Gemeindemagazin Obere Saar 02|2016
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OBERE SAARI h r Magaz in fü r d i e Reg ion 02 | 2016||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| |||||||||||||||||||||||
VIELFALT
IM GRÄFINTHAL
Märchen, Lustspiel und
große Oper auf der
Freilichtbühne
S. 06
AM TAKTSTOCK
Nachwuchsförderung inder Bläserbande S. 08
BEIM NACHBARN
Sprachförderung inKleinblittersdorf S. 12
IM LÖSCHBEZIRK
Bauförderung bei denFeuerwehren S. 14
EDITORIAL 3
Liebe Leserinnen und Leser,zurzeit gibt es in den fünf Ortschaften der Gemeinde Kleinblittersdorf 188 Frauen und
Männer zwischen 16 und 65 Jahren in der aktiven Einsatzabteilung der Freiwilligen
Feuerwehr. Hinzu kommen 72 Mädchen und Jungen in der Jugendfeuerwehr und
60 Mitglieder in der Altersabteilung. Es ist ein Ehrenamt, das fordernd aber genauso
erfüllend ist. Fordernd deswegen, weil ständige Fort- und Ausbildungen Pflicht sind und sehr
viel Zeit in Anspruch nehmen und man nie weiß, wann der nächste Einsatz kommt. Erfüllend
deshalb, weil man immer wieder aufs Neue gebraucht wird und anderen helfen kann.
Anderen in Not zu helfen und dies in einem verlässlichen Team, das ist zusammengefasst
unsere Motivation an 365 Tagen im Jahr.
Organisierten Brandschutz kannte man bereits in der Antike und im alten Rom. Die Frei-
willigen Feuerwehren, wie wir sie heute kennen, gehen auf eine fast 200-jährige Tradition
zurück. Doch Tradition heißt nicht, an alten Gewohnheiten festhalten. Gerade im Hilfe-
leistungswesen muss man sich ständig dem Stand der Technik und den Veränderungen in
der Gesellschaft anpassen, Stichwort Demografischer Wandel. Sprach man in Zeiten vor der
Motorisierung von „Spritzenhäusern“, weil lediglich Handdruckspritzen, Eimer, Leitern und
Schläuche untergebracht waren, wurde mit fortschreitender Technik der Bau von
Garagen und Feuerwehrgerätehäusern notwendig. Des Weiteren ist heute fast jeder zum
Berufspendler geworden. Für die Freiwilligen Feuerwehren bedeutet dies allerdings
Probleme in der Tagesalarmbereitschaft, weil kaum noch jemand in seinem Heimatort
arbeitet und somit auch tagsüber der Feuerwehr nicht zur Verfügung steht.
Hier kann man nur mit moderner Technik und Standorten entgegenwirken. Moderne Technik
einerseits in der Alarmierung und andererseits in der Fahrzeugtechnik, um mit geringem
Personalaufwand tagsüber so viel wie möglich abdecken zu können. Standorte, die den
funktionellen Ansprüchen und Vorschriften, insbesondere Unfallverhütungsvorschriften
genügen. Über Jahrzehnte um- und angebaute Spritzenhäuser bilden heute zu wenig Platz
und zu viele Gefahrenschwerpunkte. Dies sind auch die Gründe, warum der Entschluss zum
gemeinsamen Neubau für die Löschbezirke Auersmacher und Sitterswald notwendig und
logisch richtig war. Durch die gemeinsame Nutzung entstehen Synergieeffekte bei der
Nutzung der Einsatzmittel, des Gebäudes und ganz wichtig auch in der Tagesalarmbereit-
schaft. Trotzdem soll die Bindung zur jeweiligen Dorfgemeinschaft nicht verloren gehen.
Deswegen erfolgt keine disziplinarische Zusammenlegung der beiden Löschbezirke,
sondern eine Konzentration der Einsatzkräfte, Einsatzmittel und
Einsatzbereitschaft auf einen Standort. Im Einsatzfall werden sie gemeinsam alarmiert,
rücken zusammen aus und stehen beiden Ortschaften im Notfall zur Verfügung.
Nicht zu vergessen die drei anderen Löschbezirke Bliesransbach, Kleinblittersdorf und
Rilchingen-Hanweiler. Jeder für sich hat Einsatzschwerpunkte, aber alle gemeinsam bilden
sie eine starke Truppe für die Sicherheit in unserer Gemeinde. In jedem Ort gibt es eine
Jugendfeuerwehr und somit aktive Jugendarbeit. Das gesellschaftlich-kulturelle Leben in
allen Ortschaften wird von den Löschbezirken mitgeprägt. Alles in allem Gründe, stolz auf
diese Frauen und Männer, Mädchen und Jungen zu sein.
Unsere Freizeit für Ihre Sicherheit – für uns eine Selbstverständlichkeit.
Peter Dausend
Gemeindewehrführer
Peter Dausend,Gemeindewehrführer derFreiwilligen FeuerwehrKleinblittersdorf. Foto: Privat
OBERE SAAR | Ihr Magazin für die Region
4 INHALT
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10
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Inhalt
Editorial Peter Dausend
Inhalt
Freilichttheater mit natürlicher Strahlkraft
Immer modern: 160 Jahre Blasmusik
Reiches Vereinsleben in Güdingen
Gemeinschaftsschule mit Zukunftskonzept
Fünf Löschbezirke, ein Team
Veranstaltungen von Juli bis Oktober auf einen Blick
Fotografische Spurensuche
Die Magazine der Saarbrücker Zeitung im Web und als App
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Beim Dorffest der Arbeitsgemeinschaft der Güdinger Ortsvereine geht’smusikalisch zu. Foto: Willy Walinsky
In der Gemeinschaftsschule Kleinblittersdorf entfalten die Schüler ihreTalente und Potenziale. Foto: GemS Kleinblittersdorf
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Die Bremer Stadtmusikanten mit ihrer eigenen Band. Foto: Naturbühne Gräfinthal
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Die Story des berühmtenGrimm‘schen Märchens „DieBremer Stadtmusikanten" istbekannt. Neu und tierisch gut istdie aktuelle Gräfinthaler Insze-
nierung. Die vier munterenStadtmusikanten spielen undsingen nicht nur, was das Zeughält, sie rocken das Publikumauch mit einer eigenen Band. 35
junge und erwachsene Darstellerbegeistern in diesem wunderba-ren Sommermärchen. Ein zwei-tes Schauspiel „Nix wie Kuddel-muddel“ erzählt vom heiteren
Scheitern einer laienhaftenSchauspieltruppe, die sowohldie Generalprobe als auch diePremiere ordentlich verhagelt.Teilweise in saarländischer
Phänomenal: Bühnenkunstunter freiem HimmelGespielt wird bei Wind und Wetter. Lediglich wenn gefährliche Blitze vom Himmel krachen oderheftiger Donnerhall alles übertönt, wird das Spiel unterbrochen. Die Zuschauer lieben diesenbesonderen Thrill: Das Schauspiel unter freiem Himmel. Das Freilichttheater Gräfinthal ist geöffnet, die Saison hat bereits begonnen.
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Mundart, ist das Stück ein Ver-gnügen. Richtig fulminant wirdes im Sommer, wenn MozartsMärchenoper „Die Zauberflöte"aufgeführt wird.
AußergewöhnlichesOpen-Air: die „Zauberflöte“
Berühmte Solisten großerOpernhäuser, das Orchester desNationaltheaters Constanta undein großer Opernchor entführendie Zuschauer in die Zauberweltdieser berühmten Oper. Alleinedas üppige Bühnenbild ist groß-artig. Zusammen mit den far-benprächtigen Kostümen undder geheimnisvollen Beleuch-tung wird die Oper zu einem au-ßergewöhnlichen Open Air-Er-lebnis.Mitten im malerischen Mandel-bachtal gelegen, entfaltet dieFreilichtbühne schon auf ganznatürliche Weise ihren einzigar-tigen Charme. Dank des uner-müdlichen Engagements vielerehrenamtlicher Vereinsmitglie-der ist das Freilichttheater über-haupt erst möglich. Seit mehr als80 Jahren betreibt, bespielt undunterhält der Kulturverein Blies-mengen-Bolchen e.V. das Thea-ter mitten im Wald. Mit Begeiste-rung und im Teamwork gestaltendie „Theatermacher“ vor undhinter der Bühne die Gräfintha-ler Sommerträume. Alles ist
handmade, vom Kostüm überdie Maske, die Requisite, dasBühnenbild, die Technik bis hinzum eigentlichen Schauspiel.Auch die Planung, Verwaltungund der Zuschauerservice liegenganz in Vereinshand. Von Beginn an ist die Naturbüh-ne eine Attraktion und die Zu-schauer reisen aus dem ganzenSaarland, der Pfalz und der fran-zösischen Grenzregion an, umdas Amateur-Theater zu besu-chen. Die Kult-Stätte honoriertdiesen dauerhaften Zuspruchnicht nur mit einem immer span-nenden Bühnenprogramm, son-dern investiert kontinuierlich indie Technik und Ausstattung derSpielstätte.
Perfekte Sounderlebnisseauch in der letzten Reihe
Vor einigen Jahren wurde die Zu-schauertribüne neu bestuhlt undseit dieser Saison bietet eineneue Mikrofonanlage mit erwei-tertem Lautsprechersystem undmehreren Übertragungskanälenauch in der letzten Reihe perfek-te Sounderlebnisse. Besondersbeeindruckend ist, dass die Frei-lichtbühne alles aus eigenerKraft und ohne öffentliche Förde-rung stemmt. Sie zählt zu einerder modernsten und schönstenNaturbühnen Deutschlands,Chapeau! win
Hahn Rigoletto: Peter Bachmann; Katze Klärchen: Daria Weller; Hund Bozo:Yolanda Stabel; Esel Elmar: Michael Nagel. Foto: Naturbühne Gräfinthal
Kontakt:
Naturbühne Gräfinthal, Schweyer Weg 17, 66399 Mandelbachtal, Tel: (0 68 04) 65 56, zu den Servicezeiten imJuni, Juli und AugustE-Mail: info@naturbuehne-graefinthal.de Facebook: de-de.facebook.com
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Die Nachwuchsförderung steht beim Musikverein hoch im Kurs. Fotos: Musikverein Arion
Als Arion im Jahre 1856 gegrün-det wurde, lagen Blaskapellenvoll im Trend. Begünstigt durchden wirtschaftlichen Auf-schwung, leisteten sich vieleFabrikanten das Vergnügen einerWerkskapelle. So auch FabrikantEduard Adt, der in EnsheimSchwamm- und Griffeldosen fer-tigte und bis nach Amerika lie-ferte. Der wachsende Wohlstandund das weitreichende Re-nommée sollten gebührend ze-lebriert werden: Er stattete talen-tierte Werkangehörige mit Blas-instrumenten aus, engagierte ei-nen Dirigenten und ließ bei Fes-ten und Empfängen aufspielen.
„De Arion“ tourt durchDeutschland und Europa
Die musikalische Literatur ausvolkstümlichen sowie zeitgenös-sischen Opern- und Operetten-stücken repräsentierte den da-maligen Zeitgeist. Heute tourt„de Arion“, wie der Verein im
Saarland liebevoll genannt wird,durch Deutschland und Europaund zählt zu einem der bestensinfonischen Blasorchester imGenre Unterhaltungsmusik.
Moderne, schnelle Beats fürdie Jugend
Musicalkonzerte mit großemChor, traditionelle Volksmusik,aber auch moderne, schnelleBeats des Pop sorgen für den un-verwechselbaren Arion-Sound.Für die musikalische Bandbreitezeichnen sich drei Dirigentenverantwortlich: Rainer Dietrich,musikalischer Leiter des großenOrchesters, bearbeitet nebenprofessioneller Volksmusik mitVorliebe zeitgemäße Literaturaus dem Pop, Rock und Swing;Tanja Berresheim, seine Stell-vertreterin, balanciert dabei ge-schickt die Gewichtung zwi-schen Tradition und Moderneaus. Stimmlich wird das großeOrchester samt Chor von Rainer
„De Arion“: Tradition mit Zukunft160 Jahre und kein bisschen leise. Selbstbewusst kündigt Arion, der drittälteste Musikvereindes Saarlandes, sein Jubiläum an. Beeindruckend die lange Spieltradition, bemerkenswert dasbreite Repertoire der musikalischen Literatur. Mit modernem Sound und gezielter Nachwuchs-förderung erreicht der Verein bis heute die Jugend und ist dabei kein bisschen leise.
Dirigent Rainer Dietrich spielt neben professioneller Volksmusik mitVorliebe zeitgemäße Literatur aus Pop, Rock und Swing.
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Dietrich, im Hauptberuf Leiterund Sänger der Big-Band dessaarländischen Polizeiorches-ters, und von Lisa Görlinger, ei-ner jungen Sängerin, unter-stützt. Ganz dem Nachwuchswidmet sich Dirigent Steve Ber-nard, der das Jugendorchesterund die „ Bläserbande " leitet.
Nachwuchsförderung imVerein: Die Bläserbande
Letztere besteht seit fünf Jahrenund richtet sich an Kinder undJugendliche zwischen siebenund fünfzehn Jahren. In der „Blä-serbande“ spielen junge Men-schen im Orchester zusammen,um Intonation und Zusammen-spiel zu trainieren. Zusätzlich er-halten die jungen Musikproban-den einmal pro Woche Einzelun-terricht. Die sorgfältig ausge-wählten Kinderinstrumente, dasNotenmaterial und sonstigesEquipment werden vom Vereingestellt; für den professionellenUnterricht zahlen die Eltern ei-nen erschwinglichen Eigenanteil
oder finanzieren mittels Bil-dungsgutschein den Beitrag.Das Projekt ist erfolgreich, dermusikalische Nachwuchs gesi-chert und Blasmusik liegt – wiein den Anfangsjahren von Arion –voll im Trend. win
160 Jahre und kein bisschen leise: Das große Orchester des Musikvereins Arion.
Kontakt:
Musikverein „Arion“ 1856 Ensheim e.V., Heimelstraße 54,66131 Saarbrücken, Tel: (0 68 93) 31 47E-Mail: peter.hinschberger@mv-ensheim.deInternet: www.mv-arion-ensheim.de
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„Wir schätzen vor allem denstarken Zusammenhalt in unse-rem Verein, aber auch die ernst-haften Diskussionen und die Ge-selligkeit", sagt der Vereinsvor-sitzende. Seit 1993 ist die Ar-beitsgemeinschaft ein eingetra-gener Verein, seit 1999 ist Wil-fried Klein an seiner Spitze. Da-mals zählten einige wenige Ver-eine, Kirchenvertreter und Par-teimitglieder zur Arbeits-gemeinschaft, heute sind rund40 Interessengruppen querdurch alle Sparten und Alters-
gruppen vertreten. Ging es da-mals um die Stärkung des Ver-einslebens und – natürlich umdas Dorffest – so geht es heuteum weit mehr.Interessant ist die Zusammenar-beit mit der Herrmann-Diehl-Stiftung, deren Initiator ein rüh-rigen Güdinger Lehrer, HermannDiehl, war. In seinen heimat-kundlichen Arbeiten erforschteer die Dorfgeschichte und fassteseine Recherchen 1973 im Gü-dinger Dorfbuch zusammen. Bisheute publiziert die Stiftung
zahlreiche Schriften, Bücherund Bildbände zur Güdinger His-torie; unter anderem gibt sie re-gelmäßig einen historisch unter-
malten Kalender „Güdingeneinst und jetzt“ heraus. Durchden Zusammenschluss beinahealler Ortsvereine in der AG tref-
Gemeinsames Engagement fürdas Güdinger DorflebenEtwa 15 Güdinger kamen im Wirtshaus zusammen, um ihr erstes Dorffest zu organisieren. Das war 1984. Seither feiert Güdingen alle zwei Jahre ein großes Fest, und aus der kleinenGruppe ist ein stattlicher Verein geworden. In der AG Güdinger Ortsvereine e. V. engagieren sich Vertreter der Kirchen, Ortsvereine und Parteien gemeinsam für eine lebendige Dorfkultur.
Wilfried Klein steht seit 1999 engagiert an der Spitze der AG GüdingerOrtsvereine e.V. Foto: Willy Walinsky
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Beim Festkommers zur 750-Jahr-Feier von Güdingen standen alle Vereine gemeinsam auf der Bühne. Foto: Willy Walinsky
fen viele Menschen aufeinander,die mit ihren Familiengeschich-ten einen wichtigen Beitrag zurHeimatgeschichte leisten, auch,weil sie dörfliche Brauchtümerpflegen. Bislang die größte Herausforde-rung bestand 2009 in der Orga-nisation der 750-Jahr-Feier. An-lässlich dieses herausragendenJubiläums ließ die AG ein Logo inForm eines Wappens für Güdin-gen entwerfen und organisierteinsgesamt dreizehn Veranstal-tungen für die einwöchige Feier.„Natürlich bieten wir auch beimDorffest interessante Veranstal-tungen“, so Wilfried Klein, „undsind besonders stolz, dass esnicht wie in vielen Umlandge-meinden zu Absagen für dasDorffest kommt.“ Im letzten Jahrhaben sich sechzehn Vereineund zwei Interessengemein-schaften am Fest beteiligt.
„Klein, aber fein und bis jetzt im-mer friedlich“, bekräftigt derVorsitzende.Ein Blick in den Güdinger Veran-staltungskalender zeigt ein rei-ches kulturelles Programm.Dank der zahlreichen großenund kleinen Vereine, Verbändeund Organisationen blüht dassoziale und kulturelle Leben imDorf; dank der starken Gemein-schaft kommt vieles im Dorf insRollen. So mischen die Vereins-mitglieder auch in der Politikmit, wenn es um die Neugestal-tung des Festplatzes oder um dieSchließung der GüdingerSchleuse geht. „Wer sich so vieleJahre lang für sein Dorf enga-giert, entwickelt eine enge Ver-bindung zum Ort und setzt seineBemühungen fort, diesen Zu-sammenhalt der Güdinger Verei-ne zu stärken“, erklärt WilfriedKlein die positive Dynamik. win
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Statt des klassischen dreigliedri-gen Schulsystems bietet dieGemS, die einzige weiterführen-de Schule in der GemeindeKleinblittersdorf, alle Bildungs-gänge unter einem Dach. Diejungen Schüler werden zunächstgemeinsam beschult, unabhän-gig davon, welchen schulischenAbschluss sie anstreben. DieBinnen- und Fachleistungsdiffe-renzierung erfolgt je nach indivi-duellen Fähigkeiten, Interessen,Lernmotivation und -tempo erstzu einem späteren Zeitpunkt.Dabei sind alle Schulabschlüssemöglich: der Hauptschulab-schluss, der qualifizierte Haupt-schulabschluss und der MittlereBildungsabschluss sowie dieFachhochschulreife und das G 9-Abitur in Kooperation mit ver-
schiedenen gymnasialen Ober-stufen in Saarbrücken.
Talente und Potenzialevoll entfalten
Die Vorteile liegen auf der Hand.Die Schüler können ihre Talenteund Potenziale gemäß ihrer indi-viduellen Leistungsfähigkeit ent-falten und die schulischen Zieledarauf abstimmen. Unabhängigvon ihrer sozialen Herkunft, Reli-gion und Nationalität erhaltenalle Schulbesucher die gleichenBildungschancen. Diese Grund-sätze sind im Leitbild der Ge-meinschaftsschule fest veran-kert: Sie versteht sich als integ-rativer, vielfältiger und verant-wortungsvoller Lern- und Le-bensort für alle jungen Men-
Schule mit Anschluss anWissenschaft und EuropaSeit 2012 gibt es im Saarland eine neue Schulform: die Gemeinschaftsschule. Sie ist eineleistungsfähige und sozial gerechte Schule, denn sie fördert Chancengleichheit, individuelleLernwege und steht für eine zeitgemäße Pädagogik. Die Gemeinschaftsschule inKleinblittersdorf hat dieses Konzept mit den Schwerpunkten MINT und Fremdsprachenzum Erfolgsmodell entwickelt.
Die Bibliothek hält eine große Auswahl an Kinder- und Jugendliteraturbereit. Foto: GemS Kleinblittersdorf
Mit Eifer dabei: Schüler bei der Abschlusskonferenz „Die Zukunftsstadt alsRohstoffquelle-Urban-Mining“. Foto: GemS Kleinblittersdorf
Vertrauen durch
Frische & Freund-lichkeit.
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schen. Neben der Fachvermitt-lung steht das systematischeVermitteln von Methoden, Tech-niken und Lernstrategien aufdem Unterrichtsplan; die enga-gierten Lehrer verstehen sich alsLernbegleiter und Moderatorender Lernprozesse.
Sprachförderung als Torzur SaarLorLux-Region
Soweit zum Konzept und Selbst-verständnis der Gemeinschafts-schule. In der Praxis zeigen sichdie Stärken des grenznahenLernortes in besonderer Weise.Ein Schwerpunkt ist der Sprach-erwerb: Englisch und Franzö-sisch stehen ab der 5. Klasse biszum Abitur auf dem Plan; Unter-richtsvolumen und Leistungsni-veau der Sprachförderung liegendeutlich über dem Durchschnitt.Im bilingualen Zweig trainieren
die Schüler neben der französi-schen Sprache auch wesentlicheinterkulturelle Kompetenzen.Durch Austauschprogrammeund Betriebspraktika öffnet die
GemS berufliche Wege in dieSaarLorLux-Region.
MINT-Fächer weckenden Forschergeist
Ein zweites zukunftsweisendesKonzept verfolgt die Schule mitihren Unterrichtsangeboten inden MINT-Fächern Mathematik,Informatik, Naturwissenschaftund Technik. Bereits ab der 3.Klasse werden die Schüler durchNaturbeobachtungen und For-schungsaufgaben an die Materieherangeführt, die sie in den hö-
heren Stufen beispielsweisedurch Experimente im Schulla-bor oder technische Geräte imEigenbau vertiefen. Praktika undAusbildungseinheiten an exter-nen Schülerlaboren der UniHomburg und Saarbrücken we-cken Forschergeist und berufli-che Zukunftspläne. Mit zweiFremdsprachen, einer MINT-Ver-tiefung sowie einer frühzeitigenund praxisbezogenen Berufsori-entierung bereitet die Gemein-schaftsschule ihre Schüler ge-zielt auf die berufliche Zukunftvor. win
MINT-Unterricht im Schülerlabor SAM an der Universität des Saarlandes. Foto: GemS Kleinblittersdorf
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Die Feuerwehrmänner und -frauen aus den fünf Löschbezirken der Freiwilligen Feuerwehr Kleinblittersdorf. Foto: Heiko Lehmann
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Um dieses umfangreiche Ein-satzspektrum abzudecken, ha-ben sich in der Gemeinde Klein-blittersdorf die fünf Löschbezir-ke – Auersmacher, Bliesrans-bach, Kleinblittersdorf, Rilchin-gen-Hanweiler und Sitterswald –auf Teilbereiche spezialisiert. Somuss nicht eine komplette Aus-rüstung oder ein spezielles Ein-satzfahrzeug in jedem Löschbe-zirk vorgehalten werden. In allerRegel wird der örtliche Löschbe-zirk mit dem für den jeweiligenEinsatz spezialisierten Löschbe-zirk gemeinsam alarmiert und
die Feuerwehrmänner- und frau-en bewältigen den Einsatz alsTeam Hand in Hand. So könnendie Stärken der einzelnen Lösch-bezirke gebündelt werden.
Spezialisten für jedenEinsatz
Der Löschbezirk Kleinblitters-dorf verfügt beispielsweise übereinen Vorausrüstwagen, auf deminsbesondere Material für denRettungseinsatz bei Unfällenverladen ist. Sind in einen Unfallmehrere Fahrzeuge verwickelt,
Gemeinsam sind sie starkSie löschen Brände, befreien Menschen aus misslichen Situationen, beseitigen umgestürzteBäume und fahren Hochwassereinsätze bei Überschwemmungen und Starkregen: Wenn anderenicht mehr weiter wissen, dann wird die Freiwillige Feuerwehr Kleinblittersdorf gerufen.
Gemeinsamer Brandeinsatz der Löschbezirke bei der Jahreshauptübung.Foto: Feuerwehr Kleinblittersdorf
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unterstützt der Löschbezirk Sit-terswald mit einem zweiten Ret-tungssatz. Der Löschbezirk Ril-chingen-Hanweiler ist für Was-serförderung über lange Wege-strecken, Ölsperren auf demWasser und der Wasserrettungbesonders ausgerüstet.
Eigenleistungen im Wert vonrund 180 000 Euro
Bliesransbach verfügt über ei-nen Nasssauger, der in besonde-ren Lagen bei Sturmschädenzum Einsatz kommt und beimLöschbezirk Auersmacher ha-ben die freiwilligen Retter einespezielle Gruppe zur Absturzsi-cherung gebildet.Synergieeffekte bei den Einsatz-mittel, des Gebäudes und in derTagesalarmbereitschaft zu nut-zen, waren Gründe für den Baudes gemeinsamen Gerätehau-ses der Löschbezirke Sitterswald
und Auersmacher. Und auch hierwird Teamarbeit großgeschrie-ben, denn der Neubau ist nur zuschaffen, weil beide Feuerweh-ren Eigenleistungen im Wert vonetwa 180.000 Euro erbringen.
Freiwillig im Team arbeiten, ge-meinsam ehrenamtlich etwasleisten: gerade für Jugendlicheeine lebensprägende Perspekti-ve. Daher besteht für Kids dieMöglichkeit, ab dem achten Le-
bensjahr der Jugendwehr derFreiwilligen Feuerwehr Kleinblit-tersdorf beizutreten.
Nachwuchs lernt Theorieund Praxis kennen
Sie hat es sich zur Aufgabe ge-macht, Jugendliche für ehren-amtliche Tätigkeit in der örtli-chen Gemeinschaft zu gewinnenund den Nachwuchs der Freiwil-ligen Feuerwehr heranzubilden.Dabei werden die Mitgliederspielerisch ans Thema „Feuer-wehr“ herangeführt, lernen denUmgang mit der Ausrüstung undtheoretische Grundlagen wieBrennen und Löschen, Gefahrender Einsatzstelle beherrschenoder Fahrzeug- und Gerätekun-de. Und bei der Jahreshaupt-übung der Jugendfeuerwehr-gruppen der Gemeinde Klein-blittersdorf stellen die Feuer-wehrleute in spe ihr Können un-ter Beweis – gemeinsam sind siestark! hup
Antreten mit den Aktiven zur Jahreshauptübung der Jugendfeuerwehr. Foto: Feuerwehr Kleinblittersdorf
Die Jugendfeuerwehr übt die Wasserentnahme am offenen Gewässer. Foto: Feuerwehr Kleinblittersdorf
Öffnungszeiten: Mo.–Fr. 8.15–12.30 Uhr und 14.30–18.00 Uhr, Sa. 8.15–12.30 Uhr
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16 VERANSTALTUNGEN
Veranstaltungskalender |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Freitag, 15. Juli12 UhrHalberg Open Air 2016Funkhaus Halberg Saarbrücken
Freitag bis Sonntag15. bis 17. JuliSportfest der VereineSportanlage in Güdingen
Samstag, 16. Juli20 UhrCembalo-KonzertLaurentiuskapelle in Eschringen
Freitag bis Sonntag29. bis 31. JuliJugendfußballcampSportanlage in Güdingen
Sonntag, 31. Juli17 UhrKonzert: SommermusikSchinkelkirche in Bischmisheim
Sonntag, 7. August10 UhrAuf dem Ölschleifenweg umBliesransbachBliesgau Ölmühle Treffpunkt: Parkplatz an der L105Kappelberg
Freitag bis Sonntag12. bis 14. AugustganztägigTag der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr mit demObst- und GartenbauvereinGerätehaus in Güdingen
Montag, 15. August13.30 Uhr25. BMW-RenntagRennbahn in Güdingen
Samstag, 3. SeptemberganztägigBischmisheimer KirmesTurnplatz in Bischmisheim
Samstag/Sonntag3./4. SeptemberganztägigTag der offenen Tür der Freiwilligen FeuerwehrRilchingen-Hanweiler
Sonntag, 4. SeptemberganztägigDorfgemeinschaftsfestFestplatz in Eschringen
Sonntag, 4. September10 UhrAuf dem Ölschleifenweg umBliesransbachBliesgau Ölmühle Treffpunkt: Parkplatz an der L105Kappelberg
Sonntag, 11. SeptemberganztägigScheunen-FestGüdinger Scheune
Sonntag, 11. September17 UhrKonzert: SommermusikSchinkelkirche in Bischmisheim
Samstag, 17. Septemberganztägig40. Second-Hand-MarktRuppertshofsaal Auersmacher
Samstag, 17. September10 UhrNaturerlebnistag der NABUOrtsgruppeSport- und KulturhalleEschringen
Sonntag, 18. September10 UhrBiosphärentour 2016: Fahrradtour von Hof zu HofTreffpunkt: Bahnhof Kleinblittersdorf
Samstag, 24. September10 UhrSecond-Hand-MarktJahnturnhalle Bliesransbach
Samstag, 24. September10 UhrWanderung im BiosphärenreservatSaarpfalz-TouristikTreffpunkt: Bliesgau-Ölmühle inBliesransbach
Sonntag, 25. SeptemberganztägigBischmisheimer Grumbiere-FeschdBischmisheimer Bann
Sonntag, 2. OktoberganztägigOktoberfest des GartenbauvereinsBrennerei in Güdingen
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Donnerstag 08.00–13.00 UhrFreitag 08.00–12.00 Uhr und 14.00–16.00 Uhr
Termine außerhalb der Sprechstunden können auf Wunsch gernevereinbart werden!
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VERANSTALTUNGEN 17
I|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Juli - Oktober 2016
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Sonntag, 2. Oktober10 UhrErntedank- und HoffestWintringer Hof Kleinblittersdorf
Mittwoch, 12. Oktober18 UhrOktoberfest LandfrauenvereinFesthalle in Bischmisheim
Sonntag, 16. Oktober14 UhrSaisonfinale: 6. Tag der SaarwirtschaftRennbahn in Güdingen
Sonntag, 23. Oktober10 UhrHerbstmarktGüdinger Scheune
Sonntag/Montag23./24. OktoberBuchausstellungKatholisches Pfarrheim inKleinblittersdorf Spannung beim BMW-Renntag am 15. August auf der Güdinger Pferderennbahn. Foto: Karl-Heinz Raubuch
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18 KULTUR & FREIZEIT
Doris Schmidt hatte 1992 alserste die einzigartige Gelegen-heit, auf dem – damals nicht öf-fentlich zugänglichen – Völklin-ger Hüttengelände ausgiebig zufotografieren; dabei entstandenbeeindruckende Schwarzweiß-Aufnahmen der Hütte im Verfall.Es war der Beginn ihres Indust-riekultur-Zyklus mit dem Namen„Phönix aus der Asche“, ein dy-namisches Ausstellungsprojekt,das ergänzt wurde durch weitereFotografien von Hütten- und Gru-benarealen. Seit 2006 wurdenihre Fotoarbeiten unter anderemim Weltkulturerbe VölklingerHütte, im Musée de la Mine duCarreau Wendel in Petite-Ros-selle, in der Saarbrücker Zentra-le der Sparkasse und bei Villeroy& Boch ausgestellt.Die beeindruckenden Fotogra-fien mit teils ungewöhnlichenPerspektiven und strengem geo-metrischem Bildaufbau, zeigenEnsembles im Niemandslandehemaliger Industrieanlagen.
Zum Zeitpunkt der Aufnahmenwar die eigentliche Nutzung be-reits abgeschlossen, eine neueNutzung oder ein Abriss jedoch
noch nicht begonnen – Zwi-schenmomente werden festge-halten. Nun wirken die Ensem-bles plötzlich bizarr und unge-lenk, dennoch – oder gerade des-wegen – ästhetisch. Die Anlagenwaren für die dort arbeitendenMenschen einmal von Bedeu-tung. Der Mensch kommt in denFotos von Doris Schmidt jedochnur mittelbar als Verursachervor, manchmal bezeugen zu-rückgelassene Gegenständenoch seine Existenz. Den Foto-grafien gemeinsam ist einscheinbar sachlich-dokumentie-render, doch die Wahrheit höchstartifiziell erzeugender Blick aufdie Dinge. Die Bilder beschwö-ren eine Stille, in der sich alleElemente die Waage halten. Zu-mindest für einen Augenblick.Mittlerweile setzt sich die Künst-lerin nicht nur fotografisch mitden Aufnahmeorten auseinan-der. Bei ihren Streifzügen sam-
melt sie Schrott und schweißtdie rostigen Fundstücke zuSkulpturen zusammen. „Die Ar-beiten erhalten erst während derEntstehungsphase ihr Ausse-hen. Sie fügen sich dann fast wievon selbst zusammen“, erklärtDoris Schmidt die Arbeitsweise.„Aus den Schrottteilen entstehtnach und nach das Kunstwerk.Das Einzige, was ich zu Beginnweiß, ist, was ich bauen will: Vo-gel, Drache, eine Idee für eineEule habe ich bereits in meinemKopf.“ hup
Auf Spurensuche imNiemandslandDie Güdinger Foto-Künstlerin Doris Schmidt begibt sich auf Spurensuche. Mit ihrer Kamerasucht sie verlassene Orte der Industriekultur auf und hält deren morbiden, spröden Charmefest. Die scheinbar dokumentarisch angelegten Bilder zeigen, dass Ästhetik unddokumentarische Schärfe keine unvereinbaren Gegensätze darstellen müssen.
Kontakt:
Doris SchmidtKanalstraße 466130 SaarbrückenTel. (0171) 5 27 02 78E-Mail: doris.schmidt5@googlemail.com
„Balkon“ heißt das 2009 entstandene Bild von der Völklinger Hütte. Fotos: Doris Schmidt
Die Skulptur Dragonheart hat die Künstlerin aus rostigen Fundstückenzusammengeschweißt.
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ONLINE-MAGAZINE 19
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Ausgabe 02/2016 vom 14. Juli 2016 OBERE SAAR – Ihr Magazin für die Region erscheint 2 x jährlich undwird kostenlos verteilt.
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