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Alex R. Furger -Zwei Werkzeuge ausder Insula 30 31 Zwei Werkzeuge aus der Augster Insula 30 und ihre Rekonstruktion Alex R. Furger In den frühen 6oer Jahren, als unser Jubilar alsAssi- stent Prof. R. Laur-Belarts und als örtlicher Grabungs- leiter in Augusta Raurica tätig war,oblagihm u. a.die Beendigung einer mehrjährigen Grabung, derenper- fekt dokumentierten Befunde bis heute zu den ergie- bigsten Außchlüssen zur urbanenChronologie, Bau- technik und Sozialstruktur gehören'. Einen wichti- genTeilaspekt, die frühen Holzbauten, hatJürg Ewald unbeirrt im Felde erforscht, selbstausgewertet und r968 seinem Lehrer R. Laur-Belart, der EwaldsVor- stossen in die tießten Schichtenaus Zeit- und Ko- stengründen nicht immer billigte, in der <Provincialiao gewidmet'. Die vomJubilar r96z geleitete Grabung brach- te u. a. o... in der Gewerbehalle an der Südostecke der Insula nebenzahlreichen, übereinanderliegenden Feu- erstellen eineSchmelzgrube mit Bronzeschlacken und Tiegelo zutage3. Da mich einerseits das antike Metall- handwerk fasziniert und ich andererseits seit meinen Augster Anfingen r98z als Assistent im Römermuse- um verschiedene Anstrengungenzur Aufarbeitung dieser ersten vollständig ausgegrabenen Insula 3o (Gra- bungen I9j9- t96z) gemacht habe (die bis heute aber nicht über eineZusammenstellung der Grabungs- und Funddokumentation hinausgekommen sind), widme ich zwei unscheinbare Objekte aus solchen Fund- zusammenhängen gerne meinem Förderer, der mir schon in den Studienjahren manche lehrreichen Ar- beiten in der basellandschaftlichen Archäologiegross- zigig ermöglicht hata. Aus dem Grabungsbericht von Jürg Ewald Wir wollen dabei von den durch den Jubilar freigelegten Befunden und Funden aus Insula 3o aus- gehens.Wie damals zu R. Laur-Belarts Zeiten üblich, (musste)) auch J. Ewald nach Grabungsende in kürze- ster Zeit einen internen Auswertungsberichtverfas- sen, der aber - leider - nie zur Publikationbestimmt war. ZurVorführung der Befunde in der hier interes- sierenden Insulaecke ist es am authentischsten, den Ausgräber hier auszugsweise im originalen Wortlaut Y. 6 zu zltleren : <Betrachten wir nun dendemSüdwesteckraum ent- sprechenden Südosteckraum. Mit seinen g x 11,5 m ist er der zweitgrösste Innenraum der Insula zur Zeit der Ge- samtplanung. Sein Fundbestand entspricht deutlich einer eigentlichen Werkstätte. Die ganzeoberste SchichtT bestand typischerweise aus Asche/Schmutz/Kohle. ... Mit grosser ' Manch'n:l wog &s Losdes jung.n, örtlichenGnbungalcircr all$dingsschwr, z.B..Eir Xirlrü Stteit nit Ptof. lteht noch boor,,/'tt. die Vo st,,ditLeit det Wcstpoflkß-Ars&tuhn'* hn'd d.t wi 2.Io/d.nat htabn Au'Inbrnz übethctlpt , sowie ben det Sü,tileinteilang in Inr. r9 und 3t !). - D.t üühin&li.h.Abaüde wi Slüüti:at, L'h.Nhn idu g.ü ßt uiss.nKlnfkh und pnktis.h einla.h nkht hdhbdr Die Cntnz ist ja ni.ht .in ti.h ,,to$h$ bequcnwll:iehendet Seltstzefk, soiden' tic nusn vollipa{ die theontit.he Aßwnur augenchkt seit. E so te so 2etnbe wetdn, dass t dea spawent.*h|eßla||etno!lkhs|lekh.fa|,li(h>uone|iefudjcd?/2ci|ii.kdescebie|-i'/lkhafd!a.hIi.h- .ßnd ! W.tm .t aa(h kdu,f (i,tc idcal. Cnbs r zehllt ka n - dn:ßltben ;st tie .lQnfo.h."od.t: .Di. Polids (wie aIIePo ia19gdh Jt I'nf h* ab atniflteftsa ,.I.h dnizt. ah.t atf di. Atstdhu"z, wtahlastt sie atfhei"c Ven twettufr- wd plötzli(h wt die Potüßnaud so int ßta u ui.htig, da$ 'i. 'teiif!ß.ht p.zekht'fl uald.r ,trlJn..' 0ürg ENald,Taeebuchcinrnguneen zum 4.7. und 2 r.E. 1962). 2 J. Ewld. Dic frühen Holzbauten in Augulta Raurica - Insula XXX - und ihre Parzellierung. In: Provinciali.. F6ßchi f. Rudolflaur-Bclerr, IJasel/Stung:rr I968.80 lI (Abdruck ;n: Beitrsgc und Bibliographi. zur Augster Fonchung lBalel r97JI 80 ff.). -Tagebuch.urzugJürg Ewald vom 2 I .8. 1962: . D.tr Jrilii.h.i , (;a,X, (S.hütte ,60-196) u'o tc kh - vi. bkhet - wlhtöndit ausrruben, s{hnin Jüt strhiiu. P@f. lral abd fand, nM solL nwdk',idlkheHaftekadl.dßda'tio'K.trid.nttoft'AA+B)aß2tab..Danhdanal'inMilir&dien'toüundspanIendh.lbetfa^bli.b,konnknh dieler Aflotd utkei e Wideßbnd ent2.!en'ct.en. l.h hehie h 6n w"4stefl' wa ciw Blü.la ... i{takt zu belatset, M venirsteß ein Queryftjl ... zu ethalte.Xd&helf$bnhdiekhnitte224/275/291/295inTasanheihangahDab.istksiüdt{3lfouetlöchadieskhvieeinetiidtuh.,I{ostenponnut a'ehenld!sc||'zudiefn7ri|pnk|uarib.|ci|sci|'.(IMlhtfidÜshaU.d4Ca"resu'i.d.|au.fg.|4II|'unddi.ln'ula!a||'chonItaLab!2yhlo'i. B.ifE|ih.if."dÜI'fos|.|kd'.|-dieichu,ic2esartc|{?i!e4?kr||'o|turudr.re||denwie||9o"hoI.IAa|'.igq|hdf-j4idhoI det&aflz.Caü2,tß!1.ntn.h.ipel.rtawd.n.-Wieüd.i\fachüu'ateda!(hnzeRevese,hänc a det pfzen Ca"! in .inh Afi.ittga g dush.ben kon,,en,. I R. L:ur-Behrt. 27.J$ßbei Stiftung Prc Aueusta Rauric, Ile62l. B.der Z.irschl Ces€h. u. Altertumskde. 63, 1961, XXXV-XLVI b.s. XXXVIf. - Zu dicser Giesser-Fabricr zuletzt A. It. Furg$,l)ie llrcnzNerksdinen in dc.Augrtff Inlula 30.Jahresb€r. Augstu. KliseEuSsr r9. 1998 (im Druck) sdi. A. R. Furger4.Ricdcrcr,Acs und eu.ichal.um. Ernpirische Bcurteilungskriterien lür Kupferlegicrungcn und nct.llanrlyrirche Untenuchungen rn Halbfrbrikatcn und Abfällcnaus metrllwrarbeit.ndenWcrkstätter in Augusta Rruricr.Jahresbei Augstu. Kais.nu$r 16, r99J.rrJ ff. bcs.r4J Anm.aB (mir rhcr.r Lircntur). Zur Schmelzgrube R. Laur-Belan.AufdenSpuren der dmischen Bronzegies.r von August, Raurice. Sondernunrmer d$ Metallsqke A(; I)ornach (Oktober r97o)tJ und M. M:rtin, Römirche Bmnzegieser inAuglr BL. Arch. Sch\aei,I. 1978. I t2 ff. bes.I r8 Abb.:o. - Schnrelzgrube: Inq 1962.I3297 (Horizont Gi.s!.rci-J: Martin lwie obenl r8 Abb.2o); Tiegel:Inv 1962.2929 (Horizont 4). 4 Jürg Eq"ld h:t mir. lvic :uch andercn Studierendc . in den Jahre' r97o-rgzj dic Auf.rbeirung, zeichndische Dokumenration, Ausvr€rtung und Publikrtion der folgenden B.selbiet.. FunditelleD erDröglicht: .Ein frühmittelalterliches FnuenF:b:us Rcimch BL' (r97r),.Di. Fundc der GEbung in der KiKhe Hölstcin BL, (r97J),.Einc rnittelalte.lichclvürtung bei Arirdorf BL. (r977). 'Die mittelpaläolirhische Starion b.im unrercn Stcinbruch lon Münchcnrtcin BL. (!977) und.l)ie ur- und frühgeschichdichen Funde von Rein&h BL (Neolirhikum bn Hochrnittclaher). Mir b.sonderer tserücksichtieung des frühnittelalte.lichcn Gräberf€ldes" (1978). 5 Aus Platzgründen 3inddic Belege zum BuntmetällhändNerk in lruula 30 andertwo zusammengesrelt wolden:Furger(^nm. 3) Abb.23 (Feilklobcn) und'8 (l)rehbank'pindel). 6 J. Ewrld. Augst. Gnbunpbericht Insuh XXX / re62, Jüngste Steinpe.iodc (unpublizierter Bericht in M:schinenschrift im Archiv d.r Ausgnbungen Augst/KriseEu$t, Crabungsaktcn Ie6.z.JI. I7 Scitcnund 4 Seiten Skizzen). z Sie ent'pticht Horizonr 2 bzsr dcn 3.vicrtel des J.Jh. (Furs.r IAnm. 3l). Hieraus strmmt der bronzcne Feilkloben Giehe unt€n mir Abb. 2 und 3).
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Zwei Werkzeuge aus der Augster Insula 30 und ihre Rekonstruktion (1998)

May 15, 2023

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Page 1: Zwei Werkzeuge aus der Augster Insula 30 und ihre Rekonstruktion (1998)

Alex R. Furger -Zwei Werkzeuge aus der Insula 30 31

Zwei Werkzeuge aus der Augster Insula 30und ihre Rekonstruktion

Alex R. Furger

In den frühen 6oer Jahren, als unser Jubi lar a ls Assi-stent Prof. R. Laur-Belarts und als örtl icher Grabungs-le i ter in Augusta Raur ica tät ig war, oblag ihm u. a. d ieBeendigung einer mehrjähr igen Grabung, deren per-fekt dokument ier ten Befunde bis heute zu den ergie-bigsten Außchlüssen zur urbanen Chronologie, Bau-technik und Sozialstruktur gehören' . Einen wicht i -gen Tei laspekt, d ie f rühen Holzbauten, hatJürg Ewaldunbeirrt im Felde erforscht, selbst ausgewertet undr968 seinem Lehrer R. Laur-Belart , der EwaldsVor-stossen in die t ießten Schichten aus Zei t - und Ko-stengründen nicht immer bi l l igte, in der <Provincial iaogewidmet ' .

Die vomJubi lar r96z gelei tete Grabung brach-te u. a. o. . . in der Gewerbehal le an der Südostecke derInsula neben zahlreichen, übereinanderliegenden Feu-erstel len eine Schmelzgrube mit Bronzeschlacken undTiegelo zutage3. Da mich einersei ts das ant ike Metal l -handwerk fasziniert und ich anderersei ts sei t meinenAugster Anf ingen r98z als Assistent im Römermuse-um verschiedene Anstrengungen zur Aufarbei tungdieser ersten vollständig ausgegrabenen Insula 3o (Gra-bungen I9j9- t96z) gemacht habe (die bis heute abernicht über eine Zusammenstel lung der Grabungs- undFunddokumentat ion hinausgekommen sind), widme

ich zwei unscheinbare Objekte aus solchen Fund-zusammenhängen gerne meinem Förderer, der mirschon in den Studienjahren manche lehrreichen Ar-beiten in der basellandschaftl ichen Archäologie gross-zigig ermögl icht hata.

Aus dem Grabungsbericht von Jürg Ewald

Wir wollen dabei von den durch den Jubilarfreigelegten Befunden und Funden aus Insula 3o aus-gehens.Wie damals zu R. Laur-Belarts Zei ten übl ich,(musste)) auch J. Ewald nach Grabungsende in kürze-ster Zeit einen internen Auswertungsbericht verfas-sen, der aber - le ider - n ie zur Publ ikat ion best immtwar. ZurVorführung der Befunde in der hier interes-sierenden Insulaecke ist es am authent ischsten, denAusgräber hier auszugsweise im originalen Wortlaut

Y . 6zu zl t leren :

<Betrachten wir nun den dem Südwesteckraum ent-sprechenden Südosteckraum. Mit seinen g x 11,5 m ist erder zweitgrösste Innenraum der Insula zur Zeit der Ge-samtplanung. Sein Fundbestand entspricht deutlich einereigentlichen Werkstätte. Die ganze oberste SchichtT bestandtypischerweise aus Asche/Schmutz/Kohle. ... Mit grosser

' Manch'n:l wog &s Los des jung.n, örtlichen Gnbungalcircr all$dings schwr, z.B. .Eir Xirlrü Stteit nit Ptof. bü lteht noch boor, ,/'tt. dieVo st,,ditLeit det Wcstpoflkß-Ars&tuhn'* hn'd d.t wi rü 2.Io/d.nat htabn Au'Inbrnz übethctlpt , sowie ben det Sü,tileinteilang in Inr. r9 und 3t !).- D.t üühin&li.h. Abaüde wi Slüüti:at, L'h.Nhn idu g.ü ßt uiss.nKlnfkh und pnktis.h einla.h nkht hdhbdr Die Cntnz ist ja ni.ht .in ti.h,,to$h$ bequcn wll:iehendet Seltstzefk, soiden' tic nusn vollip a{ die theontit.he Aßwnur augenchkt seit. E so te so 2etnbe wetdn, dass t deaspawent.*h|eßla| |etno! lkhs| lekh. fa| , l i (h>uone| iefudjcd?/2ci | i i .kdescebie|- i ' / lkhafd!a.hI i .h-.ßnd ! W.tm .t aa(h kdu,f (i,tc idcal. Cnbs r zehllt ka n - dn:ßltben ;st tie .lQnfo.h." od.t: .Di. Polids (wie aIIe Po ia19 gdh Jt I'nf h* abatniflteftsa ,.I.h dnizt. ah.t atf di. Atstdhu"z, wtahlastt sie atfhei"c Ven twettufr- wd plötzli(h wt die Potüßnaud so int ßta u ui.htig,da$ 'i. 'teiif!ß.ht p.zekht'fl uald.r ,trlJn..' 0ürg ENald,Taeebuchcinrnguneen zum 4.7. und 2 r.E. 1962).

2 J. Ewld. Dic frühen Holzbauten in Augulta Raurica - Insula XXX - und ihre Parzellierung. In: Provinciali.. F6ßchi f. Rudolflaur-Bclerr,IJasel/Stung:rr I968. 80 lI (Abdruck ;n: Beitrsgc und Bibliographi. zur Augster Fonchung lBalel r97JI 80 ff.). -Tagebuch.urzugJürg Ewaldvom 2 I .8. 1962: . D.tr Jrilii.h.i , (;a,X, (S.hütte ,60-196) u'o tc kh - vi. bkhet - wlhtöndit ausrruben, s{hnin Jüt strhiiu. P@f. lral abd fand, nM solLnwdk' , id lkheHaftekadl .dßda' t io 'K. t r id.nt tof t 'AA+B)aß2tab. .Danhdanal ' inMi l i r&dien' toüundspanIendh. lbet fa^bl i .b,konnknhdieler Aflotd utkei e Wideßbnd ent2.!en'ct.en. l.h hehie h 6n w"4stefl' wa ciw Blü.la ... i{takt zu belatset, M venirsteß ein Queryftjl ... zuethal te.Xd&hel f$bnhdiekhni t te224/275/291/295inTasanheihangahDab. istks iüdt{3 l fouet löchadieskhvieeinet i idtuh. , I {ostenponnuta 'ehenld!sc| | 'zudiefn7r i |pnk|uar ib. |c i |sc i | ' . ( IMlht f idÜshaU.d4Ca"resu' i .d. |au. fg. |4I I | 'unddi . ln 'u la!a| | 'chonI taLab!2yhlo ' i .B. i fE| ih. i f . "dÜI ' fos| . |kd ' . | -d ie ichu, ic2esartc| {? i !e4?kr | | 'o | turudr. re| |denwie| |9o"hoI . IAa| ' . igq|hdf- j4 idhoIdet&aflz.Caü2,tß!1.ntn.h.ipel.rtawd.n.-Wieüd.i\fachüu'ateda!(hnzeRevese,hänc a det pfzen Ca"! in .inh Afi.ittga g dush.benkon,,en,.

I R. L:ur-Behrt. 27.J$ßbei Stiftung Prc Aueusta Rauric, Ile62l. B.der Z.irschl Ces€h. u. Altertumskde. 63, 1961, XXXV-XLVI b.s. XXXVIf.- Zu dicser Giesser-Fabricr zuletzt A. It. Furg$,l)ie llrcnzNerksdinen in dc.Augrtff Inlula 30.Jahresb€r. Augst u. KliseEuSsr r9. 1998 (imDruck) sdi. A. R. Furger4. Ricdcrcr,Acs und eu.ichal.um. Ernpirische Bcurteilungskriterien lür Kupferlegicrungcn und nct.llanrlyrircheUntenuchungen rn Halbfrbrikatcn und Abfällcn aus metrllwrarbeit.ndenWcrkstätter in Augusta Rruricr.Jahresbei Augst u. Kais.nu$r 16,r99J. rrJ ff. bcs. r4J Anm.aB (mir rhcr.r Lircntur). Zur Schmelzgrube R. Laur-Belan.Aufden Spuren der dmischen Bronzegies.r vonAugust, Raurice. Sondernunrmer d$ Metallsqke A(; I)ornach (Oktober r97o) tJ und M. M:rtin, Römirche Bmnzegieser inAuglr BL.Arch. Sch\aei, I. 1978. I t2 ff. bes. I r8 Abb.:o. - Schnrelzgrube: Inq 1962.I3297 (Horizont Gi.s!.rci-J: Martin lwie obenl r8 Abb.2o);Tiegel: Inv 1962.2929 (Horizont 4).

4 Jürg Eq"ld h:t mir. lvic :uch andercn Studierendc . in den Jahre' r97o- r gzj dic Auf.rbeirung, zeichndische Dokumenration, Ausvr€rtung undPublikrtion der folgenden B.selbiet.. FunditelleD erDröglicht: .Ein frühmittelalterliches FnuenF:b:us Rcimch BL' (r97r),.Di. Fundc derGEbung in der KiKhe Hölstcin BL, (r97J),.Einc rnittelalte.lichclvürtung bei Arirdorf BL. (r977). 'Die mittelpaläolirhische Starion b.imunrercn Stcinbruch lon Münchcnrtcin BL. (!977) und.l)ie ur- und frühgeschichdichen Funde von Rein&h BL (Neolirhikum bnHochrnittclaher). Mir b.sonderer tserücksichtieung des frühnittelalte.lichcn Gräberf€ldes" (1978).

5 Aus Platzgründen 3ind dic Belege zum BuntmetällhändNerk in lruula 30 andertwo zusammengesrelt wolden: Furger (^nm. 3) Abb.23(Feilklobcn) und'8 (l)rehbank'pindel).

6 J. Ewrld. Augst. Gnbunpbericht Insuh XXX / re62, Jüngste Steinpe.iodc (unpublizierter Bericht in M:schinenschrift im Archiv d.rAusgnbungen Augst/KriseEu$t, Crabungsaktcn Ie6.z.JI. I7 Scitcn und 4 Seiten Skizzen).

z Sie ent'pticht Horizonr 2 bzsr dcn 3.vicrtel des J.Jh. (Furs.r IAnm. 3l). Hieraus strmmt der bronzcne Feilkloben Giehe unt€n mirAbb. 2 und 3).

Page 2: Zwei Werkzeuge aus der Augster Insula 30 und ihre Rekonstruktion (1998)

32 Alex R. Furger -Zwei Werkzeuge aus der Insula 30

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Herdstelle dSDetai l 173

Herdstelle HDetail 165

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Wahrscheinlichkeit beruht die Funktion dieses Raumes alseiner Olfizine auf langer Traditions , wie der Fundbestandund die Profle deutlich zeigen. ... ,e

Die Schichtabfolge in der Gewerbehalle - zwi-schen dem vorrömischen, natür l ich gewachsenen Bo-den und der neuzei t l ichen Grasnarbe - betrug ziem-lich genau 3 Meter. Nach Abtrag der durchpflügtenHumusdecke wurden die 285 mr Kul turschichtenzwischen Oktober r96r undJul i r96z mit etwas überzoo Abtragseinheiten bzw. Fundkomplexen untersuchtund dokument ier t .

Aufgrund der zahlreichen dokumentierten Pro-f i le habe ich die Schichtenfolge von oben nach untenin die uHorizonte> r b is ro gegl iedert . Die beidenhier interessierenden Objekte stammen aus den rela-t iv späten Horizonten z bzw. 3.

Ein Feilkloben aus Horizont 2

Crabungsbtfrnd uon Horizont 2Schicht / Sediment: oOberste Schichto. oOber-

f lächenschutto mit Asche/Schmutz/Kohle.Kote: ca. z96,7o bis z96,z5 m ü.M.Einr ichtungen'o: Sandsteinquader etwas absei ts

der Raummit te (übernonrmen von der vorhergehen-den Benutzung: Hor izont 3,Abb. r) und schwer deut-

Abb. 1 Augst, lnsula 30 (Grabung 1961.51/1962.51), <Fabrica>-Raum in der Südost-ecke. Befunde in der Fläche vonHorizont 3. Letzte intakte Steinbauphase.Beachte drei verschiedene Herdstellenund eine Ansammlung von Münzen unddiversem Gerät (<Detai l 141>). DieAussenmauer 46 war bereits auf Höhedieser Schichten zerstört oder gestört.<Detai l 161> in der öst l ichen Port icus wareine schmale Grube, ausgekleidet mitTon und angefül l t mit Holzkohle.Fundzonen der beiden behandel tenObjekte: A: Spannkloben vonAbbi ldung 2 (aus dem nächstoberenHorizont 2): B = Drehbankspindel(?)von Abbi ldung 4 aus dem abgebi ldetenHorizont 3. M. 1:200.

bare Einr ichtungen (Mäuerchen, brandiger Lehm-fleck). Schön konstruierter Feuerplatz genau im Mit-telpunkt des Raumes, drei weitere Feuerstellen. [nSchni t t 268 vert ikal stehende Säulentrommel ( i t tZweitverwendung oder verstürzt?).

Besondere Funde: Zahlreiche Teile eines Holz-kästchens oder einer Kiste: z eiserne Scharniere,I Bronze-Bandscharnierfragment, 2 Bronze-Henkel(verschiedener Form und Grösse), Bronze-Ziernagel ,Bronze-Schlossblech sowie drei(!) Eisenschlüssel. Fer-ner Siegelkapsel, Statuettenbasis, z identische, durch-bro c h en e Bro nze-Ri ementeil er (Pferdegeschirr), Hu f-schuh.-Angeschmolzenes Glas und einige Keramik-fragmente zeigen Brandeinwirkung.

Belege für Metallhandwerk: Langer Steckambossvon 397 mm Länge und z, r kg Gewicht aus Eisensowie interessanter Bronze-Spannkloben mit kleinemeisernen Spannkei l (Abb. z; Inv. ry62.46o), beide ausdemselben Fundkomplex Xor5z5 in Schni t t 3oo/ 3o2(Abb. I ,A).- Ferner ein Armfragment(?) mit t iefemErstarrungsriss als Fehlguss einer Statuette sowie ei-nige Bronzeteile als mögliches Altmetall.

Datierung uon Horizont 2Relatiuchronologie : Oberster, einigermassen un-

gestörter Hor izont unter der Humusschicht (Herd-stel len in s i tu!) . Da er über die Schwel le von Mauer

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HerdstelleDetail 145

MünzenDetail 141

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s Seit dcm frühen.r.Jahrhundert i't in diesern Insuh-Eckraum Brcnzehrndwerk n,chwEilbar (Furger IAnm. jl Horizonr.6 bis r).Aus Horironr 3(Mirre .l.Jh.) sr.nrmr di. eisernc l)nhbank-Spindel (siehe unren mitAbb.4 und J).

9 LängcEAuszügc ziti.rt in Fureer (Anm.l).Io Die Aefunde und .rsähncnswerten Mirfunde aui den beiden Horizonten 2 und I sind .usfiihrlich und mit ruen crrbunss-Rcfcrcnzcn

aufgelührt in Futger (Anm. J).

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Alex R. Furger -Zwei Werkzeuge aus der Insula 30 33

Abb. 2 Augst, Insula 30 (Grabung 1961.51/ Abb. 31962.5'l), aus dem <Fabrica>-Raum inder Südostecke, Horizont 2:Bronze-Spannkloben mit kleinemeisernen Spannkeil (vgl. Rekonstruktions-versuch Abb. 3, l inks). M. 1:1.

tzo und über die Abbruchkrone der Porticusrnauer

46 verläuft, muss sich dieser Horizont nach einer mas-siven Zerstörung des Gebäudes abgelagert habentt.

Datierung: Keramik: sehr einheitl ich 3.Jh., rnitSchwerpunkt im 3.Viertel (jüngste Stücke unt 275);ro Münzen: viele Altstücke 2.Jh., terminusposf: Sesterzdes Gordianus III, Rom z4o, leicht zirkuliert.

Beschreibung des FundesIn Horizont 2 kam, im selben Fundkomplex

wie der erwähnte Steckamboss, eine merkwürdigeBronzeachse mit zwei runden Scheiben und einemkleinem eisernen Steg zum Vorschein (s. oben sowieAbb. z und Abb. 3, l inks). Die runde,67 mm langeAchse weist in der Mitte 8 mnr l)urchnresser undleicht dünnere, mehrfach profi l ierte inden auf. AufderAchse stecken zwei f lache Rundscheiben: Die eineScheibe (l inks in Abb. z) ist aus Bronze und mit derAchse mitgegossen;sie misst 24 mm im Durchnlesserund bis j mm in der Dicke. Die andere Scheibe istinfolge Korrosion unvollständig erhalten und bestehtaus Eisen von ca. z6 mnt Durchmesser und 2, j mnlDicke; sie l iess sich einst - vor der Korrosion - wieeine massive l-Jnterlagsscheibe hin- und herschieben.An diesem Ende weist die Achse auf einer Länge von

9 mm einen schmalen Längsschlitz auf . ln diesen hin-eingeschoben (einst wohl eher geschlagen!) ist einI ,J mm dünnes Eisenplättchen, dessen Breite sich von

Links: Rekonstruktion des Spannklobensvon Abbildung 2. Mitte und rechts: zweimoderne Beispiele aus dem Gold-schmiedebedarf. M. etwa 1:2.

tz auf mindestens 8 mm verjüngt (das schmale Endeist korrodiert).

FunktionEs handelt sich hier um den seltenen Fall einer

Spannvorrichtung zur Feinbearbeitung von Metall-objekten, die zu klein waren, um sie mit den blossenFingern fest genug halten zu können. Denkbar wärenArbeiten mit Feilen, Sticheln oder Polierstählen anKleinobjekten wie Fingerringen, Anhängern, Siegel-kapseln und dergleichen oder auch das Fassen vonRingsteinen.

Der Schraubstock war meines Wissens den rö-mischen Schreinerntt, Schmieden, Bronzegiessern undSchmuckherstellern noch nicht bekannt. Das AugsterFundstück aus Insula 3o ist ein Ersatz fi ir einen hand-lichen Kleinschraubstock und als Spann- oder uFeil-klobenn zu rekonstruieren:

Hierbei sind der eiserne Konus und die Lageder beiden runden Scheiben entscheidend: Sie sindzum Glück mitgegossen bzw. an derAchse festgerostetund liegen nicht parallel, sondern eindeutig konisch ineinem Winkel von rund 90 zueinander (Abb. z). Aufdie Achse aufgeschoben kann man sich zwei quer-durchbohrte Stäbe aus Hartholz vorstellen, die untenmit einem lose angebrachten Niet oder einem einfa-chen Scharnier aus Draht oder Leder beweglich ver-bunden waren (Abb. 3,l inks). Oben liess sich das zu

Möglicherrveisc' ist auch hier etne intprovisierte Wieder-Nutzung ze'rstörter ( iebäude nach dem Erdbeben um 2jo n.Chr. zu fassen(vgl.A. R. Furger. I) ic 'urbanist ische Entrvicklung von Augusta Raurica vonl r.bis zunr 3.Jahrhundert.Jahresber.Augst u. Kaiseraugst r5,rgg4. 29 ff bes. 36f. Abb. 9: A. R. Furger. Augusta Raurica - durch ein Erdbebe n zerstört? In: Augusta Raurica rggS/ r, 6 f f .) .I)ie einzige rrrir bekannte Spannvorrichtung fiir Werkstücke sind Hobelbankeisen und I)arstellungen römischer Schreiner, die ihrWerkstück -

zum Beispiel ein llrett beirrr Hobeln oder Schnitzen - nrit einer geschrvungenen Klanrmer auf derWerkbilk festgedrückt haben. - ZuHobelbankhaken vgl. M. Pietsch. I)ie rörrrischc'n Eisenrverkzeuge von Saalburg. Feldberg und Zugmantel. SaalburgJb. 3g,rg8:, 5 ff. bes. 5r f,Abb. rtt. - I)arstellungen einer rönrischen Werkbank nrit Festhaltevorrichtung auf dem Erotenfries aus Pompeji:A. Neuburger, DieTechnik desAlterturrrs, Leipzig 19I9,Abb. II6; H.Jacobi, I)ie Ausgrabungen und Funde derJahre I929-1933 auf der Saalburg. SaalburgJb. 8, rgl+. z ff.bes. zzf.,Taf. 4. tza: H. IJlünrner.Technologie und Tl'rnrinologie der (lewcrbe und Künste bei Griechen und Römern z, Reprinr Hildesheimr969. Abb. S9.

Page 4: Zwei Werkzeuge aus der Augster Insula 30 und ihre Rekonstruktion (1998)

34 Alex R. Furger -Zwei Werkzeuge aus der Insula 30

bearbei tende Werkstück problemlos zwischen dieHolzstäbe einspannen und mit dem eisernen Kei lchensatt festk lemmen. Dies geschah so, dass der konischeEisenkei l mit e inem kleinen Hammer in den Schl i tzder Achse sanft eingeschlagen wurde, wodurch dielose Rundscheibe in Richtung der mitgegossenenScheibe geschoben bzw. die beiden Holzstäbe kräf t iganeinandergedrückt wurden. Eine ident ische Kon-struktion zum Zusammenpressen von zwei auf einerAchse aufgesteckten Teilen mit Hilfe eines konischenPlät tchens oder Spl intes zum Einschlagen f indet s ichauch an zwei römischen Doppelskalpel len aus derAugster Südvorstadt '3 .

Das skizzierte Montagepr inzip (Abb. 3, l inks)entspr icht recht genau den heute im Goldschmiede-bedarfgebräuchl ichen Fei l - und Fasskloben.Auch siebestehen aus zwei Hartholzhäl f ten (2.8. Buche), d ieam unteren Ende auf einfache Weise beweglich ver-bunden sind. Der Spannmechanismus ist heute mitNorm-Gewindeschrauben und Flügelmuttern einfa-cher zu bewerkstel l igen (Abb. 3, Mit te und rechts) alsmit Hi l fe eines Spannkei les. Die Handhabung undauch dieVortei le im Umgang mit k le inen und klein-sten Werkstücken aus Bronze, Messing, Si lber oderGold s ind dieselben gebl ieben wie zur Römerzei t :Ein solcher Fei lk loben ist handl ich, prakt isch zu hand-haben und zerkratzt das metal lene Werkstück nichr.

Antriebsachse für eine Drehbank (?)aus Horizont 3

Grabungsbrfrnd uon Horizont 3Schicht / Sediment : oRest Oberflächenschutt, bzw.

nSchutto, Aschen- und Werksrarthor izont.Kote : ca . z96 ,4o b is 295,9o m ü .M.Einrichtunger (Abb. r ): Herdstelle in Schnitt 269

(Detai l r65), d i rekt im Osten daran anschl iessend einegrössere Stein-Ziegel-Setzung (über der Schmelz-grube = Hor izon t j ) in Schn i f t 268 (Deta i l r j j ) .Weitere, zweiphasige Herdstel le in Schni t t 264 (De-tai l r73). Eine weitere Herdstel le in Schni t t 234/235,satt an der (hier gestörten oder geplünderten) Mauerr 2 r ( D e t a i l r 4 j ) . - I n S c h n i t r 2 6 3 / 2 6 4 l a g a u f d e rAbbruchkrone von Mauer rzo e in o ,4 j m hoherSandsteinquader, der zwar etwas von der Hallenmitteabweicht, wohl aber als Pfei lerbasis gedient hat. - InSchn i t t z3 t /266 (FK Xor5r4) e ine Ansammlung von

2r Münzen (Abb. r ; s . un ten) , 4 Bronzeob jek ten ,t eiserne Stichwaffe, r Dolch und 4 Eisenfragmentenauf einer Fläche von nur 3xr m (Detai l r4r) . -Ver-

schiedene kleine (Arbeits?-)Gruben mit steinigerVer-fi i l lung. - Ausserhalb der Werkhalle, in der Porticuszur'Wildentalstrasse, ein in den Porticusboden ein-getieftes, trogartiges Gebilde von r ,4xo,4 m und o,3mTiefe, ausgekleidet mitTon und angefii l l t mit Holz-kohle (Abb. r) .

Besondere Funde: Drei(!) Laffenfragmenre vonBronzelö ffeln (cochlearia)'0, grorr., Schlüssel, Klapp-messerkl inge u. a. aus Eisen.

B e I ege für M e t allh an dw e rk: M assive eiser n e Ach-se von einer mechanischen Einrichtung, möglicher-weise das Antriebsteil einer Drehbank (Abb. 4), ausoBrandschutt über Mörtelbodeno (FK Xor46o) inSchn i t t zz7 /234 (Abb. r ,B ; Inv . ry62 . r574; s . un ten) .Ferner verschiedene mögliche Bronze-Altmetallteile:verbogenes Fibel-Al tstück ( lnv. r962. roz5) '5, d ie dreioben erwähnten Laffenfragmente von Bronzelöffeln(Anm. I4),separat gegossener Schwanz einer Pferdesta-tuette'n, überlebensgrosser Statuenfinger sowie amor-phe, aber massive Bronzefragmente.

Datierung uon Horizont 3Relativchronologie: : Letzte - vermutlich noch

intakte - Steinbauphase (nach L. Berger'7; mit grosserWerkhalle in der südöstl ichen Insulaecke. Über Mör-telboden; nach Zerstörung der Innenmauern rzo und,rr t 'und mögl icherweir . ,ogm nach Zerstörung deröst l ichen und südl ichen Port icusmauern 46 und rz6(die Schichten ziehen über die Abbruchkronen hin-weg [Abb. r , Deta i l 163 ] ) . D ieTrennmauer 12r zuminneren Korr idor und die Mauer r r3 zum Insula-Ein-gangsportal scheinen noch bestanden haben. Auchdieser Horizont ist möglicherweise nach-zerstörungs-zeitl ich (vgl. oben, Horizont z).

Datierung; Keramik: wie Horizont z, sehr ein-hei t l ich 3.Jh. ,mit Schwerpunkt im 3.Viertel ( jüngsreStücke um z8o) ;23 Münzen, Ende r .Jh .b is Anfang 3 .Jh. abdeckend terminus post:zz8 (Spektrum des <Münz-horteso [s. oben, Einr ichtungen; Abb. r ] : vorwiegendEnde z . b is Mi t te 3 .Jh . , te rminus pos t :235 'n ) . - (Jn terBerücksichtigung der Befunde (s. Relativchronologie) :M i t te b is 3 .V ie r te l 3 .Jh . , d . h . unmi t te lbar vor odernach dem Augster Erdbeben und vor der kriegeri-schen Zerstörung der Stadtto.

r 3

r4

r 5

r6r 7

r 8

r 92 0

E. Riha (nri t Beitr. v. M.Joos{. Schibler/W. I3. Stern). RömischesToilettgerät und medizinische Insrrumenre aus Augst und Kaiseraugsr.Forsch . Augs t 6 , Augs t r986, 8 j Abb. z l Ta f . 57 ,63o.63 r ; 7 r ,63o.63r .E. Riha/W B. Stern (mit Beitr. v. M. Mart in/Ph. Morel), I) ie römischen Löffel aus Augst und Kaiseraugsr. Archäologische und metal lanalyt ischeUntersuchungen. Forsch .Augst 5 ,Augsr r982, Nr . r69 , z5 t t und 259.E. Riha (rnit einem Beitr. v. R. Fichter u. Chr. Hochaus), Die römischen Fibeln aus Augsr und Kaiseraugst. Forsch.Augsr 3,Augst 1979,K a t . - N r . 9 2 4 .A. Kaufnrann-Heinimann. Die rönrischen Bronzen der Schweiz 5. Neufunde und Nachträge, Mainz r994, Kat.-Nr.93.L . tserger ,Augusta Raur ica . Insu la XXX:Ausgrabungen rgsg- rg62. In : S tud ien zu den Mi l i tä rg renzen Roms.Vor r räge d .6 . In te r -na t iona len L imeskongresses in Süddeutsch land. tse ih . l lonnerJahrb . rg , tg67,98 f f . , P lanbe i lage: l inks (oBauzusrand am Ende desz . Jahrhunder ts n . Chr . ' ) .Tagebucheintrag vonJürg Ewald vom t i .J.1962i4MR 122 u,ar in dieser Zeit lHorizont 3 mit grosser Farbica in der Insula-Eckel bereitsausgeschalter. Die Cebraudrsschichr nit den zo.\4imzen (Kiste r5t4 [= FK Xor5r4l von Claudius bis Maximus geht darüberhinweg.IDer genaue Enueis tnuss noch kontrol l iert werden!lo.M . P e t e r . A u g u s t a R a u r i c a l . A u g s t r g 4 g - r 9 7 2 . I n v . d . F u n d m ü n z e n d . S c h w e i z 3 , L a u s a n n e t 9 g 6 , 2 4 2 f f . ( F K X o r 5 r 4 ) .S . Mar t in -K i l cher , E in s i lbernes Schrver to r tband nr i t N ie l lodekor und we i te re Mi l i tä r funde des j . Jahrhunder rs aus Augst .Jahresber .Augst u . Ka iseraugsr 5 .Augst r9 t t5 . r47-zo3; Furger r994 (Anm. r r ) 36 f .Abb. p .

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Alex R. Furger -Zwei Werkzeuge aus der Insula 30

Augst, lnsula 30 (Grabung 1961 .51/1962.51), aus dem <Fabrica>-Raum in der

Südostecke, Horizont 3: Eiserne Achse einer mechanischen Einrichtung,

möglicherweise das Antriebsteil von einer Drehbank (vgl. Rekonstruktions-

versuch Abb. 5). M. 3:4.

35

Abb. 4

Be schreibung des Drehbank (? ) -Teils

Aus diesem Horizont 3, ebenfal ls noch aus denjüngsten handwerklichen Nutzungsphasen in dieser

Insula-Südostecke, stammt auch der massive eiserne

Gegenstand (Abb. 4). Es handelt sich um eine 446 g

schwere Stange von 169 mm Länge mit überall run-

dem Querschni t t . Drei Viertel seiner Länge sind zy-

linderformig mit einem Aussendurchmesser von 20-

24 mr.rr. Das andere Ende bildet eine 7o mm lange

doppelkonischeVerdickung mit e inem Durchmesser

von 37 mm an der dicksten Stel le.Die zwar etwas korrodierte, aber gut erhaltene,

massive Stange hat auffi i l l ige Besonderheiten an ihren

beiden Enden:Das Ende des Doppelkonus weist ein nZen-

trum)), d. h. e ine k le ine konische Vert iefung in der

Mit te auf, wie es biswei len an gedrehten ant iken

Metal lobjekten zu beobachten ist ' ' . Hier in war die

Stange wohl einst gelagert und konnte sich schnell-

rotierend drehen.Das andere, zylindrisch-schmale Ende des ei-

sernen Gegenstandes weist e in über I40 mm t iefes,

anscheinend regelmässiges Längsloch mit e inem In-

nendurchmesser von Io mm an der Mündung auf. Ob

der Gegenstand um einen langen Dorn herumge-

schmiedet worden ist oder ob das tiefe Loch nach-

träglich ausgebohrt wurde,lässt sich oberflächlich nicht

erkennen.

Funkt ionDie regelmässige Form und die beiden unter-

schiedlichen, aber exakt zentriertenVertiefungen an

den Enden legen nahe, dass der Gegenstand eine rotie-

rende Achse einer mechanischen Einrichtung war. Der

Doppelkonus bildete einen Schwerpunkt wie ein klei-

nes Schwungrad. Das andere Achsenende mit seinerregelmässigen zylindrischen Oberfläche hätte sich gut

fi ir einen Antrieb z. B. mit dem nFidelbogen> geeig-

net. Der Konus daneben hätte zudem ein Abgleiten

der Antriebsschnur zumindest nach einer Seite ver-

hindert. Somit kann der massive Gegenstand als An-

triebs- und Schwungelement für eine Drechsel- oder

Drehbank" gedeutet werden.

Drechsel- oder Drehbank?Im tiefen Loch auf der schmalen Seite, das bei

der Restaurierung I4o mm tief ausgenommen wor-

den ist'3, war wohl eineVerlängerungsstange oder eine

Art Flansch fi ir das Werkstück eingesetzt. Uber die

Länge, Form und Funktion dieser Fortsetzung gibt

unser Gegenstand leider keinen direkten Außchluss.

Es gibt jedoch Fälle historischer Dreh- und Drechsel-

bänke, wo das Werkstück durchbohrt werden musste

und von einer dünnen, aber stabilen Achse gehalten

wurde. So empfiehlt etwa Theophilus Presbyter im

rz.Jahrhundert in seinem Handbuch oÜber verschie-

dene Künste>, den tönernen Kern fiir Zinnampullen

2 l

2 2

z 5

A. Murz, I) ie Kunst des Metal ldrehens bei den Römern. Interpretat ion antiker Arbeitsvefahren auf Grund von Werkspuren, tsasel/Stuttgart I972,

za f.Abb. rg-2o:25: zt l-3o: 33 usw.Zu historischen l)rehbänken vgl. z. I3. F. Spannagel. I)as I)rechslerwerk. Ein Fachbuch fiir Drechsler, Lehrer und Architekten, Ravensbu.g t94o',

r948'; Reprint Hannover rctsIR. Rieth iG. IJdckelrnann Hrsg.), Drechsler und I)rehbank imWandel der Zeit. Hi ldesheim o.J. I t9831. Die

Hinweise verdanke ich Josef Auer.Die Restauri".ung .rfoigte r986 durch Wernc'r Hürbin, Konservierungen und Ruinendienst Augst/Kaiseraugst. Leider wurde damals noch kein

protokoll mir den"gemri'ht..t Beobachtungen erstellt, so dass u'ir über den Inhalt des tiefen Loches oder über seine Innenstruktur (Dornnegativ

oder Bohrspuren?) keine Hinweise haben.

Page 6: Zwei Werkzeuge aus der Augster Insula 30 und ihre Rekonstruktion (1998)

36 Alex R. Furger -Zwei Werkzeuge aus der Insula 30

A b b . 5 Rekonstruktionsversuch der Drehbank-konstruktion mit der eisernen Antriebs-achse von Abbi ldung 4.Der Wipp-Antrieb hat eine Drechsler-Darstel lung des 15. Jahrhunderts zumVorbi ld.

auf einer Drehbank herzustellen, deren Achse von einerAntr iebsrol le (hier aus Holz) und einer in diese ein-steckbaren <Eisenspindel von einer Handlänge undetwas dünner als der k le ine Finger . . .o gebi ldet wirdta.Eine Drechselbank um r4z7 im oHausbuch der Men-delschen Zwölfbrüderstiftung, zdigt eine seitl ich ge-lagerte und durch das Werkstück durchgehende Ach-se unbekannten Mater ia ls, um die rechterhand gleich-

zeitig auch den (Leder-?)Riemen des grossen Fuss-Wippantriebs z-3mal gewickelt war'S. Derselbe An-tr ieb mit Fusspedal , langerAntr iebssehne und Feder-Galgen an der Decke (sog. grosse <Wippeo) war wäh-rend vielerJahrhunderte fi ir Maschinen gebräuchlich,die mehr Kraft als die eines einfachen Fidelbogens'6oder einer Handkurbel erforderten. Die Konstrukti-on f indet s ich im frühen Standardwerk des r8.Jahr-hunderts zur Drechslerkunst von P. Charles Plumier'7und auch mehrfach in der wenig spärer erschienenen,berühmten <Encyclop6dieo von Denis Diderot und

Jean-Bapt iste d 'Alemberr ' ' . Dort werden u.a. auchSpindel te i le mit Verdickung und integr ier ter Mit-nehmerachse mit quadrat ischem Querschni t t abge-bildet, die wohl der Funktion unseres römischen Fund-stückes relativ nahe kommen'e.

Ein Schwachpunkt meiner Interpretat ion unddes Rekonstruktionsvorschlages ist die WrbindungvomAntrieb (eiserne Spindel[?] zurAufnahme derWippen-schnur) zumWerkstück3o. lm r4o mm t iefen Loch desmassiven eisernen Achsstückes muss - um den beimDrehen erforderlichen Kräften standzuhalten - einemetal lene und sicher keine hölzerne Achse gesteckthaben.Wie die Mitnehmerkonsrrukt ion, d.h. d ieVor-richtung, das Werkstück in Rotation zu versetzten,konstruiert war, bleibt völl ig offen.Auch die Schnur-umwicklung von derWippe um die rot ierende Achsescheint in der Praxis Probleme zu machen, da sich dieWindungen gerne seitl ich verschieben und verwik-keln, was zum brüsken Stil lstand fi ihren kann3'.

Mit der Interpretation von Spuren rotierenderWerkzeuge auf runden Bronzegeräten und der Re-konstruktion der römischen Drehbank hat sich AlfredMutz in einer umfassenden Studie auseinanderge-setzt32. Die von ihm aufgrund vonWerkspuren herge-stellte Drehbank33 konnte weder Antrieb noch Spin-del von Originalfunden oder zeitgenössischen Abbil-dungen zumVorbi ld nehmen. Mit der eisernen Achse,die ich mit Vorbehalten als Drehbankspindel inter-pret iere, lege ich hier einen neuen Rekonstrukt ions-vorschlag vor (Abb. 5). IhrAntr ieb mit e iner grossenFuss-Wippe weicht vom Kurbel-Antrieb der Rekon-

25

Zirterr nach der Übersetzung und praxisnahen Ausgabe von E. Brepohl,Theophilus Presbyter und die nri t telalterl iche Goldschmiedekunst,Le ipz ig r9 t l7 . z t l z f . Abb. 88 . r .Abgebildet in Brepohl (Annr. z4) Abb. t l t t . j . - P. ( lh. I) lurnier enrpfiehlt . dass die usaire oder Schnure wenigstens zrveymal darum gewickeltr v e r d e n , n r u s s : P . C h . P l u r n i e r , I ) i e K u n s t z u d r e c h s e l n , o d e r a l l e A r t e n v o n A r b e i t a u f d e r D r e h b a n k v o l l k o m m e n z u v e r f e r t i g e n , l e i p z i g 1 7 7 6 , 3(vgl. auch die französische Originalausgabe: P. Ch. Plunrier. L'art de tourner en perfect ion, Lyon rTor mit denselben KupGrtaßln).Zum Fidelbogen-Antr ieb in rönrischer Zeir vgl. F. M. Feldhaus, Die Technik. Ein Lexikon derVorzeir, der Geschichtl ichen Zeit und derNaturvö lker .Wiesbaden t97o.2r r Abb. r47 ;Chr .Bernard .8ooJahre ke l t i sch- römische Ku l tu r :zunrTorenbrauchtum derKe l ten und RömeramBeispiel des Treverer Gräberfe' ldes Wederath-tselginurn. Schrif tenreihe des Rheinischen Landesnruseums Trier zA, Trier, o. J., Abb. 7(Rekonstruktionszeichnung): S. I)eschler-Erb, Rörnische IJeinarrefakte aus Augusra Raurica. Rohmaterial,Technologie,Typologie undChronologic' . Forsch. Augsr zT,Augst r99tl .9t i f f . Abb. tS7-t65.P lumicr 1776 (Annt . z5) z .Ta f . I .I) . I) iderot{.-I l . d'Alenrbert, Encyclop6dic, ou dict ionnaire des sciences. des arts et des nri . t iers, Paris 176z-1777,Tourneur,Tour en Bois, Pl. I .l i n k s ; P l . I I . o b e n u n d F i g . l : P l . I I I F i g . r .I ) idero t /d 'A lenrber t (Anrn . z t t ) Po t ie r d 'E ta in , P l .V l l l F ig . zo .z6 .3o :Tourneur . Arbre e t d i 'pendances , z . l l . P l . XX l l l , F ig . 6 . r7 ; P l . XXV F ig . l . t+ .- I ) iesc lbe Ar t Sp inde ln auch be i P lunr ie r r776 (Annr . z5) j z ,Ta f .V I I l f ig . I ) .E .An diescr Stel le nröchtc ich HerrnJosefAuer aus I)-t l5r37 Pfi inz herzl ich f i i r seine kri t ischen Anmerkungen und die Unrerlagen zur Dreh- undI)rechslertechnik dankcn (u.a. Schreibcn vont zt l .5. l99l l) . -Vgl. auch seine Zusamnrenstel lung uEine römische l)rechselbanko im Inrerner unrerhttp:/ /wrvt ' .al tnruehlnet.ba,vnet.de/-veton/l)rechselbankolrzorggT.htnr (hrsg. HeimarvereinVetoniana, Pfünz,Jul i r997).Freundlichcr Hinrveis von Josef Auer (Annr. 3o).Mutz (Annr. zr) 3<1 ff .Abb. 5tt-61 (an der Materialsanrnrlung,Abfassung, Redaktion und Finanzierung dieses reich bebilderren Buches war unserJubi lar Jürg Ervald nrassgeblich bctci l igr!).Sie befindet sich heute - als ( icscherrk von A. M utz u'enige Jahre vor seinern Tod r 99o - inr Rönrerrnuseunl Augst (vgl. de n Nachruf in Jahresber.Augst u. Kaiseraugst r r , Augst r99o. 4).

2 7z 8

2<)

3 o

3 rJ -

33

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struktion Mutz ab. BeideVarianten sind von Beispre-len der frühen Neuzeit abgeleitet und müssen für dierömische Zeit Hypothese bleiben.

Dass in Augusta Raurica nicht nur Holzdrechs-ler3a und Steindreher3s amWerk waren. sondern auch

Alex R. Furger -Zwei Werkzeuge aus der lnsula 30

Metalldreher, ist aufgrund der- ausserordentlich vielenFundstücke mit Drehspuren3u anzunehmen. Falls dieDeutung unseres Fundes als Spindel einer Drehbankzutrifft, wäre dies eine weitere Erhärtung dieserVer-mutung.

37

34 w H. Schoch, Di. Hohftnd€ ünd die darrn beobrchtcten Bearbeitungslpuren :us Augst, GnbungTheater-Nord$?stecke 1986/82.In: A. R. Furgcr (mit Bciri q K.Wprächrigd 'rnd U/. H. Schoch), Die Gnbungen von r986/r9E7 :n der Nord*$teckc d$ AuFt€rThcrtcn.Jrhr€sber. Augrr u. Krisenugst 9,AuFt r9E8.7 ff. b6. IJ8 fi Abb. r84iA. R. Furgcr/S. D$.hler-Erb (nit Bcir. v M. Pctcr/M.Währcn), D:sFundmaterirl rus der Schichtenfolge beim AoFt€r Thflter.TFologiiche und osteologilche Unteßuchungen zur GnbungThe er-Nordw€st-ecke r986/E7. Foßch.Augst r5,AuFt r992. r62.

jJ A. Mutz. Ein gcdrchtcr Sendstcintisch aus Au$t.J.h$b.i Augsr u. Kri3enug3t 6. Augst 1986. rzI f;Th. Hußchnid (mit .in.m BciF. vM. Pcüucci-Bavrud/S.Jrcomed. Kffrcle. j. DicJüng€rcn SEinbruten in dcn Insuhe r und 2 von Augurra R:uicr. Umcrsuchungcn zurbrugcrchichtlichen Enrsicklung ci..! !ömiichcn Donus im 2. und j.J:hrhundeft n. Chr. Forr.h. Augit 2J, AuFt 1996, b$. r2z fr.Abh r17.r:r.r22 und rzE tr.Tlf.22-2s.

36 Nur einigc publilie'tc DcLpielc .'r, Augst/K.benugst 3eien hier zitiert: Rihr (Anm. 13) r r fl T:f r-i (Spiegel)tA. Mutz,V.rm$ung undBcachribung dcr Bronzcgclässc In:T.Tomasevic-Buck (mit Beitr. v. H.A. &hn/4. Meier/A. Muu), Ein Depotfund in Aug$tr Rruricr,Insulä 42. Beycris.he Vorges.hichtsbl. 4J, r98o,9r ff. = Fonch.Augrt 4, Augn r98o, bes. r13 ff.Abb.8-ro (!€rs.hiedenc Bronz€gclä$e)iA. küfmrnn-Heininrnn. Die önischcn Bronr€n d€r Sch$€iz r. Augst und de! Gcbiet der Colonie Aug$ta Reurica, Meinz r977,Taf.2-.7Ji ro1(diq Set'rcttcnb:scn)i r42 C.TrC rJj. Kn.-Nr.:46i r4t f.,Tef. rJ7,Kät.-Nr.247 (Räucherbecken. Krug); Krufmann-Heinimrnn (Anm. 16)Taf 17-29;62-113 (div. Stetuettenbesen): r78 f..TeC rr9-r20, Kat.-N!.3o2: ISo.Taf I2t. Kat.-Nr.3oJ (Ka5!cmuc, G.ifr.hdc). - Zur Drchtcchnikvgl.:uch E. Foltz4. LanslM.J. Hushcs/WA. Oddy i.: H.A. C.hn/A. Krufmrnn-Hlinimenn (Hrss.). Dcr lpätrömischc Silbcrr.hetz vonKaircnuglt. Baslcr Dcitr. z. Ur- u. Frühec!.h. 9, l)crcndinge. 1984. 36r ff. Abb . to T.f. 2t6,2 bzw, 37s $,

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(KEINE KOPIE AN NIEMANDIDFestschrift für Jütg Ewaldzu seinem sechztgsten Geburtstag

Archäologie und Museunr Heft 3e (lieSh / /*4