Grüne Chemie in DE Blum 2011 [Kompatibilitätsmodus] · Grüne Chemie in Deutschland Grüne Chemie in Deutschland –– Überblick und Beispiele Symposium „Grüne Chemie“ Wien
Post on 20-Aug-2019
222 Views
Preview:
Transcript
Grüne Chemie in Deutschland Grüne Chemie in Deutschland ––Überblick und BeispieleÜberblick und Beispiele
Symposium „Grüne Chemie“
Wien
21. November 2011
Dr. Christopher Blum – UBA Internationales Chemikali enmanagement
GliederungGliederung
Nachhaltige Chemie als Baustein einer Green Economy
Kriterien und Beiträge des UBA zur Nachhaltigen Chemie
Symposium „Grüne Chemie“Wien, 21.11.2011
2
Ausblick
…von der Theorie in die Praxis:
� Chemikalienleasing in Deutschland
� „Leitfaden Nachhaltige Chemikalien“ für Unternehmen
Green EconomyGreen Economy
Konkret hat Green Economy den Anspruch, das Wachstum
Green Economy hat zum Ziel, das menschliche Wohlergehen und die soziale Gerechtigkeit zu verbessern, bei gleichzeitiger deutlicher Reduzierung von Umweltrisiken und Beanspruchung von ökologischen Ressourcen .
Symposium „Grüne Chemie“Wien, 21.11.2011
3
Konkret hat Green Economy den Anspruch, das Wachstum von Einkommen und Beschäftigung durch öffentliche und private Investitionen zu fördern, die Kohlendioxid-Emissionen und Umweltverschmutzung zu verringern , Energie-und Ressourceneffizienz zu erhöhen sowie den Verlust von Biodiversität und Ökosystem -Mehrwerten zu verhindern .
Green Economy Green Economy Beiträge der Nachhaltigen Chemie ?Beiträge der Nachhaltigen Chemie ?
Ressourceneffizienz
• Geringerer Rohmaterialien- und Energieverbrauch
• Verringerung von Treibhausgasen
Ressourcenschutz
Symposium „Grüne Chemie“Wien, 21.11.2011
4
NaWaRos als Ausgangssubstanz der Stoffchemie
• Geringere Belastung der Umwelt durch weniger (schädliche) Emissionen
• (finanzielle) Vorteile des Jetzt-Handelns (costs of inaction)
sozial integratives Wirtschaften
Nachhaltige Chemie in DeutschlandNachhaltige Chemie in Deutschland
6 % der fossilen Rohstoffe für die stoffliche Nutzung in der Chemie
zwischen 1990 und 2008
• Steigerung der Produktion um 58%
Symposium „Grüne Chemie“Wien, 21.11.2011
5
→ Poten<al den Ressourcenverbrauch zu senken
• Steigerung der Produktion um 58%
• Senkung des Energieeinsatzes um 18%
• Verbrauch fossiler Rohstoffe: 18,4 Mio t/a
• Minderung der Emissionen von Treibhausgasen um 37%
Nutzung Nutzung NaWaRosNaWaRos in Deutschlandin Deutschland
Kunststoffe
Fasern
Waschmittel
Kosmetika
Farben
Symposium „Grüne Chemie“Wien, 21.11.2011
6
Angaben in 1.000 t
Farben
Kleb- und Baustoffe
Hydrauliköle
Schmiermittel
Arzneimitteln
Akteure in DeutschlandAkteure in Deutschland
BMU, UBA, DBU, (Umweltbehörden der Länder)
Industrie, Verbände, Initiativen
Symposium „Grüne Chemie“Wien, 21.11.2011
7
Verbraucherschutzorganisationen
Hochschulen und Institute
GliederungGliederung
Nachhaltige Chemie als Baustein einer Green Economy
Kriterien und Beiträge des UBA zur Nachhaltigen Chemie
Symposium „Grüne Chemie“Wien, 21.11.2011
8
Ausblick
…von der Theorie in die Praxis:
� Chemikalienleasing in Deutschland
� „Leitfaden Nachhaltige Chemikalien“ für Unternehmen
Nachhaltige Chemie Nachhaltige Chemie
Vorsorgenden Umwelt- und Gesundheitsschutz mit innovativen, ökonomischen Strategien verknüpfen !
Symposium „Grüne Chemie“Wien, 21.11.2011
9
Kriterienkatalog für Nachhaltige Chemie
UBA/OECD Workshop (2004)
Kriterien für Nachhaltige ChemieKriterien für Nachhaltige Chemie
Use of harmless substances or
Avoid/reduce emissions ofhazardous substances and theirimmissions into the environment
Life cycle analysis of: - raw material origin- production & processing- usage/disposal
Symposium „Grüne Chemie“Wien, 21.11.2011
10
Use of harmless substances or substances with low risk for humans and the environment
Reduce demand of resources
Use renewable resources
Economic innovation:
Competitive advantages
Precautionary principle: Avoid/reduce damage andremediation costs
GliederungGliederung
Nachhaltige Chemie als Baustein einer Green Economy
Kriterien und Beiträge des UBA zur Nachhaltigen Chemie
Symposium „Grüne Chemie“Wien, 21.11.2011
11
Ausblick
…von der Theorie in die Praxis:
� Chemikalienleasing in Deutschland
� „Leitfaden Nachhaltige Chemikalien“ für Unternehmen
ChemikalienleasingChemikalienleasing
Ziele der deutschen ChL-Initiative:
� Initiierung von „Leuchtturm-Projekten“
Symposium „Grüne Chemie“Wien, 21.11.2011
12
Projekten“
� Ausarbeitung und Überprüfung von Nachhaltigkeitskriterien
Was ist Chemikalienleasing ?Was ist Chemikalienleasing ?
• Hersteller (=Dienstleister) tritt mit Verarbeitern/Anwendern in der Wertschöpfungskette in Kontakt.
• Er macht das Know-how zur Anwendung seiner Chemikalie zu seinem eigenen Geschäft und übernimmt damit im Idealfall auch die Verantwortung für die Chemikaliensicherheit.
Symposium „Grüne Chemie“Wien, 21.11.2011
13
• Ziel: den Chemikalieneinsatz minimieren, um Kosten und Ressourcenverbrauch zu reduzieren
auch die Verantwortung für die Chemikaliensicherheit.
• z.B. der Preis für die Dienstleistung einer Lösemittel-Entfettung orientiert sich an der Fläche der gereinigten Oberfläche und nicht an der Menge verkauften Lösemittels.
Chemikalienleasing Chemikalienleasing vereint Interessenvereint Interessen
Symposium „Grüne Chemie“Wien, 21.11.2011
14
Reduktionspotential durch Reduktionspotential durch ChLChL
Symposium „Grüne Chemie“Wien, 21.11.2011
15
5 Sustainability Criteria
Reduction of adverse impacts for environment, health, energy and resource consumption caused by chemicals and their application and production processes !
Improved handling/storage of chemicals to prevent and minimize risks !
No substitution of chemicals by substances with a higher risk !
Symposium „Grüne Chemie“Wien, 21.11.2011
16
No substitution of chemicals by substances with a higher risk !
Monitoring of the improvements needs to be possible !
Economic and social benefits are generated; a contract should contain the objective of continuous improvements and should enable a fair and transparent sharing of the benefits between the partners !
3. Produktion, Weiterbearbeitung und Einsatz von Katalysatoren
4. Reinigen, Vorbehandeln und Beschichten von metallischen Oberflächen
1. Reinigung von Rohrleitungen und Behältern (Lebensmittel- und Pharmaindustrie)
2. Einsatz von PVC für den Unterbodenschutz bei PKW2. Einsatz von PVC für den Unterbodenschutz bei PKW
2007 F&E Pilot Projekte2007 F&E Pilot Projekte
Symposium „Grüne Chemie“Wien, 21.11.2011
17
4. Reinigen, Vorbehandeln und Beschichten von metallischen Oberflächen
5. Einsatz von Schleifmittel in der Metallindustrie
6. Glasverklebung durch den Einsatz von Klebebändern
7. Beschichtung von Aluminiumbändern für die Herstellung von Getränkedosendeckeln
8. Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft
7. Beschichtung von Aluminiumbändern für die Herstellung von Getränkedosendeckeln
Positive Effekte der Positive Effekte der ChLChL--NachhaltigkeitskriterienNachhaltigkeitskriterien
Reinigung von Rohrleitungen und Behältern in der Lebensmittel- und PharmaindustrieReduktion von:
- Ausgangsmaterialien- Abfall
Intensivierung der Zusammenarbeit
Symposium „Grüne Chemie“Wien, 21.11.2011
18
- Abfall- Emissionen in Luft und
Wasser- Energieverbrauch:
→ direkt: weniger „Prozessenergie“→ indirekt: reduzierte Stoffströme
2011 2011 FuEFuE ProjektProjekt
Evaluation der 2007er Pilotprojekte
� Status quo und Effektivität
� Praktikabilität und Akzeptanz der Nachhaltigkeitskriterien
Symposium „Grüne Chemie“Wien, 21.11.2011
19
Fokus auf Chemikalienhandel
� Potential for ChL analysieren
� Pilotpojekte starten
ChL-Workshop in 2014
REACH Vorschriften entlang der Lieferkette
Prinzipien des Chemikalienleasings
� Informationsaustausch und intensivierte Kommunikation
� Regeln für die Zusammenarbeit und
� Verstärkte Know-how Einbringung aller Beteiligten
� Teilen von Effizienzverbesserungen und
Schnittstellen von REACH und Schnittstellen von REACH und ChLChL
Symposium „Grüne Chemie“Wien, 21.11.2011
20
� Regeln für die Zusammenarbeit und das Teilen von Kosten, Verantwortung, Information
� Vorsorgeprinzip und Risikomanagement
� Maßnahmen zur Kontrolle und Dokumentation
� Teilen von Effizienzverbesserungen und Einsparungen
� Effizienzoptimierung von Chemikalien unter Erhalt von Qualitäts- und Nachhaltigkeitskriterien
� Messung und Kontrolle des Einsatzes von Chemikalien
GliederungGliederung
Nachhaltige Chemie als Baustein einer Green Economy
Kriterien und Beiträge des UBA zur Nachhaltigen Chemie
Symposium „Grüne Chemie“Wien, 21.11.2011
21
Ausblick
…von der Theorie in die Praxis:
� Chemikalienleasing in Deutschland
� Leitfaden „Nachhaltige Chemikalien“ für Unternehmen
Leitfaden Leitfaden „Nachhaltige Chemikalien“„Nachhaltige Chemikalien“
Nachhaltigkeitskriterien in die täglichen Entscheidungen zur Chemikalienauswahl
Für Hersteller, Formulierer & Endanwender von Stoffen/Gemischen (hpts. KMUs)
Symposium „Grüne Chemie“Wien, 21.11.2011
22
Entscheidungen zur Chemikalienauswahl und -verwendung einbeziehen !
Schwerpunkte:
� Mensch und Umwelt
� soziale Aspekte in den Lieferketten
LeitfadenLeitfaden„Nachhaltige Chemikalien“„Nachhaltige Chemikalien“
Bewertung der Nachhaltigkeit durch Einzelkriterien:
� Zunächst einzelne Stoffe:
8 stoffbezogene KriterienNEU: klassische Bewertung von
Symposium „Grüne Chemie“Wien, 21.11.2011
23
8 stoffbezogene Kriterien
� (Gefährlichste) Stoffe in Gemischen:
7 anwendungsbezogene Kriterien
Bewertung von Chemikalien kombiniert mit LCA
� CMR Eigenschaften
� Atemwegs-sensibilisierend
� Sehr hohe akute (Öko-) Toxizität
� PBTs / vPvBs Eigenschaften
� Hohe Persistenz und Mobilität
� Keine irreversiblen und chronischen Effekte
� Niedrige akute (Öko-) Toxizität
� Niedrige Persistenz
� Keine Bioakkumulation
NICHT NACHHALTIG NACHHALTIG
Symposium „Grüne Chemie“Wien, 21.11.2011
24
� Hohe Persistenz und Mobilität
� Herkunft des Rohstoffes: geringe
Sozial- und Umweltstandards
� Hohe Treibhausgasemissionen
� Hoher Ressourcenverbrauch
� Keine Bioakkumulation
� Geringe räumliche Reichweite
� Herkunft des Rohstoffes: hohe Sozial- und Umweltstandards
� Niedrige Treibhausgasemissionen
� Niedriger Ressourcenverbrauch
1. Die Nennung des Stoffes in Problemstoff-Listen
Die acht stoffbezogenen KriterienDie acht stoffbezogenen Kriterien
5. Die Mobilität des Stoffes
2. Die Gefährlichkeit des Stoffes aufgrund von PC-Eigenschaften
3. Die gefährlichen Eigenschaften des Stoffes für den Menschen
4. Die problematischen Eigenschaften des Stoffes für die Umwelt
Symposium „Grüne Chemie“Wien, 21.11.2011
25
8. Der Ressourcenverbrauch, der mit der Herstellung des (Roh-) Stoffes verbunden ist
6. Die Herkunft des (Roh-) Stoffes
7. Die Treibhausgasemissionen, die mit der Herstellung des (Roh-) Stoffes verbunden sind
5. Die Mobilität des Stoffes
• Es besteht kein Handlungsbedarf, da anhand von Informationen belegt ist, dass die Chemikalien nicht „problematisch“ sind (Farbe Grün);
• Es besteht Handlungsbedarf, da vorliegende Informationen problematische Stoffeigenschaften anzeigen (Farbe Gelb);
Mögliche Aussagen (Ergebnisse) zu den Mögliche Aussagen (Ergebnisse) zu den stoffbezogenen Kriterienstoffbezogenen Kriterien
Symposium „Grüne Chemie“Wien, 21.11.2011
26
problematische Stoffeigenschaften anzeigen (Farbe Gelb);
• Es besteht hoher Handlungsbedarf, da Informationen sehr problematische Stoffeigenschaften (Farbe Rot);
• Es besteht Handlungsbedarf, da keine Informationen vorliegen (Farbe Weiß).
Anwendung und Bewertungen des Kriteriums Anwendung und Bewertungen des Kriteriums
“Gefährlichkeit für die Umwelt”“Gefährlichkeit für die Umwelt”
Symposium „Grüne Chemie“Wien, 21.11.2011
27
Anwendung und Bewertungen des Kriteriums Anwendung und Bewertungen des Kriteriums
“Treibhauspotenzial”“Treibhauspotenzial”
Symposium „Grüne Chemie“Wien, 21.11.2011
28
HandlungsoptionenHandlungsoptionennach substanzspezifischer Bewertungnach substanzspezifischer Bewertung
Symposium „Grüne Chemie“Wien, 21.11.2011
29
Nachhaltigkeitsprofil für PhenolNachhaltigkeitsprofil für Phenol
XX
XX
Symposium „Grüne Chemie“Wien, 21.11.2011
30
XX
XX
X
Die sieben anwendungsbezogenen KriterienDie sieben anwendungsbezogenen Kriterien
1. Das Emissionspotential der Verwendung des Stoffes
2. Die Anwendergruppen des Stoffes
3. Die Anwendungsmengen des Stoffes
4. Die Abfallphase des Stoffes
Symposium „Grüne Chemie“Wien, 21.11.2011
31
4. Die Abfallphase des Stoffes
6. Die Nutzenpotenziale des Stoffes
7. Das Innovationpotenzial des Stoffes
5. Die Substituierbarkeit des Stoffes
Bewertung des Kriteriums Bewertung des Kriteriums
“Anwendergruppen des Stoffes”“Anwendergruppen des Stoffes”
Symposium „Grüne Chemie“Wien, 21.11.2011
32
Fazit: Leitfaden Fazit: Leitfaden „Nachhaltige Chemikalien“„Nachhaltige Chemikalien“
Der Leitfaden liefert kein Gesamtbewertungsergebnis „Nachhaltigkeit eines Stoffes“ !
Vorteile für Gesundheits- und Umweltschutz!
Symposium „Grüne Chemie“Wien, 21.11.2011
34
KMUs helfen, Nachhaltigkeitsaspekte bei der Chemikalienauswahl zu berücksichtigen !
Unternehmen lernen umweltbewussten Umgang mit Chemikalien, die ökonomisch attraktiv und erfolgreich sind.
Schnittstellen von REACH und LF Schnittstellen von REACH und LF „Kriterien für Nachhaltige Chemikalien“„Kriterien für Nachhaltige Chemikalien“
REACH Leitfaden „Nachhaltige Chemikalien“
Europäische Verordnung zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe
Leitfaden für Hersteller, Formulierer & Endanwender von Stoffen/Gemischen (hpts. KMUs)
Rechtliche Verpflichtung seit 1. Juni 2008 Freiwillig; spezifisch zur nachhaltigeren Stoffauswahl für Unternehmen
Symposium „Grüne Chemie“Wien, 21.11.2011
35
Synergetische Zielsetzungen
� Reduzierung von Risiken für menschliche Gesundheit und Umwelt� Verantwortungsbewusster Umgang mit Chemikalien in Herstellung und
Anwendung� Verbesserung der Weitergabe von Information und ggf. von höheren
Anforderungen in der Lieferkette
GliederungGliederung
Nachhaltige Chemie als Baustein einer Green Economy
Kriterien und Beiträge des UBA zur Nachhaltigen Chemie
Symposium „Grüne Chemie“Wien, 21.11.2011
36
Ausblick
…von der Theorie in die Praxis:
� Chemikalienleasing in Deutschland
� „Leitfaden Nachhaltige Chemikalien“ für Unternehmen
Nächste SchritteNächste SchritteBeiträge zu den Zielen einer Green Economy
Strategien entwickeln und anwenden, um Unternehmen die Verwendung des Leitfadens „Nachhaltige Chemikalien“ attraktiv zu machen und zu ermöglichen!
Symposium „Grüne Chemie“Wien, 21.11.2011
37
Quantifizierung von THG-Emissionen, Ressourcen- und Energieverbrauch!
Chemikalien Leasing national und international weiter etablieren!
Dr. Christopher BlumUmweltbundesamt Internationales Chemikalienmanagement Wörlitzer Platz 1
Vielen DankVielen Dankfür Ihre Aufmerksamkeit !für Ihre Aufmerksamkeit !
Symposium „Grüne Chemie“Wien, 21.11.2011
Wörlitzer Platz 1 06844 Dessau-Roßlau
Tel.: 0340 - 2103 - 3114Fax: 0340 - 2104 - 3114christopher.blum@uba.de
top related