Erfahrungen Deutschlands mit Veräußerungen aus dem Emissionshandel und anderen bereits vorhandenen Finanzierungsinstrumenten, wie dem Carbon Fund der.
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Erfahrungen Deutschlands mit Veräußerungen aus dem Emissionshandel und anderen bereits vorhandenen
Finanzierungsinstrumenten, wie dem Carbon Fund der Weltbank
Finanzierung der Klimawandel-Anpassungin Entwicklungsländern – Teil 1
Dr. Enno Harders
Leiter der Abteilung E 1, Deutsche Emissionshandelsstelle im Umweltbundesamt
26. Mai 2008, Berlin, DGVN
Überblick– Emissionshandel und Status
– Finanzierungsaufkommen aus dem Emissionshandel
– Marktvolumen weltweit
– Verwendung der Erlöse aus dem Emissionshandel in Deutschland aktuell (nationale und internationale Maßnahmen)
– Der Carbon Fund der Weltbank
– Ausblick
Emissionshandel und Status
Emissionshandel
In Deutschland 2008-2012:
- 1.665 Anlagen- 452 Mio. EB pro Jahr
- 50% der CO2-Emissionen
- Allokation zu > 90%
kostenlos
Zusätzlicher Bedarf an Investitions- und sonstigen Finanzmitteln bis 2030 (Quelle UNFCC 2008)
mehrere 10 Mrd.
210 Mrd.
0 50 100 150 200 250
zur Eindämmung desKlimawandels
zur Anpassung an denKlimawandel
Mrd. USD
Zusätzlicher Bedarf für den Klimaschutz weltweit bis 2013
entspricht 0.3 bis 0.5% des globalen Bruttosozialprodukts oder 1.1 bis 1.7 %der
globalen Investitionen in 2030
Zusätzlicher Bedarf für den Klimaschutz nach Sektoren 2030
Quelle: UNFCC 2008
globaler Bedarf 2030,
Mrd. USD
Anteil der Entwicklungs-
länder, %
Küstengebiete 11 40
Gesundheit 5 100
Wasserversorgung 11 80
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei
14 50
Infrastruktur 8 - 130 25
Finanzierungsquellen
Heute:– Budgets der Nationalstaaten– CO2- Märkte (Emissionsrechte, Projektzertifikate, usw.)– Privatsektor
In Zukunft zusätzlich:– Flugverkehr – Steuern, Emissionshandel – Schiffsverkehr – Steuern, Emissionshandel – Versteigerung von Emissionsrechten der Staaten (AAUs)– Internationale Finanzinstrumente – z.B. CO2-Steuern– Energieeffizienz und Erneuerbare Energien – Zugang für Entwicklungsländer zu
den Programmen
Finanzierungsaufkommen aus dem Emissionshandel und Volumina des CO2-Marktes weltweit
Budget 2008-2012 in Deutschland – 10% zur Veräußerung
Jährlich 40 Mio. Emissionsberechtigungen (knapp 10% des Jahresbudgets) aus
dem Emissionshandel stehen in Deutschland zur Veräußerung zur Verfügung
15,12 Mio. EB
40 Mio. EB
0 10 20 30 40 50
Veräußerung Soll2008
Veräußerung IstJan-April 2008
Aktuelles Aufkommen im Emissionshandel in Deutschland
Erlöse Jan-April 2008: 335,3 Mio. €, Durchschnittspreis 22,18 EUR pro Emissionsberechtigung.
Geschätzte Erlöse: 800 Mio. € pro Jahr; Verwendung: 50% für Klimaschutzmaßnahmen
280 Mio. € pro Jahr für
nationale Klimaschutz-maßnahnmen
120 Mio. € pro Jahr für Projekte in
Entwicklungs-ländern
Klimaschutzinitiative der Bundesregierung 2008 - 2012
– Fokus der internationalen Projekte auf
nachhaltige Energieversorgung (50%),
Anpassungsprojekte und den Schutz der
Biodiversität (50%) (Senken, Wälder) in
Entwicklungsländern– Umsetzung in bestehenden Strukturen der
Entwicklungszusammenarbeit (GTZ, KfW)– Zusätzliches Bestreben zur strategischen
Unterstützung multilateraler Initiativen und
internationaler Fonds
Insgesamt 400 Mio. € pro Jahr
Einnahmen aus dem EU-Emissionshandel künftig bis zu 40 Mrd. €
– Veräußerungsanteil steigt ab 2013 stark an: laut Vorschlag der EU-KOM
sollen die Emissionsberechtigungen für die Energiewirtschaft ab 2013 nicht
mehr kostenlos vergeben werden.
– Beispielrechung für 2013: bei EU-weitem Budgets in 2013 von 2.047 Mio.
Emissionsberechtigungen (EB) und ca. 80 % Anteil der Energiewirtschaft
werden 1.638 Mio. EB pro Jahr von den EU-Mitgliedstaaten veräußert. Bei
Preisen wie heute (ca. 25 € pro EB) könnten die EU-weiten Einnahmen bis zu
40 Mrd. € pro Jahr betragen
0
50
100
150
200
250
300
Mio. Euro im Fonds verfügbar
Anpassungsfonds für den Klimawandel – noch im Aufbau
– Grundlage: Artikel 12 Abs. 8 des Kyoto-Protokolls– 2% der CERs aus jedem CDM Projekt fließen in den Fonds (Marrakesch Accords)
2008:
145 Mio. CER ausgestellt,
2,9 Mio. CER im Fond,
über 29 Mio. € verfügbar
Prognose 2012:
1,27 Mrd. CER ausgestellt,
25,5 Mio. CER im Fond,
Ca. 254 Mio. € verfügbar
24,7
6,5
13,6
50,4
0,0
10,0
20,0
30,0
40,0
50,0
60,0
70,0
2006 Volumen (31,2 Mrd. USD) 2007 Volumen (64 Mrd. USD)
Emissionsberechtigungen Projektzertifikate
CO2-Markt – Marktvolumen zwischen 2006 und 2007 verdoppelt
Quelle: World Bank Mai 2008:
State and Trends of the Carbon
Market 2008
Veräußerungen von Emissionsberechtigungen in der Handelsperiode 2008-2012
Deutschland 8,8% oder 40 Mio. EB/aUK 7% oder 17,23 Mio. EB/a Italien 5,74% oder 12 Mio. EB/a Ungarn 4,2% oder 1,3 Mio. EB/a Niederlande 4% oder 3,616 Mio. EB/a Litauen 2,79% oder 0,464 Mio. EB/a Österreich 1,22% oder 0,4 Mio. EB/a Polen 0,94% oder 2,64 Mio. EB/a Irland 0,50% oder 0,113 Mio. EB/a Belgien 0,29% oder 0,184 Mio. EB/a
Angaben außer D nach den ursprünglich eingereichten NAPs der MS vor KOM Entscheidung
ca. 77 Mio. t (3,7 %) des jährlichen EU-Gesamtbudgets
Erlösprognose EU: 1,9 Mrd. € pro Jahr bei Preisen von 25 €/EB
Andere Finanzierungsinstrumente
Carbon Funds der Weltbank
– Weltbank verwendet Gelder von OECD-Staaten und Unternehmen zum Erwerb von Kyoto-Projektzertifikaten CERs und ERUs. Sie erwirbt diese im Auftrag der Geldgeber durch einen von derzeit 17 Funds.
– Die Aktivitäten der Bank fungieren dabei als Katalysator für sektorübergreifende Emissionsminderungsmaßnahmen, z.B. bei Projekten zur kommunalen Energieversorgung, zu Erneuerbaren Energien, Infrastrukturprojekten.
Carbon Funds der Weltbank (II)
Derzeit existieren 11 Funds, z.B.:– Prototype Carbon Fund ‚ USD 180 million – BioCarbon Fund USD 38.1 million (tranche 2)– Carbon Fund for Europe (managed by EIB)– Community Development Carbon Fund USD 128.6 million– Spanish Carbon Fund USD 278.6 million sowie mit insgesamt 7,0 bis 12 Mrd. USD für Klimaschutz- und Anpassungsprojekte:–Clean Technology Fund–Forest Investment Fund–Adaptation/Climate Resilience Pilot Fund–Strategic Climate Fund
Carbon Funds der Weltbank (III)
– Weltbank steht mit der Vergabe von 450 Mio. USD an Weltbank-
Tochter International Finance Corporation (IFC) für ein 4 Mrd. USD
Kohlekraftwerk der Tata Group in Indien (großer indischer
Mischkonzern; Anlage 3.-größter CO2-Emittent des Subkontinents)
– Vorwurf wird erneuert, dass Weltbank große Unternehmen fördere
– Weltbank muss diesem Image entgegenwirken
Funds in Deutschland (Bekämpfung/Anpassung)
KfW:– KfW-Klimaschutzfonds seit Mitte 2004 – Derzeit zweites Beschaffungsprogramm für Emissionszertifikate in Zusammenarbeit mit der Europäischen Investitionsbank (EIB)
BASREC (Baltic Sea Region für JI-Projekte):– Regionale Kooperation der 11 Ostseeanrainerstaaten seit 2003– Zunächst konzipiert als Testing Ground Agreement für das Kyoto-Protokoll– Laufzeit des derzeitigen Kooperationsabkommens: 2006-2008
Dienstreisekompensationsprogramm– seit 2007
EU-KOM– Dachfonds für Energieeffizienz und erneuerbare Energien (GEEREF), 80 Mio. €
Suche nach anderen Fondslösungen
– Mexiko hat einen neuen multilateralen Fonds vorgeschlagen:– Parallele Finanzierung von Bekämpfung und Anpassung– Zeitlich begrenzt als Interimlösung im Kyoto-Kontext, solange
der Adaptationfund und Technologietransferlösungen nicht wirksam sind.
– Aufkommen aus allen Staaten auf der Basis von Pro-Kopf-
Emissionen, GDP und Bevölkerungsgröße.– LDC sollen ausgenommen werden.
– Ist das tatsächlich eine wirksame und effektive Option (Verwaltung)?
Ausblick und Weiterentwicklung
– Zahlreiche überlappende Verhandlungsansätze zur Finanzierung vorhanden: UNFCCC/Bali, Kyoto/Adaptationsfund; CBD, Adaptionsfonds, Technologie
– Überprüfung der Instrumente erforderlich (Abstimmung Mitigation/Adaptation)
– Konsistenz und Fokus auf die Finanzinstrumente notwendig
– Kontinuierlicher, zuverlässiger Finanzstrom erforderlicher mit ausgewogener, gerechter Verwaltung (Entwicklungsländer und Industrieländer)
– Auswahl der „richtigen“ Finanzinstrumente für die Zukunft
– Input von den Staaten, multilateralen Organisationen, vom Privatsektor und von der Zivilgesellschaft erforderlich
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Dr. Enno Harders
E-Mail: Enno.Harders@uba.de
Internet: www.uba.de/emissionshandel
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