehung setzen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 64

minus Literaturhinweise Keine umfassende Bibliographie sondern die vollstaumlndigen bibliogra-phischen Angaben der wichtigsten Titel die Sie fuumlr das Referat verwendet haben (getrennt nach Quellen und Literatur)

d) Das Quellenpapier (s Anhang)

3 Die Hausarbeit

Die Seminararbeit ist eine wissenschaftliche Arbeit im Kleinformat Sie folgt im wesentlichen den gleichen Gesetzen wie umfangreichere universitaumlre Qualifikationsarbeiten (Magister- und Zulassungsarbeiten Dissertationen und Habilitationsschriften) Von jenen unterscheidet sie sich lediglich dadurch daszlig sie deutlich kuumlrzer ist einer begrenzteren Fragestellung nachgeht und auf einer schmaleren Basis aus Quellen und Literatur fuszligt Mit der Anfertigung einer Se-minararbeit sind zwei Ziele verbunden Erstens sollen Sie nachweisen daszlig Sie selbstaumlndig wissenschaftlich arbeiten dh einen bestimmten Sachverhalt mit den Methoden und Hilfsmit-teln der Geschichtswissenschaft untersuchen koumlnnen Zweitens sollen Sie das Abfassen wis-senschaftlicher Arbeiten einuumlben um fuumlr die Examensarbeit zu trainieren

a) Die aumluszligere Form der Hausarbeit Die Seminararbeit ist maschinenschriftlich zu erstellen Bitte halten Sie sich bei der Abfas-sung einer Seminararbeit an folgende Hinweise zur (aumluszligeren) Gestaltung minus Papierformat DIN A 4 minus Schriftart TimesTimes New Roman (oder eine aumlhnliche Schrift mit Serifen) minus Schriftgroumlszlige 12 Punkt (im Text) bzw 10 Punkt (in den Fuszlignoten) minus Zeilenabstand 15zeilig (im Text) bzw einzeilig (in den Fuszlignoten) minus Satzspiegel Blocksatz (verwenden Sie die Silbentrennung um bdquoTrennloumlcherldquo zu vermei-

den) minus Seiteneinrichtung Rand oben unten und links mindestens 2 cm rechts 35 cm minus Vergessen Sie die Seitenzahlen nicht minus Blaumltter werden nur einseitig bedruckt minus Textumfang 10-15 Seiten fuumlr eine Proseminararbeit (= 20000-30000 Zeichen) 20-25 Sei-

ten fuumlr eine Arbeit im Hauptseminar (= 40000-50000 Zeichen jeweils mit Leerzeichen) minus Eine Bindung ist nicht erforderlich Geben Sie aber keine lose Zettelsammlung ab son-

dern legen Sie die Seminararbeit in einen Schnellhefter minus Achten Sie auf fehlerfreie Orthographie und Interpunktion sowie korrekte grammatikali-

sche Konstruktionen Eine Seminararbeit muszlig mehrfach Korrektur gelesen werden bevor Sie sie abgeben koumlnnen

b) Der Aufbau der Hausarbeit Der Aufbau folgt im Grundsatz einem einheitlichen Geruumlst Es besteht aus Titelblatt Inhalts-verzeichnis Text (unterteilt in Einleitung Hauptteil und Zusammenfassung) sowie einem Quellen- und Literaturverzeichnis Daran schlieszligt evtl ein Anhang an in welchen ein Abkuumlr-zungsverzeichnis Graphiken Tabellen Bilder und Quellentexte aufgenommen werden koumln-nen Siehe dazu die vier Beispielseiten im Anhang ab Seite 74

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Titelblatt

Das Titelblatt der Seminararbeit muszlig folgende Angaben enthalten minus Lehrveranstaltung (links oben auf dem Titelblatt) Semester Universitaumlt und Institut Na-

me des Dozenten sowie Art und Titel der Lehrveranstaltung minus Titel der Seminararbeit (in der Mitte des Titelblatts in hervorgehobener Schriftgroumlszlige) minus Verfasser (links unten auf dem Titelblatt) Vor- und Nachname Adresse (mit Telefon-

nummer und e-mail) Studienfaumlcher angestrebter Abschluszlig Fachsemester minus Datum der Abgabe der Arbeit

Inhaltsverzeichnis

Das Inhaltsverzeichnis entspricht der (genauen hierarchischen) Gliederung der Seminararbeit Aufgefuumlhrt werden saumlmtliche Kapitel- Unterkapitel- und Abschnittsuumlberschriften mit der An-gabe der jeweiligen Seite auf der sie beginnen Beachten Sie dabei Jedes bdquoErstensldquo braucht ein bdquoZweitensldquo Wenn also beispielsweise ein Unterkapitel nur aus einem Abschnitt besteht fuumlgen Sie keine eigene Abschnittsuumlberschrift ein

Einleitung

Der eigentliche Text der Seminararbeit beginnt mit der Einleitung Die Einleitung besteht aus vier Bausteinen minus In der Einleitung muumlssen Fragestellung und Erkenntnisziel der Arbeit bestimmt werden

Damit definieren Sie den genauen Untersuchungsgegenstand minus Die Einleitung muszlig Informationen uumlber den historischen Zusammenhang enthalten in

dem das Thema von Bedeutung ist Bei der Hausarbeit muumlssen Sie also Ihr Thema in den groumlszligeren Kontext des Seminars einordnen

minus In der Einleitung muumlssen der Forschungsstand und die Quellenlage zur behandelten The-matik sowie die Materialbasis der Arbeit dargelegt und kritisch gewuumlrdigt werden Eine reine Aufzaumlhlung der von Ihnen verwendeten Quellen und Literatur reicht nicht aus Sie muumlssen einen bewertenden Uumlberblick uumlber die vorhandenen Editionen und Forschungsar-beiten geben Ihr Urteil soll kritisch aber in der Sache begruumlndet sein

minus Zudem muszlig die Einleitung das methodische Vorgehen und den Aufbau der Arbeit offen-legen und begruumlnden Sie muumlssen schildern wie Sie von den Fragen zu den Antworten kommen wollen und warum Sie dabei so und nicht anders verfahren

Die Einleitung soll zum Thema hinfuumlhren Ein haumlufiger Anfaumlngerfehler besteht darin den bdquoersten Satzldquo zu vergessen ohne den die Arbeit unvermittelt mit der Tuumlr ins Haus faumlllt Die-sen Fehler vermeiden Sie indem Sie eine der drei gaumlngigen bdquoEroumlffnungenldquo wissenschaftlicher Arbeiten verwenden minus Sie beginnen entweder ereignisgeschichtlich (bdquoAm 17 Juni 1953 ldquo) minus Oder Sie beginnen problemorientiert (bdquoDie Verfassung der Weimarer Republik ldquo) minus Oder Sie beginnen mit einem Quellenzitat das zum Thema hinfuumlhrt

Hauptteil

Im Hauptteil muumlssen die in der Einleitung aufgeworfenen Fragen beantwortet werden Dazu muumlssen Sie historische Strukturen und Ereignisse analysieren Quellen interpretieren und die Ergebnisse der Geschichtswissenschaft kritisch (dh bewertend) diskutieren Nochmals Sie duumlrfen dabei nicht auf der Ebene der reinen Faktenbeschreibung stehenbleiben sondern Sie muumlssen eine problemorientierte Analyse vornehmen indem Sie nach den erklaumlrenden Bezie-hungen zwischen den historischen Tatsachen suchen Dazu muumlssen Sie argumentieren Das

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Ziel lautet eine moumlglichst luumlckenlose Argumentationskette zu bilden die schlieszliglich in the-senhaft formulierten Ergebnissen muumlndet Die Gliederungspunkte des Inhaltsverzeichnisses erscheinen an den entsprechenden Stellen des Textes als Kapitel- Unterkapitel- und Abschnittsuumlberschriften Natuumlrlich muumlssen diese Uumlberschriften auch zu den entsprechenden Textpassagen passen (das ist manchmal gar nicht so einfach) Besonders wichtig ist es die einzelnen bdquoBausteineldquo des Textes miteinander zu verbinden Nicht selten fehlen die Uumlberleitungen zwischen den Kapiteln so daszlig diese unver-bunden aufeinander folgen ndash eine Argumentationskette kann so nicht entstehen Schweifen Sie in der Darstellung nicht vom Thema ab sondern konzentrieren Sie sich darauf die in der Einleitung gestellten Fragen zu beantworten Diese geben Ihnen den roten Faden der Analyse vor Exkurse und alles was nicht unmittelbar zum Thema gehoumlrt sollten Sie vermeiden ndash Sie unterbrechen damit nur den Gang Ihrer Argumentation Sie nutzen den Platz viel besser indem Sie Forschungspositionen erlaumlutern kritisch hinterfragen und ndash wo immer das moumlglich ist ndash einander gegenuumlberstellen

Zusammenfassung

minus Im Fazit der Arbeit greifen Sie die eingangs formulierten Leitfragen wieder auf und be-antworten sie indem Sie Ihre Ergebnisse thesenartig zusammenfassen

minus Hier ist spaumltestens der Ort an dem Sie die eigene (begruumlndete) Meinung kundtun und in Forschungskontroversen Stellung nehmen ndash dabei muumlssen Sie natuumlrlich begruumlnden wa-rum Sie die eine Position verwerfen der anderen zustimmen oder moumlglicherweise eine ei-gene Position beziehen

minus Nach wie vor offene Fragen sollten Sie kenntlich machen ndash das ist keineswegs ein Zei-chen fuumlr die unzureichende Beschaumlftigung mit der Materie sondern ein Indiz fuumlr Problembewuszligtsein

minus Es kann durchaus auch sinnvoll sein weitere Perspektiven des Themas und weiterfuumlhren-de Fragen zu benennen Allerdings sollten Sie dabei vorsichtig sein und keine voumlllig neu-en Themen anreiszligen die nicht mehr behandelt werden koumlnnen

minus Wichtig ist es im Fazit die Relevanz der Darstellung und der Untersuchungsergebnisse fuumlr das uumlbergeordnete Seminarthema darzulegen

Quellen- und Literaturverzeichnis

Im Quellen- und Literaturverzeichnis werden saumlmtliche Werke aufgefuumlhrt die in der Arbeit verwendet worden sind Quellen und Literatur werden dabei getrennt aufgefuumlhrt (zuerst die Quellen danach die Literatur) und jeweils alphabetisch nach den Nachnamen der Verfasser bzw Herausgeber sortiert bei mehreren Titeln des gleichen Autors sortiert man aufsteigend nach dem Erscheinungsjahr Achten Sie unbedingt darauf die bibliographischen Angaben zu den einzelnen Werken vollstaumlndig anzugeben Zur Anzahl der Quelleneditionen und Literaturtitel auf denen Ihre Arbeit beruhen sollte gibt es keine festen Regeln Das haumlngt in erster Linie von Quellenlage und Forschungsstand des jeweiligen Themas ab Um wenigstens einen groben Richtwert anzugeben Eine Proseminar-arbeit sollte wenigstens auf drei Quellen (Editionen Dokumentationen autobiographischen Aufzeichnungen uauml) und zehn Literaturtiteln basieren Grundsaumltzlich gilt natuumlrlich Je breiter Ihre Materialbasis und je intensiver Ihre Auseinandersetzung mit der Forschung ausgefallen ist desto houmlher die Qualitaumlt Ihrer Arbeit Eine haumlufig anzutreffende groszlige Schwaumlche von Anfaumlngerarbeiten besteht darin daszlig sie ganz uumlberwiegend auf Uumlberblicksdarstellungen zuruumlckgreifen Diese Gattung sollen Sie selbstver-staumlndlich auch heranziehen allerdings muumlssen Sie in einem weiteren Arbeitsschritt die thema-tisch einschlaumlgigen Spezialmonographien und Aufsaumltze durcharbeiten da der Forschungspro-zeszlig ja vor allem durch Spezialstudien vorangetrieben wird Nicht selten werden Quellen in

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Seminararbeiten nur bdquokosmetischldquo verwendet indem Zitate in einen fertigen Text eingefuumlgt werden Das ist nicht der Sinn von Quellenarbeit Vielmehr muumlssen Sie einschlaumlgige Editio-nen etc durch- und in Ihre Argumentation einarbeiten

Anhang

Eine Seminararbeit kann auch einen Anhang enthalten Darin koumlnnen je nach Thema Gra-phiken Tabellen oder Quellentexte aufgenommen werden denen fuumlr Ihre Arbeit zentrale Be-deutung zukommt und auf die Sie daher (im Text) detailliert eingehen Grundsaumltzlich sollten Sie jedoch mit diesen Dingen eher sparsam umgehen und sich auf das Unverzichtbare be-schraumlnken Wenn Sie im Text oder in den Fuszlignoten der Arbeit Abkuumlrzungen (etwa fuumlr politische Partei-en) verwenden muumlssen diese in einem Abkuumlrzungsverzeichnis aufgeloumlst werden Davon ausgenommen sind lediglich allgemein uumlbliche Abkuumlrzungen (beispielsweise etc ua evtl usw vgl ggf Bd ders ebd Hg ff Nr)

Verpflichtungserklaumlrung

Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Seminar kein Schein erworben werden kann Dieder Studierende ist durchgefallen Nach dem Beschluszlig der Studienkommission vom 16112005 ist jeder wissenschaftlichen Ar-beit eine Erklaumlrung uumlber das selbstaumlndige Erstellen der Hausarbeit beizufuumlgen Die Erklaumlrung kann auch uumlber die Homepage des Instituts abgerufen werden Erklaumlrung gemaumlszlig sect6 Abs 4 AT PO BA sect 21 Abs 4 MagisterPO sect 17 Abs 8 VO Erste Staatspruumlfung Lehramt

Ich erklaumlre daszlig ich die vorgelegte Arbeit selbstaumlndig verfaszligt und nur die angegebenen Quel-len und Hilfsmittel benutzt habe Woumlrtlich oder dem Sinn nach aus anderen Werken entnom-mene Stellen sind unter Angabe der Quelle kenntlich gemacht

Mir ist bekannt daszlig bei Feststellung eines Taumluschungsversuchs die Leistung als nicht er-bracht gilt

Datum Unterschrift

Name Vorname

Anschrift

Matrikelnummer

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c) Zehn Basisregeln fuumlr die sprachliche Gestaltung wissenschaftlicher Hausarbeiten 1 Bilden Sie vollstaumlndige Saumltze Jeder Aussagesatz braucht ein Subjekt und ein Praumldikat

(= konjugiertes Verb) 2 Es gilt der Grundsatz ein Gedanke pro Satz Fuumlr einen neuen Gedanken benoumltigen Sie

einen neuen Satz Vermeiden Sie insbesondere Satzanschluumlsse mit bdquowasldquo bdquowobeildquo uauml (Beispiel bdquoDies hatte zur Folge daszlig ldquo statt bdquo was zur Folge hatte daszlig ldquo)

3 Hauptsachen gehoumlren in Hauptsaumltze Nebensachen in Nebensaumltze Stellen Sie wichtige Informationen immer in einen Hauptsatz Ein Nebensatz kann ergaumlnzende undoder Hin-tergrundinformation enthalten

4 Achten Sie auf korrekte grammatische Bezuumlge Pronomen wie bdquoerldquo und bdquosieldquo beziehen sich immer auf das zuletzt vorausgegangene maskuline bzw feminine Substantiv Be-zieht sich die Aussage auf Personen oder Dinge deren Erwaumlhnung im Text weiter zu-ruumlckliegt muumlssen diese erneut benannt werden

5 Achten Sie auf die kohaumlrente Verwendung zweiteiliger Ausdruumlcke bdquosowohl als auchldquo bdquonicht nur sondern auchldquo bdquoeinerseits andererseitsldquo bdquozum einen zum anderenldquo bdquozwar aberldquo bdquovon bisldquo Der erste Teil verlangt hier immer auch den zweiten

6 Tempus Historische Sachverhalte werden in der Vergangenheitsform wiedergegeben (Beispiel bdquoIm Jahre 1517 traf Karl I zum ersten Mal auf der iberischen Halbinsel einldquo) Eine Ausnahme bilden Bezugnahmen auf Textaussagen Diese koumlnnen im Praumlsens formu-liert sein da die Aussagen auch heute noch in den Texten stehen (Beispiel bdquoJean Bodin erklaumlrt in seinem Werk sbquoSix Livres de la Reacutepubliquersquo die Souveraumlnitaumlt zum Grundprinzip des Staatesldquo)

7 Indirekte Rede Aussagen Urteile und Meinungen von Anderen werden in der Regel im Konjunktiv wiedergegeben Dies gilt sowohl fuumlr Stellungnahmen historischer Personen als auch fuumlr diejenigen wissenschaftlicher Autoren (Beispiel bdquoFriedrich Edelmayer ver-tritt die Auffassung dass im 17 Jahrhunderts ein grundlegender Strukturwandel der spa-nischen Gesellschaft zu beobachten seildquo) Steht der Hauptsatz in der Vergangenheits-form erfordert die indirekte Rede den Konjunktiv II bzw die Umschreibung mit bdquowuumlrdeldquo (Beispiel bdquoKritiker warfen den Guumlnstlingen den sogenannten sbquovaacutelidosrsquo vor sie miszligbrauchten das Vertrauen des Koumlnigs zu ihrem eigenen Vorteilldquo)

8 Vermeiden Sie umgangssprachliche Ausdruumlcke (Dazu gehoumlren Formulierungen wie bdquoich findeldquo bdquonun malldquo bdquonoch lange nichtldquo sowie Redewendungen wie bdquoauf den Putz hauenldquo bdquoin die gleiche Kerbe schlagenldquo usw) Schreiben Sie beispielsweise bdquonoch einmalldquo oder bdquoerneutldquo statt bdquonoch malldquo und bdquozunaumlchst einmalldquo statt bdquoerstmalldquo

9 Verwenden Sie einen sachlichen Stil Vermeiden Sie moralisch wertende Ausdruumlcke wie bdquoblutruumlnstigldquo bdquofurchtbarldquo bdquoentzuumlckendldquo bdquotapferldquo bdquoschockierendldquo bdquoverwerflichldquo uauml ndash es sei denn Sie geben sie ausdruumlcklich als Meinung Anderer wieder

10 Einige Regeln zur Vermeidung der haumlufigsten Interpunktionsfehler Ein Komma steht ua

minus zwischen gleichrangigen Teilsaumltzen die durch eine entgegenstellende Konjunktion (zB aber sondern doch) verbunden sind

minus vor undoder nach einem Infinitiv wenn dieser durch eine Wortgruppe oder ein hinwei-sendes Wort angekuumlndigt wird (Beispiel bdquoEs war sein Ziel die Gunst des Koumlnigs zu er-langenldquo)

minus vor undoder nach einem Relativsatz Monika Hoffmann Deutsch fuumlrs Studium Grammatik und Rechtschreibung Paderborn 2005 Das Buch erklaumlrt von den Komma- bis hin zu Konjunktivregeln verstaumlndlich die Grundregeln der Rechtschreibung und Grammatik Sie finden darin zahlreiche auf das wissenschaftliche Arbeiten zugeschnittene Sprach-Uumlbungen

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d) Zitation Eine der unveraumluszligerlichen Grundlagen der Wissenschaft ist die Nachpruumlfbarkeit der gemach-ten Angaben Jede Ihrer Angaben sei es aus Quellen oder aus der Literatur muszlig es dem Leser ermoumlglichen Ihre Zitate Argumente Interpretationen und Informationen nachzupruumlfen und womoumlglich korrigieren zu koumlnnen Daher ist es unabdingbar die von anderen uumlbernommenen Aussagen kenntlich zu machen Geschieht dies nicht macht sich der Verfasser des Plagiats schuldig Aussagen anderer werden entweder als Paraphrase in indirekter Rede uumlbernommen oder als woumlrtliches Zitat das in doppelte Anfuumlhrungszeichen gesetzt werden muszlig Dies gilt sowohl fuumlr Zitate und Uumlbernahmen aus der Forschungsliteratur als auch fuumlr Quellen Im Rah-men einer Seminararbeit haben Zitate mehrere Funktionen minus Quellenzitate belegen eigene Thesen minus Zitate aus der Literatur stuumltzen eigene Aussagen und dienen der Beweisfuumlhrung innerhalb

der Argumentation minus Quellenzitate koumlnnen die Arbeit konkretisieren sie anschaulicher und lebendiger machen Gehen Sie sparsam vor allem mit laumlngeren woumlrtlichen Zitaten um Sie muumlssen sich in der Ar-beit von der Sprache der Quellen loumlsen da Sie ansonsten Gefahr laufen implizit Wertungen der Quellentexte zu uumlbernehmen die Sie gar nicht uumlbernehmen wollen Fuumlr viele Sachverhalte und Phaumlnomene hat die Forschung gliedernde Begriffe entwickelt die Sie aus der Literatur kennen und nutzen sollten Versuchen Sie uumlbernommene Aussagen soweit wie moumlglich in eigenen Worten wiederzugeben Bloszliges Paraphrasieren von Quellen und Literatur oder die endlose Aneinanderreihung von Zitaten zeigen die mangelnde geistige Durchdringung der Thematik Zudem ersetzen Zitate keineswegs die Thesen sie dienen lediglich dazu diese zu untermauern Auch spricht ein Zitat keineswegs fuumlr sich selbst es muszlig vielmehr genau inter-pretiert werden Was besagt das Zitat im Kontext Ihrer Untersuchung Rein illustrative Zitate sind hingegen uumlberfluumlssiger Zierrat und daher verzichtbar

Formale Regeln der Zitation

minus Oberster Grundsatz Eine sinnvolle einheitliche und genaue Wiedergabe von Angaben soll die Nachvollziehbarkeit und Wiederauffindbarkeit der zitierten Werke sicherstellen

minus Woumlrtliche Zitate muumlssen in doppelte Anfuumlhrungszeichen gesetzt werden minus Achten Sie auf Genauigkeit Bei woumlrtlichen Zitaten ist eine Veraumlnderung des Wortlauts

unzulaumlssig Nicht das Zitat muszlig sich dem Text anpassen sondern umgekehrt Zulaumlssig ist lediglich die Kasusaumlnderung bei einzelnen Woumlrtern die allerdings in eckigen Klammern kenntlich zu machen ist17

minus Nur eindeutige Druckfehler werden mit [sic] gekennzeichnet und so uumlbernommen18 Al-tertuumlmliche Schreibweisen die nach heutigem Duden zwar falsch oder unuumlblich sind zur Zeit ihrer Abfassung aber den grammatischen bzw orthographischen Regeln entsprach werden ohne Kennzeichnung uumlbernommen (z B bdquodaszligldquo statt bdquodassldquo)19

17 Beispiel Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf der Bevoumllkerung in dem die bayerischen Landesplaner einen

bdquozuverlaumlssige[n] gesamtwirtschaftliche[n] Maszligstab fuumlr das Ausmaszlig der Strukturmaumlngelldquo erblickten konnte in den ausgewaumlhlten Landkreisen des Bayerischen Waldes nicht mit dem Bundesdurchschnitt Schritt halten

18 Beispiel Das Deutsche Schiffahrtsmuseum [sic] ist das deutsche Nationalmuseum fuumlr die Geschichte der Schifffahrt

19 Beispiel Georg Dehio Geschichte des Erzbistums Hamburg-Bremen bis zum Ausgang der Mission Berlin 1877 S 172 Sowol Heinrichrsquos II als Konradrsquos II Wuumlnsche gingen nicht houmlher hinaus als die Nordgrenze ertraumlglich ruhig und die saumlchsischen Groszligen nicht zu maumlchtig zu wissen

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minus Laumlngere Zitate koumlnnen gekuumlrzt werden was mit [] zu kennzeichnen ist Kuumlrzungen eines Zitats duumlrfen jedoch unter keinen Umstaumlnden den Sinn der Originalaussage veraumlndern o-der gar verdrehen20

minus Erklaumlrende Ergaumlnzungen im Zitat werden ebenfalls in eckige Klammern gesetzt (ggf mit dem Zusatz wer die Veraumlnderung vorgenommen hat)21

minus Hervorhebungen im Original muumlssen im Zitat uumlbernommen werden In der Fuszlignote ist darauf hinzuweisen wer die Hervorhebung vorgenommen hat (also bdquoHervorhebung im Originalldquo oder bdquoHervorhebung durch [Autorenkuumlrzel]ldquo)

minus Fremdsprachige Zitate Lateinische englische und franzoumlsische Zitate muumlssen nicht uumlber-setzt werden Bei Zitaten in anderen Sprachen sollte eine Uumlbersetzung in der Fuszlignote an-gegeben werden

minus Zitieren Sie nach Moumlglichkeit immer aus dem Original vermeiden Sie soweit es geht Zitate aus zweiter Hand Wenn das Original nicht beschafft werden kann und Sie daher eine Quelle nach einem Literaturtitel zitieren muumlssen Sie in der Fuszlignote die Originalquelle sowie den Titel des Werkes angeben nach dem Sie die Que 22lle zitieren

minus Ein Zitat im Zitat wird durch einfache Anfuumlhrungszeichen kenntlich gemacht23 minus Zitate ab einer Laumlnge von drei Textzeilen werden eingeruumlckt und einzeilig gesetzt

Zitierfaumlhigkeit

Es gibt Informationsquellen die Sie zwar nutzen koumlnnen die aber nicht zitierfaumlhig sind Dazu gehoumlren allgemeinbildende Lexika und Enzyklopaumldien (Brockhaus Meyer Herder Duden etc) eher populaumlre Nachschlagewerke (z B Das Mittelalter von A bis Z Taschenlexikon Dreiszligigjaumlhriger Krieg) sowie populaumlre Sachliteratur Ausschlaggebend fuumlr die Zitierfaumlhigkeit ist einerseits die Namhaftmachung eines Urhebers der Information (namentlich gekennzeich-nete Stichwoumlrter in Lexika etc) andererseits die Ferne der Informationen zu Quellen und For-schung Fuumlr jedes Thema das Sie bearbeiten gibt es genuumlgend serioumlse und zitierfaumlhige leicht zugaumlngliche Informationen (vgl Abschnitt II 1 Basisinformation) so daszlig Sie nicht auf quel-len- und forschungsgestuumltzte Informationen zuruumlckgreifen muumlssen

Quellenzitate [Name] Werk (oft als Abkuumlrzung) quelleneigene Aufteilung Buch Kapitel Jahr Abschnitt

Paragraph etc

Plin nat 37 59-61 = C Plinius Secundus Maior naturalis historia Buch 37 Abschnitte 59-61

Aug civ dei 215 = Augustinus De civitate Dei Buch 21 Kapitel 5

minus Beachten Sie so verfaumlhrt man bei dem gesamten Kanon griechlat Autoren der Antike oft auch bei Kirchenvaumltern viele griechische Werke haben lateinische Titelvarianten unter denen zitiert werden kann

Dioskurides Materia medica fuumlr περὶ ὕλης ἱατρικῆς

20 Beispiel In den Augen der Landesplaner muszligten bdquodie Verbesserung der Infra- und Agrarstruktur die Indust-

rialisierung und die uumlbrigen zur Hebung der Wirtschaftskraft im Grenzgebiet notwendigen Maszlignahmen [] als Teile einer in sich geschlossenen Strukturpolitik verstanden werdenldquo

21 Beispiel bdquoIm Gegenteil die [gemeint sind die ehemaligen Nationalsozialisten JB] regieren heute noch besser wie [sic] fruumlher und wenn irgendwo der Nationalsozialismus neu entstehen wuumlrde so waumlre dies da-hier moumlglichldquo

22 Die Fuszlignote eines solchen Zitats das Sie aus der Literatur zitiert haben muumlszligte dann beispielsweise so aus-sehen Wochenbericht der Intelligence Division von OMGBy vom 1941946 zit nach Woller Hans Ge-sellschaft und Politik in der amerikanischen Besatzungszone Die Region Ansbach und Fuumlrth Muumlnchen 1986 S 135 f

23 Beispiel bdquorsquoRemo cum fratre Quirinusrsquo so pries Vergil das Ende des Bruderkrieges und die wiederhergestell-te Herrschaft des Gesetzesldquo

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Bei Werken ohne Verfasser wie manchen Annalen oder Chroniken nach der dortigen Zaumlhlung eben-

falls bei Volksrechten (Leges)

Ann Fuld ad 840 ad a 840 a 840 = Annales Fuldenses fuumlr das Jahr 840

minus Eine quellenimmanente Zaumlhlung muumlssen Sie immer angeben Sie dient dazu unabhaumlngig von Edi-tionen oder Uumlbersetzungen die verwiesene Stelle aufzufinden manchmal in Konkordanzen zB bei Briefeditionen mit unterschiedlicher Zaumlhlung (Beispiel Einhardbriefe hg v K Hampe (MGH Epistolae Karolini aevi III) Berlin 1898 S 107f) Die Editionen auf die man sich selbst bezieht stehen in der Literaturliste

Bei Herrscherurkunden (von Kaisern und Koumlnigen) wird die Nummer der Urkunde in der jeweiligen Edition angegeben Die uumlbliche Kurzform zur Zitation einer Urkunde in den MGH setzt sich aus der Abkuumlrzung fuumlr Urkunde bzw Diplom (D bei Verweis auf mehrere Diplome DD) und dem Herrscherkuumlrzel ggf samt Ordnungszahl (etwa LD = Ludwig der Deutsche O II = Otto II) zu-sammen Dazu kommt das Datum der Urkunde gegenlaumlufig notiert Im Quellenverzeichnis werden Urkunden nicht einzeln aufgenommen sondern nur der jeweils benuumltzte Band der Urkundensamm-lung

middot DLD 156 874 Mai 4

middot DDLD 156 157 und 160

im Quellenverzeichnis

middot Die Urkunden Ludwigs des Deutschen Karlmanns und Ludwigs des Juumlngeren hg v Paul Kehr (MGH DD regum Germaniae ex stirpe Karolinorum 1) Berlin 1934

Bei Privaturkunden (alle Aussteller auszliger Kaisern Koumlnigen und Paumlpsten) wird uumlblicherweise der Titel des Urkundenbuches verkuumlrzt (UB fuumlr Urkundenbuch + Name des Klosters der Stadt der Region) und die Nummer der Urkunde genannt mit dem gegenlaumlufig notierten Datum

middot UB Weiszligenburg Nr 4 667 Aug 4

im Quellenverzeichnis

middot Traditiones Wizenburgenses Die Urkunden des Klosters Weiszligenburg 661-864 Gloumlckner Karl Doll Anton (Hg) Darmstadt 1979

Bibelzitate Buch Kapitel Vers[e]

Bei Bibelstellenangaben werden Kapitel und Vers durch Komma ohne Spatium voneinander abge-setzt Mk 14 1 Kor 135 Deut 56-22 (= Deuteronomium Kapitel 5 Verse 6-22 ndash Die Zehn Ge-bote)

Einzelne Verse werden durch Punkt ohne Spatium voneinander abgesetzt Mt 122513

Stellen aus verschiedenen Kapiteln bzw aus verschiedenen Buumlchern werden durch Semikolon und folgendem Spatium voneinander abgesetzt Mt 614 1835 Mk 1125

Mit bdquoparldquo wird auf synoptische Parallelstellen verwiesen Mt 69ndash13 par Lk 112ndash4 bzw Mt 69ndash13 par Mk 1127ndash33 par Mt 2123ndash27

minus Die 5 Buumlcher Mose werden mit ihrem Namen angegeben Ex = Exodus = 2 Buch od Deut= Deuteronomium = 5 Buch die Apostelgeschichte nach ihrem lateinischen Namen Acta Apostolo-rum mit Act abgekuumlrzt Es gibt Unterschiede der kath und der protest Bibel Die Zaumlhlung des Psalter ist unterschiedlich (zB Ps 118 Vulgata = Ps 119 Lutherbibel) auch innerhalb der Psal-men Einige Buumlcher der Vulgata der offiziellen kath Bibel wurden von Luther nicht aus dem Ur-

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text uumlbersetzt III Makkabaumler (Makk) Jesus Sirach (Sir od Ecc = Ecclesiasticus) ua Heute sollte man sich auf die oumlkumenische Einheitsuumlbersetzung beziehen die alle Buumlcher enthaumllt an-sonsten koumlnnen die Zitate mit dem Zusatz bdquoVulgldquo bzw bdquoLutherldquo versehen werden

Quellenangabe minus bei Abkuumlrzungen der antiken Literatur Der kleine Pauly Lexikon der Antike hg v K Ziegler W Sontheimer Stuttgart 1964 Bd 1 S

XXI-XXVI oder LPh

minus bei theologischen Abkuumlrzungen des Christen- und Judentums Theologische Realenzyklopaumldie (TRE) Abkuumlrzungsverzeichnis 2 uumlberarbu erweit Aufl Berlin

New York 1994 (enorm umfangreich)

Angabe der Quelle in der Fuszlignote Wenn die Quelle im Text zitiert wurde sieht die Fuszlignote folgendermaszligen aus 1Varius nobis fuit sermo ut in convivio nullam rem usque ad exitum adducens sed aliunde alio tran-

siliens (Sen ep 7642)

Bei der Paraphrasierung einer Quelle wird nur die entsprechende Stelle genannt

Cass Dio 72352

Bibliographische Angabe der literarischen Quellen im Quellenverzeichnis Texteditionen

Name evtl Vorname (des antiken Autors) Titel hg v Vorname Name (des Herausgebers Editors) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (der edierten Ausgabe)

Beispiel Seneca Lucius Annaeus De beneficiis hg v Karl Hosius (BT) Leipzig 1914

Uumlbersetzungen

Name Vorname Titel latdt (zB) (evtl Reihe in der die Uumlbersetzung erschienen ist) hg u uumlbers v Vorname Name (des Uumlbersetzers) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (der Uumlbersetzung)

Beispiel Seneca Lucius Annaeus Philosophische Schriften latdt hg u uumlbers von Manfred Rosen-bach Darmstadt 1969

Zitation von archivalischen Quellen (Besonderheiten einzelner Archive beachten) Beispiele

Beispiel aus dem Bestand des Staatsarchivs Bremen Senatsregistratur Aktenverzeichnis zu Auswei-sungen 3-A10 Nr 1-

Einzelakte

Beschwerde des russischen Staatsangehoumlrigen Kaufmann Josef Lewkowsky gegen die Beschluumlsse der Polizeikommission betr Seine Ausweisung als laumlstiger Auslaumlnder in StHB 3-10 Nr 212

Dokument aus dieser Akte

Offizialbericht der Polizeikommission Bremen an den Praumlsidenten des Senats Buumlrgermeister Dr Do-nandt vom 31101922 in StHB 3-A10 Nr 212

Beispiel aus dem Bestand des Bundesarchivs Nachlaumlsse

Brief Charlotte von Hadelns an Freiherr von Medem vom 19 Juni 1930 in Barch NL 235 Renzetti Aktenband 2 Korrespondenz 1930

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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e) Belegtechnik Im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit muszlig die Herkunft der wiedergegebenen Informa-tionen unbedingt belegt werden denn nur so werden die Ergebnisse und Thesen nachpruumlfbar und damit wissenschaftlich verwendbar Zitate und Paraphrasen Einzelinformationen Ereig-nisfolgen sowie uumlbernommene Gedankengaumlnge und Thesen muumlssen durch die Angabe des Fundorts (genaue bibliographische Angaben von Monographie Aufsatz oder Quelle) und der Fundstelle (genaue Angaben der Seitenzahl) belegt werden Dies geschieht in Form von Fuszlig-noten die in einer wissenschaftlichen Arbeit mehrere Funktionen haben minus Sie dienen dem Beleg von Informationen und eigenen Aussagen minus Sie koumlnnen Sachkommentare Erlaumluterungen und ggf Modifizierungen enthalten die den

Textfluszlig hemmen oder den Gang der Argumentation unterbrechen wuumlrden minus Sie koumlnnen Querverweise auf andere Passagen innerhalb der eigenen Arbeit enthalten

(was jedoch im Rahmen einer Seminararbeit in der Regel nicht noumltig ist) minus Sie koumlnnen eine vertiefte Auseinandersetzung mit der wissenschaftlichen Literatur enthal-

ten Generell gilt jedoch Schreiben Sie keinen bdquoParalleltextldquo innerhalb der Fuszlignoten Wichtige Informationen gehoumlren in den Text dieser muszlig auch ohne die Lektuumlre der Fuszlignoten verstaumlnd-lich sein Auch bezuumlglich der Frage wie viele Fuszlignoten pro Seite zu setzen sind gibt es keine festen Regeln Als Anhaltspunkt fuumlr Proseminararbeiten koumlnnen vier bis fuumlnf Fuszlignoten pro Seite gelten

Formalia

minus Fuszlignoten werden einzeilig in Schriftgroumlszlige 10 Punkt (TimesTimes New Roman) gesetzt minus Die Fuszlignoten werden im gesamten Text fortlaufend numeriert (bei umfangreicheren Ar-

beiten empfiehlt es sich dagegen die Fuszlignoten kapitelweise zu numerieren) minus Fuszlignoten werden im Text durch hochgestellte arabische Ziffern kenntlich gemacht Je

nach Bezug stehen sie hinter einem Wort einem Satz oder (als Sammelbeleg) am Ende eines Absatzes Woumlrtliche Zitate muumlssen in jedem Fall unmittelbar belegt werden

minus Fuszlignoten werden orthographisch wie ein vollstaumlndiger Satz behandelt deswegen begin-nen sie mit einem Groszligbuchstaben und enden mit einem Punkt24 Absaumltze in Fuszlignoten sind unuumlblich

minus Belegfuszlignoten muumlssen die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben der zitierten Quel-len- und Literaturtitel enthalten Wenn Sie einen Titel mehrfach zitieren ist ab der zweiten Nennung die Zitation mit Kurztitel statthaft Nicht erlaubt ist dagegen das Kuumlrzel bdquoaaOldquo (bdquoam angegebenen Ortldquo)

Beispiele fuumlr die korrekte Titelangabe in den Fuszlignoten

minus Sie beziehen sich erstmals in Ihrer Arbeit auf ein Buch Deshalb geben Sie die vollstaumlndi-gen bibliographischen Angaben und die Seitenzahl an auf die Sie sich beziehen25

minus In der direkt darauf folgenden Fuszlignote verweisen Sie noch einmal auf dieses Buch aber auf eine andere Seite26

minus In der dritten Fuszlignote geben Sie einen Aufsatz an den Sie erstmals heranziehen In die-sem Fall muumlssen Sie sowohl die Seitenangaben des ganzen Aufsatzes angeben als auch die Seitenangabe auf die Sie sich in diesem Fall konkret beziehen27

24 Dies auch bei Fuszlignoten mit unvollstaumlndiger Syntax 25 Beispiel Kaufmann Doris Frauen zwischen Aufbruch und Reaktion Protestantische Frauenbewegung in

der ersten Haumllfte des 20 Jahrhunderts Muumlnchen 1988 S 97 26 Ebd S 79

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 74

minus Nun verwenden Sie abermals das Buch von Doris Kaufmann Da Sie das Werk schon zi-tiert haben genuumlgt nun die Angabe des Autors und ein Kurztitel des Buchs28

minus In der naumlchsten Fuszlignote beziehen Sie sich nochmals auf dieses Buch und zwar auf diesel-be Seite wie in der vorherigen Fuszlignote29

minus Nun zitieren Sie im Text eine Quelle aus einer Quellenedition Dazu muumlssen Sie die An-gabe des verwendeten Quellenstuumlcks sowie die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben der Edition anfuumlhren30

minus Schlieszliglich benutzen Sie noch einen Quellentext der nicht in einer Quellenedition abge-druckt ist sondern in einer darstellenden wissenschaftlichen Arbeit zu Ihrem Thema Auch hier nennen Sie zunaumlchst die Angabe zur Quelle Dann verweisen Sie mit bdquozit nachldquo auf die Studie aus der Sie das Zitat entnommen haben Fuumlr diese Studie fuumlhren Sie wie-derum die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben auf31

Literatur zur Anfertigung einer Hausarbeit Baumlnsch Axel Wissenschaftliches Arbeiten Muumlnchen 82003

Buumlnting Karl-Dietrich ua Schreiben im Studium mit Erfolg Ein Leitfaden Berlin 2000

Eco Umberto Wie man eine wissenschaftliche Abschluszligarbeit schreibt Heidelberg 1988

Hoffmann Monika Deutsch fuumlrs Studium Grammatik und Rechtschreibung Paderborn ua 2005

Kruse Otto Keine Angst vor dem leeren Blatt Ohne Schreibblockaden durchs Studium Frankfurt am Main New York 92002

Niederhauser Joumlrg Die schriftliche Arbeit Ein Leitfaden zum Schreiben von Fach- Seminar- und Abschlussarbeiten in der Schule und beim Studium Mannheim 2000

Nolte Paul Die Seminararbeit Hinweise zur formalen und inhaltlichen Gestaltung online in httpwwwgeschkultfu-berlindeefmiarbeitsbereicheab_noltearbeitstechnikenarbeitspapiereNolte_Seminararbeitpdf (PDF-Datei) (Stand 15042009)

Poenicke Klaus Wie verfaszligt man wissenschaftliche Arbeiten Ein Leitfaden vom 1 Semester bis zur Promotion Mannheim ua 21988

Schroumlder Henrik Steinhaus Ingo Mit dem PC durchs Studium Eine praxisorientierte Einfuumlhrung Darmstadt 2000 (Nuumltzliche Einfuumlhrung in das Abfassen einer wissenschaftlichen Arbeit mit dem PC vor allem fuumlr Computer-Neulinge zu empfehlen)

Standop Ewald Die Form der wissenschaftlichen Arbeit Heidelberg 131990

27 Sommer Walter Chinas langer Marsch ins 20 Jahrhundert Zur Modernisierung einer traditionsreichen

Hochkultur in GWU 49 (1998) S 326-345 hier S 333 28 Kaufmann Frauen zwischen Aufbruch und Reaktion S 114 29 Ebd 30 Artikel 2 der Austraumlgal-Ordnung des Deutschen Bundes vom 16 Juni 1817 in Huber Ernst Rudolf (Hg)

Dokumente zur deutschen Verfassungsgeschichte Bd 1 Deutsche Verfassungsdokumente 1803-1850 Stutt-gart ua 31978 S 114 ff hier S 114

31 Brief Koumlnig Ludwigs I an Ludwig Fuumlrst zu Oettingen-Wallerstein vom 1 Maumlrz 1835 zit nach Gollwitzer Heinz Ludwig I von Bayern Koumlnigtum im Vormaumlrz Eine politische Biographie Muumlnchen 1997 S 395

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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VI Standards in der Lehre

Auf einer Sitzung am 2 Februar 2005 haben sich die Lehrenden am Institut fuumlr Geschichts-wissenschaft der Universitaumlt Bremen auf gemeinsame Standards in Lehre und Pruumlfungen ver-staumlndigt Demnach sind in den Lehrveranstaltungen bestimmte unten aufgefuumlhrte Leistungen zu erbringen Zugleich werden die unten ebenfalls genannten allgemeinen Inhalte angeboten Der folgende Katalog ist fuumlr die Lehrenden und fuumlr die Studierenden verpflichtend Er wird in geeigneter Weise publiziert und insbesondere den Studierenden bekannt gemacht

I Lehre

Proseminar (einschlieszliglich Tutorium) allgemeine Inhalte

- fachspezifische Methoden Quellen zu finden und auszuwerten (Heuristik Kritik Analyse Interpretation)

- fachspezifische Anleitung der Bibliotheksbenutzung - fachspezifische Anleitung zum Bibliographieren (traditionelle und elektronische Me-

dien) - Kenntnis von Handbuumlchern Uumlberblickswerken Zeitschriften - qualifizierter Umgang mit dem Internet - Techniken des Exzerpierens - Vorbereitung Praumlsentation und Kritik muumlndlicher Beitraumlge - Methoden der Ergebnissicherung (Protokoll) - Anleitung zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

fuumlr eine erfolgreiche Teilnahme obligatorisch

- regelmaumlszligige Teilnahme und aktive Mitarbeit o Sitzungen duumlrfen houmlchstens zweimal und jeweils unter Vorlage einer Ent-

schuldigung versaumlumt werden o regelmaumlszligige Lektuumlre auch fremdsprachiger Texte

- Kurzreferat (mit Thesenpapier) sowie kleinere schriftliche Arbeiten (zB Exzerpt Protokoll Rezension) die Vorbesprechung von Thesenpapier und Referat ist ver-pflichtend

- Erstellung einer Bibliographie ndash Quellen und Literatur (Monographien und Aufsaumltze) ndash fuumlr die Hausarbeit mit anschlieszligender Besprechung

- Schriftliche Hausarbeit (20000-30000 Zeichen = 10-15 Normseiten) anhand einer Fragestellung und mit verpflichtender Vorbesprechung in der Sprechstunde

o die Hausarbeit schlieszligt die Interpretation von Quellen ein o Abgabe bis zum Ende des Semesters

- der bdquofachdidaktische Anteilldquo fuumlr Studierende in Lehramtsstudiengaumlngen orientiert sich an den Anforderungen eines didaktischen Entwurfs

Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Proseminar kein Schein erworben werden kann Dieder Studierende ist durchgefallen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 76

b Hauptseminar allgemeine Inhalte

- Begleitung bei der selbstaumlndigen Vertiefung der in den Proseminaren eingefuumlhrten methodischen und arbeitstechnischen Kenntnisse und Fertigkeiten (so)

fuumlr eine erfolgreiche Teilnahme obligatorisch

- regelmaumlszligige Teilnahme und aktive Mitarbeit o Sitzungen duumlrfen houmlchstens zweimal und jeweils unter Vorlage einer Ent-

schuldigung versaumlumt werden o regelmaumlszligige Lektuumlre auch fremdsprachiger Texte

- muumlndliches Referat oder muumlndliche Problemaufarbeitung und Diskussionsleitung - selbstaumlndiges Bibliographieren - schriftliche Hausarbeit (40000-50000 Zeichen = 20-25 Normseiten) anhand einer

Fragestellung und mit verpflichtender Vorbesprechung in der Sprechstunde Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Hauptseminar kein Schein erworben werden kann Derdie Studierende ist durchgefallen

II Pruumlfungen

Zwischenpruumlfung

- die bdquopruumlfungsrelevante Studienleistungldquo (PSL) wird zusaumltzlich zu den obligatorischen Leistungen fuumlr Proseminare erbracht

- gepruumlft werden Methoden wissenschaftlichen Arbeitens (vgl Merkblatt zur Zwi-schenpruumlfung) und ein mit den Pruumlferinnen oder Pruumlfern vereinbartes Thema

- spaumltestens zwei Wochen vor der Pruumlfung sind beiden Pruumlferinnen oder Pruumlfern eine Literaturliste (ca 10-15 Titel ohne Handbuchartikel gezaumlhlt) und ein Thesenpapier als Voraussetzung und Grundlage einzureichen

Auch fuumlr Magisterabschluszligpruumlfungen und das erste Staatsexamen werden in der Regel The-senpapiere verlangt

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

77

VII Studierwerkstatt

Die Studierwerkstatt ist eine Einrichtung der Universitaumlt Bremen In 1-2-taumlgigen Workshops (Modulen) vermitteln wir bdquoSchluumlsselkompetenzenldquo fuumlr ein erfolgreich(er)es Studium Bei uns lernen Sie methodisches bdquoHandwerkszeugldquo um noch zielgerichteter und effektiver studieren zu koumlnnen

Das Angebot der Studierwerkstatt umfaszligt

bull Unterschiedliche Lern- und Arbeitstechniken fuumlr das Studium

bull Verbesserung der Selbstorganisation durch ein optimales Zeitmanagement

bull Methoden gezielter Pruumlfungsvorbereitungen und Streszligabbau

bull Praumlsentationstechniken fuumlr den Vortrag

bull Grundtechniken des wissenschaftlichen Schreibens (fuumlr Haus- und Abschluszligarbeiten)

bull Hilfe im Schreibprozeszlig wissenschaftlicher Arbeiten durch ein Formulierungstraining

Das Programm der Studierwerkstatt ist in Grundlagen- und Themenmodule unterteilt die auf die spezifischen Anforderungen im Studium zugeschnitten sind

Neben den Workshops zur Optimierung der Studierfaumlhigkeit bietet die Studierwerkstatt fuumlr die Tutorinnen und Tutoren der Universitaumlt Bremen Themen-Workshops zur Anleitung von Lerngruppen an In diesen hochschuldidaktischen Schulungen werden die angehenden Lern-gruppenleiter auf ihre Rolle mit grundlegendem didaktischem Handwerkszeug vorbereitet In Rollenspielen wird das Erlernte unmittelbar erprobt und sowohl die kommunikative wie die soziale Kompetenz verbessert

bull Tutorenschulung ndash Grundkurs

bull Tutorenschulung ndash Aufbaukurs

bull Lehren lernen fuumlr Praktikumsbetreuer(innen) und Uumlbungsgruppenleiter(innen) in naturwis-senschaftlichen Faumlchern

Anmeldung zu allen Workshops der Studierwerkstatt uumlber die Homepage Saumlmtliche Seminare sind teilnehmerbegrenzt Um die Anmeldungen verbindlich zu machen ist eine Gebuumlhr von jeweils 8- euro zu entrichten Die Gebuumlhr ist sofort nach Anmeldung in bar bei Frau Dittmer VWG 0190 Montag ndash Freitag 900 bis 1200 Uhr zu bezahlen Die Einzahlungsquittung gilt als Anmeldebeleg Kontakt Verwaltungsgebaumlude Uni Bremen 28359 Bremen 0421 2182728 wwwstudierwerkstattuni-bremende

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 78

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

79

VIII Anhang

Beispiele fuumlr

Quellenblatt fuumlr ein Referat

Titelblatt einer Hausarbeit

Inhaltsverzeichnis

Bibliographie

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 80

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

81

Universitaumlt Bremen FB 8 Institut fuumlr Geschichtswissenschaft

Art der Veranstaltung (zB Wahlpflichtbereich II General Studies) Titel der Veranstaltung Dozent Titel Vorname Name Wintersemester Sommersemester 200x0y

Titel der Hausarbeit Untertitel

Vorname Name der Verfasserin des Verfassers wohne in der und der Straszlige in der und der Stadt bzw Anschrift ersetzt durch die e-mail-Adresse bin im so und sovielten Semester und studiere Fach A Fach B Abschluszlig Matr Nordm XXXXXXX

Bremen Tag Monat Jahr

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 82

Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung Seitenzahl 11 Forschungsstand und Quellenlage Seitenzahl 12 Fragestellung Seitenzahl 2 Das erste Kapitel Seitenzahl 21 Das erste Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 22 Das zweite Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 23 Das dritte Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 3 Das zweite Kaptitel Seitenzahl 31 Das erste Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 32 Das zweite Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 321 Das erste Sub-Unterkapitel zum zweiten Unterkapitel

des zweiten Kapitels Seitenzahl 322 Das zweite Sub-Unterkapitel zum zweiten Unterkapitel

des zweiten Kapitels Seitenzahl 33 Exkurs Seitenzahl 34 Das dritte Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 4 Schluszlig Seitenzahl 41 Resultate der Untersuchung Seitenzahl 42 Offene Fragen und Ausblick Seitenzahl 5 Literaturverzeichnis Seitenzahl 51 Quellen Seitenzahl 52 Literatur Seitenzahl 53 Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung Seitenzahl 6 Anhang Seitenzahl 61 Texte Quellen Seitenzahl 62 Bilder Plaumlne Karten Seitenzahl 63 Abbildungsverzeichnis Seitenzahl

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

83

5 Literaturverzeichnis

51 Quellen Cassius Dio Roumlmische Geschichte uumlbersetzt von Otto Veh Bd 3 Zuumlrich Muumlnchen 1986

Cassius Dio Roumlmische Geschichte uumlbersetzt von Otto Veh Bd 4 Zuumlrich Muumlnchen 1986

Diodorus Siculus Diodorus of Sicily In twelve volumes mit einer englischen Uumlbersetzung

von Charles Bradford Welles Bd 8 Cambridge London 1970

Plutarch Grosse Griechen und Roumlmer eingeleitet und uumlbersetzt von Konrat Ziegler Bd 5

Zuumlrich Stuttgart 1960

Gaius Suetonius Tranquillus Opera 1 De Vita Caesarum lib VIII recensuit Maximilianus

Ihm Stuttgart ua 32003

Sueton Caumlsarenleben uumlbertragen und erlaumlutert von Max Heinemann Stuttgart 1986

52 Literatur

Cancik Hubert Hitzl Konrad (Hg) Die Praxis der Herrscherverehrung in Rom und seinen

Provinzen Tuumlbingen 2003

Clauss Manfred Kaiser und Gott Herrscherkult im roumlmischen Reich Stuttgart 1999

Dahlheim Werner Geschichte der roumlmischen Kaiserzeit (OGG 3) 3 uumlberarb und erw

Aufl Muumlnchen 2003

Giebel Marion Augustus Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten Hamburg 1984

Klauck Hans-Josef Vergoumlttlichte Menschen Der Herrscher- und Kaiserkult in Ders

(Hg) Die religioumlse Umwelt des Urchristentums II Herrscher- und Kaiserkult Philoso-

phie Gnosis Stuttgart ua 1996

Riemer Ulrike Wundergeschichten und ihre Erzaumlhlabsicht im Kontext antiker Herrscher-

verehrung in Klio 86 (2004) S 218-234

Stepper Ruth Augustus et sacerdos Untersuchungen zum roumlmischen Kaiser als Priester

(Potsdamer Altertumswissenschaftliche Beitraumlge 9) Wiesbaden 2003

Taylor Lily Ross The divinity of the roman emperor New York 1931

Weber Gregor Kaiser Traumlume und Visionen in Prinzipat und Spaumltantike Stuttgart 2000

Wlosok Antonie (Hg) Roumlmischer Kaiserkult Darmstadt 1978

Wohlmayr Wolfgang Die Apside als sakrale Form im fruumlhen roumlmischen Kaiserkult in

Brandt Barbara ua (Hg) Synergia Festschrift fuumlr Friedrich Krinzinger Bd 2 Wien

2005 S 387-394

  • Vorworte
  • I Was ist Geschichte
    • 1 Geschichte als Wissenschaft
    • 2 Literatur zur Einfuumlhrung
      • a) Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft
      • b) Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft
      • c) Geschichte der Geschichtswissenschaft
          • II Basisinformationen
            • 1 Basisinformationen (Lexika und Handbuumlcher)
              • a) Lexika und Nachschlagewerke
              • b) Handbuumlcher und Reihen
              • c) Atlanten
                • 2 Ausgewaumlhlte Uumlberblicksdarstellungen
                  • III Materialbeschaffung
                    • 1 Bibliographieren
                      • a) Systematisches Bibliographieren
                      • b) Unsystematisches Bibliographieren
                      • c) Bibliographische Hilfsmittel und Bibliographien
                        • 2 Titelaufnahme (bibliographische Angaben)
                          • Haumlufige Abkuumlrzungen (lat amp dt)
                            • 3 Bibliotheken in Bremen
                              • SuUB
                              • Die Fachsystematiken Geschichte der SuUB Bremen
                                • Gliederung
                                • Bibliothekskataloge (OPAC)
                                • Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa
                                • Bibliothek des DSM (Deutsches Schiffahrtsmuseum) Bremerhaven
                                    • 4 Fachzeitschriften
                                    • 5 Internet-Ressourcen fuumlr Historiker
                                      • IV Wissenschaftliches Arbeiten im Studium
                                        • 1 Fragestellung
                                        • 2 Literaturarbeit
                                          • a) Lesen wissenschaftlicher Texte (Informationsbeschaffung)
                                          • b) Aufbereitung des Gelesenen (Informationsverwaltung)
                                            • 3 Quellenarbeit
                                              • a) Was ist eine Quelle
                                              • b) Quellentypologie
                                              • c) Quellenkritik
                                              • d) Quelleninterpretation
                                              • e) Quelleneditionen
                                                • 4 Hilfswissenschaften und Nachbardisziplinen
                                                  • Archaumlologie
                                                    • Chronologie
                                                    • Diplomatik
                                                    • Epigraphik
                                                    • Genealogie
                                                    • Historische Geographie
                                                    • Heraldik
                                                    • Numismatik
                                                    • Palaumlographie
                                                    • Papyrologie
                                                    • Philologie
                                                    • Prosopographie
                                                    • Sphragistik
                                                      • V Praumlsentation des Materials
                                                        • 1 Grundregeln
                                                        • 2 Das Referat
                                                          • a) Funktion und Ziele des Referats
                                                          • b) Regeln fuumlr Houmlrtexte
                                                          • c) Das Thesenpapier
                                                            • 3 Die Hausarbeit
                                                              • a) Die aumluszligere Form der Hausarbeit
                                                              • b) Der Aufbau der Hausarbeit
                                                              • c) Zehn Basisregeln fuumlr die sprachliche Gestaltung wissenschaftlicher Hausarbeiten
                                                              • d) Zitation
                                                              • e) Belegtechnik
                                                                  • VI Standards in der Lehre
                                                                  • VII Studierwerkstatt
                                                                  • VIII Anhang
                                                                    • Beispiele fuumlr
                                                                      • Quellenblatt fuumlr ein Referat
                                                                      • Titelblatt einer Hausarbeit
                                                                      • Inhaltsverzeichnis
                                                                      • Bibliographie
Page 4: Institut für Geschichte der Universität Bremen...Bernbeck, Reinhard: Theorien in der Archäologie, Tübingen / Basel 1997. Eggers, Hans Jürgen: Einführung in die Vorgeschichte,

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 4

Vorworte

Vorwort zur 1 Ausgabe Dieser Leitfaden richtet sich an Studierende die an der Universitaumlt Bremen das Studium der Neueren und Neuesten Geschichte ndash eine Epoche die grob gesprochen vom spaumlten 15 Jahr-hundert bis zur Gegenwart reicht ndash aufnehmen Er verfolgt das Ziel ihnen den Einstieg in die fachspezifischen Methoden und Arbeitstechniken der Geschichtswissenschaft zu erleichtern die in Proseminar und Tutorium vermittelt werden Dieses kleine Kompendium ist als Begleitlektuumlre zu den Lehrveranstaltungen im Grundstudium konzipiert es kann und will weder das Proseminar noch das Tutorium noch die Einfuumlhrungsvorlesung in die Geschichtswissenschaft ersetzen Ebenso ist es kein Ersatz fuumlr weit umfassendere methodisch orientierte Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft Die am Ende der einzelnen Kapitel aufgefuumlhrten Literaturhinweise sollen vielmehr zu einer vertieften Beschaumlftigung mit der

aterie anregen

M Inhaltlich orientiert sich der Leitfaden an zwei bdquoVorbildernldquo aus anderen Universitaumlten an der bdquoMuumlnchen-Fiebelldquo die fuumlr die Neuere und Neueste Geschichte konzipiert worden ist1 und an den bdquoHinweise[n] fuumlr Anfaumlnger im Studium der Geschichte an der Ruhr-Universitaumlt Bochumldquo die sich an Studierende aller Epochendisziplinen richtet2 Den Kolleginnen und Kollegen die an diesen beiden Einfuumlhrungen mitgearbeitet haben sei an dieser Stelle herzlich gedankt

April 2004 Jaromiacuter Balzar Vorwort zur 2 Ausgabe Dieser Leitfaden richtet sich an alle Studierende des Studiengangs Geschichte an der Univer-sitaumlt Bremen Er verfolgt das Ziel Ihnen den Einstieg in die fachspezifischen Methoden und Arbeitstechniken der Geschichtswissenschaft zu erleichtern die in Proseminar und Tutorium vermittelt werden Dieses Kompendium ist als Begleitlektuumlre und Nachschlagewerk zu den Lehrveranstaltungen im Grundstudium konzipiert wobei es weder das Proseminar noch das Tutorium noch die Einfuumlhrungsvorlesung in die Geschichtswissenschaft ersetzt Ebenso ist es kein Ersatz fuumlr weit umfassendere methodisch orientierte Einfuumlhrungen in die Geschichtswis-senschaft Die am Ende der einzelnen Kapitel aufgefuumlhrten Literaturhinweise sollen vielmehr zu einer Vertiefung einzelner Lerninhalte anregen Der Leitfaden orientiert sich an zwei Vorbildern aus anderen Universitaumlten der bdquoMuumlnchen-Fibelldquo die fuumlr die Neuere und Neueste Geschichte konzipiert wurde und den bdquoHinweise[n] fuumlr Anfaumlnger im Studium der Geschichte an der Ruhr-Universitaumlt Bochumldquo Den Kolleginnen und Kollegen die an diesen beiden Einfuumlhrungen mitgearbeitet haben sei an dieser Stelle herzlich gedankt Der vorliegende Leitfaden entstand auf der Grundlage des von Jaromiacuter Balcar verfaszligten Kompendiums fuumlr die Neuere und Neueste Geschichte Fuumlr die Neuauflage wurde er ergaumlnzt um die Epochen und Regionen sowie um die Hilfsmittel die das Lehrangebot am Institut fuumlr Geschichte der Universitaumlt Bremen umfassen Die Neufassung wurde unter Mitwirkung des Instituts redaktionell betreut und bearbeitet von Jan Ulrich Buumlttner Carmen Hammer und Claudia Horst

Maumlrz 2006

1 Theresia Bauer ua bdquoMuumlnchen-Fiebelldquo Technik des wissenschaftlichen Arbeitens im Proseminar (Ludwig-

Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Abteilung fuumlr Neuere Geschichte und Abteilung fuumlr Neueste Geschichte und Zeitgeschichte) 3 Fassung Muumlnchen 1999

2 Lutz Budraszlig ua Hinweise fuumlr Anfaumlnger im Studium der Geschichte an der Ruhr-Universitaumlt Bochum 10 voumlllig neubearbeitete Auflage Bochum 2001

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

5

Aus dem Vorwort zur 3 Ausgabe [] Diese dritte Auflage beinhaltet erstmals Literatur zum neuen Studienschwerpunkt der Schiffahrtsgeschichte Die Aufnahme der Ur- und Fruumlhgeschichte ist ebenfalls erfolgt Litera-turangaben sind jedoch erst fuumlr die naumlchste Auflage vorgesehen Die Neufassung wurde redaktionell betreut und bearbeitet von Moritz Boumlhme Jan Ulrich Buumlttner Carmen Hammer Claudia Horst und Stefan Scheel

Nachsommer 2007 Vorwort zur 4 Ausgabe Schneller als erwartet wurde eine weitere Auflage notwendig Diese vierte Auflage enthaumllt erstmals umfassende Literaturangaben zum Studienfach der Ur- und Fruumlhgeschichte die unter den jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten eingefuumlgt wurden Neben allerlei Aumlnderungen Aktualisierungen und Fehlerkorrekturen im Detail wurden zahlreiche Angaben zur Literatur der Geschichte Lateinamerikas erneuert und ausgetauscht sowie die Literatur zur Osteuropaumli-schen Geschichte komplett neu erarbeitet Diese Neufassung und Uumlberarbeitung des Studienleitfadens wurde redaktionell betreut und durchgefuumlhrt von Jan Ulrich Buumlttner und Stefan Scheel

Fruumlhsommer 2009

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 6

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

7

I Was ist Geschichte

Geschichte ist die kollektive Vergangenheit der Menschen Der Begriff bdquoGeschichteldquo hat ver-schiedene Bedeutungsebenen 1 die Geschichte als die Summe alles vergangenen Gesche-hens 2 die verschriftlichte Vergangenheit der Menschen (Geschichtsschreibung) die wieder-um besteht aus a) der Geschichtserzaumlhlung und b) der Geschichtswissenschaft Das Ge-schichtsstudium ndash wie auch dieser Leitfaden ndash beschaumlftigt sich ausschlieszliglich mit der wissen-schaftlichen Erschlieszligung der Vergangenheit

1 Geschichte als Wissenschaft

Der Historiker Reinhart Koselleck definiert den Begriff Geschichte als Kollektivsingular bei dem es sich im Gegensatz zu den vielen Geschichten um einen Reflexionsbegriff handelt Ge-schichte meint nicht nur vergangene Ereigniszusammenhaumlnge sondern immer auch deren In-terpretation Insofern wird der Historiker die Bedingungen unter denen sich geschichtswis-senschaftliche Erkenntnisse vollziehen stets mitberuumlcksichtigen3

Die folgenden Schritte leiten grundsaumltzlich jede historische Forschung 1 Auf der Grundlage einer theoriegeleiteten Fragestellung werden die Quellen ausgewaumlhlt

und kritisch uumlberpruumlft In einem zweiten Schritt wird die Frage bearbeitet ob sich die aus den Quellen gewonnenen Informationen so miteinander verknuumlpfen lassen daszlig sie auf die Frage des Historikers eine sinnvolle Antwort geben Obwohl historisches Arbei-ten immer das Produkt von Konstruktionsleistungen ist werden der Willkuumlr der Inter-pretation durch die Quellen klare Grenzen gesetzt Geschichte als Wissenschaft erbringt stets beide Leistungen Die Rekonstruktion vergangener Wirklichkeiten und die Kon-struktion von Zusammenhaumlngen

2 Die aus den Quellen erarbeiteten Ergebnisse und Interpretationen muumlssen sich in der wissenschaftlichen Forschungsdiskussion bewaumlhren in der sie bestaumltigt oder verworfen werden koumlnnen Geschichte als Wissenschaft liefert also keine unverruumlckbaren Ergeb-nisse Mit dem Begriff bdquoObjektivitaumltldquo wird in der Geschichtswissenschaft lediglich aus-gesagt daszlig subjektiv entwickelte Erkenntnisse intersubjektiv nachvollziehbar sind Alle Erkenntnisse gelten nur solange bis sie in der fachlichen Diskussion auf der Grundlage einer neuen Fragestellung einer erweiterten Quellenkenntnis oder -interpretation revi-diert werden

3 Historiker muumlssen sich und anderen Rechenschaft uumlber ihr methodisches Vorgehen so-wie uumlber ihre Betrachtungs- und Bewertungskriterien ablegen die immer von der jewei-ligen Gegenwart beeinfluszligt sind Zu diesem Zweck werden die Fragestellung und die These jeder Arbeit explizit vorangestellt

Wie komplex die auf die Geschichte gerichteten Perspektiven sind zeigen die folgenden Zu-gaumlnge die die verschiedenen Dimensionen der vergangenen Wirklichkeiten ausleuchten So-zialgeschichte Politikgeschichte Moderne Kulturwissenschaft Wirtschaftsgeschichte Ge-schlechtergeschichte und Wissenschaftsgeschichte um nur einige zu nennen Fuumlr die unter-schiedlichen Zugriffsmoumlglichkeiten wurde ein jeweils spezifisches methodisches Instrumenta-rium entwickelt ndash Sie werden im Verlauf Ihres Studiums einige dieser Ansaumltze naumlher kennen-lernen

3 Vgl Koselleck Reinhart Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main

42000 182 265

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 8

Doch wozu eigentlich Geschichte Immer aktuell geblieben ist die Frage nach Nutzen und Nachteil der Historie fuumlr das Leben4 Auch wenn es keine allgemeinguumlltigen Antworten auf diese Frage geben kann weiszlig man doch was sie nicht oder nicht mehr ist Gemeint ist das Konzept der bdquoHistoria Magistra Vitaeldquo Die Geschichte liefert keine moralischen oder politi-schen Erkenntnisse aus denen zukuumlnftiges Handeln ableitbar waumlre Gleichwohl bietet sie als eine Reflexionswissenschaft die die Bedingungen moumlglichen menschlichen Handelns unter-sucht ein fuumlr die Gegenwart und Zukunft erforderliches Orientierungswissen Leichter ist die Frage zu beantworten welche konkreten Kompetenzen Sie in Ihrem Ge-schichtsstudium erwerben Uumlber das methodische und inhaltliche Fachwissen einzelner Epo-chen und Teildisziplinen hinaus vermittelt das Geschichtsstudium eine arbeitstechnisch-methodische Kompetenz die nicht nur auf den engeren Bereich der Geschichtswissenschaft anwendbar ist Sie lernen sich selbstaumlndig und methodisch kontrolliert in relativ kurzer Zeit in ein Thema einzuarbeiten das akkumulierte Wissen aufzubereiten und es in muumlndlicher und schriftlicher Form wiederzugeben Dieser Leitfaden moumlchte Sie beim Erwerb dieser Qualifi-kationen unterstuumltzen

2 Literatur zur Einfuumlhrung

a) Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft

Allgemein Bloch Marc Apologie der Geschichtswissenschaft oder Der Beruf des Historikers Nach der von

Eacutetienne Bloch edierten franzoumlsischen Ausgabe hg v Peter Schoumlttler Stuttgart 2002

Burschel Peter ua Geschichte Ein Tutorium Freiburg im Breisgau 1997

Daniel Ute Kompendium Kulturgeschichte Theorie Praxis Schluumlsselwoumlrter 5 durchges u aktu-al Aufl Frankfurt am Main 2006

Evans Richard J Fakten und Fiktionen Uumlber die Grundlagen historischer Erkenntnis Frankfurt am Main ua 1998 (gut lesbare Einfuumlhrung in das historische Denken)

Goertz Hans-Juumlrgen Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998

Jordan Stefan Einfuumlhrung in das Geschichtsstudium Stuttgart 2005

Sellin Volker Einfuumlhrung in die Geschichtswissenschaft Goumlttingen 2005 (erw Neuausgabe)

Ur- und Fruumlhgeschichte (Allgemeine Werke wenn nicht in Klammern Epocheneingrenzung) Bernbeck Reinhard Theorien in der Archaumlologie Tuumlbingen Basel 1997

Eggers Hans Juumlrgen Einfuumlhrung in die Vorgeschichte 4 Auflage mit Nachwort von Claudia Theune und aktualisiertem Literaturverzeichnis Berlin 2004

Eggert Manfred KH Praumlhistorische Archaumlologie Konzepte und Methoden Tuumlbingen ua 2001

Ericsson Ingolf Archaumlologie der Neuzeit Ziele und Abgrenzungen einer jungen Disziplin der archaumlo-logischen Wissenschaft in Ausgrabungen und Funde 40 19951 S7-13 (Neuzeit)

Fansa M ua (Hg) Archaumlologie Land Niedersachsen 400000 Jahre Geschichte Oldenburg 2004

Fehring GP Die Archaumlologie des Mittelalters Eine Einfuumlhrung Stuttgart 2000 (Mittelalter)

4 Vgl das gleichnamige Werk Nietzsche Friedrich Vom Nutzen und Nachtheil der Historie fuumlr das Leben

Leipzig 1924

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

9

Ders Stadtarchaumlologie in Deutschland Archaumlologie in Deutschland Stuttgart 1996 (Mittelalter)

Helmig Guido ua (Hg) Center ndash Region ndash Periphery Medieval Europe Basel 2002 (Neuzeit)

Alte Geschichte Blum Hartmut Wolters Reinhard Alte Geschichte studieren Konstanz 2006

Gehrke Hans-Joachim Schneider Hellmuth (Hg) Geschichte der Antike Ein Studienbuch Stuttgart ua 2000

Guumlnther Rosmarie Einfuumlhrung in das Studium der Alten Geschichte 2 durchges Aufl Paderborn ua 2004

Wirbelauer Eckhard (Hg) Antike (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen 2004

Mann Christian Antike Einfuumlhrung in die Altertumswissenschaften (Akademie Studienbuumlcher Ge-schichte) Berlin 2008

Mittelalter Goetz Hans-Werner Proseminar Geschichte Mittelalter 3 uumlberarb Aufl Stuttgart 2006 (grundle-

gend)

Hilsch Peter Das Mittelalter - die Epoche Konstanz 2006

Muumlller Harald Mittelalter (Akademie Studienbuumlcher Geschichte) Berlin 2008

Quirin Heinz Einfuumlhrung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte Stuttgart 51991

Fruumlhe Neuzeit Emich Birgit Geschichte der Fruumlhen Neuzeit studieren Konstanz 2006

Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006 (auch uumlber den Bereich der Fruumlhen Neuzeit hinaus aufgrund der anschaulichen Darstellung be-sonders empfehlenswert)

Neuere und Neueste Geschichte Metzler Gabriele Einfuumlhrung in das Studium der Zeitgeschichte Paderborn 2004

Moumlller Horst Wengst Udo Einfuumlhrung in die Zeitgeschichte Muumlnchen 2003

Opgenoorth Ernst Schulz Guumlnther Einfuumlhrung in das Studium der Neueren Geschichte 6 vollst uumlberarb Aufl Paderborn 2001

Peter Matthias Schroumlder Hans-Juumlrgen Einfuumlhrung in das Studium der Zeitgeschichte Paderborn ua 1994 (Ein guter Uumlberblick uumlber Literatur und Hilfsmittel)

Schulz Gerhard Einfuumlhrung in die Zeitgeschichte Darmstadt 1997

Schulze Winfried Einfuumlhrung in die neuere Geschichte Stuttgart 42002

Lateinamerikanische Geschichte Schuumlller Karin Einfuumlhrung in das Studium der iberischen und lateinamerikanischen Geschichte

Muumlnster Aschendorff 2000

Osteuropaumlische Geschichte Emeliantseva Ekaterina ua (Hg) Einfuumlhrung in die Osteuropaumlische Geschichte Stuttgart 2008

Torke Hans-Joachim Einfuumlhrung in die Geschichte Ruszliglands Muumlnchen 1997

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 10

Zernack Klaus Osteuropa Eine Einfuumlhrung in seine Geschichte Muumlnchen 1977

Schiffahrtsgeschichte Broeze Frank (Hg) Maritime history at the crossroads a critical review of recent historiography in

Research in maritime history Bd 9 St JohnrsquosNF 1995

Fachdidaktik Guumlnther-Arndt Hilke (Hg) Geschichtsdidaktik Praxishandbuch fuumlr die Sekundarstufe I und II Ber-

lin 2003

Huhn Jochen Geschichtsdidaktik Eine Einfuumlhrung Koumlln 1994

Sauer Michael Geschichte unterrichten Eine Einfuumlhrung in die Didaktik und Methodik 5 aktual u erg Aufl Seelze 2006

b) Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft Appleby Joyce Telling the Truth about History London 1995

Bloch Marc ua Schrift und Materie der Geschichte Vorschlaumlge zur systematischen Aneignung his-torischer Prozesse Frankfurt am Main 1977

Conrad Christoph Kessel Martina (Hg) Geschichte schreiben in der Postmoderne Beitraumlge zur ak-tuellen Diskussion Stuttgart 1994

Corneliszligen Christoph Geschichtswissenschaft Eine Einfuumlhrung Frankfurt am Main 2000

Droysen Johann Gustav Historik historisch-kritische Ausgabe von Peter Ley Stuttgart 1977

Duumllmen Richard van Historische Anthropologie Entwicklung ndash Probleme ndash Aufgaben Koumlln ua 22001

Eibach Joachim Lottes Guumlnther (Hg) Kompaszlig der Geschichtswissenschaft Ein Handbuch Goumlttin-gen 2002

Goertz Hans-Juumlrgen Umgang mit Geschichte Eine Einfuumlhrung in die Geschichtstheorie Reinbek 1995

Grafton Anthony Die tragischen Urspruumlnge der deutschen Fuszlignote Berlin 1995

Jordan Stefan Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaft Paderborn ua 2009

Koselleck Reinhart Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main 52003

Landwehr Achim Geschichte des Sagbaren Einfuumlhrung in die historische Diskursanalyse (Histori-sche Einfuumlhrungen 8) Tuumlbingen 2001

Lorenz Chris Konstruktion der Vergangenheit Eine Einfuumlhrung in die Geschichtstheorie Koumlln ua 1997

Maurer Michael (Hg) Aufriss der historischen Wissenschaften 7 Bde Stuttgart 2001-2005

Medick Hans Hausen Karin (Hg) Geschlechtergeschichte und allgemeine Geschichte Herausforde-rungen und Perspektiven Goumlttingen 1998

Mergel Thomas Welskopp Thomas (Hg) Geschichte zwischen Kultur und Gesellschaft Beitraumlge zur Theoriedebatte Muumlnchen 1997

Raulff Ulrich (Hg) Mentalitaumlten-Geschichte Zur historischen Rekonstruktion geistiger Prozesse Berlin 1987

Sarasin Philipp Geschichtswissenschaft und Diskursanalyse Frankfurt am Main 2003

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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c) Geschichte der Geschichtswissenschaft

Allgemein Bruch Ruumldiger vom Muumlller Rainer A (Hg) Historikerlexikon Von der Antike bis zum 20 Jahr-

hundert 2 erw und uumlberarb Aufl Muumlnchen 2002

Hardtwig Wolfgang (Hg) Uumlber das Studium der Geschichte Muumlnchen 1990 (Sammlung bdquoklassi-scherldquo Aufsaumltze uumlber das Geschichtsstudium)

Kuumlttler Wolfgang ua (Hg) Geschichtsdiskurs 5 Bde Frankfurt am Main 1993-1999

Middell Matthias Sammler Steffen (Hg) Alles Gewordene hat Geschichte Die Schule der Annales in ihren Texten 1929-1992 Leipzig 1994

Raphael Lutz Geschichtswissenschaft im Zeitalter der Extreme Theorien Methoden Tendenzen von 1900 bis zur Gegenwart Muumlnchen 2003

Reinhardt Volker (Hg) Hauptwerke der Geschichtsschreibung Stuttgart 1997

Smith Bonnie G The Gender of History Men Women and Historical Practice CambridgeMass 2000

Stern Fritz (Hg) Geschichte der Geschichtsschreibung Moumlglichkeiten Aufgaben Methoden Texte von Voltaire bis zur Gegenwart Muumlnchen 1966

Wehler Hans-Ulrich (Hg) Deutsche Historiker 9 Bde Goumlttingen 1971-1982

Ur- und Fruumlhgeschichte Freeden Uta von Schnurbein Siegmar von (Hg) Spuren der Jahrtausende Archaumlologie und Ge-

schichte in Deutschland Stuttgart 2002

Menghin Wilfried Planck Dieter (Hg) Menschen Zeiten Raumlume Archaumlologie in Deutschland Stuttgart 2002

Bahn Paul G Renfrew Colin Archaeology Theories Methods and Practice London 52005

Alte Geschichte Brown Peter Autoritaumlt und Heiligkeit Aspekte der Christianisierung des roumlmischen Reiches Stuttgart

1998 (Spaumltantike)

Finley Moses I Antike und moderne Demokratie Stuttgart 1980

Gehrke Hans-Joachim Zwischen Altertumswissenschaft und Geschichte Standortbestimmung der Alten Geschichte am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts in Schwinge E-R (Hg) Die Wissen-schaft vom Altertum am Ende des 2 Jahrtausends n Chr Stuttgart Leipzig 1995 S 160-197

Houmllkeskamp Karl-Joachim Rekonstruktion einer Republik Die politische Kultur des antiken Rom und die Forschung der letzten Jahrzehnte Muumlnchen 2004 (Republik)

Nippel Wilfried (Hg) Uumlber das Studium der Alten Geschichte Muumlnchen 1993

Mittelalter Borgolte Michael Sozialgeschichte des Mittelalters Eine Forschungsbilanz nach der deutschen Ein-

heit (HZ Beihefte NF 22) Muumlnchen 1996

Goetz Hans-Werner (Hg) Mediaumlvistik im 21 Jahrhundert Stand und Perspektiven der internationa-len und interdisziplinaumlren Mittelalterforschung Muumlnchen 2003

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 12

Goetz Hans-Werner Moderne Mediaumlvistik Stand und Perspektiven der Mittelalterforschung Darm-stadt 1999

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Boumldeker Hans Erich (Hg) Aufklaumlrung und Geschichte Studien zur deutschen Geschichtswissen-

schaft im 18 Jahrhundert Goumlttingen sup21992

Iggers Georg G Geschichtswissenschaft im 20 Jahrhundert Ein kritischer Uumlberblick im internatio-nalen Zusammenhang 2 durchges Aufl Goumlttingen 1996

Jarausch Konrad H Sabrow Martin (Hg) Die historische Meistererzaumlhlung Deutungslinien der deutschen Nationalgeschichte nach 1945 Goumlttingen 2002

Sabrow Martin Das Diktat des Konsenses Geschichtswissenschaft in der DDR 1949-1969 Muumlnchen 2001

Schieder Wolfgang Sellin Volker (Hg) Sozialgeschichte in Deutschland Entwicklungen und Per-spektiven im internationalen Vergleich 4 Bde Goumlttingen 1986-1987

Schulze Winfried Oexle Otto Gerhard (Hg) Deutsche Historiker im Nationalsozialismus Frankfurt am Main 1999

Lateinamerikanische Geschichte Grenz Wolfgang (Hg) Deutschsprachige Lateinamerika-Forschung Institutionen Wissenschaftler

und Experten in Deutschland Oumlsterreich und der Schweiz Neuere Veroumlffentlichungen Frankfurt am Main Vervuert 1993

Holloway Thomas H (Hg) A Companion to Latin American History Malden Blackwell 2008

Martiacuten Acosta Emelina (Hg) Metodologiacutea y nuevas liacuteneas de investigacioacuten de la historia de Ameacuteri-ca Burgos Universidad de Burgos 2001

Sosa Ignacio Hanley Brian Francis Connaughton Historiografiacutea latinoamericana contemporanea Mexico Universidad Nacional Autonoma de Mexico 1999

Osteuropaumlische Geschichte Barber John Soviet Historians in Crisis 1928-1932 (= Studies in Soviet History and Science) Basing-

stoke ua 1981

Baron Samuel H Heer Nancy W (Hg) Windows on the Russian Past Essays on Soviet Histori-ography since Stalin ColumbusOhio 1977

Bohn Thomas M Russische Geschichtswissenschaft von 1880 bis 1905 Pavel N Miljukov und die Moskauer Schule (= Beitraumlge zur Geschichte Osteuropas 25) Koumlln ua 1998

Burleigh Michael Germany Turns Eastwards A Study of Ostforschung in the Third Reich Cam-bridge 1988

Fitzpatrick Sheila Revisionism in Retrospect A Personal View in Slavic Review 673 (2008) S 682-704

Haar Ingo Deutsche ldquoOstforschungrdquo und Antisemitismus in Zeitschrift fuumlr Geschichtswissenschaft 486 (2000) S 485-508

Haar Ingo Historiker im Nationalsozialismus Deutsche Geschichtswissenschaft und der bdquoVolksndashtumskampfldquo im Osten Goumlttingen 2000

Oberlaumlnder Erwin (Hg) Geschichte Osteuropas Zur Entwicklung einer historischen Disziplin in Deutschland Oumlsterreich und der Schweiz 1945-1990 Stuttgart 1992

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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II Basisinformationen

1 Basisinformationen (Lexika und Handbuumlcher)

Eine sinnvolle Fragestellung kann nicht ohne Vorkenntnisse entwickelt werden man braucht fuumlr sie ein fundiertes Grund- oder bdquoAssoziationsldquowissen Dieses ist zweifach strukturiert zum einen synchron dh man fragt danach was zeitgleich zu dem untersuchten Phaumlnomen ge-schehen ist und in welcher Beziehung es zu diesen Geschehnissen stand Zum anderen dia-chron dh man fragt danach was vor bzw nach dem untersuchten Phaumlnomen geschah wie es also auf der Zeitachse zu verorten ist Zur Erarbeitung des Kontextwissens dienen vor allem Lexika und Handbuumlcher

a) Lexika und Nachschlagewerke Fachlexika dienen der Erstinformation uumlber einen begrenzten Sachverhalt Man verwendet sie am Anfang der Beschaumlftigung mit einem bislang unvertrauten Gegenstand sowie zur Beseiti-gung von punktuellen Wissensluumlcken die sich im Lauf der Recherchen ergeben Die in einem Lexikonartikel enthaltenen Informationen sind allerdings meist sehr knapp und reichen fuumlr eine vertiefte Beschaumlftigung mit einem Thema nicht aus

Historische Lexika Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL) Hamm 1975ff (httpwwwbautzdebbkl)

Allgemeine deutsche Biographie [ADB] hg v der Historischen Commission bei d Kgl Akademie d Wissenschaften 56 Bde Leipzig 1875-1912 ND Berlin 1967-1971 (Internet httpmdz1bib-bvbde~ndbadb_indexhtml)

Asendorf Manfred ua Geschichte Lexikon der wissenschaftlichen Grundbegriffe Reinbek 1994

Bayer Erich Woumlrterbuch zur Geschichte Begriffe und Fachausdruumlcke 5 neugestaltete u erw Aufl Stuttgart 2003

Deutsches biographisches Archiv Neue Folge bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts Muumlnchen 1989ff (mit Deutschem biographischem Index Zugriff per Microfiche und online)

dtv-Atlas zur Weltgeschichte Karten und chronologischer Abriszlig 2 Bde Muumlnchen 271993

Fischer Lexikon Geschichte aktual u uumlberarb Aufl Frankfurt am Main 2003 (empfehlenswert)

Geschichtliche Grundbegriffe Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland 7 Bde und ein Registerband Stuttgart 1972-1992

Haberkern Eugen Wallach Joseph Friedrich Hilfswoumlrterbuch fuumlr Historiker Tuumlbingen ua 92001

Handwoumlrterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte (HRG) 5 Bde Berlin 1971-1998

Jaumlger Friedrich (Hg) Enzyklopaumldie der Neuzeit bisher 4 Baumlnde Stuttgart 2006

Jordan Stefan Lexikon Geschichtswissenschaft Hundert Grundbegriffe Ditzingen 2002

Lexikon fuumlr Theologie und Kirche (LThK) 11 Bde 3 voumlllig neu bearb Aufl Freiburg 1993-2001

Meyers Taschenlexikon Geschichte 6 Bde Mannheim 21989

Neue deutsche Biographie [NDB] hg v der Historischen Kommission bei d Bayrischen Akademie d Wissenschaften Muumlnchen 1953ff (Internet httpwwwndbbadw-muenchende)

Der Groszlige Ploetz Die Daten-Enzyklopaumldie der Weltgeschichte Daten Fakten Zusammenhaumlnge Koumlln 332002

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 14

Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG) 8 Bde 4 voumlllig neu bearb Aufl Tuumlbingen 1998-2005

Theologische Realenzyklopaumldie (TRE) 36 Bde Berlin ua 1977-2004

Woumlrterbuch Geschichte hg v Konrad Fuchs Heribert Raab Muumlnchen 132002 (fruumlher unter dem Titel bdquodtv-Woumlrterbuch zur Geschichteldquo erschienen breiter als HaberkernWallach)

Ur- und Fruumlhgeschichte Reallexikon der Vorgeschichte Bd 1-14 Berlin 1924-1929

Filip J Enzyklopaumldisches Handbuch zur Ur- und Fruumlhgeschichte 2 Bde Prag 1966

Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA) 2 voumlllig neu bearbeitete Auflage Bd 1ff Berlin New York 1973ff

Alte Geschichte The Oxford Classical Dictionary (OCD) Oxford 31996 Paulyrsquos Realencylopaumldie der classischen Altertumswissenschaft (RE) 68 Bde in zwei Reihen [A-P

und R-Z] Stuttgart bzw Muumlnchen 1893-1999 (absolut grundlegend) Der Kleine Pauly (KlP) 5 Bde Stuttgart Muumlnchen 1964-1975 ND Muumlnchen 1979 Der Neue Pauly (DNP) 16 Bde Stuttgart 1996-2005 Reallexikon fuumlr Antike und Christentum (RAC) Stuttgart 1950ff (auch fuumlr die Antike von Bedeutung)

Mittelalter Dictionary of the Middle Ages (DMA) 8 Bde New York 1982-1989 Die deutsche Literatur des Mittelalters Verfasserlexikon (VLex) Berlin 1978-2001 Supplemente ab

2001 Lexikon des Mittelalters (LexMA) 9 Bde Muumlnchen Zuumlrich 1980-2003 (absolut grundlegend)

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Dewald Jonathan (Hg) Europe 1450 to 1789 6 Bde New York 2004 Enzyklopaumldie der Neuzeit Stuttgart 2006ff Schneiders Werner (Hg) Lexikon der Aufklaumlrung Deutschland und Europa Muumlnchen 1995

Lateinamerikanische Geschichte Alexander Robert J (Hg) Bibliographical Dictionary of Latin American and Caribbean Political

Leaders New York Greenwood Press 1988 Collier Simon ua (Hg) The Cambridge Encyclopedia of Latin America and the Caribbean Cam-

bridge Cambridge University Press 1985 Tenenbaum Barbara A ua (Hg) Encyclopedia of Latin American History and Culture 5 Bde New

York Scribnerrsquos 1996 Velaacutezquez Bonilla Carmela Diccionario de teacuterminos coloniales San JoseacuteCR Editorial de la

Universidad de Costa Rica 2005 Zudem existieren zu allen Staaten Lateinamerikas einzelstaatliche Lexika die in der Reihe ldquoHistorical

Dictionary of [Land]ldquo erschienen sind

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Osteuropaumlische Geschichte Bolšaja sovetskaja ėnciklopedija Bd 1-65 1Auflage Moskva 1926ff

Brown A The Soviet Union A Biographical Dictionary London 1990

Čuguev V The Biographical Dictionary of the Former Soviet Union London ua 1992

Čuguev V ua Kto estrsquo kto v Rossii I byvšem SSSR vydajuščiesja ličnosti byvšego Sovetskogo So-juza Rossii I emigracii Moskva 1994

Enciklopediceskij slovarrsquo Brokgauz I Efron Bd 1-86 Moskva 1890-1907

Kallinikov P Russkij biografičeskij slovarrsquo 20 Bde Moskva 1998-2001

McCauley M Who is Who in Russia since 1900 London ua 1997

Puškarev SG Dictionary of Russian historical terms from the eleventh century to 1917 New Haven 1970

Sovetskaja istoričeskaja ėnciklopedija 16 Bde Moskva 1961-1976

Torke H-J Lexikon der Geschichte Russlands Von den Anfaumlngen bis zur Oktoberrevolution Muumln-chen 1985

The modern encyclopedia of Russian and Soviet history Bd 1-60 Gulf Breeze 1976-2001

Schiffahrtsgeschichte Oxford Encyclopedia of Maritime History 4 Bde New York 2007

Kemp Peter (Hg) The Oxford companion to ships amp the sea Oxford 1976

b) Handbuumlcher und Reihen Handbuumlcher dienen der Information uumlber einen historischen Zusammenhang Im Gegensatz zu Lexika bieten sie eine zusammenhaumlngende Darstellung des Forschungsstandes Ihr Aufbau ist meist chronologisch-geographisch und nicht systematisch Dennoch eignen sie sich zur Erar-beitung der bdquoharten Faktenldquo eines konkreten Themenbereichs was sie auch zu einer wertvol-len Hilfe bei der Vorbereitung auf Pruumlfungen macht

Allgemein Ariegraves Philippe Duby George (Hg) Geschichte des privaten Lebens 5 Bde Frankfurt am Main

1989-1995

Berg Christa ua (Hg) Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte 6 Bde Muumlnchen 1987-1998

Blickle Peter (Hg) Handbuch der Geschichte Europas Stuttgart 2002ff (Einzelbaumlnde beachten)

Cipolla Carlo M Borchardt Knut (Hg) Europaumlische Wirtschaftsgeschichte 5 Bde Stuttgart ua 1976-1980

Duby Georges Perrot Michelle (Hg) Geschichte der Frauen 5 Bde Frankfurt am Main 1993-1995

Fischer Wolfram (Hg) Handbuch der europaumlischen Wirtschafts- und Sozialgeschichte 6 Bde Stutt-gart 1980-1993

Gebhardt Bruno (Hg) Handbuch der deutschen Geschichte 10 voumlllig neu bearb Auflage 24 Bde Stuttgart 2001-2006

Groh Dieter (Hg) Propylaumlen Geschichte Deutschlands 9 Bde Berlin 1983-1995

Henning Friedrich Wilhelm Handbuch der Wirtschafts- und Sozialgeschichte Deutschlands 3 Bde Paderborn ua 1991-1999

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 16

Jaumlger Friedrich ua (Hg) Handbuch der Kulturwissenschaften 3 Bde Stuttgart 2004

Jedin Hubert (Hg) Handbuch der Kirchengeschichte 7 Bde Freiburg ua 1962-1979

Jeserich Kurt A ua (Hg) Deutsche Verwaltungsgeschichte 6 Bde Stuttgart 1983-1988

Koumlbler Gerhard Historisches Lexikon der deutschen Laumlnder Die deutschen Territorien und reichs-unmittelbaren Geschlechter vom Mittelalter bis zur Gegenwart Muumlnchen 61999

Koumlnig Wolfgang (Hg) Propylaumlen Technikgeschichte 5 Bde Berlin 1990-1992

Schieder Theodor (Hg) Handbuch der europaumlischen Geschichte 7 Bde Stuttgart 1968-1992

Wehler Hans-Ulrich (Hg) Moderne deutsche Geschichte Von der Reformation bis zur Vereinigung 12 Bde Frankfurt am Main 1985-1997

Handbuch-Reihen Fischer-Weltgeschichte 36 Bde Frankfurt am Main 1965-83

Oldenbourg Geschichte Lehrbuch (OGL) Muumlnchen 2000ff

Oldenbourg-Grundriszlig der Geschichte (OGG) Muumlnchen (jeweils neueste Auflage benutzen)

Enzyklopaumldie Deutscher Geschichte (EDG) 26 Bde Muumlnchen 1988ff (jeweils neueste Auflage be-nutzen)

Alte Geschichte Aufstieg und Niedergang der Roumlmischen Welt (ANRW) 3 Reihen mit jeweils mehreren Baumlnden Ber-

lin New York 1972ff (httpwwwcsukyedu~raphaelscaifeanrwhtml ndash Index)

The Cambridge Ancient History (CAH) 12 Bde 1923-1939 voumlllige Neubearbeitung seit 1970

Handbuch der Altertumswissenschaft (HdA) begr von Iwan von Muumlller fortgef von Hermann Bengtson Muumlnchen 1885ff (eine Uumlbersicht bei Jaumlger Gerhard Einfuumlhrung in die klassische Phi-lologie Muumlnchen 31989)

Mittelalter The New Cambridge Medieval History 7 Bde Cambridge 1995

Kroeschell Karl Deutsche Rechtsgeschichte Bd 1 bis 1250 Koumlln ua 122008 Bd 2 bis 1650 Koumlln ua 92008 [Bd 3 seit 1650 Koumlln ua 52008]

Fruumlhe Neuzeit Brady Thomas A (Hg) Handbook of European History 1400-1600 Late Middle Ages Renaissance

and Reformation Leiden ua 1994ff

Dewald Jonathan (Hg) Europe 1450 to 1789 6 Bde New York 2004

Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006

Neuere und Neueste Geschichte Aubin Hermann Zorn Wolfgang (Hg) Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte

2 Bde Stuttgart 1971-1976

Huber Ernst Rudolf Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789 8 Bde Stuttgart ua 1957-1991

Ders (Hg) Dokumente zur Deutschen Verfassungsgeschichte im 19 und 20 Jahrhundert 4 Bde und ein Registerband Stuttgart 31978-1992

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Koumlbler Gerhard Historisches Lexikon der deutschen Laumlnder Die deutschen Territorien und reichs-unmittelbaren Geschlechter vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 uumlberarb u erg Aufl Muumlnchen 2007

Koumlnig Wolfgang (Hg) Propylaumlen Technikgeschichte 5 Bde Berlin 1990-1992

Schieder Theodor (Hg) Handbuch der europaumlischen Geschichte 7 Bde Stuttgart 1968-1992

Lateinamerikanische Geschichte Bernecker Walther ua (Hg) Handbuch der Geschichte Lateinamerikas 3 Bde Stuttgart Klett-

Cotta 1992-1996

Bethell Leslie (Hg) The Cambridge History of Latin America 11 Bde Cambridge ua Cambridge University Press 1984-1995

Bulmer-Thomas Victor ua (Hg) The Cambridge Economic History of Latin America 2 Bde Cam-bridge Cambridge University Press 2006

Trigger Bruce G (Hg) The Cambridge History of the Native Peoples of the Americas 3 Bde Cam-bridge ua Cambridge University Press 1996-2000

Osteuropaumlische Geschichte Haumann Heiko Geschichte Ruszliglands Zuumlrich 22003

Hellmann Manfred ua (Hg) Handbuch der Geschichte Russlands Bd1-6 Stuttgart 1981-2004

Kappeler Andreas Russische Geschichte Muumlnchen 1997

Stoumlkl Guumlnther Russische Geschichte Von den Anfaumlngen bis zur Gegenwart Stuttgart 1965

The Cambridge History of Russia Bd 1-3 Cambridge 2006

Torke H-J Einfuumlhrung in die Geschichte Russlands Muumlnchen 1997

Fachdidaktik Bergmann Klaus ua (Hg) Handbuch der Geschichtsdidaktik Seelze-Velber 51997

Mayer Ulrich ua (Hg) Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht SchwalbachTs 2004

Pandel Hans-Juumlrgen Schneider Gerhard (Hg) Handbuch Medien im Geschichtsunterricht Schwal-bachTs 1999

c) Atlanten Groszliger historischer Weltatlas 4 Bde Muumlnchen 1978-1996

Barrington Atlas of the Greek and Roman World unter Mitwirkung zahlreicher Wissenschaftler hg v Richard A Talbert Princeton Oxford 2000

Putzger Historischer Weltatlas Berlin 1032002

Daruumlber hinaus gibt es etliche regionalhistorische Atlanten und thematische Kartenwerke

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 18

2 Ausgewaumlhlte Uumlberblicksdarstellungen

Ur- und Fruumlhgeschichte (In Klammern Epochen- Themeneingrenzung) Beilke-Voigt I Das Opfer im archaumlologischen Befund Studien zu den sog Bauopfern kultischen

Niederlegungen und Bestattungen in ur- und fruumlhgeschichtlichen Siedlungen Norddeutschlands und Daumlnemarks RahdenWestfalen 2006 (Bauopfer)

Biel J Rieckhoff S Die Kelten in Deutschland Stuttgart 2001 (Vorroumlmische Eisenzeit Hallstatt-zeit Lategravenezeit)

Brather S Ethnische Interpretationen in der fruumlhgeschichtlichen Archaumlologie Berlin 2004 (Ethni-sche Deutung)

Burmeister St Muumlller-Scheeszligel N Soziale Gruppen - kulturelle Grenzen Muumlnster 2006 (Sozialge-schichte aus archaumlologischer Perspektive)

Fassbinder Stefan Wallfahrt Andacht und Magie Religioumlse Anhaumlnger und Medaillen in Beitraumlge zur neuzeitlichen Froumlmmigkeitsgeschichte Suumldwestdeutschlands aus archaumlologischer Sicht (Zeit-schrift fuumlr Archaumlologie des Mittelalters Beiheft 18) Bonn 2003 (Mittelalter Fruumlhe Neuzeit)

Fluumleler Marianne ua (Hg) Stadtluft Hirsebrei und Bettelmoumlnch Die Stadt um 1300 Stuttgart 1992 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

Hinz H-M Wieczorek A (Hg) Europas Mitte um 1000 Beitraumlge zur Geschichte Kunst und Ar-chaumlologie Bd 1 Stuttgart 2000 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

Jockenhoumlvel A Kubach W Bronzezeit in Deutschland Stuttgart 1994 (Bronzezeit)

Jungklaus Bettina Die anthropologische Bearbeitung der Skelette vom fruumlhneuzeitlichen Pauli-Friedhof der Brandenburger Neustadt in Archaumlologische Untersuchungen in der Neustadt Bran-denburg Brandenburg 1998 S85-94 (Neuzeit)

Lohrke B Kinder in der Merowingerzeit Graumlber von Maumldchen und Jungen in der Alemannia Rah-denWestfalen 2004 (Voumllkerwanderungszeit Fruumlhes Mittelalter)

Luumlning J Steinzeitliche Bauern in Deutschland Die Landwirtschaft im Neolithikum Bonn 2000 (Steinzeit)

Muumlller-Wille M ua Fruumlhstaumldtische Zentren der Wikingerzeit und ihr Hinterland Stuttgart 2002 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

Neumeister-Taroni B Rippmann D (Hg) Gesellschaft und Ernaumlhrung um 1000 Eine Archaumlologie des Essens Vevey 2000 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

Owen Linda R ua Von der Geburt bis zum Tode Individuelle und gesellschaftliche Dimensionen von Alter und Geschlecht in der Urgeschichte Konferenzband HU Berlin 2004 Berlin 2004 S143-520 (Gender)

Stiegemann C Wemdorf M (Hg) Kunst und Kultur in der Karolingerzeit Mainz 1999 (Voumllker-wanderungszeit Fruumlhes Mittelalter)

Voumllling Th Germanien an der Zeitenwende Studien zum Kulturwandel beim Uumlbergang von der vor-roumlmischen Eisenzeit zur aumllteren roumlmischen Kaiserzeit in der Germania Magna Oxford 2005 (Rouml-mische Kaiserzeit)

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

19

Alte Geschichte Bleicken Jochen Die athenische Demokratie 4 voumlllig uumlberarb und wesentl erw Aufl Paderborn

1995

Ders Die Verfassung der Roumlmischen Republik Grundlagen und Entwicklung Paderborn 82000

Ders Verfassungs- und Sozialgeschichte des Roumlmischen Kaiserreiches 2 Bde Paderborn 81995

Dahlheim Werner Die Antike Griechenland und Rom von den Anfaumlngen bis zur Expansion des Is-lam Paderborn 62002

Kloft Hans Die Wirtschaft der griechisch-roumlmischen Welt Eine Einfuumlhrung Darmstadt 1992

Meier Christian Res publica amissa Eine Studie zu Verfassung und Geschichte der spaumlten roumlmischen Republik Frankfurt am Main 31997

Die Oldenbourg-Grundrisse (Muumlnchen) fuumlr die Gebiete der griechischen und roumlmischen Geschichte enthalten am Schluszlig ausfuumlhrliche Uumlbersichten uumlber die wichtigen Quellen und besonders zu beach-tende wissenschaftliche Literatur

Schuller Wolfgang Griechische Geschichte 5 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen 2002 Gehrke Hans-Joachim Geschichte des Hellenismus 3 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen 2003 Bleicken Jochen Geschichte der Roumlmischen Republik Muumlnchen 62004 Dahlheim Werner Geschichte der Roumlmischen Kaiserzeit 3 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen

2003 Martin Jochen Spaumltantike und Voumllkerwanderung Muumlnchen 42001 Schreiner Peter Byzanz Muumlnchen 21994

Mittelalter Pohl Walter Die Voumllkerwanderung Eroberung und Integration Stuttgart ua 2002

Angenendt Arnold Das Fruumlhmittelalter Die abendlaumlndische Christenheit von 400-900 Stuttgart 32001

Geary Patrick J Die Merowinger Europa vor Karl dem Groszligen Muumlnchen 22004

Althoff Gerd Die Ottonen Koumlnigsherrschaft ohne Staat 2 erw Aufl Stuttgart 2005

Boshof Egon Die Salier 4 aktual Aufl Stuttgart 2000

Engels Odilo Die Staufer 7 uumlberarb u erg Aufl Stuttgart 2000

Mayer Hans E Geschichte der Kreuzzuumlge 9 verb Aufl Stuttgart 2000

Schulze Hans K Grundstrukturen der Verfassung im Mittelalter 3 Bde Stuttgart 199098

McCormick Michael Origins of European Economy Communications and Commerce AD 300-900 Cambridge 2001

Flasch Kurt Das philosophische Denken im Mittelalter von Augustinus bis Macchiavelli Stuttgart 22000 (grundlegende Einfuumlhrung)

Lindberg David C Von Babylon bis Bestiarium Die Anfaumlnge des abendlaumlndischen Wissens Stutt-gart ua 1994 (gut und umfassend)

Bumke Joachim Houmlfische Kultur Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter Neuausgabe in einem Band Muumlnchen 102002

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Duumllmen Richard van Kultur und Alltag in der Fruumlhen Neuzeit 3 Bde Muumlnchen sup21999

Greyerz Kaspar von Religion und Kultur Europa 1500-1800 Goumlttingen 2000

Muumlnch Paul Lebensformen in der Fruumlhen Neuzeit Frankfurt am Main 1992

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 20

Nipperdey Thomas Deutsche Geschichte

Bd 1 1800-1866 Buumlrgerwelt und starker Staat Muumlnchen 1983 Bd 21 1866-1918 Arbeitswelt und Buumlrgergeist Muumlnchen 1990 Bd 22 1866-1918 Machtstaat vor der Demokratie Muumlnchen 1992 Stollberg-Rilinger Barbara (Hg) Einfuumlhrung in die Fruumlhe Neuzeit online in httpwwwuni-

muensterdeFNZ-Online 2003 (Stand 1292007)

Wehler Hans-Ulrich Deutsche Gesellschaftsgeschichte

Bd 1 Vom Feudalismus des Alten Reiches bis zur defensiven Modernisierung der Reformaumlra 1700-1815 Muumlnchen 31996

Bd 2 Von der Reformaumlra bis zur industriellen und politischen bdquoDeutschen Doppelrevolutionldquo 1815-184549 Muumlnchen 42005

Bd 3 Von der bdquoDeutschen Doppelrevolutionldquo bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges 1849-1914 Muumlnchen 21995

Bd 4 Vom Beginn des Ersten Weltkriegs bis zur Gruumlndung der beiden deutschen Staaten 1914-1949 2 durchges Aufl Muumlnchen 2003

Bd 5 Von der Gruumlndung der beiden deutschen Staaten bis zur Vereinigung 1949-1991 Muumlnchen [erscheint ca 2007]

Winkler Heinrich August Der lange Weg nach Westen

Bd 1 Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Repu-blik Muumlnchen 52002

Bd 2 Deutsche Geschichte vom bdquoDritten Reichldquo bis zur Wiedervereinigung Muumlnchen 52002 Zedler Johann Heinrich Grosses vollstaumlndiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Kuumlnste

64 Bde Leipzig Halle 1732-1750 2 photomechan Nachdruck Graz 1994-1999 auch in httpwwwzedler-lexikonde

Lateinamerikanische Geschichte Andreo Garcia Juan Guardia Sara Beatriz (Hg) Historia de las mujeres en Ameacuterica Latina Murcia

Universidad de Murcia 2002

Bakewell Peter A History of Latin America 1450 to the Present MaldenMA Oxford Blackwell Publishing sup22006

Buisson Inge Schottelius Herbert Die Unabhaumlngigkeitsbewegungen in Lateinamerika 1788-1926 Stuttgart Klett-Cotta 1980

Chasteen John C Americanos Latin Americarsquos struggle for independence Oxford Oxford Univer-sity Press 2008

Chasteen John C Born in blood and fire A concise history of Latin America New York Norton 2006

Koumlnig Hans-Joachim Kleine Geschichte Lateinamerikas Stuttgart Reclam 2006

Leoacuten Portilla Miguel Saacutenchez-Albornoz Nicolaacutes (Hg) Ameacuterica Latina en la eacutepoca colonial 2 Bde Barcelona Criacutetica 2003

Morant Isabel (Hg) Historia des las Mujeres en Espantildea y Ameacuterica Latina 4 Bde Madrid Editorial Caacutetedra 2005-2006

Pietschmann Horst Die staatliche Organisation des kolonialen Iberoamerika Stuttgart Klett-Cotta 1980

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

21

Skidmore Thomas E Smith Peter H (Hg) Modern Latin America New York Oxford University Press 2005

Zur Nationalgeschichte einzelner Laumlnder Lateinamerikas sei auf folgende Reihen verwiesen ldquoKleine Geschichte helliprdquo aus dem Beck Verlag (Beckrsquosche Reihe) und ldquoA Concise History helliprdquo aus dem Ver-lag Cambridge University Press

Osteuropaumlische Geschichte Altrichter H Kleine Geschichte der Sowjetunion 1917-1991 Muumlnchen 2001

Abramov LV ua Istorija Rossii Bd 1-3 Moskva 1993

Alpern Engel Barbara Women in Russia 1700-2000 Cambridge 2004

Billington JH The Icon and the Axe An Interpretative History of Russian Culture New York 1966

Goehrke Carsten Russischer Alltag Bd 1-3 Zuumlrich 2003-2005

Hildermeier M Die Sowjetunion 1917-1991 (OGG 31) Muumlnchen 2001

Houmlsch E Geschichte Russlands Vom Kiever Reich bis zum Zerfall des Sowjetimperiums Stuttgart ua 1996

Hosking Geoffrey A Russia People and Empire 1552-1917 London 1997

Kappeler Andreas Russland als Vielvoumllkerreich Entstehung ndash Geschichte ndash Verfall Muumlnchen 1992

Ključevskij VO Geschichte Russlands Bd 1-4 Stuttgart 1925-1926

Mironov BN Socialrsquonaja istorija Rossii perioda imperii (XVIII- načalo XX v) 2 Bde St Peters-burg 1999

Nolte H-H Kleine Geschichte Russlands Stuttgart 1998

Schmidt C Russische Geschichte 1547-1917 (OGG 33) Muumlnchen 2003

Solovrsquoev SM Istorija Rossii s drevnejšich vremen Bd 1-15 Moskva 1960-1966

Stoumlkl Guumlnther Russische Geschichte von den Anfaumlngen bis zur Gegenwart Stuttgart 51990

Schiffahrtsgeschichte Heidbrink Ingo bdquoDeutschlands einzige Kolonie ist das Meerldquo Die Hochseefischerei und die Fische-

reikonflikte des 20 Jahrhunderts Hamburg 2004

Kiedel Klaus-Peter Kuumlstenschiffer Alltag auf Motorseglern Kuumlmos und Containerfeedern Hamburg 1966

Kiedel Klaus-Peter Arbeitsplatz Schiff 100 Jahre See-Berufsgenossenschaft 1887-1987 Hamburg 1987

Kludas Arnold Die Geschichte der deutschen Passagierschiffahrt Hamburg 1986

Scholl Lars U Deutsche Marinemalerei 1830-2000 Helgoland 2002

Schulze-Wegner Guntram Deutschland zur See 150 Jahre Marinegeschichte im Auftrag des Deut-schen Marine-Instituts hrsg bearb und erw von Heinrich Walle Mit einer Zusammenfassung von Michael Salewski Hamburg 1988

Winterhoff Edmund Walfang in der Antarktis (Schriften des Deutschen Schiffahrtsmuseums 4)

Oldenburg 1974

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 22

III Materialbeschaffung

1 Bibliographieren

Zur intensiven Beschaumlftigung mit einem Thema reichen Lexika und Handbuumlcher nicht aus vielmehr muszlig auch die einschlaumlgige Spezialliteratur herangezogen werden Die Technik die relevante Literatur zu einem bestimmten Themenbereich zu finden wird bdquoBibliographierenldquo genannt Ohne eine klare Fragestellung und ein bereits vorhandenes Uumlberblickswissen uumlber den Untersuchungsgegenstand wuumlrde man sich jedoch in der Menge der Literatur verlieren Grundsaumltzlich unterscheidet man zwei Arten des Bibliographierens das unsystematische und das systematische Bibliographieren

a) Systematisches Bibliographieren Die Grundlage des systematischen Bibliographierens sind abgeschlossene und laufende Bib-liographien Bibliothekskataloge und Fachdatenbanken die bibliographischen Beilagen der neuesten Jahrgaumlnge der einschlaumlgigen Zeitschriften sowie Quellensammlungen Die Auswer-tung relevanter Bibliographien ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Literaturrecherche de-ren Aufgabe darin besteht die vorhandenen Quellen- und Literaturangaben sowie die aktuel-len Publikationen zu einem Thema moumlglichst vollstaumlndig zu erfassen

b) Unsystematisches Bibliographieren Bei diesem Weg geht man von einschlaumlgigen Lexikon- und Handbuchartikeln aber auch von Monographien und Aufsaumltzen aus die einem etwa uumlber die Literaturliste eines Seminars in die Haumlnde gefallen sind Deren Literaturverzeichnisse wertet man aus und gelangt so in einer Art Schneeballsystem Schritt fuumlr Schritt zu einer umfangreichen Literaturliste Diese Art des Vor-gehens birgt jedoch mehrere gravierende Nachteile in sich - Die bdquoTrefferldquo sind mehr oder weniger zufaumlllig Es besteht die Gefahr daszlig Sie zentrale Ti-

tel uumlbersehen - Die so entstandene Literaturliste ist unvollstaumlndig Vor allem die neueste Literatur fehlt

da man bdquoruumlckwaumlrtsldquo bibliographiert Titel die nach den bdquoausgeschlachtetenldquo Werken er-schienen sind entgehen Ihnen Insbesondere die in Zeitschriften und Sammelbaumlnden pub-lizierten Aufsaumltze sind so kaum zu finden

- Auf diese Weise treffen die Autoren dieser bdquoausgeschlachtetenldquo Werke die Literaturaus-wahl fuumlr Sie ndash denn was diese nicht beruumlcksichtigt haben entgeht somit auch Ihnen

c) Bibliographische Hilfsmittel und Bibliographien Eine Bibliographie ist ein Buch oder eine Datenbank in dem bzw der andere Buumlcher oder Aufsaumltze verzeichnet werden Es gibt Bibliographien fuumlr die gesamte Geschichtswissenschaft aber auch fuumlr einzelne Epochen Bereiche Regionen oder historische Teildisziplinen Man unterscheidet grundsaumltzlich zwischen abgeschlossenen und laufenden (dh in der Regel jaumlhr-lich erscheinenden) Bibliographien

Bibliographische Hilfsmittel Baumgart Winfried Buumlcherverzeichnis zur deutschen Geschichte Hilfsmittel Handbuumlcher Quellen

Muumlnchen 142001 (gut zum Einstieg aber die Kulturgeschichte fehlt)

Feldmann Reinhard Schulze Klaus Wie finde ich Literatur zur Geschichte Berlin 31995

Kernchen Hans-Juumlrgen Kernchen Dagmar (Hg) Tokol-Weitzel Handbuch der bibliographischen Nachschlagewerke 2 Bde Frankfurt am Main 61984

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

23

Spezialbibliographien zur Zeitschriftenliteratur Poolersquos Index of Periodical Literature (1802-1907) GloucesterMA 1963

Index deutschsprachiger Zeitschriften 1750-1815 (Zeitschriftenindex) 10 Bde Goumlttingen 1997 (auch auf Microfiche)

Internationale Bibliographie der Zeitschriftenliteratur aus allen Gebieten des Wissens (IBZ) Osna-bruumlck 1965ff (bis 1983 als Druckausgabe danach als Datenbank online zugaumlnglich)

Bibliographie der deutschen Zeitschriftenliteratur mit Einschluszlig von Sammelwerken Leipzig 1896-1944 194748-1964

Bibliographie der fremdsprachigen Zeitschriftenliteratur Leipzig 1911-1964

Bibliographien fuumlr die Geschichtswissenschaft Historical Abstracts Bibliography of Historical Sciences Santa Barbara 1955ff (ausschlieszliglich Zeit-

schriftenliteratur jeweils mit kurzer Inhaltsangabe daher besonders nuumltzlich auch als CD-ROM erhaumlltlich)

Historische Bibliographie hg v der Arbeitsgemeinschaft auszligeruniversitaumlrer Forschungseinrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland Muumlnchen 1987ff (jaumlhrlich erscheinend auch als Datenbank unter den Fachdatenbanken der SuUB verfuumlgbar)

Internationale Bibliographie der Rezensionen geistes- und sozialwissenschaftlicher Literatur (IBR) Osnabruumlck 1969ff (hier finden Sie Rezensionen zu der fuumlr Sie relevanten Literatur als Datenbank unter den Fachdatenbanken der SuUB online verfuumlgbar ab 1985)

Jahresberichte fuumlr deutsche Geschichte Berlin 1927ff (httpjdgdbbbawdecgi-binjdg)

Alte Geschichte Lrsquoanneacutee philologique (LPh) Bibliographie critique et analytique de lrsquoantiquiteacute greacuteco-latine (fondeacutee

par J Marouzeau) Paris 1928ff (maszliggebliche laufende Bibliographie)

Dyabola DYnamisch Anwachsende DatenBank zu den Objekten und zur Literatur der Altertums- und Kunstwissenschaften (httpwwwdyabolade)

Gnomon Kritische Zeitschrift fuumlr die gesamte klassische Altertumswissenschaft Muumlnchen 1925ff (httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonmanualindexhtml ndash Gnomon Bibliographische Da-tenbank die letzten drei Jahrgaumlnge sind frei verfuumlgbar)

Mittelalter Heit Alfred Voltmer Ernst Bibliographie zur Geschichte des Mittelalters Muumlnchen 1997 (hervor-

ragendes Hilfsmittel zur ersten bibliographischen Annaumlherung an ein Thema)

International Medieval Bibliography (IMB) Leeds 1968ff (enthaumllt Beitraumlge zu Zeitschriften und Sammelbaumlnden (= unselbstaumlndige Schriften) jedoch kaum Monographien auch als Datenbank on-line zugaumlnglich) (nur aus dem Campus-Netz)

Medioevo latino (ML) Bollettino bibliografico della cultura europea dal secolo VI al XIII Florenz 1980ff (ausfuumlhrlichste Mittelalterbibliographie mit leichtem Zugang zu mittelalterlichen Autoren)

Monumenta Germaniae Historica wwwmghde (Katalog der groumlszligten Spezialbibliothek zum Mittelal-ter enthaumllt auch unselbstaumlndige Literatur)

Regesta imperii wwwregesta-imperiide

Fruumlhe Neuzeit Bibliographie annuelle de lrsquohistoire de France

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 24

Iacutendice histoacuterico espantildeol httpwwwubesspubcolecc315htm

Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 16 und 17 Jahrhunderts httpwwwvd16de httpwwwvd17de

Neuere und Neueste Geschichte Bibliographie zur Zeitgeschichte Beilage der Vierteljahrshefte fuumlr Zeitgeschichte Stuttgart 1990ff

(erfaszligt auch die Zeitschriftenliteratur unverzichtbar fuumlr alle Themen aus dem 20 Jahrhundert)

Heimpel Hermann Geuss Herbert (Hg) Dahlmann-Waitz Quellenkunde der deutschen Geschichte Bibliographie der Quellen und Literatur zur deutschen Geschichte Bd 1ff Stuttgart 101969ff (grundlegende abgeschlossene Bibliographie zur deutschen Geschichte)

Jahresberichte fuumlr Deutsche Geschichte Berlin 1925-193940 fortgefuumlhrt als Jahresberichte fuumlr Deut-sche Geschichte Neue Folge Berlin 1949ff (als Datenbank online verfuumlgbar)

Ruck Michael Bibliographie zum Nationalsozialismus Koumlln 22000 (auch als CD-ROM)

Vogelsang Thilo Auerbach Hellmuth (Hg) Bibliographie zur Zeitgeschichte 1953-1980 4 Bde und ein Ergaumlnzungsband Muumlnchen 1982-1991

Wehler Hans-Ulrich Bibliographie zur neueren deutschen Sozialgeschichte 1500-1991 Muumlnchen 1993

Lateinamerikanische Geschichte Bibliografiacutea histoacuterica mexicana publicacioacuten anual del Centro de Estudios Histoacutericos Meacutexico El

Colegio de Meacutexico 1967-1993 (1996)

Handbook of Latin American Studies A selective and annotated guide to recent publications in art history language literature music and philosophy Austin 1947 ff (online verfuumlgbar unter httplcweb2locgovhlas)

Osteuropaumlische Geschichte Crowther Peter A (Hg) A Bibliography of Works in English on Early Russian History to 1800 Ox-

ford 1969

Drobižev VZ (Hg) Sovetskoe obščestvo v vospominanijach i dnevnikach Moskva 1990

European Bibliography of Slavic and East European Studies Bibliographie europeacuteenne des travaux sur lrsquoex-URSS et lrsquoEurope de lrsquoEst httpebseesstaatsbibliothek-berlindeinstitutionsphp

International Bibliography of Pre-Petrine Russia Early Ukraine and the Russian Territories und Pol-ish-Lituanian Rule hg v Osteuropa-Institut Muumlnchen Muumlnchen 1993ff

Lubitz Wolfgang (Hg) Trotsky Bibliography List of Separately Published Titles Periodical Articles and Titels in Collection Treating LD Trotsky and Trotskyism Muumlnchen 1982

McNeal Robert H (Hg) Guide to the Decisions of the Communist Party of the Soviet Union 1917-1967 (Ukazatelrsquo rešenij Kommunističeskoj partii Sovetskogo Sojuza 1917-1967) Toronto 1972

McNeal Robert H Stalinrsquos Works An Annotated Bibliography StanfordCal 1967

Metzger Wolfgang Bibliographie deutschsprachiger Sowjetunion ndash Reiseberichte ndash Reportagen und Bildbaumlnde 1917-1990 Wiesbaden 1991

Meyer Klaus Bibliographie zur osteuropaumlischen Geschichte Verzeichnis der zwischen 1939 und 1964 veroumlffentlichten Literatur in westeuropaumlischen Sprachen zur osteuropaumlischen Geschichte bis 1945 Berlin 1972

Osteuropa-Jahresbibliographie (1994ff) Muumlnchen 1995ff

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Russia and the Soviet Union A Bibliographic Guide to Western-Language Publications hg v Paul L Horecky ChicagoIll London 1965

Russia USSR compiled by Lesley Pitman Oxford sup21994

Rustemeyer Angela Siebert Diana (Hg) Alltagsgeschichte der unteren Schichten im Russischen Reich (1861-1914) Kommentierte Bibliographie zeitgenoumlssischer Titel und Bericht uumlber die For-schung (= Quellen und Studien zur Geschichte des oumlstlichen Europa 46) Stuttgart 1997

The American Bibliography of Slavic and East European Studies (erscheint jaumlhrlich seit 1972)

Vifaost Virtuelle Fachbibliothek Osteuropa Das Wissenschaftsportal fuumlr die Laumlnder Ost- Ostmittel- und Suumldosteuropas httpwwwvifaostde

Zajončkovskij PA (Hg) Istorija dorevoljucionnoj Rossii v dnevnikach i vospominanijach Annoti-rovannyj ukazatellsquo knig i publikacij v žurnalach 4 Bde Moskau 1976-1983

Zorin L Soviet Prisons and Concentration Camps An Annotated Bibliography NewtonvilleMass 1980

Schiffahrtsgeschichte May Jutta Die bdquoDocumenta Maritima Heberleinldquo und verwandte Bestaumlnde im Deutschen Schif-

fahrtsmuseum Hamburg 1996

Rahn Werner (Hg) Deutsche Marinen im Wandel Vom Symbol nationaler Einheit zum Instrument internationaler Sicherheit Muumlnchen 2005

2 Titelaufnahme (bibliographische Angaben)

Achten Sie beim Sammeln von Literatur stets darauf die bibliographischen Angaben der von Ihnen gefundenen Werke vollstaumlndig aufzunehmen und notieren Sie sich nach Moumlglichkeit auch deren Signaturen in der Bibliothek ndash anderenfalls muumlssen Sie spaumlter nochmals danach suchen Die Vollstaumlndigkeit der bibliographischen Angaben ist notwendig um Ihre Angaben uumlberpruumlfbar zu machen Grundsaumltzlich wird zwischen selbstaumlndigen und unselbstaumlndigen Schriften unterschieden Selbstaumlndige Schriften erscheinen unter dem Namen ihres Autors oder Herausgebers (Monographien Sammelbaumlnde) Unselbstaumlndige Schriften sind Aufsaumltze in Zeitschriften oder Sammelbaumlnden sowie Beitraumlge in Katalogen oder Lexika minus Die Namen von Verfassern und Herausgebern sind einheitlich anzugeben (entweder die

Vornamen aller Autoren immer abkuumlrzen oder immer ausschreiben auch zweite Vorna-men einheitlich behandeln)

minus Hat ein Werk mehr als zwei Autoren oder Herausgeber wird nur der erste genannt und mit dem Zusatz bdquoualdquo versehen die Trennung der Namen erfolgt durch Kommata

minus Titel und Untertitel sind ebenfalls ungekuumlrzt aufzunehmen (und zwar in der originalen Or-thographie) dazu kommen die Angaben von Erscheinungsort und -jahr Dagegen ist es im Deutschen nicht uumlblich den Verlag anzufuumlhren

minus Fehlen die Angaben von Verlagsort und -jahr (etwa bei aumllteren oder im Selbstverlag er-schienenen Schriften) wird dies durch die Abkuumlrzungen bdquooOldquo (ohne Ort) bzw bdquooJldquo (ohne Jahr) kenntlich gemacht Ist das Erscheinungsjahr erschlieszligbar (etwa aus dem Co-pyright-Vermerk oder aus dem Vorwort) wird es in eckige Klammern gesetzt Beispiel Berlin [1926]

minus In ganz seltenen Faumlllen kann die Angabe des Verfassers fehlen In Analogie zum Fehlen von Ort und Jahr wird dies mit bdquooVldquo (ohne Verfasser) gekennzeichnet

minus Wichtig Bibliographische Angaben beginnen mit einem Groszligbuchstaben und enden mit einem Punkt

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 26

Beispiele

Monographien (= Einzeluntersuchungen) Name Vorname (oder Initial) Titel Untertitel Anzahl der Baumlnde Auflage (wenn aussagekraumlf-

tig) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (bei Neudruck auch urspruumlnglicher Erscheinungsort und -jahr)

Vester Michael ua Soziale Milieus im gesellschaftlichen Strukturwandel Zwischen Integration und Ausgrenzung Koumlln 1993

- Adelstitel Berufsbezeichnungen geistliche Titulaturen und Bezeichnungen aumlhnlicher Art werden bei der Ansetzung von Namen nicht beruumlcksichtigt

- Praumlpositionen Artikel oder unverschmolzene Praumlposition und Artikel stehen hinter dem Vorna-men Steinen Wolfram von den

- mehrere Titel desselben Autors Name abkuumlrzen mit Ders oder Dies - Auflagen werden angegeben vor dem Erscheinungsort (incl Zusaumltzen wie verbessert uumlberarbeitet

erweitert) 3 verb Aufl Stuttgart 2001 bzw bei unveraumlndertem Nachdruck hochgestellt vor dem Erscheinungsjahr Berlin 22006

- Zwei unterschiedliche Verlagsorte werden durch ein Komma getrennt bei mehr als zwei Ver-lagsorten nennen Sie jeweils nur den ersten und kuumlrzen danach mit ua ab

- Bei Hochschulschriften wird die Art der Qualifikationsschrift (zB Diss Muumlnchen oder Habil Berlin) und die Universitaumlt genannt

- Da einige Ortsnamen auf der Landkarte mehrfach vorkommen ist es uumlblich bei manchen ameri-kanischen Verlagsorten den dazugehoumlrigen Bundesstaat zu nennen (in Abkuumlrzung) zB Cam-bridgeMass (Cambridge im Bundesstaat Massachusetts im Unterschied zur englischen Stadt Cambridge) Dies kann auch bei sehr abseitigen Verlagsorten der Fall sein zB Gulf BreezeFl Verlagsort und Bundesstaat werden durch einen Schraumlgstrich getrennt

Monographien innerhalb einer Schriftenreihe Name Vorname Titel Untertitel (Reihentitel Band) Erscheinungsort Erscheinungsjahr

Muumlller Winfried Schulpolitik in Bayern im Spannungsfeld von Kultusbuumlrokratie und Besatzungs-macht 1945-1949 (Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte 36) Muumlnchen ua 1995

Koumlrperschaften als Herausgeber eines Bandes Titel Untertitel hg v Koumlrperschaft Verein oauml Erscheinungsort Erscheinungsjahr

Jenseits der Norm Auseinandersetzung mit dem Grabmal hg v Zentralinstitut und Museum fuumlr Se-pulkralkultur Kassel 1997

Bei Angabe eines einzelnen Aufsatzes aus einem solchen Band

Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Titel Untertitel hg v Koumlrperschaft Verein oauml Erscheinungsort Erscheinungsjahr Seitenzahlen x-y

Soumlrries Reiner Mit dem Anstaltszweck (nicht) vereinbar in Jenseits der Norm Auseinandersetzung mit dem Grabmal hg v Zentralinstitut und Museum fuumlr Sepulkralkultur Kassel 1997 S 11-15

Aufsaumltze in Zeitschriften und Sammelbaumlnden Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Titel der Zeitschrift (oft abgekuumlrzt) Band-

zahl (Jahr) Seitenzahlen x-y

Meier Mischa Funktionen und Bedeutung antiker Gruselgeschichten Zur Erschlieszligung einer bisher vernachlaumlssigten Quellengruppe in Gymnasium 110 (2003) S 237-258

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Name Vorname (Hg) Titel des Sammel-bandes Erscheinungsort Erscheinungsjahr Seitenzahlen x-y

Hartung Wolfgang Gesellschaftliche Randgruppen im Spaumltmittelalter Phaumlnomen und Begriff in Kirchgaumlssner Bernhard Reiter Fritz (Hg) Staumldtische Randgruppen und Minderheiten (Stadt in der Geschichte 13) Sigmaringen 1986 S 49-114

- Komplette Sammelbaumlnde Kataloge Aufsatzsammlungen eines Autors uauml werden wie eine Mo-nographie angegeben

- Gaumlngige Zeitschriften werden nur abgekuumlrzt genannt zB HZ (= Historische Zeitschrift) - Heftnummern (einzufuumlgen nach der Bandnennung) werden nur genannt wenn jedes Heft einzeln

paginiert ist - Nicht nennen Herausgeber der Zeitschrift Verlag oder Erscheinungsort - Abkuumlrzungen von Zeitschriften zur Alten Geschichte nach Lrsquoanneacutee philologique fuumlr das Mittelal-

ter nach dem Lexikon des Mittelalters fuumlr die Neuzeit nach der HZ - Lit Leistner Otto Becker Heike ITA Internationale Titelabkuumlrzungen von Zeitschriften Zei-

tungen wichtigen Handbuumlchern Woumlrterbuumlchern Gesetzen Institutionen usw 3 Bde 7 erw Aufl Osnabruumlck 1997

Akademieschriften Name Vorname Titel Untertitel in Art der Veroumlffentlichung abgekuumlrzt (zB

SB=Sitzungsberichte Abh=Abhandlung) Name der Institution (incl Untergliederung zB Kl=Klasse) Bandnummer (Jahr) Seitenangabe x-y

Meyer Ernst Untersuchungen zur Geschichte des Zweiten Punischen Krieges in SB Preuss Akad d Wiss phil-hist Kl 37 (1913) S 688-714

Lexikonartikel Name Vorname sv Stichwort (= Lemma) in Name des Lexikons (bzw gaumlngige Abkuumlrzung)

Bandnummer (Erscheinungsjahr) Spalten-Seitenangabe x-y

Hug August sv Salutatio in RE I A 2 (1920) Sp 2060-2072

Thyen Hartwig sv Johannesevangelium in TRE 17 (1988) S 200-225

- Es sind nur Fachlexika zitierfaumlhig deren Artikel Autorennennungen aufweisen also nicht bdquoDer groszlige Brockhausldquo und auch nicht httpwwwwikipediade

- Lexikonartikel werden durch den Zusatz bdquosvldquo (= sub verbo) vor dem Titel gekennzeichnet - Lexikonartikel werden auch in den Anmerkungen immer in der vollstaumlndigen Form angegeben

Rezensionen Name des Rezensenten Vorname Rez Name des Autors des Herausgebers Titel Untertitel

des rezensierten Werks Erscheinungsort Erscheinungsjahr in Name der Zeitschrift (in der die Rezension erschienen ist) Bandzahl (Jahr) Seitenangabe x-y

Kloft Hans Rez Manfred Clauss Kaiser und Gott Herrscherkult im Roumlmischen Reich Stuttgart 1999 in HZ 272 (2001) S 428-430

Zeitungsartikel Name Vorname Titel in Zeitung Nummer der Einzelausgabe (Tagesdatum) Seitenangabe x-y

Schach Fabius Das Frauenbild im Judentum in Allgemeine Zeitung des Judentums 85 Nr 4 (18021921) S 37-38

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 28

Internet Name Vorname Titel Untertitel online in vollstaumlndige URL (optional Format in dem die Datei

vorliegt) Datum der VersionAktualisierungRevision der Website (Stand Datum der Zitati-ondes Abrufs)

Bleuel Jens Zitation von Internet-Quellen online in httpwwwbleuelcomip-zitpdf (PDF-Datei) 2000 (Stand 01112005)

- Angaben aus dem Internet sind dringend auf ihre Zitierfaumlhigkeit zu pruumlfen - Neben den uumlblichen Angaben wie der Angabe wann die zitierte Fassung erstellt bzw aktualisiert

wurde ebenfalls immer notieren wann die Seite aufgerufen worden ist (Stand der Information)

Quelleneditionen Damasi Epigrammata Accedunt pseudodamasiana aliaque ad Damasiana inlustranda idonea hg v

Maximilian Ihm (Anthologiae Latinae Supplementa I) Leipzig 1895

Die Chronik von Montecassino (Chronica monasterii Casinensis) hg v Hartmut Hoffmann (MGH SS 34) Muumlnchen 1980

Zweisprachige Ausgaben Kroniek van het klooster Bloemhof te Wittewierum (Cronica Floridi Horti) Inleiding editie en verta-

ling HPH Jansen A Janse (Middeleeuwse Studies en Bronnen XX) Hilversum 1991

Gregor von Tours Historiarum libri decemZehn Buumlcher Geschichten hg v Rudolf Buchner 2 Bde (FSGA Reihe A Bd II 1-2) 7 (= 5 durchges u erg) Aufl Darmstadt 1990

Lateinamerikanische Geschichte

Im Bereich Lateinamerikanische Geschichte ist es ndash anders als oben beschrieben ndash uumlblich den Verlag zu nennen Die bibliographische Angabe unterliegt noch einer weiteren Besonderheit Uumlblicherweise ha-ben spanische bzw portugiesischebrasilianische Autoren zwei Nachnamen Die Zitierweise ist national unterschiedlich Waumlhrend im Spanischen der erste Nachname der bedeutendere ist wird im PortugiesischenBrasilianischen der zweite Nachname zu Beginn genannt Bsp spanisch Vorname Zandra Erste Nachname Pedraza Zweiter Nachname Goacutemez

Als Angabe folgt Pedraza Goacutemez Zandra hellip

Bsp portugiesischbrasilianisch Vorname Maria Erste Nachname Yedda Zweite Nachname Linhares

Als Angabe folgt Linhares Maria Yedda hellip

Wichtig Es ist auf die Nationalitaumlt des Autors zu achten Es kann vorkommen daszlig Spanier in portugiesischer Sprache publizieren und schreiben und PortugiesenBrasilianer in spanisch

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Osteuropaumlische Geschichte

Die Aufnahme von Titeln in kyrillischer Schrift (russischsprachig ukrainisch serbisch bul-garisch usw) folgt grundsaumltzlich der wissenschaftlichen Transkription Die Standards dazu finden sich unter folgenden Adressen

ISO International Organization for Standardization httpwwwisoch ISO 9 (1995)

DIN Deutsches Institut fuumlr Normung httpwwwdinde amp Deutsche Bibliothek httpwwwddbdeindex_txthtm DIN 1460 (1982)

GOST Gosstandart Rossii httpwwwgostru ST SEV 1362 (1978)

BSI British Standards Institution httpwwwbsi-globalcom amp Chemical Abstracts Service httpwwwcasorg BS 2979 (1958)

ALA American Library Association httpwwwalaorg amp Library of Congress httpwwwlocgov CS no 119 (1976)

Duden Dudenverlag httpwwwdudende Duden Bd 1 (1991) In der Literatur findet man haumlufig unterschiedliche Schreibweisen russischer usw Namen (zB Trotzki Trotsky Trockij oder Chruschtschow Chruščev Krushchev) die das Nach-schlagen in Lexika und Handbuumlchern erschweren Daher muszlig man sich uumlber die abweichen-den Umschriftsysteme informieren

Haumlufige Abkuumlrzungen (lat amp dt) deutsch lateinisch steht fuumlr ders id (idem) derselbe dies (eadem) dieselbe diess (idd) dieselben dh ie das heiszligt ebd ib ibd ibid ebenda f s seq folgende (eine Seite) ff ss seqq folgende (= 2 Seiten sonst Seitenzahlen angeben) Hg Hrsg ed Herausgeberin Hg Hrgg edd Herausgeberinnen hg hrsg ed herausgegeben oJ sa ohne Jahr oO sl ohne Ort S p pag Seite ua et al und andere usw etc und so weiter vgl cf vergleiche ND Neudruck Nicht zu verwenden (da undeutlich) ist aaO opcitlc am angegebenen Ort

3 Bibliotheken in Bremen

Geschichte ist ein Lesestudium Bibliotheken sind (neben Archiven) fuumlr die Historiker das was Laboratorien fuumlr die Naturwissenschaftler bedeuten ndash ihr wichtigster absolut unverzicht-barer Arbeitsplatz Es geht dabei nicht allein um die Beschaffung von Informationen sondern um ein Kernelement von Geschichte als Wissenschaft Schlieszliglich muszlig jede neue wissen-schaftliche Arbeit auf dem vorhandenen Forschungsstand aufbauen ihn rezipieren und wenn moumlglich voranbringen

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SuUB Die wichtigste Bibliothek in Bremen ist die Staats- und Universitaumltsbibliothek (SuUB) Bibliothekstraszlige 28359 Bremen Tel (0421) 218-2615 e-mail suubsuubuni-bremende Internet httpwwwsuubuni-bremende (mit OPAC) Oumlffnungszeiten (im Semester) Mo-Fr 900 ndash 2200 Sa 1000 ndash 1800 (eingeschraumlnkte Oumlffnungszeiten waumlhrend der vorlesungsfreien Zeit) Die SuUB verfuumlgt uumlber einen groszligen Bestand an Fachzeitschriften uumlber eine umfangreiche Handschriften- und Kartensammlung sowie uumlber einige Sondersammlungen die auf der Ho-mepage beschrieben sind Die Fachliteratur zur Geschichtswissenschaft ist naturgemaumlszlig nicht vollstaumlndig vorhanden doch finden Sie idR zu jedem Thema die wichtigsten und grundle-genden Titel Um die Bestaumlnde der SuUB voll auszuschoumlpfen (sie verfuumlgt immerhin uumlber gut 37 Millionen Titel) muumlssen Sie folgendes beachten minus Der OPAC (Online-Katalog) enthaumllt bei weitem nicht alle Titel vor allem KEINE unselb-

staumlndigen Schriften (Aufsaumltze Rezensionen etc) zudem enthaumllt er verlaumlszliglich nur den Be-stand ab 1992

minus Die E-LIB verzeichnet den Bestand seit 1965 Zusaumltzlich sind in der E-LIB die elektroni-schen Medien (e-Journals Datenbanken e-Books Internetquellen etc) nachgewiesen be-sonders fuumlr die Suche nach Zeitschriftentiteln sollten Sie immer die E-LIB benutzen

minus Fuumlr den Bestand vor 1965 ist noch immer der alte Zettelkatalog unerlaumlszliglich der noch viele Monographien Sammelbaumlnde und vor allem Quelleneditionen enthaumllt Er befindet sich in Ebene 1 der SuUB

Die Fachsystematiken Geschichte der SuUB Bremen

Gliederung Die Systematik der SuUB Bremen ist nach Epochen und einzelnen Gebieten der Geschichts-wissenschaften gegliedert HIL Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaften Epochenuumlbergreifende Gesamtdarstellungen Alte Geschichte und Geschichte des Mittelalters

HIS Geschichte der Fruumlhen Neuzeit und Neueren Geschichte (1500 bis 1914)

HIT Neueste Geschichte Zeitgeschichte (1914 bis heute) Diese nach Epochen gegliederte Aufteilung hat neben einer Reihe von Vorteilen auch einige Tuumlcken die es zu beachten gilt Ein Beispiel Sie suchen Literatur zur Franzoumlsischen Revolution Ausgehend von der Epo-cheneinteilung schauen Sie zunaumlchst in der Fachsystematik bdquohisldquo unter Franzoumlsischer Ge-schichte des 18 Jahrhunderts nach Bei den Systemstellen his 488 bis his 5068 finden Sie zahlreiche Titel zum Thema Sollten Sie jetzt Ihre Suche beenden so waumlre Ihnen aber zB folgendes wichtiges Standardwerk zur franzoumlsischen Geschichte entgangen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Tulard Jean Frankreich im Zeitalter der Revolutionen 1789-1851 Stuttgart 1989 (a hil 304 ea892-4) Das Buch ist Teil 4 der von Jean Favier herausgegebenen sechsbaumlndigen Geschichte Frank-reichs Da in diesem Gesamtwerk die Geschichte Frankreichs von den Anfaumlngen bis zur Ge-genwart behandelt wird ist der Titel unter bdquohilldquo (epochenuumlbergreifende Gesamtdarstellungen) aufgestellt Uumlberlegen Sie also vor Ihrer Recherche wo sich die fuumlr Ihr Thema relevante Lite-ratur innerhalb der SuUB befinden koumlnnte Dies gilt nicht nur fuumlr die Frage ob Literatur bei bdquohisldquo oder bdquohilldquo steht sondern kann auch mehrere andere Faumlcher umfassen Ein Beispiel Sie suchen Literatur zum roumlmischen Kaiser Marc Aurel Im Fach Alte Geschich-te finden Sie unter der Systemstelle bdquohil 525 marldquo 14 Treffer Marc Aurel ist aber ua dadurch bekannt geworden daszlig er neben seinen politischen Aumlmtern als Philosoph taumltig war Literatur uumlber den Philosophen Marc Aurel finden Sie in der Fachsystematik Philosophie unter der Sys-temstelle bdquophi 141ldquo (9 Titel) Wollen Sie Originaltexte Marc Aurels als Quellen heranziehen oder sich uumlber sein schriftstellerisches Werk informieren so muumlssen Sie bei der Klassischen Philologie (kla 396 mau) schauen und finden dort weitere 7 Titel Bei der Systematik Archaumlo-logie bdquoarc 4163 marldquo finden Sie daruumlber hinaus noch 3 weitere Titel die sich mit der antiken Darstellung des Kaisers in Reiterstandbildern u auml befassen Rein physisch finden sie also an vier verschiedenen Regalstandorten Literatur uumlber Marc Aurel Hinzu kommen elektronische Dokumente Filme Internetquellen etc die natuumlrlich nicht an den Regalstandorten vorhan-den sondern nur mittels einer Recherche in der E-LIB zu finden sind Aus dem Gesagten folgt daszlig Ihre erste Prioritaumlt bei der Suche nach Literatur immer der elek-tronische Katalog bzw die E-LIB sein sollte Nur hier finden Sie saumlmtliche vorhandene Me-dien der Bibliothek (Buumlcher elektronische Dokumente CD-ROMs etc) zu einem Thema Hinzu kommt der Umstand daszlig nur im Katalog die Medien sichtbar sind die zur Zeit Ihrer Recherche gerade ausgeliehen sind Die Fachsystematik Geschichte der SuUB ist online einsehbar

Bibliothekskataloge (OPAC) httpwwwddbde Die Deutsche Bibliothek httpwwwubkauni-karlsruhedekvkhtml Karlsruher Virtueller Katalog (KVK) (Meta-OPAC

deutsche und internationale Bibliotheken) httpwwwifz-muenchende Bibliothek des Instituts fuumlr Zeitgeschichte (umfangrei-

che Bestaumlnde nur fuumlr das 20 Jahrhundert) httpwwwzvabde Zentrales Verzeichnis Antiquarischer Buumlcher (ZVAB) httpwwwlocgov Library of Congress httpwwwfz-juelichdezbtextpublikationberichtebibliothek_8pdf

Verzeichnis von Bibliotheken Spezialsammlungen Archiven uvm

Es gibt in Bremen noch einige weitere Bibliotheken die interessante Bestaumlnde aufbewahren die im Laufe des Studiums wichtig werden koumlnnten Bisweilen ist ein Besuch in der Stadtbibliothek Bremen lohnend (Forum Am Wall 201 28195 Bremen) Die Bibliothek des Staatsarchivs Bremen (Am Staatsarchiv 1 28203 Bremen Tel 0421 361-6221) unterhaumllt eine wichtige und sehr umfangreiche Sammlung zur Bremischen und regionalen Geschichte fuumlr alle Epochen Eine detaillierte Auflistung aller 124 Bibliotheken die es in Bremen gibt finden Sie in Deutscher Bibliotheksverband Landesverband Bremen eV (Hg) Bibliotheken in Bremen und Bre-

merhaven Bremen 42001

Bibliotheksfuumlhrer fuumlr Bremen und Bremerhaven wwwdbv-bremendehtmlbibfustarthtml

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Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa

Seit ihrer Gruumlndung im Jahr 1982 hat die Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa einen Bestand von ca 33000 Baumlnden an geistes- und sozialwissenschaftlicher Literatur aus und uuml-ber Ost- und Ostmitteleuropa angeschafft Der Schwerpunkt liegt auf dem Zeitraum nach dem Zweiten Weltkrieg Hauptsammelgebiete sind Zeitgeschichte Politik Soziologie Ideenge-schichte des 20 Jahrhunderts Kunst- und Kulturgeschichte sowie Belletristik des heutigen Ruszligland und anderer Nachfolgestaaten der UdSSR Polens und der Tschechischen und Slo-wakischen Republiken Die uumlbrigen Laumlnder Ost- und Ostmitteleuropas sind mit kleineren Ab-teilungen vertreten die einen Uumlberblick uumlber deren Entwicklung ermoumlglichen Bis Anfang 1997 wurden die Bestaumlnde der Bibliothek durch einen traditionellen Zettelkatalog erschlossen Seither erfolgt die Katalogisierung uumlber ein elektronisches Bibliothekssystem Oumlffnungszeiten Montag bis Donnerstag 900 bis 1700 Uhr Freitag 900 bis 1600 Uhr Auskunft und Verlaumlngerung Tel 0421 218-2066 -7467 -7575 (telephonische Verlaumlngerung)

Bibliothek des DSM (Deutsches Schiffahrtsmuseum) Bremerhaven

Die Bibliothek des Deutschen Schiffahrtsmuseums haumllt fuumlr Wissenschaft und Forschung aber auch fuumlr die allgemeine Oumlffentlichkeit Literatur und andere Informationsmedien zur deut-schen Schiffahrtsgeschichte in ihren internationalen Verflechtungen bereit Der Bestand um-faszligt derzeit ca 80000 Titel Rund 370 Zeitschriften und Periodika werden laufend gehalten und auf wichtige Aufsaumltze hin ausgewertet Die Online-Kataloge weisen den Bibliotheks-Bestand zu 100 nach Die Nutzung der Bibliothek im Lesesaal ist kostenlos (Praumlsenzbibliothek) Bis auf besonders schuumltzenswerte oder vor 1800 erschienene Literatur ist auch zu den uumlblichen Bedingungen eine Fernleihe moumlglich Den Bibliotheksbesuchern stehen an technischen Hilfsmitteln neben verschiedenen Scan- und Kopiergeraumlten Lesegeraumlte fuumlr Mikrofilm und -fiches sowie in begrenztem Umfang Computer-arbeitsplaumltze und Internetzugaumlnge zur Verfuumlgung Der hauseigene Photoservice fertigt auch kostenguumlnstig Repros an Oumlffnungszeiten der Bibliothek Dienstag bis Donnerstag 1000 bis 1600 Uhr Freitag 1000 bis 1400 Uhr Kontakt Deutsches Schiffahrtsmuseum - Bibliothek - Hans-Scharoun-Platz 1 D-27568 Bremerhaven Tel +49-471-48 207 2244 FAX +49-471-48 207 55 E-Mail bibliothekdsmde wwwdsmde2bibkhtm

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4 Fachzeitschriften

Fachzeitschriften sind das wichtigste Medium der wissenschaftlichen Diskussion aller Epo-chen Aufgrund ihres periodischen Erscheinens sind sie meist aktueller als Monographien und koumlnnen daher besonders sensibel auf neue Trends in der Forschung eingehen Da die groszligen historiographischen Debatten vor allem in den Fachzeitschriften ausgetragen werden kann man sich schnell ein differenziertes Bild von der Entwicklung der Disziplin und der aktuellen Interessenlage verschaffen sowie Anregungen fuumlr eigene Fragestellungen finden Daruumlber hinaus koumlnnen Fachzeitschriften Anregungen zur Schwerpunktbildung im eigenen Studium liefern Es gibt verschiedene Formen von Zeitschriftenbeitraumlgen Die gebraumluchlichste ist der Aufsatz Er behandelt ein Spezialproblem oder einzelne Aspekte eines groumlszligeren Themenkomplexes Die Miszellen die meist Ertraumlge aus groumlszligeren laufenden Forschungsarbeiten vorab veroumlffent-lichen sind in Umfang und Themenstellung begrenzter Dokumentationen machen der For-schung wichtige Quellen zugaumlnglich und sind daher fuumlr die weitere Entwicklung der Historio-graphie entscheidend Literaturberichte referieren den aktuellen Forschungsstand zu einzel-nen Sachfragen sie geben Auskunft uumlber Forschungskontroversen und spiegeln aktuelle Trends in der Entwicklung der Forschung wider Zudem ordnen sie einzelne Neuerscheinun-gen in die Wissenschaftslandschaft ein was deren Beurteilung erleichtert Rezensionen be-richten bewertend uumlber einzelne wissenschaftliche Neuerscheinungen Manche Zeitschriften enthalten daruumlber hinaus eine Rubrik Nachrichten in der uumlber Tagungen Ehrungen neue Forschungsprojekte und anderes mehr informiert wird Viele der im folgenden genannten Zeitschriften bezieht die SuUB sowohl in der Printversion als auch als e-Journal Suchen sie Zeitschriftentitel im Katalog der SuUB deshalb grundsaumltz-lich nur uumlber die E-LIB Nur dort sind alle Zeitschriften (Print + online) verzeichnet JSTOR ndash Journal Storage The Scholarly Journal Archive (httpwwwjstororg) ist ein elektroni-

sches Zeitschriftenarchiv aus den USA Es bietet einen Volltextzugriff auf digitalisierte Zeitschrif-ten aus dem angloamerikanischen Raum die meist ab der ersten Ausgabe (teilweise ab 1800) an-geboten werden Nicht zugaumlnglich sind die drei bis fuumlnf letzten Jahrgaumlnge der Zeitschriften Die SuUB hat die Zugriffsrechte auf die Titel der Arts amp Sciences I + II Collection (insgesamt 242 Ti-tel) erworben darunter zahlreiche grundlegende Zeitschriften aus dem Bereich der Geschichtswis-senschaft (nur aus dem Campus-Netz)

MUSE Das Projekt MUSE (httpmusejhuedu) wurde 1993 durch die Johns Hopkins University Press (JHU Press) in Zusammenarbeit mit der Milton S Eisenhower Library gestartet Der Zweck war die Zeitschriften der JHU Press elektronisch anzubieten Mittlerweile sind weitere 29 Non-Profit-Verlage hinzugekommen so daszlig MUSE heute rund 270 englischsprachige Zeitschriften aus dem geistes- und sozialwissenschaftlichen Bereich im Volltext anbietet Die einzelnen Zeitschriften koumlnnen uumlber die E-LIB der SuUB aufgerufen werden (nur aus dem Campus-Netz)

Wichtige epochenuumlbergreifende Fachzeitschriften American Historical Review (AHR) Das Organ des amerikanischen Historikerverbandes erscheint

seit 189596 und enthaumllt einen breiten Rezensionsteil Annales Eacuteconomies Socieacuteteacutes Civilisations Die methodisch einfluszligreichste Zeitschrift des 20 Jahr-

hunderts erscheint seit 1929 Archiv fuumlr Kulturgeschichte (AfK) erscheint seit 1903 Central European History (CEH) erscheint seit 1968 Schwerpunkt Forschungsprobleme des

deutschsprachigen Mitteleuropa

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Comparativ Zeitschrift fuumlr Globalgeschichte und vergleichende Gesellschaftsforschung Leipzi-ger Beitraumlge zur Universalgeschichte und vergleichenden Geschichtsforschung erscheint seit 1991

Comparative Studies in Society and History (CSSH) erscheint seit 195859 English Historical Review (EHR) begruumlndet 1886 Francia Forschungen zur westeuropaumlischen Geschichte hg v Deutschen Historischen Institut

Paris erscheint seit 1973 Geschichte in Wissenschaft und Unterricht (GWU) Das Verbandsorgan der Geschichtslehrer

Deutschlands erscheint seit 1950 monatlich jedes Heft hat einen Themenschwerpunkt enthaumllt Sammelrezensionen

Geschichte und Gesellschaft (GG) erscheint seit 1975 die Einzelbaumlnde sind jeweils einem Rahmen-thema zugeordnet Schwerpunkt Sozial- und Gesellschaftsgeschichte der Neuzeit

Historische Anthropologie Kultur ndash Gesellschaft ndash Alltag erscheint seit 1993 Schwerpunkt Kul-tur- Alltags- Mentalitaumlts- und Mikrogeschichte

Historisches Jahrbuch (HJb) hg v der Goumlrres-Gesellschaft erscheint seit 1880 bis 2000 umfang-reicher Rezensionsteil

Das Historisch-Politische Buch (HPB) erscheint seit 1953 und enthaumllt vor allem Rezensionen die nach Epochen und Themen geordnet sind

Historische Zeitschrift (HZ) erscheint seit 1859 Schwerpunkt deutsche Geschichte aller Epochen enthaumllt einen breiten Rezensionsteil

Jahrbuch fuumlr Europaumlische Geschichte hg v Institut fuumlr Europaumlische Geschichte Mainz erscheint seit 2000

Jahrbuch fuumlr europaumlische Uumlberseegeschichte hg im Auftrag der Forschungsstiftung fuumlr verglei-chende europaumlische Uumlberseegeschichte

Journal of Modern History erscheint seit 1929 Journal of Social History Journal of Womenrsquos History erscheint seit 1989 LrsquoHomme Zeitschrift fuumlr Feministische Geschichtswissenschaft erscheint seit 1990 in jaumlhrlich 2

thematisch orientierten Heften Schwerpunkt Geschlechtergeschichte Past amp Present A Journal of Historical Studies erscheint seit 1952 Schwerpunkt Europaumlische

Geschichte Revue Historique (RH) Schwerpunkt franzoumlsische Geschichte Saeculum erscheint seit 1950 Jahrbuch fuumlr Universalgeschichte sehepunkte Rezensionsjournal fuumlr die Geschichtswissenschaft erscheint seit 2001 monatlich um-

faszligt alle Epochen sowie die Kunstgeschichte (httpwwwsehepunktehistoricumnet) Vierteljahrschrift fuumlr Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (VSWG) erscheint seit 1903 Schwer-

punkt Wirtschafts- und Sozialgeschichte mit Rezensionen und Nachrichten aus der Wissenschaft WerkstattGeschichte hg v Verein fuumlr kritische Geschichtsschreibung erscheint seit 1992 Zeitschrift fuumlr Geschichtswissenschaft (ZfG) gegruumlndet 1953 bis 1989 wichtiges Organ der DDR-

Geschichtswissenschaft Zeitschrift fuumlr Kirchengeschichte (ZKG) erscheint seit 1877 ausgezeichneter Rezensionsteil

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Fachspezifische Zeitschriften

Ur- und Fruumlhgeschichte Archaumlologie in Deutschland (AiD) populaumlrwissenschaftliche Zeitschrift Stuttgart 1984ff

Archaumlologisches Korrespondenzblatt archaumlologische Fachzeitschrift Mainz 1971ff

Berichte der Roumlmisch-Germanischen Kommission Frankfurt am Main 1904ff

Die Kunde Zeitschrift fuumlr niedersaumlchsische Archaumlologie Hannover 1933ff

Knasterkopf Fachzeitschrift fuumlr Tabakpfeifen und historischen Tabakgenuss Langenweiszligbach 1989ff

Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft fuumlr Archaumlologie des Mittelalters und der Neuzeit Pa-derborn 1991ff (abrufbar unter httpwwwdgamndenr=1amplang=de)

Zeitschrift fuumlr Archaumlologie des Mittelalters Bonn 1973ff

Alte Geschichte Chiron Mitteilungen der Kommission fuumlr Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Ar-

chaumlologischen Instituts Muumlnchen 1971ff

Classical Quarterly (ClQ) Bd 1-44 1907-1950 Oxford 1907ff Neue Folge Bd 1-49 1951-1999 Oxford 2000ff

Historia Zeitschrift fuumlr Alte Geschichte Stuttgart 1950ff

Klio Beitraumlge zur Alten Geschichte Bd 1-18 1901-1923 Berlin 1901ff Neue Folge Bd 1-18 1925-1944 Berlin 1959ff

Mittelalter Deutsches Archiv (DA) die Zeitschrift der MGH Deutsches Archiv fuumlr Geschichte des Mittelalters (DA) Bde 1-7 1937-1944 nun Deutsches Archiv fuumlr Erforschung des Mittelalters (DA) Bd 8ff 1951ff Fruumlhmittelalterliche Studien (FMSt) 1967ff Early Medieval Europe (EME) 1992ff Speculum Journal of Mediaeval Studies 1926ff Zeitschrift fuumlr Historische Forschung (ZHF) Vierteljahresschrift zur Erforschung des Spaumltmittelal-

ters und der fruumlhen Neuzeit erschient seit 1974

Fruumlhe Neuzeit Das achtzehnte Jahrhundert Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft fuumlr die Erforschung des Acht-

zehnten Jahrhunderts Wolfenbuumlttel 1977ff Archiv fuumlr Reformationsgeschichte Internationale Zeitschrift zur Erforschung der Reformation und

ihrer Auswirkungen Guumltersloh 1903ff (Beiheft Literaturbericht 1972ff) Fruumlhneuzeit-Info Wien ua 1990ff The Sixteenth Century Journal Kirksville 1972ff (httpwwwjstororgjournals03610160html)

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Neuere und Neueste Geschichte Archiv fuumlr Sozialgeschichte (AfS) hg v der Friedrich-Ebert-Stiftung 1961ff jeweils unter einem

Rahmenthema Umfangreicher Rezensionsteil (zugaumlnglich unter httpwwwfesdeafs-online) und wichtige Sammelrezensionen

Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ) Beilage zur Zeitschrift bdquoDas Parlamentldquo erscheint monat-lich mit jeweils einem Rahmenthema Kostenfrei bei der Bundeszentrale fuumlr politische Bildung er-haumlltlich

German History The Journal of the German History Society 1984ff Schwerpunkt Neuere und Neueste Geschichte

Journal of Contemporary History (JCH) 1966ff Schwerpunkt Europaumlische Zeitgeschichte enthaumllt Sammelrezensionen

Neue Politische Literatur Berichte uumlber das internationale Schrifttum (NPL) enthaumllt Rezensio-nen Literaturberichte und Sammelbesprechungen Schwerpunkt Neuere und Neueste Geschichte erscheint seit 1956

Vierteljahrshefte fuumlr Zeitgeschichte (VfZ) Organ des Instituts fuumlr Zeitgeschichte auflagenstaumlrkste deutschsprachige Fachzeitschrift erscheint seit 1953

Lateinamerikanische Geschichte The Hispanic American Historical Review (HAHR) Durham 1918ff The Americas A Quarterly Review of Inter-American Cultural History (TAm) Washington 1944ff Revista de Indias (RI) Madrid 1940ff Jahrbuch fuumlr Geschichte Lateinamerikas (JbLA) Koumlln 1964ff (bis 1997 unter dem Titel Jahrbuch

fuumlr Geschichte von Staat Wirtschaft und Gesellschaft Lateinamerikas) Journal of Latin American Studies (JLAS) New York 1969ff Latin American Research Review (LARR) Pittsburgh 1965ff Historia Mexicana (HMex) Meacutexico 195152ff Colonial Latin American Historical Review (CLAHR) Albuquerque 1992ff Anuario de Estudios Americanos (AEA) Madrid 1944ff Bulletin of Latin American Research (BLAR) Oxford 199192ff

Osteuropa Ab imperio Teorija i istorija nacionalrsquonostej i nacionalizma v postsovetskom prostranstve Kazan

2000ff Nationalitaumlten- und Empireforschung Cahiers du Monde Russe Russie ndash Empire russe ndash Union sovieacutetique ndash Eacutetats indeacutependants

(httpmonderusserevuesorgindexhtml) Schwerpunkt politische Sozial- Wirtschafts- und Kul-turgeschichte des sowjetischen Raums ab 1917

Europe-Asian Studies (fruumlher bdquoSoviet Studiesldquo) Schwerpunkt Geschichte der Sowjetunion und ihrer Nachfolgestaaten Die wichtigste wissenschaftliche Zeitschrift fuumlr diesen Raum und diese Epoche

Forum fuumlr osteuropaumlische Ideen- und Zeitgeschichte hg v Zentralinstitut fuumlr Mittel- und Osteuro-pastudien an der KU Eichstaumltt-Ingolstadt 1997ff Schwerpunkt mittel- und osteuropaumlische Zeitge-schichte (httpwww1ku-eichstaettdeZIMOSforumindexhtm)

Jahrbuumlcher fuumlr die Geschichte Osteuropas Neue Folge 1953ff Schwerpunkt osteuropaumlische Ge-schichte in ihrer ganzen Breite Standardzeitschrift der deutschsprachigen Forschung (httpwwwlrz-muenchende~jbfgoe)

Kritika Explorations in Russian and Eurasian History 2000ff

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Osteuropa Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft fuumlr Osteuropakunde Schwerpunkt laufende Ent-wicklungen in Ost- und Ostmitteleuropa (httposteuropadgo-onlineorg)

Otečestvennaja istorija (fruumlher Istorija SSSR) hg v Institut Rossijskoj istorija RAN 1957ff Russian history ndash Histoire russe Schwerpunkt Geschichte und Kultur Ruszliglands der Ukraine

Zentralsiens und der Ostseeregion von der Fruumlhzeit bis zur Gegenwart Russian Review 1941ff Schwerpunkt Entwicklungen im Raum des fruumlheren russischen Reiches

und der Sowjetunion bzw ihren Nachfolgestaaten Slavic Review hg v The American Association for the Advancement of Slavic Studies Schwer-

punkt Fragen der russischen eurasischen und osteuropaumlischen Entwicklung in Geschichte und Ge-genwart (httpwwweconuiucedu~slavrevframeshtml)

Voprosy istorii 1926ff (seit 1945 unter diesem Namen) aumllteste sowjetische Zeitschrift fuumlr Ge-schichtswissenschaften

Schiffahrtsgeschichte Deutsches Schiffahrtsarchiv (DSA) Hamburg 1975ff

International Journal of Maritime History (IJMH) St JohnrsquosNF 1989ff

Marine Mirror (MM) Cambridge 1911ff

Northern Marine St JohnrsquosNF 1991

Tijdschrift voor zeegeschiedenis uitg Door de Nederlandse Vereniging voor Zeegeschiedenis Vree-land 1982ff

The great circle Journal of the Australian Association for Maritime History Toronto 1979ff

Fachdidaktik Geschichte in Wissenschaft und Unterricht (GWU) Zeitschrift des Verbandes der Geschichtslehrer

Stuttgart Seelze 1950ff Geschichte lernen Geschichtsunterricht heute Seelze 1988ff Geschichte Politik und ihre Didaktik Zeitschrift fuumlr historisch-politische Bildung Beitraumlge und

Nachrichten fuumlr die Unterrichtspraxis Zeitschrift zahlreicher Landesverbaumlnde im Verband der Ge-schichtslehrer Deutschlands Paderborn Muumlnster 1973ff

5 Internet-Ressourcen fuumlr Historiker Das groszlige Informationsangebot des World Wide Web (www) muszlig auch der Historiker in zu-nehmendem Maszlige nutzen Allerdings sind gleichzeitig auf Grund der Unzuverlaumlssigkeit und extremen Kurzlebigkeit der Informationen die Einschraumlnkungen besonders groszlig Allgemeine Kriterien fuumlr serioumlse Internet-Seiten sind minus daszlig sie bereits seit laumlngerer Zeit etabliert sind (Dauerhaftigkeit ist im Internet fraglos ein

Kennzeichen von Qualitaumlt) minus daszlig sie von der oumlffentlichen Hand gefoumlrdert werden (die Vergabe von oumlffentlichen Mitteln

ist in der Regel an Qualitaumltsstandards gebunden die uumlberpruumlft werden) minus daszlig sie kostenlos zugaumlnglich sind (Vorsicht vor kommerziellen Angeboten und privaten

bdquoUumlberzeugungstaumlternldquo) Stichwort bdquoOpen Accessldquo5 minus und daszlig ihr Inhalt regelmaumlszligig gepflegt und aktualisiert wird

5 Eine ganze Reihe von wissenschaftlichen Institutionen hat sich bislang bereits sehr deutlich fuumlr eine Verfuumlg-

barmachung von wissenschaftlichem Wissen im Internet ausgesprochen Die bdquoBerliner Erklaumlrungldquo (httpwwwzimmpgdeopenaccess-berlinberlindeclarationhtml) schlieszligt erstmals auch dezidiert das kultu-relle Erbe mit ein

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 38

Wenn Sie diese Maximen beachten kann Ihnen das Internet in zweifacher Hinsicht hilfreich sein Erstens koumlnnen Sie schnell aktuelle Informationen uumlber Ihr Studienfach und Ihre Univer-sitaumlt erhalten Zweitens laumlszligt sich das Internet auch als fachspezifische Informationsquelle nut-zen

Literatur zur Einfuumlhrung Biste Baumlrbel Hohls Ruumldiger (Hg) Fachinformation und EDV-Arbeitstechniken fuumlr Historiker Ein-

fuumlhrung und Arbeitsbuch Koumlln 2000 wieder in httpwwwgeschichtehu-berlindeEDV-Buch Kap 1 EDV und Geschichtswissenschaften httpwwwgeschichtehu-berlindeEDV-Buchkapitel2_linkshtml (Stand 30092005)

Freytag Nils Piereth Wolfgang Kursbuch Geschichte Paderborn ua 2004

Jenks Stuart Tiedemann Paul Internet fuumlr Historiker Eine praxisorientierte Einfuumlhrung Darmstadt 22000

Suppanz Frank Geisteswissenschaften studieren mit dem Computer Eine praxisorientierte Einfuumlh-rung Stuttgart 2003

WWW-Suchinstrumente fuumlr Geschichte

Einige Universitaumlten haben damit begonnen Einfuumlhrungen in das Geschichtsstudium ins Netz zu stellen (s Epochen) Daruumlber hinaus haumllt das Internet auch Ressourcen bereit die fuumlr die inhaltliche Beschaumlftigung mit Geschichte nuumltzlich sein koumlnnen Die folgende Liste mit serioumlsen Internet-Angeboten ist zwar unvollstaumlndig bietet aber Gelegenheit zum ersten Einstieg Von dort finden Sie zahlrei-che Links zu weiteren relevanten Seiten httpwwwhsozkultgeschichtehu-berlindeindexasp Humanities-Net Sozial- und Kulturgeschichte (kurz

H-Soz-u-Kult) ist die fuumlhrende deutsche Internetseite fuumlr Historiker und eine zentrale Plattform der wissen-schaftlichen Kommunikation Hier finden Sie aktuelle Rezensionen Tagungsberichte aber auch Stellenaus-schreibungen Das Abonnement ist kostenlos

httpwwwnfhdatadepremiumindexshtml Ein wichtiges Hilfsmittel ist der Nachrichtendienst fuumlr Historiker (NfH) der bereits 1995 gegruumlndet wurde Er enthaumllt neben Diskussionsforen und umfangreichen Linksammlungen auch eine aktuelle Presseschau die einschlaumlgige Artikel aus deutschen englischen und franzoumlsischen Zeitungen umfaszligt

httpwwwclio-onlinede Clio-online Dieses Portal versucht die geschichtswis-senschaftlichen Internet-Ressourcen zusammenzufuumlh-ren

httpwwwhistoricumnetindexphp Historicumnet ist ein Netzwerk das verschiedene ge-schichtswissenschaftliche Internet-Ressourcen buumlndelt

httpwwwphiluni-erlangende~p1geshomehtml und httpwwwerlangerhistorikerseitede

Die Erlanger Historikerseite ist eine sehr gute Adresse vor allem wenn man auf der Suche nach weiteren Links ist Hier findet sich ua eine groszlige (und kom-mentierte) Auswahl an einschlaumlgigen Internet-Angeboten

httpwwwhdgdeFinaldeuwww_hdg_dehtm Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland Bonn

httpwwwdhmde Deutsches Historisches Museum httpmdz2bib-bvbdehist InformationsWeiser GeschichteHistory Guide weist

geschichtswissenschaftlich relevante Internetquellen nach und ist das deutschsprachige Portal des Netz-werks Subject Gateways Geschichte

wwwhistoryguidede History GuideInformationsWeiser Geschichte

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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httpvlibiueithistoryindexhtml World Wide Web Virtual Library History Central Catalogue

httpwwwjstororg

Journal Storage The Scholarly Journal Archive

Ur- und Fruumlhgeschichte httpwwwdgamnde Deutsche Gesellschaft fuumlr Archaumlologie des Mittelalters

und der Neuzeit httpwwwarchaeologie-onlinede Arbeitsgruppe Archaumlologie und digitale Medien Frei-

burg

Alte Geschichte httpwwwgnomonku-eichstaettdeLAGproseminarindexhtml

Online-Tutorium der KU Eichstaumltt

httpwwwperseustuftsedu und httpperseusmpiwg-berlinmpgde

The Perseus Digital Library (Umfassendes Such- und Hilfsmittelsystem u a fuumlr Texte der griechischen und lateinischen Antike) Tufts-University

httpwwwbautzdebbkl Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon httpwwwheiligenlexikonde Oumlkumenisches Heiligenlexikon httpwwwstoaorgdiotima Materials fort the Study of Women and Gender in the

Ancient World httpwwwhouseofptolemyorgindexhtml The House of Ptolemy ndash ptolemaumlisches und roumlmisches

Aumlgypten httpwwwualbertaca~csmackayConsulsListhtml Consuls of the Roman Republic httpwwwkirkehu-berlinderessourcbuchkulthtml KIRKE Katalog der Internetressourcen fuumlr die Klassi-

sche Philologie httpwwwstoaorg Stoaorg httpwwwtrentucaahcresourceshtmldir Resources on the Internet for Ancient History and

Classics Hg K H Kinzl Trent-University Canada Rezensionen (Altertumswissenschaften) httpccatsasupennedu Bryn Mawr Classical Review publishes timely re-

views of current scholarly work in the field of classical studies (including archaeology)

httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonGnomonhtml

Gnomon online (Rezension der CD-ROM-Version von Ulrich Schmitzer ndash httptelemachosphiluni-erlangendedatabaselibrignomon2html)

httpwwwplekosuni-muenchendestartseitehtml Periodicum onLine zur Erforschung der KOmmunika-tionsstrukturen in der Spaumltantike

Mittelalter wwwuni-tuebingendemittelaltertutoriumindexhtm schoumlnes Online-Tutorium wwwuni-muensterdefruehmittelalter das beste Fruumlhmittelalter im Netz httpwwwceecuni-koelnde CEEC ndash Codices Electronici Ecclesiae Coloniensis wwwgeorgetownedulabyrinth Resources for Medieval Studies wwwfordhameduhalsallsbook2html Internet medieval sourcebook full text sources httpwwwmediaevumdehaupt2html Mediaumlvistik im Internet ndash empfehlenswert

Fruumlhe Neuzeit httpwwwuni-konstanzdeFuFPhiloGeschichteTutorium

Die Universitaumlt Konstanz bietet ein Tutorium fuumlr die Neuere und Neueste Geschichte online an

httpwwwphiluni-erlangende~p1gesstudiumhtml Besonders umfassend ist das Internet-Angebot der Universitaumlt Erlangen das unter anderem wertvolle Tips zur Studienorganisation enthaumllt

httpmdzbib-bvbdedigbiblexikaadelung Johann Christoph Adelung Grammatisch-kritisches Woumlrterbuch der Hochdeutschen Mundart

httpmdz1bib-bvbde~ndbadb_indexhtml Allgemeine Deutsche Biographie

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 40

httpwwwsfnhistoricumnet Server Fruumlhe Neuzeit

httpwwwuni-muensterdeFNZ-Online Barbara Stollberg-Rilinger (Hg) Einfuumlhrung in die Fruumlhe Neuzeit

httpwwwfruehe-neuzeitnet Virtual library Geschichte Fruumlhe Neuzeit httpwwwzedler-lexikonde Johann Heinrich Zedler Grosses vollstaumlndiges Uni-

versal-Lexicon Aller Wissenschafften und Kuumlnste

Neuere und Neueste Geschichte httpwwwzeitgeschichte-onlinede httpwwwstubbildarchiv-dkguni-frankfurtde Bildarchiv der Deutschen Kolonialgesellschaft httpholocaustumdunimichedu Holocaust Survivor Oral History Archive httpfacultystaffvwcedu~dgrafholocaushtm Holocaust and Jewish Studies Site httpwwwcalvineduacademiccasgpa German Propaganda Archive httpwww17juni53de httpwwwchronik-der-wendede

Lateinamerikanische Geschichte httplcweb2locgovhlas Handbook of Latin American Studies httpwwwh-netorg~latam H-LatAm an international forum for the scholarly

discussion of Latin American History httplanicutexasedu Latin American Network Information Center httpwwwciberade Virtuelle Fachbibliothek Ibero-Amerika httphapiuclaedu The Hispanic American Periodicals Index (HAPI)

Osteuropaumlische Geschichte httpwwwdgo-onlineorg DGO Deutsche Gesellschaft fuumlr Osteuropakunde eV httpartscishuedureespdocuments Documents in Russian History httpwwwribknet Umfassende bibliographische Rechercheressource httpwwwceeolcomindexaspx CEEOL ndash Central and Eastern European Online Li-

brary httpwwwsoviethistoryorg Quellen zur sowjetischen Geschichte httpwwwsovlitcom Zusammenfassungen russisch-sowjetischer Literatur httpwwwrussianarchivescomraoaboutindexhtml Russian Archives Online httpmdzxbib-bvbdecocoon1000dokstarthtml 1000 Schluumlsseldokumente der russischen und sowjeti-

schen Geschichte (1917-1991) httpwwwfak12uni-muenchendeforostindex2html Forschungsverbund Ost- und Suumldosteuropa (forost) httpwwwvifaostde ViFaOst ndash Virtuelle Fachbibliothek Osteuropa

Fachdidaktik wwwburkhard-sachsede httpwwwlehrer-onlinede Lehrer-Online Unterrichten mit neuen Medien

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

41

IV Wissenschaftliches Arbeiten im Studium

1 Fragestellung

Jede wissenschaftliche Beschaumlftigung mit Geschichte muss mit einer Frage beginnen Erst die Frage bringt die Quellen zum Sprechen6 Erst die Fragestellung die das erkenntnisleitende Forschungsinteresse formuliert ermoumlglicht es aus der enormen Fuumllle des Materials diejenigen Quellen und Literaturtitel herauszufiltern die fuumlr ihre Beantwortung relevant sind Erst die Fragestellung ermoumlglicht es dem Historiker die von ihm festgestellten historischen Tatsachen in einen Sinnzusammenhang zu bringen sie zu interpretieren und Thesen zu bilden Erst die Fragestellung macht aus einer Information ein Argument das dazu dient eine These zu be-gruumlnden und zu belegen oder gegenteilige Auffassungen zu widerlegen Ohne Fragestellung wird Geschichtsschreibung zu einem bdquoHort von Anekdoten und Chronologienldquo7 und das ist nicht der Sinn von wissenschaftlicher Beschaumlftigung mit Geschichte Es reicht also nicht aus im Rahmen eines Seminars ein Thema zu uumlbernehmen Entscheidend ist vielmehr wie Sie sich einem Thema annaumlhern dh welche konkreten Fragen Sie an ein Thema herantragen Waumlhrend ein Thema verhaumlltnismaumlszligig leicht zu finden ist entsteht eine tragfaumlhige Fragestellung aus vertieftem Wissen An Hand des Themas beginnen Sie sich ein-zulesen und zu bibliographieren Je mehr Sie das Thema in den historischen Kontext und die aktuelle Forschung einordnen koumlnnen und Sie einen Uumlberblick uumlber die Quellen haben desto leichter faumlllt es Ihnen eine Fragestellung zu formulieren die Folgendes leisten soll minus die Fragestellung legt den Gegenstand der Untersuchung fest sie grenzt ihn ein denn es

werden nur diejenigen Bereiche naumlher untersucht nach denen man zuvor gefragt hat minus jede Frage enthaumllt bereits eine implizite Vorstellung von einer moumlglichen Antwort einer

bdquomoumlglichen Geschichteldquo minus die Fragestellung entscheidet uumlber den methodischen Zugriff auf das Thema sowie uumlber

die Auswahl von Quellen und Literatur die zu ihrer Beantwortung erforderlich sind Man muszlig also von Anfang an uumlberlegen wie man von den Fragen zu Antworten kommen kann

minus nicht zuletzt gibt die Fragestellung Ihrer Hausarbeit ein individuelles Profil und bewahrt Sie vor der Furcht nur das vielfach bereits Geschriebene ein weiteres Mal nachzubeten

Historische Fragestellungen zielen vor allem auf Ursachen und Zusammenhaumlnge sie suchen Erklaumlrungen fuumlr den Ablauf historischer Prozesse Prinzipiell ist die Anzahl moumlglicher Fragen unbegrenzt Eine bdquoguteldquo dh sinnvolle Frage zeichnet sich durch folgende Charakteristika aus minus Die Frage sollte uumlber den bisherigen Wissensstand hinausfuumlhren Dies setzt voraus daszlig

Sie Probleme und Fragen der Forschung erkennen und in Ihren Arbeiten zum Gegenstand einer argumentativen Auseinandersetzung machen Dies gilt auch schon fuumlr Proseminare

minus Die Fragen sind an den Beduumlrfnissen und Interessen der Gegenwart ausgerichtet und be-ziehen daraus ihre Relevanz Dabei geht es nicht um die Projektion der Gegenwart auf die Vergangenheit

Nachdem Sie das einschlaumlgige Material zu einem bestimmten Thema ausfindig gemacht ha-ben muumlssen Sie es im Hinblick auf Ihre Fragestellung auswerten bewerten und aufbereiten 6 Koselleck Reinhart Begriffsgeschichten Studien zur Semantik und Pragmatik der politischen und sozialen

Sprache Mit zwei Beitraumlgen von Ulrike Spree und Willibald Steinmetz sowie einem Nachwort zu Einlei-tungsfragmenten Reinhart Kosellecks von Carsten Dutt Frankfurt am Main 2006 S 71

7 Kuhn Thomas S Die Struktur der wissenschaftlichen Revolution Frankfurt am Main 1973 S 15

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Es ist dabei ein wesentlicher Unterschied ob Sie Quellen oder Literatur bearbeiten Ob es sich bei den verwendeten Texten um eine Quelle oder um Literatur handelt haumlngt allein von der Fragestellung ab und nicht vom Alter des Textes Sobald Sie sich z B mit der Geschichte der Geschichtswissenschaft beschaumlftigen werden viele der Texte die Sie in anderem Zusammen-hang als Forschung zu Rate gezogen haumltten zur Quelle

2 Literaturarbeit

Unter dem Begriff bdquoFachliteraturldquo versteht man die Darstellungen der bisherigen Ergebnisse der historischen Forschung und ihrer Nachbardisziplinen Das Studium der einschlaumlgigen Li-teratur gehoumlrt zum taumlglichen Geschaumlft des Historikers und ist unverzichtbar Jede neue Arbeit muszlig auf den vorhandenen Ergebnissen der Forschung aufbauen und sie kritisch befragen ndash ganz gleich ob es um die Uumlbernahme historischer Tatsachen oder um deren moumlglicherweise kontroverse Interpretation geht Erstens besteht das Ziel der Lektuumlre wissenschaftlicher Texte darin einen Uumlberblick uumlber den Forschungsstand bzw die Entwicklung der Forschung zu einem Thema zu gewinnen Einen Forschungsbericht oder auch Literaturbericht der Ihnen diese Arbeit enorm erleichtert fin-den Sie entweder in Fachzeitschriften oder in der Einleitung wissenschaftlicher Monogra-phien Jeder Band der Reihen bdquoOldenbourg Grundriszlig der Geschichteldquo (OGG) und bdquoEnzyklo-paumldie Deutscher Geschichteldquo (EDG) enthaumllt ebenfalls einen ausfuumlhrlichen problemorientierten Forschungsuumlberblick der behandelten Epoche oder eines Themas Sollte zu Ihrem Thema kein Literaturbericht vorliegen muumlssen Sie sich diesen Uumlberblick selbst erarbeiten Zweitens werten Sie die vorhandene Literatur aus um Sachinformationen uumlber Ihren Untersu-chungsgegenstand zu erhalten dabei kann es sich beispielsweise um die Datierung eines Er-eignisses eine statistische Angabe oder Informationen uumlber historische Ereignisablaumlufe han-deln Drittens schlieszliglich gewinnen Sie aus der Literatur historische Urteile Thesen und Ant-worten die andere Historiker im Hinblick auf komplexe Fragestellungen gegeben haben Die-se koumlnnen entweder in Ihre Arbeit uumlbernommen oder zum Ausgangspunkt Ihrer Fragestellung gemacht werden indem sie uumlberpruumlft modifiziert widerlegt oder bestaumltigt werden

a) Lesen wissenschaftlicher Texte (Informationsbeschaffung)

Das Lesen wissenschaftlicher Texte ist eine Kompetenz die mit der kontemplativen Lektuumlre von Belletristik wenig gemein hat Wissenschaftliches Lesen bedeutet nicht passive Rezeption des Geschriebenen sondern einen aktiven geistigen Vorgang bei dem der Leser in einem permanenten Dialog mit dem Verfasser steht Daher erfordert diese Form des Lesens groszlige Konzentration Ruhe und Zeit

Relevanz klaumlren

Wegen der groszligen Menge an Literaturtiteln die Sie zu den meisten Themen finden koumlnnen sollten Sie nicht planlos mit dem Lesen des erstbesten Buches beginnen das Ihnen in die Haumlnde faumlllt Zunaumlchst muumlssen Sie klaumlren ob ein Text fuumlr die Beantwortung Ihrer Fragestel-lung uumlberhaupt relevant ist Dazu fuumlhren Sie folgende Arbeitsschritte aus minus Titel und Untertitel des Buches geben nicht nur Auskunft uumlber das Thema sondern unter

Umstaumlnden auch uumlber seine Kernthese minus Aus dem Titelblatt oder dem Impressum erfahren Sie wann wo und ggf in welcher Reihe

ein Buch erschienen ist Erscheinungsjahr und Auflage signalisieren seine Aktualitaumlt Ist ein Buch in einer renommierten Reihe erschienen mag dies ein Hinweis auf seine Qualitaumlt sein

minus Das Inhaltsverzeichnis gibt uumlber Aufbau und Inhalt des Buches Auskunft Wenn bei der Durchsicht des Inhaltsverzeichnisses noch kein direkter Bezug zu Ihrem Thema oder der

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

43

Fragestellung erkennbar ist heiszligt dies nicht daszlig das Buch fuumlr Sie nicht relevant ist Lesen Sie deswegen immer

minus die Einleitung Sie erschlieszligt Ihnen die Fragestellung und das Erkenntnisinteresse des Au-tors seinen methodischen Zugriff und seine Loumlsungsstrategien Daruumlber hinaus gibt sie Ihnen wichtige Informationen uumlber den Forschungsstand

minus Die Materialbasis koumlnnen Sie anhand des Quellen- und Literaturverzeichnisses pruumlfen minus Im Vorwort erfahren Sie um welche Art von Arbeit es sich handelt (beispielsweise eine

Dissertation oder Habilitationsschrift) und in welchem Umfeld sie entstanden ist Auf-grund dieser Informationen laumlszligt sie sich oft in der Forschungslandschaft verorten

minus Die Zusammenfassung bilanziert die Ergebnisse der Arbeit benennt ggf Luumlcken und regt damit zu weiterer Forschung an

Sollte sich bei dieser Pruumlfung herausstellen daszlig ein Buch nur in Teilen fuumlr Sie relevant ist bieten Ihnen das Inhaltsverzeichnis und das oder die Register (Personen- Orts- und Sachre-gister) die Moumlglichkeit die benoumltigten Informationen bzw relevanten Textpassagen nachzu-schlagen Vor allem umfangreiche Arbeiten die Ihr Thema nur am Rande streifen werden Sie nur selektiv auswerten Allerdings kann es auch gefaumlhrlich sein Literatur gewissermaszligen als Steinbruch zu verwenden da einzelne Aussagen so aus dem Zusammenhang gerissen werden Sie sollten daher immer Einleitung und Zusammenfassung lesen um die relevanten Passagen in die Argumentation des Autors einordnen zu koumlnnen

Kritisches Lesen heiszligt Exzerpte erstellen

Wissenschaftliches Lesen heiszligt exzerpieren Von zentraler Bedeutung ist es sich beim Lesen stets die eigene Fragestellung vor Augen zu halten und den vorliegenden Text im Hinblick auf die eigene Fragestellung hin bdquoabzuklopfenldquo also selbst Fragen an den Text zu stellen Dabei geht es keineswegs darum den Inhalt des Textes kritiklos aufzunehmen vielmehr muumlssen Sie sich bemuumlhen den Text bewertend (also kritisch) zu lesen Achten Sie dabei auf folgende Punkte minus Bleibt der Autor des Textes bei seiner in der Einleitung formulierten Fragestellung oder

weicht er vom Thema ab minus Ist der methodische Ansatz des Autors zur Beantwortung seiner Fragestellung geeignet minus Welche Quellen zieht der Autor zur Beantwortung seiner Frage(n) heran Hat er moumlgli-

cherweise wichtige Quellen uumlbersehen minus Welche Thesen (Behauptungen Schluszligfolgerungen) stellt der Autor auf Und was ist an

diesen Thesen neu wo reichen sie uumlber den bisherigen Forschungsstand hinaus minus Uumlberzeugen die Argumente die er fuumlr seine Thesen anfuumlhrt Lassen sich Gegenargumente

ins Feld fuumlhren minus Gibt es Luumlcken oder Schwachstellen in der Argumentationskette des Autors minus Wie ordnet der Autor seine Ergebnisse in groumlszligere Zusammenhaumlnge ein minus Was sagt der Text im Hinblick auf Ihre eigene Fragestellung Anfangs wird es Ihnen wahrscheinlich schwerfallen alle Teile dieses Fragerasters an einen Text heranzutragen Doch je mehr Sie lesen desto leichter faumlllt es Ihnen

b) Aufbereitung des Gelesenen (Informationsverwaltung)

Exzerpieren

Das Lesen eines Textes allein genuumlgt allerdings nicht Wissenschaftliches Lesen ist untrenn-bar mit Schreiben verbunden Wenn Sie eigene Buumlcher oder Textkopien lesen koumlnnen Sie bereits beim ersten Lesen wichtige Passagen unterstreichen und Randbemerkungen hinzufuuml-gen das erleichtert Ihnen spaumlter die Orientierung enthebt Sie jedoch nicht der Muumlhe schrift-

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liche Textauszuumlge (Exzerpte) anzufertigen Arbeiten Sie in Buumlchern immer nur mit Bleistift alles andere ist Barbarei In Buumlchern aus oumlffentlichem Besitz verbietet sich jede Markierung Ein Exzerpt faszligt den Inhalt eines Textes in Stichworten oder fortlaufend jedenfalls immer knapp zusammen Lange Literaturauszuumlge sind in der Regel kein Exzerpt sondern ver-schwendete Zeit Sie muumlssen versuchen die (unter Ihrer Fragestellung) wichtigen Aussagen moumlglichst in eigenen Worten wiederzugeben ndash gelingt Ihnen dies ist das ein sicheres Indiz dafuumlr daszlig Sie den Text verstanden haben Befolgen Sie unbedingt die Grundregeln des Exzerpierens minus Ein Exzerpt beginnt mit einer vollstaumlndigen bibliographischen Angabe des exzerpierten

Textes Lose Exzerpte die Sie nicht zuordnen koumlnnen sind wertlos minus Trennen Sie deutlich woumlrtliche Zitate Textparaphrasen und eigene Kommentare vonein-

ander damit Sie sie spaumlter nicht durcheinanderbringen minus Notieren Sie sich unbedingt die Seitenzahlen woumlrtlicher Zitate und Textparaphrasen an-

sonsten muumlssen Sie spaumlter nochmals nach dem Fundort eines Zitats oder Belegs suchen minus Strukturieren Sie Ihr Exzerpt Jeder gute wissenschaftliche Text folgt einer Gliederung

die aus dem Exzerpt hervorgehen muszlig Auf diese Weise enthalten Ihre Notizen Informati-onen uumlber Aufbau Argumentationsgang Thesen und Ergebnisse des Textes

minus Behalten Sie beim Exzerpieren die Fragestellung des Autors und Ihre eigene im Blick minus Notieren Sie sich die Definitionen zentraler Begriffe minus Halten Sie Staumlrken und Schwaumlchen des Textes (etwa Argumentationsluumlcken oder innere

Widerspruumlche) fest

Einzelnotiz-System (Karteikasten)

Um das Exzerpieren von Texten die zur Beantwortung Ihrer Fragestellung relevant sind kommen Sie nicht herum Fuumlr die dauerhafte Archivierung der Informationen sind Exzerpte allerdings nur bedingt geeignet da Literaturauszuumlge gerade bei laumlngeren Texten schnell un-uumlbersichtlich werden Der Karteikasten in dem ein Text nach seinen Einzelaspekten aufgegliedert wird vermeidet diesen Nachteil er macht Informationen ndash je nach Fragestellung ndash flexibel handhabbar Aller-dings ist sein Gebrauch muumlhsam Sie muumlssen naumlmlich auf jeder einzelnen Karteikarte die ge-naue Belegstelle (dh die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben) notieren um die gespei-cherten Informationen spaumlter weiterverwenden zu koumlnnen Zudem werden Karteikaumlsten mit der Zeit unuumlbersichtlich und der Argumentationszusammenhang des Textes geht dabei verlo-ren

Datenbanken

minus Datenbanken kombinieren die Vorteile von Exzerpt und Karteikasten vermeiden jedoch ihre Nachteile Daher sind sie heute das mit Abstand effizienteste Medium der Informati-onsverarbeitung und Archivierung

minus Informationen auf EDV-Systemen nehmen weniger Platz in Anspruch sind (mit etwas Uumlbung) einfach zu handhaben sowie leicht organisierbar und kommunizierbar

minus Wer regelmaumlszligig in den PC exzerpiert erhaumllt rasch einen groszligen stetig wachsenden Fun-dus an Informationen wer dagegen mit der Hand exzerpiert bleibt auf einem Berg von Papier sitzen der mit der Zeit immer schwerer uumlberschaubar wird

httpaoeguni-koelndehandwerkszeugliberdat ndash Das Datenbankprogramm LiberDat 20 erleichtert

das systematische Bibliographieren und hilft den Uumlberblick uumlber die eigenen Buumlcher Kopien und Notizen zu bewahren Exzerpte koumlnnen direkt mit der Datenbank verknuumlpft werden

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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httpwwwlit-linkch ndash Lit-link ist ein Datenbank-Programm fuumlr die Verwaltung von Informationen die in den Geistes- und Sozialwissenschaften bei der Arbeit mit Literatur und Textquellen gesam-melt und verwendet werden

httpwwwliteratnet ndash Programm fuumlr Literaturverwaltung und -management mit Zitat- Schlagwort- und Fundortverwaltung sowie Tools fuumlr die arbeitsteilige Literaturbearbeitung im Team

(Alle drei Datenbankprogramme stehen kostenlos auf den angegebenen Internetseiten zum Download zur Verfuumlgung)

Literatur zum Lesen wissenschaftlicher Texte Becher Stephan Schnell und erfolgreich studieren Organisation ndash Zeitmanagement ndash Arbeitstechnik

Wuumlrzburg 1998

Franck Norbert Fit fuumlrs Studium Erfolgreich reden lesen schreiben Muumlnchen 82006

Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006 S 125-142

Ruumlckriem Georg ua Die Technik des wissenschaftlichen Arbeitens Eine praktische Anleitung Pa-derborn 132006 (enthaumllt ausfuumlhrliche Informationen zum Bibliographieren Exzerpieren und Ver-walten von Informationen)

3 Quellenarbeit

Die Geschichtswissenschaft bezieht ihre Erkenntnisse nicht aus der Literatur sondern aus-schlieszliglich aus Quellen Geschichte wird erst durch die methodisch kontrollierte kritische Pruumlfung der uumlberlieferten Quellen zu einer Wissenschaft Die Quellen stellen die Basis wie auch die Begrenzung der historischen Forschung dar Jede historische Interpretation kann bei einer Neusichtung der Quellen an ihnen scheitern deswegen spricht man auch von einem bdquoVetorechtldquo der Quellen8 Das gilt bereits fuumlr das Geschichtsstudium Referate und Hausar-beiten muumlssen schon im Proseminar im wesentlichen aus den Quellen erarbeitet werden

a) Was ist eine Quelle Die griffigste Definition von bdquoQuellenldquo stammt von Paul Kirn bdquoQuellen nennen wir alle Tex-te Gegenstaumlnde oder Tatsachen aus denen Kenntnis der Vergangenheit gewonnen werden kannldquo9 Dieser Umschreibung ist nichts hinzuzufuumlgen Sie umfaszligt alles womit der Historiker arbeiten kann und gilt fuumlr alle Epochen und fuumlr alle Regionen

Texte

Texte sind in der Regel die wichtigsten Quellen des Historikers da sie am umfassendsten Auskunft uumlber die Vergangenheit geben und Informationen uumlber die Zusammenhaumlnge histori-scher Tatsachen enthalten Jeder Text kann eine historische Quelle sein (es haumlngt nur von der Fragestellung ab) Texte sind so enorm vielfaumlltig daszlig sie hier nicht aufgezaumlhlt werden koumln-nen

Gegenstaumlnde

Da alles was durch die menschliche Hand geschaffen oder veraumlndert wurde seine Absichten und die unbewuszligten Beeinflussungen (kultureller technischer religioumlser hellip Art) in sich traumlgt geben Gegenstaumlnde wie Kleidungsstuumlcke Bauwerke Muumlnzen Grabfunde Waffen Kochgeraumlt 8 Koselleck Reinhard Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main 1979 S

206 9 Kirn Paul Einfuumlhrung in die Geschichtswissenschaft Berlin 1947 S 28

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und anderes mehr auch Auskunft uumlber die Vergangenheit Fuumlr die Alte Geschichte und das Mittelalter sind historische Gegenstaumlnde zentrale Quellen der Erkenntnis Auch in der Zeitge-schichte geben bisweilen nur materielle Zeugnisse Aufschluszlig Besonders aussagekraumlftig sind menschliche Uumlberreste weil sie Ruumlckschluumlsse auf Ernaumlhrung Krankheit und Umweltbedin-gungen erlauben

Tatsachen

Gegenwaumlrtige Tatsachen sind historisch gewachsen deswegen legen sie Zeugnis uumlber die Vergangenheit ab Zu diesen Tatsachen gehoumlren Grenzen Sprachen Flur- Orts- und Perso-nennamen und anderes Ein gutes Beispiel stellt unsere Sprache dar Im Bereich des Sports ist sie sehr stark mit englischen Fachausdruumlcken durchsetzt was auf den Ursprungsort bestimm-ter Sportarten verweist von dem aus sie schlieszliglich in Deutschland Einzug gehalten haben Fuumlr andere Bereiche wie die Musik oder das Militaumlrwesen gilt aumlhnliches Zu den historischen Tatsachen gehoumlren schlieszliglich auch Phaumlnomene wie beispielsweise Religionen und Konfessi-onen Daszlig die Christen in der Bundesrepublik Deutschland in zwei etwa gleich groszlige Grup-pen aus Katholiken und Protestanten zerfallen verweist auf die Glaubensspaltung im 16 Jahrhundert als enorm wichtige langfristig wirksame Zaumlsur einerseits und die Aufnahme und regionale Aufteilung der Vertriebenen nach 1945 andererseits

Welche Quellen fuumlr die Behandlung eines bestimmten Themas relevant sind haumlngt in hohem Maszlige von der gewaumlhlten Fragestellung und dem methodischen Vorgehen ab mit dem die Fragen beantwortet werden sollen So laumlszligt sich beispielsweise ein Phaumlnomen wie die soge-nannte Bauernbefreiung in Preuszligen unter ganz unterschiedlichen Blickwinkeln untersuchen die jeweils verschiedene Quellengattungen erfordern Fragt man politikgeschichtlich nach der Genese und den Motiven der Gesetzgebung muumlssen die Sachakten der beteiligten Behoumlrden und die Unterlagen der wichtigsten handelnden Akteure herangezogen werden Fragt man da-gegen sozialgeschichtlich nach den Auswirkungen dieser Maszlignahme sind in erster Linie so-zialstatistische Daten und autobiographische Zeugnisse erforderlich die Auskunft uumlber die Lebenslage der betroffenen Bauern und Gutsbesitzer geben Die Kunst geschickte Forschungsfragen zu stellen und geeignete Quellen zur Beantwortung dieser Fragen zu finden nennt man Heuristik Sie laumlszligt sich allerdings schlecht allgemein vermitteln sondern nur an konkreten Einzelfaumlllen erproben Fuumlr den Anfang mag es genuumlgen daszlig Sie sich den Zusammenhang von Fragestellung und Auswahl der Quellen verdeutlichen also das Problembewuszligtsein schaumlrfen

b) Quellentypologie Seit dem spaumlten 19 Jahrhundert hat sich in der Geschichtswissenschaft die klassische Unter-scheidung zwischen Traditionsquellen und Uumlberresten eingebuumlrgert die auf Johann Gustav Droysen zuruumlckgeht und von Ernst Bernheim in ihrer heutigen Form formuliert wurde Das wesentliche Unterscheidungskriterium dieser Typologie liegt im Gegenwartszweck der Quel-le bdquoAlles was unmittelbar von den Gegebenheiten uumlbriggeblieben und vorhanden ist nennen wir Uumlberreste alles was mittelbar von den Begebenheiten uumlberliefert ist hindurchgegangen durch menschliche Auffassung nennen wir Traditionldquo10 Zwar ist diese Dichotomie wie noch zu zeigen sein wird keineswegs so eindeutig doch hilft sie sehr bei der Einschaumltzung des Aussagewertes einer Quelle fuumlr die Fragestellung

10 Bernheim Ernst Lehrbuch der historischen Methode und der Geschichtsphilosophie Leipzig 61908 S 255 f

(Hervorhebungen im Original) Die folgenden Zitate ebenda

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Uumlberrest

Als bdquoUumlberresteldquo werden alle Quellen bezeichnet bdquowelche ohne jede Absicht auf Erinnerung und Nachwelt nur uumlbriggebliebene Teile der Begebenheiten der menschlichen Betaumltigungen selbst sindldquo Darunter fallen saumlmtliche Relikte menschlicher Lebensprozesse (beispielsweise Kuumlchenabfaumllle) Produkte menschlicher Fertigkeiten (Bauwerke und technisches Geraumlt aller Art) aber auch Sprache Zustaumlnde Institutionen Sitten und Gebraumluche sowie nicht zuletzt Akten und Urkunden Nach Bernheim haben Uumlberreste fuumlr den Historiker den Vorteil der unmittelbaren Naumlhe zum untersuchten Gegenstand Da sie nicht bewuszligt als bdquoQuelleldquo angefertigt wurden enthalten sie weniger Stilisierungen und Selbstdarstellungen daher ermoumlglichen Uumlberreste eher als Traditi-onsquellen die Rekonstruktion der bdquoharten Faktenldquo Allerdings sind Uumlberreste immer nur Splitter Teile eines Mosaiks das der Historiker zusammensetzen muszlig ohne dafuumlr alle Einzel-teile zur Verfuumlgung zu haben Dazu ist ein umfangreiches Kontextwissen erforderlich das die Einordnung der einzelnen Puzzle-Teile erst ermoumlglicht

Tradition

Unter bdquoTraditionenldquo versteht man Quellen die bewuszligt zur Uumlberlieferung bestimmter Sach-verhalte angelegt worden sind bdquoDie Tradition verfolgt durchweg direkt die Absicht die Erin-nerung der Begebenheit zu erhalten will geradezu historisches Material seinldquo Traditionsquel-len sind vor allem schriftliche Quellen die Werke antiker Schriftsteller sowie die Historio-graphie (soweit sie unter die Quellen faumlllt) aber auch Memoiren Tagebuumlcher Reiseberichte und Korrespondenzen Hinzu kommen Bildnisse und Skulpturen (die eine Interpretation des Kuumlnstlers enthalten) sowie schriftliche und muumlndliche Zeugenaussagen Der Vorzug von Traditionsquellen besteht darin daszlig sie das historische Geschehen bereits aufbereitet haben es also in einen Zusammenhang bringen Das bdquoVerstehenldquo der Vergangen-heit erfolgte hier bereits durch einen Menschen der dem Gegenstand viel naumlher war als ein heutiger Historiker der also das bdquoHindernis der inneren Fremdheitldquo nicht oder nicht in dem Maszlige uumlberwinden muszligte Damit geht jedoch der Nachteil einher daszlig Traditionsquellen Sach-verhalte immer aus dem Blickwinkel des Verfassers darstellen der aus der Fuumllle der vergan-genen Realitaumlt eine Vorauswahl getroffen hat Zudem besteht gerade bei autobiographischen Quellen immer die Gefahr der Stilisierung und Selbstdarstellung

Problematik der Quellentypologie

Die Unterscheidung zwischen Traditionen und Uumlberresten dient also vor allem als Hilfe bei der Bestimmung des Aussagewerts und der Reichweite einer Quelle Sie ist selbst jedoch sehr problematisch da nicht wirklich trennscharf minus Jede Traditionsquelle hat zugleich auch Uumlberrestcharakter ndash nicht was ihren Inhalt be-

trifft wohl aber hinsichtlich der Umstaumlnde ihrer Entstehung Ein Monument beispielswei-se wird mit dem Ziel errichtet dauerhaft an eine Person oder ein Ereignis zu erinnern Da es jedoch im Stil und mit den (technischen) Mittel der Zeit seiner Entstehung errichtet worden ist hat es auch die Qualitaumlt eines Uumlberrests Ein Gesandtschaftsbericht der unter den Akten des Auswaumlrtigen Amtes (Auszligenministeriums) aufbewahrt wird faumlllt zwar per definitionem unter die Uumlberreste Das heiszligt nun jedoch nicht daszlig saumlmtlichen in einem solchen Bericht enthaltenen Informationen ein dementsprechend hoher Quellenwert bei-zumessen ist Schlieszliglich wurden derartige Berichte oft erst im Nachhinein verfaszligt und enthalten nicht selten den Versuch des Autors sich und seine Leistungen ins rechte Licht zu ruumlcken Ob eine Quelle eher den Traditionen oder den Uumlberresten zuzurechnen ist haumlngt somit entscheidend von der eigenen Fragestellung ab zu deren Beantwortung sie herangezogen wird

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 48

minus Manche Quellengattungen lassen sich kaum in das Schema dieser Typologie einordnen etwa die Publizistik und das Pressewesen Beide richten sich zwar eindeutig an die jewei-ligen Zeitgenossen fallen daher also unter die Uumlberreste Publizistik und Presse nehmen jedoch zugleich stets auch Wertungen vor und treffen eine Auswahl aus der Fuumllle des (seinerzeit zur Verfuumlgung stehenden) Materials Fuumlr den spaumlteren Leser sind sie also eher Traditionsquellen Gleiches gilt fuumlr Briefe und Tagebuumlcher

minus Besonders problematisch ist die Einordnung von Bild- und Tondokumenten die vor allem fuumlr die Zeitgeschichte groszlige Bedeutung haben Einerseits geben sie das Geschehene oder Gesagte unmittelbar wider sind also Uumlberreste andererseits werden sie von anderen auf-gezeichnet um Dritten zugaumlnglich zu sein fallen also zugleich unter die Traditionen

c) Quellenkritik Die Quellenkritik lotet die Moumlglichkeiten und Absichten einer historischen Quelle aus ihre bdquoZuverlaumlssigkeitldquo wird kritisch gepruumlft und ihre Inhalte werden fuumlr die jeweilige Fragestellung fruchtbar gemacht Die Quellenkritik ist der eigentliche Kern des historischen Arbeitens die Ergebnisse der Kritik sind Grundlage der Interpretation und der Aussagen in der Darstellung Die Kritik erfordert zwei Schritte

Aumluszligere Quellenkritik

In der aumluszligeren Quellenkritik auch als bdquoKritik der Echtheitldquo bezeichnet wird die Quelle nach einer Reihe von formalen Kriterien untersucht Dabei sind folgende Fragen zu klaumlren minus Uumlberlieferung Wie ist die Quelle auf uns gekommen Welchen Weg hat sie vom Produ-

zenten bis in ein Archiv bzw in eine Edition durchlaufen welchen Veraumlnderungen war sie dabei unterworfen bewuszligten und zufaumllligen

minus Echtheit Ist die Quelle bdquoechtldquo oder bdquogefaumllschtldquo Die beiden Begriffe stehen hier in An-fuumlhrungszeichen weil sie fuumlr die Geschichtswissenschaft keine absolute sondern nur rela-tive Bedeutung haben Mit anderen Worten Auch eine bdquoFaumllschungldquo kann eine wichtige Quelle sein da sie beispielsweise daruumlber Aufschluszlig geben kann wer warum wann was und wie bdquogefaumllschtldquo hat

minus Datierung Wann wurde die Quelle verfaszligt Ist sie nachtraumlglich uumlberarbeitet oder veraumln-dert worden Vor allem die Quellen der Antike des Mittelalters und der Fruumlhen Neuzeit sind oftmals nicht datiert man muszlig daher ihren Entstehungszeitraum anhand aumluszligerer (Schriftart Stil) und innerer Kriterien (Sinnzusammenhaumlnge) bestimmen Aber auch bei Quellen mit Datumsangabe ist zu pruumlfen ob sie vor- oder ruumlckdatiert (und damit bdquoge-faumllschtldquo) worden sind

minus Autor Wer hat die Quelle verfaszligt In welcher Funktion hat der Autor die Quelle verfaszligt minus Entstehungszusammenhang In welchem Kontext ist die Quelle entstanden welcher

Textgattung gehoumlrt sie an und welche Funktion hatte sie Handelt es sich beispielsweise um eine serielle Quelle (jede Art von Listen wie etwa um Eintraumlge in ein Geburtsregis-ter) um ein Verhoumlrprotokoll oder um ein diplomatisches Memorandum

minus Quellentyp Handelt es sich um eine Traditionsquelle oder um einen Uumlberrest Wer war der Adressat der Quelle

minus Textsicherung Hier geht es um die Sammlung von Informationen zu Personen Instituti-onen oder sonstigen Sachverhalten die in der Quelle erwaumlhnt werden und zu ihrem Ver-staumlndnis erforderlich sind Dazu ist nicht nur ein umfangreiches Kontextwissen noumltig sondern man muszlig auch einschlaumlgige (beispielsweise biographische) Hilfsmittel verwen-den

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Innere Quellenkritik

Waumlhrend die aumluszligere Kritik eine Quelle nach formalen Gesichtspunkten untersucht beschaumlftigt sich die innere Quellenkritik mit ihrem Inhalt Es geht vor allem um folgende Fragen ⎯ Reichweite der Information

minus Was wuszligte der Autor was konnte er wissen was wollte er wissen inwieweit konnten ihm Dinge bewuszligt werden welchen Wahrnehmungshorizont hatte er (Stand-ortHorizont)

minus Zu welchem Zweck schreibt der Autor sein Werk (Prologe) welche erklaumlrten Absich-ten verfolgt er in welchem Verhaumlltnis steht er zu prominenten Personen seines Be-richts (StandpunktTendenz)

minus Was sagt die Quelle im Hinblick auf die gewaumlhlte Fragestellung aus Welche Antwor-ten und Schluszligfolgerungen ergeben sich aus ihr Sind ggf auch andere bdquoLesartenldquo moumlglich

⎯ Kontext In welchem Verhaumlltnis steht diese Quelle zu anderen Quellen Gehen die enthal-tenen Informationen uumlber andere Quellen hinaus oder widersprechen sie ihnen Oder be-zieht die Quelle ihre Informationen sogar aus einer anderen nicht genannten Quelle Um hier Klarheit zu gewinnen muszlig die Quelle mit anderen Quellen sowie mit der einschlaumlgi-gen Literatur verglichen werden Erst die Kontextualisierung ermoumlglicht es den Quellen-wert naumlher zu bestimmen

Grundsaumltzlich gilt bei der Quellenkritik ⎯ daszlig das quellenkritische Instrumentarium nicht nur dem Gewinn von Fakten und Ereignis-

sen dient sondern je nach Fragestellungen die Quellen auch in anderer Weise pruumlft Wer sich mit Mentalitaumlten oder dem Alltag beschaumlftigt legt weniger Wert darauf die Quellen nur auf unstrittige gleichsam bdquofesteldquo Bestandteile hin zu untersuchen

⎯ daszlig die enorme Verschiedenheit und Vielgestaltigkeit der Quellen immer eine individuelle Betrachtung und Erschlieszligung erzwingen so daszlig das gewaumlhlte kritische Instrumentarium ndash bei allen grundlegenden Gemeinsamkeiten ndash ebenso angepaszligt werden muszlig

⎯ was Jacob Burckhardt in seinen Vorlesungen sagte minus bdquoUnerschoumlpflichkeit der Quellen zumal solcher die von groszligen Maumlnnern herruumlhren

sodaszlig Jeder die tausendmal ausgebeuteten Buumlcher wieder lesen muszlig weil sie jedem Leser und jedem Jahrhundert ein besonderes Antlitz erweisen auch jeder Alterstufe des Einzelnen Es kann sein daszlig im Thucydides zB eine Thatsache ersten Ranges liegt die erst in hundert Jahren Jemand bemerken wirdldquo

minus bdquoAlle echte Uumlberlieferung ist auf den ersten Anblick langweilig weil und insofern sie fremdartig ist Sie kuumlndet die Anschauungen und Interessen ihrer Zeit fuumlr ihre Zeit und koumlmmt uns gar nicht entgegen [] Aber auch dem Gelehrten und Denker ist die Ver-gangenheit in ihrer Aeuszligerung Anfangs immer fremdartig und ihre Aneignung eine Arbeitldquo11

In der Regel wird der Quellenwert eines Dokuments nicht in allen behandelten Punkten gleich hoch sein

Kritik von Ton- und Bildquellen

Ein besonderes Problem stellt die Kritik von Ton- und Bildquellen dar Tonbandaufnahmen Fotos und insbesondere (Ton-)Filmen kurz den bdquoneuen Medienldquo kommt scheinbar unwider-legbare Authentizitaumlt zu denn angeblich luumlgen Bilder nicht Die Realitaumlt sieht freilich ganz anders aus Gerade Bilder sind in hohem Maszlige standortgebunden (nicht umsonst spricht man

11 Burckhardt Jacob Uumlber das Studium der Geschichte Der Text der bdquoWeltgeschichtlichen Betrachtungenldquo

nach den Handschriften hg v P Ganz Muumlnchen 1981 Zitat 1 S 252 Zitat 2 S 250

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 50

in der Filmbranche von bdquoEinstellungenldquo) und perspektivisch sie zeigen bestenfalls nur einen kleinen Ausschnitt der vergangenen Wirklichkeit Zudem sind gerade Bilder in hohem Maszlige anfaumlllig fuumlr Manipulationen wie etwa die zahllo-sen Fotomontagen in der Sowjetunion unter Stalin zeigen Nicht umsonst nutzten (und nut-zen) totalitaumlre Regime Bild und Ton als bevorzugtes Instrument der Propaganda Von derarti-gen Faumllschungen abgesehen transportieren Bilder ganz bewuszligt Botschaften denen der Histo-riker nicht bdquoauf den Leimldquo gehen darf Ein in einem Fotoatelier entstandenes Portraumlt ist nicht so sehr das Resultat des angeblich unbestechlichen Auges der Kamera als vielmehr eine be-wuszligte Stilisierung des Portraumltierten gleiches gilt wenn auch unter anderen Vorzeichen fuumlr die Fotographien aus einer Verbrecherkartei Ganz abgesehen davon muszlig zunaumlchst immer die Frage beantwortet werden was ein Bild uuml-berhaupt darstellt dh man muszlig das Bild raumlumlich und zeitlich zuordnen und in einen Kon-text bringen Zudem stehen Bilder selten allein Fotos sind beschriftet Filme mit Text und Ton unterlegt Wie wichtig es ist das Verhaumlltnis von Bild und Text genau zu bestimmen ha-ben zuletzt die Debatten um die sog bdquoWehrmachtsausstellungldquo gezeigt die in ihrer ersten Version einige falsch zugeordnete Fotos enthalten hat

d) Quelleninterpretation Die Quellenkritik dient in erster Linie dazu die Aussagemoumlglichkeiten einer Quelle zu ermit-teln Sie liefert die Grundlage des historiographischen Erkenntnisprozesses Die eigentliche weiterfuumlhrende Aufgabe der Geschichtswissenschaft besteht jedoch in der Interpretation der Quellen ihrer Auswertung Die Interpretation der Quellen ist deswegen eine weitere wesentliche Leistung die im Prozeszlig der geschichtswissenschaftlichen Forschung erbracht werden muszlig weil die Quellen nie fuumlr sich selbst sprechen sie muumlssen durch die Kritik und die Interpretation zum Sprechen ge-bracht werden bdquoDenn sogar die eindeutigsten und willfaumlhrigsten Texte oder archaumlologischen Zeugnisse sprechen nur zu dem der sie zu befragen verstehtldquo12 Die Quelleninterpretation ermittelt auf Grund der durch die Kritik gewonnenen Kenntnisse aus den Informationen der Quelle die fuumlr die Fragestellung relevanten Aussagen und ordnet sie in die historischen und sachlichen Zusammenhaumlnge ein bdquoInterpretation heiszligt das Bedeutsame eines Textes finden nicht nur den Wortlaut uumlbersetzenldquo13 Die Interpretation ihrerseits bildet die Grundlage fuumlr die Antworten auf die gestellte Frage Die Arbeitsschritte von Kritik und Interpretation sind nie ganz klar von einander zu trennen Als Historiker muszlig man versuchen Quellen stets auch bdquogegen den Strichldquo zu lesen um ihnen auch diejenigen Informationen abzugewinnen die sie zwar weder preisgeben wollen noch di-rekt enthalten die man ihnen jedoch indirekt entnehmen kann So liefern um nur ein Beispiel zu nennen die Verhoumlrprotokolle der Inquisition nicht nur Informationen uumlber die Verhoumlrten oder das System der Inquisition sondern auch etliche Hinweise anthropologischer Natur die fuumlr ganz andere Fragestellungen interessant sind14 Die Quelleninterpretation ist ein Forschungsprozeszlig den man als bdquoPendelbewegungldquo zwischen Vergangenheit und Gegenwart begreifen kann Der Historiker traumlgt Fragen die ihm relevant erscheinen an Material aus der Vergangenheit heran er sichtet und bewertet es mit den Au-gen und vor dem geistigen Hintergrund seiner eigenen Epoche um vergangene Phaumlnomene zu rekonstruieren Allerdings duumlrfen die Ansichten und Wertmaszligstaumlbe der Gegenwart nicht unre-flektiert auf die Vergangenheit projiziert werden Um beispielsweise eine vergangene Hand-lung beurteilen zu koumlnnen muszlig vor allem der geistige und emotionale Horizont der unter- 12 Bloch Marc Apologie der Geschichtswissenschaft oder Der Beruf des Historikers Nach der von Eacutetienne

Bloch edierten franzoumlsischen Ausgabe hg v Peter Schoumlttler Stuttgart 2002 S 73 13 Quirin Heinz Einfuumlhrung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte Stuttgart 51991 S 193 14 Ginzburg Carlo Der Inquisitor als Anthropologe in Habermas Rebella ua (Hg) Das Schwein des Haumlupt-

lings Beitraumlge zur Historischen Anthropologie Berlin 1992 S 42-55

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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suchten Epoche rekonstruiert und in Rechnung gestellt werden Ansonsten ist die Gefahr von Fehl- und Trugschluumlssen groszlig

Literatur zu Quellen und Quellenarbeit Arnold Klaus Der wissenschaftliche Umgang mit Quellen in Hans-Juumlrgen Goertz (Hg) Geschichte

Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 42-58

Beck Friedrich Henning Eckart Die archivalischen Quellen Eine Einfuumlhrung in ihre Benutzung Koumlln ua 42002

Brenneke Adolf Archivkunde Ein Beitrag zur Theorie und Geschichte des europaumlischen Archivwe-sens ergaumlnzt von Wolfgang Leesch Leipzig 1953

Franz Eckhart G Einfuumlhrung in die Archivkunde 7 aktual Aufl Darmstadt 2007

Ginzburg Carlo Spurensicherung Die Wissenschaft auf der Suche nach sich selbst Berlin 1993

Kruumlger Kersten Historische Statistik in Goertz Hans-Juumlrgen (Hg) Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 59-82

Talkenberger Heike Historische Erkenntnis durch Bilder Zur Methode und Praxis der Historischen Bildkunde in Goertz Hans-Juumlrgen (Hg) Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 83-98

Wohlfeil Rainer Methodische Reflexionen zur modernen Bildkunde in Tolkemitt Brigitte Wohlfeil Rainer (Hg) Historische Bildkunde Problemwege ndash Beispiele (ZHF-Beihefte 12) Berlin 1991 S 17-35

Zimmermann Michael Quellen als Metapher Uumlberlegungen zur Historisierung einer historischen Selbstverstaumlndlichkeit in Historische Anthropologie 5 (1997) S 268-287

Alte Geschichte Schmalzried Egidius Hauptwerke der antiken Literatur Einzeldarstellungen und Interpretationen zur

griechischen lateinischen und biblisch-patristischen Literatur Muumlnchen 1976

Finley Moses I Quellen und Modelle in der Alten Geschichte Frankfurt am Main 1987

Meister Klaus Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Antike 2 Bde Paderborn ua Bd1 1997 Bd 2 1999

Mittelalter Dotzauer Winfried Quellenkunde zur deutschen Geschichte im Spaumltmittelalter (1350-1500) Darm-

stadt 1996

Typologie des Sources du Moyen Acircge Occidentale Turnhout 1972ff (bis 2004 erschienen 86 Hefte zu einzelnen Quellengattungen und Mise agrave jour = Nachtraumlge)

Wattenbach Wilhelm ua Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Vorzeit und Karolinger Hefte I ndash VI [Vorzeit bis Vertrag von Verdun 843] Weimar 1952-1990 dazu als Beiheft Buchner R Die Rechtsquellen Darmstadt 1953

Ders ua Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Die Zeit der Sachsen und Salier

Bd 1 und 2 900-1125 Darmstadt 1967

Bd 3 Italien und England mit Nachtraumlgen zu Baumlnden 1 2 Darmstadt 1971

Ders Schmale Franz-Joseph Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Vom Tode Ks Hein-richs V bis zum Ende des Interregnums 1125-1273 nur Bd 1 Darmstadt 1976 fuumlr die fehlende Zeit teilweise noch zu gebrauchen der alte Wattenbach Bd 2 6 Aufl Berlin 1894

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 52

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Huumlttenberger Peter Uumlberlegungen zu einer Theorie der Quelle in Rusineck Bernd A ua (Hg)

Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Neuzeit Paderborn ua 1992 S 253-265

Fuchs Ralf-Peter Die Arbeit mit den Quellen in Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Olden-bourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen 2000 S 255-272

Rusineck Bernd A ua (Hg) Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Neuzeit Paderborn ua 1992

Osteuropaumlische Geschichte Fitzpatrick Sheila The impact oft he Great Purges on Soviet elites A case study from Moscow and

Leningrad telephone directories of the 1930s in Getty J Arch Manning Roberta T Stalinist Terror New perspectives Cambridge 1993 S247-260

Hellbeck Jochen Tagebuch aus Moskau 1931-1939 Muumlnchen 1996

Schiffahrtsgeschichte Heidbrink Ingo Schrott oder Kulturgut Zur Bedeutung historischer Wasserfahrzeuge aus der Per-

spektive des Historikers Bestandserfassung Bewertung quellengerechte Erhaltung Lage Lippe 1994

e) Quelleneditionen Schriftliche Quellen werden in der Regel in Bibliotheken und Archiven aufbewahrt Diese sind zwar zumeist fuumlr die Forschung zugaumlnglich doch sind Recherchen fuumlr das wissenschaft-liche Arbeiten im Studium zu aufwendig und kostspielig Fuumlr Referate und Seminararbeiten reicht es meist aus wenn Sie veroumlffentlichte Quellen heranziehen die in Form von Editionen und Dokumentationen vorliegen Man unterscheidet zwischen Fondseditionen und Quellen-sammlungen Fondseditionen enthalten einzelne Aktenbestaumlnde (beispielsweise Kabinettspro-tokolle) Quellensammlungen dagegen Schriftgut zu einem bestimmten Thema das aus unter-schiedlichen Bibliotheken Archiven und Bestaumlnden stammt Die Verwendung von Quelleneditionen bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich Sie enthal-ten in der Regel eine Einleitung die die publizierten Quellen in den groumlszligeren Kontext einord-net sowie Sachkommentare und Erlaumluterungen in denen Fachtermini und konkrete Vorgaumln-ge die sich nur aus anderen Quellen erschlieszligen erklaumlrt werden Zudem enthalten sie Hin-weise auf weiteres Quellenmaterial zur vertiefenden Beschaumlftigung mit dem Gegenstand Al-lerdings stellen Editionen immer nur eine Auswahl des vorhandenen Archivmaterials dar die (insbesondere bei Quellensammlungen) auf zeitgebundenen Auswahlkriterien beruht Daher muumlssen Sie pruumlfen nach welchen Leitlinien die Dokumente ausgewaumlhlt wurden ob die jewei-lige Edition alle fuumlr die eigene Fragestellung wichtigen Materialien enthaumllt und ob die Edition wissenschaftlichen Anspruumlchen genuumlgt Das ist keineswegs immer der Fall Die Leitlinien fuumlr wissenschaftliche Editionen haben sich in den letzten 200 Jahren sehr veraumlndert Deswegen gibt es durchaus Quellensammlungen bei denen die Texte nach unterschiedlichen editori-schen Standards herausgegeben wurden (MGH ndash Monumenta Germaniae Historica seit 1823) Ein anderes Beispiel Die umfangreiche Edition bdquoDie Groszlige Politik der europaumlischen Kabinette 1871-1914ldquo die zwischen 1922 und 1927 in 40 Baumlnden publiziert wurde verfolgte das erklaumlrte Ziel die Unschuld des Deutschen Reiches an der Entfesselung des Ersten Welt-krieges zu beweisen zahlreiche Dokumente die dieser Interpretation widersprachen wurden nicht aufgenommen

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Hilfsmittel zum Auffinden von Quelleneditionen zur deutschen Geschichte Baumgart Winfried Buumlcherverzeichnis zur deutschen Geschichte Hilfsmittel Handbuumlcher Quellen

Muumlnchen 142001

Baumgart Winfried (Hg) Quellenkunde zur deutschen Geschichte der Neuzeit von 1500 bis zur Ge-genwart 7 Bde Darmstadt 1977-2003 (Eine Ausgabe auf CD-ROM ist 2005 erschienen)

Alte Geschichte Jacoby Felix Die Fragmente der griechischen Historiker (FGrHist) Berlin Leiden 1923ff

Peter Hermannus Historicum Romanorum Reliquiae (HRR) 2 Bde Stuttgart 1914 ND 1967

Malcovati Henrica Oratorum Romanorum fragmenta liberae rei publicae (ORF) Turin 1976

Warmington Eric Herbert Remains of Old Latin (ROL) CambridgeMass London 1935-1940 ND 1979-1982

Corpus Iuris Civilis I Institutionen Heidelberg 21997 II Digesten 1-10 Heidelberg 1995 III Di-gesten 11-20 Heidelberg 1999

Hiller Stefan Panagl Oswald Die fruumlhgriechischen Texte aus mykenischer Zeit Darmstadt sup21986

Mittelalter Potthast August Bibliotheca historica medii aevi Wegweiser durch die Geschichtswerke des europaumli-

schen Mittelalters bis 1500 2 Bde 2 Aufl Berlin 1896 ND 1954 neu als

Repertorium fontium historiae medii aevi Primum ab Aug Potthast digestum nunc cura collegi histo-

ricorumhellipemendatum et auctum bisher erschienen

- Bd 1 Series collectionum Rom 1962 Addenda Rom 1977

- Bde 2-11 Fontes bisher A-Z Rom 1967- 2007 MGH = MONUMENTA GERMANIAE HISTORICA inde ab anno Christi 500 usque ad annum 1500 von

1826 an (bisher ca 450 Bde die MGH hat verschiedene Reihen die wichtigsten sind Scriptores Leges Diplomata Epistolae Antiquitates)

Ausgewaumlhlte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters Freiherr-vom-Stein-Gedaumlchtnisausgabe Darmstadt Berlin 1955ff

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Muumlller Rainer Albert (Hg) Deutsche Geschichte in Quellen und Darstellung 11 Bde Stuttgart

1995-2000

Ausgewaumlhlte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit Freiherr-vom-Stein-Gedaumlchtnisausgabe Darmstadt Muumlnchen 1960ff

httpwwwhabdebibliothekfachinfofnddigquellenhtm Herzog August Bibliothek Wolfenbuumlttel Verzeich-nis digitaler Quelleneditionen

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Lateinamerikanische Geschichte Chasteen John C Wood James A Problems in modern Latin American history Sources and inter-

pretations Lanham SR Books 2005

Instituto dos Arquivos Nacionais Guia de fontes portuguesas para a histoacuteria da Ameacuterica Latina (Guia de fontes para a histoacuteria das naccedilotildees) 2 Bde Lisboa Imprensa Nacional-Casa da Moeda 1997-2001

Konetzke Richard Coleccioacuten de documentos para la historia de la formacioacuten social de Hispano-ameacuterica 1493-1810 3 Bde Madrid Consejo Superior de Investigaciones Cientificas Instituto Jaime Balmes 1953-1962

Otte Enrique (Hg) Cartas privadas de emigrantes a 1540-1616 Meacutexico Fondo de Cultura Econoacutemi-ca 1996

Reinhard Wolfgang Geschichte der europaumlischen Expansion 4 Bde Stuttgart ua Kohlhammer 1983-1990

Schmitt Eberhard (Hg) Dokumente zur Geschichte der europaumlischen Expansion Bd 1-4 Muumlnchen Beck 1984-1988 Bd 5 Wiesbaden 2003

Eine zunehmende Digitalisierung der Quellen ermoumlglicht es dem Historiker sich online zu informieren und Quellen einzusehen Die Anzahl der Bibliotheken und Institutionen ist zahlreich Hier zwei der wichtigsten in Spanien httpwwwmcues Ministerio de Cultura Espantildea httpwwwmcuesjspplantillaAncho_waijspid=61amparea=archivos

Archivo General de Indias (AGI) Espantildea

Von Bedeutung sind auch die verschiedenen lateinamerikanischen Nationalarchive httpwwwagngobmxarchivosindexhtml Archivo General de la Nacioacuten Meacutexico httpwwwmininteriorgovaragn Archivo General de Nacioacuten Argentina httpwwwarquivonacionalgovbrhomehtm Arquivo Nacional Brasil

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4 Hilfswissenschaften und Nachbardisziplinen

Als Hilfswissenschaften (auch Zweig- Neben- oder Basiswissenschaften) bezeichnet man diejenigen Nachbardisziplinen auf die der Historiker zuruumlckgreift wenn er bei der Untersu-chung seiner Quellen und seiner Fragestellung auf die Erkenntnismoumlglichkeiten anderer Wis-senschaften angewiesen ist Einen festen Kanon von Hilfswissenschaften gibt es nicht welche Disziplin jeweils als Hilfswissenschaft genutzt wird haumlngt allein von der Fragestellung ab

Brandt Ahasver von Werkzeug des Historikers Stuttgart ua 162003

Capelli Adriano Lexicon abbreviaturarum Dizionario di abbreviature latine ed italiane Mailand 61961

Die archivalischen Quellen mit einer Einfuumlhrung in die Historischen Hilfswissenschaften hgv Fried-rich Beck Eckhard Henning 4 durchges Aufl Koumlln ua 2004

Historische Hilfswissenschaften Stand und Perspektiven der Forschung hgv Toni Dietrich Joachim Oepen Koumlln 2005

Seit 2004 erscheint die Reihe Hahnsche historische Hilfswissenschaften bisher erschienen

Baumgaumlrtner Ingrid Historische Kartographie Hannover 2005

Boeselager Elke Freifrau von Schriftkunde Basiswissen Hannover 2005

Stieldorf Andrea Siegelkunde Basiswissen Hannover 2004 httpwwwphiluni-passaudehisthwTutHiWi Die Universitaumlt Passau bietet ein Tutorium fuumlr Histori-

sche Hilfswissenschaften online an

Archaumlologie

Die Archaumlologie (ἀρχαῖος = griech sbquoanfaumlnglich altrsquo) beschaumlftigt sich mit der Erforschung des materiellen Erbes der Vergangenheit Bergemann Johannes Archaumlologie Was sie kann was sie will Reinbek 2000

Fehring Guumlnter P Die Archaumlologie des Mittelalters Eine Einfuumlhrung 3 verb Aufl Darmstadt 2000

Houmllscher Tonio Klassische Archaumlologie Grundwissen Darmstadt 2002 httpwwwdainstorg Deutsches Archaumlologisches Institut httpodurletrugnlarge Archaeological Resource Guide for Europe httpwwwviamusde Virtuelles Antikenmuseum Goumlttingen Archaumlologi-

sches Institut httpwwwphiluni-erlangende~p1altaraeriahomehtml

Antikensammlung Erlangen Internet Archive

wwwuni-tuebingendeuni-afm Archaumlologie fuumlr Mittelalter

wwwmittelalterarchaeologiede

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Chronologie

Chronologie ist die Lehre von der Zeit Sie beschaumlftigt sich mit allen in der Vergangenheit entwickelten Maszligeinheiten fuumlr Jahre Tage und Stunden Bickerman Elias J Chronology of the Ancient World London 21980

Elias Norbert Uumlber die Zeit Frankfurt am Main 1984

Grotefend Hermann Taschenbuch der Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit 13 verb Aufl hg v J Asch Hannover 1991

Ruumlpke Joumlrg Kalender und Oumlffentlichkeit Die Geschichte der Repraumlsentation und religioumlsen Qualifi-kation von Zeit Rom ua 1995

httpwwwvl-ghwlmudechronologiehtml Linkliste zur Chronologie als historischer Hilfswis-senschaft

httpwwwmanuscripta-mediaevaliade Grotefend ohne Traumlnen ndash Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit interaktiv

Diplomatik

Die Lehre von Urkunden und von anderen Schriftstuumlcken rechtlichen Inhalts die auf unter-schiedlichem Beschreibstoff (Papyrus Pergament oder Papier) zum Teil im Original vorlie-gen oder durch Abschriften etwa in Kopialbuumlchern sowie in den meist gekuumlrzten Eintragun-gen der Registerbuumlcher uumlberliefert sind

Bresslau Harry Handbuch der Urkundenlehre fuumlr Deutschland und Italien 2 Bde Leipzig 1889-1912 ND Berlin 1969 und Registerband 1960

Epigraphik

Die Epigraphik (ἐπιγραφείν = griech sbquoaufschreibenrsquo) umfaszligt diejenigen Inschriften die auf Stein Metall Ton und Holz erhalten geblieben sind Lateinische Inschriften Corpus inscriptionum Latinarum Berlin 1826ff Lrsquoanneacutee eacutepigraphique Griechische Inschriften Corpus inscriptionum Graecarum Berlin 1828 Inscriptiones Graecae Berlin 1873ff

Klaffenbach Guumlnther Griechische Epigraphik Goumlttingen 1966

Robert Louis Die Epigraphik der klassischen Welt autoris Uumlbersetzung aus d Franz von Helmut Engelmann Bonn 1970 (grundlegend)

Schmidt Manfred G Einfuumlhrung in die lateinische Epigraphik Darmstadt 2004 httpwwwuni-koelndephil-fakifazpeindexhtml Zeitschrift fuumlr Papyrologie und Epigraphik httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonILShtml

Lateinische Inschriften

httpwwwuni-heidelbergdeinstitutesonstadwedh Epigraphische Datenbank Heidelberg httpwwwuni-frankfurtde~clauss Epigraphische Datenbank Frankfurt httpuseruni-frankfurtde~claussabkuerzhtml Abkuumlrzungen von Editionen

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Genealogie

Die Genealogie (γενεαλογεῖν = griech sbquojmds Abstammung herleitenrsquo) beschaumlftigt sich mit der Erforschung der Abstammungsverhaumlltnisse einzelner Personen und Geschlechter und der Beantwortung der sich daraus ergebenden historischen Fragestellungen

Garciacutea Carraffa Alberto Garciacutea Carraffa Arturo Enciclopedia heraacuteldica y genealoacutegica hispano-americano Madrid 1952-1963

Henning Eckart Ribbe Wolfgang (Hg) Handbuch der Genealogie NeustadtAisch 1972

Historische Geographie

Geographisch definierte Raumlume und natuumlrliche Gegebenheiten bestimmen den Gang der Ge-schichte entscheidend mit Die Raumvorstellungen der Menschen der Vergangenheit die Ge-gebenheiten und Handlungsmoumlglichkeiten in ihren Lebensraumlumen wie auf die von der Ge-genwart abweichenden Verhaumlltnisse sind Gegenstand dieser Disziplin Brodersen Kai Terra Cognita Studien zur roumlmischen Raumerfassung Hildesheim ua 1995

Braudel Fernand ua Die Welt des Mittelmeeres Zur Geschichte und Geographie kultureller Lebens-formen Frankfurt am Main 2000

Olshausen Eckhard Einfuumlhrung in die historische Geographie der Alten Welt Darmstadt 1991 httpwwwroman-emperorsorgIndexhtm The DIR and ORB Ancient and Medieval Atlas httpdarkwinguoregonedu~atlaseuropemapshtml OSSHE Historical and Cultural Atlas Resource ndash

Karten zu unterschiedlichen Themen httpwwwcolumbiaeduacisetsGraessecontentshtml Verzeichnis der wichtigsten lateinischen Orts- und

Laumlndernamen

Heraldik

Unter Wappen versteht man ein bleibendes nach festen Regeln geformtes Abzeichen einer Person Familie oder Koumlrperschaft Sich mit Wappen zu beschaumlftigen heiszligt sich mit dem Selbstverstaumlndnis und der Geschichte der wappenfuumlhrenden Familie oder Institution zu befas-sen

Egalbreath Donald L Jequier Leacuteon (Hg) Handbuch der Heraldik Augsburg 1990

Filip Vaacuteclav Vok Einfuumlhrung in die Heraldik Stuttgart 2000

Numismatik

Zu den numismatischen Quellen zaumlhlen in erster Linie Muumlnzen weiterhin muumlnzaumlhnliche Ob-jekte Medaillons und Muumlnzgewichte Aufgabe der Numismatik ist es die Aussagekraft der genannten Gegenstaumlnde zu erschlieszligen Howgego Christopher Geld in der antiken Welt Was Muumlnzen uumlber Geschichte verraten aus dem

Engl uumlbertr von Johannes und Margret K Nolleacute Darmstadt 2000 httpwwwunivieacatNumismatik Institut fuumlr Numismatik der Universitaumlt Wien httpwwwbbawdevhmuenzwerkindexhtml Griechisches Muumlnzwerk (Berlin-Brandenburgische

Akademie der Wissenschaften) httpwwwmoneyorg The American Numismatic Association

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httpwwwamnumsoc2org The American Numismatic Society httpsammlercommzromhtml Roumlmische Muumlnzen httpwwwifaustdenbe Numismatische Bilddatenbank Eichstaumltt

Palaumlographie

Die Palaumlographie (παλαιός = griech sbquoaltrsquo γραφείν = griech sbquoschreibenrsquo Schriftkunde) be-zeichnet die Historische Hilfswissenschaft die sowohl die Entwicklung und die Geschichte der Schrift behandelt als auch zum Lesen Datieren und Einordnen von Handschriften auf Grund graphischer Merkmale befaumlhigen soll

Bischoff Bernhard Palaumlographie des roumlmischen Altertums und des abendlaumlndischen Mittelalters 2 verb Aufl Berlin 1986

Arnall Jose Maria Josefa Bibliografiacutea de paleografiacutea linguumliacutestica y diplomaacutetica hispanoamericanas Barcelona 1993

Papyrologie

Die Papyrologie leitet ihre Bezeichnung von ihrem Schrifttraumlger dem Papyrus ab Weiterhin rechnet man der Papyrologie die Inschriften auf Tonscherben (Ostraka) auf Holz und Wachs-tafeln zu die in Aumlgypten gefunden worden sind Rupprecht Hans-Albert Kleine Einfuumlhrung in die Papyruskunde Darmstadt 1994 httpwwwuni-koelndephil-fakifazpeindexhtml Zeitschrift fuumlr Papyrologie und Epigraphik httpwwwpapyrologyorg American Society of Papyrologists mit Zugriff auf

Online-Ressourcen httpodysseylibdukeedupapyrus Papyrologie und Linksammlung

(httpodysseylibdukeedupapyrustextsmancanohtml ndash Texte die bis zum 30061996 publiziert wurden)

httpodysseylibdukeedupapyrustextsclisthtml Editions of Greek Latin Demotic and Coptic Papyri Ostraca and Tablets

httpwwwuni-heidelbergdeinstitutefak8papyhagedorn

Heidelberger Gesamtverzeichnis der griechischen Papy-rusurkunden Aumlgyptens chronologisch geordnete Listen und Suchmoumlglichkeit in den Datenbanken

httpwwwuni-koelndephil-fakifaNRWakademie Arbeitsstelle fuumlr Papyrologie Epigraphik Numismatik

Philologie

Die Geschichte der Antike und des Mittelalters erschlieszligt sich uns in der Hauptsache uumlber die griechischen und lateinischen Quellentexte Auszligerdem gehoumlren alle in der Vergangenheit ge-schriebenen Sprachen und ihre Philologien zu den Gegenstaumlnden historischer Arbeit (Mittel-hochdeutsch Mittelniederdeutsch Altfranzoumlsischhellip) Graf Fritz (Hg) Einleitung in die lateinische Philologie Stuttgart Leipzig 1997

Kindermann Udo Einfuumlhrung in die lateinische Literatur des Mittelalterlichen Europa Turnhout 1998 (grundlegende sehr gute Einfuumlhrung)

Nesselrath Heinz Guumlnther (Hg) Einleitung in die griechische Philologie Stuttgart Leipzig 1997

Habel Edwin Groumlbel Friedrich (Hg) Mittellateinisches Glossar Paderborn ua 21985 ND 1989

Lexer Matthias Mittelhochdeutsches Taschenwoumlrterbuch Stuttgart 381992

Luumlbben August Mittelniederdeutsches Handwoumlrterbuch Norden Leipzig 1888 ND Darmstadt 1995

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Mediae latinitatis lexicon minus Lexique latin meacutedieacuteval ndash Medieval Latin Dictionary ndash Mittellateini-sches Woumlrterbuch Leiden Darmstadt 2002

httpwwwperseustuftsedulexicahtml Text Tools und Lexika httpwwwoeawacatkalmultikey Software Multikey fuumlr MSWord ndash Griechisch-

Zeichensatz httpwwwthessalonicaorgru bietet multilinguale Tools fuumlr OpenOffice und

MSWord httpwwwstoaorgabbreviationshtml Abkuumlrzung antiker Werke nach Liddell-Scott-Jones

Prosopographie

Die Prosopographie (τό πρόσωπον = griech sbquoAngesicht Personrsquo) beschaumlftigt sich mit der Personenkunde Personen und Personengruppen sowie Informationen uumlber diese werden in einen Gesamtzusammenhang gestellt und somit die Moumlglichkeit eroumlffnet Verbindungen zu knuumlpfen und neue Fragestellungen an die Quellen heranzutragen

Berve Helmut Das Alexanderreich auf prosopographischer Grundlage Berlin 1926

Prosopographia Imperii Romani Berlin 1933ff

The Prosopography of Later Roman Empire (PLRE) Cambridge 1971ff

httpprosptolartskuleuvenacbe Prosopographia Ptolemaica httpwwwbbawdebbawForschungForschungsprojektepirdeStartseite

Prosopographia Imperii Romani ndash Who is Who der roumlmischen Kaiserzeit

Sphragistik

Die Sphragistik (ἡ σφραγίς = griech Siegelrsquo) untersucht Form Material sowie Befestigung Darstellung und zugehoumlrige Funktion der Siegel Siegel wurden fruumlher als Beglaubigungsmit-tel und zum Verschluszlig von Urkunden und Briefen benutzt In enger Verbindung mit der Diplomatik im 17 Jh entstanden bedient sie sich auch der Methoden der Numismatik He-raldik und Epigraphik

Ewald Wilhelm Siegelkunde Muumlnchen 1914 (ND 1975)

Stieldorf Andrea Siegelkunde Basiswissen (Hahnsche historische Hilfswissenschaften 2) Hannover 2004

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V Praumlsentation des Materials

Neben inhaltlichen und methodischen Kenntnissen will das Geschichtsstudium eine zentrale arbeitstechnische Kompetenz vermitteln die auch uumlber den engeren Bereich der Fachwissen-schaft hinaus anwendbar ist Sie sollen lernen sich selbstaumlndig in ein Thema einzuarbeiten und das erworbene Wissen in muumlndlicher und schriftlicher Form zu praumlsentieren Im Studium wird diese Faumlhigkeit in Form von muumlndlichen Referaten und schriftlichen Hausarbeiten ein-geuumlbt Pro- und Hauptseminararbeiten dienen zudem als Vorbereitung fuumlr die Magister- bzw Zulassungsarbeit die Sie am Ende des Studiums anfertigen

1 Grundregeln

Sowohl die muumlndliche als auch die schriftliche Praumlsentation wissenschaftlichen Materials ge-horcht einigen allgemeinen Grundregeln die Sie unbedingt beachten muumlssen Da Ihre Praumlsen-tationen immer fuumlr andere und nicht fuumlr Sie selbst bestimmt sind muumlssen sich die Leser Houml-rer orientieren koumlnnen Sie muumlssen sie an die Hand nehmen und durch die Praumlsentation fuumlh-ren Die Beachtung bzw Nichtbeachtung dieser Grundregeln ist zugleich eines der wichtigs-ten Kriterien fuumlr die Bewertung von Referaten und Hausarbeiten minus Legen Sie eingangs die Fragestellung offen unter der Sie das Thema untersuchen Gren-

zen Sie dabei das Untersuchungsfeld genau ab Sagen Sie deutlich was Sie untersuchen und was nicht wo Sie Schwerpunkte setzen und was Sie bewuszligt ausklammern

minus Trennen Sie zwischen Aussagen die Sie aus der Auswertung von Quellen gewonnen ha-ben und solchen die Sie aus der Literatur uumlbernommen haben In jedem Fall muszlig klar werden woher Sie Ihre Informationen beziehen daher sind Hinweise auf die Materialba-sis unerlaumlszliglich

minus Trennen Sie unbedingt zwischen eigenen Aussagen und Thesen einerseits sowie anderer-seits Aussagen und Schluszligfolgerungen die Sie aus der Literatur uumlbernommen haben Wenn Sie Aussagen aus Quellen und Literatur uumlbernehmen muumlssen Sie dies deutlich zum Ausdruck bringen Anderenfalls begehen Sie intellektuellen Diebstahl

minus Aussagen aus Quellen und Literatur koumlnnen Sie auf zwei Arten verwenden als woumlrtli-ches Zitat das mit doppelten Anfuumlhrungszeichen kenntlich zu machen ist sowie als Para-phrase in Form der indirekten Rede Achten Sie dabei unbedingt auf den korrekten Mo-dus Reine Textparaphrasen werden durch den Konjunktiv I (Konjunktiv des Praumlsens) wiedergegeben Der Konjunktiv II (Konjunktiv des Praumlteritums) kennzeichnet dagegen ei-ne Irrealitaumlt nimmt also eine Bewertung von Ihrer Seite vor15

minus Bestimmen Sie die Reichweite und die Verlaumlszliglichkeit Ihrer Aussagen Legen Sie dar auf welchen empirischen und logischen Geltungsnachweisen Ihre Schluszligfolgerungen beruhen Bewerten Sie die Aussagekraft der von Ihnen herangezogenen Quellen und die Qualitaumlt der Literatur Geltungsbereich und Verbindlichkeit einzelner Aussagen lassen sich sprach-lich praumlzise zum Ausdruck bringen16

minus Ihre Darstellung darf sich nicht auf eine deskriptive Nacherzaumlhlung der Fakten be-schraumlnken Vielmehr sollen Sie die einzelnen historischen Tatsachen zueinander in Be-ziehung setzen und miteinander verknuumlpfen Dazu muumlssen Sie das ausgewaumlhlte Material

15 Ein Beispiel In einem Gerichtsprotokoll ist zu lesen bdquoDer Unfallverursacher war betrunkenldquo Mit der For-

mulierung daszlig der Unfallverursacher betrunken gewesen sei uumlbernehmen Sie diese Aussage Wenn Sie aber schreiben daszlig der Unfallverursacher betrunken gewesen waumlre stellen Sie fest daszlig diese Aussage nicht der Wahrheit entspricht bzw angezweifelt werden kann der Unfallverursacher also mitnichten betrunken gewe-sen ist Das ist ein groszliger ja entscheidender semantischer Unterschied

16 Die Skala der Verlaumlszliglichkeit einzelner Aussagen reicht von bdquonachweislichldquo uumlber bdquosicherldquo bdquosehr wahrschein-lichldquo bdquowahrscheinlichldquo bis zu bdquovermutlichldquo und bdquomoumlglicherweiseldquo

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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einer kritischen Analyse unterziehen Das Ziel lautet in Referat und Hausarbeit eine moumlglichst luumlckenlose Argumentationskette zu schmieden die schlieszliglich in Ihre Thesen muumlndet Diese Argumentationskette die auf die jeweilige Fragestellung bezogen sein muszlig dient zugleich als bdquoroter Fadenldquo des Referats bzw der Hausarbeit

minus Unterschlagen Sie dabei niemals Gesichtspunkte die gegen Ihre These sprechen ndash das waumlre ein grober Verstoszlig gegen die Grundgesetze der Wissenschaftlichkeit Nehmen Sie diese auf und versuchen Sie Gegenargumente ins Feld zu fuumlhren um Ihre Interpretation plausibel zu machen Gehen Sie also moumlglichst offensiv mit moumlglichen Einwaumlnden um

minus Das zu praumlsentierende Material muszlig in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht werden Die Gliederung des Stoffs ist eine der wesentlichen Leistungen von Referat und Hausarbeit uumlber die sich intensives Nachdenken lohnt Grundsaumltzlich gibt es zwei Alternativen Sie koumlnnen Referat und Hausarbeit chronologisch (dem Zeitverlauf folgend) oder systema-tisch (nach Sachgesichtspunkten) aufbauen

minus Der Stil Ihrer Ausfuumlhrungen muszlig sachlich und nuumlchtern sein Ihre Sprache sollte weder feuilletonistisch noch gestelzt sondern klar und unpraumltentioumls sein Vermeiden Sie Mode- und Fuumlllwoumlrter Fuumlr subjektive Wertungen ist in der Historiographie kein Platz Aussagen wie bdquoIch bin empoumlrtldquo und aumlhnliche haben in wissenschaftlichen Arbeiten nichts verloren Statthaft ja bisweilen notwendig sind dagegen Fachausdruumlcke und Fremdwoumlrter deren Bedeutung jedoch ggf erklaumlrt werden muszlig

minus Das adaumlquate Tempus der Darstellung historischer Strukturen und Prozesse ist das Praumlteritum (Erzaumlhlzeit) Beachten Sie daszlig die unterschiedlichen Formen des Praumlteri-tums (Imperfekt Perfekt und Plusquamperfekt) Vor- bzw Nachzeitigkeit von Handlungen und Ereignissen ausdruumlcken Vermeiden Sie unbedingt Tempusinkonsequenzen dh fal-len Sie nicht unvermittelt vom Praumlteritum ins Praumlsens Von dieser Regel gibt es nur zwei Ausnahmen Wenn Sie eine Quelle beschreiben oder den aktuellen Stand in einer Kontro-verse darlegen tun Sie dies im Praumlsens denn die wissenschaftliche Debatte wird in der Gegenwart ausgetragen und die Quelle findet man heute noch in dieser Form vor

Noch ein wichtiger Hinweis Besprechen Sie Fragestellung Gliederung Thesen und Materi-albasis Ihres Referats bzw Ihrer Hausarbeit vorab mit dem Dozenten Sprechen Sie die Leh-renden an um grobe Fehler (wie etwa eine voumlllige Themenverfehlung) zu vermeiden

2 Das Referat

In der Regel machen schlechte Referate genauso viel Arbeit wie gute Es liegt meist nicht an der mangelnden Vorbereitung oder dem Willen desder Vortragenden wenn das Publikum sich langweilt keine Fragen hat und danach nicht kluumlger ist als zuvor Haumlufig liegt es an der Art der Praumlsentation und der Anlage des Materials Daher beachten Sie im eigenen Interesse und dem des Seminars nachstehende Hinweise

a) Funktion und Ziele des Referats Seminare sind diskursive Lehrveranstaltungen in denen zu vermittelnde Inhalte von den Leh-renden und Lernenden gemeinsam erarbeitet werden Jeder Teilnehmer bereitet einen Aspekt bzw ein Teilgebiet des Seminarthemas vor das er in einer Sitzung muumlndlich praumlsentiert Die Aufgabe der Referate besteht darin die wesentlichen Gesichtspunkte eines begrenzten The-mas herauszupraumlparieren um daruumlber eine Diskussion im Seminar anzuregen Daraus ergeben sich drei Konsequenzen uumlber die sich jeder Referent im klaren sein muszlig minus Das Referat ist Teil des Gesamtkonzepts des Seminars Daher muumlssen Sie sich Klarheit

daruumlber verschaffen welchen Stellenwert das Referat im Rahmen des Seminars hat und was aus der uumlbergeordneten Perspektive des Seminars an Ihrem Thema wissenswert ist Das Ziel eines Referats besteht nicht darin enzyklopaumldisches Wissen auszubreiten Ihre

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Aufgabe lautet vielmehr aus der Vielzahl von Informationen diejenigen auszuwaumlhlen die fuumlr den Gesamtzusammenhang relevant sind Machen Sie sich nachdem Sie sich in das Thema eingearbeitet haben zuerst bewuszligt welche Inhalte Sie vermitteln wollen Erst wenn Sie wissen was Ihre Zuhoumlrer an Inhalten aus Ihrem Referat mitnehmen sollen uumlber-legen Sie sich die Form der Praumlsentation um sie auf die Inhalte abzustimmen

minus Adressat des Referats ist nicht der Dozent sondern das Seminarplenum Ihr Publikum ist also einerseits mit der Rahmenthematik vertraut dh Sie koumlnnen ein Basiswissen uumlber die groumlszligeren Zusammenhaumlnge voraussetzen Andererseits verfuumlgt der Referent als bdquoExperteldquo fuumlr sein konkretes Thema stets uumlber Detailkenntnisse die den uumlbrigen Teilnehmern fehlen Daher muumlssen Sie uumlber Begriffe Sachverhalte Personen und Ereignisse Bescheid wissen damit Sie fuumlr Nachfragen geruumlstet sind Es lohnt sich das Publikum einzubeziehen indem Sie z B Texte vorlesen lassen Gruppen bilden oauml Das erhoumlht die Aufmerksamkeit und den Lernerfolg

minus Das Referat soll zur Diskussion anregen Daher duumlrfen sich Ihre Ausfuumlhrungen nicht auf eine ereignisgeschichtliche Aufzaumlhlung der Fakten beschraumlnken denn uumlber Tatsachen kann man nicht diskutieren Die Aufgabe des Referenten besteht vielmehr darin histori-sche Tatsachen miteinander zu verknuumlpfen und in eine erklaumlrende Beziehung zu bringen Zu diesem Zweck bilden Sie Thesen (oder uumlbernehmen Thesen aus der Literatur) die im Anschluszlig an das Referat gemeinsam besprochen werden Um das beruumlchtigte Schweigen nach dem Referat zu vermeiden koumlnnen Sie die in Ihren Augen diskussionswuumlrdigen Punkte besonders hervorheben oder Fragen an das Plenum richten Ein guter Einstieg in die Diskussion bietet auch die knappe Vorstellung einer wissenschaftlichen Kontroverse Auch hier koumlnnen Sie das Publikum einbeziehen und ihm im Vorhinein eine Aufgabe ge-ben (zB einen Text lesen lassen)

b) Regeln fuumlr Houmlrtexte

Es macht einen groszligen Unterschied ob man einen Text liest oder houmlrt Der wichtigste lautet Ein Houmlrer kann nicht zuruumlckblaumlttern Daher gelten fuumlr Houmlrtexte besondere Regeln die Sie im Referat unbedingt beachten muumlssen minus Der Referent macht sich nicht von irgendwo aus dem Kursraum verstaumlndlich sondern

nimmt den Platz vorne ein wo er von allen Teilnehmern gut gesehen und gehoumlrt werden kann

minus Das Referat muszlig klar gegliedert sein so daszlig der Inhalt gut nachvollzogen werden kann minus bleiben Sie ruhig keine Hektik wenn Sie gut vorbereitet sind gibt es keinen Grund zu

Nervositaumlt minus Referate sind frei vorzutragen Karteikarten oder Stichpunkte koumlnnen als Gedaumlchtnishilfe

dienen es wird nicht abgelesen minus Schauen Sie in das Publikum stellen Sie Blickkontakt her seien Sie verbindlich sichern

Sie sich die Aufmerksamkeit minus Sprechen Sie laut und deutlich Sie wollen gehoumlrt und verstanden werden minus Sprechen sie in ganzen Saumltzen die klar strukturiert sind Subjekt ndash Praumldikat ndash Objekt und

kurz minus Beziehen Sie Ihr Publikum mit ein wenn es Fragen gibt beantworten Sie sie ermuntern

Sie zu Fragen keine Angst vor ungebetenen Fragen zur Not auf Dozent oder Diskussion verweisen

minus Wenn es dem Thema dient nutzen Sie Medien Folien Power Point Buumlcher Abbildun-gen tragen Medien nichts zum Verstaumlndnis des Vorgetragenen bei sind sie uumlberfluumlssig

minus das Passiv ist der Feind des Historikers Formulieren Sie daher aktiv und vermeiden Sie unpersoumlnliche Konstruktionen (etwa mit bdquomanldquo)

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minus Vermeiden Sie nach Moumlglichkeit Begriffe die Ihnen selbst vor der Beschaumlftigung mit der Materie unbekannt gewesen sind Wenn sich diese Begriffe nicht vermeiden lassen muumls-sen sie erklaumlrt werden (moumlglichst in Form von griffigen Definitionen)

minus Machen Sie die Gliederung des Referats deutlich Setzen Sie bewuszligt Pausen ein (etwa am Ende eines Abschnitts oder eines Arguments) um die Gliederung des Referats zu be-tonen Teilen Sie den Houmlrern mit wenn Sie mit einem neuen Kapitel beginnen

minus Springen Sie nicht in Ihrer Argumentation sondern handeln Sie ein Argument nach dem anderen ab Vermeiden Sie haumlufige Querverweise auf andere Passagen des Referats

minus Geben Sie die Aussagen Anderer moumlglichst in Ihren eigenen Worten wieder Wenn Sie sich explizit auf eine Quelle oder einen Autoren beziehen nennen Sie diese bzw diesen jeweils am Anfang des Satzes namentlich

minus Fassen Sie am Ende des Referats Ihre Ergebnisse noch einmal thesenartig zusammen und heben Sie diejenigen Punkte besonders hervor die in der Diskussion behandelt wer-den sollten

minus Nutzen Sie die Moumlglichkeit der bdquoArbeitsteilungldquo zwischen Referat und Diskussion Spit-zen Sie Ihre Argumentation zu um eine lebhafte Diskussion zu foumlrdern

minus Halten Sie die vorgegebene Zeit ein Tragen Sie das Referat probeweise zu Hause vor (Familie Haustiere Freunde Wand)

Die Erfahrung lehrt daszlig die Houmlrer einem frei gehaltenen Vortrag weit besser folgen koumlnnen als einem monoton abgelesenen Referat Ein frei gehaltenes Referat erfordert eine besonders intensive Vorbereitung Es lohnt sich das Referat zunaumlchst schriftlich auszuformulieren und in einem zweiten Arbeitsschritt auf einen Stichwortzettel zu kondensieren der fuumlr den Vortrag als Erinnerungshilfe dient Nutzen Sie die Chance im Studium moumlglichst viele Referate zu halten um Routine im freien Vortrag zu gewinnen Frei sprechen zu koumlnnen ist eine Faumlhig-keit die auch jenseits der Wissenschaft gewuumlrdigt wird

c) Das Thesenpapier Thesen sind Behauptungen uumlber Zusammenhaumlnge sie sind eine moumlgliche Antwort auf eine Fragestellung Zum Referat muumlssen Sie in der Regel ein Thesenpapier vorlegen das an alle Teilnehmer des Seminars ausgegeben wird Es sollte vor dem Referat mit dem Dozenten be-sprochen werden Das Thesenpapier hat drei Funktionen minus Es ermoumlglicht den Teilnehmern die Vorbereitung auf das Referat (wenn es bereits vor der

Sitzung ausgeteilt wird) und die Orientierung waumlhrend des Referats minus Es entlastet die Teilnehmer beim Mitschreiben und ermoumlglicht ihnen ein groumlszligeres Maszlig an

Konzentration auf den Vortrag minus Es dient spaumlter zur Wiederholung des Stoffes und zur raschen Einarbeitung in das behan-

delte Thema

Aus dem Gesagten ergibt sich daszlig ein Thesenpapier in der Regel folgende Bestandteile ent-halten sollte minus Es beginnt mit dem Kopf der allgemeine Informationen uumlber das Seminar enthaumllt Semes-

ter und Datum des Referats Art und Titel der Lehrveranstaltung Name des Dozenten Name des Referenten Thema des Referats

minus Aus dem Thesenpapier muszlig die leitende Fragestellung ersichtlich sein unter der Sie das Thema untersuchen

minus Aus dem Thesenpapier muszlig die Gliederung des Referats hervorgehen minus Ein Thesenpapier muszlig Thesen enthalten die den Inhalt bzw die Ergebnisse des Referats

pointiert zusammenfassen und die sich zur Diskussion eignen (dh es muumlssen sich Argu-mente fuumlr und gegen die These finden lassen) Die Thesen sollten auch das Referat mit dem Rahmenthema des Seminars in Beziehung setzen

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minus Literaturhinweise Keine umfassende Bibliographie sondern die vollstaumlndigen bibliogra-phischen Angaben der wichtigsten Titel die Sie fuumlr das Referat verwendet haben (getrennt nach Quellen und Literatur)

d) Das Quellenpapier (s Anhang)

3 Die Hausarbeit

Die Seminararbeit ist eine wissenschaftliche Arbeit im Kleinformat Sie folgt im wesentlichen den gleichen Gesetzen wie umfangreichere universitaumlre Qualifikationsarbeiten (Magister- und Zulassungsarbeiten Dissertationen und Habilitationsschriften) Von jenen unterscheidet sie sich lediglich dadurch daszlig sie deutlich kuumlrzer ist einer begrenzteren Fragestellung nachgeht und auf einer schmaleren Basis aus Quellen und Literatur fuszligt Mit der Anfertigung einer Se-minararbeit sind zwei Ziele verbunden Erstens sollen Sie nachweisen daszlig Sie selbstaumlndig wissenschaftlich arbeiten dh einen bestimmten Sachverhalt mit den Methoden und Hilfsmit-teln der Geschichtswissenschaft untersuchen koumlnnen Zweitens sollen Sie das Abfassen wis-senschaftlicher Arbeiten einuumlben um fuumlr die Examensarbeit zu trainieren

a) Die aumluszligere Form der Hausarbeit Die Seminararbeit ist maschinenschriftlich zu erstellen Bitte halten Sie sich bei der Abfas-sung einer Seminararbeit an folgende Hinweise zur (aumluszligeren) Gestaltung minus Papierformat DIN A 4 minus Schriftart TimesTimes New Roman (oder eine aumlhnliche Schrift mit Serifen) minus Schriftgroumlszlige 12 Punkt (im Text) bzw 10 Punkt (in den Fuszlignoten) minus Zeilenabstand 15zeilig (im Text) bzw einzeilig (in den Fuszlignoten) minus Satzspiegel Blocksatz (verwenden Sie die Silbentrennung um bdquoTrennloumlcherldquo zu vermei-

den) minus Seiteneinrichtung Rand oben unten und links mindestens 2 cm rechts 35 cm minus Vergessen Sie die Seitenzahlen nicht minus Blaumltter werden nur einseitig bedruckt minus Textumfang 10-15 Seiten fuumlr eine Proseminararbeit (= 20000-30000 Zeichen) 20-25 Sei-

ten fuumlr eine Arbeit im Hauptseminar (= 40000-50000 Zeichen jeweils mit Leerzeichen) minus Eine Bindung ist nicht erforderlich Geben Sie aber keine lose Zettelsammlung ab son-

dern legen Sie die Seminararbeit in einen Schnellhefter minus Achten Sie auf fehlerfreie Orthographie und Interpunktion sowie korrekte grammatikali-

sche Konstruktionen Eine Seminararbeit muszlig mehrfach Korrektur gelesen werden bevor Sie sie abgeben koumlnnen

b) Der Aufbau der Hausarbeit Der Aufbau folgt im Grundsatz einem einheitlichen Geruumlst Es besteht aus Titelblatt Inhalts-verzeichnis Text (unterteilt in Einleitung Hauptteil und Zusammenfassung) sowie einem Quellen- und Literaturverzeichnis Daran schlieszligt evtl ein Anhang an in welchen ein Abkuumlr-zungsverzeichnis Graphiken Tabellen Bilder und Quellentexte aufgenommen werden koumln-nen Siehe dazu die vier Beispielseiten im Anhang ab Seite 74

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Titelblatt

Das Titelblatt der Seminararbeit muszlig folgende Angaben enthalten minus Lehrveranstaltung (links oben auf dem Titelblatt) Semester Universitaumlt und Institut Na-

me des Dozenten sowie Art und Titel der Lehrveranstaltung minus Titel der Seminararbeit (in der Mitte des Titelblatts in hervorgehobener Schriftgroumlszlige) minus Verfasser (links unten auf dem Titelblatt) Vor- und Nachname Adresse (mit Telefon-

nummer und e-mail) Studienfaumlcher angestrebter Abschluszlig Fachsemester minus Datum der Abgabe der Arbeit

Inhaltsverzeichnis

Das Inhaltsverzeichnis entspricht der (genauen hierarchischen) Gliederung der Seminararbeit Aufgefuumlhrt werden saumlmtliche Kapitel- Unterkapitel- und Abschnittsuumlberschriften mit der An-gabe der jeweiligen Seite auf der sie beginnen Beachten Sie dabei Jedes bdquoErstensldquo braucht ein bdquoZweitensldquo Wenn also beispielsweise ein Unterkapitel nur aus einem Abschnitt besteht fuumlgen Sie keine eigene Abschnittsuumlberschrift ein

Einleitung

Der eigentliche Text der Seminararbeit beginnt mit der Einleitung Die Einleitung besteht aus vier Bausteinen minus In der Einleitung muumlssen Fragestellung und Erkenntnisziel der Arbeit bestimmt werden

Damit definieren Sie den genauen Untersuchungsgegenstand minus Die Einleitung muszlig Informationen uumlber den historischen Zusammenhang enthalten in

dem das Thema von Bedeutung ist Bei der Hausarbeit muumlssen Sie also Ihr Thema in den groumlszligeren Kontext des Seminars einordnen

minus In der Einleitung muumlssen der Forschungsstand und die Quellenlage zur behandelten The-matik sowie die Materialbasis der Arbeit dargelegt und kritisch gewuumlrdigt werden Eine reine Aufzaumlhlung der von Ihnen verwendeten Quellen und Literatur reicht nicht aus Sie muumlssen einen bewertenden Uumlberblick uumlber die vorhandenen Editionen und Forschungsar-beiten geben Ihr Urteil soll kritisch aber in der Sache begruumlndet sein

minus Zudem muszlig die Einleitung das methodische Vorgehen und den Aufbau der Arbeit offen-legen und begruumlnden Sie muumlssen schildern wie Sie von den Fragen zu den Antworten kommen wollen und warum Sie dabei so und nicht anders verfahren

Die Einleitung soll zum Thema hinfuumlhren Ein haumlufiger Anfaumlngerfehler besteht darin den bdquoersten Satzldquo zu vergessen ohne den die Arbeit unvermittelt mit der Tuumlr ins Haus faumlllt Die-sen Fehler vermeiden Sie indem Sie eine der drei gaumlngigen bdquoEroumlffnungenldquo wissenschaftlicher Arbeiten verwenden minus Sie beginnen entweder ereignisgeschichtlich (bdquoAm 17 Juni 1953 ldquo) minus Oder Sie beginnen problemorientiert (bdquoDie Verfassung der Weimarer Republik ldquo) minus Oder Sie beginnen mit einem Quellenzitat das zum Thema hinfuumlhrt

Hauptteil

Im Hauptteil muumlssen die in der Einleitung aufgeworfenen Fragen beantwortet werden Dazu muumlssen Sie historische Strukturen und Ereignisse analysieren Quellen interpretieren und die Ergebnisse der Geschichtswissenschaft kritisch (dh bewertend) diskutieren Nochmals Sie duumlrfen dabei nicht auf der Ebene der reinen Faktenbeschreibung stehenbleiben sondern Sie muumlssen eine problemorientierte Analyse vornehmen indem Sie nach den erklaumlrenden Bezie-hungen zwischen den historischen Tatsachen suchen Dazu muumlssen Sie argumentieren Das

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Ziel lautet eine moumlglichst luumlckenlose Argumentationskette zu bilden die schlieszliglich in the-senhaft formulierten Ergebnissen muumlndet Die Gliederungspunkte des Inhaltsverzeichnisses erscheinen an den entsprechenden Stellen des Textes als Kapitel- Unterkapitel- und Abschnittsuumlberschriften Natuumlrlich muumlssen diese Uumlberschriften auch zu den entsprechenden Textpassagen passen (das ist manchmal gar nicht so einfach) Besonders wichtig ist es die einzelnen bdquoBausteineldquo des Textes miteinander zu verbinden Nicht selten fehlen die Uumlberleitungen zwischen den Kapiteln so daszlig diese unver-bunden aufeinander folgen ndash eine Argumentationskette kann so nicht entstehen Schweifen Sie in der Darstellung nicht vom Thema ab sondern konzentrieren Sie sich darauf die in der Einleitung gestellten Fragen zu beantworten Diese geben Ihnen den roten Faden der Analyse vor Exkurse und alles was nicht unmittelbar zum Thema gehoumlrt sollten Sie vermeiden ndash Sie unterbrechen damit nur den Gang Ihrer Argumentation Sie nutzen den Platz viel besser indem Sie Forschungspositionen erlaumlutern kritisch hinterfragen und ndash wo immer das moumlglich ist ndash einander gegenuumlberstellen

Zusammenfassung

minus Im Fazit der Arbeit greifen Sie die eingangs formulierten Leitfragen wieder auf und be-antworten sie indem Sie Ihre Ergebnisse thesenartig zusammenfassen

minus Hier ist spaumltestens der Ort an dem Sie die eigene (begruumlndete) Meinung kundtun und in Forschungskontroversen Stellung nehmen ndash dabei muumlssen Sie natuumlrlich begruumlnden wa-rum Sie die eine Position verwerfen der anderen zustimmen oder moumlglicherweise eine ei-gene Position beziehen

minus Nach wie vor offene Fragen sollten Sie kenntlich machen ndash das ist keineswegs ein Zei-chen fuumlr die unzureichende Beschaumlftigung mit der Materie sondern ein Indiz fuumlr Problembewuszligtsein

minus Es kann durchaus auch sinnvoll sein weitere Perspektiven des Themas und weiterfuumlhren-de Fragen zu benennen Allerdings sollten Sie dabei vorsichtig sein und keine voumlllig neu-en Themen anreiszligen die nicht mehr behandelt werden koumlnnen

minus Wichtig ist es im Fazit die Relevanz der Darstellung und der Untersuchungsergebnisse fuumlr das uumlbergeordnete Seminarthema darzulegen

Quellen- und Literaturverzeichnis

Im Quellen- und Literaturverzeichnis werden saumlmtliche Werke aufgefuumlhrt die in der Arbeit verwendet worden sind Quellen und Literatur werden dabei getrennt aufgefuumlhrt (zuerst die Quellen danach die Literatur) und jeweils alphabetisch nach den Nachnamen der Verfasser bzw Herausgeber sortiert bei mehreren Titeln des gleichen Autors sortiert man aufsteigend nach dem Erscheinungsjahr Achten Sie unbedingt darauf die bibliographischen Angaben zu den einzelnen Werken vollstaumlndig anzugeben Zur Anzahl der Quelleneditionen und Literaturtitel auf denen Ihre Arbeit beruhen sollte gibt es keine festen Regeln Das haumlngt in erster Linie von Quellenlage und Forschungsstand des jeweiligen Themas ab Um wenigstens einen groben Richtwert anzugeben Eine Proseminar-arbeit sollte wenigstens auf drei Quellen (Editionen Dokumentationen autobiographischen Aufzeichnungen uauml) und zehn Literaturtiteln basieren Grundsaumltzlich gilt natuumlrlich Je breiter Ihre Materialbasis und je intensiver Ihre Auseinandersetzung mit der Forschung ausgefallen ist desto houmlher die Qualitaumlt Ihrer Arbeit Eine haumlufig anzutreffende groszlige Schwaumlche von Anfaumlngerarbeiten besteht darin daszlig sie ganz uumlberwiegend auf Uumlberblicksdarstellungen zuruumlckgreifen Diese Gattung sollen Sie selbstver-staumlndlich auch heranziehen allerdings muumlssen Sie in einem weiteren Arbeitsschritt die thema-tisch einschlaumlgigen Spezialmonographien und Aufsaumltze durcharbeiten da der Forschungspro-zeszlig ja vor allem durch Spezialstudien vorangetrieben wird Nicht selten werden Quellen in

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Seminararbeiten nur bdquokosmetischldquo verwendet indem Zitate in einen fertigen Text eingefuumlgt werden Das ist nicht der Sinn von Quellenarbeit Vielmehr muumlssen Sie einschlaumlgige Editio-nen etc durch- und in Ihre Argumentation einarbeiten

Anhang

Eine Seminararbeit kann auch einen Anhang enthalten Darin koumlnnen je nach Thema Gra-phiken Tabellen oder Quellentexte aufgenommen werden denen fuumlr Ihre Arbeit zentrale Be-deutung zukommt und auf die Sie daher (im Text) detailliert eingehen Grundsaumltzlich sollten Sie jedoch mit diesen Dingen eher sparsam umgehen und sich auf das Unverzichtbare be-schraumlnken Wenn Sie im Text oder in den Fuszlignoten der Arbeit Abkuumlrzungen (etwa fuumlr politische Partei-en) verwenden muumlssen diese in einem Abkuumlrzungsverzeichnis aufgeloumlst werden Davon ausgenommen sind lediglich allgemein uumlbliche Abkuumlrzungen (beispielsweise etc ua evtl usw vgl ggf Bd ders ebd Hg ff Nr)

Verpflichtungserklaumlrung

Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Seminar kein Schein erworben werden kann Dieder Studierende ist durchgefallen Nach dem Beschluszlig der Studienkommission vom 16112005 ist jeder wissenschaftlichen Ar-beit eine Erklaumlrung uumlber das selbstaumlndige Erstellen der Hausarbeit beizufuumlgen Die Erklaumlrung kann auch uumlber die Homepage des Instituts abgerufen werden Erklaumlrung gemaumlszlig sect6 Abs 4 AT PO BA sect 21 Abs 4 MagisterPO sect 17 Abs 8 VO Erste Staatspruumlfung Lehramt

Ich erklaumlre daszlig ich die vorgelegte Arbeit selbstaumlndig verfaszligt und nur die angegebenen Quel-len und Hilfsmittel benutzt habe Woumlrtlich oder dem Sinn nach aus anderen Werken entnom-mene Stellen sind unter Angabe der Quelle kenntlich gemacht

Mir ist bekannt daszlig bei Feststellung eines Taumluschungsversuchs die Leistung als nicht er-bracht gilt

Datum Unterschrift

Name Vorname

Anschrift

Matrikelnummer

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c) Zehn Basisregeln fuumlr die sprachliche Gestaltung wissenschaftlicher Hausarbeiten 1 Bilden Sie vollstaumlndige Saumltze Jeder Aussagesatz braucht ein Subjekt und ein Praumldikat

(= konjugiertes Verb) 2 Es gilt der Grundsatz ein Gedanke pro Satz Fuumlr einen neuen Gedanken benoumltigen Sie

einen neuen Satz Vermeiden Sie insbesondere Satzanschluumlsse mit bdquowasldquo bdquowobeildquo uauml (Beispiel bdquoDies hatte zur Folge daszlig ldquo statt bdquo was zur Folge hatte daszlig ldquo)

3 Hauptsachen gehoumlren in Hauptsaumltze Nebensachen in Nebensaumltze Stellen Sie wichtige Informationen immer in einen Hauptsatz Ein Nebensatz kann ergaumlnzende undoder Hin-tergrundinformation enthalten

4 Achten Sie auf korrekte grammatische Bezuumlge Pronomen wie bdquoerldquo und bdquosieldquo beziehen sich immer auf das zuletzt vorausgegangene maskuline bzw feminine Substantiv Be-zieht sich die Aussage auf Personen oder Dinge deren Erwaumlhnung im Text weiter zu-ruumlckliegt muumlssen diese erneut benannt werden

5 Achten Sie auf die kohaumlrente Verwendung zweiteiliger Ausdruumlcke bdquosowohl als auchldquo bdquonicht nur sondern auchldquo bdquoeinerseits andererseitsldquo bdquozum einen zum anderenldquo bdquozwar aberldquo bdquovon bisldquo Der erste Teil verlangt hier immer auch den zweiten

6 Tempus Historische Sachverhalte werden in der Vergangenheitsform wiedergegeben (Beispiel bdquoIm Jahre 1517 traf Karl I zum ersten Mal auf der iberischen Halbinsel einldquo) Eine Ausnahme bilden Bezugnahmen auf Textaussagen Diese koumlnnen im Praumlsens formu-liert sein da die Aussagen auch heute noch in den Texten stehen (Beispiel bdquoJean Bodin erklaumlrt in seinem Werk sbquoSix Livres de la Reacutepubliquersquo die Souveraumlnitaumlt zum Grundprinzip des Staatesldquo)

7 Indirekte Rede Aussagen Urteile und Meinungen von Anderen werden in der Regel im Konjunktiv wiedergegeben Dies gilt sowohl fuumlr Stellungnahmen historischer Personen als auch fuumlr diejenigen wissenschaftlicher Autoren (Beispiel bdquoFriedrich Edelmayer ver-tritt die Auffassung dass im 17 Jahrhunderts ein grundlegender Strukturwandel der spa-nischen Gesellschaft zu beobachten seildquo) Steht der Hauptsatz in der Vergangenheits-form erfordert die indirekte Rede den Konjunktiv II bzw die Umschreibung mit bdquowuumlrdeldquo (Beispiel bdquoKritiker warfen den Guumlnstlingen den sogenannten sbquovaacutelidosrsquo vor sie miszligbrauchten das Vertrauen des Koumlnigs zu ihrem eigenen Vorteilldquo)

8 Vermeiden Sie umgangssprachliche Ausdruumlcke (Dazu gehoumlren Formulierungen wie bdquoich findeldquo bdquonun malldquo bdquonoch lange nichtldquo sowie Redewendungen wie bdquoauf den Putz hauenldquo bdquoin die gleiche Kerbe schlagenldquo usw) Schreiben Sie beispielsweise bdquonoch einmalldquo oder bdquoerneutldquo statt bdquonoch malldquo und bdquozunaumlchst einmalldquo statt bdquoerstmalldquo

9 Verwenden Sie einen sachlichen Stil Vermeiden Sie moralisch wertende Ausdruumlcke wie bdquoblutruumlnstigldquo bdquofurchtbarldquo bdquoentzuumlckendldquo bdquotapferldquo bdquoschockierendldquo bdquoverwerflichldquo uauml ndash es sei denn Sie geben sie ausdruumlcklich als Meinung Anderer wieder

10 Einige Regeln zur Vermeidung der haumlufigsten Interpunktionsfehler Ein Komma steht ua

minus zwischen gleichrangigen Teilsaumltzen die durch eine entgegenstellende Konjunktion (zB aber sondern doch) verbunden sind

minus vor undoder nach einem Infinitiv wenn dieser durch eine Wortgruppe oder ein hinwei-sendes Wort angekuumlndigt wird (Beispiel bdquoEs war sein Ziel die Gunst des Koumlnigs zu er-langenldquo)

minus vor undoder nach einem Relativsatz Monika Hoffmann Deutsch fuumlrs Studium Grammatik und Rechtschreibung Paderborn 2005 Das Buch erklaumlrt von den Komma- bis hin zu Konjunktivregeln verstaumlndlich die Grundregeln der Rechtschreibung und Grammatik Sie finden darin zahlreiche auf das wissenschaftliche Arbeiten zugeschnittene Sprach-Uumlbungen

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d) Zitation Eine der unveraumluszligerlichen Grundlagen der Wissenschaft ist die Nachpruumlfbarkeit der gemach-ten Angaben Jede Ihrer Angaben sei es aus Quellen oder aus der Literatur muszlig es dem Leser ermoumlglichen Ihre Zitate Argumente Interpretationen und Informationen nachzupruumlfen und womoumlglich korrigieren zu koumlnnen Daher ist es unabdingbar die von anderen uumlbernommenen Aussagen kenntlich zu machen Geschieht dies nicht macht sich der Verfasser des Plagiats schuldig Aussagen anderer werden entweder als Paraphrase in indirekter Rede uumlbernommen oder als woumlrtliches Zitat das in doppelte Anfuumlhrungszeichen gesetzt werden muszlig Dies gilt sowohl fuumlr Zitate und Uumlbernahmen aus der Forschungsliteratur als auch fuumlr Quellen Im Rah-men einer Seminararbeit haben Zitate mehrere Funktionen minus Quellenzitate belegen eigene Thesen minus Zitate aus der Literatur stuumltzen eigene Aussagen und dienen der Beweisfuumlhrung innerhalb

der Argumentation minus Quellenzitate koumlnnen die Arbeit konkretisieren sie anschaulicher und lebendiger machen Gehen Sie sparsam vor allem mit laumlngeren woumlrtlichen Zitaten um Sie muumlssen sich in der Ar-beit von der Sprache der Quellen loumlsen da Sie ansonsten Gefahr laufen implizit Wertungen der Quellentexte zu uumlbernehmen die Sie gar nicht uumlbernehmen wollen Fuumlr viele Sachverhalte und Phaumlnomene hat die Forschung gliedernde Begriffe entwickelt die Sie aus der Literatur kennen und nutzen sollten Versuchen Sie uumlbernommene Aussagen soweit wie moumlglich in eigenen Worten wiederzugeben Bloszliges Paraphrasieren von Quellen und Literatur oder die endlose Aneinanderreihung von Zitaten zeigen die mangelnde geistige Durchdringung der Thematik Zudem ersetzen Zitate keineswegs die Thesen sie dienen lediglich dazu diese zu untermauern Auch spricht ein Zitat keineswegs fuumlr sich selbst es muszlig vielmehr genau inter-pretiert werden Was besagt das Zitat im Kontext Ihrer Untersuchung Rein illustrative Zitate sind hingegen uumlberfluumlssiger Zierrat und daher verzichtbar

Formale Regeln der Zitation

minus Oberster Grundsatz Eine sinnvolle einheitliche und genaue Wiedergabe von Angaben soll die Nachvollziehbarkeit und Wiederauffindbarkeit der zitierten Werke sicherstellen

minus Woumlrtliche Zitate muumlssen in doppelte Anfuumlhrungszeichen gesetzt werden minus Achten Sie auf Genauigkeit Bei woumlrtlichen Zitaten ist eine Veraumlnderung des Wortlauts

unzulaumlssig Nicht das Zitat muszlig sich dem Text anpassen sondern umgekehrt Zulaumlssig ist lediglich die Kasusaumlnderung bei einzelnen Woumlrtern die allerdings in eckigen Klammern kenntlich zu machen ist17

minus Nur eindeutige Druckfehler werden mit [sic] gekennzeichnet und so uumlbernommen18 Al-tertuumlmliche Schreibweisen die nach heutigem Duden zwar falsch oder unuumlblich sind zur Zeit ihrer Abfassung aber den grammatischen bzw orthographischen Regeln entsprach werden ohne Kennzeichnung uumlbernommen (z B bdquodaszligldquo statt bdquodassldquo)19

17 Beispiel Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf der Bevoumllkerung in dem die bayerischen Landesplaner einen

bdquozuverlaumlssige[n] gesamtwirtschaftliche[n] Maszligstab fuumlr das Ausmaszlig der Strukturmaumlngelldquo erblickten konnte in den ausgewaumlhlten Landkreisen des Bayerischen Waldes nicht mit dem Bundesdurchschnitt Schritt halten

18 Beispiel Das Deutsche Schiffahrtsmuseum [sic] ist das deutsche Nationalmuseum fuumlr die Geschichte der Schifffahrt

19 Beispiel Georg Dehio Geschichte des Erzbistums Hamburg-Bremen bis zum Ausgang der Mission Berlin 1877 S 172 Sowol Heinrichrsquos II als Konradrsquos II Wuumlnsche gingen nicht houmlher hinaus als die Nordgrenze ertraumlglich ruhig und die saumlchsischen Groszligen nicht zu maumlchtig zu wissen

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minus Laumlngere Zitate koumlnnen gekuumlrzt werden was mit [] zu kennzeichnen ist Kuumlrzungen eines Zitats duumlrfen jedoch unter keinen Umstaumlnden den Sinn der Originalaussage veraumlndern o-der gar verdrehen20

minus Erklaumlrende Ergaumlnzungen im Zitat werden ebenfalls in eckige Klammern gesetzt (ggf mit dem Zusatz wer die Veraumlnderung vorgenommen hat)21

minus Hervorhebungen im Original muumlssen im Zitat uumlbernommen werden In der Fuszlignote ist darauf hinzuweisen wer die Hervorhebung vorgenommen hat (also bdquoHervorhebung im Originalldquo oder bdquoHervorhebung durch [Autorenkuumlrzel]ldquo)

minus Fremdsprachige Zitate Lateinische englische und franzoumlsische Zitate muumlssen nicht uumlber-setzt werden Bei Zitaten in anderen Sprachen sollte eine Uumlbersetzung in der Fuszlignote an-gegeben werden

minus Zitieren Sie nach Moumlglichkeit immer aus dem Original vermeiden Sie soweit es geht Zitate aus zweiter Hand Wenn das Original nicht beschafft werden kann und Sie daher eine Quelle nach einem Literaturtitel zitieren muumlssen Sie in der Fuszlignote die Originalquelle sowie den Titel des Werkes angeben nach dem Sie die Que 22lle zitieren

minus Ein Zitat im Zitat wird durch einfache Anfuumlhrungszeichen kenntlich gemacht23 minus Zitate ab einer Laumlnge von drei Textzeilen werden eingeruumlckt und einzeilig gesetzt

Zitierfaumlhigkeit

Es gibt Informationsquellen die Sie zwar nutzen koumlnnen die aber nicht zitierfaumlhig sind Dazu gehoumlren allgemeinbildende Lexika und Enzyklopaumldien (Brockhaus Meyer Herder Duden etc) eher populaumlre Nachschlagewerke (z B Das Mittelalter von A bis Z Taschenlexikon Dreiszligigjaumlhriger Krieg) sowie populaumlre Sachliteratur Ausschlaggebend fuumlr die Zitierfaumlhigkeit ist einerseits die Namhaftmachung eines Urhebers der Information (namentlich gekennzeich-nete Stichwoumlrter in Lexika etc) andererseits die Ferne der Informationen zu Quellen und For-schung Fuumlr jedes Thema das Sie bearbeiten gibt es genuumlgend serioumlse und zitierfaumlhige leicht zugaumlngliche Informationen (vgl Abschnitt II 1 Basisinformation) so daszlig Sie nicht auf quel-len- und forschungsgestuumltzte Informationen zuruumlckgreifen muumlssen

Quellenzitate [Name] Werk (oft als Abkuumlrzung) quelleneigene Aufteilung Buch Kapitel Jahr Abschnitt

Paragraph etc

Plin nat 37 59-61 = C Plinius Secundus Maior naturalis historia Buch 37 Abschnitte 59-61

Aug civ dei 215 = Augustinus De civitate Dei Buch 21 Kapitel 5

minus Beachten Sie so verfaumlhrt man bei dem gesamten Kanon griechlat Autoren der Antike oft auch bei Kirchenvaumltern viele griechische Werke haben lateinische Titelvarianten unter denen zitiert werden kann

Dioskurides Materia medica fuumlr περὶ ὕλης ἱατρικῆς

20 Beispiel In den Augen der Landesplaner muszligten bdquodie Verbesserung der Infra- und Agrarstruktur die Indust-

rialisierung und die uumlbrigen zur Hebung der Wirtschaftskraft im Grenzgebiet notwendigen Maszlignahmen [] als Teile einer in sich geschlossenen Strukturpolitik verstanden werdenldquo

21 Beispiel bdquoIm Gegenteil die [gemeint sind die ehemaligen Nationalsozialisten JB] regieren heute noch besser wie [sic] fruumlher und wenn irgendwo der Nationalsozialismus neu entstehen wuumlrde so waumlre dies da-hier moumlglichldquo

22 Die Fuszlignote eines solchen Zitats das Sie aus der Literatur zitiert haben muumlszligte dann beispielsweise so aus-sehen Wochenbericht der Intelligence Division von OMGBy vom 1941946 zit nach Woller Hans Ge-sellschaft und Politik in der amerikanischen Besatzungszone Die Region Ansbach und Fuumlrth Muumlnchen 1986 S 135 f

23 Beispiel bdquorsquoRemo cum fratre Quirinusrsquo so pries Vergil das Ende des Bruderkrieges und die wiederhergestell-te Herrschaft des Gesetzesldquo

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

71

Bei Werken ohne Verfasser wie manchen Annalen oder Chroniken nach der dortigen Zaumlhlung eben-

falls bei Volksrechten (Leges)

Ann Fuld ad 840 ad a 840 a 840 = Annales Fuldenses fuumlr das Jahr 840

minus Eine quellenimmanente Zaumlhlung muumlssen Sie immer angeben Sie dient dazu unabhaumlngig von Edi-tionen oder Uumlbersetzungen die verwiesene Stelle aufzufinden manchmal in Konkordanzen zB bei Briefeditionen mit unterschiedlicher Zaumlhlung (Beispiel Einhardbriefe hg v K Hampe (MGH Epistolae Karolini aevi III) Berlin 1898 S 107f) Die Editionen auf die man sich selbst bezieht stehen in der Literaturliste

Bei Herrscherurkunden (von Kaisern und Koumlnigen) wird die Nummer der Urkunde in der jeweiligen Edition angegeben Die uumlbliche Kurzform zur Zitation einer Urkunde in den MGH setzt sich aus der Abkuumlrzung fuumlr Urkunde bzw Diplom (D bei Verweis auf mehrere Diplome DD) und dem Herrscherkuumlrzel ggf samt Ordnungszahl (etwa LD = Ludwig der Deutsche O II = Otto II) zu-sammen Dazu kommt das Datum der Urkunde gegenlaumlufig notiert Im Quellenverzeichnis werden Urkunden nicht einzeln aufgenommen sondern nur der jeweils benuumltzte Band der Urkundensamm-lung

middot DLD 156 874 Mai 4

middot DDLD 156 157 und 160

im Quellenverzeichnis

middot Die Urkunden Ludwigs des Deutschen Karlmanns und Ludwigs des Juumlngeren hg v Paul Kehr (MGH DD regum Germaniae ex stirpe Karolinorum 1) Berlin 1934

Bei Privaturkunden (alle Aussteller auszliger Kaisern Koumlnigen und Paumlpsten) wird uumlblicherweise der Titel des Urkundenbuches verkuumlrzt (UB fuumlr Urkundenbuch + Name des Klosters der Stadt der Region) und die Nummer der Urkunde genannt mit dem gegenlaumlufig notierten Datum

middot UB Weiszligenburg Nr 4 667 Aug 4

im Quellenverzeichnis

middot Traditiones Wizenburgenses Die Urkunden des Klosters Weiszligenburg 661-864 Gloumlckner Karl Doll Anton (Hg) Darmstadt 1979

Bibelzitate Buch Kapitel Vers[e]

Bei Bibelstellenangaben werden Kapitel und Vers durch Komma ohne Spatium voneinander abge-setzt Mk 14 1 Kor 135 Deut 56-22 (= Deuteronomium Kapitel 5 Verse 6-22 ndash Die Zehn Ge-bote)

Einzelne Verse werden durch Punkt ohne Spatium voneinander abgesetzt Mt 122513

Stellen aus verschiedenen Kapiteln bzw aus verschiedenen Buumlchern werden durch Semikolon und folgendem Spatium voneinander abgesetzt Mt 614 1835 Mk 1125

Mit bdquoparldquo wird auf synoptische Parallelstellen verwiesen Mt 69ndash13 par Lk 112ndash4 bzw Mt 69ndash13 par Mk 1127ndash33 par Mt 2123ndash27

minus Die 5 Buumlcher Mose werden mit ihrem Namen angegeben Ex = Exodus = 2 Buch od Deut= Deuteronomium = 5 Buch die Apostelgeschichte nach ihrem lateinischen Namen Acta Apostolo-rum mit Act abgekuumlrzt Es gibt Unterschiede der kath und der protest Bibel Die Zaumlhlung des Psalter ist unterschiedlich (zB Ps 118 Vulgata = Ps 119 Lutherbibel) auch innerhalb der Psal-men Einige Buumlcher der Vulgata der offiziellen kath Bibel wurden von Luther nicht aus dem Ur-

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 72

text uumlbersetzt III Makkabaumler (Makk) Jesus Sirach (Sir od Ecc = Ecclesiasticus) ua Heute sollte man sich auf die oumlkumenische Einheitsuumlbersetzung beziehen die alle Buumlcher enthaumllt an-sonsten koumlnnen die Zitate mit dem Zusatz bdquoVulgldquo bzw bdquoLutherldquo versehen werden

Quellenangabe minus bei Abkuumlrzungen der antiken Literatur Der kleine Pauly Lexikon der Antike hg v K Ziegler W Sontheimer Stuttgart 1964 Bd 1 S

XXI-XXVI oder LPh

minus bei theologischen Abkuumlrzungen des Christen- und Judentums Theologische Realenzyklopaumldie (TRE) Abkuumlrzungsverzeichnis 2 uumlberarbu erweit Aufl Berlin

New York 1994 (enorm umfangreich)

Angabe der Quelle in der Fuszlignote Wenn die Quelle im Text zitiert wurde sieht die Fuszlignote folgendermaszligen aus 1Varius nobis fuit sermo ut in convivio nullam rem usque ad exitum adducens sed aliunde alio tran-

siliens (Sen ep 7642)

Bei der Paraphrasierung einer Quelle wird nur die entsprechende Stelle genannt

Cass Dio 72352

Bibliographische Angabe der literarischen Quellen im Quellenverzeichnis Texteditionen

Name evtl Vorname (des antiken Autors) Titel hg v Vorname Name (des Herausgebers Editors) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (der edierten Ausgabe)

Beispiel Seneca Lucius Annaeus De beneficiis hg v Karl Hosius (BT) Leipzig 1914

Uumlbersetzungen

Name Vorname Titel latdt (zB) (evtl Reihe in der die Uumlbersetzung erschienen ist) hg u uumlbers v Vorname Name (des Uumlbersetzers) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (der Uumlbersetzung)

Beispiel Seneca Lucius Annaeus Philosophische Schriften latdt hg u uumlbers von Manfred Rosen-bach Darmstadt 1969

Zitation von archivalischen Quellen (Besonderheiten einzelner Archive beachten) Beispiele

Beispiel aus dem Bestand des Staatsarchivs Bremen Senatsregistratur Aktenverzeichnis zu Auswei-sungen 3-A10 Nr 1-

Einzelakte

Beschwerde des russischen Staatsangehoumlrigen Kaufmann Josef Lewkowsky gegen die Beschluumlsse der Polizeikommission betr Seine Ausweisung als laumlstiger Auslaumlnder in StHB 3-10 Nr 212

Dokument aus dieser Akte

Offizialbericht der Polizeikommission Bremen an den Praumlsidenten des Senats Buumlrgermeister Dr Do-nandt vom 31101922 in StHB 3-A10 Nr 212

Beispiel aus dem Bestand des Bundesarchivs Nachlaumlsse

Brief Charlotte von Hadelns an Freiherr von Medem vom 19 Juni 1930 in Barch NL 235 Renzetti Aktenband 2 Korrespondenz 1930

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

73

e) Belegtechnik Im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit muszlig die Herkunft der wiedergegebenen Informa-tionen unbedingt belegt werden denn nur so werden die Ergebnisse und Thesen nachpruumlfbar und damit wissenschaftlich verwendbar Zitate und Paraphrasen Einzelinformationen Ereig-nisfolgen sowie uumlbernommene Gedankengaumlnge und Thesen muumlssen durch die Angabe des Fundorts (genaue bibliographische Angaben von Monographie Aufsatz oder Quelle) und der Fundstelle (genaue Angaben der Seitenzahl) belegt werden Dies geschieht in Form von Fuszlig-noten die in einer wissenschaftlichen Arbeit mehrere Funktionen haben minus Sie dienen dem Beleg von Informationen und eigenen Aussagen minus Sie koumlnnen Sachkommentare Erlaumluterungen und ggf Modifizierungen enthalten die den

Textfluszlig hemmen oder den Gang der Argumentation unterbrechen wuumlrden minus Sie koumlnnen Querverweise auf andere Passagen innerhalb der eigenen Arbeit enthalten

(was jedoch im Rahmen einer Seminararbeit in der Regel nicht noumltig ist) minus Sie koumlnnen eine vertiefte Auseinandersetzung mit der wissenschaftlichen Literatur enthal-

ten Generell gilt jedoch Schreiben Sie keinen bdquoParalleltextldquo innerhalb der Fuszlignoten Wichtige Informationen gehoumlren in den Text dieser muszlig auch ohne die Lektuumlre der Fuszlignoten verstaumlnd-lich sein Auch bezuumlglich der Frage wie viele Fuszlignoten pro Seite zu setzen sind gibt es keine festen Regeln Als Anhaltspunkt fuumlr Proseminararbeiten koumlnnen vier bis fuumlnf Fuszlignoten pro Seite gelten

Formalia

minus Fuszlignoten werden einzeilig in Schriftgroumlszlige 10 Punkt (TimesTimes New Roman) gesetzt minus Die Fuszlignoten werden im gesamten Text fortlaufend numeriert (bei umfangreicheren Ar-

beiten empfiehlt es sich dagegen die Fuszlignoten kapitelweise zu numerieren) minus Fuszlignoten werden im Text durch hochgestellte arabische Ziffern kenntlich gemacht Je

nach Bezug stehen sie hinter einem Wort einem Satz oder (als Sammelbeleg) am Ende eines Absatzes Woumlrtliche Zitate muumlssen in jedem Fall unmittelbar belegt werden

minus Fuszlignoten werden orthographisch wie ein vollstaumlndiger Satz behandelt deswegen begin-nen sie mit einem Groszligbuchstaben und enden mit einem Punkt24 Absaumltze in Fuszlignoten sind unuumlblich

minus Belegfuszlignoten muumlssen die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben der zitierten Quel-len- und Literaturtitel enthalten Wenn Sie einen Titel mehrfach zitieren ist ab der zweiten Nennung die Zitation mit Kurztitel statthaft Nicht erlaubt ist dagegen das Kuumlrzel bdquoaaOldquo (bdquoam angegebenen Ortldquo)

Beispiele fuumlr die korrekte Titelangabe in den Fuszlignoten

minus Sie beziehen sich erstmals in Ihrer Arbeit auf ein Buch Deshalb geben Sie die vollstaumlndi-gen bibliographischen Angaben und die Seitenzahl an auf die Sie sich beziehen25

minus In der direkt darauf folgenden Fuszlignote verweisen Sie noch einmal auf dieses Buch aber auf eine andere Seite26

minus In der dritten Fuszlignote geben Sie einen Aufsatz an den Sie erstmals heranziehen In die-sem Fall muumlssen Sie sowohl die Seitenangaben des ganzen Aufsatzes angeben als auch die Seitenangabe auf die Sie sich in diesem Fall konkret beziehen27

24 Dies auch bei Fuszlignoten mit unvollstaumlndiger Syntax 25 Beispiel Kaufmann Doris Frauen zwischen Aufbruch und Reaktion Protestantische Frauenbewegung in

der ersten Haumllfte des 20 Jahrhunderts Muumlnchen 1988 S 97 26 Ebd S 79

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 74

minus Nun verwenden Sie abermals das Buch von Doris Kaufmann Da Sie das Werk schon zi-tiert haben genuumlgt nun die Angabe des Autors und ein Kurztitel des Buchs28

minus In der naumlchsten Fuszlignote beziehen Sie sich nochmals auf dieses Buch und zwar auf diesel-be Seite wie in der vorherigen Fuszlignote29

minus Nun zitieren Sie im Text eine Quelle aus einer Quellenedition Dazu muumlssen Sie die An-gabe des verwendeten Quellenstuumlcks sowie die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben der Edition anfuumlhren30

minus Schlieszliglich benutzen Sie noch einen Quellentext der nicht in einer Quellenedition abge-druckt ist sondern in einer darstellenden wissenschaftlichen Arbeit zu Ihrem Thema Auch hier nennen Sie zunaumlchst die Angabe zur Quelle Dann verweisen Sie mit bdquozit nachldquo auf die Studie aus der Sie das Zitat entnommen haben Fuumlr diese Studie fuumlhren Sie wie-derum die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben auf31

Literatur zur Anfertigung einer Hausarbeit Baumlnsch Axel Wissenschaftliches Arbeiten Muumlnchen 82003

Buumlnting Karl-Dietrich ua Schreiben im Studium mit Erfolg Ein Leitfaden Berlin 2000

Eco Umberto Wie man eine wissenschaftliche Abschluszligarbeit schreibt Heidelberg 1988

Hoffmann Monika Deutsch fuumlrs Studium Grammatik und Rechtschreibung Paderborn ua 2005

Kruse Otto Keine Angst vor dem leeren Blatt Ohne Schreibblockaden durchs Studium Frankfurt am Main New York 92002

Niederhauser Joumlrg Die schriftliche Arbeit Ein Leitfaden zum Schreiben von Fach- Seminar- und Abschlussarbeiten in der Schule und beim Studium Mannheim 2000

Nolte Paul Die Seminararbeit Hinweise zur formalen und inhaltlichen Gestaltung online in httpwwwgeschkultfu-berlindeefmiarbeitsbereicheab_noltearbeitstechnikenarbeitspapiereNolte_Seminararbeitpdf (PDF-Datei) (Stand 15042009)

Poenicke Klaus Wie verfaszligt man wissenschaftliche Arbeiten Ein Leitfaden vom 1 Semester bis zur Promotion Mannheim ua 21988

Schroumlder Henrik Steinhaus Ingo Mit dem PC durchs Studium Eine praxisorientierte Einfuumlhrung Darmstadt 2000 (Nuumltzliche Einfuumlhrung in das Abfassen einer wissenschaftlichen Arbeit mit dem PC vor allem fuumlr Computer-Neulinge zu empfehlen)

Standop Ewald Die Form der wissenschaftlichen Arbeit Heidelberg 131990

27 Sommer Walter Chinas langer Marsch ins 20 Jahrhundert Zur Modernisierung einer traditionsreichen

Hochkultur in GWU 49 (1998) S 326-345 hier S 333 28 Kaufmann Frauen zwischen Aufbruch und Reaktion S 114 29 Ebd 30 Artikel 2 der Austraumlgal-Ordnung des Deutschen Bundes vom 16 Juni 1817 in Huber Ernst Rudolf (Hg)

Dokumente zur deutschen Verfassungsgeschichte Bd 1 Deutsche Verfassungsdokumente 1803-1850 Stutt-gart ua 31978 S 114 ff hier S 114

31 Brief Koumlnig Ludwigs I an Ludwig Fuumlrst zu Oettingen-Wallerstein vom 1 Maumlrz 1835 zit nach Gollwitzer Heinz Ludwig I von Bayern Koumlnigtum im Vormaumlrz Eine politische Biographie Muumlnchen 1997 S 395

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75

VI Standards in der Lehre

Auf einer Sitzung am 2 Februar 2005 haben sich die Lehrenden am Institut fuumlr Geschichts-wissenschaft der Universitaumlt Bremen auf gemeinsame Standards in Lehre und Pruumlfungen ver-staumlndigt Demnach sind in den Lehrveranstaltungen bestimmte unten aufgefuumlhrte Leistungen zu erbringen Zugleich werden die unten ebenfalls genannten allgemeinen Inhalte angeboten Der folgende Katalog ist fuumlr die Lehrenden und fuumlr die Studierenden verpflichtend Er wird in geeigneter Weise publiziert und insbesondere den Studierenden bekannt gemacht

I Lehre

Proseminar (einschlieszliglich Tutorium) allgemeine Inhalte

- fachspezifische Methoden Quellen zu finden und auszuwerten (Heuristik Kritik Analyse Interpretation)

- fachspezifische Anleitung der Bibliotheksbenutzung - fachspezifische Anleitung zum Bibliographieren (traditionelle und elektronische Me-

dien) - Kenntnis von Handbuumlchern Uumlberblickswerken Zeitschriften - qualifizierter Umgang mit dem Internet - Techniken des Exzerpierens - Vorbereitung Praumlsentation und Kritik muumlndlicher Beitraumlge - Methoden der Ergebnissicherung (Protokoll) - Anleitung zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

fuumlr eine erfolgreiche Teilnahme obligatorisch

- regelmaumlszligige Teilnahme und aktive Mitarbeit o Sitzungen duumlrfen houmlchstens zweimal und jeweils unter Vorlage einer Ent-

schuldigung versaumlumt werden o regelmaumlszligige Lektuumlre auch fremdsprachiger Texte

- Kurzreferat (mit Thesenpapier) sowie kleinere schriftliche Arbeiten (zB Exzerpt Protokoll Rezension) die Vorbesprechung von Thesenpapier und Referat ist ver-pflichtend

- Erstellung einer Bibliographie ndash Quellen und Literatur (Monographien und Aufsaumltze) ndash fuumlr die Hausarbeit mit anschlieszligender Besprechung

- Schriftliche Hausarbeit (20000-30000 Zeichen = 10-15 Normseiten) anhand einer Fragestellung und mit verpflichtender Vorbesprechung in der Sprechstunde

o die Hausarbeit schlieszligt die Interpretation von Quellen ein o Abgabe bis zum Ende des Semesters

- der bdquofachdidaktische Anteilldquo fuumlr Studierende in Lehramtsstudiengaumlngen orientiert sich an den Anforderungen eines didaktischen Entwurfs

Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Proseminar kein Schein erworben werden kann Dieder Studierende ist durchgefallen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 76

b Hauptseminar allgemeine Inhalte

- Begleitung bei der selbstaumlndigen Vertiefung der in den Proseminaren eingefuumlhrten methodischen und arbeitstechnischen Kenntnisse und Fertigkeiten (so)

fuumlr eine erfolgreiche Teilnahme obligatorisch

- regelmaumlszligige Teilnahme und aktive Mitarbeit o Sitzungen duumlrfen houmlchstens zweimal und jeweils unter Vorlage einer Ent-

schuldigung versaumlumt werden o regelmaumlszligige Lektuumlre auch fremdsprachiger Texte

- muumlndliches Referat oder muumlndliche Problemaufarbeitung und Diskussionsleitung - selbstaumlndiges Bibliographieren - schriftliche Hausarbeit (40000-50000 Zeichen = 20-25 Normseiten) anhand einer

Fragestellung und mit verpflichtender Vorbesprechung in der Sprechstunde Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Hauptseminar kein Schein erworben werden kann Derdie Studierende ist durchgefallen

II Pruumlfungen

Zwischenpruumlfung

- die bdquopruumlfungsrelevante Studienleistungldquo (PSL) wird zusaumltzlich zu den obligatorischen Leistungen fuumlr Proseminare erbracht

- gepruumlft werden Methoden wissenschaftlichen Arbeitens (vgl Merkblatt zur Zwi-schenpruumlfung) und ein mit den Pruumlferinnen oder Pruumlfern vereinbartes Thema

- spaumltestens zwei Wochen vor der Pruumlfung sind beiden Pruumlferinnen oder Pruumlfern eine Literaturliste (ca 10-15 Titel ohne Handbuchartikel gezaumlhlt) und ein Thesenpapier als Voraussetzung und Grundlage einzureichen

Auch fuumlr Magisterabschluszligpruumlfungen und das erste Staatsexamen werden in der Regel The-senpapiere verlangt

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77

VII Studierwerkstatt

Die Studierwerkstatt ist eine Einrichtung der Universitaumlt Bremen In 1-2-taumlgigen Workshops (Modulen) vermitteln wir bdquoSchluumlsselkompetenzenldquo fuumlr ein erfolgreich(er)es Studium Bei uns lernen Sie methodisches bdquoHandwerkszeugldquo um noch zielgerichteter und effektiver studieren zu koumlnnen

Das Angebot der Studierwerkstatt umfaszligt

bull Unterschiedliche Lern- und Arbeitstechniken fuumlr das Studium

bull Verbesserung der Selbstorganisation durch ein optimales Zeitmanagement

bull Methoden gezielter Pruumlfungsvorbereitungen und Streszligabbau

bull Praumlsentationstechniken fuumlr den Vortrag

bull Grundtechniken des wissenschaftlichen Schreibens (fuumlr Haus- und Abschluszligarbeiten)

bull Hilfe im Schreibprozeszlig wissenschaftlicher Arbeiten durch ein Formulierungstraining

Das Programm der Studierwerkstatt ist in Grundlagen- und Themenmodule unterteilt die auf die spezifischen Anforderungen im Studium zugeschnitten sind

Neben den Workshops zur Optimierung der Studierfaumlhigkeit bietet die Studierwerkstatt fuumlr die Tutorinnen und Tutoren der Universitaumlt Bremen Themen-Workshops zur Anleitung von Lerngruppen an In diesen hochschuldidaktischen Schulungen werden die angehenden Lern-gruppenleiter auf ihre Rolle mit grundlegendem didaktischem Handwerkszeug vorbereitet In Rollenspielen wird das Erlernte unmittelbar erprobt und sowohl die kommunikative wie die soziale Kompetenz verbessert

bull Tutorenschulung ndash Grundkurs

bull Tutorenschulung ndash Aufbaukurs

bull Lehren lernen fuumlr Praktikumsbetreuer(innen) und Uumlbungsgruppenleiter(innen) in naturwis-senschaftlichen Faumlchern

Anmeldung zu allen Workshops der Studierwerkstatt uumlber die Homepage Saumlmtliche Seminare sind teilnehmerbegrenzt Um die Anmeldungen verbindlich zu machen ist eine Gebuumlhr von jeweils 8- euro zu entrichten Die Gebuumlhr ist sofort nach Anmeldung in bar bei Frau Dittmer VWG 0190 Montag ndash Freitag 900 bis 1200 Uhr zu bezahlen Die Einzahlungsquittung gilt als Anmeldebeleg Kontakt Verwaltungsgebaumlude Uni Bremen 28359 Bremen 0421 2182728 wwwstudierwerkstattuni-bremende

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Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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VIII Anhang

Beispiele fuumlr

Quellenblatt fuumlr ein Referat

Titelblatt einer Hausarbeit

Inhaltsverzeichnis

Bibliographie

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Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Universitaumlt Bremen FB 8 Institut fuumlr Geschichtswissenschaft

Art der Veranstaltung (zB Wahlpflichtbereich II General Studies) Titel der Veranstaltung Dozent Titel Vorname Name Wintersemester Sommersemester 200x0y

Titel der Hausarbeit Untertitel

Vorname Name der Verfasserin des Verfassers wohne in der und der Straszlige in der und der Stadt bzw Anschrift ersetzt durch die e-mail-Adresse bin im so und sovielten Semester und studiere Fach A Fach B Abschluszlig Matr Nordm XXXXXXX

Bremen Tag Monat Jahr

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 82

Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung Seitenzahl 11 Forschungsstand und Quellenlage Seitenzahl 12 Fragestellung Seitenzahl 2 Das erste Kapitel Seitenzahl 21 Das erste Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 22 Das zweite Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 23 Das dritte Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 3 Das zweite Kaptitel Seitenzahl 31 Das erste Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 32 Das zweite Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 321 Das erste Sub-Unterkapitel zum zweiten Unterkapitel

des zweiten Kapitels Seitenzahl 322 Das zweite Sub-Unterkapitel zum zweiten Unterkapitel

des zweiten Kapitels Seitenzahl 33 Exkurs Seitenzahl 34 Das dritte Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 4 Schluszlig Seitenzahl 41 Resultate der Untersuchung Seitenzahl 42 Offene Fragen und Ausblick Seitenzahl 5 Literaturverzeichnis Seitenzahl 51 Quellen Seitenzahl 52 Literatur Seitenzahl 53 Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung Seitenzahl 6 Anhang Seitenzahl 61 Texte Quellen Seitenzahl 62 Bilder Plaumlne Karten Seitenzahl 63 Abbildungsverzeichnis Seitenzahl

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

83

5 Literaturverzeichnis

51 Quellen Cassius Dio Roumlmische Geschichte uumlbersetzt von Otto Veh Bd 3 Zuumlrich Muumlnchen 1986

Cassius Dio Roumlmische Geschichte uumlbersetzt von Otto Veh Bd 4 Zuumlrich Muumlnchen 1986

Diodorus Siculus Diodorus of Sicily In twelve volumes mit einer englischen Uumlbersetzung

von Charles Bradford Welles Bd 8 Cambridge London 1970

Plutarch Grosse Griechen und Roumlmer eingeleitet und uumlbersetzt von Konrat Ziegler Bd 5

Zuumlrich Stuttgart 1960

Gaius Suetonius Tranquillus Opera 1 De Vita Caesarum lib VIII recensuit Maximilianus

Ihm Stuttgart ua 32003

Sueton Caumlsarenleben uumlbertragen und erlaumlutert von Max Heinemann Stuttgart 1986

52 Literatur

Cancik Hubert Hitzl Konrad (Hg) Die Praxis der Herrscherverehrung in Rom und seinen

Provinzen Tuumlbingen 2003

Clauss Manfred Kaiser und Gott Herrscherkult im roumlmischen Reich Stuttgart 1999

Dahlheim Werner Geschichte der roumlmischen Kaiserzeit (OGG 3) 3 uumlberarb und erw

Aufl Muumlnchen 2003

Giebel Marion Augustus Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten Hamburg 1984

Klauck Hans-Josef Vergoumlttlichte Menschen Der Herrscher- und Kaiserkult in Ders

(Hg) Die religioumlse Umwelt des Urchristentums II Herrscher- und Kaiserkult Philoso-

phie Gnosis Stuttgart ua 1996

Riemer Ulrike Wundergeschichten und ihre Erzaumlhlabsicht im Kontext antiker Herrscher-

verehrung in Klio 86 (2004) S 218-234

Stepper Ruth Augustus et sacerdos Untersuchungen zum roumlmischen Kaiser als Priester

(Potsdamer Altertumswissenschaftliche Beitraumlge 9) Wiesbaden 2003

Taylor Lily Ross The divinity of the roman emperor New York 1931

Weber Gregor Kaiser Traumlume und Visionen in Prinzipat und Spaumltantike Stuttgart 2000

Wlosok Antonie (Hg) Roumlmischer Kaiserkult Darmstadt 1978

Wohlmayr Wolfgang Die Apside als sakrale Form im fruumlhen roumlmischen Kaiserkult in

Brandt Barbara ua (Hg) Synergia Festschrift fuumlr Friedrich Krinzinger Bd 2 Wien

2005 S 387-394

  • Vorworte
  • I Was ist Geschichte
    • 1 Geschichte als Wissenschaft
    • 2 Literatur zur Einfuumlhrung
      • a) Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft
      • b) Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft
      • c) Geschichte der Geschichtswissenschaft
          • II Basisinformationen
            • 1 Basisinformationen (Lexika und Handbuumlcher)
              • a) Lexika und Nachschlagewerke
              • b) Handbuumlcher und Reihen
              • c) Atlanten
                • 2 Ausgewaumlhlte Uumlberblicksdarstellungen
                  • III Materialbeschaffung
                    • 1 Bibliographieren
                      • a) Systematisches Bibliographieren
                      • b) Unsystematisches Bibliographieren
                      • c) Bibliographische Hilfsmittel und Bibliographien
                        • 2 Titelaufnahme (bibliographische Angaben)
                          • Haumlufige Abkuumlrzungen (lat amp dt)
                            • 3 Bibliotheken in Bremen
                              • SuUB
                              • Die Fachsystematiken Geschichte der SuUB Bremen
                                • Gliederung
                                • Bibliothekskataloge (OPAC)
                                • Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa
                                • Bibliothek des DSM (Deutsches Schiffahrtsmuseum) Bremerhaven
                                    • 4 Fachzeitschriften
                                    • 5 Internet-Ressourcen fuumlr Historiker
                                      • IV Wissenschaftliches Arbeiten im Studium
                                        • 1 Fragestellung
                                        • 2 Literaturarbeit
                                          • a) Lesen wissenschaftlicher Texte (Informationsbeschaffung)
                                          • b) Aufbereitung des Gelesenen (Informationsverwaltung)
                                            • 3 Quellenarbeit
                                              • a) Was ist eine Quelle
                                              • b) Quellentypologie
                                              • c) Quellenkritik
                                              • d) Quelleninterpretation
                                              • e) Quelleneditionen
                                                • 4 Hilfswissenschaften und Nachbardisziplinen
                                                  • Archaumlologie
                                                    • Chronologie
                                                    • Diplomatik
                                                    • Epigraphik
                                                    • Genealogie
                                                    • Historische Geographie
                                                    • Heraldik
                                                    • Numismatik
                                                    • Palaumlographie
                                                    • Papyrologie
                                                    • Philologie
                                                    • Prosopographie
                                                    • Sphragistik
                                                      • V Praumlsentation des Materials
                                                        • 1 Grundregeln
                                                        • 2 Das Referat
                                                          • a) Funktion und Ziele des Referats
                                                          • b) Regeln fuumlr Houmlrtexte
                                                          • c) Das Thesenpapier
                                                            • 3 Die Hausarbeit
                                                              • a) Die aumluszligere Form der Hausarbeit
                                                              • b) Der Aufbau der Hausarbeit
                                                              • c) Zehn Basisregeln fuumlr die sprachliche Gestaltung wissenschaftlicher Hausarbeiten
                                                              • d) Zitation
                                                              • e) Belegtechnik
                                                                  • VI Standards in der Lehre
                                                                  • VII Studierwerkstatt
                                                                  • VIII Anhang
                                                                    • Beispiele fuumlr
                                                                      • Quellenblatt fuumlr ein Referat
                                                                      • Titelblatt einer Hausarbeit
                                                                      • Inhaltsverzeichnis
                                                                      • Bibliographie
Page 5: Institut für Geschichte der Universität Bremen...Bernbeck, Reinhard: Theorien in der Archäologie, Tübingen / Basel 1997. Eggers, Hans Jürgen: Einführung in die Vorgeschichte,

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

5

Aus dem Vorwort zur 3 Ausgabe [] Diese dritte Auflage beinhaltet erstmals Literatur zum neuen Studienschwerpunkt der Schiffahrtsgeschichte Die Aufnahme der Ur- und Fruumlhgeschichte ist ebenfalls erfolgt Litera-turangaben sind jedoch erst fuumlr die naumlchste Auflage vorgesehen Die Neufassung wurde redaktionell betreut und bearbeitet von Moritz Boumlhme Jan Ulrich Buumlttner Carmen Hammer Claudia Horst und Stefan Scheel

Nachsommer 2007 Vorwort zur 4 Ausgabe Schneller als erwartet wurde eine weitere Auflage notwendig Diese vierte Auflage enthaumllt erstmals umfassende Literaturangaben zum Studienfach der Ur- und Fruumlhgeschichte die unter den jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten eingefuumlgt wurden Neben allerlei Aumlnderungen Aktualisierungen und Fehlerkorrekturen im Detail wurden zahlreiche Angaben zur Literatur der Geschichte Lateinamerikas erneuert und ausgetauscht sowie die Literatur zur Osteuropaumli-schen Geschichte komplett neu erarbeitet Diese Neufassung und Uumlberarbeitung des Studienleitfadens wurde redaktionell betreut und durchgefuumlhrt von Jan Ulrich Buumlttner und Stefan Scheel

Fruumlhsommer 2009

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 6

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

7

I Was ist Geschichte

Geschichte ist die kollektive Vergangenheit der Menschen Der Begriff bdquoGeschichteldquo hat ver-schiedene Bedeutungsebenen 1 die Geschichte als die Summe alles vergangenen Gesche-hens 2 die verschriftlichte Vergangenheit der Menschen (Geschichtsschreibung) die wieder-um besteht aus a) der Geschichtserzaumlhlung und b) der Geschichtswissenschaft Das Ge-schichtsstudium ndash wie auch dieser Leitfaden ndash beschaumlftigt sich ausschlieszliglich mit der wissen-schaftlichen Erschlieszligung der Vergangenheit

1 Geschichte als Wissenschaft

Der Historiker Reinhart Koselleck definiert den Begriff Geschichte als Kollektivsingular bei dem es sich im Gegensatz zu den vielen Geschichten um einen Reflexionsbegriff handelt Ge-schichte meint nicht nur vergangene Ereigniszusammenhaumlnge sondern immer auch deren In-terpretation Insofern wird der Historiker die Bedingungen unter denen sich geschichtswis-senschaftliche Erkenntnisse vollziehen stets mitberuumlcksichtigen3

Die folgenden Schritte leiten grundsaumltzlich jede historische Forschung 1 Auf der Grundlage einer theoriegeleiteten Fragestellung werden die Quellen ausgewaumlhlt

und kritisch uumlberpruumlft In einem zweiten Schritt wird die Frage bearbeitet ob sich die aus den Quellen gewonnenen Informationen so miteinander verknuumlpfen lassen daszlig sie auf die Frage des Historikers eine sinnvolle Antwort geben Obwohl historisches Arbei-ten immer das Produkt von Konstruktionsleistungen ist werden der Willkuumlr der Inter-pretation durch die Quellen klare Grenzen gesetzt Geschichte als Wissenschaft erbringt stets beide Leistungen Die Rekonstruktion vergangener Wirklichkeiten und die Kon-struktion von Zusammenhaumlngen

2 Die aus den Quellen erarbeiteten Ergebnisse und Interpretationen muumlssen sich in der wissenschaftlichen Forschungsdiskussion bewaumlhren in der sie bestaumltigt oder verworfen werden koumlnnen Geschichte als Wissenschaft liefert also keine unverruumlckbaren Ergeb-nisse Mit dem Begriff bdquoObjektivitaumltldquo wird in der Geschichtswissenschaft lediglich aus-gesagt daszlig subjektiv entwickelte Erkenntnisse intersubjektiv nachvollziehbar sind Alle Erkenntnisse gelten nur solange bis sie in der fachlichen Diskussion auf der Grundlage einer neuen Fragestellung einer erweiterten Quellenkenntnis oder -interpretation revi-diert werden

3 Historiker muumlssen sich und anderen Rechenschaft uumlber ihr methodisches Vorgehen so-wie uumlber ihre Betrachtungs- und Bewertungskriterien ablegen die immer von der jewei-ligen Gegenwart beeinfluszligt sind Zu diesem Zweck werden die Fragestellung und die These jeder Arbeit explizit vorangestellt

Wie komplex die auf die Geschichte gerichteten Perspektiven sind zeigen die folgenden Zu-gaumlnge die die verschiedenen Dimensionen der vergangenen Wirklichkeiten ausleuchten So-zialgeschichte Politikgeschichte Moderne Kulturwissenschaft Wirtschaftsgeschichte Ge-schlechtergeschichte und Wissenschaftsgeschichte um nur einige zu nennen Fuumlr die unter-schiedlichen Zugriffsmoumlglichkeiten wurde ein jeweils spezifisches methodisches Instrumenta-rium entwickelt ndash Sie werden im Verlauf Ihres Studiums einige dieser Ansaumltze naumlher kennen-lernen

3 Vgl Koselleck Reinhart Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main

42000 182 265

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 8

Doch wozu eigentlich Geschichte Immer aktuell geblieben ist die Frage nach Nutzen und Nachteil der Historie fuumlr das Leben4 Auch wenn es keine allgemeinguumlltigen Antworten auf diese Frage geben kann weiszlig man doch was sie nicht oder nicht mehr ist Gemeint ist das Konzept der bdquoHistoria Magistra Vitaeldquo Die Geschichte liefert keine moralischen oder politi-schen Erkenntnisse aus denen zukuumlnftiges Handeln ableitbar waumlre Gleichwohl bietet sie als eine Reflexionswissenschaft die die Bedingungen moumlglichen menschlichen Handelns unter-sucht ein fuumlr die Gegenwart und Zukunft erforderliches Orientierungswissen Leichter ist die Frage zu beantworten welche konkreten Kompetenzen Sie in Ihrem Ge-schichtsstudium erwerben Uumlber das methodische und inhaltliche Fachwissen einzelner Epo-chen und Teildisziplinen hinaus vermittelt das Geschichtsstudium eine arbeitstechnisch-methodische Kompetenz die nicht nur auf den engeren Bereich der Geschichtswissenschaft anwendbar ist Sie lernen sich selbstaumlndig und methodisch kontrolliert in relativ kurzer Zeit in ein Thema einzuarbeiten das akkumulierte Wissen aufzubereiten und es in muumlndlicher und schriftlicher Form wiederzugeben Dieser Leitfaden moumlchte Sie beim Erwerb dieser Qualifi-kationen unterstuumltzen

2 Literatur zur Einfuumlhrung

a) Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft

Allgemein Bloch Marc Apologie der Geschichtswissenschaft oder Der Beruf des Historikers Nach der von

Eacutetienne Bloch edierten franzoumlsischen Ausgabe hg v Peter Schoumlttler Stuttgart 2002

Burschel Peter ua Geschichte Ein Tutorium Freiburg im Breisgau 1997

Daniel Ute Kompendium Kulturgeschichte Theorie Praxis Schluumlsselwoumlrter 5 durchges u aktu-al Aufl Frankfurt am Main 2006

Evans Richard J Fakten und Fiktionen Uumlber die Grundlagen historischer Erkenntnis Frankfurt am Main ua 1998 (gut lesbare Einfuumlhrung in das historische Denken)

Goertz Hans-Juumlrgen Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998

Jordan Stefan Einfuumlhrung in das Geschichtsstudium Stuttgart 2005

Sellin Volker Einfuumlhrung in die Geschichtswissenschaft Goumlttingen 2005 (erw Neuausgabe)

Ur- und Fruumlhgeschichte (Allgemeine Werke wenn nicht in Klammern Epocheneingrenzung) Bernbeck Reinhard Theorien in der Archaumlologie Tuumlbingen Basel 1997

Eggers Hans Juumlrgen Einfuumlhrung in die Vorgeschichte 4 Auflage mit Nachwort von Claudia Theune und aktualisiertem Literaturverzeichnis Berlin 2004

Eggert Manfred KH Praumlhistorische Archaumlologie Konzepte und Methoden Tuumlbingen ua 2001

Ericsson Ingolf Archaumlologie der Neuzeit Ziele und Abgrenzungen einer jungen Disziplin der archaumlo-logischen Wissenschaft in Ausgrabungen und Funde 40 19951 S7-13 (Neuzeit)

Fansa M ua (Hg) Archaumlologie Land Niedersachsen 400000 Jahre Geschichte Oldenburg 2004

Fehring GP Die Archaumlologie des Mittelalters Eine Einfuumlhrung Stuttgart 2000 (Mittelalter)

4 Vgl das gleichnamige Werk Nietzsche Friedrich Vom Nutzen und Nachtheil der Historie fuumlr das Leben

Leipzig 1924

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

9

Ders Stadtarchaumlologie in Deutschland Archaumlologie in Deutschland Stuttgart 1996 (Mittelalter)

Helmig Guido ua (Hg) Center ndash Region ndash Periphery Medieval Europe Basel 2002 (Neuzeit)

Alte Geschichte Blum Hartmut Wolters Reinhard Alte Geschichte studieren Konstanz 2006

Gehrke Hans-Joachim Schneider Hellmuth (Hg) Geschichte der Antike Ein Studienbuch Stuttgart ua 2000

Guumlnther Rosmarie Einfuumlhrung in das Studium der Alten Geschichte 2 durchges Aufl Paderborn ua 2004

Wirbelauer Eckhard (Hg) Antike (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen 2004

Mann Christian Antike Einfuumlhrung in die Altertumswissenschaften (Akademie Studienbuumlcher Ge-schichte) Berlin 2008

Mittelalter Goetz Hans-Werner Proseminar Geschichte Mittelalter 3 uumlberarb Aufl Stuttgart 2006 (grundle-

gend)

Hilsch Peter Das Mittelalter - die Epoche Konstanz 2006

Muumlller Harald Mittelalter (Akademie Studienbuumlcher Geschichte) Berlin 2008

Quirin Heinz Einfuumlhrung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte Stuttgart 51991

Fruumlhe Neuzeit Emich Birgit Geschichte der Fruumlhen Neuzeit studieren Konstanz 2006

Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006 (auch uumlber den Bereich der Fruumlhen Neuzeit hinaus aufgrund der anschaulichen Darstellung be-sonders empfehlenswert)

Neuere und Neueste Geschichte Metzler Gabriele Einfuumlhrung in das Studium der Zeitgeschichte Paderborn 2004

Moumlller Horst Wengst Udo Einfuumlhrung in die Zeitgeschichte Muumlnchen 2003

Opgenoorth Ernst Schulz Guumlnther Einfuumlhrung in das Studium der Neueren Geschichte 6 vollst uumlberarb Aufl Paderborn 2001

Peter Matthias Schroumlder Hans-Juumlrgen Einfuumlhrung in das Studium der Zeitgeschichte Paderborn ua 1994 (Ein guter Uumlberblick uumlber Literatur und Hilfsmittel)

Schulz Gerhard Einfuumlhrung in die Zeitgeschichte Darmstadt 1997

Schulze Winfried Einfuumlhrung in die neuere Geschichte Stuttgart 42002

Lateinamerikanische Geschichte Schuumlller Karin Einfuumlhrung in das Studium der iberischen und lateinamerikanischen Geschichte

Muumlnster Aschendorff 2000

Osteuropaumlische Geschichte Emeliantseva Ekaterina ua (Hg) Einfuumlhrung in die Osteuropaumlische Geschichte Stuttgart 2008

Torke Hans-Joachim Einfuumlhrung in die Geschichte Ruszliglands Muumlnchen 1997

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 10

Zernack Klaus Osteuropa Eine Einfuumlhrung in seine Geschichte Muumlnchen 1977

Schiffahrtsgeschichte Broeze Frank (Hg) Maritime history at the crossroads a critical review of recent historiography in

Research in maritime history Bd 9 St JohnrsquosNF 1995

Fachdidaktik Guumlnther-Arndt Hilke (Hg) Geschichtsdidaktik Praxishandbuch fuumlr die Sekundarstufe I und II Ber-

lin 2003

Huhn Jochen Geschichtsdidaktik Eine Einfuumlhrung Koumlln 1994

Sauer Michael Geschichte unterrichten Eine Einfuumlhrung in die Didaktik und Methodik 5 aktual u erg Aufl Seelze 2006

b) Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft Appleby Joyce Telling the Truth about History London 1995

Bloch Marc ua Schrift und Materie der Geschichte Vorschlaumlge zur systematischen Aneignung his-torischer Prozesse Frankfurt am Main 1977

Conrad Christoph Kessel Martina (Hg) Geschichte schreiben in der Postmoderne Beitraumlge zur ak-tuellen Diskussion Stuttgart 1994

Corneliszligen Christoph Geschichtswissenschaft Eine Einfuumlhrung Frankfurt am Main 2000

Droysen Johann Gustav Historik historisch-kritische Ausgabe von Peter Ley Stuttgart 1977

Duumllmen Richard van Historische Anthropologie Entwicklung ndash Probleme ndash Aufgaben Koumlln ua 22001

Eibach Joachim Lottes Guumlnther (Hg) Kompaszlig der Geschichtswissenschaft Ein Handbuch Goumlttin-gen 2002

Goertz Hans-Juumlrgen Umgang mit Geschichte Eine Einfuumlhrung in die Geschichtstheorie Reinbek 1995

Grafton Anthony Die tragischen Urspruumlnge der deutschen Fuszlignote Berlin 1995

Jordan Stefan Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaft Paderborn ua 2009

Koselleck Reinhart Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main 52003

Landwehr Achim Geschichte des Sagbaren Einfuumlhrung in die historische Diskursanalyse (Histori-sche Einfuumlhrungen 8) Tuumlbingen 2001

Lorenz Chris Konstruktion der Vergangenheit Eine Einfuumlhrung in die Geschichtstheorie Koumlln ua 1997

Maurer Michael (Hg) Aufriss der historischen Wissenschaften 7 Bde Stuttgart 2001-2005

Medick Hans Hausen Karin (Hg) Geschlechtergeschichte und allgemeine Geschichte Herausforde-rungen und Perspektiven Goumlttingen 1998

Mergel Thomas Welskopp Thomas (Hg) Geschichte zwischen Kultur und Gesellschaft Beitraumlge zur Theoriedebatte Muumlnchen 1997

Raulff Ulrich (Hg) Mentalitaumlten-Geschichte Zur historischen Rekonstruktion geistiger Prozesse Berlin 1987

Sarasin Philipp Geschichtswissenschaft und Diskursanalyse Frankfurt am Main 2003

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

11

c) Geschichte der Geschichtswissenschaft

Allgemein Bruch Ruumldiger vom Muumlller Rainer A (Hg) Historikerlexikon Von der Antike bis zum 20 Jahr-

hundert 2 erw und uumlberarb Aufl Muumlnchen 2002

Hardtwig Wolfgang (Hg) Uumlber das Studium der Geschichte Muumlnchen 1990 (Sammlung bdquoklassi-scherldquo Aufsaumltze uumlber das Geschichtsstudium)

Kuumlttler Wolfgang ua (Hg) Geschichtsdiskurs 5 Bde Frankfurt am Main 1993-1999

Middell Matthias Sammler Steffen (Hg) Alles Gewordene hat Geschichte Die Schule der Annales in ihren Texten 1929-1992 Leipzig 1994

Raphael Lutz Geschichtswissenschaft im Zeitalter der Extreme Theorien Methoden Tendenzen von 1900 bis zur Gegenwart Muumlnchen 2003

Reinhardt Volker (Hg) Hauptwerke der Geschichtsschreibung Stuttgart 1997

Smith Bonnie G The Gender of History Men Women and Historical Practice CambridgeMass 2000

Stern Fritz (Hg) Geschichte der Geschichtsschreibung Moumlglichkeiten Aufgaben Methoden Texte von Voltaire bis zur Gegenwart Muumlnchen 1966

Wehler Hans-Ulrich (Hg) Deutsche Historiker 9 Bde Goumlttingen 1971-1982

Ur- und Fruumlhgeschichte Freeden Uta von Schnurbein Siegmar von (Hg) Spuren der Jahrtausende Archaumlologie und Ge-

schichte in Deutschland Stuttgart 2002

Menghin Wilfried Planck Dieter (Hg) Menschen Zeiten Raumlume Archaumlologie in Deutschland Stuttgart 2002

Bahn Paul G Renfrew Colin Archaeology Theories Methods and Practice London 52005

Alte Geschichte Brown Peter Autoritaumlt und Heiligkeit Aspekte der Christianisierung des roumlmischen Reiches Stuttgart

1998 (Spaumltantike)

Finley Moses I Antike und moderne Demokratie Stuttgart 1980

Gehrke Hans-Joachim Zwischen Altertumswissenschaft und Geschichte Standortbestimmung der Alten Geschichte am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts in Schwinge E-R (Hg) Die Wissen-schaft vom Altertum am Ende des 2 Jahrtausends n Chr Stuttgart Leipzig 1995 S 160-197

Houmllkeskamp Karl-Joachim Rekonstruktion einer Republik Die politische Kultur des antiken Rom und die Forschung der letzten Jahrzehnte Muumlnchen 2004 (Republik)

Nippel Wilfried (Hg) Uumlber das Studium der Alten Geschichte Muumlnchen 1993

Mittelalter Borgolte Michael Sozialgeschichte des Mittelalters Eine Forschungsbilanz nach der deutschen Ein-

heit (HZ Beihefte NF 22) Muumlnchen 1996

Goetz Hans-Werner (Hg) Mediaumlvistik im 21 Jahrhundert Stand und Perspektiven der internationa-len und interdisziplinaumlren Mittelalterforschung Muumlnchen 2003

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 12

Goetz Hans-Werner Moderne Mediaumlvistik Stand und Perspektiven der Mittelalterforschung Darm-stadt 1999

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Boumldeker Hans Erich (Hg) Aufklaumlrung und Geschichte Studien zur deutschen Geschichtswissen-

schaft im 18 Jahrhundert Goumlttingen sup21992

Iggers Georg G Geschichtswissenschaft im 20 Jahrhundert Ein kritischer Uumlberblick im internatio-nalen Zusammenhang 2 durchges Aufl Goumlttingen 1996

Jarausch Konrad H Sabrow Martin (Hg) Die historische Meistererzaumlhlung Deutungslinien der deutschen Nationalgeschichte nach 1945 Goumlttingen 2002

Sabrow Martin Das Diktat des Konsenses Geschichtswissenschaft in der DDR 1949-1969 Muumlnchen 2001

Schieder Wolfgang Sellin Volker (Hg) Sozialgeschichte in Deutschland Entwicklungen und Per-spektiven im internationalen Vergleich 4 Bde Goumlttingen 1986-1987

Schulze Winfried Oexle Otto Gerhard (Hg) Deutsche Historiker im Nationalsozialismus Frankfurt am Main 1999

Lateinamerikanische Geschichte Grenz Wolfgang (Hg) Deutschsprachige Lateinamerika-Forschung Institutionen Wissenschaftler

und Experten in Deutschland Oumlsterreich und der Schweiz Neuere Veroumlffentlichungen Frankfurt am Main Vervuert 1993

Holloway Thomas H (Hg) A Companion to Latin American History Malden Blackwell 2008

Martiacuten Acosta Emelina (Hg) Metodologiacutea y nuevas liacuteneas de investigacioacuten de la historia de Ameacuteri-ca Burgos Universidad de Burgos 2001

Sosa Ignacio Hanley Brian Francis Connaughton Historiografiacutea latinoamericana contemporanea Mexico Universidad Nacional Autonoma de Mexico 1999

Osteuropaumlische Geschichte Barber John Soviet Historians in Crisis 1928-1932 (= Studies in Soviet History and Science) Basing-

stoke ua 1981

Baron Samuel H Heer Nancy W (Hg) Windows on the Russian Past Essays on Soviet Histori-ography since Stalin ColumbusOhio 1977

Bohn Thomas M Russische Geschichtswissenschaft von 1880 bis 1905 Pavel N Miljukov und die Moskauer Schule (= Beitraumlge zur Geschichte Osteuropas 25) Koumlln ua 1998

Burleigh Michael Germany Turns Eastwards A Study of Ostforschung in the Third Reich Cam-bridge 1988

Fitzpatrick Sheila Revisionism in Retrospect A Personal View in Slavic Review 673 (2008) S 682-704

Haar Ingo Deutsche ldquoOstforschungrdquo und Antisemitismus in Zeitschrift fuumlr Geschichtswissenschaft 486 (2000) S 485-508

Haar Ingo Historiker im Nationalsozialismus Deutsche Geschichtswissenschaft und der bdquoVolksndashtumskampfldquo im Osten Goumlttingen 2000

Oberlaumlnder Erwin (Hg) Geschichte Osteuropas Zur Entwicklung einer historischen Disziplin in Deutschland Oumlsterreich und der Schweiz 1945-1990 Stuttgart 1992

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

13

II Basisinformationen

1 Basisinformationen (Lexika und Handbuumlcher)

Eine sinnvolle Fragestellung kann nicht ohne Vorkenntnisse entwickelt werden man braucht fuumlr sie ein fundiertes Grund- oder bdquoAssoziationsldquowissen Dieses ist zweifach strukturiert zum einen synchron dh man fragt danach was zeitgleich zu dem untersuchten Phaumlnomen ge-schehen ist und in welcher Beziehung es zu diesen Geschehnissen stand Zum anderen dia-chron dh man fragt danach was vor bzw nach dem untersuchten Phaumlnomen geschah wie es also auf der Zeitachse zu verorten ist Zur Erarbeitung des Kontextwissens dienen vor allem Lexika und Handbuumlcher

a) Lexika und Nachschlagewerke Fachlexika dienen der Erstinformation uumlber einen begrenzten Sachverhalt Man verwendet sie am Anfang der Beschaumlftigung mit einem bislang unvertrauten Gegenstand sowie zur Beseiti-gung von punktuellen Wissensluumlcken die sich im Lauf der Recherchen ergeben Die in einem Lexikonartikel enthaltenen Informationen sind allerdings meist sehr knapp und reichen fuumlr eine vertiefte Beschaumlftigung mit einem Thema nicht aus

Historische Lexika Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL) Hamm 1975ff (httpwwwbautzdebbkl)

Allgemeine deutsche Biographie [ADB] hg v der Historischen Commission bei d Kgl Akademie d Wissenschaften 56 Bde Leipzig 1875-1912 ND Berlin 1967-1971 (Internet httpmdz1bib-bvbde~ndbadb_indexhtml)

Asendorf Manfred ua Geschichte Lexikon der wissenschaftlichen Grundbegriffe Reinbek 1994

Bayer Erich Woumlrterbuch zur Geschichte Begriffe und Fachausdruumlcke 5 neugestaltete u erw Aufl Stuttgart 2003

Deutsches biographisches Archiv Neue Folge bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts Muumlnchen 1989ff (mit Deutschem biographischem Index Zugriff per Microfiche und online)

dtv-Atlas zur Weltgeschichte Karten und chronologischer Abriszlig 2 Bde Muumlnchen 271993

Fischer Lexikon Geschichte aktual u uumlberarb Aufl Frankfurt am Main 2003 (empfehlenswert)

Geschichtliche Grundbegriffe Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland 7 Bde und ein Registerband Stuttgart 1972-1992

Haberkern Eugen Wallach Joseph Friedrich Hilfswoumlrterbuch fuumlr Historiker Tuumlbingen ua 92001

Handwoumlrterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte (HRG) 5 Bde Berlin 1971-1998

Jaumlger Friedrich (Hg) Enzyklopaumldie der Neuzeit bisher 4 Baumlnde Stuttgart 2006

Jordan Stefan Lexikon Geschichtswissenschaft Hundert Grundbegriffe Ditzingen 2002

Lexikon fuumlr Theologie und Kirche (LThK) 11 Bde 3 voumlllig neu bearb Aufl Freiburg 1993-2001

Meyers Taschenlexikon Geschichte 6 Bde Mannheim 21989

Neue deutsche Biographie [NDB] hg v der Historischen Kommission bei d Bayrischen Akademie d Wissenschaften Muumlnchen 1953ff (Internet httpwwwndbbadw-muenchende)

Der Groszlige Ploetz Die Daten-Enzyklopaumldie der Weltgeschichte Daten Fakten Zusammenhaumlnge Koumlln 332002

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 14

Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG) 8 Bde 4 voumlllig neu bearb Aufl Tuumlbingen 1998-2005

Theologische Realenzyklopaumldie (TRE) 36 Bde Berlin ua 1977-2004

Woumlrterbuch Geschichte hg v Konrad Fuchs Heribert Raab Muumlnchen 132002 (fruumlher unter dem Titel bdquodtv-Woumlrterbuch zur Geschichteldquo erschienen breiter als HaberkernWallach)

Ur- und Fruumlhgeschichte Reallexikon der Vorgeschichte Bd 1-14 Berlin 1924-1929

Filip J Enzyklopaumldisches Handbuch zur Ur- und Fruumlhgeschichte 2 Bde Prag 1966

Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA) 2 voumlllig neu bearbeitete Auflage Bd 1ff Berlin New York 1973ff

Alte Geschichte The Oxford Classical Dictionary (OCD) Oxford 31996 Paulyrsquos Realencylopaumldie der classischen Altertumswissenschaft (RE) 68 Bde in zwei Reihen [A-P

und R-Z] Stuttgart bzw Muumlnchen 1893-1999 (absolut grundlegend) Der Kleine Pauly (KlP) 5 Bde Stuttgart Muumlnchen 1964-1975 ND Muumlnchen 1979 Der Neue Pauly (DNP) 16 Bde Stuttgart 1996-2005 Reallexikon fuumlr Antike und Christentum (RAC) Stuttgart 1950ff (auch fuumlr die Antike von Bedeutung)

Mittelalter Dictionary of the Middle Ages (DMA) 8 Bde New York 1982-1989 Die deutsche Literatur des Mittelalters Verfasserlexikon (VLex) Berlin 1978-2001 Supplemente ab

2001 Lexikon des Mittelalters (LexMA) 9 Bde Muumlnchen Zuumlrich 1980-2003 (absolut grundlegend)

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Dewald Jonathan (Hg) Europe 1450 to 1789 6 Bde New York 2004 Enzyklopaumldie der Neuzeit Stuttgart 2006ff Schneiders Werner (Hg) Lexikon der Aufklaumlrung Deutschland und Europa Muumlnchen 1995

Lateinamerikanische Geschichte Alexander Robert J (Hg) Bibliographical Dictionary of Latin American and Caribbean Political

Leaders New York Greenwood Press 1988 Collier Simon ua (Hg) The Cambridge Encyclopedia of Latin America and the Caribbean Cam-

bridge Cambridge University Press 1985 Tenenbaum Barbara A ua (Hg) Encyclopedia of Latin American History and Culture 5 Bde New

York Scribnerrsquos 1996 Velaacutezquez Bonilla Carmela Diccionario de teacuterminos coloniales San JoseacuteCR Editorial de la

Universidad de Costa Rica 2005 Zudem existieren zu allen Staaten Lateinamerikas einzelstaatliche Lexika die in der Reihe ldquoHistorical

Dictionary of [Land]ldquo erschienen sind

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

15

Osteuropaumlische Geschichte Bolšaja sovetskaja ėnciklopedija Bd 1-65 1Auflage Moskva 1926ff

Brown A The Soviet Union A Biographical Dictionary London 1990

Čuguev V The Biographical Dictionary of the Former Soviet Union London ua 1992

Čuguev V ua Kto estrsquo kto v Rossii I byvšem SSSR vydajuščiesja ličnosti byvšego Sovetskogo So-juza Rossii I emigracii Moskva 1994

Enciklopediceskij slovarrsquo Brokgauz I Efron Bd 1-86 Moskva 1890-1907

Kallinikov P Russkij biografičeskij slovarrsquo 20 Bde Moskva 1998-2001

McCauley M Who is Who in Russia since 1900 London ua 1997

Puškarev SG Dictionary of Russian historical terms from the eleventh century to 1917 New Haven 1970

Sovetskaja istoričeskaja ėnciklopedija 16 Bde Moskva 1961-1976

Torke H-J Lexikon der Geschichte Russlands Von den Anfaumlngen bis zur Oktoberrevolution Muumln-chen 1985

The modern encyclopedia of Russian and Soviet history Bd 1-60 Gulf Breeze 1976-2001

Schiffahrtsgeschichte Oxford Encyclopedia of Maritime History 4 Bde New York 2007

Kemp Peter (Hg) The Oxford companion to ships amp the sea Oxford 1976

b) Handbuumlcher und Reihen Handbuumlcher dienen der Information uumlber einen historischen Zusammenhang Im Gegensatz zu Lexika bieten sie eine zusammenhaumlngende Darstellung des Forschungsstandes Ihr Aufbau ist meist chronologisch-geographisch und nicht systematisch Dennoch eignen sie sich zur Erar-beitung der bdquoharten Faktenldquo eines konkreten Themenbereichs was sie auch zu einer wertvol-len Hilfe bei der Vorbereitung auf Pruumlfungen macht

Allgemein Ariegraves Philippe Duby George (Hg) Geschichte des privaten Lebens 5 Bde Frankfurt am Main

1989-1995

Berg Christa ua (Hg) Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte 6 Bde Muumlnchen 1987-1998

Blickle Peter (Hg) Handbuch der Geschichte Europas Stuttgart 2002ff (Einzelbaumlnde beachten)

Cipolla Carlo M Borchardt Knut (Hg) Europaumlische Wirtschaftsgeschichte 5 Bde Stuttgart ua 1976-1980

Duby Georges Perrot Michelle (Hg) Geschichte der Frauen 5 Bde Frankfurt am Main 1993-1995

Fischer Wolfram (Hg) Handbuch der europaumlischen Wirtschafts- und Sozialgeschichte 6 Bde Stutt-gart 1980-1993

Gebhardt Bruno (Hg) Handbuch der deutschen Geschichte 10 voumlllig neu bearb Auflage 24 Bde Stuttgart 2001-2006

Groh Dieter (Hg) Propylaumlen Geschichte Deutschlands 9 Bde Berlin 1983-1995

Henning Friedrich Wilhelm Handbuch der Wirtschafts- und Sozialgeschichte Deutschlands 3 Bde Paderborn ua 1991-1999

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 16

Jaumlger Friedrich ua (Hg) Handbuch der Kulturwissenschaften 3 Bde Stuttgart 2004

Jedin Hubert (Hg) Handbuch der Kirchengeschichte 7 Bde Freiburg ua 1962-1979

Jeserich Kurt A ua (Hg) Deutsche Verwaltungsgeschichte 6 Bde Stuttgart 1983-1988

Koumlbler Gerhard Historisches Lexikon der deutschen Laumlnder Die deutschen Territorien und reichs-unmittelbaren Geschlechter vom Mittelalter bis zur Gegenwart Muumlnchen 61999

Koumlnig Wolfgang (Hg) Propylaumlen Technikgeschichte 5 Bde Berlin 1990-1992

Schieder Theodor (Hg) Handbuch der europaumlischen Geschichte 7 Bde Stuttgart 1968-1992

Wehler Hans-Ulrich (Hg) Moderne deutsche Geschichte Von der Reformation bis zur Vereinigung 12 Bde Frankfurt am Main 1985-1997

Handbuch-Reihen Fischer-Weltgeschichte 36 Bde Frankfurt am Main 1965-83

Oldenbourg Geschichte Lehrbuch (OGL) Muumlnchen 2000ff

Oldenbourg-Grundriszlig der Geschichte (OGG) Muumlnchen (jeweils neueste Auflage benutzen)

Enzyklopaumldie Deutscher Geschichte (EDG) 26 Bde Muumlnchen 1988ff (jeweils neueste Auflage be-nutzen)

Alte Geschichte Aufstieg und Niedergang der Roumlmischen Welt (ANRW) 3 Reihen mit jeweils mehreren Baumlnden Ber-

lin New York 1972ff (httpwwwcsukyedu~raphaelscaifeanrwhtml ndash Index)

The Cambridge Ancient History (CAH) 12 Bde 1923-1939 voumlllige Neubearbeitung seit 1970

Handbuch der Altertumswissenschaft (HdA) begr von Iwan von Muumlller fortgef von Hermann Bengtson Muumlnchen 1885ff (eine Uumlbersicht bei Jaumlger Gerhard Einfuumlhrung in die klassische Phi-lologie Muumlnchen 31989)

Mittelalter The New Cambridge Medieval History 7 Bde Cambridge 1995

Kroeschell Karl Deutsche Rechtsgeschichte Bd 1 bis 1250 Koumlln ua 122008 Bd 2 bis 1650 Koumlln ua 92008 [Bd 3 seit 1650 Koumlln ua 52008]

Fruumlhe Neuzeit Brady Thomas A (Hg) Handbook of European History 1400-1600 Late Middle Ages Renaissance

and Reformation Leiden ua 1994ff

Dewald Jonathan (Hg) Europe 1450 to 1789 6 Bde New York 2004

Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006

Neuere und Neueste Geschichte Aubin Hermann Zorn Wolfgang (Hg) Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte

2 Bde Stuttgart 1971-1976

Huber Ernst Rudolf Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789 8 Bde Stuttgart ua 1957-1991

Ders (Hg) Dokumente zur Deutschen Verfassungsgeschichte im 19 und 20 Jahrhundert 4 Bde und ein Registerband Stuttgart 31978-1992

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

17

Koumlbler Gerhard Historisches Lexikon der deutschen Laumlnder Die deutschen Territorien und reichs-unmittelbaren Geschlechter vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 uumlberarb u erg Aufl Muumlnchen 2007

Koumlnig Wolfgang (Hg) Propylaumlen Technikgeschichte 5 Bde Berlin 1990-1992

Schieder Theodor (Hg) Handbuch der europaumlischen Geschichte 7 Bde Stuttgart 1968-1992

Lateinamerikanische Geschichte Bernecker Walther ua (Hg) Handbuch der Geschichte Lateinamerikas 3 Bde Stuttgart Klett-

Cotta 1992-1996

Bethell Leslie (Hg) The Cambridge History of Latin America 11 Bde Cambridge ua Cambridge University Press 1984-1995

Bulmer-Thomas Victor ua (Hg) The Cambridge Economic History of Latin America 2 Bde Cam-bridge Cambridge University Press 2006

Trigger Bruce G (Hg) The Cambridge History of the Native Peoples of the Americas 3 Bde Cam-bridge ua Cambridge University Press 1996-2000

Osteuropaumlische Geschichte Haumann Heiko Geschichte Ruszliglands Zuumlrich 22003

Hellmann Manfred ua (Hg) Handbuch der Geschichte Russlands Bd1-6 Stuttgart 1981-2004

Kappeler Andreas Russische Geschichte Muumlnchen 1997

Stoumlkl Guumlnther Russische Geschichte Von den Anfaumlngen bis zur Gegenwart Stuttgart 1965

The Cambridge History of Russia Bd 1-3 Cambridge 2006

Torke H-J Einfuumlhrung in die Geschichte Russlands Muumlnchen 1997

Fachdidaktik Bergmann Klaus ua (Hg) Handbuch der Geschichtsdidaktik Seelze-Velber 51997

Mayer Ulrich ua (Hg) Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht SchwalbachTs 2004

Pandel Hans-Juumlrgen Schneider Gerhard (Hg) Handbuch Medien im Geschichtsunterricht Schwal-bachTs 1999

c) Atlanten Groszliger historischer Weltatlas 4 Bde Muumlnchen 1978-1996

Barrington Atlas of the Greek and Roman World unter Mitwirkung zahlreicher Wissenschaftler hg v Richard A Talbert Princeton Oxford 2000

Putzger Historischer Weltatlas Berlin 1032002

Daruumlber hinaus gibt es etliche regionalhistorische Atlanten und thematische Kartenwerke

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 18

2 Ausgewaumlhlte Uumlberblicksdarstellungen

Ur- und Fruumlhgeschichte (In Klammern Epochen- Themeneingrenzung) Beilke-Voigt I Das Opfer im archaumlologischen Befund Studien zu den sog Bauopfern kultischen

Niederlegungen und Bestattungen in ur- und fruumlhgeschichtlichen Siedlungen Norddeutschlands und Daumlnemarks RahdenWestfalen 2006 (Bauopfer)

Biel J Rieckhoff S Die Kelten in Deutschland Stuttgart 2001 (Vorroumlmische Eisenzeit Hallstatt-zeit Lategravenezeit)

Brather S Ethnische Interpretationen in der fruumlhgeschichtlichen Archaumlologie Berlin 2004 (Ethni-sche Deutung)

Burmeister St Muumlller-Scheeszligel N Soziale Gruppen - kulturelle Grenzen Muumlnster 2006 (Sozialge-schichte aus archaumlologischer Perspektive)

Fassbinder Stefan Wallfahrt Andacht und Magie Religioumlse Anhaumlnger und Medaillen in Beitraumlge zur neuzeitlichen Froumlmmigkeitsgeschichte Suumldwestdeutschlands aus archaumlologischer Sicht (Zeit-schrift fuumlr Archaumlologie des Mittelalters Beiheft 18) Bonn 2003 (Mittelalter Fruumlhe Neuzeit)

Fluumleler Marianne ua (Hg) Stadtluft Hirsebrei und Bettelmoumlnch Die Stadt um 1300 Stuttgart 1992 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

Hinz H-M Wieczorek A (Hg) Europas Mitte um 1000 Beitraumlge zur Geschichte Kunst und Ar-chaumlologie Bd 1 Stuttgart 2000 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

Jockenhoumlvel A Kubach W Bronzezeit in Deutschland Stuttgart 1994 (Bronzezeit)

Jungklaus Bettina Die anthropologische Bearbeitung der Skelette vom fruumlhneuzeitlichen Pauli-Friedhof der Brandenburger Neustadt in Archaumlologische Untersuchungen in der Neustadt Bran-denburg Brandenburg 1998 S85-94 (Neuzeit)

Lohrke B Kinder in der Merowingerzeit Graumlber von Maumldchen und Jungen in der Alemannia Rah-denWestfalen 2004 (Voumllkerwanderungszeit Fruumlhes Mittelalter)

Luumlning J Steinzeitliche Bauern in Deutschland Die Landwirtschaft im Neolithikum Bonn 2000 (Steinzeit)

Muumlller-Wille M ua Fruumlhstaumldtische Zentren der Wikingerzeit und ihr Hinterland Stuttgart 2002 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

Neumeister-Taroni B Rippmann D (Hg) Gesellschaft und Ernaumlhrung um 1000 Eine Archaumlologie des Essens Vevey 2000 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

Owen Linda R ua Von der Geburt bis zum Tode Individuelle und gesellschaftliche Dimensionen von Alter und Geschlecht in der Urgeschichte Konferenzband HU Berlin 2004 Berlin 2004 S143-520 (Gender)

Stiegemann C Wemdorf M (Hg) Kunst und Kultur in der Karolingerzeit Mainz 1999 (Voumllker-wanderungszeit Fruumlhes Mittelalter)

Voumllling Th Germanien an der Zeitenwende Studien zum Kulturwandel beim Uumlbergang von der vor-roumlmischen Eisenzeit zur aumllteren roumlmischen Kaiserzeit in der Germania Magna Oxford 2005 (Rouml-mische Kaiserzeit)

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

19

Alte Geschichte Bleicken Jochen Die athenische Demokratie 4 voumlllig uumlberarb und wesentl erw Aufl Paderborn

1995

Ders Die Verfassung der Roumlmischen Republik Grundlagen und Entwicklung Paderborn 82000

Ders Verfassungs- und Sozialgeschichte des Roumlmischen Kaiserreiches 2 Bde Paderborn 81995

Dahlheim Werner Die Antike Griechenland und Rom von den Anfaumlngen bis zur Expansion des Is-lam Paderborn 62002

Kloft Hans Die Wirtschaft der griechisch-roumlmischen Welt Eine Einfuumlhrung Darmstadt 1992

Meier Christian Res publica amissa Eine Studie zu Verfassung und Geschichte der spaumlten roumlmischen Republik Frankfurt am Main 31997

Die Oldenbourg-Grundrisse (Muumlnchen) fuumlr die Gebiete der griechischen und roumlmischen Geschichte enthalten am Schluszlig ausfuumlhrliche Uumlbersichten uumlber die wichtigen Quellen und besonders zu beach-tende wissenschaftliche Literatur

Schuller Wolfgang Griechische Geschichte 5 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen 2002 Gehrke Hans-Joachim Geschichte des Hellenismus 3 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen 2003 Bleicken Jochen Geschichte der Roumlmischen Republik Muumlnchen 62004 Dahlheim Werner Geschichte der Roumlmischen Kaiserzeit 3 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen

2003 Martin Jochen Spaumltantike und Voumllkerwanderung Muumlnchen 42001 Schreiner Peter Byzanz Muumlnchen 21994

Mittelalter Pohl Walter Die Voumllkerwanderung Eroberung und Integration Stuttgart ua 2002

Angenendt Arnold Das Fruumlhmittelalter Die abendlaumlndische Christenheit von 400-900 Stuttgart 32001

Geary Patrick J Die Merowinger Europa vor Karl dem Groszligen Muumlnchen 22004

Althoff Gerd Die Ottonen Koumlnigsherrschaft ohne Staat 2 erw Aufl Stuttgart 2005

Boshof Egon Die Salier 4 aktual Aufl Stuttgart 2000

Engels Odilo Die Staufer 7 uumlberarb u erg Aufl Stuttgart 2000

Mayer Hans E Geschichte der Kreuzzuumlge 9 verb Aufl Stuttgart 2000

Schulze Hans K Grundstrukturen der Verfassung im Mittelalter 3 Bde Stuttgart 199098

McCormick Michael Origins of European Economy Communications and Commerce AD 300-900 Cambridge 2001

Flasch Kurt Das philosophische Denken im Mittelalter von Augustinus bis Macchiavelli Stuttgart 22000 (grundlegende Einfuumlhrung)

Lindberg David C Von Babylon bis Bestiarium Die Anfaumlnge des abendlaumlndischen Wissens Stutt-gart ua 1994 (gut und umfassend)

Bumke Joachim Houmlfische Kultur Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter Neuausgabe in einem Band Muumlnchen 102002

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Duumllmen Richard van Kultur und Alltag in der Fruumlhen Neuzeit 3 Bde Muumlnchen sup21999

Greyerz Kaspar von Religion und Kultur Europa 1500-1800 Goumlttingen 2000

Muumlnch Paul Lebensformen in der Fruumlhen Neuzeit Frankfurt am Main 1992

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 20

Nipperdey Thomas Deutsche Geschichte

Bd 1 1800-1866 Buumlrgerwelt und starker Staat Muumlnchen 1983 Bd 21 1866-1918 Arbeitswelt und Buumlrgergeist Muumlnchen 1990 Bd 22 1866-1918 Machtstaat vor der Demokratie Muumlnchen 1992 Stollberg-Rilinger Barbara (Hg) Einfuumlhrung in die Fruumlhe Neuzeit online in httpwwwuni-

muensterdeFNZ-Online 2003 (Stand 1292007)

Wehler Hans-Ulrich Deutsche Gesellschaftsgeschichte

Bd 1 Vom Feudalismus des Alten Reiches bis zur defensiven Modernisierung der Reformaumlra 1700-1815 Muumlnchen 31996

Bd 2 Von der Reformaumlra bis zur industriellen und politischen bdquoDeutschen Doppelrevolutionldquo 1815-184549 Muumlnchen 42005

Bd 3 Von der bdquoDeutschen Doppelrevolutionldquo bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges 1849-1914 Muumlnchen 21995

Bd 4 Vom Beginn des Ersten Weltkriegs bis zur Gruumlndung der beiden deutschen Staaten 1914-1949 2 durchges Aufl Muumlnchen 2003

Bd 5 Von der Gruumlndung der beiden deutschen Staaten bis zur Vereinigung 1949-1991 Muumlnchen [erscheint ca 2007]

Winkler Heinrich August Der lange Weg nach Westen

Bd 1 Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Repu-blik Muumlnchen 52002

Bd 2 Deutsche Geschichte vom bdquoDritten Reichldquo bis zur Wiedervereinigung Muumlnchen 52002 Zedler Johann Heinrich Grosses vollstaumlndiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Kuumlnste

64 Bde Leipzig Halle 1732-1750 2 photomechan Nachdruck Graz 1994-1999 auch in httpwwwzedler-lexikonde

Lateinamerikanische Geschichte Andreo Garcia Juan Guardia Sara Beatriz (Hg) Historia de las mujeres en Ameacuterica Latina Murcia

Universidad de Murcia 2002

Bakewell Peter A History of Latin America 1450 to the Present MaldenMA Oxford Blackwell Publishing sup22006

Buisson Inge Schottelius Herbert Die Unabhaumlngigkeitsbewegungen in Lateinamerika 1788-1926 Stuttgart Klett-Cotta 1980

Chasteen John C Americanos Latin Americarsquos struggle for independence Oxford Oxford Univer-sity Press 2008

Chasteen John C Born in blood and fire A concise history of Latin America New York Norton 2006

Koumlnig Hans-Joachim Kleine Geschichte Lateinamerikas Stuttgart Reclam 2006

Leoacuten Portilla Miguel Saacutenchez-Albornoz Nicolaacutes (Hg) Ameacuterica Latina en la eacutepoca colonial 2 Bde Barcelona Criacutetica 2003

Morant Isabel (Hg) Historia des las Mujeres en Espantildea y Ameacuterica Latina 4 Bde Madrid Editorial Caacutetedra 2005-2006

Pietschmann Horst Die staatliche Organisation des kolonialen Iberoamerika Stuttgart Klett-Cotta 1980

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

21

Skidmore Thomas E Smith Peter H (Hg) Modern Latin America New York Oxford University Press 2005

Zur Nationalgeschichte einzelner Laumlnder Lateinamerikas sei auf folgende Reihen verwiesen ldquoKleine Geschichte helliprdquo aus dem Beck Verlag (Beckrsquosche Reihe) und ldquoA Concise History helliprdquo aus dem Ver-lag Cambridge University Press

Osteuropaumlische Geschichte Altrichter H Kleine Geschichte der Sowjetunion 1917-1991 Muumlnchen 2001

Abramov LV ua Istorija Rossii Bd 1-3 Moskva 1993

Alpern Engel Barbara Women in Russia 1700-2000 Cambridge 2004

Billington JH The Icon and the Axe An Interpretative History of Russian Culture New York 1966

Goehrke Carsten Russischer Alltag Bd 1-3 Zuumlrich 2003-2005

Hildermeier M Die Sowjetunion 1917-1991 (OGG 31) Muumlnchen 2001

Houmlsch E Geschichte Russlands Vom Kiever Reich bis zum Zerfall des Sowjetimperiums Stuttgart ua 1996

Hosking Geoffrey A Russia People and Empire 1552-1917 London 1997

Kappeler Andreas Russland als Vielvoumllkerreich Entstehung ndash Geschichte ndash Verfall Muumlnchen 1992

Ključevskij VO Geschichte Russlands Bd 1-4 Stuttgart 1925-1926

Mironov BN Socialrsquonaja istorija Rossii perioda imperii (XVIII- načalo XX v) 2 Bde St Peters-burg 1999

Nolte H-H Kleine Geschichte Russlands Stuttgart 1998

Schmidt C Russische Geschichte 1547-1917 (OGG 33) Muumlnchen 2003

Solovrsquoev SM Istorija Rossii s drevnejšich vremen Bd 1-15 Moskva 1960-1966

Stoumlkl Guumlnther Russische Geschichte von den Anfaumlngen bis zur Gegenwart Stuttgart 51990

Schiffahrtsgeschichte Heidbrink Ingo bdquoDeutschlands einzige Kolonie ist das Meerldquo Die Hochseefischerei und die Fische-

reikonflikte des 20 Jahrhunderts Hamburg 2004

Kiedel Klaus-Peter Kuumlstenschiffer Alltag auf Motorseglern Kuumlmos und Containerfeedern Hamburg 1966

Kiedel Klaus-Peter Arbeitsplatz Schiff 100 Jahre See-Berufsgenossenschaft 1887-1987 Hamburg 1987

Kludas Arnold Die Geschichte der deutschen Passagierschiffahrt Hamburg 1986

Scholl Lars U Deutsche Marinemalerei 1830-2000 Helgoland 2002

Schulze-Wegner Guntram Deutschland zur See 150 Jahre Marinegeschichte im Auftrag des Deut-schen Marine-Instituts hrsg bearb und erw von Heinrich Walle Mit einer Zusammenfassung von Michael Salewski Hamburg 1988

Winterhoff Edmund Walfang in der Antarktis (Schriften des Deutschen Schiffahrtsmuseums 4)

Oldenburg 1974

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 22

III Materialbeschaffung

1 Bibliographieren

Zur intensiven Beschaumlftigung mit einem Thema reichen Lexika und Handbuumlcher nicht aus vielmehr muszlig auch die einschlaumlgige Spezialliteratur herangezogen werden Die Technik die relevante Literatur zu einem bestimmten Themenbereich zu finden wird bdquoBibliographierenldquo genannt Ohne eine klare Fragestellung und ein bereits vorhandenes Uumlberblickswissen uumlber den Untersuchungsgegenstand wuumlrde man sich jedoch in der Menge der Literatur verlieren Grundsaumltzlich unterscheidet man zwei Arten des Bibliographierens das unsystematische und das systematische Bibliographieren

a) Systematisches Bibliographieren Die Grundlage des systematischen Bibliographierens sind abgeschlossene und laufende Bib-liographien Bibliothekskataloge und Fachdatenbanken die bibliographischen Beilagen der neuesten Jahrgaumlnge der einschlaumlgigen Zeitschriften sowie Quellensammlungen Die Auswer-tung relevanter Bibliographien ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Literaturrecherche de-ren Aufgabe darin besteht die vorhandenen Quellen- und Literaturangaben sowie die aktuel-len Publikationen zu einem Thema moumlglichst vollstaumlndig zu erfassen

b) Unsystematisches Bibliographieren Bei diesem Weg geht man von einschlaumlgigen Lexikon- und Handbuchartikeln aber auch von Monographien und Aufsaumltzen aus die einem etwa uumlber die Literaturliste eines Seminars in die Haumlnde gefallen sind Deren Literaturverzeichnisse wertet man aus und gelangt so in einer Art Schneeballsystem Schritt fuumlr Schritt zu einer umfangreichen Literaturliste Diese Art des Vor-gehens birgt jedoch mehrere gravierende Nachteile in sich - Die bdquoTrefferldquo sind mehr oder weniger zufaumlllig Es besteht die Gefahr daszlig Sie zentrale Ti-

tel uumlbersehen - Die so entstandene Literaturliste ist unvollstaumlndig Vor allem die neueste Literatur fehlt

da man bdquoruumlckwaumlrtsldquo bibliographiert Titel die nach den bdquoausgeschlachtetenldquo Werken er-schienen sind entgehen Ihnen Insbesondere die in Zeitschriften und Sammelbaumlnden pub-lizierten Aufsaumltze sind so kaum zu finden

- Auf diese Weise treffen die Autoren dieser bdquoausgeschlachtetenldquo Werke die Literaturaus-wahl fuumlr Sie ndash denn was diese nicht beruumlcksichtigt haben entgeht somit auch Ihnen

c) Bibliographische Hilfsmittel und Bibliographien Eine Bibliographie ist ein Buch oder eine Datenbank in dem bzw der andere Buumlcher oder Aufsaumltze verzeichnet werden Es gibt Bibliographien fuumlr die gesamte Geschichtswissenschaft aber auch fuumlr einzelne Epochen Bereiche Regionen oder historische Teildisziplinen Man unterscheidet grundsaumltzlich zwischen abgeschlossenen und laufenden (dh in der Regel jaumlhr-lich erscheinenden) Bibliographien

Bibliographische Hilfsmittel Baumgart Winfried Buumlcherverzeichnis zur deutschen Geschichte Hilfsmittel Handbuumlcher Quellen

Muumlnchen 142001 (gut zum Einstieg aber die Kulturgeschichte fehlt)

Feldmann Reinhard Schulze Klaus Wie finde ich Literatur zur Geschichte Berlin 31995

Kernchen Hans-Juumlrgen Kernchen Dagmar (Hg) Tokol-Weitzel Handbuch der bibliographischen Nachschlagewerke 2 Bde Frankfurt am Main 61984

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Spezialbibliographien zur Zeitschriftenliteratur Poolersquos Index of Periodical Literature (1802-1907) GloucesterMA 1963

Index deutschsprachiger Zeitschriften 1750-1815 (Zeitschriftenindex) 10 Bde Goumlttingen 1997 (auch auf Microfiche)

Internationale Bibliographie der Zeitschriftenliteratur aus allen Gebieten des Wissens (IBZ) Osna-bruumlck 1965ff (bis 1983 als Druckausgabe danach als Datenbank online zugaumlnglich)

Bibliographie der deutschen Zeitschriftenliteratur mit Einschluszlig von Sammelwerken Leipzig 1896-1944 194748-1964

Bibliographie der fremdsprachigen Zeitschriftenliteratur Leipzig 1911-1964

Bibliographien fuumlr die Geschichtswissenschaft Historical Abstracts Bibliography of Historical Sciences Santa Barbara 1955ff (ausschlieszliglich Zeit-

schriftenliteratur jeweils mit kurzer Inhaltsangabe daher besonders nuumltzlich auch als CD-ROM erhaumlltlich)

Historische Bibliographie hg v der Arbeitsgemeinschaft auszligeruniversitaumlrer Forschungseinrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland Muumlnchen 1987ff (jaumlhrlich erscheinend auch als Datenbank unter den Fachdatenbanken der SuUB verfuumlgbar)

Internationale Bibliographie der Rezensionen geistes- und sozialwissenschaftlicher Literatur (IBR) Osnabruumlck 1969ff (hier finden Sie Rezensionen zu der fuumlr Sie relevanten Literatur als Datenbank unter den Fachdatenbanken der SuUB online verfuumlgbar ab 1985)

Jahresberichte fuumlr deutsche Geschichte Berlin 1927ff (httpjdgdbbbawdecgi-binjdg)

Alte Geschichte Lrsquoanneacutee philologique (LPh) Bibliographie critique et analytique de lrsquoantiquiteacute greacuteco-latine (fondeacutee

par J Marouzeau) Paris 1928ff (maszliggebliche laufende Bibliographie)

Dyabola DYnamisch Anwachsende DatenBank zu den Objekten und zur Literatur der Altertums- und Kunstwissenschaften (httpwwwdyabolade)

Gnomon Kritische Zeitschrift fuumlr die gesamte klassische Altertumswissenschaft Muumlnchen 1925ff (httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonmanualindexhtml ndash Gnomon Bibliographische Da-tenbank die letzten drei Jahrgaumlnge sind frei verfuumlgbar)

Mittelalter Heit Alfred Voltmer Ernst Bibliographie zur Geschichte des Mittelalters Muumlnchen 1997 (hervor-

ragendes Hilfsmittel zur ersten bibliographischen Annaumlherung an ein Thema)

International Medieval Bibliography (IMB) Leeds 1968ff (enthaumllt Beitraumlge zu Zeitschriften und Sammelbaumlnden (= unselbstaumlndige Schriften) jedoch kaum Monographien auch als Datenbank on-line zugaumlnglich) (nur aus dem Campus-Netz)

Medioevo latino (ML) Bollettino bibliografico della cultura europea dal secolo VI al XIII Florenz 1980ff (ausfuumlhrlichste Mittelalterbibliographie mit leichtem Zugang zu mittelalterlichen Autoren)

Monumenta Germaniae Historica wwwmghde (Katalog der groumlszligten Spezialbibliothek zum Mittelal-ter enthaumllt auch unselbstaumlndige Literatur)

Regesta imperii wwwregesta-imperiide

Fruumlhe Neuzeit Bibliographie annuelle de lrsquohistoire de France

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 24

Iacutendice histoacuterico espantildeol httpwwwubesspubcolecc315htm

Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 16 und 17 Jahrhunderts httpwwwvd16de httpwwwvd17de

Neuere und Neueste Geschichte Bibliographie zur Zeitgeschichte Beilage der Vierteljahrshefte fuumlr Zeitgeschichte Stuttgart 1990ff

(erfaszligt auch die Zeitschriftenliteratur unverzichtbar fuumlr alle Themen aus dem 20 Jahrhundert)

Heimpel Hermann Geuss Herbert (Hg) Dahlmann-Waitz Quellenkunde der deutschen Geschichte Bibliographie der Quellen und Literatur zur deutschen Geschichte Bd 1ff Stuttgart 101969ff (grundlegende abgeschlossene Bibliographie zur deutschen Geschichte)

Jahresberichte fuumlr Deutsche Geschichte Berlin 1925-193940 fortgefuumlhrt als Jahresberichte fuumlr Deut-sche Geschichte Neue Folge Berlin 1949ff (als Datenbank online verfuumlgbar)

Ruck Michael Bibliographie zum Nationalsozialismus Koumlln 22000 (auch als CD-ROM)

Vogelsang Thilo Auerbach Hellmuth (Hg) Bibliographie zur Zeitgeschichte 1953-1980 4 Bde und ein Ergaumlnzungsband Muumlnchen 1982-1991

Wehler Hans-Ulrich Bibliographie zur neueren deutschen Sozialgeschichte 1500-1991 Muumlnchen 1993

Lateinamerikanische Geschichte Bibliografiacutea histoacuterica mexicana publicacioacuten anual del Centro de Estudios Histoacutericos Meacutexico El

Colegio de Meacutexico 1967-1993 (1996)

Handbook of Latin American Studies A selective and annotated guide to recent publications in art history language literature music and philosophy Austin 1947 ff (online verfuumlgbar unter httplcweb2locgovhlas)

Osteuropaumlische Geschichte Crowther Peter A (Hg) A Bibliography of Works in English on Early Russian History to 1800 Ox-

ford 1969

Drobižev VZ (Hg) Sovetskoe obščestvo v vospominanijach i dnevnikach Moskva 1990

European Bibliography of Slavic and East European Studies Bibliographie europeacuteenne des travaux sur lrsquoex-URSS et lrsquoEurope de lrsquoEst httpebseesstaatsbibliothek-berlindeinstitutionsphp

International Bibliography of Pre-Petrine Russia Early Ukraine and the Russian Territories und Pol-ish-Lituanian Rule hg v Osteuropa-Institut Muumlnchen Muumlnchen 1993ff

Lubitz Wolfgang (Hg) Trotsky Bibliography List of Separately Published Titles Periodical Articles and Titels in Collection Treating LD Trotsky and Trotskyism Muumlnchen 1982

McNeal Robert H (Hg) Guide to the Decisions of the Communist Party of the Soviet Union 1917-1967 (Ukazatelrsquo rešenij Kommunističeskoj partii Sovetskogo Sojuza 1917-1967) Toronto 1972

McNeal Robert H Stalinrsquos Works An Annotated Bibliography StanfordCal 1967

Metzger Wolfgang Bibliographie deutschsprachiger Sowjetunion ndash Reiseberichte ndash Reportagen und Bildbaumlnde 1917-1990 Wiesbaden 1991

Meyer Klaus Bibliographie zur osteuropaumlischen Geschichte Verzeichnis der zwischen 1939 und 1964 veroumlffentlichten Literatur in westeuropaumlischen Sprachen zur osteuropaumlischen Geschichte bis 1945 Berlin 1972

Osteuropa-Jahresbibliographie (1994ff) Muumlnchen 1995ff

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Russia and the Soviet Union A Bibliographic Guide to Western-Language Publications hg v Paul L Horecky ChicagoIll London 1965

Russia USSR compiled by Lesley Pitman Oxford sup21994

Rustemeyer Angela Siebert Diana (Hg) Alltagsgeschichte der unteren Schichten im Russischen Reich (1861-1914) Kommentierte Bibliographie zeitgenoumlssischer Titel und Bericht uumlber die For-schung (= Quellen und Studien zur Geschichte des oumlstlichen Europa 46) Stuttgart 1997

The American Bibliography of Slavic and East European Studies (erscheint jaumlhrlich seit 1972)

Vifaost Virtuelle Fachbibliothek Osteuropa Das Wissenschaftsportal fuumlr die Laumlnder Ost- Ostmittel- und Suumldosteuropas httpwwwvifaostde

Zajončkovskij PA (Hg) Istorija dorevoljucionnoj Rossii v dnevnikach i vospominanijach Annoti-rovannyj ukazatellsquo knig i publikacij v žurnalach 4 Bde Moskau 1976-1983

Zorin L Soviet Prisons and Concentration Camps An Annotated Bibliography NewtonvilleMass 1980

Schiffahrtsgeschichte May Jutta Die bdquoDocumenta Maritima Heberleinldquo und verwandte Bestaumlnde im Deutschen Schif-

fahrtsmuseum Hamburg 1996

Rahn Werner (Hg) Deutsche Marinen im Wandel Vom Symbol nationaler Einheit zum Instrument internationaler Sicherheit Muumlnchen 2005

2 Titelaufnahme (bibliographische Angaben)

Achten Sie beim Sammeln von Literatur stets darauf die bibliographischen Angaben der von Ihnen gefundenen Werke vollstaumlndig aufzunehmen und notieren Sie sich nach Moumlglichkeit auch deren Signaturen in der Bibliothek ndash anderenfalls muumlssen Sie spaumlter nochmals danach suchen Die Vollstaumlndigkeit der bibliographischen Angaben ist notwendig um Ihre Angaben uumlberpruumlfbar zu machen Grundsaumltzlich wird zwischen selbstaumlndigen und unselbstaumlndigen Schriften unterschieden Selbstaumlndige Schriften erscheinen unter dem Namen ihres Autors oder Herausgebers (Monographien Sammelbaumlnde) Unselbstaumlndige Schriften sind Aufsaumltze in Zeitschriften oder Sammelbaumlnden sowie Beitraumlge in Katalogen oder Lexika minus Die Namen von Verfassern und Herausgebern sind einheitlich anzugeben (entweder die

Vornamen aller Autoren immer abkuumlrzen oder immer ausschreiben auch zweite Vorna-men einheitlich behandeln)

minus Hat ein Werk mehr als zwei Autoren oder Herausgeber wird nur der erste genannt und mit dem Zusatz bdquoualdquo versehen die Trennung der Namen erfolgt durch Kommata

minus Titel und Untertitel sind ebenfalls ungekuumlrzt aufzunehmen (und zwar in der originalen Or-thographie) dazu kommen die Angaben von Erscheinungsort und -jahr Dagegen ist es im Deutschen nicht uumlblich den Verlag anzufuumlhren

minus Fehlen die Angaben von Verlagsort und -jahr (etwa bei aumllteren oder im Selbstverlag er-schienenen Schriften) wird dies durch die Abkuumlrzungen bdquooOldquo (ohne Ort) bzw bdquooJldquo (ohne Jahr) kenntlich gemacht Ist das Erscheinungsjahr erschlieszligbar (etwa aus dem Co-pyright-Vermerk oder aus dem Vorwort) wird es in eckige Klammern gesetzt Beispiel Berlin [1926]

minus In ganz seltenen Faumlllen kann die Angabe des Verfassers fehlen In Analogie zum Fehlen von Ort und Jahr wird dies mit bdquooVldquo (ohne Verfasser) gekennzeichnet

minus Wichtig Bibliographische Angaben beginnen mit einem Groszligbuchstaben und enden mit einem Punkt

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 26

Beispiele

Monographien (= Einzeluntersuchungen) Name Vorname (oder Initial) Titel Untertitel Anzahl der Baumlnde Auflage (wenn aussagekraumlf-

tig) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (bei Neudruck auch urspruumlnglicher Erscheinungsort und -jahr)

Vester Michael ua Soziale Milieus im gesellschaftlichen Strukturwandel Zwischen Integration und Ausgrenzung Koumlln 1993

- Adelstitel Berufsbezeichnungen geistliche Titulaturen und Bezeichnungen aumlhnlicher Art werden bei der Ansetzung von Namen nicht beruumlcksichtigt

- Praumlpositionen Artikel oder unverschmolzene Praumlposition und Artikel stehen hinter dem Vorna-men Steinen Wolfram von den

- mehrere Titel desselben Autors Name abkuumlrzen mit Ders oder Dies - Auflagen werden angegeben vor dem Erscheinungsort (incl Zusaumltzen wie verbessert uumlberarbeitet

erweitert) 3 verb Aufl Stuttgart 2001 bzw bei unveraumlndertem Nachdruck hochgestellt vor dem Erscheinungsjahr Berlin 22006

- Zwei unterschiedliche Verlagsorte werden durch ein Komma getrennt bei mehr als zwei Ver-lagsorten nennen Sie jeweils nur den ersten und kuumlrzen danach mit ua ab

- Bei Hochschulschriften wird die Art der Qualifikationsschrift (zB Diss Muumlnchen oder Habil Berlin) und die Universitaumlt genannt

- Da einige Ortsnamen auf der Landkarte mehrfach vorkommen ist es uumlblich bei manchen ameri-kanischen Verlagsorten den dazugehoumlrigen Bundesstaat zu nennen (in Abkuumlrzung) zB Cam-bridgeMass (Cambridge im Bundesstaat Massachusetts im Unterschied zur englischen Stadt Cambridge) Dies kann auch bei sehr abseitigen Verlagsorten der Fall sein zB Gulf BreezeFl Verlagsort und Bundesstaat werden durch einen Schraumlgstrich getrennt

Monographien innerhalb einer Schriftenreihe Name Vorname Titel Untertitel (Reihentitel Band) Erscheinungsort Erscheinungsjahr

Muumlller Winfried Schulpolitik in Bayern im Spannungsfeld von Kultusbuumlrokratie und Besatzungs-macht 1945-1949 (Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte 36) Muumlnchen ua 1995

Koumlrperschaften als Herausgeber eines Bandes Titel Untertitel hg v Koumlrperschaft Verein oauml Erscheinungsort Erscheinungsjahr

Jenseits der Norm Auseinandersetzung mit dem Grabmal hg v Zentralinstitut und Museum fuumlr Se-pulkralkultur Kassel 1997

Bei Angabe eines einzelnen Aufsatzes aus einem solchen Band

Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Titel Untertitel hg v Koumlrperschaft Verein oauml Erscheinungsort Erscheinungsjahr Seitenzahlen x-y

Soumlrries Reiner Mit dem Anstaltszweck (nicht) vereinbar in Jenseits der Norm Auseinandersetzung mit dem Grabmal hg v Zentralinstitut und Museum fuumlr Sepulkralkultur Kassel 1997 S 11-15

Aufsaumltze in Zeitschriften und Sammelbaumlnden Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Titel der Zeitschrift (oft abgekuumlrzt) Band-

zahl (Jahr) Seitenzahlen x-y

Meier Mischa Funktionen und Bedeutung antiker Gruselgeschichten Zur Erschlieszligung einer bisher vernachlaumlssigten Quellengruppe in Gymnasium 110 (2003) S 237-258

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Name Vorname (Hg) Titel des Sammel-bandes Erscheinungsort Erscheinungsjahr Seitenzahlen x-y

Hartung Wolfgang Gesellschaftliche Randgruppen im Spaumltmittelalter Phaumlnomen und Begriff in Kirchgaumlssner Bernhard Reiter Fritz (Hg) Staumldtische Randgruppen und Minderheiten (Stadt in der Geschichte 13) Sigmaringen 1986 S 49-114

- Komplette Sammelbaumlnde Kataloge Aufsatzsammlungen eines Autors uauml werden wie eine Mo-nographie angegeben

- Gaumlngige Zeitschriften werden nur abgekuumlrzt genannt zB HZ (= Historische Zeitschrift) - Heftnummern (einzufuumlgen nach der Bandnennung) werden nur genannt wenn jedes Heft einzeln

paginiert ist - Nicht nennen Herausgeber der Zeitschrift Verlag oder Erscheinungsort - Abkuumlrzungen von Zeitschriften zur Alten Geschichte nach Lrsquoanneacutee philologique fuumlr das Mittelal-

ter nach dem Lexikon des Mittelalters fuumlr die Neuzeit nach der HZ - Lit Leistner Otto Becker Heike ITA Internationale Titelabkuumlrzungen von Zeitschriften Zei-

tungen wichtigen Handbuumlchern Woumlrterbuumlchern Gesetzen Institutionen usw 3 Bde 7 erw Aufl Osnabruumlck 1997

Akademieschriften Name Vorname Titel Untertitel in Art der Veroumlffentlichung abgekuumlrzt (zB

SB=Sitzungsberichte Abh=Abhandlung) Name der Institution (incl Untergliederung zB Kl=Klasse) Bandnummer (Jahr) Seitenangabe x-y

Meyer Ernst Untersuchungen zur Geschichte des Zweiten Punischen Krieges in SB Preuss Akad d Wiss phil-hist Kl 37 (1913) S 688-714

Lexikonartikel Name Vorname sv Stichwort (= Lemma) in Name des Lexikons (bzw gaumlngige Abkuumlrzung)

Bandnummer (Erscheinungsjahr) Spalten-Seitenangabe x-y

Hug August sv Salutatio in RE I A 2 (1920) Sp 2060-2072

Thyen Hartwig sv Johannesevangelium in TRE 17 (1988) S 200-225

- Es sind nur Fachlexika zitierfaumlhig deren Artikel Autorennennungen aufweisen also nicht bdquoDer groszlige Brockhausldquo und auch nicht httpwwwwikipediade

- Lexikonartikel werden durch den Zusatz bdquosvldquo (= sub verbo) vor dem Titel gekennzeichnet - Lexikonartikel werden auch in den Anmerkungen immer in der vollstaumlndigen Form angegeben

Rezensionen Name des Rezensenten Vorname Rez Name des Autors des Herausgebers Titel Untertitel

des rezensierten Werks Erscheinungsort Erscheinungsjahr in Name der Zeitschrift (in der die Rezension erschienen ist) Bandzahl (Jahr) Seitenangabe x-y

Kloft Hans Rez Manfred Clauss Kaiser und Gott Herrscherkult im Roumlmischen Reich Stuttgart 1999 in HZ 272 (2001) S 428-430

Zeitungsartikel Name Vorname Titel in Zeitung Nummer der Einzelausgabe (Tagesdatum) Seitenangabe x-y

Schach Fabius Das Frauenbild im Judentum in Allgemeine Zeitung des Judentums 85 Nr 4 (18021921) S 37-38

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 28

Internet Name Vorname Titel Untertitel online in vollstaumlndige URL (optional Format in dem die Datei

vorliegt) Datum der VersionAktualisierungRevision der Website (Stand Datum der Zitati-ondes Abrufs)

Bleuel Jens Zitation von Internet-Quellen online in httpwwwbleuelcomip-zitpdf (PDF-Datei) 2000 (Stand 01112005)

- Angaben aus dem Internet sind dringend auf ihre Zitierfaumlhigkeit zu pruumlfen - Neben den uumlblichen Angaben wie der Angabe wann die zitierte Fassung erstellt bzw aktualisiert

wurde ebenfalls immer notieren wann die Seite aufgerufen worden ist (Stand der Information)

Quelleneditionen Damasi Epigrammata Accedunt pseudodamasiana aliaque ad Damasiana inlustranda idonea hg v

Maximilian Ihm (Anthologiae Latinae Supplementa I) Leipzig 1895

Die Chronik von Montecassino (Chronica monasterii Casinensis) hg v Hartmut Hoffmann (MGH SS 34) Muumlnchen 1980

Zweisprachige Ausgaben Kroniek van het klooster Bloemhof te Wittewierum (Cronica Floridi Horti) Inleiding editie en verta-

ling HPH Jansen A Janse (Middeleeuwse Studies en Bronnen XX) Hilversum 1991

Gregor von Tours Historiarum libri decemZehn Buumlcher Geschichten hg v Rudolf Buchner 2 Bde (FSGA Reihe A Bd II 1-2) 7 (= 5 durchges u erg) Aufl Darmstadt 1990

Lateinamerikanische Geschichte

Im Bereich Lateinamerikanische Geschichte ist es ndash anders als oben beschrieben ndash uumlblich den Verlag zu nennen Die bibliographische Angabe unterliegt noch einer weiteren Besonderheit Uumlblicherweise ha-ben spanische bzw portugiesischebrasilianische Autoren zwei Nachnamen Die Zitierweise ist national unterschiedlich Waumlhrend im Spanischen der erste Nachname der bedeutendere ist wird im PortugiesischenBrasilianischen der zweite Nachname zu Beginn genannt Bsp spanisch Vorname Zandra Erste Nachname Pedraza Zweiter Nachname Goacutemez

Als Angabe folgt Pedraza Goacutemez Zandra hellip

Bsp portugiesischbrasilianisch Vorname Maria Erste Nachname Yedda Zweite Nachname Linhares

Als Angabe folgt Linhares Maria Yedda hellip

Wichtig Es ist auf die Nationalitaumlt des Autors zu achten Es kann vorkommen daszlig Spanier in portugiesischer Sprache publizieren und schreiben und PortugiesenBrasilianer in spanisch

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Osteuropaumlische Geschichte

Die Aufnahme von Titeln in kyrillischer Schrift (russischsprachig ukrainisch serbisch bul-garisch usw) folgt grundsaumltzlich der wissenschaftlichen Transkription Die Standards dazu finden sich unter folgenden Adressen

ISO International Organization for Standardization httpwwwisoch ISO 9 (1995)

DIN Deutsches Institut fuumlr Normung httpwwwdinde amp Deutsche Bibliothek httpwwwddbdeindex_txthtm DIN 1460 (1982)

GOST Gosstandart Rossii httpwwwgostru ST SEV 1362 (1978)

BSI British Standards Institution httpwwwbsi-globalcom amp Chemical Abstracts Service httpwwwcasorg BS 2979 (1958)

ALA American Library Association httpwwwalaorg amp Library of Congress httpwwwlocgov CS no 119 (1976)

Duden Dudenverlag httpwwwdudende Duden Bd 1 (1991) In der Literatur findet man haumlufig unterschiedliche Schreibweisen russischer usw Namen (zB Trotzki Trotsky Trockij oder Chruschtschow Chruščev Krushchev) die das Nach-schlagen in Lexika und Handbuumlchern erschweren Daher muszlig man sich uumlber die abweichen-den Umschriftsysteme informieren

Haumlufige Abkuumlrzungen (lat amp dt) deutsch lateinisch steht fuumlr ders id (idem) derselbe dies (eadem) dieselbe diess (idd) dieselben dh ie das heiszligt ebd ib ibd ibid ebenda f s seq folgende (eine Seite) ff ss seqq folgende (= 2 Seiten sonst Seitenzahlen angeben) Hg Hrsg ed Herausgeberin Hg Hrgg edd Herausgeberinnen hg hrsg ed herausgegeben oJ sa ohne Jahr oO sl ohne Ort S p pag Seite ua et al und andere usw etc und so weiter vgl cf vergleiche ND Neudruck Nicht zu verwenden (da undeutlich) ist aaO opcitlc am angegebenen Ort

3 Bibliotheken in Bremen

Geschichte ist ein Lesestudium Bibliotheken sind (neben Archiven) fuumlr die Historiker das was Laboratorien fuumlr die Naturwissenschaftler bedeuten ndash ihr wichtigster absolut unverzicht-barer Arbeitsplatz Es geht dabei nicht allein um die Beschaffung von Informationen sondern um ein Kernelement von Geschichte als Wissenschaft Schlieszliglich muszlig jede neue wissen-schaftliche Arbeit auf dem vorhandenen Forschungsstand aufbauen ihn rezipieren und wenn moumlglich voranbringen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 30

SuUB Die wichtigste Bibliothek in Bremen ist die Staats- und Universitaumltsbibliothek (SuUB) Bibliothekstraszlige 28359 Bremen Tel (0421) 218-2615 e-mail suubsuubuni-bremende Internet httpwwwsuubuni-bremende (mit OPAC) Oumlffnungszeiten (im Semester) Mo-Fr 900 ndash 2200 Sa 1000 ndash 1800 (eingeschraumlnkte Oumlffnungszeiten waumlhrend der vorlesungsfreien Zeit) Die SuUB verfuumlgt uumlber einen groszligen Bestand an Fachzeitschriften uumlber eine umfangreiche Handschriften- und Kartensammlung sowie uumlber einige Sondersammlungen die auf der Ho-mepage beschrieben sind Die Fachliteratur zur Geschichtswissenschaft ist naturgemaumlszlig nicht vollstaumlndig vorhanden doch finden Sie idR zu jedem Thema die wichtigsten und grundle-genden Titel Um die Bestaumlnde der SuUB voll auszuschoumlpfen (sie verfuumlgt immerhin uumlber gut 37 Millionen Titel) muumlssen Sie folgendes beachten minus Der OPAC (Online-Katalog) enthaumllt bei weitem nicht alle Titel vor allem KEINE unselb-

staumlndigen Schriften (Aufsaumltze Rezensionen etc) zudem enthaumllt er verlaumlszliglich nur den Be-stand ab 1992

minus Die E-LIB verzeichnet den Bestand seit 1965 Zusaumltzlich sind in der E-LIB die elektroni-schen Medien (e-Journals Datenbanken e-Books Internetquellen etc) nachgewiesen be-sonders fuumlr die Suche nach Zeitschriftentiteln sollten Sie immer die E-LIB benutzen

minus Fuumlr den Bestand vor 1965 ist noch immer der alte Zettelkatalog unerlaumlszliglich der noch viele Monographien Sammelbaumlnde und vor allem Quelleneditionen enthaumllt Er befindet sich in Ebene 1 der SuUB

Die Fachsystematiken Geschichte der SuUB Bremen

Gliederung Die Systematik der SuUB Bremen ist nach Epochen und einzelnen Gebieten der Geschichts-wissenschaften gegliedert HIL Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaften Epochenuumlbergreifende Gesamtdarstellungen Alte Geschichte und Geschichte des Mittelalters

HIS Geschichte der Fruumlhen Neuzeit und Neueren Geschichte (1500 bis 1914)

HIT Neueste Geschichte Zeitgeschichte (1914 bis heute) Diese nach Epochen gegliederte Aufteilung hat neben einer Reihe von Vorteilen auch einige Tuumlcken die es zu beachten gilt Ein Beispiel Sie suchen Literatur zur Franzoumlsischen Revolution Ausgehend von der Epo-cheneinteilung schauen Sie zunaumlchst in der Fachsystematik bdquohisldquo unter Franzoumlsischer Ge-schichte des 18 Jahrhunderts nach Bei den Systemstellen his 488 bis his 5068 finden Sie zahlreiche Titel zum Thema Sollten Sie jetzt Ihre Suche beenden so waumlre Ihnen aber zB folgendes wichtiges Standardwerk zur franzoumlsischen Geschichte entgangen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Tulard Jean Frankreich im Zeitalter der Revolutionen 1789-1851 Stuttgart 1989 (a hil 304 ea892-4) Das Buch ist Teil 4 der von Jean Favier herausgegebenen sechsbaumlndigen Geschichte Frank-reichs Da in diesem Gesamtwerk die Geschichte Frankreichs von den Anfaumlngen bis zur Ge-genwart behandelt wird ist der Titel unter bdquohilldquo (epochenuumlbergreifende Gesamtdarstellungen) aufgestellt Uumlberlegen Sie also vor Ihrer Recherche wo sich die fuumlr Ihr Thema relevante Lite-ratur innerhalb der SuUB befinden koumlnnte Dies gilt nicht nur fuumlr die Frage ob Literatur bei bdquohisldquo oder bdquohilldquo steht sondern kann auch mehrere andere Faumlcher umfassen Ein Beispiel Sie suchen Literatur zum roumlmischen Kaiser Marc Aurel Im Fach Alte Geschich-te finden Sie unter der Systemstelle bdquohil 525 marldquo 14 Treffer Marc Aurel ist aber ua dadurch bekannt geworden daszlig er neben seinen politischen Aumlmtern als Philosoph taumltig war Literatur uumlber den Philosophen Marc Aurel finden Sie in der Fachsystematik Philosophie unter der Sys-temstelle bdquophi 141ldquo (9 Titel) Wollen Sie Originaltexte Marc Aurels als Quellen heranziehen oder sich uumlber sein schriftstellerisches Werk informieren so muumlssen Sie bei der Klassischen Philologie (kla 396 mau) schauen und finden dort weitere 7 Titel Bei der Systematik Archaumlo-logie bdquoarc 4163 marldquo finden Sie daruumlber hinaus noch 3 weitere Titel die sich mit der antiken Darstellung des Kaisers in Reiterstandbildern u auml befassen Rein physisch finden sie also an vier verschiedenen Regalstandorten Literatur uumlber Marc Aurel Hinzu kommen elektronische Dokumente Filme Internetquellen etc die natuumlrlich nicht an den Regalstandorten vorhan-den sondern nur mittels einer Recherche in der E-LIB zu finden sind Aus dem Gesagten folgt daszlig Ihre erste Prioritaumlt bei der Suche nach Literatur immer der elek-tronische Katalog bzw die E-LIB sein sollte Nur hier finden Sie saumlmtliche vorhandene Me-dien der Bibliothek (Buumlcher elektronische Dokumente CD-ROMs etc) zu einem Thema Hinzu kommt der Umstand daszlig nur im Katalog die Medien sichtbar sind die zur Zeit Ihrer Recherche gerade ausgeliehen sind Die Fachsystematik Geschichte der SuUB ist online einsehbar

Bibliothekskataloge (OPAC) httpwwwddbde Die Deutsche Bibliothek httpwwwubkauni-karlsruhedekvkhtml Karlsruher Virtueller Katalog (KVK) (Meta-OPAC

deutsche und internationale Bibliotheken) httpwwwifz-muenchende Bibliothek des Instituts fuumlr Zeitgeschichte (umfangrei-

che Bestaumlnde nur fuumlr das 20 Jahrhundert) httpwwwzvabde Zentrales Verzeichnis Antiquarischer Buumlcher (ZVAB) httpwwwlocgov Library of Congress httpwwwfz-juelichdezbtextpublikationberichtebibliothek_8pdf

Verzeichnis von Bibliotheken Spezialsammlungen Archiven uvm

Es gibt in Bremen noch einige weitere Bibliotheken die interessante Bestaumlnde aufbewahren die im Laufe des Studiums wichtig werden koumlnnten Bisweilen ist ein Besuch in der Stadtbibliothek Bremen lohnend (Forum Am Wall 201 28195 Bremen) Die Bibliothek des Staatsarchivs Bremen (Am Staatsarchiv 1 28203 Bremen Tel 0421 361-6221) unterhaumllt eine wichtige und sehr umfangreiche Sammlung zur Bremischen und regionalen Geschichte fuumlr alle Epochen Eine detaillierte Auflistung aller 124 Bibliotheken die es in Bremen gibt finden Sie in Deutscher Bibliotheksverband Landesverband Bremen eV (Hg) Bibliotheken in Bremen und Bre-

merhaven Bremen 42001

Bibliotheksfuumlhrer fuumlr Bremen und Bremerhaven wwwdbv-bremendehtmlbibfustarthtml

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Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa

Seit ihrer Gruumlndung im Jahr 1982 hat die Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa einen Bestand von ca 33000 Baumlnden an geistes- und sozialwissenschaftlicher Literatur aus und uuml-ber Ost- und Ostmitteleuropa angeschafft Der Schwerpunkt liegt auf dem Zeitraum nach dem Zweiten Weltkrieg Hauptsammelgebiete sind Zeitgeschichte Politik Soziologie Ideenge-schichte des 20 Jahrhunderts Kunst- und Kulturgeschichte sowie Belletristik des heutigen Ruszligland und anderer Nachfolgestaaten der UdSSR Polens und der Tschechischen und Slo-wakischen Republiken Die uumlbrigen Laumlnder Ost- und Ostmitteleuropas sind mit kleineren Ab-teilungen vertreten die einen Uumlberblick uumlber deren Entwicklung ermoumlglichen Bis Anfang 1997 wurden die Bestaumlnde der Bibliothek durch einen traditionellen Zettelkatalog erschlossen Seither erfolgt die Katalogisierung uumlber ein elektronisches Bibliothekssystem Oumlffnungszeiten Montag bis Donnerstag 900 bis 1700 Uhr Freitag 900 bis 1600 Uhr Auskunft und Verlaumlngerung Tel 0421 218-2066 -7467 -7575 (telephonische Verlaumlngerung)

Bibliothek des DSM (Deutsches Schiffahrtsmuseum) Bremerhaven

Die Bibliothek des Deutschen Schiffahrtsmuseums haumllt fuumlr Wissenschaft und Forschung aber auch fuumlr die allgemeine Oumlffentlichkeit Literatur und andere Informationsmedien zur deut-schen Schiffahrtsgeschichte in ihren internationalen Verflechtungen bereit Der Bestand um-faszligt derzeit ca 80000 Titel Rund 370 Zeitschriften und Periodika werden laufend gehalten und auf wichtige Aufsaumltze hin ausgewertet Die Online-Kataloge weisen den Bibliotheks-Bestand zu 100 nach Die Nutzung der Bibliothek im Lesesaal ist kostenlos (Praumlsenzbibliothek) Bis auf besonders schuumltzenswerte oder vor 1800 erschienene Literatur ist auch zu den uumlblichen Bedingungen eine Fernleihe moumlglich Den Bibliotheksbesuchern stehen an technischen Hilfsmitteln neben verschiedenen Scan- und Kopiergeraumlten Lesegeraumlte fuumlr Mikrofilm und -fiches sowie in begrenztem Umfang Computer-arbeitsplaumltze und Internetzugaumlnge zur Verfuumlgung Der hauseigene Photoservice fertigt auch kostenguumlnstig Repros an Oumlffnungszeiten der Bibliothek Dienstag bis Donnerstag 1000 bis 1600 Uhr Freitag 1000 bis 1400 Uhr Kontakt Deutsches Schiffahrtsmuseum - Bibliothek - Hans-Scharoun-Platz 1 D-27568 Bremerhaven Tel +49-471-48 207 2244 FAX +49-471-48 207 55 E-Mail bibliothekdsmde wwwdsmde2bibkhtm

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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4 Fachzeitschriften

Fachzeitschriften sind das wichtigste Medium der wissenschaftlichen Diskussion aller Epo-chen Aufgrund ihres periodischen Erscheinens sind sie meist aktueller als Monographien und koumlnnen daher besonders sensibel auf neue Trends in der Forschung eingehen Da die groszligen historiographischen Debatten vor allem in den Fachzeitschriften ausgetragen werden kann man sich schnell ein differenziertes Bild von der Entwicklung der Disziplin und der aktuellen Interessenlage verschaffen sowie Anregungen fuumlr eigene Fragestellungen finden Daruumlber hinaus koumlnnen Fachzeitschriften Anregungen zur Schwerpunktbildung im eigenen Studium liefern Es gibt verschiedene Formen von Zeitschriftenbeitraumlgen Die gebraumluchlichste ist der Aufsatz Er behandelt ein Spezialproblem oder einzelne Aspekte eines groumlszligeren Themenkomplexes Die Miszellen die meist Ertraumlge aus groumlszligeren laufenden Forschungsarbeiten vorab veroumlffent-lichen sind in Umfang und Themenstellung begrenzter Dokumentationen machen der For-schung wichtige Quellen zugaumlnglich und sind daher fuumlr die weitere Entwicklung der Historio-graphie entscheidend Literaturberichte referieren den aktuellen Forschungsstand zu einzel-nen Sachfragen sie geben Auskunft uumlber Forschungskontroversen und spiegeln aktuelle Trends in der Entwicklung der Forschung wider Zudem ordnen sie einzelne Neuerscheinun-gen in die Wissenschaftslandschaft ein was deren Beurteilung erleichtert Rezensionen be-richten bewertend uumlber einzelne wissenschaftliche Neuerscheinungen Manche Zeitschriften enthalten daruumlber hinaus eine Rubrik Nachrichten in der uumlber Tagungen Ehrungen neue Forschungsprojekte und anderes mehr informiert wird Viele der im folgenden genannten Zeitschriften bezieht die SuUB sowohl in der Printversion als auch als e-Journal Suchen sie Zeitschriftentitel im Katalog der SuUB deshalb grundsaumltz-lich nur uumlber die E-LIB Nur dort sind alle Zeitschriften (Print + online) verzeichnet JSTOR ndash Journal Storage The Scholarly Journal Archive (httpwwwjstororg) ist ein elektroni-

sches Zeitschriftenarchiv aus den USA Es bietet einen Volltextzugriff auf digitalisierte Zeitschrif-ten aus dem angloamerikanischen Raum die meist ab der ersten Ausgabe (teilweise ab 1800) an-geboten werden Nicht zugaumlnglich sind die drei bis fuumlnf letzten Jahrgaumlnge der Zeitschriften Die SuUB hat die Zugriffsrechte auf die Titel der Arts amp Sciences I + II Collection (insgesamt 242 Ti-tel) erworben darunter zahlreiche grundlegende Zeitschriften aus dem Bereich der Geschichtswis-senschaft (nur aus dem Campus-Netz)

MUSE Das Projekt MUSE (httpmusejhuedu) wurde 1993 durch die Johns Hopkins University Press (JHU Press) in Zusammenarbeit mit der Milton S Eisenhower Library gestartet Der Zweck war die Zeitschriften der JHU Press elektronisch anzubieten Mittlerweile sind weitere 29 Non-Profit-Verlage hinzugekommen so daszlig MUSE heute rund 270 englischsprachige Zeitschriften aus dem geistes- und sozialwissenschaftlichen Bereich im Volltext anbietet Die einzelnen Zeitschriften koumlnnen uumlber die E-LIB der SuUB aufgerufen werden (nur aus dem Campus-Netz)

Wichtige epochenuumlbergreifende Fachzeitschriften American Historical Review (AHR) Das Organ des amerikanischen Historikerverbandes erscheint

seit 189596 und enthaumllt einen breiten Rezensionsteil Annales Eacuteconomies Socieacuteteacutes Civilisations Die methodisch einfluszligreichste Zeitschrift des 20 Jahr-

hunderts erscheint seit 1929 Archiv fuumlr Kulturgeschichte (AfK) erscheint seit 1903 Central European History (CEH) erscheint seit 1968 Schwerpunkt Forschungsprobleme des

deutschsprachigen Mitteleuropa

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 34

Comparativ Zeitschrift fuumlr Globalgeschichte und vergleichende Gesellschaftsforschung Leipzi-ger Beitraumlge zur Universalgeschichte und vergleichenden Geschichtsforschung erscheint seit 1991

Comparative Studies in Society and History (CSSH) erscheint seit 195859 English Historical Review (EHR) begruumlndet 1886 Francia Forschungen zur westeuropaumlischen Geschichte hg v Deutschen Historischen Institut

Paris erscheint seit 1973 Geschichte in Wissenschaft und Unterricht (GWU) Das Verbandsorgan der Geschichtslehrer

Deutschlands erscheint seit 1950 monatlich jedes Heft hat einen Themenschwerpunkt enthaumllt Sammelrezensionen

Geschichte und Gesellschaft (GG) erscheint seit 1975 die Einzelbaumlnde sind jeweils einem Rahmen-thema zugeordnet Schwerpunkt Sozial- und Gesellschaftsgeschichte der Neuzeit

Historische Anthropologie Kultur ndash Gesellschaft ndash Alltag erscheint seit 1993 Schwerpunkt Kul-tur- Alltags- Mentalitaumlts- und Mikrogeschichte

Historisches Jahrbuch (HJb) hg v der Goumlrres-Gesellschaft erscheint seit 1880 bis 2000 umfang-reicher Rezensionsteil

Das Historisch-Politische Buch (HPB) erscheint seit 1953 und enthaumllt vor allem Rezensionen die nach Epochen und Themen geordnet sind

Historische Zeitschrift (HZ) erscheint seit 1859 Schwerpunkt deutsche Geschichte aller Epochen enthaumllt einen breiten Rezensionsteil

Jahrbuch fuumlr Europaumlische Geschichte hg v Institut fuumlr Europaumlische Geschichte Mainz erscheint seit 2000

Jahrbuch fuumlr europaumlische Uumlberseegeschichte hg im Auftrag der Forschungsstiftung fuumlr verglei-chende europaumlische Uumlberseegeschichte

Journal of Modern History erscheint seit 1929 Journal of Social History Journal of Womenrsquos History erscheint seit 1989 LrsquoHomme Zeitschrift fuumlr Feministische Geschichtswissenschaft erscheint seit 1990 in jaumlhrlich 2

thematisch orientierten Heften Schwerpunkt Geschlechtergeschichte Past amp Present A Journal of Historical Studies erscheint seit 1952 Schwerpunkt Europaumlische

Geschichte Revue Historique (RH) Schwerpunkt franzoumlsische Geschichte Saeculum erscheint seit 1950 Jahrbuch fuumlr Universalgeschichte sehepunkte Rezensionsjournal fuumlr die Geschichtswissenschaft erscheint seit 2001 monatlich um-

faszligt alle Epochen sowie die Kunstgeschichte (httpwwwsehepunktehistoricumnet) Vierteljahrschrift fuumlr Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (VSWG) erscheint seit 1903 Schwer-

punkt Wirtschafts- und Sozialgeschichte mit Rezensionen und Nachrichten aus der Wissenschaft WerkstattGeschichte hg v Verein fuumlr kritische Geschichtsschreibung erscheint seit 1992 Zeitschrift fuumlr Geschichtswissenschaft (ZfG) gegruumlndet 1953 bis 1989 wichtiges Organ der DDR-

Geschichtswissenschaft Zeitschrift fuumlr Kirchengeschichte (ZKG) erscheint seit 1877 ausgezeichneter Rezensionsteil

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Fachspezifische Zeitschriften

Ur- und Fruumlhgeschichte Archaumlologie in Deutschland (AiD) populaumlrwissenschaftliche Zeitschrift Stuttgart 1984ff

Archaumlologisches Korrespondenzblatt archaumlologische Fachzeitschrift Mainz 1971ff

Berichte der Roumlmisch-Germanischen Kommission Frankfurt am Main 1904ff

Die Kunde Zeitschrift fuumlr niedersaumlchsische Archaumlologie Hannover 1933ff

Knasterkopf Fachzeitschrift fuumlr Tabakpfeifen und historischen Tabakgenuss Langenweiszligbach 1989ff

Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft fuumlr Archaumlologie des Mittelalters und der Neuzeit Pa-derborn 1991ff (abrufbar unter httpwwwdgamndenr=1amplang=de)

Zeitschrift fuumlr Archaumlologie des Mittelalters Bonn 1973ff

Alte Geschichte Chiron Mitteilungen der Kommission fuumlr Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Ar-

chaumlologischen Instituts Muumlnchen 1971ff

Classical Quarterly (ClQ) Bd 1-44 1907-1950 Oxford 1907ff Neue Folge Bd 1-49 1951-1999 Oxford 2000ff

Historia Zeitschrift fuumlr Alte Geschichte Stuttgart 1950ff

Klio Beitraumlge zur Alten Geschichte Bd 1-18 1901-1923 Berlin 1901ff Neue Folge Bd 1-18 1925-1944 Berlin 1959ff

Mittelalter Deutsches Archiv (DA) die Zeitschrift der MGH Deutsches Archiv fuumlr Geschichte des Mittelalters (DA) Bde 1-7 1937-1944 nun Deutsches Archiv fuumlr Erforschung des Mittelalters (DA) Bd 8ff 1951ff Fruumlhmittelalterliche Studien (FMSt) 1967ff Early Medieval Europe (EME) 1992ff Speculum Journal of Mediaeval Studies 1926ff Zeitschrift fuumlr Historische Forschung (ZHF) Vierteljahresschrift zur Erforschung des Spaumltmittelal-

ters und der fruumlhen Neuzeit erschient seit 1974

Fruumlhe Neuzeit Das achtzehnte Jahrhundert Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft fuumlr die Erforschung des Acht-

zehnten Jahrhunderts Wolfenbuumlttel 1977ff Archiv fuumlr Reformationsgeschichte Internationale Zeitschrift zur Erforschung der Reformation und

ihrer Auswirkungen Guumltersloh 1903ff (Beiheft Literaturbericht 1972ff) Fruumlhneuzeit-Info Wien ua 1990ff The Sixteenth Century Journal Kirksville 1972ff (httpwwwjstororgjournals03610160html)

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 36

Neuere und Neueste Geschichte Archiv fuumlr Sozialgeschichte (AfS) hg v der Friedrich-Ebert-Stiftung 1961ff jeweils unter einem

Rahmenthema Umfangreicher Rezensionsteil (zugaumlnglich unter httpwwwfesdeafs-online) und wichtige Sammelrezensionen

Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ) Beilage zur Zeitschrift bdquoDas Parlamentldquo erscheint monat-lich mit jeweils einem Rahmenthema Kostenfrei bei der Bundeszentrale fuumlr politische Bildung er-haumlltlich

German History The Journal of the German History Society 1984ff Schwerpunkt Neuere und Neueste Geschichte

Journal of Contemporary History (JCH) 1966ff Schwerpunkt Europaumlische Zeitgeschichte enthaumllt Sammelrezensionen

Neue Politische Literatur Berichte uumlber das internationale Schrifttum (NPL) enthaumllt Rezensio-nen Literaturberichte und Sammelbesprechungen Schwerpunkt Neuere und Neueste Geschichte erscheint seit 1956

Vierteljahrshefte fuumlr Zeitgeschichte (VfZ) Organ des Instituts fuumlr Zeitgeschichte auflagenstaumlrkste deutschsprachige Fachzeitschrift erscheint seit 1953

Lateinamerikanische Geschichte The Hispanic American Historical Review (HAHR) Durham 1918ff The Americas A Quarterly Review of Inter-American Cultural History (TAm) Washington 1944ff Revista de Indias (RI) Madrid 1940ff Jahrbuch fuumlr Geschichte Lateinamerikas (JbLA) Koumlln 1964ff (bis 1997 unter dem Titel Jahrbuch

fuumlr Geschichte von Staat Wirtschaft und Gesellschaft Lateinamerikas) Journal of Latin American Studies (JLAS) New York 1969ff Latin American Research Review (LARR) Pittsburgh 1965ff Historia Mexicana (HMex) Meacutexico 195152ff Colonial Latin American Historical Review (CLAHR) Albuquerque 1992ff Anuario de Estudios Americanos (AEA) Madrid 1944ff Bulletin of Latin American Research (BLAR) Oxford 199192ff

Osteuropa Ab imperio Teorija i istorija nacionalrsquonostej i nacionalizma v postsovetskom prostranstve Kazan

2000ff Nationalitaumlten- und Empireforschung Cahiers du Monde Russe Russie ndash Empire russe ndash Union sovieacutetique ndash Eacutetats indeacutependants

(httpmonderusserevuesorgindexhtml) Schwerpunkt politische Sozial- Wirtschafts- und Kul-turgeschichte des sowjetischen Raums ab 1917

Europe-Asian Studies (fruumlher bdquoSoviet Studiesldquo) Schwerpunkt Geschichte der Sowjetunion und ihrer Nachfolgestaaten Die wichtigste wissenschaftliche Zeitschrift fuumlr diesen Raum und diese Epoche

Forum fuumlr osteuropaumlische Ideen- und Zeitgeschichte hg v Zentralinstitut fuumlr Mittel- und Osteuro-pastudien an der KU Eichstaumltt-Ingolstadt 1997ff Schwerpunkt mittel- und osteuropaumlische Zeitge-schichte (httpwww1ku-eichstaettdeZIMOSforumindexhtm)

Jahrbuumlcher fuumlr die Geschichte Osteuropas Neue Folge 1953ff Schwerpunkt osteuropaumlische Ge-schichte in ihrer ganzen Breite Standardzeitschrift der deutschsprachigen Forschung (httpwwwlrz-muenchende~jbfgoe)

Kritika Explorations in Russian and Eurasian History 2000ff

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Osteuropa Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft fuumlr Osteuropakunde Schwerpunkt laufende Ent-wicklungen in Ost- und Ostmitteleuropa (httposteuropadgo-onlineorg)

Otečestvennaja istorija (fruumlher Istorija SSSR) hg v Institut Rossijskoj istorija RAN 1957ff Russian history ndash Histoire russe Schwerpunkt Geschichte und Kultur Ruszliglands der Ukraine

Zentralsiens und der Ostseeregion von der Fruumlhzeit bis zur Gegenwart Russian Review 1941ff Schwerpunkt Entwicklungen im Raum des fruumlheren russischen Reiches

und der Sowjetunion bzw ihren Nachfolgestaaten Slavic Review hg v The American Association for the Advancement of Slavic Studies Schwer-

punkt Fragen der russischen eurasischen und osteuropaumlischen Entwicklung in Geschichte und Ge-genwart (httpwwweconuiucedu~slavrevframeshtml)

Voprosy istorii 1926ff (seit 1945 unter diesem Namen) aumllteste sowjetische Zeitschrift fuumlr Ge-schichtswissenschaften

Schiffahrtsgeschichte Deutsches Schiffahrtsarchiv (DSA) Hamburg 1975ff

International Journal of Maritime History (IJMH) St JohnrsquosNF 1989ff

Marine Mirror (MM) Cambridge 1911ff

Northern Marine St JohnrsquosNF 1991

Tijdschrift voor zeegeschiedenis uitg Door de Nederlandse Vereniging voor Zeegeschiedenis Vree-land 1982ff

The great circle Journal of the Australian Association for Maritime History Toronto 1979ff

Fachdidaktik Geschichte in Wissenschaft und Unterricht (GWU) Zeitschrift des Verbandes der Geschichtslehrer

Stuttgart Seelze 1950ff Geschichte lernen Geschichtsunterricht heute Seelze 1988ff Geschichte Politik und ihre Didaktik Zeitschrift fuumlr historisch-politische Bildung Beitraumlge und

Nachrichten fuumlr die Unterrichtspraxis Zeitschrift zahlreicher Landesverbaumlnde im Verband der Ge-schichtslehrer Deutschlands Paderborn Muumlnster 1973ff

5 Internet-Ressourcen fuumlr Historiker Das groszlige Informationsangebot des World Wide Web (www) muszlig auch der Historiker in zu-nehmendem Maszlige nutzen Allerdings sind gleichzeitig auf Grund der Unzuverlaumlssigkeit und extremen Kurzlebigkeit der Informationen die Einschraumlnkungen besonders groszlig Allgemeine Kriterien fuumlr serioumlse Internet-Seiten sind minus daszlig sie bereits seit laumlngerer Zeit etabliert sind (Dauerhaftigkeit ist im Internet fraglos ein

Kennzeichen von Qualitaumlt) minus daszlig sie von der oumlffentlichen Hand gefoumlrdert werden (die Vergabe von oumlffentlichen Mitteln

ist in der Regel an Qualitaumltsstandards gebunden die uumlberpruumlft werden) minus daszlig sie kostenlos zugaumlnglich sind (Vorsicht vor kommerziellen Angeboten und privaten

bdquoUumlberzeugungstaumlternldquo) Stichwort bdquoOpen Accessldquo5 minus und daszlig ihr Inhalt regelmaumlszligig gepflegt und aktualisiert wird

5 Eine ganze Reihe von wissenschaftlichen Institutionen hat sich bislang bereits sehr deutlich fuumlr eine Verfuumlg-

barmachung von wissenschaftlichem Wissen im Internet ausgesprochen Die bdquoBerliner Erklaumlrungldquo (httpwwwzimmpgdeopenaccess-berlinberlindeclarationhtml) schlieszligt erstmals auch dezidiert das kultu-relle Erbe mit ein

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 38

Wenn Sie diese Maximen beachten kann Ihnen das Internet in zweifacher Hinsicht hilfreich sein Erstens koumlnnen Sie schnell aktuelle Informationen uumlber Ihr Studienfach und Ihre Univer-sitaumlt erhalten Zweitens laumlszligt sich das Internet auch als fachspezifische Informationsquelle nut-zen

Literatur zur Einfuumlhrung Biste Baumlrbel Hohls Ruumldiger (Hg) Fachinformation und EDV-Arbeitstechniken fuumlr Historiker Ein-

fuumlhrung und Arbeitsbuch Koumlln 2000 wieder in httpwwwgeschichtehu-berlindeEDV-Buch Kap 1 EDV und Geschichtswissenschaften httpwwwgeschichtehu-berlindeEDV-Buchkapitel2_linkshtml (Stand 30092005)

Freytag Nils Piereth Wolfgang Kursbuch Geschichte Paderborn ua 2004

Jenks Stuart Tiedemann Paul Internet fuumlr Historiker Eine praxisorientierte Einfuumlhrung Darmstadt 22000

Suppanz Frank Geisteswissenschaften studieren mit dem Computer Eine praxisorientierte Einfuumlh-rung Stuttgart 2003

WWW-Suchinstrumente fuumlr Geschichte

Einige Universitaumlten haben damit begonnen Einfuumlhrungen in das Geschichtsstudium ins Netz zu stellen (s Epochen) Daruumlber hinaus haumllt das Internet auch Ressourcen bereit die fuumlr die inhaltliche Beschaumlftigung mit Geschichte nuumltzlich sein koumlnnen Die folgende Liste mit serioumlsen Internet-Angeboten ist zwar unvollstaumlndig bietet aber Gelegenheit zum ersten Einstieg Von dort finden Sie zahlrei-che Links zu weiteren relevanten Seiten httpwwwhsozkultgeschichtehu-berlindeindexasp Humanities-Net Sozial- und Kulturgeschichte (kurz

H-Soz-u-Kult) ist die fuumlhrende deutsche Internetseite fuumlr Historiker und eine zentrale Plattform der wissen-schaftlichen Kommunikation Hier finden Sie aktuelle Rezensionen Tagungsberichte aber auch Stellenaus-schreibungen Das Abonnement ist kostenlos

httpwwwnfhdatadepremiumindexshtml Ein wichtiges Hilfsmittel ist der Nachrichtendienst fuumlr Historiker (NfH) der bereits 1995 gegruumlndet wurde Er enthaumllt neben Diskussionsforen und umfangreichen Linksammlungen auch eine aktuelle Presseschau die einschlaumlgige Artikel aus deutschen englischen und franzoumlsischen Zeitungen umfaszligt

httpwwwclio-onlinede Clio-online Dieses Portal versucht die geschichtswis-senschaftlichen Internet-Ressourcen zusammenzufuumlh-ren

httpwwwhistoricumnetindexphp Historicumnet ist ein Netzwerk das verschiedene ge-schichtswissenschaftliche Internet-Ressourcen buumlndelt

httpwwwphiluni-erlangende~p1geshomehtml und httpwwwerlangerhistorikerseitede

Die Erlanger Historikerseite ist eine sehr gute Adresse vor allem wenn man auf der Suche nach weiteren Links ist Hier findet sich ua eine groszlige (und kom-mentierte) Auswahl an einschlaumlgigen Internet-Angeboten

httpwwwhdgdeFinaldeuwww_hdg_dehtm Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland Bonn

httpwwwdhmde Deutsches Historisches Museum httpmdz2bib-bvbdehist InformationsWeiser GeschichteHistory Guide weist

geschichtswissenschaftlich relevante Internetquellen nach und ist das deutschsprachige Portal des Netz-werks Subject Gateways Geschichte

wwwhistoryguidede History GuideInformationsWeiser Geschichte

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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httpvlibiueithistoryindexhtml World Wide Web Virtual Library History Central Catalogue

httpwwwjstororg

Journal Storage The Scholarly Journal Archive

Ur- und Fruumlhgeschichte httpwwwdgamnde Deutsche Gesellschaft fuumlr Archaumlologie des Mittelalters

und der Neuzeit httpwwwarchaeologie-onlinede Arbeitsgruppe Archaumlologie und digitale Medien Frei-

burg

Alte Geschichte httpwwwgnomonku-eichstaettdeLAGproseminarindexhtml

Online-Tutorium der KU Eichstaumltt

httpwwwperseustuftsedu und httpperseusmpiwg-berlinmpgde

The Perseus Digital Library (Umfassendes Such- und Hilfsmittelsystem u a fuumlr Texte der griechischen und lateinischen Antike) Tufts-University

httpwwwbautzdebbkl Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon httpwwwheiligenlexikonde Oumlkumenisches Heiligenlexikon httpwwwstoaorgdiotima Materials fort the Study of Women and Gender in the

Ancient World httpwwwhouseofptolemyorgindexhtml The House of Ptolemy ndash ptolemaumlisches und roumlmisches

Aumlgypten httpwwwualbertaca~csmackayConsulsListhtml Consuls of the Roman Republic httpwwwkirkehu-berlinderessourcbuchkulthtml KIRKE Katalog der Internetressourcen fuumlr die Klassi-

sche Philologie httpwwwstoaorg Stoaorg httpwwwtrentucaahcresourceshtmldir Resources on the Internet for Ancient History and

Classics Hg K H Kinzl Trent-University Canada Rezensionen (Altertumswissenschaften) httpccatsasupennedu Bryn Mawr Classical Review publishes timely re-

views of current scholarly work in the field of classical studies (including archaeology)

httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonGnomonhtml

Gnomon online (Rezension der CD-ROM-Version von Ulrich Schmitzer ndash httptelemachosphiluni-erlangendedatabaselibrignomon2html)

httpwwwplekosuni-muenchendestartseitehtml Periodicum onLine zur Erforschung der KOmmunika-tionsstrukturen in der Spaumltantike

Mittelalter wwwuni-tuebingendemittelaltertutoriumindexhtm schoumlnes Online-Tutorium wwwuni-muensterdefruehmittelalter das beste Fruumlhmittelalter im Netz httpwwwceecuni-koelnde CEEC ndash Codices Electronici Ecclesiae Coloniensis wwwgeorgetownedulabyrinth Resources for Medieval Studies wwwfordhameduhalsallsbook2html Internet medieval sourcebook full text sources httpwwwmediaevumdehaupt2html Mediaumlvistik im Internet ndash empfehlenswert

Fruumlhe Neuzeit httpwwwuni-konstanzdeFuFPhiloGeschichteTutorium

Die Universitaumlt Konstanz bietet ein Tutorium fuumlr die Neuere und Neueste Geschichte online an

httpwwwphiluni-erlangende~p1gesstudiumhtml Besonders umfassend ist das Internet-Angebot der Universitaumlt Erlangen das unter anderem wertvolle Tips zur Studienorganisation enthaumllt

httpmdzbib-bvbdedigbiblexikaadelung Johann Christoph Adelung Grammatisch-kritisches Woumlrterbuch der Hochdeutschen Mundart

httpmdz1bib-bvbde~ndbadb_indexhtml Allgemeine Deutsche Biographie

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 40

httpwwwsfnhistoricumnet Server Fruumlhe Neuzeit

httpwwwuni-muensterdeFNZ-Online Barbara Stollberg-Rilinger (Hg) Einfuumlhrung in die Fruumlhe Neuzeit

httpwwwfruehe-neuzeitnet Virtual library Geschichte Fruumlhe Neuzeit httpwwwzedler-lexikonde Johann Heinrich Zedler Grosses vollstaumlndiges Uni-

versal-Lexicon Aller Wissenschafften und Kuumlnste

Neuere und Neueste Geschichte httpwwwzeitgeschichte-onlinede httpwwwstubbildarchiv-dkguni-frankfurtde Bildarchiv der Deutschen Kolonialgesellschaft httpholocaustumdunimichedu Holocaust Survivor Oral History Archive httpfacultystaffvwcedu~dgrafholocaushtm Holocaust and Jewish Studies Site httpwwwcalvineduacademiccasgpa German Propaganda Archive httpwww17juni53de httpwwwchronik-der-wendede

Lateinamerikanische Geschichte httplcweb2locgovhlas Handbook of Latin American Studies httpwwwh-netorg~latam H-LatAm an international forum for the scholarly

discussion of Latin American History httplanicutexasedu Latin American Network Information Center httpwwwciberade Virtuelle Fachbibliothek Ibero-Amerika httphapiuclaedu The Hispanic American Periodicals Index (HAPI)

Osteuropaumlische Geschichte httpwwwdgo-onlineorg DGO Deutsche Gesellschaft fuumlr Osteuropakunde eV httpartscishuedureespdocuments Documents in Russian History httpwwwribknet Umfassende bibliographische Rechercheressource httpwwwceeolcomindexaspx CEEOL ndash Central and Eastern European Online Li-

brary httpwwwsoviethistoryorg Quellen zur sowjetischen Geschichte httpwwwsovlitcom Zusammenfassungen russisch-sowjetischer Literatur httpwwwrussianarchivescomraoaboutindexhtml Russian Archives Online httpmdzxbib-bvbdecocoon1000dokstarthtml 1000 Schluumlsseldokumente der russischen und sowjeti-

schen Geschichte (1917-1991) httpwwwfak12uni-muenchendeforostindex2html Forschungsverbund Ost- und Suumldosteuropa (forost) httpwwwvifaostde ViFaOst ndash Virtuelle Fachbibliothek Osteuropa

Fachdidaktik wwwburkhard-sachsede httpwwwlehrer-onlinede Lehrer-Online Unterrichten mit neuen Medien

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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IV Wissenschaftliches Arbeiten im Studium

1 Fragestellung

Jede wissenschaftliche Beschaumlftigung mit Geschichte muss mit einer Frage beginnen Erst die Frage bringt die Quellen zum Sprechen6 Erst die Fragestellung die das erkenntnisleitende Forschungsinteresse formuliert ermoumlglicht es aus der enormen Fuumllle des Materials diejenigen Quellen und Literaturtitel herauszufiltern die fuumlr ihre Beantwortung relevant sind Erst die Fragestellung ermoumlglicht es dem Historiker die von ihm festgestellten historischen Tatsachen in einen Sinnzusammenhang zu bringen sie zu interpretieren und Thesen zu bilden Erst die Fragestellung macht aus einer Information ein Argument das dazu dient eine These zu be-gruumlnden und zu belegen oder gegenteilige Auffassungen zu widerlegen Ohne Fragestellung wird Geschichtsschreibung zu einem bdquoHort von Anekdoten und Chronologienldquo7 und das ist nicht der Sinn von wissenschaftlicher Beschaumlftigung mit Geschichte Es reicht also nicht aus im Rahmen eines Seminars ein Thema zu uumlbernehmen Entscheidend ist vielmehr wie Sie sich einem Thema annaumlhern dh welche konkreten Fragen Sie an ein Thema herantragen Waumlhrend ein Thema verhaumlltnismaumlszligig leicht zu finden ist entsteht eine tragfaumlhige Fragestellung aus vertieftem Wissen An Hand des Themas beginnen Sie sich ein-zulesen und zu bibliographieren Je mehr Sie das Thema in den historischen Kontext und die aktuelle Forschung einordnen koumlnnen und Sie einen Uumlberblick uumlber die Quellen haben desto leichter faumlllt es Ihnen eine Fragestellung zu formulieren die Folgendes leisten soll minus die Fragestellung legt den Gegenstand der Untersuchung fest sie grenzt ihn ein denn es

werden nur diejenigen Bereiche naumlher untersucht nach denen man zuvor gefragt hat minus jede Frage enthaumllt bereits eine implizite Vorstellung von einer moumlglichen Antwort einer

bdquomoumlglichen Geschichteldquo minus die Fragestellung entscheidet uumlber den methodischen Zugriff auf das Thema sowie uumlber

die Auswahl von Quellen und Literatur die zu ihrer Beantwortung erforderlich sind Man muszlig also von Anfang an uumlberlegen wie man von den Fragen zu Antworten kommen kann

minus nicht zuletzt gibt die Fragestellung Ihrer Hausarbeit ein individuelles Profil und bewahrt Sie vor der Furcht nur das vielfach bereits Geschriebene ein weiteres Mal nachzubeten

Historische Fragestellungen zielen vor allem auf Ursachen und Zusammenhaumlnge sie suchen Erklaumlrungen fuumlr den Ablauf historischer Prozesse Prinzipiell ist die Anzahl moumlglicher Fragen unbegrenzt Eine bdquoguteldquo dh sinnvolle Frage zeichnet sich durch folgende Charakteristika aus minus Die Frage sollte uumlber den bisherigen Wissensstand hinausfuumlhren Dies setzt voraus daszlig

Sie Probleme und Fragen der Forschung erkennen und in Ihren Arbeiten zum Gegenstand einer argumentativen Auseinandersetzung machen Dies gilt auch schon fuumlr Proseminare

minus Die Fragen sind an den Beduumlrfnissen und Interessen der Gegenwart ausgerichtet und be-ziehen daraus ihre Relevanz Dabei geht es nicht um die Projektion der Gegenwart auf die Vergangenheit

Nachdem Sie das einschlaumlgige Material zu einem bestimmten Thema ausfindig gemacht ha-ben muumlssen Sie es im Hinblick auf Ihre Fragestellung auswerten bewerten und aufbereiten 6 Koselleck Reinhart Begriffsgeschichten Studien zur Semantik und Pragmatik der politischen und sozialen

Sprache Mit zwei Beitraumlgen von Ulrike Spree und Willibald Steinmetz sowie einem Nachwort zu Einlei-tungsfragmenten Reinhart Kosellecks von Carsten Dutt Frankfurt am Main 2006 S 71

7 Kuhn Thomas S Die Struktur der wissenschaftlichen Revolution Frankfurt am Main 1973 S 15

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 42

Es ist dabei ein wesentlicher Unterschied ob Sie Quellen oder Literatur bearbeiten Ob es sich bei den verwendeten Texten um eine Quelle oder um Literatur handelt haumlngt allein von der Fragestellung ab und nicht vom Alter des Textes Sobald Sie sich z B mit der Geschichte der Geschichtswissenschaft beschaumlftigen werden viele der Texte die Sie in anderem Zusammen-hang als Forschung zu Rate gezogen haumltten zur Quelle

2 Literaturarbeit

Unter dem Begriff bdquoFachliteraturldquo versteht man die Darstellungen der bisherigen Ergebnisse der historischen Forschung und ihrer Nachbardisziplinen Das Studium der einschlaumlgigen Li-teratur gehoumlrt zum taumlglichen Geschaumlft des Historikers und ist unverzichtbar Jede neue Arbeit muszlig auf den vorhandenen Ergebnissen der Forschung aufbauen und sie kritisch befragen ndash ganz gleich ob es um die Uumlbernahme historischer Tatsachen oder um deren moumlglicherweise kontroverse Interpretation geht Erstens besteht das Ziel der Lektuumlre wissenschaftlicher Texte darin einen Uumlberblick uumlber den Forschungsstand bzw die Entwicklung der Forschung zu einem Thema zu gewinnen Einen Forschungsbericht oder auch Literaturbericht der Ihnen diese Arbeit enorm erleichtert fin-den Sie entweder in Fachzeitschriften oder in der Einleitung wissenschaftlicher Monogra-phien Jeder Band der Reihen bdquoOldenbourg Grundriszlig der Geschichteldquo (OGG) und bdquoEnzyklo-paumldie Deutscher Geschichteldquo (EDG) enthaumllt ebenfalls einen ausfuumlhrlichen problemorientierten Forschungsuumlberblick der behandelten Epoche oder eines Themas Sollte zu Ihrem Thema kein Literaturbericht vorliegen muumlssen Sie sich diesen Uumlberblick selbst erarbeiten Zweitens werten Sie die vorhandene Literatur aus um Sachinformationen uumlber Ihren Untersu-chungsgegenstand zu erhalten dabei kann es sich beispielsweise um die Datierung eines Er-eignisses eine statistische Angabe oder Informationen uumlber historische Ereignisablaumlufe han-deln Drittens schlieszliglich gewinnen Sie aus der Literatur historische Urteile Thesen und Ant-worten die andere Historiker im Hinblick auf komplexe Fragestellungen gegeben haben Die-se koumlnnen entweder in Ihre Arbeit uumlbernommen oder zum Ausgangspunkt Ihrer Fragestellung gemacht werden indem sie uumlberpruumlft modifiziert widerlegt oder bestaumltigt werden

a) Lesen wissenschaftlicher Texte (Informationsbeschaffung)

Das Lesen wissenschaftlicher Texte ist eine Kompetenz die mit der kontemplativen Lektuumlre von Belletristik wenig gemein hat Wissenschaftliches Lesen bedeutet nicht passive Rezeption des Geschriebenen sondern einen aktiven geistigen Vorgang bei dem der Leser in einem permanenten Dialog mit dem Verfasser steht Daher erfordert diese Form des Lesens groszlige Konzentration Ruhe und Zeit

Relevanz klaumlren

Wegen der groszligen Menge an Literaturtiteln die Sie zu den meisten Themen finden koumlnnen sollten Sie nicht planlos mit dem Lesen des erstbesten Buches beginnen das Ihnen in die Haumlnde faumlllt Zunaumlchst muumlssen Sie klaumlren ob ein Text fuumlr die Beantwortung Ihrer Fragestel-lung uumlberhaupt relevant ist Dazu fuumlhren Sie folgende Arbeitsschritte aus minus Titel und Untertitel des Buches geben nicht nur Auskunft uumlber das Thema sondern unter

Umstaumlnden auch uumlber seine Kernthese minus Aus dem Titelblatt oder dem Impressum erfahren Sie wann wo und ggf in welcher Reihe

ein Buch erschienen ist Erscheinungsjahr und Auflage signalisieren seine Aktualitaumlt Ist ein Buch in einer renommierten Reihe erschienen mag dies ein Hinweis auf seine Qualitaumlt sein

minus Das Inhaltsverzeichnis gibt uumlber Aufbau und Inhalt des Buches Auskunft Wenn bei der Durchsicht des Inhaltsverzeichnisses noch kein direkter Bezug zu Ihrem Thema oder der

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Fragestellung erkennbar ist heiszligt dies nicht daszlig das Buch fuumlr Sie nicht relevant ist Lesen Sie deswegen immer

minus die Einleitung Sie erschlieszligt Ihnen die Fragestellung und das Erkenntnisinteresse des Au-tors seinen methodischen Zugriff und seine Loumlsungsstrategien Daruumlber hinaus gibt sie Ihnen wichtige Informationen uumlber den Forschungsstand

minus Die Materialbasis koumlnnen Sie anhand des Quellen- und Literaturverzeichnisses pruumlfen minus Im Vorwort erfahren Sie um welche Art von Arbeit es sich handelt (beispielsweise eine

Dissertation oder Habilitationsschrift) und in welchem Umfeld sie entstanden ist Auf-grund dieser Informationen laumlszligt sie sich oft in der Forschungslandschaft verorten

minus Die Zusammenfassung bilanziert die Ergebnisse der Arbeit benennt ggf Luumlcken und regt damit zu weiterer Forschung an

Sollte sich bei dieser Pruumlfung herausstellen daszlig ein Buch nur in Teilen fuumlr Sie relevant ist bieten Ihnen das Inhaltsverzeichnis und das oder die Register (Personen- Orts- und Sachre-gister) die Moumlglichkeit die benoumltigten Informationen bzw relevanten Textpassagen nachzu-schlagen Vor allem umfangreiche Arbeiten die Ihr Thema nur am Rande streifen werden Sie nur selektiv auswerten Allerdings kann es auch gefaumlhrlich sein Literatur gewissermaszligen als Steinbruch zu verwenden da einzelne Aussagen so aus dem Zusammenhang gerissen werden Sie sollten daher immer Einleitung und Zusammenfassung lesen um die relevanten Passagen in die Argumentation des Autors einordnen zu koumlnnen

Kritisches Lesen heiszligt Exzerpte erstellen

Wissenschaftliches Lesen heiszligt exzerpieren Von zentraler Bedeutung ist es sich beim Lesen stets die eigene Fragestellung vor Augen zu halten und den vorliegenden Text im Hinblick auf die eigene Fragestellung hin bdquoabzuklopfenldquo also selbst Fragen an den Text zu stellen Dabei geht es keineswegs darum den Inhalt des Textes kritiklos aufzunehmen vielmehr muumlssen Sie sich bemuumlhen den Text bewertend (also kritisch) zu lesen Achten Sie dabei auf folgende Punkte minus Bleibt der Autor des Textes bei seiner in der Einleitung formulierten Fragestellung oder

weicht er vom Thema ab minus Ist der methodische Ansatz des Autors zur Beantwortung seiner Fragestellung geeignet minus Welche Quellen zieht der Autor zur Beantwortung seiner Frage(n) heran Hat er moumlgli-

cherweise wichtige Quellen uumlbersehen minus Welche Thesen (Behauptungen Schluszligfolgerungen) stellt der Autor auf Und was ist an

diesen Thesen neu wo reichen sie uumlber den bisherigen Forschungsstand hinaus minus Uumlberzeugen die Argumente die er fuumlr seine Thesen anfuumlhrt Lassen sich Gegenargumente

ins Feld fuumlhren minus Gibt es Luumlcken oder Schwachstellen in der Argumentationskette des Autors minus Wie ordnet der Autor seine Ergebnisse in groumlszligere Zusammenhaumlnge ein minus Was sagt der Text im Hinblick auf Ihre eigene Fragestellung Anfangs wird es Ihnen wahrscheinlich schwerfallen alle Teile dieses Fragerasters an einen Text heranzutragen Doch je mehr Sie lesen desto leichter faumlllt es Ihnen

b) Aufbereitung des Gelesenen (Informationsverwaltung)

Exzerpieren

Das Lesen eines Textes allein genuumlgt allerdings nicht Wissenschaftliches Lesen ist untrenn-bar mit Schreiben verbunden Wenn Sie eigene Buumlcher oder Textkopien lesen koumlnnen Sie bereits beim ersten Lesen wichtige Passagen unterstreichen und Randbemerkungen hinzufuuml-gen das erleichtert Ihnen spaumlter die Orientierung enthebt Sie jedoch nicht der Muumlhe schrift-

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liche Textauszuumlge (Exzerpte) anzufertigen Arbeiten Sie in Buumlchern immer nur mit Bleistift alles andere ist Barbarei In Buumlchern aus oumlffentlichem Besitz verbietet sich jede Markierung Ein Exzerpt faszligt den Inhalt eines Textes in Stichworten oder fortlaufend jedenfalls immer knapp zusammen Lange Literaturauszuumlge sind in der Regel kein Exzerpt sondern ver-schwendete Zeit Sie muumlssen versuchen die (unter Ihrer Fragestellung) wichtigen Aussagen moumlglichst in eigenen Worten wiederzugeben ndash gelingt Ihnen dies ist das ein sicheres Indiz dafuumlr daszlig Sie den Text verstanden haben Befolgen Sie unbedingt die Grundregeln des Exzerpierens minus Ein Exzerpt beginnt mit einer vollstaumlndigen bibliographischen Angabe des exzerpierten

Textes Lose Exzerpte die Sie nicht zuordnen koumlnnen sind wertlos minus Trennen Sie deutlich woumlrtliche Zitate Textparaphrasen und eigene Kommentare vonein-

ander damit Sie sie spaumlter nicht durcheinanderbringen minus Notieren Sie sich unbedingt die Seitenzahlen woumlrtlicher Zitate und Textparaphrasen an-

sonsten muumlssen Sie spaumlter nochmals nach dem Fundort eines Zitats oder Belegs suchen minus Strukturieren Sie Ihr Exzerpt Jeder gute wissenschaftliche Text folgt einer Gliederung

die aus dem Exzerpt hervorgehen muszlig Auf diese Weise enthalten Ihre Notizen Informati-onen uumlber Aufbau Argumentationsgang Thesen und Ergebnisse des Textes

minus Behalten Sie beim Exzerpieren die Fragestellung des Autors und Ihre eigene im Blick minus Notieren Sie sich die Definitionen zentraler Begriffe minus Halten Sie Staumlrken und Schwaumlchen des Textes (etwa Argumentationsluumlcken oder innere

Widerspruumlche) fest

Einzelnotiz-System (Karteikasten)

Um das Exzerpieren von Texten die zur Beantwortung Ihrer Fragestellung relevant sind kommen Sie nicht herum Fuumlr die dauerhafte Archivierung der Informationen sind Exzerpte allerdings nur bedingt geeignet da Literaturauszuumlge gerade bei laumlngeren Texten schnell un-uumlbersichtlich werden Der Karteikasten in dem ein Text nach seinen Einzelaspekten aufgegliedert wird vermeidet diesen Nachteil er macht Informationen ndash je nach Fragestellung ndash flexibel handhabbar Aller-dings ist sein Gebrauch muumlhsam Sie muumlssen naumlmlich auf jeder einzelnen Karteikarte die ge-naue Belegstelle (dh die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben) notieren um die gespei-cherten Informationen spaumlter weiterverwenden zu koumlnnen Zudem werden Karteikaumlsten mit der Zeit unuumlbersichtlich und der Argumentationszusammenhang des Textes geht dabei verlo-ren

Datenbanken

minus Datenbanken kombinieren die Vorteile von Exzerpt und Karteikasten vermeiden jedoch ihre Nachteile Daher sind sie heute das mit Abstand effizienteste Medium der Informati-onsverarbeitung und Archivierung

minus Informationen auf EDV-Systemen nehmen weniger Platz in Anspruch sind (mit etwas Uumlbung) einfach zu handhaben sowie leicht organisierbar und kommunizierbar

minus Wer regelmaumlszligig in den PC exzerpiert erhaumllt rasch einen groszligen stetig wachsenden Fun-dus an Informationen wer dagegen mit der Hand exzerpiert bleibt auf einem Berg von Papier sitzen der mit der Zeit immer schwerer uumlberschaubar wird

httpaoeguni-koelndehandwerkszeugliberdat ndash Das Datenbankprogramm LiberDat 20 erleichtert

das systematische Bibliographieren und hilft den Uumlberblick uumlber die eigenen Buumlcher Kopien und Notizen zu bewahren Exzerpte koumlnnen direkt mit der Datenbank verknuumlpft werden

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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httpwwwlit-linkch ndash Lit-link ist ein Datenbank-Programm fuumlr die Verwaltung von Informationen die in den Geistes- und Sozialwissenschaften bei der Arbeit mit Literatur und Textquellen gesam-melt und verwendet werden

httpwwwliteratnet ndash Programm fuumlr Literaturverwaltung und -management mit Zitat- Schlagwort- und Fundortverwaltung sowie Tools fuumlr die arbeitsteilige Literaturbearbeitung im Team

(Alle drei Datenbankprogramme stehen kostenlos auf den angegebenen Internetseiten zum Download zur Verfuumlgung)

Literatur zum Lesen wissenschaftlicher Texte Becher Stephan Schnell und erfolgreich studieren Organisation ndash Zeitmanagement ndash Arbeitstechnik

Wuumlrzburg 1998

Franck Norbert Fit fuumlrs Studium Erfolgreich reden lesen schreiben Muumlnchen 82006

Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006 S 125-142

Ruumlckriem Georg ua Die Technik des wissenschaftlichen Arbeitens Eine praktische Anleitung Pa-derborn 132006 (enthaumllt ausfuumlhrliche Informationen zum Bibliographieren Exzerpieren und Ver-walten von Informationen)

3 Quellenarbeit

Die Geschichtswissenschaft bezieht ihre Erkenntnisse nicht aus der Literatur sondern aus-schlieszliglich aus Quellen Geschichte wird erst durch die methodisch kontrollierte kritische Pruumlfung der uumlberlieferten Quellen zu einer Wissenschaft Die Quellen stellen die Basis wie auch die Begrenzung der historischen Forschung dar Jede historische Interpretation kann bei einer Neusichtung der Quellen an ihnen scheitern deswegen spricht man auch von einem bdquoVetorechtldquo der Quellen8 Das gilt bereits fuumlr das Geschichtsstudium Referate und Hausar-beiten muumlssen schon im Proseminar im wesentlichen aus den Quellen erarbeitet werden

a) Was ist eine Quelle Die griffigste Definition von bdquoQuellenldquo stammt von Paul Kirn bdquoQuellen nennen wir alle Tex-te Gegenstaumlnde oder Tatsachen aus denen Kenntnis der Vergangenheit gewonnen werden kannldquo9 Dieser Umschreibung ist nichts hinzuzufuumlgen Sie umfaszligt alles womit der Historiker arbeiten kann und gilt fuumlr alle Epochen und fuumlr alle Regionen

Texte

Texte sind in der Regel die wichtigsten Quellen des Historikers da sie am umfassendsten Auskunft uumlber die Vergangenheit geben und Informationen uumlber die Zusammenhaumlnge histori-scher Tatsachen enthalten Jeder Text kann eine historische Quelle sein (es haumlngt nur von der Fragestellung ab) Texte sind so enorm vielfaumlltig daszlig sie hier nicht aufgezaumlhlt werden koumln-nen

Gegenstaumlnde

Da alles was durch die menschliche Hand geschaffen oder veraumlndert wurde seine Absichten und die unbewuszligten Beeinflussungen (kultureller technischer religioumlser hellip Art) in sich traumlgt geben Gegenstaumlnde wie Kleidungsstuumlcke Bauwerke Muumlnzen Grabfunde Waffen Kochgeraumlt 8 Koselleck Reinhard Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main 1979 S

206 9 Kirn Paul Einfuumlhrung in die Geschichtswissenschaft Berlin 1947 S 28

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 46

und anderes mehr auch Auskunft uumlber die Vergangenheit Fuumlr die Alte Geschichte und das Mittelalter sind historische Gegenstaumlnde zentrale Quellen der Erkenntnis Auch in der Zeitge-schichte geben bisweilen nur materielle Zeugnisse Aufschluszlig Besonders aussagekraumlftig sind menschliche Uumlberreste weil sie Ruumlckschluumlsse auf Ernaumlhrung Krankheit und Umweltbedin-gungen erlauben

Tatsachen

Gegenwaumlrtige Tatsachen sind historisch gewachsen deswegen legen sie Zeugnis uumlber die Vergangenheit ab Zu diesen Tatsachen gehoumlren Grenzen Sprachen Flur- Orts- und Perso-nennamen und anderes Ein gutes Beispiel stellt unsere Sprache dar Im Bereich des Sports ist sie sehr stark mit englischen Fachausdruumlcken durchsetzt was auf den Ursprungsort bestimm-ter Sportarten verweist von dem aus sie schlieszliglich in Deutschland Einzug gehalten haben Fuumlr andere Bereiche wie die Musik oder das Militaumlrwesen gilt aumlhnliches Zu den historischen Tatsachen gehoumlren schlieszliglich auch Phaumlnomene wie beispielsweise Religionen und Konfessi-onen Daszlig die Christen in der Bundesrepublik Deutschland in zwei etwa gleich groszlige Grup-pen aus Katholiken und Protestanten zerfallen verweist auf die Glaubensspaltung im 16 Jahrhundert als enorm wichtige langfristig wirksame Zaumlsur einerseits und die Aufnahme und regionale Aufteilung der Vertriebenen nach 1945 andererseits

Welche Quellen fuumlr die Behandlung eines bestimmten Themas relevant sind haumlngt in hohem Maszlige von der gewaumlhlten Fragestellung und dem methodischen Vorgehen ab mit dem die Fragen beantwortet werden sollen So laumlszligt sich beispielsweise ein Phaumlnomen wie die soge-nannte Bauernbefreiung in Preuszligen unter ganz unterschiedlichen Blickwinkeln untersuchen die jeweils verschiedene Quellengattungen erfordern Fragt man politikgeschichtlich nach der Genese und den Motiven der Gesetzgebung muumlssen die Sachakten der beteiligten Behoumlrden und die Unterlagen der wichtigsten handelnden Akteure herangezogen werden Fragt man da-gegen sozialgeschichtlich nach den Auswirkungen dieser Maszlignahme sind in erster Linie so-zialstatistische Daten und autobiographische Zeugnisse erforderlich die Auskunft uumlber die Lebenslage der betroffenen Bauern und Gutsbesitzer geben Die Kunst geschickte Forschungsfragen zu stellen und geeignete Quellen zur Beantwortung dieser Fragen zu finden nennt man Heuristik Sie laumlszligt sich allerdings schlecht allgemein vermitteln sondern nur an konkreten Einzelfaumlllen erproben Fuumlr den Anfang mag es genuumlgen daszlig Sie sich den Zusammenhang von Fragestellung und Auswahl der Quellen verdeutlichen also das Problembewuszligtsein schaumlrfen

b) Quellentypologie Seit dem spaumlten 19 Jahrhundert hat sich in der Geschichtswissenschaft die klassische Unter-scheidung zwischen Traditionsquellen und Uumlberresten eingebuumlrgert die auf Johann Gustav Droysen zuruumlckgeht und von Ernst Bernheim in ihrer heutigen Form formuliert wurde Das wesentliche Unterscheidungskriterium dieser Typologie liegt im Gegenwartszweck der Quel-le bdquoAlles was unmittelbar von den Gegebenheiten uumlbriggeblieben und vorhanden ist nennen wir Uumlberreste alles was mittelbar von den Begebenheiten uumlberliefert ist hindurchgegangen durch menschliche Auffassung nennen wir Traditionldquo10 Zwar ist diese Dichotomie wie noch zu zeigen sein wird keineswegs so eindeutig doch hilft sie sehr bei der Einschaumltzung des Aussagewertes einer Quelle fuumlr die Fragestellung

10 Bernheim Ernst Lehrbuch der historischen Methode und der Geschichtsphilosophie Leipzig 61908 S 255 f

(Hervorhebungen im Original) Die folgenden Zitate ebenda

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Uumlberrest

Als bdquoUumlberresteldquo werden alle Quellen bezeichnet bdquowelche ohne jede Absicht auf Erinnerung und Nachwelt nur uumlbriggebliebene Teile der Begebenheiten der menschlichen Betaumltigungen selbst sindldquo Darunter fallen saumlmtliche Relikte menschlicher Lebensprozesse (beispielsweise Kuumlchenabfaumllle) Produkte menschlicher Fertigkeiten (Bauwerke und technisches Geraumlt aller Art) aber auch Sprache Zustaumlnde Institutionen Sitten und Gebraumluche sowie nicht zuletzt Akten und Urkunden Nach Bernheim haben Uumlberreste fuumlr den Historiker den Vorteil der unmittelbaren Naumlhe zum untersuchten Gegenstand Da sie nicht bewuszligt als bdquoQuelleldquo angefertigt wurden enthalten sie weniger Stilisierungen und Selbstdarstellungen daher ermoumlglichen Uumlberreste eher als Traditi-onsquellen die Rekonstruktion der bdquoharten Faktenldquo Allerdings sind Uumlberreste immer nur Splitter Teile eines Mosaiks das der Historiker zusammensetzen muszlig ohne dafuumlr alle Einzel-teile zur Verfuumlgung zu haben Dazu ist ein umfangreiches Kontextwissen erforderlich das die Einordnung der einzelnen Puzzle-Teile erst ermoumlglicht

Tradition

Unter bdquoTraditionenldquo versteht man Quellen die bewuszligt zur Uumlberlieferung bestimmter Sach-verhalte angelegt worden sind bdquoDie Tradition verfolgt durchweg direkt die Absicht die Erin-nerung der Begebenheit zu erhalten will geradezu historisches Material seinldquo Traditionsquel-len sind vor allem schriftliche Quellen die Werke antiker Schriftsteller sowie die Historio-graphie (soweit sie unter die Quellen faumlllt) aber auch Memoiren Tagebuumlcher Reiseberichte und Korrespondenzen Hinzu kommen Bildnisse und Skulpturen (die eine Interpretation des Kuumlnstlers enthalten) sowie schriftliche und muumlndliche Zeugenaussagen Der Vorzug von Traditionsquellen besteht darin daszlig sie das historische Geschehen bereits aufbereitet haben es also in einen Zusammenhang bringen Das bdquoVerstehenldquo der Vergangen-heit erfolgte hier bereits durch einen Menschen der dem Gegenstand viel naumlher war als ein heutiger Historiker der also das bdquoHindernis der inneren Fremdheitldquo nicht oder nicht in dem Maszlige uumlberwinden muszligte Damit geht jedoch der Nachteil einher daszlig Traditionsquellen Sach-verhalte immer aus dem Blickwinkel des Verfassers darstellen der aus der Fuumllle der vergan-genen Realitaumlt eine Vorauswahl getroffen hat Zudem besteht gerade bei autobiographischen Quellen immer die Gefahr der Stilisierung und Selbstdarstellung

Problematik der Quellentypologie

Die Unterscheidung zwischen Traditionen und Uumlberresten dient also vor allem als Hilfe bei der Bestimmung des Aussagewerts und der Reichweite einer Quelle Sie ist selbst jedoch sehr problematisch da nicht wirklich trennscharf minus Jede Traditionsquelle hat zugleich auch Uumlberrestcharakter ndash nicht was ihren Inhalt be-

trifft wohl aber hinsichtlich der Umstaumlnde ihrer Entstehung Ein Monument beispielswei-se wird mit dem Ziel errichtet dauerhaft an eine Person oder ein Ereignis zu erinnern Da es jedoch im Stil und mit den (technischen) Mittel der Zeit seiner Entstehung errichtet worden ist hat es auch die Qualitaumlt eines Uumlberrests Ein Gesandtschaftsbericht der unter den Akten des Auswaumlrtigen Amtes (Auszligenministeriums) aufbewahrt wird faumlllt zwar per definitionem unter die Uumlberreste Das heiszligt nun jedoch nicht daszlig saumlmtlichen in einem solchen Bericht enthaltenen Informationen ein dementsprechend hoher Quellenwert bei-zumessen ist Schlieszliglich wurden derartige Berichte oft erst im Nachhinein verfaszligt und enthalten nicht selten den Versuch des Autors sich und seine Leistungen ins rechte Licht zu ruumlcken Ob eine Quelle eher den Traditionen oder den Uumlberresten zuzurechnen ist haumlngt somit entscheidend von der eigenen Fragestellung ab zu deren Beantwortung sie herangezogen wird

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minus Manche Quellengattungen lassen sich kaum in das Schema dieser Typologie einordnen etwa die Publizistik und das Pressewesen Beide richten sich zwar eindeutig an die jewei-ligen Zeitgenossen fallen daher also unter die Uumlberreste Publizistik und Presse nehmen jedoch zugleich stets auch Wertungen vor und treffen eine Auswahl aus der Fuumllle des (seinerzeit zur Verfuumlgung stehenden) Materials Fuumlr den spaumlteren Leser sind sie also eher Traditionsquellen Gleiches gilt fuumlr Briefe und Tagebuumlcher

minus Besonders problematisch ist die Einordnung von Bild- und Tondokumenten die vor allem fuumlr die Zeitgeschichte groszlige Bedeutung haben Einerseits geben sie das Geschehene oder Gesagte unmittelbar wider sind also Uumlberreste andererseits werden sie von anderen auf-gezeichnet um Dritten zugaumlnglich zu sein fallen also zugleich unter die Traditionen

c) Quellenkritik Die Quellenkritik lotet die Moumlglichkeiten und Absichten einer historischen Quelle aus ihre bdquoZuverlaumlssigkeitldquo wird kritisch gepruumlft und ihre Inhalte werden fuumlr die jeweilige Fragestellung fruchtbar gemacht Die Quellenkritik ist der eigentliche Kern des historischen Arbeitens die Ergebnisse der Kritik sind Grundlage der Interpretation und der Aussagen in der Darstellung Die Kritik erfordert zwei Schritte

Aumluszligere Quellenkritik

In der aumluszligeren Quellenkritik auch als bdquoKritik der Echtheitldquo bezeichnet wird die Quelle nach einer Reihe von formalen Kriterien untersucht Dabei sind folgende Fragen zu klaumlren minus Uumlberlieferung Wie ist die Quelle auf uns gekommen Welchen Weg hat sie vom Produ-

zenten bis in ein Archiv bzw in eine Edition durchlaufen welchen Veraumlnderungen war sie dabei unterworfen bewuszligten und zufaumllligen

minus Echtheit Ist die Quelle bdquoechtldquo oder bdquogefaumllschtldquo Die beiden Begriffe stehen hier in An-fuumlhrungszeichen weil sie fuumlr die Geschichtswissenschaft keine absolute sondern nur rela-tive Bedeutung haben Mit anderen Worten Auch eine bdquoFaumllschungldquo kann eine wichtige Quelle sein da sie beispielsweise daruumlber Aufschluszlig geben kann wer warum wann was und wie bdquogefaumllschtldquo hat

minus Datierung Wann wurde die Quelle verfaszligt Ist sie nachtraumlglich uumlberarbeitet oder veraumln-dert worden Vor allem die Quellen der Antike des Mittelalters und der Fruumlhen Neuzeit sind oftmals nicht datiert man muszlig daher ihren Entstehungszeitraum anhand aumluszligerer (Schriftart Stil) und innerer Kriterien (Sinnzusammenhaumlnge) bestimmen Aber auch bei Quellen mit Datumsangabe ist zu pruumlfen ob sie vor- oder ruumlckdatiert (und damit bdquoge-faumllschtldquo) worden sind

minus Autor Wer hat die Quelle verfaszligt In welcher Funktion hat der Autor die Quelle verfaszligt minus Entstehungszusammenhang In welchem Kontext ist die Quelle entstanden welcher

Textgattung gehoumlrt sie an und welche Funktion hatte sie Handelt es sich beispielsweise um eine serielle Quelle (jede Art von Listen wie etwa um Eintraumlge in ein Geburtsregis-ter) um ein Verhoumlrprotokoll oder um ein diplomatisches Memorandum

minus Quellentyp Handelt es sich um eine Traditionsquelle oder um einen Uumlberrest Wer war der Adressat der Quelle

minus Textsicherung Hier geht es um die Sammlung von Informationen zu Personen Instituti-onen oder sonstigen Sachverhalten die in der Quelle erwaumlhnt werden und zu ihrem Ver-staumlndnis erforderlich sind Dazu ist nicht nur ein umfangreiches Kontextwissen noumltig sondern man muszlig auch einschlaumlgige (beispielsweise biographische) Hilfsmittel verwen-den

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Innere Quellenkritik

Waumlhrend die aumluszligere Kritik eine Quelle nach formalen Gesichtspunkten untersucht beschaumlftigt sich die innere Quellenkritik mit ihrem Inhalt Es geht vor allem um folgende Fragen ⎯ Reichweite der Information

minus Was wuszligte der Autor was konnte er wissen was wollte er wissen inwieweit konnten ihm Dinge bewuszligt werden welchen Wahrnehmungshorizont hatte er (Stand-ortHorizont)

minus Zu welchem Zweck schreibt der Autor sein Werk (Prologe) welche erklaumlrten Absich-ten verfolgt er in welchem Verhaumlltnis steht er zu prominenten Personen seines Be-richts (StandpunktTendenz)

minus Was sagt die Quelle im Hinblick auf die gewaumlhlte Fragestellung aus Welche Antwor-ten und Schluszligfolgerungen ergeben sich aus ihr Sind ggf auch andere bdquoLesartenldquo moumlglich

⎯ Kontext In welchem Verhaumlltnis steht diese Quelle zu anderen Quellen Gehen die enthal-tenen Informationen uumlber andere Quellen hinaus oder widersprechen sie ihnen Oder be-zieht die Quelle ihre Informationen sogar aus einer anderen nicht genannten Quelle Um hier Klarheit zu gewinnen muszlig die Quelle mit anderen Quellen sowie mit der einschlaumlgi-gen Literatur verglichen werden Erst die Kontextualisierung ermoumlglicht es den Quellen-wert naumlher zu bestimmen

Grundsaumltzlich gilt bei der Quellenkritik ⎯ daszlig das quellenkritische Instrumentarium nicht nur dem Gewinn von Fakten und Ereignis-

sen dient sondern je nach Fragestellungen die Quellen auch in anderer Weise pruumlft Wer sich mit Mentalitaumlten oder dem Alltag beschaumlftigt legt weniger Wert darauf die Quellen nur auf unstrittige gleichsam bdquofesteldquo Bestandteile hin zu untersuchen

⎯ daszlig die enorme Verschiedenheit und Vielgestaltigkeit der Quellen immer eine individuelle Betrachtung und Erschlieszligung erzwingen so daszlig das gewaumlhlte kritische Instrumentarium ndash bei allen grundlegenden Gemeinsamkeiten ndash ebenso angepaszligt werden muszlig

⎯ was Jacob Burckhardt in seinen Vorlesungen sagte minus bdquoUnerschoumlpflichkeit der Quellen zumal solcher die von groszligen Maumlnnern herruumlhren

sodaszlig Jeder die tausendmal ausgebeuteten Buumlcher wieder lesen muszlig weil sie jedem Leser und jedem Jahrhundert ein besonderes Antlitz erweisen auch jeder Alterstufe des Einzelnen Es kann sein daszlig im Thucydides zB eine Thatsache ersten Ranges liegt die erst in hundert Jahren Jemand bemerken wirdldquo

minus bdquoAlle echte Uumlberlieferung ist auf den ersten Anblick langweilig weil und insofern sie fremdartig ist Sie kuumlndet die Anschauungen und Interessen ihrer Zeit fuumlr ihre Zeit und koumlmmt uns gar nicht entgegen [] Aber auch dem Gelehrten und Denker ist die Ver-gangenheit in ihrer Aeuszligerung Anfangs immer fremdartig und ihre Aneignung eine Arbeitldquo11

In der Regel wird der Quellenwert eines Dokuments nicht in allen behandelten Punkten gleich hoch sein

Kritik von Ton- und Bildquellen

Ein besonderes Problem stellt die Kritik von Ton- und Bildquellen dar Tonbandaufnahmen Fotos und insbesondere (Ton-)Filmen kurz den bdquoneuen Medienldquo kommt scheinbar unwider-legbare Authentizitaumlt zu denn angeblich luumlgen Bilder nicht Die Realitaumlt sieht freilich ganz anders aus Gerade Bilder sind in hohem Maszlige standortgebunden (nicht umsonst spricht man

11 Burckhardt Jacob Uumlber das Studium der Geschichte Der Text der bdquoWeltgeschichtlichen Betrachtungenldquo

nach den Handschriften hg v P Ganz Muumlnchen 1981 Zitat 1 S 252 Zitat 2 S 250

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in der Filmbranche von bdquoEinstellungenldquo) und perspektivisch sie zeigen bestenfalls nur einen kleinen Ausschnitt der vergangenen Wirklichkeit Zudem sind gerade Bilder in hohem Maszlige anfaumlllig fuumlr Manipulationen wie etwa die zahllo-sen Fotomontagen in der Sowjetunion unter Stalin zeigen Nicht umsonst nutzten (und nut-zen) totalitaumlre Regime Bild und Ton als bevorzugtes Instrument der Propaganda Von derarti-gen Faumllschungen abgesehen transportieren Bilder ganz bewuszligt Botschaften denen der Histo-riker nicht bdquoauf den Leimldquo gehen darf Ein in einem Fotoatelier entstandenes Portraumlt ist nicht so sehr das Resultat des angeblich unbestechlichen Auges der Kamera als vielmehr eine be-wuszligte Stilisierung des Portraumltierten gleiches gilt wenn auch unter anderen Vorzeichen fuumlr die Fotographien aus einer Verbrecherkartei Ganz abgesehen davon muszlig zunaumlchst immer die Frage beantwortet werden was ein Bild uuml-berhaupt darstellt dh man muszlig das Bild raumlumlich und zeitlich zuordnen und in einen Kon-text bringen Zudem stehen Bilder selten allein Fotos sind beschriftet Filme mit Text und Ton unterlegt Wie wichtig es ist das Verhaumlltnis von Bild und Text genau zu bestimmen ha-ben zuletzt die Debatten um die sog bdquoWehrmachtsausstellungldquo gezeigt die in ihrer ersten Version einige falsch zugeordnete Fotos enthalten hat

d) Quelleninterpretation Die Quellenkritik dient in erster Linie dazu die Aussagemoumlglichkeiten einer Quelle zu ermit-teln Sie liefert die Grundlage des historiographischen Erkenntnisprozesses Die eigentliche weiterfuumlhrende Aufgabe der Geschichtswissenschaft besteht jedoch in der Interpretation der Quellen ihrer Auswertung Die Interpretation der Quellen ist deswegen eine weitere wesentliche Leistung die im Prozeszlig der geschichtswissenschaftlichen Forschung erbracht werden muszlig weil die Quellen nie fuumlr sich selbst sprechen sie muumlssen durch die Kritik und die Interpretation zum Sprechen ge-bracht werden bdquoDenn sogar die eindeutigsten und willfaumlhrigsten Texte oder archaumlologischen Zeugnisse sprechen nur zu dem der sie zu befragen verstehtldquo12 Die Quelleninterpretation ermittelt auf Grund der durch die Kritik gewonnenen Kenntnisse aus den Informationen der Quelle die fuumlr die Fragestellung relevanten Aussagen und ordnet sie in die historischen und sachlichen Zusammenhaumlnge ein bdquoInterpretation heiszligt das Bedeutsame eines Textes finden nicht nur den Wortlaut uumlbersetzenldquo13 Die Interpretation ihrerseits bildet die Grundlage fuumlr die Antworten auf die gestellte Frage Die Arbeitsschritte von Kritik und Interpretation sind nie ganz klar von einander zu trennen Als Historiker muszlig man versuchen Quellen stets auch bdquogegen den Strichldquo zu lesen um ihnen auch diejenigen Informationen abzugewinnen die sie zwar weder preisgeben wollen noch di-rekt enthalten die man ihnen jedoch indirekt entnehmen kann So liefern um nur ein Beispiel zu nennen die Verhoumlrprotokolle der Inquisition nicht nur Informationen uumlber die Verhoumlrten oder das System der Inquisition sondern auch etliche Hinweise anthropologischer Natur die fuumlr ganz andere Fragestellungen interessant sind14 Die Quelleninterpretation ist ein Forschungsprozeszlig den man als bdquoPendelbewegungldquo zwischen Vergangenheit und Gegenwart begreifen kann Der Historiker traumlgt Fragen die ihm relevant erscheinen an Material aus der Vergangenheit heran er sichtet und bewertet es mit den Au-gen und vor dem geistigen Hintergrund seiner eigenen Epoche um vergangene Phaumlnomene zu rekonstruieren Allerdings duumlrfen die Ansichten und Wertmaszligstaumlbe der Gegenwart nicht unre-flektiert auf die Vergangenheit projiziert werden Um beispielsweise eine vergangene Hand-lung beurteilen zu koumlnnen muszlig vor allem der geistige und emotionale Horizont der unter- 12 Bloch Marc Apologie der Geschichtswissenschaft oder Der Beruf des Historikers Nach der von Eacutetienne

Bloch edierten franzoumlsischen Ausgabe hg v Peter Schoumlttler Stuttgart 2002 S 73 13 Quirin Heinz Einfuumlhrung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte Stuttgart 51991 S 193 14 Ginzburg Carlo Der Inquisitor als Anthropologe in Habermas Rebella ua (Hg) Das Schwein des Haumlupt-

lings Beitraumlge zur Historischen Anthropologie Berlin 1992 S 42-55

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suchten Epoche rekonstruiert und in Rechnung gestellt werden Ansonsten ist die Gefahr von Fehl- und Trugschluumlssen groszlig

Literatur zu Quellen und Quellenarbeit Arnold Klaus Der wissenschaftliche Umgang mit Quellen in Hans-Juumlrgen Goertz (Hg) Geschichte

Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 42-58

Beck Friedrich Henning Eckart Die archivalischen Quellen Eine Einfuumlhrung in ihre Benutzung Koumlln ua 42002

Brenneke Adolf Archivkunde Ein Beitrag zur Theorie und Geschichte des europaumlischen Archivwe-sens ergaumlnzt von Wolfgang Leesch Leipzig 1953

Franz Eckhart G Einfuumlhrung in die Archivkunde 7 aktual Aufl Darmstadt 2007

Ginzburg Carlo Spurensicherung Die Wissenschaft auf der Suche nach sich selbst Berlin 1993

Kruumlger Kersten Historische Statistik in Goertz Hans-Juumlrgen (Hg) Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 59-82

Talkenberger Heike Historische Erkenntnis durch Bilder Zur Methode und Praxis der Historischen Bildkunde in Goertz Hans-Juumlrgen (Hg) Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 83-98

Wohlfeil Rainer Methodische Reflexionen zur modernen Bildkunde in Tolkemitt Brigitte Wohlfeil Rainer (Hg) Historische Bildkunde Problemwege ndash Beispiele (ZHF-Beihefte 12) Berlin 1991 S 17-35

Zimmermann Michael Quellen als Metapher Uumlberlegungen zur Historisierung einer historischen Selbstverstaumlndlichkeit in Historische Anthropologie 5 (1997) S 268-287

Alte Geschichte Schmalzried Egidius Hauptwerke der antiken Literatur Einzeldarstellungen und Interpretationen zur

griechischen lateinischen und biblisch-patristischen Literatur Muumlnchen 1976

Finley Moses I Quellen und Modelle in der Alten Geschichte Frankfurt am Main 1987

Meister Klaus Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Antike 2 Bde Paderborn ua Bd1 1997 Bd 2 1999

Mittelalter Dotzauer Winfried Quellenkunde zur deutschen Geschichte im Spaumltmittelalter (1350-1500) Darm-

stadt 1996

Typologie des Sources du Moyen Acircge Occidentale Turnhout 1972ff (bis 2004 erschienen 86 Hefte zu einzelnen Quellengattungen und Mise agrave jour = Nachtraumlge)

Wattenbach Wilhelm ua Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Vorzeit und Karolinger Hefte I ndash VI [Vorzeit bis Vertrag von Verdun 843] Weimar 1952-1990 dazu als Beiheft Buchner R Die Rechtsquellen Darmstadt 1953

Ders ua Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Die Zeit der Sachsen und Salier

Bd 1 und 2 900-1125 Darmstadt 1967

Bd 3 Italien und England mit Nachtraumlgen zu Baumlnden 1 2 Darmstadt 1971

Ders Schmale Franz-Joseph Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Vom Tode Ks Hein-richs V bis zum Ende des Interregnums 1125-1273 nur Bd 1 Darmstadt 1976 fuumlr die fehlende Zeit teilweise noch zu gebrauchen der alte Wattenbach Bd 2 6 Aufl Berlin 1894

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Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Huumlttenberger Peter Uumlberlegungen zu einer Theorie der Quelle in Rusineck Bernd A ua (Hg)

Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Neuzeit Paderborn ua 1992 S 253-265

Fuchs Ralf-Peter Die Arbeit mit den Quellen in Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Olden-bourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen 2000 S 255-272

Rusineck Bernd A ua (Hg) Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Neuzeit Paderborn ua 1992

Osteuropaumlische Geschichte Fitzpatrick Sheila The impact oft he Great Purges on Soviet elites A case study from Moscow and

Leningrad telephone directories of the 1930s in Getty J Arch Manning Roberta T Stalinist Terror New perspectives Cambridge 1993 S247-260

Hellbeck Jochen Tagebuch aus Moskau 1931-1939 Muumlnchen 1996

Schiffahrtsgeschichte Heidbrink Ingo Schrott oder Kulturgut Zur Bedeutung historischer Wasserfahrzeuge aus der Per-

spektive des Historikers Bestandserfassung Bewertung quellengerechte Erhaltung Lage Lippe 1994

e) Quelleneditionen Schriftliche Quellen werden in der Regel in Bibliotheken und Archiven aufbewahrt Diese sind zwar zumeist fuumlr die Forschung zugaumlnglich doch sind Recherchen fuumlr das wissenschaft-liche Arbeiten im Studium zu aufwendig und kostspielig Fuumlr Referate und Seminararbeiten reicht es meist aus wenn Sie veroumlffentlichte Quellen heranziehen die in Form von Editionen und Dokumentationen vorliegen Man unterscheidet zwischen Fondseditionen und Quellen-sammlungen Fondseditionen enthalten einzelne Aktenbestaumlnde (beispielsweise Kabinettspro-tokolle) Quellensammlungen dagegen Schriftgut zu einem bestimmten Thema das aus unter-schiedlichen Bibliotheken Archiven und Bestaumlnden stammt Die Verwendung von Quelleneditionen bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich Sie enthal-ten in der Regel eine Einleitung die die publizierten Quellen in den groumlszligeren Kontext einord-net sowie Sachkommentare und Erlaumluterungen in denen Fachtermini und konkrete Vorgaumln-ge die sich nur aus anderen Quellen erschlieszligen erklaumlrt werden Zudem enthalten sie Hin-weise auf weiteres Quellenmaterial zur vertiefenden Beschaumlftigung mit dem Gegenstand Al-lerdings stellen Editionen immer nur eine Auswahl des vorhandenen Archivmaterials dar die (insbesondere bei Quellensammlungen) auf zeitgebundenen Auswahlkriterien beruht Daher muumlssen Sie pruumlfen nach welchen Leitlinien die Dokumente ausgewaumlhlt wurden ob die jewei-lige Edition alle fuumlr die eigene Fragestellung wichtigen Materialien enthaumllt und ob die Edition wissenschaftlichen Anspruumlchen genuumlgt Das ist keineswegs immer der Fall Die Leitlinien fuumlr wissenschaftliche Editionen haben sich in den letzten 200 Jahren sehr veraumlndert Deswegen gibt es durchaus Quellensammlungen bei denen die Texte nach unterschiedlichen editori-schen Standards herausgegeben wurden (MGH ndash Monumenta Germaniae Historica seit 1823) Ein anderes Beispiel Die umfangreiche Edition bdquoDie Groszlige Politik der europaumlischen Kabinette 1871-1914ldquo die zwischen 1922 und 1927 in 40 Baumlnden publiziert wurde verfolgte das erklaumlrte Ziel die Unschuld des Deutschen Reiches an der Entfesselung des Ersten Welt-krieges zu beweisen zahlreiche Dokumente die dieser Interpretation widersprachen wurden nicht aufgenommen

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Hilfsmittel zum Auffinden von Quelleneditionen zur deutschen Geschichte Baumgart Winfried Buumlcherverzeichnis zur deutschen Geschichte Hilfsmittel Handbuumlcher Quellen

Muumlnchen 142001

Baumgart Winfried (Hg) Quellenkunde zur deutschen Geschichte der Neuzeit von 1500 bis zur Ge-genwart 7 Bde Darmstadt 1977-2003 (Eine Ausgabe auf CD-ROM ist 2005 erschienen)

Alte Geschichte Jacoby Felix Die Fragmente der griechischen Historiker (FGrHist) Berlin Leiden 1923ff

Peter Hermannus Historicum Romanorum Reliquiae (HRR) 2 Bde Stuttgart 1914 ND 1967

Malcovati Henrica Oratorum Romanorum fragmenta liberae rei publicae (ORF) Turin 1976

Warmington Eric Herbert Remains of Old Latin (ROL) CambridgeMass London 1935-1940 ND 1979-1982

Corpus Iuris Civilis I Institutionen Heidelberg 21997 II Digesten 1-10 Heidelberg 1995 III Di-gesten 11-20 Heidelberg 1999

Hiller Stefan Panagl Oswald Die fruumlhgriechischen Texte aus mykenischer Zeit Darmstadt sup21986

Mittelalter Potthast August Bibliotheca historica medii aevi Wegweiser durch die Geschichtswerke des europaumli-

schen Mittelalters bis 1500 2 Bde 2 Aufl Berlin 1896 ND 1954 neu als

Repertorium fontium historiae medii aevi Primum ab Aug Potthast digestum nunc cura collegi histo-

ricorumhellipemendatum et auctum bisher erschienen

- Bd 1 Series collectionum Rom 1962 Addenda Rom 1977

- Bde 2-11 Fontes bisher A-Z Rom 1967- 2007 MGH = MONUMENTA GERMANIAE HISTORICA inde ab anno Christi 500 usque ad annum 1500 von

1826 an (bisher ca 450 Bde die MGH hat verschiedene Reihen die wichtigsten sind Scriptores Leges Diplomata Epistolae Antiquitates)

Ausgewaumlhlte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters Freiherr-vom-Stein-Gedaumlchtnisausgabe Darmstadt Berlin 1955ff

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Muumlller Rainer Albert (Hg) Deutsche Geschichte in Quellen und Darstellung 11 Bde Stuttgart

1995-2000

Ausgewaumlhlte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit Freiherr-vom-Stein-Gedaumlchtnisausgabe Darmstadt Muumlnchen 1960ff

httpwwwhabdebibliothekfachinfofnddigquellenhtm Herzog August Bibliothek Wolfenbuumlttel Verzeich-nis digitaler Quelleneditionen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 54

Lateinamerikanische Geschichte Chasteen John C Wood James A Problems in modern Latin American history Sources and inter-

pretations Lanham SR Books 2005

Instituto dos Arquivos Nacionais Guia de fontes portuguesas para a histoacuteria da Ameacuterica Latina (Guia de fontes para a histoacuteria das naccedilotildees) 2 Bde Lisboa Imprensa Nacional-Casa da Moeda 1997-2001

Konetzke Richard Coleccioacuten de documentos para la historia de la formacioacuten social de Hispano-ameacuterica 1493-1810 3 Bde Madrid Consejo Superior de Investigaciones Cientificas Instituto Jaime Balmes 1953-1962

Otte Enrique (Hg) Cartas privadas de emigrantes a 1540-1616 Meacutexico Fondo de Cultura Econoacutemi-ca 1996

Reinhard Wolfgang Geschichte der europaumlischen Expansion 4 Bde Stuttgart ua Kohlhammer 1983-1990

Schmitt Eberhard (Hg) Dokumente zur Geschichte der europaumlischen Expansion Bd 1-4 Muumlnchen Beck 1984-1988 Bd 5 Wiesbaden 2003

Eine zunehmende Digitalisierung der Quellen ermoumlglicht es dem Historiker sich online zu informieren und Quellen einzusehen Die Anzahl der Bibliotheken und Institutionen ist zahlreich Hier zwei der wichtigsten in Spanien httpwwwmcues Ministerio de Cultura Espantildea httpwwwmcuesjspplantillaAncho_waijspid=61amparea=archivos

Archivo General de Indias (AGI) Espantildea

Von Bedeutung sind auch die verschiedenen lateinamerikanischen Nationalarchive httpwwwagngobmxarchivosindexhtml Archivo General de la Nacioacuten Meacutexico httpwwwmininteriorgovaragn Archivo General de Nacioacuten Argentina httpwwwarquivonacionalgovbrhomehtm Arquivo Nacional Brasil

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4 Hilfswissenschaften und Nachbardisziplinen

Als Hilfswissenschaften (auch Zweig- Neben- oder Basiswissenschaften) bezeichnet man diejenigen Nachbardisziplinen auf die der Historiker zuruumlckgreift wenn er bei der Untersu-chung seiner Quellen und seiner Fragestellung auf die Erkenntnismoumlglichkeiten anderer Wis-senschaften angewiesen ist Einen festen Kanon von Hilfswissenschaften gibt es nicht welche Disziplin jeweils als Hilfswissenschaft genutzt wird haumlngt allein von der Fragestellung ab

Brandt Ahasver von Werkzeug des Historikers Stuttgart ua 162003

Capelli Adriano Lexicon abbreviaturarum Dizionario di abbreviature latine ed italiane Mailand 61961

Die archivalischen Quellen mit einer Einfuumlhrung in die Historischen Hilfswissenschaften hgv Fried-rich Beck Eckhard Henning 4 durchges Aufl Koumlln ua 2004

Historische Hilfswissenschaften Stand und Perspektiven der Forschung hgv Toni Dietrich Joachim Oepen Koumlln 2005

Seit 2004 erscheint die Reihe Hahnsche historische Hilfswissenschaften bisher erschienen

Baumgaumlrtner Ingrid Historische Kartographie Hannover 2005

Boeselager Elke Freifrau von Schriftkunde Basiswissen Hannover 2005

Stieldorf Andrea Siegelkunde Basiswissen Hannover 2004 httpwwwphiluni-passaudehisthwTutHiWi Die Universitaumlt Passau bietet ein Tutorium fuumlr Histori-

sche Hilfswissenschaften online an

Archaumlologie

Die Archaumlologie (ἀρχαῖος = griech sbquoanfaumlnglich altrsquo) beschaumlftigt sich mit der Erforschung des materiellen Erbes der Vergangenheit Bergemann Johannes Archaumlologie Was sie kann was sie will Reinbek 2000

Fehring Guumlnter P Die Archaumlologie des Mittelalters Eine Einfuumlhrung 3 verb Aufl Darmstadt 2000

Houmllscher Tonio Klassische Archaumlologie Grundwissen Darmstadt 2002 httpwwwdainstorg Deutsches Archaumlologisches Institut httpodurletrugnlarge Archaeological Resource Guide for Europe httpwwwviamusde Virtuelles Antikenmuseum Goumlttingen Archaumlologi-

sches Institut httpwwwphiluni-erlangende~p1altaraeriahomehtml

Antikensammlung Erlangen Internet Archive

wwwuni-tuebingendeuni-afm Archaumlologie fuumlr Mittelalter

wwwmittelalterarchaeologiede

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Chronologie

Chronologie ist die Lehre von der Zeit Sie beschaumlftigt sich mit allen in der Vergangenheit entwickelten Maszligeinheiten fuumlr Jahre Tage und Stunden Bickerman Elias J Chronology of the Ancient World London 21980

Elias Norbert Uumlber die Zeit Frankfurt am Main 1984

Grotefend Hermann Taschenbuch der Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit 13 verb Aufl hg v J Asch Hannover 1991

Ruumlpke Joumlrg Kalender und Oumlffentlichkeit Die Geschichte der Repraumlsentation und religioumlsen Qualifi-kation von Zeit Rom ua 1995

httpwwwvl-ghwlmudechronologiehtml Linkliste zur Chronologie als historischer Hilfswis-senschaft

httpwwwmanuscripta-mediaevaliade Grotefend ohne Traumlnen ndash Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit interaktiv

Diplomatik

Die Lehre von Urkunden und von anderen Schriftstuumlcken rechtlichen Inhalts die auf unter-schiedlichem Beschreibstoff (Papyrus Pergament oder Papier) zum Teil im Original vorlie-gen oder durch Abschriften etwa in Kopialbuumlchern sowie in den meist gekuumlrzten Eintragun-gen der Registerbuumlcher uumlberliefert sind

Bresslau Harry Handbuch der Urkundenlehre fuumlr Deutschland und Italien 2 Bde Leipzig 1889-1912 ND Berlin 1969 und Registerband 1960

Epigraphik

Die Epigraphik (ἐπιγραφείν = griech sbquoaufschreibenrsquo) umfaszligt diejenigen Inschriften die auf Stein Metall Ton und Holz erhalten geblieben sind Lateinische Inschriften Corpus inscriptionum Latinarum Berlin 1826ff Lrsquoanneacutee eacutepigraphique Griechische Inschriften Corpus inscriptionum Graecarum Berlin 1828 Inscriptiones Graecae Berlin 1873ff

Klaffenbach Guumlnther Griechische Epigraphik Goumlttingen 1966

Robert Louis Die Epigraphik der klassischen Welt autoris Uumlbersetzung aus d Franz von Helmut Engelmann Bonn 1970 (grundlegend)

Schmidt Manfred G Einfuumlhrung in die lateinische Epigraphik Darmstadt 2004 httpwwwuni-koelndephil-fakifazpeindexhtml Zeitschrift fuumlr Papyrologie und Epigraphik httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonILShtml

Lateinische Inschriften

httpwwwuni-heidelbergdeinstitutesonstadwedh Epigraphische Datenbank Heidelberg httpwwwuni-frankfurtde~clauss Epigraphische Datenbank Frankfurt httpuseruni-frankfurtde~claussabkuerzhtml Abkuumlrzungen von Editionen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

57

Genealogie

Die Genealogie (γενεαλογεῖν = griech sbquojmds Abstammung herleitenrsquo) beschaumlftigt sich mit der Erforschung der Abstammungsverhaumlltnisse einzelner Personen und Geschlechter und der Beantwortung der sich daraus ergebenden historischen Fragestellungen

Garciacutea Carraffa Alberto Garciacutea Carraffa Arturo Enciclopedia heraacuteldica y genealoacutegica hispano-americano Madrid 1952-1963

Henning Eckart Ribbe Wolfgang (Hg) Handbuch der Genealogie NeustadtAisch 1972

Historische Geographie

Geographisch definierte Raumlume und natuumlrliche Gegebenheiten bestimmen den Gang der Ge-schichte entscheidend mit Die Raumvorstellungen der Menschen der Vergangenheit die Ge-gebenheiten und Handlungsmoumlglichkeiten in ihren Lebensraumlumen wie auf die von der Ge-genwart abweichenden Verhaumlltnisse sind Gegenstand dieser Disziplin Brodersen Kai Terra Cognita Studien zur roumlmischen Raumerfassung Hildesheim ua 1995

Braudel Fernand ua Die Welt des Mittelmeeres Zur Geschichte und Geographie kultureller Lebens-formen Frankfurt am Main 2000

Olshausen Eckhard Einfuumlhrung in die historische Geographie der Alten Welt Darmstadt 1991 httpwwwroman-emperorsorgIndexhtm The DIR and ORB Ancient and Medieval Atlas httpdarkwinguoregonedu~atlaseuropemapshtml OSSHE Historical and Cultural Atlas Resource ndash

Karten zu unterschiedlichen Themen httpwwwcolumbiaeduacisetsGraessecontentshtml Verzeichnis der wichtigsten lateinischen Orts- und

Laumlndernamen

Heraldik

Unter Wappen versteht man ein bleibendes nach festen Regeln geformtes Abzeichen einer Person Familie oder Koumlrperschaft Sich mit Wappen zu beschaumlftigen heiszligt sich mit dem Selbstverstaumlndnis und der Geschichte der wappenfuumlhrenden Familie oder Institution zu befas-sen

Egalbreath Donald L Jequier Leacuteon (Hg) Handbuch der Heraldik Augsburg 1990

Filip Vaacuteclav Vok Einfuumlhrung in die Heraldik Stuttgart 2000

Numismatik

Zu den numismatischen Quellen zaumlhlen in erster Linie Muumlnzen weiterhin muumlnzaumlhnliche Ob-jekte Medaillons und Muumlnzgewichte Aufgabe der Numismatik ist es die Aussagekraft der genannten Gegenstaumlnde zu erschlieszligen Howgego Christopher Geld in der antiken Welt Was Muumlnzen uumlber Geschichte verraten aus dem

Engl uumlbertr von Johannes und Margret K Nolleacute Darmstadt 2000 httpwwwunivieacatNumismatik Institut fuumlr Numismatik der Universitaumlt Wien httpwwwbbawdevhmuenzwerkindexhtml Griechisches Muumlnzwerk (Berlin-Brandenburgische

Akademie der Wissenschaften) httpwwwmoneyorg The American Numismatic Association

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 58

httpwwwamnumsoc2org The American Numismatic Society httpsammlercommzromhtml Roumlmische Muumlnzen httpwwwifaustdenbe Numismatische Bilddatenbank Eichstaumltt

Palaumlographie

Die Palaumlographie (παλαιός = griech sbquoaltrsquo γραφείν = griech sbquoschreibenrsquo Schriftkunde) be-zeichnet die Historische Hilfswissenschaft die sowohl die Entwicklung und die Geschichte der Schrift behandelt als auch zum Lesen Datieren und Einordnen von Handschriften auf Grund graphischer Merkmale befaumlhigen soll

Bischoff Bernhard Palaumlographie des roumlmischen Altertums und des abendlaumlndischen Mittelalters 2 verb Aufl Berlin 1986

Arnall Jose Maria Josefa Bibliografiacutea de paleografiacutea linguumliacutestica y diplomaacutetica hispanoamericanas Barcelona 1993

Papyrologie

Die Papyrologie leitet ihre Bezeichnung von ihrem Schrifttraumlger dem Papyrus ab Weiterhin rechnet man der Papyrologie die Inschriften auf Tonscherben (Ostraka) auf Holz und Wachs-tafeln zu die in Aumlgypten gefunden worden sind Rupprecht Hans-Albert Kleine Einfuumlhrung in die Papyruskunde Darmstadt 1994 httpwwwuni-koelndephil-fakifazpeindexhtml Zeitschrift fuumlr Papyrologie und Epigraphik httpwwwpapyrologyorg American Society of Papyrologists mit Zugriff auf

Online-Ressourcen httpodysseylibdukeedupapyrus Papyrologie und Linksammlung

(httpodysseylibdukeedupapyrustextsmancanohtml ndash Texte die bis zum 30061996 publiziert wurden)

httpodysseylibdukeedupapyrustextsclisthtml Editions of Greek Latin Demotic and Coptic Papyri Ostraca and Tablets

httpwwwuni-heidelbergdeinstitutefak8papyhagedorn

Heidelberger Gesamtverzeichnis der griechischen Papy-rusurkunden Aumlgyptens chronologisch geordnete Listen und Suchmoumlglichkeit in den Datenbanken

httpwwwuni-koelndephil-fakifaNRWakademie Arbeitsstelle fuumlr Papyrologie Epigraphik Numismatik

Philologie

Die Geschichte der Antike und des Mittelalters erschlieszligt sich uns in der Hauptsache uumlber die griechischen und lateinischen Quellentexte Auszligerdem gehoumlren alle in der Vergangenheit ge-schriebenen Sprachen und ihre Philologien zu den Gegenstaumlnden historischer Arbeit (Mittel-hochdeutsch Mittelniederdeutsch Altfranzoumlsischhellip) Graf Fritz (Hg) Einleitung in die lateinische Philologie Stuttgart Leipzig 1997

Kindermann Udo Einfuumlhrung in die lateinische Literatur des Mittelalterlichen Europa Turnhout 1998 (grundlegende sehr gute Einfuumlhrung)

Nesselrath Heinz Guumlnther (Hg) Einleitung in die griechische Philologie Stuttgart Leipzig 1997

Habel Edwin Groumlbel Friedrich (Hg) Mittellateinisches Glossar Paderborn ua 21985 ND 1989

Lexer Matthias Mittelhochdeutsches Taschenwoumlrterbuch Stuttgart 381992

Luumlbben August Mittelniederdeutsches Handwoumlrterbuch Norden Leipzig 1888 ND Darmstadt 1995

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

59

Mediae latinitatis lexicon minus Lexique latin meacutedieacuteval ndash Medieval Latin Dictionary ndash Mittellateini-sches Woumlrterbuch Leiden Darmstadt 2002

httpwwwperseustuftsedulexicahtml Text Tools und Lexika httpwwwoeawacatkalmultikey Software Multikey fuumlr MSWord ndash Griechisch-

Zeichensatz httpwwwthessalonicaorgru bietet multilinguale Tools fuumlr OpenOffice und

MSWord httpwwwstoaorgabbreviationshtml Abkuumlrzung antiker Werke nach Liddell-Scott-Jones

Prosopographie

Die Prosopographie (τό πρόσωπον = griech sbquoAngesicht Personrsquo) beschaumlftigt sich mit der Personenkunde Personen und Personengruppen sowie Informationen uumlber diese werden in einen Gesamtzusammenhang gestellt und somit die Moumlglichkeit eroumlffnet Verbindungen zu knuumlpfen und neue Fragestellungen an die Quellen heranzutragen

Berve Helmut Das Alexanderreich auf prosopographischer Grundlage Berlin 1926

Prosopographia Imperii Romani Berlin 1933ff

The Prosopography of Later Roman Empire (PLRE) Cambridge 1971ff

httpprosptolartskuleuvenacbe Prosopographia Ptolemaica httpwwwbbawdebbawForschungForschungsprojektepirdeStartseite

Prosopographia Imperii Romani ndash Who is Who der roumlmischen Kaiserzeit

Sphragistik

Die Sphragistik (ἡ σφραγίς = griech Siegelrsquo) untersucht Form Material sowie Befestigung Darstellung und zugehoumlrige Funktion der Siegel Siegel wurden fruumlher als Beglaubigungsmit-tel und zum Verschluszlig von Urkunden und Briefen benutzt In enger Verbindung mit der Diplomatik im 17 Jh entstanden bedient sie sich auch der Methoden der Numismatik He-raldik und Epigraphik

Ewald Wilhelm Siegelkunde Muumlnchen 1914 (ND 1975)

Stieldorf Andrea Siegelkunde Basiswissen (Hahnsche historische Hilfswissenschaften 2) Hannover 2004

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 60

V Praumlsentation des Materials

Neben inhaltlichen und methodischen Kenntnissen will das Geschichtsstudium eine zentrale arbeitstechnische Kompetenz vermitteln die auch uumlber den engeren Bereich der Fachwissen-schaft hinaus anwendbar ist Sie sollen lernen sich selbstaumlndig in ein Thema einzuarbeiten und das erworbene Wissen in muumlndlicher und schriftlicher Form zu praumlsentieren Im Studium wird diese Faumlhigkeit in Form von muumlndlichen Referaten und schriftlichen Hausarbeiten ein-geuumlbt Pro- und Hauptseminararbeiten dienen zudem als Vorbereitung fuumlr die Magister- bzw Zulassungsarbeit die Sie am Ende des Studiums anfertigen

1 Grundregeln

Sowohl die muumlndliche als auch die schriftliche Praumlsentation wissenschaftlichen Materials ge-horcht einigen allgemeinen Grundregeln die Sie unbedingt beachten muumlssen Da Ihre Praumlsen-tationen immer fuumlr andere und nicht fuumlr Sie selbst bestimmt sind muumlssen sich die Leser Houml-rer orientieren koumlnnen Sie muumlssen sie an die Hand nehmen und durch die Praumlsentation fuumlh-ren Die Beachtung bzw Nichtbeachtung dieser Grundregeln ist zugleich eines der wichtigs-ten Kriterien fuumlr die Bewertung von Referaten und Hausarbeiten minus Legen Sie eingangs die Fragestellung offen unter der Sie das Thema untersuchen Gren-

zen Sie dabei das Untersuchungsfeld genau ab Sagen Sie deutlich was Sie untersuchen und was nicht wo Sie Schwerpunkte setzen und was Sie bewuszligt ausklammern

minus Trennen Sie zwischen Aussagen die Sie aus der Auswertung von Quellen gewonnen ha-ben und solchen die Sie aus der Literatur uumlbernommen haben In jedem Fall muszlig klar werden woher Sie Ihre Informationen beziehen daher sind Hinweise auf die Materialba-sis unerlaumlszliglich

minus Trennen Sie unbedingt zwischen eigenen Aussagen und Thesen einerseits sowie anderer-seits Aussagen und Schluszligfolgerungen die Sie aus der Literatur uumlbernommen haben Wenn Sie Aussagen aus Quellen und Literatur uumlbernehmen muumlssen Sie dies deutlich zum Ausdruck bringen Anderenfalls begehen Sie intellektuellen Diebstahl

minus Aussagen aus Quellen und Literatur koumlnnen Sie auf zwei Arten verwenden als woumlrtli-ches Zitat das mit doppelten Anfuumlhrungszeichen kenntlich zu machen ist sowie als Para-phrase in Form der indirekten Rede Achten Sie dabei unbedingt auf den korrekten Mo-dus Reine Textparaphrasen werden durch den Konjunktiv I (Konjunktiv des Praumlsens) wiedergegeben Der Konjunktiv II (Konjunktiv des Praumlteritums) kennzeichnet dagegen ei-ne Irrealitaumlt nimmt also eine Bewertung von Ihrer Seite vor15

minus Bestimmen Sie die Reichweite und die Verlaumlszliglichkeit Ihrer Aussagen Legen Sie dar auf welchen empirischen und logischen Geltungsnachweisen Ihre Schluszligfolgerungen beruhen Bewerten Sie die Aussagekraft der von Ihnen herangezogenen Quellen und die Qualitaumlt der Literatur Geltungsbereich und Verbindlichkeit einzelner Aussagen lassen sich sprach-lich praumlzise zum Ausdruck bringen16

minus Ihre Darstellung darf sich nicht auf eine deskriptive Nacherzaumlhlung der Fakten be-schraumlnken Vielmehr sollen Sie die einzelnen historischen Tatsachen zueinander in Be-ziehung setzen und miteinander verknuumlpfen Dazu muumlssen Sie das ausgewaumlhlte Material

15 Ein Beispiel In einem Gerichtsprotokoll ist zu lesen bdquoDer Unfallverursacher war betrunkenldquo Mit der For-

mulierung daszlig der Unfallverursacher betrunken gewesen sei uumlbernehmen Sie diese Aussage Wenn Sie aber schreiben daszlig der Unfallverursacher betrunken gewesen waumlre stellen Sie fest daszlig diese Aussage nicht der Wahrheit entspricht bzw angezweifelt werden kann der Unfallverursacher also mitnichten betrunken gewe-sen ist Das ist ein groszliger ja entscheidender semantischer Unterschied

16 Die Skala der Verlaumlszliglichkeit einzelner Aussagen reicht von bdquonachweislichldquo uumlber bdquosicherldquo bdquosehr wahrschein-lichldquo bdquowahrscheinlichldquo bis zu bdquovermutlichldquo und bdquomoumlglicherweiseldquo

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einer kritischen Analyse unterziehen Das Ziel lautet in Referat und Hausarbeit eine moumlglichst luumlckenlose Argumentationskette zu schmieden die schlieszliglich in Ihre Thesen muumlndet Diese Argumentationskette die auf die jeweilige Fragestellung bezogen sein muszlig dient zugleich als bdquoroter Fadenldquo des Referats bzw der Hausarbeit

minus Unterschlagen Sie dabei niemals Gesichtspunkte die gegen Ihre These sprechen ndash das waumlre ein grober Verstoszlig gegen die Grundgesetze der Wissenschaftlichkeit Nehmen Sie diese auf und versuchen Sie Gegenargumente ins Feld zu fuumlhren um Ihre Interpretation plausibel zu machen Gehen Sie also moumlglichst offensiv mit moumlglichen Einwaumlnden um

minus Das zu praumlsentierende Material muszlig in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht werden Die Gliederung des Stoffs ist eine der wesentlichen Leistungen von Referat und Hausarbeit uumlber die sich intensives Nachdenken lohnt Grundsaumltzlich gibt es zwei Alternativen Sie koumlnnen Referat und Hausarbeit chronologisch (dem Zeitverlauf folgend) oder systema-tisch (nach Sachgesichtspunkten) aufbauen

minus Der Stil Ihrer Ausfuumlhrungen muszlig sachlich und nuumlchtern sein Ihre Sprache sollte weder feuilletonistisch noch gestelzt sondern klar und unpraumltentioumls sein Vermeiden Sie Mode- und Fuumlllwoumlrter Fuumlr subjektive Wertungen ist in der Historiographie kein Platz Aussagen wie bdquoIch bin empoumlrtldquo und aumlhnliche haben in wissenschaftlichen Arbeiten nichts verloren Statthaft ja bisweilen notwendig sind dagegen Fachausdruumlcke und Fremdwoumlrter deren Bedeutung jedoch ggf erklaumlrt werden muszlig

minus Das adaumlquate Tempus der Darstellung historischer Strukturen und Prozesse ist das Praumlteritum (Erzaumlhlzeit) Beachten Sie daszlig die unterschiedlichen Formen des Praumlteri-tums (Imperfekt Perfekt und Plusquamperfekt) Vor- bzw Nachzeitigkeit von Handlungen und Ereignissen ausdruumlcken Vermeiden Sie unbedingt Tempusinkonsequenzen dh fal-len Sie nicht unvermittelt vom Praumlteritum ins Praumlsens Von dieser Regel gibt es nur zwei Ausnahmen Wenn Sie eine Quelle beschreiben oder den aktuellen Stand in einer Kontro-verse darlegen tun Sie dies im Praumlsens denn die wissenschaftliche Debatte wird in der Gegenwart ausgetragen und die Quelle findet man heute noch in dieser Form vor

Noch ein wichtiger Hinweis Besprechen Sie Fragestellung Gliederung Thesen und Materi-albasis Ihres Referats bzw Ihrer Hausarbeit vorab mit dem Dozenten Sprechen Sie die Leh-renden an um grobe Fehler (wie etwa eine voumlllige Themenverfehlung) zu vermeiden

2 Das Referat

In der Regel machen schlechte Referate genauso viel Arbeit wie gute Es liegt meist nicht an der mangelnden Vorbereitung oder dem Willen desder Vortragenden wenn das Publikum sich langweilt keine Fragen hat und danach nicht kluumlger ist als zuvor Haumlufig liegt es an der Art der Praumlsentation und der Anlage des Materials Daher beachten Sie im eigenen Interesse und dem des Seminars nachstehende Hinweise

a) Funktion und Ziele des Referats Seminare sind diskursive Lehrveranstaltungen in denen zu vermittelnde Inhalte von den Leh-renden und Lernenden gemeinsam erarbeitet werden Jeder Teilnehmer bereitet einen Aspekt bzw ein Teilgebiet des Seminarthemas vor das er in einer Sitzung muumlndlich praumlsentiert Die Aufgabe der Referate besteht darin die wesentlichen Gesichtspunkte eines begrenzten The-mas herauszupraumlparieren um daruumlber eine Diskussion im Seminar anzuregen Daraus ergeben sich drei Konsequenzen uumlber die sich jeder Referent im klaren sein muszlig minus Das Referat ist Teil des Gesamtkonzepts des Seminars Daher muumlssen Sie sich Klarheit

daruumlber verschaffen welchen Stellenwert das Referat im Rahmen des Seminars hat und was aus der uumlbergeordneten Perspektive des Seminars an Ihrem Thema wissenswert ist Das Ziel eines Referats besteht nicht darin enzyklopaumldisches Wissen auszubreiten Ihre

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Aufgabe lautet vielmehr aus der Vielzahl von Informationen diejenigen auszuwaumlhlen die fuumlr den Gesamtzusammenhang relevant sind Machen Sie sich nachdem Sie sich in das Thema eingearbeitet haben zuerst bewuszligt welche Inhalte Sie vermitteln wollen Erst wenn Sie wissen was Ihre Zuhoumlrer an Inhalten aus Ihrem Referat mitnehmen sollen uumlber-legen Sie sich die Form der Praumlsentation um sie auf die Inhalte abzustimmen

minus Adressat des Referats ist nicht der Dozent sondern das Seminarplenum Ihr Publikum ist also einerseits mit der Rahmenthematik vertraut dh Sie koumlnnen ein Basiswissen uumlber die groumlszligeren Zusammenhaumlnge voraussetzen Andererseits verfuumlgt der Referent als bdquoExperteldquo fuumlr sein konkretes Thema stets uumlber Detailkenntnisse die den uumlbrigen Teilnehmern fehlen Daher muumlssen Sie uumlber Begriffe Sachverhalte Personen und Ereignisse Bescheid wissen damit Sie fuumlr Nachfragen geruumlstet sind Es lohnt sich das Publikum einzubeziehen indem Sie z B Texte vorlesen lassen Gruppen bilden oauml Das erhoumlht die Aufmerksamkeit und den Lernerfolg

minus Das Referat soll zur Diskussion anregen Daher duumlrfen sich Ihre Ausfuumlhrungen nicht auf eine ereignisgeschichtliche Aufzaumlhlung der Fakten beschraumlnken denn uumlber Tatsachen kann man nicht diskutieren Die Aufgabe des Referenten besteht vielmehr darin histori-sche Tatsachen miteinander zu verknuumlpfen und in eine erklaumlrende Beziehung zu bringen Zu diesem Zweck bilden Sie Thesen (oder uumlbernehmen Thesen aus der Literatur) die im Anschluszlig an das Referat gemeinsam besprochen werden Um das beruumlchtigte Schweigen nach dem Referat zu vermeiden koumlnnen Sie die in Ihren Augen diskussionswuumlrdigen Punkte besonders hervorheben oder Fragen an das Plenum richten Ein guter Einstieg in die Diskussion bietet auch die knappe Vorstellung einer wissenschaftlichen Kontroverse Auch hier koumlnnen Sie das Publikum einbeziehen und ihm im Vorhinein eine Aufgabe ge-ben (zB einen Text lesen lassen)

b) Regeln fuumlr Houmlrtexte

Es macht einen groszligen Unterschied ob man einen Text liest oder houmlrt Der wichtigste lautet Ein Houmlrer kann nicht zuruumlckblaumlttern Daher gelten fuumlr Houmlrtexte besondere Regeln die Sie im Referat unbedingt beachten muumlssen minus Der Referent macht sich nicht von irgendwo aus dem Kursraum verstaumlndlich sondern

nimmt den Platz vorne ein wo er von allen Teilnehmern gut gesehen und gehoumlrt werden kann

minus Das Referat muszlig klar gegliedert sein so daszlig der Inhalt gut nachvollzogen werden kann minus bleiben Sie ruhig keine Hektik wenn Sie gut vorbereitet sind gibt es keinen Grund zu

Nervositaumlt minus Referate sind frei vorzutragen Karteikarten oder Stichpunkte koumlnnen als Gedaumlchtnishilfe

dienen es wird nicht abgelesen minus Schauen Sie in das Publikum stellen Sie Blickkontakt her seien Sie verbindlich sichern

Sie sich die Aufmerksamkeit minus Sprechen Sie laut und deutlich Sie wollen gehoumlrt und verstanden werden minus Sprechen sie in ganzen Saumltzen die klar strukturiert sind Subjekt ndash Praumldikat ndash Objekt und

kurz minus Beziehen Sie Ihr Publikum mit ein wenn es Fragen gibt beantworten Sie sie ermuntern

Sie zu Fragen keine Angst vor ungebetenen Fragen zur Not auf Dozent oder Diskussion verweisen

minus Wenn es dem Thema dient nutzen Sie Medien Folien Power Point Buumlcher Abbildun-gen tragen Medien nichts zum Verstaumlndnis des Vorgetragenen bei sind sie uumlberfluumlssig

minus das Passiv ist der Feind des Historikers Formulieren Sie daher aktiv und vermeiden Sie unpersoumlnliche Konstruktionen (etwa mit bdquomanldquo)

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minus Vermeiden Sie nach Moumlglichkeit Begriffe die Ihnen selbst vor der Beschaumlftigung mit der Materie unbekannt gewesen sind Wenn sich diese Begriffe nicht vermeiden lassen muumls-sen sie erklaumlrt werden (moumlglichst in Form von griffigen Definitionen)

minus Machen Sie die Gliederung des Referats deutlich Setzen Sie bewuszligt Pausen ein (etwa am Ende eines Abschnitts oder eines Arguments) um die Gliederung des Referats zu be-tonen Teilen Sie den Houmlrern mit wenn Sie mit einem neuen Kapitel beginnen

minus Springen Sie nicht in Ihrer Argumentation sondern handeln Sie ein Argument nach dem anderen ab Vermeiden Sie haumlufige Querverweise auf andere Passagen des Referats

minus Geben Sie die Aussagen Anderer moumlglichst in Ihren eigenen Worten wieder Wenn Sie sich explizit auf eine Quelle oder einen Autoren beziehen nennen Sie diese bzw diesen jeweils am Anfang des Satzes namentlich

minus Fassen Sie am Ende des Referats Ihre Ergebnisse noch einmal thesenartig zusammen und heben Sie diejenigen Punkte besonders hervor die in der Diskussion behandelt wer-den sollten

minus Nutzen Sie die Moumlglichkeit der bdquoArbeitsteilungldquo zwischen Referat und Diskussion Spit-zen Sie Ihre Argumentation zu um eine lebhafte Diskussion zu foumlrdern

minus Halten Sie die vorgegebene Zeit ein Tragen Sie das Referat probeweise zu Hause vor (Familie Haustiere Freunde Wand)

Die Erfahrung lehrt daszlig die Houmlrer einem frei gehaltenen Vortrag weit besser folgen koumlnnen als einem monoton abgelesenen Referat Ein frei gehaltenes Referat erfordert eine besonders intensive Vorbereitung Es lohnt sich das Referat zunaumlchst schriftlich auszuformulieren und in einem zweiten Arbeitsschritt auf einen Stichwortzettel zu kondensieren der fuumlr den Vortrag als Erinnerungshilfe dient Nutzen Sie die Chance im Studium moumlglichst viele Referate zu halten um Routine im freien Vortrag zu gewinnen Frei sprechen zu koumlnnen ist eine Faumlhig-keit die auch jenseits der Wissenschaft gewuumlrdigt wird

c) Das Thesenpapier Thesen sind Behauptungen uumlber Zusammenhaumlnge sie sind eine moumlgliche Antwort auf eine Fragestellung Zum Referat muumlssen Sie in der Regel ein Thesenpapier vorlegen das an alle Teilnehmer des Seminars ausgegeben wird Es sollte vor dem Referat mit dem Dozenten be-sprochen werden Das Thesenpapier hat drei Funktionen minus Es ermoumlglicht den Teilnehmern die Vorbereitung auf das Referat (wenn es bereits vor der

Sitzung ausgeteilt wird) und die Orientierung waumlhrend des Referats minus Es entlastet die Teilnehmer beim Mitschreiben und ermoumlglicht ihnen ein groumlszligeres Maszlig an

Konzentration auf den Vortrag minus Es dient spaumlter zur Wiederholung des Stoffes und zur raschen Einarbeitung in das behan-

delte Thema

Aus dem Gesagten ergibt sich daszlig ein Thesenpapier in der Regel folgende Bestandteile ent-halten sollte minus Es beginnt mit dem Kopf der allgemeine Informationen uumlber das Seminar enthaumllt Semes-

ter und Datum des Referats Art und Titel der Lehrveranstaltung Name des Dozenten Name des Referenten Thema des Referats

minus Aus dem Thesenpapier muszlig die leitende Fragestellung ersichtlich sein unter der Sie das Thema untersuchen

minus Aus dem Thesenpapier muszlig die Gliederung des Referats hervorgehen minus Ein Thesenpapier muszlig Thesen enthalten die den Inhalt bzw die Ergebnisse des Referats

pointiert zusammenfassen und die sich zur Diskussion eignen (dh es muumlssen sich Argu-mente fuumlr und gegen die These finden lassen) Die Thesen sollten auch das Referat mit dem Rahmenthema des Seminars in Beziehung setzen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 64

minus Literaturhinweise Keine umfassende Bibliographie sondern die vollstaumlndigen bibliogra-phischen Angaben der wichtigsten Titel die Sie fuumlr das Referat verwendet haben (getrennt nach Quellen und Literatur)

d) Das Quellenpapier (s Anhang)

3 Die Hausarbeit

Die Seminararbeit ist eine wissenschaftliche Arbeit im Kleinformat Sie folgt im wesentlichen den gleichen Gesetzen wie umfangreichere universitaumlre Qualifikationsarbeiten (Magister- und Zulassungsarbeiten Dissertationen und Habilitationsschriften) Von jenen unterscheidet sie sich lediglich dadurch daszlig sie deutlich kuumlrzer ist einer begrenzteren Fragestellung nachgeht und auf einer schmaleren Basis aus Quellen und Literatur fuszligt Mit der Anfertigung einer Se-minararbeit sind zwei Ziele verbunden Erstens sollen Sie nachweisen daszlig Sie selbstaumlndig wissenschaftlich arbeiten dh einen bestimmten Sachverhalt mit den Methoden und Hilfsmit-teln der Geschichtswissenschaft untersuchen koumlnnen Zweitens sollen Sie das Abfassen wis-senschaftlicher Arbeiten einuumlben um fuumlr die Examensarbeit zu trainieren

a) Die aumluszligere Form der Hausarbeit Die Seminararbeit ist maschinenschriftlich zu erstellen Bitte halten Sie sich bei der Abfas-sung einer Seminararbeit an folgende Hinweise zur (aumluszligeren) Gestaltung minus Papierformat DIN A 4 minus Schriftart TimesTimes New Roman (oder eine aumlhnliche Schrift mit Serifen) minus Schriftgroumlszlige 12 Punkt (im Text) bzw 10 Punkt (in den Fuszlignoten) minus Zeilenabstand 15zeilig (im Text) bzw einzeilig (in den Fuszlignoten) minus Satzspiegel Blocksatz (verwenden Sie die Silbentrennung um bdquoTrennloumlcherldquo zu vermei-

den) minus Seiteneinrichtung Rand oben unten und links mindestens 2 cm rechts 35 cm minus Vergessen Sie die Seitenzahlen nicht minus Blaumltter werden nur einseitig bedruckt minus Textumfang 10-15 Seiten fuumlr eine Proseminararbeit (= 20000-30000 Zeichen) 20-25 Sei-

ten fuumlr eine Arbeit im Hauptseminar (= 40000-50000 Zeichen jeweils mit Leerzeichen) minus Eine Bindung ist nicht erforderlich Geben Sie aber keine lose Zettelsammlung ab son-

dern legen Sie die Seminararbeit in einen Schnellhefter minus Achten Sie auf fehlerfreie Orthographie und Interpunktion sowie korrekte grammatikali-

sche Konstruktionen Eine Seminararbeit muszlig mehrfach Korrektur gelesen werden bevor Sie sie abgeben koumlnnen

b) Der Aufbau der Hausarbeit Der Aufbau folgt im Grundsatz einem einheitlichen Geruumlst Es besteht aus Titelblatt Inhalts-verzeichnis Text (unterteilt in Einleitung Hauptteil und Zusammenfassung) sowie einem Quellen- und Literaturverzeichnis Daran schlieszligt evtl ein Anhang an in welchen ein Abkuumlr-zungsverzeichnis Graphiken Tabellen Bilder und Quellentexte aufgenommen werden koumln-nen Siehe dazu die vier Beispielseiten im Anhang ab Seite 74

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Titelblatt

Das Titelblatt der Seminararbeit muszlig folgende Angaben enthalten minus Lehrveranstaltung (links oben auf dem Titelblatt) Semester Universitaumlt und Institut Na-

me des Dozenten sowie Art und Titel der Lehrveranstaltung minus Titel der Seminararbeit (in der Mitte des Titelblatts in hervorgehobener Schriftgroumlszlige) minus Verfasser (links unten auf dem Titelblatt) Vor- und Nachname Adresse (mit Telefon-

nummer und e-mail) Studienfaumlcher angestrebter Abschluszlig Fachsemester minus Datum der Abgabe der Arbeit

Inhaltsverzeichnis

Das Inhaltsverzeichnis entspricht der (genauen hierarchischen) Gliederung der Seminararbeit Aufgefuumlhrt werden saumlmtliche Kapitel- Unterkapitel- und Abschnittsuumlberschriften mit der An-gabe der jeweiligen Seite auf der sie beginnen Beachten Sie dabei Jedes bdquoErstensldquo braucht ein bdquoZweitensldquo Wenn also beispielsweise ein Unterkapitel nur aus einem Abschnitt besteht fuumlgen Sie keine eigene Abschnittsuumlberschrift ein

Einleitung

Der eigentliche Text der Seminararbeit beginnt mit der Einleitung Die Einleitung besteht aus vier Bausteinen minus In der Einleitung muumlssen Fragestellung und Erkenntnisziel der Arbeit bestimmt werden

Damit definieren Sie den genauen Untersuchungsgegenstand minus Die Einleitung muszlig Informationen uumlber den historischen Zusammenhang enthalten in

dem das Thema von Bedeutung ist Bei der Hausarbeit muumlssen Sie also Ihr Thema in den groumlszligeren Kontext des Seminars einordnen

minus In der Einleitung muumlssen der Forschungsstand und die Quellenlage zur behandelten The-matik sowie die Materialbasis der Arbeit dargelegt und kritisch gewuumlrdigt werden Eine reine Aufzaumlhlung der von Ihnen verwendeten Quellen und Literatur reicht nicht aus Sie muumlssen einen bewertenden Uumlberblick uumlber die vorhandenen Editionen und Forschungsar-beiten geben Ihr Urteil soll kritisch aber in der Sache begruumlndet sein

minus Zudem muszlig die Einleitung das methodische Vorgehen und den Aufbau der Arbeit offen-legen und begruumlnden Sie muumlssen schildern wie Sie von den Fragen zu den Antworten kommen wollen und warum Sie dabei so und nicht anders verfahren

Die Einleitung soll zum Thema hinfuumlhren Ein haumlufiger Anfaumlngerfehler besteht darin den bdquoersten Satzldquo zu vergessen ohne den die Arbeit unvermittelt mit der Tuumlr ins Haus faumlllt Die-sen Fehler vermeiden Sie indem Sie eine der drei gaumlngigen bdquoEroumlffnungenldquo wissenschaftlicher Arbeiten verwenden minus Sie beginnen entweder ereignisgeschichtlich (bdquoAm 17 Juni 1953 ldquo) minus Oder Sie beginnen problemorientiert (bdquoDie Verfassung der Weimarer Republik ldquo) minus Oder Sie beginnen mit einem Quellenzitat das zum Thema hinfuumlhrt

Hauptteil

Im Hauptteil muumlssen die in der Einleitung aufgeworfenen Fragen beantwortet werden Dazu muumlssen Sie historische Strukturen und Ereignisse analysieren Quellen interpretieren und die Ergebnisse der Geschichtswissenschaft kritisch (dh bewertend) diskutieren Nochmals Sie duumlrfen dabei nicht auf der Ebene der reinen Faktenbeschreibung stehenbleiben sondern Sie muumlssen eine problemorientierte Analyse vornehmen indem Sie nach den erklaumlrenden Bezie-hungen zwischen den historischen Tatsachen suchen Dazu muumlssen Sie argumentieren Das

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 66

Ziel lautet eine moumlglichst luumlckenlose Argumentationskette zu bilden die schlieszliglich in the-senhaft formulierten Ergebnissen muumlndet Die Gliederungspunkte des Inhaltsverzeichnisses erscheinen an den entsprechenden Stellen des Textes als Kapitel- Unterkapitel- und Abschnittsuumlberschriften Natuumlrlich muumlssen diese Uumlberschriften auch zu den entsprechenden Textpassagen passen (das ist manchmal gar nicht so einfach) Besonders wichtig ist es die einzelnen bdquoBausteineldquo des Textes miteinander zu verbinden Nicht selten fehlen die Uumlberleitungen zwischen den Kapiteln so daszlig diese unver-bunden aufeinander folgen ndash eine Argumentationskette kann so nicht entstehen Schweifen Sie in der Darstellung nicht vom Thema ab sondern konzentrieren Sie sich darauf die in der Einleitung gestellten Fragen zu beantworten Diese geben Ihnen den roten Faden der Analyse vor Exkurse und alles was nicht unmittelbar zum Thema gehoumlrt sollten Sie vermeiden ndash Sie unterbrechen damit nur den Gang Ihrer Argumentation Sie nutzen den Platz viel besser indem Sie Forschungspositionen erlaumlutern kritisch hinterfragen und ndash wo immer das moumlglich ist ndash einander gegenuumlberstellen

Zusammenfassung

minus Im Fazit der Arbeit greifen Sie die eingangs formulierten Leitfragen wieder auf und be-antworten sie indem Sie Ihre Ergebnisse thesenartig zusammenfassen

minus Hier ist spaumltestens der Ort an dem Sie die eigene (begruumlndete) Meinung kundtun und in Forschungskontroversen Stellung nehmen ndash dabei muumlssen Sie natuumlrlich begruumlnden wa-rum Sie die eine Position verwerfen der anderen zustimmen oder moumlglicherweise eine ei-gene Position beziehen

minus Nach wie vor offene Fragen sollten Sie kenntlich machen ndash das ist keineswegs ein Zei-chen fuumlr die unzureichende Beschaumlftigung mit der Materie sondern ein Indiz fuumlr Problembewuszligtsein

minus Es kann durchaus auch sinnvoll sein weitere Perspektiven des Themas und weiterfuumlhren-de Fragen zu benennen Allerdings sollten Sie dabei vorsichtig sein und keine voumlllig neu-en Themen anreiszligen die nicht mehr behandelt werden koumlnnen

minus Wichtig ist es im Fazit die Relevanz der Darstellung und der Untersuchungsergebnisse fuumlr das uumlbergeordnete Seminarthema darzulegen

Quellen- und Literaturverzeichnis

Im Quellen- und Literaturverzeichnis werden saumlmtliche Werke aufgefuumlhrt die in der Arbeit verwendet worden sind Quellen und Literatur werden dabei getrennt aufgefuumlhrt (zuerst die Quellen danach die Literatur) und jeweils alphabetisch nach den Nachnamen der Verfasser bzw Herausgeber sortiert bei mehreren Titeln des gleichen Autors sortiert man aufsteigend nach dem Erscheinungsjahr Achten Sie unbedingt darauf die bibliographischen Angaben zu den einzelnen Werken vollstaumlndig anzugeben Zur Anzahl der Quelleneditionen und Literaturtitel auf denen Ihre Arbeit beruhen sollte gibt es keine festen Regeln Das haumlngt in erster Linie von Quellenlage und Forschungsstand des jeweiligen Themas ab Um wenigstens einen groben Richtwert anzugeben Eine Proseminar-arbeit sollte wenigstens auf drei Quellen (Editionen Dokumentationen autobiographischen Aufzeichnungen uauml) und zehn Literaturtiteln basieren Grundsaumltzlich gilt natuumlrlich Je breiter Ihre Materialbasis und je intensiver Ihre Auseinandersetzung mit der Forschung ausgefallen ist desto houmlher die Qualitaumlt Ihrer Arbeit Eine haumlufig anzutreffende groszlige Schwaumlche von Anfaumlngerarbeiten besteht darin daszlig sie ganz uumlberwiegend auf Uumlberblicksdarstellungen zuruumlckgreifen Diese Gattung sollen Sie selbstver-staumlndlich auch heranziehen allerdings muumlssen Sie in einem weiteren Arbeitsschritt die thema-tisch einschlaumlgigen Spezialmonographien und Aufsaumltze durcharbeiten da der Forschungspro-zeszlig ja vor allem durch Spezialstudien vorangetrieben wird Nicht selten werden Quellen in

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Seminararbeiten nur bdquokosmetischldquo verwendet indem Zitate in einen fertigen Text eingefuumlgt werden Das ist nicht der Sinn von Quellenarbeit Vielmehr muumlssen Sie einschlaumlgige Editio-nen etc durch- und in Ihre Argumentation einarbeiten

Anhang

Eine Seminararbeit kann auch einen Anhang enthalten Darin koumlnnen je nach Thema Gra-phiken Tabellen oder Quellentexte aufgenommen werden denen fuumlr Ihre Arbeit zentrale Be-deutung zukommt und auf die Sie daher (im Text) detailliert eingehen Grundsaumltzlich sollten Sie jedoch mit diesen Dingen eher sparsam umgehen und sich auf das Unverzichtbare be-schraumlnken Wenn Sie im Text oder in den Fuszlignoten der Arbeit Abkuumlrzungen (etwa fuumlr politische Partei-en) verwenden muumlssen diese in einem Abkuumlrzungsverzeichnis aufgeloumlst werden Davon ausgenommen sind lediglich allgemein uumlbliche Abkuumlrzungen (beispielsweise etc ua evtl usw vgl ggf Bd ders ebd Hg ff Nr)

Verpflichtungserklaumlrung

Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Seminar kein Schein erworben werden kann Dieder Studierende ist durchgefallen Nach dem Beschluszlig der Studienkommission vom 16112005 ist jeder wissenschaftlichen Ar-beit eine Erklaumlrung uumlber das selbstaumlndige Erstellen der Hausarbeit beizufuumlgen Die Erklaumlrung kann auch uumlber die Homepage des Instituts abgerufen werden Erklaumlrung gemaumlszlig sect6 Abs 4 AT PO BA sect 21 Abs 4 MagisterPO sect 17 Abs 8 VO Erste Staatspruumlfung Lehramt

Ich erklaumlre daszlig ich die vorgelegte Arbeit selbstaumlndig verfaszligt und nur die angegebenen Quel-len und Hilfsmittel benutzt habe Woumlrtlich oder dem Sinn nach aus anderen Werken entnom-mene Stellen sind unter Angabe der Quelle kenntlich gemacht

Mir ist bekannt daszlig bei Feststellung eines Taumluschungsversuchs die Leistung als nicht er-bracht gilt

Datum Unterschrift

Name Vorname

Anschrift

Matrikelnummer

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 68

c) Zehn Basisregeln fuumlr die sprachliche Gestaltung wissenschaftlicher Hausarbeiten 1 Bilden Sie vollstaumlndige Saumltze Jeder Aussagesatz braucht ein Subjekt und ein Praumldikat

(= konjugiertes Verb) 2 Es gilt der Grundsatz ein Gedanke pro Satz Fuumlr einen neuen Gedanken benoumltigen Sie

einen neuen Satz Vermeiden Sie insbesondere Satzanschluumlsse mit bdquowasldquo bdquowobeildquo uauml (Beispiel bdquoDies hatte zur Folge daszlig ldquo statt bdquo was zur Folge hatte daszlig ldquo)

3 Hauptsachen gehoumlren in Hauptsaumltze Nebensachen in Nebensaumltze Stellen Sie wichtige Informationen immer in einen Hauptsatz Ein Nebensatz kann ergaumlnzende undoder Hin-tergrundinformation enthalten

4 Achten Sie auf korrekte grammatische Bezuumlge Pronomen wie bdquoerldquo und bdquosieldquo beziehen sich immer auf das zuletzt vorausgegangene maskuline bzw feminine Substantiv Be-zieht sich die Aussage auf Personen oder Dinge deren Erwaumlhnung im Text weiter zu-ruumlckliegt muumlssen diese erneut benannt werden

5 Achten Sie auf die kohaumlrente Verwendung zweiteiliger Ausdruumlcke bdquosowohl als auchldquo bdquonicht nur sondern auchldquo bdquoeinerseits andererseitsldquo bdquozum einen zum anderenldquo bdquozwar aberldquo bdquovon bisldquo Der erste Teil verlangt hier immer auch den zweiten

6 Tempus Historische Sachverhalte werden in der Vergangenheitsform wiedergegeben (Beispiel bdquoIm Jahre 1517 traf Karl I zum ersten Mal auf der iberischen Halbinsel einldquo) Eine Ausnahme bilden Bezugnahmen auf Textaussagen Diese koumlnnen im Praumlsens formu-liert sein da die Aussagen auch heute noch in den Texten stehen (Beispiel bdquoJean Bodin erklaumlrt in seinem Werk sbquoSix Livres de la Reacutepubliquersquo die Souveraumlnitaumlt zum Grundprinzip des Staatesldquo)

7 Indirekte Rede Aussagen Urteile und Meinungen von Anderen werden in der Regel im Konjunktiv wiedergegeben Dies gilt sowohl fuumlr Stellungnahmen historischer Personen als auch fuumlr diejenigen wissenschaftlicher Autoren (Beispiel bdquoFriedrich Edelmayer ver-tritt die Auffassung dass im 17 Jahrhunderts ein grundlegender Strukturwandel der spa-nischen Gesellschaft zu beobachten seildquo) Steht der Hauptsatz in der Vergangenheits-form erfordert die indirekte Rede den Konjunktiv II bzw die Umschreibung mit bdquowuumlrdeldquo (Beispiel bdquoKritiker warfen den Guumlnstlingen den sogenannten sbquovaacutelidosrsquo vor sie miszligbrauchten das Vertrauen des Koumlnigs zu ihrem eigenen Vorteilldquo)

8 Vermeiden Sie umgangssprachliche Ausdruumlcke (Dazu gehoumlren Formulierungen wie bdquoich findeldquo bdquonun malldquo bdquonoch lange nichtldquo sowie Redewendungen wie bdquoauf den Putz hauenldquo bdquoin die gleiche Kerbe schlagenldquo usw) Schreiben Sie beispielsweise bdquonoch einmalldquo oder bdquoerneutldquo statt bdquonoch malldquo und bdquozunaumlchst einmalldquo statt bdquoerstmalldquo

9 Verwenden Sie einen sachlichen Stil Vermeiden Sie moralisch wertende Ausdruumlcke wie bdquoblutruumlnstigldquo bdquofurchtbarldquo bdquoentzuumlckendldquo bdquotapferldquo bdquoschockierendldquo bdquoverwerflichldquo uauml ndash es sei denn Sie geben sie ausdruumlcklich als Meinung Anderer wieder

10 Einige Regeln zur Vermeidung der haumlufigsten Interpunktionsfehler Ein Komma steht ua

minus zwischen gleichrangigen Teilsaumltzen die durch eine entgegenstellende Konjunktion (zB aber sondern doch) verbunden sind

minus vor undoder nach einem Infinitiv wenn dieser durch eine Wortgruppe oder ein hinwei-sendes Wort angekuumlndigt wird (Beispiel bdquoEs war sein Ziel die Gunst des Koumlnigs zu er-langenldquo)

minus vor undoder nach einem Relativsatz Monika Hoffmann Deutsch fuumlrs Studium Grammatik und Rechtschreibung Paderborn 2005 Das Buch erklaumlrt von den Komma- bis hin zu Konjunktivregeln verstaumlndlich die Grundregeln der Rechtschreibung und Grammatik Sie finden darin zahlreiche auf das wissenschaftliche Arbeiten zugeschnittene Sprach-Uumlbungen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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d) Zitation Eine der unveraumluszligerlichen Grundlagen der Wissenschaft ist die Nachpruumlfbarkeit der gemach-ten Angaben Jede Ihrer Angaben sei es aus Quellen oder aus der Literatur muszlig es dem Leser ermoumlglichen Ihre Zitate Argumente Interpretationen und Informationen nachzupruumlfen und womoumlglich korrigieren zu koumlnnen Daher ist es unabdingbar die von anderen uumlbernommenen Aussagen kenntlich zu machen Geschieht dies nicht macht sich der Verfasser des Plagiats schuldig Aussagen anderer werden entweder als Paraphrase in indirekter Rede uumlbernommen oder als woumlrtliches Zitat das in doppelte Anfuumlhrungszeichen gesetzt werden muszlig Dies gilt sowohl fuumlr Zitate und Uumlbernahmen aus der Forschungsliteratur als auch fuumlr Quellen Im Rah-men einer Seminararbeit haben Zitate mehrere Funktionen minus Quellenzitate belegen eigene Thesen minus Zitate aus der Literatur stuumltzen eigene Aussagen und dienen der Beweisfuumlhrung innerhalb

der Argumentation minus Quellenzitate koumlnnen die Arbeit konkretisieren sie anschaulicher und lebendiger machen Gehen Sie sparsam vor allem mit laumlngeren woumlrtlichen Zitaten um Sie muumlssen sich in der Ar-beit von der Sprache der Quellen loumlsen da Sie ansonsten Gefahr laufen implizit Wertungen der Quellentexte zu uumlbernehmen die Sie gar nicht uumlbernehmen wollen Fuumlr viele Sachverhalte und Phaumlnomene hat die Forschung gliedernde Begriffe entwickelt die Sie aus der Literatur kennen und nutzen sollten Versuchen Sie uumlbernommene Aussagen soweit wie moumlglich in eigenen Worten wiederzugeben Bloszliges Paraphrasieren von Quellen und Literatur oder die endlose Aneinanderreihung von Zitaten zeigen die mangelnde geistige Durchdringung der Thematik Zudem ersetzen Zitate keineswegs die Thesen sie dienen lediglich dazu diese zu untermauern Auch spricht ein Zitat keineswegs fuumlr sich selbst es muszlig vielmehr genau inter-pretiert werden Was besagt das Zitat im Kontext Ihrer Untersuchung Rein illustrative Zitate sind hingegen uumlberfluumlssiger Zierrat und daher verzichtbar

Formale Regeln der Zitation

minus Oberster Grundsatz Eine sinnvolle einheitliche und genaue Wiedergabe von Angaben soll die Nachvollziehbarkeit und Wiederauffindbarkeit der zitierten Werke sicherstellen

minus Woumlrtliche Zitate muumlssen in doppelte Anfuumlhrungszeichen gesetzt werden minus Achten Sie auf Genauigkeit Bei woumlrtlichen Zitaten ist eine Veraumlnderung des Wortlauts

unzulaumlssig Nicht das Zitat muszlig sich dem Text anpassen sondern umgekehrt Zulaumlssig ist lediglich die Kasusaumlnderung bei einzelnen Woumlrtern die allerdings in eckigen Klammern kenntlich zu machen ist17

minus Nur eindeutige Druckfehler werden mit [sic] gekennzeichnet und so uumlbernommen18 Al-tertuumlmliche Schreibweisen die nach heutigem Duden zwar falsch oder unuumlblich sind zur Zeit ihrer Abfassung aber den grammatischen bzw orthographischen Regeln entsprach werden ohne Kennzeichnung uumlbernommen (z B bdquodaszligldquo statt bdquodassldquo)19

17 Beispiel Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf der Bevoumllkerung in dem die bayerischen Landesplaner einen

bdquozuverlaumlssige[n] gesamtwirtschaftliche[n] Maszligstab fuumlr das Ausmaszlig der Strukturmaumlngelldquo erblickten konnte in den ausgewaumlhlten Landkreisen des Bayerischen Waldes nicht mit dem Bundesdurchschnitt Schritt halten

18 Beispiel Das Deutsche Schiffahrtsmuseum [sic] ist das deutsche Nationalmuseum fuumlr die Geschichte der Schifffahrt

19 Beispiel Georg Dehio Geschichte des Erzbistums Hamburg-Bremen bis zum Ausgang der Mission Berlin 1877 S 172 Sowol Heinrichrsquos II als Konradrsquos II Wuumlnsche gingen nicht houmlher hinaus als die Nordgrenze ertraumlglich ruhig und die saumlchsischen Groszligen nicht zu maumlchtig zu wissen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 70

minus Laumlngere Zitate koumlnnen gekuumlrzt werden was mit [] zu kennzeichnen ist Kuumlrzungen eines Zitats duumlrfen jedoch unter keinen Umstaumlnden den Sinn der Originalaussage veraumlndern o-der gar verdrehen20

minus Erklaumlrende Ergaumlnzungen im Zitat werden ebenfalls in eckige Klammern gesetzt (ggf mit dem Zusatz wer die Veraumlnderung vorgenommen hat)21

minus Hervorhebungen im Original muumlssen im Zitat uumlbernommen werden In der Fuszlignote ist darauf hinzuweisen wer die Hervorhebung vorgenommen hat (also bdquoHervorhebung im Originalldquo oder bdquoHervorhebung durch [Autorenkuumlrzel]ldquo)

minus Fremdsprachige Zitate Lateinische englische und franzoumlsische Zitate muumlssen nicht uumlber-setzt werden Bei Zitaten in anderen Sprachen sollte eine Uumlbersetzung in der Fuszlignote an-gegeben werden

minus Zitieren Sie nach Moumlglichkeit immer aus dem Original vermeiden Sie soweit es geht Zitate aus zweiter Hand Wenn das Original nicht beschafft werden kann und Sie daher eine Quelle nach einem Literaturtitel zitieren muumlssen Sie in der Fuszlignote die Originalquelle sowie den Titel des Werkes angeben nach dem Sie die Que 22lle zitieren

minus Ein Zitat im Zitat wird durch einfache Anfuumlhrungszeichen kenntlich gemacht23 minus Zitate ab einer Laumlnge von drei Textzeilen werden eingeruumlckt und einzeilig gesetzt

Zitierfaumlhigkeit

Es gibt Informationsquellen die Sie zwar nutzen koumlnnen die aber nicht zitierfaumlhig sind Dazu gehoumlren allgemeinbildende Lexika und Enzyklopaumldien (Brockhaus Meyer Herder Duden etc) eher populaumlre Nachschlagewerke (z B Das Mittelalter von A bis Z Taschenlexikon Dreiszligigjaumlhriger Krieg) sowie populaumlre Sachliteratur Ausschlaggebend fuumlr die Zitierfaumlhigkeit ist einerseits die Namhaftmachung eines Urhebers der Information (namentlich gekennzeich-nete Stichwoumlrter in Lexika etc) andererseits die Ferne der Informationen zu Quellen und For-schung Fuumlr jedes Thema das Sie bearbeiten gibt es genuumlgend serioumlse und zitierfaumlhige leicht zugaumlngliche Informationen (vgl Abschnitt II 1 Basisinformation) so daszlig Sie nicht auf quel-len- und forschungsgestuumltzte Informationen zuruumlckgreifen muumlssen

Quellenzitate [Name] Werk (oft als Abkuumlrzung) quelleneigene Aufteilung Buch Kapitel Jahr Abschnitt

Paragraph etc

Plin nat 37 59-61 = C Plinius Secundus Maior naturalis historia Buch 37 Abschnitte 59-61

Aug civ dei 215 = Augustinus De civitate Dei Buch 21 Kapitel 5

minus Beachten Sie so verfaumlhrt man bei dem gesamten Kanon griechlat Autoren der Antike oft auch bei Kirchenvaumltern viele griechische Werke haben lateinische Titelvarianten unter denen zitiert werden kann

Dioskurides Materia medica fuumlr περὶ ὕλης ἱατρικῆς

20 Beispiel In den Augen der Landesplaner muszligten bdquodie Verbesserung der Infra- und Agrarstruktur die Indust-

rialisierung und die uumlbrigen zur Hebung der Wirtschaftskraft im Grenzgebiet notwendigen Maszlignahmen [] als Teile einer in sich geschlossenen Strukturpolitik verstanden werdenldquo

21 Beispiel bdquoIm Gegenteil die [gemeint sind die ehemaligen Nationalsozialisten JB] regieren heute noch besser wie [sic] fruumlher und wenn irgendwo der Nationalsozialismus neu entstehen wuumlrde so waumlre dies da-hier moumlglichldquo

22 Die Fuszlignote eines solchen Zitats das Sie aus der Literatur zitiert haben muumlszligte dann beispielsweise so aus-sehen Wochenbericht der Intelligence Division von OMGBy vom 1941946 zit nach Woller Hans Ge-sellschaft und Politik in der amerikanischen Besatzungszone Die Region Ansbach und Fuumlrth Muumlnchen 1986 S 135 f

23 Beispiel bdquorsquoRemo cum fratre Quirinusrsquo so pries Vergil das Ende des Bruderkrieges und die wiederhergestell-te Herrschaft des Gesetzesldquo

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Bei Werken ohne Verfasser wie manchen Annalen oder Chroniken nach der dortigen Zaumlhlung eben-

falls bei Volksrechten (Leges)

Ann Fuld ad 840 ad a 840 a 840 = Annales Fuldenses fuumlr das Jahr 840

minus Eine quellenimmanente Zaumlhlung muumlssen Sie immer angeben Sie dient dazu unabhaumlngig von Edi-tionen oder Uumlbersetzungen die verwiesene Stelle aufzufinden manchmal in Konkordanzen zB bei Briefeditionen mit unterschiedlicher Zaumlhlung (Beispiel Einhardbriefe hg v K Hampe (MGH Epistolae Karolini aevi III) Berlin 1898 S 107f) Die Editionen auf die man sich selbst bezieht stehen in der Literaturliste

Bei Herrscherurkunden (von Kaisern und Koumlnigen) wird die Nummer der Urkunde in der jeweiligen Edition angegeben Die uumlbliche Kurzform zur Zitation einer Urkunde in den MGH setzt sich aus der Abkuumlrzung fuumlr Urkunde bzw Diplom (D bei Verweis auf mehrere Diplome DD) und dem Herrscherkuumlrzel ggf samt Ordnungszahl (etwa LD = Ludwig der Deutsche O II = Otto II) zu-sammen Dazu kommt das Datum der Urkunde gegenlaumlufig notiert Im Quellenverzeichnis werden Urkunden nicht einzeln aufgenommen sondern nur der jeweils benuumltzte Band der Urkundensamm-lung

middot DLD 156 874 Mai 4

middot DDLD 156 157 und 160

im Quellenverzeichnis

middot Die Urkunden Ludwigs des Deutschen Karlmanns und Ludwigs des Juumlngeren hg v Paul Kehr (MGH DD regum Germaniae ex stirpe Karolinorum 1) Berlin 1934

Bei Privaturkunden (alle Aussteller auszliger Kaisern Koumlnigen und Paumlpsten) wird uumlblicherweise der Titel des Urkundenbuches verkuumlrzt (UB fuumlr Urkundenbuch + Name des Klosters der Stadt der Region) und die Nummer der Urkunde genannt mit dem gegenlaumlufig notierten Datum

middot UB Weiszligenburg Nr 4 667 Aug 4

im Quellenverzeichnis

middot Traditiones Wizenburgenses Die Urkunden des Klosters Weiszligenburg 661-864 Gloumlckner Karl Doll Anton (Hg) Darmstadt 1979

Bibelzitate Buch Kapitel Vers[e]

Bei Bibelstellenangaben werden Kapitel und Vers durch Komma ohne Spatium voneinander abge-setzt Mk 14 1 Kor 135 Deut 56-22 (= Deuteronomium Kapitel 5 Verse 6-22 ndash Die Zehn Ge-bote)

Einzelne Verse werden durch Punkt ohne Spatium voneinander abgesetzt Mt 122513

Stellen aus verschiedenen Kapiteln bzw aus verschiedenen Buumlchern werden durch Semikolon und folgendem Spatium voneinander abgesetzt Mt 614 1835 Mk 1125

Mit bdquoparldquo wird auf synoptische Parallelstellen verwiesen Mt 69ndash13 par Lk 112ndash4 bzw Mt 69ndash13 par Mk 1127ndash33 par Mt 2123ndash27

minus Die 5 Buumlcher Mose werden mit ihrem Namen angegeben Ex = Exodus = 2 Buch od Deut= Deuteronomium = 5 Buch die Apostelgeschichte nach ihrem lateinischen Namen Acta Apostolo-rum mit Act abgekuumlrzt Es gibt Unterschiede der kath und der protest Bibel Die Zaumlhlung des Psalter ist unterschiedlich (zB Ps 118 Vulgata = Ps 119 Lutherbibel) auch innerhalb der Psal-men Einige Buumlcher der Vulgata der offiziellen kath Bibel wurden von Luther nicht aus dem Ur-

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 72

text uumlbersetzt III Makkabaumler (Makk) Jesus Sirach (Sir od Ecc = Ecclesiasticus) ua Heute sollte man sich auf die oumlkumenische Einheitsuumlbersetzung beziehen die alle Buumlcher enthaumllt an-sonsten koumlnnen die Zitate mit dem Zusatz bdquoVulgldquo bzw bdquoLutherldquo versehen werden

Quellenangabe minus bei Abkuumlrzungen der antiken Literatur Der kleine Pauly Lexikon der Antike hg v K Ziegler W Sontheimer Stuttgart 1964 Bd 1 S

XXI-XXVI oder LPh

minus bei theologischen Abkuumlrzungen des Christen- und Judentums Theologische Realenzyklopaumldie (TRE) Abkuumlrzungsverzeichnis 2 uumlberarbu erweit Aufl Berlin

New York 1994 (enorm umfangreich)

Angabe der Quelle in der Fuszlignote Wenn die Quelle im Text zitiert wurde sieht die Fuszlignote folgendermaszligen aus 1Varius nobis fuit sermo ut in convivio nullam rem usque ad exitum adducens sed aliunde alio tran-

siliens (Sen ep 7642)

Bei der Paraphrasierung einer Quelle wird nur die entsprechende Stelle genannt

Cass Dio 72352

Bibliographische Angabe der literarischen Quellen im Quellenverzeichnis Texteditionen

Name evtl Vorname (des antiken Autors) Titel hg v Vorname Name (des Herausgebers Editors) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (der edierten Ausgabe)

Beispiel Seneca Lucius Annaeus De beneficiis hg v Karl Hosius (BT) Leipzig 1914

Uumlbersetzungen

Name Vorname Titel latdt (zB) (evtl Reihe in der die Uumlbersetzung erschienen ist) hg u uumlbers v Vorname Name (des Uumlbersetzers) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (der Uumlbersetzung)

Beispiel Seneca Lucius Annaeus Philosophische Schriften latdt hg u uumlbers von Manfred Rosen-bach Darmstadt 1969

Zitation von archivalischen Quellen (Besonderheiten einzelner Archive beachten) Beispiele

Beispiel aus dem Bestand des Staatsarchivs Bremen Senatsregistratur Aktenverzeichnis zu Auswei-sungen 3-A10 Nr 1-

Einzelakte

Beschwerde des russischen Staatsangehoumlrigen Kaufmann Josef Lewkowsky gegen die Beschluumlsse der Polizeikommission betr Seine Ausweisung als laumlstiger Auslaumlnder in StHB 3-10 Nr 212

Dokument aus dieser Akte

Offizialbericht der Polizeikommission Bremen an den Praumlsidenten des Senats Buumlrgermeister Dr Do-nandt vom 31101922 in StHB 3-A10 Nr 212

Beispiel aus dem Bestand des Bundesarchivs Nachlaumlsse

Brief Charlotte von Hadelns an Freiherr von Medem vom 19 Juni 1930 in Barch NL 235 Renzetti Aktenband 2 Korrespondenz 1930

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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e) Belegtechnik Im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit muszlig die Herkunft der wiedergegebenen Informa-tionen unbedingt belegt werden denn nur so werden die Ergebnisse und Thesen nachpruumlfbar und damit wissenschaftlich verwendbar Zitate und Paraphrasen Einzelinformationen Ereig-nisfolgen sowie uumlbernommene Gedankengaumlnge und Thesen muumlssen durch die Angabe des Fundorts (genaue bibliographische Angaben von Monographie Aufsatz oder Quelle) und der Fundstelle (genaue Angaben der Seitenzahl) belegt werden Dies geschieht in Form von Fuszlig-noten die in einer wissenschaftlichen Arbeit mehrere Funktionen haben minus Sie dienen dem Beleg von Informationen und eigenen Aussagen minus Sie koumlnnen Sachkommentare Erlaumluterungen und ggf Modifizierungen enthalten die den

Textfluszlig hemmen oder den Gang der Argumentation unterbrechen wuumlrden minus Sie koumlnnen Querverweise auf andere Passagen innerhalb der eigenen Arbeit enthalten

(was jedoch im Rahmen einer Seminararbeit in der Regel nicht noumltig ist) minus Sie koumlnnen eine vertiefte Auseinandersetzung mit der wissenschaftlichen Literatur enthal-

ten Generell gilt jedoch Schreiben Sie keinen bdquoParalleltextldquo innerhalb der Fuszlignoten Wichtige Informationen gehoumlren in den Text dieser muszlig auch ohne die Lektuumlre der Fuszlignoten verstaumlnd-lich sein Auch bezuumlglich der Frage wie viele Fuszlignoten pro Seite zu setzen sind gibt es keine festen Regeln Als Anhaltspunkt fuumlr Proseminararbeiten koumlnnen vier bis fuumlnf Fuszlignoten pro Seite gelten

Formalia

minus Fuszlignoten werden einzeilig in Schriftgroumlszlige 10 Punkt (TimesTimes New Roman) gesetzt minus Die Fuszlignoten werden im gesamten Text fortlaufend numeriert (bei umfangreicheren Ar-

beiten empfiehlt es sich dagegen die Fuszlignoten kapitelweise zu numerieren) minus Fuszlignoten werden im Text durch hochgestellte arabische Ziffern kenntlich gemacht Je

nach Bezug stehen sie hinter einem Wort einem Satz oder (als Sammelbeleg) am Ende eines Absatzes Woumlrtliche Zitate muumlssen in jedem Fall unmittelbar belegt werden

minus Fuszlignoten werden orthographisch wie ein vollstaumlndiger Satz behandelt deswegen begin-nen sie mit einem Groszligbuchstaben und enden mit einem Punkt24 Absaumltze in Fuszlignoten sind unuumlblich

minus Belegfuszlignoten muumlssen die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben der zitierten Quel-len- und Literaturtitel enthalten Wenn Sie einen Titel mehrfach zitieren ist ab der zweiten Nennung die Zitation mit Kurztitel statthaft Nicht erlaubt ist dagegen das Kuumlrzel bdquoaaOldquo (bdquoam angegebenen Ortldquo)

Beispiele fuumlr die korrekte Titelangabe in den Fuszlignoten

minus Sie beziehen sich erstmals in Ihrer Arbeit auf ein Buch Deshalb geben Sie die vollstaumlndi-gen bibliographischen Angaben und die Seitenzahl an auf die Sie sich beziehen25

minus In der direkt darauf folgenden Fuszlignote verweisen Sie noch einmal auf dieses Buch aber auf eine andere Seite26

minus In der dritten Fuszlignote geben Sie einen Aufsatz an den Sie erstmals heranziehen In die-sem Fall muumlssen Sie sowohl die Seitenangaben des ganzen Aufsatzes angeben als auch die Seitenangabe auf die Sie sich in diesem Fall konkret beziehen27

24 Dies auch bei Fuszlignoten mit unvollstaumlndiger Syntax 25 Beispiel Kaufmann Doris Frauen zwischen Aufbruch und Reaktion Protestantische Frauenbewegung in

der ersten Haumllfte des 20 Jahrhunderts Muumlnchen 1988 S 97 26 Ebd S 79

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 74

minus Nun verwenden Sie abermals das Buch von Doris Kaufmann Da Sie das Werk schon zi-tiert haben genuumlgt nun die Angabe des Autors und ein Kurztitel des Buchs28

minus In der naumlchsten Fuszlignote beziehen Sie sich nochmals auf dieses Buch und zwar auf diesel-be Seite wie in der vorherigen Fuszlignote29

minus Nun zitieren Sie im Text eine Quelle aus einer Quellenedition Dazu muumlssen Sie die An-gabe des verwendeten Quellenstuumlcks sowie die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben der Edition anfuumlhren30

minus Schlieszliglich benutzen Sie noch einen Quellentext der nicht in einer Quellenedition abge-druckt ist sondern in einer darstellenden wissenschaftlichen Arbeit zu Ihrem Thema Auch hier nennen Sie zunaumlchst die Angabe zur Quelle Dann verweisen Sie mit bdquozit nachldquo auf die Studie aus der Sie das Zitat entnommen haben Fuumlr diese Studie fuumlhren Sie wie-derum die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben auf31

Literatur zur Anfertigung einer Hausarbeit Baumlnsch Axel Wissenschaftliches Arbeiten Muumlnchen 82003

Buumlnting Karl-Dietrich ua Schreiben im Studium mit Erfolg Ein Leitfaden Berlin 2000

Eco Umberto Wie man eine wissenschaftliche Abschluszligarbeit schreibt Heidelberg 1988

Hoffmann Monika Deutsch fuumlrs Studium Grammatik und Rechtschreibung Paderborn ua 2005

Kruse Otto Keine Angst vor dem leeren Blatt Ohne Schreibblockaden durchs Studium Frankfurt am Main New York 92002

Niederhauser Joumlrg Die schriftliche Arbeit Ein Leitfaden zum Schreiben von Fach- Seminar- und Abschlussarbeiten in der Schule und beim Studium Mannheim 2000

Nolte Paul Die Seminararbeit Hinweise zur formalen und inhaltlichen Gestaltung online in httpwwwgeschkultfu-berlindeefmiarbeitsbereicheab_noltearbeitstechnikenarbeitspapiereNolte_Seminararbeitpdf (PDF-Datei) (Stand 15042009)

Poenicke Klaus Wie verfaszligt man wissenschaftliche Arbeiten Ein Leitfaden vom 1 Semester bis zur Promotion Mannheim ua 21988

Schroumlder Henrik Steinhaus Ingo Mit dem PC durchs Studium Eine praxisorientierte Einfuumlhrung Darmstadt 2000 (Nuumltzliche Einfuumlhrung in das Abfassen einer wissenschaftlichen Arbeit mit dem PC vor allem fuumlr Computer-Neulinge zu empfehlen)

Standop Ewald Die Form der wissenschaftlichen Arbeit Heidelberg 131990

27 Sommer Walter Chinas langer Marsch ins 20 Jahrhundert Zur Modernisierung einer traditionsreichen

Hochkultur in GWU 49 (1998) S 326-345 hier S 333 28 Kaufmann Frauen zwischen Aufbruch und Reaktion S 114 29 Ebd 30 Artikel 2 der Austraumlgal-Ordnung des Deutschen Bundes vom 16 Juni 1817 in Huber Ernst Rudolf (Hg)

Dokumente zur deutschen Verfassungsgeschichte Bd 1 Deutsche Verfassungsdokumente 1803-1850 Stutt-gart ua 31978 S 114 ff hier S 114

31 Brief Koumlnig Ludwigs I an Ludwig Fuumlrst zu Oettingen-Wallerstein vom 1 Maumlrz 1835 zit nach Gollwitzer Heinz Ludwig I von Bayern Koumlnigtum im Vormaumlrz Eine politische Biographie Muumlnchen 1997 S 395

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VI Standards in der Lehre

Auf einer Sitzung am 2 Februar 2005 haben sich die Lehrenden am Institut fuumlr Geschichts-wissenschaft der Universitaumlt Bremen auf gemeinsame Standards in Lehre und Pruumlfungen ver-staumlndigt Demnach sind in den Lehrveranstaltungen bestimmte unten aufgefuumlhrte Leistungen zu erbringen Zugleich werden die unten ebenfalls genannten allgemeinen Inhalte angeboten Der folgende Katalog ist fuumlr die Lehrenden und fuumlr die Studierenden verpflichtend Er wird in geeigneter Weise publiziert und insbesondere den Studierenden bekannt gemacht

I Lehre

Proseminar (einschlieszliglich Tutorium) allgemeine Inhalte

- fachspezifische Methoden Quellen zu finden und auszuwerten (Heuristik Kritik Analyse Interpretation)

- fachspezifische Anleitung der Bibliotheksbenutzung - fachspezifische Anleitung zum Bibliographieren (traditionelle und elektronische Me-

dien) - Kenntnis von Handbuumlchern Uumlberblickswerken Zeitschriften - qualifizierter Umgang mit dem Internet - Techniken des Exzerpierens - Vorbereitung Praumlsentation und Kritik muumlndlicher Beitraumlge - Methoden der Ergebnissicherung (Protokoll) - Anleitung zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

fuumlr eine erfolgreiche Teilnahme obligatorisch

- regelmaumlszligige Teilnahme und aktive Mitarbeit o Sitzungen duumlrfen houmlchstens zweimal und jeweils unter Vorlage einer Ent-

schuldigung versaumlumt werden o regelmaumlszligige Lektuumlre auch fremdsprachiger Texte

- Kurzreferat (mit Thesenpapier) sowie kleinere schriftliche Arbeiten (zB Exzerpt Protokoll Rezension) die Vorbesprechung von Thesenpapier und Referat ist ver-pflichtend

- Erstellung einer Bibliographie ndash Quellen und Literatur (Monographien und Aufsaumltze) ndash fuumlr die Hausarbeit mit anschlieszligender Besprechung

- Schriftliche Hausarbeit (20000-30000 Zeichen = 10-15 Normseiten) anhand einer Fragestellung und mit verpflichtender Vorbesprechung in der Sprechstunde

o die Hausarbeit schlieszligt die Interpretation von Quellen ein o Abgabe bis zum Ende des Semesters

- der bdquofachdidaktische Anteilldquo fuumlr Studierende in Lehramtsstudiengaumlngen orientiert sich an den Anforderungen eines didaktischen Entwurfs

Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Proseminar kein Schein erworben werden kann Dieder Studierende ist durchgefallen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 76

b Hauptseminar allgemeine Inhalte

- Begleitung bei der selbstaumlndigen Vertiefung der in den Proseminaren eingefuumlhrten methodischen und arbeitstechnischen Kenntnisse und Fertigkeiten (so)

fuumlr eine erfolgreiche Teilnahme obligatorisch

- regelmaumlszligige Teilnahme und aktive Mitarbeit o Sitzungen duumlrfen houmlchstens zweimal und jeweils unter Vorlage einer Ent-

schuldigung versaumlumt werden o regelmaumlszligige Lektuumlre auch fremdsprachiger Texte

- muumlndliches Referat oder muumlndliche Problemaufarbeitung und Diskussionsleitung - selbstaumlndiges Bibliographieren - schriftliche Hausarbeit (40000-50000 Zeichen = 20-25 Normseiten) anhand einer

Fragestellung und mit verpflichtender Vorbesprechung in der Sprechstunde Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Hauptseminar kein Schein erworben werden kann Derdie Studierende ist durchgefallen

II Pruumlfungen

Zwischenpruumlfung

- die bdquopruumlfungsrelevante Studienleistungldquo (PSL) wird zusaumltzlich zu den obligatorischen Leistungen fuumlr Proseminare erbracht

- gepruumlft werden Methoden wissenschaftlichen Arbeitens (vgl Merkblatt zur Zwi-schenpruumlfung) und ein mit den Pruumlferinnen oder Pruumlfern vereinbartes Thema

- spaumltestens zwei Wochen vor der Pruumlfung sind beiden Pruumlferinnen oder Pruumlfern eine Literaturliste (ca 10-15 Titel ohne Handbuchartikel gezaumlhlt) und ein Thesenpapier als Voraussetzung und Grundlage einzureichen

Auch fuumlr Magisterabschluszligpruumlfungen und das erste Staatsexamen werden in der Regel The-senpapiere verlangt

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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VII Studierwerkstatt

Die Studierwerkstatt ist eine Einrichtung der Universitaumlt Bremen In 1-2-taumlgigen Workshops (Modulen) vermitteln wir bdquoSchluumlsselkompetenzenldquo fuumlr ein erfolgreich(er)es Studium Bei uns lernen Sie methodisches bdquoHandwerkszeugldquo um noch zielgerichteter und effektiver studieren zu koumlnnen

Das Angebot der Studierwerkstatt umfaszligt

bull Unterschiedliche Lern- und Arbeitstechniken fuumlr das Studium

bull Verbesserung der Selbstorganisation durch ein optimales Zeitmanagement

bull Methoden gezielter Pruumlfungsvorbereitungen und Streszligabbau

bull Praumlsentationstechniken fuumlr den Vortrag

bull Grundtechniken des wissenschaftlichen Schreibens (fuumlr Haus- und Abschluszligarbeiten)

bull Hilfe im Schreibprozeszlig wissenschaftlicher Arbeiten durch ein Formulierungstraining

Das Programm der Studierwerkstatt ist in Grundlagen- und Themenmodule unterteilt die auf die spezifischen Anforderungen im Studium zugeschnitten sind

Neben den Workshops zur Optimierung der Studierfaumlhigkeit bietet die Studierwerkstatt fuumlr die Tutorinnen und Tutoren der Universitaumlt Bremen Themen-Workshops zur Anleitung von Lerngruppen an In diesen hochschuldidaktischen Schulungen werden die angehenden Lern-gruppenleiter auf ihre Rolle mit grundlegendem didaktischem Handwerkszeug vorbereitet In Rollenspielen wird das Erlernte unmittelbar erprobt und sowohl die kommunikative wie die soziale Kompetenz verbessert

bull Tutorenschulung ndash Grundkurs

bull Tutorenschulung ndash Aufbaukurs

bull Lehren lernen fuumlr Praktikumsbetreuer(innen) und Uumlbungsgruppenleiter(innen) in naturwis-senschaftlichen Faumlchern

Anmeldung zu allen Workshops der Studierwerkstatt uumlber die Homepage Saumlmtliche Seminare sind teilnehmerbegrenzt Um die Anmeldungen verbindlich zu machen ist eine Gebuumlhr von jeweils 8- euro zu entrichten Die Gebuumlhr ist sofort nach Anmeldung in bar bei Frau Dittmer VWG 0190 Montag ndash Freitag 900 bis 1200 Uhr zu bezahlen Die Einzahlungsquittung gilt als Anmeldebeleg Kontakt Verwaltungsgebaumlude Uni Bremen 28359 Bremen 0421 2182728 wwwstudierwerkstattuni-bremende

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 78

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

79

VIII Anhang

Beispiele fuumlr

Quellenblatt fuumlr ein Referat

Titelblatt einer Hausarbeit

Inhaltsverzeichnis

Bibliographie

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 80

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

81

Universitaumlt Bremen FB 8 Institut fuumlr Geschichtswissenschaft

Art der Veranstaltung (zB Wahlpflichtbereich II General Studies) Titel der Veranstaltung Dozent Titel Vorname Name Wintersemester Sommersemester 200x0y

Titel der Hausarbeit Untertitel

Vorname Name der Verfasserin des Verfassers wohne in der und der Straszlige in der und der Stadt bzw Anschrift ersetzt durch die e-mail-Adresse bin im so und sovielten Semester und studiere Fach A Fach B Abschluszlig Matr Nordm XXXXXXX

Bremen Tag Monat Jahr

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 82

Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung Seitenzahl 11 Forschungsstand und Quellenlage Seitenzahl 12 Fragestellung Seitenzahl 2 Das erste Kapitel Seitenzahl 21 Das erste Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 22 Das zweite Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 23 Das dritte Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 3 Das zweite Kaptitel Seitenzahl 31 Das erste Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 32 Das zweite Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 321 Das erste Sub-Unterkapitel zum zweiten Unterkapitel

des zweiten Kapitels Seitenzahl 322 Das zweite Sub-Unterkapitel zum zweiten Unterkapitel

des zweiten Kapitels Seitenzahl 33 Exkurs Seitenzahl 34 Das dritte Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 4 Schluszlig Seitenzahl 41 Resultate der Untersuchung Seitenzahl 42 Offene Fragen und Ausblick Seitenzahl 5 Literaturverzeichnis Seitenzahl 51 Quellen Seitenzahl 52 Literatur Seitenzahl 53 Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung Seitenzahl 6 Anhang Seitenzahl 61 Texte Quellen Seitenzahl 62 Bilder Plaumlne Karten Seitenzahl 63 Abbildungsverzeichnis Seitenzahl

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

83

5 Literaturverzeichnis

51 Quellen Cassius Dio Roumlmische Geschichte uumlbersetzt von Otto Veh Bd 3 Zuumlrich Muumlnchen 1986

Cassius Dio Roumlmische Geschichte uumlbersetzt von Otto Veh Bd 4 Zuumlrich Muumlnchen 1986

Diodorus Siculus Diodorus of Sicily In twelve volumes mit einer englischen Uumlbersetzung

von Charles Bradford Welles Bd 8 Cambridge London 1970

Plutarch Grosse Griechen und Roumlmer eingeleitet und uumlbersetzt von Konrat Ziegler Bd 5

Zuumlrich Stuttgart 1960

Gaius Suetonius Tranquillus Opera 1 De Vita Caesarum lib VIII recensuit Maximilianus

Ihm Stuttgart ua 32003

Sueton Caumlsarenleben uumlbertragen und erlaumlutert von Max Heinemann Stuttgart 1986

52 Literatur

Cancik Hubert Hitzl Konrad (Hg) Die Praxis der Herrscherverehrung in Rom und seinen

Provinzen Tuumlbingen 2003

Clauss Manfred Kaiser und Gott Herrscherkult im roumlmischen Reich Stuttgart 1999

Dahlheim Werner Geschichte der roumlmischen Kaiserzeit (OGG 3) 3 uumlberarb und erw

Aufl Muumlnchen 2003

Giebel Marion Augustus Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten Hamburg 1984

Klauck Hans-Josef Vergoumlttlichte Menschen Der Herrscher- und Kaiserkult in Ders

(Hg) Die religioumlse Umwelt des Urchristentums II Herrscher- und Kaiserkult Philoso-

phie Gnosis Stuttgart ua 1996

Riemer Ulrike Wundergeschichten und ihre Erzaumlhlabsicht im Kontext antiker Herrscher-

verehrung in Klio 86 (2004) S 218-234

Stepper Ruth Augustus et sacerdos Untersuchungen zum roumlmischen Kaiser als Priester

(Potsdamer Altertumswissenschaftliche Beitraumlge 9) Wiesbaden 2003

Taylor Lily Ross The divinity of the roman emperor New York 1931

Weber Gregor Kaiser Traumlume und Visionen in Prinzipat und Spaumltantike Stuttgart 2000

Wlosok Antonie (Hg) Roumlmischer Kaiserkult Darmstadt 1978

Wohlmayr Wolfgang Die Apside als sakrale Form im fruumlhen roumlmischen Kaiserkult in

Brandt Barbara ua (Hg) Synergia Festschrift fuumlr Friedrich Krinzinger Bd 2 Wien

2005 S 387-394

  • Vorworte
  • I Was ist Geschichte
    • 1 Geschichte als Wissenschaft
    • 2 Literatur zur Einfuumlhrung
      • a) Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft
      • b) Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft
      • c) Geschichte der Geschichtswissenschaft
          • II Basisinformationen
            • 1 Basisinformationen (Lexika und Handbuumlcher)
              • a) Lexika und Nachschlagewerke
              • b) Handbuumlcher und Reihen
              • c) Atlanten
                • 2 Ausgewaumlhlte Uumlberblicksdarstellungen
                  • III Materialbeschaffung
                    • 1 Bibliographieren
                      • a) Systematisches Bibliographieren
                      • b) Unsystematisches Bibliographieren
                      • c) Bibliographische Hilfsmittel und Bibliographien
                        • 2 Titelaufnahme (bibliographische Angaben)
                          • Haumlufige Abkuumlrzungen (lat amp dt)
                            • 3 Bibliotheken in Bremen
                              • SuUB
                              • Die Fachsystematiken Geschichte der SuUB Bremen
                                • Gliederung
                                • Bibliothekskataloge (OPAC)
                                • Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa
                                • Bibliothek des DSM (Deutsches Schiffahrtsmuseum) Bremerhaven
                                    • 4 Fachzeitschriften
                                    • 5 Internet-Ressourcen fuumlr Historiker
                                      • IV Wissenschaftliches Arbeiten im Studium
                                        • 1 Fragestellung
                                        • 2 Literaturarbeit
                                          • a) Lesen wissenschaftlicher Texte (Informationsbeschaffung)
                                          • b) Aufbereitung des Gelesenen (Informationsverwaltung)
                                            • 3 Quellenarbeit
                                              • a) Was ist eine Quelle
                                              • b) Quellentypologie
                                              • c) Quellenkritik
                                              • d) Quelleninterpretation
                                              • e) Quelleneditionen
                                                • 4 Hilfswissenschaften und Nachbardisziplinen
                                                  • Archaumlologie
                                                    • Chronologie
                                                    • Diplomatik
                                                    • Epigraphik
                                                    • Genealogie
                                                    • Historische Geographie
                                                    • Heraldik
                                                    • Numismatik
                                                    • Palaumlographie
                                                    • Papyrologie
                                                    • Philologie
                                                    • Prosopographie
                                                    • Sphragistik
                                                      • V Praumlsentation des Materials
                                                        • 1 Grundregeln
                                                        • 2 Das Referat
                                                          • a) Funktion und Ziele des Referats
                                                          • b) Regeln fuumlr Houmlrtexte
                                                          • c) Das Thesenpapier
                                                            • 3 Die Hausarbeit
                                                              • a) Die aumluszligere Form der Hausarbeit
                                                              • b) Der Aufbau der Hausarbeit
                                                              • c) Zehn Basisregeln fuumlr die sprachliche Gestaltung wissenschaftlicher Hausarbeiten
                                                              • d) Zitation
                                                              • e) Belegtechnik
                                                                  • VI Standards in der Lehre
                                                                  • VII Studierwerkstatt
                                                                  • VIII Anhang
                                                                    • Beispiele fuumlr
                                                                      • Quellenblatt fuumlr ein Referat
                                                                      • Titelblatt einer Hausarbeit
                                                                      • Inhaltsverzeichnis
                                                                      • Bibliographie
Page 6: Institut für Geschichte der Universität Bremen...Bernbeck, Reinhard: Theorien in der Archäologie, Tübingen / Basel 1997. Eggers, Hans Jürgen: Einführung in die Vorgeschichte,

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Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

7

I Was ist Geschichte

Geschichte ist die kollektive Vergangenheit der Menschen Der Begriff bdquoGeschichteldquo hat ver-schiedene Bedeutungsebenen 1 die Geschichte als die Summe alles vergangenen Gesche-hens 2 die verschriftlichte Vergangenheit der Menschen (Geschichtsschreibung) die wieder-um besteht aus a) der Geschichtserzaumlhlung und b) der Geschichtswissenschaft Das Ge-schichtsstudium ndash wie auch dieser Leitfaden ndash beschaumlftigt sich ausschlieszliglich mit der wissen-schaftlichen Erschlieszligung der Vergangenheit

1 Geschichte als Wissenschaft

Der Historiker Reinhart Koselleck definiert den Begriff Geschichte als Kollektivsingular bei dem es sich im Gegensatz zu den vielen Geschichten um einen Reflexionsbegriff handelt Ge-schichte meint nicht nur vergangene Ereigniszusammenhaumlnge sondern immer auch deren In-terpretation Insofern wird der Historiker die Bedingungen unter denen sich geschichtswis-senschaftliche Erkenntnisse vollziehen stets mitberuumlcksichtigen3

Die folgenden Schritte leiten grundsaumltzlich jede historische Forschung 1 Auf der Grundlage einer theoriegeleiteten Fragestellung werden die Quellen ausgewaumlhlt

und kritisch uumlberpruumlft In einem zweiten Schritt wird die Frage bearbeitet ob sich die aus den Quellen gewonnenen Informationen so miteinander verknuumlpfen lassen daszlig sie auf die Frage des Historikers eine sinnvolle Antwort geben Obwohl historisches Arbei-ten immer das Produkt von Konstruktionsleistungen ist werden der Willkuumlr der Inter-pretation durch die Quellen klare Grenzen gesetzt Geschichte als Wissenschaft erbringt stets beide Leistungen Die Rekonstruktion vergangener Wirklichkeiten und die Kon-struktion von Zusammenhaumlngen

2 Die aus den Quellen erarbeiteten Ergebnisse und Interpretationen muumlssen sich in der wissenschaftlichen Forschungsdiskussion bewaumlhren in der sie bestaumltigt oder verworfen werden koumlnnen Geschichte als Wissenschaft liefert also keine unverruumlckbaren Ergeb-nisse Mit dem Begriff bdquoObjektivitaumltldquo wird in der Geschichtswissenschaft lediglich aus-gesagt daszlig subjektiv entwickelte Erkenntnisse intersubjektiv nachvollziehbar sind Alle Erkenntnisse gelten nur solange bis sie in der fachlichen Diskussion auf der Grundlage einer neuen Fragestellung einer erweiterten Quellenkenntnis oder -interpretation revi-diert werden

3 Historiker muumlssen sich und anderen Rechenschaft uumlber ihr methodisches Vorgehen so-wie uumlber ihre Betrachtungs- und Bewertungskriterien ablegen die immer von der jewei-ligen Gegenwart beeinfluszligt sind Zu diesem Zweck werden die Fragestellung und die These jeder Arbeit explizit vorangestellt

Wie komplex die auf die Geschichte gerichteten Perspektiven sind zeigen die folgenden Zu-gaumlnge die die verschiedenen Dimensionen der vergangenen Wirklichkeiten ausleuchten So-zialgeschichte Politikgeschichte Moderne Kulturwissenschaft Wirtschaftsgeschichte Ge-schlechtergeschichte und Wissenschaftsgeschichte um nur einige zu nennen Fuumlr die unter-schiedlichen Zugriffsmoumlglichkeiten wurde ein jeweils spezifisches methodisches Instrumenta-rium entwickelt ndash Sie werden im Verlauf Ihres Studiums einige dieser Ansaumltze naumlher kennen-lernen

3 Vgl Koselleck Reinhart Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main

42000 182 265

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 8

Doch wozu eigentlich Geschichte Immer aktuell geblieben ist die Frage nach Nutzen und Nachteil der Historie fuumlr das Leben4 Auch wenn es keine allgemeinguumlltigen Antworten auf diese Frage geben kann weiszlig man doch was sie nicht oder nicht mehr ist Gemeint ist das Konzept der bdquoHistoria Magistra Vitaeldquo Die Geschichte liefert keine moralischen oder politi-schen Erkenntnisse aus denen zukuumlnftiges Handeln ableitbar waumlre Gleichwohl bietet sie als eine Reflexionswissenschaft die die Bedingungen moumlglichen menschlichen Handelns unter-sucht ein fuumlr die Gegenwart und Zukunft erforderliches Orientierungswissen Leichter ist die Frage zu beantworten welche konkreten Kompetenzen Sie in Ihrem Ge-schichtsstudium erwerben Uumlber das methodische und inhaltliche Fachwissen einzelner Epo-chen und Teildisziplinen hinaus vermittelt das Geschichtsstudium eine arbeitstechnisch-methodische Kompetenz die nicht nur auf den engeren Bereich der Geschichtswissenschaft anwendbar ist Sie lernen sich selbstaumlndig und methodisch kontrolliert in relativ kurzer Zeit in ein Thema einzuarbeiten das akkumulierte Wissen aufzubereiten und es in muumlndlicher und schriftlicher Form wiederzugeben Dieser Leitfaden moumlchte Sie beim Erwerb dieser Qualifi-kationen unterstuumltzen

2 Literatur zur Einfuumlhrung

a) Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft

Allgemein Bloch Marc Apologie der Geschichtswissenschaft oder Der Beruf des Historikers Nach der von

Eacutetienne Bloch edierten franzoumlsischen Ausgabe hg v Peter Schoumlttler Stuttgart 2002

Burschel Peter ua Geschichte Ein Tutorium Freiburg im Breisgau 1997

Daniel Ute Kompendium Kulturgeschichte Theorie Praxis Schluumlsselwoumlrter 5 durchges u aktu-al Aufl Frankfurt am Main 2006

Evans Richard J Fakten und Fiktionen Uumlber die Grundlagen historischer Erkenntnis Frankfurt am Main ua 1998 (gut lesbare Einfuumlhrung in das historische Denken)

Goertz Hans-Juumlrgen Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998

Jordan Stefan Einfuumlhrung in das Geschichtsstudium Stuttgart 2005

Sellin Volker Einfuumlhrung in die Geschichtswissenschaft Goumlttingen 2005 (erw Neuausgabe)

Ur- und Fruumlhgeschichte (Allgemeine Werke wenn nicht in Klammern Epocheneingrenzung) Bernbeck Reinhard Theorien in der Archaumlologie Tuumlbingen Basel 1997

Eggers Hans Juumlrgen Einfuumlhrung in die Vorgeschichte 4 Auflage mit Nachwort von Claudia Theune und aktualisiertem Literaturverzeichnis Berlin 2004

Eggert Manfred KH Praumlhistorische Archaumlologie Konzepte und Methoden Tuumlbingen ua 2001

Ericsson Ingolf Archaumlologie der Neuzeit Ziele und Abgrenzungen einer jungen Disziplin der archaumlo-logischen Wissenschaft in Ausgrabungen und Funde 40 19951 S7-13 (Neuzeit)

Fansa M ua (Hg) Archaumlologie Land Niedersachsen 400000 Jahre Geschichte Oldenburg 2004

Fehring GP Die Archaumlologie des Mittelalters Eine Einfuumlhrung Stuttgart 2000 (Mittelalter)

4 Vgl das gleichnamige Werk Nietzsche Friedrich Vom Nutzen und Nachtheil der Historie fuumlr das Leben

Leipzig 1924

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

9

Ders Stadtarchaumlologie in Deutschland Archaumlologie in Deutschland Stuttgart 1996 (Mittelalter)

Helmig Guido ua (Hg) Center ndash Region ndash Periphery Medieval Europe Basel 2002 (Neuzeit)

Alte Geschichte Blum Hartmut Wolters Reinhard Alte Geschichte studieren Konstanz 2006

Gehrke Hans-Joachim Schneider Hellmuth (Hg) Geschichte der Antike Ein Studienbuch Stuttgart ua 2000

Guumlnther Rosmarie Einfuumlhrung in das Studium der Alten Geschichte 2 durchges Aufl Paderborn ua 2004

Wirbelauer Eckhard (Hg) Antike (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen 2004

Mann Christian Antike Einfuumlhrung in die Altertumswissenschaften (Akademie Studienbuumlcher Ge-schichte) Berlin 2008

Mittelalter Goetz Hans-Werner Proseminar Geschichte Mittelalter 3 uumlberarb Aufl Stuttgart 2006 (grundle-

gend)

Hilsch Peter Das Mittelalter - die Epoche Konstanz 2006

Muumlller Harald Mittelalter (Akademie Studienbuumlcher Geschichte) Berlin 2008

Quirin Heinz Einfuumlhrung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte Stuttgart 51991

Fruumlhe Neuzeit Emich Birgit Geschichte der Fruumlhen Neuzeit studieren Konstanz 2006

Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006 (auch uumlber den Bereich der Fruumlhen Neuzeit hinaus aufgrund der anschaulichen Darstellung be-sonders empfehlenswert)

Neuere und Neueste Geschichte Metzler Gabriele Einfuumlhrung in das Studium der Zeitgeschichte Paderborn 2004

Moumlller Horst Wengst Udo Einfuumlhrung in die Zeitgeschichte Muumlnchen 2003

Opgenoorth Ernst Schulz Guumlnther Einfuumlhrung in das Studium der Neueren Geschichte 6 vollst uumlberarb Aufl Paderborn 2001

Peter Matthias Schroumlder Hans-Juumlrgen Einfuumlhrung in das Studium der Zeitgeschichte Paderborn ua 1994 (Ein guter Uumlberblick uumlber Literatur und Hilfsmittel)

Schulz Gerhard Einfuumlhrung in die Zeitgeschichte Darmstadt 1997

Schulze Winfried Einfuumlhrung in die neuere Geschichte Stuttgart 42002

Lateinamerikanische Geschichte Schuumlller Karin Einfuumlhrung in das Studium der iberischen und lateinamerikanischen Geschichte

Muumlnster Aschendorff 2000

Osteuropaumlische Geschichte Emeliantseva Ekaterina ua (Hg) Einfuumlhrung in die Osteuropaumlische Geschichte Stuttgart 2008

Torke Hans-Joachim Einfuumlhrung in die Geschichte Ruszliglands Muumlnchen 1997

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 10

Zernack Klaus Osteuropa Eine Einfuumlhrung in seine Geschichte Muumlnchen 1977

Schiffahrtsgeschichte Broeze Frank (Hg) Maritime history at the crossroads a critical review of recent historiography in

Research in maritime history Bd 9 St JohnrsquosNF 1995

Fachdidaktik Guumlnther-Arndt Hilke (Hg) Geschichtsdidaktik Praxishandbuch fuumlr die Sekundarstufe I und II Ber-

lin 2003

Huhn Jochen Geschichtsdidaktik Eine Einfuumlhrung Koumlln 1994

Sauer Michael Geschichte unterrichten Eine Einfuumlhrung in die Didaktik und Methodik 5 aktual u erg Aufl Seelze 2006

b) Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft Appleby Joyce Telling the Truth about History London 1995

Bloch Marc ua Schrift und Materie der Geschichte Vorschlaumlge zur systematischen Aneignung his-torischer Prozesse Frankfurt am Main 1977

Conrad Christoph Kessel Martina (Hg) Geschichte schreiben in der Postmoderne Beitraumlge zur ak-tuellen Diskussion Stuttgart 1994

Corneliszligen Christoph Geschichtswissenschaft Eine Einfuumlhrung Frankfurt am Main 2000

Droysen Johann Gustav Historik historisch-kritische Ausgabe von Peter Ley Stuttgart 1977

Duumllmen Richard van Historische Anthropologie Entwicklung ndash Probleme ndash Aufgaben Koumlln ua 22001

Eibach Joachim Lottes Guumlnther (Hg) Kompaszlig der Geschichtswissenschaft Ein Handbuch Goumlttin-gen 2002

Goertz Hans-Juumlrgen Umgang mit Geschichte Eine Einfuumlhrung in die Geschichtstheorie Reinbek 1995

Grafton Anthony Die tragischen Urspruumlnge der deutschen Fuszlignote Berlin 1995

Jordan Stefan Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaft Paderborn ua 2009

Koselleck Reinhart Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main 52003

Landwehr Achim Geschichte des Sagbaren Einfuumlhrung in die historische Diskursanalyse (Histori-sche Einfuumlhrungen 8) Tuumlbingen 2001

Lorenz Chris Konstruktion der Vergangenheit Eine Einfuumlhrung in die Geschichtstheorie Koumlln ua 1997

Maurer Michael (Hg) Aufriss der historischen Wissenschaften 7 Bde Stuttgart 2001-2005

Medick Hans Hausen Karin (Hg) Geschlechtergeschichte und allgemeine Geschichte Herausforde-rungen und Perspektiven Goumlttingen 1998

Mergel Thomas Welskopp Thomas (Hg) Geschichte zwischen Kultur und Gesellschaft Beitraumlge zur Theoriedebatte Muumlnchen 1997

Raulff Ulrich (Hg) Mentalitaumlten-Geschichte Zur historischen Rekonstruktion geistiger Prozesse Berlin 1987

Sarasin Philipp Geschichtswissenschaft und Diskursanalyse Frankfurt am Main 2003

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

11

c) Geschichte der Geschichtswissenschaft

Allgemein Bruch Ruumldiger vom Muumlller Rainer A (Hg) Historikerlexikon Von der Antike bis zum 20 Jahr-

hundert 2 erw und uumlberarb Aufl Muumlnchen 2002

Hardtwig Wolfgang (Hg) Uumlber das Studium der Geschichte Muumlnchen 1990 (Sammlung bdquoklassi-scherldquo Aufsaumltze uumlber das Geschichtsstudium)

Kuumlttler Wolfgang ua (Hg) Geschichtsdiskurs 5 Bde Frankfurt am Main 1993-1999

Middell Matthias Sammler Steffen (Hg) Alles Gewordene hat Geschichte Die Schule der Annales in ihren Texten 1929-1992 Leipzig 1994

Raphael Lutz Geschichtswissenschaft im Zeitalter der Extreme Theorien Methoden Tendenzen von 1900 bis zur Gegenwart Muumlnchen 2003

Reinhardt Volker (Hg) Hauptwerke der Geschichtsschreibung Stuttgart 1997

Smith Bonnie G The Gender of History Men Women and Historical Practice CambridgeMass 2000

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Ur- und Fruumlhgeschichte Freeden Uta von Schnurbein Siegmar von (Hg) Spuren der Jahrtausende Archaumlologie und Ge-

schichte in Deutschland Stuttgart 2002

Menghin Wilfried Planck Dieter (Hg) Menschen Zeiten Raumlume Archaumlologie in Deutschland Stuttgart 2002

Bahn Paul G Renfrew Colin Archaeology Theories Methods and Practice London 52005

Alte Geschichte Brown Peter Autoritaumlt und Heiligkeit Aspekte der Christianisierung des roumlmischen Reiches Stuttgart

1998 (Spaumltantike)

Finley Moses I Antike und moderne Demokratie Stuttgart 1980

Gehrke Hans-Joachim Zwischen Altertumswissenschaft und Geschichte Standortbestimmung der Alten Geschichte am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts in Schwinge E-R (Hg) Die Wissen-schaft vom Altertum am Ende des 2 Jahrtausends n Chr Stuttgart Leipzig 1995 S 160-197

Houmllkeskamp Karl-Joachim Rekonstruktion einer Republik Die politische Kultur des antiken Rom und die Forschung der letzten Jahrzehnte Muumlnchen 2004 (Republik)

Nippel Wilfried (Hg) Uumlber das Studium der Alten Geschichte Muumlnchen 1993

Mittelalter Borgolte Michael Sozialgeschichte des Mittelalters Eine Forschungsbilanz nach der deutschen Ein-

heit (HZ Beihefte NF 22) Muumlnchen 1996

Goetz Hans-Werner (Hg) Mediaumlvistik im 21 Jahrhundert Stand und Perspektiven der internationa-len und interdisziplinaumlren Mittelalterforschung Muumlnchen 2003

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 12

Goetz Hans-Werner Moderne Mediaumlvistik Stand und Perspektiven der Mittelalterforschung Darm-stadt 1999

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Boumldeker Hans Erich (Hg) Aufklaumlrung und Geschichte Studien zur deutschen Geschichtswissen-

schaft im 18 Jahrhundert Goumlttingen sup21992

Iggers Georg G Geschichtswissenschaft im 20 Jahrhundert Ein kritischer Uumlberblick im internatio-nalen Zusammenhang 2 durchges Aufl Goumlttingen 1996

Jarausch Konrad H Sabrow Martin (Hg) Die historische Meistererzaumlhlung Deutungslinien der deutschen Nationalgeschichte nach 1945 Goumlttingen 2002

Sabrow Martin Das Diktat des Konsenses Geschichtswissenschaft in der DDR 1949-1969 Muumlnchen 2001

Schieder Wolfgang Sellin Volker (Hg) Sozialgeschichte in Deutschland Entwicklungen und Per-spektiven im internationalen Vergleich 4 Bde Goumlttingen 1986-1987

Schulze Winfried Oexle Otto Gerhard (Hg) Deutsche Historiker im Nationalsozialismus Frankfurt am Main 1999

Lateinamerikanische Geschichte Grenz Wolfgang (Hg) Deutschsprachige Lateinamerika-Forschung Institutionen Wissenschaftler

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Holloway Thomas H (Hg) A Companion to Latin American History Malden Blackwell 2008

Martiacuten Acosta Emelina (Hg) Metodologiacutea y nuevas liacuteneas de investigacioacuten de la historia de Ameacuteri-ca Burgos Universidad de Burgos 2001

Sosa Ignacio Hanley Brian Francis Connaughton Historiografiacutea latinoamericana contemporanea Mexico Universidad Nacional Autonoma de Mexico 1999

Osteuropaumlische Geschichte Barber John Soviet Historians in Crisis 1928-1932 (= Studies in Soviet History and Science) Basing-

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Baron Samuel H Heer Nancy W (Hg) Windows on the Russian Past Essays on Soviet Histori-ography since Stalin ColumbusOhio 1977

Bohn Thomas M Russische Geschichtswissenschaft von 1880 bis 1905 Pavel N Miljukov und die Moskauer Schule (= Beitraumlge zur Geschichte Osteuropas 25) Koumlln ua 1998

Burleigh Michael Germany Turns Eastwards A Study of Ostforschung in the Third Reich Cam-bridge 1988

Fitzpatrick Sheila Revisionism in Retrospect A Personal View in Slavic Review 673 (2008) S 682-704

Haar Ingo Deutsche ldquoOstforschungrdquo und Antisemitismus in Zeitschrift fuumlr Geschichtswissenschaft 486 (2000) S 485-508

Haar Ingo Historiker im Nationalsozialismus Deutsche Geschichtswissenschaft und der bdquoVolksndashtumskampfldquo im Osten Goumlttingen 2000

Oberlaumlnder Erwin (Hg) Geschichte Osteuropas Zur Entwicklung einer historischen Disziplin in Deutschland Oumlsterreich und der Schweiz 1945-1990 Stuttgart 1992

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

13

II Basisinformationen

1 Basisinformationen (Lexika und Handbuumlcher)

Eine sinnvolle Fragestellung kann nicht ohne Vorkenntnisse entwickelt werden man braucht fuumlr sie ein fundiertes Grund- oder bdquoAssoziationsldquowissen Dieses ist zweifach strukturiert zum einen synchron dh man fragt danach was zeitgleich zu dem untersuchten Phaumlnomen ge-schehen ist und in welcher Beziehung es zu diesen Geschehnissen stand Zum anderen dia-chron dh man fragt danach was vor bzw nach dem untersuchten Phaumlnomen geschah wie es also auf der Zeitachse zu verorten ist Zur Erarbeitung des Kontextwissens dienen vor allem Lexika und Handbuumlcher

a) Lexika und Nachschlagewerke Fachlexika dienen der Erstinformation uumlber einen begrenzten Sachverhalt Man verwendet sie am Anfang der Beschaumlftigung mit einem bislang unvertrauten Gegenstand sowie zur Beseiti-gung von punktuellen Wissensluumlcken die sich im Lauf der Recherchen ergeben Die in einem Lexikonartikel enthaltenen Informationen sind allerdings meist sehr knapp und reichen fuumlr eine vertiefte Beschaumlftigung mit einem Thema nicht aus

Historische Lexika Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL) Hamm 1975ff (httpwwwbautzdebbkl)

Allgemeine deutsche Biographie [ADB] hg v der Historischen Commission bei d Kgl Akademie d Wissenschaften 56 Bde Leipzig 1875-1912 ND Berlin 1967-1971 (Internet httpmdz1bib-bvbde~ndbadb_indexhtml)

Asendorf Manfred ua Geschichte Lexikon der wissenschaftlichen Grundbegriffe Reinbek 1994

Bayer Erich Woumlrterbuch zur Geschichte Begriffe und Fachausdruumlcke 5 neugestaltete u erw Aufl Stuttgart 2003

Deutsches biographisches Archiv Neue Folge bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts Muumlnchen 1989ff (mit Deutschem biographischem Index Zugriff per Microfiche und online)

dtv-Atlas zur Weltgeschichte Karten und chronologischer Abriszlig 2 Bde Muumlnchen 271993

Fischer Lexikon Geschichte aktual u uumlberarb Aufl Frankfurt am Main 2003 (empfehlenswert)

Geschichtliche Grundbegriffe Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland 7 Bde und ein Registerband Stuttgart 1972-1992

Haberkern Eugen Wallach Joseph Friedrich Hilfswoumlrterbuch fuumlr Historiker Tuumlbingen ua 92001

Handwoumlrterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte (HRG) 5 Bde Berlin 1971-1998

Jaumlger Friedrich (Hg) Enzyklopaumldie der Neuzeit bisher 4 Baumlnde Stuttgart 2006

Jordan Stefan Lexikon Geschichtswissenschaft Hundert Grundbegriffe Ditzingen 2002

Lexikon fuumlr Theologie und Kirche (LThK) 11 Bde 3 voumlllig neu bearb Aufl Freiburg 1993-2001

Meyers Taschenlexikon Geschichte 6 Bde Mannheim 21989

Neue deutsche Biographie [NDB] hg v der Historischen Kommission bei d Bayrischen Akademie d Wissenschaften Muumlnchen 1953ff (Internet httpwwwndbbadw-muenchende)

Der Groszlige Ploetz Die Daten-Enzyklopaumldie der Weltgeschichte Daten Fakten Zusammenhaumlnge Koumlln 332002

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 14

Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG) 8 Bde 4 voumlllig neu bearb Aufl Tuumlbingen 1998-2005

Theologische Realenzyklopaumldie (TRE) 36 Bde Berlin ua 1977-2004

Woumlrterbuch Geschichte hg v Konrad Fuchs Heribert Raab Muumlnchen 132002 (fruumlher unter dem Titel bdquodtv-Woumlrterbuch zur Geschichteldquo erschienen breiter als HaberkernWallach)

Ur- und Fruumlhgeschichte Reallexikon der Vorgeschichte Bd 1-14 Berlin 1924-1929

Filip J Enzyklopaumldisches Handbuch zur Ur- und Fruumlhgeschichte 2 Bde Prag 1966

Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA) 2 voumlllig neu bearbeitete Auflage Bd 1ff Berlin New York 1973ff

Alte Geschichte The Oxford Classical Dictionary (OCD) Oxford 31996 Paulyrsquos Realencylopaumldie der classischen Altertumswissenschaft (RE) 68 Bde in zwei Reihen [A-P

und R-Z] Stuttgart bzw Muumlnchen 1893-1999 (absolut grundlegend) Der Kleine Pauly (KlP) 5 Bde Stuttgart Muumlnchen 1964-1975 ND Muumlnchen 1979 Der Neue Pauly (DNP) 16 Bde Stuttgart 1996-2005 Reallexikon fuumlr Antike und Christentum (RAC) Stuttgart 1950ff (auch fuumlr die Antike von Bedeutung)

Mittelalter Dictionary of the Middle Ages (DMA) 8 Bde New York 1982-1989 Die deutsche Literatur des Mittelalters Verfasserlexikon (VLex) Berlin 1978-2001 Supplemente ab

2001 Lexikon des Mittelalters (LexMA) 9 Bde Muumlnchen Zuumlrich 1980-2003 (absolut grundlegend)

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Dewald Jonathan (Hg) Europe 1450 to 1789 6 Bde New York 2004 Enzyklopaumldie der Neuzeit Stuttgart 2006ff Schneiders Werner (Hg) Lexikon der Aufklaumlrung Deutschland und Europa Muumlnchen 1995

Lateinamerikanische Geschichte Alexander Robert J (Hg) Bibliographical Dictionary of Latin American and Caribbean Political

Leaders New York Greenwood Press 1988 Collier Simon ua (Hg) The Cambridge Encyclopedia of Latin America and the Caribbean Cam-

bridge Cambridge University Press 1985 Tenenbaum Barbara A ua (Hg) Encyclopedia of Latin American History and Culture 5 Bde New

York Scribnerrsquos 1996 Velaacutezquez Bonilla Carmela Diccionario de teacuterminos coloniales San JoseacuteCR Editorial de la

Universidad de Costa Rica 2005 Zudem existieren zu allen Staaten Lateinamerikas einzelstaatliche Lexika die in der Reihe ldquoHistorical

Dictionary of [Land]ldquo erschienen sind

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

15

Osteuropaumlische Geschichte Bolšaja sovetskaja ėnciklopedija Bd 1-65 1Auflage Moskva 1926ff

Brown A The Soviet Union A Biographical Dictionary London 1990

Čuguev V The Biographical Dictionary of the Former Soviet Union London ua 1992

Čuguev V ua Kto estrsquo kto v Rossii I byvšem SSSR vydajuščiesja ličnosti byvšego Sovetskogo So-juza Rossii I emigracii Moskva 1994

Enciklopediceskij slovarrsquo Brokgauz I Efron Bd 1-86 Moskva 1890-1907

Kallinikov P Russkij biografičeskij slovarrsquo 20 Bde Moskva 1998-2001

McCauley M Who is Who in Russia since 1900 London ua 1997

Puškarev SG Dictionary of Russian historical terms from the eleventh century to 1917 New Haven 1970

Sovetskaja istoričeskaja ėnciklopedija 16 Bde Moskva 1961-1976

Torke H-J Lexikon der Geschichte Russlands Von den Anfaumlngen bis zur Oktoberrevolution Muumln-chen 1985

The modern encyclopedia of Russian and Soviet history Bd 1-60 Gulf Breeze 1976-2001

Schiffahrtsgeschichte Oxford Encyclopedia of Maritime History 4 Bde New York 2007

Kemp Peter (Hg) The Oxford companion to ships amp the sea Oxford 1976

b) Handbuumlcher und Reihen Handbuumlcher dienen der Information uumlber einen historischen Zusammenhang Im Gegensatz zu Lexika bieten sie eine zusammenhaumlngende Darstellung des Forschungsstandes Ihr Aufbau ist meist chronologisch-geographisch und nicht systematisch Dennoch eignen sie sich zur Erar-beitung der bdquoharten Faktenldquo eines konkreten Themenbereichs was sie auch zu einer wertvol-len Hilfe bei der Vorbereitung auf Pruumlfungen macht

Allgemein Ariegraves Philippe Duby George (Hg) Geschichte des privaten Lebens 5 Bde Frankfurt am Main

1989-1995

Berg Christa ua (Hg) Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte 6 Bde Muumlnchen 1987-1998

Blickle Peter (Hg) Handbuch der Geschichte Europas Stuttgart 2002ff (Einzelbaumlnde beachten)

Cipolla Carlo M Borchardt Knut (Hg) Europaumlische Wirtschaftsgeschichte 5 Bde Stuttgart ua 1976-1980

Duby Georges Perrot Michelle (Hg) Geschichte der Frauen 5 Bde Frankfurt am Main 1993-1995

Fischer Wolfram (Hg) Handbuch der europaumlischen Wirtschafts- und Sozialgeschichte 6 Bde Stutt-gart 1980-1993

Gebhardt Bruno (Hg) Handbuch der deutschen Geschichte 10 voumlllig neu bearb Auflage 24 Bde Stuttgart 2001-2006

Groh Dieter (Hg) Propylaumlen Geschichte Deutschlands 9 Bde Berlin 1983-1995

Henning Friedrich Wilhelm Handbuch der Wirtschafts- und Sozialgeschichte Deutschlands 3 Bde Paderborn ua 1991-1999

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 16

Jaumlger Friedrich ua (Hg) Handbuch der Kulturwissenschaften 3 Bde Stuttgart 2004

Jedin Hubert (Hg) Handbuch der Kirchengeschichte 7 Bde Freiburg ua 1962-1979

Jeserich Kurt A ua (Hg) Deutsche Verwaltungsgeschichte 6 Bde Stuttgart 1983-1988

Koumlbler Gerhard Historisches Lexikon der deutschen Laumlnder Die deutschen Territorien und reichs-unmittelbaren Geschlechter vom Mittelalter bis zur Gegenwart Muumlnchen 61999

Koumlnig Wolfgang (Hg) Propylaumlen Technikgeschichte 5 Bde Berlin 1990-1992

Schieder Theodor (Hg) Handbuch der europaumlischen Geschichte 7 Bde Stuttgart 1968-1992

Wehler Hans-Ulrich (Hg) Moderne deutsche Geschichte Von der Reformation bis zur Vereinigung 12 Bde Frankfurt am Main 1985-1997

Handbuch-Reihen Fischer-Weltgeschichte 36 Bde Frankfurt am Main 1965-83

Oldenbourg Geschichte Lehrbuch (OGL) Muumlnchen 2000ff

Oldenbourg-Grundriszlig der Geschichte (OGG) Muumlnchen (jeweils neueste Auflage benutzen)

Enzyklopaumldie Deutscher Geschichte (EDG) 26 Bde Muumlnchen 1988ff (jeweils neueste Auflage be-nutzen)

Alte Geschichte Aufstieg und Niedergang der Roumlmischen Welt (ANRW) 3 Reihen mit jeweils mehreren Baumlnden Ber-

lin New York 1972ff (httpwwwcsukyedu~raphaelscaifeanrwhtml ndash Index)

The Cambridge Ancient History (CAH) 12 Bde 1923-1939 voumlllige Neubearbeitung seit 1970

Handbuch der Altertumswissenschaft (HdA) begr von Iwan von Muumlller fortgef von Hermann Bengtson Muumlnchen 1885ff (eine Uumlbersicht bei Jaumlger Gerhard Einfuumlhrung in die klassische Phi-lologie Muumlnchen 31989)

Mittelalter The New Cambridge Medieval History 7 Bde Cambridge 1995

Kroeschell Karl Deutsche Rechtsgeschichte Bd 1 bis 1250 Koumlln ua 122008 Bd 2 bis 1650 Koumlln ua 92008 [Bd 3 seit 1650 Koumlln ua 52008]

Fruumlhe Neuzeit Brady Thomas A (Hg) Handbook of European History 1400-1600 Late Middle Ages Renaissance

and Reformation Leiden ua 1994ff

Dewald Jonathan (Hg) Europe 1450 to 1789 6 Bde New York 2004

Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006

Neuere und Neueste Geschichte Aubin Hermann Zorn Wolfgang (Hg) Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte

2 Bde Stuttgart 1971-1976

Huber Ernst Rudolf Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789 8 Bde Stuttgart ua 1957-1991

Ders (Hg) Dokumente zur Deutschen Verfassungsgeschichte im 19 und 20 Jahrhundert 4 Bde und ein Registerband Stuttgart 31978-1992

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

17

Koumlbler Gerhard Historisches Lexikon der deutschen Laumlnder Die deutschen Territorien und reichs-unmittelbaren Geschlechter vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 uumlberarb u erg Aufl Muumlnchen 2007

Koumlnig Wolfgang (Hg) Propylaumlen Technikgeschichte 5 Bde Berlin 1990-1992

Schieder Theodor (Hg) Handbuch der europaumlischen Geschichte 7 Bde Stuttgart 1968-1992

Lateinamerikanische Geschichte Bernecker Walther ua (Hg) Handbuch der Geschichte Lateinamerikas 3 Bde Stuttgart Klett-

Cotta 1992-1996

Bethell Leslie (Hg) The Cambridge History of Latin America 11 Bde Cambridge ua Cambridge University Press 1984-1995

Bulmer-Thomas Victor ua (Hg) The Cambridge Economic History of Latin America 2 Bde Cam-bridge Cambridge University Press 2006

Trigger Bruce G (Hg) The Cambridge History of the Native Peoples of the Americas 3 Bde Cam-bridge ua Cambridge University Press 1996-2000

Osteuropaumlische Geschichte Haumann Heiko Geschichte Ruszliglands Zuumlrich 22003

Hellmann Manfred ua (Hg) Handbuch der Geschichte Russlands Bd1-6 Stuttgart 1981-2004

Kappeler Andreas Russische Geschichte Muumlnchen 1997

Stoumlkl Guumlnther Russische Geschichte Von den Anfaumlngen bis zur Gegenwart Stuttgart 1965

The Cambridge History of Russia Bd 1-3 Cambridge 2006

Torke H-J Einfuumlhrung in die Geschichte Russlands Muumlnchen 1997

Fachdidaktik Bergmann Klaus ua (Hg) Handbuch der Geschichtsdidaktik Seelze-Velber 51997

Mayer Ulrich ua (Hg) Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht SchwalbachTs 2004

Pandel Hans-Juumlrgen Schneider Gerhard (Hg) Handbuch Medien im Geschichtsunterricht Schwal-bachTs 1999

c) Atlanten Groszliger historischer Weltatlas 4 Bde Muumlnchen 1978-1996

Barrington Atlas of the Greek and Roman World unter Mitwirkung zahlreicher Wissenschaftler hg v Richard A Talbert Princeton Oxford 2000

Putzger Historischer Weltatlas Berlin 1032002

Daruumlber hinaus gibt es etliche regionalhistorische Atlanten und thematische Kartenwerke

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 18

2 Ausgewaumlhlte Uumlberblicksdarstellungen

Ur- und Fruumlhgeschichte (In Klammern Epochen- Themeneingrenzung) Beilke-Voigt I Das Opfer im archaumlologischen Befund Studien zu den sog Bauopfern kultischen

Niederlegungen und Bestattungen in ur- und fruumlhgeschichtlichen Siedlungen Norddeutschlands und Daumlnemarks RahdenWestfalen 2006 (Bauopfer)

Biel J Rieckhoff S Die Kelten in Deutschland Stuttgart 2001 (Vorroumlmische Eisenzeit Hallstatt-zeit Lategravenezeit)

Brather S Ethnische Interpretationen in der fruumlhgeschichtlichen Archaumlologie Berlin 2004 (Ethni-sche Deutung)

Burmeister St Muumlller-Scheeszligel N Soziale Gruppen - kulturelle Grenzen Muumlnster 2006 (Sozialge-schichte aus archaumlologischer Perspektive)

Fassbinder Stefan Wallfahrt Andacht und Magie Religioumlse Anhaumlnger und Medaillen in Beitraumlge zur neuzeitlichen Froumlmmigkeitsgeschichte Suumldwestdeutschlands aus archaumlologischer Sicht (Zeit-schrift fuumlr Archaumlologie des Mittelalters Beiheft 18) Bonn 2003 (Mittelalter Fruumlhe Neuzeit)

Fluumleler Marianne ua (Hg) Stadtluft Hirsebrei und Bettelmoumlnch Die Stadt um 1300 Stuttgart 1992 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

Hinz H-M Wieczorek A (Hg) Europas Mitte um 1000 Beitraumlge zur Geschichte Kunst und Ar-chaumlologie Bd 1 Stuttgart 2000 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

Jockenhoumlvel A Kubach W Bronzezeit in Deutschland Stuttgart 1994 (Bronzezeit)

Jungklaus Bettina Die anthropologische Bearbeitung der Skelette vom fruumlhneuzeitlichen Pauli-Friedhof der Brandenburger Neustadt in Archaumlologische Untersuchungen in der Neustadt Bran-denburg Brandenburg 1998 S85-94 (Neuzeit)

Lohrke B Kinder in der Merowingerzeit Graumlber von Maumldchen und Jungen in der Alemannia Rah-denWestfalen 2004 (Voumllkerwanderungszeit Fruumlhes Mittelalter)

Luumlning J Steinzeitliche Bauern in Deutschland Die Landwirtschaft im Neolithikum Bonn 2000 (Steinzeit)

Muumlller-Wille M ua Fruumlhstaumldtische Zentren der Wikingerzeit und ihr Hinterland Stuttgart 2002 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

Neumeister-Taroni B Rippmann D (Hg) Gesellschaft und Ernaumlhrung um 1000 Eine Archaumlologie des Essens Vevey 2000 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

Owen Linda R ua Von der Geburt bis zum Tode Individuelle und gesellschaftliche Dimensionen von Alter und Geschlecht in der Urgeschichte Konferenzband HU Berlin 2004 Berlin 2004 S143-520 (Gender)

Stiegemann C Wemdorf M (Hg) Kunst und Kultur in der Karolingerzeit Mainz 1999 (Voumllker-wanderungszeit Fruumlhes Mittelalter)

Voumllling Th Germanien an der Zeitenwende Studien zum Kulturwandel beim Uumlbergang von der vor-roumlmischen Eisenzeit zur aumllteren roumlmischen Kaiserzeit in der Germania Magna Oxford 2005 (Rouml-mische Kaiserzeit)

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

19

Alte Geschichte Bleicken Jochen Die athenische Demokratie 4 voumlllig uumlberarb und wesentl erw Aufl Paderborn

1995

Ders Die Verfassung der Roumlmischen Republik Grundlagen und Entwicklung Paderborn 82000

Ders Verfassungs- und Sozialgeschichte des Roumlmischen Kaiserreiches 2 Bde Paderborn 81995

Dahlheim Werner Die Antike Griechenland und Rom von den Anfaumlngen bis zur Expansion des Is-lam Paderborn 62002

Kloft Hans Die Wirtschaft der griechisch-roumlmischen Welt Eine Einfuumlhrung Darmstadt 1992

Meier Christian Res publica amissa Eine Studie zu Verfassung und Geschichte der spaumlten roumlmischen Republik Frankfurt am Main 31997

Die Oldenbourg-Grundrisse (Muumlnchen) fuumlr die Gebiete der griechischen und roumlmischen Geschichte enthalten am Schluszlig ausfuumlhrliche Uumlbersichten uumlber die wichtigen Quellen und besonders zu beach-tende wissenschaftliche Literatur

Schuller Wolfgang Griechische Geschichte 5 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen 2002 Gehrke Hans-Joachim Geschichte des Hellenismus 3 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen 2003 Bleicken Jochen Geschichte der Roumlmischen Republik Muumlnchen 62004 Dahlheim Werner Geschichte der Roumlmischen Kaiserzeit 3 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen

2003 Martin Jochen Spaumltantike und Voumllkerwanderung Muumlnchen 42001 Schreiner Peter Byzanz Muumlnchen 21994

Mittelalter Pohl Walter Die Voumllkerwanderung Eroberung und Integration Stuttgart ua 2002

Angenendt Arnold Das Fruumlhmittelalter Die abendlaumlndische Christenheit von 400-900 Stuttgart 32001

Geary Patrick J Die Merowinger Europa vor Karl dem Groszligen Muumlnchen 22004

Althoff Gerd Die Ottonen Koumlnigsherrschaft ohne Staat 2 erw Aufl Stuttgart 2005

Boshof Egon Die Salier 4 aktual Aufl Stuttgart 2000

Engels Odilo Die Staufer 7 uumlberarb u erg Aufl Stuttgart 2000

Mayer Hans E Geschichte der Kreuzzuumlge 9 verb Aufl Stuttgart 2000

Schulze Hans K Grundstrukturen der Verfassung im Mittelalter 3 Bde Stuttgart 199098

McCormick Michael Origins of European Economy Communications and Commerce AD 300-900 Cambridge 2001

Flasch Kurt Das philosophische Denken im Mittelalter von Augustinus bis Macchiavelli Stuttgart 22000 (grundlegende Einfuumlhrung)

Lindberg David C Von Babylon bis Bestiarium Die Anfaumlnge des abendlaumlndischen Wissens Stutt-gart ua 1994 (gut und umfassend)

Bumke Joachim Houmlfische Kultur Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter Neuausgabe in einem Band Muumlnchen 102002

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Duumllmen Richard van Kultur und Alltag in der Fruumlhen Neuzeit 3 Bde Muumlnchen sup21999

Greyerz Kaspar von Religion und Kultur Europa 1500-1800 Goumlttingen 2000

Muumlnch Paul Lebensformen in der Fruumlhen Neuzeit Frankfurt am Main 1992

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 20

Nipperdey Thomas Deutsche Geschichte

Bd 1 1800-1866 Buumlrgerwelt und starker Staat Muumlnchen 1983 Bd 21 1866-1918 Arbeitswelt und Buumlrgergeist Muumlnchen 1990 Bd 22 1866-1918 Machtstaat vor der Demokratie Muumlnchen 1992 Stollberg-Rilinger Barbara (Hg) Einfuumlhrung in die Fruumlhe Neuzeit online in httpwwwuni-

muensterdeFNZ-Online 2003 (Stand 1292007)

Wehler Hans-Ulrich Deutsche Gesellschaftsgeschichte

Bd 1 Vom Feudalismus des Alten Reiches bis zur defensiven Modernisierung der Reformaumlra 1700-1815 Muumlnchen 31996

Bd 2 Von der Reformaumlra bis zur industriellen und politischen bdquoDeutschen Doppelrevolutionldquo 1815-184549 Muumlnchen 42005

Bd 3 Von der bdquoDeutschen Doppelrevolutionldquo bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges 1849-1914 Muumlnchen 21995

Bd 4 Vom Beginn des Ersten Weltkriegs bis zur Gruumlndung der beiden deutschen Staaten 1914-1949 2 durchges Aufl Muumlnchen 2003

Bd 5 Von der Gruumlndung der beiden deutschen Staaten bis zur Vereinigung 1949-1991 Muumlnchen [erscheint ca 2007]

Winkler Heinrich August Der lange Weg nach Westen

Bd 1 Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Repu-blik Muumlnchen 52002

Bd 2 Deutsche Geschichte vom bdquoDritten Reichldquo bis zur Wiedervereinigung Muumlnchen 52002 Zedler Johann Heinrich Grosses vollstaumlndiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Kuumlnste

64 Bde Leipzig Halle 1732-1750 2 photomechan Nachdruck Graz 1994-1999 auch in httpwwwzedler-lexikonde

Lateinamerikanische Geschichte Andreo Garcia Juan Guardia Sara Beatriz (Hg) Historia de las mujeres en Ameacuterica Latina Murcia

Universidad de Murcia 2002

Bakewell Peter A History of Latin America 1450 to the Present MaldenMA Oxford Blackwell Publishing sup22006

Buisson Inge Schottelius Herbert Die Unabhaumlngigkeitsbewegungen in Lateinamerika 1788-1926 Stuttgart Klett-Cotta 1980

Chasteen John C Americanos Latin Americarsquos struggle for independence Oxford Oxford Univer-sity Press 2008

Chasteen John C Born in blood and fire A concise history of Latin America New York Norton 2006

Koumlnig Hans-Joachim Kleine Geschichte Lateinamerikas Stuttgart Reclam 2006

Leoacuten Portilla Miguel Saacutenchez-Albornoz Nicolaacutes (Hg) Ameacuterica Latina en la eacutepoca colonial 2 Bde Barcelona Criacutetica 2003

Morant Isabel (Hg) Historia des las Mujeres en Espantildea y Ameacuterica Latina 4 Bde Madrid Editorial Caacutetedra 2005-2006

Pietschmann Horst Die staatliche Organisation des kolonialen Iberoamerika Stuttgart Klett-Cotta 1980

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

21

Skidmore Thomas E Smith Peter H (Hg) Modern Latin America New York Oxford University Press 2005

Zur Nationalgeschichte einzelner Laumlnder Lateinamerikas sei auf folgende Reihen verwiesen ldquoKleine Geschichte helliprdquo aus dem Beck Verlag (Beckrsquosche Reihe) und ldquoA Concise History helliprdquo aus dem Ver-lag Cambridge University Press

Osteuropaumlische Geschichte Altrichter H Kleine Geschichte der Sowjetunion 1917-1991 Muumlnchen 2001

Abramov LV ua Istorija Rossii Bd 1-3 Moskva 1993

Alpern Engel Barbara Women in Russia 1700-2000 Cambridge 2004

Billington JH The Icon and the Axe An Interpretative History of Russian Culture New York 1966

Goehrke Carsten Russischer Alltag Bd 1-3 Zuumlrich 2003-2005

Hildermeier M Die Sowjetunion 1917-1991 (OGG 31) Muumlnchen 2001

Houmlsch E Geschichte Russlands Vom Kiever Reich bis zum Zerfall des Sowjetimperiums Stuttgart ua 1996

Hosking Geoffrey A Russia People and Empire 1552-1917 London 1997

Kappeler Andreas Russland als Vielvoumllkerreich Entstehung ndash Geschichte ndash Verfall Muumlnchen 1992

Ključevskij VO Geschichte Russlands Bd 1-4 Stuttgart 1925-1926

Mironov BN Socialrsquonaja istorija Rossii perioda imperii (XVIII- načalo XX v) 2 Bde St Peters-burg 1999

Nolte H-H Kleine Geschichte Russlands Stuttgart 1998

Schmidt C Russische Geschichte 1547-1917 (OGG 33) Muumlnchen 2003

Solovrsquoev SM Istorija Rossii s drevnejšich vremen Bd 1-15 Moskva 1960-1966

Stoumlkl Guumlnther Russische Geschichte von den Anfaumlngen bis zur Gegenwart Stuttgart 51990

Schiffahrtsgeschichte Heidbrink Ingo bdquoDeutschlands einzige Kolonie ist das Meerldquo Die Hochseefischerei und die Fische-

reikonflikte des 20 Jahrhunderts Hamburg 2004

Kiedel Klaus-Peter Kuumlstenschiffer Alltag auf Motorseglern Kuumlmos und Containerfeedern Hamburg 1966

Kiedel Klaus-Peter Arbeitsplatz Schiff 100 Jahre See-Berufsgenossenschaft 1887-1987 Hamburg 1987

Kludas Arnold Die Geschichte der deutschen Passagierschiffahrt Hamburg 1986

Scholl Lars U Deutsche Marinemalerei 1830-2000 Helgoland 2002

Schulze-Wegner Guntram Deutschland zur See 150 Jahre Marinegeschichte im Auftrag des Deut-schen Marine-Instituts hrsg bearb und erw von Heinrich Walle Mit einer Zusammenfassung von Michael Salewski Hamburg 1988

Winterhoff Edmund Walfang in der Antarktis (Schriften des Deutschen Schiffahrtsmuseums 4)

Oldenburg 1974

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 22

III Materialbeschaffung

1 Bibliographieren

Zur intensiven Beschaumlftigung mit einem Thema reichen Lexika und Handbuumlcher nicht aus vielmehr muszlig auch die einschlaumlgige Spezialliteratur herangezogen werden Die Technik die relevante Literatur zu einem bestimmten Themenbereich zu finden wird bdquoBibliographierenldquo genannt Ohne eine klare Fragestellung und ein bereits vorhandenes Uumlberblickswissen uumlber den Untersuchungsgegenstand wuumlrde man sich jedoch in der Menge der Literatur verlieren Grundsaumltzlich unterscheidet man zwei Arten des Bibliographierens das unsystematische und das systematische Bibliographieren

a) Systematisches Bibliographieren Die Grundlage des systematischen Bibliographierens sind abgeschlossene und laufende Bib-liographien Bibliothekskataloge und Fachdatenbanken die bibliographischen Beilagen der neuesten Jahrgaumlnge der einschlaumlgigen Zeitschriften sowie Quellensammlungen Die Auswer-tung relevanter Bibliographien ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Literaturrecherche de-ren Aufgabe darin besteht die vorhandenen Quellen- und Literaturangaben sowie die aktuel-len Publikationen zu einem Thema moumlglichst vollstaumlndig zu erfassen

b) Unsystematisches Bibliographieren Bei diesem Weg geht man von einschlaumlgigen Lexikon- und Handbuchartikeln aber auch von Monographien und Aufsaumltzen aus die einem etwa uumlber die Literaturliste eines Seminars in die Haumlnde gefallen sind Deren Literaturverzeichnisse wertet man aus und gelangt so in einer Art Schneeballsystem Schritt fuumlr Schritt zu einer umfangreichen Literaturliste Diese Art des Vor-gehens birgt jedoch mehrere gravierende Nachteile in sich - Die bdquoTrefferldquo sind mehr oder weniger zufaumlllig Es besteht die Gefahr daszlig Sie zentrale Ti-

tel uumlbersehen - Die so entstandene Literaturliste ist unvollstaumlndig Vor allem die neueste Literatur fehlt

da man bdquoruumlckwaumlrtsldquo bibliographiert Titel die nach den bdquoausgeschlachtetenldquo Werken er-schienen sind entgehen Ihnen Insbesondere die in Zeitschriften und Sammelbaumlnden pub-lizierten Aufsaumltze sind so kaum zu finden

- Auf diese Weise treffen die Autoren dieser bdquoausgeschlachtetenldquo Werke die Literaturaus-wahl fuumlr Sie ndash denn was diese nicht beruumlcksichtigt haben entgeht somit auch Ihnen

c) Bibliographische Hilfsmittel und Bibliographien Eine Bibliographie ist ein Buch oder eine Datenbank in dem bzw der andere Buumlcher oder Aufsaumltze verzeichnet werden Es gibt Bibliographien fuumlr die gesamte Geschichtswissenschaft aber auch fuumlr einzelne Epochen Bereiche Regionen oder historische Teildisziplinen Man unterscheidet grundsaumltzlich zwischen abgeschlossenen und laufenden (dh in der Regel jaumlhr-lich erscheinenden) Bibliographien

Bibliographische Hilfsmittel Baumgart Winfried Buumlcherverzeichnis zur deutschen Geschichte Hilfsmittel Handbuumlcher Quellen

Muumlnchen 142001 (gut zum Einstieg aber die Kulturgeschichte fehlt)

Feldmann Reinhard Schulze Klaus Wie finde ich Literatur zur Geschichte Berlin 31995

Kernchen Hans-Juumlrgen Kernchen Dagmar (Hg) Tokol-Weitzel Handbuch der bibliographischen Nachschlagewerke 2 Bde Frankfurt am Main 61984

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

23

Spezialbibliographien zur Zeitschriftenliteratur Poolersquos Index of Periodical Literature (1802-1907) GloucesterMA 1963

Index deutschsprachiger Zeitschriften 1750-1815 (Zeitschriftenindex) 10 Bde Goumlttingen 1997 (auch auf Microfiche)

Internationale Bibliographie der Zeitschriftenliteratur aus allen Gebieten des Wissens (IBZ) Osna-bruumlck 1965ff (bis 1983 als Druckausgabe danach als Datenbank online zugaumlnglich)

Bibliographie der deutschen Zeitschriftenliteratur mit Einschluszlig von Sammelwerken Leipzig 1896-1944 194748-1964

Bibliographie der fremdsprachigen Zeitschriftenliteratur Leipzig 1911-1964

Bibliographien fuumlr die Geschichtswissenschaft Historical Abstracts Bibliography of Historical Sciences Santa Barbara 1955ff (ausschlieszliglich Zeit-

schriftenliteratur jeweils mit kurzer Inhaltsangabe daher besonders nuumltzlich auch als CD-ROM erhaumlltlich)

Historische Bibliographie hg v der Arbeitsgemeinschaft auszligeruniversitaumlrer Forschungseinrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland Muumlnchen 1987ff (jaumlhrlich erscheinend auch als Datenbank unter den Fachdatenbanken der SuUB verfuumlgbar)

Internationale Bibliographie der Rezensionen geistes- und sozialwissenschaftlicher Literatur (IBR) Osnabruumlck 1969ff (hier finden Sie Rezensionen zu der fuumlr Sie relevanten Literatur als Datenbank unter den Fachdatenbanken der SuUB online verfuumlgbar ab 1985)

Jahresberichte fuumlr deutsche Geschichte Berlin 1927ff (httpjdgdbbbawdecgi-binjdg)

Alte Geschichte Lrsquoanneacutee philologique (LPh) Bibliographie critique et analytique de lrsquoantiquiteacute greacuteco-latine (fondeacutee

par J Marouzeau) Paris 1928ff (maszliggebliche laufende Bibliographie)

Dyabola DYnamisch Anwachsende DatenBank zu den Objekten und zur Literatur der Altertums- und Kunstwissenschaften (httpwwwdyabolade)

Gnomon Kritische Zeitschrift fuumlr die gesamte klassische Altertumswissenschaft Muumlnchen 1925ff (httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonmanualindexhtml ndash Gnomon Bibliographische Da-tenbank die letzten drei Jahrgaumlnge sind frei verfuumlgbar)

Mittelalter Heit Alfred Voltmer Ernst Bibliographie zur Geschichte des Mittelalters Muumlnchen 1997 (hervor-

ragendes Hilfsmittel zur ersten bibliographischen Annaumlherung an ein Thema)

International Medieval Bibliography (IMB) Leeds 1968ff (enthaumllt Beitraumlge zu Zeitschriften und Sammelbaumlnden (= unselbstaumlndige Schriften) jedoch kaum Monographien auch als Datenbank on-line zugaumlnglich) (nur aus dem Campus-Netz)

Medioevo latino (ML) Bollettino bibliografico della cultura europea dal secolo VI al XIII Florenz 1980ff (ausfuumlhrlichste Mittelalterbibliographie mit leichtem Zugang zu mittelalterlichen Autoren)

Monumenta Germaniae Historica wwwmghde (Katalog der groumlszligten Spezialbibliothek zum Mittelal-ter enthaumllt auch unselbstaumlndige Literatur)

Regesta imperii wwwregesta-imperiide

Fruumlhe Neuzeit Bibliographie annuelle de lrsquohistoire de France

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 24

Iacutendice histoacuterico espantildeol httpwwwubesspubcolecc315htm

Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 16 und 17 Jahrhunderts httpwwwvd16de httpwwwvd17de

Neuere und Neueste Geschichte Bibliographie zur Zeitgeschichte Beilage der Vierteljahrshefte fuumlr Zeitgeschichte Stuttgart 1990ff

(erfaszligt auch die Zeitschriftenliteratur unverzichtbar fuumlr alle Themen aus dem 20 Jahrhundert)

Heimpel Hermann Geuss Herbert (Hg) Dahlmann-Waitz Quellenkunde der deutschen Geschichte Bibliographie der Quellen und Literatur zur deutschen Geschichte Bd 1ff Stuttgart 101969ff (grundlegende abgeschlossene Bibliographie zur deutschen Geschichte)

Jahresberichte fuumlr Deutsche Geschichte Berlin 1925-193940 fortgefuumlhrt als Jahresberichte fuumlr Deut-sche Geschichte Neue Folge Berlin 1949ff (als Datenbank online verfuumlgbar)

Ruck Michael Bibliographie zum Nationalsozialismus Koumlln 22000 (auch als CD-ROM)

Vogelsang Thilo Auerbach Hellmuth (Hg) Bibliographie zur Zeitgeschichte 1953-1980 4 Bde und ein Ergaumlnzungsband Muumlnchen 1982-1991

Wehler Hans-Ulrich Bibliographie zur neueren deutschen Sozialgeschichte 1500-1991 Muumlnchen 1993

Lateinamerikanische Geschichte Bibliografiacutea histoacuterica mexicana publicacioacuten anual del Centro de Estudios Histoacutericos Meacutexico El

Colegio de Meacutexico 1967-1993 (1996)

Handbook of Latin American Studies A selective and annotated guide to recent publications in art history language literature music and philosophy Austin 1947 ff (online verfuumlgbar unter httplcweb2locgovhlas)

Osteuropaumlische Geschichte Crowther Peter A (Hg) A Bibliography of Works in English on Early Russian History to 1800 Ox-

ford 1969

Drobižev VZ (Hg) Sovetskoe obščestvo v vospominanijach i dnevnikach Moskva 1990

European Bibliography of Slavic and East European Studies Bibliographie europeacuteenne des travaux sur lrsquoex-URSS et lrsquoEurope de lrsquoEst httpebseesstaatsbibliothek-berlindeinstitutionsphp

International Bibliography of Pre-Petrine Russia Early Ukraine and the Russian Territories und Pol-ish-Lituanian Rule hg v Osteuropa-Institut Muumlnchen Muumlnchen 1993ff

Lubitz Wolfgang (Hg) Trotsky Bibliography List of Separately Published Titles Periodical Articles and Titels in Collection Treating LD Trotsky and Trotskyism Muumlnchen 1982

McNeal Robert H (Hg) Guide to the Decisions of the Communist Party of the Soviet Union 1917-1967 (Ukazatelrsquo rešenij Kommunističeskoj partii Sovetskogo Sojuza 1917-1967) Toronto 1972

McNeal Robert H Stalinrsquos Works An Annotated Bibliography StanfordCal 1967

Metzger Wolfgang Bibliographie deutschsprachiger Sowjetunion ndash Reiseberichte ndash Reportagen und Bildbaumlnde 1917-1990 Wiesbaden 1991

Meyer Klaus Bibliographie zur osteuropaumlischen Geschichte Verzeichnis der zwischen 1939 und 1964 veroumlffentlichten Literatur in westeuropaumlischen Sprachen zur osteuropaumlischen Geschichte bis 1945 Berlin 1972

Osteuropa-Jahresbibliographie (1994ff) Muumlnchen 1995ff

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Russia and the Soviet Union A Bibliographic Guide to Western-Language Publications hg v Paul L Horecky ChicagoIll London 1965

Russia USSR compiled by Lesley Pitman Oxford sup21994

Rustemeyer Angela Siebert Diana (Hg) Alltagsgeschichte der unteren Schichten im Russischen Reich (1861-1914) Kommentierte Bibliographie zeitgenoumlssischer Titel und Bericht uumlber die For-schung (= Quellen und Studien zur Geschichte des oumlstlichen Europa 46) Stuttgart 1997

The American Bibliography of Slavic and East European Studies (erscheint jaumlhrlich seit 1972)

Vifaost Virtuelle Fachbibliothek Osteuropa Das Wissenschaftsportal fuumlr die Laumlnder Ost- Ostmittel- und Suumldosteuropas httpwwwvifaostde

Zajončkovskij PA (Hg) Istorija dorevoljucionnoj Rossii v dnevnikach i vospominanijach Annoti-rovannyj ukazatellsquo knig i publikacij v žurnalach 4 Bde Moskau 1976-1983

Zorin L Soviet Prisons and Concentration Camps An Annotated Bibliography NewtonvilleMass 1980

Schiffahrtsgeschichte May Jutta Die bdquoDocumenta Maritima Heberleinldquo und verwandte Bestaumlnde im Deutschen Schif-

fahrtsmuseum Hamburg 1996

Rahn Werner (Hg) Deutsche Marinen im Wandel Vom Symbol nationaler Einheit zum Instrument internationaler Sicherheit Muumlnchen 2005

2 Titelaufnahme (bibliographische Angaben)

Achten Sie beim Sammeln von Literatur stets darauf die bibliographischen Angaben der von Ihnen gefundenen Werke vollstaumlndig aufzunehmen und notieren Sie sich nach Moumlglichkeit auch deren Signaturen in der Bibliothek ndash anderenfalls muumlssen Sie spaumlter nochmals danach suchen Die Vollstaumlndigkeit der bibliographischen Angaben ist notwendig um Ihre Angaben uumlberpruumlfbar zu machen Grundsaumltzlich wird zwischen selbstaumlndigen und unselbstaumlndigen Schriften unterschieden Selbstaumlndige Schriften erscheinen unter dem Namen ihres Autors oder Herausgebers (Monographien Sammelbaumlnde) Unselbstaumlndige Schriften sind Aufsaumltze in Zeitschriften oder Sammelbaumlnden sowie Beitraumlge in Katalogen oder Lexika minus Die Namen von Verfassern und Herausgebern sind einheitlich anzugeben (entweder die

Vornamen aller Autoren immer abkuumlrzen oder immer ausschreiben auch zweite Vorna-men einheitlich behandeln)

minus Hat ein Werk mehr als zwei Autoren oder Herausgeber wird nur der erste genannt und mit dem Zusatz bdquoualdquo versehen die Trennung der Namen erfolgt durch Kommata

minus Titel und Untertitel sind ebenfalls ungekuumlrzt aufzunehmen (und zwar in der originalen Or-thographie) dazu kommen die Angaben von Erscheinungsort und -jahr Dagegen ist es im Deutschen nicht uumlblich den Verlag anzufuumlhren

minus Fehlen die Angaben von Verlagsort und -jahr (etwa bei aumllteren oder im Selbstverlag er-schienenen Schriften) wird dies durch die Abkuumlrzungen bdquooOldquo (ohne Ort) bzw bdquooJldquo (ohne Jahr) kenntlich gemacht Ist das Erscheinungsjahr erschlieszligbar (etwa aus dem Co-pyright-Vermerk oder aus dem Vorwort) wird es in eckige Klammern gesetzt Beispiel Berlin [1926]

minus In ganz seltenen Faumlllen kann die Angabe des Verfassers fehlen In Analogie zum Fehlen von Ort und Jahr wird dies mit bdquooVldquo (ohne Verfasser) gekennzeichnet

minus Wichtig Bibliographische Angaben beginnen mit einem Groszligbuchstaben und enden mit einem Punkt

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Beispiele

Monographien (= Einzeluntersuchungen) Name Vorname (oder Initial) Titel Untertitel Anzahl der Baumlnde Auflage (wenn aussagekraumlf-

tig) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (bei Neudruck auch urspruumlnglicher Erscheinungsort und -jahr)

Vester Michael ua Soziale Milieus im gesellschaftlichen Strukturwandel Zwischen Integration und Ausgrenzung Koumlln 1993

- Adelstitel Berufsbezeichnungen geistliche Titulaturen und Bezeichnungen aumlhnlicher Art werden bei der Ansetzung von Namen nicht beruumlcksichtigt

- Praumlpositionen Artikel oder unverschmolzene Praumlposition und Artikel stehen hinter dem Vorna-men Steinen Wolfram von den

- mehrere Titel desselben Autors Name abkuumlrzen mit Ders oder Dies - Auflagen werden angegeben vor dem Erscheinungsort (incl Zusaumltzen wie verbessert uumlberarbeitet

erweitert) 3 verb Aufl Stuttgart 2001 bzw bei unveraumlndertem Nachdruck hochgestellt vor dem Erscheinungsjahr Berlin 22006

- Zwei unterschiedliche Verlagsorte werden durch ein Komma getrennt bei mehr als zwei Ver-lagsorten nennen Sie jeweils nur den ersten und kuumlrzen danach mit ua ab

- Bei Hochschulschriften wird die Art der Qualifikationsschrift (zB Diss Muumlnchen oder Habil Berlin) und die Universitaumlt genannt

- Da einige Ortsnamen auf der Landkarte mehrfach vorkommen ist es uumlblich bei manchen ameri-kanischen Verlagsorten den dazugehoumlrigen Bundesstaat zu nennen (in Abkuumlrzung) zB Cam-bridgeMass (Cambridge im Bundesstaat Massachusetts im Unterschied zur englischen Stadt Cambridge) Dies kann auch bei sehr abseitigen Verlagsorten der Fall sein zB Gulf BreezeFl Verlagsort und Bundesstaat werden durch einen Schraumlgstrich getrennt

Monographien innerhalb einer Schriftenreihe Name Vorname Titel Untertitel (Reihentitel Band) Erscheinungsort Erscheinungsjahr

Muumlller Winfried Schulpolitik in Bayern im Spannungsfeld von Kultusbuumlrokratie und Besatzungs-macht 1945-1949 (Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte 36) Muumlnchen ua 1995

Koumlrperschaften als Herausgeber eines Bandes Titel Untertitel hg v Koumlrperschaft Verein oauml Erscheinungsort Erscheinungsjahr

Jenseits der Norm Auseinandersetzung mit dem Grabmal hg v Zentralinstitut und Museum fuumlr Se-pulkralkultur Kassel 1997

Bei Angabe eines einzelnen Aufsatzes aus einem solchen Band

Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Titel Untertitel hg v Koumlrperschaft Verein oauml Erscheinungsort Erscheinungsjahr Seitenzahlen x-y

Soumlrries Reiner Mit dem Anstaltszweck (nicht) vereinbar in Jenseits der Norm Auseinandersetzung mit dem Grabmal hg v Zentralinstitut und Museum fuumlr Sepulkralkultur Kassel 1997 S 11-15

Aufsaumltze in Zeitschriften und Sammelbaumlnden Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Titel der Zeitschrift (oft abgekuumlrzt) Band-

zahl (Jahr) Seitenzahlen x-y

Meier Mischa Funktionen und Bedeutung antiker Gruselgeschichten Zur Erschlieszligung einer bisher vernachlaumlssigten Quellengruppe in Gymnasium 110 (2003) S 237-258

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Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Name Vorname (Hg) Titel des Sammel-bandes Erscheinungsort Erscheinungsjahr Seitenzahlen x-y

Hartung Wolfgang Gesellschaftliche Randgruppen im Spaumltmittelalter Phaumlnomen und Begriff in Kirchgaumlssner Bernhard Reiter Fritz (Hg) Staumldtische Randgruppen und Minderheiten (Stadt in der Geschichte 13) Sigmaringen 1986 S 49-114

- Komplette Sammelbaumlnde Kataloge Aufsatzsammlungen eines Autors uauml werden wie eine Mo-nographie angegeben

- Gaumlngige Zeitschriften werden nur abgekuumlrzt genannt zB HZ (= Historische Zeitschrift) - Heftnummern (einzufuumlgen nach der Bandnennung) werden nur genannt wenn jedes Heft einzeln

paginiert ist - Nicht nennen Herausgeber der Zeitschrift Verlag oder Erscheinungsort - Abkuumlrzungen von Zeitschriften zur Alten Geschichte nach Lrsquoanneacutee philologique fuumlr das Mittelal-

ter nach dem Lexikon des Mittelalters fuumlr die Neuzeit nach der HZ - Lit Leistner Otto Becker Heike ITA Internationale Titelabkuumlrzungen von Zeitschriften Zei-

tungen wichtigen Handbuumlchern Woumlrterbuumlchern Gesetzen Institutionen usw 3 Bde 7 erw Aufl Osnabruumlck 1997

Akademieschriften Name Vorname Titel Untertitel in Art der Veroumlffentlichung abgekuumlrzt (zB

SB=Sitzungsberichte Abh=Abhandlung) Name der Institution (incl Untergliederung zB Kl=Klasse) Bandnummer (Jahr) Seitenangabe x-y

Meyer Ernst Untersuchungen zur Geschichte des Zweiten Punischen Krieges in SB Preuss Akad d Wiss phil-hist Kl 37 (1913) S 688-714

Lexikonartikel Name Vorname sv Stichwort (= Lemma) in Name des Lexikons (bzw gaumlngige Abkuumlrzung)

Bandnummer (Erscheinungsjahr) Spalten-Seitenangabe x-y

Hug August sv Salutatio in RE I A 2 (1920) Sp 2060-2072

Thyen Hartwig sv Johannesevangelium in TRE 17 (1988) S 200-225

- Es sind nur Fachlexika zitierfaumlhig deren Artikel Autorennennungen aufweisen also nicht bdquoDer groszlige Brockhausldquo und auch nicht httpwwwwikipediade

- Lexikonartikel werden durch den Zusatz bdquosvldquo (= sub verbo) vor dem Titel gekennzeichnet - Lexikonartikel werden auch in den Anmerkungen immer in der vollstaumlndigen Form angegeben

Rezensionen Name des Rezensenten Vorname Rez Name des Autors des Herausgebers Titel Untertitel

des rezensierten Werks Erscheinungsort Erscheinungsjahr in Name der Zeitschrift (in der die Rezension erschienen ist) Bandzahl (Jahr) Seitenangabe x-y

Kloft Hans Rez Manfred Clauss Kaiser und Gott Herrscherkult im Roumlmischen Reich Stuttgart 1999 in HZ 272 (2001) S 428-430

Zeitungsartikel Name Vorname Titel in Zeitung Nummer der Einzelausgabe (Tagesdatum) Seitenangabe x-y

Schach Fabius Das Frauenbild im Judentum in Allgemeine Zeitung des Judentums 85 Nr 4 (18021921) S 37-38

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 28

Internet Name Vorname Titel Untertitel online in vollstaumlndige URL (optional Format in dem die Datei

vorliegt) Datum der VersionAktualisierungRevision der Website (Stand Datum der Zitati-ondes Abrufs)

Bleuel Jens Zitation von Internet-Quellen online in httpwwwbleuelcomip-zitpdf (PDF-Datei) 2000 (Stand 01112005)

- Angaben aus dem Internet sind dringend auf ihre Zitierfaumlhigkeit zu pruumlfen - Neben den uumlblichen Angaben wie der Angabe wann die zitierte Fassung erstellt bzw aktualisiert

wurde ebenfalls immer notieren wann die Seite aufgerufen worden ist (Stand der Information)

Quelleneditionen Damasi Epigrammata Accedunt pseudodamasiana aliaque ad Damasiana inlustranda idonea hg v

Maximilian Ihm (Anthologiae Latinae Supplementa I) Leipzig 1895

Die Chronik von Montecassino (Chronica monasterii Casinensis) hg v Hartmut Hoffmann (MGH SS 34) Muumlnchen 1980

Zweisprachige Ausgaben Kroniek van het klooster Bloemhof te Wittewierum (Cronica Floridi Horti) Inleiding editie en verta-

ling HPH Jansen A Janse (Middeleeuwse Studies en Bronnen XX) Hilversum 1991

Gregor von Tours Historiarum libri decemZehn Buumlcher Geschichten hg v Rudolf Buchner 2 Bde (FSGA Reihe A Bd II 1-2) 7 (= 5 durchges u erg) Aufl Darmstadt 1990

Lateinamerikanische Geschichte

Im Bereich Lateinamerikanische Geschichte ist es ndash anders als oben beschrieben ndash uumlblich den Verlag zu nennen Die bibliographische Angabe unterliegt noch einer weiteren Besonderheit Uumlblicherweise ha-ben spanische bzw portugiesischebrasilianische Autoren zwei Nachnamen Die Zitierweise ist national unterschiedlich Waumlhrend im Spanischen der erste Nachname der bedeutendere ist wird im PortugiesischenBrasilianischen der zweite Nachname zu Beginn genannt Bsp spanisch Vorname Zandra Erste Nachname Pedraza Zweiter Nachname Goacutemez

Als Angabe folgt Pedraza Goacutemez Zandra hellip

Bsp portugiesischbrasilianisch Vorname Maria Erste Nachname Yedda Zweite Nachname Linhares

Als Angabe folgt Linhares Maria Yedda hellip

Wichtig Es ist auf die Nationalitaumlt des Autors zu achten Es kann vorkommen daszlig Spanier in portugiesischer Sprache publizieren und schreiben und PortugiesenBrasilianer in spanisch

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Osteuropaumlische Geschichte

Die Aufnahme von Titeln in kyrillischer Schrift (russischsprachig ukrainisch serbisch bul-garisch usw) folgt grundsaumltzlich der wissenschaftlichen Transkription Die Standards dazu finden sich unter folgenden Adressen

ISO International Organization for Standardization httpwwwisoch ISO 9 (1995)

DIN Deutsches Institut fuumlr Normung httpwwwdinde amp Deutsche Bibliothek httpwwwddbdeindex_txthtm DIN 1460 (1982)

GOST Gosstandart Rossii httpwwwgostru ST SEV 1362 (1978)

BSI British Standards Institution httpwwwbsi-globalcom amp Chemical Abstracts Service httpwwwcasorg BS 2979 (1958)

ALA American Library Association httpwwwalaorg amp Library of Congress httpwwwlocgov CS no 119 (1976)

Duden Dudenverlag httpwwwdudende Duden Bd 1 (1991) In der Literatur findet man haumlufig unterschiedliche Schreibweisen russischer usw Namen (zB Trotzki Trotsky Trockij oder Chruschtschow Chruščev Krushchev) die das Nach-schlagen in Lexika und Handbuumlchern erschweren Daher muszlig man sich uumlber die abweichen-den Umschriftsysteme informieren

Haumlufige Abkuumlrzungen (lat amp dt) deutsch lateinisch steht fuumlr ders id (idem) derselbe dies (eadem) dieselbe diess (idd) dieselben dh ie das heiszligt ebd ib ibd ibid ebenda f s seq folgende (eine Seite) ff ss seqq folgende (= 2 Seiten sonst Seitenzahlen angeben) Hg Hrsg ed Herausgeberin Hg Hrgg edd Herausgeberinnen hg hrsg ed herausgegeben oJ sa ohne Jahr oO sl ohne Ort S p pag Seite ua et al und andere usw etc und so weiter vgl cf vergleiche ND Neudruck Nicht zu verwenden (da undeutlich) ist aaO opcitlc am angegebenen Ort

3 Bibliotheken in Bremen

Geschichte ist ein Lesestudium Bibliotheken sind (neben Archiven) fuumlr die Historiker das was Laboratorien fuumlr die Naturwissenschaftler bedeuten ndash ihr wichtigster absolut unverzicht-barer Arbeitsplatz Es geht dabei nicht allein um die Beschaffung von Informationen sondern um ein Kernelement von Geschichte als Wissenschaft Schlieszliglich muszlig jede neue wissen-schaftliche Arbeit auf dem vorhandenen Forschungsstand aufbauen ihn rezipieren und wenn moumlglich voranbringen

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SuUB Die wichtigste Bibliothek in Bremen ist die Staats- und Universitaumltsbibliothek (SuUB) Bibliothekstraszlige 28359 Bremen Tel (0421) 218-2615 e-mail suubsuubuni-bremende Internet httpwwwsuubuni-bremende (mit OPAC) Oumlffnungszeiten (im Semester) Mo-Fr 900 ndash 2200 Sa 1000 ndash 1800 (eingeschraumlnkte Oumlffnungszeiten waumlhrend der vorlesungsfreien Zeit) Die SuUB verfuumlgt uumlber einen groszligen Bestand an Fachzeitschriften uumlber eine umfangreiche Handschriften- und Kartensammlung sowie uumlber einige Sondersammlungen die auf der Ho-mepage beschrieben sind Die Fachliteratur zur Geschichtswissenschaft ist naturgemaumlszlig nicht vollstaumlndig vorhanden doch finden Sie idR zu jedem Thema die wichtigsten und grundle-genden Titel Um die Bestaumlnde der SuUB voll auszuschoumlpfen (sie verfuumlgt immerhin uumlber gut 37 Millionen Titel) muumlssen Sie folgendes beachten minus Der OPAC (Online-Katalog) enthaumllt bei weitem nicht alle Titel vor allem KEINE unselb-

staumlndigen Schriften (Aufsaumltze Rezensionen etc) zudem enthaumllt er verlaumlszliglich nur den Be-stand ab 1992

minus Die E-LIB verzeichnet den Bestand seit 1965 Zusaumltzlich sind in der E-LIB die elektroni-schen Medien (e-Journals Datenbanken e-Books Internetquellen etc) nachgewiesen be-sonders fuumlr die Suche nach Zeitschriftentiteln sollten Sie immer die E-LIB benutzen

minus Fuumlr den Bestand vor 1965 ist noch immer der alte Zettelkatalog unerlaumlszliglich der noch viele Monographien Sammelbaumlnde und vor allem Quelleneditionen enthaumllt Er befindet sich in Ebene 1 der SuUB

Die Fachsystematiken Geschichte der SuUB Bremen

Gliederung Die Systematik der SuUB Bremen ist nach Epochen und einzelnen Gebieten der Geschichts-wissenschaften gegliedert HIL Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaften Epochenuumlbergreifende Gesamtdarstellungen Alte Geschichte und Geschichte des Mittelalters

HIS Geschichte der Fruumlhen Neuzeit und Neueren Geschichte (1500 bis 1914)

HIT Neueste Geschichte Zeitgeschichte (1914 bis heute) Diese nach Epochen gegliederte Aufteilung hat neben einer Reihe von Vorteilen auch einige Tuumlcken die es zu beachten gilt Ein Beispiel Sie suchen Literatur zur Franzoumlsischen Revolution Ausgehend von der Epo-cheneinteilung schauen Sie zunaumlchst in der Fachsystematik bdquohisldquo unter Franzoumlsischer Ge-schichte des 18 Jahrhunderts nach Bei den Systemstellen his 488 bis his 5068 finden Sie zahlreiche Titel zum Thema Sollten Sie jetzt Ihre Suche beenden so waumlre Ihnen aber zB folgendes wichtiges Standardwerk zur franzoumlsischen Geschichte entgangen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Tulard Jean Frankreich im Zeitalter der Revolutionen 1789-1851 Stuttgart 1989 (a hil 304 ea892-4) Das Buch ist Teil 4 der von Jean Favier herausgegebenen sechsbaumlndigen Geschichte Frank-reichs Da in diesem Gesamtwerk die Geschichte Frankreichs von den Anfaumlngen bis zur Ge-genwart behandelt wird ist der Titel unter bdquohilldquo (epochenuumlbergreifende Gesamtdarstellungen) aufgestellt Uumlberlegen Sie also vor Ihrer Recherche wo sich die fuumlr Ihr Thema relevante Lite-ratur innerhalb der SuUB befinden koumlnnte Dies gilt nicht nur fuumlr die Frage ob Literatur bei bdquohisldquo oder bdquohilldquo steht sondern kann auch mehrere andere Faumlcher umfassen Ein Beispiel Sie suchen Literatur zum roumlmischen Kaiser Marc Aurel Im Fach Alte Geschich-te finden Sie unter der Systemstelle bdquohil 525 marldquo 14 Treffer Marc Aurel ist aber ua dadurch bekannt geworden daszlig er neben seinen politischen Aumlmtern als Philosoph taumltig war Literatur uumlber den Philosophen Marc Aurel finden Sie in der Fachsystematik Philosophie unter der Sys-temstelle bdquophi 141ldquo (9 Titel) Wollen Sie Originaltexte Marc Aurels als Quellen heranziehen oder sich uumlber sein schriftstellerisches Werk informieren so muumlssen Sie bei der Klassischen Philologie (kla 396 mau) schauen und finden dort weitere 7 Titel Bei der Systematik Archaumlo-logie bdquoarc 4163 marldquo finden Sie daruumlber hinaus noch 3 weitere Titel die sich mit der antiken Darstellung des Kaisers in Reiterstandbildern u auml befassen Rein physisch finden sie also an vier verschiedenen Regalstandorten Literatur uumlber Marc Aurel Hinzu kommen elektronische Dokumente Filme Internetquellen etc die natuumlrlich nicht an den Regalstandorten vorhan-den sondern nur mittels einer Recherche in der E-LIB zu finden sind Aus dem Gesagten folgt daszlig Ihre erste Prioritaumlt bei der Suche nach Literatur immer der elek-tronische Katalog bzw die E-LIB sein sollte Nur hier finden Sie saumlmtliche vorhandene Me-dien der Bibliothek (Buumlcher elektronische Dokumente CD-ROMs etc) zu einem Thema Hinzu kommt der Umstand daszlig nur im Katalog die Medien sichtbar sind die zur Zeit Ihrer Recherche gerade ausgeliehen sind Die Fachsystematik Geschichte der SuUB ist online einsehbar

Bibliothekskataloge (OPAC) httpwwwddbde Die Deutsche Bibliothek httpwwwubkauni-karlsruhedekvkhtml Karlsruher Virtueller Katalog (KVK) (Meta-OPAC

deutsche und internationale Bibliotheken) httpwwwifz-muenchende Bibliothek des Instituts fuumlr Zeitgeschichte (umfangrei-

che Bestaumlnde nur fuumlr das 20 Jahrhundert) httpwwwzvabde Zentrales Verzeichnis Antiquarischer Buumlcher (ZVAB) httpwwwlocgov Library of Congress httpwwwfz-juelichdezbtextpublikationberichtebibliothek_8pdf

Verzeichnis von Bibliotheken Spezialsammlungen Archiven uvm

Es gibt in Bremen noch einige weitere Bibliotheken die interessante Bestaumlnde aufbewahren die im Laufe des Studiums wichtig werden koumlnnten Bisweilen ist ein Besuch in der Stadtbibliothek Bremen lohnend (Forum Am Wall 201 28195 Bremen) Die Bibliothek des Staatsarchivs Bremen (Am Staatsarchiv 1 28203 Bremen Tel 0421 361-6221) unterhaumllt eine wichtige und sehr umfangreiche Sammlung zur Bremischen und regionalen Geschichte fuumlr alle Epochen Eine detaillierte Auflistung aller 124 Bibliotheken die es in Bremen gibt finden Sie in Deutscher Bibliotheksverband Landesverband Bremen eV (Hg) Bibliotheken in Bremen und Bre-

merhaven Bremen 42001

Bibliotheksfuumlhrer fuumlr Bremen und Bremerhaven wwwdbv-bremendehtmlbibfustarthtml

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 32

Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa

Seit ihrer Gruumlndung im Jahr 1982 hat die Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa einen Bestand von ca 33000 Baumlnden an geistes- und sozialwissenschaftlicher Literatur aus und uuml-ber Ost- und Ostmitteleuropa angeschafft Der Schwerpunkt liegt auf dem Zeitraum nach dem Zweiten Weltkrieg Hauptsammelgebiete sind Zeitgeschichte Politik Soziologie Ideenge-schichte des 20 Jahrhunderts Kunst- und Kulturgeschichte sowie Belletristik des heutigen Ruszligland und anderer Nachfolgestaaten der UdSSR Polens und der Tschechischen und Slo-wakischen Republiken Die uumlbrigen Laumlnder Ost- und Ostmitteleuropas sind mit kleineren Ab-teilungen vertreten die einen Uumlberblick uumlber deren Entwicklung ermoumlglichen Bis Anfang 1997 wurden die Bestaumlnde der Bibliothek durch einen traditionellen Zettelkatalog erschlossen Seither erfolgt die Katalogisierung uumlber ein elektronisches Bibliothekssystem Oumlffnungszeiten Montag bis Donnerstag 900 bis 1700 Uhr Freitag 900 bis 1600 Uhr Auskunft und Verlaumlngerung Tel 0421 218-2066 -7467 -7575 (telephonische Verlaumlngerung)

Bibliothek des DSM (Deutsches Schiffahrtsmuseum) Bremerhaven

Die Bibliothek des Deutschen Schiffahrtsmuseums haumllt fuumlr Wissenschaft und Forschung aber auch fuumlr die allgemeine Oumlffentlichkeit Literatur und andere Informationsmedien zur deut-schen Schiffahrtsgeschichte in ihren internationalen Verflechtungen bereit Der Bestand um-faszligt derzeit ca 80000 Titel Rund 370 Zeitschriften und Periodika werden laufend gehalten und auf wichtige Aufsaumltze hin ausgewertet Die Online-Kataloge weisen den Bibliotheks-Bestand zu 100 nach Die Nutzung der Bibliothek im Lesesaal ist kostenlos (Praumlsenzbibliothek) Bis auf besonders schuumltzenswerte oder vor 1800 erschienene Literatur ist auch zu den uumlblichen Bedingungen eine Fernleihe moumlglich Den Bibliotheksbesuchern stehen an technischen Hilfsmitteln neben verschiedenen Scan- und Kopiergeraumlten Lesegeraumlte fuumlr Mikrofilm und -fiches sowie in begrenztem Umfang Computer-arbeitsplaumltze und Internetzugaumlnge zur Verfuumlgung Der hauseigene Photoservice fertigt auch kostenguumlnstig Repros an Oumlffnungszeiten der Bibliothek Dienstag bis Donnerstag 1000 bis 1600 Uhr Freitag 1000 bis 1400 Uhr Kontakt Deutsches Schiffahrtsmuseum - Bibliothek - Hans-Scharoun-Platz 1 D-27568 Bremerhaven Tel +49-471-48 207 2244 FAX +49-471-48 207 55 E-Mail bibliothekdsmde wwwdsmde2bibkhtm

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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4 Fachzeitschriften

Fachzeitschriften sind das wichtigste Medium der wissenschaftlichen Diskussion aller Epo-chen Aufgrund ihres periodischen Erscheinens sind sie meist aktueller als Monographien und koumlnnen daher besonders sensibel auf neue Trends in der Forschung eingehen Da die groszligen historiographischen Debatten vor allem in den Fachzeitschriften ausgetragen werden kann man sich schnell ein differenziertes Bild von der Entwicklung der Disziplin und der aktuellen Interessenlage verschaffen sowie Anregungen fuumlr eigene Fragestellungen finden Daruumlber hinaus koumlnnen Fachzeitschriften Anregungen zur Schwerpunktbildung im eigenen Studium liefern Es gibt verschiedene Formen von Zeitschriftenbeitraumlgen Die gebraumluchlichste ist der Aufsatz Er behandelt ein Spezialproblem oder einzelne Aspekte eines groumlszligeren Themenkomplexes Die Miszellen die meist Ertraumlge aus groumlszligeren laufenden Forschungsarbeiten vorab veroumlffent-lichen sind in Umfang und Themenstellung begrenzter Dokumentationen machen der For-schung wichtige Quellen zugaumlnglich und sind daher fuumlr die weitere Entwicklung der Historio-graphie entscheidend Literaturberichte referieren den aktuellen Forschungsstand zu einzel-nen Sachfragen sie geben Auskunft uumlber Forschungskontroversen und spiegeln aktuelle Trends in der Entwicklung der Forschung wider Zudem ordnen sie einzelne Neuerscheinun-gen in die Wissenschaftslandschaft ein was deren Beurteilung erleichtert Rezensionen be-richten bewertend uumlber einzelne wissenschaftliche Neuerscheinungen Manche Zeitschriften enthalten daruumlber hinaus eine Rubrik Nachrichten in der uumlber Tagungen Ehrungen neue Forschungsprojekte und anderes mehr informiert wird Viele der im folgenden genannten Zeitschriften bezieht die SuUB sowohl in der Printversion als auch als e-Journal Suchen sie Zeitschriftentitel im Katalog der SuUB deshalb grundsaumltz-lich nur uumlber die E-LIB Nur dort sind alle Zeitschriften (Print + online) verzeichnet JSTOR ndash Journal Storage The Scholarly Journal Archive (httpwwwjstororg) ist ein elektroni-

sches Zeitschriftenarchiv aus den USA Es bietet einen Volltextzugriff auf digitalisierte Zeitschrif-ten aus dem angloamerikanischen Raum die meist ab der ersten Ausgabe (teilweise ab 1800) an-geboten werden Nicht zugaumlnglich sind die drei bis fuumlnf letzten Jahrgaumlnge der Zeitschriften Die SuUB hat die Zugriffsrechte auf die Titel der Arts amp Sciences I + II Collection (insgesamt 242 Ti-tel) erworben darunter zahlreiche grundlegende Zeitschriften aus dem Bereich der Geschichtswis-senschaft (nur aus dem Campus-Netz)

MUSE Das Projekt MUSE (httpmusejhuedu) wurde 1993 durch die Johns Hopkins University Press (JHU Press) in Zusammenarbeit mit der Milton S Eisenhower Library gestartet Der Zweck war die Zeitschriften der JHU Press elektronisch anzubieten Mittlerweile sind weitere 29 Non-Profit-Verlage hinzugekommen so daszlig MUSE heute rund 270 englischsprachige Zeitschriften aus dem geistes- und sozialwissenschaftlichen Bereich im Volltext anbietet Die einzelnen Zeitschriften koumlnnen uumlber die E-LIB der SuUB aufgerufen werden (nur aus dem Campus-Netz)

Wichtige epochenuumlbergreifende Fachzeitschriften American Historical Review (AHR) Das Organ des amerikanischen Historikerverbandes erscheint

seit 189596 und enthaumllt einen breiten Rezensionsteil Annales Eacuteconomies Socieacuteteacutes Civilisations Die methodisch einfluszligreichste Zeitschrift des 20 Jahr-

hunderts erscheint seit 1929 Archiv fuumlr Kulturgeschichte (AfK) erscheint seit 1903 Central European History (CEH) erscheint seit 1968 Schwerpunkt Forschungsprobleme des

deutschsprachigen Mitteleuropa

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 34

Comparativ Zeitschrift fuumlr Globalgeschichte und vergleichende Gesellschaftsforschung Leipzi-ger Beitraumlge zur Universalgeschichte und vergleichenden Geschichtsforschung erscheint seit 1991

Comparative Studies in Society and History (CSSH) erscheint seit 195859 English Historical Review (EHR) begruumlndet 1886 Francia Forschungen zur westeuropaumlischen Geschichte hg v Deutschen Historischen Institut

Paris erscheint seit 1973 Geschichte in Wissenschaft und Unterricht (GWU) Das Verbandsorgan der Geschichtslehrer

Deutschlands erscheint seit 1950 monatlich jedes Heft hat einen Themenschwerpunkt enthaumllt Sammelrezensionen

Geschichte und Gesellschaft (GG) erscheint seit 1975 die Einzelbaumlnde sind jeweils einem Rahmen-thema zugeordnet Schwerpunkt Sozial- und Gesellschaftsgeschichte der Neuzeit

Historische Anthropologie Kultur ndash Gesellschaft ndash Alltag erscheint seit 1993 Schwerpunkt Kul-tur- Alltags- Mentalitaumlts- und Mikrogeschichte

Historisches Jahrbuch (HJb) hg v der Goumlrres-Gesellschaft erscheint seit 1880 bis 2000 umfang-reicher Rezensionsteil

Das Historisch-Politische Buch (HPB) erscheint seit 1953 und enthaumllt vor allem Rezensionen die nach Epochen und Themen geordnet sind

Historische Zeitschrift (HZ) erscheint seit 1859 Schwerpunkt deutsche Geschichte aller Epochen enthaumllt einen breiten Rezensionsteil

Jahrbuch fuumlr Europaumlische Geschichte hg v Institut fuumlr Europaumlische Geschichte Mainz erscheint seit 2000

Jahrbuch fuumlr europaumlische Uumlberseegeschichte hg im Auftrag der Forschungsstiftung fuumlr verglei-chende europaumlische Uumlberseegeschichte

Journal of Modern History erscheint seit 1929 Journal of Social History Journal of Womenrsquos History erscheint seit 1989 LrsquoHomme Zeitschrift fuumlr Feministische Geschichtswissenschaft erscheint seit 1990 in jaumlhrlich 2

thematisch orientierten Heften Schwerpunkt Geschlechtergeschichte Past amp Present A Journal of Historical Studies erscheint seit 1952 Schwerpunkt Europaumlische

Geschichte Revue Historique (RH) Schwerpunkt franzoumlsische Geschichte Saeculum erscheint seit 1950 Jahrbuch fuumlr Universalgeschichte sehepunkte Rezensionsjournal fuumlr die Geschichtswissenschaft erscheint seit 2001 monatlich um-

faszligt alle Epochen sowie die Kunstgeschichte (httpwwwsehepunktehistoricumnet) Vierteljahrschrift fuumlr Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (VSWG) erscheint seit 1903 Schwer-

punkt Wirtschafts- und Sozialgeschichte mit Rezensionen und Nachrichten aus der Wissenschaft WerkstattGeschichte hg v Verein fuumlr kritische Geschichtsschreibung erscheint seit 1992 Zeitschrift fuumlr Geschichtswissenschaft (ZfG) gegruumlndet 1953 bis 1989 wichtiges Organ der DDR-

Geschichtswissenschaft Zeitschrift fuumlr Kirchengeschichte (ZKG) erscheint seit 1877 ausgezeichneter Rezensionsteil

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Fachspezifische Zeitschriften

Ur- und Fruumlhgeschichte Archaumlologie in Deutschland (AiD) populaumlrwissenschaftliche Zeitschrift Stuttgart 1984ff

Archaumlologisches Korrespondenzblatt archaumlologische Fachzeitschrift Mainz 1971ff

Berichte der Roumlmisch-Germanischen Kommission Frankfurt am Main 1904ff

Die Kunde Zeitschrift fuumlr niedersaumlchsische Archaumlologie Hannover 1933ff

Knasterkopf Fachzeitschrift fuumlr Tabakpfeifen und historischen Tabakgenuss Langenweiszligbach 1989ff

Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft fuumlr Archaumlologie des Mittelalters und der Neuzeit Pa-derborn 1991ff (abrufbar unter httpwwwdgamndenr=1amplang=de)

Zeitschrift fuumlr Archaumlologie des Mittelalters Bonn 1973ff

Alte Geschichte Chiron Mitteilungen der Kommission fuumlr Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Ar-

chaumlologischen Instituts Muumlnchen 1971ff

Classical Quarterly (ClQ) Bd 1-44 1907-1950 Oxford 1907ff Neue Folge Bd 1-49 1951-1999 Oxford 2000ff

Historia Zeitschrift fuumlr Alte Geschichte Stuttgart 1950ff

Klio Beitraumlge zur Alten Geschichte Bd 1-18 1901-1923 Berlin 1901ff Neue Folge Bd 1-18 1925-1944 Berlin 1959ff

Mittelalter Deutsches Archiv (DA) die Zeitschrift der MGH Deutsches Archiv fuumlr Geschichte des Mittelalters (DA) Bde 1-7 1937-1944 nun Deutsches Archiv fuumlr Erforschung des Mittelalters (DA) Bd 8ff 1951ff Fruumlhmittelalterliche Studien (FMSt) 1967ff Early Medieval Europe (EME) 1992ff Speculum Journal of Mediaeval Studies 1926ff Zeitschrift fuumlr Historische Forschung (ZHF) Vierteljahresschrift zur Erforschung des Spaumltmittelal-

ters und der fruumlhen Neuzeit erschient seit 1974

Fruumlhe Neuzeit Das achtzehnte Jahrhundert Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft fuumlr die Erforschung des Acht-

zehnten Jahrhunderts Wolfenbuumlttel 1977ff Archiv fuumlr Reformationsgeschichte Internationale Zeitschrift zur Erforschung der Reformation und

ihrer Auswirkungen Guumltersloh 1903ff (Beiheft Literaturbericht 1972ff) Fruumlhneuzeit-Info Wien ua 1990ff The Sixteenth Century Journal Kirksville 1972ff (httpwwwjstororgjournals03610160html)

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 36

Neuere und Neueste Geschichte Archiv fuumlr Sozialgeschichte (AfS) hg v der Friedrich-Ebert-Stiftung 1961ff jeweils unter einem

Rahmenthema Umfangreicher Rezensionsteil (zugaumlnglich unter httpwwwfesdeafs-online) und wichtige Sammelrezensionen

Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ) Beilage zur Zeitschrift bdquoDas Parlamentldquo erscheint monat-lich mit jeweils einem Rahmenthema Kostenfrei bei der Bundeszentrale fuumlr politische Bildung er-haumlltlich

German History The Journal of the German History Society 1984ff Schwerpunkt Neuere und Neueste Geschichte

Journal of Contemporary History (JCH) 1966ff Schwerpunkt Europaumlische Zeitgeschichte enthaumllt Sammelrezensionen

Neue Politische Literatur Berichte uumlber das internationale Schrifttum (NPL) enthaumllt Rezensio-nen Literaturberichte und Sammelbesprechungen Schwerpunkt Neuere und Neueste Geschichte erscheint seit 1956

Vierteljahrshefte fuumlr Zeitgeschichte (VfZ) Organ des Instituts fuumlr Zeitgeschichte auflagenstaumlrkste deutschsprachige Fachzeitschrift erscheint seit 1953

Lateinamerikanische Geschichte The Hispanic American Historical Review (HAHR) Durham 1918ff The Americas A Quarterly Review of Inter-American Cultural History (TAm) Washington 1944ff Revista de Indias (RI) Madrid 1940ff Jahrbuch fuumlr Geschichte Lateinamerikas (JbLA) Koumlln 1964ff (bis 1997 unter dem Titel Jahrbuch

fuumlr Geschichte von Staat Wirtschaft und Gesellschaft Lateinamerikas) Journal of Latin American Studies (JLAS) New York 1969ff Latin American Research Review (LARR) Pittsburgh 1965ff Historia Mexicana (HMex) Meacutexico 195152ff Colonial Latin American Historical Review (CLAHR) Albuquerque 1992ff Anuario de Estudios Americanos (AEA) Madrid 1944ff Bulletin of Latin American Research (BLAR) Oxford 199192ff

Osteuropa Ab imperio Teorija i istorija nacionalrsquonostej i nacionalizma v postsovetskom prostranstve Kazan

2000ff Nationalitaumlten- und Empireforschung Cahiers du Monde Russe Russie ndash Empire russe ndash Union sovieacutetique ndash Eacutetats indeacutependants

(httpmonderusserevuesorgindexhtml) Schwerpunkt politische Sozial- Wirtschafts- und Kul-turgeschichte des sowjetischen Raums ab 1917

Europe-Asian Studies (fruumlher bdquoSoviet Studiesldquo) Schwerpunkt Geschichte der Sowjetunion und ihrer Nachfolgestaaten Die wichtigste wissenschaftliche Zeitschrift fuumlr diesen Raum und diese Epoche

Forum fuumlr osteuropaumlische Ideen- und Zeitgeschichte hg v Zentralinstitut fuumlr Mittel- und Osteuro-pastudien an der KU Eichstaumltt-Ingolstadt 1997ff Schwerpunkt mittel- und osteuropaumlische Zeitge-schichte (httpwww1ku-eichstaettdeZIMOSforumindexhtm)

Jahrbuumlcher fuumlr die Geschichte Osteuropas Neue Folge 1953ff Schwerpunkt osteuropaumlische Ge-schichte in ihrer ganzen Breite Standardzeitschrift der deutschsprachigen Forschung (httpwwwlrz-muenchende~jbfgoe)

Kritika Explorations in Russian and Eurasian History 2000ff

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Osteuropa Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft fuumlr Osteuropakunde Schwerpunkt laufende Ent-wicklungen in Ost- und Ostmitteleuropa (httposteuropadgo-onlineorg)

Otečestvennaja istorija (fruumlher Istorija SSSR) hg v Institut Rossijskoj istorija RAN 1957ff Russian history ndash Histoire russe Schwerpunkt Geschichte und Kultur Ruszliglands der Ukraine

Zentralsiens und der Ostseeregion von der Fruumlhzeit bis zur Gegenwart Russian Review 1941ff Schwerpunkt Entwicklungen im Raum des fruumlheren russischen Reiches

und der Sowjetunion bzw ihren Nachfolgestaaten Slavic Review hg v The American Association for the Advancement of Slavic Studies Schwer-

punkt Fragen der russischen eurasischen und osteuropaumlischen Entwicklung in Geschichte und Ge-genwart (httpwwweconuiucedu~slavrevframeshtml)

Voprosy istorii 1926ff (seit 1945 unter diesem Namen) aumllteste sowjetische Zeitschrift fuumlr Ge-schichtswissenschaften

Schiffahrtsgeschichte Deutsches Schiffahrtsarchiv (DSA) Hamburg 1975ff

International Journal of Maritime History (IJMH) St JohnrsquosNF 1989ff

Marine Mirror (MM) Cambridge 1911ff

Northern Marine St JohnrsquosNF 1991

Tijdschrift voor zeegeschiedenis uitg Door de Nederlandse Vereniging voor Zeegeschiedenis Vree-land 1982ff

The great circle Journal of the Australian Association for Maritime History Toronto 1979ff

Fachdidaktik Geschichte in Wissenschaft und Unterricht (GWU) Zeitschrift des Verbandes der Geschichtslehrer

Stuttgart Seelze 1950ff Geschichte lernen Geschichtsunterricht heute Seelze 1988ff Geschichte Politik und ihre Didaktik Zeitschrift fuumlr historisch-politische Bildung Beitraumlge und

Nachrichten fuumlr die Unterrichtspraxis Zeitschrift zahlreicher Landesverbaumlnde im Verband der Ge-schichtslehrer Deutschlands Paderborn Muumlnster 1973ff

5 Internet-Ressourcen fuumlr Historiker Das groszlige Informationsangebot des World Wide Web (www) muszlig auch der Historiker in zu-nehmendem Maszlige nutzen Allerdings sind gleichzeitig auf Grund der Unzuverlaumlssigkeit und extremen Kurzlebigkeit der Informationen die Einschraumlnkungen besonders groszlig Allgemeine Kriterien fuumlr serioumlse Internet-Seiten sind minus daszlig sie bereits seit laumlngerer Zeit etabliert sind (Dauerhaftigkeit ist im Internet fraglos ein

Kennzeichen von Qualitaumlt) minus daszlig sie von der oumlffentlichen Hand gefoumlrdert werden (die Vergabe von oumlffentlichen Mitteln

ist in der Regel an Qualitaumltsstandards gebunden die uumlberpruumlft werden) minus daszlig sie kostenlos zugaumlnglich sind (Vorsicht vor kommerziellen Angeboten und privaten

bdquoUumlberzeugungstaumlternldquo) Stichwort bdquoOpen Accessldquo5 minus und daszlig ihr Inhalt regelmaumlszligig gepflegt und aktualisiert wird

5 Eine ganze Reihe von wissenschaftlichen Institutionen hat sich bislang bereits sehr deutlich fuumlr eine Verfuumlg-

barmachung von wissenschaftlichem Wissen im Internet ausgesprochen Die bdquoBerliner Erklaumlrungldquo (httpwwwzimmpgdeopenaccess-berlinberlindeclarationhtml) schlieszligt erstmals auch dezidiert das kultu-relle Erbe mit ein

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 38

Wenn Sie diese Maximen beachten kann Ihnen das Internet in zweifacher Hinsicht hilfreich sein Erstens koumlnnen Sie schnell aktuelle Informationen uumlber Ihr Studienfach und Ihre Univer-sitaumlt erhalten Zweitens laumlszligt sich das Internet auch als fachspezifische Informationsquelle nut-zen

Literatur zur Einfuumlhrung Biste Baumlrbel Hohls Ruumldiger (Hg) Fachinformation und EDV-Arbeitstechniken fuumlr Historiker Ein-

fuumlhrung und Arbeitsbuch Koumlln 2000 wieder in httpwwwgeschichtehu-berlindeEDV-Buch Kap 1 EDV und Geschichtswissenschaften httpwwwgeschichtehu-berlindeEDV-Buchkapitel2_linkshtml (Stand 30092005)

Freytag Nils Piereth Wolfgang Kursbuch Geschichte Paderborn ua 2004

Jenks Stuart Tiedemann Paul Internet fuumlr Historiker Eine praxisorientierte Einfuumlhrung Darmstadt 22000

Suppanz Frank Geisteswissenschaften studieren mit dem Computer Eine praxisorientierte Einfuumlh-rung Stuttgart 2003

WWW-Suchinstrumente fuumlr Geschichte

Einige Universitaumlten haben damit begonnen Einfuumlhrungen in das Geschichtsstudium ins Netz zu stellen (s Epochen) Daruumlber hinaus haumllt das Internet auch Ressourcen bereit die fuumlr die inhaltliche Beschaumlftigung mit Geschichte nuumltzlich sein koumlnnen Die folgende Liste mit serioumlsen Internet-Angeboten ist zwar unvollstaumlndig bietet aber Gelegenheit zum ersten Einstieg Von dort finden Sie zahlrei-che Links zu weiteren relevanten Seiten httpwwwhsozkultgeschichtehu-berlindeindexasp Humanities-Net Sozial- und Kulturgeschichte (kurz

H-Soz-u-Kult) ist die fuumlhrende deutsche Internetseite fuumlr Historiker und eine zentrale Plattform der wissen-schaftlichen Kommunikation Hier finden Sie aktuelle Rezensionen Tagungsberichte aber auch Stellenaus-schreibungen Das Abonnement ist kostenlos

httpwwwnfhdatadepremiumindexshtml Ein wichtiges Hilfsmittel ist der Nachrichtendienst fuumlr Historiker (NfH) der bereits 1995 gegruumlndet wurde Er enthaumllt neben Diskussionsforen und umfangreichen Linksammlungen auch eine aktuelle Presseschau die einschlaumlgige Artikel aus deutschen englischen und franzoumlsischen Zeitungen umfaszligt

httpwwwclio-onlinede Clio-online Dieses Portal versucht die geschichtswis-senschaftlichen Internet-Ressourcen zusammenzufuumlh-ren

httpwwwhistoricumnetindexphp Historicumnet ist ein Netzwerk das verschiedene ge-schichtswissenschaftliche Internet-Ressourcen buumlndelt

httpwwwphiluni-erlangende~p1geshomehtml und httpwwwerlangerhistorikerseitede

Die Erlanger Historikerseite ist eine sehr gute Adresse vor allem wenn man auf der Suche nach weiteren Links ist Hier findet sich ua eine groszlige (und kom-mentierte) Auswahl an einschlaumlgigen Internet-Angeboten

httpwwwhdgdeFinaldeuwww_hdg_dehtm Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland Bonn

httpwwwdhmde Deutsches Historisches Museum httpmdz2bib-bvbdehist InformationsWeiser GeschichteHistory Guide weist

geschichtswissenschaftlich relevante Internetquellen nach und ist das deutschsprachige Portal des Netz-werks Subject Gateways Geschichte

wwwhistoryguidede History GuideInformationsWeiser Geschichte

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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httpvlibiueithistoryindexhtml World Wide Web Virtual Library History Central Catalogue

httpwwwjstororg

Journal Storage The Scholarly Journal Archive

Ur- und Fruumlhgeschichte httpwwwdgamnde Deutsche Gesellschaft fuumlr Archaumlologie des Mittelalters

und der Neuzeit httpwwwarchaeologie-onlinede Arbeitsgruppe Archaumlologie und digitale Medien Frei-

burg

Alte Geschichte httpwwwgnomonku-eichstaettdeLAGproseminarindexhtml

Online-Tutorium der KU Eichstaumltt

httpwwwperseustuftsedu und httpperseusmpiwg-berlinmpgde

The Perseus Digital Library (Umfassendes Such- und Hilfsmittelsystem u a fuumlr Texte der griechischen und lateinischen Antike) Tufts-University

httpwwwbautzdebbkl Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon httpwwwheiligenlexikonde Oumlkumenisches Heiligenlexikon httpwwwstoaorgdiotima Materials fort the Study of Women and Gender in the

Ancient World httpwwwhouseofptolemyorgindexhtml The House of Ptolemy ndash ptolemaumlisches und roumlmisches

Aumlgypten httpwwwualbertaca~csmackayConsulsListhtml Consuls of the Roman Republic httpwwwkirkehu-berlinderessourcbuchkulthtml KIRKE Katalog der Internetressourcen fuumlr die Klassi-

sche Philologie httpwwwstoaorg Stoaorg httpwwwtrentucaahcresourceshtmldir Resources on the Internet for Ancient History and

Classics Hg K H Kinzl Trent-University Canada Rezensionen (Altertumswissenschaften) httpccatsasupennedu Bryn Mawr Classical Review publishes timely re-

views of current scholarly work in the field of classical studies (including archaeology)

httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonGnomonhtml

Gnomon online (Rezension der CD-ROM-Version von Ulrich Schmitzer ndash httptelemachosphiluni-erlangendedatabaselibrignomon2html)

httpwwwplekosuni-muenchendestartseitehtml Periodicum onLine zur Erforschung der KOmmunika-tionsstrukturen in der Spaumltantike

Mittelalter wwwuni-tuebingendemittelaltertutoriumindexhtm schoumlnes Online-Tutorium wwwuni-muensterdefruehmittelalter das beste Fruumlhmittelalter im Netz httpwwwceecuni-koelnde CEEC ndash Codices Electronici Ecclesiae Coloniensis wwwgeorgetownedulabyrinth Resources for Medieval Studies wwwfordhameduhalsallsbook2html Internet medieval sourcebook full text sources httpwwwmediaevumdehaupt2html Mediaumlvistik im Internet ndash empfehlenswert

Fruumlhe Neuzeit httpwwwuni-konstanzdeFuFPhiloGeschichteTutorium

Die Universitaumlt Konstanz bietet ein Tutorium fuumlr die Neuere und Neueste Geschichte online an

httpwwwphiluni-erlangende~p1gesstudiumhtml Besonders umfassend ist das Internet-Angebot der Universitaumlt Erlangen das unter anderem wertvolle Tips zur Studienorganisation enthaumllt

httpmdzbib-bvbdedigbiblexikaadelung Johann Christoph Adelung Grammatisch-kritisches Woumlrterbuch der Hochdeutschen Mundart

httpmdz1bib-bvbde~ndbadb_indexhtml Allgemeine Deutsche Biographie

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 40

httpwwwsfnhistoricumnet Server Fruumlhe Neuzeit

httpwwwuni-muensterdeFNZ-Online Barbara Stollberg-Rilinger (Hg) Einfuumlhrung in die Fruumlhe Neuzeit

httpwwwfruehe-neuzeitnet Virtual library Geschichte Fruumlhe Neuzeit httpwwwzedler-lexikonde Johann Heinrich Zedler Grosses vollstaumlndiges Uni-

versal-Lexicon Aller Wissenschafften und Kuumlnste

Neuere und Neueste Geschichte httpwwwzeitgeschichte-onlinede httpwwwstubbildarchiv-dkguni-frankfurtde Bildarchiv der Deutschen Kolonialgesellschaft httpholocaustumdunimichedu Holocaust Survivor Oral History Archive httpfacultystaffvwcedu~dgrafholocaushtm Holocaust and Jewish Studies Site httpwwwcalvineduacademiccasgpa German Propaganda Archive httpwww17juni53de httpwwwchronik-der-wendede

Lateinamerikanische Geschichte httplcweb2locgovhlas Handbook of Latin American Studies httpwwwh-netorg~latam H-LatAm an international forum for the scholarly

discussion of Latin American History httplanicutexasedu Latin American Network Information Center httpwwwciberade Virtuelle Fachbibliothek Ibero-Amerika httphapiuclaedu The Hispanic American Periodicals Index (HAPI)

Osteuropaumlische Geschichte httpwwwdgo-onlineorg DGO Deutsche Gesellschaft fuumlr Osteuropakunde eV httpartscishuedureespdocuments Documents in Russian History httpwwwribknet Umfassende bibliographische Rechercheressource httpwwwceeolcomindexaspx CEEOL ndash Central and Eastern European Online Li-

brary httpwwwsoviethistoryorg Quellen zur sowjetischen Geschichte httpwwwsovlitcom Zusammenfassungen russisch-sowjetischer Literatur httpwwwrussianarchivescomraoaboutindexhtml Russian Archives Online httpmdzxbib-bvbdecocoon1000dokstarthtml 1000 Schluumlsseldokumente der russischen und sowjeti-

schen Geschichte (1917-1991) httpwwwfak12uni-muenchendeforostindex2html Forschungsverbund Ost- und Suumldosteuropa (forost) httpwwwvifaostde ViFaOst ndash Virtuelle Fachbibliothek Osteuropa

Fachdidaktik wwwburkhard-sachsede httpwwwlehrer-onlinede Lehrer-Online Unterrichten mit neuen Medien

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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IV Wissenschaftliches Arbeiten im Studium

1 Fragestellung

Jede wissenschaftliche Beschaumlftigung mit Geschichte muss mit einer Frage beginnen Erst die Frage bringt die Quellen zum Sprechen6 Erst die Fragestellung die das erkenntnisleitende Forschungsinteresse formuliert ermoumlglicht es aus der enormen Fuumllle des Materials diejenigen Quellen und Literaturtitel herauszufiltern die fuumlr ihre Beantwortung relevant sind Erst die Fragestellung ermoumlglicht es dem Historiker die von ihm festgestellten historischen Tatsachen in einen Sinnzusammenhang zu bringen sie zu interpretieren und Thesen zu bilden Erst die Fragestellung macht aus einer Information ein Argument das dazu dient eine These zu be-gruumlnden und zu belegen oder gegenteilige Auffassungen zu widerlegen Ohne Fragestellung wird Geschichtsschreibung zu einem bdquoHort von Anekdoten und Chronologienldquo7 und das ist nicht der Sinn von wissenschaftlicher Beschaumlftigung mit Geschichte Es reicht also nicht aus im Rahmen eines Seminars ein Thema zu uumlbernehmen Entscheidend ist vielmehr wie Sie sich einem Thema annaumlhern dh welche konkreten Fragen Sie an ein Thema herantragen Waumlhrend ein Thema verhaumlltnismaumlszligig leicht zu finden ist entsteht eine tragfaumlhige Fragestellung aus vertieftem Wissen An Hand des Themas beginnen Sie sich ein-zulesen und zu bibliographieren Je mehr Sie das Thema in den historischen Kontext und die aktuelle Forschung einordnen koumlnnen und Sie einen Uumlberblick uumlber die Quellen haben desto leichter faumlllt es Ihnen eine Fragestellung zu formulieren die Folgendes leisten soll minus die Fragestellung legt den Gegenstand der Untersuchung fest sie grenzt ihn ein denn es

werden nur diejenigen Bereiche naumlher untersucht nach denen man zuvor gefragt hat minus jede Frage enthaumllt bereits eine implizite Vorstellung von einer moumlglichen Antwort einer

bdquomoumlglichen Geschichteldquo minus die Fragestellung entscheidet uumlber den methodischen Zugriff auf das Thema sowie uumlber

die Auswahl von Quellen und Literatur die zu ihrer Beantwortung erforderlich sind Man muszlig also von Anfang an uumlberlegen wie man von den Fragen zu Antworten kommen kann

minus nicht zuletzt gibt die Fragestellung Ihrer Hausarbeit ein individuelles Profil und bewahrt Sie vor der Furcht nur das vielfach bereits Geschriebene ein weiteres Mal nachzubeten

Historische Fragestellungen zielen vor allem auf Ursachen und Zusammenhaumlnge sie suchen Erklaumlrungen fuumlr den Ablauf historischer Prozesse Prinzipiell ist die Anzahl moumlglicher Fragen unbegrenzt Eine bdquoguteldquo dh sinnvolle Frage zeichnet sich durch folgende Charakteristika aus minus Die Frage sollte uumlber den bisherigen Wissensstand hinausfuumlhren Dies setzt voraus daszlig

Sie Probleme und Fragen der Forschung erkennen und in Ihren Arbeiten zum Gegenstand einer argumentativen Auseinandersetzung machen Dies gilt auch schon fuumlr Proseminare

minus Die Fragen sind an den Beduumlrfnissen und Interessen der Gegenwart ausgerichtet und be-ziehen daraus ihre Relevanz Dabei geht es nicht um die Projektion der Gegenwart auf die Vergangenheit

Nachdem Sie das einschlaumlgige Material zu einem bestimmten Thema ausfindig gemacht ha-ben muumlssen Sie es im Hinblick auf Ihre Fragestellung auswerten bewerten und aufbereiten 6 Koselleck Reinhart Begriffsgeschichten Studien zur Semantik und Pragmatik der politischen und sozialen

Sprache Mit zwei Beitraumlgen von Ulrike Spree und Willibald Steinmetz sowie einem Nachwort zu Einlei-tungsfragmenten Reinhart Kosellecks von Carsten Dutt Frankfurt am Main 2006 S 71

7 Kuhn Thomas S Die Struktur der wissenschaftlichen Revolution Frankfurt am Main 1973 S 15

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 42

Es ist dabei ein wesentlicher Unterschied ob Sie Quellen oder Literatur bearbeiten Ob es sich bei den verwendeten Texten um eine Quelle oder um Literatur handelt haumlngt allein von der Fragestellung ab und nicht vom Alter des Textes Sobald Sie sich z B mit der Geschichte der Geschichtswissenschaft beschaumlftigen werden viele der Texte die Sie in anderem Zusammen-hang als Forschung zu Rate gezogen haumltten zur Quelle

2 Literaturarbeit

Unter dem Begriff bdquoFachliteraturldquo versteht man die Darstellungen der bisherigen Ergebnisse der historischen Forschung und ihrer Nachbardisziplinen Das Studium der einschlaumlgigen Li-teratur gehoumlrt zum taumlglichen Geschaumlft des Historikers und ist unverzichtbar Jede neue Arbeit muszlig auf den vorhandenen Ergebnissen der Forschung aufbauen und sie kritisch befragen ndash ganz gleich ob es um die Uumlbernahme historischer Tatsachen oder um deren moumlglicherweise kontroverse Interpretation geht Erstens besteht das Ziel der Lektuumlre wissenschaftlicher Texte darin einen Uumlberblick uumlber den Forschungsstand bzw die Entwicklung der Forschung zu einem Thema zu gewinnen Einen Forschungsbericht oder auch Literaturbericht der Ihnen diese Arbeit enorm erleichtert fin-den Sie entweder in Fachzeitschriften oder in der Einleitung wissenschaftlicher Monogra-phien Jeder Band der Reihen bdquoOldenbourg Grundriszlig der Geschichteldquo (OGG) und bdquoEnzyklo-paumldie Deutscher Geschichteldquo (EDG) enthaumllt ebenfalls einen ausfuumlhrlichen problemorientierten Forschungsuumlberblick der behandelten Epoche oder eines Themas Sollte zu Ihrem Thema kein Literaturbericht vorliegen muumlssen Sie sich diesen Uumlberblick selbst erarbeiten Zweitens werten Sie die vorhandene Literatur aus um Sachinformationen uumlber Ihren Untersu-chungsgegenstand zu erhalten dabei kann es sich beispielsweise um die Datierung eines Er-eignisses eine statistische Angabe oder Informationen uumlber historische Ereignisablaumlufe han-deln Drittens schlieszliglich gewinnen Sie aus der Literatur historische Urteile Thesen und Ant-worten die andere Historiker im Hinblick auf komplexe Fragestellungen gegeben haben Die-se koumlnnen entweder in Ihre Arbeit uumlbernommen oder zum Ausgangspunkt Ihrer Fragestellung gemacht werden indem sie uumlberpruumlft modifiziert widerlegt oder bestaumltigt werden

a) Lesen wissenschaftlicher Texte (Informationsbeschaffung)

Das Lesen wissenschaftlicher Texte ist eine Kompetenz die mit der kontemplativen Lektuumlre von Belletristik wenig gemein hat Wissenschaftliches Lesen bedeutet nicht passive Rezeption des Geschriebenen sondern einen aktiven geistigen Vorgang bei dem der Leser in einem permanenten Dialog mit dem Verfasser steht Daher erfordert diese Form des Lesens groszlige Konzentration Ruhe und Zeit

Relevanz klaumlren

Wegen der groszligen Menge an Literaturtiteln die Sie zu den meisten Themen finden koumlnnen sollten Sie nicht planlos mit dem Lesen des erstbesten Buches beginnen das Ihnen in die Haumlnde faumlllt Zunaumlchst muumlssen Sie klaumlren ob ein Text fuumlr die Beantwortung Ihrer Fragestel-lung uumlberhaupt relevant ist Dazu fuumlhren Sie folgende Arbeitsschritte aus minus Titel und Untertitel des Buches geben nicht nur Auskunft uumlber das Thema sondern unter

Umstaumlnden auch uumlber seine Kernthese minus Aus dem Titelblatt oder dem Impressum erfahren Sie wann wo und ggf in welcher Reihe

ein Buch erschienen ist Erscheinungsjahr und Auflage signalisieren seine Aktualitaumlt Ist ein Buch in einer renommierten Reihe erschienen mag dies ein Hinweis auf seine Qualitaumlt sein

minus Das Inhaltsverzeichnis gibt uumlber Aufbau und Inhalt des Buches Auskunft Wenn bei der Durchsicht des Inhaltsverzeichnisses noch kein direkter Bezug zu Ihrem Thema oder der

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Fragestellung erkennbar ist heiszligt dies nicht daszlig das Buch fuumlr Sie nicht relevant ist Lesen Sie deswegen immer

minus die Einleitung Sie erschlieszligt Ihnen die Fragestellung und das Erkenntnisinteresse des Au-tors seinen methodischen Zugriff und seine Loumlsungsstrategien Daruumlber hinaus gibt sie Ihnen wichtige Informationen uumlber den Forschungsstand

minus Die Materialbasis koumlnnen Sie anhand des Quellen- und Literaturverzeichnisses pruumlfen minus Im Vorwort erfahren Sie um welche Art von Arbeit es sich handelt (beispielsweise eine

Dissertation oder Habilitationsschrift) und in welchem Umfeld sie entstanden ist Auf-grund dieser Informationen laumlszligt sie sich oft in der Forschungslandschaft verorten

minus Die Zusammenfassung bilanziert die Ergebnisse der Arbeit benennt ggf Luumlcken und regt damit zu weiterer Forschung an

Sollte sich bei dieser Pruumlfung herausstellen daszlig ein Buch nur in Teilen fuumlr Sie relevant ist bieten Ihnen das Inhaltsverzeichnis und das oder die Register (Personen- Orts- und Sachre-gister) die Moumlglichkeit die benoumltigten Informationen bzw relevanten Textpassagen nachzu-schlagen Vor allem umfangreiche Arbeiten die Ihr Thema nur am Rande streifen werden Sie nur selektiv auswerten Allerdings kann es auch gefaumlhrlich sein Literatur gewissermaszligen als Steinbruch zu verwenden da einzelne Aussagen so aus dem Zusammenhang gerissen werden Sie sollten daher immer Einleitung und Zusammenfassung lesen um die relevanten Passagen in die Argumentation des Autors einordnen zu koumlnnen

Kritisches Lesen heiszligt Exzerpte erstellen

Wissenschaftliches Lesen heiszligt exzerpieren Von zentraler Bedeutung ist es sich beim Lesen stets die eigene Fragestellung vor Augen zu halten und den vorliegenden Text im Hinblick auf die eigene Fragestellung hin bdquoabzuklopfenldquo also selbst Fragen an den Text zu stellen Dabei geht es keineswegs darum den Inhalt des Textes kritiklos aufzunehmen vielmehr muumlssen Sie sich bemuumlhen den Text bewertend (also kritisch) zu lesen Achten Sie dabei auf folgende Punkte minus Bleibt der Autor des Textes bei seiner in der Einleitung formulierten Fragestellung oder

weicht er vom Thema ab minus Ist der methodische Ansatz des Autors zur Beantwortung seiner Fragestellung geeignet minus Welche Quellen zieht der Autor zur Beantwortung seiner Frage(n) heran Hat er moumlgli-

cherweise wichtige Quellen uumlbersehen minus Welche Thesen (Behauptungen Schluszligfolgerungen) stellt der Autor auf Und was ist an

diesen Thesen neu wo reichen sie uumlber den bisherigen Forschungsstand hinaus minus Uumlberzeugen die Argumente die er fuumlr seine Thesen anfuumlhrt Lassen sich Gegenargumente

ins Feld fuumlhren minus Gibt es Luumlcken oder Schwachstellen in der Argumentationskette des Autors minus Wie ordnet der Autor seine Ergebnisse in groumlszligere Zusammenhaumlnge ein minus Was sagt der Text im Hinblick auf Ihre eigene Fragestellung Anfangs wird es Ihnen wahrscheinlich schwerfallen alle Teile dieses Fragerasters an einen Text heranzutragen Doch je mehr Sie lesen desto leichter faumlllt es Ihnen

b) Aufbereitung des Gelesenen (Informationsverwaltung)

Exzerpieren

Das Lesen eines Textes allein genuumlgt allerdings nicht Wissenschaftliches Lesen ist untrenn-bar mit Schreiben verbunden Wenn Sie eigene Buumlcher oder Textkopien lesen koumlnnen Sie bereits beim ersten Lesen wichtige Passagen unterstreichen und Randbemerkungen hinzufuuml-gen das erleichtert Ihnen spaumlter die Orientierung enthebt Sie jedoch nicht der Muumlhe schrift-

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liche Textauszuumlge (Exzerpte) anzufertigen Arbeiten Sie in Buumlchern immer nur mit Bleistift alles andere ist Barbarei In Buumlchern aus oumlffentlichem Besitz verbietet sich jede Markierung Ein Exzerpt faszligt den Inhalt eines Textes in Stichworten oder fortlaufend jedenfalls immer knapp zusammen Lange Literaturauszuumlge sind in der Regel kein Exzerpt sondern ver-schwendete Zeit Sie muumlssen versuchen die (unter Ihrer Fragestellung) wichtigen Aussagen moumlglichst in eigenen Worten wiederzugeben ndash gelingt Ihnen dies ist das ein sicheres Indiz dafuumlr daszlig Sie den Text verstanden haben Befolgen Sie unbedingt die Grundregeln des Exzerpierens minus Ein Exzerpt beginnt mit einer vollstaumlndigen bibliographischen Angabe des exzerpierten

Textes Lose Exzerpte die Sie nicht zuordnen koumlnnen sind wertlos minus Trennen Sie deutlich woumlrtliche Zitate Textparaphrasen und eigene Kommentare vonein-

ander damit Sie sie spaumlter nicht durcheinanderbringen minus Notieren Sie sich unbedingt die Seitenzahlen woumlrtlicher Zitate und Textparaphrasen an-

sonsten muumlssen Sie spaumlter nochmals nach dem Fundort eines Zitats oder Belegs suchen minus Strukturieren Sie Ihr Exzerpt Jeder gute wissenschaftliche Text folgt einer Gliederung

die aus dem Exzerpt hervorgehen muszlig Auf diese Weise enthalten Ihre Notizen Informati-onen uumlber Aufbau Argumentationsgang Thesen und Ergebnisse des Textes

minus Behalten Sie beim Exzerpieren die Fragestellung des Autors und Ihre eigene im Blick minus Notieren Sie sich die Definitionen zentraler Begriffe minus Halten Sie Staumlrken und Schwaumlchen des Textes (etwa Argumentationsluumlcken oder innere

Widerspruumlche) fest

Einzelnotiz-System (Karteikasten)

Um das Exzerpieren von Texten die zur Beantwortung Ihrer Fragestellung relevant sind kommen Sie nicht herum Fuumlr die dauerhafte Archivierung der Informationen sind Exzerpte allerdings nur bedingt geeignet da Literaturauszuumlge gerade bei laumlngeren Texten schnell un-uumlbersichtlich werden Der Karteikasten in dem ein Text nach seinen Einzelaspekten aufgegliedert wird vermeidet diesen Nachteil er macht Informationen ndash je nach Fragestellung ndash flexibel handhabbar Aller-dings ist sein Gebrauch muumlhsam Sie muumlssen naumlmlich auf jeder einzelnen Karteikarte die ge-naue Belegstelle (dh die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben) notieren um die gespei-cherten Informationen spaumlter weiterverwenden zu koumlnnen Zudem werden Karteikaumlsten mit der Zeit unuumlbersichtlich und der Argumentationszusammenhang des Textes geht dabei verlo-ren

Datenbanken

minus Datenbanken kombinieren die Vorteile von Exzerpt und Karteikasten vermeiden jedoch ihre Nachteile Daher sind sie heute das mit Abstand effizienteste Medium der Informati-onsverarbeitung und Archivierung

minus Informationen auf EDV-Systemen nehmen weniger Platz in Anspruch sind (mit etwas Uumlbung) einfach zu handhaben sowie leicht organisierbar und kommunizierbar

minus Wer regelmaumlszligig in den PC exzerpiert erhaumllt rasch einen groszligen stetig wachsenden Fun-dus an Informationen wer dagegen mit der Hand exzerpiert bleibt auf einem Berg von Papier sitzen der mit der Zeit immer schwerer uumlberschaubar wird

httpaoeguni-koelndehandwerkszeugliberdat ndash Das Datenbankprogramm LiberDat 20 erleichtert

das systematische Bibliographieren und hilft den Uumlberblick uumlber die eigenen Buumlcher Kopien und Notizen zu bewahren Exzerpte koumlnnen direkt mit der Datenbank verknuumlpft werden

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httpwwwlit-linkch ndash Lit-link ist ein Datenbank-Programm fuumlr die Verwaltung von Informationen die in den Geistes- und Sozialwissenschaften bei der Arbeit mit Literatur und Textquellen gesam-melt und verwendet werden

httpwwwliteratnet ndash Programm fuumlr Literaturverwaltung und -management mit Zitat- Schlagwort- und Fundortverwaltung sowie Tools fuumlr die arbeitsteilige Literaturbearbeitung im Team

(Alle drei Datenbankprogramme stehen kostenlos auf den angegebenen Internetseiten zum Download zur Verfuumlgung)

Literatur zum Lesen wissenschaftlicher Texte Becher Stephan Schnell und erfolgreich studieren Organisation ndash Zeitmanagement ndash Arbeitstechnik

Wuumlrzburg 1998

Franck Norbert Fit fuumlrs Studium Erfolgreich reden lesen schreiben Muumlnchen 82006

Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006 S 125-142

Ruumlckriem Georg ua Die Technik des wissenschaftlichen Arbeitens Eine praktische Anleitung Pa-derborn 132006 (enthaumllt ausfuumlhrliche Informationen zum Bibliographieren Exzerpieren und Ver-walten von Informationen)

3 Quellenarbeit

Die Geschichtswissenschaft bezieht ihre Erkenntnisse nicht aus der Literatur sondern aus-schlieszliglich aus Quellen Geschichte wird erst durch die methodisch kontrollierte kritische Pruumlfung der uumlberlieferten Quellen zu einer Wissenschaft Die Quellen stellen die Basis wie auch die Begrenzung der historischen Forschung dar Jede historische Interpretation kann bei einer Neusichtung der Quellen an ihnen scheitern deswegen spricht man auch von einem bdquoVetorechtldquo der Quellen8 Das gilt bereits fuumlr das Geschichtsstudium Referate und Hausar-beiten muumlssen schon im Proseminar im wesentlichen aus den Quellen erarbeitet werden

a) Was ist eine Quelle Die griffigste Definition von bdquoQuellenldquo stammt von Paul Kirn bdquoQuellen nennen wir alle Tex-te Gegenstaumlnde oder Tatsachen aus denen Kenntnis der Vergangenheit gewonnen werden kannldquo9 Dieser Umschreibung ist nichts hinzuzufuumlgen Sie umfaszligt alles womit der Historiker arbeiten kann und gilt fuumlr alle Epochen und fuumlr alle Regionen

Texte

Texte sind in der Regel die wichtigsten Quellen des Historikers da sie am umfassendsten Auskunft uumlber die Vergangenheit geben und Informationen uumlber die Zusammenhaumlnge histori-scher Tatsachen enthalten Jeder Text kann eine historische Quelle sein (es haumlngt nur von der Fragestellung ab) Texte sind so enorm vielfaumlltig daszlig sie hier nicht aufgezaumlhlt werden koumln-nen

Gegenstaumlnde

Da alles was durch die menschliche Hand geschaffen oder veraumlndert wurde seine Absichten und die unbewuszligten Beeinflussungen (kultureller technischer religioumlser hellip Art) in sich traumlgt geben Gegenstaumlnde wie Kleidungsstuumlcke Bauwerke Muumlnzen Grabfunde Waffen Kochgeraumlt 8 Koselleck Reinhard Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main 1979 S

206 9 Kirn Paul Einfuumlhrung in die Geschichtswissenschaft Berlin 1947 S 28

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und anderes mehr auch Auskunft uumlber die Vergangenheit Fuumlr die Alte Geschichte und das Mittelalter sind historische Gegenstaumlnde zentrale Quellen der Erkenntnis Auch in der Zeitge-schichte geben bisweilen nur materielle Zeugnisse Aufschluszlig Besonders aussagekraumlftig sind menschliche Uumlberreste weil sie Ruumlckschluumlsse auf Ernaumlhrung Krankheit und Umweltbedin-gungen erlauben

Tatsachen

Gegenwaumlrtige Tatsachen sind historisch gewachsen deswegen legen sie Zeugnis uumlber die Vergangenheit ab Zu diesen Tatsachen gehoumlren Grenzen Sprachen Flur- Orts- und Perso-nennamen und anderes Ein gutes Beispiel stellt unsere Sprache dar Im Bereich des Sports ist sie sehr stark mit englischen Fachausdruumlcken durchsetzt was auf den Ursprungsort bestimm-ter Sportarten verweist von dem aus sie schlieszliglich in Deutschland Einzug gehalten haben Fuumlr andere Bereiche wie die Musik oder das Militaumlrwesen gilt aumlhnliches Zu den historischen Tatsachen gehoumlren schlieszliglich auch Phaumlnomene wie beispielsweise Religionen und Konfessi-onen Daszlig die Christen in der Bundesrepublik Deutschland in zwei etwa gleich groszlige Grup-pen aus Katholiken und Protestanten zerfallen verweist auf die Glaubensspaltung im 16 Jahrhundert als enorm wichtige langfristig wirksame Zaumlsur einerseits und die Aufnahme und regionale Aufteilung der Vertriebenen nach 1945 andererseits

Welche Quellen fuumlr die Behandlung eines bestimmten Themas relevant sind haumlngt in hohem Maszlige von der gewaumlhlten Fragestellung und dem methodischen Vorgehen ab mit dem die Fragen beantwortet werden sollen So laumlszligt sich beispielsweise ein Phaumlnomen wie die soge-nannte Bauernbefreiung in Preuszligen unter ganz unterschiedlichen Blickwinkeln untersuchen die jeweils verschiedene Quellengattungen erfordern Fragt man politikgeschichtlich nach der Genese und den Motiven der Gesetzgebung muumlssen die Sachakten der beteiligten Behoumlrden und die Unterlagen der wichtigsten handelnden Akteure herangezogen werden Fragt man da-gegen sozialgeschichtlich nach den Auswirkungen dieser Maszlignahme sind in erster Linie so-zialstatistische Daten und autobiographische Zeugnisse erforderlich die Auskunft uumlber die Lebenslage der betroffenen Bauern und Gutsbesitzer geben Die Kunst geschickte Forschungsfragen zu stellen und geeignete Quellen zur Beantwortung dieser Fragen zu finden nennt man Heuristik Sie laumlszligt sich allerdings schlecht allgemein vermitteln sondern nur an konkreten Einzelfaumlllen erproben Fuumlr den Anfang mag es genuumlgen daszlig Sie sich den Zusammenhang von Fragestellung und Auswahl der Quellen verdeutlichen also das Problembewuszligtsein schaumlrfen

b) Quellentypologie Seit dem spaumlten 19 Jahrhundert hat sich in der Geschichtswissenschaft die klassische Unter-scheidung zwischen Traditionsquellen und Uumlberresten eingebuumlrgert die auf Johann Gustav Droysen zuruumlckgeht und von Ernst Bernheim in ihrer heutigen Form formuliert wurde Das wesentliche Unterscheidungskriterium dieser Typologie liegt im Gegenwartszweck der Quel-le bdquoAlles was unmittelbar von den Gegebenheiten uumlbriggeblieben und vorhanden ist nennen wir Uumlberreste alles was mittelbar von den Begebenheiten uumlberliefert ist hindurchgegangen durch menschliche Auffassung nennen wir Traditionldquo10 Zwar ist diese Dichotomie wie noch zu zeigen sein wird keineswegs so eindeutig doch hilft sie sehr bei der Einschaumltzung des Aussagewertes einer Quelle fuumlr die Fragestellung

10 Bernheim Ernst Lehrbuch der historischen Methode und der Geschichtsphilosophie Leipzig 61908 S 255 f

(Hervorhebungen im Original) Die folgenden Zitate ebenda

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Uumlberrest

Als bdquoUumlberresteldquo werden alle Quellen bezeichnet bdquowelche ohne jede Absicht auf Erinnerung und Nachwelt nur uumlbriggebliebene Teile der Begebenheiten der menschlichen Betaumltigungen selbst sindldquo Darunter fallen saumlmtliche Relikte menschlicher Lebensprozesse (beispielsweise Kuumlchenabfaumllle) Produkte menschlicher Fertigkeiten (Bauwerke und technisches Geraumlt aller Art) aber auch Sprache Zustaumlnde Institutionen Sitten und Gebraumluche sowie nicht zuletzt Akten und Urkunden Nach Bernheim haben Uumlberreste fuumlr den Historiker den Vorteil der unmittelbaren Naumlhe zum untersuchten Gegenstand Da sie nicht bewuszligt als bdquoQuelleldquo angefertigt wurden enthalten sie weniger Stilisierungen und Selbstdarstellungen daher ermoumlglichen Uumlberreste eher als Traditi-onsquellen die Rekonstruktion der bdquoharten Faktenldquo Allerdings sind Uumlberreste immer nur Splitter Teile eines Mosaiks das der Historiker zusammensetzen muszlig ohne dafuumlr alle Einzel-teile zur Verfuumlgung zu haben Dazu ist ein umfangreiches Kontextwissen erforderlich das die Einordnung der einzelnen Puzzle-Teile erst ermoumlglicht

Tradition

Unter bdquoTraditionenldquo versteht man Quellen die bewuszligt zur Uumlberlieferung bestimmter Sach-verhalte angelegt worden sind bdquoDie Tradition verfolgt durchweg direkt die Absicht die Erin-nerung der Begebenheit zu erhalten will geradezu historisches Material seinldquo Traditionsquel-len sind vor allem schriftliche Quellen die Werke antiker Schriftsteller sowie die Historio-graphie (soweit sie unter die Quellen faumlllt) aber auch Memoiren Tagebuumlcher Reiseberichte und Korrespondenzen Hinzu kommen Bildnisse und Skulpturen (die eine Interpretation des Kuumlnstlers enthalten) sowie schriftliche und muumlndliche Zeugenaussagen Der Vorzug von Traditionsquellen besteht darin daszlig sie das historische Geschehen bereits aufbereitet haben es also in einen Zusammenhang bringen Das bdquoVerstehenldquo der Vergangen-heit erfolgte hier bereits durch einen Menschen der dem Gegenstand viel naumlher war als ein heutiger Historiker der also das bdquoHindernis der inneren Fremdheitldquo nicht oder nicht in dem Maszlige uumlberwinden muszligte Damit geht jedoch der Nachteil einher daszlig Traditionsquellen Sach-verhalte immer aus dem Blickwinkel des Verfassers darstellen der aus der Fuumllle der vergan-genen Realitaumlt eine Vorauswahl getroffen hat Zudem besteht gerade bei autobiographischen Quellen immer die Gefahr der Stilisierung und Selbstdarstellung

Problematik der Quellentypologie

Die Unterscheidung zwischen Traditionen und Uumlberresten dient also vor allem als Hilfe bei der Bestimmung des Aussagewerts und der Reichweite einer Quelle Sie ist selbst jedoch sehr problematisch da nicht wirklich trennscharf minus Jede Traditionsquelle hat zugleich auch Uumlberrestcharakter ndash nicht was ihren Inhalt be-

trifft wohl aber hinsichtlich der Umstaumlnde ihrer Entstehung Ein Monument beispielswei-se wird mit dem Ziel errichtet dauerhaft an eine Person oder ein Ereignis zu erinnern Da es jedoch im Stil und mit den (technischen) Mittel der Zeit seiner Entstehung errichtet worden ist hat es auch die Qualitaumlt eines Uumlberrests Ein Gesandtschaftsbericht der unter den Akten des Auswaumlrtigen Amtes (Auszligenministeriums) aufbewahrt wird faumlllt zwar per definitionem unter die Uumlberreste Das heiszligt nun jedoch nicht daszlig saumlmtlichen in einem solchen Bericht enthaltenen Informationen ein dementsprechend hoher Quellenwert bei-zumessen ist Schlieszliglich wurden derartige Berichte oft erst im Nachhinein verfaszligt und enthalten nicht selten den Versuch des Autors sich und seine Leistungen ins rechte Licht zu ruumlcken Ob eine Quelle eher den Traditionen oder den Uumlberresten zuzurechnen ist haumlngt somit entscheidend von der eigenen Fragestellung ab zu deren Beantwortung sie herangezogen wird

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minus Manche Quellengattungen lassen sich kaum in das Schema dieser Typologie einordnen etwa die Publizistik und das Pressewesen Beide richten sich zwar eindeutig an die jewei-ligen Zeitgenossen fallen daher also unter die Uumlberreste Publizistik und Presse nehmen jedoch zugleich stets auch Wertungen vor und treffen eine Auswahl aus der Fuumllle des (seinerzeit zur Verfuumlgung stehenden) Materials Fuumlr den spaumlteren Leser sind sie also eher Traditionsquellen Gleiches gilt fuumlr Briefe und Tagebuumlcher

minus Besonders problematisch ist die Einordnung von Bild- und Tondokumenten die vor allem fuumlr die Zeitgeschichte groszlige Bedeutung haben Einerseits geben sie das Geschehene oder Gesagte unmittelbar wider sind also Uumlberreste andererseits werden sie von anderen auf-gezeichnet um Dritten zugaumlnglich zu sein fallen also zugleich unter die Traditionen

c) Quellenkritik Die Quellenkritik lotet die Moumlglichkeiten und Absichten einer historischen Quelle aus ihre bdquoZuverlaumlssigkeitldquo wird kritisch gepruumlft und ihre Inhalte werden fuumlr die jeweilige Fragestellung fruchtbar gemacht Die Quellenkritik ist der eigentliche Kern des historischen Arbeitens die Ergebnisse der Kritik sind Grundlage der Interpretation und der Aussagen in der Darstellung Die Kritik erfordert zwei Schritte

Aumluszligere Quellenkritik

In der aumluszligeren Quellenkritik auch als bdquoKritik der Echtheitldquo bezeichnet wird die Quelle nach einer Reihe von formalen Kriterien untersucht Dabei sind folgende Fragen zu klaumlren minus Uumlberlieferung Wie ist die Quelle auf uns gekommen Welchen Weg hat sie vom Produ-

zenten bis in ein Archiv bzw in eine Edition durchlaufen welchen Veraumlnderungen war sie dabei unterworfen bewuszligten und zufaumllligen

minus Echtheit Ist die Quelle bdquoechtldquo oder bdquogefaumllschtldquo Die beiden Begriffe stehen hier in An-fuumlhrungszeichen weil sie fuumlr die Geschichtswissenschaft keine absolute sondern nur rela-tive Bedeutung haben Mit anderen Worten Auch eine bdquoFaumllschungldquo kann eine wichtige Quelle sein da sie beispielsweise daruumlber Aufschluszlig geben kann wer warum wann was und wie bdquogefaumllschtldquo hat

minus Datierung Wann wurde die Quelle verfaszligt Ist sie nachtraumlglich uumlberarbeitet oder veraumln-dert worden Vor allem die Quellen der Antike des Mittelalters und der Fruumlhen Neuzeit sind oftmals nicht datiert man muszlig daher ihren Entstehungszeitraum anhand aumluszligerer (Schriftart Stil) und innerer Kriterien (Sinnzusammenhaumlnge) bestimmen Aber auch bei Quellen mit Datumsangabe ist zu pruumlfen ob sie vor- oder ruumlckdatiert (und damit bdquoge-faumllschtldquo) worden sind

minus Autor Wer hat die Quelle verfaszligt In welcher Funktion hat der Autor die Quelle verfaszligt minus Entstehungszusammenhang In welchem Kontext ist die Quelle entstanden welcher

Textgattung gehoumlrt sie an und welche Funktion hatte sie Handelt es sich beispielsweise um eine serielle Quelle (jede Art von Listen wie etwa um Eintraumlge in ein Geburtsregis-ter) um ein Verhoumlrprotokoll oder um ein diplomatisches Memorandum

minus Quellentyp Handelt es sich um eine Traditionsquelle oder um einen Uumlberrest Wer war der Adressat der Quelle

minus Textsicherung Hier geht es um die Sammlung von Informationen zu Personen Instituti-onen oder sonstigen Sachverhalten die in der Quelle erwaumlhnt werden und zu ihrem Ver-staumlndnis erforderlich sind Dazu ist nicht nur ein umfangreiches Kontextwissen noumltig sondern man muszlig auch einschlaumlgige (beispielsweise biographische) Hilfsmittel verwen-den

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Innere Quellenkritik

Waumlhrend die aumluszligere Kritik eine Quelle nach formalen Gesichtspunkten untersucht beschaumlftigt sich die innere Quellenkritik mit ihrem Inhalt Es geht vor allem um folgende Fragen ⎯ Reichweite der Information

minus Was wuszligte der Autor was konnte er wissen was wollte er wissen inwieweit konnten ihm Dinge bewuszligt werden welchen Wahrnehmungshorizont hatte er (Stand-ortHorizont)

minus Zu welchem Zweck schreibt der Autor sein Werk (Prologe) welche erklaumlrten Absich-ten verfolgt er in welchem Verhaumlltnis steht er zu prominenten Personen seines Be-richts (StandpunktTendenz)

minus Was sagt die Quelle im Hinblick auf die gewaumlhlte Fragestellung aus Welche Antwor-ten und Schluszligfolgerungen ergeben sich aus ihr Sind ggf auch andere bdquoLesartenldquo moumlglich

⎯ Kontext In welchem Verhaumlltnis steht diese Quelle zu anderen Quellen Gehen die enthal-tenen Informationen uumlber andere Quellen hinaus oder widersprechen sie ihnen Oder be-zieht die Quelle ihre Informationen sogar aus einer anderen nicht genannten Quelle Um hier Klarheit zu gewinnen muszlig die Quelle mit anderen Quellen sowie mit der einschlaumlgi-gen Literatur verglichen werden Erst die Kontextualisierung ermoumlglicht es den Quellen-wert naumlher zu bestimmen

Grundsaumltzlich gilt bei der Quellenkritik ⎯ daszlig das quellenkritische Instrumentarium nicht nur dem Gewinn von Fakten und Ereignis-

sen dient sondern je nach Fragestellungen die Quellen auch in anderer Weise pruumlft Wer sich mit Mentalitaumlten oder dem Alltag beschaumlftigt legt weniger Wert darauf die Quellen nur auf unstrittige gleichsam bdquofesteldquo Bestandteile hin zu untersuchen

⎯ daszlig die enorme Verschiedenheit und Vielgestaltigkeit der Quellen immer eine individuelle Betrachtung und Erschlieszligung erzwingen so daszlig das gewaumlhlte kritische Instrumentarium ndash bei allen grundlegenden Gemeinsamkeiten ndash ebenso angepaszligt werden muszlig

⎯ was Jacob Burckhardt in seinen Vorlesungen sagte minus bdquoUnerschoumlpflichkeit der Quellen zumal solcher die von groszligen Maumlnnern herruumlhren

sodaszlig Jeder die tausendmal ausgebeuteten Buumlcher wieder lesen muszlig weil sie jedem Leser und jedem Jahrhundert ein besonderes Antlitz erweisen auch jeder Alterstufe des Einzelnen Es kann sein daszlig im Thucydides zB eine Thatsache ersten Ranges liegt die erst in hundert Jahren Jemand bemerken wirdldquo

minus bdquoAlle echte Uumlberlieferung ist auf den ersten Anblick langweilig weil und insofern sie fremdartig ist Sie kuumlndet die Anschauungen und Interessen ihrer Zeit fuumlr ihre Zeit und koumlmmt uns gar nicht entgegen [] Aber auch dem Gelehrten und Denker ist die Ver-gangenheit in ihrer Aeuszligerung Anfangs immer fremdartig und ihre Aneignung eine Arbeitldquo11

In der Regel wird der Quellenwert eines Dokuments nicht in allen behandelten Punkten gleich hoch sein

Kritik von Ton- und Bildquellen

Ein besonderes Problem stellt die Kritik von Ton- und Bildquellen dar Tonbandaufnahmen Fotos und insbesondere (Ton-)Filmen kurz den bdquoneuen Medienldquo kommt scheinbar unwider-legbare Authentizitaumlt zu denn angeblich luumlgen Bilder nicht Die Realitaumlt sieht freilich ganz anders aus Gerade Bilder sind in hohem Maszlige standortgebunden (nicht umsonst spricht man

11 Burckhardt Jacob Uumlber das Studium der Geschichte Der Text der bdquoWeltgeschichtlichen Betrachtungenldquo

nach den Handschriften hg v P Ganz Muumlnchen 1981 Zitat 1 S 252 Zitat 2 S 250

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in der Filmbranche von bdquoEinstellungenldquo) und perspektivisch sie zeigen bestenfalls nur einen kleinen Ausschnitt der vergangenen Wirklichkeit Zudem sind gerade Bilder in hohem Maszlige anfaumlllig fuumlr Manipulationen wie etwa die zahllo-sen Fotomontagen in der Sowjetunion unter Stalin zeigen Nicht umsonst nutzten (und nut-zen) totalitaumlre Regime Bild und Ton als bevorzugtes Instrument der Propaganda Von derarti-gen Faumllschungen abgesehen transportieren Bilder ganz bewuszligt Botschaften denen der Histo-riker nicht bdquoauf den Leimldquo gehen darf Ein in einem Fotoatelier entstandenes Portraumlt ist nicht so sehr das Resultat des angeblich unbestechlichen Auges der Kamera als vielmehr eine be-wuszligte Stilisierung des Portraumltierten gleiches gilt wenn auch unter anderen Vorzeichen fuumlr die Fotographien aus einer Verbrecherkartei Ganz abgesehen davon muszlig zunaumlchst immer die Frage beantwortet werden was ein Bild uuml-berhaupt darstellt dh man muszlig das Bild raumlumlich und zeitlich zuordnen und in einen Kon-text bringen Zudem stehen Bilder selten allein Fotos sind beschriftet Filme mit Text und Ton unterlegt Wie wichtig es ist das Verhaumlltnis von Bild und Text genau zu bestimmen ha-ben zuletzt die Debatten um die sog bdquoWehrmachtsausstellungldquo gezeigt die in ihrer ersten Version einige falsch zugeordnete Fotos enthalten hat

d) Quelleninterpretation Die Quellenkritik dient in erster Linie dazu die Aussagemoumlglichkeiten einer Quelle zu ermit-teln Sie liefert die Grundlage des historiographischen Erkenntnisprozesses Die eigentliche weiterfuumlhrende Aufgabe der Geschichtswissenschaft besteht jedoch in der Interpretation der Quellen ihrer Auswertung Die Interpretation der Quellen ist deswegen eine weitere wesentliche Leistung die im Prozeszlig der geschichtswissenschaftlichen Forschung erbracht werden muszlig weil die Quellen nie fuumlr sich selbst sprechen sie muumlssen durch die Kritik und die Interpretation zum Sprechen ge-bracht werden bdquoDenn sogar die eindeutigsten und willfaumlhrigsten Texte oder archaumlologischen Zeugnisse sprechen nur zu dem der sie zu befragen verstehtldquo12 Die Quelleninterpretation ermittelt auf Grund der durch die Kritik gewonnenen Kenntnisse aus den Informationen der Quelle die fuumlr die Fragestellung relevanten Aussagen und ordnet sie in die historischen und sachlichen Zusammenhaumlnge ein bdquoInterpretation heiszligt das Bedeutsame eines Textes finden nicht nur den Wortlaut uumlbersetzenldquo13 Die Interpretation ihrerseits bildet die Grundlage fuumlr die Antworten auf die gestellte Frage Die Arbeitsschritte von Kritik und Interpretation sind nie ganz klar von einander zu trennen Als Historiker muszlig man versuchen Quellen stets auch bdquogegen den Strichldquo zu lesen um ihnen auch diejenigen Informationen abzugewinnen die sie zwar weder preisgeben wollen noch di-rekt enthalten die man ihnen jedoch indirekt entnehmen kann So liefern um nur ein Beispiel zu nennen die Verhoumlrprotokolle der Inquisition nicht nur Informationen uumlber die Verhoumlrten oder das System der Inquisition sondern auch etliche Hinweise anthropologischer Natur die fuumlr ganz andere Fragestellungen interessant sind14 Die Quelleninterpretation ist ein Forschungsprozeszlig den man als bdquoPendelbewegungldquo zwischen Vergangenheit und Gegenwart begreifen kann Der Historiker traumlgt Fragen die ihm relevant erscheinen an Material aus der Vergangenheit heran er sichtet und bewertet es mit den Au-gen und vor dem geistigen Hintergrund seiner eigenen Epoche um vergangene Phaumlnomene zu rekonstruieren Allerdings duumlrfen die Ansichten und Wertmaszligstaumlbe der Gegenwart nicht unre-flektiert auf die Vergangenheit projiziert werden Um beispielsweise eine vergangene Hand-lung beurteilen zu koumlnnen muszlig vor allem der geistige und emotionale Horizont der unter- 12 Bloch Marc Apologie der Geschichtswissenschaft oder Der Beruf des Historikers Nach der von Eacutetienne

Bloch edierten franzoumlsischen Ausgabe hg v Peter Schoumlttler Stuttgart 2002 S 73 13 Quirin Heinz Einfuumlhrung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte Stuttgart 51991 S 193 14 Ginzburg Carlo Der Inquisitor als Anthropologe in Habermas Rebella ua (Hg) Das Schwein des Haumlupt-

lings Beitraumlge zur Historischen Anthropologie Berlin 1992 S 42-55

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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suchten Epoche rekonstruiert und in Rechnung gestellt werden Ansonsten ist die Gefahr von Fehl- und Trugschluumlssen groszlig

Literatur zu Quellen und Quellenarbeit Arnold Klaus Der wissenschaftliche Umgang mit Quellen in Hans-Juumlrgen Goertz (Hg) Geschichte

Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 42-58

Beck Friedrich Henning Eckart Die archivalischen Quellen Eine Einfuumlhrung in ihre Benutzung Koumlln ua 42002

Brenneke Adolf Archivkunde Ein Beitrag zur Theorie und Geschichte des europaumlischen Archivwe-sens ergaumlnzt von Wolfgang Leesch Leipzig 1953

Franz Eckhart G Einfuumlhrung in die Archivkunde 7 aktual Aufl Darmstadt 2007

Ginzburg Carlo Spurensicherung Die Wissenschaft auf der Suche nach sich selbst Berlin 1993

Kruumlger Kersten Historische Statistik in Goertz Hans-Juumlrgen (Hg) Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 59-82

Talkenberger Heike Historische Erkenntnis durch Bilder Zur Methode und Praxis der Historischen Bildkunde in Goertz Hans-Juumlrgen (Hg) Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 83-98

Wohlfeil Rainer Methodische Reflexionen zur modernen Bildkunde in Tolkemitt Brigitte Wohlfeil Rainer (Hg) Historische Bildkunde Problemwege ndash Beispiele (ZHF-Beihefte 12) Berlin 1991 S 17-35

Zimmermann Michael Quellen als Metapher Uumlberlegungen zur Historisierung einer historischen Selbstverstaumlndlichkeit in Historische Anthropologie 5 (1997) S 268-287

Alte Geschichte Schmalzried Egidius Hauptwerke der antiken Literatur Einzeldarstellungen und Interpretationen zur

griechischen lateinischen und biblisch-patristischen Literatur Muumlnchen 1976

Finley Moses I Quellen und Modelle in der Alten Geschichte Frankfurt am Main 1987

Meister Klaus Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Antike 2 Bde Paderborn ua Bd1 1997 Bd 2 1999

Mittelalter Dotzauer Winfried Quellenkunde zur deutschen Geschichte im Spaumltmittelalter (1350-1500) Darm-

stadt 1996

Typologie des Sources du Moyen Acircge Occidentale Turnhout 1972ff (bis 2004 erschienen 86 Hefte zu einzelnen Quellengattungen und Mise agrave jour = Nachtraumlge)

Wattenbach Wilhelm ua Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Vorzeit und Karolinger Hefte I ndash VI [Vorzeit bis Vertrag von Verdun 843] Weimar 1952-1990 dazu als Beiheft Buchner R Die Rechtsquellen Darmstadt 1953

Ders ua Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Die Zeit der Sachsen und Salier

Bd 1 und 2 900-1125 Darmstadt 1967

Bd 3 Italien und England mit Nachtraumlgen zu Baumlnden 1 2 Darmstadt 1971

Ders Schmale Franz-Joseph Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Vom Tode Ks Hein-richs V bis zum Ende des Interregnums 1125-1273 nur Bd 1 Darmstadt 1976 fuumlr die fehlende Zeit teilweise noch zu gebrauchen der alte Wattenbach Bd 2 6 Aufl Berlin 1894

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 52

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Huumlttenberger Peter Uumlberlegungen zu einer Theorie der Quelle in Rusineck Bernd A ua (Hg)

Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Neuzeit Paderborn ua 1992 S 253-265

Fuchs Ralf-Peter Die Arbeit mit den Quellen in Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Olden-bourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen 2000 S 255-272

Rusineck Bernd A ua (Hg) Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Neuzeit Paderborn ua 1992

Osteuropaumlische Geschichte Fitzpatrick Sheila The impact oft he Great Purges on Soviet elites A case study from Moscow and

Leningrad telephone directories of the 1930s in Getty J Arch Manning Roberta T Stalinist Terror New perspectives Cambridge 1993 S247-260

Hellbeck Jochen Tagebuch aus Moskau 1931-1939 Muumlnchen 1996

Schiffahrtsgeschichte Heidbrink Ingo Schrott oder Kulturgut Zur Bedeutung historischer Wasserfahrzeuge aus der Per-

spektive des Historikers Bestandserfassung Bewertung quellengerechte Erhaltung Lage Lippe 1994

e) Quelleneditionen Schriftliche Quellen werden in der Regel in Bibliotheken und Archiven aufbewahrt Diese sind zwar zumeist fuumlr die Forschung zugaumlnglich doch sind Recherchen fuumlr das wissenschaft-liche Arbeiten im Studium zu aufwendig und kostspielig Fuumlr Referate und Seminararbeiten reicht es meist aus wenn Sie veroumlffentlichte Quellen heranziehen die in Form von Editionen und Dokumentationen vorliegen Man unterscheidet zwischen Fondseditionen und Quellen-sammlungen Fondseditionen enthalten einzelne Aktenbestaumlnde (beispielsweise Kabinettspro-tokolle) Quellensammlungen dagegen Schriftgut zu einem bestimmten Thema das aus unter-schiedlichen Bibliotheken Archiven und Bestaumlnden stammt Die Verwendung von Quelleneditionen bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich Sie enthal-ten in der Regel eine Einleitung die die publizierten Quellen in den groumlszligeren Kontext einord-net sowie Sachkommentare und Erlaumluterungen in denen Fachtermini und konkrete Vorgaumln-ge die sich nur aus anderen Quellen erschlieszligen erklaumlrt werden Zudem enthalten sie Hin-weise auf weiteres Quellenmaterial zur vertiefenden Beschaumlftigung mit dem Gegenstand Al-lerdings stellen Editionen immer nur eine Auswahl des vorhandenen Archivmaterials dar die (insbesondere bei Quellensammlungen) auf zeitgebundenen Auswahlkriterien beruht Daher muumlssen Sie pruumlfen nach welchen Leitlinien die Dokumente ausgewaumlhlt wurden ob die jewei-lige Edition alle fuumlr die eigene Fragestellung wichtigen Materialien enthaumllt und ob die Edition wissenschaftlichen Anspruumlchen genuumlgt Das ist keineswegs immer der Fall Die Leitlinien fuumlr wissenschaftliche Editionen haben sich in den letzten 200 Jahren sehr veraumlndert Deswegen gibt es durchaus Quellensammlungen bei denen die Texte nach unterschiedlichen editori-schen Standards herausgegeben wurden (MGH ndash Monumenta Germaniae Historica seit 1823) Ein anderes Beispiel Die umfangreiche Edition bdquoDie Groszlige Politik der europaumlischen Kabinette 1871-1914ldquo die zwischen 1922 und 1927 in 40 Baumlnden publiziert wurde verfolgte das erklaumlrte Ziel die Unschuld des Deutschen Reiches an der Entfesselung des Ersten Welt-krieges zu beweisen zahlreiche Dokumente die dieser Interpretation widersprachen wurden nicht aufgenommen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

53

Hilfsmittel zum Auffinden von Quelleneditionen zur deutschen Geschichte Baumgart Winfried Buumlcherverzeichnis zur deutschen Geschichte Hilfsmittel Handbuumlcher Quellen

Muumlnchen 142001

Baumgart Winfried (Hg) Quellenkunde zur deutschen Geschichte der Neuzeit von 1500 bis zur Ge-genwart 7 Bde Darmstadt 1977-2003 (Eine Ausgabe auf CD-ROM ist 2005 erschienen)

Alte Geschichte Jacoby Felix Die Fragmente der griechischen Historiker (FGrHist) Berlin Leiden 1923ff

Peter Hermannus Historicum Romanorum Reliquiae (HRR) 2 Bde Stuttgart 1914 ND 1967

Malcovati Henrica Oratorum Romanorum fragmenta liberae rei publicae (ORF) Turin 1976

Warmington Eric Herbert Remains of Old Latin (ROL) CambridgeMass London 1935-1940 ND 1979-1982

Corpus Iuris Civilis I Institutionen Heidelberg 21997 II Digesten 1-10 Heidelberg 1995 III Di-gesten 11-20 Heidelberg 1999

Hiller Stefan Panagl Oswald Die fruumlhgriechischen Texte aus mykenischer Zeit Darmstadt sup21986

Mittelalter Potthast August Bibliotheca historica medii aevi Wegweiser durch die Geschichtswerke des europaumli-

schen Mittelalters bis 1500 2 Bde 2 Aufl Berlin 1896 ND 1954 neu als

Repertorium fontium historiae medii aevi Primum ab Aug Potthast digestum nunc cura collegi histo-

ricorumhellipemendatum et auctum bisher erschienen

- Bd 1 Series collectionum Rom 1962 Addenda Rom 1977

- Bde 2-11 Fontes bisher A-Z Rom 1967- 2007 MGH = MONUMENTA GERMANIAE HISTORICA inde ab anno Christi 500 usque ad annum 1500 von

1826 an (bisher ca 450 Bde die MGH hat verschiedene Reihen die wichtigsten sind Scriptores Leges Diplomata Epistolae Antiquitates)

Ausgewaumlhlte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters Freiherr-vom-Stein-Gedaumlchtnisausgabe Darmstadt Berlin 1955ff

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Muumlller Rainer Albert (Hg) Deutsche Geschichte in Quellen und Darstellung 11 Bde Stuttgart

1995-2000

Ausgewaumlhlte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit Freiherr-vom-Stein-Gedaumlchtnisausgabe Darmstadt Muumlnchen 1960ff

httpwwwhabdebibliothekfachinfofnddigquellenhtm Herzog August Bibliothek Wolfenbuumlttel Verzeich-nis digitaler Quelleneditionen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 54

Lateinamerikanische Geschichte Chasteen John C Wood James A Problems in modern Latin American history Sources and inter-

pretations Lanham SR Books 2005

Instituto dos Arquivos Nacionais Guia de fontes portuguesas para a histoacuteria da Ameacuterica Latina (Guia de fontes para a histoacuteria das naccedilotildees) 2 Bde Lisboa Imprensa Nacional-Casa da Moeda 1997-2001

Konetzke Richard Coleccioacuten de documentos para la historia de la formacioacuten social de Hispano-ameacuterica 1493-1810 3 Bde Madrid Consejo Superior de Investigaciones Cientificas Instituto Jaime Balmes 1953-1962

Otte Enrique (Hg) Cartas privadas de emigrantes a 1540-1616 Meacutexico Fondo de Cultura Econoacutemi-ca 1996

Reinhard Wolfgang Geschichte der europaumlischen Expansion 4 Bde Stuttgart ua Kohlhammer 1983-1990

Schmitt Eberhard (Hg) Dokumente zur Geschichte der europaumlischen Expansion Bd 1-4 Muumlnchen Beck 1984-1988 Bd 5 Wiesbaden 2003

Eine zunehmende Digitalisierung der Quellen ermoumlglicht es dem Historiker sich online zu informieren und Quellen einzusehen Die Anzahl der Bibliotheken und Institutionen ist zahlreich Hier zwei der wichtigsten in Spanien httpwwwmcues Ministerio de Cultura Espantildea httpwwwmcuesjspplantillaAncho_waijspid=61amparea=archivos

Archivo General de Indias (AGI) Espantildea

Von Bedeutung sind auch die verschiedenen lateinamerikanischen Nationalarchive httpwwwagngobmxarchivosindexhtml Archivo General de la Nacioacuten Meacutexico httpwwwmininteriorgovaragn Archivo General de Nacioacuten Argentina httpwwwarquivonacionalgovbrhomehtm Arquivo Nacional Brasil

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4 Hilfswissenschaften und Nachbardisziplinen

Als Hilfswissenschaften (auch Zweig- Neben- oder Basiswissenschaften) bezeichnet man diejenigen Nachbardisziplinen auf die der Historiker zuruumlckgreift wenn er bei der Untersu-chung seiner Quellen und seiner Fragestellung auf die Erkenntnismoumlglichkeiten anderer Wis-senschaften angewiesen ist Einen festen Kanon von Hilfswissenschaften gibt es nicht welche Disziplin jeweils als Hilfswissenschaft genutzt wird haumlngt allein von der Fragestellung ab

Brandt Ahasver von Werkzeug des Historikers Stuttgart ua 162003

Capelli Adriano Lexicon abbreviaturarum Dizionario di abbreviature latine ed italiane Mailand 61961

Die archivalischen Quellen mit einer Einfuumlhrung in die Historischen Hilfswissenschaften hgv Fried-rich Beck Eckhard Henning 4 durchges Aufl Koumlln ua 2004

Historische Hilfswissenschaften Stand und Perspektiven der Forschung hgv Toni Dietrich Joachim Oepen Koumlln 2005

Seit 2004 erscheint die Reihe Hahnsche historische Hilfswissenschaften bisher erschienen

Baumgaumlrtner Ingrid Historische Kartographie Hannover 2005

Boeselager Elke Freifrau von Schriftkunde Basiswissen Hannover 2005

Stieldorf Andrea Siegelkunde Basiswissen Hannover 2004 httpwwwphiluni-passaudehisthwTutHiWi Die Universitaumlt Passau bietet ein Tutorium fuumlr Histori-

sche Hilfswissenschaften online an

Archaumlologie

Die Archaumlologie (ἀρχαῖος = griech sbquoanfaumlnglich altrsquo) beschaumlftigt sich mit der Erforschung des materiellen Erbes der Vergangenheit Bergemann Johannes Archaumlologie Was sie kann was sie will Reinbek 2000

Fehring Guumlnter P Die Archaumlologie des Mittelalters Eine Einfuumlhrung 3 verb Aufl Darmstadt 2000

Houmllscher Tonio Klassische Archaumlologie Grundwissen Darmstadt 2002 httpwwwdainstorg Deutsches Archaumlologisches Institut httpodurletrugnlarge Archaeological Resource Guide for Europe httpwwwviamusde Virtuelles Antikenmuseum Goumlttingen Archaumlologi-

sches Institut httpwwwphiluni-erlangende~p1altaraeriahomehtml

Antikensammlung Erlangen Internet Archive

wwwuni-tuebingendeuni-afm Archaumlologie fuumlr Mittelalter

wwwmittelalterarchaeologiede

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 56

Chronologie

Chronologie ist die Lehre von der Zeit Sie beschaumlftigt sich mit allen in der Vergangenheit entwickelten Maszligeinheiten fuumlr Jahre Tage und Stunden Bickerman Elias J Chronology of the Ancient World London 21980

Elias Norbert Uumlber die Zeit Frankfurt am Main 1984

Grotefend Hermann Taschenbuch der Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit 13 verb Aufl hg v J Asch Hannover 1991

Ruumlpke Joumlrg Kalender und Oumlffentlichkeit Die Geschichte der Repraumlsentation und religioumlsen Qualifi-kation von Zeit Rom ua 1995

httpwwwvl-ghwlmudechronologiehtml Linkliste zur Chronologie als historischer Hilfswis-senschaft

httpwwwmanuscripta-mediaevaliade Grotefend ohne Traumlnen ndash Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit interaktiv

Diplomatik

Die Lehre von Urkunden und von anderen Schriftstuumlcken rechtlichen Inhalts die auf unter-schiedlichem Beschreibstoff (Papyrus Pergament oder Papier) zum Teil im Original vorlie-gen oder durch Abschriften etwa in Kopialbuumlchern sowie in den meist gekuumlrzten Eintragun-gen der Registerbuumlcher uumlberliefert sind

Bresslau Harry Handbuch der Urkundenlehre fuumlr Deutschland und Italien 2 Bde Leipzig 1889-1912 ND Berlin 1969 und Registerband 1960

Epigraphik

Die Epigraphik (ἐπιγραφείν = griech sbquoaufschreibenrsquo) umfaszligt diejenigen Inschriften die auf Stein Metall Ton und Holz erhalten geblieben sind Lateinische Inschriften Corpus inscriptionum Latinarum Berlin 1826ff Lrsquoanneacutee eacutepigraphique Griechische Inschriften Corpus inscriptionum Graecarum Berlin 1828 Inscriptiones Graecae Berlin 1873ff

Klaffenbach Guumlnther Griechische Epigraphik Goumlttingen 1966

Robert Louis Die Epigraphik der klassischen Welt autoris Uumlbersetzung aus d Franz von Helmut Engelmann Bonn 1970 (grundlegend)

Schmidt Manfred G Einfuumlhrung in die lateinische Epigraphik Darmstadt 2004 httpwwwuni-koelndephil-fakifazpeindexhtml Zeitschrift fuumlr Papyrologie und Epigraphik httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonILShtml

Lateinische Inschriften

httpwwwuni-heidelbergdeinstitutesonstadwedh Epigraphische Datenbank Heidelberg httpwwwuni-frankfurtde~clauss Epigraphische Datenbank Frankfurt httpuseruni-frankfurtde~claussabkuerzhtml Abkuumlrzungen von Editionen

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Genealogie

Die Genealogie (γενεαλογεῖν = griech sbquojmds Abstammung herleitenrsquo) beschaumlftigt sich mit der Erforschung der Abstammungsverhaumlltnisse einzelner Personen und Geschlechter und der Beantwortung der sich daraus ergebenden historischen Fragestellungen

Garciacutea Carraffa Alberto Garciacutea Carraffa Arturo Enciclopedia heraacuteldica y genealoacutegica hispano-americano Madrid 1952-1963

Henning Eckart Ribbe Wolfgang (Hg) Handbuch der Genealogie NeustadtAisch 1972

Historische Geographie

Geographisch definierte Raumlume und natuumlrliche Gegebenheiten bestimmen den Gang der Ge-schichte entscheidend mit Die Raumvorstellungen der Menschen der Vergangenheit die Ge-gebenheiten und Handlungsmoumlglichkeiten in ihren Lebensraumlumen wie auf die von der Ge-genwart abweichenden Verhaumlltnisse sind Gegenstand dieser Disziplin Brodersen Kai Terra Cognita Studien zur roumlmischen Raumerfassung Hildesheim ua 1995

Braudel Fernand ua Die Welt des Mittelmeeres Zur Geschichte und Geographie kultureller Lebens-formen Frankfurt am Main 2000

Olshausen Eckhard Einfuumlhrung in die historische Geographie der Alten Welt Darmstadt 1991 httpwwwroman-emperorsorgIndexhtm The DIR and ORB Ancient and Medieval Atlas httpdarkwinguoregonedu~atlaseuropemapshtml OSSHE Historical and Cultural Atlas Resource ndash

Karten zu unterschiedlichen Themen httpwwwcolumbiaeduacisetsGraessecontentshtml Verzeichnis der wichtigsten lateinischen Orts- und

Laumlndernamen

Heraldik

Unter Wappen versteht man ein bleibendes nach festen Regeln geformtes Abzeichen einer Person Familie oder Koumlrperschaft Sich mit Wappen zu beschaumlftigen heiszligt sich mit dem Selbstverstaumlndnis und der Geschichte der wappenfuumlhrenden Familie oder Institution zu befas-sen

Egalbreath Donald L Jequier Leacuteon (Hg) Handbuch der Heraldik Augsburg 1990

Filip Vaacuteclav Vok Einfuumlhrung in die Heraldik Stuttgart 2000

Numismatik

Zu den numismatischen Quellen zaumlhlen in erster Linie Muumlnzen weiterhin muumlnzaumlhnliche Ob-jekte Medaillons und Muumlnzgewichte Aufgabe der Numismatik ist es die Aussagekraft der genannten Gegenstaumlnde zu erschlieszligen Howgego Christopher Geld in der antiken Welt Was Muumlnzen uumlber Geschichte verraten aus dem

Engl uumlbertr von Johannes und Margret K Nolleacute Darmstadt 2000 httpwwwunivieacatNumismatik Institut fuumlr Numismatik der Universitaumlt Wien httpwwwbbawdevhmuenzwerkindexhtml Griechisches Muumlnzwerk (Berlin-Brandenburgische

Akademie der Wissenschaften) httpwwwmoneyorg The American Numismatic Association

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 58

httpwwwamnumsoc2org The American Numismatic Society httpsammlercommzromhtml Roumlmische Muumlnzen httpwwwifaustdenbe Numismatische Bilddatenbank Eichstaumltt

Palaumlographie

Die Palaumlographie (παλαιός = griech sbquoaltrsquo γραφείν = griech sbquoschreibenrsquo Schriftkunde) be-zeichnet die Historische Hilfswissenschaft die sowohl die Entwicklung und die Geschichte der Schrift behandelt als auch zum Lesen Datieren und Einordnen von Handschriften auf Grund graphischer Merkmale befaumlhigen soll

Bischoff Bernhard Palaumlographie des roumlmischen Altertums und des abendlaumlndischen Mittelalters 2 verb Aufl Berlin 1986

Arnall Jose Maria Josefa Bibliografiacutea de paleografiacutea linguumliacutestica y diplomaacutetica hispanoamericanas Barcelona 1993

Papyrologie

Die Papyrologie leitet ihre Bezeichnung von ihrem Schrifttraumlger dem Papyrus ab Weiterhin rechnet man der Papyrologie die Inschriften auf Tonscherben (Ostraka) auf Holz und Wachs-tafeln zu die in Aumlgypten gefunden worden sind Rupprecht Hans-Albert Kleine Einfuumlhrung in die Papyruskunde Darmstadt 1994 httpwwwuni-koelndephil-fakifazpeindexhtml Zeitschrift fuumlr Papyrologie und Epigraphik httpwwwpapyrologyorg American Society of Papyrologists mit Zugriff auf

Online-Ressourcen httpodysseylibdukeedupapyrus Papyrologie und Linksammlung

(httpodysseylibdukeedupapyrustextsmancanohtml ndash Texte die bis zum 30061996 publiziert wurden)

httpodysseylibdukeedupapyrustextsclisthtml Editions of Greek Latin Demotic and Coptic Papyri Ostraca and Tablets

httpwwwuni-heidelbergdeinstitutefak8papyhagedorn

Heidelberger Gesamtverzeichnis der griechischen Papy-rusurkunden Aumlgyptens chronologisch geordnete Listen und Suchmoumlglichkeit in den Datenbanken

httpwwwuni-koelndephil-fakifaNRWakademie Arbeitsstelle fuumlr Papyrologie Epigraphik Numismatik

Philologie

Die Geschichte der Antike und des Mittelalters erschlieszligt sich uns in der Hauptsache uumlber die griechischen und lateinischen Quellentexte Auszligerdem gehoumlren alle in der Vergangenheit ge-schriebenen Sprachen und ihre Philologien zu den Gegenstaumlnden historischer Arbeit (Mittel-hochdeutsch Mittelniederdeutsch Altfranzoumlsischhellip) Graf Fritz (Hg) Einleitung in die lateinische Philologie Stuttgart Leipzig 1997

Kindermann Udo Einfuumlhrung in die lateinische Literatur des Mittelalterlichen Europa Turnhout 1998 (grundlegende sehr gute Einfuumlhrung)

Nesselrath Heinz Guumlnther (Hg) Einleitung in die griechische Philologie Stuttgart Leipzig 1997

Habel Edwin Groumlbel Friedrich (Hg) Mittellateinisches Glossar Paderborn ua 21985 ND 1989

Lexer Matthias Mittelhochdeutsches Taschenwoumlrterbuch Stuttgart 381992

Luumlbben August Mittelniederdeutsches Handwoumlrterbuch Norden Leipzig 1888 ND Darmstadt 1995

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

59

Mediae latinitatis lexicon minus Lexique latin meacutedieacuteval ndash Medieval Latin Dictionary ndash Mittellateini-sches Woumlrterbuch Leiden Darmstadt 2002

httpwwwperseustuftsedulexicahtml Text Tools und Lexika httpwwwoeawacatkalmultikey Software Multikey fuumlr MSWord ndash Griechisch-

Zeichensatz httpwwwthessalonicaorgru bietet multilinguale Tools fuumlr OpenOffice und

MSWord httpwwwstoaorgabbreviationshtml Abkuumlrzung antiker Werke nach Liddell-Scott-Jones

Prosopographie

Die Prosopographie (τό πρόσωπον = griech sbquoAngesicht Personrsquo) beschaumlftigt sich mit der Personenkunde Personen und Personengruppen sowie Informationen uumlber diese werden in einen Gesamtzusammenhang gestellt und somit die Moumlglichkeit eroumlffnet Verbindungen zu knuumlpfen und neue Fragestellungen an die Quellen heranzutragen

Berve Helmut Das Alexanderreich auf prosopographischer Grundlage Berlin 1926

Prosopographia Imperii Romani Berlin 1933ff

The Prosopography of Later Roman Empire (PLRE) Cambridge 1971ff

httpprosptolartskuleuvenacbe Prosopographia Ptolemaica httpwwwbbawdebbawForschungForschungsprojektepirdeStartseite

Prosopographia Imperii Romani ndash Who is Who der roumlmischen Kaiserzeit

Sphragistik

Die Sphragistik (ἡ σφραγίς = griech Siegelrsquo) untersucht Form Material sowie Befestigung Darstellung und zugehoumlrige Funktion der Siegel Siegel wurden fruumlher als Beglaubigungsmit-tel und zum Verschluszlig von Urkunden und Briefen benutzt In enger Verbindung mit der Diplomatik im 17 Jh entstanden bedient sie sich auch der Methoden der Numismatik He-raldik und Epigraphik

Ewald Wilhelm Siegelkunde Muumlnchen 1914 (ND 1975)

Stieldorf Andrea Siegelkunde Basiswissen (Hahnsche historische Hilfswissenschaften 2) Hannover 2004

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V Praumlsentation des Materials

Neben inhaltlichen und methodischen Kenntnissen will das Geschichtsstudium eine zentrale arbeitstechnische Kompetenz vermitteln die auch uumlber den engeren Bereich der Fachwissen-schaft hinaus anwendbar ist Sie sollen lernen sich selbstaumlndig in ein Thema einzuarbeiten und das erworbene Wissen in muumlndlicher und schriftlicher Form zu praumlsentieren Im Studium wird diese Faumlhigkeit in Form von muumlndlichen Referaten und schriftlichen Hausarbeiten ein-geuumlbt Pro- und Hauptseminararbeiten dienen zudem als Vorbereitung fuumlr die Magister- bzw Zulassungsarbeit die Sie am Ende des Studiums anfertigen

1 Grundregeln

Sowohl die muumlndliche als auch die schriftliche Praumlsentation wissenschaftlichen Materials ge-horcht einigen allgemeinen Grundregeln die Sie unbedingt beachten muumlssen Da Ihre Praumlsen-tationen immer fuumlr andere und nicht fuumlr Sie selbst bestimmt sind muumlssen sich die Leser Houml-rer orientieren koumlnnen Sie muumlssen sie an die Hand nehmen und durch die Praumlsentation fuumlh-ren Die Beachtung bzw Nichtbeachtung dieser Grundregeln ist zugleich eines der wichtigs-ten Kriterien fuumlr die Bewertung von Referaten und Hausarbeiten minus Legen Sie eingangs die Fragestellung offen unter der Sie das Thema untersuchen Gren-

zen Sie dabei das Untersuchungsfeld genau ab Sagen Sie deutlich was Sie untersuchen und was nicht wo Sie Schwerpunkte setzen und was Sie bewuszligt ausklammern

minus Trennen Sie zwischen Aussagen die Sie aus der Auswertung von Quellen gewonnen ha-ben und solchen die Sie aus der Literatur uumlbernommen haben In jedem Fall muszlig klar werden woher Sie Ihre Informationen beziehen daher sind Hinweise auf die Materialba-sis unerlaumlszliglich

minus Trennen Sie unbedingt zwischen eigenen Aussagen und Thesen einerseits sowie anderer-seits Aussagen und Schluszligfolgerungen die Sie aus der Literatur uumlbernommen haben Wenn Sie Aussagen aus Quellen und Literatur uumlbernehmen muumlssen Sie dies deutlich zum Ausdruck bringen Anderenfalls begehen Sie intellektuellen Diebstahl

minus Aussagen aus Quellen und Literatur koumlnnen Sie auf zwei Arten verwenden als woumlrtli-ches Zitat das mit doppelten Anfuumlhrungszeichen kenntlich zu machen ist sowie als Para-phrase in Form der indirekten Rede Achten Sie dabei unbedingt auf den korrekten Mo-dus Reine Textparaphrasen werden durch den Konjunktiv I (Konjunktiv des Praumlsens) wiedergegeben Der Konjunktiv II (Konjunktiv des Praumlteritums) kennzeichnet dagegen ei-ne Irrealitaumlt nimmt also eine Bewertung von Ihrer Seite vor15

minus Bestimmen Sie die Reichweite und die Verlaumlszliglichkeit Ihrer Aussagen Legen Sie dar auf welchen empirischen und logischen Geltungsnachweisen Ihre Schluszligfolgerungen beruhen Bewerten Sie die Aussagekraft der von Ihnen herangezogenen Quellen und die Qualitaumlt der Literatur Geltungsbereich und Verbindlichkeit einzelner Aussagen lassen sich sprach-lich praumlzise zum Ausdruck bringen16

minus Ihre Darstellung darf sich nicht auf eine deskriptive Nacherzaumlhlung der Fakten be-schraumlnken Vielmehr sollen Sie die einzelnen historischen Tatsachen zueinander in Be-ziehung setzen und miteinander verknuumlpfen Dazu muumlssen Sie das ausgewaumlhlte Material

15 Ein Beispiel In einem Gerichtsprotokoll ist zu lesen bdquoDer Unfallverursacher war betrunkenldquo Mit der For-

mulierung daszlig der Unfallverursacher betrunken gewesen sei uumlbernehmen Sie diese Aussage Wenn Sie aber schreiben daszlig der Unfallverursacher betrunken gewesen waumlre stellen Sie fest daszlig diese Aussage nicht der Wahrheit entspricht bzw angezweifelt werden kann der Unfallverursacher also mitnichten betrunken gewe-sen ist Das ist ein groszliger ja entscheidender semantischer Unterschied

16 Die Skala der Verlaumlszliglichkeit einzelner Aussagen reicht von bdquonachweislichldquo uumlber bdquosicherldquo bdquosehr wahrschein-lichldquo bdquowahrscheinlichldquo bis zu bdquovermutlichldquo und bdquomoumlglicherweiseldquo

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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einer kritischen Analyse unterziehen Das Ziel lautet in Referat und Hausarbeit eine moumlglichst luumlckenlose Argumentationskette zu schmieden die schlieszliglich in Ihre Thesen muumlndet Diese Argumentationskette die auf die jeweilige Fragestellung bezogen sein muszlig dient zugleich als bdquoroter Fadenldquo des Referats bzw der Hausarbeit

minus Unterschlagen Sie dabei niemals Gesichtspunkte die gegen Ihre These sprechen ndash das waumlre ein grober Verstoszlig gegen die Grundgesetze der Wissenschaftlichkeit Nehmen Sie diese auf und versuchen Sie Gegenargumente ins Feld zu fuumlhren um Ihre Interpretation plausibel zu machen Gehen Sie also moumlglichst offensiv mit moumlglichen Einwaumlnden um

minus Das zu praumlsentierende Material muszlig in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht werden Die Gliederung des Stoffs ist eine der wesentlichen Leistungen von Referat und Hausarbeit uumlber die sich intensives Nachdenken lohnt Grundsaumltzlich gibt es zwei Alternativen Sie koumlnnen Referat und Hausarbeit chronologisch (dem Zeitverlauf folgend) oder systema-tisch (nach Sachgesichtspunkten) aufbauen

minus Der Stil Ihrer Ausfuumlhrungen muszlig sachlich und nuumlchtern sein Ihre Sprache sollte weder feuilletonistisch noch gestelzt sondern klar und unpraumltentioumls sein Vermeiden Sie Mode- und Fuumlllwoumlrter Fuumlr subjektive Wertungen ist in der Historiographie kein Platz Aussagen wie bdquoIch bin empoumlrtldquo und aumlhnliche haben in wissenschaftlichen Arbeiten nichts verloren Statthaft ja bisweilen notwendig sind dagegen Fachausdruumlcke und Fremdwoumlrter deren Bedeutung jedoch ggf erklaumlrt werden muszlig

minus Das adaumlquate Tempus der Darstellung historischer Strukturen und Prozesse ist das Praumlteritum (Erzaumlhlzeit) Beachten Sie daszlig die unterschiedlichen Formen des Praumlteri-tums (Imperfekt Perfekt und Plusquamperfekt) Vor- bzw Nachzeitigkeit von Handlungen und Ereignissen ausdruumlcken Vermeiden Sie unbedingt Tempusinkonsequenzen dh fal-len Sie nicht unvermittelt vom Praumlteritum ins Praumlsens Von dieser Regel gibt es nur zwei Ausnahmen Wenn Sie eine Quelle beschreiben oder den aktuellen Stand in einer Kontro-verse darlegen tun Sie dies im Praumlsens denn die wissenschaftliche Debatte wird in der Gegenwart ausgetragen und die Quelle findet man heute noch in dieser Form vor

Noch ein wichtiger Hinweis Besprechen Sie Fragestellung Gliederung Thesen und Materi-albasis Ihres Referats bzw Ihrer Hausarbeit vorab mit dem Dozenten Sprechen Sie die Leh-renden an um grobe Fehler (wie etwa eine voumlllige Themenverfehlung) zu vermeiden

2 Das Referat

In der Regel machen schlechte Referate genauso viel Arbeit wie gute Es liegt meist nicht an der mangelnden Vorbereitung oder dem Willen desder Vortragenden wenn das Publikum sich langweilt keine Fragen hat und danach nicht kluumlger ist als zuvor Haumlufig liegt es an der Art der Praumlsentation und der Anlage des Materials Daher beachten Sie im eigenen Interesse und dem des Seminars nachstehende Hinweise

a) Funktion und Ziele des Referats Seminare sind diskursive Lehrveranstaltungen in denen zu vermittelnde Inhalte von den Leh-renden und Lernenden gemeinsam erarbeitet werden Jeder Teilnehmer bereitet einen Aspekt bzw ein Teilgebiet des Seminarthemas vor das er in einer Sitzung muumlndlich praumlsentiert Die Aufgabe der Referate besteht darin die wesentlichen Gesichtspunkte eines begrenzten The-mas herauszupraumlparieren um daruumlber eine Diskussion im Seminar anzuregen Daraus ergeben sich drei Konsequenzen uumlber die sich jeder Referent im klaren sein muszlig minus Das Referat ist Teil des Gesamtkonzepts des Seminars Daher muumlssen Sie sich Klarheit

daruumlber verschaffen welchen Stellenwert das Referat im Rahmen des Seminars hat und was aus der uumlbergeordneten Perspektive des Seminars an Ihrem Thema wissenswert ist Das Ziel eines Referats besteht nicht darin enzyklopaumldisches Wissen auszubreiten Ihre

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 62

Aufgabe lautet vielmehr aus der Vielzahl von Informationen diejenigen auszuwaumlhlen die fuumlr den Gesamtzusammenhang relevant sind Machen Sie sich nachdem Sie sich in das Thema eingearbeitet haben zuerst bewuszligt welche Inhalte Sie vermitteln wollen Erst wenn Sie wissen was Ihre Zuhoumlrer an Inhalten aus Ihrem Referat mitnehmen sollen uumlber-legen Sie sich die Form der Praumlsentation um sie auf die Inhalte abzustimmen

minus Adressat des Referats ist nicht der Dozent sondern das Seminarplenum Ihr Publikum ist also einerseits mit der Rahmenthematik vertraut dh Sie koumlnnen ein Basiswissen uumlber die groumlszligeren Zusammenhaumlnge voraussetzen Andererseits verfuumlgt der Referent als bdquoExperteldquo fuumlr sein konkretes Thema stets uumlber Detailkenntnisse die den uumlbrigen Teilnehmern fehlen Daher muumlssen Sie uumlber Begriffe Sachverhalte Personen und Ereignisse Bescheid wissen damit Sie fuumlr Nachfragen geruumlstet sind Es lohnt sich das Publikum einzubeziehen indem Sie z B Texte vorlesen lassen Gruppen bilden oauml Das erhoumlht die Aufmerksamkeit und den Lernerfolg

minus Das Referat soll zur Diskussion anregen Daher duumlrfen sich Ihre Ausfuumlhrungen nicht auf eine ereignisgeschichtliche Aufzaumlhlung der Fakten beschraumlnken denn uumlber Tatsachen kann man nicht diskutieren Die Aufgabe des Referenten besteht vielmehr darin histori-sche Tatsachen miteinander zu verknuumlpfen und in eine erklaumlrende Beziehung zu bringen Zu diesem Zweck bilden Sie Thesen (oder uumlbernehmen Thesen aus der Literatur) die im Anschluszlig an das Referat gemeinsam besprochen werden Um das beruumlchtigte Schweigen nach dem Referat zu vermeiden koumlnnen Sie die in Ihren Augen diskussionswuumlrdigen Punkte besonders hervorheben oder Fragen an das Plenum richten Ein guter Einstieg in die Diskussion bietet auch die knappe Vorstellung einer wissenschaftlichen Kontroverse Auch hier koumlnnen Sie das Publikum einbeziehen und ihm im Vorhinein eine Aufgabe ge-ben (zB einen Text lesen lassen)

b) Regeln fuumlr Houmlrtexte

Es macht einen groszligen Unterschied ob man einen Text liest oder houmlrt Der wichtigste lautet Ein Houmlrer kann nicht zuruumlckblaumlttern Daher gelten fuumlr Houmlrtexte besondere Regeln die Sie im Referat unbedingt beachten muumlssen minus Der Referent macht sich nicht von irgendwo aus dem Kursraum verstaumlndlich sondern

nimmt den Platz vorne ein wo er von allen Teilnehmern gut gesehen und gehoumlrt werden kann

minus Das Referat muszlig klar gegliedert sein so daszlig der Inhalt gut nachvollzogen werden kann minus bleiben Sie ruhig keine Hektik wenn Sie gut vorbereitet sind gibt es keinen Grund zu

Nervositaumlt minus Referate sind frei vorzutragen Karteikarten oder Stichpunkte koumlnnen als Gedaumlchtnishilfe

dienen es wird nicht abgelesen minus Schauen Sie in das Publikum stellen Sie Blickkontakt her seien Sie verbindlich sichern

Sie sich die Aufmerksamkeit minus Sprechen Sie laut und deutlich Sie wollen gehoumlrt und verstanden werden minus Sprechen sie in ganzen Saumltzen die klar strukturiert sind Subjekt ndash Praumldikat ndash Objekt und

kurz minus Beziehen Sie Ihr Publikum mit ein wenn es Fragen gibt beantworten Sie sie ermuntern

Sie zu Fragen keine Angst vor ungebetenen Fragen zur Not auf Dozent oder Diskussion verweisen

minus Wenn es dem Thema dient nutzen Sie Medien Folien Power Point Buumlcher Abbildun-gen tragen Medien nichts zum Verstaumlndnis des Vorgetragenen bei sind sie uumlberfluumlssig

minus das Passiv ist der Feind des Historikers Formulieren Sie daher aktiv und vermeiden Sie unpersoumlnliche Konstruktionen (etwa mit bdquomanldquo)

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

63

minus Vermeiden Sie nach Moumlglichkeit Begriffe die Ihnen selbst vor der Beschaumlftigung mit der Materie unbekannt gewesen sind Wenn sich diese Begriffe nicht vermeiden lassen muumls-sen sie erklaumlrt werden (moumlglichst in Form von griffigen Definitionen)

minus Machen Sie die Gliederung des Referats deutlich Setzen Sie bewuszligt Pausen ein (etwa am Ende eines Abschnitts oder eines Arguments) um die Gliederung des Referats zu be-tonen Teilen Sie den Houmlrern mit wenn Sie mit einem neuen Kapitel beginnen

minus Springen Sie nicht in Ihrer Argumentation sondern handeln Sie ein Argument nach dem anderen ab Vermeiden Sie haumlufige Querverweise auf andere Passagen des Referats

minus Geben Sie die Aussagen Anderer moumlglichst in Ihren eigenen Worten wieder Wenn Sie sich explizit auf eine Quelle oder einen Autoren beziehen nennen Sie diese bzw diesen jeweils am Anfang des Satzes namentlich

minus Fassen Sie am Ende des Referats Ihre Ergebnisse noch einmal thesenartig zusammen und heben Sie diejenigen Punkte besonders hervor die in der Diskussion behandelt wer-den sollten

minus Nutzen Sie die Moumlglichkeit der bdquoArbeitsteilungldquo zwischen Referat und Diskussion Spit-zen Sie Ihre Argumentation zu um eine lebhafte Diskussion zu foumlrdern

minus Halten Sie die vorgegebene Zeit ein Tragen Sie das Referat probeweise zu Hause vor (Familie Haustiere Freunde Wand)

Die Erfahrung lehrt daszlig die Houmlrer einem frei gehaltenen Vortrag weit besser folgen koumlnnen als einem monoton abgelesenen Referat Ein frei gehaltenes Referat erfordert eine besonders intensive Vorbereitung Es lohnt sich das Referat zunaumlchst schriftlich auszuformulieren und in einem zweiten Arbeitsschritt auf einen Stichwortzettel zu kondensieren der fuumlr den Vortrag als Erinnerungshilfe dient Nutzen Sie die Chance im Studium moumlglichst viele Referate zu halten um Routine im freien Vortrag zu gewinnen Frei sprechen zu koumlnnen ist eine Faumlhig-keit die auch jenseits der Wissenschaft gewuumlrdigt wird

c) Das Thesenpapier Thesen sind Behauptungen uumlber Zusammenhaumlnge sie sind eine moumlgliche Antwort auf eine Fragestellung Zum Referat muumlssen Sie in der Regel ein Thesenpapier vorlegen das an alle Teilnehmer des Seminars ausgegeben wird Es sollte vor dem Referat mit dem Dozenten be-sprochen werden Das Thesenpapier hat drei Funktionen minus Es ermoumlglicht den Teilnehmern die Vorbereitung auf das Referat (wenn es bereits vor der

Sitzung ausgeteilt wird) und die Orientierung waumlhrend des Referats minus Es entlastet die Teilnehmer beim Mitschreiben und ermoumlglicht ihnen ein groumlszligeres Maszlig an

Konzentration auf den Vortrag minus Es dient spaumlter zur Wiederholung des Stoffes und zur raschen Einarbeitung in das behan-

delte Thema

Aus dem Gesagten ergibt sich daszlig ein Thesenpapier in der Regel folgende Bestandteile ent-halten sollte minus Es beginnt mit dem Kopf der allgemeine Informationen uumlber das Seminar enthaumllt Semes-

ter und Datum des Referats Art und Titel der Lehrveranstaltung Name des Dozenten Name des Referenten Thema des Referats

minus Aus dem Thesenpapier muszlig die leitende Fragestellung ersichtlich sein unter der Sie das Thema untersuchen

minus Aus dem Thesenpapier muszlig die Gliederung des Referats hervorgehen minus Ein Thesenpapier muszlig Thesen enthalten die den Inhalt bzw die Ergebnisse des Referats

pointiert zusammenfassen und die sich zur Diskussion eignen (dh es muumlssen sich Argu-mente fuumlr und gegen die These finden lassen) Die Thesen sollten auch das Referat mit dem Rahmenthema des Seminars in Beziehung setzen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 64

minus Literaturhinweise Keine umfassende Bibliographie sondern die vollstaumlndigen bibliogra-phischen Angaben der wichtigsten Titel die Sie fuumlr das Referat verwendet haben (getrennt nach Quellen und Literatur)

d) Das Quellenpapier (s Anhang)

3 Die Hausarbeit

Die Seminararbeit ist eine wissenschaftliche Arbeit im Kleinformat Sie folgt im wesentlichen den gleichen Gesetzen wie umfangreichere universitaumlre Qualifikationsarbeiten (Magister- und Zulassungsarbeiten Dissertationen und Habilitationsschriften) Von jenen unterscheidet sie sich lediglich dadurch daszlig sie deutlich kuumlrzer ist einer begrenzteren Fragestellung nachgeht und auf einer schmaleren Basis aus Quellen und Literatur fuszligt Mit der Anfertigung einer Se-minararbeit sind zwei Ziele verbunden Erstens sollen Sie nachweisen daszlig Sie selbstaumlndig wissenschaftlich arbeiten dh einen bestimmten Sachverhalt mit den Methoden und Hilfsmit-teln der Geschichtswissenschaft untersuchen koumlnnen Zweitens sollen Sie das Abfassen wis-senschaftlicher Arbeiten einuumlben um fuumlr die Examensarbeit zu trainieren

a) Die aumluszligere Form der Hausarbeit Die Seminararbeit ist maschinenschriftlich zu erstellen Bitte halten Sie sich bei der Abfas-sung einer Seminararbeit an folgende Hinweise zur (aumluszligeren) Gestaltung minus Papierformat DIN A 4 minus Schriftart TimesTimes New Roman (oder eine aumlhnliche Schrift mit Serifen) minus Schriftgroumlszlige 12 Punkt (im Text) bzw 10 Punkt (in den Fuszlignoten) minus Zeilenabstand 15zeilig (im Text) bzw einzeilig (in den Fuszlignoten) minus Satzspiegel Blocksatz (verwenden Sie die Silbentrennung um bdquoTrennloumlcherldquo zu vermei-

den) minus Seiteneinrichtung Rand oben unten und links mindestens 2 cm rechts 35 cm minus Vergessen Sie die Seitenzahlen nicht minus Blaumltter werden nur einseitig bedruckt minus Textumfang 10-15 Seiten fuumlr eine Proseminararbeit (= 20000-30000 Zeichen) 20-25 Sei-

ten fuumlr eine Arbeit im Hauptseminar (= 40000-50000 Zeichen jeweils mit Leerzeichen) minus Eine Bindung ist nicht erforderlich Geben Sie aber keine lose Zettelsammlung ab son-

dern legen Sie die Seminararbeit in einen Schnellhefter minus Achten Sie auf fehlerfreie Orthographie und Interpunktion sowie korrekte grammatikali-

sche Konstruktionen Eine Seminararbeit muszlig mehrfach Korrektur gelesen werden bevor Sie sie abgeben koumlnnen

b) Der Aufbau der Hausarbeit Der Aufbau folgt im Grundsatz einem einheitlichen Geruumlst Es besteht aus Titelblatt Inhalts-verzeichnis Text (unterteilt in Einleitung Hauptteil und Zusammenfassung) sowie einem Quellen- und Literaturverzeichnis Daran schlieszligt evtl ein Anhang an in welchen ein Abkuumlr-zungsverzeichnis Graphiken Tabellen Bilder und Quellentexte aufgenommen werden koumln-nen Siehe dazu die vier Beispielseiten im Anhang ab Seite 74

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Titelblatt

Das Titelblatt der Seminararbeit muszlig folgende Angaben enthalten minus Lehrveranstaltung (links oben auf dem Titelblatt) Semester Universitaumlt und Institut Na-

me des Dozenten sowie Art und Titel der Lehrveranstaltung minus Titel der Seminararbeit (in der Mitte des Titelblatts in hervorgehobener Schriftgroumlszlige) minus Verfasser (links unten auf dem Titelblatt) Vor- und Nachname Adresse (mit Telefon-

nummer und e-mail) Studienfaumlcher angestrebter Abschluszlig Fachsemester minus Datum der Abgabe der Arbeit

Inhaltsverzeichnis

Das Inhaltsverzeichnis entspricht der (genauen hierarchischen) Gliederung der Seminararbeit Aufgefuumlhrt werden saumlmtliche Kapitel- Unterkapitel- und Abschnittsuumlberschriften mit der An-gabe der jeweiligen Seite auf der sie beginnen Beachten Sie dabei Jedes bdquoErstensldquo braucht ein bdquoZweitensldquo Wenn also beispielsweise ein Unterkapitel nur aus einem Abschnitt besteht fuumlgen Sie keine eigene Abschnittsuumlberschrift ein

Einleitung

Der eigentliche Text der Seminararbeit beginnt mit der Einleitung Die Einleitung besteht aus vier Bausteinen minus In der Einleitung muumlssen Fragestellung und Erkenntnisziel der Arbeit bestimmt werden

Damit definieren Sie den genauen Untersuchungsgegenstand minus Die Einleitung muszlig Informationen uumlber den historischen Zusammenhang enthalten in

dem das Thema von Bedeutung ist Bei der Hausarbeit muumlssen Sie also Ihr Thema in den groumlszligeren Kontext des Seminars einordnen

minus In der Einleitung muumlssen der Forschungsstand und die Quellenlage zur behandelten The-matik sowie die Materialbasis der Arbeit dargelegt und kritisch gewuumlrdigt werden Eine reine Aufzaumlhlung der von Ihnen verwendeten Quellen und Literatur reicht nicht aus Sie muumlssen einen bewertenden Uumlberblick uumlber die vorhandenen Editionen und Forschungsar-beiten geben Ihr Urteil soll kritisch aber in der Sache begruumlndet sein

minus Zudem muszlig die Einleitung das methodische Vorgehen und den Aufbau der Arbeit offen-legen und begruumlnden Sie muumlssen schildern wie Sie von den Fragen zu den Antworten kommen wollen und warum Sie dabei so und nicht anders verfahren

Die Einleitung soll zum Thema hinfuumlhren Ein haumlufiger Anfaumlngerfehler besteht darin den bdquoersten Satzldquo zu vergessen ohne den die Arbeit unvermittelt mit der Tuumlr ins Haus faumlllt Die-sen Fehler vermeiden Sie indem Sie eine der drei gaumlngigen bdquoEroumlffnungenldquo wissenschaftlicher Arbeiten verwenden minus Sie beginnen entweder ereignisgeschichtlich (bdquoAm 17 Juni 1953 ldquo) minus Oder Sie beginnen problemorientiert (bdquoDie Verfassung der Weimarer Republik ldquo) minus Oder Sie beginnen mit einem Quellenzitat das zum Thema hinfuumlhrt

Hauptteil

Im Hauptteil muumlssen die in der Einleitung aufgeworfenen Fragen beantwortet werden Dazu muumlssen Sie historische Strukturen und Ereignisse analysieren Quellen interpretieren und die Ergebnisse der Geschichtswissenschaft kritisch (dh bewertend) diskutieren Nochmals Sie duumlrfen dabei nicht auf der Ebene der reinen Faktenbeschreibung stehenbleiben sondern Sie muumlssen eine problemorientierte Analyse vornehmen indem Sie nach den erklaumlrenden Bezie-hungen zwischen den historischen Tatsachen suchen Dazu muumlssen Sie argumentieren Das

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 66

Ziel lautet eine moumlglichst luumlckenlose Argumentationskette zu bilden die schlieszliglich in the-senhaft formulierten Ergebnissen muumlndet Die Gliederungspunkte des Inhaltsverzeichnisses erscheinen an den entsprechenden Stellen des Textes als Kapitel- Unterkapitel- und Abschnittsuumlberschriften Natuumlrlich muumlssen diese Uumlberschriften auch zu den entsprechenden Textpassagen passen (das ist manchmal gar nicht so einfach) Besonders wichtig ist es die einzelnen bdquoBausteineldquo des Textes miteinander zu verbinden Nicht selten fehlen die Uumlberleitungen zwischen den Kapiteln so daszlig diese unver-bunden aufeinander folgen ndash eine Argumentationskette kann so nicht entstehen Schweifen Sie in der Darstellung nicht vom Thema ab sondern konzentrieren Sie sich darauf die in der Einleitung gestellten Fragen zu beantworten Diese geben Ihnen den roten Faden der Analyse vor Exkurse und alles was nicht unmittelbar zum Thema gehoumlrt sollten Sie vermeiden ndash Sie unterbrechen damit nur den Gang Ihrer Argumentation Sie nutzen den Platz viel besser indem Sie Forschungspositionen erlaumlutern kritisch hinterfragen und ndash wo immer das moumlglich ist ndash einander gegenuumlberstellen

Zusammenfassung

minus Im Fazit der Arbeit greifen Sie die eingangs formulierten Leitfragen wieder auf und be-antworten sie indem Sie Ihre Ergebnisse thesenartig zusammenfassen

minus Hier ist spaumltestens der Ort an dem Sie die eigene (begruumlndete) Meinung kundtun und in Forschungskontroversen Stellung nehmen ndash dabei muumlssen Sie natuumlrlich begruumlnden wa-rum Sie die eine Position verwerfen der anderen zustimmen oder moumlglicherweise eine ei-gene Position beziehen

minus Nach wie vor offene Fragen sollten Sie kenntlich machen ndash das ist keineswegs ein Zei-chen fuumlr die unzureichende Beschaumlftigung mit der Materie sondern ein Indiz fuumlr Problembewuszligtsein

minus Es kann durchaus auch sinnvoll sein weitere Perspektiven des Themas und weiterfuumlhren-de Fragen zu benennen Allerdings sollten Sie dabei vorsichtig sein und keine voumlllig neu-en Themen anreiszligen die nicht mehr behandelt werden koumlnnen

minus Wichtig ist es im Fazit die Relevanz der Darstellung und der Untersuchungsergebnisse fuumlr das uumlbergeordnete Seminarthema darzulegen

Quellen- und Literaturverzeichnis

Im Quellen- und Literaturverzeichnis werden saumlmtliche Werke aufgefuumlhrt die in der Arbeit verwendet worden sind Quellen und Literatur werden dabei getrennt aufgefuumlhrt (zuerst die Quellen danach die Literatur) und jeweils alphabetisch nach den Nachnamen der Verfasser bzw Herausgeber sortiert bei mehreren Titeln des gleichen Autors sortiert man aufsteigend nach dem Erscheinungsjahr Achten Sie unbedingt darauf die bibliographischen Angaben zu den einzelnen Werken vollstaumlndig anzugeben Zur Anzahl der Quelleneditionen und Literaturtitel auf denen Ihre Arbeit beruhen sollte gibt es keine festen Regeln Das haumlngt in erster Linie von Quellenlage und Forschungsstand des jeweiligen Themas ab Um wenigstens einen groben Richtwert anzugeben Eine Proseminar-arbeit sollte wenigstens auf drei Quellen (Editionen Dokumentationen autobiographischen Aufzeichnungen uauml) und zehn Literaturtiteln basieren Grundsaumltzlich gilt natuumlrlich Je breiter Ihre Materialbasis und je intensiver Ihre Auseinandersetzung mit der Forschung ausgefallen ist desto houmlher die Qualitaumlt Ihrer Arbeit Eine haumlufig anzutreffende groszlige Schwaumlche von Anfaumlngerarbeiten besteht darin daszlig sie ganz uumlberwiegend auf Uumlberblicksdarstellungen zuruumlckgreifen Diese Gattung sollen Sie selbstver-staumlndlich auch heranziehen allerdings muumlssen Sie in einem weiteren Arbeitsschritt die thema-tisch einschlaumlgigen Spezialmonographien und Aufsaumltze durcharbeiten da der Forschungspro-zeszlig ja vor allem durch Spezialstudien vorangetrieben wird Nicht selten werden Quellen in

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Seminararbeiten nur bdquokosmetischldquo verwendet indem Zitate in einen fertigen Text eingefuumlgt werden Das ist nicht der Sinn von Quellenarbeit Vielmehr muumlssen Sie einschlaumlgige Editio-nen etc durch- und in Ihre Argumentation einarbeiten

Anhang

Eine Seminararbeit kann auch einen Anhang enthalten Darin koumlnnen je nach Thema Gra-phiken Tabellen oder Quellentexte aufgenommen werden denen fuumlr Ihre Arbeit zentrale Be-deutung zukommt und auf die Sie daher (im Text) detailliert eingehen Grundsaumltzlich sollten Sie jedoch mit diesen Dingen eher sparsam umgehen und sich auf das Unverzichtbare be-schraumlnken Wenn Sie im Text oder in den Fuszlignoten der Arbeit Abkuumlrzungen (etwa fuumlr politische Partei-en) verwenden muumlssen diese in einem Abkuumlrzungsverzeichnis aufgeloumlst werden Davon ausgenommen sind lediglich allgemein uumlbliche Abkuumlrzungen (beispielsweise etc ua evtl usw vgl ggf Bd ders ebd Hg ff Nr)

Verpflichtungserklaumlrung

Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Seminar kein Schein erworben werden kann Dieder Studierende ist durchgefallen Nach dem Beschluszlig der Studienkommission vom 16112005 ist jeder wissenschaftlichen Ar-beit eine Erklaumlrung uumlber das selbstaumlndige Erstellen der Hausarbeit beizufuumlgen Die Erklaumlrung kann auch uumlber die Homepage des Instituts abgerufen werden Erklaumlrung gemaumlszlig sect6 Abs 4 AT PO BA sect 21 Abs 4 MagisterPO sect 17 Abs 8 VO Erste Staatspruumlfung Lehramt

Ich erklaumlre daszlig ich die vorgelegte Arbeit selbstaumlndig verfaszligt und nur die angegebenen Quel-len und Hilfsmittel benutzt habe Woumlrtlich oder dem Sinn nach aus anderen Werken entnom-mene Stellen sind unter Angabe der Quelle kenntlich gemacht

Mir ist bekannt daszlig bei Feststellung eines Taumluschungsversuchs die Leistung als nicht er-bracht gilt

Datum Unterschrift

Name Vorname

Anschrift

Matrikelnummer

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 68

c) Zehn Basisregeln fuumlr die sprachliche Gestaltung wissenschaftlicher Hausarbeiten 1 Bilden Sie vollstaumlndige Saumltze Jeder Aussagesatz braucht ein Subjekt und ein Praumldikat

(= konjugiertes Verb) 2 Es gilt der Grundsatz ein Gedanke pro Satz Fuumlr einen neuen Gedanken benoumltigen Sie

einen neuen Satz Vermeiden Sie insbesondere Satzanschluumlsse mit bdquowasldquo bdquowobeildquo uauml (Beispiel bdquoDies hatte zur Folge daszlig ldquo statt bdquo was zur Folge hatte daszlig ldquo)

3 Hauptsachen gehoumlren in Hauptsaumltze Nebensachen in Nebensaumltze Stellen Sie wichtige Informationen immer in einen Hauptsatz Ein Nebensatz kann ergaumlnzende undoder Hin-tergrundinformation enthalten

4 Achten Sie auf korrekte grammatische Bezuumlge Pronomen wie bdquoerldquo und bdquosieldquo beziehen sich immer auf das zuletzt vorausgegangene maskuline bzw feminine Substantiv Be-zieht sich die Aussage auf Personen oder Dinge deren Erwaumlhnung im Text weiter zu-ruumlckliegt muumlssen diese erneut benannt werden

5 Achten Sie auf die kohaumlrente Verwendung zweiteiliger Ausdruumlcke bdquosowohl als auchldquo bdquonicht nur sondern auchldquo bdquoeinerseits andererseitsldquo bdquozum einen zum anderenldquo bdquozwar aberldquo bdquovon bisldquo Der erste Teil verlangt hier immer auch den zweiten

6 Tempus Historische Sachverhalte werden in der Vergangenheitsform wiedergegeben (Beispiel bdquoIm Jahre 1517 traf Karl I zum ersten Mal auf der iberischen Halbinsel einldquo) Eine Ausnahme bilden Bezugnahmen auf Textaussagen Diese koumlnnen im Praumlsens formu-liert sein da die Aussagen auch heute noch in den Texten stehen (Beispiel bdquoJean Bodin erklaumlrt in seinem Werk sbquoSix Livres de la Reacutepubliquersquo die Souveraumlnitaumlt zum Grundprinzip des Staatesldquo)

7 Indirekte Rede Aussagen Urteile und Meinungen von Anderen werden in der Regel im Konjunktiv wiedergegeben Dies gilt sowohl fuumlr Stellungnahmen historischer Personen als auch fuumlr diejenigen wissenschaftlicher Autoren (Beispiel bdquoFriedrich Edelmayer ver-tritt die Auffassung dass im 17 Jahrhunderts ein grundlegender Strukturwandel der spa-nischen Gesellschaft zu beobachten seildquo) Steht der Hauptsatz in der Vergangenheits-form erfordert die indirekte Rede den Konjunktiv II bzw die Umschreibung mit bdquowuumlrdeldquo (Beispiel bdquoKritiker warfen den Guumlnstlingen den sogenannten sbquovaacutelidosrsquo vor sie miszligbrauchten das Vertrauen des Koumlnigs zu ihrem eigenen Vorteilldquo)

8 Vermeiden Sie umgangssprachliche Ausdruumlcke (Dazu gehoumlren Formulierungen wie bdquoich findeldquo bdquonun malldquo bdquonoch lange nichtldquo sowie Redewendungen wie bdquoauf den Putz hauenldquo bdquoin die gleiche Kerbe schlagenldquo usw) Schreiben Sie beispielsweise bdquonoch einmalldquo oder bdquoerneutldquo statt bdquonoch malldquo und bdquozunaumlchst einmalldquo statt bdquoerstmalldquo

9 Verwenden Sie einen sachlichen Stil Vermeiden Sie moralisch wertende Ausdruumlcke wie bdquoblutruumlnstigldquo bdquofurchtbarldquo bdquoentzuumlckendldquo bdquotapferldquo bdquoschockierendldquo bdquoverwerflichldquo uauml ndash es sei denn Sie geben sie ausdruumlcklich als Meinung Anderer wieder

10 Einige Regeln zur Vermeidung der haumlufigsten Interpunktionsfehler Ein Komma steht ua

minus zwischen gleichrangigen Teilsaumltzen die durch eine entgegenstellende Konjunktion (zB aber sondern doch) verbunden sind

minus vor undoder nach einem Infinitiv wenn dieser durch eine Wortgruppe oder ein hinwei-sendes Wort angekuumlndigt wird (Beispiel bdquoEs war sein Ziel die Gunst des Koumlnigs zu er-langenldquo)

minus vor undoder nach einem Relativsatz Monika Hoffmann Deutsch fuumlrs Studium Grammatik und Rechtschreibung Paderborn 2005 Das Buch erklaumlrt von den Komma- bis hin zu Konjunktivregeln verstaumlndlich die Grundregeln der Rechtschreibung und Grammatik Sie finden darin zahlreiche auf das wissenschaftliche Arbeiten zugeschnittene Sprach-Uumlbungen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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d) Zitation Eine der unveraumluszligerlichen Grundlagen der Wissenschaft ist die Nachpruumlfbarkeit der gemach-ten Angaben Jede Ihrer Angaben sei es aus Quellen oder aus der Literatur muszlig es dem Leser ermoumlglichen Ihre Zitate Argumente Interpretationen und Informationen nachzupruumlfen und womoumlglich korrigieren zu koumlnnen Daher ist es unabdingbar die von anderen uumlbernommenen Aussagen kenntlich zu machen Geschieht dies nicht macht sich der Verfasser des Plagiats schuldig Aussagen anderer werden entweder als Paraphrase in indirekter Rede uumlbernommen oder als woumlrtliches Zitat das in doppelte Anfuumlhrungszeichen gesetzt werden muszlig Dies gilt sowohl fuumlr Zitate und Uumlbernahmen aus der Forschungsliteratur als auch fuumlr Quellen Im Rah-men einer Seminararbeit haben Zitate mehrere Funktionen minus Quellenzitate belegen eigene Thesen minus Zitate aus der Literatur stuumltzen eigene Aussagen und dienen der Beweisfuumlhrung innerhalb

der Argumentation minus Quellenzitate koumlnnen die Arbeit konkretisieren sie anschaulicher und lebendiger machen Gehen Sie sparsam vor allem mit laumlngeren woumlrtlichen Zitaten um Sie muumlssen sich in der Ar-beit von der Sprache der Quellen loumlsen da Sie ansonsten Gefahr laufen implizit Wertungen der Quellentexte zu uumlbernehmen die Sie gar nicht uumlbernehmen wollen Fuumlr viele Sachverhalte und Phaumlnomene hat die Forschung gliedernde Begriffe entwickelt die Sie aus der Literatur kennen und nutzen sollten Versuchen Sie uumlbernommene Aussagen soweit wie moumlglich in eigenen Worten wiederzugeben Bloszliges Paraphrasieren von Quellen und Literatur oder die endlose Aneinanderreihung von Zitaten zeigen die mangelnde geistige Durchdringung der Thematik Zudem ersetzen Zitate keineswegs die Thesen sie dienen lediglich dazu diese zu untermauern Auch spricht ein Zitat keineswegs fuumlr sich selbst es muszlig vielmehr genau inter-pretiert werden Was besagt das Zitat im Kontext Ihrer Untersuchung Rein illustrative Zitate sind hingegen uumlberfluumlssiger Zierrat und daher verzichtbar

Formale Regeln der Zitation

minus Oberster Grundsatz Eine sinnvolle einheitliche und genaue Wiedergabe von Angaben soll die Nachvollziehbarkeit und Wiederauffindbarkeit der zitierten Werke sicherstellen

minus Woumlrtliche Zitate muumlssen in doppelte Anfuumlhrungszeichen gesetzt werden minus Achten Sie auf Genauigkeit Bei woumlrtlichen Zitaten ist eine Veraumlnderung des Wortlauts

unzulaumlssig Nicht das Zitat muszlig sich dem Text anpassen sondern umgekehrt Zulaumlssig ist lediglich die Kasusaumlnderung bei einzelnen Woumlrtern die allerdings in eckigen Klammern kenntlich zu machen ist17

minus Nur eindeutige Druckfehler werden mit [sic] gekennzeichnet und so uumlbernommen18 Al-tertuumlmliche Schreibweisen die nach heutigem Duden zwar falsch oder unuumlblich sind zur Zeit ihrer Abfassung aber den grammatischen bzw orthographischen Regeln entsprach werden ohne Kennzeichnung uumlbernommen (z B bdquodaszligldquo statt bdquodassldquo)19

17 Beispiel Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf der Bevoumllkerung in dem die bayerischen Landesplaner einen

bdquozuverlaumlssige[n] gesamtwirtschaftliche[n] Maszligstab fuumlr das Ausmaszlig der Strukturmaumlngelldquo erblickten konnte in den ausgewaumlhlten Landkreisen des Bayerischen Waldes nicht mit dem Bundesdurchschnitt Schritt halten

18 Beispiel Das Deutsche Schiffahrtsmuseum [sic] ist das deutsche Nationalmuseum fuumlr die Geschichte der Schifffahrt

19 Beispiel Georg Dehio Geschichte des Erzbistums Hamburg-Bremen bis zum Ausgang der Mission Berlin 1877 S 172 Sowol Heinrichrsquos II als Konradrsquos II Wuumlnsche gingen nicht houmlher hinaus als die Nordgrenze ertraumlglich ruhig und die saumlchsischen Groszligen nicht zu maumlchtig zu wissen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 70

minus Laumlngere Zitate koumlnnen gekuumlrzt werden was mit [] zu kennzeichnen ist Kuumlrzungen eines Zitats duumlrfen jedoch unter keinen Umstaumlnden den Sinn der Originalaussage veraumlndern o-der gar verdrehen20

minus Erklaumlrende Ergaumlnzungen im Zitat werden ebenfalls in eckige Klammern gesetzt (ggf mit dem Zusatz wer die Veraumlnderung vorgenommen hat)21

minus Hervorhebungen im Original muumlssen im Zitat uumlbernommen werden In der Fuszlignote ist darauf hinzuweisen wer die Hervorhebung vorgenommen hat (also bdquoHervorhebung im Originalldquo oder bdquoHervorhebung durch [Autorenkuumlrzel]ldquo)

minus Fremdsprachige Zitate Lateinische englische und franzoumlsische Zitate muumlssen nicht uumlber-setzt werden Bei Zitaten in anderen Sprachen sollte eine Uumlbersetzung in der Fuszlignote an-gegeben werden

minus Zitieren Sie nach Moumlglichkeit immer aus dem Original vermeiden Sie soweit es geht Zitate aus zweiter Hand Wenn das Original nicht beschafft werden kann und Sie daher eine Quelle nach einem Literaturtitel zitieren muumlssen Sie in der Fuszlignote die Originalquelle sowie den Titel des Werkes angeben nach dem Sie die Que 22lle zitieren

minus Ein Zitat im Zitat wird durch einfache Anfuumlhrungszeichen kenntlich gemacht23 minus Zitate ab einer Laumlnge von drei Textzeilen werden eingeruumlckt und einzeilig gesetzt

Zitierfaumlhigkeit

Es gibt Informationsquellen die Sie zwar nutzen koumlnnen die aber nicht zitierfaumlhig sind Dazu gehoumlren allgemeinbildende Lexika und Enzyklopaumldien (Brockhaus Meyer Herder Duden etc) eher populaumlre Nachschlagewerke (z B Das Mittelalter von A bis Z Taschenlexikon Dreiszligigjaumlhriger Krieg) sowie populaumlre Sachliteratur Ausschlaggebend fuumlr die Zitierfaumlhigkeit ist einerseits die Namhaftmachung eines Urhebers der Information (namentlich gekennzeich-nete Stichwoumlrter in Lexika etc) andererseits die Ferne der Informationen zu Quellen und For-schung Fuumlr jedes Thema das Sie bearbeiten gibt es genuumlgend serioumlse und zitierfaumlhige leicht zugaumlngliche Informationen (vgl Abschnitt II 1 Basisinformation) so daszlig Sie nicht auf quel-len- und forschungsgestuumltzte Informationen zuruumlckgreifen muumlssen

Quellenzitate [Name] Werk (oft als Abkuumlrzung) quelleneigene Aufteilung Buch Kapitel Jahr Abschnitt

Paragraph etc

Plin nat 37 59-61 = C Plinius Secundus Maior naturalis historia Buch 37 Abschnitte 59-61

Aug civ dei 215 = Augustinus De civitate Dei Buch 21 Kapitel 5

minus Beachten Sie so verfaumlhrt man bei dem gesamten Kanon griechlat Autoren der Antike oft auch bei Kirchenvaumltern viele griechische Werke haben lateinische Titelvarianten unter denen zitiert werden kann

Dioskurides Materia medica fuumlr περὶ ὕλης ἱατρικῆς

20 Beispiel In den Augen der Landesplaner muszligten bdquodie Verbesserung der Infra- und Agrarstruktur die Indust-

rialisierung und die uumlbrigen zur Hebung der Wirtschaftskraft im Grenzgebiet notwendigen Maszlignahmen [] als Teile einer in sich geschlossenen Strukturpolitik verstanden werdenldquo

21 Beispiel bdquoIm Gegenteil die [gemeint sind die ehemaligen Nationalsozialisten JB] regieren heute noch besser wie [sic] fruumlher und wenn irgendwo der Nationalsozialismus neu entstehen wuumlrde so waumlre dies da-hier moumlglichldquo

22 Die Fuszlignote eines solchen Zitats das Sie aus der Literatur zitiert haben muumlszligte dann beispielsweise so aus-sehen Wochenbericht der Intelligence Division von OMGBy vom 1941946 zit nach Woller Hans Ge-sellschaft und Politik in der amerikanischen Besatzungszone Die Region Ansbach und Fuumlrth Muumlnchen 1986 S 135 f

23 Beispiel bdquorsquoRemo cum fratre Quirinusrsquo so pries Vergil das Ende des Bruderkrieges und die wiederhergestell-te Herrschaft des Gesetzesldquo

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Bei Werken ohne Verfasser wie manchen Annalen oder Chroniken nach der dortigen Zaumlhlung eben-

falls bei Volksrechten (Leges)

Ann Fuld ad 840 ad a 840 a 840 = Annales Fuldenses fuumlr das Jahr 840

minus Eine quellenimmanente Zaumlhlung muumlssen Sie immer angeben Sie dient dazu unabhaumlngig von Edi-tionen oder Uumlbersetzungen die verwiesene Stelle aufzufinden manchmal in Konkordanzen zB bei Briefeditionen mit unterschiedlicher Zaumlhlung (Beispiel Einhardbriefe hg v K Hampe (MGH Epistolae Karolini aevi III) Berlin 1898 S 107f) Die Editionen auf die man sich selbst bezieht stehen in der Literaturliste

Bei Herrscherurkunden (von Kaisern und Koumlnigen) wird die Nummer der Urkunde in der jeweiligen Edition angegeben Die uumlbliche Kurzform zur Zitation einer Urkunde in den MGH setzt sich aus der Abkuumlrzung fuumlr Urkunde bzw Diplom (D bei Verweis auf mehrere Diplome DD) und dem Herrscherkuumlrzel ggf samt Ordnungszahl (etwa LD = Ludwig der Deutsche O II = Otto II) zu-sammen Dazu kommt das Datum der Urkunde gegenlaumlufig notiert Im Quellenverzeichnis werden Urkunden nicht einzeln aufgenommen sondern nur der jeweils benuumltzte Band der Urkundensamm-lung

middot DLD 156 874 Mai 4

middot DDLD 156 157 und 160

im Quellenverzeichnis

middot Die Urkunden Ludwigs des Deutschen Karlmanns und Ludwigs des Juumlngeren hg v Paul Kehr (MGH DD regum Germaniae ex stirpe Karolinorum 1) Berlin 1934

Bei Privaturkunden (alle Aussteller auszliger Kaisern Koumlnigen und Paumlpsten) wird uumlblicherweise der Titel des Urkundenbuches verkuumlrzt (UB fuumlr Urkundenbuch + Name des Klosters der Stadt der Region) und die Nummer der Urkunde genannt mit dem gegenlaumlufig notierten Datum

middot UB Weiszligenburg Nr 4 667 Aug 4

im Quellenverzeichnis

middot Traditiones Wizenburgenses Die Urkunden des Klosters Weiszligenburg 661-864 Gloumlckner Karl Doll Anton (Hg) Darmstadt 1979

Bibelzitate Buch Kapitel Vers[e]

Bei Bibelstellenangaben werden Kapitel und Vers durch Komma ohne Spatium voneinander abge-setzt Mk 14 1 Kor 135 Deut 56-22 (= Deuteronomium Kapitel 5 Verse 6-22 ndash Die Zehn Ge-bote)

Einzelne Verse werden durch Punkt ohne Spatium voneinander abgesetzt Mt 122513

Stellen aus verschiedenen Kapiteln bzw aus verschiedenen Buumlchern werden durch Semikolon und folgendem Spatium voneinander abgesetzt Mt 614 1835 Mk 1125

Mit bdquoparldquo wird auf synoptische Parallelstellen verwiesen Mt 69ndash13 par Lk 112ndash4 bzw Mt 69ndash13 par Mk 1127ndash33 par Mt 2123ndash27

minus Die 5 Buumlcher Mose werden mit ihrem Namen angegeben Ex = Exodus = 2 Buch od Deut= Deuteronomium = 5 Buch die Apostelgeschichte nach ihrem lateinischen Namen Acta Apostolo-rum mit Act abgekuumlrzt Es gibt Unterschiede der kath und der protest Bibel Die Zaumlhlung des Psalter ist unterschiedlich (zB Ps 118 Vulgata = Ps 119 Lutherbibel) auch innerhalb der Psal-men Einige Buumlcher der Vulgata der offiziellen kath Bibel wurden von Luther nicht aus dem Ur-

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 72

text uumlbersetzt III Makkabaumler (Makk) Jesus Sirach (Sir od Ecc = Ecclesiasticus) ua Heute sollte man sich auf die oumlkumenische Einheitsuumlbersetzung beziehen die alle Buumlcher enthaumllt an-sonsten koumlnnen die Zitate mit dem Zusatz bdquoVulgldquo bzw bdquoLutherldquo versehen werden

Quellenangabe minus bei Abkuumlrzungen der antiken Literatur Der kleine Pauly Lexikon der Antike hg v K Ziegler W Sontheimer Stuttgart 1964 Bd 1 S

XXI-XXVI oder LPh

minus bei theologischen Abkuumlrzungen des Christen- und Judentums Theologische Realenzyklopaumldie (TRE) Abkuumlrzungsverzeichnis 2 uumlberarbu erweit Aufl Berlin

New York 1994 (enorm umfangreich)

Angabe der Quelle in der Fuszlignote Wenn die Quelle im Text zitiert wurde sieht die Fuszlignote folgendermaszligen aus 1Varius nobis fuit sermo ut in convivio nullam rem usque ad exitum adducens sed aliunde alio tran-

siliens (Sen ep 7642)

Bei der Paraphrasierung einer Quelle wird nur die entsprechende Stelle genannt

Cass Dio 72352

Bibliographische Angabe der literarischen Quellen im Quellenverzeichnis Texteditionen

Name evtl Vorname (des antiken Autors) Titel hg v Vorname Name (des Herausgebers Editors) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (der edierten Ausgabe)

Beispiel Seneca Lucius Annaeus De beneficiis hg v Karl Hosius (BT) Leipzig 1914

Uumlbersetzungen

Name Vorname Titel latdt (zB) (evtl Reihe in der die Uumlbersetzung erschienen ist) hg u uumlbers v Vorname Name (des Uumlbersetzers) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (der Uumlbersetzung)

Beispiel Seneca Lucius Annaeus Philosophische Schriften latdt hg u uumlbers von Manfred Rosen-bach Darmstadt 1969

Zitation von archivalischen Quellen (Besonderheiten einzelner Archive beachten) Beispiele

Beispiel aus dem Bestand des Staatsarchivs Bremen Senatsregistratur Aktenverzeichnis zu Auswei-sungen 3-A10 Nr 1-

Einzelakte

Beschwerde des russischen Staatsangehoumlrigen Kaufmann Josef Lewkowsky gegen die Beschluumlsse der Polizeikommission betr Seine Ausweisung als laumlstiger Auslaumlnder in StHB 3-10 Nr 212

Dokument aus dieser Akte

Offizialbericht der Polizeikommission Bremen an den Praumlsidenten des Senats Buumlrgermeister Dr Do-nandt vom 31101922 in StHB 3-A10 Nr 212

Beispiel aus dem Bestand des Bundesarchivs Nachlaumlsse

Brief Charlotte von Hadelns an Freiherr von Medem vom 19 Juni 1930 in Barch NL 235 Renzetti Aktenband 2 Korrespondenz 1930

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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e) Belegtechnik Im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit muszlig die Herkunft der wiedergegebenen Informa-tionen unbedingt belegt werden denn nur so werden die Ergebnisse und Thesen nachpruumlfbar und damit wissenschaftlich verwendbar Zitate und Paraphrasen Einzelinformationen Ereig-nisfolgen sowie uumlbernommene Gedankengaumlnge und Thesen muumlssen durch die Angabe des Fundorts (genaue bibliographische Angaben von Monographie Aufsatz oder Quelle) und der Fundstelle (genaue Angaben der Seitenzahl) belegt werden Dies geschieht in Form von Fuszlig-noten die in einer wissenschaftlichen Arbeit mehrere Funktionen haben minus Sie dienen dem Beleg von Informationen und eigenen Aussagen minus Sie koumlnnen Sachkommentare Erlaumluterungen und ggf Modifizierungen enthalten die den

Textfluszlig hemmen oder den Gang der Argumentation unterbrechen wuumlrden minus Sie koumlnnen Querverweise auf andere Passagen innerhalb der eigenen Arbeit enthalten

(was jedoch im Rahmen einer Seminararbeit in der Regel nicht noumltig ist) minus Sie koumlnnen eine vertiefte Auseinandersetzung mit der wissenschaftlichen Literatur enthal-

ten Generell gilt jedoch Schreiben Sie keinen bdquoParalleltextldquo innerhalb der Fuszlignoten Wichtige Informationen gehoumlren in den Text dieser muszlig auch ohne die Lektuumlre der Fuszlignoten verstaumlnd-lich sein Auch bezuumlglich der Frage wie viele Fuszlignoten pro Seite zu setzen sind gibt es keine festen Regeln Als Anhaltspunkt fuumlr Proseminararbeiten koumlnnen vier bis fuumlnf Fuszlignoten pro Seite gelten

Formalia

minus Fuszlignoten werden einzeilig in Schriftgroumlszlige 10 Punkt (TimesTimes New Roman) gesetzt minus Die Fuszlignoten werden im gesamten Text fortlaufend numeriert (bei umfangreicheren Ar-

beiten empfiehlt es sich dagegen die Fuszlignoten kapitelweise zu numerieren) minus Fuszlignoten werden im Text durch hochgestellte arabische Ziffern kenntlich gemacht Je

nach Bezug stehen sie hinter einem Wort einem Satz oder (als Sammelbeleg) am Ende eines Absatzes Woumlrtliche Zitate muumlssen in jedem Fall unmittelbar belegt werden

minus Fuszlignoten werden orthographisch wie ein vollstaumlndiger Satz behandelt deswegen begin-nen sie mit einem Groszligbuchstaben und enden mit einem Punkt24 Absaumltze in Fuszlignoten sind unuumlblich

minus Belegfuszlignoten muumlssen die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben der zitierten Quel-len- und Literaturtitel enthalten Wenn Sie einen Titel mehrfach zitieren ist ab der zweiten Nennung die Zitation mit Kurztitel statthaft Nicht erlaubt ist dagegen das Kuumlrzel bdquoaaOldquo (bdquoam angegebenen Ortldquo)

Beispiele fuumlr die korrekte Titelangabe in den Fuszlignoten

minus Sie beziehen sich erstmals in Ihrer Arbeit auf ein Buch Deshalb geben Sie die vollstaumlndi-gen bibliographischen Angaben und die Seitenzahl an auf die Sie sich beziehen25

minus In der direkt darauf folgenden Fuszlignote verweisen Sie noch einmal auf dieses Buch aber auf eine andere Seite26

minus In der dritten Fuszlignote geben Sie einen Aufsatz an den Sie erstmals heranziehen In die-sem Fall muumlssen Sie sowohl die Seitenangaben des ganzen Aufsatzes angeben als auch die Seitenangabe auf die Sie sich in diesem Fall konkret beziehen27

24 Dies auch bei Fuszlignoten mit unvollstaumlndiger Syntax 25 Beispiel Kaufmann Doris Frauen zwischen Aufbruch und Reaktion Protestantische Frauenbewegung in

der ersten Haumllfte des 20 Jahrhunderts Muumlnchen 1988 S 97 26 Ebd S 79

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 74

minus Nun verwenden Sie abermals das Buch von Doris Kaufmann Da Sie das Werk schon zi-tiert haben genuumlgt nun die Angabe des Autors und ein Kurztitel des Buchs28

minus In der naumlchsten Fuszlignote beziehen Sie sich nochmals auf dieses Buch und zwar auf diesel-be Seite wie in der vorherigen Fuszlignote29

minus Nun zitieren Sie im Text eine Quelle aus einer Quellenedition Dazu muumlssen Sie die An-gabe des verwendeten Quellenstuumlcks sowie die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben der Edition anfuumlhren30

minus Schlieszliglich benutzen Sie noch einen Quellentext der nicht in einer Quellenedition abge-druckt ist sondern in einer darstellenden wissenschaftlichen Arbeit zu Ihrem Thema Auch hier nennen Sie zunaumlchst die Angabe zur Quelle Dann verweisen Sie mit bdquozit nachldquo auf die Studie aus der Sie das Zitat entnommen haben Fuumlr diese Studie fuumlhren Sie wie-derum die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben auf31

Literatur zur Anfertigung einer Hausarbeit Baumlnsch Axel Wissenschaftliches Arbeiten Muumlnchen 82003

Buumlnting Karl-Dietrich ua Schreiben im Studium mit Erfolg Ein Leitfaden Berlin 2000

Eco Umberto Wie man eine wissenschaftliche Abschluszligarbeit schreibt Heidelberg 1988

Hoffmann Monika Deutsch fuumlrs Studium Grammatik und Rechtschreibung Paderborn ua 2005

Kruse Otto Keine Angst vor dem leeren Blatt Ohne Schreibblockaden durchs Studium Frankfurt am Main New York 92002

Niederhauser Joumlrg Die schriftliche Arbeit Ein Leitfaden zum Schreiben von Fach- Seminar- und Abschlussarbeiten in der Schule und beim Studium Mannheim 2000

Nolte Paul Die Seminararbeit Hinweise zur formalen und inhaltlichen Gestaltung online in httpwwwgeschkultfu-berlindeefmiarbeitsbereicheab_noltearbeitstechnikenarbeitspapiereNolte_Seminararbeitpdf (PDF-Datei) (Stand 15042009)

Poenicke Klaus Wie verfaszligt man wissenschaftliche Arbeiten Ein Leitfaden vom 1 Semester bis zur Promotion Mannheim ua 21988

Schroumlder Henrik Steinhaus Ingo Mit dem PC durchs Studium Eine praxisorientierte Einfuumlhrung Darmstadt 2000 (Nuumltzliche Einfuumlhrung in das Abfassen einer wissenschaftlichen Arbeit mit dem PC vor allem fuumlr Computer-Neulinge zu empfehlen)

Standop Ewald Die Form der wissenschaftlichen Arbeit Heidelberg 131990

27 Sommer Walter Chinas langer Marsch ins 20 Jahrhundert Zur Modernisierung einer traditionsreichen

Hochkultur in GWU 49 (1998) S 326-345 hier S 333 28 Kaufmann Frauen zwischen Aufbruch und Reaktion S 114 29 Ebd 30 Artikel 2 der Austraumlgal-Ordnung des Deutschen Bundes vom 16 Juni 1817 in Huber Ernst Rudolf (Hg)

Dokumente zur deutschen Verfassungsgeschichte Bd 1 Deutsche Verfassungsdokumente 1803-1850 Stutt-gart ua 31978 S 114 ff hier S 114

31 Brief Koumlnig Ludwigs I an Ludwig Fuumlrst zu Oettingen-Wallerstein vom 1 Maumlrz 1835 zit nach Gollwitzer Heinz Ludwig I von Bayern Koumlnigtum im Vormaumlrz Eine politische Biographie Muumlnchen 1997 S 395

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

75

VI Standards in der Lehre

Auf einer Sitzung am 2 Februar 2005 haben sich die Lehrenden am Institut fuumlr Geschichts-wissenschaft der Universitaumlt Bremen auf gemeinsame Standards in Lehre und Pruumlfungen ver-staumlndigt Demnach sind in den Lehrveranstaltungen bestimmte unten aufgefuumlhrte Leistungen zu erbringen Zugleich werden die unten ebenfalls genannten allgemeinen Inhalte angeboten Der folgende Katalog ist fuumlr die Lehrenden und fuumlr die Studierenden verpflichtend Er wird in geeigneter Weise publiziert und insbesondere den Studierenden bekannt gemacht

I Lehre

Proseminar (einschlieszliglich Tutorium) allgemeine Inhalte

- fachspezifische Methoden Quellen zu finden und auszuwerten (Heuristik Kritik Analyse Interpretation)

- fachspezifische Anleitung der Bibliotheksbenutzung - fachspezifische Anleitung zum Bibliographieren (traditionelle und elektronische Me-

dien) - Kenntnis von Handbuumlchern Uumlberblickswerken Zeitschriften - qualifizierter Umgang mit dem Internet - Techniken des Exzerpierens - Vorbereitung Praumlsentation und Kritik muumlndlicher Beitraumlge - Methoden der Ergebnissicherung (Protokoll) - Anleitung zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

fuumlr eine erfolgreiche Teilnahme obligatorisch

- regelmaumlszligige Teilnahme und aktive Mitarbeit o Sitzungen duumlrfen houmlchstens zweimal und jeweils unter Vorlage einer Ent-

schuldigung versaumlumt werden o regelmaumlszligige Lektuumlre auch fremdsprachiger Texte

- Kurzreferat (mit Thesenpapier) sowie kleinere schriftliche Arbeiten (zB Exzerpt Protokoll Rezension) die Vorbesprechung von Thesenpapier und Referat ist ver-pflichtend

- Erstellung einer Bibliographie ndash Quellen und Literatur (Monographien und Aufsaumltze) ndash fuumlr die Hausarbeit mit anschlieszligender Besprechung

- Schriftliche Hausarbeit (20000-30000 Zeichen = 10-15 Normseiten) anhand einer Fragestellung und mit verpflichtender Vorbesprechung in der Sprechstunde

o die Hausarbeit schlieszligt die Interpretation von Quellen ein o Abgabe bis zum Ende des Semesters

- der bdquofachdidaktische Anteilldquo fuumlr Studierende in Lehramtsstudiengaumlngen orientiert sich an den Anforderungen eines didaktischen Entwurfs

Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Proseminar kein Schein erworben werden kann Dieder Studierende ist durchgefallen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 76

b Hauptseminar allgemeine Inhalte

- Begleitung bei der selbstaumlndigen Vertiefung der in den Proseminaren eingefuumlhrten methodischen und arbeitstechnischen Kenntnisse und Fertigkeiten (so)

fuumlr eine erfolgreiche Teilnahme obligatorisch

- regelmaumlszligige Teilnahme und aktive Mitarbeit o Sitzungen duumlrfen houmlchstens zweimal und jeweils unter Vorlage einer Ent-

schuldigung versaumlumt werden o regelmaumlszligige Lektuumlre auch fremdsprachiger Texte

- muumlndliches Referat oder muumlndliche Problemaufarbeitung und Diskussionsleitung - selbstaumlndiges Bibliographieren - schriftliche Hausarbeit (40000-50000 Zeichen = 20-25 Normseiten) anhand einer

Fragestellung und mit verpflichtender Vorbesprechung in der Sprechstunde Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Hauptseminar kein Schein erworben werden kann Derdie Studierende ist durchgefallen

II Pruumlfungen

Zwischenpruumlfung

- die bdquopruumlfungsrelevante Studienleistungldquo (PSL) wird zusaumltzlich zu den obligatorischen Leistungen fuumlr Proseminare erbracht

- gepruumlft werden Methoden wissenschaftlichen Arbeitens (vgl Merkblatt zur Zwi-schenpruumlfung) und ein mit den Pruumlferinnen oder Pruumlfern vereinbartes Thema

- spaumltestens zwei Wochen vor der Pruumlfung sind beiden Pruumlferinnen oder Pruumlfern eine Literaturliste (ca 10-15 Titel ohne Handbuchartikel gezaumlhlt) und ein Thesenpapier als Voraussetzung und Grundlage einzureichen

Auch fuumlr Magisterabschluszligpruumlfungen und das erste Staatsexamen werden in der Regel The-senpapiere verlangt

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

77

VII Studierwerkstatt

Die Studierwerkstatt ist eine Einrichtung der Universitaumlt Bremen In 1-2-taumlgigen Workshops (Modulen) vermitteln wir bdquoSchluumlsselkompetenzenldquo fuumlr ein erfolgreich(er)es Studium Bei uns lernen Sie methodisches bdquoHandwerkszeugldquo um noch zielgerichteter und effektiver studieren zu koumlnnen

Das Angebot der Studierwerkstatt umfaszligt

bull Unterschiedliche Lern- und Arbeitstechniken fuumlr das Studium

bull Verbesserung der Selbstorganisation durch ein optimales Zeitmanagement

bull Methoden gezielter Pruumlfungsvorbereitungen und Streszligabbau

bull Praumlsentationstechniken fuumlr den Vortrag

bull Grundtechniken des wissenschaftlichen Schreibens (fuumlr Haus- und Abschluszligarbeiten)

bull Hilfe im Schreibprozeszlig wissenschaftlicher Arbeiten durch ein Formulierungstraining

Das Programm der Studierwerkstatt ist in Grundlagen- und Themenmodule unterteilt die auf die spezifischen Anforderungen im Studium zugeschnitten sind

Neben den Workshops zur Optimierung der Studierfaumlhigkeit bietet die Studierwerkstatt fuumlr die Tutorinnen und Tutoren der Universitaumlt Bremen Themen-Workshops zur Anleitung von Lerngruppen an In diesen hochschuldidaktischen Schulungen werden die angehenden Lern-gruppenleiter auf ihre Rolle mit grundlegendem didaktischem Handwerkszeug vorbereitet In Rollenspielen wird das Erlernte unmittelbar erprobt und sowohl die kommunikative wie die soziale Kompetenz verbessert

bull Tutorenschulung ndash Grundkurs

bull Tutorenschulung ndash Aufbaukurs

bull Lehren lernen fuumlr Praktikumsbetreuer(innen) und Uumlbungsgruppenleiter(innen) in naturwis-senschaftlichen Faumlchern

Anmeldung zu allen Workshops der Studierwerkstatt uumlber die Homepage Saumlmtliche Seminare sind teilnehmerbegrenzt Um die Anmeldungen verbindlich zu machen ist eine Gebuumlhr von jeweils 8- euro zu entrichten Die Gebuumlhr ist sofort nach Anmeldung in bar bei Frau Dittmer VWG 0190 Montag ndash Freitag 900 bis 1200 Uhr zu bezahlen Die Einzahlungsquittung gilt als Anmeldebeleg Kontakt Verwaltungsgebaumlude Uni Bremen 28359 Bremen 0421 2182728 wwwstudierwerkstattuni-bremende

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 78

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

79

VIII Anhang

Beispiele fuumlr

Quellenblatt fuumlr ein Referat

Titelblatt einer Hausarbeit

Inhaltsverzeichnis

Bibliographie

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 80

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Universitaumlt Bremen FB 8 Institut fuumlr Geschichtswissenschaft

Art der Veranstaltung (zB Wahlpflichtbereich II General Studies) Titel der Veranstaltung Dozent Titel Vorname Name Wintersemester Sommersemester 200x0y

Titel der Hausarbeit Untertitel

Vorname Name der Verfasserin des Verfassers wohne in der und der Straszlige in der und der Stadt bzw Anschrift ersetzt durch die e-mail-Adresse bin im so und sovielten Semester und studiere Fach A Fach B Abschluszlig Matr Nordm XXXXXXX

Bremen Tag Monat Jahr

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 82

Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung Seitenzahl 11 Forschungsstand und Quellenlage Seitenzahl 12 Fragestellung Seitenzahl 2 Das erste Kapitel Seitenzahl 21 Das erste Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 22 Das zweite Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 23 Das dritte Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 3 Das zweite Kaptitel Seitenzahl 31 Das erste Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 32 Das zweite Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 321 Das erste Sub-Unterkapitel zum zweiten Unterkapitel

des zweiten Kapitels Seitenzahl 322 Das zweite Sub-Unterkapitel zum zweiten Unterkapitel

des zweiten Kapitels Seitenzahl 33 Exkurs Seitenzahl 34 Das dritte Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 4 Schluszlig Seitenzahl 41 Resultate der Untersuchung Seitenzahl 42 Offene Fragen und Ausblick Seitenzahl 5 Literaturverzeichnis Seitenzahl 51 Quellen Seitenzahl 52 Literatur Seitenzahl 53 Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung Seitenzahl 6 Anhang Seitenzahl 61 Texte Quellen Seitenzahl 62 Bilder Plaumlne Karten Seitenzahl 63 Abbildungsverzeichnis Seitenzahl

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

83

5 Literaturverzeichnis

51 Quellen Cassius Dio Roumlmische Geschichte uumlbersetzt von Otto Veh Bd 3 Zuumlrich Muumlnchen 1986

Cassius Dio Roumlmische Geschichte uumlbersetzt von Otto Veh Bd 4 Zuumlrich Muumlnchen 1986

Diodorus Siculus Diodorus of Sicily In twelve volumes mit einer englischen Uumlbersetzung

von Charles Bradford Welles Bd 8 Cambridge London 1970

Plutarch Grosse Griechen und Roumlmer eingeleitet und uumlbersetzt von Konrat Ziegler Bd 5

Zuumlrich Stuttgart 1960

Gaius Suetonius Tranquillus Opera 1 De Vita Caesarum lib VIII recensuit Maximilianus

Ihm Stuttgart ua 32003

Sueton Caumlsarenleben uumlbertragen und erlaumlutert von Max Heinemann Stuttgart 1986

52 Literatur

Cancik Hubert Hitzl Konrad (Hg) Die Praxis der Herrscherverehrung in Rom und seinen

Provinzen Tuumlbingen 2003

Clauss Manfred Kaiser und Gott Herrscherkult im roumlmischen Reich Stuttgart 1999

Dahlheim Werner Geschichte der roumlmischen Kaiserzeit (OGG 3) 3 uumlberarb und erw

Aufl Muumlnchen 2003

Giebel Marion Augustus Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten Hamburg 1984

Klauck Hans-Josef Vergoumlttlichte Menschen Der Herrscher- und Kaiserkult in Ders

(Hg) Die religioumlse Umwelt des Urchristentums II Herrscher- und Kaiserkult Philoso-

phie Gnosis Stuttgart ua 1996

Riemer Ulrike Wundergeschichten und ihre Erzaumlhlabsicht im Kontext antiker Herrscher-

verehrung in Klio 86 (2004) S 218-234

Stepper Ruth Augustus et sacerdos Untersuchungen zum roumlmischen Kaiser als Priester

(Potsdamer Altertumswissenschaftliche Beitraumlge 9) Wiesbaden 2003

Taylor Lily Ross The divinity of the roman emperor New York 1931

Weber Gregor Kaiser Traumlume und Visionen in Prinzipat und Spaumltantike Stuttgart 2000

Wlosok Antonie (Hg) Roumlmischer Kaiserkult Darmstadt 1978

Wohlmayr Wolfgang Die Apside als sakrale Form im fruumlhen roumlmischen Kaiserkult in

Brandt Barbara ua (Hg) Synergia Festschrift fuumlr Friedrich Krinzinger Bd 2 Wien

2005 S 387-394

  • Vorworte
  • I Was ist Geschichte
    • 1 Geschichte als Wissenschaft
    • 2 Literatur zur Einfuumlhrung
      • a) Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft
      • b) Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft
      • c) Geschichte der Geschichtswissenschaft
          • II Basisinformationen
            • 1 Basisinformationen (Lexika und Handbuumlcher)
              • a) Lexika und Nachschlagewerke
              • b) Handbuumlcher und Reihen
              • c) Atlanten
                • 2 Ausgewaumlhlte Uumlberblicksdarstellungen
                  • III Materialbeschaffung
                    • 1 Bibliographieren
                      • a) Systematisches Bibliographieren
                      • b) Unsystematisches Bibliographieren
                      • c) Bibliographische Hilfsmittel und Bibliographien
                        • 2 Titelaufnahme (bibliographische Angaben)
                          • Haumlufige Abkuumlrzungen (lat amp dt)
                            • 3 Bibliotheken in Bremen
                              • SuUB
                              • Die Fachsystematiken Geschichte der SuUB Bremen
                                • Gliederung
                                • Bibliothekskataloge (OPAC)
                                • Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa
                                • Bibliothek des DSM (Deutsches Schiffahrtsmuseum) Bremerhaven
                                    • 4 Fachzeitschriften
                                    • 5 Internet-Ressourcen fuumlr Historiker
                                      • IV Wissenschaftliches Arbeiten im Studium
                                        • 1 Fragestellung
                                        • 2 Literaturarbeit
                                          • a) Lesen wissenschaftlicher Texte (Informationsbeschaffung)
                                          • b) Aufbereitung des Gelesenen (Informationsverwaltung)
                                            • 3 Quellenarbeit
                                              • a) Was ist eine Quelle
                                              • b) Quellentypologie
                                              • c) Quellenkritik
                                              • d) Quelleninterpretation
                                              • e) Quelleneditionen
                                                • 4 Hilfswissenschaften und Nachbardisziplinen
                                                  • Archaumlologie
                                                    • Chronologie
                                                    • Diplomatik
                                                    • Epigraphik
                                                    • Genealogie
                                                    • Historische Geographie
                                                    • Heraldik
                                                    • Numismatik
                                                    • Palaumlographie
                                                    • Papyrologie
                                                    • Philologie
                                                    • Prosopographie
                                                    • Sphragistik
                                                      • V Praumlsentation des Materials
                                                        • 1 Grundregeln
                                                        • 2 Das Referat
                                                          • a) Funktion und Ziele des Referats
                                                          • b) Regeln fuumlr Houmlrtexte
                                                          • c) Das Thesenpapier
                                                            • 3 Die Hausarbeit
                                                              • a) Die aumluszligere Form der Hausarbeit
                                                              • b) Der Aufbau der Hausarbeit
                                                              • c) Zehn Basisregeln fuumlr die sprachliche Gestaltung wissenschaftlicher Hausarbeiten
                                                              • d) Zitation
                                                              • e) Belegtechnik
                                                                  • VI Standards in der Lehre
                                                                  • VII Studierwerkstatt
                                                                  • VIII Anhang
                                                                    • Beispiele fuumlr
                                                                      • Quellenblatt fuumlr ein Referat
                                                                      • Titelblatt einer Hausarbeit
                                                                      • Inhaltsverzeichnis
                                                                      • Bibliographie
Page 7: Institut für Geschichte der Universität Bremen...Bernbeck, Reinhard: Theorien in der Archäologie, Tübingen / Basel 1997. Eggers, Hans Jürgen: Einführung in die Vorgeschichte,

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

7

I Was ist Geschichte

Geschichte ist die kollektive Vergangenheit der Menschen Der Begriff bdquoGeschichteldquo hat ver-schiedene Bedeutungsebenen 1 die Geschichte als die Summe alles vergangenen Gesche-hens 2 die verschriftlichte Vergangenheit der Menschen (Geschichtsschreibung) die wieder-um besteht aus a) der Geschichtserzaumlhlung und b) der Geschichtswissenschaft Das Ge-schichtsstudium ndash wie auch dieser Leitfaden ndash beschaumlftigt sich ausschlieszliglich mit der wissen-schaftlichen Erschlieszligung der Vergangenheit

1 Geschichte als Wissenschaft

Der Historiker Reinhart Koselleck definiert den Begriff Geschichte als Kollektivsingular bei dem es sich im Gegensatz zu den vielen Geschichten um einen Reflexionsbegriff handelt Ge-schichte meint nicht nur vergangene Ereigniszusammenhaumlnge sondern immer auch deren In-terpretation Insofern wird der Historiker die Bedingungen unter denen sich geschichtswis-senschaftliche Erkenntnisse vollziehen stets mitberuumlcksichtigen3

Die folgenden Schritte leiten grundsaumltzlich jede historische Forschung 1 Auf der Grundlage einer theoriegeleiteten Fragestellung werden die Quellen ausgewaumlhlt

und kritisch uumlberpruumlft In einem zweiten Schritt wird die Frage bearbeitet ob sich die aus den Quellen gewonnenen Informationen so miteinander verknuumlpfen lassen daszlig sie auf die Frage des Historikers eine sinnvolle Antwort geben Obwohl historisches Arbei-ten immer das Produkt von Konstruktionsleistungen ist werden der Willkuumlr der Inter-pretation durch die Quellen klare Grenzen gesetzt Geschichte als Wissenschaft erbringt stets beide Leistungen Die Rekonstruktion vergangener Wirklichkeiten und die Kon-struktion von Zusammenhaumlngen

2 Die aus den Quellen erarbeiteten Ergebnisse und Interpretationen muumlssen sich in der wissenschaftlichen Forschungsdiskussion bewaumlhren in der sie bestaumltigt oder verworfen werden koumlnnen Geschichte als Wissenschaft liefert also keine unverruumlckbaren Ergeb-nisse Mit dem Begriff bdquoObjektivitaumltldquo wird in der Geschichtswissenschaft lediglich aus-gesagt daszlig subjektiv entwickelte Erkenntnisse intersubjektiv nachvollziehbar sind Alle Erkenntnisse gelten nur solange bis sie in der fachlichen Diskussion auf der Grundlage einer neuen Fragestellung einer erweiterten Quellenkenntnis oder -interpretation revi-diert werden

3 Historiker muumlssen sich und anderen Rechenschaft uumlber ihr methodisches Vorgehen so-wie uumlber ihre Betrachtungs- und Bewertungskriterien ablegen die immer von der jewei-ligen Gegenwart beeinfluszligt sind Zu diesem Zweck werden die Fragestellung und die These jeder Arbeit explizit vorangestellt

Wie komplex die auf die Geschichte gerichteten Perspektiven sind zeigen die folgenden Zu-gaumlnge die die verschiedenen Dimensionen der vergangenen Wirklichkeiten ausleuchten So-zialgeschichte Politikgeschichte Moderne Kulturwissenschaft Wirtschaftsgeschichte Ge-schlechtergeschichte und Wissenschaftsgeschichte um nur einige zu nennen Fuumlr die unter-schiedlichen Zugriffsmoumlglichkeiten wurde ein jeweils spezifisches methodisches Instrumenta-rium entwickelt ndash Sie werden im Verlauf Ihres Studiums einige dieser Ansaumltze naumlher kennen-lernen

3 Vgl Koselleck Reinhart Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main

42000 182 265

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 8

Doch wozu eigentlich Geschichte Immer aktuell geblieben ist die Frage nach Nutzen und Nachteil der Historie fuumlr das Leben4 Auch wenn es keine allgemeinguumlltigen Antworten auf diese Frage geben kann weiszlig man doch was sie nicht oder nicht mehr ist Gemeint ist das Konzept der bdquoHistoria Magistra Vitaeldquo Die Geschichte liefert keine moralischen oder politi-schen Erkenntnisse aus denen zukuumlnftiges Handeln ableitbar waumlre Gleichwohl bietet sie als eine Reflexionswissenschaft die die Bedingungen moumlglichen menschlichen Handelns unter-sucht ein fuumlr die Gegenwart und Zukunft erforderliches Orientierungswissen Leichter ist die Frage zu beantworten welche konkreten Kompetenzen Sie in Ihrem Ge-schichtsstudium erwerben Uumlber das methodische und inhaltliche Fachwissen einzelner Epo-chen und Teildisziplinen hinaus vermittelt das Geschichtsstudium eine arbeitstechnisch-methodische Kompetenz die nicht nur auf den engeren Bereich der Geschichtswissenschaft anwendbar ist Sie lernen sich selbstaumlndig und methodisch kontrolliert in relativ kurzer Zeit in ein Thema einzuarbeiten das akkumulierte Wissen aufzubereiten und es in muumlndlicher und schriftlicher Form wiederzugeben Dieser Leitfaden moumlchte Sie beim Erwerb dieser Qualifi-kationen unterstuumltzen

2 Literatur zur Einfuumlhrung

a) Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft

Allgemein Bloch Marc Apologie der Geschichtswissenschaft oder Der Beruf des Historikers Nach der von

Eacutetienne Bloch edierten franzoumlsischen Ausgabe hg v Peter Schoumlttler Stuttgart 2002

Burschel Peter ua Geschichte Ein Tutorium Freiburg im Breisgau 1997

Daniel Ute Kompendium Kulturgeschichte Theorie Praxis Schluumlsselwoumlrter 5 durchges u aktu-al Aufl Frankfurt am Main 2006

Evans Richard J Fakten und Fiktionen Uumlber die Grundlagen historischer Erkenntnis Frankfurt am Main ua 1998 (gut lesbare Einfuumlhrung in das historische Denken)

Goertz Hans-Juumlrgen Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998

Jordan Stefan Einfuumlhrung in das Geschichtsstudium Stuttgart 2005

Sellin Volker Einfuumlhrung in die Geschichtswissenschaft Goumlttingen 2005 (erw Neuausgabe)

Ur- und Fruumlhgeschichte (Allgemeine Werke wenn nicht in Klammern Epocheneingrenzung) Bernbeck Reinhard Theorien in der Archaumlologie Tuumlbingen Basel 1997

Eggers Hans Juumlrgen Einfuumlhrung in die Vorgeschichte 4 Auflage mit Nachwort von Claudia Theune und aktualisiertem Literaturverzeichnis Berlin 2004

Eggert Manfred KH Praumlhistorische Archaumlologie Konzepte und Methoden Tuumlbingen ua 2001

Ericsson Ingolf Archaumlologie der Neuzeit Ziele und Abgrenzungen einer jungen Disziplin der archaumlo-logischen Wissenschaft in Ausgrabungen und Funde 40 19951 S7-13 (Neuzeit)

Fansa M ua (Hg) Archaumlologie Land Niedersachsen 400000 Jahre Geschichte Oldenburg 2004

Fehring GP Die Archaumlologie des Mittelalters Eine Einfuumlhrung Stuttgart 2000 (Mittelalter)

4 Vgl das gleichnamige Werk Nietzsche Friedrich Vom Nutzen und Nachtheil der Historie fuumlr das Leben

Leipzig 1924

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

9

Ders Stadtarchaumlologie in Deutschland Archaumlologie in Deutschland Stuttgart 1996 (Mittelalter)

Helmig Guido ua (Hg) Center ndash Region ndash Periphery Medieval Europe Basel 2002 (Neuzeit)

Alte Geschichte Blum Hartmut Wolters Reinhard Alte Geschichte studieren Konstanz 2006

Gehrke Hans-Joachim Schneider Hellmuth (Hg) Geschichte der Antike Ein Studienbuch Stuttgart ua 2000

Guumlnther Rosmarie Einfuumlhrung in das Studium der Alten Geschichte 2 durchges Aufl Paderborn ua 2004

Wirbelauer Eckhard (Hg) Antike (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen 2004

Mann Christian Antike Einfuumlhrung in die Altertumswissenschaften (Akademie Studienbuumlcher Ge-schichte) Berlin 2008

Mittelalter Goetz Hans-Werner Proseminar Geschichte Mittelalter 3 uumlberarb Aufl Stuttgart 2006 (grundle-

gend)

Hilsch Peter Das Mittelalter - die Epoche Konstanz 2006

Muumlller Harald Mittelalter (Akademie Studienbuumlcher Geschichte) Berlin 2008

Quirin Heinz Einfuumlhrung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte Stuttgart 51991

Fruumlhe Neuzeit Emich Birgit Geschichte der Fruumlhen Neuzeit studieren Konstanz 2006

Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006 (auch uumlber den Bereich der Fruumlhen Neuzeit hinaus aufgrund der anschaulichen Darstellung be-sonders empfehlenswert)

Neuere und Neueste Geschichte Metzler Gabriele Einfuumlhrung in das Studium der Zeitgeschichte Paderborn 2004

Moumlller Horst Wengst Udo Einfuumlhrung in die Zeitgeschichte Muumlnchen 2003

Opgenoorth Ernst Schulz Guumlnther Einfuumlhrung in das Studium der Neueren Geschichte 6 vollst uumlberarb Aufl Paderborn 2001

Peter Matthias Schroumlder Hans-Juumlrgen Einfuumlhrung in das Studium der Zeitgeschichte Paderborn ua 1994 (Ein guter Uumlberblick uumlber Literatur und Hilfsmittel)

Schulz Gerhard Einfuumlhrung in die Zeitgeschichte Darmstadt 1997

Schulze Winfried Einfuumlhrung in die neuere Geschichte Stuttgart 42002

Lateinamerikanische Geschichte Schuumlller Karin Einfuumlhrung in das Studium der iberischen und lateinamerikanischen Geschichte

Muumlnster Aschendorff 2000

Osteuropaumlische Geschichte Emeliantseva Ekaterina ua (Hg) Einfuumlhrung in die Osteuropaumlische Geschichte Stuttgart 2008

Torke Hans-Joachim Einfuumlhrung in die Geschichte Ruszliglands Muumlnchen 1997

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 10

Zernack Klaus Osteuropa Eine Einfuumlhrung in seine Geschichte Muumlnchen 1977

Schiffahrtsgeschichte Broeze Frank (Hg) Maritime history at the crossroads a critical review of recent historiography in

Research in maritime history Bd 9 St JohnrsquosNF 1995

Fachdidaktik Guumlnther-Arndt Hilke (Hg) Geschichtsdidaktik Praxishandbuch fuumlr die Sekundarstufe I und II Ber-

lin 2003

Huhn Jochen Geschichtsdidaktik Eine Einfuumlhrung Koumlln 1994

Sauer Michael Geschichte unterrichten Eine Einfuumlhrung in die Didaktik und Methodik 5 aktual u erg Aufl Seelze 2006

b) Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft Appleby Joyce Telling the Truth about History London 1995

Bloch Marc ua Schrift und Materie der Geschichte Vorschlaumlge zur systematischen Aneignung his-torischer Prozesse Frankfurt am Main 1977

Conrad Christoph Kessel Martina (Hg) Geschichte schreiben in der Postmoderne Beitraumlge zur ak-tuellen Diskussion Stuttgart 1994

Corneliszligen Christoph Geschichtswissenschaft Eine Einfuumlhrung Frankfurt am Main 2000

Droysen Johann Gustav Historik historisch-kritische Ausgabe von Peter Ley Stuttgart 1977

Duumllmen Richard van Historische Anthropologie Entwicklung ndash Probleme ndash Aufgaben Koumlln ua 22001

Eibach Joachim Lottes Guumlnther (Hg) Kompaszlig der Geschichtswissenschaft Ein Handbuch Goumlttin-gen 2002

Goertz Hans-Juumlrgen Umgang mit Geschichte Eine Einfuumlhrung in die Geschichtstheorie Reinbek 1995

Grafton Anthony Die tragischen Urspruumlnge der deutschen Fuszlignote Berlin 1995

Jordan Stefan Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaft Paderborn ua 2009

Koselleck Reinhart Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main 52003

Landwehr Achim Geschichte des Sagbaren Einfuumlhrung in die historische Diskursanalyse (Histori-sche Einfuumlhrungen 8) Tuumlbingen 2001

Lorenz Chris Konstruktion der Vergangenheit Eine Einfuumlhrung in die Geschichtstheorie Koumlln ua 1997

Maurer Michael (Hg) Aufriss der historischen Wissenschaften 7 Bde Stuttgart 2001-2005

Medick Hans Hausen Karin (Hg) Geschlechtergeschichte und allgemeine Geschichte Herausforde-rungen und Perspektiven Goumlttingen 1998

Mergel Thomas Welskopp Thomas (Hg) Geschichte zwischen Kultur und Gesellschaft Beitraumlge zur Theoriedebatte Muumlnchen 1997

Raulff Ulrich (Hg) Mentalitaumlten-Geschichte Zur historischen Rekonstruktion geistiger Prozesse Berlin 1987

Sarasin Philipp Geschichtswissenschaft und Diskursanalyse Frankfurt am Main 2003

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

11

c) Geschichte der Geschichtswissenschaft

Allgemein Bruch Ruumldiger vom Muumlller Rainer A (Hg) Historikerlexikon Von der Antike bis zum 20 Jahr-

hundert 2 erw und uumlberarb Aufl Muumlnchen 2002

Hardtwig Wolfgang (Hg) Uumlber das Studium der Geschichte Muumlnchen 1990 (Sammlung bdquoklassi-scherldquo Aufsaumltze uumlber das Geschichtsstudium)

Kuumlttler Wolfgang ua (Hg) Geschichtsdiskurs 5 Bde Frankfurt am Main 1993-1999

Middell Matthias Sammler Steffen (Hg) Alles Gewordene hat Geschichte Die Schule der Annales in ihren Texten 1929-1992 Leipzig 1994

Raphael Lutz Geschichtswissenschaft im Zeitalter der Extreme Theorien Methoden Tendenzen von 1900 bis zur Gegenwart Muumlnchen 2003

Reinhardt Volker (Hg) Hauptwerke der Geschichtsschreibung Stuttgart 1997

Smith Bonnie G The Gender of History Men Women and Historical Practice CambridgeMass 2000

Stern Fritz (Hg) Geschichte der Geschichtsschreibung Moumlglichkeiten Aufgaben Methoden Texte von Voltaire bis zur Gegenwart Muumlnchen 1966

Wehler Hans-Ulrich (Hg) Deutsche Historiker 9 Bde Goumlttingen 1971-1982

Ur- und Fruumlhgeschichte Freeden Uta von Schnurbein Siegmar von (Hg) Spuren der Jahrtausende Archaumlologie und Ge-

schichte in Deutschland Stuttgart 2002

Menghin Wilfried Planck Dieter (Hg) Menschen Zeiten Raumlume Archaumlologie in Deutschland Stuttgart 2002

Bahn Paul G Renfrew Colin Archaeology Theories Methods and Practice London 52005

Alte Geschichte Brown Peter Autoritaumlt und Heiligkeit Aspekte der Christianisierung des roumlmischen Reiches Stuttgart

1998 (Spaumltantike)

Finley Moses I Antike und moderne Demokratie Stuttgart 1980

Gehrke Hans-Joachim Zwischen Altertumswissenschaft und Geschichte Standortbestimmung der Alten Geschichte am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts in Schwinge E-R (Hg) Die Wissen-schaft vom Altertum am Ende des 2 Jahrtausends n Chr Stuttgart Leipzig 1995 S 160-197

Houmllkeskamp Karl-Joachim Rekonstruktion einer Republik Die politische Kultur des antiken Rom und die Forschung der letzten Jahrzehnte Muumlnchen 2004 (Republik)

Nippel Wilfried (Hg) Uumlber das Studium der Alten Geschichte Muumlnchen 1993

Mittelalter Borgolte Michael Sozialgeschichte des Mittelalters Eine Forschungsbilanz nach der deutschen Ein-

heit (HZ Beihefte NF 22) Muumlnchen 1996

Goetz Hans-Werner (Hg) Mediaumlvistik im 21 Jahrhundert Stand und Perspektiven der internationa-len und interdisziplinaumlren Mittelalterforschung Muumlnchen 2003

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 12

Goetz Hans-Werner Moderne Mediaumlvistik Stand und Perspektiven der Mittelalterforschung Darm-stadt 1999

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Boumldeker Hans Erich (Hg) Aufklaumlrung und Geschichte Studien zur deutschen Geschichtswissen-

schaft im 18 Jahrhundert Goumlttingen sup21992

Iggers Georg G Geschichtswissenschaft im 20 Jahrhundert Ein kritischer Uumlberblick im internatio-nalen Zusammenhang 2 durchges Aufl Goumlttingen 1996

Jarausch Konrad H Sabrow Martin (Hg) Die historische Meistererzaumlhlung Deutungslinien der deutschen Nationalgeschichte nach 1945 Goumlttingen 2002

Sabrow Martin Das Diktat des Konsenses Geschichtswissenschaft in der DDR 1949-1969 Muumlnchen 2001

Schieder Wolfgang Sellin Volker (Hg) Sozialgeschichte in Deutschland Entwicklungen und Per-spektiven im internationalen Vergleich 4 Bde Goumlttingen 1986-1987

Schulze Winfried Oexle Otto Gerhard (Hg) Deutsche Historiker im Nationalsozialismus Frankfurt am Main 1999

Lateinamerikanische Geschichte Grenz Wolfgang (Hg) Deutschsprachige Lateinamerika-Forschung Institutionen Wissenschaftler

und Experten in Deutschland Oumlsterreich und der Schweiz Neuere Veroumlffentlichungen Frankfurt am Main Vervuert 1993

Holloway Thomas H (Hg) A Companion to Latin American History Malden Blackwell 2008

Martiacuten Acosta Emelina (Hg) Metodologiacutea y nuevas liacuteneas de investigacioacuten de la historia de Ameacuteri-ca Burgos Universidad de Burgos 2001

Sosa Ignacio Hanley Brian Francis Connaughton Historiografiacutea latinoamericana contemporanea Mexico Universidad Nacional Autonoma de Mexico 1999

Osteuropaumlische Geschichte Barber John Soviet Historians in Crisis 1928-1932 (= Studies in Soviet History and Science) Basing-

stoke ua 1981

Baron Samuel H Heer Nancy W (Hg) Windows on the Russian Past Essays on Soviet Histori-ography since Stalin ColumbusOhio 1977

Bohn Thomas M Russische Geschichtswissenschaft von 1880 bis 1905 Pavel N Miljukov und die Moskauer Schule (= Beitraumlge zur Geschichte Osteuropas 25) Koumlln ua 1998

Burleigh Michael Germany Turns Eastwards A Study of Ostforschung in the Third Reich Cam-bridge 1988

Fitzpatrick Sheila Revisionism in Retrospect A Personal View in Slavic Review 673 (2008) S 682-704

Haar Ingo Deutsche ldquoOstforschungrdquo und Antisemitismus in Zeitschrift fuumlr Geschichtswissenschaft 486 (2000) S 485-508

Haar Ingo Historiker im Nationalsozialismus Deutsche Geschichtswissenschaft und der bdquoVolksndashtumskampfldquo im Osten Goumlttingen 2000

Oberlaumlnder Erwin (Hg) Geschichte Osteuropas Zur Entwicklung einer historischen Disziplin in Deutschland Oumlsterreich und der Schweiz 1945-1990 Stuttgart 1992

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

13

II Basisinformationen

1 Basisinformationen (Lexika und Handbuumlcher)

Eine sinnvolle Fragestellung kann nicht ohne Vorkenntnisse entwickelt werden man braucht fuumlr sie ein fundiertes Grund- oder bdquoAssoziationsldquowissen Dieses ist zweifach strukturiert zum einen synchron dh man fragt danach was zeitgleich zu dem untersuchten Phaumlnomen ge-schehen ist und in welcher Beziehung es zu diesen Geschehnissen stand Zum anderen dia-chron dh man fragt danach was vor bzw nach dem untersuchten Phaumlnomen geschah wie es also auf der Zeitachse zu verorten ist Zur Erarbeitung des Kontextwissens dienen vor allem Lexika und Handbuumlcher

a) Lexika und Nachschlagewerke Fachlexika dienen der Erstinformation uumlber einen begrenzten Sachverhalt Man verwendet sie am Anfang der Beschaumlftigung mit einem bislang unvertrauten Gegenstand sowie zur Beseiti-gung von punktuellen Wissensluumlcken die sich im Lauf der Recherchen ergeben Die in einem Lexikonartikel enthaltenen Informationen sind allerdings meist sehr knapp und reichen fuumlr eine vertiefte Beschaumlftigung mit einem Thema nicht aus

Historische Lexika Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL) Hamm 1975ff (httpwwwbautzdebbkl)

Allgemeine deutsche Biographie [ADB] hg v der Historischen Commission bei d Kgl Akademie d Wissenschaften 56 Bde Leipzig 1875-1912 ND Berlin 1967-1971 (Internet httpmdz1bib-bvbde~ndbadb_indexhtml)

Asendorf Manfred ua Geschichte Lexikon der wissenschaftlichen Grundbegriffe Reinbek 1994

Bayer Erich Woumlrterbuch zur Geschichte Begriffe und Fachausdruumlcke 5 neugestaltete u erw Aufl Stuttgart 2003

Deutsches biographisches Archiv Neue Folge bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts Muumlnchen 1989ff (mit Deutschem biographischem Index Zugriff per Microfiche und online)

dtv-Atlas zur Weltgeschichte Karten und chronologischer Abriszlig 2 Bde Muumlnchen 271993

Fischer Lexikon Geschichte aktual u uumlberarb Aufl Frankfurt am Main 2003 (empfehlenswert)

Geschichtliche Grundbegriffe Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland 7 Bde und ein Registerband Stuttgart 1972-1992

Haberkern Eugen Wallach Joseph Friedrich Hilfswoumlrterbuch fuumlr Historiker Tuumlbingen ua 92001

Handwoumlrterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte (HRG) 5 Bde Berlin 1971-1998

Jaumlger Friedrich (Hg) Enzyklopaumldie der Neuzeit bisher 4 Baumlnde Stuttgart 2006

Jordan Stefan Lexikon Geschichtswissenschaft Hundert Grundbegriffe Ditzingen 2002

Lexikon fuumlr Theologie und Kirche (LThK) 11 Bde 3 voumlllig neu bearb Aufl Freiburg 1993-2001

Meyers Taschenlexikon Geschichte 6 Bde Mannheim 21989

Neue deutsche Biographie [NDB] hg v der Historischen Kommission bei d Bayrischen Akademie d Wissenschaften Muumlnchen 1953ff (Internet httpwwwndbbadw-muenchende)

Der Groszlige Ploetz Die Daten-Enzyklopaumldie der Weltgeschichte Daten Fakten Zusammenhaumlnge Koumlln 332002

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 14

Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG) 8 Bde 4 voumlllig neu bearb Aufl Tuumlbingen 1998-2005

Theologische Realenzyklopaumldie (TRE) 36 Bde Berlin ua 1977-2004

Woumlrterbuch Geschichte hg v Konrad Fuchs Heribert Raab Muumlnchen 132002 (fruumlher unter dem Titel bdquodtv-Woumlrterbuch zur Geschichteldquo erschienen breiter als HaberkernWallach)

Ur- und Fruumlhgeschichte Reallexikon der Vorgeschichte Bd 1-14 Berlin 1924-1929

Filip J Enzyklopaumldisches Handbuch zur Ur- und Fruumlhgeschichte 2 Bde Prag 1966

Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA) 2 voumlllig neu bearbeitete Auflage Bd 1ff Berlin New York 1973ff

Alte Geschichte The Oxford Classical Dictionary (OCD) Oxford 31996 Paulyrsquos Realencylopaumldie der classischen Altertumswissenschaft (RE) 68 Bde in zwei Reihen [A-P

und R-Z] Stuttgart bzw Muumlnchen 1893-1999 (absolut grundlegend) Der Kleine Pauly (KlP) 5 Bde Stuttgart Muumlnchen 1964-1975 ND Muumlnchen 1979 Der Neue Pauly (DNP) 16 Bde Stuttgart 1996-2005 Reallexikon fuumlr Antike und Christentum (RAC) Stuttgart 1950ff (auch fuumlr die Antike von Bedeutung)

Mittelalter Dictionary of the Middle Ages (DMA) 8 Bde New York 1982-1989 Die deutsche Literatur des Mittelalters Verfasserlexikon (VLex) Berlin 1978-2001 Supplemente ab

2001 Lexikon des Mittelalters (LexMA) 9 Bde Muumlnchen Zuumlrich 1980-2003 (absolut grundlegend)

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Dewald Jonathan (Hg) Europe 1450 to 1789 6 Bde New York 2004 Enzyklopaumldie der Neuzeit Stuttgart 2006ff Schneiders Werner (Hg) Lexikon der Aufklaumlrung Deutschland und Europa Muumlnchen 1995

Lateinamerikanische Geschichte Alexander Robert J (Hg) Bibliographical Dictionary of Latin American and Caribbean Political

Leaders New York Greenwood Press 1988 Collier Simon ua (Hg) The Cambridge Encyclopedia of Latin America and the Caribbean Cam-

bridge Cambridge University Press 1985 Tenenbaum Barbara A ua (Hg) Encyclopedia of Latin American History and Culture 5 Bde New

York Scribnerrsquos 1996 Velaacutezquez Bonilla Carmela Diccionario de teacuterminos coloniales San JoseacuteCR Editorial de la

Universidad de Costa Rica 2005 Zudem existieren zu allen Staaten Lateinamerikas einzelstaatliche Lexika die in der Reihe ldquoHistorical

Dictionary of [Land]ldquo erschienen sind

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

15

Osteuropaumlische Geschichte Bolšaja sovetskaja ėnciklopedija Bd 1-65 1Auflage Moskva 1926ff

Brown A The Soviet Union A Biographical Dictionary London 1990

Čuguev V The Biographical Dictionary of the Former Soviet Union London ua 1992

Čuguev V ua Kto estrsquo kto v Rossii I byvšem SSSR vydajuščiesja ličnosti byvšego Sovetskogo So-juza Rossii I emigracii Moskva 1994

Enciklopediceskij slovarrsquo Brokgauz I Efron Bd 1-86 Moskva 1890-1907

Kallinikov P Russkij biografičeskij slovarrsquo 20 Bde Moskva 1998-2001

McCauley M Who is Who in Russia since 1900 London ua 1997

Puškarev SG Dictionary of Russian historical terms from the eleventh century to 1917 New Haven 1970

Sovetskaja istoričeskaja ėnciklopedija 16 Bde Moskva 1961-1976

Torke H-J Lexikon der Geschichte Russlands Von den Anfaumlngen bis zur Oktoberrevolution Muumln-chen 1985

The modern encyclopedia of Russian and Soviet history Bd 1-60 Gulf Breeze 1976-2001

Schiffahrtsgeschichte Oxford Encyclopedia of Maritime History 4 Bde New York 2007

Kemp Peter (Hg) The Oxford companion to ships amp the sea Oxford 1976

b) Handbuumlcher und Reihen Handbuumlcher dienen der Information uumlber einen historischen Zusammenhang Im Gegensatz zu Lexika bieten sie eine zusammenhaumlngende Darstellung des Forschungsstandes Ihr Aufbau ist meist chronologisch-geographisch und nicht systematisch Dennoch eignen sie sich zur Erar-beitung der bdquoharten Faktenldquo eines konkreten Themenbereichs was sie auch zu einer wertvol-len Hilfe bei der Vorbereitung auf Pruumlfungen macht

Allgemein Ariegraves Philippe Duby George (Hg) Geschichte des privaten Lebens 5 Bde Frankfurt am Main

1989-1995

Berg Christa ua (Hg) Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte 6 Bde Muumlnchen 1987-1998

Blickle Peter (Hg) Handbuch der Geschichte Europas Stuttgart 2002ff (Einzelbaumlnde beachten)

Cipolla Carlo M Borchardt Knut (Hg) Europaumlische Wirtschaftsgeschichte 5 Bde Stuttgart ua 1976-1980

Duby Georges Perrot Michelle (Hg) Geschichte der Frauen 5 Bde Frankfurt am Main 1993-1995

Fischer Wolfram (Hg) Handbuch der europaumlischen Wirtschafts- und Sozialgeschichte 6 Bde Stutt-gart 1980-1993

Gebhardt Bruno (Hg) Handbuch der deutschen Geschichte 10 voumlllig neu bearb Auflage 24 Bde Stuttgart 2001-2006

Groh Dieter (Hg) Propylaumlen Geschichte Deutschlands 9 Bde Berlin 1983-1995

Henning Friedrich Wilhelm Handbuch der Wirtschafts- und Sozialgeschichte Deutschlands 3 Bde Paderborn ua 1991-1999

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 16

Jaumlger Friedrich ua (Hg) Handbuch der Kulturwissenschaften 3 Bde Stuttgart 2004

Jedin Hubert (Hg) Handbuch der Kirchengeschichte 7 Bde Freiburg ua 1962-1979

Jeserich Kurt A ua (Hg) Deutsche Verwaltungsgeschichte 6 Bde Stuttgart 1983-1988

Koumlbler Gerhard Historisches Lexikon der deutschen Laumlnder Die deutschen Territorien und reichs-unmittelbaren Geschlechter vom Mittelalter bis zur Gegenwart Muumlnchen 61999

Koumlnig Wolfgang (Hg) Propylaumlen Technikgeschichte 5 Bde Berlin 1990-1992

Schieder Theodor (Hg) Handbuch der europaumlischen Geschichte 7 Bde Stuttgart 1968-1992

Wehler Hans-Ulrich (Hg) Moderne deutsche Geschichte Von der Reformation bis zur Vereinigung 12 Bde Frankfurt am Main 1985-1997

Handbuch-Reihen Fischer-Weltgeschichte 36 Bde Frankfurt am Main 1965-83

Oldenbourg Geschichte Lehrbuch (OGL) Muumlnchen 2000ff

Oldenbourg-Grundriszlig der Geschichte (OGG) Muumlnchen (jeweils neueste Auflage benutzen)

Enzyklopaumldie Deutscher Geschichte (EDG) 26 Bde Muumlnchen 1988ff (jeweils neueste Auflage be-nutzen)

Alte Geschichte Aufstieg und Niedergang der Roumlmischen Welt (ANRW) 3 Reihen mit jeweils mehreren Baumlnden Ber-

lin New York 1972ff (httpwwwcsukyedu~raphaelscaifeanrwhtml ndash Index)

The Cambridge Ancient History (CAH) 12 Bde 1923-1939 voumlllige Neubearbeitung seit 1970

Handbuch der Altertumswissenschaft (HdA) begr von Iwan von Muumlller fortgef von Hermann Bengtson Muumlnchen 1885ff (eine Uumlbersicht bei Jaumlger Gerhard Einfuumlhrung in die klassische Phi-lologie Muumlnchen 31989)

Mittelalter The New Cambridge Medieval History 7 Bde Cambridge 1995

Kroeschell Karl Deutsche Rechtsgeschichte Bd 1 bis 1250 Koumlln ua 122008 Bd 2 bis 1650 Koumlln ua 92008 [Bd 3 seit 1650 Koumlln ua 52008]

Fruumlhe Neuzeit Brady Thomas A (Hg) Handbook of European History 1400-1600 Late Middle Ages Renaissance

and Reformation Leiden ua 1994ff

Dewald Jonathan (Hg) Europe 1450 to 1789 6 Bde New York 2004

Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006

Neuere und Neueste Geschichte Aubin Hermann Zorn Wolfgang (Hg) Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte

2 Bde Stuttgart 1971-1976

Huber Ernst Rudolf Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789 8 Bde Stuttgart ua 1957-1991

Ders (Hg) Dokumente zur Deutschen Verfassungsgeschichte im 19 und 20 Jahrhundert 4 Bde und ein Registerband Stuttgart 31978-1992

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

17

Koumlbler Gerhard Historisches Lexikon der deutschen Laumlnder Die deutschen Territorien und reichs-unmittelbaren Geschlechter vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 uumlberarb u erg Aufl Muumlnchen 2007

Koumlnig Wolfgang (Hg) Propylaumlen Technikgeschichte 5 Bde Berlin 1990-1992

Schieder Theodor (Hg) Handbuch der europaumlischen Geschichte 7 Bde Stuttgart 1968-1992

Lateinamerikanische Geschichte Bernecker Walther ua (Hg) Handbuch der Geschichte Lateinamerikas 3 Bde Stuttgart Klett-

Cotta 1992-1996

Bethell Leslie (Hg) The Cambridge History of Latin America 11 Bde Cambridge ua Cambridge University Press 1984-1995

Bulmer-Thomas Victor ua (Hg) The Cambridge Economic History of Latin America 2 Bde Cam-bridge Cambridge University Press 2006

Trigger Bruce G (Hg) The Cambridge History of the Native Peoples of the Americas 3 Bde Cam-bridge ua Cambridge University Press 1996-2000

Osteuropaumlische Geschichte Haumann Heiko Geschichte Ruszliglands Zuumlrich 22003

Hellmann Manfred ua (Hg) Handbuch der Geschichte Russlands Bd1-6 Stuttgart 1981-2004

Kappeler Andreas Russische Geschichte Muumlnchen 1997

Stoumlkl Guumlnther Russische Geschichte Von den Anfaumlngen bis zur Gegenwart Stuttgart 1965

The Cambridge History of Russia Bd 1-3 Cambridge 2006

Torke H-J Einfuumlhrung in die Geschichte Russlands Muumlnchen 1997

Fachdidaktik Bergmann Klaus ua (Hg) Handbuch der Geschichtsdidaktik Seelze-Velber 51997

Mayer Ulrich ua (Hg) Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht SchwalbachTs 2004

Pandel Hans-Juumlrgen Schneider Gerhard (Hg) Handbuch Medien im Geschichtsunterricht Schwal-bachTs 1999

c) Atlanten Groszliger historischer Weltatlas 4 Bde Muumlnchen 1978-1996

Barrington Atlas of the Greek and Roman World unter Mitwirkung zahlreicher Wissenschaftler hg v Richard A Talbert Princeton Oxford 2000

Putzger Historischer Weltatlas Berlin 1032002

Daruumlber hinaus gibt es etliche regionalhistorische Atlanten und thematische Kartenwerke

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 18

2 Ausgewaumlhlte Uumlberblicksdarstellungen

Ur- und Fruumlhgeschichte (In Klammern Epochen- Themeneingrenzung) Beilke-Voigt I Das Opfer im archaumlologischen Befund Studien zu den sog Bauopfern kultischen

Niederlegungen und Bestattungen in ur- und fruumlhgeschichtlichen Siedlungen Norddeutschlands und Daumlnemarks RahdenWestfalen 2006 (Bauopfer)

Biel J Rieckhoff S Die Kelten in Deutschland Stuttgart 2001 (Vorroumlmische Eisenzeit Hallstatt-zeit Lategravenezeit)

Brather S Ethnische Interpretationen in der fruumlhgeschichtlichen Archaumlologie Berlin 2004 (Ethni-sche Deutung)

Burmeister St Muumlller-Scheeszligel N Soziale Gruppen - kulturelle Grenzen Muumlnster 2006 (Sozialge-schichte aus archaumlologischer Perspektive)

Fassbinder Stefan Wallfahrt Andacht und Magie Religioumlse Anhaumlnger und Medaillen in Beitraumlge zur neuzeitlichen Froumlmmigkeitsgeschichte Suumldwestdeutschlands aus archaumlologischer Sicht (Zeit-schrift fuumlr Archaumlologie des Mittelalters Beiheft 18) Bonn 2003 (Mittelalter Fruumlhe Neuzeit)

Fluumleler Marianne ua (Hg) Stadtluft Hirsebrei und Bettelmoumlnch Die Stadt um 1300 Stuttgart 1992 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

Hinz H-M Wieczorek A (Hg) Europas Mitte um 1000 Beitraumlge zur Geschichte Kunst und Ar-chaumlologie Bd 1 Stuttgart 2000 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

Jockenhoumlvel A Kubach W Bronzezeit in Deutschland Stuttgart 1994 (Bronzezeit)

Jungklaus Bettina Die anthropologische Bearbeitung der Skelette vom fruumlhneuzeitlichen Pauli-Friedhof der Brandenburger Neustadt in Archaumlologische Untersuchungen in der Neustadt Bran-denburg Brandenburg 1998 S85-94 (Neuzeit)

Lohrke B Kinder in der Merowingerzeit Graumlber von Maumldchen und Jungen in der Alemannia Rah-denWestfalen 2004 (Voumllkerwanderungszeit Fruumlhes Mittelalter)

Luumlning J Steinzeitliche Bauern in Deutschland Die Landwirtschaft im Neolithikum Bonn 2000 (Steinzeit)

Muumlller-Wille M ua Fruumlhstaumldtische Zentren der Wikingerzeit und ihr Hinterland Stuttgart 2002 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

Neumeister-Taroni B Rippmann D (Hg) Gesellschaft und Ernaumlhrung um 1000 Eine Archaumlologie des Essens Vevey 2000 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

Owen Linda R ua Von der Geburt bis zum Tode Individuelle und gesellschaftliche Dimensionen von Alter und Geschlecht in der Urgeschichte Konferenzband HU Berlin 2004 Berlin 2004 S143-520 (Gender)

Stiegemann C Wemdorf M (Hg) Kunst und Kultur in der Karolingerzeit Mainz 1999 (Voumllker-wanderungszeit Fruumlhes Mittelalter)

Voumllling Th Germanien an der Zeitenwende Studien zum Kulturwandel beim Uumlbergang von der vor-roumlmischen Eisenzeit zur aumllteren roumlmischen Kaiserzeit in der Germania Magna Oxford 2005 (Rouml-mische Kaiserzeit)

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

19

Alte Geschichte Bleicken Jochen Die athenische Demokratie 4 voumlllig uumlberarb und wesentl erw Aufl Paderborn

1995

Ders Die Verfassung der Roumlmischen Republik Grundlagen und Entwicklung Paderborn 82000

Ders Verfassungs- und Sozialgeschichte des Roumlmischen Kaiserreiches 2 Bde Paderborn 81995

Dahlheim Werner Die Antike Griechenland und Rom von den Anfaumlngen bis zur Expansion des Is-lam Paderborn 62002

Kloft Hans Die Wirtschaft der griechisch-roumlmischen Welt Eine Einfuumlhrung Darmstadt 1992

Meier Christian Res publica amissa Eine Studie zu Verfassung und Geschichte der spaumlten roumlmischen Republik Frankfurt am Main 31997

Die Oldenbourg-Grundrisse (Muumlnchen) fuumlr die Gebiete der griechischen und roumlmischen Geschichte enthalten am Schluszlig ausfuumlhrliche Uumlbersichten uumlber die wichtigen Quellen und besonders zu beach-tende wissenschaftliche Literatur

Schuller Wolfgang Griechische Geschichte 5 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen 2002 Gehrke Hans-Joachim Geschichte des Hellenismus 3 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen 2003 Bleicken Jochen Geschichte der Roumlmischen Republik Muumlnchen 62004 Dahlheim Werner Geschichte der Roumlmischen Kaiserzeit 3 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen

2003 Martin Jochen Spaumltantike und Voumllkerwanderung Muumlnchen 42001 Schreiner Peter Byzanz Muumlnchen 21994

Mittelalter Pohl Walter Die Voumllkerwanderung Eroberung und Integration Stuttgart ua 2002

Angenendt Arnold Das Fruumlhmittelalter Die abendlaumlndische Christenheit von 400-900 Stuttgart 32001

Geary Patrick J Die Merowinger Europa vor Karl dem Groszligen Muumlnchen 22004

Althoff Gerd Die Ottonen Koumlnigsherrschaft ohne Staat 2 erw Aufl Stuttgart 2005

Boshof Egon Die Salier 4 aktual Aufl Stuttgart 2000

Engels Odilo Die Staufer 7 uumlberarb u erg Aufl Stuttgart 2000

Mayer Hans E Geschichte der Kreuzzuumlge 9 verb Aufl Stuttgart 2000

Schulze Hans K Grundstrukturen der Verfassung im Mittelalter 3 Bde Stuttgart 199098

McCormick Michael Origins of European Economy Communications and Commerce AD 300-900 Cambridge 2001

Flasch Kurt Das philosophische Denken im Mittelalter von Augustinus bis Macchiavelli Stuttgart 22000 (grundlegende Einfuumlhrung)

Lindberg David C Von Babylon bis Bestiarium Die Anfaumlnge des abendlaumlndischen Wissens Stutt-gart ua 1994 (gut und umfassend)

Bumke Joachim Houmlfische Kultur Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter Neuausgabe in einem Band Muumlnchen 102002

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Duumllmen Richard van Kultur und Alltag in der Fruumlhen Neuzeit 3 Bde Muumlnchen sup21999

Greyerz Kaspar von Religion und Kultur Europa 1500-1800 Goumlttingen 2000

Muumlnch Paul Lebensformen in der Fruumlhen Neuzeit Frankfurt am Main 1992

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 20

Nipperdey Thomas Deutsche Geschichte

Bd 1 1800-1866 Buumlrgerwelt und starker Staat Muumlnchen 1983 Bd 21 1866-1918 Arbeitswelt und Buumlrgergeist Muumlnchen 1990 Bd 22 1866-1918 Machtstaat vor der Demokratie Muumlnchen 1992 Stollberg-Rilinger Barbara (Hg) Einfuumlhrung in die Fruumlhe Neuzeit online in httpwwwuni-

muensterdeFNZ-Online 2003 (Stand 1292007)

Wehler Hans-Ulrich Deutsche Gesellschaftsgeschichte

Bd 1 Vom Feudalismus des Alten Reiches bis zur defensiven Modernisierung der Reformaumlra 1700-1815 Muumlnchen 31996

Bd 2 Von der Reformaumlra bis zur industriellen und politischen bdquoDeutschen Doppelrevolutionldquo 1815-184549 Muumlnchen 42005

Bd 3 Von der bdquoDeutschen Doppelrevolutionldquo bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges 1849-1914 Muumlnchen 21995

Bd 4 Vom Beginn des Ersten Weltkriegs bis zur Gruumlndung der beiden deutschen Staaten 1914-1949 2 durchges Aufl Muumlnchen 2003

Bd 5 Von der Gruumlndung der beiden deutschen Staaten bis zur Vereinigung 1949-1991 Muumlnchen [erscheint ca 2007]

Winkler Heinrich August Der lange Weg nach Westen

Bd 1 Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Repu-blik Muumlnchen 52002

Bd 2 Deutsche Geschichte vom bdquoDritten Reichldquo bis zur Wiedervereinigung Muumlnchen 52002 Zedler Johann Heinrich Grosses vollstaumlndiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Kuumlnste

64 Bde Leipzig Halle 1732-1750 2 photomechan Nachdruck Graz 1994-1999 auch in httpwwwzedler-lexikonde

Lateinamerikanische Geschichte Andreo Garcia Juan Guardia Sara Beatriz (Hg) Historia de las mujeres en Ameacuterica Latina Murcia

Universidad de Murcia 2002

Bakewell Peter A History of Latin America 1450 to the Present MaldenMA Oxford Blackwell Publishing sup22006

Buisson Inge Schottelius Herbert Die Unabhaumlngigkeitsbewegungen in Lateinamerika 1788-1926 Stuttgart Klett-Cotta 1980

Chasteen John C Americanos Latin Americarsquos struggle for independence Oxford Oxford Univer-sity Press 2008

Chasteen John C Born in blood and fire A concise history of Latin America New York Norton 2006

Koumlnig Hans-Joachim Kleine Geschichte Lateinamerikas Stuttgart Reclam 2006

Leoacuten Portilla Miguel Saacutenchez-Albornoz Nicolaacutes (Hg) Ameacuterica Latina en la eacutepoca colonial 2 Bde Barcelona Criacutetica 2003

Morant Isabel (Hg) Historia des las Mujeres en Espantildea y Ameacuterica Latina 4 Bde Madrid Editorial Caacutetedra 2005-2006

Pietschmann Horst Die staatliche Organisation des kolonialen Iberoamerika Stuttgart Klett-Cotta 1980

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

21

Skidmore Thomas E Smith Peter H (Hg) Modern Latin America New York Oxford University Press 2005

Zur Nationalgeschichte einzelner Laumlnder Lateinamerikas sei auf folgende Reihen verwiesen ldquoKleine Geschichte helliprdquo aus dem Beck Verlag (Beckrsquosche Reihe) und ldquoA Concise History helliprdquo aus dem Ver-lag Cambridge University Press

Osteuropaumlische Geschichte Altrichter H Kleine Geschichte der Sowjetunion 1917-1991 Muumlnchen 2001

Abramov LV ua Istorija Rossii Bd 1-3 Moskva 1993

Alpern Engel Barbara Women in Russia 1700-2000 Cambridge 2004

Billington JH The Icon and the Axe An Interpretative History of Russian Culture New York 1966

Goehrke Carsten Russischer Alltag Bd 1-3 Zuumlrich 2003-2005

Hildermeier M Die Sowjetunion 1917-1991 (OGG 31) Muumlnchen 2001

Houmlsch E Geschichte Russlands Vom Kiever Reich bis zum Zerfall des Sowjetimperiums Stuttgart ua 1996

Hosking Geoffrey A Russia People and Empire 1552-1917 London 1997

Kappeler Andreas Russland als Vielvoumllkerreich Entstehung ndash Geschichte ndash Verfall Muumlnchen 1992

Ključevskij VO Geschichte Russlands Bd 1-4 Stuttgart 1925-1926

Mironov BN Socialrsquonaja istorija Rossii perioda imperii (XVIII- načalo XX v) 2 Bde St Peters-burg 1999

Nolte H-H Kleine Geschichte Russlands Stuttgart 1998

Schmidt C Russische Geschichte 1547-1917 (OGG 33) Muumlnchen 2003

Solovrsquoev SM Istorija Rossii s drevnejšich vremen Bd 1-15 Moskva 1960-1966

Stoumlkl Guumlnther Russische Geschichte von den Anfaumlngen bis zur Gegenwart Stuttgart 51990

Schiffahrtsgeschichte Heidbrink Ingo bdquoDeutschlands einzige Kolonie ist das Meerldquo Die Hochseefischerei und die Fische-

reikonflikte des 20 Jahrhunderts Hamburg 2004

Kiedel Klaus-Peter Kuumlstenschiffer Alltag auf Motorseglern Kuumlmos und Containerfeedern Hamburg 1966

Kiedel Klaus-Peter Arbeitsplatz Schiff 100 Jahre See-Berufsgenossenschaft 1887-1987 Hamburg 1987

Kludas Arnold Die Geschichte der deutschen Passagierschiffahrt Hamburg 1986

Scholl Lars U Deutsche Marinemalerei 1830-2000 Helgoland 2002

Schulze-Wegner Guntram Deutschland zur See 150 Jahre Marinegeschichte im Auftrag des Deut-schen Marine-Instituts hrsg bearb und erw von Heinrich Walle Mit einer Zusammenfassung von Michael Salewski Hamburg 1988

Winterhoff Edmund Walfang in der Antarktis (Schriften des Deutschen Schiffahrtsmuseums 4)

Oldenburg 1974

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 22

III Materialbeschaffung

1 Bibliographieren

Zur intensiven Beschaumlftigung mit einem Thema reichen Lexika und Handbuumlcher nicht aus vielmehr muszlig auch die einschlaumlgige Spezialliteratur herangezogen werden Die Technik die relevante Literatur zu einem bestimmten Themenbereich zu finden wird bdquoBibliographierenldquo genannt Ohne eine klare Fragestellung und ein bereits vorhandenes Uumlberblickswissen uumlber den Untersuchungsgegenstand wuumlrde man sich jedoch in der Menge der Literatur verlieren Grundsaumltzlich unterscheidet man zwei Arten des Bibliographierens das unsystematische und das systematische Bibliographieren

a) Systematisches Bibliographieren Die Grundlage des systematischen Bibliographierens sind abgeschlossene und laufende Bib-liographien Bibliothekskataloge und Fachdatenbanken die bibliographischen Beilagen der neuesten Jahrgaumlnge der einschlaumlgigen Zeitschriften sowie Quellensammlungen Die Auswer-tung relevanter Bibliographien ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Literaturrecherche de-ren Aufgabe darin besteht die vorhandenen Quellen- und Literaturangaben sowie die aktuel-len Publikationen zu einem Thema moumlglichst vollstaumlndig zu erfassen

b) Unsystematisches Bibliographieren Bei diesem Weg geht man von einschlaumlgigen Lexikon- und Handbuchartikeln aber auch von Monographien und Aufsaumltzen aus die einem etwa uumlber die Literaturliste eines Seminars in die Haumlnde gefallen sind Deren Literaturverzeichnisse wertet man aus und gelangt so in einer Art Schneeballsystem Schritt fuumlr Schritt zu einer umfangreichen Literaturliste Diese Art des Vor-gehens birgt jedoch mehrere gravierende Nachteile in sich - Die bdquoTrefferldquo sind mehr oder weniger zufaumlllig Es besteht die Gefahr daszlig Sie zentrale Ti-

tel uumlbersehen - Die so entstandene Literaturliste ist unvollstaumlndig Vor allem die neueste Literatur fehlt

da man bdquoruumlckwaumlrtsldquo bibliographiert Titel die nach den bdquoausgeschlachtetenldquo Werken er-schienen sind entgehen Ihnen Insbesondere die in Zeitschriften und Sammelbaumlnden pub-lizierten Aufsaumltze sind so kaum zu finden

- Auf diese Weise treffen die Autoren dieser bdquoausgeschlachtetenldquo Werke die Literaturaus-wahl fuumlr Sie ndash denn was diese nicht beruumlcksichtigt haben entgeht somit auch Ihnen

c) Bibliographische Hilfsmittel und Bibliographien Eine Bibliographie ist ein Buch oder eine Datenbank in dem bzw der andere Buumlcher oder Aufsaumltze verzeichnet werden Es gibt Bibliographien fuumlr die gesamte Geschichtswissenschaft aber auch fuumlr einzelne Epochen Bereiche Regionen oder historische Teildisziplinen Man unterscheidet grundsaumltzlich zwischen abgeschlossenen und laufenden (dh in der Regel jaumlhr-lich erscheinenden) Bibliographien

Bibliographische Hilfsmittel Baumgart Winfried Buumlcherverzeichnis zur deutschen Geschichte Hilfsmittel Handbuumlcher Quellen

Muumlnchen 142001 (gut zum Einstieg aber die Kulturgeschichte fehlt)

Feldmann Reinhard Schulze Klaus Wie finde ich Literatur zur Geschichte Berlin 31995

Kernchen Hans-Juumlrgen Kernchen Dagmar (Hg) Tokol-Weitzel Handbuch der bibliographischen Nachschlagewerke 2 Bde Frankfurt am Main 61984

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

23

Spezialbibliographien zur Zeitschriftenliteratur Poolersquos Index of Periodical Literature (1802-1907) GloucesterMA 1963

Index deutschsprachiger Zeitschriften 1750-1815 (Zeitschriftenindex) 10 Bde Goumlttingen 1997 (auch auf Microfiche)

Internationale Bibliographie der Zeitschriftenliteratur aus allen Gebieten des Wissens (IBZ) Osna-bruumlck 1965ff (bis 1983 als Druckausgabe danach als Datenbank online zugaumlnglich)

Bibliographie der deutschen Zeitschriftenliteratur mit Einschluszlig von Sammelwerken Leipzig 1896-1944 194748-1964

Bibliographie der fremdsprachigen Zeitschriftenliteratur Leipzig 1911-1964

Bibliographien fuumlr die Geschichtswissenschaft Historical Abstracts Bibliography of Historical Sciences Santa Barbara 1955ff (ausschlieszliglich Zeit-

schriftenliteratur jeweils mit kurzer Inhaltsangabe daher besonders nuumltzlich auch als CD-ROM erhaumlltlich)

Historische Bibliographie hg v der Arbeitsgemeinschaft auszligeruniversitaumlrer Forschungseinrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland Muumlnchen 1987ff (jaumlhrlich erscheinend auch als Datenbank unter den Fachdatenbanken der SuUB verfuumlgbar)

Internationale Bibliographie der Rezensionen geistes- und sozialwissenschaftlicher Literatur (IBR) Osnabruumlck 1969ff (hier finden Sie Rezensionen zu der fuumlr Sie relevanten Literatur als Datenbank unter den Fachdatenbanken der SuUB online verfuumlgbar ab 1985)

Jahresberichte fuumlr deutsche Geschichte Berlin 1927ff (httpjdgdbbbawdecgi-binjdg)

Alte Geschichte Lrsquoanneacutee philologique (LPh) Bibliographie critique et analytique de lrsquoantiquiteacute greacuteco-latine (fondeacutee

par J Marouzeau) Paris 1928ff (maszliggebliche laufende Bibliographie)

Dyabola DYnamisch Anwachsende DatenBank zu den Objekten und zur Literatur der Altertums- und Kunstwissenschaften (httpwwwdyabolade)

Gnomon Kritische Zeitschrift fuumlr die gesamte klassische Altertumswissenschaft Muumlnchen 1925ff (httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonmanualindexhtml ndash Gnomon Bibliographische Da-tenbank die letzten drei Jahrgaumlnge sind frei verfuumlgbar)

Mittelalter Heit Alfred Voltmer Ernst Bibliographie zur Geschichte des Mittelalters Muumlnchen 1997 (hervor-

ragendes Hilfsmittel zur ersten bibliographischen Annaumlherung an ein Thema)

International Medieval Bibliography (IMB) Leeds 1968ff (enthaumllt Beitraumlge zu Zeitschriften und Sammelbaumlnden (= unselbstaumlndige Schriften) jedoch kaum Monographien auch als Datenbank on-line zugaumlnglich) (nur aus dem Campus-Netz)

Medioevo latino (ML) Bollettino bibliografico della cultura europea dal secolo VI al XIII Florenz 1980ff (ausfuumlhrlichste Mittelalterbibliographie mit leichtem Zugang zu mittelalterlichen Autoren)

Monumenta Germaniae Historica wwwmghde (Katalog der groumlszligten Spezialbibliothek zum Mittelal-ter enthaumllt auch unselbstaumlndige Literatur)

Regesta imperii wwwregesta-imperiide

Fruumlhe Neuzeit Bibliographie annuelle de lrsquohistoire de France

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 24

Iacutendice histoacuterico espantildeol httpwwwubesspubcolecc315htm

Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 16 und 17 Jahrhunderts httpwwwvd16de httpwwwvd17de

Neuere und Neueste Geschichte Bibliographie zur Zeitgeschichte Beilage der Vierteljahrshefte fuumlr Zeitgeschichte Stuttgart 1990ff

(erfaszligt auch die Zeitschriftenliteratur unverzichtbar fuumlr alle Themen aus dem 20 Jahrhundert)

Heimpel Hermann Geuss Herbert (Hg) Dahlmann-Waitz Quellenkunde der deutschen Geschichte Bibliographie der Quellen und Literatur zur deutschen Geschichte Bd 1ff Stuttgart 101969ff (grundlegende abgeschlossene Bibliographie zur deutschen Geschichte)

Jahresberichte fuumlr Deutsche Geschichte Berlin 1925-193940 fortgefuumlhrt als Jahresberichte fuumlr Deut-sche Geschichte Neue Folge Berlin 1949ff (als Datenbank online verfuumlgbar)

Ruck Michael Bibliographie zum Nationalsozialismus Koumlln 22000 (auch als CD-ROM)

Vogelsang Thilo Auerbach Hellmuth (Hg) Bibliographie zur Zeitgeschichte 1953-1980 4 Bde und ein Ergaumlnzungsband Muumlnchen 1982-1991

Wehler Hans-Ulrich Bibliographie zur neueren deutschen Sozialgeschichte 1500-1991 Muumlnchen 1993

Lateinamerikanische Geschichte Bibliografiacutea histoacuterica mexicana publicacioacuten anual del Centro de Estudios Histoacutericos Meacutexico El

Colegio de Meacutexico 1967-1993 (1996)

Handbook of Latin American Studies A selective and annotated guide to recent publications in art history language literature music and philosophy Austin 1947 ff (online verfuumlgbar unter httplcweb2locgovhlas)

Osteuropaumlische Geschichte Crowther Peter A (Hg) A Bibliography of Works in English on Early Russian History to 1800 Ox-

ford 1969

Drobižev VZ (Hg) Sovetskoe obščestvo v vospominanijach i dnevnikach Moskva 1990

European Bibliography of Slavic and East European Studies Bibliographie europeacuteenne des travaux sur lrsquoex-URSS et lrsquoEurope de lrsquoEst httpebseesstaatsbibliothek-berlindeinstitutionsphp

International Bibliography of Pre-Petrine Russia Early Ukraine and the Russian Territories und Pol-ish-Lituanian Rule hg v Osteuropa-Institut Muumlnchen Muumlnchen 1993ff

Lubitz Wolfgang (Hg) Trotsky Bibliography List of Separately Published Titles Periodical Articles and Titels in Collection Treating LD Trotsky and Trotskyism Muumlnchen 1982

McNeal Robert H (Hg) Guide to the Decisions of the Communist Party of the Soviet Union 1917-1967 (Ukazatelrsquo rešenij Kommunističeskoj partii Sovetskogo Sojuza 1917-1967) Toronto 1972

McNeal Robert H Stalinrsquos Works An Annotated Bibliography StanfordCal 1967

Metzger Wolfgang Bibliographie deutschsprachiger Sowjetunion ndash Reiseberichte ndash Reportagen und Bildbaumlnde 1917-1990 Wiesbaden 1991

Meyer Klaus Bibliographie zur osteuropaumlischen Geschichte Verzeichnis der zwischen 1939 und 1964 veroumlffentlichten Literatur in westeuropaumlischen Sprachen zur osteuropaumlischen Geschichte bis 1945 Berlin 1972

Osteuropa-Jahresbibliographie (1994ff) Muumlnchen 1995ff

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

25

Russia and the Soviet Union A Bibliographic Guide to Western-Language Publications hg v Paul L Horecky ChicagoIll London 1965

Russia USSR compiled by Lesley Pitman Oxford sup21994

Rustemeyer Angela Siebert Diana (Hg) Alltagsgeschichte der unteren Schichten im Russischen Reich (1861-1914) Kommentierte Bibliographie zeitgenoumlssischer Titel und Bericht uumlber die For-schung (= Quellen und Studien zur Geschichte des oumlstlichen Europa 46) Stuttgart 1997

The American Bibliography of Slavic and East European Studies (erscheint jaumlhrlich seit 1972)

Vifaost Virtuelle Fachbibliothek Osteuropa Das Wissenschaftsportal fuumlr die Laumlnder Ost- Ostmittel- und Suumldosteuropas httpwwwvifaostde

Zajončkovskij PA (Hg) Istorija dorevoljucionnoj Rossii v dnevnikach i vospominanijach Annoti-rovannyj ukazatellsquo knig i publikacij v žurnalach 4 Bde Moskau 1976-1983

Zorin L Soviet Prisons and Concentration Camps An Annotated Bibliography NewtonvilleMass 1980

Schiffahrtsgeschichte May Jutta Die bdquoDocumenta Maritima Heberleinldquo und verwandte Bestaumlnde im Deutschen Schif-

fahrtsmuseum Hamburg 1996

Rahn Werner (Hg) Deutsche Marinen im Wandel Vom Symbol nationaler Einheit zum Instrument internationaler Sicherheit Muumlnchen 2005

2 Titelaufnahme (bibliographische Angaben)

Achten Sie beim Sammeln von Literatur stets darauf die bibliographischen Angaben der von Ihnen gefundenen Werke vollstaumlndig aufzunehmen und notieren Sie sich nach Moumlglichkeit auch deren Signaturen in der Bibliothek ndash anderenfalls muumlssen Sie spaumlter nochmals danach suchen Die Vollstaumlndigkeit der bibliographischen Angaben ist notwendig um Ihre Angaben uumlberpruumlfbar zu machen Grundsaumltzlich wird zwischen selbstaumlndigen und unselbstaumlndigen Schriften unterschieden Selbstaumlndige Schriften erscheinen unter dem Namen ihres Autors oder Herausgebers (Monographien Sammelbaumlnde) Unselbstaumlndige Schriften sind Aufsaumltze in Zeitschriften oder Sammelbaumlnden sowie Beitraumlge in Katalogen oder Lexika minus Die Namen von Verfassern und Herausgebern sind einheitlich anzugeben (entweder die

Vornamen aller Autoren immer abkuumlrzen oder immer ausschreiben auch zweite Vorna-men einheitlich behandeln)

minus Hat ein Werk mehr als zwei Autoren oder Herausgeber wird nur der erste genannt und mit dem Zusatz bdquoualdquo versehen die Trennung der Namen erfolgt durch Kommata

minus Titel und Untertitel sind ebenfalls ungekuumlrzt aufzunehmen (und zwar in der originalen Or-thographie) dazu kommen die Angaben von Erscheinungsort und -jahr Dagegen ist es im Deutschen nicht uumlblich den Verlag anzufuumlhren

minus Fehlen die Angaben von Verlagsort und -jahr (etwa bei aumllteren oder im Selbstverlag er-schienenen Schriften) wird dies durch die Abkuumlrzungen bdquooOldquo (ohne Ort) bzw bdquooJldquo (ohne Jahr) kenntlich gemacht Ist das Erscheinungsjahr erschlieszligbar (etwa aus dem Co-pyright-Vermerk oder aus dem Vorwort) wird es in eckige Klammern gesetzt Beispiel Berlin [1926]

minus In ganz seltenen Faumlllen kann die Angabe des Verfassers fehlen In Analogie zum Fehlen von Ort und Jahr wird dies mit bdquooVldquo (ohne Verfasser) gekennzeichnet

minus Wichtig Bibliographische Angaben beginnen mit einem Groszligbuchstaben und enden mit einem Punkt

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 26

Beispiele

Monographien (= Einzeluntersuchungen) Name Vorname (oder Initial) Titel Untertitel Anzahl der Baumlnde Auflage (wenn aussagekraumlf-

tig) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (bei Neudruck auch urspruumlnglicher Erscheinungsort und -jahr)

Vester Michael ua Soziale Milieus im gesellschaftlichen Strukturwandel Zwischen Integration und Ausgrenzung Koumlln 1993

- Adelstitel Berufsbezeichnungen geistliche Titulaturen und Bezeichnungen aumlhnlicher Art werden bei der Ansetzung von Namen nicht beruumlcksichtigt

- Praumlpositionen Artikel oder unverschmolzene Praumlposition und Artikel stehen hinter dem Vorna-men Steinen Wolfram von den

- mehrere Titel desselben Autors Name abkuumlrzen mit Ders oder Dies - Auflagen werden angegeben vor dem Erscheinungsort (incl Zusaumltzen wie verbessert uumlberarbeitet

erweitert) 3 verb Aufl Stuttgart 2001 bzw bei unveraumlndertem Nachdruck hochgestellt vor dem Erscheinungsjahr Berlin 22006

- Zwei unterschiedliche Verlagsorte werden durch ein Komma getrennt bei mehr als zwei Ver-lagsorten nennen Sie jeweils nur den ersten und kuumlrzen danach mit ua ab

- Bei Hochschulschriften wird die Art der Qualifikationsschrift (zB Diss Muumlnchen oder Habil Berlin) und die Universitaumlt genannt

- Da einige Ortsnamen auf der Landkarte mehrfach vorkommen ist es uumlblich bei manchen ameri-kanischen Verlagsorten den dazugehoumlrigen Bundesstaat zu nennen (in Abkuumlrzung) zB Cam-bridgeMass (Cambridge im Bundesstaat Massachusetts im Unterschied zur englischen Stadt Cambridge) Dies kann auch bei sehr abseitigen Verlagsorten der Fall sein zB Gulf BreezeFl Verlagsort und Bundesstaat werden durch einen Schraumlgstrich getrennt

Monographien innerhalb einer Schriftenreihe Name Vorname Titel Untertitel (Reihentitel Band) Erscheinungsort Erscheinungsjahr

Muumlller Winfried Schulpolitik in Bayern im Spannungsfeld von Kultusbuumlrokratie und Besatzungs-macht 1945-1949 (Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte 36) Muumlnchen ua 1995

Koumlrperschaften als Herausgeber eines Bandes Titel Untertitel hg v Koumlrperschaft Verein oauml Erscheinungsort Erscheinungsjahr

Jenseits der Norm Auseinandersetzung mit dem Grabmal hg v Zentralinstitut und Museum fuumlr Se-pulkralkultur Kassel 1997

Bei Angabe eines einzelnen Aufsatzes aus einem solchen Band

Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Titel Untertitel hg v Koumlrperschaft Verein oauml Erscheinungsort Erscheinungsjahr Seitenzahlen x-y

Soumlrries Reiner Mit dem Anstaltszweck (nicht) vereinbar in Jenseits der Norm Auseinandersetzung mit dem Grabmal hg v Zentralinstitut und Museum fuumlr Sepulkralkultur Kassel 1997 S 11-15

Aufsaumltze in Zeitschriften und Sammelbaumlnden Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Titel der Zeitschrift (oft abgekuumlrzt) Band-

zahl (Jahr) Seitenzahlen x-y

Meier Mischa Funktionen und Bedeutung antiker Gruselgeschichten Zur Erschlieszligung einer bisher vernachlaumlssigten Quellengruppe in Gymnasium 110 (2003) S 237-258

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Name Vorname (Hg) Titel des Sammel-bandes Erscheinungsort Erscheinungsjahr Seitenzahlen x-y

Hartung Wolfgang Gesellschaftliche Randgruppen im Spaumltmittelalter Phaumlnomen und Begriff in Kirchgaumlssner Bernhard Reiter Fritz (Hg) Staumldtische Randgruppen und Minderheiten (Stadt in der Geschichte 13) Sigmaringen 1986 S 49-114

- Komplette Sammelbaumlnde Kataloge Aufsatzsammlungen eines Autors uauml werden wie eine Mo-nographie angegeben

- Gaumlngige Zeitschriften werden nur abgekuumlrzt genannt zB HZ (= Historische Zeitschrift) - Heftnummern (einzufuumlgen nach der Bandnennung) werden nur genannt wenn jedes Heft einzeln

paginiert ist - Nicht nennen Herausgeber der Zeitschrift Verlag oder Erscheinungsort - Abkuumlrzungen von Zeitschriften zur Alten Geschichte nach Lrsquoanneacutee philologique fuumlr das Mittelal-

ter nach dem Lexikon des Mittelalters fuumlr die Neuzeit nach der HZ - Lit Leistner Otto Becker Heike ITA Internationale Titelabkuumlrzungen von Zeitschriften Zei-

tungen wichtigen Handbuumlchern Woumlrterbuumlchern Gesetzen Institutionen usw 3 Bde 7 erw Aufl Osnabruumlck 1997

Akademieschriften Name Vorname Titel Untertitel in Art der Veroumlffentlichung abgekuumlrzt (zB

SB=Sitzungsberichte Abh=Abhandlung) Name der Institution (incl Untergliederung zB Kl=Klasse) Bandnummer (Jahr) Seitenangabe x-y

Meyer Ernst Untersuchungen zur Geschichte des Zweiten Punischen Krieges in SB Preuss Akad d Wiss phil-hist Kl 37 (1913) S 688-714

Lexikonartikel Name Vorname sv Stichwort (= Lemma) in Name des Lexikons (bzw gaumlngige Abkuumlrzung)

Bandnummer (Erscheinungsjahr) Spalten-Seitenangabe x-y

Hug August sv Salutatio in RE I A 2 (1920) Sp 2060-2072

Thyen Hartwig sv Johannesevangelium in TRE 17 (1988) S 200-225

- Es sind nur Fachlexika zitierfaumlhig deren Artikel Autorennennungen aufweisen also nicht bdquoDer groszlige Brockhausldquo und auch nicht httpwwwwikipediade

- Lexikonartikel werden durch den Zusatz bdquosvldquo (= sub verbo) vor dem Titel gekennzeichnet - Lexikonartikel werden auch in den Anmerkungen immer in der vollstaumlndigen Form angegeben

Rezensionen Name des Rezensenten Vorname Rez Name des Autors des Herausgebers Titel Untertitel

des rezensierten Werks Erscheinungsort Erscheinungsjahr in Name der Zeitschrift (in der die Rezension erschienen ist) Bandzahl (Jahr) Seitenangabe x-y

Kloft Hans Rez Manfred Clauss Kaiser und Gott Herrscherkult im Roumlmischen Reich Stuttgart 1999 in HZ 272 (2001) S 428-430

Zeitungsartikel Name Vorname Titel in Zeitung Nummer der Einzelausgabe (Tagesdatum) Seitenangabe x-y

Schach Fabius Das Frauenbild im Judentum in Allgemeine Zeitung des Judentums 85 Nr 4 (18021921) S 37-38

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 28

Internet Name Vorname Titel Untertitel online in vollstaumlndige URL (optional Format in dem die Datei

vorliegt) Datum der VersionAktualisierungRevision der Website (Stand Datum der Zitati-ondes Abrufs)

Bleuel Jens Zitation von Internet-Quellen online in httpwwwbleuelcomip-zitpdf (PDF-Datei) 2000 (Stand 01112005)

- Angaben aus dem Internet sind dringend auf ihre Zitierfaumlhigkeit zu pruumlfen - Neben den uumlblichen Angaben wie der Angabe wann die zitierte Fassung erstellt bzw aktualisiert

wurde ebenfalls immer notieren wann die Seite aufgerufen worden ist (Stand der Information)

Quelleneditionen Damasi Epigrammata Accedunt pseudodamasiana aliaque ad Damasiana inlustranda idonea hg v

Maximilian Ihm (Anthologiae Latinae Supplementa I) Leipzig 1895

Die Chronik von Montecassino (Chronica monasterii Casinensis) hg v Hartmut Hoffmann (MGH SS 34) Muumlnchen 1980

Zweisprachige Ausgaben Kroniek van het klooster Bloemhof te Wittewierum (Cronica Floridi Horti) Inleiding editie en verta-

ling HPH Jansen A Janse (Middeleeuwse Studies en Bronnen XX) Hilversum 1991

Gregor von Tours Historiarum libri decemZehn Buumlcher Geschichten hg v Rudolf Buchner 2 Bde (FSGA Reihe A Bd II 1-2) 7 (= 5 durchges u erg) Aufl Darmstadt 1990

Lateinamerikanische Geschichte

Im Bereich Lateinamerikanische Geschichte ist es ndash anders als oben beschrieben ndash uumlblich den Verlag zu nennen Die bibliographische Angabe unterliegt noch einer weiteren Besonderheit Uumlblicherweise ha-ben spanische bzw portugiesischebrasilianische Autoren zwei Nachnamen Die Zitierweise ist national unterschiedlich Waumlhrend im Spanischen der erste Nachname der bedeutendere ist wird im PortugiesischenBrasilianischen der zweite Nachname zu Beginn genannt Bsp spanisch Vorname Zandra Erste Nachname Pedraza Zweiter Nachname Goacutemez

Als Angabe folgt Pedraza Goacutemez Zandra hellip

Bsp portugiesischbrasilianisch Vorname Maria Erste Nachname Yedda Zweite Nachname Linhares

Als Angabe folgt Linhares Maria Yedda hellip

Wichtig Es ist auf die Nationalitaumlt des Autors zu achten Es kann vorkommen daszlig Spanier in portugiesischer Sprache publizieren und schreiben und PortugiesenBrasilianer in spanisch

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Osteuropaumlische Geschichte

Die Aufnahme von Titeln in kyrillischer Schrift (russischsprachig ukrainisch serbisch bul-garisch usw) folgt grundsaumltzlich der wissenschaftlichen Transkription Die Standards dazu finden sich unter folgenden Adressen

ISO International Organization for Standardization httpwwwisoch ISO 9 (1995)

DIN Deutsches Institut fuumlr Normung httpwwwdinde amp Deutsche Bibliothek httpwwwddbdeindex_txthtm DIN 1460 (1982)

GOST Gosstandart Rossii httpwwwgostru ST SEV 1362 (1978)

BSI British Standards Institution httpwwwbsi-globalcom amp Chemical Abstracts Service httpwwwcasorg BS 2979 (1958)

ALA American Library Association httpwwwalaorg amp Library of Congress httpwwwlocgov CS no 119 (1976)

Duden Dudenverlag httpwwwdudende Duden Bd 1 (1991) In der Literatur findet man haumlufig unterschiedliche Schreibweisen russischer usw Namen (zB Trotzki Trotsky Trockij oder Chruschtschow Chruščev Krushchev) die das Nach-schlagen in Lexika und Handbuumlchern erschweren Daher muszlig man sich uumlber die abweichen-den Umschriftsysteme informieren

Haumlufige Abkuumlrzungen (lat amp dt) deutsch lateinisch steht fuumlr ders id (idem) derselbe dies (eadem) dieselbe diess (idd) dieselben dh ie das heiszligt ebd ib ibd ibid ebenda f s seq folgende (eine Seite) ff ss seqq folgende (= 2 Seiten sonst Seitenzahlen angeben) Hg Hrsg ed Herausgeberin Hg Hrgg edd Herausgeberinnen hg hrsg ed herausgegeben oJ sa ohne Jahr oO sl ohne Ort S p pag Seite ua et al und andere usw etc und so weiter vgl cf vergleiche ND Neudruck Nicht zu verwenden (da undeutlich) ist aaO opcitlc am angegebenen Ort

3 Bibliotheken in Bremen

Geschichte ist ein Lesestudium Bibliotheken sind (neben Archiven) fuumlr die Historiker das was Laboratorien fuumlr die Naturwissenschaftler bedeuten ndash ihr wichtigster absolut unverzicht-barer Arbeitsplatz Es geht dabei nicht allein um die Beschaffung von Informationen sondern um ein Kernelement von Geschichte als Wissenschaft Schlieszliglich muszlig jede neue wissen-schaftliche Arbeit auf dem vorhandenen Forschungsstand aufbauen ihn rezipieren und wenn moumlglich voranbringen

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SuUB Die wichtigste Bibliothek in Bremen ist die Staats- und Universitaumltsbibliothek (SuUB) Bibliothekstraszlige 28359 Bremen Tel (0421) 218-2615 e-mail suubsuubuni-bremende Internet httpwwwsuubuni-bremende (mit OPAC) Oumlffnungszeiten (im Semester) Mo-Fr 900 ndash 2200 Sa 1000 ndash 1800 (eingeschraumlnkte Oumlffnungszeiten waumlhrend der vorlesungsfreien Zeit) Die SuUB verfuumlgt uumlber einen groszligen Bestand an Fachzeitschriften uumlber eine umfangreiche Handschriften- und Kartensammlung sowie uumlber einige Sondersammlungen die auf der Ho-mepage beschrieben sind Die Fachliteratur zur Geschichtswissenschaft ist naturgemaumlszlig nicht vollstaumlndig vorhanden doch finden Sie idR zu jedem Thema die wichtigsten und grundle-genden Titel Um die Bestaumlnde der SuUB voll auszuschoumlpfen (sie verfuumlgt immerhin uumlber gut 37 Millionen Titel) muumlssen Sie folgendes beachten minus Der OPAC (Online-Katalog) enthaumllt bei weitem nicht alle Titel vor allem KEINE unselb-

staumlndigen Schriften (Aufsaumltze Rezensionen etc) zudem enthaumllt er verlaumlszliglich nur den Be-stand ab 1992

minus Die E-LIB verzeichnet den Bestand seit 1965 Zusaumltzlich sind in der E-LIB die elektroni-schen Medien (e-Journals Datenbanken e-Books Internetquellen etc) nachgewiesen be-sonders fuumlr die Suche nach Zeitschriftentiteln sollten Sie immer die E-LIB benutzen

minus Fuumlr den Bestand vor 1965 ist noch immer der alte Zettelkatalog unerlaumlszliglich der noch viele Monographien Sammelbaumlnde und vor allem Quelleneditionen enthaumllt Er befindet sich in Ebene 1 der SuUB

Die Fachsystematiken Geschichte der SuUB Bremen

Gliederung Die Systematik der SuUB Bremen ist nach Epochen und einzelnen Gebieten der Geschichts-wissenschaften gegliedert HIL Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaften Epochenuumlbergreifende Gesamtdarstellungen Alte Geschichte und Geschichte des Mittelalters

HIS Geschichte der Fruumlhen Neuzeit und Neueren Geschichte (1500 bis 1914)

HIT Neueste Geschichte Zeitgeschichte (1914 bis heute) Diese nach Epochen gegliederte Aufteilung hat neben einer Reihe von Vorteilen auch einige Tuumlcken die es zu beachten gilt Ein Beispiel Sie suchen Literatur zur Franzoumlsischen Revolution Ausgehend von der Epo-cheneinteilung schauen Sie zunaumlchst in der Fachsystematik bdquohisldquo unter Franzoumlsischer Ge-schichte des 18 Jahrhunderts nach Bei den Systemstellen his 488 bis his 5068 finden Sie zahlreiche Titel zum Thema Sollten Sie jetzt Ihre Suche beenden so waumlre Ihnen aber zB folgendes wichtiges Standardwerk zur franzoumlsischen Geschichte entgangen

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Tulard Jean Frankreich im Zeitalter der Revolutionen 1789-1851 Stuttgart 1989 (a hil 304 ea892-4) Das Buch ist Teil 4 der von Jean Favier herausgegebenen sechsbaumlndigen Geschichte Frank-reichs Da in diesem Gesamtwerk die Geschichte Frankreichs von den Anfaumlngen bis zur Ge-genwart behandelt wird ist der Titel unter bdquohilldquo (epochenuumlbergreifende Gesamtdarstellungen) aufgestellt Uumlberlegen Sie also vor Ihrer Recherche wo sich die fuumlr Ihr Thema relevante Lite-ratur innerhalb der SuUB befinden koumlnnte Dies gilt nicht nur fuumlr die Frage ob Literatur bei bdquohisldquo oder bdquohilldquo steht sondern kann auch mehrere andere Faumlcher umfassen Ein Beispiel Sie suchen Literatur zum roumlmischen Kaiser Marc Aurel Im Fach Alte Geschich-te finden Sie unter der Systemstelle bdquohil 525 marldquo 14 Treffer Marc Aurel ist aber ua dadurch bekannt geworden daszlig er neben seinen politischen Aumlmtern als Philosoph taumltig war Literatur uumlber den Philosophen Marc Aurel finden Sie in der Fachsystematik Philosophie unter der Sys-temstelle bdquophi 141ldquo (9 Titel) Wollen Sie Originaltexte Marc Aurels als Quellen heranziehen oder sich uumlber sein schriftstellerisches Werk informieren so muumlssen Sie bei der Klassischen Philologie (kla 396 mau) schauen und finden dort weitere 7 Titel Bei der Systematik Archaumlo-logie bdquoarc 4163 marldquo finden Sie daruumlber hinaus noch 3 weitere Titel die sich mit der antiken Darstellung des Kaisers in Reiterstandbildern u auml befassen Rein physisch finden sie also an vier verschiedenen Regalstandorten Literatur uumlber Marc Aurel Hinzu kommen elektronische Dokumente Filme Internetquellen etc die natuumlrlich nicht an den Regalstandorten vorhan-den sondern nur mittels einer Recherche in der E-LIB zu finden sind Aus dem Gesagten folgt daszlig Ihre erste Prioritaumlt bei der Suche nach Literatur immer der elek-tronische Katalog bzw die E-LIB sein sollte Nur hier finden Sie saumlmtliche vorhandene Me-dien der Bibliothek (Buumlcher elektronische Dokumente CD-ROMs etc) zu einem Thema Hinzu kommt der Umstand daszlig nur im Katalog die Medien sichtbar sind die zur Zeit Ihrer Recherche gerade ausgeliehen sind Die Fachsystematik Geschichte der SuUB ist online einsehbar

Bibliothekskataloge (OPAC) httpwwwddbde Die Deutsche Bibliothek httpwwwubkauni-karlsruhedekvkhtml Karlsruher Virtueller Katalog (KVK) (Meta-OPAC

deutsche und internationale Bibliotheken) httpwwwifz-muenchende Bibliothek des Instituts fuumlr Zeitgeschichte (umfangrei-

che Bestaumlnde nur fuumlr das 20 Jahrhundert) httpwwwzvabde Zentrales Verzeichnis Antiquarischer Buumlcher (ZVAB) httpwwwlocgov Library of Congress httpwwwfz-juelichdezbtextpublikationberichtebibliothek_8pdf

Verzeichnis von Bibliotheken Spezialsammlungen Archiven uvm

Es gibt in Bremen noch einige weitere Bibliotheken die interessante Bestaumlnde aufbewahren die im Laufe des Studiums wichtig werden koumlnnten Bisweilen ist ein Besuch in der Stadtbibliothek Bremen lohnend (Forum Am Wall 201 28195 Bremen) Die Bibliothek des Staatsarchivs Bremen (Am Staatsarchiv 1 28203 Bremen Tel 0421 361-6221) unterhaumllt eine wichtige und sehr umfangreiche Sammlung zur Bremischen und regionalen Geschichte fuumlr alle Epochen Eine detaillierte Auflistung aller 124 Bibliotheken die es in Bremen gibt finden Sie in Deutscher Bibliotheksverband Landesverband Bremen eV (Hg) Bibliotheken in Bremen und Bre-

merhaven Bremen 42001

Bibliotheksfuumlhrer fuumlr Bremen und Bremerhaven wwwdbv-bremendehtmlbibfustarthtml

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Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa

Seit ihrer Gruumlndung im Jahr 1982 hat die Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa einen Bestand von ca 33000 Baumlnden an geistes- und sozialwissenschaftlicher Literatur aus und uuml-ber Ost- und Ostmitteleuropa angeschafft Der Schwerpunkt liegt auf dem Zeitraum nach dem Zweiten Weltkrieg Hauptsammelgebiete sind Zeitgeschichte Politik Soziologie Ideenge-schichte des 20 Jahrhunderts Kunst- und Kulturgeschichte sowie Belletristik des heutigen Ruszligland und anderer Nachfolgestaaten der UdSSR Polens und der Tschechischen und Slo-wakischen Republiken Die uumlbrigen Laumlnder Ost- und Ostmitteleuropas sind mit kleineren Ab-teilungen vertreten die einen Uumlberblick uumlber deren Entwicklung ermoumlglichen Bis Anfang 1997 wurden die Bestaumlnde der Bibliothek durch einen traditionellen Zettelkatalog erschlossen Seither erfolgt die Katalogisierung uumlber ein elektronisches Bibliothekssystem Oumlffnungszeiten Montag bis Donnerstag 900 bis 1700 Uhr Freitag 900 bis 1600 Uhr Auskunft und Verlaumlngerung Tel 0421 218-2066 -7467 -7575 (telephonische Verlaumlngerung)

Bibliothek des DSM (Deutsches Schiffahrtsmuseum) Bremerhaven

Die Bibliothek des Deutschen Schiffahrtsmuseums haumllt fuumlr Wissenschaft und Forschung aber auch fuumlr die allgemeine Oumlffentlichkeit Literatur und andere Informationsmedien zur deut-schen Schiffahrtsgeschichte in ihren internationalen Verflechtungen bereit Der Bestand um-faszligt derzeit ca 80000 Titel Rund 370 Zeitschriften und Periodika werden laufend gehalten und auf wichtige Aufsaumltze hin ausgewertet Die Online-Kataloge weisen den Bibliotheks-Bestand zu 100 nach Die Nutzung der Bibliothek im Lesesaal ist kostenlos (Praumlsenzbibliothek) Bis auf besonders schuumltzenswerte oder vor 1800 erschienene Literatur ist auch zu den uumlblichen Bedingungen eine Fernleihe moumlglich Den Bibliotheksbesuchern stehen an technischen Hilfsmitteln neben verschiedenen Scan- und Kopiergeraumlten Lesegeraumlte fuumlr Mikrofilm und -fiches sowie in begrenztem Umfang Computer-arbeitsplaumltze und Internetzugaumlnge zur Verfuumlgung Der hauseigene Photoservice fertigt auch kostenguumlnstig Repros an Oumlffnungszeiten der Bibliothek Dienstag bis Donnerstag 1000 bis 1600 Uhr Freitag 1000 bis 1400 Uhr Kontakt Deutsches Schiffahrtsmuseum - Bibliothek - Hans-Scharoun-Platz 1 D-27568 Bremerhaven Tel +49-471-48 207 2244 FAX +49-471-48 207 55 E-Mail bibliothekdsmde wwwdsmde2bibkhtm

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4 Fachzeitschriften

Fachzeitschriften sind das wichtigste Medium der wissenschaftlichen Diskussion aller Epo-chen Aufgrund ihres periodischen Erscheinens sind sie meist aktueller als Monographien und koumlnnen daher besonders sensibel auf neue Trends in der Forschung eingehen Da die groszligen historiographischen Debatten vor allem in den Fachzeitschriften ausgetragen werden kann man sich schnell ein differenziertes Bild von der Entwicklung der Disziplin und der aktuellen Interessenlage verschaffen sowie Anregungen fuumlr eigene Fragestellungen finden Daruumlber hinaus koumlnnen Fachzeitschriften Anregungen zur Schwerpunktbildung im eigenen Studium liefern Es gibt verschiedene Formen von Zeitschriftenbeitraumlgen Die gebraumluchlichste ist der Aufsatz Er behandelt ein Spezialproblem oder einzelne Aspekte eines groumlszligeren Themenkomplexes Die Miszellen die meist Ertraumlge aus groumlszligeren laufenden Forschungsarbeiten vorab veroumlffent-lichen sind in Umfang und Themenstellung begrenzter Dokumentationen machen der For-schung wichtige Quellen zugaumlnglich und sind daher fuumlr die weitere Entwicklung der Historio-graphie entscheidend Literaturberichte referieren den aktuellen Forschungsstand zu einzel-nen Sachfragen sie geben Auskunft uumlber Forschungskontroversen und spiegeln aktuelle Trends in der Entwicklung der Forschung wider Zudem ordnen sie einzelne Neuerscheinun-gen in die Wissenschaftslandschaft ein was deren Beurteilung erleichtert Rezensionen be-richten bewertend uumlber einzelne wissenschaftliche Neuerscheinungen Manche Zeitschriften enthalten daruumlber hinaus eine Rubrik Nachrichten in der uumlber Tagungen Ehrungen neue Forschungsprojekte und anderes mehr informiert wird Viele der im folgenden genannten Zeitschriften bezieht die SuUB sowohl in der Printversion als auch als e-Journal Suchen sie Zeitschriftentitel im Katalog der SuUB deshalb grundsaumltz-lich nur uumlber die E-LIB Nur dort sind alle Zeitschriften (Print + online) verzeichnet JSTOR ndash Journal Storage The Scholarly Journal Archive (httpwwwjstororg) ist ein elektroni-

sches Zeitschriftenarchiv aus den USA Es bietet einen Volltextzugriff auf digitalisierte Zeitschrif-ten aus dem angloamerikanischen Raum die meist ab der ersten Ausgabe (teilweise ab 1800) an-geboten werden Nicht zugaumlnglich sind die drei bis fuumlnf letzten Jahrgaumlnge der Zeitschriften Die SuUB hat die Zugriffsrechte auf die Titel der Arts amp Sciences I + II Collection (insgesamt 242 Ti-tel) erworben darunter zahlreiche grundlegende Zeitschriften aus dem Bereich der Geschichtswis-senschaft (nur aus dem Campus-Netz)

MUSE Das Projekt MUSE (httpmusejhuedu) wurde 1993 durch die Johns Hopkins University Press (JHU Press) in Zusammenarbeit mit der Milton S Eisenhower Library gestartet Der Zweck war die Zeitschriften der JHU Press elektronisch anzubieten Mittlerweile sind weitere 29 Non-Profit-Verlage hinzugekommen so daszlig MUSE heute rund 270 englischsprachige Zeitschriften aus dem geistes- und sozialwissenschaftlichen Bereich im Volltext anbietet Die einzelnen Zeitschriften koumlnnen uumlber die E-LIB der SuUB aufgerufen werden (nur aus dem Campus-Netz)

Wichtige epochenuumlbergreifende Fachzeitschriften American Historical Review (AHR) Das Organ des amerikanischen Historikerverbandes erscheint

seit 189596 und enthaumllt einen breiten Rezensionsteil Annales Eacuteconomies Socieacuteteacutes Civilisations Die methodisch einfluszligreichste Zeitschrift des 20 Jahr-

hunderts erscheint seit 1929 Archiv fuumlr Kulturgeschichte (AfK) erscheint seit 1903 Central European History (CEH) erscheint seit 1968 Schwerpunkt Forschungsprobleme des

deutschsprachigen Mitteleuropa

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Comparativ Zeitschrift fuumlr Globalgeschichte und vergleichende Gesellschaftsforschung Leipzi-ger Beitraumlge zur Universalgeschichte und vergleichenden Geschichtsforschung erscheint seit 1991

Comparative Studies in Society and History (CSSH) erscheint seit 195859 English Historical Review (EHR) begruumlndet 1886 Francia Forschungen zur westeuropaumlischen Geschichte hg v Deutschen Historischen Institut

Paris erscheint seit 1973 Geschichte in Wissenschaft und Unterricht (GWU) Das Verbandsorgan der Geschichtslehrer

Deutschlands erscheint seit 1950 monatlich jedes Heft hat einen Themenschwerpunkt enthaumllt Sammelrezensionen

Geschichte und Gesellschaft (GG) erscheint seit 1975 die Einzelbaumlnde sind jeweils einem Rahmen-thema zugeordnet Schwerpunkt Sozial- und Gesellschaftsgeschichte der Neuzeit

Historische Anthropologie Kultur ndash Gesellschaft ndash Alltag erscheint seit 1993 Schwerpunkt Kul-tur- Alltags- Mentalitaumlts- und Mikrogeschichte

Historisches Jahrbuch (HJb) hg v der Goumlrres-Gesellschaft erscheint seit 1880 bis 2000 umfang-reicher Rezensionsteil

Das Historisch-Politische Buch (HPB) erscheint seit 1953 und enthaumllt vor allem Rezensionen die nach Epochen und Themen geordnet sind

Historische Zeitschrift (HZ) erscheint seit 1859 Schwerpunkt deutsche Geschichte aller Epochen enthaumllt einen breiten Rezensionsteil

Jahrbuch fuumlr Europaumlische Geschichte hg v Institut fuumlr Europaumlische Geschichte Mainz erscheint seit 2000

Jahrbuch fuumlr europaumlische Uumlberseegeschichte hg im Auftrag der Forschungsstiftung fuumlr verglei-chende europaumlische Uumlberseegeschichte

Journal of Modern History erscheint seit 1929 Journal of Social History Journal of Womenrsquos History erscheint seit 1989 LrsquoHomme Zeitschrift fuumlr Feministische Geschichtswissenschaft erscheint seit 1990 in jaumlhrlich 2

thematisch orientierten Heften Schwerpunkt Geschlechtergeschichte Past amp Present A Journal of Historical Studies erscheint seit 1952 Schwerpunkt Europaumlische

Geschichte Revue Historique (RH) Schwerpunkt franzoumlsische Geschichte Saeculum erscheint seit 1950 Jahrbuch fuumlr Universalgeschichte sehepunkte Rezensionsjournal fuumlr die Geschichtswissenschaft erscheint seit 2001 monatlich um-

faszligt alle Epochen sowie die Kunstgeschichte (httpwwwsehepunktehistoricumnet) Vierteljahrschrift fuumlr Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (VSWG) erscheint seit 1903 Schwer-

punkt Wirtschafts- und Sozialgeschichte mit Rezensionen und Nachrichten aus der Wissenschaft WerkstattGeschichte hg v Verein fuumlr kritische Geschichtsschreibung erscheint seit 1992 Zeitschrift fuumlr Geschichtswissenschaft (ZfG) gegruumlndet 1953 bis 1989 wichtiges Organ der DDR-

Geschichtswissenschaft Zeitschrift fuumlr Kirchengeschichte (ZKG) erscheint seit 1877 ausgezeichneter Rezensionsteil

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Fachspezifische Zeitschriften

Ur- und Fruumlhgeschichte Archaumlologie in Deutschland (AiD) populaumlrwissenschaftliche Zeitschrift Stuttgart 1984ff

Archaumlologisches Korrespondenzblatt archaumlologische Fachzeitschrift Mainz 1971ff

Berichte der Roumlmisch-Germanischen Kommission Frankfurt am Main 1904ff

Die Kunde Zeitschrift fuumlr niedersaumlchsische Archaumlologie Hannover 1933ff

Knasterkopf Fachzeitschrift fuumlr Tabakpfeifen und historischen Tabakgenuss Langenweiszligbach 1989ff

Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft fuumlr Archaumlologie des Mittelalters und der Neuzeit Pa-derborn 1991ff (abrufbar unter httpwwwdgamndenr=1amplang=de)

Zeitschrift fuumlr Archaumlologie des Mittelalters Bonn 1973ff

Alte Geschichte Chiron Mitteilungen der Kommission fuumlr Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Ar-

chaumlologischen Instituts Muumlnchen 1971ff

Classical Quarterly (ClQ) Bd 1-44 1907-1950 Oxford 1907ff Neue Folge Bd 1-49 1951-1999 Oxford 2000ff

Historia Zeitschrift fuumlr Alte Geschichte Stuttgart 1950ff

Klio Beitraumlge zur Alten Geschichte Bd 1-18 1901-1923 Berlin 1901ff Neue Folge Bd 1-18 1925-1944 Berlin 1959ff

Mittelalter Deutsches Archiv (DA) die Zeitschrift der MGH Deutsches Archiv fuumlr Geschichte des Mittelalters (DA) Bde 1-7 1937-1944 nun Deutsches Archiv fuumlr Erforschung des Mittelalters (DA) Bd 8ff 1951ff Fruumlhmittelalterliche Studien (FMSt) 1967ff Early Medieval Europe (EME) 1992ff Speculum Journal of Mediaeval Studies 1926ff Zeitschrift fuumlr Historische Forschung (ZHF) Vierteljahresschrift zur Erforschung des Spaumltmittelal-

ters und der fruumlhen Neuzeit erschient seit 1974

Fruumlhe Neuzeit Das achtzehnte Jahrhundert Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft fuumlr die Erforschung des Acht-

zehnten Jahrhunderts Wolfenbuumlttel 1977ff Archiv fuumlr Reformationsgeschichte Internationale Zeitschrift zur Erforschung der Reformation und

ihrer Auswirkungen Guumltersloh 1903ff (Beiheft Literaturbericht 1972ff) Fruumlhneuzeit-Info Wien ua 1990ff The Sixteenth Century Journal Kirksville 1972ff (httpwwwjstororgjournals03610160html)

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Neuere und Neueste Geschichte Archiv fuumlr Sozialgeschichte (AfS) hg v der Friedrich-Ebert-Stiftung 1961ff jeweils unter einem

Rahmenthema Umfangreicher Rezensionsteil (zugaumlnglich unter httpwwwfesdeafs-online) und wichtige Sammelrezensionen

Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ) Beilage zur Zeitschrift bdquoDas Parlamentldquo erscheint monat-lich mit jeweils einem Rahmenthema Kostenfrei bei der Bundeszentrale fuumlr politische Bildung er-haumlltlich

German History The Journal of the German History Society 1984ff Schwerpunkt Neuere und Neueste Geschichte

Journal of Contemporary History (JCH) 1966ff Schwerpunkt Europaumlische Zeitgeschichte enthaumllt Sammelrezensionen

Neue Politische Literatur Berichte uumlber das internationale Schrifttum (NPL) enthaumllt Rezensio-nen Literaturberichte und Sammelbesprechungen Schwerpunkt Neuere und Neueste Geschichte erscheint seit 1956

Vierteljahrshefte fuumlr Zeitgeschichte (VfZ) Organ des Instituts fuumlr Zeitgeschichte auflagenstaumlrkste deutschsprachige Fachzeitschrift erscheint seit 1953

Lateinamerikanische Geschichte The Hispanic American Historical Review (HAHR) Durham 1918ff The Americas A Quarterly Review of Inter-American Cultural History (TAm) Washington 1944ff Revista de Indias (RI) Madrid 1940ff Jahrbuch fuumlr Geschichte Lateinamerikas (JbLA) Koumlln 1964ff (bis 1997 unter dem Titel Jahrbuch

fuumlr Geschichte von Staat Wirtschaft und Gesellschaft Lateinamerikas) Journal of Latin American Studies (JLAS) New York 1969ff Latin American Research Review (LARR) Pittsburgh 1965ff Historia Mexicana (HMex) Meacutexico 195152ff Colonial Latin American Historical Review (CLAHR) Albuquerque 1992ff Anuario de Estudios Americanos (AEA) Madrid 1944ff Bulletin of Latin American Research (BLAR) Oxford 199192ff

Osteuropa Ab imperio Teorija i istorija nacionalrsquonostej i nacionalizma v postsovetskom prostranstve Kazan

2000ff Nationalitaumlten- und Empireforschung Cahiers du Monde Russe Russie ndash Empire russe ndash Union sovieacutetique ndash Eacutetats indeacutependants

(httpmonderusserevuesorgindexhtml) Schwerpunkt politische Sozial- Wirtschafts- und Kul-turgeschichte des sowjetischen Raums ab 1917

Europe-Asian Studies (fruumlher bdquoSoviet Studiesldquo) Schwerpunkt Geschichte der Sowjetunion und ihrer Nachfolgestaaten Die wichtigste wissenschaftliche Zeitschrift fuumlr diesen Raum und diese Epoche

Forum fuumlr osteuropaumlische Ideen- und Zeitgeschichte hg v Zentralinstitut fuumlr Mittel- und Osteuro-pastudien an der KU Eichstaumltt-Ingolstadt 1997ff Schwerpunkt mittel- und osteuropaumlische Zeitge-schichte (httpwww1ku-eichstaettdeZIMOSforumindexhtm)

Jahrbuumlcher fuumlr die Geschichte Osteuropas Neue Folge 1953ff Schwerpunkt osteuropaumlische Ge-schichte in ihrer ganzen Breite Standardzeitschrift der deutschsprachigen Forschung (httpwwwlrz-muenchende~jbfgoe)

Kritika Explorations in Russian and Eurasian History 2000ff

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Osteuropa Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft fuumlr Osteuropakunde Schwerpunkt laufende Ent-wicklungen in Ost- und Ostmitteleuropa (httposteuropadgo-onlineorg)

Otečestvennaja istorija (fruumlher Istorija SSSR) hg v Institut Rossijskoj istorija RAN 1957ff Russian history ndash Histoire russe Schwerpunkt Geschichte und Kultur Ruszliglands der Ukraine

Zentralsiens und der Ostseeregion von der Fruumlhzeit bis zur Gegenwart Russian Review 1941ff Schwerpunkt Entwicklungen im Raum des fruumlheren russischen Reiches

und der Sowjetunion bzw ihren Nachfolgestaaten Slavic Review hg v The American Association for the Advancement of Slavic Studies Schwer-

punkt Fragen der russischen eurasischen und osteuropaumlischen Entwicklung in Geschichte und Ge-genwart (httpwwweconuiucedu~slavrevframeshtml)

Voprosy istorii 1926ff (seit 1945 unter diesem Namen) aumllteste sowjetische Zeitschrift fuumlr Ge-schichtswissenschaften

Schiffahrtsgeschichte Deutsches Schiffahrtsarchiv (DSA) Hamburg 1975ff

International Journal of Maritime History (IJMH) St JohnrsquosNF 1989ff

Marine Mirror (MM) Cambridge 1911ff

Northern Marine St JohnrsquosNF 1991

Tijdschrift voor zeegeschiedenis uitg Door de Nederlandse Vereniging voor Zeegeschiedenis Vree-land 1982ff

The great circle Journal of the Australian Association for Maritime History Toronto 1979ff

Fachdidaktik Geschichte in Wissenschaft und Unterricht (GWU) Zeitschrift des Verbandes der Geschichtslehrer

Stuttgart Seelze 1950ff Geschichte lernen Geschichtsunterricht heute Seelze 1988ff Geschichte Politik und ihre Didaktik Zeitschrift fuumlr historisch-politische Bildung Beitraumlge und

Nachrichten fuumlr die Unterrichtspraxis Zeitschrift zahlreicher Landesverbaumlnde im Verband der Ge-schichtslehrer Deutschlands Paderborn Muumlnster 1973ff

5 Internet-Ressourcen fuumlr Historiker Das groszlige Informationsangebot des World Wide Web (www) muszlig auch der Historiker in zu-nehmendem Maszlige nutzen Allerdings sind gleichzeitig auf Grund der Unzuverlaumlssigkeit und extremen Kurzlebigkeit der Informationen die Einschraumlnkungen besonders groszlig Allgemeine Kriterien fuumlr serioumlse Internet-Seiten sind minus daszlig sie bereits seit laumlngerer Zeit etabliert sind (Dauerhaftigkeit ist im Internet fraglos ein

Kennzeichen von Qualitaumlt) minus daszlig sie von der oumlffentlichen Hand gefoumlrdert werden (die Vergabe von oumlffentlichen Mitteln

ist in der Regel an Qualitaumltsstandards gebunden die uumlberpruumlft werden) minus daszlig sie kostenlos zugaumlnglich sind (Vorsicht vor kommerziellen Angeboten und privaten

bdquoUumlberzeugungstaumlternldquo) Stichwort bdquoOpen Accessldquo5 minus und daszlig ihr Inhalt regelmaumlszligig gepflegt und aktualisiert wird

5 Eine ganze Reihe von wissenschaftlichen Institutionen hat sich bislang bereits sehr deutlich fuumlr eine Verfuumlg-

barmachung von wissenschaftlichem Wissen im Internet ausgesprochen Die bdquoBerliner Erklaumlrungldquo (httpwwwzimmpgdeopenaccess-berlinberlindeclarationhtml) schlieszligt erstmals auch dezidiert das kultu-relle Erbe mit ein

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 38

Wenn Sie diese Maximen beachten kann Ihnen das Internet in zweifacher Hinsicht hilfreich sein Erstens koumlnnen Sie schnell aktuelle Informationen uumlber Ihr Studienfach und Ihre Univer-sitaumlt erhalten Zweitens laumlszligt sich das Internet auch als fachspezifische Informationsquelle nut-zen

Literatur zur Einfuumlhrung Biste Baumlrbel Hohls Ruumldiger (Hg) Fachinformation und EDV-Arbeitstechniken fuumlr Historiker Ein-

fuumlhrung und Arbeitsbuch Koumlln 2000 wieder in httpwwwgeschichtehu-berlindeEDV-Buch Kap 1 EDV und Geschichtswissenschaften httpwwwgeschichtehu-berlindeEDV-Buchkapitel2_linkshtml (Stand 30092005)

Freytag Nils Piereth Wolfgang Kursbuch Geschichte Paderborn ua 2004

Jenks Stuart Tiedemann Paul Internet fuumlr Historiker Eine praxisorientierte Einfuumlhrung Darmstadt 22000

Suppanz Frank Geisteswissenschaften studieren mit dem Computer Eine praxisorientierte Einfuumlh-rung Stuttgart 2003

WWW-Suchinstrumente fuumlr Geschichte

Einige Universitaumlten haben damit begonnen Einfuumlhrungen in das Geschichtsstudium ins Netz zu stellen (s Epochen) Daruumlber hinaus haumllt das Internet auch Ressourcen bereit die fuumlr die inhaltliche Beschaumlftigung mit Geschichte nuumltzlich sein koumlnnen Die folgende Liste mit serioumlsen Internet-Angeboten ist zwar unvollstaumlndig bietet aber Gelegenheit zum ersten Einstieg Von dort finden Sie zahlrei-che Links zu weiteren relevanten Seiten httpwwwhsozkultgeschichtehu-berlindeindexasp Humanities-Net Sozial- und Kulturgeschichte (kurz

H-Soz-u-Kult) ist die fuumlhrende deutsche Internetseite fuumlr Historiker und eine zentrale Plattform der wissen-schaftlichen Kommunikation Hier finden Sie aktuelle Rezensionen Tagungsberichte aber auch Stellenaus-schreibungen Das Abonnement ist kostenlos

httpwwwnfhdatadepremiumindexshtml Ein wichtiges Hilfsmittel ist der Nachrichtendienst fuumlr Historiker (NfH) der bereits 1995 gegruumlndet wurde Er enthaumllt neben Diskussionsforen und umfangreichen Linksammlungen auch eine aktuelle Presseschau die einschlaumlgige Artikel aus deutschen englischen und franzoumlsischen Zeitungen umfaszligt

httpwwwclio-onlinede Clio-online Dieses Portal versucht die geschichtswis-senschaftlichen Internet-Ressourcen zusammenzufuumlh-ren

httpwwwhistoricumnetindexphp Historicumnet ist ein Netzwerk das verschiedene ge-schichtswissenschaftliche Internet-Ressourcen buumlndelt

httpwwwphiluni-erlangende~p1geshomehtml und httpwwwerlangerhistorikerseitede

Die Erlanger Historikerseite ist eine sehr gute Adresse vor allem wenn man auf der Suche nach weiteren Links ist Hier findet sich ua eine groszlige (und kom-mentierte) Auswahl an einschlaumlgigen Internet-Angeboten

httpwwwhdgdeFinaldeuwww_hdg_dehtm Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland Bonn

httpwwwdhmde Deutsches Historisches Museum httpmdz2bib-bvbdehist InformationsWeiser GeschichteHistory Guide weist

geschichtswissenschaftlich relevante Internetquellen nach und ist das deutschsprachige Portal des Netz-werks Subject Gateways Geschichte

wwwhistoryguidede History GuideInformationsWeiser Geschichte

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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httpvlibiueithistoryindexhtml World Wide Web Virtual Library History Central Catalogue

httpwwwjstororg

Journal Storage The Scholarly Journal Archive

Ur- und Fruumlhgeschichte httpwwwdgamnde Deutsche Gesellschaft fuumlr Archaumlologie des Mittelalters

und der Neuzeit httpwwwarchaeologie-onlinede Arbeitsgruppe Archaumlologie und digitale Medien Frei-

burg

Alte Geschichte httpwwwgnomonku-eichstaettdeLAGproseminarindexhtml

Online-Tutorium der KU Eichstaumltt

httpwwwperseustuftsedu und httpperseusmpiwg-berlinmpgde

The Perseus Digital Library (Umfassendes Such- und Hilfsmittelsystem u a fuumlr Texte der griechischen und lateinischen Antike) Tufts-University

httpwwwbautzdebbkl Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon httpwwwheiligenlexikonde Oumlkumenisches Heiligenlexikon httpwwwstoaorgdiotima Materials fort the Study of Women and Gender in the

Ancient World httpwwwhouseofptolemyorgindexhtml The House of Ptolemy ndash ptolemaumlisches und roumlmisches

Aumlgypten httpwwwualbertaca~csmackayConsulsListhtml Consuls of the Roman Republic httpwwwkirkehu-berlinderessourcbuchkulthtml KIRKE Katalog der Internetressourcen fuumlr die Klassi-

sche Philologie httpwwwstoaorg Stoaorg httpwwwtrentucaahcresourceshtmldir Resources on the Internet for Ancient History and

Classics Hg K H Kinzl Trent-University Canada Rezensionen (Altertumswissenschaften) httpccatsasupennedu Bryn Mawr Classical Review publishes timely re-

views of current scholarly work in the field of classical studies (including archaeology)

httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonGnomonhtml

Gnomon online (Rezension der CD-ROM-Version von Ulrich Schmitzer ndash httptelemachosphiluni-erlangendedatabaselibrignomon2html)

httpwwwplekosuni-muenchendestartseitehtml Periodicum onLine zur Erforschung der KOmmunika-tionsstrukturen in der Spaumltantike

Mittelalter wwwuni-tuebingendemittelaltertutoriumindexhtm schoumlnes Online-Tutorium wwwuni-muensterdefruehmittelalter das beste Fruumlhmittelalter im Netz httpwwwceecuni-koelnde CEEC ndash Codices Electronici Ecclesiae Coloniensis wwwgeorgetownedulabyrinth Resources for Medieval Studies wwwfordhameduhalsallsbook2html Internet medieval sourcebook full text sources httpwwwmediaevumdehaupt2html Mediaumlvistik im Internet ndash empfehlenswert

Fruumlhe Neuzeit httpwwwuni-konstanzdeFuFPhiloGeschichteTutorium

Die Universitaumlt Konstanz bietet ein Tutorium fuumlr die Neuere und Neueste Geschichte online an

httpwwwphiluni-erlangende~p1gesstudiumhtml Besonders umfassend ist das Internet-Angebot der Universitaumlt Erlangen das unter anderem wertvolle Tips zur Studienorganisation enthaumllt

httpmdzbib-bvbdedigbiblexikaadelung Johann Christoph Adelung Grammatisch-kritisches Woumlrterbuch der Hochdeutschen Mundart

httpmdz1bib-bvbde~ndbadb_indexhtml Allgemeine Deutsche Biographie

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 40

httpwwwsfnhistoricumnet Server Fruumlhe Neuzeit

httpwwwuni-muensterdeFNZ-Online Barbara Stollberg-Rilinger (Hg) Einfuumlhrung in die Fruumlhe Neuzeit

httpwwwfruehe-neuzeitnet Virtual library Geschichte Fruumlhe Neuzeit httpwwwzedler-lexikonde Johann Heinrich Zedler Grosses vollstaumlndiges Uni-

versal-Lexicon Aller Wissenschafften und Kuumlnste

Neuere und Neueste Geschichte httpwwwzeitgeschichte-onlinede httpwwwstubbildarchiv-dkguni-frankfurtde Bildarchiv der Deutschen Kolonialgesellschaft httpholocaustumdunimichedu Holocaust Survivor Oral History Archive httpfacultystaffvwcedu~dgrafholocaushtm Holocaust and Jewish Studies Site httpwwwcalvineduacademiccasgpa German Propaganda Archive httpwww17juni53de httpwwwchronik-der-wendede

Lateinamerikanische Geschichte httplcweb2locgovhlas Handbook of Latin American Studies httpwwwh-netorg~latam H-LatAm an international forum for the scholarly

discussion of Latin American History httplanicutexasedu Latin American Network Information Center httpwwwciberade Virtuelle Fachbibliothek Ibero-Amerika httphapiuclaedu The Hispanic American Periodicals Index (HAPI)

Osteuropaumlische Geschichte httpwwwdgo-onlineorg DGO Deutsche Gesellschaft fuumlr Osteuropakunde eV httpartscishuedureespdocuments Documents in Russian History httpwwwribknet Umfassende bibliographische Rechercheressource httpwwwceeolcomindexaspx CEEOL ndash Central and Eastern European Online Li-

brary httpwwwsoviethistoryorg Quellen zur sowjetischen Geschichte httpwwwsovlitcom Zusammenfassungen russisch-sowjetischer Literatur httpwwwrussianarchivescomraoaboutindexhtml Russian Archives Online httpmdzxbib-bvbdecocoon1000dokstarthtml 1000 Schluumlsseldokumente der russischen und sowjeti-

schen Geschichte (1917-1991) httpwwwfak12uni-muenchendeforostindex2html Forschungsverbund Ost- und Suumldosteuropa (forost) httpwwwvifaostde ViFaOst ndash Virtuelle Fachbibliothek Osteuropa

Fachdidaktik wwwburkhard-sachsede httpwwwlehrer-onlinede Lehrer-Online Unterrichten mit neuen Medien

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

41

IV Wissenschaftliches Arbeiten im Studium

1 Fragestellung

Jede wissenschaftliche Beschaumlftigung mit Geschichte muss mit einer Frage beginnen Erst die Frage bringt die Quellen zum Sprechen6 Erst die Fragestellung die das erkenntnisleitende Forschungsinteresse formuliert ermoumlglicht es aus der enormen Fuumllle des Materials diejenigen Quellen und Literaturtitel herauszufiltern die fuumlr ihre Beantwortung relevant sind Erst die Fragestellung ermoumlglicht es dem Historiker die von ihm festgestellten historischen Tatsachen in einen Sinnzusammenhang zu bringen sie zu interpretieren und Thesen zu bilden Erst die Fragestellung macht aus einer Information ein Argument das dazu dient eine These zu be-gruumlnden und zu belegen oder gegenteilige Auffassungen zu widerlegen Ohne Fragestellung wird Geschichtsschreibung zu einem bdquoHort von Anekdoten und Chronologienldquo7 und das ist nicht der Sinn von wissenschaftlicher Beschaumlftigung mit Geschichte Es reicht also nicht aus im Rahmen eines Seminars ein Thema zu uumlbernehmen Entscheidend ist vielmehr wie Sie sich einem Thema annaumlhern dh welche konkreten Fragen Sie an ein Thema herantragen Waumlhrend ein Thema verhaumlltnismaumlszligig leicht zu finden ist entsteht eine tragfaumlhige Fragestellung aus vertieftem Wissen An Hand des Themas beginnen Sie sich ein-zulesen und zu bibliographieren Je mehr Sie das Thema in den historischen Kontext und die aktuelle Forschung einordnen koumlnnen und Sie einen Uumlberblick uumlber die Quellen haben desto leichter faumlllt es Ihnen eine Fragestellung zu formulieren die Folgendes leisten soll minus die Fragestellung legt den Gegenstand der Untersuchung fest sie grenzt ihn ein denn es

werden nur diejenigen Bereiche naumlher untersucht nach denen man zuvor gefragt hat minus jede Frage enthaumllt bereits eine implizite Vorstellung von einer moumlglichen Antwort einer

bdquomoumlglichen Geschichteldquo minus die Fragestellung entscheidet uumlber den methodischen Zugriff auf das Thema sowie uumlber

die Auswahl von Quellen und Literatur die zu ihrer Beantwortung erforderlich sind Man muszlig also von Anfang an uumlberlegen wie man von den Fragen zu Antworten kommen kann

minus nicht zuletzt gibt die Fragestellung Ihrer Hausarbeit ein individuelles Profil und bewahrt Sie vor der Furcht nur das vielfach bereits Geschriebene ein weiteres Mal nachzubeten

Historische Fragestellungen zielen vor allem auf Ursachen und Zusammenhaumlnge sie suchen Erklaumlrungen fuumlr den Ablauf historischer Prozesse Prinzipiell ist die Anzahl moumlglicher Fragen unbegrenzt Eine bdquoguteldquo dh sinnvolle Frage zeichnet sich durch folgende Charakteristika aus minus Die Frage sollte uumlber den bisherigen Wissensstand hinausfuumlhren Dies setzt voraus daszlig

Sie Probleme und Fragen der Forschung erkennen und in Ihren Arbeiten zum Gegenstand einer argumentativen Auseinandersetzung machen Dies gilt auch schon fuumlr Proseminare

minus Die Fragen sind an den Beduumlrfnissen und Interessen der Gegenwart ausgerichtet und be-ziehen daraus ihre Relevanz Dabei geht es nicht um die Projektion der Gegenwart auf die Vergangenheit

Nachdem Sie das einschlaumlgige Material zu einem bestimmten Thema ausfindig gemacht ha-ben muumlssen Sie es im Hinblick auf Ihre Fragestellung auswerten bewerten und aufbereiten 6 Koselleck Reinhart Begriffsgeschichten Studien zur Semantik und Pragmatik der politischen und sozialen

Sprache Mit zwei Beitraumlgen von Ulrike Spree und Willibald Steinmetz sowie einem Nachwort zu Einlei-tungsfragmenten Reinhart Kosellecks von Carsten Dutt Frankfurt am Main 2006 S 71

7 Kuhn Thomas S Die Struktur der wissenschaftlichen Revolution Frankfurt am Main 1973 S 15

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 42

Es ist dabei ein wesentlicher Unterschied ob Sie Quellen oder Literatur bearbeiten Ob es sich bei den verwendeten Texten um eine Quelle oder um Literatur handelt haumlngt allein von der Fragestellung ab und nicht vom Alter des Textes Sobald Sie sich z B mit der Geschichte der Geschichtswissenschaft beschaumlftigen werden viele der Texte die Sie in anderem Zusammen-hang als Forschung zu Rate gezogen haumltten zur Quelle

2 Literaturarbeit

Unter dem Begriff bdquoFachliteraturldquo versteht man die Darstellungen der bisherigen Ergebnisse der historischen Forschung und ihrer Nachbardisziplinen Das Studium der einschlaumlgigen Li-teratur gehoumlrt zum taumlglichen Geschaumlft des Historikers und ist unverzichtbar Jede neue Arbeit muszlig auf den vorhandenen Ergebnissen der Forschung aufbauen und sie kritisch befragen ndash ganz gleich ob es um die Uumlbernahme historischer Tatsachen oder um deren moumlglicherweise kontroverse Interpretation geht Erstens besteht das Ziel der Lektuumlre wissenschaftlicher Texte darin einen Uumlberblick uumlber den Forschungsstand bzw die Entwicklung der Forschung zu einem Thema zu gewinnen Einen Forschungsbericht oder auch Literaturbericht der Ihnen diese Arbeit enorm erleichtert fin-den Sie entweder in Fachzeitschriften oder in der Einleitung wissenschaftlicher Monogra-phien Jeder Band der Reihen bdquoOldenbourg Grundriszlig der Geschichteldquo (OGG) und bdquoEnzyklo-paumldie Deutscher Geschichteldquo (EDG) enthaumllt ebenfalls einen ausfuumlhrlichen problemorientierten Forschungsuumlberblick der behandelten Epoche oder eines Themas Sollte zu Ihrem Thema kein Literaturbericht vorliegen muumlssen Sie sich diesen Uumlberblick selbst erarbeiten Zweitens werten Sie die vorhandene Literatur aus um Sachinformationen uumlber Ihren Untersu-chungsgegenstand zu erhalten dabei kann es sich beispielsweise um die Datierung eines Er-eignisses eine statistische Angabe oder Informationen uumlber historische Ereignisablaumlufe han-deln Drittens schlieszliglich gewinnen Sie aus der Literatur historische Urteile Thesen und Ant-worten die andere Historiker im Hinblick auf komplexe Fragestellungen gegeben haben Die-se koumlnnen entweder in Ihre Arbeit uumlbernommen oder zum Ausgangspunkt Ihrer Fragestellung gemacht werden indem sie uumlberpruumlft modifiziert widerlegt oder bestaumltigt werden

a) Lesen wissenschaftlicher Texte (Informationsbeschaffung)

Das Lesen wissenschaftlicher Texte ist eine Kompetenz die mit der kontemplativen Lektuumlre von Belletristik wenig gemein hat Wissenschaftliches Lesen bedeutet nicht passive Rezeption des Geschriebenen sondern einen aktiven geistigen Vorgang bei dem der Leser in einem permanenten Dialog mit dem Verfasser steht Daher erfordert diese Form des Lesens groszlige Konzentration Ruhe und Zeit

Relevanz klaumlren

Wegen der groszligen Menge an Literaturtiteln die Sie zu den meisten Themen finden koumlnnen sollten Sie nicht planlos mit dem Lesen des erstbesten Buches beginnen das Ihnen in die Haumlnde faumlllt Zunaumlchst muumlssen Sie klaumlren ob ein Text fuumlr die Beantwortung Ihrer Fragestel-lung uumlberhaupt relevant ist Dazu fuumlhren Sie folgende Arbeitsschritte aus minus Titel und Untertitel des Buches geben nicht nur Auskunft uumlber das Thema sondern unter

Umstaumlnden auch uumlber seine Kernthese minus Aus dem Titelblatt oder dem Impressum erfahren Sie wann wo und ggf in welcher Reihe

ein Buch erschienen ist Erscheinungsjahr und Auflage signalisieren seine Aktualitaumlt Ist ein Buch in einer renommierten Reihe erschienen mag dies ein Hinweis auf seine Qualitaumlt sein

minus Das Inhaltsverzeichnis gibt uumlber Aufbau und Inhalt des Buches Auskunft Wenn bei der Durchsicht des Inhaltsverzeichnisses noch kein direkter Bezug zu Ihrem Thema oder der

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

43

Fragestellung erkennbar ist heiszligt dies nicht daszlig das Buch fuumlr Sie nicht relevant ist Lesen Sie deswegen immer

minus die Einleitung Sie erschlieszligt Ihnen die Fragestellung und das Erkenntnisinteresse des Au-tors seinen methodischen Zugriff und seine Loumlsungsstrategien Daruumlber hinaus gibt sie Ihnen wichtige Informationen uumlber den Forschungsstand

minus Die Materialbasis koumlnnen Sie anhand des Quellen- und Literaturverzeichnisses pruumlfen minus Im Vorwort erfahren Sie um welche Art von Arbeit es sich handelt (beispielsweise eine

Dissertation oder Habilitationsschrift) und in welchem Umfeld sie entstanden ist Auf-grund dieser Informationen laumlszligt sie sich oft in der Forschungslandschaft verorten

minus Die Zusammenfassung bilanziert die Ergebnisse der Arbeit benennt ggf Luumlcken und regt damit zu weiterer Forschung an

Sollte sich bei dieser Pruumlfung herausstellen daszlig ein Buch nur in Teilen fuumlr Sie relevant ist bieten Ihnen das Inhaltsverzeichnis und das oder die Register (Personen- Orts- und Sachre-gister) die Moumlglichkeit die benoumltigten Informationen bzw relevanten Textpassagen nachzu-schlagen Vor allem umfangreiche Arbeiten die Ihr Thema nur am Rande streifen werden Sie nur selektiv auswerten Allerdings kann es auch gefaumlhrlich sein Literatur gewissermaszligen als Steinbruch zu verwenden da einzelne Aussagen so aus dem Zusammenhang gerissen werden Sie sollten daher immer Einleitung und Zusammenfassung lesen um die relevanten Passagen in die Argumentation des Autors einordnen zu koumlnnen

Kritisches Lesen heiszligt Exzerpte erstellen

Wissenschaftliches Lesen heiszligt exzerpieren Von zentraler Bedeutung ist es sich beim Lesen stets die eigene Fragestellung vor Augen zu halten und den vorliegenden Text im Hinblick auf die eigene Fragestellung hin bdquoabzuklopfenldquo also selbst Fragen an den Text zu stellen Dabei geht es keineswegs darum den Inhalt des Textes kritiklos aufzunehmen vielmehr muumlssen Sie sich bemuumlhen den Text bewertend (also kritisch) zu lesen Achten Sie dabei auf folgende Punkte minus Bleibt der Autor des Textes bei seiner in der Einleitung formulierten Fragestellung oder

weicht er vom Thema ab minus Ist der methodische Ansatz des Autors zur Beantwortung seiner Fragestellung geeignet minus Welche Quellen zieht der Autor zur Beantwortung seiner Frage(n) heran Hat er moumlgli-

cherweise wichtige Quellen uumlbersehen minus Welche Thesen (Behauptungen Schluszligfolgerungen) stellt der Autor auf Und was ist an

diesen Thesen neu wo reichen sie uumlber den bisherigen Forschungsstand hinaus minus Uumlberzeugen die Argumente die er fuumlr seine Thesen anfuumlhrt Lassen sich Gegenargumente

ins Feld fuumlhren minus Gibt es Luumlcken oder Schwachstellen in der Argumentationskette des Autors minus Wie ordnet der Autor seine Ergebnisse in groumlszligere Zusammenhaumlnge ein minus Was sagt der Text im Hinblick auf Ihre eigene Fragestellung Anfangs wird es Ihnen wahrscheinlich schwerfallen alle Teile dieses Fragerasters an einen Text heranzutragen Doch je mehr Sie lesen desto leichter faumlllt es Ihnen

b) Aufbereitung des Gelesenen (Informationsverwaltung)

Exzerpieren

Das Lesen eines Textes allein genuumlgt allerdings nicht Wissenschaftliches Lesen ist untrenn-bar mit Schreiben verbunden Wenn Sie eigene Buumlcher oder Textkopien lesen koumlnnen Sie bereits beim ersten Lesen wichtige Passagen unterstreichen und Randbemerkungen hinzufuuml-gen das erleichtert Ihnen spaumlter die Orientierung enthebt Sie jedoch nicht der Muumlhe schrift-

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 44

liche Textauszuumlge (Exzerpte) anzufertigen Arbeiten Sie in Buumlchern immer nur mit Bleistift alles andere ist Barbarei In Buumlchern aus oumlffentlichem Besitz verbietet sich jede Markierung Ein Exzerpt faszligt den Inhalt eines Textes in Stichworten oder fortlaufend jedenfalls immer knapp zusammen Lange Literaturauszuumlge sind in der Regel kein Exzerpt sondern ver-schwendete Zeit Sie muumlssen versuchen die (unter Ihrer Fragestellung) wichtigen Aussagen moumlglichst in eigenen Worten wiederzugeben ndash gelingt Ihnen dies ist das ein sicheres Indiz dafuumlr daszlig Sie den Text verstanden haben Befolgen Sie unbedingt die Grundregeln des Exzerpierens minus Ein Exzerpt beginnt mit einer vollstaumlndigen bibliographischen Angabe des exzerpierten

Textes Lose Exzerpte die Sie nicht zuordnen koumlnnen sind wertlos minus Trennen Sie deutlich woumlrtliche Zitate Textparaphrasen und eigene Kommentare vonein-

ander damit Sie sie spaumlter nicht durcheinanderbringen minus Notieren Sie sich unbedingt die Seitenzahlen woumlrtlicher Zitate und Textparaphrasen an-

sonsten muumlssen Sie spaumlter nochmals nach dem Fundort eines Zitats oder Belegs suchen minus Strukturieren Sie Ihr Exzerpt Jeder gute wissenschaftliche Text folgt einer Gliederung

die aus dem Exzerpt hervorgehen muszlig Auf diese Weise enthalten Ihre Notizen Informati-onen uumlber Aufbau Argumentationsgang Thesen und Ergebnisse des Textes

minus Behalten Sie beim Exzerpieren die Fragestellung des Autors und Ihre eigene im Blick minus Notieren Sie sich die Definitionen zentraler Begriffe minus Halten Sie Staumlrken und Schwaumlchen des Textes (etwa Argumentationsluumlcken oder innere

Widerspruumlche) fest

Einzelnotiz-System (Karteikasten)

Um das Exzerpieren von Texten die zur Beantwortung Ihrer Fragestellung relevant sind kommen Sie nicht herum Fuumlr die dauerhafte Archivierung der Informationen sind Exzerpte allerdings nur bedingt geeignet da Literaturauszuumlge gerade bei laumlngeren Texten schnell un-uumlbersichtlich werden Der Karteikasten in dem ein Text nach seinen Einzelaspekten aufgegliedert wird vermeidet diesen Nachteil er macht Informationen ndash je nach Fragestellung ndash flexibel handhabbar Aller-dings ist sein Gebrauch muumlhsam Sie muumlssen naumlmlich auf jeder einzelnen Karteikarte die ge-naue Belegstelle (dh die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben) notieren um die gespei-cherten Informationen spaumlter weiterverwenden zu koumlnnen Zudem werden Karteikaumlsten mit der Zeit unuumlbersichtlich und der Argumentationszusammenhang des Textes geht dabei verlo-ren

Datenbanken

minus Datenbanken kombinieren die Vorteile von Exzerpt und Karteikasten vermeiden jedoch ihre Nachteile Daher sind sie heute das mit Abstand effizienteste Medium der Informati-onsverarbeitung und Archivierung

minus Informationen auf EDV-Systemen nehmen weniger Platz in Anspruch sind (mit etwas Uumlbung) einfach zu handhaben sowie leicht organisierbar und kommunizierbar

minus Wer regelmaumlszligig in den PC exzerpiert erhaumllt rasch einen groszligen stetig wachsenden Fun-dus an Informationen wer dagegen mit der Hand exzerpiert bleibt auf einem Berg von Papier sitzen der mit der Zeit immer schwerer uumlberschaubar wird

httpaoeguni-koelndehandwerkszeugliberdat ndash Das Datenbankprogramm LiberDat 20 erleichtert

das systematische Bibliographieren und hilft den Uumlberblick uumlber die eigenen Buumlcher Kopien und Notizen zu bewahren Exzerpte koumlnnen direkt mit der Datenbank verknuumlpft werden

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

45

httpwwwlit-linkch ndash Lit-link ist ein Datenbank-Programm fuumlr die Verwaltung von Informationen die in den Geistes- und Sozialwissenschaften bei der Arbeit mit Literatur und Textquellen gesam-melt und verwendet werden

httpwwwliteratnet ndash Programm fuumlr Literaturverwaltung und -management mit Zitat- Schlagwort- und Fundortverwaltung sowie Tools fuumlr die arbeitsteilige Literaturbearbeitung im Team

(Alle drei Datenbankprogramme stehen kostenlos auf den angegebenen Internetseiten zum Download zur Verfuumlgung)

Literatur zum Lesen wissenschaftlicher Texte Becher Stephan Schnell und erfolgreich studieren Organisation ndash Zeitmanagement ndash Arbeitstechnik

Wuumlrzburg 1998

Franck Norbert Fit fuumlrs Studium Erfolgreich reden lesen schreiben Muumlnchen 82006

Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006 S 125-142

Ruumlckriem Georg ua Die Technik des wissenschaftlichen Arbeitens Eine praktische Anleitung Pa-derborn 132006 (enthaumllt ausfuumlhrliche Informationen zum Bibliographieren Exzerpieren und Ver-walten von Informationen)

3 Quellenarbeit

Die Geschichtswissenschaft bezieht ihre Erkenntnisse nicht aus der Literatur sondern aus-schlieszliglich aus Quellen Geschichte wird erst durch die methodisch kontrollierte kritische Pruumlfung der uumlberlieferten Quellen zu einer Wissenschaft Die Quellen stellen die Basis wie auch die Begrenzung der historischen Forschung dar Jede historische Interpretation kann bei einer Neusichtung der Quellen an ihnen scheitern deswegen spricht man auch von einem bdquoVetorechtldquo der Quellen8 Das gilt bereits fuumlr das Geschichtsstudium Referate und Hausar-beiten muumlssen schon im Proseminar im wesentlichen aus den Quellen erarbeitet werden

a) Was ist eine Quelle Die griffigste Definition von bdquoQuellenldquo stammt von Paul Kirn bdquoQuellen nennen wir alle Tex-te Gegenstaumlnde oder Tatsachen aus denen Kenntnis der Vergangenheit gewonnen werden kannldquo9 Dieser Umschreibung ist nichts hinzuzufuumlgen Sie umfaszligt alles womit der Historiker arbeiten kann und gilt fuumlr alle Epochen und fuumlr alle Regionen

Texte

Texte sind in der Regel die wichtigsten Quellen des Historikers da sie am umfassendsten Auskunft uumlber die Vergangenheit geben und Informationen uumlber die Zusammenhaumlnge histori-scher Tatsachen enthalten Jeder Text kann eine historische Quelle sein (es haumlngt nur von der Fragestellung ab) Texte sind so enorm vielfaumlltig daszlig sie hier nicht aufgezaumlhlt werden koumln-nen

Gegenstaumlnde

Da alles was durch die menschliche Hand geschaffen oder veraumlndert wurde seine Absichten und die unbewuszligten Beeinflussungen (kultureller technischer religioumlser hellip Art) in sich traumlgt geben Gegenstaumlnde wie Kleidungsstuumlcke Bauwerke Muumlnzen Grabfunde Waffen Kochgeraumlt 8 Koselleck Reinhard Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main 1979 S

206 9 Kirn Paul Einfuumlhrung in die Geschichtswissenschaft Berlin 1947 S 28

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 46

und anderes mehr auch Auskunft uumlber die Vergangenheit Fuumlr die Alte Geschichte und das Mittelalter sind historische Gegenstaumlnde zentrale Quellen der Erkenntnis Auch in der Zeitge-schichte geben bisweilen nur materielle Zeugnisse Aufschluszlig Besonders aussagekraumlftig sind menschliche Uumlberreste weil sie Ruumlckschluumlsse auf Ernaumlhrung Krankheit und Umweltbedin-gungen erlauben

Tatsachen

Gegenwaumlrtige Tatsachen sind historisch gewachsen deswegen legen sie Zeugnis uumlber die Vergangenheit ab Zu diesen Tatsachen gehoumlren Grenzen Sprachen Flur- Orts- und Perso-nennamen und anderes Ein gutes Beispiel stellt unsere Sprache dar Im Bereich des Sports ist sie sehr stark mit englischen Fachausdruumlcken durchsetzt was auf den Ursprungsort bestimm-ter Sportarten verweist von dem aus sie schlieszliglich in Deutschland Einzug gehalten haben Fuumlr andere Bereiche wie die Musik oder das Militaumlrwesen gilt aumlhnliches Zu den historischen Tatsachen gehoumlren schlieszliglich auch Phaumlnomene wie beispielsweise Religionen und Konfessi-onen Daszlig die Christen in der Bundesrepublik Deutschland in zwei etwa gleich groszlige Grup-pen aus Katholiken und Protestanten zerfallen verweist auf die Glaubensspaltung im 16 Jahrhundert als enorm wichtige langfristig wirksame Zaumlsur einerseits und die Aufnahme und regionale Aufteilung der Vertriebenen nach 1945 andererseits

Welche Quellen fuumlr die Behandlung eines bestimmten Themas relevant sind haumlngt in hohem Maszlige von der gewaumlhlten Fragestellung und dem methodischen Vorgehen ab mit dem die Fragen beantwortet werden sollen So laumlszligt sich beispielsweise ein Phaumlnomen wie die soge-nannte Bauernbefreiung in Preuszligen unter ganz unterschiedlichen Blickwinkeln untersuchen die jeweils verschiedene Quellengattungen erfordern Fragt man politikgeschichtlich nach der Genese und den Motiven der Gesetzgebung muumlssen die Sachakten der beteiligten Behoumlrden und die Unterlagen der wichtigsten handelnden Akteure herangezogen werden Fragt man da-gegen sozialgeschichtlich nach den Auswirkungen dieser Maszlignahme sind in erster Linie so-zialstatistische Daten und autobiographische Zeugnisse erforderlich die Auskunft uumlber die Lebenslage der betroffenen Bauern und Gutsbesitzer geben Die Kunst geschickte Forschungsfragen zu stellen und geeignete Quellen zur Beantwortung dieser Fragen zu finden nennt man Heuristik Sie laumlszligt sich allerdings schlecht allgemein vermitteln sondern nur an konkreten Einzelfaumlllen erproben Fuumlr den Anfang mag es genuumlgen daszlig Sie sich den Zusammenhang von Fragestellung und Auswahl der Quellen verdeutlichen also das Problembewuszligtsein schaumlrfen

b) Quellentypologie Seit dem spaumlten 19 Jahrhundert hat sich in der Geschichtswissenschaft die klassische Unter-scheidung zwischen Traditionsquellen und Uumlberresten eingebuumlrgert die auf Johann Gustav Droysen zuruumlckgeht und von Ernst Bernheim in ihrer heutigen Form formuliert wurde Das wesentliche Unterscheidungskriterium dieser Typologie liegt im Gegenwartszweck der Quel-le bdquoAlles was unmittelbar von den Gegebenheiten uumlbriggeblieben und vorhanden ist nennen wir Uumlberreste alles was mittelbar von den Begebenheiten uumlberliefert ist hindurchgegangen durch menschliche Auffassung nennen wir Traditionldquo10 Zwar ist diese Dichotomie wie noch zu zeigen sein wird keineswegs so eindeutig doch hilft sie sehr bei der Einschaumltzung des Aussagewertes einer Quelle fuumlr die Fragestellung

10 Bernheim Ernst Lehrbuch der historischen Methode und der Geschichtsphilosophie Leipzig 61908 S 255 f

(Hervorhebungen im Original) Die folgenden Zitate ebenda

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Uumlberrest

Als bdquoUumlberresteldquo werden alle Quellen bezeichnet bdquowelche ohne jede Absicht auf Erinnerung und Nachwelt nur uumlbriggebliebene Teile der Begebenheiten der menschlichen Betaumltigungen selbst sindldquo Darunter fallen saumlmtliche Relikte menschlicher Lebensprozesse (beispielsweise Kuumlchenabfaumllle) Produkte menschlicher Fertigkeiten (Bauwerke und technisches Geraumlt aller Art) aber auch Sprache Zustaumlnde Institutionen Sitten und Gebraumluche sowie nicht zuletzt Akten und Urkunden Nach Bernheim haben Uumlberreste fuumlr den Historiker den Vorteil der unmittelbaren Naumlhe zum untersuchten Gegenstand Da sie nicht bewuszligt als bdquoQuelleldquo angefertigt wurden enthalten sie weniger Stilisierungen und Selbstdarstellungen daher ermoumlglichen Uumlberreste eher als Traditi-onsquellen die Rekonstruktion der bdquoharten Faktenldquo Allerdings sind Uumlberreste immer nur Splitter Teile eines Mosaiks das der Historiker zusammensetzen muszlig ohne dafuumlr alle Einzel-teile zur Verfuumlgung zu haben Dazu ist ein umfangreiches Kontextwissen erforderlich das die Einordnung der einzelnen Puzzle-Teile erst ermoumlglicht

Tradition

Unter bdquoTraditionenldquo versteht man Quellen die bewuszligt zur Uumlberlieferung bestimmter Sach-verhalte angelegt worden sind bdquoDie Tradition verfolgt durchweg direkt die Absicht die Erin-nerung der Begebenheit zu erhalten will geradezu historisches Material seinldquo Traditionsquel-len sind vor allem schriftliche Quellen die Werke antiker Schriftsteller sowie die Historio-graphie (soweit sie unter die Quellen faumlllt) aber auch Memoiren Tagebuumlcher Reiseberichte und Korrespondenzen Hinzu kommen Bildnisse und Skulpturen (die eine Interpretation des Kuumlnstlers enthalten) sowie schriftliche und muumlndliche Zeugenaussagen Der Vorzug von Traditionsquellen besteht darin daszlig sie das historische Geschehen bereits aufbereitet haben es also in einen Zusammenhang bringen Das bdquoVerstehenldquo der Vergangen-heit erfolgte hier bereits durch einen Menschen der dem Gegenstand viel naumlher war als ein heutiger Historiker der also das bdquoHindernis der inneren Fremdheitldquo nicht oder nicht in dem Maszlige uumlberwinden muszligte Damit geht jedoch der Nachteil einher daszlig Traditionsquellen Sach-verhalte immer aus dem Blickwinkel des Verfassers darstellen der aus der Fuumllle der vergan-genen Realitaumlt eine Vorauswahl getroffen hat Zudem besteht gerade bei autobiographischen Quellen immer die Gefahr der Stilisierung und Selbstdarstellung

Problematik der Quellentypologie

Die Unterscheidung zwischen Traditionen und Uumlberresten dient also vor allem als Hilfe bei der Bestimmung des Aussagewerts und der Reichweite einer Quelle Sie ist selbst jedoch sehr problematisch da nicht wirklich trennscharf minus Jede Traditionsquelle hat zugleich auch Uumlberrestcharakter ndash nicht was ihren Inhalt be-

trifft wohl aber hinsichtlich der Umstaumlnde ihrer Entstehung Ein Monument beispielswei-se wird mit dem Ziel errichtet dauerhaft an eine Person oder ein Ereignis zu erinnern Da es jedoch im Stil und mit den (technischen) Mittel der Zeit seiner Entstehung errichtet worden ist hat es auch die Qualitaumlt eines Uumlberrests Ein Gesandtschaftsbericht der unter den Akten des Auswaumlrtigen Amtes (Auszligenministeriums) aufbewahrt wird faumlllt zwar per definitionem unter die Uumlberreste Das heiszligt nun jedoch nicht daszlig saumlmtlichen in einem solchen Bericht enthaltenen Informationen ein dementsprechend hoher Quellenwert bei-zumessen ist Schlieszliglich wurden derartige Berichte oft erst im Nachhinein verfaszligt und enthalten nicht selten den Versuch des Autors sich und seine Leistungen ins rechte Licht zu ruumlcken Ob eine Quelle eher den Traditionen oder den Uumlberresten zuzurechnen ist haumlngt somit entscheidend von der eigenen Fragestellung ab zu deren Beantwortung sie herangezogen wird

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 48

minus Manche Quellengattungen lassen sich kaum in das Schema dieser Typologie einordnen etwa die Publizistik und das Pressewesen Beide richten sich zwar eindeutig an die jewei-ligen Zeitgenossen fallen daher also unter die Uumlberreste Publizistik und Presse nehmen jedoch zugleich stets auch Wertungen vor und treffen eine Auswahl aus der Fuumllle des (seinerzeit zur Verfuumlgung stehenden) Materials Fuumlr den spaumlteren Leser sind sie also eher Traditionsquellen Gleiches gilt fuumlr Briefe und Tagebuumlcher

minus Besonders problematisch ist die Einordnung von Bild- und Tondokumenten die vor allem fuumlr die Zeitgeschichte groszlige Bedeutung haben Einerseits geben sie das Geschehene oder Gesagte unmittelbar wider sind also Uumlberreste andererseits werden sie von anderen auf-gezeichnet um Dritten zugaumlnglich zu sein fallen also zugleich unter die Traditionen

c) Quellenkritik Die Quellenkritik lotet die Moumlglichkeiten und Absichten einer historischen Quelle aus ihre bdquoZuverlaumlssigkeitldquo wird kritisch gepruumlft und ihre Inhalte werden fuumlr die jeweilige Fragestellung fruchtbar gemacht Die Quellenkritik ist der eigentliche Kern des historischen Arbeitens die Ergebnisse der Kritik sind Grundlage der Interpretation und der Aussagen in der Darstellung Die Kritik erfordert zwei Schritte

Aumluszligere Quellenkritik

In der aumluszligeren Quellenkritik auch als bdquoKritik der Echtheitldquo bezeichnet wird die Quelle nach einer Reihe von formalen Kriterien untersucht Dabei sind folgende Fragen zu klaumlren minus Uumlberlieferung Wie ist die Quelle auf uns gekommen Welchen Weg hat sie vom Produ-

zenten bis in ein Archiv bzw in eine Edition durchlaufen welchen Veraumlnderungen war sie dabei unterworfen bewuszligten und zufaumllligen

minus Echtheit Ist die Quelle bdquoechtldquo oder bdquogefaumllschtldquo Die beiden Begriffe stehen hier in An-fuumlhrungszeichen weil sie fuumlr die Geschichtswissenschaft keine absolute sondern nur rela-tive Bedeutung haben Mit anderen Worten Auch eine bdquoFaumllschungldquo kann eine wichtige Quelle sein da sie beispielsweise daruumlber Aufschluszlig geben kann wer warum wann was und wie bdquogefaumllschtldquo hat

minus Datierung Wann wurde die Quelle verfaszligt Ist sie nachtraumlglich uumlberarbeitet oder veraumln-dert worden Vor allem die Quellen der Antike des Mittelalters und der Fruumlhen Neuzeit sind oftmals nicht datiert man muszlig daher ihren Entstehungszeitraum anhand aumluszligerer (Schriftart Stil) und innerer Kriterien (Sinnzusammenhaumlnge) bestimmen Aber auch bei Quellen mit Datumsangabe ist zu pruumlfen ob sie vor- oder ruumlckdatiert (und damit bdquoge-faumllschtldquo) worden sind

minus Autor Wer hat die Quelle verfaszligt In welcher Funktion hat der Autor die Quelle verfaszligt minus Entstehungszusammenhang In welchem Kontext ist die Quelle entstanden welcher

Textgattung gehoumlrt sie an und welche Funktion hatte sie Handelt es sich beispielsweise um eine serielle Quelle (jede Art von Listen wie etwa um Eintraumlge in ein Geburtsregis-ter) um ein Verhoumlrprotokoll oder um ein diplomatisches Memorandum

minus Quellentyp Handelt es sich um eine Traditionsquelle oder um einen Uumlberrest Wer war der Adressat der Quelle

minus Textsicherung Hier geht es um die Sammlung von Informationen zu Personen Instituti-onen oder sonstigen Sachverhalten die in der Quelle erwaumlhnt werden und zu ihrem Ver-staumlndnis erforderlich sind Dazu ist nicht nur ein umfangreiches Kontextwissen noumltig sondern man muszlig auch einschlaumlgige (beispielsweise biographische) Hilfsmittel verwen-den

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

49

Innere Quellenkritik

Waumlhrend die aumluszligere Kritik eine Quelle nach formalen Gesichtspunkten untersucht beschaumlftigt sich die innere Quellenkritik mit ihrem Inhalt Es geht vor allem um folgende Fragen ⎯ Reichweite der Information

minus Was wuszligte der Autor was konnte er wissen was wollte er wissen inwieweit konnten ihm Dinge bewuszligt werden welchen Wahrnehmungshorizont hatte er (Stand-ortHorizont)

minus Zu welchem Zweck schreibt der Autor sein Werk (Prologe) welche erklaumlrten Absich-ten verfolgt er in welchem Verhaumlltnis steht er zu prominenten Personen seines Be-richts (StandpunktTendenz)

minus Was sagt die Quelle im Hinblick auf die gewaumlhlte Fragestellung aus Welche Antwor-ten und Schluszligfolgerungen ergeben sich aus ihr Sind ggf auch andere bdquoLesartenldquo moumlglich

⎯ Kontext In welchem Verhaumlltnis steht diese Quelle zu anderen Quellen Gehen die enthal-tenen Informationen uumlber andere Quellen hinaus oder widersprechen sie ihnen Oder be-zieht die Quelle ihre Informationen sogar aus einer anderen nicht genannten Quelle Um hier Klarheit zu gewinnen muszlig die Quelle mit anderen Quellen sowie mit der einschlaumlgi-gen Literatur verglichen werden Erst die Kontextualisierung ermoumlglicht es den Quellen-wert naumlher zu bestimmen

Grundsaumltzlich gilt bei der Quellenkritik ⎯ daszlig das quellenkritische Instrumentarium nicht nur dem Gewinn von Fakten und Ereignis-

sen dient sondern je nach Fragestellungen die Quellen auch in anderer Weise pruumlft Wer sich mit Mentalitaumlten oder dem Alltag beschaumlftigt legt weniger Wert darauf die Quellen nur auf unstrittige gleichsam bdquofesteldquo Bestandteile hin zu untersuchen

⎯ daszlig die enorme Verschiedenheit und Vielgestaltigkeit der Quellen immer eine individuelle Betrachtung und Erschlieszligung erzwingen so daszlig das gewaumlhlte kritische Instrumentarium ndash bei allen grundlegenden Gemeinsamkeiten ndash ebenso angepaszligt werden muszlig

⎯ was Jacob Burckhardt in seinen Vorlesungen sagte minus bdquoUnerschoumlpflichkeit der Quellen zumal solcher die von groszligen Maumlnnern herruumlhren

sodaszlig Jeder die tausendmal ausgebeuteten Buumlcher wieder lesen muszlig weil sie jedem Leser und jedem Jahrhundert ein besonderes Antlitz erweisen auch jeder Alterstufe des Einzelnen Es kann sein daszlig im Thucydides zB eine Thatsache ersten Ranges liegt die erst in hundert Jahren Jemand bemerken wirdldquo

minus bdquoAlle echte Uumlberlieferung ist auf den ersten Anblick langweilig weil und insofern sie fremdartig ist Sie kuumlndet die Anschauungen und Interessen ihrer Zeit fuumlr ihre Zeit und koumlmmt uns gar nicht entgegen [] Aber auch dem Gelehrten und Denker ist die Ver-gangenheit in ihrer Aeuszligerung Anfangs immer fremdartig und ihre Aneignung eine Arbeitldquo11

In der Regel wird der Quellenwert eines Dokuments nicht in allen behandelten Punkten gleich hoch sein

Kritik von Ton- und Bildquellen

Ein besonderes Problem stellt die Kritik von Ton- und Bildquellen dar Tonbandaufnahmen Fotos und insbesondere (Ton-)Filmen kurz den bdquoneuen Medienldquo kommt scheinbar unwider-legbare Authentizitaumlt zu denn angeblich luumlgen Bilder nicht Die Realitaumlt sieht freilich ganz anders aus Gerade Bilder sind in hohem Maszlige standortgebunden (nicht umsonst spricht man

11 Burckhardt Jacob Uumlber das Studium der Geschichte Der Text der bdquoWeltgeschichtlichen Betrachtungenldquo

nach den Handschriften hg v P Ganz Muumlnchen 1981 Zitat 1 S 252 Zitat 2 S 250

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 50

in der Filmbranche von bdquoEinstellungenldquo) und perspektivisch sie zeigen bestenfalls nur einen kleinen Ausschnitt der vergangenen Wirklichkeit Zudem sind gerade Bilder in hohem Maszlige anfaumlllig fuumlr Manipulationen wie etwa die zahllo-sen Fotomontagen in der Sowjetunion unter Stalin zeigen Nicht umsonst nutzten (und nut-zen) totalitaumlre Regime Bild und Ton als bevorzugtes Instrument der Propaganda Von derarti-gen Faumllschungen abgesehen transportieren Bilder ganz bewuszligt Botschaften denen der Histo-riker nicht bdquoauf den Leimldquo gehen darf Ein in einem Fotoatelier entstandenes Portraumlt ist nicht so sehr das Resultat des angeblich unbestechlichen Auges der Kamera als vielmehr eine be-wuszligte Stilisierung des Portraumltierten gleiches gilt wenn auch unter anderen Vorzeichen fuumlr die Fotographien aus einer Verbrecherkartei Ganz abgesehen davon muszlig zunaumlchst immer die Frage beantwortet werden was ein Bild uuml-berhaupt darstellt dh man muszlig das Bild raumlumlich und zeitlich zuordnen und in einen Kon-text bringen Zudem stehen Bilder selten allein Fotos sind beschriftet Filme mit Text und Ton unterlegt Wie wichtig es ist das Verhaumlltnis von Bild und Text genau zu bestimmen ha-ben zuletzt die Debatten um die sog bdquoWehrmachtsausstellungldquo gezeigt die in ihrer ersten Version einige falsch zugeordnete Fotos enthalten hat

d) Quelleninterpretation Die Quellenkritik dient in erster Linie dazu die Aussagemoumlglichkeiten einer Quelle zu ermit-teln Sie liefert die Grundlage des historiographischen Erkenntnisprozesses Die eigentliche weiterfuumlhrende Aufgabe der Geschichtswissenschaft besteht jedoch in der Interpretation der Quellen ihrer Auswertung Die Interpretation der Quellen ist deswegen eine weitere wesentliche Leistung die im Prozeszlig der geschichtswissenschaftlichen Forschung erbracht werden muszlig weil die Quellen nie fuumlr sich selbst sprechen sie muumlssen durch die Kritik und die Interpretation zum Sprechen ge-bracht werden bdquoDenn sogar die eindeutigsten und willfaumlhrigsten Texte oder archaumlologischen Zeugnisse sprechen nur zu dem der sie zu befragen verstehtldquo12 Die Quelleninterpretation ermittelt auf Grund der durch die Kritik gewonnenen Kenntnisse aus den Informationen der Quelle die fuumlr die Fragestellung relevanten Aussagen und ordnet sie in die historischen und sachlichen Zusammenhaumlnge ein bdquoInterpretation heiszligt das Bedeutsame eines Textes finden nicht nur den Wortlaut uumlbersetzenldquo13 Die Interpretation ihrerseits bildet die Grundlage fuumlr die Antworten auf die gestellte Frage Die Arbeitsschritte von Kritik und Interpretation sind nie ganz klar von einander zu trennen Als Historiker muszlig man versuchen Quellen stets auch bdquogegen den Strichldquo zu lesen um ihnen auch diejenigen Informationen abzugewinnen die sie zwar weder preisgeben wollen noch di-rekt enthalten die man ihnen jedoch indirekt entnehmen kann So liefern um nur ein Beispiel zu nennen die Verhoumlrprotokolle der Inquisition nicht nur Informationen uumlber die Verhoumlrten oder das System der Inquisition sondern auch etliche Hinweise anthropologischer Natur die fuumlr ganz andere Fragestellungen interessant sind14 Die Quelleninterpretation ist ein Forschungsprozeszlig den man als bdquoPendelbewegungldquo zwischen Vergangenheit und Gegenwart begreifen kann Der Historiker traumlgt Fragen die ihm relevant erscheinen an Material aus der Vergangenheit heran er sichtet und bewertet es mit den Au-gen und vor dem geistigen Hintergrund seiner eigenen Epoche um vergangene Phaumlnomene zu rekonstruieren Allerdings duumlrfen die Ansichten und Wertmaszligstaumlbe der Gegenwart nicht unre-flektiert auf die Vergangenheit projiziert werden Um beispielsweise eine vergangene Hand-lung beurteilen zu koumlnnen muszlig vor allem der geistige und emotionale Horizont der unter- 12 Bloch Marc Apologie der Geschichtswissenschaft oder Der Beruf des Historikers Nach der von Eacutetienne

Bloch edierten franzoumlsischen Ausgabe hg v Peter Schoumlttler Stuttgart 2002 S 73 13 Quirin Heinz Einfuumlhrung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte Stuttgart 51991 S 193 14 Ginzburg Carlo Der Inquisitor als Anthropologe in Habermas Rebella ua (Hg) Das Schwein des Haumlupt-

lings Beitraumlge zur Historischen Anthropologie Berlin 1992 S 42-55

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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suchten Epoche rekonstruiert und in Rechnung gestellt werden Ansonsten ist die Gefahr von Fehl- und Trugschluumlssen groszlig

Literatur zu Quellen und Quellenarbeit Arnold Klaus Der wissenschaftliche Umgang mit Quellen in Hans-Juumlrgen Goertz (Hg) Geschichte

Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 42-58

Beck Friedrich Henning Eckart Die archivalischen Quellen Eine Einfuumlhrung in ihre Benutzung Koumlln ua 42002

Brenneke Adolf Archivkunde Ein Beitrag zur Theorie und Geschichte des europaumlischen Archivwe-sens ergaumlnzt von Wolfgang Leesch Leipzig 1953

Franz Eckhart G Einfuumlhrung in die Archivkunde 7 aktual Aufl Darmstadt 2007

Ginzburg Carlo Spurensicherung Die Wissenschaft auf der Suche nach sich selbst Berlin 1993

Kruumlger Kersten Historische Statistik in Goertz Hans-Juumlrgen (Hg) Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 59-82

Talkenberger Heike Historische Erkenntnis durch Bilder Zur Methode und Praxis der Historischen Bildkunde in Goertz Hans-Juumlrgen (Hg) Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 83-98

Wohlfeil Rainer Methodische Reflexionen zur modernen Bildkunde in Tolkemitt Brigitte Wohlfeil Rainer (Hg) Historische Bildkunde Problemwege ndash Beispiele (ZHF-Beihefte 12) Berlin 1991 S 17-35

Zimmermann Michael Quellen als Metapher Uumlberlegungen zur Historisierung einer historischen Selbstverstaumlndlichkeit in Historische Anthropologie 5 (1997) S 268-287

Alte Geschichte Schmalzried Egidius Hauptwerke der antiken Literatur Einzeldarstellungen und Interpretationen zur

griechischen lateinischen und biblisch-patristischen Literatur Muumlnchen 1976

Finley Moses I Quellen und Modelle in der Alten Geschichte Frankfurt am Main 1987

Meister Klaus Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Antike 2 Bde Paderborn ua Bd1 1997 Bd 2 1999

Mittelalter Dotzauer Winfried Quellenkunde zur deutschen Geschichte im Spaumltmittelalter (1350-1500) Darm-

stadt 1996

Typologie des Sources du Moyen Acircge Occidentale Turnhout 1972ff (bis 2004 erschienen 86 Hefte zu einzelnen Quellengattungen und Mise agrave jour = Nachtraumlge)

Wattenbach Wilhelm ua Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Vorzeit und Karolinger Hefte I ndash VI [Vorzeit bis Vertrag von Verdun 843] Weimar 1952-1990 dazu als Beiheft Buchner R Die Rechtsquellen Darmstadt 1953

Ders ua Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Die Zeit der Sachsen und Salier

Bd 1 und 2 900-1125 Darmstadt 1967

Bd 3 Italien und England mit Nachtraumlgen zu Baumlnden 1 2 Darmstadt 1971

Ders Schmale Franz-Joseph Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Vom Tode Ks Hein-richs V bis zum Ende des Interregnums 1125-1273 nur Bd 1 Darmstadt 1976 fuumlr die fehlende Zeit teilweise noch zu gebrauchen der alte Wattenbach Bd 2 6 Aufl Berlin 1894

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 52

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Huumlttenberger Peter Uumlberlegungen zu einer Theorie der Quelle in Rusineck Bernd A ua (Hg)

Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Neuzeit Paderborn ua 1992 S 253-265

Fuchs Ralf-Peter Die Arbeit mit den Quellen in Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Olden-bourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen 2000 S 255-272

Rusineck Bernd A ua (Hg) Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Neuzeit Paderborn ua 1992

Osteuropaumlische Geschichte Fitzpatrick Sheila The impact oft he Great Purges on Soviet elites A case study from Moscow and

Leningrad telephone directories of the 1930s in Getty J Arch Manning Roberta T Stalinist Terror New perspectives Cambridge 1993 S247-260

Hellbeck Jochen Tagebuch aus Moskau 1931-1939 Muumlnchen 1996

Schiffahrtsgeschichte Heidbrink Ingo Schrott oder Kulturgut Zur Bedeutung historischer Wasserfahrzeuge aus der Per-

spektive des Historikers Bestandserfassung Bewertung quellengerechte Erhaltung Lage Lippe 1994

e) Quelleneditionen Schriftliche Quellen werden in der Regel in Bibliotheken und Archiven aufbewahrt Diese sind zwar zumeist fuumlr die Forschung zugaumlnglich doch sind Recherchen fuumlr das wissenschaft-liche Arbeiten im Studium zu aufwendig und kostspielig Fuumlr Referate und Seminararbeiten reicht es meist aus wenn Sie veroumlffentlichte Quellen heranziehen die in Form von Editionen und Dokumentationen vorliegen Man unterscheidet zwischen Fondseditionen und Quellen-sammlungen Fondseditionen enthalten einzelne Aktenbestaumlnde (beispielsweise Kabinettspro-tokolle) Quellensammlungen dagegen Schriftgut zu einem bestimmten Thema das aus unter-schiedlichen Bibliotheken Archiven und Bestaumlnden stammt Die Verwendung von Quelleneditionen bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich Sie enthal-ten in der Regel eine Einleitung die die publizierten Quellen in den groumlszligeren Kontext einord-net sowie Sachkommentare und Erlaumluterungen in denen Fachtermini und konkrete Vorgaumln-ge die sich nur aus anderen Quellen erschlieszligen erklaumlrt werden Zudem enthalten sie Hin-weise auf weiteres Quellenmaterial zur vertiefenden Beschaumlftigung mit dem Gegenstand Al-lerdings stellen Editionen immer nur eine Auswahl des vorhandenen Archivmaterials dar die (insbesondere bei Quellensammlungen) auf zeitgebundenen Auswahlkriterien beruht Daher muumlssen Sie pruumlfen nach welchen Leitlinien die Dokumente ausgewaumlhlt wurden ob die jewei-lige Edition alle fuumlr die eigene Fragestellung wichtigen Materialien enthaumllt und ob die Edition wissenschaftlichen Anspruumlchen genuumlgt Das ist keineswegs immer der Fall Die Leitlinien fuumlr wissenschaftliche Editionen haben sich in den letzten 200 Jahren sehr veraumlndert Deswegen gibt es durchaus Quellensammlungen bei denen die Texte nach unterschiedlichen editori-schen Standards herausgegeben wurden (MGH ndash Monumenta Germaniae Historica seit 1823) Ein anderes Beispiel Die umfangreiche Edition bdquoDie Groszlige Politik der europaumlischen Kabinette 1871-1914ldquo die zwischen 1922 und 1927 in 40 Baumlnden publiziert wurde verfolgte das erklaumlrte Ziel die Unschuld des Deutschen Reiches an der Entfesselung des Ersten Welt-krieges zu beweisen zahlreiche Dokumente die dieser Interpretation widersprachen wurden nicht aufgenommen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Hilfsmittel zum Auffinden von Quelleneditionen zur deutschen Geschichte Baumgart Winfried Buumlcherverzeichnis zur deutschen Geschichte Hilfsmittel Handbuumlcher Quellen

Muumlnchen 142001

Baumgart Winfried (Hg) Quellenkunde zur deutschen Geschichte der Neuzeit von 1500 bis zur Ge-genwart 7 Bde Darmstadt 1977-2003 (Eine Ausgabe auf CD-ROM ist 2005 erschienen)

Alte Geschichte Jacoby Felix Die Fragmente der griechischen Historiker (FGrHist) Berlin Leiden 1923ff

Peter Hermannus Historicum Romanorum Reliquiae (HRR) 2 Bde Stuttgart 1914 ND 1967

Malcovati Henrica Oratorum Romanorum fragmenta liberae rei publicae (ORF) Turin 1976

Warmington Eric Herbert Remains of Old Latin (ROL) CambridgeMass London 1935-1940 ND 1979-1982

Corpus Iuris Civilis I Institutionen Heidelberg 21997 II Digesten 1-10 Heidelberg 1995 III Di-gesten 11-20 Heidelberg 1999

Hiller Stefan Panagl Oswald Die fruumlhgriechischen Texte aus mykenischer Zeit Darmstadt sup21986

Mittelalter Potthast August Bibliotheca historica medii aevi Wegweiser durch die Geschichtswerke des europaumli-

schen Mittelalters bis 1500 2 Bde 2 Aufl Berlin 1896 ND 1954 neu als

Repertorium fontium historiae medii aevi Primum ab Aug Potthast digestum nunc cura collegi histo-

ricorumhellipemendatum et auctum bisher erschienen

- Bd 1 Series collectionum Rom 1962 Addenda Rom 1977

- Bde 2-11 Fontes bisher A-Z Rom 1967- 2007 MGH = MONUMENTA GERMANIAE HISTORICA inde ab anno Christi 500 usque ad annum 1500 von

1826 an (bisher ca 450 Bde die MGH hat verschiedene Reihen die wichtigsten sind Scriptores Leges Diplomata Epistolae Antiquitates)

Ausgewaumlhlte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters Freiherr-vom-Stein-Gedaumlchtnisausgabe Darmstadt Berlin 1955ff

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Muumlller Rainer Albert (Hg) Deutsche Geschichte in Quellen und Darstellung 11 Bde Stuttgart

1995-2000

Ausgewaumlhlte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit Freiherr-vom-Stein-Gedaumlchtnisausgabe Darmstadt Muumlnchen 1960ff

httpwwwhabdebibliothekfachinfofnddigquellenhtm Herzog August Bibliothek Wolfenbuumlttel Verzeich-nis digitaler Quelleneditionen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 54

Lateinamerikanische Geschichte Chasteen John C Wood James A Problems in modern Latin American history Sources and inter-

pretations Lanham SR Books 2005

Instituto dos Arquivos Nacionais Guia de fontes portuguesas para a histoacuteria da Ameacuterica Latina (Guia de fontes para a histoacuteria das naccedilotildees) 2 Bde Lisboa Imprensa Nacional-Casa da Moeda 1997-2001

Konetzke Richard Coleccioacuten de documentos para la historia de la formacioacuten social de Hispano-ameacuterica 1493-1810 3 Bde Madrid Consejo Superior de Investigaciones Cientificas Instituto Jaime Balmes 1953-1962

Otte Enrique (Hg) Cartas privadas de emigrantes a 1540-1616 Meacutexico Fondo de Cultura Econoacutemi-ca 1996

Reinhard Wolfgang Geschichte der europaumlischen Expansion 4 Bde Stuttgart ua Kohlhammer 1983-1990

Schmitt Eberhard (Hg) Dokumente zur Geschichte der europaumlischen Expansion Bd 1-4 Muumlnchen Beck 1984-1988 Bd 5 Wiesbaden 2003

Eine zunehmende Digitalisierung der Quellen ermoumlglicht es dem Historiker sich online zu informieren und Quellen einzusehen Die Anzahl der Bibliotheken und Institutionen ist zahlreich Hier zwei der wichtigsten in Spanien httpwwwmcues Ministerio de Cultura Espantildea httpwwwmcuesjspplantillaAncho_waijspid=61amparea=archivos

Archivo General de Indias (AGI) Espantildea

Von Bedeutung sind auch die verschiedenen lateinamerikanischen Nationalarchive httpwwwagngobmxarchivosindexhtml Archivo General de la Nacioacuten Meacutexico httpwwwmininteriorgovaragn Archivo General de Nacioacuten Argentina httpwwwarquivonacionalgovbrhomehtm Arquivo Nacional Brasil

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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4 Hilfswissenschaften und Nachbardisziplinen

Als Hilfswissenschaften (auch Zweig- Neben- oder Basiswissenschaften) bezeichnet man diejenigen Nachbardisziplinen auf die der Historiker zuruumlckgreift wenn er bei der Untersu-chung seiner Quellen und seiner Fragestellung auf die Erkenntnismoumlglichkeiten anderer Wis-senschaften angewiesen ist Einen festen Kanon von Hilfswissenschaften gibt es nicht welche Disziplin jeweils als Hilfswissenschaft genutzt wird haumlngt allein von der Fragestellung ab

Brandt Ahasver von Werkzeug des Historikers Stuttgart ua 162003

Capelli Adriano Lexicon abbreviaturarum Dizionario di abbreviature latine ed italiane Mailand 61961

Die archivalischen Quellen mit einer Einfuumlhrung in die Historischen Hilfswissenschaften hgv Fried-rich Beck Eckhard Henning 4 durchges Aufl Koumlln ua 2004

Historische Hilfswissenschaften Stand und Perspektiven der Forschung hgv Toni Dietrich Joachim Oepen Koumlln 2005

Seit 2004 erscheint die Reihe Hahnsche historische Hilfswissenschaften bisher erschienen

Baumgaumlrtner Ingrid Historische Kartographie Hannover 2005

Boeselager Elke Freifrau von Schriftkunde Basiswissen Hannover 2005

Stieldorf Andrea Siegelkunde Basiswissen Hannover 2004 httpwwwphiluni-passaudehisthwTutHiWi Die Universitaumlt Passau bietet ein Tutorium fuumlr Histori-

sche Hilfswissenschaften online an

Archaumlologie

Die Archaumlologie (ἀρχαῖος = griech sbquoanfaumlnglich altrsquo) beschaumlftigt sich mit der Erforschung des materiellen Erbes der Vergangenheit Bergemann Johannes Archaumlologie Was sie kann was sie will Reinbek 2000

Fehring Guumlnter P Die Archaumlologie des Mittelalters Eine Einfuumlhrung 3 verb Aufl Darmstadt 2000

Houmllscher Tonio Klassische Archaumlologie Grundwissen Darmstadt 2002 httpwwwdainstorg Deutsches Archaumlologisches Institut httpodurletrugnlarge Archaeological Resource Guide for Europe httpwwwviamusde Virtuelles Antikenmuseum Goumlttingen Archaumlologi-

sches Institut httpwwwphiluni-erlangende~p1altaraeriahomehtml

Antikensammlung Erlangen Internet Archive

wwwuni-tuebingendeuni-afm Archaumlologie fuumlr Mittelalter

wwwmittelalterarchaeologiede

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 56

Chronologie

Chronologie ist die Lehre von der Zeit Sie beschaumlftigt sich mit allen in der Vergangenheit entwickelten Maszligeinheiten fuumlr Jahre Tage und Stunden Bickerman Elias J Chronology of the Ancient World London 21980

Elias Norbert Uumlber die Zeit Frankfurt am Main 1984

Grotefend Hermann Taschenbuch der Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit 13 verb Aufl hg v J Asch Hannover 1991

Ruumlpke Joumlrg Kalender und Oumlffentlichkeit Die Geschichte der Repraumlsentation und religioumlsen Qualifi-kation von Zeit Rom ua 1995

httpwwwvl-ghwlmudechronologiehtml Linkliste zur Chronologie als historischer Hilfswis-senschaft

httpwwwmanuscripta-mediaevaliade Grotefend ohne Traumlnen ndash Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit interaktiv

Diplomatik

Die Lehre von Urkunden und von anderen Schriftstuumlcken rechtlichen Inhalts die auf unter-schiedlichem Beschreibstoff (Papyrus Pergament oder Papier) zum Teil im Original vorlie-gen oder durch Abschriften etwa in Kopialbuumlchern sowie in den meist gekuumlrzten Eintragun-gen der Registerbuumlcher uumlberliefert sind

Bresslau Harry Handbuch der Urkundenlehre fuumlr Deutschland und Italien 2 Bde Leipzig 1889-1912 ND Berlin 1969 und Registerband 1960

Epigraphik

Die Epigraphik (ἐπιγραφείν = griech sbquoaufschreibenrsquo) umfaszligt diejenigen Inschriften die auf Stein Metall Ton und Holz erhalten geblieben sind Lateinische Inschriften Corpus inscriptionum Latinarum Berlin 1826ff Lrsquoanneacutee eacutepigraphique Griechische Inschriften Corpus inscriptionum Graecarum Berlin 1828 Inscriptiones Graecae Berlin 1873ff

Klaffenbach Guumlnther Griechische Epigraphik Goumlttingen 1966

Robert Louis Die Epigraphik der klassischen Welt autoris Uumlbersetzung aus d Franz von Helmut Engelmann Bonn 1970 (grundlegend)

Schmidt Manfred G Einfuumlhrung in die lateinische Epigraphik Darmstadt 2004 httpwwwuni-koelndephil-fakifazpeindexhtml Zeitschrift fuumlr Papyrologie und Epigraphik httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonILShtml

Lateinische Inschriften

httpwwwuni-heidelbergdeinstitutesonstadwedh Epigraphische Datenbank Heidelberg httpwwwuni-frankfurtde~clauss Epigraphische Datenbank Frankfurt httpuseruni-frankfurtde~claussabkuerzhtml Abkuumlrzungen von Editionen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Genealogie

Die Genealogie (γενεαλογεῖν = griech sbquojmds Abstammung herleitenrsquo) beschaumlftigt sich mit der Erforschung der Abstammungsverhaumlltnisse einzelner Personen und Geschlechter und der Beantwortung der sich daraus ergebenden historischen Fragestellungen

Garciacutea Carraffa Alberto Garciacutea Carraffa Arturo Enciclopedia heraacuteldica y genealoacutegica hispano-americano Madrid 1952-1963

Henning Eckart Ribbe Wolfgang (Hg) Handbuch der Genealogie NeustadtAisch 1972

Historische Geographie

Geographisch definierte Raumlume und natuumlrliche Gegebenheiten bestimmen den Gang der Ge-schichte entscheidend mit Die Raumvorstellungen der Menschen der Vergangenheit die Ge-gebenheiten und Handlungsmoumlglichkeiten in ihren Lebensraumlumen wie auf die von der Ge-genwart abweichenden Verhaumlltnisse sind Gegenstand dieser Disziplin Brodersen Kai Terra Cognita Studien zur roumlmischen Raumerfassung Hildesheim ua 1995

Braudel Fernand ua Die Welt des Mittelmeeres Zur Geschichte und Geographie kultureller Lebens-formen Frankfurt am Main 2000

Olshausen Eckhard Einfuumlhrung in die historische Geographie der Alten Welt Darmstadt 1991 httpwwwroman-emperorsorgIndexhtm The DIR and ORB Ancient and Medieval Atlas httpdarkwinguoregonedu~atlaseuropemapshtml OSSHE Historical and Cultural Atlas Resource ndash

Karten zu unterschiedlichen Themen httpwwwcolumbiaeduacisetsGraessecontentshtml Verzeichnis der wichtigsten lateinischen Orts- und

Laumlndernamen

Heraldik

Unter Wappen versteht man ein bleibendes nach festen Regeln geformtes Abzeichen einer Person Familie oder Koumlrperschaft Sich mit Wappen zu beschaumlftigen heiszligt sich mit dem Selbstverstaumlndnis und der Geschichte der wappenfuumlhrenden Familie oder Institution zu befas-sen

Egalbreath Donald L Jequier Leacuteon (Hg) Handbuch der Heraldik Augsburg 1990

Filip Vaacuteclav Vok Einfuumlhrung in die Heraldik Stuttgart 2000

Numismatik

Zu den numismatischen Quellen zaumlhlen in erster Linie Muumlnzen weiterhin muumlnzaumlhnliche Ob-jekte Medaillons und Muumlnzgewichte Aufgabe der Numismatik ist es die Aussagekraft der genannten Gegenstaumlnde zu erschlieszligen Howgego Christopher Geld in der antiken Welt Was Muumlnzen uumlber Geschichte verraten aus dem

Engl uumlbertr von Johannes und Margret K Nolleacute Darmstadt 2000 httpwwwunivieacatNumismatik Institut fuumlr Numismatik der Universitaumlt Wien httpwwwbbawdevhmuenzwerkindexhtml Griechisches Muumlnzwerk (Berlin-Brandenburgische

Akademie der Wissenschaften) httpwwwmoneyorg The American Numismatic Association

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 58

httpwwwamnumsoc2org The American Numismatic Society httpsammlercommzromhtml Roumlmische Muumlnzen httpwwwifaustdenbe Numismatische Bilddatenbank Eichstaumltt

Palaumlographie

Die Palaumlographie (παλαιός = griech sbquoaltrsquo γραφείν = griech sbquoschreibenrsquo Schriftkunde) be-zeichnet die Historische Hilfswissenschaft die sowohl die Entwicklung und die Geschichte der Schrift behandelt als auch zum Lesen Datieren und Einordnen von Handschriften auf Grund graphischer Merkmale befaumlhigen soll

Bischoff Bernhard Palaumlographie des roumlmischen Altertums und des abendlaumlndischen Mittelalters 2 verb Aufl Berlin 1986

Arnall Jose Maria Josefa Bibliografiacutea de paleografiacutea linguumliacutestica y diplomaacutetica hispanoamericanas Barcelona 1993

Papyrologie

Die Papyrologie leitet ihre Bezeichnung von ihrem Schrifttraumlger dem Papyrus ab Weiterhin rechnet man der Papyrologie die Inschriften auf Tonscherben (Ostraka) auf Holz und Wachs-tafeln zu die in Aumlgypten gefunden worden sind Rupprecht Hans-Albert Kleine Einfuumlhrung in die Papyruskunde Darmstadt 1994 httpwwwuni-koelndephil-fakifazpeindexhtml Zeitschrift fuumlr Papyrologie und Epigraphik httpwwwpapyrologyorg American Society of Papyrologists mit Zugriff auf

Online-Ressourcen httpodysseylibdukeedupapyrus Papyrologie und Linksammlung

(httpodysseylibdukeedupapyrustextsmancanohtml ndash Texte die bis zum 30061996 publiziert wurden)

httpodysseylibdukeedupapyrustextsclisthtml Editions of Greek Latin Demotic and Coptic Papyri Ostraca and Tablets

httpwwwuni-heidelbergdeinstitutefak8papyhagedorn

Heidelberger Gesamtverzeichnis der griechischen Papy-rusurkunden Aumlgyptens chronologisch geordnete Listen und Suchmoumlglichkeit in den Datenbanken

httpwwwuni-koelndephil-fakifaNRWakademie Arbeitsstelle fuumlr Papyrologie Epigraphik Numismatik

Philologie

Die Geschichte der Antike und des Mittelalters erschlieszligt sich uns in der Hauptsache uumlber die griechischen und lateinischen Quellentexte Auszligerdem gehoumlren alle in der Vergangenheit ge-schriebenen Sprachen und ihre Philologien zu den Gegenstaumlnden historischer Arbeit (Mittel-hochdeutsch Mittelniederdeutsch Altfranzoumlsischhellip) Graf Fritz (Hg) Einleitung in die lateinische Philologie Stuttgart Leipzig 1997

Kindermann Udo Einfuumlhrung in die lateinische Literatur des Mittelalterlichen Europa Turnhout 1998 (grundlegende sehr gute Einfuumlhrung)

Nesselrath Heinz Guumlnther (Hg) Einleitung in die griechische Philologie Stuttgart Leipzig 1997

Habel Edwin Groumlbel Friedrich (Hg) Mittellateinisches Glossar Paderborn ua 21985 ND 1989

Lexer Matthias Mittelhochdeutsches Taschenwoumlrterbuch Stuttgart 381992

Luumlbben August Mittelniederdeutsches Handwoumlrterbuch Norden Leipzig 1888 ND Darmstadt 1995

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

59

Mediae latinitatis lexicon minus Lexique latin meacutedieacuteval ndash Medieval Latin Dictionary ndash Mittellateini-sches Woumlrterbuch Leiden Darmstadt 2002

httpwwwperseustuftsedulexicahtml Text Tools und Lexika httpwwwoeawacatkalmultikey Software Multikey fuumlr MSWord ndash Griechisch-

Zeichensatz httpwwwthessalonicaorgru bietet multilinguale Tools fuumlr OpenOffice und

MSWord httpwwwstoaorgabbreviationshtml Abkuumlrzung antiker Werke nach Liddell-Scott-Jones

Prosopographie

Die Prosopographie (τό πρόσωπον = griech sbquoAngesicht Personrsquo) beschaumlftigt sich mit der Personenkunde Personen und Personengruppen sowie Informationen uumlber diese werden in einen Gesamtzusammenhang gestellt und somit die Moumlglichkeit eroumlffnet Verbindungen zu knuumlpfen und neue Fragestellungen an die Quellen heranzutragen

Berve Helmut Das Alexanderreich auf prosopographischer Grundlage Berlin 1926

Prosopographia Imperii Romani Berlin 1933ff

The Prosopography of Later Roman Empire (PLRE) Cambridge 1971ff

httpprosptolartskuleuvenacbe Prosopographia Ptolemaica httpwwwbbawdebbawForschungForschungsprojektepirdeStartseite

Prosopographia Imperii Romani ndash Who is Who der roumlmischen Kaiserzeit

Sphragistik

Die Sphragistik (ἡ σφραγίς = griech Siegelrsquo) untersucht Form Material sowie Befestigung Darstellung und zugehoumlrige Funktion der Siegel Siegel wurden fruumlher als Beglaubigungsmit-tel und zum Verschluszlig von Urkunden und Briefen benutzt In enger Verbindung mit der Diplomatik im 17 Jh entstanden bedient sie sich auch der Methoden der Numismatik He-raldik und Epigraphik

Ewald Wilhelm Siegelkunde Muumlnchen 1914 (ND 1975)

Stieldorf Andrea Siegelkunde Basiswissen (Hahnsche historische Hilfswissenschaften 2) Hannover 2004

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 60

V Praumlsentation des Materials

Neben inhaltlichen und methodischen Kenntnissen will das Geschichtsstudium eine zentrale arbeitstechnische Kompetenz vermitteln die auch uumlber den engeren Bereich der Fachwissen-schaft hinaus anwendbar ist Sie sollen lernen sich selbstaumlndig in ein Thema einzuarbeiten und das erworbene Wissen in muumlndlicher und schriftlicher Form zu praumlsentieren Im Studium wird diese Faumlhigkeit in Form von muumlndlichen Referaten und schriftlichen Hausarbeiten ein-geuumlbt Pro- und Hauptseminararbeiten dienen zudem als Vorbereitung fuumlr die Magister- bzw Zulassungsarbeit die Sie am Ende des Studiums anfertigen

1 Grundregeln

Sowohl die muumlndliche als auch die schriftliche Praumlsentation wissenschaftlichen Materials ge-horcht einigen allgemeinen Grundregeln die Sie unbedingt beachten muumlssen Da Ihre Praumlsen-tationen immer fuumlr andere und nicht fuumlr Sie selbst bestimmt sind muumlssen sich die Leser Houml-rer orientieren koumlnnen Sie muumlssen sie an die Hand nehmen und durch die Praumlsentation fuumlh-ren Die Beachtung bzw Nichtbeachtung dieser Grundregeln ist zugleich eines der wichtigs-ten Kriterien fuumlr die Bewertung von Referaten und Hausarbeiten minus Legen Sie eingangs die Fragestellung offen unter der Sie das Thema untersuchen Gren-

zen Sie dabei das Untersuchungsfeld genau ab Sagen Sie deutlich was Sie untersuchen und was nicht wo Sie Schwerpunkte setzen und was Sie bewuszligt ausklammern

minus Trennen Sie zwischen Aussagen die Sie aus der Auswertung von Quellen gewonnen ha-ben und solchen die Sie aus der Literatur uumlbernommen haben In jedem Fall muszlig klar werden woher Sie Ihre Informationen beziehen daher sind Hinweise auf die Materialba-sis unerlaumlszliglich

minus Trennen Sie unbedingt zwischen eigenen Aussagen und Thesen einerseits sowie anderer-seits Aussagen und Schluszligfolgerungen die Sie aus der Literatur uumlbernommen haben Wenn Sie Aussagen aus Quellen und Literatur uumlbernehmen muumlssen Sie dies deutlich zum Ausdruck bringen Anderenfalls begehen Sie intellektuellen Diebstahl

minus Aussagen aus Quellen und Literatur koumlnnen Sie auf zwei Arten verwenden als woumlrtli-ches Zitat das mit doppelten Anfuumlhrungszeichen kenntlich zu machen ist sowie als Para-phrase in Form der indirekten Rede Achten Sie dabei unbedingt auf den korrekten Mo-dus Reine Textparaphrasen werden durch den Konjunktiv I (Konjunktiv des Praumlsens) wiedergegeben Der Konjunktiv II (Konjunktiv des Praumlteritums) kennzeichnet dagegen ei-ne Irrealitaumlt nimmt also eine Bewertung von Ihrer Seite vor15

minus Bestimmen Sie die Reichweite und die Verlaumlszliglichkeit Ihrer Aussagen Legen Sie dar auf welchen empirischen und logischen Geltungsnachweisen Ihre Schluszligfolgerungen beruhen Bewerten Sie die Aussagekraft der von Ihnen herangezogenen Quellen und die Qualitaumlt der Literatur Geltungsbereich und Verbindlichkeit einzelner Aussagen lassen sich sprach-lich praumlzise zum Ausdruck bringen16

minus Ihre Darstellung darf sich nicht auf eine deskriptive Nacherzaumlhlung der Fakten be-schraumlnken Vielmehr sollen Sie die einzelnen historischen Tatsachen zueinander in Be-ziehung setzen und miteinander verknuumlpfen Dazu muumlssen Sie das ausgewaumlhlte Material

15 Ein Beispiel In einem Gerichtsprotokoll ist zu lesen bdquoDer Unfallverursacher war betrunkenldquo Mit der For-

mulierung daszlig der Unfallverursacher betrunken gewesen sei uumlbernehmen Sie diese Aussage Wenn Sie aber schreiben daszlig der Unfallverursacher betrunken gewesen waumlre stellen Sie fest daszlig diese Aussage nicht der Wahrheit entspricht bzw angezweifelt werden kann der Unfallverursacher also mitnichten betrunken gewe-sen ist Das ist ein groszliger ja entscheidender semantischer Unterschied

16 Die Skala der Verlaumlszliglichkeit einzelner Aussagen reicht von bdquonachweislichldquo uumlber bdquosicherldquo bdquosehr wahrschein-lichldquo bdquowahrscheinlichldquo bis zu bdquovermutlichldquo und bdquomoumlglicherweiseldquo

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einer kritischen Analyse unterziehen Das Ziel lautet in Referat und Hausarbeit eine moumlglichst luumlckenlose Argumentationskette zu schmieden die schlieszliglich in Ihre Thesen muumlndet Diese Argumentationskette die auf die jeweilige Fragestellung bezogen sein muszlig dient zugleich als bdquoroter Fadenldquo des Referats bzw der Hausarbeit

minus Unterschlagen Sie dabei niemals Gesichtspunkte die gegen Ihre These sprechen ndash das waumlre ein grober Verstoszlig gegen die Grundgesetze der Wissenschaftlichkeit Nehmen Sie diese auf und versuchen Sie Gegenargumente ins Feld zu fuumlhren um Ihre Interpretation plausibel zu machen Gehen Sie also moumlglichst offensiv mit moumlglichen Einwaumlnden um

minus Das zu praumlsentierende Material muszlig in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht werden Die Gliederung des Stoffs ist eine der wesentlichen Leistungen von Referat und Hausarbeit uumlber die sich intensives Nachdenken lohnt Grundsaumltzlich gibt es zwei Alternativen Sie koumlnnen Referat und Hausarbeit chronologisch (dem Zeitverlauf folgend) oder systema-tisch (nach Sachgesichtspunkten) aufbauen

minus Der Stil Ihrer Ausfuumlhrungen muszlig sachlich und nuumlchtern sein Ihre Sprache sollte weder feuilletonistisch noch gestelzt sondern klar und unpraumltentioumls sein Vermeiden Sie Mode- und Fuumlllwoumlrter Fuumlr subjektive Wertungen ist in der Historiographie kein Platz Aussagen wie bdquoIch bin empoumlrtldquo und aumlhnliche haben in wissenschaftlichen Arbeiten nichts verloren Statthaft ja bisweilen notwendig sind dagegen Fachausdruumlcke und Fremdwoumlrter deren Bedeutung jedoch ggf erklaumlrt werden muszlig

minus Das adaumlquate Tempus der Darstellung historischer Strukturen und Prozesse ist das Praumlteritum (Erzaumlhlzeit) Beachten Sie daszlig die unterschiedlichen Formen des Praumlteri-tums (Imperfekt Perfekt und Plusquamperfekt) Vor- bzw Nachzeitigkeit von Handlungen und Ereignissen ausdruumlcken Vermeiden Sie unbedingt Tempusinkonsequenzen dh fal-len Sie nicht unvermittelt vom Praumlteritum ins Praumlsens Von dieser Regel gibt es nur zwei Ausnahmen Wenn Sie eine Quelle beschreiben oder den aktuellen Stand in einer Kontro-verse darlegen tun Sie dies im Praumlsens denn die wissenschaftliche Debatte wird in der Gegenwart ausgetragen und die Quelle findet man heute noch in dieser Form vor

Noch ein wichtiger Hinweis Besprechen Sie Fragestellung Gliederung Thesen und Materi-albasis Ihres Referats bzw Ihrer Hausarbeit vorab mit dem Dozenten Sprechen Sie die Leh-renden an um grobe Fehler (wie etwa eine voumlllige Themenverfehlung) zu vermeiden

2 Das Referat

In der Regel machen schlechte Referate genauso viel Arbeit wie gute Es liegt meist nicht an der mangelnden Vorbereitung oder dem Willen desder Vortragenden wenn das Publikum sich langweilt keine Fragen hat und danach nicht kluumlger ist als zuvor Haumlufig liegt es an der Art der Praumlsentation und der Anlage des Materials Daher beachten Sie im eigenen Interesse und dem des Seminars nachstehende Hinweise

a) Funktion und Ziele des Referats Seminare sind diskursive Lehrveranstaltungen in denen zu vermittelnde Inhalte von den Leh-renden und Lernenden gemeinsam erarbeitet werden Jeder Teilnehmer bereitet einen Aspekt bzw ein Teilgebiet des Seminarthemas vor das er in einer Sitzung muumlndlich praumlsentiert Die Aufgabe der Referate besteht darin die wesentlichen Gesichtspunkte eines begrenzten The-mas herauszupraumlparieren um daruumlber eine Diskussion im Seminar anzuregen Daraus ergeben sich drei Konsequenzen uumlber die sich jeder Referent im klaren sein muszlig minus Das Referat ist Teil des Gesamtkonzepts des Seminars Daher muumlssen Sie sich Klarheit

daruumlber verschaffen welchen Stellenwert das Referat im Rahmen des Seminars hat und was aus der uumlbergeordneten Perspektive des Seminars an Ihrem Thema wissenswert ist Das Ziel eines Referats besteht nicht darin enzyklopaumldisches Wissen auszubreiten Ihre

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Aufgabe lautet vielmehr aus der Vielzahl von Informationen diejenigen auszuwaumlhlen die fuumlr den Gesamtzusammenhang relevant sind Machen Sie sich nachdem Sie sich in das Thema eingearbeitet haben zuerst bewuszligt welche Inhalte Sie vermitteln wollen Erst wenn Sie wissen was Ihre Zuhoumlrer an Inhalten aus Ihrem Referat mitnehmen sollen uumlber-legen Sie sich die Form der Praumlsentation um sie auf die Inhalte abzustimmen

minus Adressat des Referats ist nicht der Dozent sondern das Seminarplenum Ihr Publikum ist also einerseits mit der Rahmenthematik vertraut dh Sie koumlnnen ein Basiswissen uumlber die groumlszligeren Zusammenhaumlnge voraussetzen Andererseits verfuumlgt der Referent als bdquoExperteldquo fuumlr sein konkretes Thema stets uumlber Detailkenntnisse die den uumlbrigen Teilnehmern fehlen Daher muumlssen Sie uumlber Begriffe Sachverhalte Personen und Ereignisse Bescheid wissen damit Sie fuumlr Nachfragen geruumlstet sind Es lohnt sich das Publikum einzubeziehen indem Sie z B Texte vorlesen lassen Gruppen bilden oauml Das erhoumlht die Aufmerksamkeit und den Lernerfolg

minus Das Referat soll zur Diskussion anregen Daher duumlrfen sich Ihre Ausfuumlhrungen nicht auf eine ereignisgeschichtliche Aufzaumlhlung der Fakten beschraumlnken denn uumlber Tatsachen kann man nicht diskutieren Die Aufgabe des Referenten besteht vielmehr darin histori-sche Tatsachen miteinander zu verknuumlpfen und in eine erklaumlrende Beziehung zu bringen Zu diesem Zweck bilden Sie Thesen (oder uumlbernehmen Thesen aus der Literatur) die im Anschluszlig an das Referat gemeinsam besprochen werden Um das beruumlchtigte Schweigen nach dem Referat zu vermeiden koumlnnen Sie die in Ihren Augen diskussionswuumlrdigen Punkte besonders hervorheben oder Fragen an das Plenum richten Ein guter Einstieg in die Diskussion bietet auch die knappe Vorstellung einer wissenschaftlichen Kontroverse Auch hier koumlnnen Sie das Publikum einbeziehen und ihm im Vorhinein eine Aufgabe ge-ben (zB einen Text lesen lassen)

b) Regeln fuumlr Houmlrtexte

Es macht einen groszligen Unterschied ob man einen Text liest oder houmlrt Der wichtigste lautet Ein Houmlrer kann nicht zuruumlckblaumlttern Daher gelten fuumlr Houmlrtexte besondere Regeln die Sie im Referat unbedingt beachten muumlssen minus Der Referent macht sich nicht von irgendwo aus dem Kursraum verstaumlndlich sondern

nimmt den Platz vorne ein wo er von allen Teilnehmern gut gesehen und gehoumlrt werden kann

minus Das Referat muszlig klar gegliedert sein so daszlig der Inhalt gut nachvollzogen werden kann minus bleiben Sie ruhig keine Hektik wenn Sie gut vorbereitet sind gibt es keinen Grund zu

Nervositaumlt minus Referate sind frei vorzutragen Karteikarten oder Stichpunkte koumlnnen als Gedaumlchtnishilfe

dienen es wird nicht abgelesen minus Schauen Sie in das Publikum stellen Sie Blickkontakt her seien Sie verbindlich sichern

Sie sich die Aufmerksamkeit minus Sprechen Sie laut und deutlich Sie wollen gehoumlrt und verstanden werden minus Sprechen sie in ganzen Saumltzen die klar strukturiert sind Subjekt ndash Praumldikat ndash Objekt und

kurz minus Beziehen Sie Ihr Publikum mit ein wenn es Fragen gibt beantworten Sie sie ermuntern

Sie zu Fragen keine Angst vor ungebetenen Fragen zur Not auf Dozent oder Diskussion verweisen

minus Wenn es dem Thema dient nutzen Sie Medien Folien Power Point Buumlcher Abbildun-gen tragen Medien nichts zum Verstaumlndnis des Vorgetragenen bei sind sie uumlberfluumlssig

minus das Passiv ist der Feind des Historikers Formulieren Sie daher aktiv und vermeiden Sie unpersoumlnliche Konstruktionen (etwa mit bdquomanldquo)

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minus Vermeiden Sie nach Moumlglichkeit Begriffe die Ihnen selbst vor der Beschaumlftigung mit der Materie unbekannt gewesen sind Wenn sich diese Begriffe nicht vermeiden lassen muumls-sen sie erklaumlrt werden (moumlglichst in Form von griffigen Definitionen)

minus Machen Sie die Gliederung des Referats deutlich Setzen Sie bewuszligt Pausen ein (etwa am Ende eines Abschnitts oder eines Arguments) um die Gliederung des Referats zu be-tonen Teilen Sie den Houmlrern mit wenn Sie mit einem neuen Kapitel beginnen

minus Springen Sie nicht in Ihrer Argumentation sondern handeln Sie ein Argument nach dem anderen ab Vermeiden Sie haumlufige Querverweise auf andere Passagen des Referats

minus Geben Sie die Aussagen Anderer moumlglichst in Ihren eigenen Worten wieder Wenn Sie sich explizit auf eine Quelle oder einen Autoren beziehen nennen Sie diese bzw diesen jeweils am Anfang des Satzes namentlich

minus Fassen Sie am Ende des Referats Ihre Ergebnisse noch einmal thesenartig zusammen und heben Sie diejenigen Punkte besonders hervor die in der Diskussion behandelt wer-den sollten

minus Nutzen Sie die Moumlglichkeit der bdquoArbeitsteilungldquo zwischen Referat und Diskussion Spit-zen Sie Ihre Argumentation zu um eine lebhafte Diskussion zu foumlrdern

minus Halten Sie die vorgegebene Zeit ein Tragen Sie das Referat probeweise zu Hause vor (Familie Haustiere Freunde Wand)

Die Erfahrung lehrt daszlig die Houmlrer einem frei gehaltenen Vortrag weit besser folgen koumlnnen als einem monoton abgelesenen Referat Ein frei gehaltenes Referat erfordert eine besonders intensive Vorbereitung Es lohnt sich das Referat zunaumlchst schriftlich auszuformulieren und in einem zweiten Arbeitsschritt auf einen Stichwortzettel zu kondensieren der fuumlr den Vortrag als Erinnerungshilfe dient Nutzen Sie die Chance im Studium moumlglichst viele Referate zu halten um Routine im freien Vortrag zu gewinnen Frei sprechen zu koumlnnen ist eine Faumlhig-keit die auch jenseits der Wissenschaft gewuumlrdigt wird

c) Das Thesenpapier Thesen sind Behauptungen uumlber Zusammenhaumlnge sie sind eine moumlgliche Antwort auf eine Fragestellung Zum Referat muumlssen Sie in der Regel ein Thesenpapier vorlegen das an alle Teilnehmer des Seminars ausgegeben wird Es sollte vor dem Referat mit dem Dozenten be-sprochen werden Das Thesenpapier hat drei Funktionen minus Es ermoumlglicht den Teilnehmern die Vorbereitung auf das Referat (wenn es bereits vor der

Sitzung ausgeteilt wird) und die Orientierung waumlhrend des Referats minus Es entlastet die Teilnehmer beim Mitschreiben und ermoumlglicht ihnen ein groumlszligeres Maszlig an

Konzentration auf den Vortrag minus Es dient spaumlter zur Wiederholung des Stoffes und zur raschen Einarbeitung in das behan-

delte Thema

Aus dem Gesagten ergibt sich daszlig ein Thesenpapier in der Regel folgende Bestandteile ent-halten sollte minus Es beginnt mit dem Kopf der allgemeine Informationen uumlber das Seminar enthaumllt Semes-

ter und Datum des Referats Art und Titel der Lehrveranstaltung Name des Dozenten Name des Referenten Thema des Referats

minus Aus dem Thesenpapier muszlig die leitende Fragestellung ersichtlich sein unter der Sie das Thema untersuchen

minus Aus dem Thesenpapier muszlig die Gliederung des Referats hervorgehen minus Ein Thesenpapier muszlig Thesen enthalten die den Inhalt bzw die Ergebnisse des Referats

pointiert zusammenfassen und die sich zur Diskussion eignen (dh es muumlssen sich Argu-mente fuumlr und gegen die These finden lassen) Die Thesen sollten auch das Referat mit dem Rahmenthema des Seminars in Beziehung setzen

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minus Literaturhinweise Keine umfassende Bibliographie sondern die vollstaumlndigen bibliogra-phischen Angaben der wichtigsten Titel die Sie fuumlr das Referat verwendet haben (getrennt nach Quellen und Literatur)

d) Das Quellenpapier (s Anhang)

3 Die Hausarbeit

Die Seminararbeit ist eine wissenschaftliche Arbeit im Kleinformat Sie folgt im wesentlichen den gleichen Gesetzen wie umfangreichere universitaumlre Qualifikationsarbeiten (Magister- und Zulassungsarbeiten Dissertationen und Habilitationsschriften) Von jenen unterscheidet sie sich lediglich dadurch daszlig sie deutlich kuumlrzer ist einer begrenzteren Fragestellung nachgeht und auf einer schmaleren Basis aus Quellen und Literatur fuszligt Mit der Anfertigung einer Se-minararbeit sind zwei Ziele verbunden Erstens sollen Sie nachweisen daszlig Sie selbstaumlndig wissenschaftlich arbeiten dh einen bestimmten Sachverhalt mit den Methoden und Hilfsmit-teln der Geschichtswissenschaft untersuchen koumlnnen Zweitens sollen Sie das Abfassen wis-senschaftlicher Arbeiten einuumlben um fuumlr die Examensarbeit zu trainieren

a) Die aumluszligere Form der Hausarbeit Die Seminararbeit ist maschinenschriftlich zu erstellen Bitte halten Sie sich bei der Abfas-sung einer Seminararbeit an folgende Hinweise zur (aumluszligeren) Gestaltung minus Papierformat DIN A 4 minus Schriftart TimesTimes New Roman (oder eine aumlhnliche Schrift mit Serifen) minus Schriftgroumlszlige 12 Punkt (im Text) bzw 10 Punkt (in den Fuszlignoten) minus Zeilenabstand 15zeilig (im Text) bzw einzeilig (in den Fuszlignoten) minus Satzspiegel Blocksatz (verwenden Sie die Silbentrennung um bdquoTrennloumlcherldquo zu vermei-

den) minus Seiteneinrichtung Rand oben unten und links mindestens 2 cm rechts 35 cm minus Vergessen Sie die Seitenzahlen nicht minus Blaumltter werden nur einseitig bedruckt minus Textumfang 10-15 Seiten fuumlr eine Proseminararbeit (= 20000-30000 Zeichen) 20-25 Sei-

ten fuumlr eine Arbeit im Hauptseminar (= 40000-50000 Zeichen jeweils mit Leerzeichen) minus Eine Bindung ist nicht erforderlich Geben Sie aber keine lose Zettelsammlung ab son-

dern legen Sie die Seminararbeit in einen Schnellhefter minus Achten Sie auf fehlerfreie Orthographie und Interpunktion sowie korrekte grammatikali-

sche Konstruktionen Eine Seminararbeit muszlig mehrfach Korrektur gelesen werden bevor Sie sie abgeben koumlnnen

b) Der Aufbau der Hausarbeit Der Aufbau folgt im Grundsatz einem einheitlichen Geruumlst Es besteht aus Titelblatt Inhalts-verzeichnis Text (unterteilt in Einleitung Hauptteil und Zusammenfassung) sowie einem Quellen- und Literaturverzeichnis Daran schlieszligt evtl ein Anhang an in welchen ein Abkuumlr-zungsverzeichnis Graphiken Tabellen Bilder und Quellentexte aufgenommen werden koumln-nen Siehe dazu die vier Beispielseiten im Anhang ab Seite 74

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Titelblatt

Das Titelblatt der Seminararbeit muszlig folgende Angaben enthalten minus Lehrveranstaltung (links oben auf dem Titelblatt) Semester Universitaumlt und Institut Na-

me des Dozenten sowie Art und Titel der Lehrveranstaltung minus Titel der Seminararbeit (in der Mitte des Titelblatts in hervorgehobener Schriftgroumlszlige) minus Verfasser (links unten auf dem Titelblatt) Vor- und Nachname Adresse (mit Telefon-

nummer und e-mail) Studienfaumlcher angestrebter Abschluszlig Fachsemester minus Datum der Abgabe der Arbeit

Inhaltsverzeichnis

Das Inhaltsverzeichnis entspricht der (genauen hierarchischen) Gliederung der Seminararbeit Aufgefuumlhrt werden saumlmtliche Kapitel- Unterkapitel- und Abschnittsuumlberschriften mit der An-gabe der jeweiligen Seite auf der sie beginnen Beachten Sie dabei Jedes bdquoErstensldquo braucht ein bdquoZweitensldquo Wenn also beispielsweise ein Unterkapitel nur aus einem Abschnitt besteht fuumlgen Sie keine eigene Abschnittsuumlberschrift ein

Einleitung

Der eigentliche Text der Seminararbeit beginnt mit der Einleitung Die Einleitung besteht aus vier Bausteinen minus In der Einleitung muumlssen Fragestellung und Erkenntnisziel der Arbeit bestimmt werden

Damit definieren Sie den genauen Untersuchungsgegenstand minus Die Einleitung muszlig Informationen uumlber den historischen Zusammenhang enthalten in

dem das Thema von Bedeutung ist Bei der Hausarbeit muumlssen Sie also Ihr Thema in den groumlszligeren Kontext des Seminars einordnen

minus In der Einleitung muumlssen der Forschungsstand und die Quellenlage zur behandelten The-matik sowie die Materialbasis der Arbeit dargelegt und kritisch gewuumlrdigt werden Eine reine Aufzaumlhlung der von Ihnen verwendeten Quellen und Literatur reicht nicht aus Sie muumlssen einen bewertenden Uumlberblick uumlber die vorhandenen Editionen und Forschungsar-beiten geben Ihr Urteil soll kritisch aber in der Sache begruumlndet sein

minus Zudem muszlig die Einleitung das methodische Vorgehen und den Aufbau der Arbeit offen-legen und begruumlnden Sie muumlssen schildern wie Sie von den Fragen zu den Antworten kommen wollen und warum Sie dabei so und nicht anders verfahren

Die Einleitung soll zum Thema hinfuumlhren Ein haumlufiger Anfaumlngerfehler besteht darin den bdquoersten Satzldquo zu vergessen ohne den die Arbeit unvermittelt mit der Tuumlr ins Haus faumlllt Die-sen Fehler vermeiden Sie indem Sie eine der drei gaumlngigen bdquoEroumlffnungenldquo wissenschaftlicher Arbeiten verwenden minus Sie beginnen entweder ereignisgeschichtlich (bdquoAm 17 Juni 1953 ldquo) minus Oder Sie beginnen problemorientiert (bdquoDie Verfassung der Weimarer Republik ldquo) minus Oder Sie beginnen mit einem Quellenzitat das zum Thema hinfuumlhrt

Hauptteil

Im Hauptteil muumlssen die in der Einleitung aufgeworfenen Fragen beantwortet werden Dazu muumlssen Sie historische Strukturen und Ereignisse analysieren Quellen interpretieren und die Ergebnisse der Geschichtswissenschaft kritisch (dh bewertend) diskutieren Nochmals Sie duumlrfen dabei nicht auf der Ebene der reinen Faktenbeschreibung stehenbleiben sondern Sie muumlssen eine problemorientierte Analyse vornehmen indem Sie nach den erklaumlrenden Bezie-hungen zwischen den historischen Tatsachen suchen Dazu muumlssen Sie argumentieren Das

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 66

Ziel lautet eine moumlglichst luumlckenlose Argumentationskette zu bilden die schlieszliglich in the-senhaft formulierten Ergebnissen muumlndet Die Gliederungspunkte des Inhaltsverzeichnisses erscheinen an den entsprechenden Stellen des Textes als Kapitel- Unterkapitel- und Abschnittsuumlberschriften Natuumlrlich muumlssen diese Uumlberschriften auch zu den entsprechenden Textpassagen passen (das ist manchmal gar nicht so einfach) Besonders wichtig ist es die einzelnen bdquoBausteineldquo des Textes miteinander zu verbinden Nicht selten fehlen die Uumlberleitungen zwischen den Kapiteln so daszlig diese unver-bunden aufeinander folgen ndash eine Argumentationskette kann so nicht entstehen Schweifen Sie in der Darstellung nicht vom Thema ab sondern konzentrieren Sie sich darauf die in der Einleitung gestellten Fragen zu beantworten Diese geben Ihnen den roten Faden der Analyse vor Exkurse und alles was nicht unmittelbar zum Thema gehoumlrt sollten Sie vermeiden ndash Sie unterbrechen damit nur den Gang Ihrer Argumentation Sie nutzen den Platz viel besser indem Sie Forschungspositionen erlaumlutern kritisch hinterfragen und ndash wo immer das moumlglich ist ndash einander gegenuumlberstellen

Zusammenfassung

minus Im Fazit der Arbeit greifen Sie die eingangs formulierten Leitfragen wieder auf und be-antworten sie indem Sie Ihre Ergebnisse thesenartig zusammenfassen

minus Hier ist spaumltestens der Ort an dem Sie die eigene (begruumlndete) Meinung kundtun und in Forschungskontroversen Stellung nehmen ndash dabei muumlssen Sie natuumlrlich begruumlnden wa-rum Sie die eine Position verwerfen der anderen zustimmen oder moumlglicherweise eine ei-gene Position beziehen

minus Nach wie vor offene Fragen sollten Sie kenntlich machen ndash das ist keineswegs ein Zei-chen fuumlr die unzureichende Beschaumlftigung mit der Materie sondern ein Indiz fuumlr Problembewuszligtsein

minus Es kann durchaus auch sinnvoll sein weitere Perspektiven des Themas und weiterfuumlhren-de Fragen zu benennen Allerdings sollten Sie dabei vorsichtig sein und keine voumlllig neu-en Themen anreiszligen die nicht mehr behandelt werden koumlnnen

minus Wichtig ist es im Fazit die Relevanz der Darstellung und der Untersuchungsergebnisse fuumlr das uumlbergeordnete Seminarthema darzulegen

Quellen- und Literaturverzeichnis

Im Quellen- und Literaturverzeichnis werden saumlmtliche Werke aufgefuumlhrt die in der Arbeit verwendet worden sind Quellen und Literatur werden dabei getrennt aufgefuumlhrt (zuerst die Quellen danach die Literatur) und jeweils alphabetisch nach den Nachnamen der Verfasser bzw Herausgeber sortiert bei mehreren Titeln des gleichen Autors sortiert man aufsteigend nach dem Erscheinungsjahr Achten Sie unbedingt darauf die bibliographischen Angaben zu den einzelnen Werken vollstaumlndig anzugeben Zur Anzahl der Quelleneditionen und Literaturtitel auf denen Ihre Arbeit beruhen sollte gibt es keine festen Regeln Das haumlngt in erster Linie von Quellenlage und Forschungsstand des jeweiligen Themas ab Um wenigstens einen groben Richtwert anzugeben Eine Proseminar-arbeit sollte wenigstens auf drei Quellen (Editionen Dokumentationen autobiographischen Aufzeichnungen uauml) und zehn Literaturtiteln basieren Grundsaumltzlich gilt natuumlrlich Je breiter Ihre Materialbasis und je intensiver Ihre Auseinandersetzung mit der Forschung ausgefallen ist desto houmlher die Qualitaumlt Ihrer Arbeit Eine haumlufig anzutreffende groszlige Schwaumlche von Anfaumlngerarbeiten besteht darin daszlig sie ganz uumlberwiegend auf Uumlberblicksdarstellungen zuruumlckgreifen Diese Gattung sollen Sie selbstver-staumlndlich auch heranziehen allerdings muumlssen Sie in einem weiteren Arbeitsschritt die thema-tisch einschlaumlgigen Spezialmonographien und Aufsaumltze durcharbeiten da der Forschungspro-zeszlig ja vor allem durch Spezialstudien vorangetrieben wird Nicht selten werden Quellen in

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Seminararbeiten nur bdquokosmetischldquo verwendet indem Zitate in einen fertigen Text eingefuumlgt werden Das ist nicht der Sinn von Quellenarbeit Vielmehr muumlssen Sie einschlaumlgige Editio-nen etc durch- und in Ihre Argumentation einarbeiten

Anhang

Eine Seminararbeit kann auch einen Anhang enthalten Darin koumlnnen je nach Thema Gra-phiken Tabellen oder Quellentexte aufgenommen werden denen fuumlr Ihre Arbeit zentrale Be-deutung zukommt und auf die Sie daher (im Text) detailliert eingehen Grundsaumltzlich sollten Sie jedoch mit diesen Dingen eher sparsam umgehen und sich auf das Unverzichtbare be-schraumlnken Wenn Sie im Text oder in den Fuszlignoten der Arbeit Abkuumlrzungen (etwa fuumlr politische Partei-en) verwenden muumlssen diese in einem Abkuumlrzungsverzeichnis aufgeloumlst werden Davon ausgenommen sind lediglich allgemein uumlbliche Abkuumlrzungen (beispielsweise etc ua evtl usw vgl ggf Bd ders ebd Hg ff Nr)

Verpflichtungserklaumlrung

Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Seminar kein Schein erworben werden kann Dieder Studierende ist durchgefallen Nach dem Beschluszlig der Studienkommission vom 16112005 ist jeder wissenschaftlichen Ar-beit eine Erklaumlrung uumlber das selbstaumlndige Erstellen der Hausarbeit beizufuumlgen Die Erklaumlrung kann auch uumlber die Homepage des Instituts abgerufen werden Erklaumlrung gemaumlszlig sect6 Abs 4 AT PO BA sect 21 Abs 4 MagisterPO sect 17 Abs 8 VO Erste Staatspruumlfung Lehramt

Ich erklaumlre daszlig ich die vorgelegte Arbeit selbstaumlndig verfaszligt und nur die angegebenen Quel-len und Hilfsmittel benutzt habe Woumlrtlich oder dem Sinn nach aus anderen Werken entnom-mene Stellen sind unter Angabe der Quelle kenntlich gemacht

Mir ist bekannt daszlig bei Feststellung eines Taumluschungsversuchs die Leistung als nicht er-bracht gilt

Datum Unterschrift

Name Vorname

Anschrift

Matrikelnummer

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c) Zehn Basisregeln fuumlr die sprachliche Gestaltung wissenschaftlicher Hausarbeiten 1 Bilden Sie vollstaumlndige Saumltze Jeder Aussagesatz braucht ein Subjekt und ein Praumldikat

(= konjugiertes Verb) 2 Es gilt der Grundsatz ein Gedanke pro Satz Fuumlr einen neuen Gedanken benoumltigen Sie

einen neuen Satz Vermeiden Sie insbesondere Satzanschluumlsse mit bdquowasldquo bdquowobeildquo uauml (Beispiel bdquoDies hatte zur Folge daszlig ldquo statt bdquo was zur Folge hatte daszlig ldquo)

3 Hauptsachen gehoumlren in Hauptsaumltze Nebensachen in Nebensaumltze Stellen Sie wichtige Informationen immer in einen Hauptsatz Ein Nebensatz kann ergaumlnzende undoder Hin-tergrundinformation enthalten

4 Achten Sie auf korrekte grammatische Bezuumlge Pronomen wie bdquoerldquo und bdquosieldquo beziehen sich immer auf das zuletzt vorausgegangene maskuline bzw feminine Substantiv Be-zieht sich die Aussage auf Personen oder Dinge deren Erwaumlhnung im Text weiter zu-ruumlckliegt muumlssen diese erneut benannt werden

5 Achten Sie auf die kohaumlrente Verwendung zweiteiliger Ausdruumlcke bdquosowohl als auchldquo bdquonicht nur sondern auchldquo bdquoeinerseits andererseitsldquo bdquozum einen zum anderenldquo bdquozwar aberldquo bdquovon bisldquo Der erste Teil verlangt hier immer auch den zweiten

6 Tempus Historische Sachverhalte werden in der Vergangenheitsform wiedergegeben (Beispiel bdquoIm Jahre 1517 traf Karl I zum ersten Mal auf der iberischen Halbinsel einldquo) Eine Ausnahme bilden Bezugnahmen auf Textaussagen Diese koumlnnen im Praumlsens formu-liert sein da die Aussagen auch heute noch in den Texten stehen (Beispiel bdquoJean Bodin erklaumlrt in seinem Werk sbquoSix Livres de la Reacutepubliquersquo die Souveraumlnitaumlt zum Grundprinzip des Staatesldquo)

7 Indirekte Rede Aussagen Urteile und Meinungen von Anderen werden in der Regel im Konjunktiv wiedergegeben Dies gilt sowohl fuumlr Stellungnahmen historischer Personen als auch fuumlr diejenigen wissenschaftlicher Autoren (Beispiel bdquoFriedrich Edelmayer ver-tritt die Auffassung dass im 17 Jahrhunderts ein grundlegender Strukturwandel der spa-nischen Gesellschaft zu beobachten seildquo) Steht der Hauptsatz in der Vergangenheits-form erfordert die indirekte Rede den Konjunktiv II bzw die Umschreibung mit bdquowuumlrdeldquo (Beispiel bdquoKritiker warfen den Guumlnstlingen den sogenannten sbquovaacutelidosrsquo vor sie miszligbrauchten das Vertrauen des Koumlnigs zu ihrem eigenen Vorteilldquo)

8 Vermeiden Sie umgangssprachliche Ausdruumlcke (Dazu gehoumlren Formulierungen wie bdquoich findeldquo bdquonun malldquo bdquonoch lange nichtldquo sowie Redewendungen wie bdquoauf den Putz hauenldquo bdquoin die gleiche Kerbe schlagenldquo usw) Schreiben Sie beispielsweise bdquonoch einmalldquo oder bdquoerneutldquo statt bdquonoch malldquo und bdquozunaumlchst einmalldquo statt bdquoerstmalldquo

9 Verwenden Sie einen sachlichen Stil Vermeiden Sie moralisch wertende Ausdruumlcke wie bdquoblutruumlnstigldquo bdquofurchtbarldquo bdquoentzuumlckendldquo bdquotapferldquo bdquoschockierendldquo bdquoverwerflichldquo uauml ndash es sei denn Sie geben sie ausdruumlcklich als Meinung Anderer wieder

10 Einige Regeln zur Vermeidung der haumlufigsten Interpunktionsfehler Ein Komma steht ua

minus zwischen gleichrangigen Teilsaumltzen die durch eine entgegenstellende Konjunktion (zB aber sondern doch) verbunden sind

minus vor undoder nach einem Infinitiv wenn dieser durch eine Wortgruppe oder ein hinwei-sendes Wort angekuumlndigt wird (Beispiel bdquoEs war sein Ziel die Gunst des Koumlnigs zu er-langenldquo)

minus vor undoder nach einem Relativsatz Monika Hoffmann Deutsch fuumlrs Studium Grammatik und Rechtschreibung Paderborn 2005 Das Buch erklaumlrt von den Komma- bis hin zu Konjunktivregeln verstaumlndlich die Grundregeln der Rechtschreibung und Grammatik Sie finden darin zahlreiche auf das wissenschaftliche Arbeiten zugeschnittene Sprach-Uumlbungen

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d) Zitation Eine der unveraumluszligerlichen Grundlagen der Wissenschaft ist die Nachpruumlfbarkeit der gemach-ten Angaben Jede Ihrer Angaben sei es aus Quellen oder aus der Literatur muszlig es dem Leser ermoumlglichen Ihre Zitate Argumente Interpretationen und Informationen nachzupruumlfen und womoumlglich korrigieren zu koumlnnen Daher ist es unabdingbar die von anderen uumlbernommenen Aussagen kenntlich zu machen Geschieht dies nicht macht sich der Verfasser des Plagiats schuldig Aussagen anderer werden entweder als Paraphrase in indirekter Rede uumlbernommen oder als woumlrtliches Zitat das in doppelte Anfuumlhrungszeichen gesetzt werden muszlig Dies gilt sowohl fuumlr Zitate und Uumlbernahmen aus der Forschungsliteratur als auch fuumlr Quellen Im Rah-men einer Seminararbeit haben Zitate mehrere Funktionen minus Quellenzitate belegen eigene Thesen minus Zitate aus der Literatur stuumltzen eigene Aussagen und dienen der Beweisfuumlhrung innerhalb

der Argumentation minus Quellenzitate koumlnnen die Arbeit konkretisieren sie anschaulicher und lebendiger machen Gehen Sie sparsam vor allem mit laumlngeren woumlrtlichen Zitaten um Sie muumlssen sich in der Ar-beit von der Sprache der Quellen loumlsen da Sie ansonsten Gefahr laufen implizit Wertungen der Quellentexte zu uumlbernehmen die Sie gar nicht uumlbernehmen wollen Fuumlr viele Sachverhalte und Phaumlnomene hat die Forschung gliedernde Begriffe entwickelt die Sie aus der Literatur kennen und nutzen sollten Versuchen Sie uumlbernommene Aussagen soweit wie moumlglich in eigenen Worten wiederzugeben Bloszliges Paraphrasieren von Quellen und Literatur oder die endlose Aneinanderreihung von Zitaten zeigen die mangelnde geistige Durchdringung der Thematik Zudem ersetzen Zitate keineswegs die Thesen sie dienen lediglich dazu diese zu untermauern Auch spricht ein Zitat keineswegs fuumlr sich selbst es muszlig vielmehr genau inter-pretiert werden Was besagt das Zitat im Kontext Ihrer Untersuchung Rein illustrative Zitate sind hingegen uumlberfluumlssiger Zierrat und daher verzichtbar

Formale Regeln der Zitation

minus Oberster Grundsatz Eine sinnvolle einheitliche und genaue Wiedergabe von Angaben soll die Nachvollziehbarkeit und Wiederauffindbarkeit der zitierten Werke sicherstellen

minus Woumlrtliche Zitate muumlssen in doppelte Anfuumlhrungszeichen gesetzt werden minus Achten Sie auf Genauigkeit Bei woumlrtlichen Zitaten ist eine Veraumlnderung des Wortlauts

unzulaumlssig Nicht das Zitat muszlig sich dem Text anpassen sondern umgekehrt Zulaumlssig ist lediglich die Kasusaumlnderung bei einzelnen Woumlrtern die allerdings in eckigen Klammern kenntlich zu machen ist17

minus Nur eindeutige Druckfehler werden mit [sic] gekennzeichnet und so uumlbernommen18 Al-tertuumlmliche Schreibweisen die nach heutigem Duden zwar falsch oder unuumlblich sind zur Zeit ihrer Abfassung aber den grammatischen bzw orthographischen Regeln entsprach werden ohne Kennzeichnung uumlbernommen (z B bdquodaszligldquo statt bdquodassldquo)19

17 Beispiel Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf der Bevoumllkerung in dem die bayerischen Landesplaner einen

bdquozuverlaumlssige[n] gesamtwirtschaftliche[n] Maszligstab fuumlr das Ausmaszlig der Strukturmaumlngelldquo erblickten konnte in den ausgewaumlhlten Landkreisen des Bayerischen Waldes nicht mit dem Bundesdurchschnitt Schritt halten

18 Beispiel Das Deutsche Schiffahrtsmuseum [sic] ist das deutsche Nationalmuseum fuumlr die Geschichte der Schifffahrt

19 Beispiel Georg Dehio Geschichte des Erzbistums Hamburg-Bremen bis zum Ausgang der Mission Berlin 1877 S 172 Sowol Heinrichrsquos II als Konradrsquos II Wuumlnsche gingen nicht houmlher hinaus als die Nordgrenze ertraumlglich ruhig und die saumlchsischen Groszligen nicht zu maumlchtig zu wissen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 70

minus Laumlngere Zitate koumlnnen gekuumlrzt werden was mit [] zu kennzeichnen ist Kuumlrzungen eines Zitats duumlrfen jedoch unter keinen Umstaumlnden den Sinn der Originalaussage veraumlndern o-der gar verdrehen20

minus Erklaumlrende Ergaumlnzungen im Zitat werden ebenfalls in eckige Klammern gesetzt (ggf mit dem Zusatz wer die Veraumlnderung vorgenommen hat)21

minus Hervorhebungen im Original muumlssen im Zitat uumlbernommen werden In der Fuszlignote ist darauf hinzuweisen wer die Hervorhebung vorgenommen hat (also bdquoHervorhebung im Originalldquo oder bdquoHervorhebung durch [Autorenkuumlrzel]ldquo)

minus Fremdsprachige Zitate Lateinische englische und franzoumlsische Zitate muumlssen nicht uumlber-setzt werden Bei Zitaten in anderen Sprachen sollte eine Uumlbersetzung in der Fuszlignote an-gegeben werden

minus Zitieren Sie nach Moumlglichkeit immer aus dem Original vermeiden Sie soweit es geht Zitate aus zweiter Hand Wenn das Original nicht beschafft werden kann und Sie daher eine Quelle nach einem Literaturtitel zitieren muumlssen Sie in der Fuszlignote die Originalquelle sowie den Titel des Werkes angeben nach dem Sie die Que 22lle zitieren

minus Ein Zitat im Zitat wird durch einfache Anfuumlhrungszeichen kenntlich gemacht23 minus Zitate ab einer Laumlnge von drei Textzeilen werden eingeruumlckt und einzeilig gesetzt

Zitierfaumlhigkeit

Es gibt Informationsquellen die Sie zwar nutzen koumlnnen die aber nicht zitierfaumlhig sind Dazu gehoumlren allgemeinbildende Lexika und Enzyklopaumldien (Brockhaus Meyer Herder Duden etc) eher populaumlre Nachschlagewerke (z B Das Mittelalter von A bis Z Taschenlexikon Dreiszligigjaumlhriger Krieg) sowie populaumlre Sachliteratur Ausschlaggebend fuumlr die Zitierfaumlhigkeit ist einerseits die Namhaftmachung eines Urhebers der Information (namentlich gekennzeich-nete Stichwoumlrter in Lexika etc) andererseits die Ferne der Informationen zu Quellen und For-schung Fuumlr jedes Thema das Sie bearbeiten gibt es genuumlgend serioumlse und zitierfaumlhige leicht zugaumlngliche Informationen (vgl Abschnitt II 1 Basisinformation) so daszlig Sie nicht auf quel-len- und forschungsgestuumltzte Informationen zuruumlckgreifen muumlssen

Quellenzitate [Name] Werk (oft als Abkuumlrzung) quelleneigene Aufteilung Buch Kapitel Jahr Abschnitt

Paragraph etc

Plin nat 37 59-61 = C Plinius Secundus Maior naturalis historia Buch 37 Abschnitte 59-61

Aug civ dei 215 = Augustinus De civitate Dei Buch 21 Kapitel 5

minus Beachten Sie so verfaumlhrt man bei dem gesamten Kanon griechlat Autoren der Antike oft auch bei Kirchenvaumltern viele griechische Werke haben lateinische Titelvarianten unter denen zitiert werden kann

Dioskurides Materia medica fuumlr περὶ ὕλης ἱατρικῆς

20 Beispiel In den Augen der Landesplaner muszligten bdquodie Verbesserung der Infra- und Agrarstruktur die Indust-

rialisierung und die uumlbrigen zur Hebung der Wirtschaftskraft im Grenzgebiet notwendigen Maszlignahmen [] als Teile einer in sich geschlossenen Strukturpolitik verstanden werdenldquo

21 Beispiel bdquoIm Gegenteil die [gemeint sind die ehemaligen Nationalsozialisten JB] regieren heute noch besser wie [sic] fruumlher und wenn irgendwo der Nationalsozialismus neu entstehen wuumlrde so waumlre dies da-hier moumlglichldquo

22 Die Fuszlignote eines solchen Zitats das Sie aus der Literatur zitiert haben muumlszligte dann beispielsweise so aus-sehen Wochenbericht der Intelligence Division von OMGBy vom 1941946 zit nach Woller Hans Ge-sellschaft und Politik in der amerikanischen Besatzungszone Die Region Ansbach und Fuumlrth Muumlnchen 1986 S 135 f

23 Beispiel bdquorsquoRemo cum fratre Quirinusrsquo so pries Vergil das Ende des Bruderkrieges und die wiederhergestell-te Herrschaft des Gesetzesldquo

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

71

Bei Werken ohne Verfasser wie manchen Annalen oder Chroniken nach der dortigen Zaumlhlung eben-

falls bei Volksrechten (Leges)

Ann Fuld ad 840 ad a 840 a 840 = Annales Fuldenses fuumlr das Jahr 840

minus Eine quellenimmanente Zaumlhlung muumlssen Sie immer angeben Sie dient dazu unabhaumlngig von Edi-tionen oder Uumlbersetzungen die verwiesene Stelle aufzufinden manchmal in Konkordanzen zB bei Briefeditionen mit unterschiedlicher Zaumlhlung (Beispiel Einhardbriefe hg v K Hampe (MGH Epistolae Karolini aevi III) Berlin 1898 S 107f) Die Editionen auf die man sich selbst bezieht stehen in der Literaturliste

Bei Herrscherurkunden (von Kaisern und Koumlnigen) wird die Nummer der Urkunde in der jeweiligen Edition angegeben Die uumlbliche Kurzform zur Zitation einer Urkunde in den MGH setzt sich aus der Abkuumlrzung fuumlr Urkunde bzw Diplom (D bei Verweis auf mehrere Diplome DD) und dem Herrscherkuumlrzel ggf samt Ordnungszahl (etwa LD = Ludwig der Deutsche O II = Otto II) zu-sammen Dazu kommt das Datum der Urkunde gegenlaumlufig notiert Im Quellenverzeichnis werden Urkunden nicht einzeln aufgenommen sondern nur der jeweils benuumltzte Band der Urkundensamm-lung

middot DLD 156 874 Mai 4

middot DDLD 156 157 und 160

im Quellenverzeichnis

middot Die Urkunden Ludwigs des Deutschen Karlmanns und Ludwigs des Juumlngeren hg v Paul Kehr (MGH DD regum Germaniae ex stirpe Karolinorum 1) Berlin 1934

Bei Privaturkunden (alle Aussteller auszliger Kaisern Koumlnigen und Paumlpsten) wird uumlblicherweise der Titel des Urkundenbuches verkuumlrzt (UB fuumlr Urkundenbuch + Name des Klosters der Stadt der Region) und die Nummer der Urkunde genannt mit dem gegenlaumlufig notierten Datum

middot UB Weiszligenburg Nr 4 667 Aug 4

im Quellenverzeichnis

middot Traditiones Wizenburgenses Die Urkunden des Klosters Weiszligenburg 661-864 Gloumlckner Karl Doll Anton (Hg) Darmstadt 1979

Bibelzitate Buch Kapitel Vers[e]

Bei Bibelstellenangaben werden Kapitel und Vers durch Komma ohne Spatium voneinander abge-setzt Mk 14 1 Kor 135 Deut 56-22 (= Deuteronomium Kapitel 5 Verse 6-22 ndash Die Zehn Ge-bote)

Einzelne Verse werden durch Punkt ohne Spatium voneinander abgesetzt Mt 122513

Stellen aus verschiedenen Kapiteln bzw aus verschiedenen Buumlchern werden durch Semikolon und folgendem Spatium voneinander abgesetzt Mt 614 1835 Mk 1125

Mit bdquoparldquo wird auf synoptische Parallelstellen verwiesen Mt 69ndash13 par Lk 112ndash4 bzw Mt 69ndash13 par Mk 1127ndash33 par Mt 2123ndash27

minus Die 5 Buumlcher Mose werden mit ihrem Namen angegeben Ex = Exodus = 2 Buch od Deut= Deuteronomium = 5 Buch die Apostelgeschichte nach ihrem lateinischen Namen Acta Apostolo-rum mit Act abgekuumlrzt Es gibt Unterschiede der kath und der protest Bibel Die Zaumlhlung des Psalter ist unterschiedlich (zB Ps 118 Vulgata = Ps 119 Lutherbibel) auch innerhalb der Psal-men Einige Buumlcher der Vulgata der offiziellen kath Bibel wurden von Luther nicht aus dem Ur-

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 72

text uumlbersetzt III Makkabaumler (Makk) Jesus Sirach (Sir od Ecc = Ecclesiasticus) ua Heute sollte man sich auf die oumlkumenische Einheitsuumlbersetzung beziehen die alle Buumlcher enthaumllt an-sonsten koumlnnen die Zitate mit dem Zusatz bdquoVulgldquo bzw bdquoLutherldquo versehen werden

Quellenangabe minus bei Abkuumlrzungen der antiken Literatur Der kleine Pauly Lexikon der Antike hg v K Ziegler W Sontheimer Stuttgart 1964 Bd 1 S

XXI-XXVI oder LPh

minus bei theologischen Abkuumlrzungen des Christen- und Judentums Theologische Realenzyklopaumldie (TRE) Abkuumlrzungsverzeichnis 2 uumlberarbu erweit Aufl Berlin

New York 1994 (enorm umfangreich)

Angabe der Quelle in der Fuszlignote Wenn die Quelle im Text zitiert wurde sieht die Fuszlignote folgendermaszligen aus 1Varius nobis fuit sermo ut in convivio nullam rem usque ad exitum adducens sed aliunde alio tran-

siliens (Sen ep 7642)

Bei der Paraphrasierung einer Quelle wird nur die entsprechende Stelle genannt

Cass Dio 72352

Bibliographische Angabe der literarischen Quellen im Quellenverzeichnis Texteditionen

Name evtl Vorname (des antiken Autors) Titel hg v Vorname Name (des Herausgebers Editors) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (der edierten Ausgabe)

Beispiel Seneca Lucius Annaeus De beneficiis hg v Karl Hosius (BT) Leipzig 1914

Uumlbersetzungen

Name Vorname Titel latdt (zB) (evtl Reihe in der die Uumlbersetzung erschienen ist) hg u uumlbers v Vorname Name (des Uumlbersetzers) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (der Uumlbersetzung)

Beispiel Seneca Lucius Annaeus Philosophische Schriften latdt hg u uumlbers von Manfred Rosen-bach Darmstadt 1969

Zitation von archivalischen Quellen (Besonderheiten einzelner Archive beachten) Beispiele

Beispiel aus dem Bestand des Staatsarchivs Bremen Senatsregistratur Aktenverzeichnis zu Auswei-sungen 3-A10 Nr 1-

Einzelakte

Beschwerde des russischen Staatsangehoumlrigen Kaufmann Josef Lewkowsky gegen die Beschluumlsse der Polizeikommission betr Seine Ausweisung als laumlstiger Auslaumlnder in StHB 3-10 Nr 212

Dokument aus dieser Akte

Offizialbericht der Polizeikommission Bremen an den Praumlsidenten des Senats Buumlrgermeister Dr Do-nandt vom 31101922 in StHB 3-A10 Nr 212

Beispiel aus dem Bestand des Bundesarchivs Nachlaumlsse

Brief Charlotte von Hadelns an Freiherr von Medem vom 19 Juni 1930 in Barch NL 235 Renzetti Aktenband 2 Korrespondenz 1930

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

73

e) Belegtechnik Im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit muszlig die Herkunft der wiedergegebenen Informa-tionen unbedingt belegt werden denn nur so werden die Ergebnisse und Thesen nachpruumlfbar und damit wissenschaftlich verwendbar Zitate und Paraphrasen Einzelinformationen Ereig-nisfolgen sowie uumlbernommene Gedankengaumlnge und Thesen muumlssen durch die Angabe des Fundorts (genaue bibliographische Angaben von Monographie Aufsatz oder Quelle) und der Fundstelle (genaue Angaben der Seitenzahl) belegt werden Dies geschieht in Form von Fuszlig-noten die in einer wissenschaftlichen Arbeit mehrere Funktionen haben minus Sie dienen dem Beleg von Informationen und eigenen Aussagen minus Sie koumlnnen Sachkommentare Erlaumluterungen und ggf Modifizierungen enthalten die den

Textfluszlig hemmen oder den Gang der Argumentation unterbrechen wuumlrden minus Sie koumlnnen Querverweise auf andere Passagen innerhalb der eigenen Arbeit enthalten

(was jedoch im Rahmen einer Seminararbeit in der Regel nicht noumltig ist) minus Sie koumlnnen eine vertiefte Auseinandersetzung mit der wissenschaftlichen Literatur enthal-

ten Generell gilt jedoch Schreiben Sie keinen bdquoParalleltextldquo innerhalb der Fuszlignoten Wichtige Informationen gehoumlren in den Text dieser muszlig auch ohne die Lektuumlre der Fuszlignoten verstaumlnd-lich sein Auch bezuumlglich der Frage wie viele Fuszlignoten pro Seite zu setzen sind gibt es keine festen Regeln Als Anhaltspunkt fuumlr Proseminararbeiten koumlnnen vier bis fuumlnf Fuszlignoten pro Seite gelten

Formalia

minus Fuszlignoten werden einzeilig in Schriftgroumlszlige 10 Punkt (TimesTimes New Roman) gesetzt minus Die Fuszlignoten werden im gesamten Text fortlaufend numeriert (bei umfangreicheren Ar-

beiten empfiehlt es sich dagegen die Fuszlignoten kapitelweise zu numerieren) minus Fuszlignoten werden im Text durch hochgestellte arabische Ziffern kenntlich gemacht Je

nach Bezug stehen sie hinter einem Wort einem Satz oder (als Sammelbeleg) am Ende eines Absatzes Woumlrtliche Zitate muumlssen in jedem Fall unmittelbar belegt werden

minus Fuszlignoten werden orthographisch wie ein vollstaumlndiger Satz behandelt deswegen begin-nen sie mit einem Groszligbuchstaben und enden mit einem Punkt24 Absaumltze in Fuszlignoten sind unuumlblich

minus Belegfuszlignoten muumlssen die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben der zitierten Quel-len- und Literaturtitel enthalten Wenn Sie einen Titel mehrfach zitieren ist ab der zweiten Nennung die Zitation mit Kurztitel statthaft Nicht erlaubt ist dagegen das Kuumlrzel bdquoaaOldquo (bdquoam angegebenen Ortldquo)

Beispiele fuumlr die korrekte Titelangabe in den Fuszlignoten

minus Sie beziehen sich erstmals in Ihrer Arbeit auf ein Buch Deshalb geben Sie die vollstaumlndi-gen bibliographischen Angaben und die Seitenzahl an auf die Sie sich beziehen25

minus In der direkt darauf folgenden Fuszlignote verweisen Sie noch einmal auf dieses Buch aber auf eine andere Seite26

minus In der dritten Fuszlignote geben Sie einen Aufsatz an den Sie erstmals heranziehen In die-sem Fall muumlssen Sie sowohl die Seitenangaben des ganzen Aufsatzes angeben als auch die Seitenangabe auf die Sie sich in diesem Fall konkret beziehen27

24 Dies auch bei Fuszlignoten mit unvollstaumlndiger Syntax 25 Beispiel Kaufmann Doris Frauen zwischen Aufbruch und Reaktion Protestantische Frauenbewegung in

der ersten Haumllfte des 20 Jahrhunderts Muumlnchen 1988 S 97 26 Ebd S 79

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 74

minus Nun verwenden Sie abermals das Buch von Doris Kaufmann Da Sie das Werk schon zi-tiert haben genuumlgt nun die Angabe des Autors und ein Kurztitel des Buchs28

minus In der naumlchsten Fuszlignote beziehen Sie sich nochmals auf dieses Buch und zwar auf diesel-be Seite wie in der vorherigen Fuszlignote29

minus Nun zitieren Sie im Text eine Quelle aus einer Quellenedition Dazu muumlssen Sie die An-gabe des verwendeten Quellenstuumlcks sowie die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben der Edition anfuumlhren30

minus Schlieszliglich benutzen Sie noch einen Quellentext der nicht in einer Quellenedition abge-druckt ist sondern in einer darstellenden wissenschaftlichen Arbeit zu Ihrem Thema Auch hier nennen Sie zunaumlchst die Angabe zur Quelle Dann verweisen Sie mit bdquozit nachldquo auf die Studie aus der Sie das Zitat entnommen haben Fuumlr diese Studie fuumlhren Sie wie-derum die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben auf31

Literatur zur Anfertigung einer Hausarbeit Baumlnsch Axel Wissenschaftliches Arbeiten Muumlnchen 82003

Buumlnting Karl-Dietrich ua Schreiben im Studium mit Erfolg Ein Leitfaden Berlin 2000

Eco Umberto Wie man eine wissenschaftliche Abschluszligarbeit schreibt Heidelberg 1988

Hoffmann Monika Deutsch fuumlrs Studium Grammatik und Rechtschreibung Paderborn ua 2005

Kruse Otto Keine Angst vor dem leeren Blatt Ohne Schreibblockaden durchs Studium Frankfurt am Main New York 92002

Niederhauser Joumlrg Die schriftliche Arbeit Ein Leitfaden zum Schreiben von Fach- Seminar- und Abschlussarbeiten in der Schule und beim Studium Mannheim 2000

Nolte Paul Die Seminararbeit Hinweise zur formalen und inhaltlichen Gestaltung online in httpwwwgeschkultfu-berlindeefmiarbeitsbereicheab_noltearbeitstechnikenarbeitspapiereNolte_Seminararbeitpdf (PDF-Datei) (Stand 15042009)

Poenicke Klaus Wie verfaszligt man wissenschaftliche Arbeiten Ein Leitfaden vom 1 Semester bis zur Promotion Mannheim ua 21988

Schroumlder Henrik Steinhaus Ingo Mit dem PC durchs Studium Eine praxisorientierte Einfuumlhrung Darmstadt 2000 (Nuumltzliche Einfuumlhrung in das Abfassen einer wissenschaftlichen Arbeit mit dem PC vor allem fuumlr Computer-Neulinge zu empfehlen)

Standop Ewald Die Form der wissenschaftlichen Arbeit Heidelberg 131990

27 Sommer Walter Chinas langer Marsch ins 20 Jahrhundert Zur Modernisierung einer traditionsreichen

Hochkultur in GWU 49 (1998) S 326-345 hier S 333 28 Kaufmann Frauen zwischen Aufbruch und Reaktion S 114 29 Ebd 30 Artikel 2 der Austraumlgal-Ordnung des Deutschen Bundes vom 16 Juni 1817 in Huber Ernst Rudolf (Hg)

Dokumente zur deutschen Verfassungsgeschichte Bd 1 Deutsche Verfassungsdokumente 1803-1850 Stutt-gart ua 31978 S 114 ff hier S 114

31 Brief Koumlnig Ludwigs I an Ludwig Fuumlrst zu Oettingen-Wallerstein vom 1 Maumlrz 1835 zit nach Gollwitzer Heinz Ludwig I von Bayern Koumlnigtum im Vormaumlrz Eine politische Biographie Muumlnchen 1997 S 395

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

75

VI Standards in der Lehre

Auf einer Sitzung am 2 Februar 2005 haben sich die Lehrenden am Institut fuumlr Geschichts-wissenschaft der Universitaumlt Bremen auf gemeinsame Standards in Lehre und Pruumlfungen ver-staumlndigt Demnach sind in den Lehrveranstaltungen bestimmte unten aufgefuumlhrte Leistungen zu erbringen Zugleich werden die unten ebenfalls genannten allgemeinen Inhalte angeboten Der folgende Katalog ist fuumlr die Lehrenden und fuumlr die Studierenden verpflichtend Er wird in geeigneter Weise publiziert und insbesondere den Studierenden bekannt gemacht

I Lehre

Proseminar (einschlieszliglich Tutorium) allgemeine Inhalte

- fachspezifische Methoden Quellen zu finden und auszuwerten (Heuristik Kritik Analyse Interpretation)

- fachspezifische Anleitung der Bibliotheksbenutzung - fachspezifische Anleitung zum Bibliographieren (traditionelle und elektronische Me-

dien) - Kenntnis von Handbuumlchern Uumlberblickswerken Zeitschriften - qualifizierter Umgang mit dem Internet - Techniken des Exzerpierens - Vorbereitung Praumlsentation und Kritik muumlndlicher Beitraumlge - Methoden der Ergebnissicherung (Protokoll) - Anleitung zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

fuumlr eine erfolgreiche Teilnahme obligatorisch

- regelmaumlszligige Teilnahme und aktive Mitarbeit o Sitzungen duumlrfen houmlchstens zweimal und jeweils unter Vorlage einer Ent-

schuldigung versaumlumt werden o regelmaumlszligige Lektuumlre auch fremdsprachiger Texte

- Kurzreferat (mit Thesenpapier) sowie kleinere schriftliche Arbeiten (zB Exzerpt Protokoll Rezension) die Vorbesprechung von Thesenpapier und Referat ist ver-pflichtend

- Erstellung einer Bibliographie ndash Quellen und Literatur (Monographien und Aufsaumltze) ndash fuumlr die Hausarbeit mit anschlieszligender Besprechung

- Schriftliche Hausarbeit (20000-30000 Zeichen = 10-15 Normseiten) anhand einer Fragestellung und mit verpflichtender Vorbesprechung in der Sprechstunde

o die Hausarbeit schlieszligt die Interpretation von Quellen ein o Abgabe bis zum Ende des Semesters

- der bdquofachdidaktische Anteilldquo fuumlr Studierende in Lehramtsstudiengaumlngen orientiert sich an den Anforderungen eines didaktischen Entwurfs

Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Proseminar kein Schein erworben werden kann Dieder Studierende ist durchgefallen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 76

b Hauptseminar allgemeine Inhalte

- Begleitung bei der selbstaumlndigen Vertiefung der in den Proseminaren eingefuumlhrten methodischen und arbeitstechnischen Kenntnisse und Fertigkeiten (so)

fuumlr eine erfolgreiche Teilnahme obligatorisch

- regelmaumlszligige Teilnahme und aktive Mitarbeit o Sitzungen duumlrfen houmlchstens zweimal und jeweils unter Vorlage einer Ent-

schuldigung versaumlumt werden o regelmaumlszligige Lektuumlre auch fremdsprachiger Texte

- muumlndliches Referat oder muumlndliche Problemaufarbeitung und Diskussionsleitung - selbstaumlndiges Bibliographieren - schriftliche Hausarbeit (40000-50000 Zeichen = 20-25 Normseiten) anhand einer

Fragestellung und mit verpflichtender Vorbesprechung in der Sprechstunde Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Hauptseminar kein Schein erworben werden kann Derdie Studierende ist durchgefallen

II Pruumlfungen

Zwischenpruumlfung

- die bdquopruumlfungsrelevante Studienleistungldquo (PSL) wird zusaumltzlich zu den obligatorischen Leistungen fuumlr Proseminare erbracht

- gepruumlft werden Methoden wissenschaftlichen Arbeitens (vgl Merkblatt zur Zwi-schenpruumlfung) und ein mit den Pruumlferinnen oder Pruumlfern vereinbartes Thema

- spaumltestens zwei Wochen vor der Pruumlfung sind beiden Pruumlferinnen oder Pruumlfern eine Literaturliste (ca 10-15 Titel ohne Handbuchartikel gezaumlhlt) und ein Thesenpapier als Voraussetzung und Grundlage einzureichen

Auch fuumlr Magisterabschluszligpruumlfungen und das erste Staatsexamen werden in der Regel The-senpapiere verlangt

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77

VII Studierwerkstatt

Die Studierwerkstatt ist eine Einrichtung der Universitaumlt Bremen In 1-2-taumlgigen Workshops (Modulen) vermitteln wir bdquoSchluumlsselkompetenzenldquo fuumlr ein erfolgreich(er)es Studium Bei uns lernen Sie methodisches bdquoHandwerkszeugldquo um noch zielgerichteter und effektiver studieren zu koumlnnen

Das Angebot der Studierwerkstatt umfaszligt

bull Unterschiedliche Lern- und Arbeitstechniken fuumlr das Studium

bull Verbesserung der Selbstorganisation durch ein optimales Zeitmanagement

bull Methoden gezielter Pruumlfungsvorbereitungen und Streszligabbau

bull Praumlsentationstechniken fuumlr den Vortrag

bull Grundtechniken des wissenschaftlichen Schreibens (fuumlr Haus- und Abschluszligarbeiten)

bull Hilfe im Schreibprozeszlig wissenschaftlicher Arbeiten durch ein Formulierungstraining

Das Programm der Studierwerkstatt ist in Grundlagen- und Themenmodule unterteilt die auf die spezifischen Anforderungen im Studium zugeschnitten sind

Neben den Workshops zur Optimierung der Studierfaumlhigkeit bietet die Studierwerkstatt fuumlr die Tutorinnen und Tutoren der Universitaumlt Bremen Themen-Workshops zur Anleitung von Lerngruppen an In diesen hochschuldidaktischen Schulungen werden die angehenden Lern-gruppenleiter auf ihre Rolle mit grundlegendem didaktischem Handwerkszeug vorbereitet In Rollenspielen wird das Erlernte unmittelbar erprobt und sowohl die kommunikative wie die soziale Kompetenz verbessert

bull Tutorenschulung ndash Grundkurs

bull Tutorenschulung ndash Aufbaukurs

bull Lehren lernen fuumlr Praktikumsbetreuer(innen) und Uumlbungsgruppenleiter(innen) in naturwis-senschaftlichen Faumlchern

Anmeldung zu allen Workshops der Studierwerkstatt uumlber die Homepage Saumlmtliche Seminare sind teilnehmerbegrenzt Um die Anmeldungen verbindlich zu machen ist eine Gebuumlhr von jeweils 8- euro zu entrichten Die Gebuumlhr ist sofort nach Anmeldung in bar bei Frau Dittmer VWG 0190 Montag ndash Freitag 900 bis 1200 Uhr zu bezahlen Die Einzahlungsquittung gilt als Anmeldebeleg Kontakt Verwaltungsgebaumlude Uni Bremen 28359 Bremen 0421 2182728 wwwstudierwerkstattuni-bremende

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Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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VIII Anhang

Beispiele fuumlr

Quellenblatt fuumlr ein Referat

Titelblatt einer Hausarbeit

Inhaltsverzeichnis

Bibliographie

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Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Universitaumlt Bremen FB 8 Institut fuumlr Geschichtswissenschaft

Art der Veranstaltung (zB Wahlpflichtbereich II General Studies) Titel der Veranstaltung Dozent Titel Vorname Name Wintersemester Sommersemester 200x0y

Titel der Hausarbeit Untertitel

Vorname Name der Verfasserin des Verfassers wohne in der und der Straszlige in der und der Stadt bzw Anschrift ersetzt durch die e-mail-Adresse bin im so und sovielten Semester und studiere Fach A Fach B Abschluszlig Matr Nordm XXXXXXX

Bremen Tag Monat Jahr

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 82

Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung Seitenzahl 11 Forschungsstand und Quellenlage Seitenzahl 12 Fragestellung Seitenzahl 2 Das erste Kapitel Seitenzahl 21 Das erste Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 22 Das zweite Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 23 Das dritte Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 3 Das zweite Kaptitel Seitenzahl 31 Das erste Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 32 Das zweite Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 321 Das erste Sub-Unterkapitel zum zweiten Unterkapitel

des zweiten Kapitels Seitenzahl 322 Das zweite Sub-Unterkapitel zum zweiten Unterkapitel

des zweiten Kapitels Seitenzahl 33 Exkurs Seitenzahl 34 Das dritte Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 4 Schluszlig Seitenzahl 41 Resultate der Untersuchung Seitenzahl 42 Offene Fragen und Ausblick Seitenzahl 5 Literaturverzeichnis Seitenzahl 51 Quellen Seitenzahl 52 Literatur Seitenzahl 53 Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung Seitenzahl 6 Anhang Seitenzahl 61 Texte Quellen Seitenzahl 62 Bilder Plaumlne Karten Seitenzahl 63 Abbildungsverzeichnis Seitenzahl

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

83

5 Literaturverzeichnis

51 Quellen Cassius Dio Roumlmische Geschichte uumlbersetzt von Otto Veh Bd 3 Zuumlrich Muumlnchen 1986

Cassius Dio Roumlmische Geschichte uumlbersetzt von Otto Veh Bd 4 Zuumlrich Muumlnchen 1986

Diodorus Siculus Diodorus of Sicily In twelve volumes mit einer englischen Uumlbersetzung

von Charles Bradford Welles Bd 8 Cambridge London 1970

Plutarch Grosse Griechen und Roumlmer eingeleitet und uumlbersetzt von Konrat Ziegler Bd 5

Zuumlrich Stuttgart 1960

Gaius Suetonius Tranquillus Opera 1 De Vita Caesarum lib VIII recensuit Maximilianus

Ihm Stuttgart ua 32003

Sueton Caumlsarenleben uumlbertragen und erlaumlutert von Max Heinemann Stuttgart 1986

52 Literatur

Cancik Hubert Hitzl Konrad (Hg) Die Praxis der Herrscherverehrung in Rom und seinen

Provinzen Tuumlbingen 2003

Clauss Manfred Kaiser und Gott Herrscherkult im roumlmischen Reich Stuttgart 1999

Dahlheim Werner Geschichte der roumlmischen Kaiserzeit (OGG 3) 3 uumlberarb und erw

Aufl Muumlnchen 2003

Giebel Marion Augustus Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten Hamburg 1984

Klauck Hans-Josef Vergoumlttlichte Menschen Der Herrscher- und Kaiserkult in Ders

(Hg) Die religioumlse Umwelt des Urchristentums II Herrscher- und Kaiserkult Philoso-

phie Gnosis Stuttgart ua 1996

Riemer Ulrike Wundergeschichten und ihre Erzaumlhlabsicht im Kontext antiker Herrscher-

verehrung in Klio 86 (2004) S 218-234

Stepper Ruth Augustus et sacerdos Untersuchungen zum roumlmischen Kaiser als Priester

(Potsdamer Altertumswissenschaftliche Beitraumlge 9) Wiesbaden 2003

Taylor Lily Ross The divinity of the roman emperor New York 1931

Weber Gregor Kaiser Traumlume und Visionen in Prinzipat und Spaumltantike Stuttgart 2000

Wlosok Antonie (Hg) Roumlmischer Kaiserkult Darmstadt 1978

Wohlmayr Wolfgang Die Apside als sakrale Form im fruumlhen roumlmischen Kaiserkult in

Brandt Barbara ua (Hg) Synergia Festschrift fuumlr Friedrich Krinzinger Bd 2 Wien

2005 S 387-394

  • Vorworte
  • I Was ist Geschichte
    • 1 Geschichte als Wissenschaft
    • 2 Literatur zur Einfuumlhrung
      • a) Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft
      • b) Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft
      • c) Geschichte der Geschichtswissenschaft
          • II Basisinformationen
            • 1 Basisinformationen (Lexika und Handbuumlcher)
              • a) Lexika und Nachschlagewerke
              • b) Handbuumlcher und Reihen
              • c) Atlanten
                • 2 Ausgewaumlhlte Uumlberblicksdarstellungen
                  • III Materialbeschaffung
                    • 1 Bibliographieren
                      • a) Systematisches Bibliographieren
                      • b) Unsystematisches Bibliographieren
                      • c) Bibliographische Hilfsmittel und Bibliographien
                        • 2 Titelaufnahme (bibliographische Angaben)
                          • Haumlufige Abkuumlrzungen (lat amp dt)
                            • 3 Bibliotheken in Bremen
                              • SuUB
                              • Die Fachsystematiken Geschichte der SuUB Bremen
                                • Gliederung
                                • Bibliothekskataloge (OPAC)
                                • Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa
                                • Bibliothek des DSM (Deutsches Schiffahrtsmuseum) Bremerhaven
                                    • 4 Fachzeitschriften
                                    • 5 Internet-Ressourcen fuumlr Historiker
                                      • IV Wissenschaftliches Arbeiten im Studium
                                        • 1 Fragestellung
                                        • 2 Literaturarbeit
                                          • a) Lesen wissenschaftlicher Texte (Informationsbeschaffung)
                                          • b) Aufbereitung des Gelesenen (Informationsverwaltung)
                                            • 3 Quellenarbeit
                                              • a) Was ist eine Quelle
                                              • b) Quellentypologie
                                              • c) Quellenkritik
                                              • d) Quelleninterpretation
                                              • e) Quelleneditionen
                                                • 4 Hilfswissenschaften und Nachbardisziplinen
                                                  • Archaumlologie
                                                    • Chronologie
                                                    • Diplomatik
                                                    • Epigraphik
                                                    • Genealogie
                                                    • Historische Geographie
                                                    • Heraldik
                                                    • Numismatik
                                                    • Palaumlographie
                                                    • Papyrologie
                                                    • Philologie
                                                    • Prosopographie
                                                    • Sphragistik
                                                      • V Praumlsentation des Materials
                                                        • 1 Grundregeln
                                                        • 2 Das Referat
                                                          • a) Funktion und Ziele des Referats
                                                          • b) Regeln fuumlr Houmlrtexte
                                                          • c) Das Thesenpapier
                                                            • 3 Die Hausarbeit
                                                              • a) Die aumluszligere Form der Hausarbeit
                                                              • b) Der Aufbau der Hausarbeit
                                                              • c) Zehn Basisregeln fuumlr die sprachliche Gestaltung wissenschaftlicher Hausarbeiten
                                                              • d) Zitation
                                                              • e) Belegtechnik
                                                                  • VI Standards in der Lehre
                                                                  • VII Studierwerkstatt
                                                                  • VIII Anhang
                                                                    • Beispiele fuumlr
                                                                      • Quellenblatt fuumlr ein Referat
                                                                      • Titelblatt einer Hausarbeit
                                                                      • Inhaltsverzeichnis
                                                                      • Bibliographie
Page 8: Institut für Geschichte der Universität Bremen...Bernbeck, Reinhard: Theorien in der Archäologie, Tübingen / Basel 1997. Eggers, Hans Jürgen: Einführung in die Vorgeschichte,

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 8

Doch wozu eigentlich Geschichte Immer aktuell geblieben ist die Frage nach Nutzen und Nachteil der Historie fuumlr das Leben4 Auch wenn es keine allgemeinguumlltigen Antworten auf diese Frage geben kann weiszlig man doch was sie nicht oder nicht mehr ist Gemeint ist das Konzept der bdquoHistoria Magistra Vitaeldquo Die Geschichte liefert keine moralischen oder politi-schen Erkenntnisse aus denen zukuumlnftiges Handeln ableitbar waumlre Gleichwohl bietet sie als eine Reflexionswissenschaft die die Bedingungen moumlglichen menschlichen Handelns unter-sucht ein fuumlr die Gegenwart und Zukunft erforderliches Orientierungswissen Leichter ist die Frage zu beantworten welche konkreten Kompetenzen Sie in Ihrem Ge-schichtsstudium erwerben Uumlber das methodische und inhaltliche Fachwissen einzelner Epo-chen und Teildisziplinen hinaus vermittelt das Geschichtsstudium eine arbeitstechnisch-methodische Kompetenz die nicht nur auf den engeren Bereich der Geschichtswissenschaft anwendbar ist Sie lernen sich selbstaumlndig und methodisch kontrolliert in relativ kurzer Zeit in ein Thema einzuarbeiten das akkumulierte Wissen aufzubereiten und es in muumlndlicher und schriftlicher Form wiederzugeben Dieser Leitfaden moumlchte Sie beim Erwerb dieser Qualifi-kationen unterstuumltzen

2 Literatur zur Einfuumlhrung

a) Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft

Allgemein Bloch Marc Apologie der Geschichtswissenschaft oder Der Beruf des Historikers Nach der von

Eacutetienne Bloch edierten franzoumlsischen Ausgabe hg v Peter Schoumlttler Stuttgart 2002

Burschel Peter ua Geschichte Ein Tutorium Freiburg im Breisgau 1997

Daniel Ute Kompendium Kulturgeschichte Theorie Praxis Schluumlsselwoumlrter 5 durchges u aktu-al Aufl Frankfurt am Main 2006

Evans Richard J Fakten und Fiktionen Uumlber die Grundlagen historischer Erkenntnis Frankfurt am Main ua 1998 (gut lesbare Einfuumlhrung in das historische Denken)

Goertz Hans-Juumlrgen Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998

Jordan Stefan Einfuumlhrung in das Geschichtsstudium Stuttgart 2005

Sellin Volker Einfuumlhrung in die Geschichtswissenschaft Goumlttingen 2005 (erw Neuausgabe)

Ur- und Fruumlhgeschichte (Allgemeine Werke wenn nicht in Klammern Epocheneingrenzung) Bernbeck Reinhard Theorien in der Archaumlologie Tuumlbingen Basel 1997

Eggers Hans Juumlrgen Einfuumlhrung in die Vorgeschichte 4 Auflage mit Nachwort von Claudia Theune und aktualisiertem Literaturverzeichnis Berlin 2004

Eggert Manfred KH Praumlhistorische Archaumlologie Konzepte und Methoden Tuumlbingen ua 2001

Ericsson Ingolf Archaumlologie der Neuzeit Ziele und Abgrenzungen einer jungen Disziplin der archaumlo-logischen Wissenschaft in Ausgrabungen und Funde 40 19951 S7-13 (Neuzeit)

Fansa M ua (Hg) Archaumlologie Land Niedersachsen 400000 Jahre Geschichte Oldenburg 2004

Fehring GP Die Archaumlologie des Mittelalters Eine Einfuumlhrung Stuttgart 2000 (Mittelalter)

4 Vgl das gleichnamige Werk Nietzsche Friedrich Vom Nutzen und Nachtheil der Historie fuumlr das Leben

Leipzig 1924

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

9

Ders Stadtarchaumlologie in Deutschland Archaumlologie in Deutschland Stuttgart 1996 (Mittelalter)

Helmig Guido ua (Hg) Center ndash Region ndash Periphery Medieval Europe Basel 2002 (Neuzeit)

Alte Geschichte Blum Hartmut Wolters Reinhard Alte Geschichte studieren Konstanz 2006

Gehrke Hans-Joachim Schneider Hellmuth (Hg) Geschichte der Antike Ein Studienbuch Stuttgart ua 2000

Guumlnther Rosmarie Einfuumlhrung in das Studium der Alten Geschichte 2 durchges Aufl Paderborn ua 2004

Wirbelauer Eckhard (Hg) Antike (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen 2004

Mann Christian Antike Einfuumlhrung in die Altertumswissenschaften (Akademie Studienbuumlcher Ge-schichte) Berlin 2008

Mittelalter Goetz Hans-Werner Proseminar Geschichte Mittelalter 3 uumlberarb Aufl Stuttgart 2006 (grundle-

gend)

Hilsch Peter Das Mittelalter - die Epoche Konstanz 2006

Muumlller Harald Mittelalter (Akademie Studienbuumlcher Geschichte) Berlin 2008

Quirin Heinz Einfuumlhrung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte Stuttgart 51991

Fruumlhe Neuzeit Emich Birgit Geschichte der Fruumlhen Neuzeit studieren Konstanz 2006

Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006 (auch uumlber den Bereich der Fruumlhen Neuzeit hinaus aufgrund der anschaulichen Darstellung be-sonders empfehlenswert)

Neuere und Neueste Geschichte Metzler Gabriele Einfuumlhrung in das Studium der Zeitgeschichte Paderborn 2004

Moumlller Horst Wengst Udo Einfuumlhrung in die Zeitgeschichte Muumlnchen 2003

Opgenoorth Ernst Schulz Guumlnther Einfuumlhrung in das Studium der Neueren Geschichte 6 vollst uumlberarb Aufl Paderborn 2001

Peter Matthias Schroumlder Hans-Juumlrgen Einfuumlhrung in das Studium der Zeitgeschichte Paderborn ua 1994 (Ein guter Uumlberblick uumlber Literatur und Hilfsmittel)

Schulz Gerhard Einfuumlhrung in die Zeitgeschichte Darmstadt 1997

Schulze Winfried Einfuumlhrung in die neuere Geschichte Stuttgart 42002

Lateinamerikanische Geschichte Schuumlller Karin Einfuumlhrung in das Studium der iberischen und lateinamerikanischen Geschichte

Muumlnster Aschendorff 2000

Osteuropaumlische Geschichte Emeliantseva Ekaterina ua (Hg) Einfuumlhrung in die Osteuropaumlische Geschichte Stuttgart 2008

Torke Hans-Joachim Einfuumlhrung in die Geschichte Ruszliglands Muumlnchen 1997

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 10

Zernack Klaus Osteuropa Eine Einfuumlhrung in seine Geschichte Muumlnchen 1977

Schiffahrtsgeschichte Broeze Frank (Hg) Maritime history at the crossroads a critical review of recent historiography in

Research in maritime history Bd 9 St JohnrsquosNF 1995

Fachdidaktik Guumlnther-Arndt Hilke (Hg) Geschichtsdidaktik Praxishandbuch fuumlr die Sekundarstufe I und II Ber-

lin 2003

Huhn Jochen Geschichtsdidaktik Eine Einfuumlhrung Koumlln 1994

Sauer Michael Geschichte unterrichten Eine Einfuumlhrung in die Didaktik und Methodik 5 aktual u erg Aufl Seelze 2006

b) Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft Appleby Joyce Telling the Truth about History London 1995

Bloch Marc ua Schrift und Materie der Geschichte Vorschlaumlge zur systematischen Aneignung his-torischer Prozesse Frankfurt am Main 1977

Conrad Christoph Kessel Martina (Hg) Geschichte schreiben in der Postmoderne Beitraumlge zur ak-tuellen Diskussion Stuttgart 1994

Corneliszligen Christoph Geschichtswissenschaft Eine Einfuumlhrung Frankfurt am Main 2000

Droysen Johann Gustav Historik historisch-kritische Ausgabe von Peter Ley Stuttgart 1977

Duumllmen Richard van Historische Anthropologie Entwicklung ndash Probleme ndash Aufgaben Koumlln ua 22001

Eibach Joachim Lottes Guumlnther (Hg) Kompaszlig der Geschichtswissenschaft Ein Handbuch Goumlttin-gen 2002

Goertz Hans-Juumlrgen Umgang mit Geschichte Eine Einfuumlhrung in die Geschichtstheorie Reinbek 1995

Grafton Anthony Die tragischen Urspruumlnge der deutschen Fuszlignote Berlin 1995

Jordan Stefan Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaft Paderborn ua 2009

Koselleck Reinhart Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main 52003

Landwehr Achim Geschichte des Sagbaren Einfuumlhrung in die historische Diskursanalyse (Histori-sche Einfuumlhrungen 8) Tuumlbingen 2001

Lorenz Chris Konstruktion der Vergangenheit Eine Einfuumlhrung in die Geschichtstheorie Koumlln ua 1997

Maurer Michael (Hg) Aufriss der historischen Wissenschaften 7 Bde Stuttgart 2001-2005

Medick Hans Hausen Karin (Hg) Geschlechtergeschichte und allgemeine Geschichte Herausforde-rungen und Perspektiven Goumlttingen 1998

Mergel Thomas Welskopp Thomas (Hg) Geschichte zwischen Kultur und Gesellschaft Beitraumlge zur Theoriedebatte Muumlnchen 1997

Raulff Ulrich (Hg) Mentalitaumlten-Geschichte Zur historischen Rekonstruktion geistiger Prozesse Berlin 1987

Sarasin Philipp Geschichtswissenschaft und Diskursanalyse Frankfurt am Main 2003

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

11

c) Geschichte der Geschichtswissenschaft

Allgemein Bruch Ruumldiger vom Muumlller Rainer A (Hg) Historikerlexikon Von der Antike bis zum 20 Jahr-

hundert 2 erw und uumlberarb Aufl Muumlnchen 2002

Hardtwig Wolfgang (Hg) Uumlber das Studium der Geschichte Muumlnchen 1990 (Sammlung bdquoklassi-scherldquo Aufsaumltze uumlber das Geschichtsstudium)

Kuumlttler Wolfgang ua (Hg) Geschichtsdiskurs 5 Bde Frankfurt am Main 1993-1999

Middell Matthias Sammler Steffen (Hg) Alles Gewordene hat Geschichte Die Schule der Annales in ihren Texten 1929-1992 Leipzig 1994

Raphael Lutz Geschichtswissenschaft im Zeitalter der Extreme Theorien Methoden Tendenzen von 1900 bis zur Gegenwart Muumlnchen 2003

Reinhardt Volker (Hg) Hauptwerke der Geschichtsschreibung Stuttgart 1997

Smith Bonnie G The Gender of History Men Women and Historical Practice CambridgeMass 2000

Stern Fritz (Hg) Geschichte der Geschichtsschreibung Moumlglichkeiten Aufgaben Methoden Texte von Voltaire bis zur Gegenwart Muumlnchen 1966

Wehler Hans-Ulrich (Hg) Deutsche Historiker 9 Bde Goumlttingen 1971-1982

Ur- und Fruumlhgeschichte Freeden Uta von Schnurbein Siegmar von (Hg) Spuren der Jahrtausende Archaumlologie und Ge-

schichte in Deutschland Stuttgart 2002

Menghin Wilfried Planck Dieter (Hg) Menschen Zeiten Raumlume Archaumlologie in Deutschland Stuttgart 2002

Bahn Paul G Renfrew Colin Archaeology Theories Methods and Practice London 52005

Alte Geschichte Brown Peter Autoritaumlt und Heiligkeit Aspekte der Christianisierung des roumlmischen Reiches Stuttgart

1998 (Spaumltantike)

Finley Moses I Antike und moderne Demokratie Stuttgart 1980

Gehrke Hans-Joachim Zwischen Altertumswissenschaft und Geschichte Standortbestimmung der Alten Geschichte am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts in Schwinge E-R (Hg) Die Wissen-schaft vom Altertum am Ende des 2 Jahrtausends n Chr Stuttgart Leipzig 1995 S 160-197

Houmllkeskamp Karl-Joachim Rekonstruktion einer Republik Die politische Kultur des antiken Rom und die Forschung der letzten Jahrzehnte Muumlnchen 2004 (Republik)

Nippel Wilfried (Hg) Uumlber das Studium der Alten Geschichte Muumlnchen 1993

Mittelalter Borgolte Michael Sozialgeschichte des Mittelalters Eine Forschungsbilanz nach der deutschen Ein-

heit (HZ Beihefte NF 22) Muumlnchen 1996

Goetz Hans-Werner (Hg) Mediaumlvistik im 21 Jahrhundert Stand und Perspektiven der internationa-len und interdisziplinaumlren Mittelalterforschung Muumlnchen 2003

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 12

Goetz Hans-Werner Moderne Mediaumlvistik Stand und Perspektiven der Mittelalterforschung Darm-stadt 1999

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Boumldeker Hans Erich (Hg) Aufklaumlrung und Geschichte Studien zur deutschen Geschichtswissen-

schaft im 18 Jahrhundert Goumlttingen sup21992

Iggers Georg G Geschichtswissenschaft im 20 Jahrhundert Ein kritischer Uumlberblick im internatio-nalen Zusammenhang 2 durchges Aufl Goumlttingen 1996

Jarausch Konrad H Sabrow Martin (Hg) Die historische Meistererzaumlhlung Deutungslinien der deutschen Nationalgeschichte nach 1945 Goumlttingen 2002

Sabrow Martin Das Diktat des Konsenses Geschichtswissenschaft in der DDR 1949-1969 Muumlnchen 2001

Schieder Wolfgang Sellin Volker (Hg) Sozialgeschichte in Deutschland Entwicklungen und Per-spektiven im internationalen Vergleich 4 Bde Goumlttingen 1986-1987

Schulze Winfried Oexle Otto Gerhard (Hg) Deutsche Historiker im Nationalsozialismus Frankfurt am Main 1999

Lateinamerikanische Geschichte Grenz Wolfgang (Hg) Deutschsprachige Lateinamerika-Forschung Institutionen Wissenschaftler

und Experten in Deutschland Oumlsterreich und der Schweiz Neuere Veroumlffentlichungen Frankfurt am Main Vervuert 1993

Holloway Thomas H (Hg) A Companion to Latin American History Malden Blackwell 2008

Martiacuten Acosta Emelina (Hg) Metodologiacutea y nuevas liacuteneas de investigacioacuten de la historia de Ameacuteri-ca Burgos Universidad de Burgos 2001

Sosa Ignacio Hanley Brian Francis Connaughton Historiografiacutea latinoamericana contemporanea Mexico Universidad Nacional Autonoma de Mexico 1999

Osteuropaumlische Geschichte Barber John Soviet Historians in Crisis 1928-1932 (= Studies in Soviet History and Science) Basing-

stoke ua 1981

Baron Samuel H Heer Nancy W (Hg) Windows on the Russian Past Essays on Soviet Histori-ography since Stalin ColumbusOhio 1977

Bohn Thomas M Russische Geschichtswissenschaft von 1880 bis 1905 Pavel N Miljukov und die Moskauer Schule (= Beitraumlge zur Geschichte Osteuropas 25) Koumlln ua 1998

Burleigh Michael Germany Turns Eastwards A Study of Ostforschung in the Third Reich Cam-bridge 1988

Fitzpatrick Sheila Revisionism in Retrospect A Personal View in Slavic Review 673 (2008) S 682-704

Haar Ingo Deutsche ldquoOstforschungrdquo und Antisemitismus in Zeitschrift fuumlr Geschichtswissenschaft 486 (2000) S 485-508

Haar Ingo Historiker im Nationalsozialismus Deutsche Geschichtswissenschaft und der bdquoVolksndashtumskampfldquo im Osten Goumlttingen 2000

Oberlaumlnder Erwin (Hg) Geschichte Osteuropas Zur Entwicklung einer historischen Disziplin in Deutschland Oumlsterreich und der Schweiz 1945-1990 Stuttgart 1992

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

13

II Basisinformationen

1 Basisinformationen (Lexika und Handbuumlcher)

Eine sinnvolle Fragestellung kann nicht ohne Vorkenntnisse entwickelt werden man braucht fuumlr sie ein fundiertes Grund- oder bdquoAssoziationsldquowissen Dieses ist zweifach strukturiert zum einen synchron dh man fragt danach was zeitgleich zu dem untersuchten Phaumlnomen ge-schehen ist und in welcher Beziehung es zu diesen Geschehnissen stand Zum anderen dia-chron dh man fragt danach was vor bzw nach dem untersuchten Phaumlnomen geschah wie es also auf der Zeitachse zu verorten ist Zur Erarbeitung des Kontextwissens dienen vor allem Lexika und Handbuumlcher

a) Lexika und Nachschlagewerke Fachlexika dienen der Erstinformation uumlber einen begrenzten Sachverhalt Man verwendet sie am Anfang der Beschaumlftigung mit einem bislang unvertrauten Gegenstand sowie zur Beseiti-gung von punktuellen Wissensluumlcken die sich im Lauf der Recherchen ergeben Die in einem Lexikonartikel enthaltenen Informationen sind allerdings meist sehr knapp und reichen fuumlr eine vertiefte Beschaumlftigung mit einem Thema nicht aus

Historische Lexika Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL) Hamm 1975ff (httpwwwbautzdebbkl)

Allgemeine deutsche Biographie [ADB] hg v der Historischen Commission bei d Kgl Akademie d Wissenschaften 56 Bde Leipzig 1875-1912 ND Berlin 1967-1971 (Internet httpmdz1bib-bvbde~ndbadb_indexhtml)

Asendorf Manfred ua Geschichte Lexikon der wissenschaftlichen Grundbegriffe Reinbek 1994

Bayer Erich Woumlrterbuch zur Geschichte Begriffe und Fachausdruumlcke 5 neugestaltete u erw Aufl Stuttgart 2003

Deutsches biographisches Archiv Neue Folge bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts Muumlnchen 1989ff (mit Deutschem biographischem Index Zugriff per Microfiche und online)

dtv-Atlas zur Weltgeschichte Karten und chronologischer Abriszlig 2 Bde Muumlnchen 271993

Fischer Lexikon Geschichte aktual u uumlberarb Aufl Frankfurt am Main 2003 (empfehlenswert)

Geschichtliche Grundbegriffe Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland 7 Bde und ein Registerband Stuttgart 1972-1992

Haberkern Eugen Wallach Joseph Friedrich Hilfswoumlrterbuch fuumlr Historiker Tuumlbingen ua 92001

Handwoumlrterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte (HRG) 5 Bde Berlin 1971-1998

Jaumlger Friedrich (Hg) Enzyklopaumldie der Neuzeit bisher 4 Baumlnde Stuttgart 2006

Jordan Stefan Lexikon Geschichtswissenschaft Hundert Grundbegriffe Ditzingen 2002

Lexikon fuumlr Theologie und Kirche (LThK) 11 Bde 3 voumlllig neu bearb Aufl Freiburg 1993-2001

Meyers Taschenlexikon Geschichte 6 Bde Mannheim 21989

Neue deutsche Biographie [NDB] hg v der Historischen Kommission bei d Bayrischen Akademie d Wissenschaften Muumlnchen 1953ff (Internet httpwwwndbbadw-muenchende)

Der Groszlige Ploetz Die Daten-Enzyklopaumldie der Weltgeschichte Daten Fakten Zusammenhaumlnge Koumlln 332002

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 14

Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG) 8 Bde 4 voumlllig neu bearb Aufl Tuumlbingen 1998-2005

Theologische Realenzyklopaumldie (TRE) 36 Bde Berlin ua 1977-2004

Woumlrterbuch Geschichte hg v Konrad Fuchs Heribert Raab Muumlnchen 132002 (fruumlher unter dem Titel bdquodtv-Woumlrterbuch zur Geschichteldquo erschienen breiter als HaberkernWallach)

Ur- und Fruumlhgeschichte Reallexikon der Vorgeschichte Bd 1-14 Berlin 1924-1929

Filip J Enzyklopaumldisches Handbuch zur Ur- und Fruumlhgeschichte 2 Bde Prag 1966

Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA) 2 voumlllig neu bearbeitete Auflage Bd 1ff Berlin New York 1973ff

Alte Geschichte The Oxford Classical Dictionary (OCD) Oxford 31996 Paulyrsquos Realencylopaumldie der classischen Altertumswissenschaft (RE) 68 Bde in zwei Reihen [A-P

und R-Z] Stuttgart bzw Muumlnchen 1893-1999 (absolut grundlegend) Der Kleine Pauly (KlP) 5 Bde Stuttgart Muumlnchen 1964-1975 ND Muumlnchen 1979 Der Neue Pauly (DNP) 16 Bde Stuttgart 1996-2005 Reallexikon fuumlr Antike und Christentum (RAC) Stuttgart 1950ff (auch fuumlr die Antike von Bedeutung)

Mittelalter Dictionary of the Middle Ages (DMA) 8 Bde New York 1982-1989 Die deutsche Literatur des Mittelalters Verfasserlexikon (VLex) Berlin 1978-2001 Supplemente ab

2001 Lexikon des Mittelalters (LexMA) 9 Bde Muumlnchen Zuumlrich 1980-2003 (absolut grundlegend)

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Dewald Jonathan (Hg) Europe 1450 to 1789 6 Bde New York 2004 Enzyklopaumldie der Neuzeit Stuttgart 2006ff Schneiders Werner (Hg) Lexikon der Aufklaumlrung Deutschland und Europa Muumlnchen 1995

Lateinamerikanische Geschichte Alexander Robert J (Hg) Bibliographical Dictionary of Latin American and Caribbean Political

Leaders New York Greenwood Press 1988 Collier Simon ua (Hg) The Cambridge Encyclopedia of Latin America and the Caribbean Cam-

bridge Cambridge University Press 1985 Tenenbaum Barbara A ua (Hg) Encyclopedia of Latin American History and Culture 5 Bde New

York Scribnerrsquos 1996 Velaacutezquez Bonilla Carmela Diccionario de teacuterminos coloniales San JoseacuteCR Editorial de la

Universidad de Costa Rica 2005 Zudem existieren zu allen Staaten Lateinamerikas einzelstaatliche Lexika die in der Reihe ldquoHistorical

Dictionary of [Land]ldquo erschienen sind

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

15

Osteuropaumlische Geschichte Bolšaja sovetskaja ėnciklopedija Bd 1-65 1Auflage Moskva 1926ff

Brown A The Soviet Union A Biographical Dictionary London 1990

Čuguev V The Biographical Dictionary of the Former Soviet Union London ua 1992

Čuguev V ua Kto estrsquo kto v Rossii I byvšem SSSR vydajuščiesja ličnosti byvšego Sovetskogo So-juza Rossii I emigracii Moskva 1994

Enciklopediceskij slovarrsquo Brokgauz I Efron Bd 1-86 Moskva 1890-1907

Kallinikov P Russkij biografičeskij slovarrsquo 20 Bde Moskva 1998-2001

McCauley M Who is Who in Russia since 1900 London ua 1997

Puškarev SG Dictionary of Russian historical terms from the eleventh century to 1917 New Haven 1970

Sovetskaja istoričeskaja ėnciklopedija 16 Bde Moskva 1961-1976

Torke H-J Lexikon der Geschichte Russlands Von den Anfaumlngen bis zur Oktoberrevolution Muumln-chen 1985

The modern encyclopedia of Russian and Soviet history Bd 1-60 Gulf Breeze 1976-2001

Schiffahrtsgeschichte Oxford Encyclopedia of Maritime History 4 Bde New York 2007

Kemp Peter (Hg) The Oxford companion to ships amp the sea Oxford 1976

b) Handbuumlcher und Reihen Handbuumlcher dienen der Information uumlber einen historischen Zusammenhang Im Gegensatz zu Lexika bieten sie eine zusammenhaumlngende Darstellung des Forschungsstandes Ihr Aufbau ist meist chronologisch-geographisch und nicht systematisch Dennoch eignen sie sich zur Erar-beitung der bdquoharten Faktenldquo eines konkreten Themenbereichs was sie auch zu einer wertvol-len Hilfe bei der Vorbereitung auf Pruumlfungen macht

Allgemein Ariegraves Philippe Duby George (Hg) Geschichte des privaten Lebens 5 Bde Frankfurt am Main

1989-1995

Berg Christa ua (Hg) Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte 6 Bde Muumlnchen 1987-1998

Blickle Peter (Hg) Handbuch der Geschichte Europas Stuttgart 2002ff (Einzelbaumlnde beachten)

Cipolla Carlo M Borchardt Knut (Hg) Europaumlische Wirtschaftsgeschichte 5 Bde Stuttgart ua 1976-1980

Duby Georges Perrot Michelle (Hg) Geschichte der Frauen 5 Bde Frankfurt am Main 1993-1995

Fischer Wolfram (Hg) Handbuch der europaumlischen Wirtschafts- und Sozialgeschichte 6 Bde Stutt-gart 1980-1993

Gebhardt Bruno (Hg) Handbuch der deutschen Geschichte 10 voumlllig neu bearb Auflage 24 Bde Stuttgart 2001-2006

Groh Dieter (Hg) Propylaumlen Geschichte Deutschlands 9 Bde Berlin 1983-1995

Henning Friedrich Wilhelm Handbuch der Wirtschafts- und Sozialgeschichte Deutschlands 3 Bde Paderborn ua 1991-1999

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 16

Jaumlger Friedrich ua (Hg) Handbuch der Kulturwissenschaften 3 Bde Stuttgart 2004

Jedin Hubert (Hg) Handbuch der Kirchengeschichte 7 Bde Freiburg ua 1962-1979

Jeserich Kurt A ua (Hg) Deutsche Verwaltungsgeschichte 6 Bde Stuttgart 1983-1988

Koumlbler Gerhard Historisches Lexikon der deutschen Laumlnder Die deutschen Territorien und reichs-unmittelbaren Geschlechter vom Mittelalter bis zur Gegenwart Muumlnchen 61999

Koumlnig Wolfgang (Hg) Propylaumlen Technikgeschichte 5 Bde Berlin 1990-1992

Schieder Theodor (Hg) Handbuch der europaumlischen Geschichte 7 Bde Stuttgart 1968-1992

Wehler Hans-Ulrich (Hg) Moderne deutsche Geschichte Von der Reformation bis zur Vereinigung 12 Bde Frankfurt am Main 1985-1997

Handbuch-Reihen Fischer-Weltgeschichte 36 Bde Frankfurt am Main 1965-83

Oldenbourg Geschichte Lehrbuch (OGL) Muumlnchen 2000ff

Oldenbourg-Grundriszlig der Geschichte (OGG) Muumlnchen (jeweils neueste Auflage benutzen)

Enzyklopaumldie Deutscher Geschichte (EDG) 26 Bde Muumlnchen 1988ff (jeweils neueste Auflage be-nutzen)

Alte Geschichte Aufstieg und Niedergang der Roumlmischen Welt (ANRW) 3 Reihen mit jeweils mehreren Baumlnden Ber-

lin New York 1972ff (httpwwwcsukyedu~raphaelscaifeanrwhtml ndash Index)

The Cambridge Ancient History (CAH) 12 Bde 1923-1939 voumlllige Neubearbeitung seit 1970

Handbuch der Altertumswissenschaft (HdA) begr von Iwan von Muumlller fortgef von Hermann Bengtson Muumlnchen 1885ff (eine Uumlbersicht bei Jaumlger Gerhard Einfuumlhrung in die klassische Phi-lologie Muumlnchen 31989)

Mittelalter The New Cambridge Medieval History 7 Bde Cambridge 1995

Kroeschell Karl Deutsche Rechtsgeschichte Bd 1 bis 1250 Koumlln ua 122008 Bd 2 bis 1650 Koumlln ua 92008 [Bd 3 seit 1650 Koumlln ua 52008]

Fruumlhe Neuzeit Brady Thomas A (Hg) Handbook of European History 1400-1600 Late Middle Ages Renaissance

and Reformation Leiden ua 1994ff

Dewald Jonathan (Hg) Europe 1450 to 1789 6 Bde New York 2004

Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006

Neuere und Neueste Geschichte Aubin Hermann Zorn Wolfgang (Hg) Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte

2 Bde Stuttgart 1971-1976

Huber Ernst Rudolf Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789 8 Bde Stuttgart ua 1957-1991

Ders (Hg) Dokumente zur Deutschen Verfassungsgeschichte im 19 und 20 Jahrhundert 4 Bde und ein Registerband Stuttgart 31978-1992

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

17

Koumlbler Gerhard Historisches Lexikon der deutschen Laumlnder Die deutschen Territorien und reichs-unmittelbaren Geschlechter vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 uumlberarb u erg Aufl Muumlnchen 2007

Koumlnig Wolfgang (Hg) Propylaumlen Technikgeschichte 5 Bde Berlin 1990-1992

Schieder Theodor (Hg) Handbuch der europaumlischen Geschichte 7 Bde Stuttgart 1968-1992

Lateinamerikanische Geschichte Bernecker Walther ua (Hg) Handbuch der Geschichte Lateinamerikas 3 Bde Stuttgart Klett-

Cotta 1992-1996

Bethell Leslie (Hg) The Cambridge History of Latin America 11 Bde Cambridge ua Cambridge University Press 1984-1995

Bulmer-Thomas Victor ua (Hg) The Cambridge Economic History of Latin America 2 Bde Cam-bridge Cambridge University Press 2006

Trigger Bruce G (Hg) The Cambridge History of the Native Peoples of the Americas 3 Bde Cam-bridge ua Cambridge University Press 1996-2000

Osteuropaumlische Geschichte Haumann Heiko Geschichte Ruszliglands Zuumlrich 22003

Hellmann Manfred ua (Hg) Handbuch der Geschichte Russlands Bd1-6 Stuttgart 1981-2004

Kappeler Andreas Russische Geschichte Muumlnchen 1997

Stoumlkl Guumlnther Russische Geschichte Von den Anfaumlngen bis zur Gegenwart Stuttgart 1965

The Cambridge History of Russia Bd 1-3 Cambridge 2006

Torke H-J Einfuumlhrung in die Geschichte Russlands Muumlnchen 1997

Fachdidaktik Bergmann Klaus ua (Hg) Handbuch der Geschichtsdidaktik Seelze-Velber 51997

Mayer Ulrich ua (Hg) Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht SchwalbachTs 2004

Pandel Hans-Juumlrgen Schneider Gerhard (Hg) Handbuch Medien im Geschichtsunterricht Schwal-bachTs 1999

c) Atlanten Groszliger historischer Weltatlas 4 Bde Muumlnchen 1978-1996

Barrington Atlas of the Greek and Roman World unter Mitwirkung zahlreicher Wissenschaftler hg v Richard A Talbert Princeton Oxford 2000

Putzger Historischer Weltatlas Berlin 1032002

Daruumlber hinaus gibt es etliche regionalhistorische Atlanten und thematische Kartenwerke

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 18

2 Ausgewaumlhlte Uumlberblicksdarstellungen

Ur- und Fruumlhgeschichte (In Klammern Epochen- Themeneingrenzung) Beilke-Voigt I Das Opfer im archaumlologischen Befund Studien zu den sog Bauopfern kultischen

Niederlegungen und Bestattungen in ur- und fruumlhgeschichtlichen Siedlungen Norddeutschlands und Daumlnemarks RahdenWestfalen 2006 (Bauopfer)

Biel J Rieckhoff S Die Kelten in Deutschland Stuttgart 2001 (Vorroumlmische Eisenzeit Hallstatt-zeit Lategravenezeit)

Brather S Ethnische Interpretationen in der fruumlhgeschichtlichen Archaumlologie Berlin 2004 (Ethni-sche Deutung)

Burmeister St Muumlller-Scheeszligel N Soziale Gruppen - kulturelle Grenzen Muumlnster 2006 (Sozialge-schichte aus archaumlologischer Perspektive)

Fassbinder Stefan Wallfahrt Andacht und Magie Religioumlse Anhaumlnger und Medaillen in Beitraumlge zur neuzeitlichen Froumlmmigkeitsgeschichte Suumldwestdeutschlands aus archaumlologischer Sicht (Zeit-schrift fuumlr Archaumlologie des Mittelalters Beiheft 18) Bonn 2003 (Mittelalter Fruumlhe Neuzeit)

Fluumleler Marianne ua (Hg) Stadtluft Hirsebrei und Bettelmoumlnch Die Stadt um 1300 Stuttgart 1992 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

Hinz H-M Wieczorek A (Hg) Europas Mitte um 1000 Beitraumlge zur Geschichte Kunst und Ar-chaumlologie Bd 1 Stuttgart 2000 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

Jockenhoumlvel A Kubach W Bronzezeit in Deutschland Stuttgart 1994 (Bronzezeit)

Jungklaus Bettina Die anthropologische Bearbeitung der Skelette vom fruumlhneuzeitlichen Pauli-Friedhof der Brandenburger Neustadt in Archaumlologische Untersuchungen in der Neustadt Bran-denburg Brandenburg 1998 S85-94 (Neuzeit)

Lohrke B Kinder in der Merowingerzeit Graumlber von Maumldchen und Jungen in der Alemannia Rah-denWestfalen 2004 (Voumllkerwanderungszeit Fruumlhes Mittelalter)

Luumlning J Steinzeitliche Bauern in Deutschland Die Landwirtschaft im Neolithikum Bonn 2000 (Steinzeit)

Muumlller-Wille M ua Fruumlhstaumldtische Zentren der Wikingerzeit und ihr Hinterland Stuttgart 2002 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

Neumeister-Taroni B Rippmann D (Hg) Gesellschaft und Ernaumlhrung um 1000 Eine Archaumlologie des Essens Vevey 2000 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

Owen Linda R ua Von der Geburt bis zum Tode Individuelle und gesellschaftliche Dimensionen von Alter und Geschlecht in der Urgeschichte Konferenzband HU Berlin 2004 Berlin 2004 S143-520 (Gender)

Stiegemann C Wemdorf M (Hg) Kunst und Kultur in der Karolingerzeit Mainz 1999 (Voumllker-wanderungszeit Fruumlhes Mittelalter)

Voumllling Th Germanien an der Zeitenwende Studien zum Kulturwandel beim Uumlbergang von der vor-roumlmischen Eisenzeit zur aumllteren roumlmischen Kaiserzeit in der Germania Magna Oxford 2005 (Rouml-mische Kaiserzeit)

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

19

Alte Geschichte Bleicken Jochen Die athenische Demokratie 4 voumlllig uumlberarb und wesentl erw Aufl Paderborn

1995

Ders Die Verfassung der Roumlmischen Republik Grundlagen und Entwicklung Paderborn 82000

Ders Verfassungs- und Sozialgeschichte des Roumlmischen Kaiserreiches 2 Bde Paderborn 81995

Dahlheim Werner Die Antike Griechenland und Rom von den Anfaumlngen bis zur Expansion des Is-lam Paderborn 62002

Kloft Hans Die Wirtschaft der griechisch-roumlmischen Welt Eine Einfuumlhrung Darmstadt 1992

Meier Christian Res publica amissa Eine Studie zu Verfassung und Geschichte der spaumlten roumlmischen Republik Frankfurt am Main 31997

Die Oldenbourg-Grundrisse (Muumlnchen) fuumlr die Gebiete der griechischen und roumlmischen Geschichte enthalten am Schluszlig ausfuumlhrliche Uumlbersichten uumlber die wichtigen Quellen und besonders zu beach-tende wissenschaftliche Literatur

Schuller Wolfgang Griechische Geschichte 5 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen 2002 Gehrke Hans-Joachim Geschichte des Hellenismus 3 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen 2003 Bleicken Jochen Geschichte der Roumlmischen Republik Muumlnchen 62004 Dahlheim Werner Geschichte der Roumlmischen Kaiserzeit 3 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen

2003 Martin Jochen Spaumltantike und Voumllkerwanderung Muumlnchen 42001 Schreiner Peter Byzanz Muumlnchen 21994

Mittelalter Pohl Walter Die Voumllkerwanderung Eroberung und Integration Stuttgart ua 2002

Angenendt Arnold Das Fruumlhmittelalter Die abendlaumlndische Christenheit von 400-900 Stuttgart 32001

Geary Patrick J Die Merowinger Europa vor Karl dem Groszligen Muumlnchen 22004

Althoff Gerd Die Ottonen Koumlnigsherrschaft ohne Staat 2 erw Aufl Stuttgart 2005

Boshof Egon Die Salier 4 aktual Aufl Stuttgart 2000

Engels Odilo Die Staufer 7 uumlberarb u erg Aufl Stuttgart 2000

Mayer Hans E Geschichte der Kreuzzuumlge 9 verb Aufl Stuttgart 2000

Schulze Hans K Grundstrukturen der Verfassung im Mittelalter 3 Bde Stuttgart 199098

McCormick Michael Origins of European Economy Communications and Commerce AD 300-900 Cambridge 2001

Flasch Kurt Das philosophische Denken im Mittelalter von Augustinus bis Macchiavelli Stuttgart 22000 (grundlegende Einfuumlhrung)

Lindberg David C Von Babylon bis Bestiarium Die Anfaumlnge des abendlaumlndischen Wissens Stutt-gart ua 1994 (gut und umfassend)

Bumke Joachim Houmlfische Kultur Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter Neuausgabe in einem Band Muumlnchen 102002

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Duumllmen Richard van Kultur und Alltag in der Fruumlhen Neuzeit 3 Bde Muumlnchen sup21999

Greyerz Kaspar von Religion und Kultur Europa 1500-1800 Goumlttingen 2000

Muumlnch Paul Lebensformen in der Fruumlhen Neuzeit Frankfurt am Main 1992

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 20

Nipperdey Thomas Deutsche Geschichte

Bd 1 1800-1866 Buumlrgerwelt und starker Staat Muumlnchen 1983 Bd 21 1866-1918 Arbeitswelt und Buumlrgergeist Muumlnchen 1990 Bd 22 1866-1918 Machtstaat vor der Demokratie Muumlnchen 1992 Stollberg-Rilinger Barbara (Hg) Einfuumlhrung in die Fruumlhe Neuzeit online in httpwwwuni-

muensterdeFNZ-Online 2003 (Stand 1292007)

Wehler Hans-Ulrich Deutsche Gesellschaftsgeschichte

Bd 1 Vom Feudalismus des Alten Reiches bis zur defensiven Modernisierung der Reformaumlra 1700-1815 Muumlnchen 31996

Bd 2 Von der Reformaumlra bis zur industriellen und politischen bdquoDeutschen Doppelrevolutionldquo 1815-184549 Muumlnchen 42005

Bd 3 Von der bdquoDeutschen Doppelrevolutionldquo bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges 1849-1914 Muumlnchen 21995

Bd 4 Vom Beginn des Ersten Weltkriegs bis zur Gruumlndung der beiden deutschen Staaten 1914-1949 2 durchges Aufl Muumlnchen 2003

Bd 5 Von der Gruumlndung der beiden deutschen Staaten bis zur Vereinigung 1949-1991 Muumlnchen [erscheint ca 2007]

Winkler Heinrich August Der lange Weg nach Westen

Bd 1 Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Repu-blik Muumlnchen 52002

Bd 2 Deutsche Geschichte vom bdquoDritten Reichldquo bis zur Wiedervereinigung Muumlnchen 52002 Zedler Johann Heinrich Grosses vollstaumlndiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Kuumlnste

64 Bde Leipzig Halle 1732-1750 2 photomechan Nachdruck Graz 1994-1999 auch in httpwwwzedler-lexikonde

Lateinamerikanische Geschichte Andreo Garcia Juan Guardia Sara Beatriz (Hg) Historia de las mujeres en Ameacuterica Latina Murcia

Universidad de Murcia 2002

Bakewell Peter A History of Latin America 1450 to the Present MaldenMA Oxford Blackwell Publishing sup22006

Buisson Inge Schottelius Herbert Die Unabhaumlngigkeitsbewegungen in Lateinamerika 1788-1926 Stuttgart Klett-Cotta 1980

Chasteen John C Americanos Latin Americarsquos struggle for independence Oxford Oxford Univer-sity Press 2008

Chasteen John C Born in blood and fire A concise history of Latin America New York Norton 2006

Koumlnig Hans-Joachim Kleine Geschichte Lateinamerikas Stuttgart Reclam 2006

Leoacuten Portilla Miguel Saacutenchez-Albornoz Nicolaacutes (Hg) Ameacuterica Latina en la eacutepoca colonial 2 Bde Barcelona Criacutetica 2003

Morant Isabel (Hg) Historia des las Mujeres en Espantildea y Ameacuterica Latina 4 Bde Madrid Editorial Caacutetedra 2005-2006

Pietschmann Horst Die staatliche Organisation des kolonialen Iberoamerika Stuttgart Klett-Cotta 1980

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

21

Skidmore Thomas E Smith Peter H (Hg) Modern Latin America New York Oxford University Press 2005

Zur Nationalgeschichte einzelner Laumlnder Lateinamerikas sei auf folgende Reihen verwiesen ldquoKleine Geschichte helliprdquo aus dem Beck Verlag (Beckrsquosche Reihe) und ldquoA Concise History helliprdquo aus dem Ver-lag Cambridge University Press

Osteuropaumlische Geschichte Altrichter H Kleine Geschichte der Sowjetunion 1917-1991 Muumlnchen 2001

Abramov LV ua Istorija Rossii Bd 1-3 Moskva 1993

Alpern Engel Barbara Women in Russia 1700-2000 Cambridge 2004

Billington JH The Icon and the Axe An Interpretative History of Russian Culture New York 1966

Goehrke Carsten Russischer Alltag Bd 1-3 Zuumlrich 2003-2005

Hildermeier M Die Sowjetunion 1917-1991 (OGG 31) Muumlnchen 2001

Houmlsch E Geschichte Russlands Vom Kiever Reich bis zum Zerfall des Sowjetimperiums Stuttgart ua 1996

Hosking Geoffrey A Russia People and Empire 1552-1917 London 1997

Kappeler Andreas Russland als Vielvoumllkerreich Entstehung ndash Geschichte ndash Verfall Muumlnchen 1992

Ključevskij VO Geschichte Russlands Bd 1-4 Stuttgart 1925-1926

Mironov BN Socialrsquonaja istorija Rossii perioda imperii (XVIII- načalo XX v) 2 Bde St Peters-burg 1999

Nolte H-H Kleine Geschichte Russlands Stuttgart 1998

Schmidt C Russische Geschichte 1547-1917 (OGG 33) Muumlnchen 2003

Solovrsquoev SM Istorija Rossii s drevnejšich vremen Bd 1-15 Moskva 1960-1966

Stoumlkl Guumlnther Russische Geschichte von den Anfaumlngen bis zur Gegenwart Stuttgart 51990

Schiffahrtsgeschichte Heidbrink Ingo bdquoDeutschlands einzige Kolonie ist das Meerldquo Die Hochseefischerei und die Fische-

reikonflikte des 20 Jahrhunderts Hamburg 2004

Kiedel Klaus-Peter Kuumlstenschiffer Alltag auf Motorseglern Kuumlmos und Containerfeedern Hamburg 1966

Kiedel Klaus-Peter Arbeitsplatz Schiff 100 Jahre See-Berufsgenossenschaft 1887-1987 Hamburg 1987

Kludas Arnold Die Geschichte der deutschen Passagierschiffahrt Hamburg 1986

Scholl Lars U Deutsche Marinemalerei 1830-2000 Helgoland 2002

Schulze-Wegner Guntram Deutschland zur See 150 Jahre Marinegeschichte im Auftrag des Deut-schen Marine-Instituts hrsg bearb und erw von Heinrich Walle Mit einer Zusammenfassung von Michael Salewski Hamburg 1988

Winterhoff Edmund Walfang in der Antarktis (Schriften des Deutschen Schiffahrtsmuseums 4)

Oldenburg 1974

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 22

III Materialbeschaffung

1 Bibliographieren

Zur intensiven Beschaumlftigung mit einem Thema reichen Lexika und Handbuumlcher nicht aus vielmehr muszlig auch die einschlaumlgige Spezialliteratur herangezogen werden Die Technik die relevante Literatur zu einem bestimmten Themenbereich zu finden wird bdquoBibliographierenldquo genannt Ohne eine klare Fragestellung und ein bereits vorhandenes Uumlberblickswissen uumlber den Untersuchungsgegenstand wuumlrde man sich jedoch in der Menge der Literatur verlieren Grundsaumltzlich unterscheidet man zwei Arten des Bibliographierens das unsystematische und das systematische Bibliographieren

a) Systematisches Bibliographieren Die Grundlage des systematischen Bibliographierens sind abgeschlossene und laufende Bib-liographien Bibliothekskataloge und Fachdatenbanken die bibliographischen Beilagen der neuesten Jahrgaumlnge der einschlaumlgigen Zeitschriften sowie Quellensammlungen Die Auswer-tung relevanter Bibliographien ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Literaturrecherche de-ren Aufgabe darin besteht die vorhandenen Quellen- und Literaturangaben sowie die aktuel-len Publikationen zu einem Thema moumlglichst vollstaumlndig zu erfassen

b) Unsystematisches Bibliographieren Bei diesem Weg geht man von einschlaumlgigen Lexikon- und Handbuchartikeln aber auch von Monographien und Aufsaumltzen aus die einem etwa uumlber die Literaturliste eines Seminars in die Haumlnde gefallen sind Deren Literaturverzeichnisse wertet man aus und gelangt so in einer Art Schneeballsystem Schritt fuumlr Schritt zu einer umfangreichen Literaturliste Diese Art des Vor-gehens birgt jedoch mehrere gravierende Nachteile in sich - Die bdquoTrefferldquo sind mehr oder weniger zufaumlllig Es besteht die Gefahr daszlig Sie zentrale Ti-

tel uumlbersehen - Die so entstandene Literaturliste ist unvollstaumlndig Vor allem die neueste Literatur fehlt

da man bdquoruumlckwaumlrtsldquo bibliographiert Titel die nach den bdquoausgeschlachtetenldquo Werken er-schienen sind entgehen Ihnen Insbesondere die in Zeitschriften und Sammelbaumlnden pub-lizierten Aufsaumltze sind so kaum zu finden

- Auf diese Weise treffen die Autoren dieser bdquoausgeschlachtetenldquo Werke die Literaturaus-wahl fuumlr Sie ndash denn was diese nicht beruumlcksichtigt haben entgeht somit auch Ihnen

c) Bibliographische Hilfsmittel und Bibliographien Eine Bibliographie ist ein Buch oder eine Datenbank in dem bzw der andere Buumlcher oder Aufsaumltze verzeichnet werden Es gibt Bibliographien fuumlr die gesamte Geschichtswissenschaft aber auch fuumlr einzelne Epochen Bereiche Regionen oder historische Teildisziplinen Man unterscheidet grundsaumltzlich zwischen abgeschlossenen und laufenden (dh in der Regel jaumlhr-lich erscheinenden) Bibliographien

Bibliographische Hilfsmittel Baumgart Winfried Buumlcherverzeichnis zur deutschen Geschichte Hilfsmittel Handbuumlcher Quellen

Muumlnchen 142001 (gut zum Einstieg aber die Kulturgeschichte fehlt)

Feldmann Reinhard Schulze Klaus Wie finde ich Literatur zur Geschichte Berlin 31995

Kernchen Hans-Juumlrgen Kernchen Dagmar (Hg) Tokol-Weitzel Handbuch der bibliographischen Nachschlagewerke 2 Bde Frankfurt am Main 61984

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

23

Spezialbibliographien zur Zeitschriftenliteratur Poolersquos Index of Periodical Literature (1802-1907) GloucesterMA 1963

Index deutschsprachiger Zeitschriften 1750-1815 (Zeitschriftenindex) 10 Bde Goumlttingen 1997 (auch auf Microfiche)

Internationale Bibliographie der Zeitschriftenliteratur aus allen Gebieten des Wissens (IBZ) Osna-bruumlck 1965ff (bis 1983 als Druckausgabe danach als Datenbank online zugaumlnglich)

Bibliographie der deutschen Zeitschriftenliteratur mit Einschluszlig von Sammelwerken Leipzig 1896-1944 194748-1964

Bibliographie der fremdsprachigen Zeitschriftenliteratur Leipzig 1911-1964

Bibliographien fuumlr die Geschichtswissenschaft Historical Abstracts Bibliography of Historical Sciences Santa Barbara 1955ff (ausschlieszliglich Zeit-

schriftenliteratur jeweils mit kurzer Inhaltsangabe daher besonders nuumltzlich auch als CD-ROM erhaumlltlich)

Historische Bibliographie hg v der Arbeitsgemeinschaft auszligeruniversitaumlrer Forschungseinrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland Muumlnchen 1987ff (jaumlhrlich erscheinend auch als Datenbank unter den Fachdatenbanken der SuUB verfuumlgbar)

Internationale Bibliographie der Rezensionen geistes- und sozialwissenschaftlicher Literatur (IBR) Osnabruumlck 1969ff (hier finden Sie Rezensionen zu der fuumlr Sie relevanten Literatur als Datenbank unter den Fachdatenbanken der SuUB online verfuumlgbar ab 1985)

Jahresberichte fuumlr deutsche Geschichte Berlin 1927ff (httpjdgdbbbawdecgi-binjdg)

Alte Geschichte Lrsquoanneacutee philologique (LPh) Bibliographie critique et analytique de lrsquoantiquiteacute greacuteco-latine (fondeacutee

par J Marouzeau) Paris 1928ff (maszliggebliche laufende Bibliographie)

Dyabola DYnamisch Anwachsende DatenBank zu den Objekten und zur Literatur der Altertums- und Kunstwissenschaften (httpwwwdyabolade)

Gnomon Kritische Zeitschrift fuumlr die gesamte klassische Altertumswissenschaft Muumlnchen 1925ff (httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonmanualindexhtml ndash Gnomon Bibliographische Da-tenbank die letzten drei Jahrgaumlnge sind frei verfuumlgbar)

Mittelalter Heit Alfred Voltmer Ernst Bibliographie zur Geschichte des Mittelalters Muumlnchen 1997 (hervor-

ragendes Hilfsmittel zur ersten bibliographischen Annaumlherung an ein Thema)

International Medieval Bibliography (IMB) Leeds 1968ff (enthaumllt Beitraumlge zu Zeitschriften und Sammelbaumlnden (= unselbstaumlndige Schriften) jedoch kaum Monographien auch als Datenbank on-line zugaumlnglich) (nur aus dem Campus-Netz)

Medioevo latino (ML) Bollettino bibliografico della cultura europea dal secolo VI al XIII Florenz 1980ff (ausfuumlhrlichste Mittelalterbibliographie mit leichtem Zugang zu mittelalterlichen Autoren)

Monumenta Germaniae Historica wwwmghde (Katalog der groumlszligten Spezialbibliothek zum Mittelal-ter enthaumllt auch unselbstaumlndige Literatur)

Regesta imperii wwwregesta-imperiide

Fruumlhe Neuzeit Bibliographie annuelle de lrsquohistoire de France

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 24

Iacutendice histoacuterico espantildeol httpwwwubesspubcolecc315htm

Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 16 und 17 Jahrhunderts httpwwwvd16de httpwwwvd17de

Neuere und Neueste Geschichte Bibliographie zur Zeitgeschichte Beilage der Vierteljahrshefte fuumlr Zeitgeschichte Stuttgart 1990ff

(erfaszligt auch die Zeitschriftenliteratur unverzichtbar fuumlr alle Themen aus dem 20 Jahrhundert)

Heimpel Hermann Geuss Herbert (Hg) Dahlmann-Waitz Quellenkunde der deutschen Geschichte Bibliographie der Quellen und Literatur zur deutschen Geschichte Bd 1ff Stuttgart 101969ff (grundlegende abgeschlossene Bibliographie zur deutschen Geschichte)

Jahresberichte fuumlr Deutsche Geschichte Berlin 1925-193940 fortgefuumlhrt als Jahresberichte fuumlr Deut-sche Geschichte Neue Folge Berlin 1949ff (als Datenbank online verfuumlgbar)

Ruck Michael Bibliographie zum Nationalsozialismus Koumlln 22000 (auch als CD-ROM)

Vogelsang Thilo Auerbach Hellmuth (Hg) Bibliographie zur Zeitgeschichte 1953-1980 4 Bde und ein Ergaumlnzungsband Muumlnchen 1982-1991

Wehler Hans-Ulrich Bibliographie zur neueren deutschen Sozialgeschichte 1500-1991 Muumlnchen 1993

Lateinamerikanische Geschichte Bibliografiacutea histoacuterica mexicana publicacioacuten anual del Centro de Estudios Histoacutericos Meacutexico El

Colegio de Meacutexico 1967-1993 (1996)

Handbook of Latin American Studies A selective and annotated guide to recent publications in art history language literature music and philosophy Austin 1947 ff (online verfuumlgbar unter httplcweb2locgovhlas)

Osteuropaumlische Geschichte Crowther Peter A (Hg) A Bibliography of Works in English on Early Russian History to 1800 Ox-

ford 1969

Drobižev VZ (Hg) Sovetskoe obščestvo v vospominanijach i dnevnikach Moskva 1990

European Bibliography of Slavic and East European Studies Bibliographie europeacuteenne des travaux sur lrsquoex-URSS et lrsquoEurope de lrsquoEst httpebseesstaatsbibliothek-berlindeinstitutionsphp

International Bibliography of Pre-Petrine Russia Early Ukraine and the Russian Territories und Pol-ish-Lituanian Rule hg v Osteuropa-Institut Muumlnchen Muumlnchen 1993ff

Lubitz Wolfgang (Hg) Trotsky Bibliography List of Separately Published Titles Periodical Articles and Titels in Collection Treating LD Trotsky and Trotskyism Muumlnchen 1982

McNeal Robert H (Hg) Guide to the Decisions of the Communist Party of the Soviet Union 1917-1967 (Ukazatelrsquo rešenij Kommunističeskoj partii Sovetskogo Sojuza 1917-1967) Toronto 1972

McNeal Robert H Stalinrsquos Works An Annotated Bibliography StanfordCal 1967

Metzger Wolfgang Bibliographie deutschsprachiger Sowjetunion ndash Reiseberichte ndash Reportagen und Bildbaumlnde 1917-1990 Wiesbaden 1991

Meyer Klaus Bibliographie zur osteuropaumlischen Geschichte Verzeichnis der zwischen 1939 und 1964 veroumlffentlichten Literatur in westeuropaumlischen Sprachen zur osteuropaumlischen Geschichte bis 1945 Berlin 1972

Osteuropa-Jahresbibliographie (1994ff) Muumlnchen 1995ff

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Russia and the Soviet Union A Bibliographic Guide to Western-Language Publications hg v Paul L Horecky ChicagoIll London 1965

Russia USSR compiled by Lesley Pitman Oxford sup21994

Rustemeyer Angela Siebert Diana (Hg) Alltagsgeschichte der unteren Schichten im Russischen Reich (1861-1914) Kommentierte Bibliographie zeitgenoumlssischer Titel und Bericht uumlber die For-schung (= Quellen und Studien zur Geschichte des oumlstlichen Europa 46) Stuttgart 1997

The American Bibliography of Slavic and East European Studies (erscheint jaumlhrlich seit 1972)

Vifaost Virtuelle Fachbibliothek Osteuropa Das Wissenschaftsportal fuumlr die Laumlnder Ost- Ostmittel- und Suumldosteuropas httpwwwvifaostde

Zajončkovskij PA (Hg) Istorija dorevoljucionnoj Rossii v dnevnikach i vospominanijach Annoti-rovannyj ukazatellsquo knig i publikacij v žurnalach 4 Bde Moskau 1976-1983

Zorin L Soviet Prisons and Concentration Camps An Annotated Bibliography NewtonvilleMass 1980

Schiffahrtsgeschichte May Jutta Die bdquoDocumenta Maritima Heberleinldquo und verwandte Bestaumlnde im Deutschen Schif-

fahrtsmuseum Hamburg 1996

Rahn Werner (Hg) Deutsche Marinen im Wandel Vom Symbol nationaler Einheit zum Instrument internationaler Sicherheit Muumlnchen 2005

2 Titelaufnahme (bibliographische Angaben)

Achten Sie beim Sammeln von Literatur stets darauf die bibliographischen Angaben der von Ihnen gefundenen Werke vollstaumlndig aufzunehmen und notieren Sie sich nach Moumlglichkeit auch deren Signaturen in der Bibliothek ndash anderenfalls muumlssen Sie spaumlter nochmals danach suchen Die Vollstaumlndigkeit der bibliographischen Angaben ist notwendig um Ihre Angaben uumlberpruumlfbar zu machen Grundsaumltzlich wird zwischen selbstaumlndigen und unselbstaumlndigen Schriften unterschieden Selbstaumlndige Schriften erscheinen unter dem Namen ihres Autors oder Herausgebers (Monographien Sammelbaumlnde) Unselbstaumlndige Schriften sind Aufsaumltze in Zeitschriften oder Sammelbaumlnden sowie Beitraumlge in Katalogen oder Lexika minus Die Namen von Verfassern und Herausgebern sind einheitlich anzugeben (entweder die

Vornamen aller Autoren immer abkuumlrzen oder immer ausschreiben auch zweite Vorna-men einheitlich behandeln)

minus Hat ein Werk mehr als zwei Autoren oder Herausgeber wird nur der erste genannt und mit dem Zusatz bdquoualdquo versehen die Trennung der Namen erfolgt durch Kommata

minus Titel und Untertitel sind ebenfalls ungekuumlrzt aufzunehmen (und zwar in der originalen Or-thographie) dazu kommen die Angaben von Erscheinungsort und -jahr Dagegen ist es im Deutschen nicht uumlblich den Verlag anzufuumlhren

minus Fehlen die Angaben von Verlagsort und -jahr (etwa bei aumllteren oder im Selbstverlag er-schienenen Schriften) wird dies durch die Abkuumlrzungen bdquooOldquo (ohne Ort) bzw bdquooJldquo (ohne Jahr) kenntlich gemacht Ist das Erscheinungsjahr erschlieszligbar (etwa aus dem Co-pyright-Vermerk oder aus dem Vorwort) wird es in eckige Klammern gesetzt Beispiel Berlin [1926]

minus In ganz seltenen Faumlllen kann die Angabe des Verfassers fehlen In Analogie zum Fehlen von Ort und Jahr wird dies mit bdquooVldquo (ohne Verfasser) gekennzeichnet

minus Wichtig Bibliographische Angaben beginnen mit einem Groszligbuchstaben und enden mit einem Punkt

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 26

Beispiele

Monographien (= Einzeluntersuchungen) Name Vorname (oder Initial) Titel Untertitel Anzahl der Baumlnde Auflage (wenn aussagekraumlf-

tig) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (bei Neudruck auch urspruumlnglicher Erscheinungsort und -jahr)

Vester Michael ua Soziale Milieus im gesellschaftlichen Strukturwandel Zwischen Integration und Ausgrenzung Koumlln 1993

- Adelstitel Berufsbezeichnungen geistliche Titulaturen und Bezeichnungen aumlhnlicher Art werden bei der Ansetzung von Namen nicht beruumlcksichtigt

- Praumlpositionen Artikel oder unverschmolzene Praumlposition und Artikel stehen hinter dem Vorna-men Steinen Wolfram von den

- mehrere Titel desselben Autors Name abkuumlrzen mit Ders oder Dies - Auflagen werden angegeben vor dem Erscheinungsort (incl Zusaumltzen wie verbessert uumlberarbeitet

erweitert) 3 verb Aufl Stuttgart 2001 bzw bei unveraumlndertem Nachdruck hochgestellt vor dem Erscheinungsjahr Berlin 22006

- Zwei unterschiedliche Verlagsorte werden durch ein Komma getrennt bei mehr als zwei Ver-lagsorten nennen Sie jeweils nur den ersten und kuumlrzen danach mit ua ab

- Bei Hochschulschriften wird die Art der Qualifikationsschrift (zB Diss Muumlnchen oder Habil Berlin) und die Universitaumlt genannt

- Da einige Ortsnamen auf der Landkarte mehrfach vorkommen ist es uumlblich bei manchen ameri-kanischen Verlagsorten den dazugehoumlrigen Bundesstaat zu nennen (in Abkuumlrzung) zB Cam-bridgeMass (Cambridge im Bundesstaat Massachusetts im Unterschied zur englischen Stadt Cambridge) Dies kann auch bei sehr abseitigen Verlagsorten der Fall sein zB Gulf BreezeFl Verlagsort und Bundesstaat werden durch einen Schraumlgstrich getrennt

Monographien innerhalb einer Schriftenreihe Name Vorname Titel Untertitel (Reihentitel Band) Erscheinungsort Erscheinungsjahr

Muumlller Winfried Schulpolitik in Bayern im Spannungsfeld von Kultusbuumlrokratie und Besatzungs-macht 1945-1949 (Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte 36) Muumlnchen ua 1995

Koumlrperschaften als Herausgeber eines Bandes Titel Untertitel hg v Koumlrperschaft Verein oauml Erscheinungsort Erscheinungsjahr

Jenseits der Norm Auseinandersetzung mit dem Grabmal hg v Zentralinstitut und Museum fuumlr Se-pulkralkultur Kassel 1997

Bei Angabe eines einzelnen Aufsatzes aus einem solchen Band

Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Titel Untertitel hg v Koumlrperschaft Verein oauml Erscheinungsort Erscheinungsjahr Seitenzahlen x-y

Soumlrries Reiner Mit dem Anstaltszweck (nicht) vereinbar in Jenseits der Norm Auseinandersetzung mit dem Grabmal hg v Zentralinstitut und Museum fuumlr Sepulkralkultur Kassel 1997 S 11-15

Aufsaumltze in Zeitschriften und Sammelbaumlnden Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Titel der Zeitschrift (oft abgekuumlrzt) Band-

zahl (Jahr) Seitenzahlen x-y

Meier Mischa Funktionen und Bedeutung antiker Gruselgeschichten Zur Erschlieszligung einer bisher vernachlaumlssigten Quellengruppe in Gymnasium 110 (2003) S 237-258

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Name Vorname (Hg) Titel des Sammel-bandes Erscheinungsort Erscheinungsjahr Seitenzahlen x-y

Hartung Wolfgang Gesellschaftliche Randgruppen im Spaumltmittelalter Phaumlnomen und Begriff in Kirchgaumlssner Bernhard Reiter Fritz (Hg) Staumldtische Randgruppen und Minderheiten (Stadt in der Geschichte 13) Sigmaringen 1986 S 49-114

- Komplette Sammelbaumlnde Kataloge Aufsatzsammlungen eines Autors uauml werden wie eine Mo-nographie angegeben

- Gaumlngige Zeitschriften werden nur abgekuumlrzt genannt zB HZ (= Historische Zeitschrift) - Heftnummern (einzufuumlgen nach der Bandnennung) werden nur genannt wenn jedes Heft einzeln

paginiert ist - Nicht nennen Herausgeber der Zeitschrift Verlag oder Erscheinungsort - Abkuumlrzungen von Zeitschriften zur Alten Geschichte nach Lrsquoanneacutee philologique fuumlr das Mittelal-

ter nach dem Lexikon des Mittelalters fuumlr die Neuzeit nach der HZ - Lit Leistner Otto Becker Heike ITA Internationale Titelabkuumlrzungen von Zeitschriften Zei-

tungen wichtigen Handbuumlchern Woumlrterbuumlchern Gesetzen Institutionen usw 3 Bde 7 erw Aufl Osnabruumlck 1997

Akademieschriften Name Vorname Titel Untertitel in Art der Veroumlffentlichung abgekuumlrzt (zB

SB=Sitzungsberichte Abh=Abhandlung) Name der Institution (incl Untergliederung zB Kl=Klasse) Bandnummer (Jahr) Seitenangabe x-y

Meyer Ernst Untersuchungen zur Geschichte des Zweiten Punischen Krieges in SB Preuss Akad d Wiss phil-hist Kl 37 (1913) S 688-714

Lexikonartikel Name Vorname sv Stichwort (= Lemma) in Name des Lexikons (bzw gaumlngige Abkuumlrzung)

Bandnummer (Erscheinungsjahr) Spalten-Seitenangabe x-y

Hug August sv Salutatio in RE I A 2 (1920) Sp 2060-2072

Thyen Hartwig sv Johannesevangelium in TRE 17 (1988) S 200-225

- Es sind nur Fachlexika zitierfaumlhig deren Artikel Autorennennungen aufweisen also nicht bdquoDer groszlige Brockhausldquo und auch nicht httpwwwwikipediade

- Lexikonartikel werden durch den Zusatz bdquosvldquo (= sub verbo) vor dem Titel gekennzeichnet - Lexikonartikel werden auch in den Anmerkungen immer in der vollstaumlndigen Form angegeben

Rezensionen Name des Rezensenten Vorname Rez Name des Autors des Herausgebers Titel Untertitel

des rezensierten Werks Erscheinungsort Erscheinungsjahr in Name der Zeitschrift (in der die Rezension erschienen ist) Bandzahl (Jahr) Seitenangabe x-y

Kloft Hans Rez Manfred Clauss Kaiser und Gott Herrscherkult im Roumlmischen Reich Stuttgart 1999 in HZ 272 (2001) S 428-430

Zeitungsartikel Name Vorname Titel in Zeitung Nummer der Einzelausgabe (Tagesdatum) Seitenangabe x-y

Schach Fabius Das Frauenbild im Judentum in Allgemeine Zeitung des Judentums 85 Nr 4 (18021921) S 37-38

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 28

Internet Name Vorname Titel Untertitel online in vollstaumlndige URL (optional Format in dem die Datei

vorliegt) Datum der VersionAktualisierungRevision der Website (Stand Datum der Zitati-ondes Abrufs)

Bleuel Jens Zitation von Internet-Quellen online in httpwwwbleuelcomip-zitpdf (PDF-Datei) 2000 (Stand 01112005)

- Angaben aus dem Internet sind dringend auf ihre Zitierfaumlhigkeit zu pruumlfen - Neben den uumlblichen Angaben wie der Angabe wann die zitierte Fassung erstellt bzw aktualisiert

wurde ebenfalls immer notieren wann die Seite aufgerufen worden ist (Stand der Information)

Quelleneditionen Damasi Epigrammata Accedunt pseudodamasiana aliaque ad Damasiana inlustranda idonea hg v

Maximilian Ihm (Anthologiae Latinae Supplementa I) Leipzig 1895

Die Chronik von Montecassino (Chronica monasterii Casinensis) hg v Hartmut Hoffmann (MGH SS 34) Muumlnchen 1980

Zweisprachige Ausgaben Kroniek van het klooster Bloemhof te Wittewierum (Cronica Floridi Horti) Inleiding editie en verta-

ling HPH Jansen A Janse (Middeleeuwse Studies en Bronnen XX) Hilversum 1991

Gregor von Tours Historiarum libri decemZehn Buumlcher Geschichten hg v Rudolf Buchner 2 Bde (FSGA Reihe A Bd II 1-2) 7 (= 5 durchges u erg) Aufl Darmstadt 1990

Lateinamerikanische Geschichte

Im Bereich Lateinamerikanische Geschichte ist es ndash anders als oben beschrieben ndash uumlblich den Verlag zu nennen Die bibliographische Angabe unterliegt noch einer weiteren Besonderheit Uumlblicherweise ha-ben spanische bzw portugiesischebrasilianische Autoren zwei Nachnamen Die Zitierweise ist national unterschiedlich Waumlhrend im Spanischen der erste Nachname der bedeutendere ist wird im PortugiesischenBrasilianischen der zweite Nachname zu Beginn genannt Bsp spanisch Vorname Zandra Erste Nachname Pedraza Zweiter Nachname Goacutemez

Als Angabe folgt Pedraza Goacutemez Zandra hellip

Bsp portugiesischbrasilianisch Vorname Maria Erste Nachname Yedda Zweite Nachname Linhares

Als Angabe folgt Linhares Maria Yedda hellip

Wichtig Es ist auf die Nationalitaumlt des Autors zu achten Es kann vorkommen daszlig Spanier in portugiesischer Sprache publizieren und schreiben und PortugiesenBrasilianer in spanisch

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Osteuropaumlische Geschichte

Die Aufnahme von Titeln in kyrillischer Schrift (russischsprachig ukrainisch serbisch bul-garisch usw) folgt grundsaumltzlich der wissenschaftlichen Transkription Die Standards dazu finden sich unter folgenden Adressen

ISO International Organization for Standardization httpwwwisoch ISO 9 (1995)

DIN Deutsches Institut fuumlr Normung httpwwwdinde amp Deutsche Bibliothek httpwwwddbdeindex_txthtm DIN 1460 (1982)

GOST Gosstandart Rossii httpwwwgostru ST SEV 1362 (1978)

BSI British Standards Institution httpwwwbsi-globalcom amp Chemical Abstracts Service httpwwwcasorg BS 2979 (1958)

ALA American Library Association httpwwwalaorg amp Library of Congress httpwwwlocgov CS no 119 (1976)

Duden Dudenverlag httpwwwdudende Duden Bd 1 (1991) In der Literatur findet man haumlufig unterschiedliche Schreibweisen russischer usw Namen (zB Trotzki Trotsky Trockij oder Chruschtschow Chruščev Krushchev) die das Nach-schlagen in Lexika und Handbuumlchern erschweren Daher muszlig man sich uumlber die abweichen-den Umschriftsysteme informieren

Haumlufige Abkuumlrzungen (lat amp dt) deutsch lateinisch steht fuumlr ders id (idem) derselbe dies (eadem) dieselbe diess (idd) dieselben dh ie das heiszligt ebd ib ibd ibid ebenda f s seq folgende (eine Seite) ff ss seqq folgende (= 2 Seiten sonst Seitenzahlen angeben) Hg Hrsg ed Herausgeberin Hg Hrgg edd Herausgeberinnen hg hrsg ed herausgegeben oJ sa ohne Jahr oO sl ohne Ort S p pag Seite ua et al und andere usw etc und so weiter vgl cf vergleiche ND Neudruck Nicht zu verwenden (da undeutlich) ist aaO opcitlc am angegebenen Ort

3 Bibliotheken in Bremen

Geschichte ist ein Lesestudium Bibliotheken sind (neben Archiven) fuumlr die Historiker das was Laboratorien fuumlr die Naturwissenschaftler bedeuten ndash ihr wichtigster absolut unverzicht-barer Arbeitsplatz Es geht dabei nicht allein um die Beschaffung von Informationen sondern um ein Kernelement von Geschichte als Wissenschaft Schlieszliglich muszlig jede neue wissen-schaftliche Arbeit auf dem vorhandenen Forschungsstand aufbauen ihn rezipieren und wenn moumlglich voranbringen

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SuUB Die wichtigste Bibliothek in Bremen ist die Staats- und Universitaumltsbibliothek (SuUB) Bibliothekstraszlige 28359 Bremen Tel (0421) 218-2615 e-mail suubsuubuni-bremende Internet httpwwwsuubuni-bremende (mit OPAC) Oumlffnungszeiten (im Semester) Mo-Fr 900 ndash 2200 Sa 1000 ndash 1800 (eingeschraumlnkte Oumlffnungszeiten waumlhrend der vorlesungsfreien Zeit) Die SuUB verfuumlgt uumlber einen groszligen Bestand an Fachzeitschriften uumlber eine umfangreiche Handschriften- und Kartensammlung sowie uumlber einige Sondersammlungen die auf der Ho-mepage beschrieben sind Die Fachliteratur zur Geschichtswissenschaft ist naturgemaumlszlig nicht vollstaumlndig vorhanden doch finden Sie idR zu jedem Thema die wichtigsten und grundle-genden Titel Um die Bestaumlnde der SuUB voll auszuschoumlpfen (sie verfuumlgt immerhin uumlber gut 37 Millionen Titel) muumlssen Sie folgendes beachten minus Der OPAC (Online-Katalog) enthaumllt bei weitem nicht alle Titel vor allem KEINE unselb-

staumlndigen Schriften (Aufsaumltze Rezensionen etc) zudem enthaumllt er verlaumlszliglich nur den Be-stand ab 1992

minus Die E-LIB verzeichnet den Bestand seit 1965 Zusaumltzlich sind in der E-LIB die elektroni-schen Medien (e-Journals Datenbanken e-Books Internetquellen etc) nachgewiesen be-sonders fuumlr die Suche nach Zeitschriftentiteln sollten Sie immer die E-LIB benutzen

minus Fuumlr den Bestand vor 1965 ist noch immer der alte Zettelkatalog unerlaumlszliglich der noch viele Monographien Sammelbaumlnde und vor allem Quelleneditionen enthaumllt Er befindet sich in Ebene 1 der SuUB

Die Fachsystematiken Geschichte der SuUB Bremen

Gliederung Die Systematik der SuUB Bremen ist nach Epochen und einzelnen Gebieten der Geschichts-wissenschaften gegliedert HIL Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaften Epochenuumlbergreifende Gesamtdarstellungen Alte Geschichte und Geschichte des Mittelalters

HIS Geschichte der Fruumlhen Neuzeit und Neueren Geschichte (1500 bis 1914)

HIT Neueste Geschichte Zeitgeschichte (1914 bis heute) Diese nach Epochen gegliederte Aufteilung hat neben einer Reihe von Vorteilen auch einige Tuumlcken die es zu beachten gilt Ein Beispiel Sie suchen Literatur zur Franzoumlsischen Revolution Ausgehend von der Epo-cheneinteilung schauen Sie zunaumlchst in der Fachsystematik bdquohisldquo unter Franzoumlsischer Ge-schichte des 18 Jahrhunderts nach Bei den Systemstellen his 488 bis his 5068 finden Sie zahlreiche Titel zum Thema Sollten Sie jetzt Ihre Suche beenden so waumlre Ihnen aber zB folgendes wichtiges Standardwerk zur franzoumlsischen Geschichte entgangen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Tulard Jean Frankreich im Zeitalter der Revolutionen 1789-1851 Stuttgart 1989 (a hil 304 ea892-4) Das Buch ist Teil 4 der von Jean Favier herausgegebenen sechsbaumlndigen Geschichte Frank-reichs Da in diesem Gesamtwerk die Geschichte Frankreichs von den Anfaumlngen bis zur Ge-genwart behandelt wird ist der Titel unter bdquohilldquo (epochenuumlbergreifende Gesamtdarstellungen) aufgestellt Uumlberlegen Sie also vor Ihrer Recherche wo sich die fuumlr Ihr Thema relevante Lite-ratur innerhalb der SuUB befinden koumlnnte Dies gilt nicht nur fuumlr die Frage ob Literatur bei bdquohisldquo oder bdquohilldquo steht sondern kann auch mehrere andere Faumlcher umfassen Ein Beispiel Sie suchen Literatur zum roumlmischen Kaiser Marc Aurel Im Fach Alte Geschich-te finden Sie unter der Systemstelle bdquohil 525 marldquo 14 Treffer Marc Aurel ist aber ua dadurch bekannt geworden daszlig er neben seinen politischen Aumlmtern als Philosoph taumltig war Literatur uumlber den Philosophen Marc Aurel finden Sie in der Fachsystematik Philosophie unter der Sys-temstelle bdquophi 141ldquo (9 Titel) Wollen Sie Originaltexte Marc Aurels als Quellen heranziehen oder sich uumlber sein schriftstellerisches Werk informieren so muumlssen Sie bei der Klassischen Philologie (kla 396 mau) schauen und finden dort weitere 7 Titel Bei der Systematik Archaumlo-logie bdquoarc 4163 marldquo finden Sie daruumlber hinaus noch 3 weitere Titel die sich mit der antiken Darstellung des Kaisers in Reiterstandbildern u auml befassen Rein physisch finden sie also an vier verschiedenen Regalstandorten Literatur uumlber Marc Aurel Hinzu kommen elektronische Dokumente Filme Internetquellen etc die natuumlrlich nicht an den Regalstandorten vorhan-den sondern nur mittels einer Recherche in der E-LIB zu finden sind Aus dem Gesagten folgt daszlig Ihre erste Prioritaumlt bei der Suche nach Literatur immer der elek-tronische Katalog bzw die E-LIB sein sollte Nur hier finden Sie saumlmtliche vorhandene Me-dien der Bibliothek (Buumlcher elektronische Dokumente CD-ROMs etc) zu einem Thema Hinzu kommt der Umstand daszlig nur im Katalog die Medien sichtbar sind die zur Zeit Ihrer Recherche gerade ausgeliehen sind Die Fachsystematik Geschichte der SuUB ist online einsehbar

Bibliothekskataloge (OPAC) httpwwwddbde Die Deutsche Bibliothek httpwwwubkauni-karlsruhedekvkhtml Karlsruher Virtueller Katalog (KVK) (Meta-OPAC

deutsche und internationale Bibliotheken) httpwwwifz-muenchende Bibliothek des Instituts fuumlr Zeitgeschichte (umfangrei-

che Bestaumlnde nur fuumlr das 20 Jahrhundert) httpwwwzvabde Zentrales Verzeichnis Antiquarischer Buumlcher (ZVAB) httpwwwlocgov Library of Congress httpwwwfz-juelichdezbtextpublikationberichtebibliothek_8pdf

Verzeichnis von Bibliotheken Spezialsammlungen Archiven uvm

Es gibt in Bremen noch einige weitere Bibliotheken die interessante Bestaumlnde aufbewahren die im Laufe des Studiums wichtig werden koumlnnten Bisweilen ist ein Besuch in der Stadtbibliothek Bremen lohnend (Forum Am Wall 201 28195 Bremen) Die Bibliothek des Staatsarchivs Bremen (Am Staatsarchiv 1 28203 Bremen Tel 0421 361-6221) unterhaumllt eine wichtige und sehr umfangreiche Sammlung zur Bremischen und regionalen Geschichte fuumlr alle Epochen Eine detaillierte Auflistung aller 124 Bibliotheken die es in Bremen gibt finden Sie in Deutscher Bibliotheksverband Landesverband Bremen eV (Hg) Bibliotheken in Bremen und Bre-

merhaven Bremen 42001

Bibliotheksfuumlhrer fuumlr Bremen und Bremerhaven wwwdbv-bremendehtmlbibfustarthtml

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Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa

Seit ihrer Gruumlndung im Jahr 1982 hat die Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa einen Bestand von ca 33000 Baumlnden an geistes- und sozialwissenschaftlicher Literatur aus und uuml-ber Ost- und Ostmitteleuropa angeschafft Der Schwerpunkt liegt auf dem Zeitraum nach dem Zweiten Weltkrieg Hauptsammelgebiete sind Zeitgeschichte Politik Soziologie Ideenge-schichte des 20 Jahrhunderts Kunst- und Kulturgeschichte sowie Belletristik des heutigen Ruszligland und anderer Nachfolgestaaten der UdSSR Polens und der Tschechischen und Slo-wakischen Republiken Die uumlbrigen Laumlnder Ost- und Ostmitteleuropas sind mit kleineren Ab-teilungen vertreten die einen Uumlberblick uumlber deren Entwicklung ermoumlglichen Bis Anfang 1997 wurden die Bestaumlnde der Bibliothek durch einen traditionellen Zettelkatalog erschlossen Seither erfolgt die Katalogisierung uumlber ein elektronisches Bibliothekssystem Oumlffnungszeiten Montag bis Donnerstag 900 bis 1700 Uhr Freitag 900 bis 1600 Uhr Auskunft und Verlaumlngerung Tel 0421 218-2066 -7467 -7575 (telephonische Verlaumlngerung)

Bibliothek des DSM (Deutsches Schiffahrtsmuseum) Bremerhaven

Die Bibliothek des Deutschen Schiffahrtsmuseums haumllt fuumlr Wissenschaft und Forschung aber auch fuumlr die allgemeine Oumlffentlichkeit Literatur und andere Informationsmedien zur deut-schen Schiffahrtsgeschichte in ihren internationalen Verflechtungen bereit Der Bestand um-faszligt derzeit ca 80000 Titel Rund 370 Zeitschriften und Periodika werden laufend gehalten und auf wichtige Aufsaumltze hin ausgewertet Die Online-Kataloge weisen den Bibliotheks-Bestand zu 100 nach Die Nutzung der Bibliothek im Lesesaal ist kostenlos (Praumlsenzbibliothek) Bis auf besonders schuumltzenswerte oder vor 1800 erschienene Literatur ist auch zu den uumlblichen Bedingungen eine Fernleihe moumlglich Den Bibliotheksbesuchern stehen an technischen Hilfsmitteln neben verschiedenen Scan- und Kopiergeraumlten Lesegeraumlte fuumlr Mikrofilm und -fiches sowie in begrenztem Umfang Computer-arbeitsplaumltze und Internetzugaumlnge zur Verfuumlgung Der hauseigene Photoservice fertigt auch kostenguumlnstig Repros an Oumlffnungszeiten der Bibliothek Dienstag bis Donnerstag 1000 bis 1600 Uhr Freitag 1000 bis 1400 Uhr Kontakt Deutsches Schiffahrtsmuseum - Bibliothek - Hans-Scharoun-Platz 1 D-27568 Bremerhaven Tel +49-471-48 207 2244 FAX +49-471-48 207 55 E-Mail bibliothekdsmde wwwdsmde2bibkhtm

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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4 Fachzeitschriften

Fachzeitschriften sind das wichtigste Medium der wissenschaftlichen Diskussion aller Epo-chen Aufgrund ihres periodischen Erscheinens sind sie meist aktueller als Monographien und koumlnnen daher besonders sensibel auf neue Trends in der Forschung eingehen Da die groszligen historiographischen Debatten vor allem in den Fachzeitschriften ausgetragen werden kann man sich schnell ein differenziertes Bild von der Entwicklung der Disziplin und der aktuellen Interessenlage verschaffen sowie Anregungen fuumlr eigene Fragestellungen finden Daruumlber hinaus koumlnnen Fachzeitschriften Anregungen zur Schwerpunktbildung im eigenen Studium liefern Es gibt verschiedene Formen von Zeitschriftenbeitraumlgen Die gebraumluchlichste ist der Aufsatz Er behandelt ein Spezialproblem oder einzelne Aspekte eines groumlszligeren Themenkomplexes Die Miszellen die meist Ertraumlge aus groumlszligeren laufenden Forschungsarbeiten vorab veroumlffent-lichen sind in Umfang und Themenstellung begrenzter Dokumentationen machen der For-schung wichtige Quellen zugaumlnglich und sind daher fuumlr die weitere Entwicklung der Historio-graphie entscheidend Literaturberichte referieren den aktuellen Forschungsstand zu einzel-nen Sachfragen sie geben Auskunft uumlber Forschungskontroversen und spiegeln aktuelle Trends in der Entwicklung der Forschung wider Zudem ordnen sie einzelne Neuerscheinun-gen in die Wissenschaftslandschaft ein was deren Beurteilung erleichtert Rezensionen be-richten bewertend uumlber einzelne wissenschaftliche Neuerscheinungen Manche Zeitschriften enthalten daruumlber hinaus eine Rubrik Nachrichten in der uumlber Tagungen Ehrungen neue Forschungsprojekte und anderes mehr informiert wird Viele der im folgenden genannten Zeitschriften bezieht die SuUB sowohl in der Printversion als auch als e-Journal Suchen sie Zeitschriftentitel im Katalog der SuUB deshalb grundsaumltz-lich nur uumlber die E-LIB Nur dort sind alle Zeitschriften (Print + online) verzeichnet JSTOR ndash Journal Storage The Scholarly Journal Archive (httpwwwjstororg) ist ein elektroni-

sches Zeitschriftenarchiv aus den USA Es bietet einen Volltextzugriff auf digitalisierte Zeitschrif-ten aus dem angloamerikanischen Raum die meist ab der ersten Ausgabe (teilweise ab 1800) an-geboten werden Nicht zugaumlnglich sind die drei bis fuumlnf letzten Jahrgaumlnge der Zeitschriften Die SuUB hat die Zugriffsrechte auf die Titel der Arts amp Sciences I + II Collection (insgesamt 242 Ti-tel) erworben darunter zahlreiche grundlegende Zeitschriften aus dem Bereich der Geschichtswis-senschaft (nur aus dem Campus-Netz)

MUSE Das Projekt MUSE (httpmusejhuedu) wurde 1993 durch die Johns Hopkins University Press (JHU Press) in Zusammenarbeit mit der Milton S Eisenhower Library gestartet Der Zweck war die Zeitschriften der JHU Press elektronisch anzubieten Mittlerweile sind weitere 29 Non-Profit-Verlage hinzugekommen so daszlig MUSE heute rund 270 englischsprachige Zeitschriften aus dem geistes- und sozialwissenschaftlichen Bereich im Volltext anbietet Die einzelnen Zeitschriften koumlnnen uumlber die E-LIB der SuUB aufgerufen werden (nur aus dem Campus-Netz)

Wichtige epochenuumlbergreifende Fachzeitschriften American Historical Review (AHR) Das Organ des amerikanischen Historikerverbandes erscheint

seit 189596 und enthaumllt einen breiten Rezensionsteil Annales Eacuteconomies Socieacuteteacutes Civilisations Die methodisch einfluszligreichste Zeitschrift des 20 Jahr-

hunderts erscheint seit 1929 Archiv fuumlr Kulturgeschichte (AfK) erscheint seit 1903 Central European History (CEH) erscheint seit 1968 Schwerpunkt Forschungsprobleme des

deutschsprachigen Mitteleuropa

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 34

Comparativ Zeitschrift fuumlr Globalgeschichte und vergleichende Gesellschaftsforschung Leipzi-ger Beitraumlge zur Universalgeschichte und vergleichenden Geschichtsforschung erscheint seit 1991

Comparative Studies in Society and History (CSSH) erscheint seit 195859 English Historical Review (EHR) begruumlndet 1886 Francia Forschungen zur westeuropaumlischen Geschichte hg v Deutschen Historischen Institut

Paris erscheint seit 1973 Geschichte in Wissenschaft und Unterricht (GWU) Das Verbandsorgan der Geschichtslehrer

Deutschlands erscheint seit 1950 monatlich jedes Heft hat einen Themenschwerpunkt enthaumllt Sammelrezensionen

Geschichte und Gesellschaft (GG) erscheint seit 1975 die Einzelbaumlnde sind jeweils einem Rahmen-thema zugeordnet Schwerpunkt Sozial- und Gesellschaftsgeschichte der Neuzeit

Historische Anthropologie Kultur ndash Gesellschaft ndash Alltag erscheint seit 1993 Schwerpunkt Kul-tur- Alltags- Mentalitaumlts- und Mikrogeschichte

Historisches Jahrbuch (HJb) hg v der Goumlrres-Gesellschaft erscheint seit 1880 bis 2000 umfang-reicher Rezensionsteil

Das Historisch-Politische Buch (HPB) erscheint seit 1953 und enthaumllt vor allem Rezensionen die nach Epochen und Themen geordnet sind

Historische Zeitschrift (HZ) erscheint seit 1859 Schwerpunkt deutsche Geschichte aller Epochen enthaumllt einen breiten Rezensionsteil

Jahrbuch fuumlr Europaumlische Geschichte hg v Institut fuumlr Europaumlische Geschichte Mainz erscheint seit 2000

Jahrbuch fuumlr europaumlische Uumlberseegeschichte hg im Auftrag der Forschungsstiftung fuumlr verglei-chende europaumlische Uumlberseegeschichte

Journal of Modern History erscheint seit 1929 Journal of Social History Journal of Womenrsquos History erscheint seit 1989 LrsquoHomme Zeitschrift fuumlr Feministische Geschichtswissenschaft erscheint seit 1990 in jaumlhrlich 2

thematisch orientierten Heften Schwerpunkt Geschlechtergeschichte Past amp Present A Journal of Historical Studies erscheint seit 1952 Schwerpunkt Europaumlische

Geschichte Revue Historique (RH) Schwerpunkt franzoumlsische Geschichte Saeculum erscheint seit 1950 Jahrbuch fuumlr Universalgeschichte sehepunkte Rezensionsjournal fuumlr die Geschichtswissenschaft erscheint seit 2001 monatlich um-

faszligt alle Epochen sowie die Kunstgeschichte (httpwwwsehepunktehistoricumnet) Vierteljahrschrift fuumlr Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (VSWG) erscheint seit 1903 Schwer-

punkt Wirtschafts- und Sozialgeschichte mit Rezensionen und Nachrichten aus der Wissenschaft WerkstattGeschichte hg v Verein fuumlr kritische Geschichtsschreibung erscheint seit 1992 Zeitschrift fuumlr Geschichtswissenschaft (ZfG) gegruumlndet 1953 bis 1989 wichtiges Organ der DDR-

Geschichtswissenschaft Zeitschrift fuumlr Kirchengeschichte (ZKG) erscheint seit 1877 ausgezeichneter Rezensionsteil

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Fachspezifische Zeitschriften

Ur- und Fruumlhgeschichte Archaumlologie in Deutschland (AiD) populaumlrwissenschaftliche Zeitschrift Stuttgart 1984ff

Archaumlologisches Korrespondenzblatt archaumlologische Fachzeitschrift Mainz 1971ff

Berichte der Roumlmisch-Germanischen Kommission Frankfurt am Main 1904ff

Die Kunde Zeitschrift fuumlr niedersaumlchsische Archaumlologie Hannover 1933ff

Knasterkopf Fachzeitschrift fuumlr Tabakpfeifen und historischen Tabakgenuss Langenweiszligbach 1989ff

Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft fuumlr Archaumlologie des Mittelalters und der Neuzeit Pa-derborn 1991ff (abrufbar unter httpwwwdgamndenr=1amplang=de)

Zeitschrift fuumlr Archaumlologie des Mittelalters Bonn 1973ff

Alte Geschichte Chiron Mitteilungen der Kommission fuumlr Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Ar-

chaumlologischen Instituts Muumlnchen 1971ff

Classical Quarterly (ClQ) Bd 1-44 1907-1950 Oxford 1907ff Neue Folge Bd 1-49 1951-1999 Oxford 2000ff

Historia Zeitschrift fuumlr Alte Geschichte Stuttgart 1950ff

Klio Beitraumlge zur Alten Geschichte Bd 1-18 1901-1923 Berlin 1901ff Neue Folge Bd 1-18 1925-1944 Berlin 1959ff

Mittelalter Deutsches Archiv (DA) die Zeitschrift der MGH Deutsches Archiv fuumlr Geschichte des Mittelalters (DA) Bde 1-7 1937-1944 nun Deutsches Archiv fuumlr Erforschung des Mittelalters (DA) Bd 8ff 1951ff Fruumlhmittelalterliche Studien (FMSt) 1967ff Early Medieval Europe (EME) 1992ff Speculum Journal of Mediaeval Studies 1926ff Zeitschrift fuumlr Historische Forschung (ZHF) Vierteljahresschrift zur Erforschung des Spaumltmittelal-

ters und der fruumlhen Neuzeit erschient seit 1974

Fruumlhe Neuzeit Das achtzehnte Jahrhundert Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft fuumlr die Erforschung des Acht-

zehnten Jahrhunderts Wolfenbuumlttel 1977ff Archiv fuumlr Reformationsgeschichte Internationale Zeitschrift zur Erforschung der Reformation und

ihrer Auswirkungen Guumltersloh 1903ff (Beiheft Literaturbericht 1972ff) Fruumlhneuzeit-Info Wien ua 1990ff The Sixteenth Century Journal Kirksville 1972ff (httpwwwjstororgjournals03610160html)

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 36

Neuere und Neueste Geschichte Archiv fuumlr Sozialgeschichte (AfS) hg v der Friedrich-Ebert-Stiftung 1961ff jeweils unter einem

Rahmenthema Umfangreicher Rezensionsteil (zugaumlnglich unter httpwwwfesdeafs-online) und wichtige Sammelrezensionen

Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ) Beilage zur Zeitschrift bdquoDas Parlamentldquo erscheint monat-lich mit jeweils einem Rahmenthema Kostenfrei bei der Bundeszentrale fuumlr politische Bildung er-haumlltlich

German History The Journal of the German History Society 1984ff Schwerpunkt Neuere und Neueste Geschichte

Journal of Contemporary History (JCH) 1966ff Schwerpunkt Europaumlische Zeitgeschichte enthaumllt Sammelrezensionen

Neue Politische Literatur Berichte uumlber das internationale Schrifttum (NPL) enthaumllt Rezensio-nen Literaturberichte und Sammelbesprechungen Schwerpunkt Neuere und Neueste Geschichte erscheint seit 1956

Vierteljahrshefte fuumlr Zeitgeschichte (VfZ) Organ des Instituts fuumlr Zeitgeschichte auflagenstaumlrkste deutschsprachige Fachzeitschrift erscheint seit 1953

Lateinamerikanische Geschichte The Hispanic American Historical Review (HAHR) Durham 1918ff The Americas A Quarterly Review of Inter-American Cultural History (TAm) Washington 1944ff Revista de Indias (RI) Madrid 1940ff Jahrbuch fuumlr Geschichte Lateinamerikas (JbLA) Koumlln 1964ff (bis 1997 unter dem Titel Jahrbuch

fuumlr Geschichte von Staat Wirtschaft und Gesellschaft Lateinamerikas) Journal of Latin American Studies (JLAS) New York 1969ff Latin American Research Review (LARR) Pittsburgh 1965ff Historia Mexicana (HMex) Meacutexico 195152ff Colonial Latin American Historical Review (CLAHR) Albuquerque 1992ff Anuario de Estudios Americanos (AEA) Madrid 1944ff Bulletin of Latin American Research (BLAR) Oxford 199192ff

Osteuropa Ab imperio Teorija i istorija nacionalrsquonostej i nacionalizma v postsovetskom prostranstve Kazan

2000ff Nationalitaumlten- und Empireforschung Cahiers du Monde Russe Russie ndash Empire russe ndash Union sovieacutetique ndash Eacutetats indeacutependants

(httpmonderusserevuesorgindexhtml) Schwerpunkt politische Sozial- Wirtschafts- und Kul-turgeschichte des sowjetischen Raums ab 1917

Europe-Asian Studies (fruumlher bdquoSoviet Studiesldquo) Schwerpunkt Geschichte der Sowjetunion und ihrer Nachfolgestaaten Die wichtigste wissenschaftliche Zeitschrift fuumlr diesen Raum und diese Epoche

Forum fuumlr osteuropaumlische Ideen- und Zeitgeschichte hg v Zentralinstitut fuumlr Mittel- und Osteuro-pastudien an der KU Eichstaumltt-Ingolstadt 1997ff Schwerpunkt mittel- und osteuropaumlische Zeitge-schichte (httpwww1ku-eichstaettdeZIMOSforumindexhtm)

Jahrbuumlcher fuumlr die Geschichte Osteuropas Neue Folge 1953ff Schwerpunkt osteuropaumlische Ge-schichte in ihrer ganzen Breite Standardzeitschrift der deutschsprachigen Forschung (httpwwwlrz-muenchende~jbfgoe)

Kritika Explorations in Russian and Eurasian History 2000ff

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

37

Osteuropa Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft fuumlr Osteuropakunde Schwerpunkt laufende Ent-wicklungen in Ost- und Ostmitteleuropa (httposteuropadgo-onlineorg)

Otečestvennaja istorija (fruumlher Istorija SSSR) hg v Institut Rossijskoj istorija RAN 1957ff Russian history ndash Histoire russe Schwerpunkt Geschichte und Kultur Ruszliglands der Ukraine

Zentralsiens und der Ostseeregion von der Fruumlhzeit bis zur Gegenwart Russian Review 1941ff Schwerpunkt Entwicklungen im Raum des fruumlheren russischen Reiches

und der Sowjetunion bzw ihren Nachfolgestaaten Slavic Review hg v The American Association for the Advancement of Slavic Studies Schwer-

punkt Fragen der russischen eurasischen und osteuropaumlischen Entwicklung in Geschichte und Ge-genwart (httpwwweconuiucedu~slavrevframeshtml)

Voprosy istorii 1926ff (seit 1945 unter diesem Namen) aumllteste sowjetische Zeitschrift fuumlr Ge-schichtswissenschaften

Schiffahrtsgeschichte Deutsches Schiffahrtsarchiv (DSA) Hamburg 1975ff

International Journal of Maritime History (IJMH) St JohnrsquosNF 1989ff

Marine Mirror (MM) Cambridge 1911ff

Northern Marine St JohnrsquosNF 1991

Tijdschrift voor zeegeschiedenis uitg Door de Nederlandse Vereniging voor Zeegeschiedenis Vree-land 1982ff

The great circle Journal of the Australian Association for Maritime History Toronto 1979ff

Fachdidaktik Geschichte in Wissenschaft und Unterricht (GWU) Zeitschrift des Verbandes der Geschichtslehrer

Stuttgart Seelze 1950ff Geschichte lernen Geschichtsunterricht heute Seelze 1988ff Geschichte Politik und ihre Didaktik Zeitschrift fuumlr historisch-politische Bildung Beitraumlge und

Nachrichten fuumlr die Unterrichtspraxis Zeitschrift zahlreicher Landesverbaumlnde im Verband der Ge-schichtslehrer Deutschlands Paderborn Muumlnster 1973ff

5 Internet-Ressourcen fuumlr Historiker Das groszlige Informationsangebot des World Wide Web (www) muszlig auch der Historiker in zu-nehmendem Maszlige nutzen Allerdings sind gleichzeitig auf Grund der Unzuverlaumlssigkeit und extremen Kurzlebigkeit der Informationen die Einschraumlnkungen besonders groszlig Allgemeine Kriterien fuumlr serioumlse Internet-Seiten sind minus daszlig sie bereits seit laumlngerer Zeit etabliert sind (Dauerhaftigkeit ist im Internet fraglos ein

Kennzeichen von Qualitaumlt) minus daszlig sie von der oumlffentlichen Hand gefoumlrdert werden (die Vergabe von oumlffentlichen Mitteln

ist in der Regel an Qualitaumltsstandards gebunden die uumlberpruumlft werden) minus daszlig sie kostenlos zugaumlnglich sind (Vorsicht vor kommerziellen Angeboten und privaten

bdquoUumlberzeugungstaumlternldquo) Stichwort bdquoOpen Accessldquo5 minus und daszlig ihr Inhalt regelmaumlszligig gepflegt und aktualisiert wird

5 Eine ganze Reihe von wissenschaftlichen Institutionen hat sich bislang bereits sehr deutlich fuumlr eine Verfuumlg-

barmachung von wissenschaftlichem Wissen im Internet ausgesprochen Die bdquoBerliner Erklaumlrungldquo (httpwwwzimmpgdeopenaccess-berlinberlindeclarationhtml) schlieszligt erstmals auch dezidiert das kultu-relle Erbe mit ein

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 38

Wenn Sie diese Maximen beachten kann Ihnen das Internet in zweifacher Hinsicht hilfreich sein Erstens koumlnnen Sie schnell aktuelle Informationen uumlber Ihr Studienfach und Ihre Univer-sitaumlt erhalten Zweitens laumlszligt sich das Internet auch als fachspezifische Informationsquelle nut-zen

Literatur zur Einfuumlhrung Biste Baumlrbel Hohls Ruumldiger (Hg) Fachinformation und EDV-Arbeitstechniken fuumlr Historiker Ein-

fuumlhrung und Arbeitsbuch Koumlln 2000 wieder in httpwwwgeschichtehu-berlindeEDV-Buch Kap 1 EDV und Geschichtswissenschaften httpwwwgeschichtehu-berlindeEDV-Buchkapitel2_linkshtml (Stand 30092005)

Freytag Nils Piereth Wolfgang Kursbuch Geschichte Paderborn ua 2004

Jenks Stuart Tiedemann Paul Internet fuumlr Historiker Eine praxisorientierte Einfuumlhrung Darmstadt 22000

Suppanz Frank Geisteswissenschaften studieren mit dem Computer Eine praxisorientierte Einfuumlh-rung Stuttgart 2003

WWW-Suchinstrumente fuumlr Geschichte

Einige Universitaumlten haben damit begonnen Einfuumlhrungen in das Geschichtsstudium ins Netz zu stellen (s Epochen) Daruumlber hinaus haumllt das Internet auch Ressourcen bereit die fuumlr die inhaltliche Beschaumlftigung mit Geschichte nuumltzlich sein koumlnnen Die folgende Liste mit serioumlsen Internet-Angeboten ist zwar unvollstaumlndig bietet aber Gelegenheit zum ersten Einstieg Von dort finden Sie zahlrei-che Links zu weiteren relevanten Seiten httpwwwhsozkultgeschichtehu-berlindeindexasp Humanities-Net Sozial- und Kulturgeschichte (kurz

H-Soz-u-Kult) ist die fuumlhrende deutsche Internetseite fuumlr Historiker und eine zentrale Plattform der wissen-schaftlichen Kommunikation Hier finden Sie aktuelle Rezensionen Tagungsberichte aber auch Stellenaus-schreibungen Das Abonnement ist kostenlos

httpwwwnfhdatadepremiumindexshtml Ein wichtiges Hilfsmittel ist der Nachrichtendienst fuumlr Historiker (NfH) der bereits 1995 gegruumlndet wurde Er enthaumllt neben Diskussionsforen und umfangreichen Linksammlungen auch eine aktuelle Presseschau die einschlaumlgige Artikel aus deutschen englischen und franzoumlsischen Zeitungen umfaszligt

httpwwwclio-onlinede Clio-online Dieses Portal versucht die geschichtswis-senschaftlichen Internet-Ressourcen zusammenzufuumlh-ren

httpwwwhistoricumnetindexphp Historicumnet ist ein Netzwerk das verschiedene ge-schichtswissenschaftliche Internet-Ressourcen buumlndelt

httpwwwphiluni-erlangende~p1geshomehtml und httpwwwerlangerhistorikerseitede

Die Erlanger Historikerseite ist eine sehr gute Adresse vor allem wenn man auf der Suche nach weiteren Links ist Hier findet sich ua eine groszlige (und kom-mentierte) Auswahl an einschlaumlgigen Internet-Angeboten

httpwwwhdgdeFinaldeuwww_hdg_dehtm Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland Bonn

httpwwwdhmde Deutsches Historisches Museum httpmdz2bib-bvbdehist InformationsWeiser GeschichteHistory Guide weist

geschichtswissenschaftlich relevante Internetquellen nach und ist das deutschsprachige Portal des Netz-werks Subject Gateways Geschichte

wwwhistoryguidede History GuideInformationsWeiser Geschichte

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

39

httpvlibiueithistoryindexhtml World Wide Web Virtual Library History Central Catalogue

httpwwwjstororg

Journal Storage The Scholarly Journal Archive

Ur- und Fruumlhgeschichte httpwwwdgamnde Deutsche Gesellschaft fuumlr Archaumlologie des Mittelalters

und der Neuzeit httpwwwarchaeologie-onlinede Arbeitsgruppe Archaumlologie und digitale Medien Frei-

burg

Alte Geschichte httpwwwgnomonku-eichstaettdeLAGproseminarindexhtml

Online-Tutorium der KU Eichstaumltt

httpwwwperseustuftsedu und httpperseusmpiwg-berlinmpgde

The Perseus Digital Library (Umfassendes Such- und Hilfsmittelsystem u a fuumlr Texte der griechischen und lateinischen Antike) Tufts-University

httpwwwbautzdebbkl Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon httpwwwheiligenlexikonde Oumlkumenisches Heiligenlexikon httpwwwstoaorgdiotima Materials fort the Study of Women and Gender in the

Ancient World httpwwwhouseofptolemyorgindexhtml The House of Ptolemy ndash ptolemaumlisches und roumlmisches

Aumlgypten httpwwwualbertaca~csmackayConsulsListhtml Consuls of the Roman Republic httpwwwkirkehu-berlinderessourcbuchkulthtml KIRKE Katalog der Internetressourcen fuumlr die Klassi-

sche Philologie httpwwwstoaorg Stoaorg httpwwwtrentucaahcresourceshtmldir Resources on the Internet for Ancient History and

Classics Hg K H Kinzl Trent-University Canada Rezensionen (Altertumswissenschaften) httpccatsasupennedu Bryn Mawr Classical Review publishes timely re-

views of current scholarly work in the field of classical studies (including archaeology)

httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonGnomonhtml

Gnomon online (Rezension der CD-ROM-Version von Ulrich Schmitzer ndash httptelemachosphiluni-erlangendedatabaselibrignomon2html)

httpwwwplekosuni-muenchendestartseitehtml Periodicum onLine zur Erforschung der KOmmunika-tionsstrukturen in der Spaumltantike

Mittelalter wwwuni-tuebingendemittelaltertutoriumindexhtm schoumlnes Online-Tutorium wwwuni-muensterdefruehmittelalter das beste Fruumlhmittelalter im Netz httpwwwceecuni-koelnde CEEC ndash Codices Electronici Ecclesiae Coloniensis wwwgeorgetownedulabyrinth Resources for Medieval Studies wwwfordhameduhalsallsbook2html Internet medieval sourcebook full text sources httpwwwmediaevumdehaupt2html Mediaumlvistik im Internet ndash empfehlenswert

Fruumlhe Neuzeit httpwwwuni-konstanzdeFuFPhiloGeschichteTutorium

Die Universitaumlt Konstanz bietet ein Tutorium fuumlr die Neuere und Neueste Geschichte online an

httpwwwphiluni-erlangende~p1gesstudiumhtml Besonders umfassend ist das Internet-Angebot der Universitaumlt Erlangen das unter anderem wertvolle Tips zur Studienorganisation enthaumllt

httpmdzbib-bvbdedigbiblexikaadelung Johann Christoph Adelung Grammatisch-kritisches Woumlrterbuch der Hochdeutschen Mundart

httpmdz1bib-bvbde~ndbadb_indexhtml Allgemeine Deutsche Biographie

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 40

httpwwwsfnhistoricumnet Server Fruumlhe Neuzeit

httpwwwuni-muensterdeFNZ-Online Barbara Stollberg-Rilinger (Hg) Einfuumlhrung in die Fruumlhe Neuzeit

httpwwwfruehe-neuzeitnet Virtual library Geschichte Fruumlhe Neuzeit httpwwwzedler-lexikonde Johann Heinrich Zedler Grosses vollstaumlndiges Uni-

versal-Lexicon Aller Wissenschafften und Kuumlnste

Neuere und Neueste Geschichte httpwwwzeitgeschichte-onlinede httpwwwstubbildarchiv-dkguni-frankfurtde Bildarchiv der Deutschen Kolonialgesellschaft httpholocaustumdunimichedu Holocaust Survivor Oral History Archive httpfacultystaffvwcedu~dgrafholocaushtm Holocaust and Jewish Studies Site httpwwwcalvineduacademiccasgpa German Propaganda Archive httpwww17juni53de httpwwwchronik-der-wendede

Lateinamerikanische Geschichte httplcweb2locgovhlas Handbook of Latin American Studies httpwwwh-netorg~latam H-LatAm an international forum for the scholarly

discussion of Latin American History httplanicutexasedu Latin American Network Information Center httpwwwciberade Virtuelle Fachbibliothek Ibero-Amerika httphapiuclaedu The Hispanic American Periodicals Index (HAPI)

Osteuropaumlische Geschichte httpwwwdgo-onlineorg DGO Deutsche Gesellschaft fuumlr Osteuropakunde eV httpartscishuedureespdocuments Documents in Russian History httpwwwribknet Umfassende bibliographische Rechercheressource httpwwwceeolcomindexaspx CEEOL ndash Central and Eastern European Online Li-

brary httpwwwsoviethistoryorg Quellen zur sowjetischen Geschichte httpwwwsovlitcom Zusammenfassungen russisch-sowjetischer Literatur httpwwwrussianarchivescomraoaboutindexhtml Russian Archives Online httpmdzxbib-bvbdecocoon1000dokstarthtml 1000 Schluumlsseldokumente der russischen und sowjeti-

schen Geschichte (1917-1991) httpwwwfak12uni-muenchendeforostindex2html Forschungsverbund Ost- und Suumldosteuropa (forost) httpwwwvifaostde ViFaOst ndash Virtuelle Fachbibliothek Osteuropa

Fachdidaktik wwwburkhard-sachsede httpwwwlehrer-onlinede Lehrer-Online Unterrichten mit neuen Medien

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

41

IV Wissenschaftliches Arbeiten im Studium

1 Fragestellung

Jede wissenschaftliche Beschaumlftigung mit Geschichte muss mit einer Frage beginnen Erst die Frage bringt die Quellen zum Sprechen6 Erst die Fragestellung die das erkenntnisleitende Forschungsinteresse formuliert ermoumlglicht es aus der enormen Fuumllle des Materials diejenigen Quellen und Literaturtitel herauszufiltern die fuumlr ihre Beantwortung relevant sind Erst die Fragestellung ermoumlglicht es dem Historiker die von ihm festgestellten historischen Tatsachen in einen Sinnzusammenhang zu bringen sie zu interpretieren und Thesen zu bilden Erst die Fragestellung macht aus einer Information ein Argument das dazu dient eine These zu be-gruumlnden und zu belegen oder gegenteilige Auffassungen zu widerlegen Ohne Fragestellung wird Geschichtsschreibung zu einem bdquoHort von Anekdoten und Chronologienldquo7 und das ist nicht der Sinn von wissenschaftlicher Beschaumlftigung mit Geschichte Es reicht also nicht aus im Rahmen eines Seminars ein Thema zu uumlbernehmen Entscheidend ist vielmehr wie Sie sich einem Thema annaumlhern dh welche konkreten Fragen Sie an ein Thema herantragen Waumlhrend ein Thema verhaumlltnismaumlszligig leicht zu finden ist entsteht eine tragfaumlhige Fragestellung aus vertieftem Wissen An Hand des Themas beginnen Sie sich ein-zulesen und zu bibliographieren Je mehr Sie das Thema in den historischen Kontext und die aktuelle Forschung einordnen koumlnnen und Sie einen Uumlberblick uumlber die Quellen haben desto leichter faumlllt es Ihnen eine Fragestellung zu formulieren die Folgendes leisten soll minus die Fragestellung legt den Gegenstand der Untersuchung fest sie grenzt ihn ein denn es

werden nur diejenigen Bereiche naumlher untersucht nach denen man zuvor gefragt hat minus jede Frage enthaumllt bereits eine implizite Vorstellung von einer moumlglichen Antwort einer

bdquomoumlglichen Geschichteldquo minus die Fragestellung entscheidet uumlber den methodischen Zugriff auf das Thema sowie uumlber

die Auswahl von Quellen und Literatur die zu ihrer Beantwortung erforderlich sind Man muszlig also von Anfang an uumlberlegen wie man von den Fragen zu Antworten kommen kann

minus nicht zuletzt gibt die Fragestellung Ihrer Hausarbeit ein individuelles Profil und bewahrt Sie vor der Furcht nur das vielfach bereits Geschriebene ein weiteres Mal nachzubeten

Historische Fragestellungen zielen vor allem auf Ursachen und Zusammenhaumlnge sie suchen Erklaumlrungen fuumlr den Ablauf historischer Prozesse Prinzipiell ist die Anzahl moumlglicher Fragen unbegrenzt Eine bdquoguteldquo dh sinnvolle Frage zeichnet sich durch folgende Charakteristika aus minus Die Frage sollte uumlber den bisherigen Wissensstand hinausfuumlhren Dies setzt voraus daszlig

Sie Probleme und Fragen der Forschung erkennen und in Ihren Arbeiten zum Gegenstand einer argumentativen Auseinandersetzung machen Dies gilt auch schon fuumlr Proseminare

minus Die Fragen sind an den Beduumlrfnissen und Interessen der Gegenwart ausgerichtet und be-ziehen daraus ihre Relevanz Dabei geht es nicht um die Projektion der Gegenwart auf die Vergangenheit

Nachdem Sie das einschlaumlgige Material zu einem bestimmten Thema ausfindig gemacht ha-ben muumlssen Sie es im Hinblick auf Ihre Fragestellung auswerten bewerten und aufbereiten 6 Koselleck Reinhart Begriffsgeschichten Studien zur Semantik und Pragmatik der politischen und sozialen

Sprache Mit zwei Beitraumlgen von Ulrike Spree und Willibald Steinmetz sowie einem Nachwort zu Einlei-tungsfragmenten Reinhart Kosellecks von Carsten Dutt Frankfurt am Main 2006 S 71

7 Kuhn Thomas S Die Struktur der wissenschaftlichen Revolution Frankfurt am Main 1973 S 15

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 42

Es ist dabei ein wesentlicher Unterschied ob Sie Quellen oder Literatur bearbeiten Ob es sich bei den verwendeten Texten um eine Quelle oder um Literatur handelt haumlngt allein von der Fragestellung ab und nicht vom Alter des Textes Sobald Sie sich z B mit der Geschichte der Geschichtswissenschaft beschaumlftigen werden viele der Texte die Sie in anderem Zusammen-hang als Forschung zu Rate gezogen haumltten zur Quelle

2 Literaturarbeit

Unter dem Begriff bdquoFachliteraturldquo versteht man die Darstellungen der bisherigen Ergebnisse der historischen Forschung und ihrer Nachbardisziplinen Das Studium der einschlaumlgigen Li-teratur gehoumlrt zum taumlglichen Geschaumlft des Historikers und ist unverzichtbar Jede neue Arbeit muszlig auf den vorhandenen Ergebnissen der Forschung aufbauen und sie kritisch befragen ndash ganz gleich ob es um die Uumlbernahme historischer Tatsachen oder um deren moumlglicherweise kontroverse Interpretation geht Erstens besteht das Ziel der Lektuumlre wissenschaftlicher Texte darin einen Uumlberblick uumlber den Forschungsstand bzw die Entwicklung der Forschung zu einem Thema zu gewinnen Einen Forschungsbericht oder auch Literaturbericht der Ihnen diese Arbeit enorm erleichtert fin-den Sie entweder in Fachzeitschriften oder in der Einleitung wissenschaftlicher Monogra-phien Jeder Band der Reihen bdquoOldenbourg Grundriszlig der Geschichteldquo (OGG) und bdquoEnzyklo-paumldie Deutscher Geschichteldquo (EDG) enthaumllt ebenfalls einen ausfuumlhrlichen problemorientierten Forschungsuumlberblick der behandelten Epoche oder eines Themas Sollte zu Ihrem Thema kein Literaturbericht vorliegen muumlssen Sie sich diesen Uumlberblick selbst erarbeiten Zweitens werten Sie die vorhandene Literatur aus um Sachinformationen uumlber Ihren Untersu-chungsgegenstand zu erhalten dabei kann es sich beispielsweise um die Datierung eines Er-eignisses eine statistische Angabe oder Informationen uumlber historische Ereignisablaumlufe han-deln Drittens schlieszliglich gewinnen Sie aus der Literatur historische Urteile Thesen und Ant-worten die andere Historiker im Hinblick auf komplexe Fragestellungen gegeben haben Die-se koumlnnen entweder in Ihre Arbeit uumlbernommen oder zum Ausgangspunkt Ihrer Fragestellung gemacht werden indem sie uumlberpruumlft modifiziert widerlegt oder bestaumltigt werden

a) Lesen wissenschaftlicher Texte (Informationsbeschaffung)

Das Lesen wissenschaftlicher Texte ist eine Kompetenz die mit der kontemplativen Lektuumlre von Belletristik wenig gemein hat Wissenschaftliches Lesen bedeutet nicht passive Rezeption des Geschriebenen sondern einen aktiven geistigen Vorgang bei dem der Leser in einem permanenten Dialog mit dem Verfasser steht Daher erfordert diese Form des Lesens groszlige Konzentration Ruhe und Zeit

Relevanz klaumlren

Wegen der groszligen Menge an Literaturtiteln die Sie zu den meisten Themen finden koumlnnen sollten Sie nicht planlos mit dem Lesen des erstbesten Buches beginnen das Ihnen in die Haumlnde faumlllt Zunaumlchst muumlssen Sie klaumlren ob ein Text fuumlr die Beantwortung Ihrer Fragestel-lung uumlberhaupt relevant ist Dazu fuumlhren Sie folgende Arbeitsschritte aus minus Titel und Untertitel des Buches geben nicht nur Auskunft uumlber das Thema sondern unter

Umstaumlnden auch uumlber seine Kernthese minus Aus dem Titelblatt oder dem Impressum erfahren Sie wann wo und ggf in welcher Reihe

ein Buch erschienen ist Erscheinungsjahr und Auflage signalisieren seine Aktualitaumlt Ist ein Buch in einer renommierten Reihe erschienen mag dies ein Hinweis auf seine Qualitaumlt sein

minus Das Inhaltsverzeichnis gibt uumlber Aufbau und Inhalt des Buches Auskunft Wenn bei der Durchsicht des Inhaltsverzeichnisses noch kein direkter Bezug zu Ihrem Thema oder der

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

43

Fragestellung erkennbar ist heiszligt dies nicht daszlig das Buch fuumlr Sie nicht relevant ist Lesen Sie deswegen immer

minus die Einleitung Sie erschlieszligt Ihnen die Fragestellung und das Erkenntnisinteresse des Au-tors seinen methodischen Zugriff und seine Loumlsungsstrategien Daruumlber hinaus gibt sie Ihnen wichtige Informationen uumlber den Forschungsstand

minus Die Materialbasis koumlnnen Sie anhand des Quellen- und Literaturverzeichnisses pruumlfen minus Im Vorwort erfahren Sie um welche Art von Arbeit es sich handelt (beispielsweise eine

Dissertation oder Habilitationsschrift) und in welchem Umfeld sie entstanden ist Auf-grund dieser Informationen laumlszligt sie sich oft in der Forschungslandschaft verorten

minus Die Zusammenfassung bilanziert die Ergebnisse der Arbeit benennt ggf Luumlcken und regt damit zu weiterer Forschung an

Sollte sich bei dieser Pruumlfung herausstellen daszlig ein Buch nur in Teilen fuumlr Sie relevant ist bieten Ihnen das Inhaltsverzeichnis und das oder die Register (Personen- Orts- und Sachre-gister) die Moumlglichkeit die benoumltigten Informationen bzw relevanten Textpassagen nachzu-schlagen Vor allem umfangreiche Arbeiten die Ihr Thema nur am Rande streifen werden Sie nur selektiv auswerten Allerdings kann es auch gefaumlhrlich sein Literatur gewissermaszligen als Steinbruch zu verwenden da einzelne Aussagen so aus dem Zusammenhang gerissen werden Sie sollten daher immer Einleitung und Zusammenfassung lesen um die relevanten Passagen in die Argumentation des Autors einordnen zu koumlnnen

Kritisches Lesen heiszligt Exzerpte erstellen

Wissenschaftliches Lesen heiszligt exzerpieren Von zentraler Bedeutung ist es sich beim Lesen stets die eigene Fragestellung vor Augen zu halten und den vorliegenden Text im Hinblick auf die eigene Fragestellung hin bdquoabzuklopfenldquo also selbst Fragen an den Text zu stellen Dabei geht es keineswegs darum den Inhalt des Textes kritiklos aufzunehmen vielmehr muumlssen Sie sich bemuumlhen den Text bewertend (also kritisch) zu lesen Achten Sie dabei auf folgende Punkte minus Bleibt der Autor des Textes bei seiner in der Einleitung formulierten Fragestellung oder

weicht er vom Thema ab minus Ist der methodische Ansatz des Autors zur Beantwortung seiner Fragestellung geeignet minus Welche Quellen zieht der Autor zur Beantwortung seiner Frage(n) heran Hat er moumlgli-

cherweise wichtige Quellen uumlbersehen minus Welche Thesen (Behauptungen Schluszligfolgerungen) stellt der Autor auf Und was ist an

diesen Thesen neu wo reichen sie uumlber den bisherigen Forschungsstand hinaus minus Uumlberzeugen die Argumente die er fuumlr seine Thesen anfuumlhrt Lassen sich Gegenargumente

ins Feld fuumlhren minus Gibt es Luumlcken oder Schwachstellen in der Argumentationskette des Autors minus Wie ordnet der Autor seine Ergebnisse in groumlszligere Zusammenhaumlnge ein minus Was sagt der Text im Hinblick auf Ihre eigene Fragestellung Anfangs wird es Ihnen wahrscheinlich schwerfallen alle Teile dieses Fragerasters an einen Text heranzutragen Doch je mehr Sie lesen desto leichter faumlllt es Ihnen

b) Aufbereitung des Gelesenen (Informationsverwaltung)

Exzerpieren

Das Lesen eines Textes allein genuumlgt allerdings nicht Wissenschaftliches Lesen ist untrenn-bar mit Schreiben verbunden Wenn Sie eigene Buumlcher oder Textkopien lesen koumlnnen Sie bereits beim ersten Lesen wichtige Passagen unterstreichen und Randbemerkungen hinzufuuml-gen das erleichtert Ihnen spaumlter die Orientierung enthebt Sie jedoch nicht der Muumlhe schrift-

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 44

liche Textauszuumlge (Exzerpte) anzufertigen Arbeiten Sie in Buumlchern immer nur mit Bleistift alles andere ist Barbarei In Buumlchern aus oumlffentlichem Besitz verbietet sich jede Markierung Ein Exzerpt faszligt den Inhalt eines Textes in Stichworten oder fortlaufend jedenfalls immer knapp zusammen Lange Literaturauszuumlge sind in der Regel kein Exzerpt sondern ver-schwendete Zeit Sie muumlssen versuchen die (unter Ihrer Fragestellung) wichtigen Aussagen moumlglichst in eigenen Worten wiederzugeben ndash gelingt Ihnen dies ist das ein sicheres Indiz dafuumlr daszlig Sie den Text verstanden haben Befolgen Sie unbedingt die Grundregeln des Exzerpierens minus Ein Exzerpt beginnt mit einer vollstaumlndigen bibliographischen Angabe des exzerpierten

Textes Lose Exzerpte die Sie nicht zuordnen koumlnnen sind wertlos minus Trennen Sie deutlich woumlrtliche Zitate Textparaphrasen und eigene Kommentare vonein-

ander damit Sie sie spaumlter nicht durcheinanderbringen minus Notieren Sie sich unbedingt die Seitenzahlen woumlrtlicher Zitate und Textparaphrasen an-

sonsten muumlssen Sie spaumlter nochmals nach dem Fundort eines Zitats oder Belegs suchen minus Strukturieren Sie Ihr Exzerpt Jeder gute wissenschaftliche Text folgt einer Gliederung

die aus dem Exzerpt hervorgehen muszlig Auf diese Weise enthalten Ihre Notizen Informati-onen uumlber Aufbau Argumentationsgang Thesen und Ergebnisse des Textes

minus Behalten Sie beim Exzerpieren die Fragestellung des Autors und Ihre eigene im Blick minus Notieren Sie sich die Definitionen zentraler Begriffe minus Halten Sie Staumlrken und Schwaumlchen des Textes (etwa Argumentationsluumlcken oder innere

Widerspruumlche) fest

Einzelnotiz-System (Karteikasten)

Um das Exzerpieren von Texten die zur Beantwortung Ihrer Fragestellung relevant sind kommen Sie nicht herum Fuumlr die dauerhafte Archivierung der Informationen sind Exzerpte allerdings nur bedingt geeignet da Literaturauszuumlge gerade bei laumlngeren Texten schnell un-uumlbersichtlich werden Der Karteikasten in dem ein Text nach seinen Einzelaspekten aufgegliedert wird vermeidet diesen Nachteil er macht Informationen ndash je nach Fragestellung ndash flexibel handhabbar Aller-dings ist sein Gebrauch muumlhsam Sie muumlssen naumlmlich auf jeder einzelnen Karteikarte die ge-naue Belegstelle (dh die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben) notieren um die gespei-cherten Informationen spaumlter weiterverwenden zu koumlnnen Zudem werden Karteikaumlsten mit der Zeit unuumlbersichtlich und der Argumentationszusammenhang des Textes geht dabei verlo-ren

Datenbanken

minus Datenbanken kombinieren die Vorteile von Exzerpt und Karteikasten vermeiden jedoch ihre Nachteile Daher sind sie heute das mit Abstand effizienteste Medium der Informati-onsverarbeitung und Archivierung

minus Informationen auf EDV-Systemen nehmen weniger Platz in Anspruch sind (mit etwas Uumlbung) einfach zu handhaben sowie leicht organisierbar und kommunizierbar

minus Wer regelmaumlszligig in den PC exzerpiert erhaumllt rasch einen groszligen stetig wachsenden Fun-dus an Informationen wer dagegen mit der Hand exzerpiert bleibt auf einem Berg von Papier sitzen der mit der Zeit immer schwerer uumlberschaubar wird

httpaoeguni-koelndehandwerkszeugliberdat ndash Das Datenbankprogramm LiberDat 20 erleichtert

das systematische Bibliographieren und hilft den Uumlberblick uumlber die eigenen Buumlcher Kopien und Notizen zu bewahren Exzerpte koumlnnen direkt mit der Datenbank verknuumlpft werden

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

45

httpwwwlit-linkch ndash Lit-link ist ein Datenbank-Programm fuumlr die Verwaltung von Informationen die in den Geistes- und Sozialwissenschaften bei der Arbeit mit Literatur und Textquellen gesam-melt und verwendet werden

httpwwwliteratnet ndash Programm fuumlr Literaturverwaltung und -management mit Zitat- Schlagwort- und Fundortverwaltung sowie Tools fuumlr die arbeitsteilige Literaturbearbeitung im Team

(Alle drei Datenbankprogramme stehen kostenlos auf den angegebenen Internetseiten zum Download zur Verfuumlgung)

Literatur zum Lesen wissenschaftlicher Texte Becher Stephan Schnell und erfolgreich studieren Organisation ndash Zeitmanagement ndash Arbeitstechnik

Wuumlrzburg 1998

Franck Norbert Fit fuumlrs Studium Erfolgreich reden lesen schreiben Muumlnchen 82006

Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006 S 125-142

Ruumlckriem Georg ua Die Technik des wissenschaftlichen Arbeitens Eine praktische Anleitung Pa-derborn 132006 (enthaumllt ausfuumlhrliche Informationen zum Bibliographieren Exzerpieren und Ver-walten von Informationen)

3 Quellenarbeit

Die Geschichtswissenschaft bezieht ihre Erkenntnisse nicht aus der Literatur sondern aus-schlieszliglich aus Quellen Geschichte wird erst durch die methodisch kontrollierte kritische Pruumlfung der uumlberlieferten Quellen zu einer Wissenschaft Die Quellen stellen die Basis wie auch die Begrenzung der historischen Forschung dar Jede historische Interpretation kann bei einer Neusichtung der Quellen an ihnen scheitern deswegen spricht man auch von einem bdquoVetorechtldquo der Quellen8 Das gilt bereits fuumlr das Geschichtsstudium Referate und Hausar-beiten muumlssen schon im Proseminar im wesentlichen aus den Quellen erarbeitet werden

a) Was ist eine Quelle Die griffigste Definition von bdquoQuellenldquo stammt von Paul Kirn bdquoQuellen nennen wir alle Tex-te Gegenstaumlnde oder Tatsachen aus denen Kenntnis der Vergangenheit gewonnen werden kannldquo9 Dieser Umschreibung ist nichts hinzuzufuumlgen Sie umfaszligt alles womit der Historiker arbeiten kann und gilt fuumlr alle Epochen und fuumlr alle Regionen

Texte

Texte sind in der Regel die wichtigsten Quellen des Historikers da sie am umfassendsten Auskunft uumlber die Vergangenheit geben und Informationen uumlber die Zusammenhaumlnge histori-scher Tatsachen enthalten Jeder Text kann eine historische Quelle sein (es haumlngt nur von der Fragestellung ab) Texte sind so enorm vielfaumlltig daszlig sie hier nicht aufgezaumlhlt werden koumln-nen

Gegenstaumlnde

Da alles was durch die menschliche Hand geschaffen oder veraumlndert wurde seine Absichten und die unbewuszligten Beeinflussungen (kultureller technischer religioumlser hellip Art) in sich traumlgt geben Gegenstaumlnde wie Kleidungsstuumlcke Bauwerke Muumlnzen Grabfunde Waffen Kochgeraumlt 8 Koselleck Reinhard Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main 1979 S

206 9 Kirn Paul Einfuumlhrung in die Geschichtswissenschaft Berlin 1947 S 28

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 46

und anderes mehr auch Auskunft uumlber die Vergangenheit Fuumlr die Alte Geschichte und das Mittelalter sind historische Gegenstaumlnde zentrale Quellen der Erkenntnis Auch in der Zeitge-schichte geben bisweilen nur materielle Zeugnisse Aufschluszlig Besonders aussagekraumlftig sind menschliche Uumlberreste weil sie Ruumlckschluumlsse auf Ernaumlhrung Krankheit und Umweltbedin-gungen erlauben

Tatsachen

Gegenwaumlrtige Tatsachen sind historisch gewachsen deswegen legen sie Zeugnis uumlber die Vergangenheit ab Zu diesen Tatsachen gehoumlren Grenzen Sprachen Flur- Orts- und Perso-nennamen und anderes Ein gutes Beispiel stellt unsere Sprache dar Im Bereich des Sports ist sie sehr stark mit englischen Fachausdruumlcken durchsetzt was auf den Ursprungsort bestimm-ter Sportarten verweist von dem aus sie schlieszliglich in Deutschland Einzug gehalten haben Fuumlr andere Bereiche wie die Musik oder das Militaumlrwesen gilt aumlhnliches Zu den historischen Tatsachen gehoumlren schlieszliglich auch Phaumlnomene wie beispielsweise Religionen und Konfessi-onen Daszlig die Christen in der Bundesrepublik Deutschland in zwei etwa gleich groszlige Grup-pen aus Katholiken und Protestanten zerfallen verweist auf die Glaubensspaltung im 16 Jahrhundert als enorm wichtige langfristig wirksame Zaumlsur einerseits und die Aufnahme und regionale Aufteilung der Vertriebenen nach 1945 andererseits

Welche Quellen fuumlr die Behandlung eines bestimmten Themas relevant sind haumlngt in hohem Maszlige von der gewaumlhlten Fragestellung und dem methodischen Vorgehen ab mit dem die Fragen beantwortet werden sollen So laumlszligt sich beispielsweise ein Phaumlnomen wie die soge-nannte Bauernbefreiung in Preuszligen unter ganz unterschiedlichen Blickwinkeln untersuchen die jeweils verschiedene Quellengattungen erfordern Fragt man politikgeschichtlich nach der Genese und den Motiven der Gesetzgebung muumlssen die Sachakten der beteiligten Behoumlrden und die Unterlagen der wichtigsten handelnden Akteure herangezogen werden Fragt man da-gegen sozialgeschichtlich nach den Auswirkungen dieser Maszlignahme sind in erster Linie so-zialstatistische Daten und autobiographische Zeugnisse erforderlich die Auskunft uumlber die Lebenslage der betroffenen Bauern und Gutsbesitzer geben Die Kunst geschickte Forschungsfragen zu stellen und geeignete Quellen zur Beantwortung dieser Fragen zu finden nennt man Heuristik Sie laumlszligt sich allerdings schlecht allgemein vermitteln sondern nur an konkreten Einzelfaumlllen erproben Fuumlr den Anfang mag es genuumlgen daszlig Sie sich den Zusammenhang von Fragestellung und Auswahl der Quellen verdeutlichen also das Problembewuszligtsein schaumlrfen

b) Quellentypologie Seit dem spaumlten 19 Jahrhundert hat sich in der Geschichtswissenschaft die klassische Unter-scheidung zwischen Traditionsquellen und Uumlberresten eingebuumlrgert die auf Johann Gustav Droysen zuruumlckgeht und von Ernst Bernheim in ihrer heutigen Form formuliert wurde Das wesentliche Unterscheidungskriterium dieser Typologie liegt im Gegenwartszweck der Quel-le bdquoAlles was unmittelbar von den Gegebenheiten uumlbriggeblieben und vorhanden ist nennen wir Uumlberreste alles was mittelbar von den Begebenheiten uumlberliefert ist hindurchgegangen durch menschliche Auffassung nennen wir Traditionldquo10 Zwar ist diese Dichotomie wie noch zu zeigen sein wird keineswegs so eindeutig doch hilft sie sehr bei der Einschaumltzung des Aussagewertes einer Quelle fuumlr die Fragestellung

10 Bernheim Ernst Lehrbuch der historischen Methode und der Geschichtsphilosophie Leipzig 61908 S 255 f

(Hervorhebungen im Original) Die folgenden Zitate ebenda

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Uumlberrest

Als bdquoUumlberresteldquo werden alle Quellen bezeichnet bdquowelche ohne jede Absicht auf Erinnerung und Nachwelt nur uumlbriggebliebene Teile der Begebenheiten der menschlichen Betaumltigungen selbst sindldquo Darunter fallen saumlmtliche Relikte menschlicher Lebensprozesse (beispielsweise Kuumlchenabfaumllle) Produkte menschlicher Fertigkeiten (Bauwerke und technisches Geraumlt aller Art) aber auch Sprache Zustaumlnde Institutionen Sitten und Gebraumluche sowie nicht zuletzt Akten und Urkunden Nach Bernheim haben Uumlberreste fuumlr den Historiker den Vorteil der unmittelbaren Naumlhe zum untersuchten Gegenstand Da sie nicht bewuszligt als bdquoQuelleldquo angefertigt wurden enthalten sie weniger Stilisierungen und Selbstdarstellungen daher ermoumlglichen Uumlberreste eher als Traditi-onsquellen die Rekonstruktion der bdquoharten Faktenldquo Allerdings sind Uumlberreste immer nur Splitter Teile eines Mosaiks das der Historiker zusammensetzen muszlig ohne dafuumlr alle Einzel-teile zur Verfuumlgung zu haben Dazu ist ein umfangreiches Kontextwissen erforderlich das die Einordnung der einzelnen Puzzle-Teile erst ermoumlglicht

Tradition

Unter bdquoTraditionenldquo versteht man Quellen die bewuszligt zur Uumlberlieferung bestimmter Sach-verhalte angelegt worden sind bdquoDie Tradition verfolgt durchweg direkt die Absicht die Erin-nerung der Begebenheit zu erhalten will geradezu historisches Material seinldquo Traditionsquel-len sind vor allem schriftliche Quellen die Werke antiker Schriftsteller sowie die Historio-graphie (soweit sie unter die Quellen faumlllt) aber auch Memoiren Tagebuumlcher Reiseberichte und Korrespondenzen Hinzu kommen Bildnisse und Skulpturen (die eine Interpretation des Kuumlnstlers enthalten) sowie schriftliche und muumlndliche Zeugenaussagen Der Vorzug von Traditionsquellen besteht darin daszlig sie das historische Geschehen bereits aufbereitet haben es also in einen Zusammenhang bringen Das bdquoVerstehenldquo der Vergangen-heit erfolgte hier bereits durch einen Menschen der dem Gegenstand viel naumlher war als ein heutiger Historiker der also das bdquoHindernis der inneren Fremdheitldquo nicht oder nicht in dem Maszlige uumlberwinden muszligte Damit geht jedoch der Nachteil einher daszlig Traditionsquellen Sach-verhalte immer aus dem Blickwinkel des Verfassers darstellen der aus der Fuumllle der vergan-genen Realitaumlt eine Vorauswahl getroffen hat Zudem besteht gerade bei autobiographischen Quellen immer die Gefahr der Stilisierung und Selbstdarstellung

Problematik der Quellentypologie

Die Unterscheidung zwischen Traditionen und Uumlberresten dient also vor allem als Hilfe bei der Bestimmung des Aussagewerts und der Reichweite einer Quelle Sie ist selbst jedoch sehr problematisch da nicht wirklich trennscharf minus Jede Traditionsquelle hat zugleich auch Uumlberrestcharakter ndash nicht was ihren Inhalt be-

trifft wohl aber hinsichtlich der Umstaumlnde ihrer Entstehung Ein Monument beispielswei-se wird mit dem Ziel errichtet dauerhaft an eine Person oder ein Ereignis zu erinnern Da es jedoch im Stil und mit den (technischen) Mittel der Zeit seiner Entstehung errichtet worden ist hat es auch die Qualitaumlt eines Uumlberrests Ein Gesandtschaftsbericht der unter den Akten des Auswaumlrtigen Amtes (Auszligenministeriums) aufbewahrt wird faumlllt zwar per definitionem unter die Uumlberreste Das heiszligt nun jedoch nicht daszlig saumlmtlichen in einem solchen Bericht enthaltenen Informationen ein dementsprechend hoher Quellenwert bei-zumessen ist Schlieszliglich wurden derartige Berichte oft erst im Nachhinein verfaszligt und enthalten nicht selten den Versuch des Autors sich und seine Leistungen ins rechte Licht zu ruumlcken Ob eine Quelle eher den Traditionen oder den Uumlberresten zuzurechnen ist haumlngt somit entscheidend von der eigenen Fragestellung ab zu deren Beantwortung sie herangezogen wird

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 48

minus Manche Quellengattungen lassen sich kaum in das Schema dieser Typologie einordnen etwa die Publizistik und das Pressewesen Beide richten sich zwar eindeutig an die jewei-ligen Zeitgenossen fallen daher also unter die Uumlberreste Publizistik und Presse nehmen jedoch zugleich stets auch Wertungen vor und treffen eine Auswahl aus der Fuumllle des (seinerzeit zur Verfuumlgung stehenden) Materials Fuumlr den spaumlteren Leser sind sie also eher Traditionsquellen Gleiches gilt fuumlr Briefe und Tagebuumlcher

minus Besonders problematisch ist die Einordnung von Bild- und Tondokumenten die vor allem fuumlr die Zeitgeschichte groszlige Bedeutung haben Einerseits geben sie das Geschehene oder Gesagte unmittelbar wider sind also Uumlberreste andererseits werden sie von anderen auf-gezeichnet um Dritten zugaumlnglich zu sein fallen also zugleich unter die Traditionen

c) Quellenkritik Die Quellenkritik lotet die Moumlglichkeiten und Absichten einer historischen Quelle aus ihre bdquoZuverlaumlssigkeitldquo wird kritisch gepruumlft und ihre Inhalte werden fuumlr die jeweilige Fragestellung fruchtbar gemacht Die Quellenkritik ist der eigentliche Kern des historischen Arbeitens die Ergebnisse der Kritik sind Grundlage der Interpretation und der Aussagen in der Darstellung Die Kritik erfordert zwei Schritte

Aumluszligere Quellenkritik

In der aumluszligeren Quellenkritik auch als bdquoKritik der Echtheitldquo bezeichnet wird die Quelle nach einer Reihe von formalen Kriterien untersucht Dabei sind folgende Fragen zu klaumlren minus Uumlberlieferung Wie ist die Quelle auf uns gekommen Welchen Weg hat sie vom Produ-

zenten bis in ein Archiv bzw in eine Edition durchlaufen welchen Veraumlnderungen war sie dabei unterworfen bewuszligten und zufaumllligen

minus Echtheit Ist die Quelle bdquoechtldquo oder bdquogefaumllschtldquo Die beiden Begriffe stehen hier in An-fuumlhrungszeichen weil sie fuumlr die Geschichtswissenschaft keine absolute sondern nur rela-tive Bedeutung haben Mit anderen Worten Auch eine bdquoFaumllschungldquo kann eine wichtige Quelle sein da sie beispielsweise daruumlber Aufschluszlig geben kann wer warum wann was und wie bdquogefaumllschtldquo hat

minus Datierung Wann wurde die Quelle verfaszligt Ist sie nachtraumlglich uumlberarbeitet oder veraumln-dert worden Vor allem die Quellen der Antike des Mittelalters und der Fruumlhen Neuzeit sind oftmals nicht datiert man muszlig daher ihren Entstehungszeitraum anhand aumluszligerer (Schriftart Stil) und innerer Kriterien (Sinnzusammenhaumlnge) bestimmen Aber auch bei Quellen mit Datumsangabe ist zu pruumlfen ob sie vor- oder ruumlckdatiert (und damit bdquoge-faumllschtldquo) worden sind

minus Autor Wer hat die Quelle verfaszligt In welcher Funktion hat der Autor die Quelle verfaszligt minus Entstehungszusammenhang In welchem Kontext ist die Quelle entstanden welcher

Textgattung gehoumlrt sie an und welche Funktion hatte sie Handelt es sich beispielsweise um eine serielle Quelle (jede Art von Listen wie etwa um Eintraumlge in ein Geburtsregis-ter) um ein Verhoumlrprotokoll oder um ein diplomatisches Memorandum

minus Quellentyp Handelt es sich um eine Traditionsquelle oder um einen Uumlberrest Wer war der Adressat der Quelle

minus Textsicherung Hier geht es um die Sammlung von Informationen zu Personen Instituti-onen oder sonstigen Sachverhalten die in der Quelle erwaumlhnt werden und zu ihrem Ver-staumlndnis erforderlich sind Dazu ist nicht nur ein umfangreiches Kontextwissen noumltig sondern man muszlig auch einschlaumlgige (beispielsweise biographische) Hilfsmittel verwen-den

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Innere Quellenkritik

Waumlhrend die aumluszligere Kritik eine Quelle nach formalen Gesichtspunkten untersucht beschaumlftigt sich die innere Quellenkritik mit ihrem Inhalt Es geht vor allem um folgende Fragen ⎯ Reichweite der Information

minus Was wuszligte der Autor was konnte er wissen was wollte er wissen inwieweit konnten ihm Dinge bewuszligt werden welchen Wahrnehmungshorizont hatte er (Stand-ortHorizont)

minus Zu welchem Zweck schreibt der Autor sein Werk (Prologe) welche erklaumlrten Absich-ten verfolgt er in welchem Verhaumlltnis steht er zu prominenten Personen seines Be-richts (StandpunktTendenz)

minus Was sagt die Quelle im Hinblick auf die gewaumlhlte Fragestellung aus Welche Antwor-ten und Schluszligfolgerungen ergeben sich aus ihr Sind ggf auch andere bdquoLesartenldquo moumlglich

⎯ Kontext In welchem Verhaumlltnis steht diese Quelle zu anderen Quellen Gehen die enthal-tenen Informationen uumlber andere Quellen hinaus oder widersprechen sie ihnen Oder be-zieht die Quelle ihre Informationen sogar aus einer anderen nicht genannten Quelle Um hier Klarheit zu gewinnen muszlig die Quelle mit anderen Quellen sowie mit der einschlaumlgi-gen Literatur verglichen werden Erst die Kontextualisierung ermoumlglicht es den Quellen-wert naumlher zu bestimmen

Grundsaumltzlich gilt bei der Quellenkritik ⎯ daszlig das quellenkritische Instrumentarium nicht nur dem Gewinn von Fakten und Ereignis-

sen dient sondern je nach Fragestellungen die Quellen auch in anderer Weise pruumlft Wer sich mit Mentalitaumlten oder dem Alltag beschaumlftigt legt weniger Wert darauf die Quellen nur auf unstrittige gleichsam bdquofesteldquo Bestandteile hin zu untersuchen

⎯ daszlig die enorme Verschiedenheit und Vielgestaltigkeit der Quellen immer eine individuelle Betrachtung und Erschlieszligung erzwingen so daszlig das gewaumlhlte kritische Instrumentarium ndash bei allen grundlegenden Gemeinsamkeiten ndash ebenso angepaszligt werden muszlig

⎯ was Jacob Burckhardt in seinen Vorlesungen sagte minus bdquoUnerschoumlpflichkeit der Quellen zumal solcher die von groszligen Maumlnnern herruumlhren

sodaszlig Jeder die tausendmal ausgebeuteten Buumlcher wieder lesen muszlig weil sie jedem Leser und jedem Jahrhundert ein besonderes Antlitz erweisen auch jeder Alterstufe des Einzelnen Es kann sein daszlig im Thucydides zB eine Thatsache ersten Ranges liegt die erst in hundert Jahren Jemand bemerken wirdldquo

minus bdquoAlle echte Uumlberlieferung ist auf den ersten Anblick langweilig weil und insofern sie fremdartig ist Sie kuumlndet die Anschauungen und Interessen ihrer Zeit fuumlr ihre Zeit und koumlmmt uns gar nicht entgegen [] Aber auch dem Gelehrten und Denker ist die Ver-gangenheit in ihrer Aeuszligerung Anfangs immer fremdartig und ihre Aneignung eine Arbeitldquo11

In der Regel wird der Quellenwert eines Dokuments nicht in allen behandelten Punkten gleich hoch sein

Kritik von Ton- und Bildquellen

Ein besonderes Problem stellt die Kritik von Ton- und Bildquellen dar Tonbandaufnahmen Fotos und insbesondere (Ton-)Filmen kurz den bdquoneuen Medienldquo kommt scheinbar unwider-legbare Authentizitaumlt zu denn angeblich luumlgen Bilder nicht Die Realitaumlt sieht freilich ganz anders aus Gerade Bilder sind in hohem Maszlige standortgebunden (nicht umsonst spricht man

11 Burckhardt Jacob Uumlber das Studium der Geschichte Der Text der bdquoWeltgeschichtlichen Betrachtungenldquo

nach den Handschriften hg v P Ganz Muumlnchen 1981 Zitat 1 S 252 Zitat 2 S 250

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in der Filmbranche von bdquoEinstellungenldquo) und perspektivisch sie zeigen bestenfalls nur einen kleinen Ausschnitt der vergangenen Wirklichkeit Zudem sind gerade Bilder in hohem Maszlige anfaumlllig fuumlr Manipulationen wie etwa die zahllo-sen Fotomontagen in der Sowjetunion unter Stalin zeigen Nicht umsonst nutzten (und nut-zen) totalitaumlre Regime Bild und Ton als bevorzugtes Instrument der Propaganda Von derarti-gen Faumllschungen abgesehen transportieren Bilder ganz bewuszligt Botschaften denen der Histo-riker nicht bdquoauf den Leimldquo gehen darf Ein in einem Fotoatelier entstandenes Portraumlt ist nicht so sehr das Resultat des angeblich unbestechlichen Auges der Kamera als vielmehr eine be-wuszligte Stilisierung des Portraumltierten gleiches gilt wenn auch unter anderen Vorzeichen fuumlr die Fotographien aus einer Verbrecherkartei Ganz abgesehen davon muszlig zunaumlchst immer die Frage beantwortet werden was ein Bild uuml-berhaupt darstellt dh man muszlig das Bild raumlumlich und zeitlich zuordnen und in einen Kon-text bringen Zudem stehen Bilder selten allein Fotos sind beschriftet Filme mit Text und Ton unterlegt Wie wichtig es ist das Verhaumlltnis von Bild und Text genau zu bestimmen ha-ben zuletzt die Debatten um die sog bdquoWehrmachtsausstellungldquo gezeigt die in ihrer ersten Version einige falsch zugeordnete Fotos enthalten hat

d) Quelleninterpretation Die Quellenkritik dient in erster Linie dazu die Aussagemoumlglichkeiten einer Quelle zu ermit-teln Sie liefert die Grundlage des historiographischen Erkenntnisprozesses Die eigentliche weiterfuumlhrende Aufgabe der Geschichtswissenschaft besteht jedoch in der Interpretation der Quellen ihrer Auswertung Die Interpretation der Quellen ist deswegen eine weitere wesentliche Leistung die im Prozeszlig der geschichtswissenschaftlichen Forschung erbracht werden muszlig weil die Quellen nie fuumlr sich selbst sprechen sie muumlssen durch die Kritik und die Interpretation zum Sprechen ge-bracht werden bdquoDenn sogar die eindeutigsten und willfaumlhrigsten Texte oder archaumlologischen Zeugnisse sprechen nur zu dem der sie zu befragen verstehtldquo12 Die Quelleninterpretation ermittelt auf Grund der durch die Kritik gewonnenen Kenntnisse aus den Informationen der Quelle die fuumlr die Fragestellung relevanten Aussagen und ordnet sie in die historischen und sachlichen Zusammenhaumlnge ein bdquoInterpretation heiszligt das Bedeutsame eines Textes finden nicht nur den Wortlaut uumlbersetzenldquo13 Die Interpretation ihrerseits bildet die Grundlage fuumlr die Antworten auf die gestellte Frage Die Arbeitsschritte von Kritik und Interpretation sind nie ganz klar von einander zu trennen Als Historiker muszlig man versuchen Quellen stets auch bdquogegen den Strichldquo zu lesen um ihnen auch diejenigen Informationen abzugewinnen die sie zwar weder preisgeben wollen noch di-rekt enthalten die man ihnen jedoch indirekt entnehmen kann So liefern um nur ein Beispiel zu nennen die Verhoumlrprotokolle der Inquisition nicht nur Informationen uumlber die Verhoumlrten oder das System der Inquisition sondern auch etliche Hinweise anthropologischer Natur die fuumlr ganz andere Fragestellungen interessant sind14 Die Quelleninterpretation ist ein Forschungsprozeszlig den man als bdquoPendelbewegungldquo zwischen Vergangenheit und Gegenwart begreifen kann Der Historiker traumlgt Fragen die ihm relevant erscheinen an Material aus der Vergangenheit heran er sichtet und bewertet es mit den Au-gen und vor dem geistigen Hintergrund seiner eigenen Epoche um vergangene Phaumlnomene zu rekonstruieren Allerdings duumlrfen die Ansichten und Wertmaszligstaumlbe der Gegenwart nicht unre-flektiert auf die Vergangenheit projiziert werden Um beispielsweise eine vergangene Hand-lung beurteilen zu koumlnnen muszlig vor allem der geistige und emotionale Horizont der unter- 12 Bloch Marc Apologie der Geschichtswissenschaft oder Der Beruf des Historikers Nach der von Eacutetienne

Bloch edierten franzoumlsischen Ausgabe hg v Peter Schoumlttler Stuttgart 2002 S 73 13 Quirin Heinz Einfuumlhrung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte Stuttgart 51991 S 193 14 Ginzburg Carlo Der Inquisitor als Anthropologe in Habermas Rebella ua (Hg) Das Schwein des Haumlupt-

lings Beitraumlge zur Historischen Anthropologie Berlin 1992 S 42-55

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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suchten Epoche rekonstruiert und in Rechnung gestellt werden Ansonsten ist die Gefahr von Fehl- und Trugschluumlssen groszlig

Literatur zu Quellen und Quellenarbeit Arnold Klaus Der wissenschaftliche Umgang mit Quellen in Hans-Juumlrgen Goertz (Hg) Geschichte

Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 42-58

Beck Friedrich Henning Eckart Die archivalischen Quellen Eine Einfuumlhrung in ihre Benutzung Koumlln ua 42002

Brenneke Adolf Archivkunde Ein Beitrag zur Theorie und Geschichte des europaumlischen Archivwe-sens ergaumlnzt von Wolfgang Leesch Leipzig 1953

Franz Eckhart G Einfuumlhrung in die Archivkunde 7 aktual Aufl Darmstadt 2007

Ginzburg Carlo Spurensicherung Die Wissenschaft auf der Suche nach sich selbst Berlin 1993

Kruumlger Kersten Historische Statistik in Goertz Hans-Juumlrgen (Hg) Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 59-82

Talkenberger Heike Historische Erkenntnis durch Bilder Zur Methode und Praxis der Historischen Bildkunde in Goertz Hans-Juumlrgen (Hg) Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 83-98

Wohlfeil Rainer Methodische Reflexionen zur modernen Bildkunde in Tolkemitt Brigitte Wohlfeil Rainer (Hg) Historische Bildkunde Problemwege ndash Beispiele (ZHF-Beihefte 12) Berlin 1991 S 17-35

Zimmermann Michael Quellen als Metapher Uumlberlegungen zur Historisierung einer historischen Selbstverstaumlndlichkeit in Historische Anthropologie 5 (1997) S 268-287

Alte Geschichte Schmalzried Egidius Hauptwerke der antiken Literatur Einzeldarstellungen und Interpretationen zur

griechischen lateinischen und biblisch-patristischen Literatur Muumlnchen 1976

Finley Moses I Quellen und Modelle in der Alten Geschichte Frankfurt am Main 1987

Meister Klaus Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Antike 2 Bde Paderborn ua Bd1 1997 Bd 2 1999

Mittelalter Dotzauer Winfried Quellenkunde zur deutschen Geschichte im Spaumltmittelalter (1350-1500) Darm-

stadt 1996

Typologie des Sources du Moyen Acircge Occidentale Turnhout 1972ff (bis 2004 erschienen 86 Hefte zu einzelnen Quellengattungen und Mise agrave jour = Nachtraumlge)

Wattenbach Wilhelm ua Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Vorzeit und Karolinger Hefte I ndash VI [Vorzeit bis Vertrag von Verdun 843] Weimar 1952-1990 dazu als Beiheft Buchner R Die Rechtsquellen Darmstadt 1953

Ders ua Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Die Zeit der Sachsen und Salier

Bd 1 und 2 900-1125 Darmstadt 1967

Bd 3 Italien und England mit Nachtraumlgen zu Baumlnden 1 2 Darmstadt 1971

Ders Schmale Franz-Joseph Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Vom Tode Ks Hein-richs V bis zum Ende des Interregnums 1125-1273 nur Bd 1 Darmstadt 1976 fuumlr die fehlende Zeit teilweise noch zu gebrauchen der alte Wattenbach Bd 2 6 Aufl Berlin 1894

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Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Huumlttenberger Peter Uumlberlegungen zu einer Theorie der Quelle in Rusineck Bernd A ua (Hg)

Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Neuzeit Paderborn ua 1992 S 253-265

Fuchs Ralf-Peter Die Arbeit mit den Quellen in Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Olden-bourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen 2000 S 255-272

Rusineck Bernd A ua (Hg) Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Neuzeit Paderborn ua 1992

Osteuropaumlische Geschichte Fitzpatrick Sheila The impact oft he Great Purges on Soviet elites A case study from Moscow and

Leningrad telephone directories of the 1930s in Getty J Arch Manning Roberta T Stalinist Terror New perspectives Cambridge 1993 S247-260

Hellbeck Jochen Tagebuch aus Moskau 1931-1939 Muumlnchen 1996

Schiffahrtsgeschichte Heidbrink Ingo Schrott oder Kulturgut Zur Bedeutung historischer Wasserfahrzeuge aus der Per-

spektive des Historikers Bestandserfassung Bewertung quellengerechte Erhaltung Lage Lippe 1994

e) Quelleneditionen Schriftliche Quellen werden in der Regel in Bibliotheken und Archiven aufbewahrt Diese sind zwar zumeist fuumlr die Forschung zugaumlnglich doch sind Recherchen fuumlr das wissenschaft-liche Arbeiten im Studium zu aufwendig und kostspielig Fuumlr Referate und Seminararbeiten reicht es meist aus wenn Sie veroumlffentlichte Quellen heranziehen die in Form von Editionen und Dokumentationen vorliegen Man unterscheidet zwischen Fondseditionen und Quellen-sammlungen Fondseditionen enthalten einzelne Aktenbestaumlnde (beispielsweise Kabinettspro-tokolle) Quellensammlungen dagegen Schriftgut zu einem bestimmten Thema das aus unter-schiedlichen Bibliotheken Archiven und Bestaumlnden stammt Die Verwendung von Quelleneditionen bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich Sie enthal-ten in der Regel eine Einleitung die die publizierten Quellen in den groumlszligeren Kontext einord-net sowie Sachkommentare und Erlaumluterungen in denen Fachtermini und konkrete Vorgaumln-ge die sich nur aus anderen Quellen erschlieszligen erklaumlrt werden Zudem enthalten sie Hin-weise auf weiteres Quellenmaterial zur vertiefenden Beschaumlftigung mit dem Gegenstand Al-lerdings stellen Editionen immer nur eine Auswahl des vorhandenen Archivmaterials dar die (insbesondere bei Quellensammlungen) auf zeitgebundenen Auswahlkriterien beruht Daher muumlssen Sie pruumlfen nach welchen Leitlinien die Dokumente ausgewaumlhlt wurden ob die jewei-lige Edition alle fuumlr die eigene Fragestellung wichtigen Materialien enthaumllt und ob die Edition wissenschaftlichen Anspruumlchen genuumlgt Das ist keineswegs immer der Fall Die Leitlinien fuumlr wissenschaftliche Editionen haben sich in den letzten 200 Jahren sehr veraumlndert Deswegen gibt es durchaus Quellensammlungen bei denen die Texte nach unterschiedlichen editori-schen Standards herausgegeben wurden (MGH ndash Monumenta Germaniae Historica seit 1823) Ein anderes Beispiel Die umfangreiche Edition bdquoDie Groszlige Politik der europaumlischen Kabinette 1871-1914ldquo die zwischen 1922 und 1927 in 40 Baumlnden publiziert wurde verfolgte das erklaumlrte Ziel die Unschuld des Deutschen Reiches an der Entfesselung des Ersten Welt-krieges zu beweisen zahlreiche Dokumente die dieser Interpretation widersprachen wurden nicht aufgenommen

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Hilfsmittel zum Auffinden von Quelleneditionen zur deutschen Geschichte Baumgart Winfried Buumlcherverzeichnis zur deutschen Geschichte Hilfsmittel Handbuumlcher Quellen

Muumlnchen 142001

Baumgart Winfried (Hg) Quellenkunde zur deutschen Geschichte der Neuzeit von 1500 bis zur Ge-genwart 7 Bde Darmstadt 1977-2003 (Eine Ausgabe auf CD-ROM ist 2005 erschienen)

Alte Geschichte Jacoby Felix Die Fragmente der griechischen Historiker (FGrHist) Berlin Leiden 1923ff

Peter Hermannus Historicum Romanorum Reliquiae (HRR) 2 Bde Stuttgart 1914 ND 1967

Malcovati Henrica Oratorum Romanorum fragmenta liberae rei publicae (ORF) Turin 1976

Warmington Eric Herbert Remains of Old Latin (ROL) CambridgeMass London 1935-1940 ND 1979-1982

Corpus Iuris Civilis I Institutionen Heidelberg 21997 II Digesten 1-10 Heidelberg 1995 III Di-gesten 11-20 Heidelberg 1999

Hiller Stefan Panagl Oswald Die fruumlhgriechischen Texte aus mykenischer Zeit Darmstadt sup21986

Mittelalter Potthast August Bibliotheca historica medii aevi Wegweiser durch die Geschichtswerke des europaumli-

schen Mittelalters bis 1500 2 Bde 2 Aufl Berlin 1896 ND 1954 neu als

Repertorium fontium historiae medii aevi Primum ab Aug Potthast digestum nunc cura collegi histo-

ricorumhellipemendatum et auctum bisher erschienen

- Bd 1 Series collectionum Rom 1962 Addenda Rom 1977

- Bde 2-11 Fontes bisher A-Z Rom 1967- 2007 MGH = MONUMENTA GERMANIAE HISTORICA inde ab anno Christi 500 usque ad annum 1500 von

1826 an (bisher ca 450 Bde die MGH hat verschiedene Reihen die wichtigsten sind Scriptores Leges Diplomata Epistolae Antiquitates)

Ausgewaumlhlte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters Freiherr-vom-Stein-Gedaumlchtnisausgabe Darmstadt Berlin 1955ff

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Muumlller Rainer Albert (Hg) Deutsche Geschichte in Quellen und Darstellung 11 Bde Stuttgart

1995-2000

Ausgewaumlhlte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit Freiherr-vom-Stein-Gedaumlchtnisausgabe Darmstadt Muumlnchen 1960ff

httpwwwhabdebibliothekfachinfofnddigquellenhtm Herzog August Bibliothek Wolfenbuumlttel Verzeich-nis digitaler Quelleneditionen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 54

Lateinamerikanische Geschichte Chasteen John C Wood James A Problems in modern Latin American history Sources and inter-

pretations Lanham SR Books 2005

Instituto dos Arquivos Nacionais Guia de fontes portuguesas para a histoacuteria da Ameacuterica Latina (Guia de fontes para a histoacuteria das naccedilotildees) 2 Bde Lisboa Imprensa Nacional-Casa da Moeda 1997-2001

Konetzke Richard Coleccioacuten de documentos para la historia de la formacioacuten social de Hispano-ameacuterica 1493-1810 3 Bde Madrid Consejo Superior de Investigaciones Cientificas Instituto Jaime Balmes 1953-1962

Otte Enrique (Hg) Cartas privadas de emigrantes a 1540-1616 Meacutexico Fondo de Cultura Econoacutemi-ca 1996

Reinhard Wolfgang Geschichte der europaumlischen Expansion 4 Bde Stuttgart ua Kohlhammer 1983-1990

Schmitt Eberhard (Hg) Dokumente zur Geschichte der europaumlischen Expansion Bd 1-4 Muumlnchen Beck 1984-1988 Bd 5 Wiesbaden 2003

Eine zunehmende Digitalisierung der Quellen ermoumlglicht es dem Historiker sich online zu informieren und Quellen einzusehen Die Anzahl der Bibliotheken und Institutionen ist zahlreich Hier zwei der wichtigsten in Spanien httpwwwmcues Ministerio de Cultura Espantildea httpwwwmcuesjspplantillaAncho_waijspid=61amparea=archivos

Archivo General de Indias (AGI) Espantildea

Von Bedeutung sind auch die verschiedenen lateinamerikanischen Nationalarchive httpwwwagngobmxarchivosindexhtml Archivo General de la Nacioacuten Meacutexico httpwwwmininteriorgovaragn Archivo General de Nacioacuten Argentina httpwwwarquivonacionalgovbrhomehtm Arquivo Nacional Brasil

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4 Hilfswissenschaften und Nachbardisziplinen

Als Hilfswissenschaften (auch Zweig- Neben- oder Basiswissenschaften) bezeichnet man diejenigen Nachbardisziplinen auf die der Historiker zuruumlckgreift wenn er bei der Untersu-chung seiner Quellen und seiner Fragestellung auf die Erkenntnismoumlglichkeiten anderer Wis-senschaften angewiesen ist Einen festen Kanon von Hilfswissenschaften gibt es nicht welche Disziplin jeweils als Hilfswissenschaft genutzt wird haumlngt allein von der Fragestellung ab

Brandt Ahasver von Werkzeug des Historikers Stuttgart ua 162003

Capelli Adriano Lexicon abbreviaturarum Dizionario di abbreviature latine ed italiane Mailand 61961

Die archivalischen Quellen mit einer Einfuumlhrung in die Historischen Hilfswissenschaften hgv Fried-rich Beck Eckhard Henning 4 durchges Aufl Koumlln ua 2004

Historische Hilfswissenschaften Stand und Perspektiven der Forschung hgv Toni Dietrich Joachim Oepen Koumlln 2005

Seit 2004 erscheint die Reihe Hahnsche historische Hilfswissenschaften bisher erschienen

Baumgaumlrtner Ingrid Historische Kartographie Hannover 2005

Boeselager Elke Freifrau von Schriftkunde Basiswissen Hannover 2005

Stieldorf Andrea Siegelkunde Basiswissen Hannover 2004 httpwwwphiluni-passaudehisthwTutHiWi Die Universitaumlt Passau bietet ein Tutorium fuumlr Histori-

sche Hilfswissenschaften online an

Archaumlologie

Die Archaumlologie (ἀρχαῖος = griech sbquoanfaumlnglich altrsquo) beschaumlftigt sich mit der Erforschung des materiellen Erbes der Vergangenheit Bergemann Johannes Archaumlologie Was sie kann was sie will Reinbek 2000

Fehring Guumlnter P Die Archaumlologie des Mittelalters Eine Einfuumlhrung 3 verb Aufl Darmstadt 2000

Houmllscher Tonio Klassische Archaumlologie Grundwissen Darmstadt 2002 httpwwwdainstorg Deutsches Archaumlologisches Institut httpodurletrugnlarge Archaeological Resource Guide for Europe httpwwwviamusde Virtuelles Antikenmuseum Goumlttingen Archaumlologi-

sches Institut httpwwwphiluni-erlangende~p1altaraeriahomehtml

Antikensammlung Erlangen Internet Archive

wwwuni-tuebingendeuni-afm Archaumlologie fuumlr Mittelalter

wwwmittelalterarchaeologiede

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Chronologie

Chronologie ist die Lehre von der Zeit Sie beschaumlftigt sich mit allen in der Vergangenheit entwickelten Maszligeinheiten fuumlr Jahre Tage und Stunden Bickerman Elias J Chronology of the Ancient World London 21980

Elias Norbert Uumlber die Zeit Frankfurt am Main 1984

Grotefend Hermann Taschenbuch der Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit 13 verb Aufl hg v J Asch Hannover 1991

Ruumlpke Joumlrg Kalender und Oumlffentlichkeit Die Geschichte der Repraumlsentation und religioumlsen Qualifi-kation von Zeit Rom ua 1995

httpwwwvl-ghwlmudechronologiehtml Linkliste zur Chronologie als historischer Hilfswis-senschaft

httpwwwmanuscripta-mediaevaliade Grotefend ohne Traumlnen ndash Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit interaktiv

Diplomatik

Die Lehre von Urkunden und von anderen Schriftstuumlcken rechtlichen Inhalts die auf unter-schiedlichem Beschreibstoff (Papyrus Pergament oder Papier) zum Teil im Original vorlie-gen oder durch Abschriften etwa in Kopialbuumlchern sowie in den meist gekuumlrzten Eintragun-gen der Registerbuumlcher uumlberliefert sind

Bresslau Harry Handbuch der Urkundenlehre fuumlr Deutschland und Italien 2 Bde Leipzig 1889-1912 ND Berlin 1969 und Registerband 1960

Epigraphik

Die Epigraphik (ἐπιγραφείν = griech sbquoaufschreibenrsquo) umfaszligt diejenigen Inschriften die auf Stein Metall Ton und Holz erhalten geblieben sind Lateinische Inschriften Corpus inscriptionum Latinarum Berlin 1826ff Lrsquoanneacutee eacutepigraphique Griechische Inschriften Corpus inscriptionum Graecarum Berlin 1828 Inscriptiones Graecae Berlin 1873ff

Klaffenbach Guumlnther Griechische Epigraphik Goumlttingen 1966

Robert Louis Die Epigraphik der klassischen Welt autoris Uumlbersetzung aus d Franz von Helmut Engelmann Bonn 1970 (grundlegend)

Schmidt Manfred G Einfuumlhrung in die lateinische Epigraphik Darmstadt 2004 httpwwwuni-koelndephil-fakifazpeindexhtml Zeitschrift fuumlr Papyrologie und Epigraphik httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonILShtml

Lateinische Inschriften

httpwwwuni-heidelbergdeinstitutesonstadwedh Epigraphische Datenbank Heidelberg httpwwwuni-frankfurtde~clauss Epigraphische Datenbank Frankfurt httpuseruni-frankfurtde~claussabkuerzhtml Abkuumlrzungen von Editionen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

57

Genealogie

Die Genealogie (γενεαλογεῖν = griech sbquojmds Abstammung herleitenrsquo) beschaumlftigt sich mit der Erforschung der Abstammungsverhaumlltnisse einzelner Personen und Geschlechter und der Beantwortung der sich daraus ergebenden historischen Fragestellungen

Garciacutea Carraffa Alberto Garciacutea Carraffa Arturo Enciclopedia heraacuteldica y genealoacutegica hispano-americano Madrid 1952-1963

Henning Eckart Ribbe Wolfgang (Hg) Handbuch der Genealogie NeustadtAisch 1972

Historische Geographie

Geographisch definierte Raumlume und natuumlrliche Gegebenheiten bestimmen den Gang der Ge-schichte entscheidend mit Die Raumvorstellungen der Menschen der Vergangenheit die Ge-gebenheiten und Handlungsmoumlglichkeiten in ihren Lebensraumlumen wie auf die von der Ge-genwart abweichenden Verhaumlltnisse sind Gegenstand dieser Disziplin Brodersen Kai Terra Cognita Studien zur roumlmischen Raumerfassung Hildesheim ua 1995

Braudel Fernand ua Die Welt des Mittelmeeres Zur Geschichte und Geographie kultureller Lebens-formen Frankfurt am Main 2000

Olshausen Eckhard Einfuumlhrung in die historische Geographie der Alten Welt Darmstadt 1991 httpwwwroman-emperorsorgIndexhtm The DIR and ORB Ancient and Medieval Atlas httpdarkwinguoregonedu~atlaseuropemapshtml OSSHE Historical and Cultural Atlas Resource ndash

Karten zu unterschiedlichen Themen httpwwwcolumbiaeduacisetsGraessecontentshtml Verzeichnis der wichtigsten lateinischen Orts- und

Laumlndernamen

Heraldik

Unter Wappen versteht man ein bleibendes nach festen Regeln geformtes Abzeichen einer Person Familie oder Koumlrperschaft Sich mit Wappen zu beschaumlftigen heiszligt sich mit dem Selbstverstaumlndnis und der Geschichte der wappenfuumlhrenden Familie oder Institution zu befas-sen

Egalbreath Donald L Jequier Leacuteon (Hg) Handbuch der Heraldik Augsburg 1990

Filip Vaacuteclav Vok Einfuumlhrung in die Heraldik Stuttgart 2000

Numismatik

Zu den numismatischen Quellen zaumlhlen in erster Linie Muumlnzen weiterhin muumlnzaumlhnliche Ob-jekte Medaillons und Muumlnzgewichte Aufgabe der Numismatik ist es die Aussagekraft der genannten Gegenstaumlnde zu erschlieszligen Howgego Christopher Geld in der antiken Welt Was Muumlnzen uumlber Geschichte verraten aus dem

Engl uumlbertr von Johannes und Margret K Nolleacute Darmstadt 2000 httpwwwunivieacatNumismatik Institut fuumlr Numismatik der Universitaumlt Wien httpwwwbbawdevhmuenzwerkindexhtml Griechisches Muumlnzwerk (Berlin-Brandenburgische

Akademie der Wissenschaften) httpwwwmoneyorg The American Numismatic Association

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 58

httpwwwamnumsoc2org The American Numismatic Society httpsammlercommzromhtml Roumlmische Muumlnzen httpwwwifaustdenbe Numismatische Bilddatenbank Eichstaumltt

Palaumlographie

Die Palaumlographie (παλαιός = griech sbquoaltrsquo γραφείν = griech sbquoschreibenrsquo Schriftkunde) be-zeichnet die Historische Hilfswissenschaft die sowohl die Entwicklung und die Geschichte der Schrift behandelt als auch zum Lesen Datieren und Einordnen von Handschriften auf Grund graphischer Merkmale befaumlhigen soll

Bischoff Bernhard Palaumlographie des roumlmischen Altertums und des abendlaumlndischen Mittelalters 2 verb Aufl Berlin 1986

Arnall Jose Maria Josefa Bibliografiacutea de paleografiacutea linguumliacutestica y diplomaacutetica hispanoamericanas Barcelona 1993

Papyrologie

Die Papyrologie leitet ihre Bezeichnung von ihrem Schrifttraumlger dem Papyrus ab Weiterhin rechnet man der Papyrologie die Inschriften auf Tonscherben (Ostraka) auf Holz und Wachs-tafeln zu die in Aumlgypten gefunden worden sind Rupprecht Hans-Albert Kleine Einfuumlhrung in die Papyruskunde Darmstadt 1994 httpwwwuni-koelndephil-fakifazpeindexhtml Zeitschrift fuumlr Papyrologie und Epigraphik httpwwwpapyrologyorg American Society of Papyrologists mit Zugriff auf

Online-Ressourcen httpodysseylibdukeedupapyrus Papyrologie und Linksammlung

(httpodysseylibdukeedupapyrustextsmancanohtml ndash Texte die bis zum 30061996 publiziert wurden)

httpodysseylibdukeedupapyrustextsclisthtml Editions of Greek Latin Demotic and Coptic Papyri Ostraca and Tablets

httpwwwuni-heidelbergdeinstitutefak8papyhagedorn

Heidelberger Gesamtverzeichnis der griechischen Papy-rusurkunden Aumlgyptens chronologisch geordnete Listen und Suchmoumlglichkeit in den Datenbanken

httpwwwuni-koelndephil-fakifaNRWakademie Arbeitsstelle fuumlr Papyrologie Epigraphik Numismatik

Philologie

Die Geschichte der Antike und des Mittelalters erschlieszligt sich uns in der Hauptsache uumlber die griechischen und lateinischen Quellentexte Auszligerdem gehoumlren alle in der Vergangenheit ge-schriebenen Sprachen und ihre Philologien zu den Gegenstaumlnden historischer Arbeit (Mittel-hochdeutsch Mittelniederdeutsch Altfranzoumlsischhellip) Graf Fritz (Hg) Einleitung in die lateinische Philologie Stuttgart Leipzig 1997

Kindermann Udo Einfuumlhrung in die lateinische Literatur des Mittelalterlichen Europa Turnhout 1998 (grundlegende sehr gute Einfuumlhrung)

Nesselrath Heinz Guumlnther (Hg) Einleitung in die griechische Philologie Stuttgart Leipzig 1997

Habel Edwin Groumlbel Friedrich (Hg) Mittellateinisches Glossar Paderborn ua 21985 ND 1989

Lexer Matthias Mittelhochdeutsches Taschenwoumlrterbuch Stuttgart 381992

Luumlbben August Mittelniederdeutsches Handwoumlrterbuch Norden Leipzig 1888 ND Darmstadt 1995

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

59

Mediae latinitatis lexicon minus Lexique latin meacutedieacuteval ndash Medieval Latin Dictionary ndash Mittellateini-sches Woumlrterbuch Leiden Darmstadt 2002

httpwwwperseustuftsedulexicahtml Text Tools und Lexika httpwwwoeawacatkalmultikey Software Multikey fuumlr MSWord ndash Griechisch-

Zeichensatz httpwwwthessalonicaorgru bietet multilinguale Tools fuumlr OpenOffice und

MSWord httpwwwstoaorgabbreviationshtml Abkuumlrzung antiker Werke nach Liddell-Scott-Jones

Prosopographie

Die Prosopographie (τό πρόσωπον = griech sbquoAngesicht Personrsquo) beschaumlftigt sich mit der Personenkunde Personen und Personengruppen sowie Informationen uumlber diese werden in einen Gesamtzusammenhang gestellt und somit die Moumlglichkeit eroumlffnet Verbindungen zu knuumlpfen und neue Fragestellungen an die Quellen heranzutragen

Berve Helmut Das Alexanderreich auf prosopographischer Grundlage Berlin 1926

Prosopographia Imperii Romani Berlin 1933ff

The Prosopography of Later Roman Empire (PLRE) Cambridge 1971ff

httpprosptolartskuleuvenacbe Prosopographia Ptolemaica httpwwwbbawdebbawForschungForschungsprojektepirdeStartseite

Prosopographia Imperii Romani ndash Who is Who der roumlmischen Kaiserzeit

Sphragistik

Die Sphragistik (ἡ σφραγίς = griech Siegelrsquo) untersucht Form Material sowie Befestigung Darstellung und zugehoumlrige Funktion der Siegel Siegel wurden fruumlher als Beglaubigungsmit-tel und zum Verschluszlig von Urkunden und Briefen benutzt In enger Verbindung mit der Diplomatik im 17 Jh entstanden bedient sie sich auch der Methoden der Numismatik He-raldik und Epigraphik

Ewald Wilhelm Siegelkunde Muumlnchen 1914 (ND 1975)

Stieldorf Andrea Siegelkunde Basiswissen (Hahnsche historische Hilfswissenschaften 2) Hannover 2004

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 60

V Praumlsentation des Materials

Neben inhaltlichen und methodischen Kenntnissen will das Geschichtsstudium eine zentrale arbeitstechnische Kompetenz vermitteln die auch uumlber den engeren Bereich der Fachwissen-schaft hinaus anwendbar ist Sie sollen lernen sich selbstaumlndig in ein Thema einzuarbeiten und das erworbene Wissen in muumlndlicher und schriftlicher Form zu praumlsentieren Im Studium wird diese Faumlhigkeit in Form von muumlndlichen Referaten und schriftlichen Hausarbeiten ein-geuumlbt Pro- und Hauptseminararbeiten dienen zudem als Vorbereitung fuumlr die Magister- bzw Zulassungsarbeit die Sie am Ende des Studiums anfertigen

1 Grundregeln

Sowohl die muumlndliche als auch die schriftliche Praumlsentation wissenschaftlichen Materials ge-horcht einigen allgemeinen Grundregeln die Sie unbedingt beachten muumlssen Da Ihre Praumlsen-tationen immer fuumlr andere und nicht fuumlr Sie selbst bestimmt sind muumlssen sich die Leser Houml-rer orientieren koumlnnen Sie muumlssen sie an die Hand nehmen und durch die Praumlsentation fuumlh-ren Die Beachtung bzw Nichtbeachtung dieser Grundregeln ist zugleich eines der wichtigs-ten Kriterien fuumlr die Bewertung von Referaten und Hausarbeiten minus Legen Sie eingangs die Fragestellung offen unter der Sie das Thema untersuchen Gren-

zen Sie dabei das Untersuchungsfeld genau ab Sagen Sie deutlich was Sie untersuchen und was nicht wo Sie Schwerpunkte setzen und was Sie bewuszligt ausklammern

minus Trennen Sie zwischen Aussagen die Sie aus der Auswertung von Quellen gewonnen ha-ben und solchen die Sie aus der Literatur uumlbernommen haben In jedem Fall muszlig klar werden woher Sie Ihre Informationen beziehen daher sind Hinweise auf die Materialba-sis unerlaumlszliglich

minus Trennen Sie unbedingt zwischen eigenen Aussagen und Thesen einerseits sowie anderer-seits Aussagen und Schluszligfolgerungen die Sie aus der Literatur uumlbernommen haben Wenn Sie Aussagen aus Quellen und Literatur uumlbernehmen muumlssen Sie dies deutlich zum Ausdruck bringen Anderenfalls begehen Sie intellektuellen Diebstahl

minus Aussagen aus Quellen und Literatur koumlnnen Sie auf zwei Arten verwenden als woumlrtli-ches Zitat das mit doppelten Anfuumlhrungszeichen kenntlich zu machen ist sowie als Para-phrase in Form der indirekten Rede Achten Sie dabei unbedingt auf den korrekten Mo-dus Reine Textparaphrasen werden durch den Konjunktiv I (Konjunktiv des Praumlsens) wiedergegeben Der Konjunktiv II (Konjunktiv des Praumlteritums) kennzeichnet dagegen ei-ne Irrealitaumlt nimmt also eine Bewertung von Ihrer Seite vor15

minus Bestimmen Sie die Reichweite und die Verlaumlszliglichkeit Ihrer Aussagen Legen Sie dar auf welchen empirischen und logischen Geltungsnachweisen Ihre Schluszligfolgerungen beruhen Bewerten Sie die Aussagekraft der von Ihnen herangezogenen Quellen und die Qualitaumlt der Literatur Geltungsbereich und Verbindlichkeit einzelner Aussagen lassen sich sprach-lich praumlzise zum Ausdruck bringen16

minus Ihre Darstellung darf sich nicht auf eine deskriptive Nacherzaumlhlung der Fakten be-schraumlnken Vielmehr sollen Sie die einzelnen historischen Tatsachen zueinander in Be-ziehung setzen und miteinander verknuumlpfen Dazu muumlssen Sie das ausgewaumlhlte Material

15 Ein Beispiel In einem Gerichtsprotokoll ist zu lesen bdquoDer Unfallverursacher war betrunkenldquo Mit der For-

mulierung daszlig der Unfallverursacher betrunken gewesen sei uumlbernehmen Sie diese Aussage Wenn Sie aber schreiben daszlig der Unfallverursacher betrunken gewesen waumlre stellen Sie fest daszlig diese Aussage nicht der Wahrheit entspricht bzw angezweifelt werden kann der Unfallverursacher also mitnichten betrunken gewe-sen ist Das ist ein groszliger ja entscheidender semantischer Unterschied

16 Die Skala der Verlaumlszliglichkeit einzelner Aussagen reicht von bdquonachweislichldquo uumlber bdquosicherldquo bdquosehr wahrschein-lichldquo bdquowahrscheinlichldquo bis zu bdquovermutlichldquo und bdquomoumlglicherweiseldquo

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einer kritischen Analyse unterziehen Das Ziel lautet in Referat und Hausarbeit eine moumlglichst luumlckenlose Argumentationskette zu schmieden die schlieszliglich in Ihre Thesen muumlndet Diese Argumentationskette die auf die jeweilige Fragestellung bezogen sein muszlig dient zugleich als bdquoroter Fadenldquo des Referats bzw der Hausarbeit

minus Unterschlagen Sie dabei niemals Gesichtspunkte die gegen Ihre These sprechen ndash das waumlre ein grober Verstoszlig gegen die Grundgesetze der Wissenschaftlichkeit Nehmen Sie diese auf und versuchen Sie Gegenargumente ins Feld zu fuumlhren um Ihre Interpretation plausibel zu machen Gehen Sie also moumlglichst offensiv mit moumlglichen Einwaumlnden um

minus Das zu praumlsentierende Material muszlig in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht werden Die Gliederung des Stoffs ist eine der wesentlichen Leistungen von Referat und Hausarbeit uumlber die sich intensives Nachdenken lohnt Grundsaumltzlich gibt es zwei Alternativen Sie koumlnnen Referat und Hausarbeit chronologisch (dem Zeitverlauf folgend) oder systema-tisch (nach Sachgesichtspunkten) aufbauen

minus Der Stil Ihrer Ausfuumlhrungen muszlig sachlich und nuumlchtern sein Ihre Sprache sollte weder feuilletonistisch noch gestelzt sondern klar und unpraumltentioumls sein Vermeiden Sie Mode- und Fuumlllwoumlrter Fuumlr subjektive Wertungen ist in der Historiographie kein Platz Aussagen wie bdquoIch bin empoumlrtldquo und aumlhnliche haben in wissenschaftlichen Arbeiten nichts verloren Statthaft ja bisweilen notwendig sind dagegen Fachausdruumlcke und Fremdwoumlrter deren Bedeutung jedoch ggf erklaumlrt werden muszlig

minus Das adaumlquate Tempus der Darstellung historischer Strukturen und Prozesse ist das Praumlteritum (Erzaumlhlzeit) Beachten Sie daszlig die unterschiedlichen Formen des Praumlteri-tums (Imperfekt Perfekt und Plusquamperfekt) Vor- bzw Nachzeitigkeit von Handlungen und Ereignissen ausdruumlcken Vermeiden Sie unbedingt Tempusinkonsequenzen dh fal-len Sie nicht unvermittelt vom Praumlteritum ins Praumlsens Von dieser Regel gibt es nur zwei Ausnahmen Wenn Sie eine Quelle beschreiben oder den aktuellen Stand in einer Kontro-verse darlegen tun Sie dies im Praumlsens denn die wissenschaftliche Debatte wird in der Gegenwart ausgetragen und die Quelle findet man heute noch in dieser Form vor

Noch ein wichtiger Hinweis Besprechen Sie Fragestellung Gliederung Thesen und Materi-albasis Ihres Referats bzw Ihrer Hausarbeit vorab mit dem Dozenten Sprechen Sie die Leh-renden an um grobe Fehler (wie etwa eine voumlllige Themenverfehlung) zu vermeiden

2 Das Referat

In der Regel machen schlechte Referate genauso viel Arbeit wie gute Es liegt meist nicht an der mangelnden Vorbereitung oder dem Willen desder Vortragenden wenn das Publikum sich langweilt keine Fragen hat und danach nicht kluumlger ist als zuvor Haumlufig liegt es an der Art der Praumlsentation und der Anlage des Materials Daher beachten Sie im eigenen Interesse und dem des Seminars nachstehende Hinweise

a) Funktion und Ziele des Referats Seminare sind diskursive Lehrveranstaltungen in denen zu vermittelnde Inhalte von den Leh-renden und Lernenden gemeinsam erarbeitet werden Jeder Teilnehmer bereitet einen Aspekt bzw ein Teilgebiet des Seminarthemas vor das er in einer Sitzung muumlndlich praumlsentiert Die Aufgabe der Referate besteht darin die wesentlichen Gesichtspunkte eines begrenzten The-mas herauszupraumlparieren um daruumlber eine Diskussion im Seminar anzuregen Daraus ergeben sich drei Konsequenzen uumlber die sich jeder Referent im klaren sein muszlig minus Das Referat ist Teil des Gesamtkonzepts des Seminars Daher muumlssen Sie sich Klarheit

daruumlber verschaffen welchen Stellenwert das Referat im Rahmen des Seminars hat und was aus der uumlbergeordneten Perspektive des Seminars an Ihrem Thema wissenswert ist Das Ziel eines Referats besteht nicht darin enzyklopaumldisches Wissen auszubreiten Ihre

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Aufgabe lautet vielmehr aus der Vielzahl von Informationen diejenigen auszuwaumlhlen die fuumlr den Gesamtzusammenhang relevant sind Machen Sie sich nachdem Sie sich in das Thema eingearbeitet haben zuerst bewuszligt welche Inhalte Sie vermitteln wollen Erst wenn Sie wissen was Ihre Zuhoumlrer an Inhalten aus Ihrem Referat mitnehmen sollen uumlber-legen Sie sich die Form der Praumlsentation um sie auf die Inhalte abzustimmen

minus Adressat des Referats ist nicht der Dozent sondern das Seminarplenum Ihr Publikum ist also einerseits mit der Rahmenthematik vertraut dh Sie koumlnnen ein Basiswissen uumlber die groumlszligeren Zusammenhaumlnge voraussetzen Andererseits verfuumlgt der Referent als bdquoExperteldquo fuumlr sein konkretes Thema stets uumlber Detailkenntnisse die den uumlbrigen Teilnehmern fehlen Daher muumlssen Sie uumlber Begriffe Sachverhalte Personen und Ereignisse Bescheid wissen damit Sie fuumlr Nachfragen geruumlstet sind Es lohnt sich das Publikum einzubeziehen indem Sie z B Texte vorlesen lassen Gruppen bilden oauml Das erhoumlht die Aufmerksamkeit und den Lernerfolg

minus Das Referat soll zur Diskussion anregen Daher duumlrfen sich Ihre Ausfuumlhrungen nicht auf eine ereignisgeschichtliche Aufzaumlhlung der Fakten beschraumlnken denn uumlber Tatsachen kann man nicht diskutieren Die Aufgabe des Referenten besteht vielmehr darin histori-sche Tatsachen miteinander zu verknuumlpfen und in eine erklaumlrende Beziehung zu bringen Zu diesem Zweck bilden Sie Thesen (oder uumlbernehmen Thesen aus der Literatur) die im Anschluszlig an das Referat gemeinsam besprochen werden Um das beruumlchtigte Schweigen nach dem Referat zu vermeiden koumlnnen Sie die in Ihren Augen diskussionswuumlrdigen Punkte besonders hervorheben oder Fragen an das Plenum richten Ein guter Einstieg in die Diskussion bietet auch die knappe Vorstellung einer wissenschaftlichen Kontroverse Auch hier koumlnnen Sie das Publikum einbeziehen und ihm im Vorhinein eine Aufgabe ge-ben (zB einen Text lesen lassen)

b) Regeln fuumlr Houmlrtexte

Es macht einen groszligen Unterschied ob man einen Text liest oder houmlrt Der wichtigste lautet Ein Houmlrer kann nicht zuruumlckblaumlttern Daher gelten fuumlr Houmlrtexte besondere Regeln die Sie im Referat unbedingt beachten muumlssen minus Der Referent macht sich nicht von irgendwo aus dem Kursraum verstaumlndlich sondern

nimmt den Platz vorne ein wo er von allen Teilnehmern gut gesehen und gehoumlrt werden kann

minus Das Referat muszlig klar gegliedert sein so daszlig der Inhalt gut nachvollzogen werden kann minus bleiben Sie ruhig keine Hektik wenn Sie gut vorbereitet sind gibt es keinen Grund zu

Nervositaumlt minus Referate sind frei vorzutragen Karteikarten oder Stichpunkte koumlnnen als Gedaumlchtnishilfe

dienen es wird nicht abgelesen minus Schauen Sie in das Publikum stellen Sie Blickkontakt her seien Sie verbindlich sichern

Sie sich die Aufmerksamkeit minus Sprechen Sie laut und deutlich Sie wollen gehoumlrt und verstanden werden minus Sprechen sie in ganzen Saumltzen die klar strukturiert sind Subjekt ndash Praumldikat ndash Objekt und

kurz minus Beziehen Sie Ihr Publikum mit ein wenn es Fragen gibt beantworten Sie sie ermuntern

Sie zu Fragen keine Angst vor ungebetenen Fragen zur Not auf Dozent oder Diskussion verweisen

minus Wenn es dem Thema dient nutzen Sie Medien Folien Power Point Buumlcher Abbildun-gen tragen Medien nichts zum Verstaumlndnis des Vorgetragenen bei sind sie uumlberfluumlssig

minus das Passiv ist der Feind des Historikers Formulieren Sie daher aktiv und vermeiden Sie unpersoumlnliche Konstruktionen (etwa mit bdquomanldquo)

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minus Vermeiden Sie nach Moumlglichkeit Begriffe die Ihnen selbst vor der Beschaumlftigung mit der Materie unbekannt gewesen sind Wenn sich diese Begriffe nicht vermeiden lassen muumls-sen sie erklaumlrt werden (moumlglichst in Form von griffigen Definitionen)

minus Machen Sie die Gliederung des Referats deutlich Setzen Sie bewuszligt Pausen ein (etwa am Ende eines Abschnitts oder eines Arguments) um die Gliederung des Referats zu be-tonen Teilen Sie den Houmlrern mit wenn Sie mit einem neuen Kapitel beginnen

minus Springen Sie nicht in Ihrer Argumentation sondern handeln Sie ein Argument nach dem anderen ab Vermeiden Sie haumlufige Querverweise auf andere Passagen des Referats

minus Geben Sie die Aussagen Anderer moumlglichst in Ihren eigenen Worten wieder Wenn Sie sich explizit auf eine Quelle oder einen Autoren beziehen nennen Sie diese bzw diesen jeweils am Anfang des Satzes namentlich

minus Fassen Sie am Ende des Referats Ihre Ergebnisse noch einmal thesenartig zusammen und heben Sie diejenigen Punkte besonders hervor die in der Diskussion behandelt wer-den sollten

minus Nutzen Sie die Moumlglichkeit der bdquoArbeitsteilungldquo zwischen Referat und Diskussion Spit-zen Sie Ihre Argumentation zu um eine lebhafte Diskussion zu foumlrdern

minus Halten Sie die vorgegebene Zeit ein Tragen Sie das Referat probeweise zu Hause vor (Familie Haustiere Freunde Wand)

Die Erfahrung lehrt daszlig die Houmlrer einem frei gehaltenen Vortrag weit besser folgen koumlnnen als einem monoton abgelesenen Referat Ein frei gehaltenes Referat erfordert eine besonders intensive Vorbereitung Es lohnt sich das Referat zunaumlchst schriftlich auszuformulieren und in einem zweiten Arbeitsschritt auf einen Stichwortzettel zu kondensieren der fuumlr den Vortrag als Erinnerungshilfe dient Nutzen Sie die Chance im Studium moumlglichst viele Referate zu halten um Routine im freien Vortrag zu gewinnen Frei sprechen zu koumlnnen ist eine Faumlhig-keit die auch jenseits der Wissenschaft gewuumlrdigt wird

c) Das Thesenpapier Thesen sind Behauptungen uumlber Zusammenhaumlnge sie sind eine moumlgliche Antwort auf eine Fragestellung Zum Referat muumlssen Sie in der Regel ein Thesenpapier vorlegen das an alle Teilnehmer des Seminars ausgegeben wird Es sollte vor dem Referat mit dem Dozenten be-sprochen werden Das Thesenpapier hat drei Funktionen minus Es ermoumlglicht den Teilnehmern die Vorbereitung auf das Referat (wenn es bereits vor der

Sitzung ausgeteilt wird) und die Orientierung waumlhrend des Referats minus Es entlastet die Teilnehmer beim Mitschreiben und ermoumlglicht ihnen ein groumlszligeres Maszlig an

Konzentration auf den Vortrag minus Es dient spaumlter zur Wiederholung des Stoffes und zur raschen Einarbeitung in das behan-

delte Thema

Aus dem Gesagten ergibt sich daszlig ein Thesenpapier in der Regel folgende Bestandteile ent-halten sollte minus Es beginnt mit dem Kopf der allgemeine Informationen uumlber das Seminar enthaumllt Semes-

ter und Datum des Referats Art und Titel der Lehrveranstaltung Name des Dozenten Name des Referenten Thema des Referats

minus Aus dem Thesenpapier muszlig die leitende Fragestellung ersichtlich sein unter der Sie das Thema untersuchen

minus Aus dem Thesenpapier muszlig die Gliederung des Referats hervorgehen minus Ein Thesenpapier muszlig Thesen enthalten die den Inhalt bzw die Ergebnisse des Referats

pointiert zusammenfassen und die sich zur Diskussion eignen (dh es muumlssen sich Argu-mente fuumlr und gegen die These finden lassen) Die Thesen sollten auch das Referat mit dem Rahmenthema des Seminars in Beziehung setzen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 64

minus Literaturhinweise Keine umfassende Bibliographie sondern die vollstaumlndigen bibliogra-phischen Angaben der wichtigsten Titel die Sie fuumlr das Referat verwendet haben (getrennt nach Quellen und Literatur)

d) Das Quellenpapier (s Anhang)

3 Die Hausarbeit

Die Seminararbeit ist eine wissenschaftliche Arbeit im Kleinformat Sie folgt im wesentlichen den gleichen Gesetzen wie umfangreichere universitaumlre Qualifikationsarbeiten (Magister- und Zulassungsarbeiten Dissertationen und Habilitationsschriften) Von jenen unterscheidet sie sich lediglich dadurch daszlig sie deutlich kuumlrzer ist einer begrenzteren Fragestellung nachgeht und auf einer schmaleren Basis aus Quellen und Literatur fuszligt Mit der Anfertigung einer Se-minararbeit sind zwei Ziele verbunden Erstens sollen Sie nachweisen daszlig Sie selbstaumlndig wissenschaftlich arbeiten dh einen bestimmten Sachverhalt mit den Methoden und Hilfsmit-teln der Geschichtswissenschaft untersuchen koumlnnen Zweitens sollen Sie das Abfassen wis-senschaftlicher Arbeiten einuumlben um fuumlr die Examensarbeit zu trainieren

a) Die aumluszligere Form der Hausarbeit Die Seminararbeit ist maschinenschriftlich zu erstellen Bitte halten Sie sich bei der Abfas-sung einer Seminararbeit an folgende Hinweise zur (aumluszligeren) Gestaltung minus Papierformat DIN A 4 minus Schriftart TimesTimes New Roman (oder eine aumlhnliche Schrift mit Serifen) minus Schriftgroumlszlige 12 Punkt (im Text) bzw 10 Punkt (in den Fuszlignoten) minus Zeilenabstand 15zeilig (im Text) bzw einzeilig (in den Fuszlignoten) minus Satzspiegel Blocksatz (verwenden Sie die Silbentrennung um bdquoTrennloumlcherldquo zu vermei-

den) minus Seiteneinrichtung Rand oben unten und links mindestens 2 cm rechts 35 cm minus Vergessen Sie die Seitenzahlen nicht minus Blaumltter werden nur einseitig bedruckt minus Textumfang 10-15 Seiten fuumlr eine Proseminararbeit (= 20000-30000 Zeichen) 20-25 Sei-

ten fuumlr eine Arbeit im Hauptseminar (= 40000-50000 Zeichen jeweils mit Leerzeichen) minus Eine Bindung ist nicht erforderlich Geben Sie aber keine lose Zettelsammlung ab son-

dern legen Sie die Seminararbeit in einen Schnellhefter minus Achten Sie auf fehlerfreie Orthographie und Interpunktion sowie korrekte grammatikali-

sche Konstruktionen Eine Seminararbeit muszlig mehrfach Korrektur gelesen werden bevor Sie sie abgeben koumlnnen

b) Der Aufbau der Hausarbeit Der Aufbau folgt im Grundsatz einem einheitlichen Geruumlst Es besteht aus Titelblatt Inhalts-verzeichnis Text (unterteilt in Einleitung Hauptteil und Zusammenfassung) sowie einem Quellen- und Literaturverzeichnis Daran schlieszligt evtl ein Anhang an in welchen ein Abkuumlr-zungsverzeichnis Graphiken Tabellen Bilder und Quellentexte aufgenommen werden koumln-nen Siehe dazu die vier Beispielseiten im Anhang ab Seite 74

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Titelblatt

Das Titelblatt der Seminararbeit muszlig folgende Angaben enthalten minus Lehrveranstaltung (links oben auf dem Titelblatt) Semester Universitaumlt und Institut Na-

me des Dozenten sowie Art und Titel der Lehrveranstaltung minus Titel der Seminararbeit (in der Mitte des Titelblatts in hervorgehobener Schriftgroumlszlige) minus Verfasser (links unten auf dem Titelblatt) Vor- und Nachname Adresse (mit Telefon-

nummer und e-mail) Studienfaumlcher angestrebter Abschluszlig Fachsemester minus Datum der Abgabe der Arbeit

Inhaltsverzeichnis

Das Inhaltsverzeichnis entspricht der (genauen hierarchischen) Gliederung der Seminararbeit Aufgefuumlhrt werden saumlmtliche Kapitel- Unterkapitel- und Abschnittsuumlberschriften mit der An-gabe der jeweiligen Seite auf der sie beginnen Beachten Sie dabei Jedes bdquoErstensldquo braucht ein bdquoZweitensldquo Wenn also beispielsweise ein Unterkapitel nur aus einem Abschnitt besteht fuumlgen Sie keine eigene Abschnittsuumlberschrift ein

Einleitung

Der eigentliche Text der Seminararbeit beginnt mit der Einleitung Die Einleitung besteht aus vier Bausteinen minus In der Einleitung muumlssen Fragestellung und Erkenntnisziel der Arbeit bestimmt werden

Damit definieren Sie den genauen Untersuchungsgegenstand minus Die Einleitung muszlig Informationen uumlber den historischen Zusammenhang enthalten in

dem das Thema von Bedeutung ist Bei der Hausarbeit muumlssen Sie also Ihr Thema in den groumlszligeren Kontext des Seminars einordnen

minus In der Einleitung muumlssen der Forschungsstand und die Quellenlage zur behandelten The-matik sowie die Materialbasis der Arbeit dargelegt und kritisch gewuumlrdigt werden Eine reine Aufzaumlhlung der von Ihnen verwendeten Quellen und Literatur reicht nicht aus Sie muumlssen einen bewertenden Uumlberblick uumlber die vorhandenen Editionen und Forschungsar-beiten geben Ihr Urteil soll kritisch aber in der Sache begruumlndet sein

minus Zudem muszlig die Einleitung das methodische Vorgehen und den Aufbau der Arbeit offen-legen und begruumlnden Sie muumlssen schildern wie Sie von den Fragen zu den Antworten kommen wollen und warum Sie dabei so und nicht anders verfahren

Die Einleitung soll zum Thema hinfuumlhren Ein haumlufiger Anfaumlngerfehler besteht darin den bdquoersten Satzldquo zu vergessen ohne den die Arbeit unvermittelt mit der Tuumlr ins Haus faumlllt Die-sen Fehler vermeiden Sie indem Sie eine der drei gaumlngigen bdquoEroumlffnungenldquo wissenschaftlicher Arbeiten verwenden minus Sie beginnen entweder ereignisgeschichtlich (bdquoAm 17 Juni 1953 ldquo) minus Oder Sie beginnen problemorientiert (bdquoDie Verfassung der Weimarer Republik ldquo) minus Oder Sie beginnen mit einem Quellenzitat das zum Thema hinfuumlhrt

Hauptteil

Im Hauptteil muumlssen die in der Einleitung aufgeworfenen Fragen beantwortet werden Dazu muumlssen Sie historische Strukturen und Ereignisse analysieren Quellen interpretieren und die Ergebnisse der Geschichtswissenschaft kritisch (dh bewertend) diskutieren Nochmals Sie duumlrfen dabei nicht auf der Ebene der reinen Faktenbeschreibung stehenbleiben sondern Sie muumlssen eine problemorientierte Analyse vornehmen indem Sie nach den erklaumlrenden Bezie-hungen zwischen den historischen Tatsachen suchen Dazu muumlssen Sie argumentieren Das

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 66

Ziel lautet eine moumlglichst luumlckenlose Argumentationskette zu bilden die schlieszliglich in the-senhaft formulierten Ergebnissen muumlndet Die Gliederungspunkte des Inhaltsverzeichnisses erscheinen an den entsprechenden Stellen des Textes als Kapitel- Unterkapitel- und Abschnittsuumlberschriften Natuumlrlich muumlssen diese Uumlberschriften auch zu den entsprechenden Textpassagen passen (das ist manchmal gar nicht so einfach) Besonders wichtig ist es die einzelnen bdquoBausteineldquo des Textes miteinander zu verbinden Nicht selten fehlen die Uumlberleitungen zwischen den Kapiteln so daszlig diese unver-bunden aufeinander folgen ndash eine Argumentationskette kann so nicht entstehen Schweifen Sie in der Darstellung nicht vom Thema ab sondern konzentrieren Sie sich darauf die in der Einleitung gestellten Fragen zu beantworten Diese geben Ihnen den roten Faden der Analyse vor Exkurse und alles was nicht unmittelbar zum Thema gehoumlrt sollten Sie vermeiden ndash Sie unterbrechen damit nur den Gang Ihrer Argumentation Sie nutzen den Platz viel besser indem Sie Forschungspositionen erlaumlutern kritisch hinterfragen und ndash wo immer das moumlglich ist ndash einander gegenuumlberstellen

Zusammenfassung

minus Im Fazit der Arbeit greifen Sie die eingangs formulierten Leitfragen wieder auf und be-antworten sie indem Sie Ihre Ergebnisse thesenartig zusammenfassen

minus Hier ist spaumltestens der Ort an dem Sie die eigene (begruumlndete) Meinung kundtun und in Forschungskontroversen Stellung nehmen ndash dabei muumlssen Sie natuumlrlich begruumlnden wa-rum Sie die eine Position verwerfen der anderen zustimmen oder moumlglicherweise eine ei-gene Position beziehen

minus Nach wie vor offene Fragen sollten Sie kenntlich machen ndash das ist keineswegs ein Zei-chen fuumlr die unzureichende Beschaumlftigung mit der Materie sondern ein Indiz fuumlr Problembewuszligtsein

minus Es kann durchaus auch sinnvoll sein weitere Perspektiven des Themas und weiterfuumlhren-de Fragen zu benennen Allerdings sollten Sie dabei vorsichtig sein und keine voumlllig neu-en Themen anreiszligen die nicht mehr behandelt werden koumlnnen

minus Wichtig ist es im Fazit die Relevanz der Darstellung und der Untersuchungsergebnisse fuumlr das uumlbergeordnete Seminarthema darzulegen

Quellen- und Literaturverzeichnis

Im Quellen- und Literaturverzeichnis werden saumlmtliche Werke aufgefuumlhrt die in der Arbeit verwendet worden sind Quellen und Literatur werden dabei getrennt aufgefuumlhrt (zuerst die Quellen danach die Literatur) und jeweils alphabetisch nach den Nachnamen der Verfasser bzw Herausgeber sortiert bei mehreren Titeln des gleichen Autors sortiert man aufsteigend nach dem Erscheinungsjahr Achten Sie unbedingt darauf die bibliographischen Angaben zu den einzelnen Werken vollstaumlndig anzugeben Zur Anzahl der Quelleneditionen und Literaturtitel auf denen Ihre Arbeit beruhen sollte gibt es keine festen Regeln Das haumlngt in erster Linie von Quellenlage und Forschungsstand des jeweiligen Themas ab Um wenigstens einen groben Richtwert anzugeben Eine Proseminar-arbeit sollte wenigstens auf drei Quellen (Editionen Dokumentationen autobiographischen Aufzeichnungen uauml) und zehn Literaturtiteln basieren Grundsaumltzlich gilt natuumlrlich Je breiter Ihre Materialbasis und je intensiver Ihre Auseinandersetzung mit der Forschung ausgefallen ist desto houmlher die Qualitaumlt Ihrer Arbeit Eine haumlufig anzutreffende groszlige Schwaumlche von Anfaumlngerarbeiten besteht darin daszlig sie ganz uumlberwiegend auf Uumlberblicksdarstellungen zuruumlckgreifen Diese Gattung sollen Sie selbstver-staumlndlich auch heranziehen allerdings muumlssen Sie in einem weiteren Arbeitsschritt die thema-tisch einschlaumlgigen Spezialmonographien und Aufsaumltze durcharbeiten da der Forschungspro-zeszlig ja vor allem durch Spezialstudien vorangetrieben wird Nicht selten werden Quellen in

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Seminararbeiten nur bdquokosmetischldquo verwendet indem Zitate in einen fertigen Text eingefuumlgt werden Das ist nicht der Sinn von Quellenarbeit Vielmehr muumlssen Sie einschlaumlgige Editio-nen etc durch- und in Ihre Argumentation einarbeiten

Anhang

Eine Seminararbeit kann auch einen Anhang enthalten Darin koumlnnen je nach Thema Gra-phiken Tabellen oder Quellentexte aufgenommen werden denen fuumlr Ihre Arbeit zentrale Be-deutung zukommt und auf die Sie daher (im Text) detailliert eingehen Grundsaumltzlich sollten Sie jedoch mit diesen Dingen eher sparsam umgehen und sich auf das Unverzichtbare be-schraumlnken Wenn Sie im Text oder in den Fuszlignoten der Arbeit Abkuumlrzungen (etwa fuumlr politische Partei-en) verwenden muumlssen diese in einem Abkuumlrzungsverzeichnis aufgeloumlst werden Davon ausgenommen sind lediglich allgemein uumlbliche Abkuumlrzungen (beispielsweise etc ua evtl usw vgl ggf Bd ders ebd Hg ff Nr)

Verpflichtungserklaumlrung

Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Seminar kein Schein erworben werden kann Dieder Studierende ist durchgefallen Nach dem Beschluszlig der Studienkommission vom 16112005 ist jeder wissenschaftlichen Ar-beit eine Erklaumlrung uumlber das selbstaumlndige Erstellen der Hausarbeit beizufuumlgen Die Erklaumlrung kann auch uumlber die Homepage des Instituts abgerufen werden Erklaumlrung gemaumlszlig sect6 Abs 4 AT PO BA sect 21 Abs 4 MagisterPO sect 17 Abs 8 VO Erste Staatspruumlfung Lehramt

Ich erklaumlre daszlig ich die vorgelegte Arbeit selbstaumlndig verfaszligt und nur die angegebenen Quel-len und Hilfsmittel benutzt habe Woumlrtlich oder dem Sinn nach aus anderen Werken entnom-mene Stellen sind unter Angabe der Quelle kenntlich gemacht

Mir ist bekannt daszlig bei Feststellung eines Taumluschungsversuchs die Leistung als nicht er-bracht gilt

Datum Unterschrift

Name Vorname

Anschrift

Matrikelnummer

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 68

c) Zehn Basisregeln fuumlr die sprachliche Gestaltung wissenschaftlicher Hausarbeiten 1 Bilden Sie vollstaumlndige Saumltze Jeder Aussagesatz braucht ein Subjekt und ein Praumldikat

(= konjugiertes Verb) 2 Es gilt der Grundsatz ein Gedanke pro Satz Fuumlr einen neuen Gedanken benoumltigen Sie

einen neuen Satz Vermeiden Sie insbesondere Satzanschluumlsse mit bdquowasldquo bdquowobeildquo uauml (Beispiel bdquoDies hatte zur Folge daszlig ldquo statt bdquo was zur Folge hatte daszlig ldquo)

3 Hauptsachen gehoumlren in Hauptsaumltze Nebensachen in Nebensaumltze Stellen Sie wichtige Informationen immer in einen Hauptsatz Ein Nebensatz kann ergaumlnzende undoder Hin-tergrundinformation enthalten

4 Achten Sie auf korrekte grammatische Bezuumlge Pronomen wie bdquoerldquo und bdquosieldquo beziehen sich immer auf das zuletzt vorausgegangene maskuline bzw feminine Substantiv Be-zieht sich die Aussage auf Personen oder Dinge deren Erwaumlhnung im Text weiter zu-ruumlckliegt muumlssen diese erneut benannt werden

5 Achten Sie auf die kohaumlrente Verwendung zweiteiliger Ausdruumlcke bdquosowohl als auchldquo bdquonicht nur sondern auchldquo bdquoeinerseits andererseitsldquo bdquozum einen zum anderenldquo bdquozwar aberldquo bdquovon bisldquo Der erste Teil verlangt hier immer auch den zweiten

6 Tempus Historische Sachverhalte werden in der Vergangenheitsform wiedergegeben (Beispiel bdquoIm Jahre 1517 traf Karl I zum ersten Mal auf der iberischen Halbinsel einldquo) Eine Ausnahme bilden Bezugnahmen auf Textaussagen Diese koumlnnen im Praumlsens formu-liert sein da die Aussagen auch heute noch in den Texten stehen (Beispiel bdquoJean Bodin erklaumlrt in seinem Werk sbquoSix Livres de la Reacutepubliquersquo die Souveraumlnitaumlt zum Grundprinzip des Staatesldquo)

7 Indirekte Rede Aussagen Urteile und Meinungen von Anderen werden in der Regel im Konjunktiv wiedergegeben Dies gilt sowohl fuumlr Stellungnahmen historischer Personen als auch fuumlr diejenigen wissenschaftlicher Autoren (Beispiel bdquoFriedrich Edelmayer ver-tritt die Auffassung dass im 17 Jahrhunderts ein grundlegender Strukturwandel der spa-nischen Gesellschaft zu beobachten seildquo) Steht der Hauptsatz in der Vergangenheits-form erfordert die indirekte Rede den Konjunktiv II bzw die Umschreibung mit bdquowuumlrdeldquo (Beispiel bdquoKritiker warfen den Guumlnstlingen den sogenannten sbquovaacutelidosrsquo vor sie miszligbrauchten das Vertrauen des Koumlnigs zu ihrem eigenen Vorteilldquo)

8 Vermeiden Sie umgangssprachliche Ausdruumlcke (Dazu gehoumlren Formulierungen wie bdquoich findeldquo bdquonun malldquo bdquonoch lange nichtldquo sowie Redewendungen wie bdquoauf den Putz hauenldquo bdquoin die gleiche Kerbe schlagenldquo usw) Schreiben Sie beispielsweise bdquonoch einmalldquo oder bdquoerneutldquo statt bdquonoch malldquo und bdquozunaumlchst einmalldquo statt bdquoerstmalldquo

9 Verwenden Sie einen sachlichen Stil Vermeiden Sie moralisch wertende Ausdruumlcke wie bdquoblutruumlnstigldquo bdquofurchtbarldquo bdquoentzuumlckendldquo bdquotapferldquo bdquoschockierendldquo bdquoverwerflichldquo uauml ndash es sei denn Sie geben sie ausdruumlcklich als Meinung Anderer wieder

10 Einige Regeln zur Vermeidung der haumlufigsten Interpunktionsfehler Ein Komma steht ua

minus zwischen gleichrangigen Teilsaumltzen die durch eine entgegenstellende Konjunktion (zB aber sondern doch) verbunden sind

minus vor undoder nach einem Infinitiv wenn dieser durch eine Wortgruppe oder ein hinwei-sendes Wort angekuumlndigt wird (Beispiel bdquoEs war sein Ziel die Gunst des Koumlnigs zu er-langenldquo)

minus vor undoder nach einem Relativsatz Monika Hoffmann Deutsch fuumlrs Studium Grammatik und Rechtschreibung Paderborn 2005 Das Buch erklaumlrt von den Komma- bis hin zu Konjunktivregeln verstaumlndlich die Grundregeln der Rechtschreibung und Grammatik Sie finden darin zahlreiche auf das wissenschaftliche Arbeiten zugeschnittene Sprach-Uumlbungen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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d) Zitation Eine der unveraumluszligerlichen Grundlagen der Wissenschaft ist die Nachpruumlfbarkeit der gemach-ten Angaben Jede Ihrer Angaben sei es aus Quellen oder aus der Literatur muszlig es dem Leser ermoumlglichen Ihre Zitate Argumente Interpretationen und Informationen nachzupruumlfen und womoumlglich korrigieren zu koumlnnen Daher ist es unabdingbar die von anderen uumlbernommenen Aussagen kenntlich zu machen Geschieht dies nicht macht sich der Verfasser des Plagiats schuldig Aussagen anderer werden entweder als Paraphrase in indirekter Rede uumlbernommen oder als woumlrtliches Zitat das in doppelte Anfuumlhrungszeichen gesetzt werden muszlig Dies gilt sowohl fuumlr Zitate und Uumlbernahmen aus der Forschungsliteratur als auch fuumlr Quellen Im Rah-men einer Seminararbeit haben Zitate mehrere Funktionen minus Quellenzitate belegen eigene Thesen minus Zitate aus der Literatur stuumltzen eigene Aussagen und dienen der Beweisfuumlhrung innerhalb

der Argumentation minus Quellenzitate koumlnnen die Arbeit konkretisieren sie anschaulicher und lebendiger machen Gehen Sie sparsam vor allem mit laumlngeren woumlrtlichen Zitaten um Sie muumlssen sich in der Ar-beit von der Sprache der Quellen loumlsen da Sie ansonsten Gefahr laufen implizit Wertungen der Quellentexte zu uumlbernehmen die Sie gar nicht uumlbernehmen wollen Fuumlr viele Sachverhalte und Phaumlnomene hat die Forschung gliedernde Begriffe entwickelt die Sie aus der Literatur kennen und nutzen sollten Versuchen Sie uumlbernommene Aussagen soweit wie moumlglich in eigenen Worten wiederzugeben Bloszliges Paraphrasieren von Quellen und Literatur oder die endlose Aneinanderreihung von Zitaten zeigen die mangelnde geistige Durchdringung der Thematik Zudem ersetzen Zitate keineswegs die Thesen sie dienen lediglich dazu diese zu untermauern Auch spricht ein Zitat keineswegs fuumlr sich selbst es muszlig vielmehr genau inter-pretiert werden Was besagt das Zitat im Kontext Ihrer Untersuchung Rein illustrative Zitate sind hingegen uumlberfluumlssiger Zierrat und daher verzichtbar

Formale Regeln der Zitation

minus Oberster Grundsatz Eine sinnvolle einheitliche und genaue Wiedergabe von Angaben soll die Nachvollziehbarkeit und Wiederauffindbarkeit der zitierten Werke sicherstellen

minus Woumlrtliche Zitate muumlssen in doppelte Anfuumlhrungszeichen gesetzt werden minus Achten Sie auf Genauigkeit Bei woumlrtlichen Zitaten ist eine Veraumlnderung des Wortlauts

unzulaumlssig Nicht das Zitat muszlig sich dem Text anpassen sondern umgekehrt Zulaumlssig ist lediglich die Kasusaumlnderung bei einzelnen Woumlrtern die allerdings in eckigen Klammern kenntlich zu machen ist17

minus Nur eindeutige Druckfehler werden mit [sic] gekennzeichnet und so uumlbernommen18 Al-tertuumlmliche Schreibweisen die nach heutigem Duden zwar falsch oder unuumlblich sind zur Zeit ihrer Abfassung aber den grammatischen bzw orthographischen Regeln entsprach werden ohne Kennzeichnung uumlbernommen (z B bdquodaszligldquo statt bdquodassldquo)19

17 Beispiel Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf der Bevoumllkerung in dem die bayerischen Landesplaner einen

bdquozuverlaumlssige[n] gesamtwirtschaftliche[n] Maszligstab fuumlr das Ausmaszlig der Strukturmaumlngelldquo erblickten konnte in den ausgewaumlhlten Landkreisen des Bayerischen Waldes nicht mit dem Bundesdurchschnitt Schritt halten

18 Beispiel Das Deutsche Schiffahrtsmuseum [sic] ist das deutsche Nationalmuseum fuumlr die Geschichte der Schifffahrt

19 Beispiel Georg Dehio Geschichte des Erzbistums Hamburg-Bremen bis zum Ausgang der Mission Berlin 1877 S 172 Sowol Heinrichrsquos II als Konradrsquos II Wuumlnsche gingen nicht houmlher hinaus als die Nordgrenze ertraumlglich ruhig und die saumlchsischen Groszligen nicht zu maumlchtig zu wissen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 70

minus Laumlngere Zitate koumlnnen gekuumlrzt werden was mit [] zu kennzeichnen ist Kuumlrzungen eines Zitats duumlrfen jedoch unter keinen Umstaumlnden den Sinn der Originalaussage veraumlndern o-der gar verdrehen20

minus Erklaumlrende Ergaumlnzungen im Zitat werden ebenfalls in eckige Klammern gesetzt (ggf mit dem Zusatz wer die Veraumlnderung vorgenommen hat)21

minus Hervorhebungen im Original muumlssen im Zitat uumlbernommen werden In der Fuszlignote ist darauf hinzuweisen wer die Hervorhebung vorgenommen hat (also bdquoHervorhebung im Originalldquo oder bdquoHervorhebung durch [Autorenkuumlrzel]ldquo)

minus Fremdsprachige Zitate Lateinische englische und franzoumlsische Zitate muumlssen nicht uumlber-setzt werden Bei Zitaten in anderen Sprachen sollte eine Uumlbersetzung in der Fuszlignote an-gegeben werden

minus Zitieren Sie nach Moumlglichkeit immer aus dem Original vermeiden Sie soweit es geht Zitate aus zweiter Hand Wenn das Original nicht beschafft werden kann und Sie daher eine Quelle nach einem Literaturtitel zitieren muumlssen Sie in der Fuszlignote die Originalquelle sowie den Titel des Werkes angeben nach dem Sie die Que 22lle zitieren

minus Ein Zitat im Zitat wird durch einfache Anfuumlhrungszeichen kenntlich gemacht23 minus Zitate ab einer Laumlnge von drei Textzeilen werden eingeruumlckt und einzeilig gesetzt

Zitierfaumlhigkeit

Es gibt Informationsquellen die Sie zwar nutzen koumlnnen die aber nicht zitierfaumlhig sind Dazu gehoumlren allgemeinbildende Lexika und Enzyklopaumldien (Brockhaus Meyer Herder Duden etc) eher populaumlre Nachschlagewerke (z B Das Mittelalter von A bis Z Taschenlexikon Dreiszligigjaumlhriger Krieg) sowie populaumlre Sachliteratur Ausschlaggebend fuumlr die Zitierfaumlhigkeit ist einerseits die Namhaftmachung eines Urhebers der Information (namentlich gekennzeich-nete Stichwoumlrter in Lexika etc) andererseits die Ferne der Informationen zu Quellen und For-schung Fuumlr jedes Thema das Sie bearbeiten gibt es genuumlgend serioumlse und zitierfaumlhige leicht zugaumlngliche Informationen (vgl Abschnitt II 1 Basisinformation) so daszlig Sie nicht auf quel-len- und forschungsgestuumltzte Informationen zuruumlckgreifen muumlssen

Quellenzitate [Name] Werk (oft als Abkuumlrzung) quelleneigene Aufteilung Buch Kapitel Jahr Abschnitt

Paragraph etc

Plin nat 37 59-61 = C Plinius Secundus Maior naturalis historia Buch 37 Abschnitte 59-61

Aug civ dei 215 = Augustinus De civitate Dei Buch 21 Kapitel 5

minus Beachten Sie so verfaumlhrt man bei dem gesamten Kanon griechlat Autoren der Antike oft auch bei Kirchenvaumltern viele griechische Werke haben lateinische Titelvarianten unter denen zitiert werden kann

Dioskurides Materia medica fuumlr περὶ ὕλης ἱατρικῆς

20 Beispiel In den Augen der Landesplaner muszligten bdquodie Verbesserung der Infra- und Agrarstruktur die Indust-

rialisierung und die uumlbrigen zur Hebung der Wirtschaftskraft im Grenzgebiet notwendigen Maszlignahmen [] als Teile einer in sich geschlossenen Strukturpolitik verstanden werdenldquo

21 Beispiel bdquoIm Gegenteil die [gemeint sind die ehemaligen Nationalsozialisten JB] regieren heute noch besser wie [sic] fruumlher und wenn irgendwo der Nationalsozialismus neu entstehen wuumlrde so waumlre dies da-hier moumlglichldquo

22 Die Fuszlignote eines solchen Zitats das Sie aus der Literatur zitiert haben muumlszligte dann beispielsweise so aus-sehen Wochenbericht der Intelligence Division von OMGBy vom 1941946 zit nach Woller Hans Ge-sellschaft und Politik in der amerikanischen Besatzungszone Die Region Ansbach und Fuumlrth Muumlnchen 1986 S 135 f

23 Beispiel bdquorsquoRemo cum fratre Quirinusrsquo so pries Vergil das Ende des Bruderkrieges und die wiederhergestell-te Herrschaft des Gesetzesldquo

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Bei Werken ohne Verfasser wie manchen Annalen oder Chroniken nach der dortigen Zaumlhlung eben-

falls bei Volksrechten (Leges)

Ann Fuld ad 840 ad a 840 a 840 = Annales Fuldenses fuumlr das Jahr 840

minus Eine quellenimmanente Zaumlhlung muumlssen Sie immer angeben Sie dient dazu unabhaumlngig von Edi-tionen oder Uumlbersetzungen die verwiesene Stelle aufzufinden manchmal in Konkordanzen zB bei Briefeditionen mit unterschiedlicher Zaumlhlung (Beispiel Einhardbriefe hg v K Hampe (MGH Epistolae Karolini aevi III) Berlin 1898 S 107f) Die Editionen auf die man sich selbst bezieht stehen in der Literaturliste

Bei Herrscherurkunden (von Kaisern und Koumlnigen) wird die Nummer der Urkunde in der jeweiligen Edition angegeben Die uumlbliche Kurzform zur Zitation einer Urkunde in den MGH setzt sich aus der Abkuumlrzung fuumlr Urkunde bzw Diplom (D bei Verweis auf mehrere Diplome DD) und dem Herrscherkuumlrzel ggf samt Ordnungszahl (etwa LD = Ludwig der Deutsche O II = Otto II) zu-sammen Dazu kommt das Datum der Urkunde gegenlaumlufig notiert Im Quellenverzeichnis werden Urkunden nicht einzeln aufgenommen sondern nur der jeweils benuumltzte Band der Urkundensamm-lung

middot DLD 156 874 Mai 4

middot DDLD 156 157 und 160

im Quellenverzeichnis

middot Die Urkunden Ludwigs des Deutschen Karlmanns und Ludwigs des Juumlngeren hg v Paul Kehr (MGH DD regum Germaniae ex stirpe Karolinorum 1) Berlin 1934

Bei Privaturkunden (alle Aussteller auszliger Kaisern Koumlnigen und Paumlpsten) wird uumlblicherweise der Titel des Urkundenbuches verkuumlrzt (UB fuumlr Urkundenbuch + Name des Klosters der Stadt der Region) und die Nummer der Urkunde genannt mit dem gegenlaumlufig notierten Datum

middot UB Weiszligenburg Nr 4 667 Aug 4

im Quellenverzeichnis

middot Traditiones Wizenburgenses Die Urkunden des Klosters Weiszligenburg 661-864 Gloumlckner Karl Doll Anton (Hg) Darmstadt 1979

Bibelzitate Buch Kapitel Vers[e]

Bei Bibelstellenangaben werden Kapitel und Vers durch Komma ohne Spatium voneinander abge-setzt Mk 14 1 Kor 135 Deut 56-22 (= Deuteronomium Kapitel 5 Verse 6-22 ndash Die Zehn Ge-bote)

Einzelne Verse werden durch Punkt ohne Spatium voneinander abgesetzt Mt 122513

Stellen aus verschiedenen Kapiteln bzw aus verschiedenen Buumlchern werden durch Semikolon und folgendem Spatium voneinander abgesetzt Mt 614 1835 Mk 1125

Mit bdquoparldquo wird auf synoptische Parallelstellen verwiesen Mt 69ndash13 par Lk 112ndash4 bzw Mt 69ndash13 par Mk 1127ndash33 par Mt 2123ndash27

minus Die 5 Buumlcher Mose werden mit ihrem Namen angegeben Ex = Exodus = 2 Buch od Deut= Deuteronomium = 5 Buch die Apostelgeschichte nach ihrem lateinischen Namen Acta Apostolo-rum mit Act abgekuumlrzt Es gibt Unterschiede der kath und der protest Bibel Die Zaumlhlung des Psalter ist unterschiedlich (zB Ps 118 Vulgata = Ps 119 Lutherbibel) auch innerhalb der Psal-men Einige Buumlcher der Vulgata der offiziellen kath Bibel wurden von Luther nicht aus dem Ur-

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 72

text uumlbersetzt III Makkabaumler (Makk) Jesus Sirach (Sir od Ecc = Ecclesiasticus) ua Heute sollte man sich auf die oumlkumenische Einheitsuumlbersetzung beziehen die alle Buumlcher enthaumllt an-sonsten koumlnnen die Zitate mit dem Zusatz bdquoVulgldquo bzw bdquoLutherldquo versehen werden

Quellenangabe minus bei Abkuumlrzungen der antiken Literatur Der kleine Pauly Lexikon der Antike hg v K Ziegler W Sontheimer Stuttgart 1964 Bd 1 S

XXI-XXVI oder LPh

minus bei theologischen Abkuumlrzungen des Christen- und Judentums Theologische Realenzyklopaumldie (TRE) Abkuumlrzungsverzeichnis 2 uumlberarbu erweit Aufl Berlin

New York 1994 (enorm umfangreich)

Angabe der Quelle in der Fuszlignote Wenn die Quelle im Text zitiert wurde sieht die Fuszlignote folgendermaszligen aus 1Varius nobis fuit sermo ut in convivio nullam rem usque ad exitum adducens sed aliunde alio tran-

siliens (Sen ep 7642)

Bei der Paraphrasierung einer Quelle wird nur die entsprechende Stelle genannt

Cass Dio 72352

Bibliographische Angabe der literarischen Quellen im Quellenverzeichnis Texteditionen

Name evtl Vorname (des antiken Autors) Titel hg v Vorname Name (des Herausgebers Editors) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (der edierten Ausgabe)

Beispiel Seneca Lucius Annaeus De beneficiis hg v Karl Hosius (BT) Leipzig 1914

Uumlbersetzungen

Name Vorname Titel latdt (zB) (evtl Reihe in der die Uumlbersetzung erschienen ist) hg u uumlbers v Vorname Name (des Uumlbersetzers) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (der Uumlbersetzung)

Beispiel Seneca Lucius Annaeus Philosophische Schriften latdt hg u uumlbers von Manfred Rosen-bach Darmstadt 1969

Zitation von archivalischen Quellen (Besonderheiten einzelner Archive beachten) Beispiele

Beispiel aus dem Bestand des Staatsarchivs Bremen Senatsregistratur Aktenverzeichnis zu Auswei-sungen 3-A10 Nr 1-

Einzelakte

Beschwerde des russischen Staatsangehoumlrigen Kaufmann Josef Lewkowsky gegen die Beschluumlsse der Polizeikommission betr Seine Ausweisung als laumlstiger Auslaumlnder in StHB 3-10 Nr 212

Dokument aus dieser Akte

Offizialbericht der Polizeikommission Bremen an den Praumlsidenten des Senats Buumlrgermeister Dr Do-nandt vom 31101922 in StHB 3-A10 Nr 212

Beispiel aus dem Bestand des Bundesarchivs Nachlaumlsse

Brief Charlotte von Hadelns an Freiherr von Medem vom 19 Juni 1930 in Barch NL 235 Renzetti Aktenband 2 Korrespondenz 1930

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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e) Belegtechnik Im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit muszlig die Herkunft der wiedergegebenen Informa-tionen unbedingt belegt werden denn nur so werden die Ergebnisse und Thesen nachpruumlfbar und damit wissenschaftlich verwendbar Zitate und Paraphrasen Einzelinformationen Ereig-nisfolgen sowie uumlbernommene Gedankengaumlnge und Thesen muumlssen durch die Angabe des Fundorts (genaue bibliographische Angaben von Monographie Aufsatz oder Quelle) und der Fundstelle (genaue Angaben der Seitenzahl) belegt werden Dies geschieht in Form von Fuszlig-noten die in einer wissenschaftlichen Arbeit mehrere Funktionen haben minus Sie dienen dem Beleg von Informationen und eigenen Aussagen minus Sie koumlnnen Sachkommentare Erlaumluterungen und ggf Modifizierungen enthalten die den

Textfluszlig hemmen oder den Gang der Argumentation unterbrechen wuumlrden minus Sie koumlnnen Querverweise auf andere Passagen innerhalb der eigenen Arbeit enthalten

(was jedoch im Rahmen einer Seminararbeit in der Regel nicht noumltig ist) minus Sie koumlnnen eine vertiefte Auseinandersetzung mit der wissenschaftlichen Literatur enthal-

ten Generell gilt jedoch Schreiben Sie keinen bdquoParalleltextldquo innerhalb der Fuszlignoten Wichtige Informationen gehoumlren in den Text dieser muszlig auch ohne die Lektuumlre der Fuszlignoten verstaumlnd-lich sein Auch bezuumlglich der Frage wie viele Fuszlignoten pro Seite zu setzen sind gibt es keine festen Regeln Als Anhaltspunkt fuumlr Proseminararbeiten koumlnnen vier bis fuumlnf Fuszlignoten pro Seite gelten

Formalia

minus Fuszlignoten werden einzeilig in Schriftgroumlszlige 10 Punkt (TimesTimes New Roman) gesetzt minus Die Fuszlignoten werden im gesamten Text fortlaufend numeriert (bei umfangreicheren Ar-

beiten empfiehlt es sich dagegen die Fuszlignoten kapitelweise zu numerieren) minus Fuszlignoten werden im Text durch hochgestellte arabische Ziffern kenntlich gemacht Je

nach Bezug stehen sie hinter einem Wort einem Satz oder (als Sammelbeleg) am Ende eines Absatzes Woumlrtliche Zitate muumlssen in jedem Fall unmittelbar belegt werden

minus Fuszlignoten werden orthographisch wie ein vollstaumlndiger Satz behandelt deswegen begin-nen sie mit einem Groszligbuchstaben und enden mit einem Punkt24 Absaumltze in Fuszlignoten sind unuumlblich

minus Belegfuszlignoten muumlssen die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben der zitierten Quel-len- und Literaturtitel enthalten Wenn Sie einen Titel mehrfach zitieren ist ab der zweiten Nennung die Zitation mit Kurztitel statthaft Nicht erlaubt ist dagegen das Kuumlrzel bdquoaaOldquo (bdquoam angegebenen Ortldquo)

Beispiele fuumlr die korrekte Titelangabe in den Fuszlignoten

minus Sie beziehen sich erstmals in Ihrer Arbeit auf ein Buch Deshalb geben Sie die vollstaumlndi-gen bibliographischen Angaben und die Seitenzahl an auf die Sie sich beziehen25

minus In der direkt darauf folgenden Fuszlignote verweisen Sie noch einmal auf dieses Buch aber auf eine andere Seite26

minus In der dritten Fuszlignote geben Sie einen Aufsatz an den Sie erstmals heranziehen In die-sem Fall muumlssen Sie sowohl die Seitenangaben des ganzen Aufsatzes angeben als auch die Seitenangabe auf die Sie sich in diesem Fall konkret beziehen27

24 Dies auch bei Fuszlignoten mit unvollstaumlndiger Syntax 25 Beispiel Kaufmann Doris Frauen zwischen Aufbruch und Reaktion Protestantische Frauenbewegung in

der ersten Haumllfte des 20 Jahrhunderts Muumlnchen 1988 S 97 26 Ebd S 79

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 74

minus Nun verwenden Sie abermals das Buch von Doris Kaufmann Da Sie das Werk schon zi-tiert haben genuumlgt nun die Angabe des Autors und ein Kurztitel des Buchs28

minus In der naumlchsten Fuszlignote beziehen Sie sich nochmals auf dieses Buch und zwar auf diesel-be Seite wie in der vorherigen Fuszlignote29

minus Nun zitieren Sie im Text eine Quelle aus einer Quellenedition Dazu muumlssen Sie die An-gabe des verwendeten Quellenstuumlcks sowie die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben der Edition anfuumlhren30

minus Schlieszliglich benutzen Sie noch einen Quellentext der nicht in einer Quellenedition abge-druckt ist sondern in einer darstellenden wissenschaftlichen Arbeit zu Ihrem Thema Auch hier nennen Sie zunaumlchst die Angabe zur Quelle Dann verweisen Sie mit bdquozit nachldquo auf die Studie aus der Sie das Zitat entnommen haben Fuumlr diese Studie fuumlhren Sie wie-derum die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben auf31

Literatur zur Anfertigung einer Hausarbeit Baumlnsch Axel Wissenschaftliches Arbeiten Muumlnchen 82003

Buumlnting Karl-Dietrich ua Schreiben im Studium mit Erfolg Ein Leitfaden Berlin 2000

Eco Umberto Wie man eine wissenschaftliche Abschluszligarbeit schreibt Heidelberg 1988

Hoffmann Monika Deutsch fuumlrs Studium Grammatik und Rechtschreibung Paderborn ua 2005

Kruse Otto Keine Angst vor dem leeren Blatt Ohne Schreibblockaden durchs Studium Frankfurt am Main New York 92002

Niederhauser Joumlrg Die schriftliche Arbeit Ein Leitfaden zum Schreiben von Fach- Seminar- und Abschlussarbeiten in der Schule und beim Studium Mannheim 2000

Nolte Paul Die Seminararbeit Hinweise zur formalen und inhaltlichen Gestaltung online in httpwwwgeschkultfu-berlindeefmiarbeitsbereicheab_noltearbeitstechnikenarbeitspapiereNolte_Seminararbeitpdf (PDF-Datei) (Stand 15042009)

Poenicke Klaus Wie verfaszligt man wissenschaftliche Arbeiten Ein Leitfaden vom 1 Semester bis zur Promotion Mannheim ua 21988

Schroumlder Henrik Steinhaus Ingo Mit dem PC durchs Studium Eine praxisorientierte Einfuumlhrung Darmstadt 2000 (Nuumltzliche Einfuumlhrung in das Abfassen einer wissenschaftlichen Arbeit mit dem PC vor allem fuumlr Computer-Neulinge zu empfehlen)

Standop Ewald Die Form der wissenschaftlichen Arbeit Heidelberg 131990

27 Sommer Walter Chinas langer Marsch ins 20 Jahrhundert Zur Modernisierung einer traditionsreichen

Hochkultur in GWU 49 (1998) S 326-345 hier S 333 28 Kaufmann Frauen zwischen Aufbruch und Reaktion S 114 29 Ebd 30 Artikel 2 der Austraumlgal-Ordnung des Deutschen Bundes vom 16 Juni 1817 in Huber Ernst Rudolf (Hg)

Dokumente zur deutschen Verfassungsgeschichte Bd 1 Deutsche Verfassungsdokumente 1803-1850 Stutt-gart ua 31978 S 114 ff hier S 114

31 Brief Koumlnig Ludwigs I an Ludwig Fuumlrst zu Oettingen-Wallerstein vom 1 Maumlrz 1835 zit nach Gollwitzer Heinz Ludwig I von Bayern Koumlnigtum im Vormaumlrz Eine politische Biographie Muumlnchen 1997 S 395

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VI Standards in der Lehre

Auf einer Sitzung am 2 Februar 2005 haben sich die Lehrenden am Institut fuumlr Geschichts-wissenschaft der Universitaumlt Bremen auf gemeinsame Standards in Lehre und Pruumlfungen ver-staumlndigt Demnach sind in den Lehrveranstaltungen bestimmte unten aufgefuumlhrte Leistungen zu erbringen Zugleich werden die unten ebenfalls genannten allgemeinen Inhalte angeboten Der folgende Katalog ist fuumlr die Lehrenden und fuumlr die Studierenden verpflichtend Er wird in geeigneter Weise publiziert und insbesondere den Studierenden bekannt gemacht

I Lehre

Proseminar (einschlieszliglich Tutorium) allgemeine Inhalte

- fachspezifische Methoden Quellen zu finden und auszuwerten (Heuristik Kritik Analyse Interpretation)

- fachspezifische Anleitung der Bibliotheksbenutzung - fachspezifische Anleitung zum Bibliographieren (traditionelle und elektronische Me-

dien) - Kenntnis von Handbuumlchern Uumlberblickswerken Zeitschriften - qualifizierter Umgang mit dem Internet - Techniken des Exzerpierens - Vorbereitung Praumlsentation und Kritik muumlndlicher Beitraumlge - Methoden der Ergebnissicherung (Protokoll) - Anleitung zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

fuumlr eine erfolgreiche Teilnahme obligatorisch

- regelmaumlszligige Teilnahme und aktive Mitarbeit o Sitzungen duumlrfen houmlchstens zweimal und jeweils unter Vorlage einer Ent-

schuldigung versaumlumt werden o regelmaumlszligige Lektuumlre auch fremdsprachiger Texte

- Kurzreferat (mit Thesenpapier) sowie kleinere schriftliche Arbeiten (zB Exzerpt Protokoll Rezension) die Vorbesprechung von Thesenpapier und Referat ist ver-pflichtend

- Erstellung einer Bibliographie ndash Quellen und Literatur (Monographien und Aufsaumltze) ndash fuumlr die Hausarbeit mit anschlieszligender Besprechung

- Schriftliche Hausarbeit (20000-30000 Zeichen = 10-15 Normseiten) anhand einer Fragestellung und mit verpflichtender Vorbesprechung in der Sprechstunde

o die Hausarbeit schlieszligt die Interpretation von Quellen ein o Abgabe bis zum Ende des Semesters

- der bdquofachdidaktische Anteilldquo fuumlr Studierende in Lehramtsstudiengaumlngen orientiert sich an den Anforderungen eines didaktischen Entwurfs

Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Proseminar kein Schein erworben werden kann Dieder Studierende ist durchgefallen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 76

b Hauptseminar allgemeine Inhalte

- Begleitung bei der selbstaumlndigen Vertiefung der in den Proseminaren eingefuumlhrten methodischen und arbeitstechnischen Kenntnisse und Fertigkeiten (so)

fuumlr eine erfolgreiche Teilnahme obligatorisch

- regelmaumlszligige Teilnahme und aktive Mitarbeit o Sitzungen duumlrfen houmlchstens zweimal und jeweils unter Vorlage einer Ent-

schuldigung versaumlumt werden o regelmaumlszligige Lektuumlre auch fremdsprachiger Texte

- muumlndliches Referat oder muumlndliche Problemaufarbeitung und Diskussionsleitung - selbstaumlndiges Bibliographieren - schriftliche Hausarbeit (40000-50000 Zeichen = 20-25 Normseiten) anhand einer

Fragestellung und mit verpflichtender Vorbesprechung in der Sprechstunde Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Hauptseminar kein Schein erworben werden kann Derdie Studierende ist durchgefallen

II Pruumlfungen

Zwischenpruumlfung

- die bdquopruumlfungsrelevante Studienleistungldquo (PSL) wird zusaumltzlich zu den obligatorischen Leistungen fuumlr Proseminare erbracht

- gepruumlft werden Methoden wissenschaftlichen Arbeitens (vgl Merkblatt zur Zwi-schenpruumlfung) und ein mit den Pruumlferinnen oder Pruumlfern vereinbartes Thema

- spaumltestens zwei Wochen vor der Pruumlfung sind beiden Pruumlferinnen oder Pruumlfern eine Literaturliste (ca 10-15 Titel ohne Handbuchartikel gezaumlhlt) und ein Thesenpapier als Voraussetzung und Grundlage einzureichen

Auch fuumlr Magisterabschluszligpruumlfungen und das erste Staatsexamen werden in der Regel The-senpapiere verlangt

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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VII Studierwerkstatt

Die Studierwerkstatt ist eine Einrichtung der Universitaumlt Bremen In 1-2-taumlgigen Workshops (Modulen) vermitteln wir bdquoSchluumlsselkompetenzenldquo fuumlr ein erfolgreich(er)es Studium Bei uns lernen Sie methodisches bdquoHandwerkszeugldquo um noch zielgerichteter und effektiver studieren zu koumlnnen

Das Angebot der Studierwerkstatt umfaszligt

bull Unterschiedliche Lern- und Arbeitstechniken fuumlr das Studium

bull Verbesserung der Selbstorganisation durch ein optimales Zeitmanagement

bull Methoden gezielter Pruumlfungsvorbereitungen und Streszligabbau

bull Praumlsentationstechniken fuumlr den Vortrag

bull Grundtechniken des wissenschaftlichen Schreibens (fuumlr Haus- und Abschluszligarbeiten)

bull Hilfe im Schreibprozeszlig wissenschaftlicher Arbeiten durch ein Formulierungstraining

Das Programm der Studierwerkstatt ist in Grundlagen- und Themenmodule unterteilt die auf die spezifischen Anforderungen im Studium zugeschnitten sind

Neben den Workshops zur Optimierung der Studierfaumlhigkeit bietet die Studierwerkstatt fuumlr die Tutorinnen und Tutoren der Universitaumlt Bremen Themen-Workshops zur Anleitung von Lerngruppen an In diesen hochschuldidaktischen Schulungen werden die angehenden Lern-gruppenleiter auf ihre Rolle mit grundlegendem didaktischem Handwerkszeug vorbereitet In Rollenspielen wird das Erlernte unmittelbar erprobt und sowohl die kommunikative wie die soziale Kompetenz verbessert

bull Tutorenschulung ndash Grundkurs

bull Tutorenschulung ndash Aufbaukurs

bull Lehren lernen fuumlr Praktikumsbetreuer(innen) und Uumlbungsgruppenleiter(innen) in naturwis-senschaftlichen Faumlchern

Anmeldung zu allen Workshops der Studierwerkstatt uumlber die Homepage Saumlmtliche Seminare sind teilnehmerbegrenzt Um die Anmeldungen verbindlich zu machen ist eine Gebuumlhr von jeweils 8- euro zu entrichten Die Gebuumlhr ist sofort nach Anmeldung in bar bei Frau Dittmer VWG 0190 Montag ndash Freitag 900 bis 1200 Uhr zu bezahlen Die Einzahlungsquittung gilt als Anmeldebeleg Kontakt Verwaltungsgebaumlude Uni Bremen 28359 Bremen 0421 2182728 wwwstudierwerkstattuni-bremende

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 78

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

79

VIII Anhang

Beispiele fuumlr

Quellenblatt fuumlr ein Referat

Titelblatt einer Hausarbeit

Inhaltsverzeichnis

Bibliographie

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 80

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

81

Universitaumlt Bremen FB 8 Institut fuumlr Geschichtswissenschaft

Art der Veranstaltung (zB Wahlpflichtbereich II General Studies) Titel der Veranstaltung Dozent Titel Vorname Name Wintersemester Sommersemester 200x0y

Titel der Hausarbeit Untertitel

Vorname Name der Verfasserin des Verfassers wohne in der und der Straszlige in der und der Stadt bzw Anschrift ersetzt durch die e-mail-Adresse bin im so und sovielten Semester und studiere Fach A Fach B Abschluszlig Matr Nordm XXXXXXX

Bremen Tag Monat Jahr

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 82

Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung Seitenzahl 11 Forschungsstand und Quellenlage Seitenzahl 12 Fragestellung Seitenzahl 2 Das erste Kapitel Seitenzahl 21 Das erste Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 22 Das zweite Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 23 Das dritte Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 3 Das zweite Kaptitel Seitenzahl 31 Das erste Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 32 Das zweite Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 321 Das erste Sub-Unterkapitel zum zweiten Unterkapitel

des zweiten Kapitels Seitenzahl 322 Das zweite Sub-Unterkapitel zum zweiten Unterkapitel

des zweiten Kapitels Seitenzahl 33 Exkurs Seitenzahl 34 Das dritte Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 4 Schluszlig Seitenzahl 41 Resultate der Untersuchung Seitenzahl 42 Offene Fragen und Ausblick Seitenzahl 5 Literaturverzeichnis Seitenzahl 51 Quellen Seitenzahl 52 Literatur Seitenzahl 53 Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung Seitenzahl 6 Anhang Seitenzahl 61 Texte Quellen Seitenzahl 62 Bilder Plaumlne Karten Seitenzahl 63 Abbildungsverzeichnis Seitenzahl

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

83

5 Literaturverzeichnis

51 Quellen Cassius Dio Roumlmische Geschichte uumlbersetzt von Otto Veh Bd 3 Zuumlrich Muumlnchen 1986

Cassius Dio Roumlmische Geschichte uumlbersetzt von Otto Veh Bd 4 Zuumlrich Muumlnchen 1986

Diodorus Siculus Diodorus of Sicily In twelve volumes mit einer englischen Uumlbersetzung

von Charles Bradford Welles Bd 8 Cambridge London 1970

Plutarch Grosse Griechen und Roumlmer eingeleitet und uumlbersetzt von Konrat Ziegler Bd 5

Zuumlrich Stuttgart 1960

Gaius Suetonius Tranquillus Opera 1 De Vita Caesarum lib VIII recensuit Maximilianus

Ihm Stuttgart ua 32003

Sueton Caumlsarenleben uumlbertragen und erlaumlutert von Max Heinemann Stuttgart 1986

52 Literatur

Cancik Hubert Hitzl Konrad (Hg) Die Praxis der Herrscherverehrung in Rom und seinen

Provinzen Tuumlbingen 2003

Clauss Manfred Kaiser und Gott Herrscherkult im roumlmischen Reich Stuttgart 1999

Dahlheim Werner Geschichte der roumlmischen Kaiserzeit (OGG 3) 3 uumlberarb und erw

Aufl Muumlnchen 2003

Giebel Marion Augustus Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten Hamburg 1984

Klauck Hans-Josef Vergoumlttlichte Menschen Der Herrscher- und Kaiserkult in Ders

(Hg) Die religioumlse Umwelt des Urchristentums II Herrscher- und Kaiserkult Philoso-

phie Gnosis Stuttgart ua 1996

Riemer Ulrike Wundergeschichten und ihre Erzaumlhlabsicht im Kontext antiker Herrscher-

verehrung in Klio 86 (2004) S 218-234

Stepper Ruth Augustus et sacerdos Untersuchungen zum roumlmischen Kaiser als Priester

(Potsdamer Altertumswissenschaftliche Beitraumlge 9) Wiesbaden 2003

Taylor Lily Ross The divinity of the roman emperor New York 1931

Weber Gregor Kaiser Traumlume und Visionen in Prinzipat und Spaumltantike Stuttgart 2000

Wlosok Antonie (Hg) Roumlmischer Kaiserkult Darmstadt 1978

Wohlmayr Wolfgang Die Apside als sakrale Form im fruumlhen roumlmischen Kaiserkult in

Brandt Barbara ua (Hg) Synergia Festschrift fuumlr Friedrich Krinzinger Bd 2 Wien

2005 S 387-394

  • Vorworte
  • I Was ist Geschichte
    • 1 Geschichte als Wissenschaft
    • 2 Literatur zur Einfuumlhrung
      • a) Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft
      • b) Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft
      • c) Geschichte der Geschichtswissenschaft
          • II Basisinformationen
            • 1 Basisinformationen (Lexika und Handbuumlcher)
              • a) Lexika und Nachschlagewerke
              • b) Handbuumlcher und Reihen
              • c) Atlanten
                • 2 Ausgewaumlhlte Uumlberblicksdarstellungen
                  • III Materialbeschaffung
                    • 1 Bibliographieren
                      • a) Systematisches Bibliographieren
                      • b) Unsystematisches Bibliographieren
                      • c) Bibliographische Hilfsmittel und Bibliographien
                        • 2 Titelaufnahme (bibliographische Angaben)
                          • Haumlufige Abkuumlrzungen (lat amp dt)
                            • 3 Bibliotheken in Bremen
                              • SuUB
                              • Die Fachsystematiken Geschichte der SuUB Bremen
                                • Gliederung
                                • Bibliothekskataloge (OPAC)
                                • Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa
                                • Bibliothek des DSM (Deutsches Schiffahrtsmuseum) Bremerhaven
                                    • 4 Fachzeitschriften
                                    • 5 Internet-Ressourcen fuumlr Historiker
                                      • IV Wissenschaftliches Arbeiten im Studium
                                        • 1 Fragestellung
                                        • 2 Literaturarbeit
                                          • a) Lesen wissenschaftlicher Texte (Informationsbeschaffung)
                                          • b) Aufbereitung des Gelesenen (Informationsverwaltung)
                                            • 3 Quellenarbeit
                                              • a) Was ist eine Quelle
                                              • b) Quellentypologie
                                              • c) Quellenkritik
                                              • d) Quelleninterpretation
                                              • e) Quelleneditionen
                                                • 4 Hilfswissenschaften und Nachbardisziplinen
                                                  • Archaumlologie
                                                    • Chronologie
                                                    • Diplomatik
                                                    • Epigraphik
                                                    • Genealogie
                                                    • Historische Geographie
                                                    • Heraldik
                                                    • Numismatik
                                                    • Palaumlographie
                                                    • Papyrologie
                                                    • Philologie
                                                    • Prosopographie
                                                    • Sphragistik
                                                      • V Praumlsentation des Materials
                                                        • 1 Grundregeln
                                                        • 2 Das Referat
                                                          • a) Funktion und Ziele des Referats
                                                          • b) Regeln fuumlr Houmlrtexte
                                                          • c) Das Thesenpapier
                                                            • 3 Die Hausarbeit
                                                              • a) Die aumluszligere Form der Hausarbeit
                                                              • b) Der Aufbau der Hausarbeit
                                                              • c) Zehn Basisregeln fuumlr die sprachliche Gestaltung wissenschaftlicher Hausarbeiten
                                                              • d) Zitation
                                                              • e) Belegtechnik
                                                                  • VI Standards in der Lehre
                                                                  • VII Studierwerkstatt
                                                                  • VIII Anhang
                                                                    • Beispiele fuumlr
                                                                      • Quellenblatt fuumlr ein Referat
                                                                      • Titelblatt einer Hausarbeit
                                                                      • Inhaltsverzeichnis
                                                                      • Bibliographie
Page 9: Institut für Geschichte der Universität Bremen...Bernbeck, Reinhard: Theorien in der Archäologie, Tübingen / Basel 1997. Eggers, Hans Jürgen: Einführung in die Vorgeschichte,

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

9

Ders Stadtarchaumlologie in Deutschland Archaumlologie in Deutschland Stuttgart 1996 (Mittelalter)

Helmig Guido ua (Hg) Center ndash Region ndash Periphery Medieval Europe Basel 2002 (Neuzeit)

Alte Geschichte Blum Hartmut Wolters Reinhard Alte Geschichte studieren Konstanz 2006

Gehrke Hans-Joachim Schneider Hellmuth (Hg) Geschichte der Antike Ein Studienbuch Stuttgart ua 2000

Guumlnther Rosmarie Einfuumlhrung in das Studium der Alten Geschichte 2 durchges Aufl Paderborn ua 2004

Wirbelauer Eckhard (Hg) Antike (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen 2004

Mann Christian Antike Einfuumlhrung in die Altertumswissenschaften (Akademie Studienbuumlcher Ge-schichte) Berlin 2008

Mittelalter Goetz Hans-Werner Proseminar Geschichte Mittelalter 3 uumlberarb Aufl Stuttgart 2006 (grundle-

gend)

Hilsch Peter Das Mittelalter - die Epoche Konstanz 2006

Muumlller Harald Mittelalter (Akademie Studienbuumlcher Geschichte) Berlin 2008

Quirin Heinz Einfuumlhrung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte Stuttgart 51991

Fruumlhe Neuzeit Emich Birgit Geschichte der Fruumlhen Neuzeit studieren Konstanz 2006

Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006 (auch uumlber den Bereich der Fruumlhen Neuzeit hinaus aufgrund der anschaulichen Darstellung be-sonders empfehlenswert)

Neuere und Neueste Geschichte Metzler Gabriele Einfuumlhrung in das Studium der Zeitgeschichte Paderborn 2004

Moumlller Horst Wengst Udo Einfuumlhrung in die Zeitgeschichte Muumlnchen 2003

Opgenoorth Ernst Schulz Guumlnther Einfuumlhrung in das Studium der Neueren Geschichte 6 vollst uumlberarb Aufl Paderborn 2001

Peter Matthias Schroumlder Hans-Juumlrgen Einfuumlhrung in das Studium der Zeitgeschichte Paderborn ua 1994 (Ein guter Uumlberblick uumlber Literatur und Hilfsmittel)

Schulz Gerhard Einfuumlhrung in die Zeitgeschichte Darmstadt 1997

Schulze Winfried Einfuumlhrung in die neuere Geschichte Stuttgart 42002

Lateinamerikanische Geschichte Schuumlller Karin Einfuumlhrung in das Studium der iberischen und lateinamerikanischen Geschichte

Muumlnster Aschendorff 2000

Osteuropaumlische Geschichte Emeliantseva Ekaterina ua (Hg) Einfuumlhrung in die Osteuropaumlische Geschichte Stuttgart 2008

Torke Hans-Joachim Einfuumlhrung in die Geschichte Ruszliglands Muumlnchen 1997

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 10

Zernack Klaus Osteuropa Eine Einfuumlhrung in seine Geschichte Muumlnchen 1977

Schiffahrtsgeschichte Broeze Frank (Hg) Maritime history at the crossroads a critical review of recent historiography in

Research in maritime history Bd 9 St JohnrsquosNF 1995

Fachdidaktik Guumlnther-Arndt Hilke (Hg) Geschichtsdidaktik Praxishandbuch fuumlr die Sekundarstufe I und II Ber-

lin 2003

Huhn Jochen Geschichtsdidaktik Eine Einfuumlhrung Koumlln 1994

Sauer Michael Geschichte unterrichten Eine Einfuumlhrung in die Didaktik und Methodik 5 aktual u erg Aufl Seelze 2006

b) Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft Appleby Joyce Telling the Truth about History London 1995

Bloch Marc ua Schrift und Materie der Geschichte Vorschlaumlge zur systematischen Aneignung his-torischer Prozesse Frankfurt am Main 1977

Conrad Christoph Kessel Martina (Hg) Geschichte schreiben in der Postmoderne Beitraumlge zur ak-tuellen Diskussion Stuttgart 1994

Corneliszligen Christoph Geschichtswissenschaft Eine Einfuumlhrung Frankfurt am Main 2000

Droysen Johann Gustav Historik historisch-kritische Ausgabe von Peter Ley Stuttgart 1977

Duumllmen Richard van Historische Anthropologie Entwicklung ndash Probleme ndash Aufgaben Koumlln ua 22001

Eibach Joachim Lottes Guumlnther (Hg) Kompaszlig der Geschichtswissenschaft Ein Handbuch Goumlttin-gen 2002

Goertz Hans-Juumlrgen Umgang mit Geschichte Eine Einfuumlhrung in die Geschichtstheorie Reinbek 1995

Grafton Anthony Die tragischen Urspruumlnge der deutschen Fuszlignote Berlin 1995

Jordan Stefan Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaft Paderborn ua 2009

Koselleck Reinhart Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main 52003

Landwehr Achim Geschichte des Sagbaren Einfuumlhrung in die historische Diskursanalyse (Histori-sche Einfuumlhrungen 8) Tuumlbingen 2001

Lorenz Chris Konstruktion der Vergangenheit Eine Einfuumlhrung in die Geschichtstheorie Koumlln ua 1997

Maurer Michael (Hg) Aufriss der historischen Wissenschaften 7 Bde Stuttgart 2001-2005

Medick Hans Hausen Karin (Hg) Geschlechtergeschichte und allgemeine Geschichte Herausforde-rungen und Perspektiven Goumlttingen 1998

Mergel Thomas Welskopp Thomas (Hg) Geschichte zwischen Kultur und Gesellschaft Beitraumlge zur Theoriedebatte Muumlnchen 1997

Raulff Ulrich (Hg) Mentalitaumlten-Geschichte Zur historischen Rekonstruktion geistiger Prozesse Berlin 1987

Sarasin Philipp Geschichtswissenschaft und Diskursanalyse Frankfurt am Main 2003

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

11

c) Geschichte der Geschichtswissenschaft

Allgemein Bruch Ruumldiger vom Muumlller Rainer A (Hg) Historikerlexikon Von der Antike bis zum 20 Jahr-

hundert 2 erw und uumlberarb Aufl Muumlnchen 2002

Hardtwig Wolfgang (Hg) Uumlber das Studium der Geschichte Muumlnchen 1990 (Sammlung bdquoklassi-scherldquo Aufsaumltze uumlber das Geschichtsstudium)

Kuumlttler Wolfgang ua (Hg) Geschichtsdiskurs 5 Bde Frankfurt am Main 1993-1999

Middell Matthias Sammler Steffen (Hg) Alles Gewordene hat Geschichte Die Schule der Annales in ihren Texten 1929-1992 Leipzig 1994

Raphael Lutz Geschichtswissenschaft im Zeitalter der Extreme Theorien Methoden Tendenzen von 1900 bis zur Gegenwart Muumlnchen 2003

Reinhardt Volker (Hg) Hauptwerke der Geschichtsschreibung Stuttgart 1997

Smith Bonnie G The Gender of History Men Women and Historical Practice CambridgeMass 2000

Stern Fritz (Hg) Geschichte der Geschichtsschreibung Moumlglichkeiten Aufgaben Methoden Texte von Voltaire bis zur Gegenwart Muumlnchen 1966

Wehler Hans-Ulrich (Hg) Deutsche Historiker 9 Bde Goumlttingen 1971-1982

Ur- und Fruumlhgeschichte Freeden Uta von Schnurbein Siegmar von (Hg) Spuren der Jahrtausende Archaumlologie und Ge-

schichte in Deutschland Stuttgart 2002

Menghin Wilfried Planck Dieter (Hg) Menschen Zeiten Raumlume Archaumlologie in Deutschland Stuttgart 2002

Bahn Paul G Renfrew Colin Archaeology Theories Methods and Practice London 52005

Alte Geschichte Brown Peter Autoritaumlt und Heiligkeit Aspekte der Christianisierung des roumlmischen Reiches Stuttgart

1998 (Spaumltantike)

Finley Moses I Antike und moderne Demokratie Stuttgart 1980

Gehrke Hans-Joachim Zwischen Altertumswissenschaft und Geschichte Standortbestimmung der Alten Geschichte am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts in Schwinge E-R (Hg) Die Wissen-schaft vom Altertum am Ende des 2 Jahrtausends n Chr Stuttgart Leipzig 1995 S 160-197

Houmllkeskamp Karl-Joachim Rekonstruktion einer Republik Die politische Kultur des antiken Rom und die Forschung der letzten Jahrzehnte Muumlnchen 2004 (Republik)

Nippel Wilfried (Hg) Uumlber das Studium der Alten Geschichte Muumlnchen 1993

Mittelalter Borgolte Michael Sozialgeschichte des Mittelalters Eine Forschungsbilanz nach der deutschen Ein-

heit (HZ Beihefte NF 22) Muumlnchen 1996

Goetz Hans-Werner (Hg) Mediaumlvistik im 21 Jahrhundert Stand und Perspektiven der internationa-len und interdisziplinaumlren Mittelalterforschung Muumlnchen 2003

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 12

Goetz Hans-Werner Moderne Mediaumlvistik Stand und Perspektiven der Mittelalterforschung Darm-stadt 1999

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Boumldeker Hans Erich (Hg) Aufklaumlrung und Geschichte Studien zur deutschen Geschichtswissen-

schaft im 18 Jahrhundert Goumlttingen sup21992

Iggers Georg G Geschichtswissenschaft im 20 Jahrhundert Ein kritischer Uumlberblick im internatio-nalen Zusammenhang 2 durchges Aufl Goumlttingen 1996

Jarausch Konrad H Sabrow Martin (Hg) Die historische Meistererzaumlhlung Deutungslinien der deutschen Nationalgeschichte nach 1945 Goumlttingen 2002

Sabrow Martin Das Diktat des Konsenses Geschichtswissenschaft in der DDR 1949-1969 Muumlnchen 2001

Schieder Wolfgang Sellin Volker (Hg) Sozialgeschichte in Deutschland Entwicklungen und Per-spektiven im internationalen Vergleich 4 Bde Goumlttingen 1986-1987

Schulze Winfried Oexle Otto Gerhard (Hg) Deutsche Historiker im Nationalsozialismus Frankfurt am Main 1999

Lateinamerikanische Geschichte Grenz Wolfgang (Hg) Deutschsprachige Lateinamerika-Forschung Institutionen Wissenschaftler

und Experten in Deutschland Oumlsterreich und der Schweiz Neuere Veroumlffentlichungen Frankfurt am Main Vervuert 1993

Holloway Thomas H (Hg) A Companion to Latin American History Malden Blackwell 2008

Martiacuten Acosta Emelina (Hg) Metodologiacutea y nuevas liacuteneas de investigacioacuten de la historia de Ameacuteri-ca Burgos Universidad de Burgos 2001

Sosa Ignacio Hanley Brian Francis Connaughton Historiografiacutea latinoamericana contemporanea Mexico Universidad Nacional Autonoma de Mexico 1999

Osteuropaumlische Geschichte Barber John Soviet Historians in Crisis 1928-1932 (= Studies in Soviet History and Science) Basing-

stoke ua 1981

Baron Samuel H Heer Nancy W (Hg) Windows on the Russian Past Essays on Soviet Histori-ography since Stalin ColumbusOhio 1977

Bohn Thomas M Russische Geschichtswissenschaft von 1880 bis 1905 Pavel N Miljukov und die Moskauer Schule (= Beitraumlge zur Geschichte Osteuropas 25) Koumlln ua 1998

Burleigh Michael Germany Turns Eastwards A Study of Ostforschung in the Third Reich Cam-bridge 1988

Fitzpatrick Sheila Revisionism in Retrospect A Personal View in Slavic Review 673 (2008) S 682-704

Haar Ingo Deutsche ldquoOstforschungrdquo und Antisemitismus in Zeitschrift fuumlr Geschichtswissenschaft 486 (2000) S 485-508

Haar Ingo Historiker im Nationalsozialismus Deutsche Geschichtswissenschaft und der bdquoVolksndashtumskampfldquo im Osten Goumlttingen 2000

Oberlaumlnder Erwin (Hg) Geschichte Osteuropas Zur Entwicklung einer historischen Disziplin in Deutschland Oumlsterreich und der Schweiz 1945-1990 Stuttgart 1992

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

13

II Basisinformationen

1 Basisinformationen (Lexika und Handbuumlcher)

Eine sinnvolle Fragestellung kann nicht ohne Vorkenntnisse entwickelt werden man braucht fuumlr sie ein fundiertes Grund- oder bdquoAssoziationsldquowissen Dieses ist zweifach strukturiert zum einen synchron dh man fragt danach was zeitgleich zu dem untersuchten Phaumlnomen ge-schehen ist und in welcher Beziehung es zu diesen Geschehnissen stand Zum anderen dia-chron dh man fragt danach was vor bzw nach dem untersuchten Phaumlnomen geschah wie es also auf der Zeitachse zu verorten ist Zur Erarbeitung des Kontextwissens dienen vor allem Lexika und Handbuumlcher

a) Lexika und Nachschlagewerke Fachlexika dienen der Erstinformation uumlber einen begrenzten Sachverhalt Man verwendet sie am Anfang der Beschaumlftigung mit einem bislang unvertrauten Gegenstand sowie zur Beseiti-gung von punktuellen Wissensluumlcken die sich im Lauf der Recherchen ergeben Die in einem Lexikonartikel enthaltenen Informationen sind allerdings meist sehr knapp und reichen fuumlr eine vertiefte Beschaumlftigung mit einem Thema nicht aus

Historische Lexika Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL) Hamm 1975ff (httpwwwbautzdebbkl)

Allgemeine deutsche Biographie [ADB] hg v der Historischen Commission bei d Kgl Akademie d Wissenschaften 56 Bde Leipzig 1875-1912 ND Berlin 1967-1971 (Internet httpmdz1bib-bvbde~ndbadb_indexhtml)

Asendorf Manfred ua Geschichte Lexikon der wissenschaftlichen Grundbegriffe Reinbek 1994

Bayer Erich Woumlrterbuch zur Geschichte Begriffe und Fachausdruumlcke 5 neugestaltete u erw Aufl Stuttgart 2003

Deutsches biographisches Archiv Neue Folge bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts Muumlnchen 1989ff (mit Deutschem biographischem Index Zugriff per Microfiche und online)

dtv-Atlas zur Weltgeschichte Karten und chronologischer Abriszlig 2 Bde Muumlnchen 271993

Fischer Lexikon Geschichte aktual u uumlberarb Aufl Frankfurt am Main 2003 (empfehlenswert)

Geschichtliche Grundbegriffe Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland 7 Bde und ein Registerband Stuttgart 1972-1992

Haberkern Eugen Wallach Joseph Friedrich Hilfswoumlrterbuch fuumlr Historiker Tuumlbingen ua 92001

Handwoumlrterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte (HRG) 5 Bde Berlin 1971-1998

Jaumlger Friedrich (Hg) Enzyklopaumldie der Neuzeit bisher 4 Baumlnde Stuttgart 2006

Jordan Stefan Lexikon Geschichtswissenschaft Hundert Grundbegriffe Ditzingen 2002

Lexikon fuumlr Theologie und Kirche (LThK) 11 Bde 3 voumlllig neu bearb Aufl Freiburg 1993-2001

Meyers Taschenlexikon Geschichte 6 Bde Mannheim 21989

Neue deutsche Biographie [NDB] hg v der Historischen Kommission bei d Bayrischen Akademie d Wissenschaften Muumlnchen 1953ff (Internet httpwwwndbbadw-muenchende)

Der Groszlige Ploetz Die Daten-Enzyklopaumldie der Weltgeschichte Daten Fakten Zusammenhaumlnge Koumlln 332002

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 14

Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG) 8 Bde 4 voumlllig neu bearb Aufl Tuumlbingen 1998-2005

Theologische Realenzyklopaumldie (TRE) 36 Bde Berlin ua 1977-2004

Woumlrterbuch Geschichte hg v Konrad Fuchs Heribert Raab Muumlnchen 132002 (fruumlher unter dem Titel bdquodtv-Woumlrterbuch zur Geschichteldquo erschienen breiter als HaberkernWallach)

Ur- und Fruumlhgeschichte Reallexikon der Vorgeschichte Bd 1-14 Berlin 1924-1929

Filip J Enzyklopaumldisches Handbuch zur Ur- und Fruumlhgeschichte 2 Bde Prag 1966

Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA) 2 voumlllig neu bearbeitete Auflage Bd 1ff Berlin New York 1973ff

Alte Geschichte The Oxford Classical Dictionary (OCD) Oxford 31996 Paulyrsquos Realencylopaumldie der classischen Altertumswissenschaft (RE) 68 Bde in zwei Reihen [A-P

und R-Z] Stuttgart bzw Muumlnchen 1893-1999 (absolut grundlegend) Der Kleine Pauly (KlP) 5 Bde Stuttgart Muumlnchen 1964-1975 ND Muumlnchen 1979 Der Neue Pauly (DNP) 16 Bde Stuttgart 1996-2005 Reallexikon fuumlr Antike und Christentum (RAC) Stuttgart 1950ff (auch fuumlr die Antike von Bedeutung)

Mittelalter Dictionary of the Middle Ages (DMA) 8 Bde New York 1982-1989 Die deutsche Literatur des Mittelalters Verfasserlexikon (VLex) Berlin 1978-2001 Supplemente ab

2001 Lexikon des Mittelalters (LexMA) 9 Bde Muumlnchen Zuumlrich 1980-2003 (absolut grundlegend)

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Dewald Jonathan (Hg) Europe 1450 to 1789 6 Bde New York 2004 Enzyklopaumldie der Neuzeit Stuttgart 2006ff Schneiders Werner (Hg) Lexikon der Aufklaumlrung Deutschland und Europa Muumlnchen 1995

Lateinamerikanische Geschichte Alexander Robert J (Hg) Bibliographical Dictionary of Latin American and Caribbean Political

Leaders New York Greenwood Press 1988 Collier Simon ua (Hg) The Cambridge Encyclopedia of Latin America and the Caribbean Cam-

bridge Cambridge University Press 1985 Tenenbaum Barbara A ua (Hg) Encyclopedia of Latin American History and Culture 5 Bde New

York Scribnerrsquos 1996 Velaacutezquez Bonilla Carmela Diccionario de teacuterminos coloniales San JoseacuteCR Editorial de la

Universidad de Costa Rica 2005 Zudem existieren zu allen Staaten Lateinamerikas einzelstaatliche Lexika die in der Reihe ldquoHistorical

Dictionary of [Land]ldquo erschienen sind

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

15

Osteuropaumlische Geschichte Bolšaja sovetskaja ėnciklopedija Bd 1-65 1Auflage Moskva 1926ff

Brown A The Soviet Union A Biographical Dictionary London 1990

Čuguev V The Biographical Dictionary of the Former Soviet Union London ua 1992

Čuguev V ua Kto estrsquo kto v Rossii I byvšem SSSR vydajuščiesja ličnosti byvšego Sovetskogo So-juza Rossii I emigracii Moskva 1994

Enciklopediceskij slovarrsquo Brokgauz I Efron Bd 1-86 Moskva 1890-1907

Kallinikov P Russkij biografičeskij slovarrsquo 20 Bde Moskva 1998-2001

McCauley M Who is Who in Russia since 1900 London ua 1997

Puškarev SG Dictionary of Russian historical terms from the eleventh century to 1917 New Haven 1970

Sovetskaja istoričeskaja ėnciklopedija 16 Bde Moskva 1961-1976

Torke H-J Lexikon der Geschichte Russlands Von den Anfaumlngen bis zur Oktoberrevolution Muumln-chen 1985

The modern encyclopedia of Russian and Soviet history Bd 1-60 Gulf Breeze 1976-2001

Schiffahrtsgeschichte Oxford Encyclopedia of Maritime History 4 Bde New York 2007

Kemp Peter (Hg) The Oxford companion to ships amp the sea Oxford 1976

b) Handbuumlcher und Reihen Handbuumlcher dienen der Information uumlber einen historischen Zusammenhang Im Gegensatz zu Lexika bieten sie eine zusammenhaumlngende Darstellung des Forschungsstandes Ihr Aufbau ist meist chronologisch-geographisch und nicht systematisch Dennoch eignen sie sich zur Erar-beitung der bdquoharten Faktenldquo eines konkreten Themenbereichs was sie auch zu einer wertvol-len Hilfe bei der Vorbereitung auf Pruumlfungen macht

Allgemein Ariegraves Philippe Duby George (Hg) Geschichte des privaten Lebens 5 Bde Frankfurt am Main

1989-1995

Berg Christa ua (Hg) Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte 6 Bde Muumlnchen 1987-1998

Blickle Peter (Hg) Handbuch der Geschichte Europas Stuttgart 2002ff (Einzelbaumlnde beachten)

Cipolla Carlo M Borchardt Knut (Hg) Europaumlische Wirtschaftsgeschichte 5 Bde Stuttgart ua 1976-1980

Duby Georges Perrot Michelle (Hg) Geschichte der Frauen 5 Bde Frankfurt am Main 1993-1995

Fischer Wolfram (Hg) Handbuch der europaumlischen Wirtschafts- und Sozialgeschichte 6 Bde Stutt-gart 1980-1993

Gebhardt Bruno (Hg) Handbuch der deutschen Geschichte 10 voumlllig neu bearb Auflage 24 Bde Stuttgart 2001-2006

Groh Dieter (Hg) Propylaumlen Geschichte Deutschlands 9 Bde Berlin 1983-1995

Henning Friedrich Wilhelm Handbuch der Wirtschafts- und Sozialgeschichte Deutschlands 3 Bde Paderborn ua 1991-1999

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 16

Jaumlger Friedrich ua (Hg) Handbuch der Kulturwissenschaften 3 Bde Stuttgart 2004

Jedin Hubert (Hg) Handbuch der Kirchengeschichte 7 Bde Freiburg ua 1962-1979

Jeserich Kurt A ua (Hg) Deutsche Verwaltungsgeschichte 6 Bde Stuttgart 1983-1988

Koumlbler Gerhard Historisches Lexikon der deutschen Laumlnder Die deutschen Territorien und reichs-unmittelbaren Geschlechter vom Mittelalter bis zur Gegenwart Muumlnchen 61999

Koumlnig Wolfgang (Hg) Propylaumlen Technikgeschichte 5 Bde Berlin 1990-1992

Schieder Theodor (Hg) Handbuch der europaumlischen Geschichte 7 Bde Stuttgart 1968-1992

Wehler Hans-Ulrich (Hg) Moderne deutsche Geschichte Von der Reformation bis zur Vereinigung 12 Bde Frankfurt am Main 1985-1997

Handbuch-Reihen Fischer-Weltgeschichte 36 Bde Frankfurt am Main 1965-83

Oldenbourg Geschichte Lehrbuch (OGL) Muumlnchen 2000ff

Oldenbourg-Grundriszlig der Geschichte (OGG) Muumlnchen (jeweils neueste Auflage benutzen)

Enzyklopaumldie Deutscher Geschichte (EDG) 26 Bde Muumlnchen 1988ff (jeweils neueste Auflage be-nutzen)

Alte Geschichte Aufstieg und Niedergang der Roumlmischen Welt (ANRW) 3 Reihen mit jeweils mehreren Baumlnden Ber-

lin New York 1972ff (httpwwwcsukyedu~raphaelscaifeanrwhtml ndash Index)

The Cambridge Ancient History (CAH) 12 Bde 1923-1939 voumlllige Neubearbeitung seit 1970

Handbuch der Altertumswissenschaft (HdA) begr von Iwan von Muumlller fortgef von Hermann Bengtson Muumlnchen 1885ff (eine Uumlbersicht bei Jaumlger Gerhard Einfuumlhrung in die klassische Phi-lologie Muumlnchen 31989)

Mittelalter The New Cambridge Medieval History 7 Bde Cambridge 1995

Kroeschell Karl Deutsche Rechtsgeschichte Bd 1 bis 1250 Koumlln ua 122008 Bd 2 bis 1650 Koumlln ua 92008 [Bd 3 seit 1650 Koumlln ua 52008]

Fruumlhe Neuzeit Brady Thomas A (Hg) Handbook of European History 1400-1600 Late Middle Ages Renaissance

and Reformation Leiden ua 1994ff

Dewald Jonathan (Hg) Europe 1450 to 1789 6 Bde New York 2004

Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006

Neuere und Neueste Geschichte Aubin Hermann Zorn Wolfgang (Hg) Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte

2 Bde Stuttgart 1971-1976

Huber Ernst Rudolf Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789 8 Bde Stuttgart ua 1957-1991

Ders (Hg) Dokumente zur Deutschen Verfassungsgeschichte im 19 und 20 Jahrhundert 4 Bde und ein Registerband Stuttgart 31978-1992

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

17

Koumlbler Gerhard Historisches Lexikon der deutschen Laumlnder Die deutschen Territorien und reichs-unmittelbaren Geschlechter vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 uumlberarb u erg Aufl Muumlnchen 2007

Koumlnig Wolfgang (Hg) Propylaumlen Technikgeschichte 5 Bde Berlin 1990-1992

Schieder Theodor (Hg) Handbuch der europaumlischen Geschichte 7 Bde Stuttgart 1968-1992

Lateinamerikanische Geschichte Bernecker Walther ua (Hg) Handbuch der Geschichte Lateinamerikas 3 Bde Stuttgart Klett-

Cotta 1992-1996

Bethell Leslie (Hg) The Cambridge History of Latin America 11 Bde Cambridge ua Cambridge University Press 1984-1995

Bulmer-Thomas Victor ua (Hg) The Cambridge Economic History of Latin America 2 Bde Cam-bridge Cambridge University Press 2006

Trigger Bruce G (Hg) The Cambridge History of the Native Peoples of the Americas 3 Bde Cam-bridge ua Cambridge University Press 1996-2000

Osteuropaumlische Geschichte Haumann Heiko Geschichte Ruszliglands Zuumlrich 22003

Hellmann Manfred ua (Hg) Handbuch der Geschichte Russlands Bd1-6 Stuttgart 1981-2004

Kappeler Andreas Russische Geschichte Muumlnchen 1997

Stoumlkl Guumlnther Russische Geschichte Von den Anfaumlngen bis zur Gegenwart Stuttgart 1965

The Cambridge History of Russia Bd 1-3 Cambridge 2006

Torke H-J Einfuumlhrung in die Geschichte Russlands Muumlnchen 1997

Fachdidaktik Bergmann Klaus ua (Hg) Handbuch der Geschichtsdidaktik Seelze-Velber 51997

Mayer Ulrich ua (Hg) Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht SchwalbachTs 2004

Pandel Hans-Juumlrgen Schneider Gerhard (Hg) Handbuch Medien im Geschichtsunterricht Schwal-bachTs 1999

c) Atlanten Groszliger historischer Weltatlas 4 Bde Muumlnchen 1978-1996

Barrington Atlas of the Greek and Roman World unter Mitwirkung zahlreicher Wissenschaftler hg v Richard A Talbert Princeton Oxford 2000

Putzger Historischer Weltatlas Berlin 1032002

Daruumlber hinaus gibt es etliche regionalhistorische Atlanten und thematische Kartenwerke

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 18

2 Ausgewaumlhlte Uumlberblicksdarstellungen

Ur- und Fruumlhgeschichte (In Klammern Epochen- Themeneingrenzung) Beilke-Voigt I Das Opfer im archaumlologischen Befund Studien zu den sog Bauopfern kultischen

Niederlegungen und Bestattungen in ur- und fruumlhgeschichtlichen Siedlungen Norddeutschlands und Daumlnemarks RahdenWestfalen 2006 (Bauopfer)

Biel J Rieckhoff S Die Kelten in Deutschland Stuttgart 2001 (Vorroumlmische Eisenzeit Hallstatt-zeit Lategravenezeit)

Brather S Ethnische Interpretationen in der fruumlhgeschichtlichen Archaumlologie Berlin 2004 (Ethni-sche Deutung)

Burmeister St Muumlller-Scheeszligel N Soziale Gruppen - kulturelle Grenzen Muumlnster 2006 (Sozialge-schichte aus archaumlologischer Perspektive)

Fassbinder Stefan Wallfahrt Andacht und Magie Religioumlse Anhaumlnger und Medaillen in Beitraumlge zur neuzeitlichen Froumlmmigkeitsgeschichte Suumldwestdeutschlands aus archaumlologischer Sicht (Zeit-schrift fuumlr Archaumlologie des Mittelalters Beiheft 18) Bonn 2003 (Mittelalter Fruumlhe Neuzeit)

Fluumleler Marianne ua (Hg) Stadtluft Hirsebrei und Bettelmoumlnch Die Stadt um 1300 Stuttgart 1992 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

Hinz H-M Wieczorek A (Hg) Europas Mitte um 1000 Beitraumlge zur Geschichte Kunst und Ar-chaumlologie Bd 1 Stuttgart 2000 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

Jockenhoumlvel A Kubach W Bronzezeit in Deutschland Stuttgart 1994 (Bronzezeit)

Jungklaus Bettina Die anthropologische Bearbeitung der Skelette vom fruumlhneuzeitlichen Pauli-Friedhof der Brandenburger Neustadt in Archaumlologische Untersuchungen in der Neustadt Bran-denburg Brandenburg 1998 S85-94 (Neuzeit)

Lohrke B Kinder in der Merowingerzeit Graumlber von Maumldchen und Jungen in der Alemannia Rah-denWestfalen 2004 (Voumllkerwanderungszeit Fruumlhes Mittelalter)

Luumlning J Steinzeitliche Bauern in Deutschland Die Landwirtschaft im Neolithikum Bonn 2000 (Steinzeit)

Muumlller-Wille M ua Fruumlhstaumldtische Zentren der Wikingerzeit und ihr Hinterland Stuttgart 2002 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

Neumeister-Taroni B Rippmann D (Hg) Gesellschaft und Ernaumlhrung um 1000 Eine Archaumlologie des Essens Vevey 2000 (Hoch- und Spaumltmittelalter)

Owen Linda R ua Von der Geburt bis zum Tode Individuelle und gesellschaftliche Dimensionen von Alter und Geschlecht in der Urgeschichte Konferenzband HU Berlin 2004 Berlin 2004 S143-520 (Gender)

Stiegemann C Wemdorf M (Hg) Kunst und Kultur in der Karolingerzeit Mainz 1999 (Voumllker-wanderungszeit Fruumlhes Mittelalter)

Voumllling Th Germanien an der Zeitenwende Studien zum Kulturwandel beim Uumlbergang von der vor-roumlmischen Eisenzeit zur aumllteren roumlmischen Kaiserzeit in der Germania Magna Oxford 2005 (Rouml-mische Kaiserzeit)

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

19

Alte Geschichte Bleicken Jochen Die athenische Demokratie 4 voumlllig uumlberarb und wesentl erw Aufl Paderborn

1995

Ders Die Verfassung der Roumlmischen Republik Grundlagen und Entwicklung Paderborn 82000

Ders Verfassungs- und Sozialgeschichte des Roumlmischen Kaiserreiches 2 Bde Paderborn 81995

Dahlheim Werner Die Antike Griechenland und Rom von den Anfaumlngen bis zur Expansion des Is-lam Paderborn 62002

Kloft Hans Die Wirtschaft der griechisch-roumlmischen Welt Eine Einfuumlhrung Darmstadt 1992

Meier Christian Res publica amissa Eine Studie zu Verfassung und Geschichte der spaumlten roumlmischen Republik Frankfurt am Main 31997

Die Oldenbourg-Grundrisse (Muumlnchen) fuumlr die Gebiete der griechischen und roumlmischen Geschichte enthalten am Schluszlig ausfuumlhrliche Uumlbersichten uumlber die wichtigen Quellen und besonders zu beach-tende wissenschaftliche Literatur

Schuller Wolfgang Griechische Geschichte 5 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen 2002 Gehrke Hans-Joachim Geschichte des Hellenismus 3 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen 2003 Bleicken Jochen Geschichte der Roumlmischen Republik Muumlnchen 62004 Dahlheim Werner Geschichte der Roumlmischen Kaiserzeit 3 uumlberarb und erw Aufl Muumlnchen

2003 Martin Jochen Spaumltantike und Voumllkerwanderung Muumlnchen 42001 Schreiner Peter Byzanz Muumlnchen 21994

Mittelalter Pohl Walter Die Voumllkerwanderung Eroberung und Integration Stuttgart ua 2002

Angenendt Arnold Das Fruumlhmittelalter Die abendlaumlndische Christenheit von 400-900 Stuttgart 32001

Geary Patrick J Die Merowinger Europa vor Karl dem Groszligen Muumlnchen 22004

Althoff Gerd Die Ottonen Koumlnigsherrschaft ohne Staat 2 erw Aufl Stuttgart 2005

Boshof Egon Die Salier 4 aktual Aufl Stuttgart 2000

Engels Odilo Die Staufer 7 uumlberarb u erg Aufl Stuttgart 2000

Mayer Hans E Geschichte der Kreuzzuumlge 9 verb Aufl Stuttgart 2000

Schulze Hans K Grundstrukturen der Verfassung im Mittelalter 3 Bde Stuttgart 199098

McCormick Michael Origins of European Economy Communications and Commerce AD 300-900 Cambridge 2001

Flasch Kurt Das philosophische Denken im Mittelalter von Augustinus bis Macchiavelli Stuttgart 22000 (grundlegende Einfuumlhrung)

Lindberg David C Von Babylon bis Bestiarium Die Anfaumlnge des abendlaumlndischen Wissens Stutt-gart ua 1994 (gut und umfassend)

Bumke Joachim Houmlfische Kultur Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter Neuausgabe in einem Band Muumlnchen 102002

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Duumllmen Richard van Kultur und Alltag in der Fruumlhen Neuzeit 3 Bde Muumlnchen sup21999

Greyerz Kaspar von Religion und Kultur Europa 1500-1800 Goumlttingen 2000

Muumlnch Paul Lebensformen in der Fruumlhen Neuzeit Frankfurt am Main 1992

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 20

Nipperdey Thomas Deutsche Geschichte

Bd 1 1800-1866 Buumlrgerwelt und starker Staat Muumlnchen 1983 Bd 21 1866-1918 Arbeitswelt und Buumlrgergeist Muumlnchen 1990 Bd 22 1866-1918 Machtstaat vor der Demokratie Muumlnchen 1992 Stollberg-Rilinger Barbara (Hg) Einfuumlhrung in die Fruumlhe Neuzeit online in httpwwwuni-

muensterdeFNZ-Online 2003 (Stand 1292007)

Wehler Hans-Ulrich Deutsche Gesellschaftsgeschichte

Bd 1 Vom Feudalismus des Alten Reiches bis zur defensiven Modernisierung der Reformaumlra 1700-1815 Muumlnchen 31996

Bd 2 Von der Reformaumlra bis zur industriellen und politischen bdquoDeutschen Doppelrevolutionldquo 1815-184549 Muumlnchen 42005

Bd 3 Von der bdquoDeutschen Doppelrevolutionldquo bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges 1849-1914 Muumlnchen 21995

Bd 4 Vom Beginn des Ersten Weltkriegs bis zur Gruumlndung der beiden deutschen Staaten 1914-1949 2 durchges Aufl Muumlnchen 2003

Bd 5 Von der Gruumlndung der beiden deutschen Staaten bis zur Vereinigung 1949-1991 Muumlnchen [erscheint ca 2007]

Winkler Heinrich August Der lange Weg nach Westen

Bd 1 Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Repu-blik Muumlnchen 52002

Bd 2 Deutsche Geschichte vom bdquoDritten Reichldquo bis zur Wiedervereinigung Muumlnchen 52002 Zedler Johann Heinrich Grosses vollstaumlndiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Kuumlnste

64 Bde Leipzig Halle 1732-1750 2 photomechan Nachdruck Graz 1994-1999 auch in httpwwwzedler-lexikonde

Lateinamerikanische Geschichte Andreo Garcia Juan Guardia Sara Beatriz (Hg) Historia de las mujeres en Ameacuterica Latina Murcia

Universidad de Murcia 2002

Bakewell Peter A History of Latin America 1450 to the Present MaldenMA Oxford Blackwell Publishing sup22006

Buisson Inge Schottelius Herbert Die Unabhaumlngigkeitsbewegungen in Lateinamerika 1788-1926 Stuttgart Klett-Cotta 1980

Chasteen John C Americanos Latin Americarsquos struggle for independence Oxford Oxford Univer-sity Press 2008

Chasteen John C Born in blood and fire A concise history of Latin America New York Norton 2006

Koumlnig Hans-Joachim Kleine Geschichte Lateinamerikas Stuttgart Reclam 2006

Leoacuten Portilla Miguel Saacutenchez-Albornoz Nicolaacutes (Hg) Ameacuterica Latina en la eacutepoca colonial 2 Bde Barcelona Criacutetica 2003

Morant Isabel (Hg) Historia des las Mujeres en Espantildea y Ameacuterica Latina 4 Bde Madrid Editorial Caacutetedra 2005-2006

Pietschmann Horst Die staatliche Organisation des kolonialen Iberoamerika Stuttgart Klett-Cotta 1980

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

21

Skidmore Thomas E Smith Peter H (Hg) Modern Latin America New York Oxford University Press 2005

Zur Nationalgeschichte einzelner Laumlnder Lateinamerikas sei auf folgende Reihen verwiesen ldquoKleine Geschichte helliprdquo aus dem Beck Verlag (Beckrsquosche Reihe) und ldquoA Concise History helliprdquo aus dem Ver-lag Cambridge University Press

Osteuropaumlische Geschichte Altrichter H Kleine Geschichte der Sowjetunion 1917-1991 Muumlnchen 2001

Abramov LV ua Istorija Rossii Bd 1-3 Moskva 1993

Alpern Engel Barbara Women in Russia 1700-2000 Cambridge 2004

Billington JH The Icon and the Axe An Interpretative History of Russian Culture New York 1966

Goehrke Carsten Russischer Alltag Bd 1-3 Zuumlrich 2003-2005

Hildermeier M Die Sowjetunion 1917-1991 (OGG 31) Muumlnchen 2001

Houmlsch E Geschichte Russlands Vom Kiever Reich bis zum Zerfall des Sowjetimperiums Stuttgart ua 1996

Hosking Geoffrey A Russia People and Empire 1552-1917 London 1997

Kappeler Andreas Russland als Vielvoumllkerreich Entstehung ndash Geschichte ndash Verfall Muumlnchen 1992

Ključevskij VO Geschichte Russlands Bd 1-4 Stuttgart 1925-1926

Mironov BN Socialrsquonaja istorija Rossii perioda imperii (XVIII- načalo XX v) 2 Bde St Peters-burg 1999

Nolte H-H Kleine Geschichte Russlands Stuttgart 1998

Schmidt C Russische Geschichte 1547-1917 (OGG 33) Muumlnchen 2003

Solovrsquoev SM Istorija Rossii s drevnejšich vremen Bd 1-15 Moskva 1960-1966

Stoumlkl Guumlnther Russische Geschichte von den Anfaumlngen bis zur Gegenwart Stuttgart 51990

Schiffahrtsgeschichte Heidbrink Ingo bdquoDeutschlands einzige Kolonie ist das Meerldquo Die Hochseefischerei und die Fische-

reikonflikte des 20 Jahrhunderts Hamburg 2004

Kiedel Klaus-Peter Kuumlstenschiffer Alltag auf Motorseglern Kuumlmos und Containerfeedern Hamburg 1966

Kiedel Klaus-Peter Arbeitsplatz Schiff 100 Jahre See-Berufsgenossenschaft 1887-1987 Hamburg 1987

Kludas Arnold Die Geschichte der deutschen Passagierschiffahrt Hamburg 1986

Scholl Lars U Deutsche Marinemalerei 1830-2000 Helgoland 2002

Schulze-Wegner Guntram Deutschland zur See 150 Jahre Marinegeschichte im Auftrag des Deut-schen Marine-Instituts hrsg bearb und erw von Heinrich Walle Mit einer Zusammenfassung von Michael Salewski Hamburg 1988

Winterhoff Edmund Walfang in der Antarktis (Schriften des Deutschen Schiffahrtsmuseums 4)

Oldenburg 1974

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 22

III Materialbeschaffung

1 Bibliographieren

Zur intensiven Beschaumlftigung mit einem Thema reichen Lexika und Handbuumlcher nicht aus vielmehr muszlig auch die einschlaumlgige Spezialliteratur herangezogen werden Die Technik die relevante Literatur zu einem bestimmten Themenbereich zu finden wird bdquoBibliographierenldquo genannt Ohne eine klare Fragestellung und ein bereits vorhandenes Uumlberblickswissen uumlber den Untersuchungsgegenstand wuumlrde man sich jedoch in der Menge der Literatur verlieren Grundsaumltzlich unterscheidet man zwei Arten des Bibliographierens das unsystematische und das systematische Bibliographieren

a) Systematisches Bibliographieren Die Grundlage des systematischen Bibliographierens sind abgeschlossene und laufende Bib-liographien Bibliothekskataloge und Fachdatenbanken die bibliographischen Beilagen der neuesten Jahrgaumlnge der einschlaumlgigen Zeitschriften sowie Quellensammlungen Die Auswer-tung relevanter Bibliographien ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Literaturrecherche de-ren Aufgabe darin besteht die vorhandenen Quellen- und Literaturangaben sowie die aktuel-len Publikationen zu einem Thema moumlglichst vollstaumlndig zu erfassen

b) Unsystematisches Bibliographieren Bei diesem Weg geht man von einschlaumlgigen Lexikon- und Handbuchartikeln aber auch von Monographien und Aufsaumltzen aus die einem etwa uumlber die Literaturliste eines Seminars in die Haumlnde gefallen sind Deren Literaturverzeichnisse wertet man aus und gelangt so in einer Art Schneeballsystem Schritt fuumlr Schritt zu einer umfangreichen Literaturliste Diese Art des Vor-gehens birgt jedoch mehrere gravierende Nachteile in sich - Die bdquoTrefferldquo sind mehr oder weniger zufaumlllig Es besteht die Gefahr daszlig Sie zentrale Ti-

tel uumlbersehen - Die so entstandene Literaturliste ist unvollstaumlndig Vor allem die neueste Literatur fehlt

da man bdquoruumlckwaumlrtsldquo bibliographiert Titel die nach den bdquoausgeschlachtetenldquo Werken er-schienen sind entgehen Ihnen Insbesondere die in Zeitschriften und Sammelbaumlnden pub-lizierten Aufsaumltze sind so kaum zu finden

- Auf diese Weise treffen die Autoren dieser bdquoausgeschlachtetenldquo Werke die Literaturaus-wahl fuumlr Sie ndash denn was diese nicht beruumlcksichtigt haben entgeht somit auch Ihnen

c) Bibliographische Hilfsmittel und Bibliographien Eine Bibliographie ist ein Buch oder eine Datenbank in dem bzw der andere Buumlcher oder Aufsaumltze verzeichnet werden Es gibt Bibliographien fuumlr die gesamte Geschichtswissenschaft aber auch fuumlr einzelne Epochen Bereiche Regionen oder historische Teildisziplinen Man unterscheidet grundsaumltzlich zwischen abgeschlossenen und laufenden (dh in der Regel jaumlhr-lich erscheinenden) Bibliographien

Bibliographische Hilfsmittel Baumgart Winfried Buumlcherverzeichnis zur deutschen Geschichte Hilfsmittel Handbuumlcher Quellen

Muumlnchen 142001 (gut zum Einstieg aber die Kulturgeschichte fehlt)

Feldmann Reinhard Schulze Klaus Wie finde ich Literatur zur Geschichte Berlin 31995

Kernchen Hans-Juumlrgen Kernchen Dagmar (Hg) Tokol-Weitzel Handbuch der bibliographischen Nachschlagewerke 2 Bde Frankfurt am Main 61984

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

23

Spezialbibliographien zur Zeitschriftenliteratur Poolersquos Index of Periodical Literature (1802-1907) GloucesterMA 1963

Index deutschsprachiger Zeitschriften 1750-1815 (Zeitschriftenindex) 10 Bde Goumlttingen 1997 (auch auf Microfiche)

Internationale Bibliographie der Zeitschriftenliteratur aus allen Gebieten des Wissens (IBZ) Osna-bruumlck 1965ff (bis 1983 als Druckausgabe danach als Datenbank online zugaumlnglich)

Bibliographie der deutschen Zeitschriftenliteratur mit Einschluszlig von Sammelwerken Leipzig 1896-1944 194748-1964

Bibliographie der fremdsprachigen Zeitschriftenliteratur Leipzig 1911-1964

Bibliographien fuumlr die Geschichtswissenschaft Historical Abstracts Bibliography of Historical Sciences Santa Barbara 1955ff (ausschlieszliglich Zeit-

schriftenliteratur jeweils mit kurzer Inhaltsangabe daher besonders nuumltzlich auch als CD-ROM erhaumlltlich)

Historische Bibliographie hg v der Arbeitsgemeinschaft auszligeruniversitaumlrer Forschungseinrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland Muumlnchen 1987ff (jaumlhrlich erscheinend auch als Datenbank unter den Fachdatenbanken der SuUB verfuumlgbar)

Internationale Bibliographie der Rezensionen geistes- und sozialwissenschaftlicher Literatur (IBR) Osnabruumlck 1969ff (hier finden Sie Rezensionen zu der fuumlr Sie relevanten Literatur als Datenbank unter den Fachdatenbanken der SuUB online verfuumlgbar ab 1985)

Jahresberichte fuumlr deutsche Geschichte Berlin 1927ff (httpjdgdbbbawdecgi-binjdg)

Alte Geschichte Lrsquoanneacutee philologique (LPh) Bibliographie critique et analytique de lrsquoantiquiteacute greacuteco-latine (fondeacutee

par J Marouzeau) Paris 1928ff (maszliggebliche laufende Bibliographie)

Dyabola DYnamisch Anwachsende DatenBank zu den Objekten und zur Literatur der Altertums- und Kunstwissenschaften (httpwwwdyabolade)

Gnomon Kritische Zeitschrift fuumlr die gesamte klassische Altertumswissenschaft Muumlnchen 1925ff (httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonmanualindexhtml ndash Gnomon Bibliographische Da-tenbank die letzten drei Jahrgaumlnge sind frei verfuumlgbar)

Mittelalter Heit Alfred Voltmer Ernst Bibliographie zur Geschichte des Mittelalters Muumlnchen 1997 (hervor-

ragendes Hilfsmittel zur ersten bibliographischen Annaumlherung an ein Thema)

International Medieval Bibliography (IMB) Leeds 1968ff (enthaumllt Beitraumlge zu Zeitschriften und Sammelbaumlnden (= unselbstaumlndige Schriften) jedoch kaum Monographien auch als Datenbank on-line zugaumlnglich) (nur aus dem Campus-Netz)

Medioevo latino (ML) Bollettino bibliografico della cultura europea dal secolo VI al XIII Florenz 1980ff (ausfuumlhrlichste Mittelalterbibliographie mit leichtem Zugang zu mittelalterlichen Autoren)

Monumenta Germaniae Historica wwwmghde (Katalog der groumlszligten Spezialbibliothek zum Mittelal-ter enthaumllt auch unselbstaumlndige Literatur)

Regesta imperii wwwregesta-imperiide

Fruumlhe Neuzeit Bibliographie annuelle de lrsquohistoire de France

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 24

Iacutendice histoacuterico espantildeol httpwwwubesspubcolecc315htm

Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 16 und 17 Jahrhunderts httpwwwvd16de httpwwwvd17de

Neuere und Neueste Geschichte Bibliographie zur Zeitgeschichte Beilage der Vierteljahrshefte fuumlr Zeitgeschichte Stuttgart 1990ff

(erfaszligt auch die Zeitschriftenliteratur unverzichtbar fuumlr alle Themen aus dem 20 Jahrhundert)

Heimpel Hermann Geuss Herbert (Hg) Dahlmann-Waitz Quellenkunde der deutschen Geschichte Bibliographie der Quellen und Literatur zur deutschen Geschichte Bd 1ff Stuttgart 101969ff (grundlegende abgeschlossene Bibliographie zur deutschen Geschichte)

Jahresberichte fuumlr Deutsche Geschichte Berlin 1925-193940 fortgefuumlhrt als Jahresberichte fuumlr Deut-sche Geschichte Neue Folge Berlin 1949ff (als Datenbank online verfuumlgbar)

Ruck Michael Bibliographie zum Nationalsozialismus Koumlln 22000 (auch als CD-ROM)

Vogelsang Thilo Auerbach Hellmuth (Hg) Bibliographie zur Zeitgeschichte 1953-1980 4 Bde und ein Ergaumlnzungsband Muumlnchen 1982-1991

Wehler Hans-Ulrich Bibliographie zur neueren deutschen Sozialgeschichte 1500-1991 Muumlnchen 1993

Lateinamerikanische Geschichte Bibliografiacutea histoacuterica mexicana publicacioacuten anual del Centro de Estudios Histoacutericos Meacutexico El

Colegio de Meacutexico 1967-1993 (1996)

Handbook of Latin American Studies A selective and annotated guide to recent publications in art history language literature music and philosophy Austin 1947 ff (online verfuumlgbar unter httplcweb2locgovhlas)

Osteuropaumlische Geschichte Crowther Peter A (Hg) A Bibliography of Works in English on Early Russian History to 1800 Ox-

ford 1969

Drobižev VZ (Hg) Sovetskoe obščestvo v vospominanijach i dnevnikach Moskva 1990

European Bibliography of Slavic and East European Studies Bibliographie europeacuteenne des travaux sur lrsquoex-URSS et lrsquoEurope de lrsquoEst httpebseesstaatsbibliothek-berlindeinstitutionsphp

International Bibliography of Pre-Petrine Russia Early Ukraine and the Russian Territories und Pol-ish-Lituanian Rule hg v Osteuropa-Institut Muumlnchen Muumlnchen 1993ff

Lubitz Wolfgang (Hg) Trotsky Bibliography List of Separately Published Titles Periodical Articles and Titels in Collection Treating LD Trotsky and Trotskyism Muumlnchen 1982

McNeal Robert H (Hg) Guide to the Decisions of the Communist Party of the Soviet Union 1917-1967 (Ukazatelrsquo rešenij Kommunističeskoj partii Sovetskogo Sojuza 1917-1967) Toronto 1972

McNeal Robert H Stalinrsquos Works An Annotated Bibliography StanfordCal 1967

Metzger Wolfgang Bibliographie deutschsprachiger Sowjetunion ndash Reiseberichte ndash Reportagen und Bildbaumlnde 1917-1990 Wiesbaden 1991

Meyer Klaus Bibliographie zur osteuropaumlischen Geschichte Verzeichnis der zwischen 1939 und 1964 veroumlffentlichten Literatur in westeuropaumlischen Sprachen zur osteuropaumlischen Geschichte bis 1945 Berlin 1972

Osteuropa-Jahresbibliographie (1994ff) Muumlnchen 1995ff

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Russia and the Soviet Union A Bibliographic Guide to Western-Language Publications hg v Paul L Horecky ChicagoIll London 1965

Russia USSR compiled by Lesley Pitman Oxford sup21994

Rustemeyer Angela Siebert Diana (Hg) Alltagsgeschichte der unteren Schichten im Russischen Reich (1861-1914) Kommentierte Bibliographie zeitgenoumlssischer Titel und Bericht uumlber die For-schung (= Quellen und Studien zur Geschichte des oumlstlichen Europa 46) Stuttgart 1997

The American Bibliography of Slavic and East European Studies (erscheint jaumlhrlich seit 1972)

Vifaost Virtuelle Fachbibliothek Osteuropa Das Wissenschaftsportal fuumlr die Laumlnder Ost- Ostmittel- und Suumldosteuropas httpwwwvifaostde

Zajončkovskij PA (Hg) Istorija dorevoljucionnoj Rossii v dnevnikach i vospominanijach Annoti-rovannyj ukazatellsquo knig i publikacij v žurnalach 4 Bde Moskau 1976-1983

Zorin L Soviet Prisons and Concentration Camps An Annotated Bibliography NewtonvilleMass 1980

Schiffahrtsgeschichte May Jutta Die bdquoDocumenta Maritima Heberleinldquo und verwandte Bestaumlnde im Deutschen Schif-

fahrtsmuseum Hamburg 1996

Rahn Werner (Hg) Deutsche Marinen im Wandel Vom Symbol nationaler Einheit zum Instrument internationaler Sicherheit Muumlnchen 2005

2 Titelaufnahme (bibliographische Angaben)

Achten Sie beim Sammeln von Literatur stets darauf die bibliographischen Angaben der von Ihnen gefundenen Werke vollstaumlndig aufzunehmen und notieren Sie sich nach Moumlglichkeit auch deren Signaturen in der Bibliothek ndash anderenfalls muumlssen Sie spaumlter nochmals danach suchen Die Vollstaumlndigkeit der bibliographischen Angaben ist notwendig um Ihre Angaben uumlberpruumlfbar zu machen Grundsaumltzlich wird zwischen selbstaumlndigen und unselbstaumlndigen Schriften unterschieden Selbstaumlndige Schriften erscheinen unter dem Namen ihres Autors oder Herausgebers (Monographien Sammelbaumlnde) Unselbstaumlndige Schriften sind Aufsaumltze in Zeitschriften oder Sammelbaumlnden sowie Beitraumlge in Katalogen oder Lexika minus Die Namen von Verfassern und Herausgebern sind einheitlich anzugeben (entweder die

Vornamen aller Autoren immer abkuumlrzen oder immer ausschreiben auch zweite Vorna-men einheitlich behandeln)

minus Hat ein Werk mehr als zwei Autoren oder Herausgeber wird nur der erste genannt und mit dem Zusatz bdquoualdquo versehen die Trennung der Namen erfolgt durch Kommata

minus Titel und Untertitel sind ebenfalls ungekuumlrzt aufzunehmen (und zwar in der originalen Or-thographie) dazu kommen die Angaben von Erscheinungsort und -jahr Dagegen ist es im Deutschen nicht uumlblich den Verlag anzufuumlhren

minus Fehlen die Angaben von Verlagsort und -jahr (etwa bei aumllteren oder im Selbstverlag er-schienenen Schriften) wird dies durch die Abkuumlrzungen bdquooOldquo (ohne Ort) bzw bdquooJldquo (ohne Jahr) kenntlich gemacht Ist das Erscheinungsjahr erschlieszligbar (etwa aus dem Co-pyright-Vermerk oder aus dem Vorwort) wird es in eckige Klammern gesetzt Beispiel Berlin [1926]

minus In ganz seltenen Faumlllen kann die Angabe des Verfassers fehlen In Analogie zum Fehlen von Ort und Jahr wird dies mit bdquooVldquo (ohne Verfasser) gekennzeichnet

minus Wichtig Bibliographische Angaben beginnen mit einem Groszligbuchstaben und enden mit einem Punkt

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 26

Beispiele

Monographien (= Einzeluntersuchungen) Name Vorname (oder Initial) Titel Untertitel Anzahl der Baumlnde Auflage (wenn aussagekraumlf-

tig) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (bei Neudruck auch urspruumlnglicher Erscheinungsort und -jahr)

Vester Michael ua Soziale Milieus im gesellschaftlichen Strukturwandel Zwischen Integration und Ausgrenzung Koumlln 1993

- Adelstitel Berufsbezeichnungen geistliche Titulaturen und Bezeichnungen aumlhnlicher Art werden bei der Ansetzung von Namen nicht beruumlcksichtigt

- Praumlpositionen Artikel oder unverschmolzene Praumlposition und Artikel stehen hinter dem Vorna-men Steinen Wolfram von den

- mehrere Titel desselben Autors Name abkuumlrzen mit Ders oder Dies - Auflagen werden angegeben vor dem Erscheinungsort (incl Zusaumltzen wie verbessert uumlberarbeitet

erweitert) 3 verb Aufl Stuttgart 2001 bzw bei unveraumlndertem Nachdruck hochgestellt vor dem Erscheinungsjahr Berlin 22006

- Zwei unterschiedliche Verlagsorte werden durch ein Komma getrennt bei mehr als zwei Ver-lagsorten nennen Sie jeweils nur den ersten und kuumlrzen danach mit ua ab

- Bei Hochschulschriften wird die Art der Qualifikationsschrift (zB Diss Muumlnchen oder Habil Berlin) und die Universitaumlt genannt

- Da einige Ortsnamen auf der Landkarte mehrfach vorkommen ist es uumlblich bei manchen ameri-kanischen Verlagsorten den dazugehoumlrigen Bundesstaat zu nennen (in Abkuumlrzung) zB Cam-bridgeMass (Cambridge im Bundesstaat Massachusetts im Unterschied zur englischen Stadt Cambridge) Dies kann auch bei sehr abseitigen Verlagsorten der Fall sein zB Gulf BreezeFl Verlagsort und Bundesstaat werden durch einen Schraumlgstrich getrennt

Monographien innerhalb einer Schriftenreihe Name Vorname Titel Untertitel (Reihentitel Band) Erscheinungsort Erscheinungsjahr

Muumlller Winfried Schulpolitik in Bayern im Spannungsfeld von Kultusbuumlrokratie und Besatzungs-macht 1945-1949 (Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte 36) Muumlnchen ua 1995

Koumlrperschaften als Herausgeber eines Bandes Titel Untertitel hg v Koumlrperschaft Verein oauml Erscheinungsort Erscheinungsjahr

Jenseits der Norm Auseinandersetzung mit dem Grabmal hg v Zentralinstitut und Museum fuumlr Se-pulkralkultur Kassel 1997

Bei Angabe eines einzelnen Aufsatzes aus einem solchen Band

Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Titel Untertitel hg v Koumlrperschaft Verein oauml Erscheinungsort Erscheinungsjahr Seitenzahlen x-y

Soumlrries Reiner Mit dem Anstaltszweck (nicht) vereinbar in Jenseits der Norm Auseinandersetzung mit dem Grabmal hg v Zentralinstitut und Museum fuumlr Sepulkralkultur Kassel 1997 S 11-15

Aufsaumltze in Zeitschriften und Sammelbaumlnden Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Titel der Zeitschrift (oft abgekuumlrzt) Band-

zahl (Jahr) Seitenzahlen x-y

Meier Mischa Funktionen und Bedeutung antiker Gruselgeschichten Zur Erschlieszligung einer bisher vernachlaumlssigten Quellengruppe in Gymnasium 110 (2003) S 237-258

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Name Vorname Titel des Aufsatzes Untertitel in Name Vorname (Hg) Titel des Sammel-bandes Erscheinungsort Erscheinungsjahr Seitenzahlen x-y

Hartung Wolfgang Gesellschaftliche Randgruppen im Spaumltmittelalter Phaumlnomen und Begriff in Kirchgaumlssner Bernhard Reiter Fritz (Hg) Staumldtische Randgruppen und Minderheiten (Stadt in der Geschichte 13) Sigmaringen 1986 S 49-114

- Komplette Sammelbaumlnde Kataloge Aufsatzsammlungen eines Autors uauml werden wie eine Mo-nographie angegeben

- Gaumlngige Zeitschriften werden nur abgekuumlrzt genannt zB HZ (= Historische Zeitschrift) - Heftnummern (einzufuumlgen nach der Bandnennung) werden nur genannt wenn jedes Heft einzeln

paginiert ist - Nicht nennen Herausgeber der Zeitschrift Verlag oder Erscheinungsort - Abkuumlrzungen von Zeitschriften zur Alten Geschichte nach Lrsquoanneacutee philologique fuumlr das Mittelal-

ter nach dem Lexikon des Mittelalters fuumlr die Neuzeit nach der HZ - Lit Leistner Otto Becker Heike ITA Internationale Titelabkuumlrzungen von Zeitschriften Zei-

tungen wichtigen Handbuumlchern Woumlrterbuumlchern Gesetzen Institutionen usw 3 Bde 7 erw Aufl Osnabruumlck 1997

Akademieschriften Name Vorname Titel Untertitel in Art der Veroumlffentlichung abgekuumlrzt (zB

SB=Sitzungsberichte Abh=Abhandlung) Name der Institution (incl Untergliederung zB Kl=Klasse) Bandnummer (Jahr) Seitenangabe x-y

Meyer Ernst Untersuchungen zur Geschichte des Zweiten Punischen Krieges in SB Preuss Akad d Wiss phil-hist Kl 37 (1913) S 688-714

Lexikonartikel Name Vorname sv Stichwort (= Lemma) in Name des Lexikons (bzw gaumlngige Abkuumlrzung)

Bandnummer (Erscheinungsjahr) Spalten-Seitenangabe x-y

Hug August sv Salutatio in RE I A 2 (1920) Sp 2060-2072

Thyen Hartwig sv Johannesevangelium in TRE 17 (1988) S 200-225

- Es sind nur Fachlexika zitierfaumlhig deren Artikel Autorennennungen aufweisen also nicht bdquoDer groszlige Brockhausldquo und auch nicht httpwwwwikipediade

- Lexikonartikel werden durch den Zusatz bdquosvldquo (= sub verbo) vor dem Titel gekennzeichnet - Lexikonartikel werden auch in den Anmerkungen immer in der vollstaumlndigen Form angegeben

Rezensionen Name des Rezensenten Vorname Rez Name des Autors des Herausgebers Titel Untertitel

des rezensierten Werks Erscheinungsort Erscheinungsjahr in Name der Zeitschrift (in der die Rezension erschienen ist) Bandzahl (Jahr) Seitenangabe x-y

Kloft Hans Rez Manfred Clauss Kaiser und Gott Herrscherkult im Roumlmischen Reich Stuttgart 1999 in HZ 272 (2001) S 428-430

Zeitungsartikel Name Vorname Titel in Zeitung Nummer der Einzelausgabe (Tagesdatum) Seitenangabe x-y

Schach Fabius Das Frauenbild im Judentum in Allgemeine Zeitung des Judentums 85 Nr 4 (18021921) S 37-38

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 28

Internet Name Vorname Titel Untertitel online in vollstaumlndige URL (optional Format in dem die Datei

vorliegt) Datum der VersionAktualisierungRevision der Website (Stand Datum der Zitati-ondes Abrufs)

Bleuel Jens Zitation von Internet-Quellen online in httpwwwbleuelcomip-zitpdf (PDF-Datei) 2000 (Stand 01112005)

- Angaben aus dem Internet sind dringend auf ihre Zitierfaumlhigkeit zu pruumlfen - Neben den uumlblichen Angaben wie der Angabe wann die zitierte Fassung erstellt bzw aktualisiert

wurde ebenfalls immer notieren wann die Seite aufgerufen worden ist (Stand der Information)

Quelleneditionen Damasi Epigrammata Accedunt pseudodamasiana aliaque ad Damasiana inlustranda idonea hg v

Maximilian Ihm (Anthologiae Latinae Supplementa I) Leipzig 1895

Die Chronik von Montecassino (Chronica monasterii Casinensis) hg v Hartmut Hoffmann (MGH SS 34) Muumlnchen 1980

Zweisprachige Ausgaben Kroniek van het klooster Bloemhof te Wittewierum (Cronica Floridi Horti) Inleiding editie en verta-

ling HPH Jansen A Janse (Middeleeuwse Studies en Bronnen XX) Hilversum 1991

Gregor von Tours Historiarum libri decemZehn Buumlcher Geschichten hg v Rudolf Buchner 2 Bde (FSGA Reihe A Bd II 1-2) 7 (= 5 durchges u erg) Aufl Darmstadt 1990

Lateinamerikanische Geschichte

Im Bereich Lateinamerikanische Geschichte ist es ndash anders als oben beschrieben ndash uumlblich den Verlag zu nennen Die bibliographische Angabe unterliegt noch einer weiteren Besonderheit Uumlblicherweise ha-ben spanische bzw portugiesischebrasilianische Autoren zwei Nachnamen Die Zitierweise ist national unterschiedlich Waumlhrend im Spanischen der erste Nachname der bedeutendere ist wird im PortugiesischenBrasilianischen der zweite Nachname zu Beginn genannt Bsp spanisch Vorname Zandra Erste Nachname Pedraza Zweiter Nachname Goacutemez

Als Angabe folgt Pedraza Goacutemez Zandra hellip

Bsp portugiesischbrasilianisch Vorname Maria Erste Nachname Yedda Zweite Nachname Linhares

Als Angabe folgt Linhares Maria Yedda hellip

Wichtig Es ist auf die Nationalitaumlt des Autors zu achten Es kann vorkommen daszlig Spanier in portugiesischer Sprache publizieren und schreiben und PortugiesenBrasilianer in spanisch

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Osteuropaumlische Geschichte

Die Aufnahme von Titeln in kyrillischer Schrift (russischsprachig ukrainisch serbisch bul-garisch usw) folgt grundsaumltzlich der wissenschaftlichen Transkription Die Standards dazu finden sich unter folgenden Adressen

ISO International Organization for Standardization httpwwwisoch ISO 9 (1995)

DIN Deutsches Institut fuumlr Normung httpwwwdinde amp Deutsche Bibliothek httpwwwddbdeindex_txthtm DIN 1460 (1982)

GOST Gosstandart Rossii httpwwwgostru ST SEV 1362 (1978)

BSI British Standards Institution httpwwwbsi-globalcom amp Chemical Abstracts Service httpwwwcasorg BS 2979 (1958)

ALA American Library Association httpwwwalaorg amp Library of Congress httpwwwlocgov CS no 119 (1976)

Duden Dudenverlag httpwwwdudende Duden Bd 1 (1991) In der Literatur findet man haumlufig unterschiedliche Schreibweisen russischer usw Namen (zB Trotzki Trotsky Trockij oder Chruschtschow Chruščev Krushchev) die das Nach-schlagen in Lexika und Handbuumlchern erschweren Daher muszlig man sich uumlber die abweichen-den Umschriftsysteme informieren

Haumlufige Abkuumlrzungen (lat amp dt) deutsch lateinisch steht fuumlr ders id (idem) derselbe dies (eadem) dieselbe diess (idd) dieselben dh ie das heiszligt ebd ib ibd ibid ebenda f s seq folgende (eine Seite) ff ss seqq folgende (= 2 Seiten sonst Seitenzahlen angeben) Hg Hrsg ed Herausgeberin Hg Hrgg edd Herausgeberinnen hg hrsg ed herausgegeben oJ sa ohne Jahr oO sl ohne Ort S p pag Seite ua et al und andere usw etc und so weiter vgl cf vergleiche ND Neudruck Nicht zu verwenden (da undeutlich) ist aaO opcitlc am angegebenen Ort

3 Bibliotheken in Bremen

Geschichte ist ein Lesestudium Bibliotheken sind (neben Archiven) fuumlr die Historiker das was Laboratorien fuumlr die Naturwissenschaftler bedeuten ndash ihr wichtigster absolut unverzicht-barer Arbeitsplatz Es geht dabei nicht allein um die Beschaffung von Informationen sondern um ein Kernelement von Geschichte als Wissenschaft Schlieszliglich muszlig jede neue wissen-schaftliche Arbeit auf dem vorhandenen Forschungsstand aufbauen ihn rezipieren und wenn moumlglich voranbringen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 30

SuUB Die wichtigste Bibliothek in Bremen ist die Staats- und Universitaumltsbibliothek (SuUB) Bibliothekstraszlige 28359 Bremen Tel (0421) 218-2615 e-mail suubsuubuni-bremende Internet httpwwwsuubuni-bremende (mit OPAC) Oumlffnungszeiten (im Semester) Mo-Fr 900 ndash 2200 Sa 1000 ndash 1800 (eingeschraumlnkte Oumlffnungszeiten waumlhrend der vorlesungsfreien Zeit) Die SuUB verfuumlgt uumlber einen groszligen Bestand an Fachzeitschriften uumlber eine umfangreiche Handschriften- und Kartensammlung sowie uumlber einige Sondersammlungen die auf der Ho-mepage beschrieben sind Die Fachliteratur zur Geschichtswissenschaft ist naturgemaumlszlig nicht vollstaumlndig vorhanden doch finden Sie idR zu jedem Thema die wichtigsten und grundle-genden Titel Um die Bestaumlnde der SuUB voll auszuschoumlpfen (sie verfuumlgt immerhin uumlber gut 37 Millionen Titel) muumlssen Sie folgendes beachten minus Der OPAC (Online-Katalog) enthaumllt bei weitem nicht alle Titel vor allem KEINE unselb-

staumlndigen Schriften (Aufsaumltze Rezensionen etc) zudem enthaumllt er verlaumlszliglich nur den Be-stand ab 1992

minus Die E-LIB verzeichnet den Bestand seit 1965 Zusaumltzlich sind in der E-LIB die elektroni-schen Medien (e-Journals Datenbanken e-Books Internetquellen etc) nachgewiesen be-sonders fuumlr die Suche nach Zeitschriftentiteln sollten Sie immer die E-LIB benutzen

minus Fuumlr den Bestand vor 1965 ist noch immer der alte Zettelkatalog unerlaumlszliglich der noch viele Monographien Sammelbaumlnde und vor allem Quelleneditionen enthaumllt Er befindet sich in Ebene 1 der SuUB

Die Fachsystematiken Geschichte der SuUB Bremen

Gliederung Die Systematik der SuUB Bremen ist nach Epochen und einzelnen Gebieten der Geschichts-wissenschaften gegliedert HIL Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaften Epochenuumlbergreifende Gesamtdarstellungen Alte Geschichte und Geschichte des Mittelalters

HIS Geschichte der Fruumlhen Neuzeit und Neueren Geschichte (1500 bis 1914)

HIT Neueste Geschichte Zeitgeschichte (1914 bis heute) Diese nach Epochen gegliederte Aufteilung hat neben einer Reihe von Vorteilen auch einige Tuumlcken die es zu beachten gilt Ein Beispiel Sie suchen Literatur zur Franzoumlsischen Revolution Ausgehend von der Epo-cheneinteilung schauen Sie zunaumlchst in der Fachsystematik bdquohisldquo unter Franzoumlsischer Ge-schichte des 18 Jahrhunderts nach Bei den Systemstellen his 488 bis his 5068 finden Sie zahlreiche Titel zum Thema Sollten Sie jetzt Ihre Suche beenden so waumlre Ihnen aber zB folgendes wichtiges Standardwerk zur franzoumlsischen Geschichte entgangen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Tulard Jean Frankreich im Zeitalter der Revolutionen 1789-1851 Stuttgart 1989 (a hil 304 ea892-4) Das Buch ist Teil 4 der von Jean Favier herausgegebenen sechsbaumlndigen Geschichte Frank-reichs Da in diesem Gesamtwerk die Geschichte Frankreichs von den Anfaumlngen bis zur Ge-genwart behandelt wird ist der Titel unter bdquohilldquo (epochenuumlbergreifende Gesamtdarstellungen) aufgestellt Uumlberlegen Sie also vor Ihrer Recherche wo sich die fuumlr Ihr Thema relevante Lite-ratur innerhalb der SuUB befinden koumlnnte Dies gilt nicht nur fuumlr die Frage ob Literatur bei bdquohisldquo oder bdquohilldquo steht sondern kann auch mehrere andere Faumlcher umfassen Ein Beispiel Sie suchen Literatur zum roumlmischen Kaiser Marc Aurel Im Fach Alte Geschich-te finden Sie unter der Systemstelle bdquohil 525 marldquo 14 Treffer Marc Aurel ist aber ua dadurch bekannt geworden daszlig er neben seinen politischen Aumlmtern als Philosoph taumltig war Literatur uumlber den Philosophen Marc Aurel finden Sie in der Fachsystematik Philosophie unter der Sys-temstelle bdquophi 141ldquo (9 Titel) Wollen Sie Originaltexte Marc Aurels als Quellen heranziehen oder sich uumlber sein schriftstellerisches Werk informieren so muumlssen Sie bei der Klassischen Philologie (kla 396 mau) schauen und finden dort weitere 7 Titel Bei der Systematik Archaumlo-logie bdquoarc 4163 marldquo finden Sie daruumlber hinaus noch 3 weitere Titel die sich mit der antiken Darstellung des Kaisers in Reiterstandbildern u auml befassen Rein physisch finden sie also an vier verschiedenen Regalstandorten Literatur uumlber Marc Aurel Hinzu kommen elektronische Dokumente Filme Internetquellen etc die natuumlrlich nicht an den Regalstandorten vorhan-den sondern nur mittels einer Recherche in der E-LIB zu finden sind Aus dem Gesagten folgt daszlig Ihre erste Prioritaumlt bei der Suche nach Literatur immer der elek-tronische Katalog bzw die E-LIB sein sollte Nur hier finden Sie saumlmtliche vorhandene Me-dien der Bibliothek (Buumlcher elektronische Dokumente CD-ROMs etc) zu einem Thema Hinzu kommt der Umstand daszlig nur im Katalog die Medien sichtbar sind die zur Zeit Ihrer Recherche gerade ausgeliehen sind Die Fachsystematik Geschichte der SuUB ist online einsehbar

Bibliothekskataloge (OPAC) httpwwwddbde Die Deutsche Bibliothek httpwwwubkauni-karlsruhedekvkhtml Karlsruher Virtueller Katalog (KVK) (Meta-OPAC

deutsche und internationale Bibliotheken) httpwwwifz-muenchende Bibliothek des Instituts fuumlr Zeitgeschichte (umfangrei-

che Bestaumlnde nur fuumlr das 20 Jahrhundert) httpwwwzvabde Zentrales Verzeichnis Antiquarischer Buumlcher (ZVAB) httpwwwlocgov Library of Congress httpwwwfz-juelichdezbtextpublikationberichtebibliothek_8pdf

Verzeichnis von Bibliotheken Spezialsammlungen Archiven uvm

Es gibt in Bremen noch einige weitere Bibliotheken die interessante Bestaumlnde aufbewahren die im Laufe des Studiums wichtig werden koumlnnten Bisweilen ist ein Besuch in der Stadtbibliothek Bremen lohnend (Forum Am Wall 201 28195 Bremen) Die Bibliothek des Staatsarchivs Bremen (Am Staatsarchiv 1 28203 Bremen Tel 0421 361-6221) unterhaumllt eine wichtige und sehr umfangreiche Sammlung zur Bremischen und regionalen Geschichte fuumlr alle Epochen Eine detaillierte Auflistung aller 124 Bibliotheken die es in Bremen gibt finden Sie in Deutscher Bibliotheksverband Landesverband Bremen eV (Hg) Bibliotheken in Bremen und Bre-

merhaven Bremen 42001

Bibliotheksfuumlhrer fuumlr Bremen und Bremerhaven wwwdbv-bremendehtmlbibfustarthtml

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Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa

Seit ihrer Gruumlndung im Jahr 1982 hat die Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa einen Bestand von ca 33000 Baumlnden an geistes- und sozialwissenschaftlicher Literatur aus und uuml-ber Ost- und Ostmitteleuropa angeschafft Der Schwerpunkt liegt auf dem Zeitraum nach dem Zweiten Weltkrieg Hauptsammelgebiete sind Zeitgeschichte Politik Soziologie Ideenge-schichte des 20 Jahrhunderts Kunst- und Kulturgeschichte sowie Belletristik des heutigen Ruszligland und anderer Nachfolgestaaten der UdSSR Polens und der Tschechischen und Slo-wakischen Republiken Die uumlbrigen Laumlnder Ost- und Ostmitteleuropas sind mit kleineren Ab-teilungen vertreten die einen Uumlberblick uumlber deren Entwicklung ermoumlglichen Bis Anfang 1997 wurden die Bestaumlnde der Bibliothek durch einen traditionellen Zettelkatalog erschlossen Seither erfolgt die Katalogisierung uumlber ein elektronisches Bibliothekssystem Oumlffnungszeiten Montag bis Donnerstag 900 bis 1700 Uhr Freitag 900 bis 1600 Uhr Auskunft und Verlaumlngerung Tel 0421 218-2066 -7467 -7575 (telephonische Verlaumlngerung)

Bibliothek des DSM (Deutsches Schiffahrtsmuseum) Bremerhaven

Die Bibliothek des Deutschen Schiffahrtsmuseums haumllt fuumlr Wissenschaft und Forschung aber auch fuumlr die allgemeine Oumlffentlichkeit Literatur und andere Informationsmedien zur deut-schen Schiffahrtsgeschichte in ihren internationalen Verflechtungen bereit Der Bestand um-faszligt derzeit ca 80000 Titel Rund 370 Zeitschriften und Periodika werden laufend gehalten und auf wichtige Aufsaumltze hin ausgewertet Die Online-Kataloge weisen den Bibliotheks-Bestand zu 100 nach Die Nutzung der Bibliothek im Lesesaal ist kostenlos (Praumlsenzbibliothek) Bis auf besonders schuumltzenswerte oder vor 1800 erschienene Literatur ist auch zu den uumlblichen Bedingungen eine Fernleihe moumlglich Den Bibliotheksbesuchern stehen an technischen Hilfsmitteln neben verschiedenen Scan- und Kopiergeraumlten Lesegeraumlte fuumlr Mikrofilm und -fiches sowie in begrenztem Umfang Computer-arbeitsplaumltze und Internetzugaumlnge zur Verfuumlgung Der hauseigene Photoservice fertigt auch kostenguumlnstig Repros an Oumlffnungszeiten der Bibliothek Dienstag bis Donnerstag 1000 bis 1600 Uhr Freitag 1000 bis 1400 Uhr Kontakt Deutsches Schiffahrtsmuseum - Bibliothek - Hans-Scharoun-Platz 1 D-27568 Bremerhaven Tel +49-471-48 207 2244 FAX +49-471-48 207 55 E-Mail bibliothekdsmde wwwdsmde2bibkhtm

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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4 Fachzeitschriften

Fachzeitschriften sind das wichtigste Medium der wissenschaftlichen Diskussion aller Epo-chen Aufgrund ihres periodischen Erscheinens sind sie meist aktueller als Monographien und koumlnnen daher besonders sensibel auf neue Trends in der Forschung eingehen Da die groszligen historiographischen Debatten vor allem in den Fachzeitschriften ausgetragen werden kann man sich schnell ein differenziertes Bild von der Entwicklung der Disziplin und der aktuellen Interessenlage verschaffen sowie Anregungen fuumlr eigene Fragestellungen finden Daruumlber hinaus koumlnnen Fachzeitschriften Anregungen zur Schwerpunktbildung im eigenen Studium liefern Es gibt verschiedene Formen von Zeitschriftenbeitraumlgen Die gebraumluchlichste ist der Aufsatz Er behandelt ein Spezialproblem oder einzelne Aspekte eines groumlszligeren Themenkomplexes Die Miszellen die meist Ertraumlge aus groumlszligeren laufenden Forschungsarbeiten vorab veroumlffent-lichen sind in Umfang und Themenstellung begrenzter Dokumentationen machen der For-schung wichtige Quellen zugaumlnglich und sind daher fuumlr die weitere Entwicklung der Historio-graphie entscheidend Literaturberichte referieren den aktuellen Forschungsstand zu einzel-nen Sachfragen sie geben Auskunft uumlber Forschungskontroversen und spiegeln aktuelle Trends in der Entwicklung der Forschung wider Zudem ordnen sie einzelne Neuerscheinun-gen in die Wissenschaftslandschaft ein was deren Beurteilung erleichtert Rezensionen be-richten bewertend uumlber einzelne wissenschaftliche Neuerscheinungen Manche Zeitschriften enthalten daruumlber hinaus eine Rubrik Nachrichten in der uumlber Tagungen Ehrungen neue Forschungsprojekte und anderes mehr informiert wird Viele der im folgenden genannten Zeitschriften bezieht die SuUB sowohl in der Printversion als auch als e-Journal Suchen sie Zeitschriftentitel im Katalog der SuUB deshalb grundsaumltz-lich nur uumlber die E-LIB Nur dort sind alle Zeitschriften (Print + online) verzeichnet JSTOR ndash Journal Storage The Scholarly Journal Archive (httpwwwjstororg) ist ein elektroni-

sches Zeitschriftenarchiv aus den USA Es bietet einen Volltextzugriff auf digitalisierte Zeitschrif-ten aus dem angloamerikanischen Raum die meist ab der ersten Ausgabe (teilweise ab 1800) an-geboten werden Nicht zugaumlnglich sind die drei bis fuumlnf letzten Jahrgaumlnge der Zeitschriften Die SuUB hat die Zugriffsrechte auf die Titel der Arts amp Sciences I + II Collection (insgesamt 242 Ti-tel) erworben darunter zahlreiche grundlegende Zeitschriften aus dem Bereich der Geschichtswis-senschaft (nur aus dem Campus-Netz)

MUSE Das Projekt MUSE (httpmusejhuedu) wurde 1993 durch die Johns Hopkins University Press (JHU Press) in Zusammenarbeit mit der Milton S Eisenhower Library gestartet Der Zweck war die Zeitschriften der JHU Press elektronisch anzubieten Mittlerweile sind weitere 29 Non-Profit-Verlage hinzugekommen so daszlig MUSE heute rund 270 englischsprachige Zeitschriften aus dem geistes- und sozialwissenschaftlichen Bereich im Volltext anbietet Die einzelnen Zeitschriften koumlnnen uumlber die E-LIB der SuUB aufgerufen werden (nur aus dem Campus-Netz)

Wichtige epochenuumlbergreifende Fachzeitschriften American Historical Review (AHR) Das Organ des amerikanischen Historikerverbandes erscheint

seit 189596 und enthaumllt einen breiten Rezensionsteil Annales Eacuteconomies Socieacuteteacutes Civilisations Die methodisch einfluszligreichste Zeitschrift des 20 Jahr-

hunderts erscheint seit 1929 Archiv fuumlr Kulturgeschichte (AfK) erscheint seit 1903 Central European History (CEH) erscheint seit 1968 Schwerpunkt Forschungsprobleme des

deutschsprachigen Mitteleuropa

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 34

Comparativ Zeitschrift fuumlr Globalgeschichte und vergleichende Gesellschaftsforschung Leipzi-ger Beitraumlge zur Universalgeschichte und vergleichenden Geschichtsforschung erscheint seit 1991

Comparative Studies in Society and History (CSSH) erscheint seit 195859 English Historical Review (EHR) begruumlndet 1886 Francia Forschungen zur westeuropaumlischen Geschichte hg v Deutschen Historischen Institut

Paris erscheint seit 1973 Geschichte in Wissenschaft und Unterricht (GWU) Das Verbandsorgan der Geschichtslehrer

Deutschlands erscheint seit 1950 monatlich jedes Heft hat einen Themenschwerpunkt enthaumllt Sammelrezensionen

Geschichte und Gesellschaft (GG) erscheint seit 1975 die Einzelbaumlnde sind jeweils einem Rahmen-thema zugeordnet Schwerpunkt Sozial- und Gesellschaftsgeschichte der Neuzeit

Historische Anthropologie Kultur ndash Gesellschaft ndash Alltag erscheint seit 1993 Schwerpunkt Kul-tur- Alltags- Mentalitaumlts- und Mikrogeschichte

Historisches Jahrbuch (HJb) hg v der Goumlrres-Gesellschaft erscheint seit 1880 bis 2000 umfang-reicher Rezensionsteil

Das Historisch-Politische Buch (HPB) erscheint seit 1953 und enthaumllt vor allem Rezensionen die nach Epochen und Themen geordnet sind

Historische Zeitschrift (HZ) erscheint seit 1859 Schwerpunkt deutsche Geschichte aller Epochen enthaumllt einen breiten Rezensionsteil

Jahrbuch fuumlr Europaumlische Geschichte hg v Institut fuumlr Europaumlische Geschichte Mainz erscheint seit 2000

Jahrbuch fuumlr europaumlische Uumlberseegeschichte hg im Auftrag der Forschungsstiftung fuumlr verglei-chende europaumlische Uumlberseegeschichte

Journal of Modern History erscheint seit 1929 Journal of Social History Journal of Womenrsquos History erscheint seit 1989 LrsquoHomme Zeitschrift fuumlr Feministische Geschichtswissenschaft erscheint seit 1990 in jaumlhrlich 2

thematisch orientierten Heften Schwerpunkt Geschlechtergeschichte Past amp Present A Journal of Historical Studies erscheint seit 1952 Schwerpunkt Europaumlische

Geschichte Revue Historique (RH) Schwerpunkt franzoumlsische Geschichte Saeculum erscheint seit 1950 Jahrbuch fuumlr Universalgeschichte sehepunkte Rezensionsjournal fuumlr die Geschichtswissenschaft erscheint seit 2001 monatlich um-

faszligt alle Epochen sowie die Kunstgeschichte (httpwwwsehepunktehistoricumnet) Vierteljahrschrift fuumlr Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (VSWG) erscheint seit 1903 Schwer-

punkt Wirtschafts- und Sozialgeschichte mit Rezensionen und Nachrichten aus der Wissenschaft WerkstattGeschichte hg v Verein fuumlr kritische Geschichtsschreibung erscheint seit 1992 Zeitschrift fuumlr Geschichtswissenschaft (ZfG) gegruumlndet 1953 bis 1989 wichtiges Organ der DDR-

Geschichtswissenschaft Zeitschrift fuumlr Kirchengeschichte (ZKG) erscheint seit 1877 ausgezeichneter Rezensionsteil

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Fachspezifische Zeitschriften

Ur- und Fruumlhgeschichte Archaumlologie in Deutschland (AiD) populaumlrwissenschaftliche Zeitschrift Stuttgart 1984ff

Archaumlologisches Korrespondenzblatt archaumlologische Fachzeitschrift Mainz 1971ff

Berichte der Roumlmisch-Germanischen Kommission Frankfurt am Main 1904ff

Die Kunde Zeitschrift fuumlr niedersaumlchsische Archaumlologie Hannover 1933ff

Knasterkopf Fachzeitschrift fuumlr Tabakpfeifen und historischen Tabakgenuss Langenweiszligbach 1989ff

Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft fuumlr Archaumlologie des Mittelalters und der Neuzeit Pa-derborn 1991ff (abrufbar unter httpwwwdgamndenr=1amplang=de)

Zeitschrift fuumlr Archaumlologie des Mittelalters Bonn 1973ff

Alte Geschichte Chiron Mitteilungen der Kommission fuumlr Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Ar-

chaumlologischen Instituts Muumlnchen 1971ff

Classical Quarterly (ClQ) Bd 1-44 1907-1950 Oxford 1907ff Neue Folge Bd 1-49 1951-1999 Oxford 2000ff

Historia Zeitschrift fuumlr Alte Geschichte Stuttgart 1950ff

Klio Beitraumlge zur Alten Geschichte Bd 1-18 1901-1923 Berlin 1901ff Neue Folge Bd 1-18 1925-1944 Berlin 1959ff

Mittelalter Deutsches Archiv (DA) die Zeitschrift der MGH Deutsches Archiv fuumlr Geschichte des Mittelalters (DA) Bde 1-7 1937-1944 nun Deutsches Archiv fuumlr Erforschung des Mittelalters (DA) Bd 8ff 1951ff Fruumlhmittelalterliche Studien (FMSt) 1967ff Early Medieval Europe (EME) 1992ff Speculum Journal of Mediaeval Studies 1926ff Zeitschrift fuumlr Historische Forschung (ZHF) Vierteljahresschrift zur Erforschung des Spaumltmittelal-

ters und der fruumlhen Neuzeit erschient seit 1974

Fruumlhe Neuzeit Das achtzehnte Jahrhundert Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft fuumlr die Erforschung des Acht-

zehnten Jahrhunderts Wolfenbuumlttel 1977ff Archiv fuumlr Reformationsgeschichte Internationale Zeitschrift zur Erforschung der Reformation und

ihrer Auswirkungen Guumltersloh 1903ff (Beiheft Literaturbericht 1972ff) Fruumlhneuzeit-Info Wien ua 1990ff The Sixteenth Century Journal Kirksville 1972ff (httpwwwjstororgjournals03610160html)

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 36

Neuere und Neueste Geschichte Archiv fuumlr Sozialgeschichte (AfS) hg v der Friedrich-Ebert-Stiftung 1961ff jeweils unter einem

Rahmenthema Umfangreicher Rezensionsteil (zugaumlnglich unter httpwwwfesdeafs-online) und wichtige Sammelrezensionen

Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ) Beilage zur Zeitschrift bdquoDas Parlamentldquo erscheint monat-lich mit jeweils einem Rahmenthema Kostenfrei bei der Bundeszentrale fuumlr politische Bildung er-haumlltlich

German History The Journal of the German History Society 1984ff Schwerpunkt Neuere und Neueste Geschichte

Journal of Contemporary History (JCH) 1966ff Schwerpunkt Europaumlische Zeitgeschichte enthaumllt Sammelrezensionen

Neue Politische Literatur Berichte uumlber das internationale Schrifttum (NPL) enthaumllt Rezensio-nen Literaturberichte und Sammelbesprechungen Schwerpunkt Neuere und Neueste Geschichte erscheint seit 1956

Vierteljahrshefte fuumlr Zeitgeschichte (VfZ) Organ des Instituts fuumlr Zeitgeschichte auflagenstaumlrkste deutschsprachige Fachzeitschrift erscheint seit 1953

Lateinamerikanische Geschichte The Hispanic American Historical Review (HAHR) Durham 1918ff The Americas A Quarterly Review of Inter-American Cultural History (TAm) Washington 1944ff Revista de Indias (RI) Madrid 1940ff Jahrbuch fuumlr Geschichte Lateinamerikas (JbLA) Koumlln 1964ff (bis 1997 unter dem Titel Jahrbuch

fuumlr Geschichte von Staat Wirtschaft und Gesellschaft Lateinamerikas) Journal of Latin American Studies (JLAS) New York 1969ff Latin American Research Review (LARR) Pittsburgh 1965ff Historia Mexicana (HMex) Meacutexico 195152ff Colonial Latin American Historical Review (CLAHR) Albuquerque 1992ff Anuario de Estudios Americanos (AEA) Madrid 1944ff Bulletin of Latin American Research (BLAR) Oxford 199192ff

Osteuropa Ab imperio Teorija i istorija nacionalrsquonostej i nacionalizma v postsovetskom prostranstve Kazan

2000ff Nationalitaumlten- und Empireforschung Cahiers du Monde Russe Russie ndash Empire russe ndash Union sovieacutetique ndash Eacutetats indeacutependants

(httpmonderusserevuesorgindexhtml) Schwerpunkt politische Sozial- Wirtschafts- und Kul-turgeschichte des sowjetischen Raums ab 1917

Europe-Asian Studies (fruumlher bdquoSoviet Studiesldquo) Schwerpunkt Geschichte der Sowjetunion und ihrer Nachfolgestaaten Die wichtigste wissenschaftliche Zeitschrift fuumlr diesen Raum und diese Epoche

Forum fuumlr osteuropaumlische Ideen- und Zeitgeschichte hg v Zentralinstitut fuumlr Mittel- und Osteuro-pastudien an der KU Eichstaumltt-Ingolstadt 1997ff Schwerpunkt mittel- und osteuropaumlische Zeitge-schichte (httpwww1ku-eichstaettdeZIMOSforumindexhtm)

Jahrbuumlcher fuumlr die Geschichte Osteuropas Neue Folge 1953ff Schwerpunkt osteuropaumlische Ge-schichte in ihrer ganzen Breite Standardzeitschrift der deutschsprachigen Forschung (httpwwwlrz-muenchende~jbfgoe)

Kritika Explorations in Russian and Eurasian History 2000ff

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Osteuropa Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft fuumlr Osteuropakunde Schwerpunkt laufende Ent-wicklungen in Ost- und Ostmitteleuropa (httposteuropadgo-onlineorg)

Otečestvennaja istorija (fruumlher Istorija SSSR) hg v Institut Rossijskoj istorija RAN 1957ff Russian history ndash Histoire russe Schwerpunkt Geschichte und Kultur Ruszliglands der Ukraine

Zentralsiens und der Ostseeregion von der Fruumlhzeit bis zur Gegenwart Russian Review 1941ff Schwerpunkt Entwicklungen im Raum des fruumlheren russischen Reiches

und der Sowjetunion bzw ihren Nachfolgestaaten Slavic Review hg v The American Association for the Advancement of Slavic Studies Schwer-

punkt Fragen der russischen eurasischen und osteuropaumlischen Entwicklung in Geschichte und Ge-genwart (httpwwweconuiucedu~slavrevframeshtml)

Voprosy istorii 1926ff (seit 1945 unter diesem Namen) aumllteste sowjetische Zeitschrift fuumlr Ge-schichtswissenschaften

Schiffahrtsgeschichte Deutsches Schiffahrtsarchiv (DSA) Hamburg 1975ff

International Journal of Maritime History (IJMH) St JohnrsquosNF 1989ff

Marine Mirror (MM) Cambridge 1911ff

Northern Marine St JohnrsquosNF 1991

Tijdschrift voor zeegeschiedenis uitg Door de Nederlandse Vereniging voor Zeegeschiedenis Vree-land 1982ff

The great circle Journal of the Australian Association for Maritime History Toronto 1979ff

Fachdidaktik Geschichte in Wissenschaft und Unterricht (GWU) Zeitschrift des Verbandes der Geschichtslehrer

Stuttgart Seelze 1950ff Geschichte lernen Geschichtsunterricht heute Seelze 1988ff Geschichte Politik und ihre Didaktik Zeitschrift fuumlr historisch-politische Bildung Beitraumlge und

Nachrichten fuumlr die Unterrichtspraxis Zeitschrift zahlreicher Landesverbaumlnde im Verband der Ge-schichtslehrer Deutschlands Paderborn Muumlnster 1973ff

5 Internet-Ressourcen fuumlr Historiker Das groszlige Informationsangebot des World Wide Web (www) muszlig auch der Historiker in zu-nehmendem Maszlige nutzen Allerdings sind gleichzeitig auf Grund der Unzuverlaumlssigkeit und extremen Kurzlebigkeit der Informationen die Einschraumlnkungen besonders groszlig Allgemeine Kriterien fuumlr serioumlse Internet-Seiten sind minus daszlig sie bereits seit laumlngerer Zeit etabliert sind (Dauerhaftigkeit ist im Internet fraglos ein

Kennzeichen von Qualitaumlt) minus daszlig sie von der oumlffentlichen Hand gefoumlrdert werden (die Vergabe von oumlffentlichen Mitteln

ist in der Regel an Qualitaumltsstandards gebunden die uumlberpruumlft werden) minus daszlig sie kostenlos zugaumlnglich sind (Vorsicht vor kommerziellen Angeboten und privaten

bdquoUumlberzeugungstaumlternldquo) Stichwort bdquoOpen Accessldquo5 minus und daszlig ihr Inhalt regelmaumlszligig gepflegt und aktualisiert wird

5 Eine ganze Reihe von wissenschaftlichen Institutionen hat sich bislang bereits sehr deutlich fuumlr eine Verfuumlg-

barmachung von wissenschaftlichem Wissen im Internet ausgesprochen Die bdquoBerliner Erklaumlrungldquo (httpwwwzimmpgdeopenaccess-berlinberlindeclarationhtml) schlieszligt erstmals auch dezidiert das kultu-relle Erbe mit ein

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 38

Wenn Sie diese Maximen beachten kann Ihnen das Internet in zweifacher Hinsicht hilfreich sein Erstens koumlnnen Sie schnell aktuelle Informationen uumlber Ihr Studienfach und Ihre Univer-sitaumlt erhalten Zweitens laumlszligt sich das Internet auch als fachspezifische Informationsquelle nut-zen

Literatur zur Einfuumlhrung Biste Baumlrbel Hohls Ruumldiger (Hg) Fachinformation und EDV-Arbeitstechniken fuumlr Historiker Ein-

fuumlhrung und Arbeitsbuch Koumlln 2000 wieder in httpwwwgeschichtehu-berlindeEDV-Buch Kap 1 EDV und Geschichtswissenschaften httpwwwgeschichtehu-berlindeEDV-Buchkapitel2_linkshtml (Stand 30092005)

Freytag Nils Piereth Wolfgang Kursbuch Geschichte Paderborn ua 2004

Jenks Stuart Tiedemann Paul Internet fuumlr Historiker Eine praxisorientierte Einfuumlhrung Darmstadt 22000

Suppanz Frank Geisteswissenschaften studieren mit dem Computer Eine praxisorientierte Einfuumlh-rung Stuttgart 2003

WWW-Suchinstrumente fuumlr Geschichte

Einige Universitaumlten haben damit begonnen Einfuumlhrungen in das Geschichtsstudium ins Netz zu stellen (s Epochen) Daruumlber hinaus haumllt das Internet auch Ressourcen bereit die fuumlr die inhaltliche Beschaumlftigung mit Geschichte nuumltzlich sein koumlnnen Die folgende Liste mit serioumlsen Internet-Angeboten ist zwar unvollstaumlndig bietet aber Gelegenheit zum ersten Einstieg Von dort finden Sie zahlrei-che Links zu weiteren relevanten Seiten httpwwwhsozkultgeschichtehu-berlindeindexasp Humanities-Net Sozial- und Kulturgeschichte (kurz

H-Soz-u-Kult) ist die fuumlhrende deutsche Internetseite fuumlr Historiker und eine zentrale Plattform der wissen-schaftlichen Kommunikation Hier finden Sie aktuelle Rezensionen Tagungsberichte aber auch Stellenaus-schreibungen Das Abonnement ist kostenlos

httpwwwnfhdatadepremiumindexshtml Ein wichtiges Hilfsmittel ist der Nachrichtendienst fuumlr Historiker (NfH) der bereits 1995 gegruumlndet wurde Er enthaumllt neben Diskussionsforen und umfangreichen Linksammlungen auch eine aktuelle Presseschau die einschlaumlgige Artikel aus deutschen englischen und franzoumlsischen Zeitungen umfaszligt

httpwwwclio-onlinede Clio-online Dieses Portal versucht die geschichtswis-senschaftlichen Internet-Ressourcen zusammenzufuumlh-ren

httpwwwhistoricumnetindexphp Historicumnet ist ein Netzwerk das verschiedene ge-schichtswissenschaftliche Internet-Ressourcen buumlndelt

httpwwwphiluni-erlangende~p1geshomehtml und httpwwwerlangerhistorikerseitede

Die Erlanger Historikerseite ist eine sehr gute Adresse vor allem wenn man auf der Suche nach weiteren Links ist Hier findet sich ua eine groszlige (und kom-mentierte) Auswahl an einschlaumlgigen Internet-Angeboten

httpwwwhdgdeFinaldeuwww_hdg_dehtm Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland Bonn

httpwwwdhmde Deutsches Historisches Museum httpmdz2bib-bvbdehist InformationsWeiser GeschichteHistory Guide weist

geschichtswissenschaftlich relevante Internetquellen nach und ist das deutschsprachige Portal des Netz-werks Subject Gateways Geschichte

wwwhistoryguidede History GuideInformationsWeiser Geschichte

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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httpvlibiueithistoryindexhtml World Wide Web Virtual Library History Central Catalogue

httpwwwjstororg

Journal Storage The Scholarly Journal Archive

Ur- und Fruumlhgeschichte httpwwwdgamnde Deutsche Gesellschaft fuumlr Archaumlologie des Mittelalters

und der Neuzeit httpwwwarchaeologie-onlinede Arbeitsgruppe Archaumlologie und digitale Medien Frei-

burg

Alte Geschichte httpwwwgnomonku-eichstaettdeLAGproseminarindexhtml

Online-Tutorium der KU Eichstaumltt

httpwwwperseustuftsedu und httpperseusmpiwg-berlinmpgde

The Perseus Digital Library (Umfassendes Such- und Hilfsmittelsystem u a fuumlr Texte der griechischen und lateinischen Antike) Tufts-University

httpwwwbautzdebbkl Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon httpwwwheiligenlexikonde Oumlkumenisches Heiligenlexikon httpwwwstoaorgdiotima Materials fort the Study of Women and Gender in the

Ancient World httpwwwhouseofptolemyorgindexhtml The House of Ptolemy ndash ptolemaumlisches und roumlmisches

Aumlgypten httpwwwualbertaca~csmackayConsulsListhtml Consuls of the Roman Republic httpwwwkirkehu-berlinderessourcbuchkulthtml KIRKE Katalog der Internetressourcen fuumlr die Klassi-

sche Philologie httpwwwstoaorg Stoaorg httpwwwtrentucaahcresourceshtmldir Resources on the Internet for Ancient History and

Classics Hg K H Kinzl Trent-University Canada Rezensionen (Altertumswissenschaften) httpccatsasupennedu Bryn Mawr Classical Review publishes timely re-

views of current scholarly work in the field of classical studies (including archaeology)

httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonGnomonhtml

Gnomon online (Rezension der CD-ROM-Version von Ulrich Schmitzer ndash httptelemachosphiluni-erlangendedatabaselibrignomon2html)

httpwwwplekosuni-muenchendestartseitehtml Periodicum onLine zur Erforschung der KOmmunika-tionsstrukturen in der Spaumltantike

Mittelalter wwwuni-tuebingendemittelaltertutoriumindexhtm schoumlnes Online-Tutorium wwwuni-muensterdefruehmittelalter das beste Fruumlhmittelalter im Netz httpwwwceecuni-koelnde CEEC ndash Codices Electronici Ecclesiae Coloniensis wwwgeorgetownedulabyrinth Resources for Medieval Studies wwwfordhameduhalsallsbook2html Internet medieval sourcebook full text sources httpwwwmediaevumdehaupt2html Mediaumlvistik im Internet ndash empfehlenswert

Fruumlhe Neuzeit httpwwwuni-konstanzdeFuFPhiloGeschichteTutorium

Die Universitaumlt Konstanz bietet ein Tutorium fuumlr die Neuere und Neueste Geschichte online an

httpwwwphiluni-erlangende~p1gesstudiumhtml Besonders umfassend ist das Internet-Angebot der Universitaumlt Erlangen das unter anderem wertvolle Tips zur Studienorganisation enthaumllt

httpmdzbib-bvbdedigbiblexikaadelung Johann Christoph Adelung Grammatisch-kritisches Woumlrterbuch der Hochdeutschen Mundart

httpmdz1bib-bvbde~ndbadb_indexhtml Allgemeine Deutsche Biographie

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 40

httpwwwsfnhistoricumnet Server Fruumlhe Neuzeit

httpwwwuni-muensterdeFNZ-Online Barbara Stollberg-Rilinger (Hg) Einfuumlhrung in die Fruumlhe Neuzeit

httpwwwfruehe-neuzeitnet Virtual library Geschichte Fruumlhe Neuzeit httpwwwzedler-lexikonde Johann Heinrich Zedler Grosses vollstaumlndiges Uni-

versal-Lexicon Aller Wissenschafften und Kuumlnste

Neuere und Neueste Geschichte httpwwwzeitgeschichte-onlinede httpwwwstubbildarchiv-dkguni-frankfurtde Bildarchiv der Deutschen Kolonialgesellschaft httpholocaustumdunimichedu Holocaust Survivor Oral History Archive httpfacultystaffvwcedu~dgrafholocaushtm Holocaust and Jewish Studies Site httpwwwcalvineduacademiccasgpa German Propaganda Archive httpwww17juni53de httpwwwchronik-der-wendede

Lateinamerikanische Geschichte httplcweb2locgovhlas Handbook of Latin American Studies httpwwwh-netorg~latam H-LatAm an international forum for the scholarly

discussion of Latin American History httplanicutexasedu Latin American Network Information Center httpwwwciberade Virtuelle Fachbibliothek Ibero-Amerika httphapiuclaedu The Hispanic American Periodicals Index (HAPI)

Osteuropaumlische Geschichte httpwwwdgo-onlineorg DGO Deutsche Gesellschaft fuumlr Osteuropakunde eV httpartscishuedureespdocuments Documents in Russian History httpwwwribknet Umfassende bibliographische Rechercheressource httpwwwceeolcomindexaspx CEEOL ndash Central and Eastern European Online Li-

brary httpwwwsoviethistoryorg Quellen zur sowjetischen Geschichte httpwwwsovlitcom Zusammenfassungen russisch-sowjetischer Literatur httpwwwrussianarchivescomraoaboutindexhtml Russian Archives Online httpmdzxbib-bvbdecocoon1000dokstarthtml 1000 Schluumlsseldokumente der russischen und sowjeti-

schen Geschichte (1917-1991) httpwwwfak12uni-muenchendeforostindex2html Forschungsverbund Ost- und Suumldosteuropa (forost) httpwwwvifaostde ViFaOst ndash Virtuelle Fachbibliothek Osteuropa

Fachdidaktik wwwburkhard-sachsede httpwwwlehrer-onlinede Lehrer-Online Unterrichten mit neuen Medien

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IV Wissenschaftliches Arbeiten im Studium

1 Fragestellung

Jede wissenschaftliche Beschaumlftigung mit Geschichte muss mit einer Frage beginnen Erst die Frage bringt die Quellen zum Sprechen6 Erst die Fragestellung die das erkenntnisleitende Forschungsinteresse formuliert ermoumlglicht es aus der enormen Fuumllle des Materials diejenigen Quellen und Literaturtitel herauszufiltern die fuumlr ihre Beantwortung relevant sind Erst die Fragestellung ermoumlglicht es dem Historiker die von ihm festgestellten historischen Tatsachen in einen Sinnzusammenhang zu bringen sie zu interpretieren und Thesen zu bilden Erst die Fragestellung macht aus einer Information ein Argument das dazu dient eine These zu be-gruumlnden und zu belegen oder gegenteilige Auffassungen zu widerlegen Ohne Fragestellung wird Geschichtsschreibung zu einem bdquoHort von Anekdoten und Chronologienldquo7 und das ist nicht der Sinn von wissenschaftlicher Beschaumlftigung mit Geschichte Es reicht also nicht aus im Rahmen eines Seminars ein Thema zu uumlbernehmen Entscheidend ist vielmehr wie Sie sich einem Thema annaumlhern dh welche konkreten Fragen Sie an ein Thema herantragen Waumlhrend ein Thema verhaumlltnismaumlszligig leicht zu finden ist entsteht eine tragfaumlhige Fragestellung aus vertieftem Wissen An Hand des Themas beginnen Sie sich ein-zulesen und zu bibliographieren Je mehr Sie das Thema in den historischen Kontext und die aktuelle Forschung einordnen koumlnnen und Sie einen Uumlberblick uumlber die Quellen haben desto leichter faumlllt es Ihnen eine Fragestellung zu formulieren die Folgendes leisten soll minus die Fragestellung legt den Gegenstand der Untersuchung fest sie grenzt ihn ein denn es

werden nur diejenigen Bereiche naumlher untersucht nach denen man zuvor gefragt hat minus jede Frage enthaumllt bereits eine implizite Vorstellung von einer moumlglichen Antwort einer

bdquomoumlglichen Geschichteldquo minus die Fragestellung entscheidet uumlber den methodischen Zugriff auf das Thema sowie uumlber

die Auswahl von Quellen und Literatur die zu ihrer Beantwortung erforderlich sind Man muszlig also von Anfang an uumlberlegen wie man von den Fragen zu Antworten kommen kann

minus nicht zuletzt gibt die Fragestellung Ihrer Hausarbeit ein individuelles Profil und bewahrt Sie vor der Furcht nur das vielfach bereits Geschriebene ein weiteres Mal nachzubeten

Historische Fragestellungen zielen vor allem auf Ursachen und Zusammenhaumlnge sie suchen Erklaumlrungen fuumlr den Ablauf historischer Prozesse Prinzipiell ist die Anzahl moumlglicher Fragen unbegrenzt Eine bdquoguteldquo dh sinnvolle Frage zeichnet sich durch folgende Charakteristika aus minus Die Frage sollte uumlber den bisherigen Wissensstand hinausfuumlhren Dies setzt voraus daszlig

Sie Probleme und Fragen der Forschung erkennen und in Ihren Arbeiten zum Gegenstand einer argumentativen Auseinandersetzung machen Dies gilt auch schon fuumlr Proseminare

minus Die Fragen sind an den Beduumlrfnissen und Interessen der Gegenwart ausgerichtet und be-ziehen daraus ihre Relevanz Dabei geht es nicht um die Projektion der Gegenwart auf die Vergangenheit

Nachdem Sie das einschlaumlgige Material zu einem bestimmten Thema ausfindig gemacht ha-ben muumlssen Sie es im Hinblick auf Ihre Fragestellung auswerten bewerten und aufbereiten 6 Koselleck Reinhart Begriffsgeschichten Studien zur Semantik und Pragmatik der politischen und sozialen

Sprache Mit zwei Beitraumlgen von Ulrike Spree und Willibald Steinmetz sowie einem Nachwort zu Einlei-tungsfragmenten Reinhart Kosellecks von Carsten Dutt Frankfurt am Main 2006 S 71

7 Kuhn Thomas S Die Struktur der wissenschaftlichen Revolution Frankfurt am Main 1973 S 15

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 42

Es ist dabei ein wesentlicher Unterschied ob Sie Quellen oder Literatur bearbeiten Ob es sich bei den verwendeten Texten um eine Quelle oder um Literatur handelt haumlngt allein von der Fragestellung ab und nicht vom Alter des Textes Sobald Sie sich z B mit der Geschichte der Geschichtswissenschaft beschaumlftigen werden viele der Texte die Sie in anderem Zusammen-hang als Forschung zu Rate gezogen haumltten zur Quelle

2 Literaturarbeit

Unter dem Begriff bdquoFachliteraturldquo versteht man die Darstellungen der bisherigen Ergebnisse der historischen Forschung und ihrer Nachbardisziplinen Das Studium der einschlaumlgigen Li-teratur gehoumlrt zum taumlglichen Geschaumlft des Historikers und ist unverzichtbar Jede neue Arbeit muszlig auf den vorhandenen Ergebnissen der Forschung aufbauen und sie kritisch befragen ndash ganz gleich ob es um die Uumlbernahme historischer Tatsachen oder um deren moumlglicherweise kontroverse Interpretation geht Erstens besteht das Ziel der Lektuumlre wissenschaftlicher Texte darin einen Uumlberblick uumlber den Forschungsstand bzw die Entwicklung der Forschung zu einem Thema zu gewinnen Einen Forschungsbericht oder auch Literaturbericht der Ihnen diese Arbeit enorm erleichtert fin-den Sie entweder in Fachzeitschriften oder in der Einleitung wissenschaftlicher Monogra-phien Jeder Band der Reihen bdquoOldenbourg Grundriszlig der Geschichteldquo (OGG) und bdquoEnzyklo-paumldie Deutscher Geschichteldquo (EDG) enthaumllt ebenfalls einen ausfuumlhrlichen problemorientierten Forschungsuumlberblick der behandelten Epoche oder eines Themas Sollte zu Ihrem Thema kein Literaturbericht vorliegen muumlssen Sie sich diesen Uumlberblick selbst erarbeiten Zweitens werten Sie die vorhandene Literatur aus um Sachinformationen uumlber Ihren Untersu-chungsgegenstand zu erhalten dabei kann es sich beispielsweise um die Datierung eines Er-eignisses eine statistische Angabe oder Informationen uumlber historische Ereignisablaumlufe han-deln Drittens schlieszliglich gewinnen Sie aus der Literatur historische Urteile Thesen und Ant-worten die andere Historiker im Hinblick auf komplexe Fragestellungen gegeben haben Die-se koumlnnen entweder in Ihre Arbeit uumlbernommen oder zum Ausgangspunkt Ihrer Fragestellung gemacht werden indem sie uumlberpruumlft modifiziert widerlegt oder bestaumltigt werden

a) Lesen wissenschaftlicher Texte (Informationsbeschaffung)

Das Lesen wissenschaftlicher Texte ist eine Kompetenz die mit der kontemplativen Lektuumlre von Belletristik wenig gemein hat Wissenschaftliches Lesen bedeutet nicht passive Rezeption des Geschriebenen sondern einen aktiven geistigen Vorgang bei dem der Leser in einem permanenten Dialog mit dem Verfasser steht Daher erfordert diese Form des Lesens groszlige Konzentration Ruhe und Zeit

Relevanz klaumlren

Wegen der groszligen Menge an Literaturtiteln die Sie zu den meisten Themen finden koumlnnen sollten Sie nicht planlos mit dem Lesen des erstbesten Buches beginnen das Ihnen in die Haumlnde faumlllt Zunaumlchst muumlssen Sie klaumlren ob ein Text fuumlr die Beantwortung Ihrer Fragestel-lung uumlberhaupt relevant ist Dazu fuumlhren Sie folgende Arbeitsschritte aus minus Titel und Untertitel des Buches geben nicht nur Auskunft uumlber das Thema sondern unter

Umstaumlnden auch uumlber seine Kernthese minus Aus dem Titelblatt oder dem Impressum erfahren Sie wann wo und ggf in welcher Reihe

ein Buch erschienen ist Erscheinungsjahr und Auflage signalisieren seine Aktualitaumlt Ist ein Buch in einer renommierten Reihe erschienen mag dies ein Hinweis auf seine Qualitaumlt sein

minus Das Inhaltsverzeichnis gibt uumlber Aufbau und Inhalt des Buches Auskunft Wenn bei der Durchsicht des Inhaltsverzeichnisses noch kein direkter Bezug zu Ihrem Thema oder der

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Fragestellung erkennbar ist heiszligt dies nicht daszlig das Buch fuumlr Sie nicht relevant ist Lesen Sie deswegen immer

minus die Einleitung Sie erschlieszligt Ihnen die Fragestellung und das Erkenntnisinteresse des Au-tors seinen methodischen Zugriff und seine Loumlsungsstrategien Daruumlber hinaus gibt sie Ihnen wichtige Informationen uumlber den Forschungsstand

minus Die Materialbasis koumlnnen Sie anhand des Quellen- und Literaturverzeichnisses pruumlfen minus Im Vorwort erfahren Sie um welche Art von Arbeit es sich handelt (beispielsweise eine

Dissertation oder Habilitationsschrift) und in welchem Umfeld sie entstanden ist Auf-grund dieser Informationen laumlszligt sie sich oft in der Forschungslandschaft verorten

minus Die Zusammenfassung bilanziert die Ergebnisse der Arbeit benennt ggf Luumlcken und regt damit zu weiterer Forschung an

Sollte sich bei dieser Pruumlfung herausstellen daszlig ein Buch nur in Teilen fuumlr Sie relevant ist bieten Ihnen das Inhaltsverzeichnis und das oder die Register (Personen- Orts- und Sachre-gister) die Moumlglichkeit die benoumltigten Informationen bzw relevanten Textpassagen nachzu-schlagen Vor allem umfangreiche Arbeiten die Ihr Thema nur am Rande streifen werden Sie nur selektiv auswerten Allerdings kann es auch gefaumlhrlich sein Literatur gewissermaszligen als Steinbruch zu verwenden da einzelne Aussagen so aus dem Zusammenhang gerissen werden Sie sollten daher immer Einleitung und Zusammenfassung lesen um die relevanten Passagen in die Argumentation des Autors einordnen zu koumlnnen

Kritisches Lesen heiszligt Exzerpte erstellen

Wissenschaftliches Lesen heiszligt exzerpieren Von zentraler Bedeutung ist es sich beim Lesen stets die eigene Fragestellung vor Augen zu halten und den vorliegenden Text im Hinblick auf die eigene Fragestellung hin bdquoabzuklopfenldquo also selbst Fragen an den Text zu stellen Dabei geht es keineswegs darum den Inhalt des Textes kritiklos aufzunehmen vielmehr muumlssen Sie sich bemuumlhen den Text bewertend (also kritisch) zu lesen Achten Sie dabei auf folgende Punkte minus Bleibt der Autor des Textes bei seiner in der Einleitung formulierten Fragestellung oder

weicht er vom Thema ab minus Ist der methodische Ansatz des Autors zur Beantwortung seiner Fragestellung geeignet minus Welche Quellen zieht der Autor zur Beantwortung seiner Frage(n) heran Hat er moumlgli-

cherweise wichtige Quellen uumlbersehen minus Welche Thesen (Behauptungen Schluszligfolgerungen) stellt der Autor auf Und was ist an

diesen Thesen neu wo reichen sie uumlber den bisherigen Forschungsstand hinaus minus Uumlberzeugen die Argumente die er fuumlr seine Thesen anfuumlhrt Lassen sich Gegenargumente

ins Feld fuumlhren minus Gibt es Luumlcken oder Schwachstellen in der Argumentationskette des Autors minus Wie ordnet der Autor seine Ergebnisse in groumlszligere Zusammenhaumlnge ein minus Was sagt der Text im Hinblick auf Ihre eigene Fragestellung Anfangs wird es Ihnen wahrscheinlich schwerfallen alle Teile dieses Fragerasters an einen Text heranzutragen Doch je mehr Sie lesen desto leichter faumlllt es Ihnen

b) Aufbereitung des Gelesenen (Informationsverwaltung)

Exzerpieren

Das Lesen eines Textes allein genuumlgt allerdings nicht Wissenschaftliches Lesen ist untrenn-bar mit Schreiben verbunden Wenn Sie eigene Buumlcher oder Textkopien lesen koumlnnen Sie bereits beim ersten Lesen wichtige Passagen unterstreichen und Randbemerkungen hinzufuuml-gen das erleichtert Ihnen spaumlter die Orientierung enthebt Sie jedoch nicht der Muumlhe schrift-

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 44

liche Textauszuumlge (Exzerpte) anzufertigen Arbeiten Sie in Buumlchern immer nur mit Bleistift alles andere ist Barbarei In Buumlchern aus oumlffentlichem Besitz verbietet sich jede Markierung Ein Exzerpt faszligt den Inhalt eines Textes in Stichworten oder fortlaufend jedenfalls immer knapp zusammen Lange Literaturauszuumlge sind in der Regel kein Exzerpt sondern ver-schwendete Zeit Sie muumlssen versuchen die (unter Ihrer Fragestellung) wichtigen Aussagen moumlglichst in eigenen Worten wiederzugeben ndash gelingt Ihnen dies ist das ein sicheres Indiz dafuumlr daszlig Sie den Text verstanden haben Befolgen Sie unbedingt die Grundregeln des Exzerpierens minus Ein Exzerpt beginnt mit einer vollstaumlndigen bibliographischen Angabe des exzerpierten

Textes Lose Exzerpte die Sie nicht zuordnen koumlnnen sind wertlos minus Trennen Sie deutlich woumlrtliche Zitate Textparaphrasen und eigene Kommentare vonein-

ander damit Sie sie spaumlter nicht durcheinanderbringen minus Notieren Sie sich unbedingt die Seitenzahlen woumlrtlicher Zitate und Textparaphrasen an-

sonsten muumlssen Sie spaumlter nochmals nach dem Fundort eines Zitats oder Belegs suchen minus Strukturieren Sie Ihr Exzerpt Jeder gute wissenschaftliche Text folgt einer Gliederung

die aus dem Exzerpt hervorgehen muszlig Auf diese Weise enthalten Ihre Notizen Informati-onen uumlber Aufbau Argumentationsgang Thesen und Ergebnisse des Textes

minus Behalten Sie beim Exzerpieren die Fragestellung des Autors und Ihre eigene im Blick minus Notieren Sie sich die Definitionen zentraler Begriffe minus Halten Sie Staumlrken und Schwaumlchen des Textes (etwa Argumentationsluumlcken oder innere

Widerspruumlche) fest

Einzelnotiz-System (Karteikasten)

Um das Exzerpieren von Texten die zur Beantwortung Ihrer Fragestellung relevant sind kommen Sie nicht herum Fuumlr die dauerhafte Archivierung der Informationen sind Exzerpte allerdings nur bedingt geeignet da Literaturauszuumlge gerade bei laumlngeren Texten schnell un-uumlbersichtlich werden Der Karteikasten in dem ein Text nach seinen Einzelaspekten aufgegliedert wird vermeidet diesen Nachteil er macht Informationen ndash je nach Fragestellung ndash flexibel handhabbar Aller-dings ist sein Gebrauch muumlhsam Sie muumlssen naumlmlich auf jeder einzelnen Karteikarte die ge-naue Belegstelle (dh die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben) notieren um die gespei-cherten Informationen spaumlter weiterverwenden zu koumlnnen Zudem werden Karteikaumlsten mit der Zeit unuumlbersichtlich und der Argumentationszusammenhang des Textes geht dabei verlo-ren

Datenbanken

minus Datenbanken kombinieren die Vorteile von Exzerpt und Karteikasten vermeiden jedoch ihre Nachteile Daher sind sie heute das mit Abstand effizienteste Medium der Informati-onsverarbeitung und Archivierung

minus Informationen auf EDV-Systemen nehmen weniger Platz in Anspruch sind (mit etwas Uumlbung) einfach zu handhaben sowie leicht organisierbar und kommunizierbar

minus Wer regelmaumlszligig in den PC exzerpiert erhaumllt rasch einen groszligen stetig wachsenden Fun-dus an Informationen wer dagegen mit der Hand exzerpiert bleibt auf einem Berg von Papier sitzen der mit der Zeit immer schwerer uumlberschaubar wird

httpaoeguni-koelndehandwerkszeugliberdat ndash Das Datenbankprogramm LiberDat 20 erleichtert

das systematische Bibliographieren und hilft den Uumlberblick uumlber die eigenen Buumlcher Kopien und Notizen zu bewahren Exzerpte koumlnnen direkt mit der Datenbank verknuumlpft werden

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

45

httpwwwlit-linkch ndash Lit-link ist ein Datenbank-Programm fuumlr die Verwaltung von Informationen die in den Geistes- und Sozialwissenschaften bei der Arbeit mit Literatur und Textquellen gesam-melt und verwendet werden

httpwwwliteratnet ndash Programm fuumlr Literaturverwaltung und -management mit Zitat- Schlagwort- und Fundortverwaltung sowie Tools fuumlr die arbeitsteilige Literaturbearbeitung im Team

(Alle drei Datenbankprogramme stehen kostenlos auf den angegebenen Internetseiten zum Download zur Verfuumlgung)

Literatur zum Lesen wissenschaftlicher Texte Becher Stephan Schnell und erfolgreich studieren Organisation ndash Zeitmanagement ndash Arbeitstechnik

Wuumlrzburg 1998

Franck Norbert Fit fuumlrs Studium Erfolgreich reden lesen schreiben Muumlnchen 82006

Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen sup22006 S 125-142

Ruumlckriem Georg ua Die Technik des wissenschaftlichen Arbeitens Eine praktische Anleitung Pa-derborn 132006 (enthaumllt ausfuumlhrliche Informationen zum Bibliographieren Exzerpieren und Ver-walten von Informationen)

3 Quellenarbeit

Die Geschichtswissenschaft bezieht ihre Erkenntnisse nicht aus der Literatur sondern aus-schlieszliglich aus Quellen Geschichte wird erst durch die methodisch kontrollierte kritische Pruumlfung der uumlberlieferten Quellen zu einer Wissenschaft Die Quellen stellen die Basis wie auch die Begrenzung der historischen Forschung dar Jede historische Interpretation kann bei einer Neusichtung der Quellen an ihnen scheitern deswegen spricht man auch von einem bdquoVetorechtldquo der Quellen8 Das gilt bereits fuumlr das Geschichtsstudium Referate und Hausar-beiten muumlssen schon im Proseminar im wesentlichen aus den Quellen erarbeitet werden

a) Was ist eine Quelle Die griffigste Definition von bdquoQuellenldquo stammt von Paul Kirn bdquoQuellen nennen wir alle Tex-te Gegenstaumlnde oder Tatsachen aus denen Kenntnis der Vergangenheit gewonnen werden kannldquo9 Dieser Umschreibung ist nichts hinzuzufuumlgen Sie umfaszligt alles womit der Historiker arbeiten kann und gilt fuumlr alle Epochen und fuumlr alle Regionen

Texte

Texte sind in der Regel die wichtigsten Quellen des Historikers da sie am umfassendsten Auskunft uumlber die Vergangenheit geben und Informationen uumlber die Zusammenhaumlnge histori-scher Tatsachen enthalten Jeder Text kann eine historische Quelle sein (es haumlngt nur von der Fragestellung ab) Texte sind so enorm vielfaumlltig daszlig sie hier nicht aufgezaumlhlt werden koumln-nen

Gegenstaumlnde

Da alles was durch die menschliche Hand geschaffen oder veraumlndert wurde seine Absichten und die unbewuszligten Beeinflussungen (kultureller technischer religioumlser hellip Art) in sich traumlgt geben Gegenstaumlnde wie Kleidungsstuumlcke Bauwerke Muumlnzen Grabfunde Waffen Kochgeraumlt 8 Koselleck Reinhard Vergangene Zukunft Zur Semantik geschichtlicher Zeiten Frankfurt am Main 1979 S

206 9 Kirn Paul Einfuumlhrung in die Geschichtswissenschaft Berlin 1947 S 28

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 46

und anderes mehr auch Auskunft uumlber die Vergangenheit Fuumlr die Alte Geschichte und das Mittelalter sind historische Gegenstaumlnde zentrale Quellen der Erkenntnis Auch in der Zeitge-schichte geben bisweilen nur materielle Zeugnisse Aufschluszlig Besonders aussagekraumlftig sind menschliche Uumlberreste weil sie Ruumlckschluumlsse auf Ernaumlhrung Krankheit und Umweltbedin-gungen erlauben

Tatsachen

Gegenwaumlrtige Tatsachen sind historisch gewachsen deswegen legen sie Zeugnis uumlber die Vergangenheit ab Zu diesen Tatsachen gehoumlren Grenzen Sprachen Flur- Orts- und Perso-nennamen und anderes Ein gutes Beispiel stellt unsere Sprache dar Im Bereich des Sports ist sie sehr stark mit englischen Fachausdruumlcken durchsetzt was auf den Ursprungsort bestimm-ter Sportarten verweist von dem aus sie schlieszliglich in Deutschland Einzug gehalten haben Fuumlr andere Bereiche wie die Musik oder das Militaumlrwesen gilt aumlhnliches Zu den historischen Tatsachen gehoumlren schlieszliglich auch Phaumlnomene wie beispielsweise Religionen und Konfessi-onen Daszlig die Christen in der Bundesrepublik Deutschland in zwei etwa gleich groszlige Grup-pen aus Katholiken und Protestanten zerfallen verweist auf die Glaubensspaltung im 16 Jahrhundert als enorm wichtige langfristig wirksame Zaumlsur einerseits und die Aufnahme und regionale Aufteilung der Vertriebenen nach 1945 andererseits

Welche Quellen fuumlr die Behandlung eines bestimmten Themas relevant sind haumlngt in hohem Maszlige von der gewaumlhlten Fragestellung und dem methodischen Vorgehen ab mit dem die Fragen beantwortet werden sollen So laumlszligt sich beispielsweise ein Phaumlnomen wie die soge-nannte Bauernbefreiung in Preuszligen unter ganz unterschiedlichen Blickwinkeln untersuchen die jeweils verschiedene Quellengattungen erfordern Fragt man politikgeschichtlich nach der Genese und den Motiven der Gesetzgebung muumlssen die Sachakten der beteiligten Behoumlrden und die Unterlagen der wichtigsten handelnden Akteure herangezogen werden Fragt man da-gegen sozialgeschichtlich nach den Auswirkungen dieser Maszlignahme sind in erster Linie so-zialstatistische Daten und autobiographische Zeugnisse erforderlich die Auskunft uumlber die Lebenslage der betroffenen Bauern und Gutsbesitzer geben Die Kunst geschickte Forschungsfragen zu stellen und geeignete Quellen zur Beantwortung dieser Fragen zu finden nennt man Heuristik Sie laumlszligt sich allerdings schlecht allgemein vermitteln sondern nur an konkreten Einzelfaumlllen erproben Fuumlr den Anfang mag es genuumlgen daszlig Sie sich den Zusammenhang von Fragestellung und Auswahl der Quellen verdeutlichen also das Problembewuszligtsein schaumlrfen

b) Quellentypologie Seit dem spaumlten 19 Jahrhundert hat sich in der Geschichtswissenschaft die klassische Unter-scheidung zwischen Traditionsquellen und Uumlberresten eingebuumlrgert die auf Johann Gustav Droysen zuruumlckgeht und von Ernst Bernheim in ihrer heutigen Form formuliert wurde Das wesentliche Unterscheidungskriterium dieser Typologie liegt im Gegenwartszweck der Quel-le bdquoAlles was unmittelbar von den Gegebenheiten uumlbriggeblieben und vorhanden ist nennen wir Uumlberreste alles was mittelbar von den Begebenheiten uumlberliefert ist hindurchgegangen durch menschliche Auffassung nennen wir Traditionldquo10 Zwar ist diese Dichotomie wie noch zu zeigen sein wird keineswegs so eindeutig doch hilft sie sehr bei der Einschaumltzung des Aussagewertes einer Quelle fuumlr die Fragestellung

10 Bernheim Ernst Lehrbuch der historischen Methode und der Geschichtsphilosophie Leipzig 61908 S 255 f

(Hervorhebungen im Original) Die folgenden Zitate ebenda

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Uumlberrest

Als bdquoUumlberresteldquo werden alle Quellen bezeichnet bdquowelche ohne jede Absicht auf Erinnerung und Nachwelt nur uumlbriggebliebene Teile der Begebenheiten der menschlichen Betaumltigungen selbst sindldquo Darunter fallen saumlmtliche Relikte menschlicher Lebensprozesse (beispielsweise Kuumlchenabfaumllle) Produkte menschlicher Fertigkeiten (Bauwerke und technisches Geraumlt aller Art) aber auch Sprache Zustaumlnde Institutionen Sitten und Gebraumluche sowie nicht zuletzt Akten und Urkunden Nach Bernheim haben Uumlberreste fuumlr den Historiker den Vorteil der unmittelbaren Naumlhe zum untersuchten Gegenstand Da sie nicht bewuszligt als bdquoQuelleldquo angefertigt wurden enthalten sie weniger Stilisierungen und Selbstdarstellungen daher ermoumlglichen Uumlberreste eher als Traditi-onsquellen die Rekonstruktion der bdquoharten Faktenldquo Allerdings sind Uumlberreste immer nur Splitter Teile eines Mosaiks das der Historiker zusammensetzen muszlig ohne dafuumlr alle Einzel-teile zur Verfuumlgung zu haben Dazu ist ein umfangreiches Kontextwissen erforderlich das die Einordnung der einzelnen Puzzle-Teile erst ermoumlglicht

Tradition

Unter bdquoTraditionenldquo versteht man Quellen die bewuszligt zur Uumlberlieferung bestimmter Sach-verhalte angelegt worden sind bdquoDie Tradition verfolgt durchweg direkt die Absicht die Erin-nerung der Begebenheit zu erhalten will geradezu historisches Material seinldquo Traditionsquel-len sind vor allem schriftliche Quellen die Werke antiker Schriftsteller sowie die Historio-graphie (soweit sie unter die Quellen faumlllt) aber auch Memoiren Tagebuumlcher Reiseberichte und Korrespondenzen Hinzu kommen Bildnisse und Skulpturen (die eine Interpretation des Kuumlnstlers enthalten) sowie schriftliche und muumlndliche Zeugenaussagen Der Vorzug von Traditionsquellen besteht darin daszlig sie das historische Geschehen bereits aufbereitet haben es also in einen Zusammenhang bringen Das bdquoVerstehenldquo der Vergangen-heit erfolgte hier bereits durch einen Menschen der dem Gegenstand viel naumlher war als ein heutiger Historiker der also das bdquoHindernis der inneren Fremdheitldquo nicht oder nicht in dem Maszlige uumlberwinden muszligte Damit geht jedoch der Nachteil einher daszlig Traditionsquellen Sach-verhalte immer aus dem Blickwinkel des Verfassers darstellen der aus der Fuumllle der vergan-genen Realitaumlt eine Vorauswahl getroffen hat Zudem besteht gerade bei autobiographischen Quellen immer die Gefahr der Stilisierung und Selbstdarstellung

Problematik der Quellentypologie

Die Unterscheidung zwischen Traditionen und Uumlberresten dient also vor allem als Hilfe bei der Bestimmung des Aussagewerts und der Reichweite einer Quelle Sie ist selbst jedoch sehr problematisch da nicht wirklich trennscharf minus Jede Traditionsquelle hat zugleich auch Uumlberrestcharakter ndash nicht was ihren Inhalt be-

trifft wohl aber hinsichtlich der Umstaumlnde ihrer Entstehung Ein Monument beispielswei-se wird mit dem Ziel errichtet dauerhaft an eine Person oder ein Ereignis zu erinnern Da es jedoch im Stil und mit den (technischen) Mittel der Zeit seiner Entstehung errichtet worden ist hat es auch die Qualitaumlt eines Uumlberrests Ein Gesandtschaftsbericht der unter den Akten des Auswaumlrtigen Amtes (Auszligenministeriums) aufbewahrt wird faumlllt zwar per definitionem unter die Uumlberreste Das heiszligt nun jedoch nicht daszlig saumlmtlichen in einem solchen Bericht enthaltenen Informationen ein dementsprechend hoher Quellenwert bei-zumessen ist Schlieszliglich wurden derartige Berichte oft erst im Nachhinein verfaszligt und enthalten nicht selten den Versuch des Autors sich und seine Leistungen ins rechte Licht zu ruumlcken Ob eine Quelle eher den Traditionen oder den Uumlberresten zuzurechnen ist haumlngt somit entscheidend von der eigenen Fragestellung ab zu deren Beantwortung sie herangezogen wird

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minus Manche Quellengattungen lassen sich kaum in das Schema dieser Typologie einordnen etwa die Publizistik und das Pressewesen Beide richten sich zwar eindeutig an die jewei-ligen Zeitgenossen fallen daher also unter die Uumlberreste Publizistik und Presse nehmen jedoch zugleich stets auch Wertungen vor und treffen eine Auswahl aus der Fuumllle des (seinerzeit zur Verfuumlgung stehenden) Materials Fuumlr den spaumlteren Leser sind sie also eher Traditionsquellen Gleiches gilt fuumlr Briefe und Tagebuumlcher

minus Besonders problematisch ist die Einordnung von Bild- und Tondokumenten die vor allem fuumlr die Zeitgeschichte groszlige Bedeutung haben Einerseits geben sie das Geschehene oder Gesagte unmittelbar wider sind also Uumlberreste andererseits werden sie von anderen auf-gezeichnet um Dritten zugaumlnglich zu sein fallen also zugleich unter die Traditionen

c) Quellenkritik Die Quellenkritik lotet die Moumlglichkeiten und Absichten einer historischen Quelle aus ihre bdquoZuverlaumlssigkeitldquo wird kritisch gepruumlft und ihre Inhalte werden fuumlr die jeweilige Fragestellung fruchtbar gemacht Die Quellenkritik ist der eigentliche Kern des historischen Arbeitens die Ergebnisse der Kritik sind Grundlage der Interpretation und der Aussagen in der Darstellung Die Kritik erfordert zwei Schritte

Aumluszligere Quellenkritik

In der aumluszligeren Quellenkritik auch als bdquoKritik der Echtheitldquo bezeichnet wird die Quelle nach einer Reihe von formalen Kriterien untersucht Dabei sind folgende Fragen zu klaumlren minus Uumlberlieferung Wie ist die Quelle auf uns gekommen Welchen Weg hat sie vom Produ-

zenten bis in ein Archiv bzw in eine Edition durchlaufen welchen Veraumlnderungen war sie dabei unterworfen bewuszligten und zufaumllligen

minus Echtheit Ist die Quelle bdquoechtldquo oder bdquogefaumllschtldquo Die beiden Begriffe stehen hier in An-fuumlhrungszeichen weil sie fuumlr die Geschichtswissenschaft keine absolute sondern nur rela-tive Bedeutung haben Mit anderen Worten Auch eine bdquoFaumllschungldquo kann eine wichtige Quelle sein da sie beispielsweise daruumlber Aufschluszlig geben kann wer warum wann was und wie bdquogefaumllschtldquo hat

minus Datierung Wann wurde die Quelle verfaszligt Ist sie nachtraumlglich uumlberarbeitet oder veraumln-dert worden Vor allem die Quellen der Antike des Mittelalters und der Fruumlhen Neuzeit sind oftmals nicht datiert man muszlig daher ihren Entstehungszeitraum anhand aumluszligerer (Schriftart Stil) und innerer Kriterien (Sinnzusammenhaumlnge) bestimmen Aber auch bei Quellen mit Datumsangabe ist zu pruumlfen ob sie vor- oder ruumlckdatiert (und damit bdquoge-faumllschtldquo) worden sind

minus Autor Wer hat die Quelle verfaszligt In welcher Funktion hat der Autor die Quelle verfaszligt minus Entstehungszusammenhang In welchem Kontext ist die Quelle entstanden welcher

Textgattung gehoumlrt sie an und welche Funktion hatte sie Handelt es sich beispielsweise um eine serielle Quelle (jede Art von Listen wie etwa um Eintraumlge in ein Geburtsregis-ter) um ein Verhoumlrprotokoll oder um ein diplomatisches Memorandum

minus Quellentyp Handelt es sich um eine Traditionsquelle oder um einen Uumlberrest Wer war der Adressat der Quelle

minus Textsicherung Hier geht es um die Sammlung von Informationen zu Personen Instituti-onen oder sonstigen Sachverhalten die in der Quelle erwaumlhnt werden und zu ihrem Ver-staumlndnis erforderlich sind Dazu ist nicht nur ein umfangreiches Kontextwissen noumltig sondern man muszlig auch einschlaumlgige (beispielsweise biographische) Hilfsmittel verwen-den

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Innere Quellenkritik

Waumlhrend die aumluszligere Kritik eine Quelle nach formalen Gesichtspunkten untersucht beschaumlftigt sich die innere Quellenkritik mit ihrem Inhalt Es geht vor allem um folgende Fragen ⎯ Reichweite der Information

minus Was wuszligte der Autor was konnte er wissen was wollte er wissen inwieweit konnten ihm Dinge bewuszligt werden welchen Wahrnehmungshorizont hatte er (Stand-ortHorizont)

minus Zu welchem Zweck schreibt der Autor sein Werk (Prologe) welche erklaumlrten Absich-ten verfolgt er in welchem Verhaumlltnis steht er zu prominenten Personen seines Be-richts (StandpunktTendenz)

minus Was sagt die Quelle im Hinblick auf die gewaumlhlte Fragestellung aus Welche Antwor-ten und Schluszligfolgerungen ergeben sich aus ihr Sind ggf auch andere bdquoLesartenldquo moumlglich

⎯ Kontext In welchem Verhaumlltnis steht diese Quelle zu anderen Quellen Gehen die enthal-tenen Informationen uumlber andere Quellen hinaus oder widersprechen sie ihnen Oder be-zieht die Quelle ihre Informationen sogar aus einer anderen nicht genannten Quelle Um hier Klarheit zu gewinnen muszlig die Quelle mit anderen Quellen sowie mit der einschlaumlgi-gen Literatur verglichen werden Erst die Kontextualisierung ermoumlglicht es den Quellen-wert naumlher zu bestimmen

Grundsaumltzlich gilt bei der Quellenkritik ⎯ daszlig das quellenkritische Instrumentarium nicht nur dem Gewinn von Fakten und Ereignis-

sen dient sondern je nach Fragestellungen die Quellen auch in anderer Weise pruumlft Wer sich mit Mentalitaumlten oder dem Alltag beschaumlftigt legt weniger Wert darauf die Quellen nur auf unstrittige gleichsam bdquofesteldquo Bestandteile hin zu untersuchen

⎯ daszlig die enorme Verschiedenheit und Vielgestaltigkeit der Quellen immer eine individuelle Betrachtung und Erschlieszligung erzwingen so daszlig das gewaumlhlte kritische Instrumentarium ndash bei allen grundlegenden Gemeinsamkeiten ndash ebenso angepaszligt werden muszlig

⎯ was Jacob Burckhardt in seinen Vorlesungen sagte minus bdquoUnerschoumlpflichkeit der Quellen zumal solcher die von groszligen Maumlnnern herruumlhren

sodaszlig Jeder die tausendmal ausgebeuteten Buumlcher wieder lesen muszlig weil sie jedem Leser und jedem Jahrhundert ein besonderes Antlitz erweisen auch jeder Alterstufe des Einzelnen Es kann sein daszlig im Thucydides zB eine Thatsache ersten Ranges liegt die erst in hundert Jahren Jemand bemerken wirdldquo

minus bdquoAlle echte Uumlberlieferung ist auf den ersten Anblick langweilig weil und insofern sie fremdartig ist Sie kuumlndet die Anschauungen und Interessen ihrer Zeit fuumlr ihre Zeit und koumlmmt uns gar nicht entgegen [] Aber auch dem Gelehrten und Denker ist die Ver-gangenheit in ihrer Aeuszligerung Anfangs immer fremdartig und ihre Aneignung eine Arbeitldquo11

In der Regel wird der Quellenwert eines Dokuments nicht in allen behandelten Punkten gleich hoch sein

Kritik von Ton- und Bildquellen

Ein besonderes Problem stellt die Kritik von Ton- und Bildquellen dar Tonbandaufnahmen Fotos und insbesondere (Ton-)Filmen kurz den bdquoneuen Medienldquo kommt scheinbar unwider-legbare Authentizitaumlt zu denn angeblich luumlgen Bilder nicht Die Realitaumlt sieht freilich ganz anders aus Gerade Bilder sind in hohem Maszlige standortgebunden (nicht umsonst spricht man

11 Burckhardt Jacob Uumlber das Studium der Geschichte Der Text der bdquoWeltgeschichtlichen Betrachtungenldquo

nach den Handschriften hg v P Ganz Muumlnchen 1981 Zitat 1 S 252 Zitat 2 S 250

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 50

in der Filmbranche von bdquoEinstellungenldquo) und perspektivisch sie zeigen bestenfalls nur einen kleinen Ausschnitt der vergangenen Wirklichkeit Zudem sind gerade Bilder in hohem Maszlige anfaumlllig fuumlr Manipulationen wie etwa die zahllo-sen Fotomontagen in der Sowjetunion unter Stalin zeigen Nicht umsonst nutzten (und nut-zen) totalitaumlre Regime Bild und Ton als bevorzugtes Instrument der Propaganda Von derarti-gen Faumllschungen abgesehen transportieren Bilder ganz bewuszligt Botschaften denen der Histo-riker nicht bdquoauf den Leimldquo gehen darf Ein in einem Fotoatelier entstandenes Portraumlt ist nicht so sehr das Resultat des angeblich unbestechlichen Auges der Kamera als vielmehr eine be-wuszligte Stilisierung des Portraumltierten gleiches gilt wenn auch unter anderen Vorzeichen fuumlr die Fotographien aus einer Verbrecherkartei Ganz abgesehen davon muszlig zunaumlchst immer die Frage beantwortet werden was ein Bild uuml-berhaupt darstellt dh man muszlig das Bild raumlumlich und zeitlich zuordnen und in einen Kon-text bringen Zudem stehen Bilder selten allein Fotos sind beschriftet Filme mit Text und Ton unterlegt Wie wichtig es ist das Verhaumlltnis von Bild und Text genau zu bestimmen ha-ben zuletzt die Debatten um die sog bdquoWehrmachtsausstellungldquo gezeigt die in ihrer ersten Version einige falsch zugeordnete Fotos enthalten hat

d) Quelleninterpretation Die Quellenkritik dient in erster Linie dazu die Aussagemoumlglichkeiten einer Quelle zu ermit-teln Sie liefert die Grundlage des historiographischen Erkenntnisprozesses Die eigentliche weiterfuumlhrende Aufgabe der Geschichtswissenschaft besteht jedoch in der Interpretation der Quellen ihrer Auswertung Die Interpretation der Quellen ist deswegen eine weitere wesentliche Leistung die im Prozeszlig der geschichtswissenschaftlichen Forschung erbracht werden muszlig weil die Quellen nie fuumlr sich selbst sprechen sie muumlssen durch die Kritik und die Interpretation zum Sprechen ge-bracht werden bdquoDenn sogar die eindeutigsten und willfaumlhrigsten Texte oder archaumlologischen Zeugnisse sprechen nur zu dem der sie zu befragen verstehtldquo12 Die Quelleninterpretation ermittelt auf Grund der durch die Kritik gewonnenen Kenntnisse aus den Informationen der Quelle die fuumlr die Fragestellung relevanten Aussagen und ordnet sie in die historischen und sachlichen Zusammenhaumlnge ein bdquoInterpretation heiszligt das Bedeutsame eines Textes finden nicht nur den Wortlaut uumlbersetzenldquo13 Die Interpretation ihrerseits bildet die Grundlage fuumlr die Antworten auf die gestellte Frage Die Arbeitsschritte von Kritik und Interpretation sind nie ganz klar von einander zu trennen Als Historiker muszlig man versuchen Quellen stets auch bdquogegen den Strichldquo zu lesen um ihnen auch diejenigen Informationen abzugewinnen die sie zwar weder preisgeben wollen noch di-rekt enthalten die man ihnen jedoch indirekt entnehmen kann So liefern um nur ein Beispiel zu nennen die Verhoumlrprotokolle der Inquisition nicht nur Informationen uumlber die Verhoumlrten oder das System der Inquisition sondern auch etliche Hinweise anthropologischer Natur die fuumlr ganz andere Fragestellungen interessant sind14 Die Quelleninterpretation ist ein Forschungsprozeszlig den man als bdquoPendelbewegungldquo zwischen Vergangenheit und Gegenwart begreifen kann Der Historiker traumlgt Fragen die ihm relevant erscheinen an Material aus der Vergangenheit heran er sichtet und bewertet es mit den Au-gen und vor dem geistigen Hintergrund seiner eigenen Epoche um vergangene Phaumlnomene zu rekonstruieren Allerdings duumlrfen die Ansichten und Wertmaszligstaumlbe der Gegenwart nicht unre-flektiert auf die Vergangenheit projiziert werden Um beispielsweise eine vergangene Hand-lung beurteilen zu koumlnnen muszlig vor allem der geistige und emotionale Horizont der unter- 12 Bloch Marc Apologie der Geschichtswissenschaft oder Der Beruf des Historikers Nach der von Eacutetienne

Bloch edierten franzoumlsischen Ausgabe hg v Peter Schoumlttler Stuttgart 2002 S 73 13 Quirin Heinz Einfuumlhrung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte Stuttgart 51991 S 193 14 Ginzburg Carlo Der Inquisitor als Anthropologe in Habermas Rebella ua (Hg) Das Schwein des Haumlupt-

lings Beitraumlge zur Historischen Anthropologie Berlin 1992 S 42-55

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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suchten Epoche rekonstruiert und in Rechnung gestellt werden Ansonsten ist die Gefahr von Fehl- und Trugschluumlssen groszlig

Literatur zu Quellen und Quellenarbeit Arnold Klaus Der wissenschaftliche Umgang mit Quellen in Hans-Juumlrgen Goertz (Hg) Geschichte

Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 42-58

Beck Friedrich Henning Eckart Die archivalischen Quellen Eine Einfuumlhrung in ihre Benutzung Koumlln ua 42002

Brenneke Adolf Archivkunde Ein Beitrag zur Theorie und Geschichte des europaumlischen Archivwe-sens ergaumlnzt von Wolfgang Leesch Leipzig 1953

Franz Eckhart G Einfuumlhrung in die Archivkunde 7 aktual Aufl Darmstadt 2007

Ginzburg Carlo Spurensicherung Die Wissenschaft auf der Suche nach sich selbst Berlin 1993

Kruumlger Kersten Historische Statistik in Goertz Hans-Juumlrgen (Hg) Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 59-82

Talkenberger Heike Historische Erkenntnis durch Bilder Zur Methode und Praxis der Historischen Bildkunde in Goertz Hans-Juumlrgen (Hg) Geschichte Ein Grundkurs Reinbek 1998 S 83-98

Wohlfeil Rainer Methodische Reflexionen zur modernen Bildkunde in Tolkemitt Brigitte Wohlfeil Rainer (Hg) Historische Bildkunde Problemwege ndash Beispiele (ZHF-Beihefte 12) Berlin 1991 S 17-35

Zimmermann Michael Quellen als Metapher Uumlberlegungen zur Historisierung einer historischen Selbstverstaumlndlichkeit in Historische Anthropologie 5 (1997) S 268-287

Alte Geschichte Schmalzried Egidius Hauptwerke der antiken Literatur Einzeldarstellungen und Interpretationen zur

griechischen lateinischen und biblisch-patristischen Literatur Muumlnchen 1976

Finley Moses I Quellen und Modelle in der Alten Geschichte Frankfurt am Main 1987

Meister Klaus Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Antike 2 Bde Paderborn ua Bd1 1997 Bd 2 1999

Mittelalter Dotzauer Winfried Quellenkunde zur deutschen Geschichte im Spaumltmittelalter (1350-1500) Darm-

stadt 1996

Typologie des Sources du Moyen Acircge Occidentale Turnhout 1972ff (bis 2004 erschienen 86 Hefte zu einzelnen Quellengattungen und Mise agrave jour = Nachtraumlge)

Wattenbach Wilhelm ua Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Vorzeit und Karolinger Hefte I ndash VI [Vorzeit bis Vertrag von Verdun 843] Weimar 1952-1990 dazu als Beiheft Buchner R Die Rechtsquellen Darmstadt 1953

Ders ua Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Die Zeit der Sachsen und Salier

Bd 1 und 2 900-1125 Darmstadt 1967

Bd 3 Italien und England mit Nachtraumlgen zu Baumlnden 1 2 Darmstadt 1971

Ders Schmale Franz-Joseph Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter Vom Tode Ks Hein-richs V bis zum Ende des Interregnums 1125-1273 nur Bd 1 Darmstadt 1976 fuumlr die fehlende Zeit teilweise noch zu gebrauchen der alte Wattenbach Bd 2 6 Aufl Berlin 1894

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 52

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Huumlttenberger Peter Uumlberlegungen zu einer Theorie der Quelle in Rusineck Bernd A ua (Hg)

Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Neuzeit Paderborn ua 1992 S 253-265

Fuchs Ralf-Peter Die Arbeit mit den Quellen in Voumllker-Rasor Anette (Hg) Fruumlhe Neuzeit (Olden-bourg Geschichte Lehrbuch) Muumlnchen 2000 S 255-272

Rusineck Bernd A ua (Hg) Einfuumlhrung in die Interpretation historischer Quellen Schwerpunkt Neuzeit Paderborn ua 1992

Osteuropaumlische Geschichte Fitzpatrick Sheila The impact oft he Great Purges on Soviet elites A case study from Moscow and

Leningrad telephone directories of the 1930s in Getty J Arch Manning Roberta T Stalinist Terror New perspectives Cambridge 1993 S247-260

Hellbeck Jochen Tagebuch aus Moskau 1931-1939 Muumlnchen 1996

Schiffahrtsgeschichte Heidbrink Ingo Schrott oder Kulturgut Zur Bedeutung historischer Wasserfahrzeuge aus der Per-

spektive des Historikers Bestandserfassung Bewertung quellengerechte Erhaltung Lage Lippe 1994

e) Quelleneditionen Schriftliche Quellen werden in der Regel in Bibliotheken und Archiven aufbewahrt Diese sind zwar zumeist fuumlr die Forschung zugaumlnglich doch sind Recherchen fuumlr das wissenschaft-liche Arbeiten im Studium zu aufwendig und kostspielig Fuumlr Referate und Seminararbeiten reicht es meist aus wenn Sie veroumlffentlichte Quellen heranziehen die in Form von Editionen und Dokumentationen vorliegen Man unterscheidet zwischen Fondseditionen und Quellen-sammlungen Fondseditionen enthalten einzelne Aktenbestaumlnde (beispielsweise Kabinettspro-tokolle) Quellensammlungen dagegen Schriftgut zu einem bestimmten Thema das aus unter-schiedlichen Bibliotheken Archiven und Bestaumlnden stammt Die Verwendung von Quelleneditionen bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich Sie enthal-ten in der Regel eine Einleitung die die publizierten Quellen in den groumlszligeren Kontext einord-net sowie Sachkommentare und Erlaumluterungen in denen Fachtermini und konkrete Vorgaumln-ge die sich nur aus anderen Quellen erschlieszligen erklaumlrt werden Zudem enthalten sie Hin-weise auf weiteres Quellenmaterial zur vertiefenden Beschaumlftigung mit dem Gegenstand Al-lerdings stellen Editionen immer nur eine Auswahl des vorhandenen Archivmaterials dar die (insbesondere bei Quellensammlungen) auf zeitgebundenen Auswahlkriterien beruht Daher muumlssen Sie pruumlfen nach welchen Leitlinien die Dokumente ausgewaumlhlt wurden ob die jewei-lige Edition alle fuumlr die eigene Fragestellung wichtigen Materialien enthaumllt und ob die Edition wissenschaftlichen Anspruumlchen genuumlgt Das ist keineswegs immer der Fall Die Leitlinien fuumlr wissenschaftliche Editionen haben sich in den letzten 200 Jahren sehr veraumlndert Deswegen gibt es durchaus Quellensammlungen bei denen die Texte nach unterschiedlichen editori-schen Standards herausgegeben wurden (MGH ndash Monumenta Germaniae Historica seit 1823) Ein anderes Beispiel Die umfangreiche Edition bdquoDie Groszlige Politik der europaumlischen Kabinette 1871-1914ldquo die zwischen 1922 und 1927 in 40 Baumlnden publiziert wurde verfolgte das erklaumlrte Ziel die Unschuld des Deutschen Reiches an der Entfesselung des Ersten Welt-krieges zu beweisen zahlreiche Dokumente die dieser Interpretation widersprachen wurden nicht aufgenommen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Hilfsmittel zum Auffinden von Quelleneditionen zur deutschen Geschichte Baumgart Winfried Buumlcherverzeichnis zur deutschen Geschichte Hilfsmittel Handbuumlcher Quellen

Muumlnchen 142001

Baumgart Winfried (Hg) Quellenkunde zur deutschen Geschichte der Neuzeit von 1500 bis zur Ge-genwart 7 Bde Darmstadt 1977-2003 (Eine Ausgabe auf CD-ROM ist 2005 erschienen)

Alte Geschichte Jacoby Felix Die Fragmente der griechischen Historiker (FGrHist) Berlin Leiden 1923ff

Peter Hermannus Historicum Romanorum Reliquiae (HRR) 2 Bde Stuttgart 1914 ND 1967

Malcovati Henrica Oratorum Romanorum fragmenta liberae rei publicae (ORF) Turin 1976

Warmington Eric Herbert Remains of Old Latin (ROL) CambridgeMass London 1935-1940 ND 1979-1982

Corpus Iuris Civilis I Institutionen Heidelberg 21997 II Digesten 1-10 Heidelberg 1995 III Di-gesten 11-20 Heidelberg 1999

Hiller Stefan Panagl Oswald Die fruumlhgriechischen Texte aus mykenischer Zeit Darmstadt sup21986

Mittelalter Potthast August Bibliotheca historica medii aevi Wegweiser durch die Geschichtswerke des europaumli-

schen Mittelalters bis 1500 2 Bde 2 Aufl Berlin 1896 ND 1954 neu als

Repertorium fontium historiae medii aevi Primum ab Aug Potthast digestum nunc cura collegi histo-

ricorumhellipemendatum et auctum bisher erschienen

- Bd 1 Series collectionum Rom 1962 Addenda Rom 1977

- Bde 2-11 Fontes bisher A-Z Rom 1967- 2007 MGH = MONUMENTA GERMANIAE HISTORICA inde ab anno Christi 500 usque ad annum 1500 von

1826 an (bisher ca 450 Bde die MGH hat verschiedene Reihen die wichtigsten sind Scriptores Leges Diplomata Epistolae Antiquitates)

Ausgewaumlhlte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters Freiherr-vom-Stein-Gedaumlchtnisausgabe Darmstadt Berlin 1955ff

Fruumlhe Neuzeit Neuere und Neueste Geschichte Muumlller Rainer Albert (Hg) Deutsche Geschichte in Quellen und Darstellung 11 Bde Stuttgart

1995-2000

Ausgewaumlhlte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit Freiherr-vom-Stein-Gedaumlchtnisausgabe Darmstadt Muumlnchen 1960ff

httpwwwhabdebibliothekfachinfofnddigquellenhtm Herzog August Bibliothek Wolfenbuumlttel Verzeich-nis digitaler Quelleneditionen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 54

Lateinamerikanische Geschichte Chasteen John C Wood James A Problems in modern Latin American history Sources and inter-

pretations Lanham SR Books 2005

Instituto dos Arquivos Nacionais Guia de fontes portuguesas para a histoacuteria da Ameacuterica Latina (Guia de fontes para a histoacuteria das naccedilotildees) 2 Bde Lisboa Imprensa Nacional-Casa da Moeda 1997-2001

Konetzke Richard Coleccioacuten de documentos para la historia de la formacioacuten social de Hispano-ameacuterica 1493-1810 3 Bde Madrid Consejo Superior de Investigaciones Cientificas Instituto Jaime Balmes 1953-1962

Otte Enrique (Hg) Cartas privadas de emigrantes a 1540-1616 Meacutexico Fondo de Cultura Econoacutemi-ca 1996

Reinhard Wolfgang Geschichte der europaumlischen Expansion 4 Bde Stuttgart ua Kohlhammer 1983-1990

Schmitt Eberhard (Hg) Dokumente zur Geschichte der europaumlischen Expansion Bd 1-4 Muumlnchen Beck 1984-1988 Bd 5 Wiesbaden 2003

Eine zunehmende Digitalisierung der Quellen ermoumlglicht es dem Historiker sich online zu informieren und Quellen einzusehen Die Anzahl der Bibliotheken und Institutionen ist zahlreich Hier zwei der wichtigsten in Spanien httpwwwmcues Ministerio de Cultura Espantildea httpwwwmcuesjspplantillaAncho_waijspid=61amparea=archivos

Archivo General de Indias (AGI) Espantildea

Von Bedeutung sind auch die verschiedenen lateinamerikanischen Nationalarchive httpwwwagngobmxarchivosindexhtml Archivo General de la Nacioacuten Meacutexico httpwwwmininteriorgovaragn Archivo General de Nacioacuten Argentina httpwwwarquivonacionalgovbrhomehtm Arquivo Nacional Brasil

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55

4 Hilfswissenschaften und Nachbardisziplinen

Als Hilfswissenschaften (auch Zweig- Neben- oder Basiswissenschaften) bezeichnet man diejenigen Nachbardisziplinen auf die der Historiker zuruumlckgreift wenn er bei der Untersu-chung seiner Quellen und seiner Fragestellung auf die Erkenntnismoumlglichkeiten anderer Wis-senschaften angewiesen ist Einen festen Kanon von Hilfswissenschaften gibt es nicht welche Disziplin jeweils als Hilfswissenschaft genutzt wird haumlngt allein von der Fragestellung ab

Brandt Ahasver von Werkzeug des Historikers Stuttgart ua 162003

Capelli Adriano Lexicon abbreviaturarum Dizionario di abbreviature latine ed italiane Mailand 61961

Die archivalischen Quellen mit einer Einfuumlhrung in die Historischen Hilfswissenschaften hgv Fried-rich Beck Eckhard Henning 4 durchges Aufl Koumlln ua 2004

Historische Hilfswissenschaften Stand und Perspektiven der Forschung hgv Toni Dietrich Joachim Oepen Koumlln 2005

Seit 2004 erscheint die Reihe Hahnsche historische Hilfswissenschaften bisher erschienen

Baumgaumlrtner Ingrid Historische Kartographie Hannover 2005

Boeselager Elke Freifrau von Schriftkunde Basiswissen Hannover 2005

Stieldorf Andrea Siegelkunde Basiswissen Hannover 2004 httpwwwphiluni-passaudehisthwTutHiWi Die Universitaumlt Passau bietet ein Tutorium fuumlr Histori-

sche Hilfswissenschaften online an

Archaumlologie

Die Archaumlologie (ἀρχαῖος = griech sbquoanfaumlnglich altrsquo) beschaumlftigt sich mit der Erforschung des materiellen Erbes der Vergangenheit Bergemann Johannes Archaumlologie Was sie kann was sie will Reinbek 2000

Fehring Guumlnter P Die Archaumlologie des Mittelalters Eine Einfuumlhrung 3 verb Aufl Darmstadt 2000

Houmllscher Tonio Klassische Archaumlologie Grundwissen Darmstadt 2002 httpwwwdainstorg Deutsches Archaumlologisches Institut httpodurletrugnlarge Archaeological Resource Guide for Europe httpwwwviamusde Virtuelles Antikenmuseum Goumlttingen Archaumlologi-

sches Institut httpwwwphiluni-erlangende~p1altaraeriahomehtml

Antikensammlung Erlangen Internet Archive

wwwuni-tuebingendeuni-afm Archaumlologie fuumlr Mittelalter

wwwmittelalterarchaeologiede

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Chronologie

Chronologie ist die Lehre von der Zeit Sie beschaumlftigt sich mit allen in der Vergangenheit entwickelten Maszligeinheiten fuumlr Jahre Tage und Stunden Bickerman Elias J Chronology of the Ancient World London 21980

Elias Norbert Uumlber die Zeit Frankfurt am Main 1984

Grotefend Hermann Taschenbuch der Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit 13 verb Aufl hg v J Asch Hannover 1991

Ruumlpke Joumlrg Kalender und Oumlffentlichkeit Die Geschichte der Repraumlsentation und religioumlsen Qualifi-kation von Zeit Rom ua 1995

httpwwwvl-ghwlmudechronologiehtml Linkliste zur Chronologie als historischer Hilfswis-senschaft

httpwwwmanuscripta-mediaevaliade Grotefend ohne Traumlnen ndash Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit interaktiv

Diplomatik

Die Lehre von Urkunden und von anderen Schriftstuumlcken rechtlichen Inhalts die auf unter-schiedlichem Beschreibstoff (Papyrus Pergament oder Papier) zum Teil im Original vorlie-gen oder durch Abschriften etwa in Kopialbuumlchern sowie in den meist gekuumlrzten Eintragun-gen der Registerbuumlcher uumlberliefert sind

Bresslau Harry Handbuch der Urkundenlehre fuumlr Deutschland und Italien 2 Bde Leipzig 1889-1912 ND Berlin 1969 und Registerband 1960

Epigraphik

Die Epigraphik (ἐπιγραφείν = griech sbquoaufschreibenrsquo) umfaszligt diejenigen Inschriften die auf Stein Metall Ton und Holz erhalten geblieben sind Lateinische Inschriften Corpus inscriptionum Latinarum Berlin 1826ff Lrsquoanneacutee eacutepigraphique Griechische Inschriften Corpus inscriptionum Graecarum Berlin 1828 Inscriptiones Graecae Berlin 1873ff

Klaffenbach Guumlnther Griechische Epigraphik Goumlttingen 1966

Robert Louis Die Epigraphik der klassischen Welt autoris Uumlbersetzung aus d Franz von Helmut Engelmann Bonn 1970 (grundlegend)

Schmidt Manfred G Einfuumlhrung in die lateinische Epigraphik Darmstadt 2004 httpwwwuni-koelndephil-fakifazpeindexhtml Zeitschrift fuumlr Papyrologie und Epigraphik httpwwwgnomonku-eichstaettdeGnomonILShtml

Lateinische Inschriften

httpwwwuni-heidelbergdeinstitutesonstadwedh Epigraphische Datenbank Heidelberg httpwwwuni-frankfurtde~clauss Epigraphische Datenbank Frankfurt httpuseruni-frankfurtde~claussabkuerzhtml Abkuumlrzungen von Editionen

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Genealogie

Die Genealogie (γενεαλογεῖν = griech sbquojmds Abstammung herleitenrsquo) beschaumlftigt sich mit der Erforschung der Abstammungsverhaumlltnisse einzelner Personen und Geschlechter und der Beantwortung der sich daraus ergebenden historischen Fragestellungen

Garciacutea Carraffa Alberto Garciacutea Carraffa Arturo Enciclopedia heraacuteldica y genealoacutegica hispano-americano Madrid 1952-1963

Henning Eckart Ribbe Wolfgang (Hg) Handbuch der Genealogie NeustadtAisch 1972

Historische Geographie

Geographisch definierte Raumlume und natuumlrliche Gegebenheiten bestimmen den Gang der Ge-schichte entscheidend mit Die Raumvorstellungen der Menschen der Vergangenheit die Ge-gebenheiten und Handlungsmoumlglichkeiten in ihren Lebensraumlumen wie auf die von der Ge-genwart abweichenden Verhaumlltnisse sind Gegenstand dieser Disziplin Brodersen Kai Terra Cognita Studien zur roumlmischen Raumerfassung Hildesheim ua 1995

Braudel Fernand ua Die Welt des Mittelmeeres Zur Geschichte und Geographie kultureller Lebens-formen Frankfurt am Main 2000

Olshausen Eckhard Einfuumlhrung in die historische Geographie der Alten Welt Darmstadt 1991 httpwwwroman-emperorsorgIndexhtm The DIR and ORB Ancient and Medieval Atlas httpdarkwinguoregonedu~atlaseuropemapshtml OSSHE Historical and Cultural Atlas Resource ndash

Karten zu unterschiedlichen Themen httpwwwcolumbiaeduacisetsGraessecontentshtml Verzeichnis der wichtigsten lateinischen Orts- und

Laumlndernamen

Heraldik

Unter Wappen versteht man ein bleibendes nach festen Regeln geformtes Abzeichen einer Person Familie oder Koumlrperschaft Sich mit Wappen zu beschaumlftigen heiszligt sich mit dem Selbstverstaumlndnis und der Geschichte der wappenfuumlhrenden Familie oder Institution zu befas-sen

Egalbreath Donald L Jequier Leacuteon (Hg) Handbuch der Heraldik Augsburg 1990

Filip Vaacuteclav Vok Einfuumlhrung in die Heraldik Stuttgart 2000

Numismatik

Zu den numismatischen Quellen zaumlhlen in erster Linie Muumlnzen weiterhin muumlnzaumlhnliche Ob-jekte Medaillons und Muumlnzgewichte Aufgabe der Numismatik ist es die Aussagekraft der genannten Gegenstaumlnde zu erschlieszligen Howgego Christopher Geld in der antiken Welt Was Muumlnzen uumlber Geschichte verraten aus dem

Engl uumlbertr von Johannes und Margret K Nolleacute Darmstadt 2000 httpwwwunivieacatNumismatik Institut fuumlr Numismatik der Universitaumlt Wien httpwwwbbawdevhmuenzwerkindexhtml Griechisches Muumlnzwerk (Berlin-Brandenburgische

Akademie der Wissenschaften) httpwwwmoneyorg The American Numismatic Association

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httpwwwamnumsoc2org The American Numismatic Society httpsammlercommzromhtml Roumlmische Muumlnzen httpwwwifaustdenbe Numismatische Bilddatenbank Eichstaumltt

Palaumlographie

Die Palaumlographie (παλαιός = griech sbquoaltrsquo γραφείν = griech sbquoschreibenrsquo Schriftkunde) be-zeichnet die Historische Hilfswissenschaft die sowohl die Entwicklung und die Geschichte der Schrift behandelt als auch zum Lesen Datieren und Einordnen von Handschriften auf Grund graphischer Merkmale befaumlhigen soll

Bischoff Bernhard Palaumlographie des roumlmischen Altertums und des abendlaumlndischen Mittelalters 2 verb Aufl Berlin 1986

Arnall Jose Maria Josefa Bibliografiacutea de paleografiacutea linguumliacutestica y diplomaacutetica hispanoamericanas Barcelona 1993

Papyrologie

Die Papyrologie leitet ihre Bezeichnung von ihrem Schrifttraumlger dem Papyrus ab Weiterhin rechnet man der Papyrologie die Inschriften auf Tonscherben (Ostraka) auf Holz und Wachs-tafeln zu die in Aumlgypten gefunden worden sind Rupprecht Hans-Albert Kleine Einfuumlhrung in die Papyruskunde Darmstadt 1994 httpwwwuni-koelndephil-fakifazpeindexhtml Zeitschrift fuumlr Papyrologie und Epigraphik httpwwwpapyrologyorg American Society of Papyrologists mit Zugriff auf

Online-Ressourcen httpodysseylibdukeedupapyrus Papyrologie und Linksammlung

(httpodysseylibdukeedupapyrustextsmancanohtml ndash Texte die bis zum 30061996 publiziert wurden)

httpodysseylibdukeedupapyrustextsclisthtml Editions of Greek Latin Demotic and Coptic Papyri Ostraca and Tablets

httpwwwuni-heidelbergdeinstitutefak8papyhagedorn

Heidelberger Gesamtverzeichnis der griechischen Papy-rusurkunden Aumlgyptens chronologisch geordnete Listen und Suchmoumlglichkeit in den Datenbanken

httpwwwuni-koelndephil-fakifaNRWakademie Arbeitsstelle fuumlr Papyrologie Epigraphik Numismatik

Philologie

Die Geschichte der Antike und des Mittelalters erschlieszligt sich uns in der Hauptsache uumlber die griechischen und lateinischen Quellentexte Auszligerdem gehoumlren alle in der Vergangenheit ge-schriebenen Sprachen und ihre Philologien zu den Gegenstaumlnden historischer Arbeit (Mittel-hochdeutsch Mittelniederdeutsch Altfranzoumlsischhellip) Graf Fritz (Hg) Einleitung in die lateinische Philologie Stuttgart Leipzig 1997

Kindermann Udo Einfuumlhrung in die lateinische Literatur des Mittelalterlichen Europa Turnhout 1998 (grundlegende sehr gute Einfuumlhrung)

Nesselrath Heinz Guumlnther (Hg) Einleitung in die griechische Philologie Stuttgart Leipzig 1997

Habel Edwin Groumlbel Friedrich (Hg) Mittellateinisches Glossar Paderborn ua 21985 ND 1989

Lexer Matthias Mittelhochdeutsches Taschenwoumlrterbuch Stuttgart 381992

Luumlbben August Mittelniederdeutsches Handwoumlrterbuch Norden Leipzig 1888 ND Darmstadt 1995

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Mediae latinitatis lexicon minus Lexique latin meacutedieacuteval ndash Medieval Latin Dictionary ndash Mittellateini-sches Woumlrterbuch Leiden Darmstadt 2002

httpwwwperseustuftsedulexicahtml Text Tools und Lexika httpwwwoeawacatkalmultikey Software Multikey fuumlr MSWord ndash Griechisch-

Zeichensatz httpwwwthessalonicaorgru bietet multilinguale Tools fuumlr OpenOffice und

MSWord httpwwwstoaorgabbreviationshtml Abkuumlrzung antiker Werke nach Liddell-Scott-Jones

Prosopographie

Die Prosopographie (τό πρόσωπον = griech sbquoAngesicht Personrsquo) beschaumlftigt sich mit der Personenkunde Personen und Personengruppen sowie Informationen uumlber diese werden in einen Gesamtzusammenhang gestellt und somit die Moumlglichkeit eroumlffnet Verbindungen zu knuumlpfen und neue Fragestellungen an die Quellen heranzutragen

Berve Helmut Das Alexanderreich auf prosopographischer Grundlage Berlin 1926

Prosopographia Imperii Romani Berlin 1933ff

The Prosopography of Later Roman Empire (PLRE) Cambridge 1971ff

httpprosptolartskuleuvenacbe Prosopographia Ptolemaica httpwwwbbawdebbawForschungForschungsprojektepirdeStartseite

Prosopographia Imperii Romani ndash Who is Who der roumlmischen Kaiserzeit

Sphragistik

Die Sphragistik (ἡ σφραγίς = griech Siegelrsquo) untersucht Form Material sowie Befestigung Darstellung und zugehoumlrige Funktion der Siegel Siegel wurden fruumlher als Beglaubigungsmit-tel und zum Verschluszlig von Urkunden und Briefen benutzt In enger Verbindung mit der Diplomatik im 17 Jh entstanden bedient sie sich auch der Methoden der Numismatik He-raldik und Epigraphik

Ewald Wilhelm Siegelkunde Muumlnchen 1914 (ND 1975)

Stieldorf Andrea Siegelkunde Basiswissen (Hahnsche historische Hilfswissenschaften 2) Hannover 2004

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V Praumlsentation des Materials

Neben inhaltlichen und methodischen Kenntnissen will das Geschichtsstudium eine zentrale arbeitstechnische Kompetenz vermitteln die auch uumlber den engeren Bereich der Fachwissen-schaft hinaus anwendbar ist Sie sollen lernen sich selbstaumlndig in ein Thema einzuarbeiten und das erworbene Wissen in muumlndlicher und schriftlicher Form zu praumlsentieren Im Studium wird diese Faumlhigkeit in Form von muumlndlichen Referaten und schriftlichen Hausarbeiten ein-geuumlbt Pro- und Hauptseminararbeiten dienen zudem als Vorbereitung fuumlr die Magister- bzw Zulassungsarbeit die Sie am Ende des Studiums anfertigen

1 Grundregeln

Sowohl die muumlndliche als auch die schriftliche Praumlsentation wissenschaftlichen Materials ge-horcht einigen allgemeinen Grundregeln die Sie unbedingt beachten muumlssen Da Ihre Praumlsen-tationen immer fuumlr andere und nicht fuumlr Sie selbst bestimmt sind muumlssen sich die Leser Houml-rer orientieren koumlnnen Sie muumlssen sie an die Hand nehmen und durch die Praumlsentation fuumlh-ren Die Beachtung bzw Nichtbeachtung dieser Grundregeln ist zugleich eines der wichtigs-ten Kriterien fuumlr die Bewertung von Referaten und Hausarbeiten minus Legen Sie eingangs die Fragestellung offen unter der Sie das Thema untersuchen Gren-

zen Sie dabei das Untersuchungsfeld genau ab Sagen Sie deutlich was Sie untersuchen und was nicht wo Sie Schwerpunkte setzen und was Sie bewuszligt ausklammern

minus Trennen Sie zwischen Aussagen die Sie aus der Auswertung von Quellen gewonnen ha-ben und solchen die Sie aus der Literatur uumlbernommen haben In jedem Fall muszlig klar werden woher Sie Ihre Informationen beziehen daher sind Hinweise auf die Materialba-sis unerlaumlszliglich

minus Trennen Sie unbedingt zwischen eigenen Aussagen und Thesen einerseits sowie anderer-seits Aussagen und Schluszligfolgerungen die Sie aus der Literatur uumlbernommen haben Wenn Sie Aussagen aus Quellen und Literatur uumlbernehmen muumlssen Sie dies deutlich zum Ausdruck bringen Anderenfalls begehen Sie intellektuellen Diebstahl

minus Aussagen aus Quellen und Literatur koumlnnen Sie auf zwei Arten verwenden als woumlrtli-ches Zitat das mit doppelten Anfuumlhrungszeichen kenntlich zu machen ist sowie als Para-phrase in Form der indirekten Rede Achten Sie dabei unbedingt auf den korrekten Mo-dus Reine Textparaphrasen werden durch den Konjunktiv I (Konjunktiv des Praumlsens) wiedergegeben Der Konjunktiv II (Konjunktiv des Praumlteritums) kennzeichnet dagegen ei-ne Irrealitaumlt nimmt also eine Bewertung von Ihrer Seite vor15

minus Bestimmen Sie die Reichweite und die Verlaumlszliglichkeit Ihrer Aussagen Legen Sie dar auf welchen empirischen und logischen Geltungsnachweisen Ihre Schluszligfolgerungen beruhen Bewerten Sie die Aussagekraft der von Ihnen herangezogenen Quellen und die Qualitaumlt der Literatur Geltungsbereich und Verbindlichkeit einzelner Aussagen lassen sich sprach-lich praumlzise zum Ausdruck bringen16

minus Ihre Darstellung darf sich nicht auf eine deskriptive Nacherzaumlhlung der Fakten be-schraumlnken Vielmehr sollen Sie die einzelnen historischen Tatsachen zueinander in Be-ziehung setzen und miteinander verknuumlpfen Dazu muumlssen Sie das ausgewaumlhlte Material

15 Ein Beispiel In einem Gerichtsprotokoll ist zu lesen bdquoDer Unfallverursacher war betrunkenldquo Mit der For-

mulierung daszlig der Unfallverursacher betrunken gewesen sei uumlbernehmen Sie diese Aussage Wenn Sie aber schreiben daszlig der Unfallverursacher betrunken gewesen waumlre stellen Sie fest daszlig diese Aussage nicht der Wahrheit entspricht bzw angezweifelt werden kann der Unfallverursacher also mitnichten betrunken gewe-sen ist Das ist ein groszliger ja entscheidender semantischer Unterschied

16 Die Skala der Verlaumlszliglichkeit einzelner Aussagen reicht von bdquonachweislichldquo uumlber bdquosicherldquo bdquosehr wahrschein-lichldquo bdquowahrscheinlichldquo bis zu bdquovermutlichldquo und bdquomoumlglicherweiseldquo

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einer kritischen Analyse unterziehen Das Ziel lautet in Referat und Hausarbeit eine moumlglichst luumlckenlose Argumentationskette zu schmieden die schlieszliglich in Ihre Thesen muumlndet Diese Argumentationskette die auf die jeweilige Fragestellung bezogen sein muszlig dient zugleich als bdquoroter Fadenldquo des Referats bzw der Hausarbeit

minus Unterschlagen Sie dabei niemals Gesichtspunkte die gegen Ihre These sprechen ndash das waumlre ein grober Verstoszlig gegen die Grundgesetze der Wissenschaftlichkeit Nehmen Sie diese auf und versuchen Sie Gegenargumente ins Feld zu fuumlhren um Ihre Interpretation plausibel zu machen Gehen Sie also moumlglichst offensiv mit moumlglichen Einwaumlnden um

minus Das zu praumlsentierende Material muszlig in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht werden Die Gliederung des Stoffs ist eine der wesentlichen Leistungen von Referat und Hausarbeit uumlber die sich intensives Nachdenken lohnt Grundsaumltzlich gibt es zwei Alternativen Sie koumlnnen Referat und Hausarbeit chronologisch (dem Zeitverlauf folgend) oder systema-tisch (nach Sachgesichtspunkten) aufbauen

minus Der Stil Ihrer Ausfuumlhrungen muszlig sachlich und nuumlchtern sein Ihre Sprache sollte weder feuilletonistisch noch gestelzt sondern klar und unpraumltentioumls sein Vermeiden Sie Mode- und Fuumlllwoumlrter Fuumlr subjektive Wertungen ist in der Historiographie kein Platz Aussagen wie bdquoIch bin empoumlrtldquo und aumlhnliche haben in wissenschaftlichen Arbeiten nichts verloren Statthaft ja bisweilen notwendig sind dagegen Fachausdruumlcke und Fremdwoumlrter deren Bedeutung jedoch ggf erklaumlrt werden muszlig

minus Das adaumlquate Tempus der Darstellung historischer Strukturen und Prozesse ist das Praumlteritum (Erzaumlhlzeit) Beachten Sie daszlig die unterschiedlichen Formen des Praumlteri-tums (Imperfekt Perfekt und Plusquamperfekt) Vor- bzw Nachzeitigkeit von Handlungen und Ereignissen ausdruumlcken Vermeiden Sie unbedingt Tempusinkonsequenzen dh fal-len Sie nicht unvermittelt vom Praumlteritum ins Praumlsens Von dieser Regel gibt es nur zwei Ausnahmen Wenn Sie eine Quelle beschreiben oder den aktuellen Stand in einer Kontro-verse darlegen tun Sie dies im Praumlsens denn die wissenschaftliche Debatte wird in der Gegenwart ausgetragen und die Quelle findet man heute noch in dieser Form vor

Noch ein wichtiger Hinweis Besprechen Sie Fragestellung Gliederung Thesen und Materi-albasis Ihres Referats bzw Ihrer Hausarbeit vorab mit dem Dozenten Sprechen Sie die Leh-renden an um grobe Fehler (wie etwa eine voumlllige Themenverfehlung) zu vermeiden

2 Das Referat

In der Regel machen schlechte Referate genauso viel Arbeit wie gute Es liegt meist nicht an der mangelnden Vorbereitung oder dem Willen desder Vortragenden wenn das Publikum sich langweilt keine Fragen hat und danach nicht kluumlger ist als zuvor Haumlufig liegt es an der Art der Praumlsentation und der Anlage des Materials Daher beachten Sie im eigenen Interesse und dem des Seminars nachstehende Hinweise

a) Funktion und Ziele des Referats Seminare sind diskursive Lehrveranstaltungen in denen zu vermittelnde Inhalte von den Leh-renden und Lernenden gemeinsam erarbeitet werden Jeder Teilnehmer bereitet einen Aspekt bzw ein Teilgebiet des Seminarthemas vor das er in einer Sitzung muumlndlich praumlsentiert Die Aufgabe der Referate besteht darin die wesentlichen Gesichtspunkte eines begrenzten The-mas herauszupraumlparieren um daruumlber eine Diskussion im Seminar anzuregen Daraus ergeben sich drei Konsequenzen uumlber die sich jeder Referent im klaren sein muszlig minus Das Referat ist Teil des Gesamtkonzepts des Seminars Daher muumlssen Sie sich Klarheit

daruumlber verschaffen welchen Stellenwert das Referat im Rahmen des Seminars hat und was aus der uumlbergeordneten Perspektive des Seminars an Ihrem Thema wissenswert ist Das Ziel eines Referats besteht nicht darin enzyklopaumldisches Wissen auszubreiten Ihre

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Aufgabe lautet vielmehr aus der Vielzahl von Informationen diejenigen auszuwaumlhlen die fuumlr den Gesamtzusammenhang relevant sind Machen Sie sich nachdem Sie sich in das Thema eingearbeitet haben zuerst bewuszligt welche Inhalte Sie vermitteln wollen Erst wenn Sie wissen was Ihre Zuhoumlrer an Inhalten aus Ihrem Referat mitnehmen sollen uumlber-legen Sie sich die Form der Praumlsentation um sie auf die Inhalte abzustimmen

minus Adressat des Referats ist nicht der Dozent sondern das Seminarplenum Ihr Publikum ist also einerseits mit der Rahmenthematik vertraut dh Sie koumlnnen ein Basiswissen uumlber die groumlszligeren Zusammenhaumlnge voraussetzen Andererseits verfuumlgt der Referent als bdquoExperteldquo fuumlr sein konkretes Thema stets uumlber Detailkenntnisse die den uumlbrigen Teilnehmern fehlen Daher muumlssen Sie uumlber Begriffe Sachverhalte Personen und Ereignisse Bescheid wissen damit Sie fuumlr Nachfragen geruumlstet sind Es lohnt sich das Publikum einzubeziehen indem Sie z B Texte vorlesen lassen Gruppen bilden oauml Das erhoumlht die Aufmerksamkeit und den Lernerfolg

minus Das Referat soll zur Diskussion anregen Daher duumlrfen sich Ihre Ausfuumlhrungen nicht auf eine ereignisgeschichtliche Aufzaumlhlung der Fakten beschraumlnken denn uumlber Tatsachen kann man nicht diskutieren Die Aufgabe des Referenten besteht vielmehr darin histori-sche Tatsachen miteinander zu verknuumlpfen und in eine erklaumlrende Beziehung zu bringen Zu diesem Zweck bilden Sie Thesen (oder uumlbernehmen Thesen aus der Literatur) die im Anschluszlig an das Referat gemeinsam besprochen werden Um das beruumlchtigte Schweigen nach dem Referat zu vermeiden koumlnnen Sie die in Ihren Augen diskussionswuumlrdigen Punkte besonders hervorheben oder Fragen an das Plenum richten Ein guter Einstieg in die Diskussion bietet auch die knappe Vorstellung einer wissenschaftlichen Kontroverse Auch hier koumlnnen Sie das Publikum einbeziehen und ihm im Vorhinein eine Aufgabe ge-ben (zB einen Text lesen lassen)

b) Regeln fuumlr Houmlrtexte

Es macht einen groszligen Unterschied ob man einen Text liest oder houmlrt Der wichtigste lautet Ein Houmlrer kann nicht zuruumlckblaumlttern Daher gelten fuumlr Houmlrtexte besondere Regeln die Sie im Referat unbedingt beachten muumlssen minus Der Referent macht sich nicht von irgendwo aus dem Kursraum verstaumlndlich sondern

nimmt den Platz vorne ein wo er von allen Teilnehmern gut gesehen und gehoumlrt werden kann

minus Das Referat muszlig klar gegliedert sein so daszlig der Inhalt gut nachvollzogen werden kann minus bleiben Sie ruhig keine Hektik wenn Sie gut vorbereitet sind gibt es keinen Grund zu

Nervositaumlt minus Referate sind frei vorzutragen Karteikarten oder Stichpunkte koumlnnen als Gedaumlchtnishilfe

dienen es wird nicht abgelesen minus Schauen Sie in das Publikum stellen Sie Blickkontakt her seien Sie verbindlich sichern

Sie sich die Aufmerksamkeit minus Sprechen Sie laut und deutlich Sie wollen gehoumlrt und verstanden werden minus Sprechen sie in ganzen Saumltzen die klar strukturiert sind Subjekt ndash Praumldikat ndash Objekt und

kurz minus Beziehen Sie Ihr Publikum mit ein wenn es Fragen gibt beantworten Sie sie ermuntern

Sie zu Fragen keine Angst vor ungebetenen Fragen zur Not auf Dozent oder Diskussion verweisen

minus Wenn es dem Thema dient nutzen Sie Medien Folien Power Point Buumlcher Abbildun-gen tragen Medien nichts zum Verstaumlndnis des Vorgetragenen bei sind sie uumlberfluumlssig

minus das Passiv ist der Feind des Historikers Formulieren Sie daher aktiv und vermeiden Sie unpersoumlnliche Konstruktionen (etwa mit bdquomanldquo)

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minus Vermeiden Sie nach Moumlglichkeit Begriffe die Ihnen selbst vor der Beschaumlftigung mit der Materie unbekannt gewesen sind Wenn sich diese Begriffe nicht vermeiden lassen muumls-sen sie erklaumlrt werden (moumlglichst in Form von griffigen Definitionen)

minus Machen Sie die Gliederung des Referats deutlich Setzen Sie bewuszligt Pausen ein (etwa am Ende eines Abschnitts oder eines Arguments) um die Gliederung des Referats zu be-tonen Teilen Sie den Houmlrern mit wenn Sie mit einem neuen Kapitel beginnen

minus Springen Sie nicht in Ihrer Argumentation sondern handeln Sie ein Argument nach dem anderen ab Vermeiden Sie haumlufige Querverweise auf andere Passagen des Referats

minus Geben Sie die Aussagen Anderer moumlglichst in Ihren eigenen Worten wieder Wenn Sie sich explizit auf eine Quelle oder einen Autoren beziehen nennen Sie diese bzw diesen jeweils am Anfang des Satzes namentlich

minus Fassen Sie am Ende des Referats Ihre Ergebnisse noch einmal thesenartig zusammen und heben Sie diejenigen Punkte besonders hervor die in der Diskussion behandelt wer-den sollten

minus Nutzen Sie die Moumlglichkeit der bdquoArbeitsteilungldquo zwischen Referat und Diskussion Spit-zen Sie Ihre Argumentation zu um eine lebhafte Diskussion zu foumlrdern

minus Halten Sie die vorgegebene Zeit ein Tragen Sie das Referat probeweise zu Hause vor (Familie Haustiere Freunde Wand)

Die Erfahrung lehrt daszlig die Houmlrer einem frei gehaltenen Vortrag weit besser folgen koumlnnen als einem monoton abgelesenen Referat Ein frei gehaltenes Referat erfordert eine besonders intensive Vorbereitung Es lohnt sich das Referat zunaumlchst schriftlich auszuformulieren und in einem zweiten Arbeitsschritt auf einen Stichwortzettel zu kondensieren der fuumlr den Vortrag als Erinnerungshilfe dient Nutzen Sie die Chance im Studium moumlglichst viele Referate zu halten um Routine im freien Vortrag zu gewinnen Frei sprechen zu koumlnnen ist eine Faumlhig-keit die auch jenseits der Wissenschaft gewuumlrdigt wird

c) Das Thesenpapier Thesen sind Behauptungen uumlber Zusammenhaumlnge sie sind eine moumlgliche Antwort auf eine Fragestellung Zum Referat muumlssen Sie in der Regel ein Thesenpapier vorlegen das an alle Teilnehmer des Seminars ausgegeben wird Es sollte vor dem Referat mit dem Dozenten be-sprochen werden Das Thesenpapier hat drei Funktionen minus Es ermoumlglicht den Teilnehmern die Vorbereitung auf das Referat (wenn es bereits vor der

Sitzung ausgeteilt wird) und die Orientierung waumlhrend des Referats minus Es entlastet die Teilnehmer beim Mitschreiben und ermoumlglicht ihnen ein groumlszligeres Maszlig an

Konzentration auf den Vortrag minus Es dient spaumlter zur Wiederholung des Stoffes und zur raschen Einarbeitung in das behan-

delte Thema

Aus dem Gesagten ergibt sich daszlig ein Thesenpapier in der Regel folgende Bestandteile ent-halten sollte minus Es beginnt mit dem Kopf der allgemeine Informationen uumlber das Seminar enthaumllt Semes-

ter und Datum des Referats Art und Titel der Lehrveranstaltung Name des Dozenten Name des Referenten Thema des Referats

minus Aus dem Thesenpapier muszlig die leitende Fragestellung ersichtlich sein unter der Sie das Thema untersuchen

minus Aus dem Thesenpapier muszlig die Gliederung des Referats hervorgehen minus Ein Thesenpapier muszlig Thesen enthalten die den Inhalt bzw die Ergebnisse des Referats

pointiert zusammenfassen und die sich zur Diskussion eignen (dh es muumlssen sich Argu-mente fuumlr und gegen die These finden lassen) Die Thesen sollten auch das Referat mit dem Rahmenthema des Seminars in Beziehung setzen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 64

minus Literaturhinweise Keine umfassende Bibliographie sondern die vollstaumlndigen bibliogra-phischen Angaben der wichtigsten Titel die Sie fuumlr das Referat verwendet haben (getrennt nach Quellen und Literatur)

d) Das Quellenpapier (s Anhang)

3 Die Hausarbeit

Die Seminararbeit ist eine wissenschaftliche Arbeit im Kleinformat Sie folgt im wesentlichen den gleichen Gesetzen wie umfangreichere universitaumlre Qualifikationsarbeiten (Magister- und Zulassungsarbeiten Dissertationen und Habilitationsschriften) Von jenen unterscheidet sie sich lediglich dadurch daszlig sie deutlich kuumlrzer ist einer begrenzteren Fragestellung nachgeht und auf einer schmaleren Basis aus Quellen und Literatur fuszligt Mit der Anfertigung einer Se-minararbeit sind zwei Ziele verbunden Erstens sollen Sie nachweisen daszlig Sie selbstaumlndig wissenschaftlich arbeiten dh einen bestimmten Sachverhalt mit den Methoden und Hilfsmit-teln der Geschichtswissenschaft untersuchen koumlnnen Zweitens sollen Sie das Abfassen wis-senschaftlicher Arbeiten einuumlben um fuumlr die Examensarbeit zu trainieren

a) Die aumluszligere Form der Hausarbeit Die Seminararbeit ist maschinenschriftlich zu erstellen Bitte halten Sie sich bei der Abfas-sung einer Seminararbeit an folgende Hinweise zur (aumluszligeren) Gestaltung minus Papierformat DIN A 4 minus Schriftart TimesTimes New Roman (oder eine aumlhnliche Schrift mit Serifen) minus Schriftgroumlszlige 12 Punkt (im Text) bzw 10 Punkt (in den Fuszlignoten) minus Zeilenabstand 15zeilig (im Text) bzw einzeilig (in den Fuszlignoten) minus Satzspiegel Blocksatz (verwenden Sie die Silbentrennung um bdquoTrennloumlcherldquo zu vermei-

den) minus Seiteneinrichtung Rand oben unten und links mindestens 2 cm rechts 35 cm minus Vergessen Sie die Seitenzahlen nicht minus Blaumltter werden nur einseitig bedruckt minus Textumfang 10-15 Seiten fuumlr eine Proseminararbeit (= 20000-30000 Zeichen) 20-25 Sei-

ten fuumlr eine Arbeit im Hauptseminar (= 40000-50000 Zeichen jeweils mit Leerzeichen) minus Eine Bindung ist nicht erforderlich Geben Sie aber keine lose Zettelsammlung ab son-

dern legen Sie die Seminararbeit in einen Schnellhefter minus Achten Sie auf fehlerfreie Orthographie und Interpunktion sowie korrekte grammatikali-

sche Konstruktionen Eine Seminararbeit muszlig mehrfach Korrektur gelesen werden bevor Sie sie abgeben koumlnnen

b) Der Aufbau der Hausarbeit Der Aufbau folgt im Grundsatz einem einheitlichen Geruumlst Es besteht aus Titelblatt Inhalts-verzeichnis Text (unterteilt in Einleitung Hauptteil und Zusammenfassung) sowie einem Quellen- und Literaturverzeichnis Daran schlieszligt evtl ein Anhang an in welchen ein Abkuumlr-zungsverzeichnis Graphiken Tabellen Bilder und Quellentexte aufgenommen werden koumln-nen Siehe dazu die vier Beispielseiten im Anhang ab Seite 74

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Titelblatt

Das Titelblatt der Seminararbeit muszlig folgende Angaben enthalten minus Lehrveranstaltung (links oben auf dem Titelblatt) Semester Universitaumlt und Institut Na-

me des Dozenten sowie Art und Titel der Lehrveranstaltung minus Titel der Seminararbeit (in der Mitte des Titelblatts in hervorgehobener Schriftgroumlszlige) minus Verfasser (links unten auf dem Titelblatt) Vor- und Nachname Adresse (mit Telefon-

nummer und e-mail) Studienfaumlcher angestrebter Abschluszlig Fachsemester minus Datum der Abgabe der Arbeit

Inhaltsverzeichnis

Das Inhaltsverzeichnis entspricht der (genauen hierarchischen) Gliederung der Seminararbeit Aufgefuumlhrt werden saumlmtliche Kapitel- Unterkapitel- und Abschnittsuumlberschriften mit der An-gabe der jeweiligen Seite auf der sie beginnen Beachten Sie dabei Jedes bdquoErstensldquo braucht ein bdquoZweitensldquo Wenn also beispielsweise ein Unterkapitel nur aus einem Abschnitt besteht fuumlgen Sie keine eigene Abschnittsuumlberschrift ein

Einleitung

Der eigentliche Text der Seminararbeit beginnt mit der Einleitung Die Einleitung besteht aus vier Bausteinen minus In der Einleitung muumlssen Fragestellung und Erkenntnisziel der Arbeit bestimmt werden

Damit definieren Sie den genauen Untersuchungsgegenstand minus Die Einleitung muszlig Informationen uumlber den historischen Zusammenhang enthalten in

dem das Thema von Bedeutung ist Bei der Hausarbeit muumlssen Sie also Ihr Thema in den groumlszligeren Kontext des Seminars einordnen

minus In der Einleitung muumlssen der Forschungsstand und die Quellenlage zur behandelten The-matik sowie die Materialbasis der Arbeit dargelegt und kritisch gewuumlrdigt werden Eine reine Aufzaumlhlung der von Ihnen verwendeten Quellen und Literatur reicht nicht aus Sie muumlssen einen bewertenden Uumlberblick uumlber die vorhandenen Editionen und Forschungsar-beiten geben Ihr Urteil soll kritisch aber in der Sache begruumlndet sein

minus Zudem muszlig die Einleitung das methodische Vorgehen und den Aufbau der Arbeit offen-legen und begruumlnden Sie muumlssen schildern wie Sie von den Fragen zu den Antworten kommen wollen und warum Sie dabei so und nicht anders verfahren

Die Einleitung soll zum Thema hinfuumlhren Ein haumlufiger Anfaumlngerfehler besteht darin den bdquoersten Satzldquo zu vergessen ohne den die Arbeit unvermittelt mit der Tuumlr ins Haus faumlllt Die-sen Fehler vermeiden Sie indem Sie eine der drei gaumlngigen bdquoEroumlffnungenldquo wissenschaftlicher Arbeiten verwenden minus Sie beginnen entweder ereignisgeschichtlich (bdquoAm 17 Juni 1953 ldquo) minus Oder Sie beginnen problemorientiert (bdquoDie Verfassung der Weimarer Republik ldquo) minus Oder Sie beginnen mit einem Quellenzitat das zum Thema hinfuumlhrt

Hauptteil

Im Hauptteil muumlssen die in der Einleitung aufgeworfenen Fragen beantwortet werden Dazu muumlssen Sie historische Strukturen und Ereignisse analysieren Quellen interpretieren und die Ergebnisse der Geschichtswissenschaft kritisch (dh bewertend) diskutieren Nochmals Sie duumlrfen dabei nicht auf der Ebene der reinen Faktenbeschreibung stehenbleiben sondern Sie muumlssen eine problemorientierte Analyse vornehmen indem Sie nach den erklaumlrenden Bezie-hungen zwischen den historischen Tatsachen suchen Dazu muumlssen Sie argumentieren Das

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 66

Ziel lautet eine moumlglichst luumlckenlose Argumentationskette zu bilden die schlieszliglich in the-senhaft formulierten Ergebnissen muumlndet Die Gliederungspunkte des Inhaltsverzeichnisses erscheinen an den entsprechenden Stellen des Textes als Kapitel- Unterkapitel- und Abschnittsuumlberschriften Natuumlrlich muumlssen diese Uumlberschriften auch zu den entsprechenden Textpassagen passen (das ist manchmal gar nicht so einfach) Besonders wichtig ist es die einzelnen bdquoBausteineldquo des Textes miteinander zu verbinden Nicht selten fehlen die Uumlberleitungen zwischen den Kapiteln so daszlig diese unver-bunden aufeinander folgen ndash eine Argumentationskette kann so nicht entstehen Schweifen Sie in der Darstellung nicht vom Thema ab sondern konzentrieren Sie sich darauf die in der Einleitung gestellten Fragen zu beantworten Diese geben Ihnen den roten Faden der Analyse vor Exkurse und alles was nicht unmittelbar zum Thema gehoumlrt sollten Sie vermeiden ndash Sie unterbrechen damit nur den Gang Ihrer Argumentation Sie nutzen den Platz viel besser indem Sie Forschungspositionen erlaumlutern kritisch hinterfragen und ndash wo immer das moumlglich ist ndash einander gegenuumlberstellen

Zusammenfassung

minus Im Fazit der Arbeit greifen Sie die eingangs formulierten Leitfragen wieder auf und be-antworten sie indem Sie Ihre Ergebnisse thesenartig zusammenfassen

minus Hier ist spaumltestens der Ort an dem Sie die eigene (begruumlndete) Meinung kundtun und in Forschungskontroversen Stellung nehmen ndash dabei muumlssen Sie natuumlrlich begruumlnden wa-rum Sie die eine Position verwerfen der anderen zustimmen oder moumlglicherweise eine ei-gene Position beziehen

minus Nach wie vor offene Fragen sollten Sie kenntlich machen ndash das ist keineswegs ein Zei-chen fuumlr die unzureichende Beschaumlftigung mit der Materie sondern ein Indiz fuumlr Problembewuszligtsein

minus Es kann durchaus auch sinnvoll sein weitere Perspektiven des Themas und weiterfuumlhren-de Fragen zu benennen Allerdings sollten Sie dabei vorsichtig sein und keine voumlllig neu-en Themen anreiszligen die nicht mehr behandelt werden koumlnnen

minus Wichtig ist es im Fazit die Relevanz der Darstellung und der Untersuchungsergebnisse fuumlr das uumlbergeordnete Seminarthema darzulegen

Quellen- und Literaturverzeichnis

Im Quellen- und Literaturverzeichnis werden saumlmtliche Werke aufgefuumlhrt die in der Arbeit verwendet worden sind Quellen und Literatur werden dabei getrennt aufgefuumlhrt (zuerst die Quellen danach die Literatur) und jeweils alphabetisch nach den Nachnamen der Verfasser bzw Herausgeber sortiert bei mehreren Titeln des gleichen Autors sortiert man aufsteigend nach dem Erscheinungsjahr Achten Sie unbedingt darauf die bibliographischen Angaben zu den einzelnen Werken vollstaumlndig anzugeben Zur Anzahl der Quelleneditionen und Literaturtitel auf denen Ihre Arbeit beruhen sollte gibt es keine festen Regeln Das haumlngt in erster Linie von Quellenlage und Forschungsstand des jeweiligen Themas ab Um wenigstens einen groben Richtwert anzugeben Eine Proseminar-arbeit sollte wenigstens auf drei Quellen (Editionen Dokumentationen autobiographischen Aufzeichnungen uauml) und zehn Literaturtiteln basieren Grundsaumltzlich gilt natuumlrlich Je breiter Ihre Materialbasis und je intensiver Ihre Auseinandersetzung mit der Forschung ausgefallen ist desto houmlher die Qualitaumlt Ihrer Arbeit Eine haumlufig anzutreffende groszlige Schwaumlche von Anfaumlngerarbeiten besteht darin daszlig sie ganz uumlberwiegend auf Uumlberblicksdarstellungen zuruumlckgreifen Diese Gattung sollen Sie selbstver-staumlndlich auch heranziehen allerdings muumlssen Sie in einem weiteren Arbeitsschritt die thema-tisch einschlaumlgigen Spezialmonographien und Aufsaumltze durcharbeiten da der Forschungspro-zeszlig ja vor allem durch Spezialstudien vorangetrieben wird Nicht selten werden Quellen in

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Seminararbeiten nur bdquokosmetischldquo verwendet indem Zitate in einen fertigen Text eingefuumlgt werden Das ist nicht der Sinn von Quellenarbeit Vielmehr muumlssen Sie einschlaumlgige Editio-nen etc durch- und in Ihre Argumentation einarbeiten

Anhang

Eine Seminararbeit kann auch einen Anhang enthalten Darin koumlnnen je nach Thema Gra-phiken Tabellen oder Quellentexte aufgenommen werden denen fuumlr Ihre Arbeit zentrale Be-deutung zukommt und auf die Sie daher (im Text) detailliert eingehen Grundsaumltzlich sollten Sie jedoch mit diesen Dingen eher sparsam umgehen und sich auf das Unverzichtbare be-schraumlnken Wenn Sie im Text oder in den Fuszlignoten der Arbeit Abkuumlrzungen (etwa fuumlr politische Partei-en) verwenden muumlssen diese in einem Abkuumlrzungsverzeichnis aufgeloumlst werden Davon ausgenommen sind lediglich allgemein uumlbliche Abkuumlrzungen (beispielsweise etc ua evtl usw vgl ggf Bd ders ebd Hg ff Nr)

Verpflichtungserklaumlrung

Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Seminar kein Schein erworben werden kann Dieder Studierende ist durchgefallen Nach dem Beschluszlig der Studienkommission vom 16112005 ist jeder wissenschaftlichen Ar-beit eine Erklaumlrung uumlber das selbstaumlndige Erstellen der Hausarbeit beizufuumlgen Die Erklaumlrung kann auch uumlber die Homepage des Instituts abgerufen werden Erklaumlrung gemaumlszlig sect6 Abs 4 AT PO BA sect 21 Abs 4 MagisterPO sect 17 Abs 8 VO Erste Staatspruumlfung Lehramt

Ich erklaumlre daszlig ich die vorgelegte Arbeit selbstaumlndig verfaszligt und nur die angegebenen Quel-len und Hilfsmittel benutzt habe Woumlrtlich oder dem Sinn nach aus anderen Werken entnom-mene Stellen sind unter Angabe der Quelle kenntlich gemacht

Mir ist bekannt daszlig bei Feststellung eines Taumluschungsversuchs die Leistung als nicht er-bracht gilt

Datum Unterschrift

Name Vorname

Anschrift

Matrikelnummer

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 68

c) Zehn Basisregeln fuumlr die sprachliche Gestaltung wissenschaftlicher Hausarbeiten 1 Bilden Sie vollstaumlndige Saumltze Jeder Aussagesatz braucht ein Subjekt und ein Praumldikat

(= konjugiertes Verb) 2 Es gilt der Grundsatz ein Gedanke pro Satz Fuumlr einen neuen Gedanken benoumltigen Sie

einen neuen Satz Vermeiden Sie insbesondere Satzanschluumlsse mit bdquowasldquo bdquowobeildquo uauml (Beispiel bdquoDies hatte zur Folge daszlig ldquo statt bdquo was zur Folge hatte daszlig ldquo)

3 Hauptsachen gehoumlren in Hauptsaumltze Nebensachen in Nebensaumltze Stellen Sie wichtige Informationen immer in einen Hauptsatz Ein Nebensatz kann ergaumlnzende undoder Hin-tergrundinformation enthalten

4 Achten Sie auf korrekte grammatische Bezuumlge Pronomen wie bdquoerldquo und bdquosieldquo beziehen sich immer auf das zuletzt vorausgegangene maskuline bzw feminine Substantiv Be-zieht sich die Aussage auf Personen oder Dinge deren Erwaumlhnung im Text weiter zu-ruumlckliegt muumlssen diese erneut benannt werden

5 Achten Sie auf die kohaumlrente Verwendung zweiteiliger Ausdruumlcke bdquosowohl als auchldquo bdquonicht nur sondern auchldquo bdquoeinerseits andererseitsldquo bdquozum einen zum anderenldquo bdquozwar aberldquo bdquovon bisldquo Der erste Teil verlangt hier immer auch den zweiten

6 Tempus Historische Sachverhalte werden in der Vergangenheitsform wiedergegeben (Beispiel bdquoIm Jahre 1517 traf Karl I zum ersten Mal auf der iberischen Halbinsel einldquo) Eine Ausnahme bilden Bezugnahmen auf Textaussagen Diese koumlnnen im Praumlsens formu-liert sein da die Aussagen auch heute noch in den Texten stehen (Beispiel bdquoJean Bodin erklaumlrt in seinem Werk sbquoSix Livres de la Reacutepubliquersquo die Souveraumlnitaumlt zum Grundprinzip des Staatesldquo)

7 Indirekte Rede Aussagen Urteile und Meinungen von Anderen werden in der Regel im Konjunktiv wiedergegeben Dies gilt sowohl fuumlr Stellungnahmen historischer Personen als auch fuumlr diejenigen wissenschaftlicher Autoren (Beispiel bdquoFriedrich Edelmayer ver-tritt die Auffassung dass im 17 Jahrhunderts ein grundlegender Strukturwandel der spa-nischen Gesellschaft zu beobachten seildquo) Steht der Hauptsatz in der Vergangenheits-form erfordert die indirekte Rede den Konjunktiv II bzw die Umschreibung mit bdquowuumlrdeldquo (Beispiel bdquoKritiker warfen den Guumlnstlingen den sogenannten sbquovaacutelidosrsquo vor sie miszligbrauchten das Vertrauen des Koumlnigs zu ihrem eigenen Vorteilldquo)

8 Vermeiden Sie umgangssprachliche Ausdruumlcke (Dazu gehoumlren Formulierungen wie bdquoich findeldquo bdquonun malldquo bdquonoch lange nichtldquo sowie Redewendungen wie bdquoauf den Putz hauenldquo bdquoin die gleiche Kerbe schlagenldquo usw) Schreiben Sie beispielsweise bdquonoch einmalldquo oder bdquoerneutldquo statt bdquonoch malldquo und bdquozunaumlchst einmalldquo statt bdquoerstmalldquo

9 Verwenden Sie einen sachlichen Stil Vermeiden Sie moralisch wertende Ausdruumlcke wie bdquoblutruumlnstigldquo bdquofurchtbarldquo bdquoentzuumlckendldquo bdquotapferldquo bdquoschockierendldquo bdquoverwerflichldquo uauml ndash es sei denn Sie geben sie ausdruumlcklich als Meinung Anderer wieder

10 Einige Regeln zur Vermeidung der haumlufigsten Interpunktionsfehler Ein Komma steht ua

minus zwischen gleichrangigen Teilsaumltzen die durch eine entgegenstellende Konjunktion (zB aber sondern doch) verbunden sind

minus vor undoder nach einem Infinitiv wenn dieser durch eine Wortgruppe oder ein hinwei-sendes Wort angekuumlndigt wird (Beispiel bdquoEs war sein Ziel die Gunst des Koumlnigs zu er-langenldquo)

minus vor undoder nach einem Relativsatz Monika Hoffmann Deutsch fuumlrs Studium Grammatik und Rechtschreibung Paderborn 2005 Das Buch erklaumlrt von den Komma- bis hin zu Konjunktivregeln verstaumlndlich die Grundregeln der Rechtschreibung und Grammatik Sie finden darin zahlreiche auf das wissenschaftliche Arbeiten zugeschnittene Sprach-Uumlbungen

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d) Zitation Eine der unveraumluszligerlichen Grundlagen der Wissenschaft ist die Nachpruumlfbarkeit der gemach-ten Angaben Jede Ihrer Angaben sei es aus Quellen oder aus der Literatur muszlig es dem Leser ermoumlglichen Ihre Zitate Argumente Interpretationen und Informationen nachzupruumlfen und womoumlglich korrigieren zu koumlnnen Daher ist es unabdingbar die von anderen uumlbernommenen Aussagen kenntlich zu machen Geschieht dies nicht macht sich der Verfasser des Plagiats schuldig Aussagen anderer werden entweder als Paraphrase in indirekter Rede uumlbernommen oder als woumlrtliches Zitat das in doppelte Anfuumlhrungszeichen gesetzt werden muszlig Dies gilt sowohl fuumlr Zitate und Uumlbernahmen aus der Forschungsliteratur als auch fuumlr Quellen Im Rah-men einer Seminararbeit haben Zitate mehrere Funktionen minus Quellenzitate belegen eigene Thesen minus Zitate aus der Literatur stuumltzen eigene Aussagen und dienen der Beweisfuumlhrung innerhalb

der Argumentation minus Quellenzitate koumlnnen die Arbeit konkretisieren sie anschaulicher und lebendiger machen Gehen Sie sparsam vor allem mit laumlngeren woumlrtlichen Zitaten um Sie muumlssen sich in der Ar-beit von der Sprache der Quellen loumlsen da Sie ansonsten Gefahr laufen implizit Wertungen der Quellentexte zu uumlbernehmen die Sie gar nicht uumlbernehmen wollen Fuumlr viele Sachverhalte und Phaumlnomene hat die Forschung gliedernde Begriffe entwickelt die Sie aus der Literatur kennen und nutzen sollten Versuchen Sie uumlbernommene Aussagen soweit wie moumlglich in eigenen Worten wiederzugeben Bloszliges Paraphrasieren von Quellen und Literatur oder die endlose Aneinanderreihung von Zitaten zeigen die mangelnde geistige Durchdringung der Thematik Zudem ersetzen Zitate keineswegs die Thesen sie dienen lediglich dazu diese zu untermauern Auch spricht ein Zitat keineswegs fuumlr sich selbst es muszlig vielmehr genau inter-pretiert werden Was besagt das Zitat im Kontext Ihrer Untersuchung Rein illustrative Zitate sind hingegen uumlberfluumlssiger Zierrat und daher verzichtbar

Formale Regeln der Zitation

minus Oberster Grundsatz Eine sinnvolle einheitliche und genaue Wiedergabe von Angaben soll die Nachvollziehbarkeit und Wiederauffindbarkeit der zitierten Werke sicherstellen

minus Woumlrtliche Zitate muumlssen in doppelte Anfuumlhrungszeichen gesetzt werden minus Achten Sie auf Genauigkeit Bei woumlrtlichen Zitaten ist eine Veraumlnderung des Wortlauts

unzulaumlssig Nicht das Zitat muszlig sich dem Text anpassen sondern umgekehrt Zulaumlssig ist lediglich die Kasusaumlnderung bei einzelnen Woumlrtern die allerdings in eckigen Klammern kenntlich zu machen ist17

minus Nur eindeutige Druckfehler werden mit [sic] gekennzeichnet und so uumlbernommen18 Al-tertuumlmliche Schreibweisen die nach heutigem Duden zwar falsch oder unuumlblich sind zur Zeit ihrer Abfassung aber den grammatischen bzw orthographischen Regeln entsprach werden ohne Kennzeichnung uumlbernommen (z B bdquodaszligldquo statt bdquodassldquo)19

17 Beispiel Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf der Bevoumllkerung in dem die bayerischen Landesplaner einen

bdquozuverlaumlssige[n] gesamtwirtschaftliche[n] Maszligstab fuumlr das Ausmaszlig der Strukturmaumlngelldquo erblickten konnte in den ausgewaumlhlten Landkreisen des Bayerischen Waldes nicht mit dem Bundesdurchschnitt Schritt halten

18 Beispiel Das Deutsche Schiffahrtsmuseum [sic] ist das deutsche Nationalmuseum fuumlr die Geschichte der Schifffahrt

19 Beispiel Georg Dehio Geschichte des Erzbistums Hamburg-Bremen bis zum Ausgang der Mission Berlin 1877 S 172 Sowol Heinrichrsquos II als Konradrsquos II Wuumlnsche gingen nicht houmlher hinaus als die Nordgrenze ertraumlglich ruhig und die saumlchsischen Groszligen nicht zu maumlchtig zu wissen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 70

minus Laumlngere Zitate koumlnnen gekuumlrzt werden was mit [] zu kennzeichnen ist Kuumlrzungen eines Zitats duumlrfen jedoch unter keinen Umstaumlnden den Sinn der Originalaussage veraumlndern o-der gar verdrehen20

minus Erklaumlrende Ergaumlnzungen im Zitat werden ebenfalls in eckige Klammern gesetzt (ggf mit dem Zusatz wer die Veraumlnderung vorgenommen hat)21

minus Hervorhebungen im Original muumlssen im Zitat uumlbernommen werden In der Fuszlignote ist darauf hinzuweisen wer die Hervorhebung vorgenommen hat (also bdquoHervorhebung im Originalldquo oder bdquoHervorhebung durch [Autorenkuumlrzel]ldquo)

minus Fremdsprachige Zitate Lateinische englische und franzoumlsische Zitate muumlssen nicht uumlber-setzt werden Bei Zitaten in anderen Sprachen sollte eine Uumlbersetzung in der Fuszlignote an-gegeben werden

minus Zitieren Sie nach Moumlglichkeit immer aus dem Original vermeiden Sie soweit es geht Zitate aus zweiter Hand Wenn das Original nicht beschafft werden kann und Sie daher eine Quelle nach einem Literaturtitel zitieren muumlssen Sie in der Fuszlignote die Originalquelle sowie den Titel des Werkes angeben nach dem Sie die Que 22lle zitieren

minus Ein Zitat im Zitat wird durch einfache Anfuumlhrungszeichen kenntlich gemacht23 minus Zitate ab einer Laumlnge von drei Textzeilen werden eingeruumlckt und einzeilig gesetzt

Zitierfaumlhigkeit

Es gibt Informationsquellen die Sie zwar nutzen koumlnnen die aber nicht zitierfaumlhig sind Dazu gehoumlren allgemeinbildende Lexika und Enzyklopaumldien (Brockhaus Meyer Herder Duden etc) eher populaumlre Nachschlagewerke (z B Das Mittelalter von A bis Z Taschenlexikon Dreiszligigjaumlhriger Krieg) sowie populaumlre Sachliteratur Ausschlaggebend fuumlr die Zitierfaumlhigkeit ist einerseits die Namhaftmachung eines Urhebers der Information (namentlich gekennzeich-nete Stichwoumlrter in Lexika etc) andererseits die Ferne der Informationen zu Quellen und For-schung Fuumlr jedes Thema das Sie bearbeiten gibt es genuumlgend serioumlse und zitierfaumlhige leicht zugaumlngliche Informationen (vgl Abschnitt II 1 Basisinformation) so daszlig Sie nicht auf quel-len- und forschungsgestuumltzte Informationen zuruumlckgreifen muumlssen

Quellenzitate [Name] Werk (oft als Abkuumlrzung) quelleneigene Aufteilung Buch Kapitel Jahr Abschnitt

Paragraph etc

Plin nat 37 59-61 = C Plinius Secundus Maior naturalis historia Buch 37 Abschnitte 59-61

Aug civ dei 215 = Augustinus De civitate Dei Buch 21 Kapitel 5

minus Beachten Sie so verfaumlhrt man bei dem gesamten Kanon griechlat Autoren der Antike oft auch bei Kirchenvaumltern viele griechische Werke haben lateinische Titelvarianten unter denen zitiert werden kann

Dioskurides Materia medica fuumlr περὶ ὕλης ἱατρικῆς

20 Beispiel In den Augen der Landesplaner muszligten bdquodie Verbesserung der Infra- und Agrarstruktur die Indust-

rialisierung und die uumlbrigen zur Hebung der Wirtschaftskraft im Grenzgebiet notwendigen Maszlignahmen [] als Teile einer in sich geschlossenen Strukturpolitik verstanden werdenldquo

21 Beispiel bdquoIm Gegenteil die [gemeint sind die ehemaligen Nationalsozialisten JB] regieren heute noch besser wie [sic] fruumlher und wenn irgendwo der Nationalsozialismus neu entstehen wuumlrde so waumlre dies da-hier moumlglichldquo

22 Die Fuszlignote eines solchen Zitats das Sie aus der Literatur zitiert haben muumlszligte dann beispielsweise so aus-sehen Wochenbericht der Intelligence Division von OMGBy vom 1941946 zit nach Woller Hans Ge-sellschaft und Politik in der amerikanischen Besatzungszone Die Region Ansbach und Fuumlrth Muumlnchen 1986 S 135 f

23 Beispiel bdquorsquoRemo cum fratre Quirinusrsquo so pries Vergil das Ende des Bruderkrieges und die wiederhergestell-te Herrschaft des Gesetzesldquo

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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Bei Werken ohne Verfasser wie manchen Annalen oder Chroniken nach der dortigen Zaumlhlung eben-

falls bei Volksrechten (Leges)

Ann Fuld ad 840 ad a 840 a 840 = Annales Fuldenses fuumlr das Jahr 840

minus Eine quellenimmanente Zaumlhlung muumlssen Sie immer angeben Sie dient dazu unabhaumlngig von Edi-tionen oder Uumlbersetzungen die verwiesene Stelle aufzufinden manchmal in Konkordanzen zB bei Briefeditionen mit unterschiedlicher Zaumlhlung (Beispiel Einhardbriefe hg v K Hampe (MGH Epistolae Karolini aevi III) Berlin 1898 S 107f) Die Editionen auf die man sich selbst bezieht stehen in der Literaturliste

Bei Herrscherurkunden (von Kaisern und Koumlnigen) wird die Nummer der Urkunde in der jeweiligen Edition angegeben Die uumlbliche Kurzform zur Zitation einer Urkunde in den MGH setzt sich aus der Abkuumlrzung fuumlr Urkunde bzw Diplom (D bei Verweis auf mehrere Diplome DD) und dem Herrscherkuumlrzel ggf samt Ordnungszahl (etwa LD = Ludwig der Deutsche O II = Otto II) zu-sammen Dazu kommt das Datum der Urkunde gegenlaumlufig notiert Im Quellenverzeichnis werden Urkunden nicht einzeln aufgenommen sondern nur der jeweils benuumltzte Band der Urkundensamm-lung

middot DLD 156 874 Mai 4

middot DDLD 156 157 und 160

im Quellenverzeichnis

middot Die Urkunden Ludwigs des Deutschen Karlmanns und Ludwigs des Juumlngeren hg v Paul Kehr (MGH DD regum Germaniae ex stirpe Karolinorum 1) Berlin 1934

Bei Privaturkunden (alle Aussteller auszliger Kaisern Koumlnigen und Paumlpsten) wird uumlblicherweise der Titel des Urkundenbuches verkuumlrzt (UB fuumlr Urkundenbuch + Name des Klosters der Stadt der Region) und die Nummer der Urkunde genannt mit dem gegenlaumlufig notierten Datum

middot UB Weiszligenburg Nr 4 667 Aug 4

im Quellenverzeichnis

middot Traditiones Wizenburgenses Die Urkunden des Klosters Weiszligenburg 661-864 Gloumlckner Karl Doll Anton (Hg) Darmstadt 1979

Bibelzitate Buch Kapitel Vers[e]

Bei Bibelstellenangaben werden Kapitel und Vers durch Komma ohne Spatium voneinander abge-setzt Mk 14 1 Kor 135 Deut 56-22 (= Deuteronomium Kapitel 5 Verse 6-22 ndash Die Zehn Ge-bote)

Einzelne Verse werden durch Punkt ohne Spatium voneinander abgesetzt Mt 122513

Stellen aus verschiedenen Kapiteln bzw aus verschiedenen Buumlchern werden durch Semikolon und folgendem Spatium voneinander abgesetzt Mt 614 1835 Mk 1125

Mit bdquoparldquo wird auf synoptische Parallelstellen verwiesen Mt 69ndash13 par Lk 112ndash4 bzw Mt 69ndash13 par Mk 1127ndash33 par Mt 2123ndash27

minus Die 5 Buumlcher Mose werden mit ihrem Namen angegeben Ex = Exodus = 2 Buch od Deut= Deuteronomium = 5 Buch die Apostelgeschichte nach ihrem lateinischen Namen Acta Apostolo-rum mit Act abgekuumlrzt Es gibt Unterschiede der kath und der protest Bibel Die Zaumlhlung des Psalter ist unterschiedlich (zB Ps 118 Vulgata = Ps 119 Lutherbibel) auch innerhalb der Psal-men Einige Buumlcher der Vulgata der offiziellen kath Bibel wurden von Luther nicht aus dem Ur-

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 72

text uumlbersetzt III Makkabaumler (Makk) Jesus Sirach (Sir od Ecc = Ecclesiasticus) ua Heute sollte man sich auf die oumlkumenische Einheitsuumlbersetzung beziehen die alle Buumlcher enthaumllt an-sonsten koumlnnen die Zitate mit dem Zusatz bdquoVulgldquo bzw bdquoLutherldquo versehen werden

Quellenangabe minus bei Abkuumlrzungen der antiken Literatur Der kleine Pauly Lexikon der Antike hg v K Ziegler W Sontheimer Stuttgart 1964 Bd 1 S

XXI-XXVI oder LPh

minus bei theologischen Abkuumlrzungen des Christen- und Judentums Theologische Realenzyklopaumldie (TRE) Abkuumlrzungsverzeichnis 2 uumlberarbu erweit Aufl Berlin

New York 1994 (enorm umfangreich)

Angabe der Quelle in der Fuszlignote Wenn die Quelle im Text zitiert wurde sieht die Fuszlignote folgendermaszligen aus 1Varius nobis fuit sermo ut in convivio nullam rem usque ad exitum adducens sed aliunde alio tran-

siliens (Sen ep 7642)

Bei der Paraphrasierung einer Quelle wird nur die entsprechende Stelle genannt

Cass Dio 72352

Bibliographische Angabe der literarischen Quellen im Quellenverzeichnis Texteditionen

Name evtl Vorname (des antiken Autors) Titel hg v Vorname Name (des Herausgebers Editors) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (der edierten Ausgabe)

Beispiel Seneca Lucius Annaeus De beneficiis hg v Karl Hosius (BT) Leipzig 1914

Uumlbersetzungen

Name Vorname Titel latdt (zB) (evtl Reihe in der die Uumlbersetzung erschienen ist) hg u uumlbers v Vorname Name (des Uumlbersetzers) Erscheinungsort Erscheinungsjahr (der Uumlbersetzung)

Beispiel Seneca Lucius Annaeus Philosophische Schriften latdt hg u uumlbers von Manfred Rosen-bach Darmstadt 1969

Zitation von archivalischen Quellen (Besonderheiten einzelner Archive beachten) Beispiele

Beispiel aus dem Bestand des Staatsarchivs Bremen Senatsregistratur Aktenverzeichnis zu Auswei-sungen 3-A10 Nr 1-

Einzelakte

Beschwerde des russischen Staatsangehoumlrigen Kaufmann Josef Lewkowsky gegen die Beschluumlsse der Polizeikommission betr Seine Ausweisung als laumlstiger Auslaumlnder in StHB 3-10 Nr 212

Dokument aus dieser Akte

Offizialbericht der Polizeikommission Bremen an den Praumlsidenten des Senats Buumlrgermeister Dr Do-nandt vom 31101922 in StHB 3-A10 Nr 212

Beispiel aus dem Bestand des Bundesarchivs Nachlaumlsse

Brief Charlotte von Hadelns an Freiherr von Medem vom 19 Juni 1930 in Barch NL 235 Renzetti Aktenband 2 Korrespondenz 1930

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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e) Belegtechnik Im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit muszlig die Herkunft der wiedergegebenen Informa-tionen unbedingt belegt werden denn nur so werden die Ergebnisse und Thesen nachpruumlfbar und damit wissenschaftlich verwendbar Zitate und Paraphrasen Einzelinformationen Ereig-nisfolgen sowie uumlbernommene Gedankengaumlnge und Thesen muumlssen durch die Angabe des Fundorts (genaue bibliographische Angaben von Monographie Aufsatz oder Quelle) und der Fundstelle (genaue Angaben der Seitenzahl) belegt werden Dies geschieht in Form von Fuszlig-noten die in einer wissenschaftlichen Arbeit mehrere Funktionen haben minus Sie dienen dem Beleg von Informationen und eigenen Aussagen minus Sie koumlnnen Sachkommentare Erlaumluterungen und ggf Modifizierungen enthalten die den

Textfluszlig hemmen oder den Gang der Argumentation unterbrechen wuumlrden minus Sie koumlnnen Querverweise auf andere Passagen innerhalb der eigenen Arbeit enthalten

(was jedoch im Rahmen einer Seminararbeit in der Regel nicht noumltig ist) minus Sie koumlnnen eine vertiefte Auseinandersetzung mit der wissenschaftlichen Literatur enthal-

ten Generell gilt jedoch Schreiben Sie keinen bdquoParalleltextldquo innerhalb der Fuszlignoten Wichtige Informationen gehoumlren in den Text dieser muszlig auch ohne die Lektuumlre der Fuszlignoten verstaumlnd-lich sein Auch bezuumlglich der Frage wie viele Fuszlignoten pro Seite zu setzen sind gibt es keine festen Regeln Als Anhaltspunkt fuumlr Proseminararbeiten koumlnnen vier bis fuumlnf Fuszlignoten pro Seite gelten

Formalia

minus Fuszlignoten werden einzeilig in Schriftgroumlszlige 10 Punkt (TimesTimes New Roman) gesetzt minus Die Fuszlignoten werden im gesamten Text fortlaufend numeriert (bei umfangreicheren Ar-

beiten empfiehlt es sich dagegen die Fuszlignoten kapitelweise zu numerieren) minus Fuszlignoten werden im Text durch hochgestellte arabische Ziffern kenntlich gemacht Je

nach Bezug stehen sie hinter einem Wort einem Satz oder (als Sammelbeleg) am Ende eines Absatzes Woumlrtliche Zitate muumlssen in jedem Fall unmittelbar belegt werden

minus Fuszlignoten werden orthographisch wie ein vollstaumlndiger Satz behandelt deswegen begin-nen sie mit einem Groszligbuchstaben und enden mit einem Punkt24 Absaumltze in Fuszlignoten sind unuumlblich

minus Belegfuszlignoten muumlssen die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben der zitierten Quel-len- und Literaturtitel enthalten Wenn Sie einen Titel mehrfach zitieren ist ab der zweiten Nennung die Zitation mit Kurztitel statthaft Nicht erlaubt ist dagegen das Kuumlrzel bdquoaaOldquo (bdquoam angegebenen Ortldquo)

Beispiele fuumlr die korrekte Titelangabe in den Fuszlignoten

minus Sie beziehen sich erstmals in Ihrer Arbeit auf ein Buch Deshalb geben Sie die vollstaumlndi-gen bibliographischen Angaben und die Seitenzahl an auf die Sie sich beziehen25

minus In der direkt darauf folgenden Fuszlignote verweisen Sie noch einmal auf dieses Buch aber auf eine andere Seite26

minus In der dritten Fuszlignote geben Sie einen Aufsatz an den Sie erstmals heranziehen In die-sem Fall muumlssen Sie sowohl die Seitenangaben des ganzen Aufsatzes angeben als auch die Seitenangabe auf die Sie sich in diesem Fall konkret beziehen27

24 Dies auch bei Fuszlignoten mit unvollstaumlndiger Syntax 25 Beispiel Kaufmann Doris Frauen zwischen Aufbruch und Reaktion Protestantische Frauenbewegung in

der ersten Haumllfte des 20 Jahrhunderts Muumlnchen 1988 S 97 26 Ebd S 79

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 74

minus Nun verwenden Sie abermals das Buch von Doris Kaufmann Da Sie das Werk schon zi-tiert haben genuumlgt nun die Angabe des Autors und ein Kurztitel des Buchs28

minus In der naumlchsten Fuszlignote beziehen Sie sich nochmals auf dieses Buch und zwar auf diesel-be Seite wie in der vorherigen Fuszlignote29

minus Nun zitieren Sie im Text eine Quelle aus einer Quellenedition Dazu muumlssen Sie die An-gabe des verwendeten Quellenstuumlcks sowie die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben der Edition anfuumlhren30

minus Schlieszliglich benutzen Sie noch einen Quellentext der nicht in einer Quellenedition abge-druckt ist sondern in einer darstellenden wissenschaftlichen Arbeit zu Ihrem Thema Auch hier nennen Sie zunaumlchst die Angabe zur Quelle Dann verweisen Sie mit bdquozit nachldquo auf die Studie aus der Sie das Zitat entnommen haben Fuumlr diese Studie fuumlhren Sie wie-derum die vollstaumlndigen bibliographischen Angaben auf31

Literatur zur Anfertigung einer Hausarbeit Baumlnsch Axel Wissenschaftliches Arbeiten Muumlnchen 82003

Buumlnting Karl-Dietrich ua Schreiben im Studium mit Erfolg Ein Leitfaden Berlin 2000

Eco Umberto Wie man eine wissenschaftliche Abschluszligarbeit schreibt Heidelberg 1988

Hoffmann Monika Deutsch fuumlrs Studium Grammatik und Rechtschreibung Paderborn ua 2005

Kruse Otto Keine Angst vor dem leeren Blatt Ohne Schreibblockaden durchs Studium Frankfurt am Main New York 92002

Niederhauser Joumlrg Die schriftliche Arbeit Ein Leitfaden zum Schreiben von Fach- Seminar- und Abschlussarbeiten in der Schule und beim Studium Mannheim 2000

Nolte Paul Die Seminararbeit Hinweise zur formalen und inhaltlichen Gestaltung online in httpwwwgeschkultfu-berlindeefmiarbeitsbereicheab_noltearbeitstechnikenarbeitspapiereNolte_Seminararbeitpdf (PDF-Datei) (Stand 15042009)

Poenicke Klaus Wie verfaszligt man wissenschaftliche Arbeiten Ein Leitfaden vom 1 Semester bis zur Promotion Mannheim ua 21988

Schroumlder Henrik Steinhaus Ingo Mit dem PC durchs Studium Eine praxisorientierte Einfuumlhrung Darmstadt 2000 (Nuumltzliche Einfuumlhrung in das Abfassen einer wissenschaftlichen Arbeit mit dem PC vor allem fuumlr Computer-Neulinge zu empfehlen)

Standop Ewald Die Form der wissenschaftlichen Arbeit Heidelberg 131990

27 Sommer Walter Chinas langer Marsch ins 20 Jahrhundert Zur Modernisierung einer traditionsreichen

Hochkultur in GWU 49 (1998) S 326-345 hier S 333 28 Kaufmann Frauen zwischen Aufbruch und Reaktion S 114 29 Ebd 30 Artikel 2 der Austraumlgal-Ordnung des Deutschen Bundes vom 16 Juni 1817 in Huber Ernst Rudolf (Hg)

Dokumente zur deutschen Verfassungsgeschichte Bd 1 Deutsche Verfassungsdokumente 1803-1850 Stutt-gart ua 31978 S 114 ff hier S 114

31 Brief Koumlnig Ludwigs I an Ludwig Fuumlrst zu Oettingen-Wallerstein vom 1 Maumlrz 1835 zit nach Gollwitzer Heinz Ludwig I von Bayern Koumlnigtum im Vormaumlrz Eine politische Biographie Muumlnchen 1997 S 395

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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VI Standards in der Lehre

Auf einer Sitzung am 2 Februar 2005 haben sich die Lehrenden am Institut fuumlr Geschichts-wissenschaft der Universitaumlt Bremen auf gemeinsame Standards in Lehre und Pruumlfungen ver-staumlndigt Demnach sind in den Lehrveranstaltungen bestimmte unten aufgefuumlhrte Leistungen zu erbringen Zugleich werden die unten ebenfalls genannten allgemeinen Inhalte angeboten Der folgende Katalog ist fuumlr die Lehrenden und fuumlr die Studierenden verpflichtend Er wird in geeigneter Weise publiziert und insbesondere den Studierenden bekannt gemacht

I Lehre

Proseminar (einschlieszliglich Tutorium) allgemeine Inhalte

- fachspezifische Methoden Quellen zu finden und auszuwerten (Heuristik Kritik Analyse Interpretation)

- fachspezifische Anleitung der Bibliotheksbenutzung - fachspezifische Anleitung zum Bibliographieren (traditionelle und elektronische Me-

dien) - Kenntnis von Handbuumlchern Uumlberblickswerken Zeitschriften - qualifizierter Umgang mit dem Internet - Techniken des Exzerpierens - Vorbereitung Praumlsentation und Kritik muumlndlicher Beitraumlge - Methoden der Ergebnissicherung (Protokoll) - Anleitung zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

fuumlr eine erfolgreiche Teilnahme obligatorisch

- regelmaumlszligige Teilnahme und aktive Mitarbeit o Sitzungen duumlrfen houmlchstens zweimal und jeweils unter Vorlage einer Ent-

schuldigung versaumlumt werden o regelmaumlszligige Lektuumlre auch fremdsprachiger Texte

- Kurzreferat (mit Thesenpapier) sowie kleinere schriftliche Arbeiten (zB Exzerpt Protokoll Rezension) die Vorbesprechung von Thesenpapier und Referat ist ver-pflichtend

- Erstellung einer Bibliographie ndash Quellen und Literatur (Monographien und Aufsaumltze) ndash fuumlr die Hausarbeit mit anschlieszligender Besprechung

- Schriftliche Hausarbeit (20000-30000 Zeichen = 10-15 Normseiten) anhand einer Fragestellung und mit verpflichtender Vorbesprechung in der Sprechstunde

o die Hausarbeit schlieszligt die Interpretation von Quellen ein o Abgabe bis zum Ende des Semesters

- der bdquofachdidaktische Anteilldquo fuumlr Studierende in Lehramtsstudiengaumlngen orientiert sich an den Anforderungen eines didaktischen Entwurfs

Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Proseminar kein Schein erworben werden kann Dieder Studierende ist durchgefallen

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 76

b Hauptseminar allgemeine Inhalte

- Begleitung bei der selbstaumlndigen Vertiefung der in den Proseminaren eingefuumlhrten methodischen und arbeitstechnischen Kenntnisse und Fertigkeiten (so)

fuumlr eine erfolgreiche Teilnahme obligatorisch

- regelmaumlszligige Teilnahme und aktive Mitarbeit o Sitzungen duumlrfen houmlchstens zweimal und jeweils unter Vorlage einer Ent-

schuldigung versaumlumt werden o regelmaumlszligige Lektuumlre auch fremdsprachiger Texte

- muumlndliches Referat oder muumlndliche Problemaufarbeitung und Diskussionsleitung - selbstaumlndiges Bibliographieren - schriftliche Hausarbeit (40000-50000 Zeichen = 20-25 Normseiten) anhand einer

Fragestellung und mit verpflichtender Vorbesprechung in der Sprechstunde Plagiate und Plagiatsversuche fuumlhren automatisch dazu daszlig im betreffenden Hauptseminar kein Schein erworben werden kann Derdie Studierende ist durchgefallen

II Pruumlfungen

Zwischenpruumlfung

- die bdquopruumlfungsrelevante Studienleistungldquo (PSL) wird zusaumltzlich zu den obligatorischen Leistungen fuumlr Proseminare erbracht

- gepruumlft werden Methoden wissenschaftlichen Arbeitens (vgl Merkblatt zur Zwi-schenpruumlfung) und ein mit den Pruumlferinnen oder Pruumlfern vereinbartes Thema

- spaumltestens zwei Wochen vor der Pruumlfung sind beiden Pruumlferinnen oder Pruumlfern eine Literaturliste (ca 10-15 Titel ohne Handbuchartikel gezaumlhlt) und ein Thesenpapier als Voraussetzung und Grundlage einzureichen

Auch fuumlr Magisterabschluszligpruumlfungen und das erste Staatsexamen werden in der Regel The-senpapiere verlangt

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

77

VII Studierwerkstatt

Die Studierwerkstatt ist eine Einrichtung der Universitaumlt Bremen In 1-2-taumlgigen Workshops (Modulen) vermitteln wir bdquoSchluumlsselkompetenzenldquo fuumlr ein erfolgreich(er)es Studium Bei uns lernen Sie methodisches bdquoHandwerkszeugldquo um noch zielgerichteter und effektiver studieren zu koumlnnen

Das Angebot der Studierwerkstatt umfaszligt

bull Unterschiedliche Lern- und Arbeitstechniken fuumlr das Studium

bull Verbesserung der Selbstorganisation durch ein optimales Zeitmanagement

bull Methoden gezielter Pruumlfungsvorbereitungen und Streszligabbau

bull Praumlsentationstechniken fuumlr den Vortrag

bull Grundtechniken des wissenschaftlichen Schreibens (fuumlr Haus- und Abschluszligarbeiten)

bull Hilfe im Schreibprozeszlig wissenschaftlicher Arbeiten durch ein Formulierungstraining

Das Programm der Studierwerkstatt ist in Grundlagen- und Themenmodule unterteilt die auf die spezifischen Anforderungen im Studium zugeschnitten sind

Neben den Workshops zur Optimierung der Studierfaumlhigkeit bietet die Studierwerkstatt fuumlr die Tutorinnen und Tutoren der Universitaumlt Bremen Themen-Workshops zur Anleitung von Lerngruppen an In diesen hochschuldidaktischen Schulungen werden die angehenden Lern-gruppenleiter auf ihre Rolle mit grundlegendem didaktischem Handwerkszeug vorbereitet In Rollenspielen wird das Erlernte unmittelbar erprobt und sowohl die kommunikative wie die soziale Kompetenz verbessert

bull Tutorenschulung ndash Grundkurs

bull Tutorenschulung ndash Aufbaukurs

bull Lehren lernen fuumlr Praktikumsbetreuer(innen) und Uumlbungsgruppenleiter(innen) in naturwis-senschaftlichen Faumlchern

Anmeldung zu allen Workshops der Studierwerkstatt uumlber die Homepage Saumlmtliche Seminare sind teilnehmerbegrenzt Um die Anmeldungen verbindlich zu machen ist eine Gebuumlhr von jeweils 8- euro zu entrichten Die Gebuumlhr ist sofort nach Anmeldung in bar bei Frau Dittmer VWG 0190 Montag ndash Freitag 900 bis 1200 Uhr zu bezahlen Die Einzahlungsquittung gilt als Anmeldebeleg Kontakt Verwaltungsgebaumlude Uni Bremen 28359 Bremen 0421 2182728 wwwstudierwerkstattuni-bremende

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 78

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

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VIII Anhang

Beispiele fuumlr

Quellenblatt fuumlr ein Referat

Titelblatt einer Hausarbeit

Inhaltsverzeichnis

Bibliographie

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Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

81

Universitaumlt Bremen FB 8 Institut fuumlr Geschichtswissenschaft

Art der Veranstaltung (zB Wahlpflichtbereich II General Studies) Titel der Veranstaltung Dozent Titel Vorname Name Wintersemester Sommersemester 200x0y

Titel der Hausarbeit Untertitel

Vorname Name der Verfasserin des Verfassers wohne in der und der Straszlige in der und der Stadt bzw Anschrift ersetzt durch die e-mail-Adresse bin im so und sovielten Semester und studiere Fach A Fach B Abschluszlig Matr Nordm XXXXXXX

Bremen Tag Monat Jahr

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen 82

Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung Seitenzahl 11 Forschungsstand und Quellenlage Seitenzahl 12 Fragestellung Seitenzahl 2 Das erste Kapitel Seitenzahl 21 Das erste Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 22 Das zweite Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 23 Das dritte Unterkapitel zum ersten Kapitel Seitenzahl 3 Das zweite Kaptitel Seitenzahl 31 Das erste Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 32 Das zweite Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 321 Das erste Sub-Unterkapitel zum zweiten Unterkapitel

des zweiten Kapitels Seitenzahl 322 Das zweite Sub-Unterkapitel zum zweiten Unterkapitel

des zweiten Kapitels Seitenzahl 33 Exkurs Seitenzahl 34 Das dritte Unterkapitel zum zweiten Kapitel Seitenzahl 4 Schluszlig Seitenzahl 41 Resultate der Untersuchung Seitenzahl 42 Offene Fragen und Ausblick Seitenzahl 5 Literaturverzeichnis Seitenzahl 51 Quellen Seitenzahl 52 Literatur Seitenzahl 53 Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung Seitenzahl 6 Anhang Seitenzahl 61 Texte Quellen Seitenzahl 62 Bilder Plaumlne Karten Seitenzahl 63 Abbildungsverzeichnis Seitenzahl

Leitfaden fuumlr das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universitaumlt Bremen

83

5 Literaturverzeichnis

51 Quellen Cassius Dio Roumlmische Geschichte uumlbersetzt von Otto Veh Bd 3 Zuumlrich Muumlnchen 1986

Cassius Dio Roumlmische Geschichte uumlbersetzt von Otto Veh Bd 4 Zuumlrich Muumlnchen 1986

Diodorus Siculus Diodorus of Sicily In twelve volumes mit einer englischen Uumlbersetzung

von Charles Bradford Welles Bd 8 Cambridge London 1970

Plutarch Grosse Griechen und Roumlmer eingeleitet und uumlbersetzt von Konrat Ziegler Bd 5

Zuumlrich Stuttgart 1960

Gaius Suetonius Tranquillus Opera 1 De Vita Caesarum lib VIII recensuit Maximilianus

Ihm Stuttgart ua 32003

Sueton Caumlsarenleben uumlbertragen und erlaumlutert von Max Heinemann Stuttgart 1986

52 Literatur

Cancik Hubert Hitzl Konrad (Hg) Die Praxis der Herrscherverehrung in Rom und seinen

Provinzen Tuumlbingen 2003

Clauss Manfred Kaiser und Gott Herrscherkult im roumlmischen Reich Stuttgart 1999

Dahlheim Werner Geschichte der roumlmischen Kaiserzeit (OGG 3) 3 uumlberarb und erw

Aufl Muumlnchen 2003

Giebel Marion Augustus Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten Hamburg 1984

Klauck Hans-Josef Vergoumlttlichte Menschen Der Herrscher- und Kaiserkult in Ders

(Hg) Die religioumlse Umwelt des Urchristentums II Herrscher- und Kaiserkult Philoso-

phie Gnosis Stuttgart ua 1996

Riemer Ulrike Wundergeschichten und ihre Erzaumlhlabsicht im Kontext antiker Herrscher-

verehrung in Klio 86 (2004) S 218-234

Stepper Ruth Augustus et sacerdos Untersuchungen zum roumlmischen Kaiser als Priester

(Potsdamer Altertumswissenschaftliche Beitraumlge 9) Wiesbaden 2003

Taylor Lily Ross The divinity of the roman emperor New York 1931

Weber Gregor Kaiser Traumlume und Visionen in Prinzipat und Spaumltantike Stuttgart 2000

Wlosok Antonie (Hg) Roumlmischer Kaiserkult Darmstadt 1978

Wohlmayr Wolfgang Die Apside als sakrale Form im fruumlhen roumlmischen Kaiserkult in

Brandt Barbara ua (Hg) Synergia Festschrift fuumlr Friedrich Krinzinger Bd 2 Wien

2005 S 387-394

  • Vorworte
  • I Was ist Geschichte
    • 1 Geschichte als Wissenschaft
    • 2 Literatur zur Einfuumlhrung
      • a) Einfuumlhrungen in die Geschichtswissenschaft
      • b) Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft
      • c) Geschichte der Geschichtswissenschaft
          • II Basisinformationen
            • 1 Basisinformationen (Lexika und Handbuumlcher)
              • a) Lexika und Nachschlagewerke
              • b) Handbuumlcher und Reihen
              • c) Atlanten
                • 2 Ausgewaumlhlte Uumlberblicksdarstellungen
                  • III Materialbeschaffung
                    • 1 Bibliographieren
                      • a) Systematisches Bibliographieren
                      • b) Unsystematisches Bibliographieren
                      • c) Bibliographische Hilfsmittel und Bibliographien
                        • 2 Titelaufnahme (bibliographische Angaben)
                          • Haumlufige Abkuumlrzungen (lat amp dt)
                            • 3 Bibliotheken in Bremen
                              • SuUB
                              • Die Fachsystematiken Geschichte der SuUB Bremen
                                • Gliederung
                                • Bibliothekskataloge (OPAC)
                                • Bibliothek der Forschungsstelle Osteuropa
                                • Bibliothek des DSM (Deutsches Schiffahrtsmuseum) Bremerhaven
                                    • 4 Fachzeitschriften
                                    • 5 Internet-Ressourcen fuumlr Historiker
                                      • IV Wissenschaftliches Arbeiten im Studium
                                        • 1 Fragestellung
                                        • 2 Literaturarbeit
                                          • a) Lesen wissenschaftlicher Texte (Informationsbeschaffung)
                                          • b) Aufbereitung des Gelesenen (Informationsverwaltung)
                                            • 3 Quellenarbeit
                                              • a) Was ist eine Quelle
                                              • b) Quellentypologie
                                              • c) Quellenkritik
                                              • d) Quelleninterpretation
                                              • e) Quelleneditionen
                                                • 4 Hilfswissenschaften und Nachbardisziplinen
                                                  • Archaumlologie
                                                    • Chronologie
                                                    • Diplomatik
                                                    • Epigraphik
                                                    • Genealogie
                                                    • Historische Geographie
                                                    • Heraldik
                                                    • Numismatik
                                                    • Palaumlographie
                                                    • Papyrologie
                                                    • Philologie
                                                    • Prosopographie
                                                    • Sphragistik
                                                      • V Praumlsentation des Materials
                                                        • 1 Grundregeln
                                                        • 2 Das Referat
                                                          • a) Funktion und Ziele des Referats
                                                          • b) Regeln fuumlr Houmlrtexte
                                                          • c) Das Thesenpapier
                                                            • 3 Die Hausarbeit
                                                              • a) Die aumluszligere Form der Hausarbeit
                                                              • b) Der Aufbau der Hausarbeit
                                                              • c) Zehn Basisregeln fuumlr die sprachliche Gestaltung wissenschaftlicher Hausarbeiten
                                                              • d) Zitation
                                                              • e) Belegtechnik
                                                                  • VI Standards in der Lehre
                                                                  • VII Studierwerkstatt
                                                                  • VIII Anhang
                                                                    • Beispiele fuumlr
                                                                      • Quellenblatt fuumlr ein Referat
                                                                      • Titelblatt einer Hausarbeit
                                                                      • Inhaltsverzeichnis
                                                                      • Bibliographie
Page 10: Institut für Geschichte der Universität Bremen...Bernbeck, Reinhard: Theorien in der Archäologie, Tübingen / Basel 1997. Eggers, Hans Jürgen: Einführung in die Vorgeschichte,
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