Zusammenfassung IFB Lehrgang Eidg. Dipl. Wirtschaftsinformatiker 2002 / 2003 Autor: Marco Storchi & Roger Wiesendanger Version: ZF IFB 030405 / Benutzer Offene Punkte: price book ratio pay out ratio in % Wachstumsrate Eigenkapitalkostensatz net asset value gross asset value Gesamtvermögenswert Marco & Roger, 05.07.05 1/67
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Zusammenfassung IFB Lehrgang Eidg. Dipl. Wirtschaftsinformatiker 2002 / 2003 Autor: Marco Storchi & Roger Wiesendanger Version: ZF IFB 030405 / Benutzer Offene Punkte: price book ratio pay out ratio in % Wachstumsrate Eigenkapitalkostensatz net asset value gross asset value Gesamtvermögenswert
1.4.1 Dreistufige Erfolgsrechnung...................................................................................5 1.4.2 minimale Darstellung der ER nach OR 663 ...........................................................6
1.5 Kennzahlen......................................................................................................................6 1.5.1 Grundsatz ..............................................................................................................6 1.5.2 Bilanz-Kennzahlen Übersicht .................................................................................6 1.5.3 Erfolgsrechnungs-Kennzahlen Übersicht ...............................................................9 1.5.4 Bilanz-Kennzahlen ...............................................................................................11 1.5.5 Erfolgsrechnung Kennzahlen ...............................................................................15 1.5.6 Handlungsmöglichkeiten / Bewertung ..................................................................19 1.5.7 Return on Investment (ROI) nach dem Du Pont-Schema ....................................19
2.4 Cashflow Berechnungen..............................................................................................31 2.4.1 Direkte Cashflow-Berechnung..............................................................................32 2.4.2 Indirekte Cahsflow-Berechnung ...........................................................................32
2.5 Geldflussrechnung .......................................................................................................34 2.5.1 Geldflussrechnung in Kontoform..........................................................................34 2.5.2 Geldflussrechnung in Berichtsform, nach Einnahmen und Ausgaben..................34 2.5.3 Geldflussrechnung in Berichtsform, nach Umsatz-, Invest-, Finanzierung ...........35 2.5.4 Investitionsbereich (Des- und Investierung) .........................................................35 2.5.5 Finanzierungsbereich (Aussen- und Definanzierung) ..........................................36 2.5.6 Substanzwert .......................................................................................................37 2.5.7 Ertragswert...........................................................................................................37 2.5.8 Einfache Berechnung des Ausgabepreises einer Aktie:.......................................37
3. Investitionsrechnung 40 3.1 Übersicht über Berechnungsmethoden......................................................................40
3.1.1 Typen von Investitionen: ......................................................................................40 3.1.2 Hauptprobleme / Risiken von Investitionen ..........................................................40 3.1.3 Arten von Investitionsrechnungen ........................................................................41
3.4 Beurteilung der dynamischen Methoden....................................................................50 3.4.1 Sonderfall «Fisher-Rate» .....................................................................................50 3.4.2 Interpretation der Ergebnisse...............................................................................50 3.4.3 Vor- und Nachteile ...............................................................................................50 3.4.4 Fehlersuche bei der dynamischen Investitionsrechnung:.....................................51
II. AV – Anlagevermögen 1.Mobilien - Mobiliar - Maschinen - Fahrzeuge
xxx x
2 Immobilien - Grundstücke - Gebäude
xx x
xxx x
3.Finanzbeteiligungen - langfristige Beteiligungen x x4.Patente / Lizenzen x x
II. EK – Eigenkapital 1.Grundkapital - Aktienkapital - PS-Kapital 2. Zuwachskapital - gesetzliche Reserven - Statutarische Reserven - Gewinnvortrag (Gewinn)
xx xxTotal = Gesamtvermögen (Bilanzsumme) Total = Gesamtkapital (Bilanzsumme)
Aktivseite Passivseite zeigt die Verwendung des Geldes => Investition
zeigt die Herkunft des Geldes => Finanzierung
Aktivtausch = Buchung UV : AV Passivtausch = Buchung FK : EK Merke: Das UV ist nach Liquidität und das FK ist nach Fälligkeit gegliedert Die Wirtschaftsprüfung und der Verwaltungsrat sind zwar beides gesetzliche Organe, die Verantwortung für die finanzielle Berichtserstattung trägt aber der Verwaltungsrat.
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1.3 Begriffe Schlussbilanz I Schlussbilanz II mit Erfolgsverbuchung Tantiemen ist die Erfolgsbeteiligung des Verwaltungsrates Superdividende Dividende welche mehr als 5% des Aktienkapitals entspricht Minusaktiv Konto z.B. Delkredere, ist auf der Aktivseite jedoch mit negativem Vorzeichen
Voraussetzung für die Berechnung der Kennzahlen ist die Bereinigung der Bilanz, der Erfolgs- und Mittelflussrechnung sowie deren zweckmässige Gliederung, wobei die angewandten Rechnungslegungsvorschriften einzuhalten sind. Analyse Vorgehen (wenn keine konkreten Kennzahlen verlangt werden!)
ROE / ROI / ROS ROE Return on Equity = Eigenkapitalrendite ROI Return on Investment = Gesamtkapitalrendite ROS Return on Sales = Umsatzrentabilität Merke: ROE ist hoch und ROI ist tief = die Firma hat viel Fremdkapital ROS ist stark von der Branche abhängig
1.5.2 Bilanz-Kennzahlen Übersicht Bilanzzahlen sind lediglich eine Momentanaufnahme des Bilanzstichtages , daher sind anhand dieser Ergebnisse berechnete Kennzahlen sogenannte statische Kennzahlen. Ziel einer Bilanzanalyse ist es, die betriebswirtschaftliche Lage einer Unternehmung zu erkennen.
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Kennzahlen Richtwerte Zweck Nettoumlaufsvermögen (NUV) oder net working capital
Zeigt die Zahlungsfähigkeit der Unternehmung
= Umlaufsvermögen – kurzfristiges Fremdkapital (Liquidität entspricht dem Nettoumlaufsvermögen)
sollte doppelt so gross sein wie das kurzfr. FK. ist ein Betrag ins sFr. (entspricht dem Liq III in %)
Dieses Geld habe ich zur Verfügung. Investieren in ein neues SGF oder Anlagevermögen oder LFK zurückbezahlen
höchstens 40 – 70% mindestens 30 – 60% Es gibt keine Richtwerte. Je älter die Unternehmung ist, desto höher ist in der Regel die Selbstfinanzierung
Sicherung einer gesun- den Finanzierung. (Gesund ist eine Finan- zierung vor allem dann, wenn sie eine angemes- sene Rendite sowie eine genügende Liquidität gewährleistet)
II. Investitionskennzahlen (Seite 12) Der Richtwert ist ab- hängig von der Art der Unternehmung und der Branche. Eine hohe Anlageinten- sität haben z.B. Ver- kehrsbetriebe, Kraft- werke, Hotels. Allgemein haben Industriebetriebe eine höhere Anlage- intensität als HandelsbetriebeEmpfohlen für:
Einhaltung eines für die Branche sinnvollen Verhältnisses zwischen Umlauf- und Anlagever- mögen. Je höher das UV desto besser.
Handel Industrie UVI 2/3 1/3
Intensität des Umlaufvermögens Intensität des Anlagevermögens (=Immobilisierungs- grad) Investitionsv-erhältnis (=Anspannungskoeffizient)
Liquide Mittel * 100 kurzfristiges FK (liq. Mittel + Forderungen) * 100 kurzfristiges FK Umlaufvermögen * 100 kurzfristiges FK
mindestens 10 bis 35 % mindestens 100 % mindestens 150 bis 200 %
Gewährleistung der Zahlungsbereitschaft (Wichtigste Kennzahl ist der Liquiditätsgrad 2, da er anzeigt, ob mit den kurzfristig verfügbaren Mitteln die kurzfristig fälli- gen Verbindlichkeiten be- blichen werden können. Um der Gefahr der Zah- lungsunfähigkeit vorbeu- gen zu können, sollte die Quick ratio 100% betragen.
Einzelne Werte können per Stichtag zurecht gestutzt werden. Es ist deshalb wichtig, die Differenzen zwischen den Werten zu betrachten.
LIQ1 zu LIQ2 = 80% LIQ2 zu LIQ3 = 100%
IV. Deckungskennzahlen( Seite 14) Anlage- deckungsgrad 1 Anlage- deckungsgrad 2 (=goldene Bilanzregel)
Wahrung der Fristenkongruenz (goldene Bilanzregel), d.h., im Anlage- vermögen langfristig gebundenes Kapital darf nur mit langfristigen Mit- teln finanziert werden. - kurzfristige Anlagen mit kurzfristigem Kapital
V. Rentabilitätskennzahlen( Seite 15) und (Seite 38) Eigenkapital- rendite (ROE) Gesamtkapital- rendite (ROI) (ROA) Umsatzrenta- bilität (ROS) Umsatz-Cash Flow-Rate
Mindestens 10 – 15 % Der Richtwert hängt von der Höhe des Fremdkapitalan- teils und dessen Verzinsung ab; in der Regel liegt er tiefer als die Eigenkapitalrendite. Handel: 2,5 % und mehr Industrie: 1,5 % und mehr Ungefähr 3-5% höher als die Umsatzrentabilität EKR > 3% als GKR
Sicherung des langfristi- gen Unternehmungsfort- bestandes. (Der Eigenkapitalgeber erwartet eine angemes- sene Verzinsung des zur Verfügung gestellten Kapitals. Die zurück- behaltenen Gewinn begünstigen des Unter- nehmungswachstum [Selbstfinanzierung])
ROI (nach Zinsen)
RG * 100 GK
Price-book ratio ROE * Payout ratio * (1 + Wachstumsrate)
(Eigenkapitalkosten - Wachstumsrate) tiefes PbR =
unterbewertet Firma
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1.5.3 Erfolgsrechnungs-Kennzahlen Übersicht Die Erfolgsrechnung eines Unternehmens, ist die Grundlage zur Ermittlung von erfolgsbezogenen Kennzahlen. Es ist die rede von dynamischen und zeitraumbezogenen Grössen. Sie geben damit Auskunft über die Entwicklung während einer Zeitperiode. Cash Flow Kennzahlen (Seite 31) CashFlow
Wert > 40-70%(rot) reduzierte Konkurrenzfähigkeit und Beweglichkeit der UN am Markt
- Hohe Gewinnentnahmen - Verluste erwirtschaftet - Wachstum UN durch FK finanziert
- Einbringen von Eigenmittel - Gewinnausschüttungspolitik prüfen - GK-Rendite prüfen - Reduktion FK
Wert ≤ 40-70%(grün) erhöhte Konkurrenzfähigkeit und Beweglichkeit der UN am Markt
- Höhere Gewinne - verminderte Gewinnausschüttung - Erhöhung der Eigenmittel durch
Kapitaleinlagen
- Rentabilität EK prüfen - GK-Rendite und
Gewinnausschüttungspolitik prüfen bzw. Fremdfinanzierungsmöglichkeiten prüfen
Unter dem Selbstfinanzierungsgrad versteht man selbsterarbeitetes Eigenkapital durch Gewinnthesaurierung (Verzicht auf Gewinnausschüttung, d.h. Reservebildung oder Gewinnvortrag)
Je höher der Fremdfinanzierungsgrad, desto höher ist die Rendite des Eigenkapitals, sofern die Fremdzinsen niedriger sind als die Rendite des Gesamtkapitals.
♦
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Umgekehrt besteht das Risiko: Die Rendite des Eigenkapitals ist umso kleiner, je höher der Fremdfinanzierungsgrad ist, sobald die Rendite des Gesamtkapitals unter den Zinsfuss für das Fremdkapital sinkt.
♦
1.5.4.2 Investitionskennzahlen (Aktiven)
31.5% 100730
ögenUmlaufverm
UV Intensität =∗==2315ögenGesamtverm
Aussage über Vermögensaufbau des Betriebs; gibt Auskunft, in welchem Grad Betriebsmittel immobilisiert sind
50.5% 1001170
ögenAnlageverm
AVIntensität =∗==2315ögenGesamtverm
Handels-Betrieb Industrie-Betrieb
UVI 2/3 1/3 AVI 1/3 2/3
Ursache Handlungsoptionen
Wert > ∅ (rot) Kapitalbindung AV hat höhere Fixkosten zur Folge. Fristenkongruenz = Finanzierung mit langt. Kapital
- Neuinvestitionen in AV (vorg. Ersatzinvestition)
- neue Produktionsverfahren (Technologieprünge)
- Aktivierung von Eigenleistungen oder Firmenwerte (Goodwill)
- Verkauf nicht betriebsnotwendiger Aktiven prüfen
Ursache Handlungsoptionen Wert < ∅ (rot) Kapitalbindung AV hat höhere Fixkosten zur Folge. Fristenkongruenz = Finanzierung mit langt. Kapital
- Investition vorwiegend in Sach- und Finanzanlagen
- Umfassende Neu- und/oder Ersatzinvestitionen
- Aktivierte Eigenleistungen oder Firmenwerte (Goodwill)
- Wenn Liq- und AD-Grad ungenügend, Finanzierung AV prüfen
- Bewertung der Abschreibungssätze prüfen
- Investitionen planen (Volumen, Termine)
- Outsourcing prüfen (make of buy) Wert ≥ ∅ (grün) Geringere Bindung von Kapital im AV = tiefere Fixkosten
- Geringe Investition in Sach- und Finanzanlagen
- AV bereits umfassend abgeschrieben - Veräusserung von AV - Zunahme UV (Debitoren, Waren)
- Bewertung AV prüfen - Debitorenbewirt. prüfen - Warenlager optimieren - Bewertung der Abschreibungssätze
prüfen
1.5.4.3 Liquidität (Zahlungsbereitschaft)
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Der Liquiditätsgrad 1 (Cash ratio) zeigt, in welchem Umfang der Zahlungsmittelbestand die kurzfristigen Verpflichtungen zu decken vermag
71.3% 100645460
alFremdkapit esKurzristig
Mittel Liquide ratio) (cash 1 LiqGrad =∗==
Ursache Handlungsoptionen Wert ≥ 10-35% (grün) Ausreichende Deckung für kurzfristige Verpflichtungen. Liegt der Wert länger über 30% = UN zu liquide = ertragbringendere Disposition der Mittel sinnvoll
- Gute Zahlungsmoral der Kunden - Hohe Zahlungseingänge - Saisonale Schwankungen oder
stichtagsbezogene Einflüsse
- Rückzahlung von kurzf. FK oder ertragreichere Anlage überschüssiger Mittel
- Liquide Mittel in AV invesieren
Wert < 10-35% (rot) Deckung für kurzfristige Verpflichtungen ungenügend. Liegt der Wert länger unter 30% = wenig liquide = Zahlungsbereitschaft evtl. gefährdet
- Schlechte Zahlungsmoral der Kunden - Hohe Zahlungsausgänge - Saisonale Schwankungen oder
stichtagsbezogene Einflüsse
- Debitorenfristen und Mahnwesen straffen
- Zahlungsbedingungen für Kunden verbessern
- Umsatzliquidität, Lagerumschlag und –dauer prüfen
- lange Kreditorenzahlungsfrist erreichen- Aufnahme von kurz FK - Verflüssigung nicht betrieblich
notwendiger Aktiven prüfen Der Liquiditätsgrad 2 (Quick ratio) zeigt, ob die kurzfristig in Geld zu verwandelnden Positionen des Umlaufvermögens ausreichen, um die kurzfristigen Verpflichtungen zu decken.
Ursache Handlungsoptionen Wert ≥ 100% (grün) Wert > 100 % und gute Bonität d. Kunden = kurzf. Verpflichtungen problemlos erfüllten. Liegt Wert länger über 100% = UN unter Umständen zu liquide = ertragbringendere Disposition der Mittel prüfen
Zahlungsmoral) - Höhere kurzf. Verpflichtungen - Saisonale Schwankungen oder
stichtagsbezogene Einflüsse
- Umsatzentwicklung prüfen - Umsatzliquidität, Lagerumschlag und –
dauer prüfen - Budgetierung Wareneinkauf - Bessere Zahlungsbedingungen mit
Lieferanten aushandeln - Freie Kreditlimiten prüfen - Umschuldung kurzf. FK zu langft. FK - Verflüssigung nicht betrieblich
notwendiger Aktiven Der Liquiditätsgrad 3 (Current ratio) gibt über die ∅ vorhersehbare Zahlungsfähigkeit für das kommende Jahr Auskunft.
113.2% 100645730
alFremdkapit esKurzristig
ögenUmlaufverm ratio)(current 3 LiqGrad =∗==
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Ursache Handlungsoptionen Wert ≥ 150-200% (grün) Wert > 200% und guter Bonität der Kunden sowie genügendem Lagerumschlag = kurzf. Verpflichtungen können erfüllt werden. Liegt Wert länger über 200% = UN unter Umständen zu liquide = ertragbringendere Disposition der Mittel prüfen
siehe auf Levarage-Effekt Seite 38 Zeigt Rentabilität des EK. Rendite sollte grösser als die langfristige Rendite börsengehandelter Aktien liegen (> 9%).
ROE = Return on Equity Ursache Handlungsoptionen Wert ≥ 10-15% (grün) EK-Rendite über Branchendurchschnitt. Genügend wenn > als alternative Kapitalanlage
- Kapitalstruktur (Eigenfinanzierungs- und Anlagedeckungsgrad) prüfen
- Gewinnsteigerung falls möglich - Reduktion EK, Substitution durch FK
Zeigt Rentabilität des gesamten im Unternehmen investierten Kapitals
7.8% 100 960
25 50 talGesmatkapi
Zinsen ReingewinntalrenditeGesamtkapi ROI =∗+
=∅
+==
ROI = ROA = Return on Asset Ursache Handlungsoptionen Wert ≥ ∅ (grün) GK-Rendite über Branchendurchschnitt. Genügend wenn höher als Fremdkapitalzinssatz
- Tiefere Zinsen für FK begünstigen Umsatz- und Gewinnentwicklung
- Höherer Kapitalumschlag (mehr Wachstum bei überproportionalem Wachstum der Bilanzsumme)
- GK-Rendite mit EK-Rendite bzw. Umsatzrendite vergleichen
- Kapitalstruktur (Eigenfinanzierungs- und Anlagedeckungsgrad) prüfen
- Finanzierung durch EK / FK Wert < ∅ (rot) GK-Rendite unter Branchendurchschnitt. Genügend wenn höher als Fremdkapitalzinssatz
- Höhere Zinsen für FK verschlechtert Umsatz- und Gewinnentwicklung
- Tieferer Kapitalumschlag (mehr Wachstum bei überproportionalem Wachstum der Bilanzsumme
- GK-Rendite mit EK-Rendite bzw. Umsatzrendite vergleichen
- Kapitalstruktur (Eigenfinanzierungs- und Anlagedeckungsgrad) prüfen
- Reduktion GK - Verkauf von Anlagen - Leasing von Anlagen
Zeigt, welcher Anteil eines Umsatzfrankens als Reingewinn zugeflossen ist
Ursache Handlungsoptionen Wert ≥ Handel 2.5 %/ Industrie 1 % (grün) Umsatzrendite über dem ∅ der Branche, bei gleichem
- Umsatzzunahme mit überproportionalem Kostenwachstum
- Konzentration auf rentable Produkte
- Chancen für Absatzsteigerungen ermitteln
- Kostenseite weiter optimieren
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Kapitalumschlag höhere Rendite des GK
- Erfolgreiche Umlage von Kostensteigerungen auf die Produkte
- Nutzung von Kosteneinsparungsmöglichkeiten
(Herstellung, Verkauf etc.) - Produktivität und Kapazitätsauslastung
prüfen - Kapitalumschlag bzw. GK-Rendite
prüfen Wert < 1% (rot) Umsatzrendite unter dem ∅ der Branche, bei gleichem Kapitalumschlag tiefere Rendite des GK
- Der Umsatzentwicklung nicht angepasst Kosten
- Fehlender Fokus auf rentable Produkte- Ineffizienter Einsatz der Ressourcen
(Personal, Kapital, Maschinen) - Erhöhte Abschreibungen aufgrund
Neuinvestitionen
- Produktmatrix und Marketingstrategie prüfen und verbessern
- Produktivität und Kapazitätsauslastung prüfen
- Kostenstruktur und Einsparungspotential verbesern
- Konzentration auf rentable Geschäftsbereiche
1.5.5.2 Liquiditätspolitik
Die Debitoren-, Lager- und Kreditoren-Kennzahlen zeigen grob die Qualität der Bewirtschaftung wichtiger Teile des Nettoumlaufvermögens und ermöglichen Rückschlüsse auf die Qualität der Vorräte, auf das Zahlungsverhalten der Kunden sowie auf das eigene Zahlungsverhalten. Sie lassen indirekt Aussagen über die Liquidität der Unternehmung zu. Kreditorenfrist, Debitorenfrist, Lagerdauer, Produktionsdauer
Lagerdauer
∅ Kapitalbindung (Cash-Cycle)
Zahlung Lieferanten
Kreditorenmanagement
Bezahlung Kreditoren
Vorfinanzierungsspanne
8.3 2402000
)/2Endbestandanfangs(Debitorenag Warenertrod. äufeKreditverkmschlagDebitorenu DU ==
+=∅=
∅ Debitorenfrist
∅ Lagerdauer
∅ Kreditorenfrist
∅ Lagerzeit / Material ∅ Produktionszeit ∅ Lagerzeit /Fertigprodukte
Wareneingang/Einkauf Produktionsbeginn Lager Fertiggüter Warenausgang/Verkauf Zahlung Kunde
DebitorenmanagementVorratsmanagement
Einzahlung DebitorenProduktionsdauer
1.5.5.3 Aktivitäts-Kennzahlen
Zeigt Kundenguthaben im Verhältnis zum Umsatz.
Ursache Handlungsoptionen Wert ≥ ∅ (grün) Über dem Branchendurchschnitt. Effiziente Debitorenbewirtschaftung
- Bei starken sais. Schwankung oder stichtagsbez. Einflüssen, pro Quartal oder Monat bewerten
Zeigt, wie oft der Lagerbestand umgesetzt wird
4.5265
1200)/2Endbestand ngs(Lageranfa
ndWarenaufwalagLagerumsch ==
+=∅
Ursache Handlungsoptionen Wert ≥ ∅ (grün) Richtwerte: Industrie 2-4 mal, Handel 4-6 mal Hoher Lagerumschlag ist positiv für Liquidität. Kapitalbindung und Kosten werden reduziert
- Zielkonflikt «just in time» und «lean production» im Auge behalten
- Bei starken saisonalen Schwankung oder stichtagsbezogenen Einflüssen, pro Quartal oder Monat bewerten
Wert < ∅ (rot) Lagerumschlag unter dem Durchschnitt. Negative Auswirkung auf Ertragslage wegen höherer Kosten (Lagerung, Bewirtschaftung etc.) Bei Konjunkturrückgang ist Rückentwicklung Lagerbestand nicht im Gleichschritt mit Umsatz
- Überhöhter Lagerbestand aufgrund Fehlproduktion oder Fehleinkäufen
- Produktionsstockungen oder Laderhüter
- Rückläufige Nachfrage bzw. Absatzprobleme
- Risiken «just in time» bzw. «lean production» zu hoch
- Lagerbewirtschaftung effizienter gestalten
- Einkaufspolitik prüfen - Kosten/Nutzen für erhöhtes Lager
durchführen - Bei starken saisonalen Schwankung
oder stichtagsbezogenen Einflüssen, pro Quartal oder Monat bewerten
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Zeigt, wie lange die Vorräte am Lager sind
Tage 804.5360
lagLagerumsch
360Lagerdauer ==
∅=∅
oder
Tage 801200
360265
ndWarenaufwa360ndLagerbesta
Lagerdauer =∗
=∗∅
=∅
Ursache Handlungsoptionen Wert ≥ ∅ (grün) Richtwerte: Industrie 90-180 Tage, Handel 60-90 Tape Je kürzer die Lagerdauer, desto geringer die Lagerkosten
Ursache Handlungsoptionen Wert ≥ ∅ (grün) Über dem Brachendurchschnitt. Gute Zahlungsmoral der UN bzw. gute Liquiditätsverhältnisse
- Kürzung der Kreditlimiten, so dass schneller gezahlt werden muss
- Schnellere Begleichung der Lieferantenrechnungen = Ausnützung von Skonto
- Zahlungsziele überwachen - Neue Skontomöglichkeiten prüfen - Bei starken saisonalen Schwankung oder
stichtagsbezogenen Einflüssen, pro Quartal oder Monat bewerten
- Zahlungsbedingungen bei Lieferanten prüfen Wert < ∅ (rot) Unter dem Brachendurchschnitt. Kostenverursacher, da Rabatte und Skonti bei Nichteinhaltung der Zahlungsfristen nicht abgezogen werden können
- Angespannte Liquiditätsverhältnisse
- Ungenügende Zahlungseingänge der Kunden
- Keine Skontomöglichkeiten bei Lieferanten
- Zahlungsziele und Skonto prüfen - Liquidität prüfen - Abstimmen von Beschaffungs- und Absatzplanung - Bei starken saisonalen Schwankung oder
stichtagsbezogenen Einflüssen, pro Quartal oder Monat bewerten
Zeigt die durchschnittlich in Anspruch genommenen Zahlungsfristen bei Lieferanten
Wert ≤ ∅ (grün) Unter dem Brachendurchschnitt. Gute Zahlungsmoral der UN bzw. gute Liquiditätsverhältnisse
- Kürzung der Kreditlimiten, so dass schneller gezahlt werden muss
- Schnellere Begleichung der Lieferantenrechnungen = Ausnützung von Skonto
- Zahlungsziele überwachen - Neue Skontomöglichkeiten prüfen - Bei starken saisonalen Schwankung oder
stichtagsbezogenen Einflüssen, pro Quartal oder Monat bewerten
- Zahlungsbedingungen bei Lieferanten prüfen
Wert > ∅ (rot) Über dem Brachendurchschnitt. Kostenverursacher, da Rabatte und Skonti bei Nichteinhaltung der Zahlungsfristen nicht abgezogen werden können
- Angespannte Liquiditätsverhältnisse
- Ungenügende Zahlungseingänge der Kunden
- Keine Skontomöglichkeiten bei Lieferanten
- Zahlungsziele und Skonto prüfen - Liquidität prüfen - Abstimmen von Beschaffungs- und Absatzplanung - Bei starken saisonalen Schwankung oder
stichtagsbezogenen Einflüssen, pro Quartal oder Monat bewerten
Zeigt, wie oft das ges. Kapital pro Jahr im Verhältnis zum Umsatz umgeschlagen wird.
2.19602000
)/2Endbestand-GK Anfangs-(GKsatzVerkaufsum
chlagKapitalums ==+
=∅
Ursache Handlungsoptionen Wert ≥ ∅ (grün) Über dem Brachendurchschnitt. Bei gleicher Umsatzrendite resultiert eine höhere GK-Rendite. Durch raschen Kapitalrückfluss (Erlöse) wird das Risiko für das FK gering eingeschätzt.
- Der Umsatz hat zugenommen - Geringerer Kapitaleinsatz bzw.
Optimierungspotential identifizieren - Produktsortiment auf Aktualität und
Gewinnbeiträge überprüfen - Kapazitätsauslastung und Produktivität
überprüfen
Wert < ∅ (rot) Unter dem Brachendurchschnitt. Bei gleicher Umsatzrendite resultiert eine geringere GK-Rendite. Verlangsamter Kapitalrückfluss kann einer Anspannung der Liquidität und negativer Einschätzung des UN führen.
- Der Umsatz ist rückläufig - Höherer Kapitaleinsatz aufgrund
verzögerter Mittelrückflüsse - Hohe Kapitalkosten - Zu hohe Marktpreise - Hohe Lagerkosten - Hohe Verwaltungskosten
- Debitorenbewirtschaftung optimieren - Lagerhaltung optimieren - Ursachen für Umsatzrückgang
ermitteln - Kostenstrukturen überprüfen,
Optimierungspotential identifizieren - Produktsortiment auf Aktualität und
Gewinnbeiträge überprüfen - Kapazitätsauslastung und Produktivität
überprüfen - Veräusserung nicht betrieblich
notwendiger Aktiven
1.5.6 Handlungsmöglichkeiten / Bewertung schwankendes Gesamtvermögen und einem geringen Eigenkapital Risikoreiche Kreditnehmer
1.5.7 Return on Investment (ROI) nach dem Du Pont-Schema +
1.6.2 Aktienrückkauf Teil des Aktienkapitals werden den Aktionären zurückbezahlt. Die Zahl der Aktien werden reduziert, was zu einer Gewinnverdichtung führt.
Vorteil Nachteil positiv auf Aktienkursentwicklung Privatanleger bezahlen 35% Verrechnungssteuer attraktives Kurs/Gewinn-Verhältnis bei hohen Kapitalschwankungen kann das
Unternehmen eine zu dünne Kapitaldecke erhalten Kreditwürdigkeit und –fähigkeit
pflege des Aktienkurses (Rückkaufpreis meistens höher als Aktienkurs)
geringere Marktkapitalisierung kann schlechtere Handdelbarkeit führen
besserer Schutz vor Übernahmen bei einem Wachstumsmarkt kann Kapital für übernahmen oder Investitionen fehlen.
1.6.3 Nennwertreduktion / Aktiensplitt Reduktion des Aktienennwertes von zb. 500 auf 100 CHF. Dadurch wird das Aktienkapital herabgesetzt. An stelle vom Ausbezahlen einer Dividende kann das Kapital zur Nennwertreduktion verwendet werden. Mindestnennwert von Aktien in der Schweiz ist seit 1.5.2001 1 Rp.
Vorteil Nachteil ist nicht Steuerpflichtig Ausfälle von Steuereinnahmen Staat breitere Streuung der Aktien Fusionen durch Aktientausch erleichtern können vermehrt Kleinaktionäre gewonnen werden, die sich die nun "billigeren" Titel leisten können
der Kurs wieder auf ein Niveau gebracht werden, das aus der Sicht des Managements optimal ist
Nennwertrückzahlungen für den Investor aus steuerlichen Gründen lukrativ
Marco & Roger, 05.07.05 IFB 20/67
IFB Eidg. Dipl. Wirtschaftsinformatiker
1.6.4 Aktienkurseffekte
steigender Kurs sinkender Kurs Nennwerterhöhung - Kurs sollte um entsprechenden Faktor steigen
(NW 10 auf 100 Kurs Faktor 10)
Sonderdividende - Der Kurs steigt um den Wert der Dividende
1.6.5 Sonderdividenden Statt den Gewinn den Reserven zuzuweisen (Eigenkapital) erfolgt eine Ausschüttung einer hohen Dividende (höher als 5% des Aktienkapitals).
Vorteil Nachteil Doppelbesteuerung bei AG als Gewinn Doppelbesteuerung beim Anleger als Einkommen
1.6.6 Aktionärsdarlehen Einzahlung von Fremdkapital in Firma, die Zinsen fallen als Belastung aus. Bei Konkurs wird das Aktionärsdarlehen früher als EK (Aktien) ausbezahlt (Allokationsplan). Keine Änderung im Aktienregister oder Handelsregister notwendig.
Dies hat eine Erhöhung des Eigenkapitals zur Folge. ♦ ♦ ♦
Hat im Normalfall eine Kapitalverwässerung zur Folge weil der Substanzwert pro Aktie nimmt ab Ohne Verwässerung möglich durch: - Vorzugsrecht oder - durch Bezahlung eines Agio
Marco & Roger, 05.07.05 IFB 21/67
IFB Eidg. Dipl. Wirtschaftsinformatiker
1.7 Stille Reserven siehe ZF BeBu Das Eigenkapital (als Saldogrösse der Bilanz) ist daher in der externen Bilanz kleiner als in der Internen. Die Differenz zwischen dem in der externen Bilanz ausgewiesenen und dem effektiven Eigenkapital gemäss interner Bilanz nennt man stille Reserven.
Stille Reserven sind im Einzelabschluss zulässig, dürfen aber nur noch über die Abschreibungen auf Sachanlagen und die übrigen Rückstellungen gebildet werden.
extern stille Reserven intern Bewertung extern
Anfangsbilanz 12’000 1. 12’000 4. 24’000 3. 50 %*
Veränderung + 3’000 2. - 8’250 6. - 5’250 5.
Schlussbilanz 15’000 1. 3’750 4. 18’750 3. 80%* *) unterschiedliche Bewertungsmassstäbe müssen in der Bilanz ausgewiesen werden
Auflösung von stillen Reserven in der Höhe von Fr. 8'250.-
1.7.1 Beurteilung stille Reserven (Seite 33, BEA)
Stille Reserven sind verstecktes Eigenkapital und bilden ein bewertungsmassiges Fettpolster für schlechte Zeiten.
♦
♦
♦
♦
♦
♦
♦
Sofern stille Reserven steuerlich anerkannt sind, führt eine Verminderung des ausgewiesenen Gewinns bzw. des Vermögens ausserdem zu einer geringeren Steuerbelastung. Durch die Bildung / Auflösung von stillen Reserven kann die Darstellung der Ertragslage «manipuliert» werden, ohne dass der externe Adressat im Stande wäre, diese verzerrte Ertragslage zu erkennen. Durch die Bildung stiller Reserven wird der Gewinn verkleinert → Aktionäre erhalten weniger Gewinnausschüttung. Die zurückbehaltenen Gewinne stehen der Unternehmung als zusätzliche eigene Mittel für die Finanzierung von Investitionen, Forschung und Entwicklung zur Verfügung. Gewinn durch stille Reserven verursachen im Unterschied zum Fremdkapital keine festen Zins- und Rückzahlungsverpflichtungen. Die Bildung / Auflösung von stillen Reserven weder Gewinn noch Verlust wirklich verändert. Die finanzielle Realität der Unternehmungslage bleibt unverändert, lediglich deren buchhalterische Darstellung wird verschleiert.
1.7.2 Reserven bilden
Unterbewertung von Aktiven Überbewertung von Schulden
Marco & Roger, 05.07.05 IFB 22/67
IFB Eidg. Dipl. Wirtschaftsinformatiker
Unterbewertung von Aktiven Überbewertung von Schulden Kassebestände in fremder Währung: Umrechnungskurs zu tief
Kreditoren und andere Schulden in fremder Währung: Umrechnungskurs zu hoch
Betriebsaufwand / Kasse Warenaufwand / Kreditoren Wertschriften Rückstellungen: Mehr Rückstellungen als nötig
Debitoren in Schweizer Franken: Delkredere höher als tatsächliches Risiko
Debitorenverluste / Delkredere Debitoren in fremder Währung: Umrechnungskurs zu tief Warenertrag / Debitoren
Warenvorräte: Bilanzierung unter dem Einstandswert Warenaufwand / Warenvorrat
Mobiliar, Maschinen, Fahrzeuge: Abschreibungen höher als der tatsächliche Wertverzehr Abschreibungen / Mobilien
Lizenzen: unterbewerten, da der effektive Wert von Lizenzen schwer abschätzbar ist (z.B. Pharma)
Liegenschaften: Zu viel abschreiben oder bei steigendem Wert den Anschaffungswert in der Bilanz belassen Immobilienerfolg / Immobilien oder ohne Buchungssatz
: Bilanzierung und den aktuellen Börsenkursen
1.7.2.1 Buchungssätze
Eröffnungsbilanz Eigenkapital Eröffnungsbuchung des Kontos Eigenkapital Kasse Eröffnungsbilanz Eröffnungsbuchung des Kontos Kasse Schlussbilanz Kasse Abschlussbuchung des Kontos Kasse Eigenkapital Schlussbilanz Abschlussbuchung des Kontos Eigenkapital Erfolgsrechnung Warenaufwand Abschlussbuchung des Kontos Warenaufwand Eigenkapital Erfolgsrechnung Verbuchung einer Verlustrechnung
1.7.2.2 BEBU-Werte aus BAB übernommen FIBU zu 2/3
bewertet Stille Reserven zu 1/3 bewertet
BEBU zu 3/3 bewertet
Auflösung stille Reserven ½-Produkte A - 18 - 9 - 27Bildung stille Reserven ½-Produkte B + 28 + 14 + 42Bildung stille Reserven 1/1-Produkte A + 80 + 40 + 120Auflösung stille Reserven 1/1-Prdukte B - 20 - 10 - 30Total Bildung/Auflösung stille Reserven - 70 - 35 - 105 Das Total der stillen Reserven entspricht im BAB den Bestandesänderungen in der Spalte «sachliche Abgrenzung». Minuswerte entsprechen einer Bestandeszunahme = Haben-Buchung (+) Pluswerte entsprechen einer Bestandesabnahme = Soll-Buchung (-)
1.7.3 Gesetzliche Grundlage Die Bildung von stillen Reserven wird im Obligationenrecht ausdrücklich gestattet.
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Gemäss OR622a soll sich der Kaufmann gegenüber anderen nicht reicher und im Zweifel eher ärmer darstellen, als er in Wirklichkeit ist. Die Aktiven und Erträge sind deshalb eher zu tief, die Schulden und Aufwände eher zu hoch anzusetzen. Die Höchstbewertungsvorschriften gemäss OR960, Abs. 2, und OR655 ff sind die Folge des Vorsichtsprinzips. Die Aktiven dürfen höchstens zum im Obligationenrecht festgelegten Wert bilanziert werden, eine tiefere Bewertung ist erlaubt.
1.7.3.1 Aktienrechtliche Vorschriften
Das Anlagevermögen darf höchstens zu den Anschaffungs- oder den Herstellungskosten bewertet werden, unter Abzug der notwendigen Abschreibungen. (OR 665) Rohmaterialien, teilweise oder ganz fertiggestellte Erzeugnisse sowie Waren dürfen höchstens zu den Anschaffungs -oder den Herstellungskosten bewertet werden. Sind die Kosten höher als der am Bilanzstichtag allgemein geltende Marktpreis, so ist dieser massgebend. (OR 666) Wertschriften mit Kurswert dürfen höchstens zum Durchschnittskurs des letzten Monats vor dem Bilanzstichtag bewertet werden. Wertschriften ohne Kurswert dürfen höchstens zu den Anschaffungskosten bewertet werden, unter Abzug der notwendigen Wertberichtigungen. (OR 667)
1.7.3.2 Bewertungsvorschriften
Bei ihrer Errichtung sind alle Aktiven höchstens nach dem Werte anzusetzen, der ihnen im Zeitpunkt auf welchen die Bilanz errichtet wird für das Geschäft zukommt. Rohmaterial (OR 666) Beispiel 1 Beispiel 2 Anschaffungskosten 32.- 32.- Marktwert am Bilanzstichtag 19.- 37.- mit stillen Reserven 16.- Wertschriften (OR 667) Beispiel 1 Kaufkurs 3200.- Marktwert am Bilanzstichtag 4300.- durchschnitt des letzten Monates 4000.-
1.7.4 Arten von stillen Reserven (Seite 32, BEA)
Zwangsreserve Ermessensreserve Wiederbeschaffungs. Willkürreserven Zwangsreserven entstehen durch Wertsteigerungen.
Ermessens- und Schätzreserven sind auf Übervorsichtige Abschreibungen zurückzuführen
Abschreibungen vom Tages- oder Wiederbeschaffungswert und dienen der Substanzerhaltung
Bewusst gebildet, in Absicht, den Vermögens- und Gewinnausweis zu beeinflussen
1.8 Rechnungslegungen FER, IAS, US-GAAP FER
(Fachempfehlung zur Rechnungslegung in der
Schweiz)
IAS (International Accounting
Standard)
US-GAAP (Generelly Accepted
Accounting Principles)
zwingend in der EU bis 2005 Starke Verbreitung starke Verbreitung Prinzipien gesteuerte Regelung
und auf Rahmenbedingungen aufgebaut
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Grundsatzkonzept, True and fair view. Dies bedeutet, verständlich, verlässlich, glaubwürdig und frei von verzerrenden Darstellungen.
Unterschiede zwischen ISA und US-GAAP ♦ Bewertung für Goodwill-Abschreibung schlechter
Gewinnvergleich ♦ Abschreibungsverfahren für Entwicklungsprojekte ♦ Berechnung der Aufwendungen für Vorsorgeeinrichtungen ♦ Erfassung von Mitarbeiterbeteiligungspläne Unterschiedliche Bewertung der
Akquisitionen CS, Gewinn 1.7 Mrd CS, Verlust 700 Mio Gewinnausweise werden bei dauernden Umstellungen weniger Vergleichbar
1.8.1 Cost-Income-Ratio Die Cost-Income-Ratio ist eine Kennzahl der operativen Aufwands-Ertragsrelation von Banken und stellt einen Massstab für die Produktivität dar. Sie beschreibt das Verhältnis der Kosten zu den Erträgen und beantwortet somit die Frage nach dem Kostenanteil am Ertrag. Hierbei wird der im jeweiligen Geschäftsjahr angefallene ordentliche Geschäftsaufwand ins Verhältnis zu den ordentlichen Erträgen der Bank gesetzt. Man erhält durch die Cost-Income-Ratio eine quantitative Aussage über die Betriebseffizienz des Unternehmens. Grundsätzlich gilt: Je geringer der Wert der Cost-Income-Ratio, umso effizienter wirtschaftet die Bank.
Benchmark ist der niedrigste Wert.
1.9 Währungen
1.9.1 Berechnung Kurs DEM CHF 80.- für DEM 100 = 0.80 Kurs Dollar 1.45 Berechnung von
DEM / US$
CHF
DEMKursCHF 125
80.0100
==
CHFKursDEM 10080.0*125* ==
1.9.2 Absicherungsmöglichkeiten bei Fremdwährungen: Terminkauf von EURO auf Zahlungszeitpunkt ♦
♦ ♦ ♦ ♦
Betrag in CHF fixieren (Risiko beim Lieferanten) Rückstellungen für Währungsrisiko Fakturierung in EURO Rechnungslegung in EU
1.9.3 Auswirkungen von Kurschwankungen Aufwertung des CHF gegenüber dem Euro bewirkt eine „Abnahme“ der Preise im EU-Raum.
1985 125 3.2 129 1986 129 4.7 135 1987 135 5.2 142 1988 142 6.4 151 1989 151 6.0 160 1990 160 4.4 167 1991 167 7.2 179 1992 179 3.4 185 1993 185 3.2 191 1994 191 2.1 195 Berechnung der Teuerung: 195 Index Ende 1994 -125 Index Anfang 1985 70 Punkte delta Punkte
%56125
100*70==
xAnfangIndeedeltaPunktTeuerung
Berechnung Liegenschaftswert 1994:
702%56.1*450 = Liegenschaftswert 1994
1.10.1 Opportunitätskosten Opportunitätskosten entstehen dadurch, dass bei gegebenen Mitteln zu einem bestimmten Zeitpunkt von zwei Alternativen nur eine realisiert werden kann. Es handelt sich also um Verzichtskosten. Der Entscheid für eine Alternative bedeutet immer den Verzicht auf die Realisierung einer anderen Alternative. Opportunitätskosten entsprechen dem Nutzenentgang durch Nichtrealisierung der verworfenen Alternative. Beispiel 1: Aus diesem Gesichtspunkt betrachtet betragen die Kosten für ein (das erste) Kind schätzungsweise Fr. 1 Mio. Darin ist ein längerer Erwerbsausfall des einen oder anderen oder beider Elternteile mitberücksichtigt. Beispiel 2: Besuch der Schule hat zur Folge:
Lohnausfall ♦ ♦ ♦ ♦ ♦
Fahrkosten die entstehen Zeitaufwand zum Lernen Zusätzliches Mittagessen Ertragsaufall während der Schule
1.10.2 Kalkulatorischer Zinssatz Der kalkulatorische Zinssatz wird auch als Kapitalisierungszinssatz bezeichnet. Dieser wird für die Investitionsrechnung verwendet, taucht nur in der BeBu auf. Sagt aus wie stark eine Investition rentieren muss damit sie realisiert werden kann. (Das Kapital könnte sonst auch anderweitig investiert werden). Der Zinssatz setzt sich zusammen aus:
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Bundesobligationenrendite 2 % Branchensatz 10 % IT-Riskant daher muss min. Gewinn sein Unternehmensrisiko 3% Total 15% kalkulatorischer Zinssatz
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2. Finanzierungen
2.1 Finanzierungsarten
2.1.1 Aussenfinanzierung Unter Aussenfinanzierung werden diejenigen Kapitalzuflüsse zusammenfasst, die von aussen über den Kapital- oder Kreditmarkt der Unternehmung zur Verfügung gestellt werden.
2.1.2 Innenfinanzierung Kapitalfreisetzung aus Verflüssigung des Analagevermögens Durch Verkauf von Anlagevermögen (Desinvestition) kann auf auch kurzfristig ein Liquidätzzufluss realisiert werden. Problematik: Kapazitätsreduktion Zurückbehaltung von erzieltem Gewinn Durch Reduktion der Gewinnausschüttung können Mittel in der Unternehmung zurückbehalten werden (Selbstfinanzierung). Problematik: Dividendenpolitik bzw. Share-holder. Finanzierung aus Abschreibungen Der daraus entstehende Kapitalfreisetzungs- oder Kapazitätserweiterungseffekt tritt auf, wenn die aus Abschreibungswerten zurückfliessenden Mittel nicht zweckgebunden zur Ersatzbeschaffung reinvestiert werden müssen. Diese Mittel können für Erweiterungsinvestitionen verwendet werden.
2.1.3 Eigenfinanzierung Unter Eigenfinanzierung fällt dasjenige Kapital, das von den Eigentümern bereitgestellt wird (Aktienkapital, Stammeinlage, Grundkapital). siehe Leverage-Effekt Seite 38
2.1.4 Fremdfinanzierung Kapital, das aussenstehende Drittpersonen (juristische oder natürliche) bereitstellen, wird unter dem Titel Fremdfinanzierung zusammengefasst. siehe Leverage-Effekt Seite 38
2.2 Finanzpolitik Je risikoreicher die Geschäftstätigkeit einer Unternehmung ist, desto höher muss der Eigenfinanzierungsgrad sein. Risiko Beschreibung Absicherung Marktrisiko Absatzprobleme durch Mode- oder
Technologieänderungen Grundrisiko der Unternehmung, keine technische Absicherung möglich
♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ Sicherheit / Anlagedeckung Die Sicherheit ist das entgegengesetzte Entscheidungskriterium der Rentabiliät und bezeichnet das Verlustrisiko einer finanzwirtschaftlichen Massnahme. Die goldene Bilanzregel besagt, dass das langfristig gebundene Vermögen (Anlagevermögen) mit Kapital (Eigenkapital und langfristiges Fremdkapital) zu finanzieren ist. Eine risikogerechte Finanzierung wird erreicht durch ausreichend Eigenkapital, Verwendung von Finanzderivaten, Versicherungsprodukte, Forfaitierung oder Factoring. Liquidität Die Liquidität ist abhängig vom Zeitraum, in welchem Zahlungsmittel in Vermögensposten gebunden sind und von der Möglichkeit, Vermögensposten vor deren Ablauf zu liquidieren. Hierbei ist ein allfälliger Mindererlös einzubeziehen. Liquidität = Möglichkeit den Zahlungsverpflichtungen in jedem Zeitpunkt uneingeschränkt nachkommen zu können. Liquiditätsmassnahmen und Rentabilitätsziele provozieren grundsätzlich Zielkonflikte. Liquidität stellt ein Zeitpunktproblem, Rentabilität ein Zeitdauerproblem dar. Rentabilität / Rendite Eine rentabilitätsoptimale Finanzierung wird erreicht durch Beschaffung von kostengünstigem Fremdkapital um den Leverage-Effekt positiv ausnützen zu können und der Reduktion von liquiden Mitteln. Unabhängigkeit Beteiligungsfinanzierungen kontra Fremdfinanzierung: Je höher der Fremdfinanzierungsanteil in einer Unternehmung, desto höher ist die Abhängigkeit von Kreditgebern. Es kann die Situation entstehen, dass Fremdkapitalgeber bezüglich Unternehmensentscheidungen Aufgaben der Eigenkapitalgeber wahrnehmen. Mitspracherechte der Kapitalgeber (Informationspflicht) Sicherheiten (Verpfändung von Anlagevermögen), welche die unternehmerische Verfügungsgewalt einengen. Eine unabhängigkeitsbewahrende Finanzierung kann durch Massnahmen wie hoher Selbstfinanzierungsgrad, vinkulierte Namenaktien, Partizipationsscheine, Genusscheine, Poolverträge oder Going Public erreicht werden. Wachstum Eine wachstumsorientierte Finanzierung bedingt eine gute Eigen- und Fremdkapitalquellen sowie einen hohen Selbstfinanzierungsgrad. Flexibilität
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Es wird auf eine flexible Finanzierung geachtet, beispielsweise durch die Möglichkeit, Kreditlimiten rasch anzupassen. Finanzimage Eine publizitätsgerechte Finanzierung kann durch gezielte PR-Massnahmen, die Publikation von entsprechenden Bilanzbildern und die Ausrichtung des Finanzgebarens erreicht werden.
2.2.2 Kurzfristige Dimension der Finanzpolitik Zu den kurzfristigen finanzpolitischen Massnahmen gehört eine ausgebaute Liquiditätsplanung. Instrumente dazu bilden Umlaufvermögens-Disposition, Cash-Management und Finanzplan.
Veränderung Rückstellungen (Direkte Berechnung) Bildung Rückstellungen = wird addiert (+) Auflösung Rückstellungen = wird subtrahiert (-)
2.4.2 Indirekte Cahsflow-Berechnung Für die Berechnung des indirekten Cashflows werden Bilanz und Erfolgsrechnung aus obigem Beispiel übernommen. Folgende Liquiditätsunwirksamen Vorgänge sind zu berücksichtigen: Veränderung Gewinn Reingewinn wird addiert (+) Reinverlust wird subtrahiert (-)
Veränderung Abschreibungen Abschreibungen wird addiert (+)
Veränderung Rückstellungen Bildung langfristige Rückstellungen wird addiert (+) Auflösung langfristige Rückstellungen wird subtrahiert (-)
Bildung kurzfristige Rückstellungen wird addiert (+) Auflösung kurzfristige Rückstellungen wird subtrahiert (-)
Veränderungen Kreditoren Zunahme Kreditoren (SB > EB) wird addiert (+) Abnahme Kreditoren (SB < EB) wird subtrahiert (-)
Veränderung transitorische Aktiven / Passiven Zunahme transitorische Passiven wird addiert (+) Abnahme transitorische Passiven wird subtrahiert (-)
Zunahme transitorische Aktiven wird subtrahiert (-) Abnahme transitorische Aktiven wird addiert (+)
Veränderung Debitoren Zunahme Debitoren (SB > EB) wird subtrahiert (-)
Der Cashflow gibt Auskunft über die Fähigkeit einer Unternehmung:
Betriebsmittel zu finanzieren ♦ ♦ ♦ ♦
Investitionen aus dem Umsatz zu finanzieren Schulden zurückzuzahlen Gewinne auszuschütten
Gliederschema Mittelflussrechnung nach IAS Reingewinn 89Abschreibungen 40Zu- (-)/Abnahme (+) Vorräte -29Zu- (-)/Abnahme (+) kzfr. Ford. u. aktive Abgr. -26Zu- (+)/Abnahme (-) Rückstellungen 8Zu- (+)/Abnahme (-) Lieferanten u. übrige Verb. 13Zu- (+)/Abnahme (-) passive Abgrenzungen 7Mittelfluss aus betrieblicher Tätigkeit =Operativer Cashflow 102Mittelfluss aus Investitionen/Devestitionen -96Free Cashflow 6Mittelfluss aus Finanzierungstätigkeit -36Veränderung der flüssigen Mittel -30
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2.5 Geldflussrechnung Die Geldflussrechnung zeigt die Einnahmen und Ausgaben einer Periode (Mittelherkunft und –Verwendung). Merke, dass das Resultat der Geldflussrechnung mit den „liquiden Mitteln“ (aus der Ausgangslage übereinstimmen muss d.h. das Resultat der Aufgabe steht bereits beim Start fest! Die Geldflussrechnung auf drei verschiedene Arten dargestellt werden:
2.5.4 Investitionsbereich (Des- und Investierung) (Seite 18, MFR Aufgabe 2.16))
Der Investitionsbereich zeigt die Käufe und Verkäufe des materiellen Anlagevermögens über eine Periode. Dazu zählen Mobiliar, Immobilien, Fahrzeuge, Maschinen und Werkzeuge. Für dieses Beispiel werden ebenfalls die Bilanz- und Erfolgsrechnung der «direkten Cashflow-Berechnung» verwendet. Mit Hilfe des Kontokreuzes werden die entsprechenden Werte berechnet. Verkäufe entsprechen einem Liquiditätszufluss («+» Einnahme) und werden auf der Habenseite ausgewiesen. Käufe entsprechen einem Liquiditätsabfluss («-» Ausgaben) und werden auf den Sollseite ausgewiesen. Das Vorgehen ist wie folgt: 1. Die Werte aus Eröffnungs- und Schlussbilanz des Kontos werden übernommen. 2. Danach werden die Zusatzinformationen gemäss Text ins Kontokreuz übertragen. 3. Sind alle Informationen übertragen. Wird auf der Soll- oder Haben-Seite ausgeglichen. Soll und
Haben sind immer gleich gross. Vorgehen für Konto Fahrzeuge
+ Fahrzeuge - 1. Werte aus EB (100) und SB (90) übernehmen 100 90 2. Die Abschreibung ergibt sich aus 400(Tot)-300(Lieg)–10(Mob) 260 180 3. Der Verkauf von Fz (180) wird übernommen
4. Der Kauf von Fz (260) ergibt sich aus dem ∆ Haben/Soll 90
Aus diesem Kontokreuz werden der Kauf (-260) und der Verkauf (180) von Fahrzeugen in den Investitionsbereich übernommen. Vorgehen für Konto Mobilien
+ Mobilien - 1. Werte aus EB (70) und SB (50) übernehmen 70 10 2. Die Abschreibung (10) gem. Zusatzangaben übernehmen
10 3. Der Verkauf von Mob (10) ergibt sich aus dem ∆ Soll/Haben 50
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Aus diesem Kontokreuz wird der Verkauf (10) von Mobilien übernommen. Vorgehen für Konto Immobilien + Immobilien - 1. Werte aus EB (960) und SB (990) übernehmen 960 300 2. Die Abschreibung (300) gem. Zusatzangaben übernehmen 330 3. Der Kauf von Imm (330) ergibt sich aus dem ∆ Haben/Soll
990
Aus diesem Kontokreuz wird der Kauf (- 330) des Lagergebäudes übernommen. Beispiel - Lösung Investitionsbereich Verkauf Mobilien 10Verkauf Fahrzeuge 180Kauf Fahrzeuge - 260Kauf Lagergebäude - 330 Saldo Investitionsbereich - 400
2.5.5 Finanzierungsbereich (Aussen- und Definanzierung) Der Finanzierungsbereich zeigt die Kapitalaufnahme und Rückzahlungen über eine Periode. Mit Hilfe des Kontokreuzes werden die entsprechenden Werte berechnet. Das Vorgehen ist wie folgt: 1. Die Werte aus der Eröffnungs- und Schlussbilanz des entsprechenden Kontos werden übernommen 2. Danach werden die Zusatzinformationen gemäss Text ins Kontokreuz übertragen. 3. Sind alle Informationen übertragen. Wird auf der Soll- oder Haben-Seite ausgeglichen. Soll und
Haben sind immer gleich gross. Vorgehen für Konto Hypotheken
- Hypoth + 1. Werte aus EB (400) und SB (360) übernehmen 40 400 3. Die Rückz. Der Hypo (40) ergibt sich aus dem ∆ Soll/Haben
360 Aus diesem Kontokreuz wird der Rückzahlung (- 40) der Hypothek übernommen. Vorgehen für Konto Aktienkapital
- AK + 1. Werte aus EB (900) und SB (1000) übernehmen 100 900 2. Die Erhöhung des AK (100) ergibt sich aus dem ∆ Soll/Haben
1000 Aus diesem Kontokreuz wird die Erhöhung des AK (100) übernommen. Vorgehen für Agio aus AK-Erhöhung
- Res/GV + 1. Werte aus EB (450) und SB (540) übernehmen 200 450 2. Der Reingewinn (240) wird übernommen
240 3. Die Dividende (200) wird übernommen 50 4. Die Agio (50) ergibt sich aus dem ∆ Soll/Haben
540 Aus diesem Kontokreuz wird der Agio (50) übernommen. Lösung
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Finanzierungsbereich Amortisation Hypothek - 40 Erhöhung Aktienkapital 100 Agio aus AK-Erhöhung 50 Saldo Finanzierungsbereich 110 Agio: Ergibt sich aus einer Aktienkapitalerhöhung einer Unternehmung, bei welcher die Erhöhung mehr Ertrag abwirft als der Nominalwert der gezeichneten Aktien. Mögliches Vorgehen für Agio zu Berechnen
1. Berechnung Umsatzbereich (Cashflow) 2. Berechnung Investitionsbereich 3. Zunahme Geld aus Zahlen Bilanz/ER berechnen 4. Agio = Differenz des Restes
2.5.6 Substanzwert Der Substanzwert ist ein Diskussionsgrundlage für den Verkauf/Kauf einer Firma.
2.6.1 Beschreibung Mit dem Leverage-Effekt (Hebelwirkung des Fremdkapitals) kann die Eigenkapitalrentabilität massgeblich beeinflusst werden. Solange die Fremdkapitalzinsen unter der Gesamtkapitalrendite liegen, lohnt es sich, Fremdkapital zu Lasten von Eigenkapital einzusetzen. Die Hebelwirkung der Fremdkapitalkosten steigert dabei die Eigenkapitalrentabilität. Sobald jedoch die Fremdkapitalkosten höher als die Gesamtkapitalrendite liegt, bewirkt die Hebelwirkung das Gegenteil. Die Zinskosten «fressen» den Gewinn weg, so dass die Eigenkapitalrentabilität umso schlechter wird. FK-Zinsen 5%
iFKEKEKZinsRG n ** Re +=+ )*()*( iFKROEEKFKRG Z +=+
FK = GK- EK
iROEiGKFKRGEK Z
−
−+=
100
)*()(
05.010012
)05.0*100()10(
−
−=EK = 71.42
100
)100
*()(
ROEi
ROEGKFKRGFK
Z
−
−+=
1001205.0
)10012*100()10(
−
−=FK = 28.57
Marco & Roger, 05.07.05 IFB 38/67
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2.6.2 Beispiel 2 Beispiel (Normal) Gesamtkapital 1000 Fremdkapital 700 Eigenkapital 300 Gewinn vor FK-Zinsabzug 60 → ROI Gesamtkapitalrendite = 6% Periode 1 Periode 2 Fremdkapitalzinssatz 5% 8% Fremdkapitalzinsen 35 56 Gewinn nach FK-Zinsabzug 25 4 Eigenkapitalrentabilität ROE 8.3% 1.3% Ändert man im obigen Beispiel das Finanzierungsverhältnis auf 900 Fremdkapital und 100 Eigenkapital, ergeben sich folgende Zahlen: Beispiel (mit viel FK) Gesamtkapital 1000 Fremdkapital 900 Eigenkapital 100 Gewinn vor FK-Zinsabzug 60 → ROI Gesamtkapitalrendite = 6% Periode 1 Periode 2 Fremdkapitalzinssatz 5% 8% Fremdkapitalzinsen 45 72 Gewinn nach FK-Zinsabzug 15 -12 Eigenkapitalrentabilität ROE 15% -12% Fazit:
In der Periode 1 erhöht sich die Eigenkapitalrentabilität massgeblich von 8.3% auf 15% ♦ ♦
♦ ♦
♦ ♦ ♦ ♦
♦
In der Periode 2 reduziert sich die Eigenkapitalrentabilität von 1.3% auf –12%
2.6.3 Eigen- / Fremdfinanzierung Vor-/Nachteil Risiko bei zu hohem FK
Unabhängigkeit gefährdet bei zu hohem FK Wachstum wird gebremst
Vorteil bei hohem EK-Finanzierung
reduziert Abhängigkeit vom Fremdkapitalgeber marginale Kapitalkosten bei Verlustsituation marginaler Einfluss bei FK-Zinsänderungen marginaler Einfluss bei negativem Leverage-Effekt
Vorteil bei hohem FK-Finanzierung
Steuervorteil, Abzug von FK-Zinsen
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3. Investitionsrechnung
3.1 Übersicht über Berechnungsmethoden "Investition ist die Umwandlung der durch Finanzierung oder aus Umsätzen stammenden flüssigen Mitteln der Unternehmung in Sachgüter, Dienstleistungen und Forderungen." In der Bilanz erscheinen die Investitionen immer im Anlagevermögen.
3.1.1 Typen von Investitionen:
Ersatzinvestition Ersatz der alten, defekten oder gebrauchten Anlage durch eine neue gleiche oder zumindest gleichartige Anlage.
Rationalisierungs- Investition
Ersetzen noch funktionierender Anlagen mit dem Ziel, Kosten zu sparen (Kostenführerschaft) oder die Qualität der Marktleistung zu steigern (Produktdifferenzierung).
Erweiterungs- Investition
Zusätzliche Anlagen sollen das Leistungspotential in quantitativer Hinsicht steigern (Markterweiterung).
Umstellungs- Investition
Ersatz der alten Maschine, um neue Produkte herstellen zu können (Marktleistungserweiterung).
Diversifikations- Investition
Das Marktleistungsspektrum wird mit neuen Produkten erweitert (Diversifikation).
3.1.2 Hauptprobleme / Risiken von Investitionen
Finanzielle Risiken Kapitalbindung, Sprungfixkosten, Kostenremanenz Finanzierung Vor- und Nachteile Eigen- oder Fremdfinanzierung (Leverage-Effekt) und
Abhängigkeit zu Geldgebern Veränderung von Marktpräferenzen
Vor allem wenn es sich bei den geplanten Investitionen um Produktionsanlagen handelt, kann plötzliche Veränderung von Marktpräferenzen zu grossen Problemen führen.
Diskontieren (bei der dynamischen Investitionsrechnung Stellt mathematisch das Gegenteil einer Zinseszinsrechnung dar. Je früher eine Geldsumme eintrifft, desto höher ist ihr Gegenwartswert (GW) und umgekehrt! Zinseszins-Formel Kn = Ko x (1 + i)n Formel zum Ermitteln des Schlusskapitals (Kn) Diskontierungs-Formel Abzinsungsfaktor ni)1( +
1
Formel zum Ermitteln des Verkleinerungsfaktors. Der Verkleinerungsfaktor muss anschliessend mit dem Investitionskapital multipliziert werden
Aufzinsungsfaktor ni)1( + Wert für ein bestimmtes Jahr
Rentenendwertfaktor
1)1(1(
−+ i)1 −+ i n
Kumulierte Aufzinsung für n Jahre
Rentenbarwertfaktor Rbf
iiin *)1(
1)1(+
−+ n
Kumulierte Abzinsung für n Jahre
Erfolg (Gewinn/Verlust) = Ertrag/Einsparungen – Aufwand / E - A KA Kalk. Abschreibungen = I0-L = jährliche Abschreibungen (Fr.)
N KZ Kalk. Zinsen = I0+L x p = jährlicher Zins (Fr.)
2 100
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3.1.3 Arten von Investitionsrechnungen Statische Verfahren Dynamische Verfahren
Kostenvergleichsrechnung (S. 42 ) Gewinnvergleichsrechnung / Ertragsvergleichsrechnung (S. 43 ) Return on Investment (ROI) / Rentabilitätsrechnung (S. 44 ) Pay-Back-Methode(Statisch) / Wiedergewinnungszeit / Amortisationsrechnung (S. 45 )
Kapitalwertmethode/ Net-Present-Value (NPV) / Gegenwartsmethode (S. 47 ) Methode des internen Ertragssatzes/ Internal Rate of Return (IRR) (S. 47 ) Dynamischer Pay-Back (S. 49 ) Annuität, Nettobarwert (S. 49 )
Statisch sind diejenigen Rechnungsverfahren, welche den Zeitpunkt des Nutzenzuflusses nicht berücksichtigen. - keine Diskontierung - Zeitpunkt der Wertflüsse wird nicht berücksichtigt - KA und KZ werden kalkuliert = > Resultat = Gewinn pro Nutzungsjahr - rechnet mit Aufwänden und Erträgen - es wird mit durchschnittswerten gerechnet.
Das dynamische Verfahren berücksichtigt den Zeitpunkt von Wertflüssen (Nutzenzu- oder –Abfluss). - Diskontierung (verkleinern des zukünftigen Geldflusses - Zeitpunkt der Zu- und Abflüsse der CF/CD werden berücksichtigt! - KA und KZ werden nicht berücksichtigt - rechnet mit Geldzu- und Geldabflüssen (CF/CD) - es wird nicht mit durchschnittswerten gerechnet, sondern mit Zahlungsströmen, die während der Nutzungsdauer der Investition anfallen
♦ ♦
♦
♦
♦
♦
♦ ♦
A Aufwand / jährliche Kosten, bestehend aus KB + KA + KZ E Erlös/Einsparungen durch die Investition EUV Erhöhung Umlaufvermögen i ist der Zinssatz/100, bei 10% ist i=0.1, bei 7% ist i=0.07 I0 Investitionsbetrag, bestehend aus Einstandspreis der Investition, Bezugskosten,
Umbau/Installation, Kosten für allfällige Vorfinanzierungen, entgangene DB wegen Betriebsunterbruch und Initialschulung – alles exkl. MwSt!
KA Kalkulatorische Abschreibungen, hängen von der Lebensdauer und der Höhe des Investitionskapitals ab. Vom Investitionsbetrag wird ein allfälliger Liquidationserlös abgezogen. Dieser Betrag wird linear über die Nutzungsdauer abgeschrieben.
KB Kalkulatorische Betriebskosten, Kosten die den Betrieb der neuen Anlage ermöglichen (wird in der Praxis budgetiert). => Grenzkosten z.B. Wartungsvertrag, Personal, Energie, Miete, ...
KBR Kalkulatorische Betriebskosten für Revision, fallen während Betriebsdauer an KZ Kalkulatorische Zinsen, Verzinsung des durchschnittlich investierten Kapitals.
Anfangsbestand plus Schlussbestand dividiert durch 2, gibt den durchschnittl. Investitionsbetrag, der Liquidationserlös wird zu diesem addiert.
Ktot/a durchschnittliche jährliche Kosten Kn Schlusskapital Ko Startkapital L / Ln Liquidationserlös, ist der Restwert der Investition nach der Nutzungsdauer N Nutzungsdauer der Investition P Zinssatz in % RG Reingewinn (RG = E – A) t Anzahl Jahre (bei der Diskontierung) Rbf Rentenbarwertfaktor gleichbleibende Zahlungen (Annuität) pro Jahr Azf Abzinsungsfaktor unterschiedliche Zahlungen pro Jahr BW Barwert ∅ CF Durchschnittlicher Cashflow
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3.2 Statische Investitionsrechnung
3.2.1 Allgemeine Berechnungen + Forschungs- und Entwicklungskosten + Projektierungskosten + Personal- und Umbaukosten + Einbau- und Installationskosten + Wartungskosten bis Inbetriebnahme + Kosten eines allfälligen Produktionsausfalles + Kosten für Sekundärinvestitionen + Leasingobjekt (nach Ablauf wird es übernommen) + EUV, Erhöhung des Umlaufvermögens = I0 = Investitionsbetrag = Kapitaleinsatz = Einstandspreis der Investition + Revisionskosten, (KBR gleichmässig auf die gesamte Nutzungsdauer verteilt) + Unterhaltskosten + Lohnkosten + Materialkosten + Energiekosten = KB = Kalkulatorische Betriebskosten = Betriebskosten + Schrottwert am Ende der Nutzungsdauer + EUV, Erhöhung des Umlaufvermögens = L = liquidations-Erlös
3.2.2 Kostenvergleichsmethode Mit der Kostenvergleichsrechnung wird ein Vergleich der in der einer Periode (in der Regel 1 Jahr) anfallenden Kosten zweier oder mehrer Investitionsobjekte durchgeführt. Dabei wird zwischen Kapital- und Betriebskosten differenziert. Der Vergleich ist nur bei Alternativen sinnvoll, bei welchen derselbe Erlös bzw. Nutzen vorausgesetzt oder ein Erlös nicht ermittelt werden kann (Achtung Einsparungen miteinbeziehen es können auch Minus-Betriebskosten für die Kalkulation resultieren).
KA + KB + KZ = A =Ktot/a
NLI −0 + KB +
100*
20 pLI +
= A =Ktot/a
Allgemein
NLI −0 +
NKK BR
B + +100
*2
0 pLI +
= A =Ktot/a
Revisionskosten KB + KBR
NLI −0 + KB
100*)
100*
2( 0 pEpLI
UV++
)
= A =Ktot/a
UV Erhöhung (+) UV Reduktion (-) einfacher für I0 + L ohne Euv weil (+/- = 0)
Beispiel: Kostenart Anlage A Anlage B + KA Abschreibung 390 350 + KB Betriebskosten 120 150 + KZ Zinskosten 30 60 = Ktot/a durchschnittliche jährliche Kosten 540 560 =>Variante A ist billiger!
die günstigste Variante wird gewählt ♦ ♦ ♦
die günstigste Variante ist diejenige mit den geringsten durchschnittlichsten jährlichen Kosten die Kosten beziehen sich immer auf ein Jahr
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Chancen Gefahren - einfach, leicht verständlich - E muss nicht mühsam ermittelt werden
- nur aufwandbezogen, Erträge werden nicht berücksichtigt - keine Berücksichtigung Gewinn im Verhältnis von I0
3.2.3 Gewinnvergleichsrechnung / Ertragsvergleichsrechnung Der Gewinnvergleich bezieht die Erlöse in die Rechnung mitein und stellt die zu erwartenden Jahresgewinne der verschiedenen Investitionen einander gegenüber. Bei dieser Variante dürfen die Kapitaleinsätze für die verschiedenen Varianten nicht stark voneinander abweichen, da sonst das Projekt mit dem grössten Kapitaleinsatz zu gut wegkommt. Ein Projekt mit einem absoluten Kapitaleinsatz von 500'000 muss, absolut gesehen, natürlich einen höheren Gewinn abwerfen als ein Projekt mit 100'000 Kapitaleinsatz.
E - ( A ) = RG = jährl. Gewinn der Investition E - KA - KB - KZ = RG = jährl. Gewinn der Investition
E - NLI −0 - KB -
1002 = RG = jährl. Gewinn der Investition *0 pLI +
I0 , KB , L siehe Seite 42 Beispiel: Kriterium Anlage A Anlage B + E Erlös pro Jahr 550 600 - A jährliche Kosten (KA + KB + KZ ) 540 560 = Gewinn pro Jahr 10 40 =>Anlage B bringt mehr Gewinn
diejenige Variante mit dem höchsten Gewinn wird gewählt ♦ ♦ ♦
der höchste Gewinn ermittelt man mit der Berechnung E – A E – A bezieht sich immer auf ein Jahr (Jahresbudget)
Chancen Gefahren - einfach, leicht verständlich doch: - diese Methode dient als Zwischenresultat für die ROI-Methode
- nur Gewinn wird berücksichtigt - I0 wird vernachlässigt
Abschreibung Bei der statischen Rechnung ist die Lebensdauer nicht von Entscheidung nur bei der dynamischen kommt dies zum Tragen. Kann aber als Argument für den Entscheid dienen. Investitionen müssen immer über die gleiche Amortisationsdauer miteinander verglichen werden. A = Lebensdauer von 10 Jahren B = Lebensdauer von 5 Jahren 1. den Liquidationserlös (L) von A nach 5 Jahren berechnen muss
10
2. die Amo. von A über 5 Jahren berechnen AK
LI=
−5
0
LAI =5*0
Vorgehen ist nicht Praxisnahe, jedoch Schulbuchmässig und für Prüfungen zu empfehlen.
Marco & Roger, 05.07.05 IFB 43/67
IFB Eidg. Dipl. Wirtschaftsinformatiker
3.2.4 Return of Investment (ROI) / Rentabilitätsrechnung Die Renditerechnung ROI «Return on Investment» bezieht den durchschnittlichen erzielten Jahresgewinn vor Abzug der kalkulatorischen Zinsen auf das durchschnittlich eingesetzte Kapital.
ROI nach Zinsen
2
100*)(0 LnIKRG Z
++
= satzKapitalein
KRG Z
φ100*)( +
= Rendite in %
satzKapitaleinRG
φ100*
I0 , KB , L siehe Seite 42 Beispiel: Kriterium Anlage A Anlage B Reingewinn 10 40 Nutzungsdauer 5 Jahre 6 Jahre Kalkulatorische Zinsen 30 60 Investitionskapital 600 1050 Liquidationserlös 0 150 Lösung (10 + 30) x 100
(600 – 0) = 13.3 % 2
(40 + 60) x 100 (1050 – 150) = 16.7 %
2
diejenige Variante mit der höchsten Rendite wird gewählt ♦ ♦
♦
die höchste Rendite weist die Variante auf, welche den höchsten Gewinn im Verhältnis zum eingesetzten Kapital generiert der gerechnete Jahresgewinn (E-A) bezieht sich immer auf ein Jahr
Chancen Gefahren - Gewinn wird in Relation zu I0 interpretiert => => ökonomisches Prinzip
- zu starker Renditebezug - Imponderabilien werden nicht berücksichtigt
I0 Investitionsbetrag Ln Liquidationserlös (Wert welcher bei Verkauf des Objektes noch erzielt wird)
2
100*)(0 LnIKRG Z
++ =
2200 LnIK
LnIRG Z
++
+ ==> 2
0 LnIKZ
+= Zinssatz
I0 , KB , L siehe Seite 42
Marco & Roger, 05.07.05 IFB 44/67
IFB Eidg. Dipl. Wirtschaftsinformatiker
3.2.5 Pay-Back-Methode (Statisch) / Amortisationsrechnung Die Amortisationsrechnung berechnet den Zeitraum, der erforderlich ist, bis sich eine Investition mit den durchschnittlich erzielten Cashflows (Einnahmeüberschusse) oder liquiditätswirksamen Kostenersparnissen vollständig zurückzahlt. Diesen Zeitraum nennt man Wiedergewinnungszeit, Amortisationsdauer oder Payback-Periode. Bei gleichbleibendem Cashflow über alle Jahre
BKE −0I =
AZ KKRG ++0I =
CF0I = PB = Rückzahlungsfrist in Jahren
Bei unterschiedlichem Cashflow Jahr CF
I0 + 570 1 - 200 2 - 200 3 - 150
Rest 20 Jahre
CFJahre 1.3
20033 =+=+
st 20Re
direkte Berechnung des CF indirekte Berechnung des CF (siehe Seite 31) E – KB RG + KZ + KA I0 , KB , L siehe Seite 42 Kriterium Anlage A Anlage B E, Erlös pro Jahr 550 600 KB ,Kalk. Betriebskosten 390 350 I0, Investitionskapital 600 1050
. 600 . (550 - 390)
. 1050 . (600 - 350)
Lösung
= 3.75 4 Jahre = 4.2 5 Jahre
die Variante mit der kürzesten Rückzahlungsfrist wird gewählt ♦ ♦ ♦
♦
die Rückzahlungsfrist versteht sich in Jahren in der heutigen Praxis sind Rückzahlungsfristen über 2 Jahre oft zu lang und führen zur Ablehnung der Variante Liquidationserlös (L) wird nicht berücksichtigt, da dieser erst nach dem Pay Back kommt.
Merke: 3.24 Jahr 4 Jahre Auf das nächste Jahr runden PayBack < Nutzungsdauer Nutzungsdauer < 4 Jahre Hoher Liquidationserlös > 50 % von I0 negativer Liquidationserlös (Entsorgungskosten)
Falls einer dieser Bedingungen erfüllt ist, darf die PayBack Berechnung nicht durchgeführt werden. --> Rückflussüberschuss Berechnung anwenden
- man rechnet nur bis zum Pay-Back, CF welche danach einfliessen, werden vernachlässigt
Marco & Roger, 05.07.05 IFB 45/67
IFB Eidg. Dipl. Wirtschaftsinformatiker
3.2.6 Rückflussüberschuss Sagt aus, ob mehr Einnahmen oder Ausgaben während der Betriebsdauer erzielt werden. Der Rückflussüberschuss sagt aus, wie viel «buchhalterischer Gewinn / Verlust» mit einer Investition in eine Anlage erzielt werden kann. Für die Berechnung gilt folgende Formel
0)(* ILKKRGnRFÜ nZA −+++= Einsatz von RFÜ sinnvoll, falls
n Anzahl Jahre/ Nutzungsdauer n ~3 Jahre oder I0 Investitionswert LN 30% > I0 oder Ln Liquidationserlös LN = negativ RFÜ Wert in CHF
)( ZinsenngAbschreibuRG ++ CashFlow I0 , KB , L siehe Seite 42 Regel: RFÜ > 0 ==> Investition lohnt sich
3.2.7 Rückflusszahl Beim Vergleich von Investitionen mit unterschiedlicher Nutzungsdauer darf nicht auf die Amortisationszeit abgestellt werden. Diese ist ins Verhältnis zur Nutzungsdauer zu stellen. Die Rückflusszahl besagt, wie oft sich die Investition während ihrer Lebensdauer amortisiert.
PBn
RFZ Tot= =PaybacknTot
=
AZ
Tot
KKRGIn
++0
=
CFInTot
0
nTot Anzahl Jahre für geplanten Gebrauch des Objektes PB Pay Back in Jahre r
Ist die Rückflusszahl grösser 1, ist die Investition rentabel. ♦ ♦ Gewählt wird diejenige Investition, welche die grösste Rückflusszahl aufweist Regel: RFZ > 3 Laufzeit Maschine (8)
6.238
==RFZ
PB (3)
3.2.8 Vor- und Nachteile Im Vergleich zwischen der dynamischen und der statischen Methode ergeben sich folgende Vor- und Nachteile (Sicht statische Investitionsrechnung):
Vorteile Nachteile Auch für betriebswirtschaftlich weniger geschulte Investoren verständlich.
Die Beschränkung auf ein Durchschnittsjahr stellt eine grobe Vereinfachung dar, vor allem wenn die Zahlungen sehr unregelmässig anfallen.
Einfachheit der Berechnung. Ausgaben und Einnahme lassen sich nicht einfach den einzelnen Investitionen zurechnen.
Die benötigten Daten können oft der Buchhaltung entnommen werden.
Der zeitliche Anfall der Zahlungsströme wird nicht berücksichtigt → Verzerrung der Resultate.
Klarer Aussagegehalt der Resultate. Die Nutzungsdauer wird unzureichend berücksichtigt.
Unterschiedliche Kostengrössen (Personal, Zinsen, Abschreibungen) wird nicht Rechnung getragen.
Marco & Roger, 05.07.05 IFB 46/67
IFB Eidg. Dipl. Wirtschaftsinformatiker
3.3 Dynamische Investitionsrechnung
3.3.1 Kapitalwert / Net-Present-Value (NPV) / Gegenwartsmethode Die Berechnung des Kapitalwertes (NPV) wird für den Vergleich zweier Investitionen benötigt. Dabei gilt die Rahmenbedingung, dass der Cash-Flow (Einnahmen und Ausgaben) nach dem Investitionszeitpunkt während den Jahren gleich bleibt. Der NPV ist eigentlicher Einnahmenüberschuss über die gesamte Dauer der Investition Bei gleichbleibendem Cashflow über alle Jahre
0Statisch CFStat; siehe PayBack
Bei unterschiedlichem Cashflow Abzinsungs- Anlage A
Zeitpunkt faktor (Azf) bei 10% CF Barwert 1 J. Invest. I0 1.000 -570’000 -570’000 Ende 1 J. 0.909 200’000 181’800 Ende 2 J. 0.826 200’000 165’200 347’000 Ende 3 J. 0.751 150’000 112’650 459’650 Ende 4 J. 0.683 200’000 136’600 596’250 Ende 5 J. 0.621 270’000 167’670 763’920 ∑ Jahr
Jahr
1
53.79 Rbf ∅ CF= 204’000 NPV =193’920
Kapitalwert Diskontierter
Nutzen
)*( IRbfCFNPV −=
181’800
ACHTUNG: Euv muss in I0 und L berücksichtig sein. Keine jährlichen Raten, da Investition
werden in einem Jahr Investitionen getätigt, werden diese im jeweiligen Jahr mit CF verrechnet ♦ ♦ ♦ ♦
♦ ♦ ♦ ♦
die Variante mit dem höchsten NPV wird gewählt der NPV ist eigentlicher Einnahmenüberschuss über die gesamte Dauer der Investition es wird aufgrund bekannter Nettozahlungsströme und Zinssätze ein diskontierter Überschuss (Net-Present-Value) gesucht, den die Investition über den geforderten Zinssatz (Rendite) hinaus abwirft. sobald der NPV >= 0 ist, wurde die geforderte Rendite erreicht bei einem NPV = negativ, ist die Investition ein Verlust und sollte nicht getätigt werden der Diskontsatz sollte dem ROE entsprechen für die Festlegung des Diskontsatzes ist der CFO oder der CEO verantwortlich
Übungsbeispiel: Berechnung kalkulatorischer Zinssatz des Leasings I0 Beim Autokauf muss auch der effektive Kaufpreis des Autos berücksichtigt werden. Generell dort, wo das Objekt in Eigentum nach Leasing übergeht. Siehe IRR Berechnung! Wert des Autos 46'700.- Anzahlung 12'000.-
I0 34’700.- Leasing Rate 8'000.- p.a. Leasing Dauer 5 Jahre
aus Rbf Tabelle bei 5 Jahre 5%
337.4000'8700'340 ===
CFI
Rbfφ
Marco & Roger, 05.07.05 IFB 47/67
IFB Eidg. Dipl. Wirtschaftsinformatiker
3.3.2 Methode des internen Ertragssatzes oder Internal Rate of Return / IRR Der interne Ertragssatz ist der Zinsfuss, bei welchem die diskontierten Cashflows gerade dem Kapitaleinsatz entsprechen bzw. ein Kapitalwert von Null erzielt wird. 1. Step gleichbleibendem Cashflow unterschiedlichem Cashflow
∅ CF = CF 5N
2. Step Bestimmung des ungefähren Zinsfusses
79.2000'5700 ==000'204∅
=I
RbfCF
3. Step Bestimmung des IRR in der Rentenvarwerttabellle
Ko
RbRb
4. Step Na
5. Step Lö Al
er
000'204000'020'121 ==++
=∅CFCFCF
CF n
Nutzungsdauer = 3 Jahre
mit diese♦
♦ ♦ ♦ ♦
der interndie Variaje grössdiese VaInterpreta♦
Marco & Rog
rrekte Werte für Beispiel: f = 2.854 22 % f = 2.745 24 % mit 24 % probieren
s maximaler Zinsfuss muss 22% genommen werden, weil damit noch einen Ertrag wirtschaftet wird. Bei 24% würden wir einen Verlust einfahren.
r Methode wird der Diskontsatz gesucht, bei welchem der NPV = null ist. e Ertragssatz (IRR) ist die höchst mögliche Rendite der Investition
nte mit dem höchsten internen Ertragssatz wird gewählt er der IRR, umso kleiner ist das Investitionsrisiko riante hat die höchste Maximalrendite tion des internen Ertragssatzes hängt von den unternehmerischen Renditeerwartungen ab
er, 05.07.05 IFB 48/67
IFB Eidg. Dipl. Wirtschaftsinformatiker
3.3.3 Dynamischer Pay-Back Entspricht der statischen Pay-Back Methode. Unterschied ist nur, dass der Cash-Flow nicht zum Nominalwert, sondern zum diskontierten Wert berechnet wird. Diesen Zeitraum nennt man Wiedergewinnungszeit, Amortisationsdauer oder Payback-Periode.
die Variante mit der kürzesten Rückzahlungsfrist wird gewählt ♦ ♦ ♦
die Rückzahlungsfrist versteht sich in Jahren in der heutigen Praxis sind Rückzahlungsfristen über 2 Jahre oft zu lang und führen zur Ablehnung der Variante
Vorgehen:
1. ermitteln der Einnahmeüberschüsse pro Jahr (Cash Flow) 2. diskontieren der Einnahmeüberschüsse bzw. Ausgabenüberschüsse mit Tabelle A 3. die jährlichen, diskontierten Einnahmeüberschüsse solange addieren, bis die Summe der
diskontierten Ueberschüsse der Investitionssumme entspricht 4. für genaues Ermitteln des dynamischen Pay-Back den Drei-Satz anwenden.
Beispiel: Investition von Fr. 400'000.-- im Jahr 0, zu einem Diskontsatz von 10% Zeit/ Jahr
Genaue Berechnung mittels Drei-Satz: Wir gehen davon aus, dass der Cash Flow von Fr. 67'680.-- im 6. Jahr linear verteilt. Fr. 67'680.-- in 12 Monaten Fr. 1'300.-- in x Monaten ?
1'300.-- x 12 67'680.-- = 0.23 Monate
=> der genaue dynamische Pay-Back liegt bei 5 Jahren und 0,23 Monaten
- man rechnet nur bis zum Pay-Back, CF welche danach einfliessen, werden vernachlässigt
3.3.4 Annuität, Nettobarwert Rente (Seite 41, INV) Mit Hilfe der Annuitätsmethode wird berechnet, wie gross die jährlichen Abzahlungen z.B. eines Kredites sind. Dabei wird der Anfangsbetrag mittels Zinseszinsen auf Betrags - gleichmässige Zahlungen verteilt. Ebenfalls kann die Annuität dem CashFlow gegenübergestellt werden, um Investitionen zu vergleichen.
RbFI
Annuität 0=
Marco & Roger, 05.07.05 IFB 49/67
IFB Eidg. Dipl. Wirtschaftsinformatiker
3.4 Beurteilung der dynamischen Methoden (Seite 48, INV)
♦
3.4.1 Sonderfall «Fisher-Rate» Bei der Fisher-Rate-Analyse werden die NPV verschiedener Investitionen mit verschiedenen kalkulatorischen Zinssätzen berechnet und grafisch oder tabellarisch dargestellt.
Tritt bei einem realistischen Zinssatz (5-12%) oder bei dem für die Investition zugrundeliegenden kalkulatorischen Zinnsatz eine Fisher-Rate (Barwertkurven schneiden sich) auf, können die Investitionen nicht abschliessend beurteilt werden.
-200
-100
0
100
200
300
400
500
600
0% 5% 10%15%20%25
Keine Fischer-Rate = kann bewertet werden Variante A = bester NPV
t
3.4.2 Interpretation der ErgWenn zwei Investition miteinan– zu bevorzugen. Dabei müsse• Wenn zwei Investitionen in
über die Wahl der Investitio• Haben die Investitionen etw
bevorzugen. • Ist der IRR jedoch kleiner a
3.4.3 Vor- und Nachteile Im Vergleich zwischen der dynaNachteile (Sicht dynamische In
Vorteile
Grundlage für Ganzheitliche BeInvestition Zahlungen werden entsprechenAnfall mit Zinseszinsen gewichtEffektive Zahlungen werden beDurchschnittswerte)
Langfristige Investitionen könne
Marco & Roger, 05.07.05
Fischer-Rate ! = keine NPV-Bewertung
%30%
ABC
ebnisder vergn aber feinem n entsca einen
ls der k
mischevestition
trachtu
d dem et rücksich
n beurt
IRR wenn NPV= 0 für A, B und
35%40%45%50%55%60%
se lichen werden, ist diejenige mit dolgende Punkte berücksichtigt weZinsbereich zwischen 5-9% eine Fheiden gleich grossen NPV, ist diese m
alkulatorische Zinssatz, ist von de
n und der statischen Methode ersrechnung):
ng einer Für Laien schwerkönnen nicht einfa
zeitlichen Datenaufbereitunzeitaufwendig sei
tigt (n. Künftige Zahlungsvorausgesagt werErgebnis stark.
eilt werden Die Berechnung tvor. Die Vorwegneine Schätzung.
IFB
Zinssatz
Kapitalwer
em höheren NPV – sofern positiv rden: ischerrate haben, muss der IRR
it dem höheren IRR zu
r Investition abzuraten
geben sich folgende Vor- und
Nachteile
verständlich und die Ergebnisse ch interpretiert werden
g und Beurteilung können sehr n ströme müssen richtig den. Fehler verfälschen das
äuschen eine falsche Genauigkeit ahme der Zukunft bleibt immer
50/67
IFB Eidg. Dipl. Wirtschaftsinformatiker
3.4.4 Fehlersuche bei der dynamischen Investitionsrechnung: Nr. Suchfrage: Massnahme: 1 wurde mit kalk. Abschreibungen KA gerechnet? KA eliminieren, da nicht LW 2 wurde mit kalk. Zinsen KZ gerechnet? KZ eliminieren, da nicht LW 3 wurde mit kalk. Miete (=> Eigenmietwert) gerechnet? kalk. Miete eliminieren, da nicht LW 4 wurde der Liquiditätserlös (L) von I0 abgezogen? L muss im letzten Betriebsjahr
diskontiert werden. L nie von I0 abziehen!
5 ist der Liquidationserlös LALT (der alten Maschine) in der Investitionsrechnung berücksichtigt worden?
LALT wurde bereits bei der Inv. Rechnung der alten Anlage berücksichtigt.
6 wurden Entsorgungskosten zu I0 addiert? Entsorgungskosten müssen im letzten Betriebsjahr als Geldabfluss wie KB diskontiert werden.
7 wurde der Liquidationserlös als Ausgabe gerechnet? L = Einnahme! 8 wurden nach Inbetriebnahme getätigte Anschaffungen
(z.B. Ausbau der Anlage) zu I0 gerechnet? müssen als Ausgabe im Beschaffungsjahr diskontiert werden
9 wurden Ratenzahlungen (fällig während der Nutzungsdauer) zu I0 gerechnet?
zu I0 gehören nur diejenigen Ratenzahlungen, welche vor Inbetriebnahme bezahlt werden! Spätere Raten wie KB diskontieren.
10 hat es Erträge vor welchen das Wort kalkulatorisch steht? Eliminieren, da nicht LW 11 wurden interne Projektkosten zu IO oder KB gerechnet? Eliminieren, da int. Projektkosten
Fixkosten sind, welche so oder so anfallen. Zu I0 gehören nur externe Projektkosten.
12 Berechnung von I0 genau prüfen + Kaufpreis Anlage + Bezugskosten + Umbau / Installation + Externe PL + " Initialschulung + Kosten für Vorfinanzierung + Entgangene DB wegen Betriebsunterbruch . = I0
Marco & Roger, 05.07.05 IFB 51/67
IFB Eidg. Dipl. Wirtschaftsinformatiker
4. Finanzplanung / Budgetierung (Seite 35, MFR)
Finanzpläne sind zukunftsgerichtete Plan-Mittelflussrechnungen. Sie sind ein wichtiges Führungsinstrument der Geschäftsführung. Das Rechnungswesen wird vor allem zur Planung (Ist) und zur Kontrolle (Soll) eingesetzt. Die Planung lässt sich in drei Planungsarten einteilen: Langfristige Planung Strategische Planung
Mittelfristige Planung Operative Planung
Kurzfristige Planung Dispositive Planung
- Über 5 Jahre - Mehrheitlich Text
wenig Zahlen - Unregelmässig
durchgeführt
- 3 bis 5 Jahre - Summarisch
quantifiziert - Regelmässig
durchgeführt
- Bis 1 Jahr - Detailliert
quantifiziert - Regelmässig
durchgeführt Der Finanzplan wird im Rahmen der operativen Planung zum wichtigen finanziellen Führungsinstrument. Dabei ist auch die Budgetierung, welche sich um die detaillierte Planung des bevorstehenden Geschäftsjahres befasst. Bei der Budgetierung sind der kurzfristige Erfolg sowie die Liquidität als Hauptsteuergrösse im Zentrum.
Veränderung liquiden Mittel - 40 - 90 + 15 - 80 + 5 Die Nummern beim Text beziehen sich auf nachfolgende Massnahmen
1. Dividendenauszahlung im 2. und 3. Jahr um je 10 vermindern.
2. Die Investitionen im 2. Jahr betragen 130 und im 3. Jahr 125 Hinweis
Marco & Roger, 05.07.05 IFB 52/67
IFB Eidg. Dipl. Wirtschaftsinformatiker
Investitionen stellen Liquidationsabnahmen dar, deshalb werden die Zahlen als Minuswerte dargestellt.
3. Landreserve wird im 2. Jahr zum Buchwert veräussert Hinweis Der Verkauf einer Landreserve stellt eine Liquiditätszunahme dar, deshalb werden die Zahlen als Pluswerte dargestellt.
4. Das Aktienkapital wird in zwei Schritten im 2. und 3. Jahr um je 20 erhöht Hinweis Die Erhöhung des AK von 20 wird zu den provisorischen Planzahlen (10 bzw. 20) addiert und stellt eine Liquiditätszunahme dar
5. Das langfristige Darlehen soll im 19_2 um 1 Jahr prolongiert (verschoben) werden.
6. Die Abschreibungsmethode wird von linear zur degressiven Methode umgestellt, wodurch diese in den folgenden Jahren um 10 höher ausfallen. Hinweis Durch Zunahme der Abschreibungen wird auch der Reingewinn reduziert!
7. Die geplanten Warenverkäufe betragen im 19_1 1200, 1400 im19_2 und 1440 im 19_3. Eine weitere Steigerung ist nicht realistisch.
8. Der duchschnittliche Debitorenbestand wird wie folgt errechnet: 19_1 190. Die heutige Debitorenfrist von 60 Tagen (19_1) soll im 19_2 auf 51.43 Tage und im 19_3 auf 45 Tage gesenkt werden. Lösungsvorgehen Mit Hilfe einer Tabelle werden die Massnahmen 7. und 8. gelöst. Dabei werden die bekannten Zahlen aus den Massnahmen übertragen. 19_1 19_2 19_3 WarenErtrag 1200 1400 1440 Debitoren AB 190 210 190 Debitoren Veränderung 20 - 20 - 20 Debitoren EB 210 190 170 ∅ Debitorenbestand 200 200 180 Debitorenumschlag 6 x 7 x 8 x ∅ Debitorenzahlungsfrist 60 Tage 51.43 Tage 45 Tage
Zuerst wird der Debitorenumschlag berechnet:
ristDebitorenf mschlagDebitorenu ∅∅360
mschlagDebitorenu 360
ristDebitorenf =∅==∅
Anschliessend wird der ∅ Debitorenbestand berechnet:
gDebUmschla gWarenertra
DebBestand DebBestand
gWarenertragDebUmschla
∅=∅=
∅=∅
Daraus lässt sich der Debitoren EB berechnen: 19_1 → 200x2-190 = 210. Der Debitoren EB ist dann auch der Debitoren AB im Folgejahr. Die Differenz zwischen Debitoren AB und EB entspricht der Veränderung und wird in den Finanzplan übertragen. Die Abnahme des Debitorenbestandes stellt eine Liquiditätszunahme dar und wird deshalb als Pluswert übernommen.
9. Die Bruttogewinnmarge beträgt weiterhin 25%
10. Die ∅ Lagerdauer beträgt im 19_2 120 Tg, im 19_3 115 Tg. Der Lagerbestand Anfang 19_1 beträgt
335. Lösungsvorgehen Mit Hilfe einer Tabelle werden die Massnahmen 9. und 10. gelöst. Dabei werden die bekannten
Marco & Roger, 05.07.05 IFB 53/67
IFB Eidg. Dipl. Wirtschaftsinformatiker
Zahlen aus den Massnahmen übertragen. 19_1 19_2 19_3 WarenErtrag 1200 1400 1440 WarenAufwand 900 1050 1080 WarenBestand AB 335 355 345 WarenBestand Veränderung 20 - 10 0 WarenBestand EB 355 345 345 ∅ WarenBestand 350 345 Lagerumschlag 3 x 3.13 x ∅ Lagerdauer 120 Tg 115 Tg Der Warenaufwand entspricht 75% des Warenertrages (Marge=25%). Daraus lässt sich der Warenaufwand ermitteln. Die Veränderung des Warenbestandes 19_1 kann aus dem Finanzplan übernommen werden. Die –20 stellen eine Liquiditätsverschlechterung dar und wird deshalb als Pluswert in die Tabelle übernommen. Daraus kann der Warenbestand EB berechnet werden. Dieser entspricht im 19_2 dem Warenbestand AB. Anschliessend wird der ∅ Lagerumschlag berechnet:
Lagerdauer lagLagerumsch
lagLagerumsch Lagerdauer
∅=∅=
∅=∅
360360
Im nächsten Schritt wird der ∅ Warenbestand ermittelt:
lagLagerumsch ndWarenBesta
ndWarenBesta lagLagerumsch
∅=∅=
∅=∅
adWarenaufwnndWarenaufwa
Jetzt kann der Warenbestand EB berechnet werden: 19_2 → 350x2-355 = 345. Der Warenbestand EB ist dann auch der Debitoren AB im Folgejahr. Die Differenz zwischen Warenbestand AB und EB entspricht der Veränderung und wird in den Finanzplan übertragen. Die Abnahme des Warenbestandes stellt eine Liquiditätszunahme dar und wird deshalb als Pluswert in den Finanzplan übernommen.
11. Eine weitere Zunahme der ∅ Kreditorenfirst ist im Hinblick auf gute Lieferantenbeziehungen nicht opportun. Jetzt sind alle notwendigen Zahlen vorhanden, um Cashflow (Brutto), Cashflow (Netto), Finanzierungslücke und Veränderung der liquiden Mittel berechnet werden.
Unter Budgetierung wie die Konkretisierung der mittel- und langfristigen Pläne für die begrenzte Budgetperiode (im Normafall ein Jahr) verstanden. Beim autoritären Budget werden Ziel und Vorgaben von der Unternehmensleitung festgelegt und jeder Abteilung zugewiesen. Das partizipative Budget beruht auf einer Zusammenarbeit aller Betroffenen, was eine genaue und realistische Arbeits- und Verantwortungsteilung voraussetzt. Das Budget umfasst:
Die Gesamtheit von Ressourcen ♦ ♦ ♦ ♦ ♦
Die einen organisatorischen Verantwortungsbereich Für einen bestimmten Zeitraum Zur Erfüllung der ihm übertragenen Aufgaben Durch eine verbindliche Vereinbarung zur Verfügung gestellt wird
5.1 Budgetierungsgrundsätze Alle Vorgänge, die in einem Unternehmen zu Einnahmen und Ausgaben führen, müssen im Budget berücksichtigt werden. Einheit des Budgets Für alle Profit-Center die ein eigenes Budget aufgestellt wird, müssen in einem Gesamtbudget zusammengefasst werden. Grundsatz der Zentralisation Alle Einnahmen dienen zur Deckung sämtlicher Ausgaben. Dadurch wird das finanzielle Gleichgewicht der Unternehmung sichergestellt. Grundsatz der Durchsichtigkeit Jeder Betroffene in der Unternehmung soll die geplanten Aktivitäten und seine eigenen spezifischen Aufgaben erkennen. Genauigkeit des Budgets Geplante Aktivitäten und die auszulösenden Einnahmen und Ausgaben müssen auf realistischen Annahmen beruhen → Fehlentscheidungen vermeiden. Spezialisierung des Budgets Ausgaben und Einnahmen müssen in Art und Ursache genau bestimmbar sein → Feststellbar, welche Mittel welchen Geschäftsprozessen zuzuordnen sind. Periodizität Budgets sind periodisch aufzustellen. Nach Bedürfnis können Tages-, Wochen-, Monats-, Quartals-, Jahres- oder mehrjährige Budgets gestellt werden. Materielle Bedeutung und Wirtschaftlicheit Uneingeschränkte Anwendung der Grundsätze Vollständigkeit, Genauigkeit und Spezialisierung des Budgets kann zu hohen Kosten und unverhältnismässigem Aufwand führen, ohne eine zusätzliche Genauigkeit zu erzielen.
5.2 Finanzielle Budgetierung
5.2.1 Absatzplan Grundlage des Absatzplans sind Vergangenheitszahlen. Diese werden durch Marktveränderungen bzw. Zieländerungen korrigiert werden. Der Absatzplan und Marktanalysen. Die generelle Wirtschaftslage ist stabil, die Teuerung beträgt 5%
Marco & Roger, 05.07.05 IFB 56/67
IFB Eidg. Dipl. Wirtschaftsinformatiker
Beispiel Produkt A Der zu erwartende Absatz wird konstant bleiben Produkt B Es ist eine starke Verkaufszunahme (40%) zu erwarten, die Teuerung
wird nicht berücksichtigt Produkt C Das Absatzvolumen von 10% kann beibehalten werden Produkt D Aus Rentabilitätsgründen wird das Produkt eingestellt Lösung Laufendes Geschäftsjahr Planjahr Produkte A 40t à 12.--/kg 480'000.-- 40t à 12.60/kg 504’000 Produkte B 25t à 10.--/kg 250'000.-- 35t à 10.00/kg 350’000 Produkte B 30t à 20.--/kg 600'000.-- 33t à 21.00/kg 693’000 Produkte D 6t à 3.--/kg 18'000.-- - - Total 1'348'000.-- 1'547’000 Beispiel für Berechnung Produkt B
693'000Fr 1000100
5%20Fr20Fr
10010%30t
30tCProdukt =∗
∗
+∗
∗
+=
Die Multiplikation mit 1000 ist notwendig, weil mit Tonnen und Kilogramm gerechnet wird
5.2.2 Beschaffungsplan Im Beschaffungsplan sollen Kosten für sämtliche Ressourcen (Materialien, Personal etc.) erfasst und geschätzt werden. Beispiel (Beschaffungsmatrix für Rohstoffe) Rohstoff X Rohstoff Y Rohstoff Z Produkt A 10% 40%
80% 0% 20% Produkt C 100% 0%
33% 33% 33%
50% Produkt B
0%Produkt D Rohstoffe laufendes Geschäftsjahr Rohstoff X Rohstoff Y Rohstoff Z Fr. 4 pro Tag Fr. 6 pro Tag
16’000 16t 128’000 20t80’000 0t
Produkt C 0t - 30t 240’000 0t - Produkt D 2t 8’000 2t 16’000 2t 12’000
384’000 27tGesamttotal Rohstoffkosten 650’000
Fr. 8 pro Tag Produkt A 4t 120’000 Produkt B 20t - 5t 30’000
Total 26t 104’000 48t 162’000
Lösung
Rohstoff X Rohstoff Y Rohstoff Z Fr. 4.201) pro Tag Fr. 8.401) pro Tag 1) pro
5.2.3 Gemeinkostenplan (Kostenartenplan) Die Gemeinkosten werden anhand der geschätzten Entwicklungen angepasst.
2) In den Tonnenangaben der Rohstoffe sind Steigerungsraten aus dem Absatzplan berücksichtigt
Marco & Roger, 05.07.05 IFB 57/67
IFB Eidg. Dipl. Wirtschaftsinformatiker
♦ Generelle Lohnerhöhung gemäss GAV +%5, bei Produkt B steigen die Lohnkosten infolge Überstunden zusätzlich um Fr. 9'500. Das Fertigungspersonal des Produktes D wird Ende des laufenden Jahres entlassen.
♦
♦ ♦
Beispiele
Mietzinserhöhung gemäss Teuerung. Die Räumlichkeiten der Produktion D werden neu vollumfänglich durch die Produktion B belegt. Werbebudget Produkt A: Fr. 50’000, Produkt B: Fr. 100'000 und Produkt C: Fr. 50’000 Die Abschreibungsbeträge bleiben konstant. Die Produktionseinrichtungen für die Herstellung von D werden neu für die Herstellung von C weiterverwendet.
Lösung Saläre Werbung Abschreibungen
Lfd. Jahr Planjahr Lfd. Jahr Planjahr Lfd. Jahr Planjahr Lfd. Jahr Planjahr A 80’000 84’000 40’000 42’000 60’000 50’000 10’000 10’000 B 30’000 41’000 40’000 52’500 250’000 100’000 10’000 10’000 C 20’000 21’000 40’000D 10’000 - 10’000 - - 0 - 5’000 Total 240’000 251’000 110’000 115’500 350’000 200’000 30’000 30’000
Mieten
120’000 126’000 50’000 5’000 10’000
5.2.4 Erfolgsplan (Budget) Im Rahmen der Erfolgsplanung laufen Absatz und Beschaffungsplan zusammen. Lösung (Zusammenfassung) Lfd. Jahr Absatzplan + Verkaufserlös 1'348’000 1'547’000 Beschaffungsplan - Rohmaterialkosten 650’000 716’100 Kostenartenplan - Saläre 240’000 251’000 - Mieten 110’000 115’500 - Werbung 350’000 200’000 30’000 30’000
-2.374% 15.2% Die Steigerung der Umsatzrendite ist auf die Reduktion des Werbebudgets, die Ertragssteigerung Produkt B und die Einstellung Produkt D zurückzuführen.
Marco & Roger, 05.07.05 IFB 58/67
IFB Eidg. Dipl. Wirtschaftsinformatiker
6. Finanzsubstitute
6.1 Mietzinsbemessung Die Mietzinsen können auf Grund unterschiedlichen Grundlagen berechnet werden.
6.1.1 Umsatzbezogene Mietzinsen
Vorteil Nachteil - einfache Bemessungsgrundlage - Kostenveränderungen werden nicht berücksichtigt- absatzabhängig - gute Budgetierbarkeit - Definition des Mietzinses nur 1 mal pro Jahr und
deswegen kalkulierbar
6.1.2 Gewinnbezogene Mitzinsen
Vorteil Nachteil - Überwälzung des Verlustrisikos auch auf
Vermieter - potentielle Streitpunkte wie Abschreibungen etc.
erschweren faire Bemessung (Gewinnsteuerung) - Aufgrund der Leistungssteigerung /Produktivität
erfolgt Strafe mit hohen Mietzinsen
6.1.3 Deckungsbezogene Mitzinsen
Vorteil Nachteil - Faire und objektive Bemessung unter
Berücksichtigung von Umsatz- und Kostenentwicklung
- Aufwändige Erstellung und Kontrolle der Bemessungsgrundlage
- Fixkosten werden nicht berücksichtigt - im Allgemeinen relativ kontinuierlicher DB-Verlauf - Deckungsbeitragsrechnung muss offengelegt
werden
6.2 Standartkostenrechnung Begründung einer Rechnungsdifferenz zwischen Plan- und Effektiven-Projektkosten.
= (ZeitIST – ZeitSOLL) * PreisSOLL = (868 – 970) * 135.98 = -13'869.96Beschaffungsab-weichung - Höher als geplante IST-Preise (Unterdeckung bei der Preisabweichung) werden durch weniger als
geplante IST-Stunden (Überdeckung bei der Beschäftigungsabweichung) kompensiert. - Hauptabweichung verursacht die Programmierung
Marco & Roger, 05.07.05 IFB 59/67
IFB Eidg. Dipl. Wirtschaftsinformatiker
6.3 Leasing (Skript)
Anlageobjekte, welche über ein «Financial leasing» oder «Operating Leasing» finanziert werden, sind betriebswirtschaftlich betrachtet ein Finanzierungsgeschäft mit 100% Fremdfinanzierung. Dabei erwirbt die Leasinggesellschaft das Anlageobjekt beim Lieferanten und verleast es wieder. Der Leasingvertrag erstreckt sich dabei über eine Zeitspanne von 2-8 Jahre oder vereinzelt noch länger. Während der Laufzeit kann der Vertrag nur unter Inkaufnahme hoher Kosten «Financial leasing» bzw. unter Einhaltung einer vereinbarten Kündigungsfrist «Operating Leasing» aufgelöst werden. Während der Leasingzeit wird das Leasingobjekt über die Zahlung abgeschrieben und amortisiert. Die Leasingnehmerin kann am Schluss der Laufzeit die Anlage üblicherweise zu einem symbolischen Preis übernehmen. Leasing ist für Investitionsgüter, Immobilen und Konsumgüter üblich.
Feste Grundmietzeit. Vertrag kann nur mit hohen Kosten gekündigt werden
♦ ♦
♦ Normale Mietverträge ♦ ♦
♦
♦ Grundmietdauer kürzer als Nutzungsdauer des Leasinggegenstandes
♦
♦
♦ ♦
Keine Grundmietzeiten Keine Konventialstrafen bei vorzeitiger Kündigung Leasingraten decken Anschaffungswert, Zinsen
für Refinanzierung, Verwaltungskosten und Gewinnanteil Leasinggeber übernimmt Investitionsrisiko Mietbeiträge meist konstant, in Ausnahmefällen progresiv
Leasinggeber übernimmt Wartung und Reparaturen
Investitionsrisiko liegt beim Leasingnehmer Leasingrate bilden für Leasingnehmer «Mietaufwand» Risiko für Unterhalt und Untergang des
Objektes liegt beim Leasingnehmer
6.3.2 Beurteilung Leasing ♦
♦
♦ ♦ ♦ Falls Leasingzinssatz tiefer ist als kalkulatorischer Zinssatz (+ für Leasing) ♦ ♦ ♦ ♦
Leasing entlastet optisch die Bilanz, da geleaste Objekte bis zum Rückkauf im Eigentum der Leasinggesellschaft bleiben (Eigentumsvorbehalt wird im Betreibungsamt amtlich eingetragen). Die Leasinggebühren haben den Charakter von Fixkosten und könne bei schlechtem Geschäftsgang zu einer kritischen Liquiditätsbelastung werden. Fristenkongruenz / Tilgung → «Financial Leasing» ermöglicht fristenkongruente Finanzierung. Bilanzpolitische Vorteile. «Financial leasing» schont Eigenkapital und schont Liquidität.
Entlastung des Anlagevormögens Reduktion des Finanzierungsbedarfs Schonung Liquidität Ausweitung des Kapitalgeberkreises
Argumente Leasing für ein Leasing gegen ein Leasing ♦ ♦ ♦
♦ ♦ ♦ ♦
♦ ♦ langfristige Bindung (Weiterverkauf von
Anlageobjekt) ♦
Schonung der Liquidität Abhängigkeit vom Leasingeber Ausweitung des Kapitalgeberkreises Leasingzinssatz von 12% ist tiefer als kalkulatorscher Zinssatz von 15% Reduktion der Kreditfähigkeit reduziert Investitionsrisiko Entlastung AV Steuervorteile durch Leasing für Firma Reduktion des Finanzierungsbedarf
Marco & Roger, 05.07.05 IFB 60/67
IFB Eidg. Dipl. Wirtschaftsinformatiker
6.3.2.1 Einteilung des Leasing nach Ablauf
♦ ♦ Sale-and-lease-back
♦ - Leasingnehmer verkauft Anlagegüter an Leasinggeber um diese dann zu leasen (analog Sale-
and-lease-back). Im Gegensatz zum Sale-amd-lease-back fliessen beim Lease-in-lease-out keine liquiden Mittel. Die Transaktionen werden als Debitoren bzw. Kreditoren erfasst.
6.3.3 Einteilung des Leasing nach Leasinggeber
„Null-Prozent-Leasing“ wird oft von Autoleasingfirmen angeboten. Dabei wird gegenüber dem Kunden der Eindruck erweckt, er müsse keinen Leasingzins bezahlen. Indirekt aber entrichtet er einen Leasingzins, indem er auf Vergünstigungen des Barkaufes verzichtet, bspw. einem Rabatt. Das folgende Beispiel zeigt diesen Mechanismus auf:
reis) Leasingrate = 12’000.--/p.a.
Normales Leasing
- Leasingnehmer erwirbt Anlagegüter selber (oder besitzt sie bereits), um sie anschliessend an eine Leasing-Firma zu veräussern, welche die Anlagegüter an den Leasingnehmer zurückverleast. Möglichkeit der liquiditäts- und bilanzwirksamen Auflösung stiller Reserven.
Der Leasingnehmer schliesst den Vertrag mit dem Händler direkt und nicht über eine Leasingfirma ab (oft mit Serviceverträgen verbunden).
Händler X bietet ein Auto zum offiziellen Verkaufspreis von CHF 60'000.- an. Bei Barkäufen rechnet er mit einem Rabatt von 8%, den er bei Leasinggeschäften nicht gewährt. Wie hoch ist der eigentliche Leasingzinssatz bei einer Leasingdauer von 5 Jahren und Vollamortisation? Externe Werte I0 = 60'000.—(Katalogp
Zwischenschaltung einer Leasinggesellschaft, die sich auf ganz bestimmte Objekte spezialisiert hat (Bsp: Autoleasing).
Zins-Zahlung
KaufpreisRaten-
Zahlung
Leasing-Vertrag
Kauf-Vertrag
Recht
Bank
Leasing-Nehmer
Produzent-Objekt
Leasing-Geber
6.3.3.3 Universell tätige Leasinggesellschaften
Die Leasinggesellschaft erwirbt in eigenem Namen ein vom Leasingnehmer gewünschtes Objekt und verleast dieses dann an den Leasingnehmer (indirektes Leasing).
Marco & Roger, 05.07.05 IFB 61/67
IFB Eidg. Dipl. Wirtschaftsinformatiker
6.3.4 Beispiel Leasing 2: Die (nachfälligen) Leasingraten einer Investition von Fr. 100'000.- sollen über 5 Jahre zu einem Kalkulationszinssatz von 10,0% berechnet werden, wobei ein Restwert von Fr. 20'000.- Ende des 5. Jahres angenommen werden soll. 1. 418'12000'20*621.0* 00 === LAbFBWL 2. 582'87418'12000'100 =−=totBW 3.
102'23791.3582'87
791.30 ===>−−= totBW
CFCFI
RbF
6.4 Factoring Beim «Factoring» wird vertraglich festgelegt der laufende Ankauf von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen vereinbart.
6.4.1 Funktionen ♦ ♦ ♦
Echtes Factoring (Non-Recourse-Factoring)
Finanzierungsfunktion → Ankauf und Kreditierung der Forderung Dienstleistungsfunktion → Übernahme Debitorenbuchhaltung, Mahnwesen etc. Kreditversicherungsfunktion → Übernahme von Delkredere-Risiken
6.4.2 Formen Factor übernimmt Delkredere-Risiko und kauft Forderungen ohne Rückgriffsrecht auf
Unechtes Factoring (Recource-Factoring)
Delkredere-Risiko bleibt beim Veräusserer
Standard Factoring Finanzierung der angekauften Forderungen zum Ankaufszeitpunkt Maturity-Factoring Finanzierung der angekauften Forderungen zum individuellen
(durchschnittlich) Fälligkeitszeitpunkt Notifiziertes Factoring Lieferant teilt dem Kunden mit, dass diese an den Factor zu leisten
haben Nicht notifiziertes Factoring Stille Zession, bei der die Schuldner nicht über die
Forderungsabtretung unterrichtet werden
6.4.3 Konditionen Sollzinsen für Kreditierung der Forderungen ♦
♦ ♦
♦
Übernahme der Dienstleistung zu 1 – 2.5% der Rechnungsbeträge Evtl. Delkrederegebühr von 0.2 – 0.4% der Rechnungsbeträge (von Bonität der Kunden abhängig)
6.4.4 Beurteilung Factoring Kosteneinsparung bei Debitorenbuchhaltung, Mahnwesen inkl. Betreibungskosten
Marco & Roger, 05.07.05 IFB 62/67
IFB Eidg. Dipl. Wirtschaftsinformatiker
♦ ♦ ♦ ♦ Bessere Bilanzpolitik durch Forderungs- und Verbindlichkeitsabbau
6.5 Forfaitierung (Akrreditiv) Unter Forfaitierung wird die Technik der Vorfinanzierung von laufenden Geschäften verstanden.
- Vorfinanzierung von Exportforderungen.
- Keine Dienstleistungsfunktion, nur Ausfallrisiko wird abgedeckt.
Vermeidung von Insolvenzkosten (Debitorenverluste) Erhöhung des Kapitalumlaufs (Verkürzung der Zahlungsfristen) Steuereinsparungen durch Reduktion von zu hohen Debitorenbeständen
Elemente
- Aufkauf von Forderungen eines Exporteurs ohne Rückgriffsrecht durch Forfaiteur.
- Meist werden Forderungen mittels Wechsel abgesichert (Einreden).
KU ............................................ 9 EK-Finanzierung Anlagedeckungsgrad 1...........14 Anlagedeckungsgrad 2...........14
L Erfolgsplan............................. 57 Annuität ..................................48 Erhöhung EK.......................... 21 Lagerbestand ......................... 17 Arten stillen Reserven..........24 Ertragsvergleichsrechnung 42 Arten von
Rente......................................48 Rentenendwertfaktor............39 Return on Investment .............19 Risiken von Investitionen........39 ROA..........................................8
Return on Asset..................15 ROE......................................6, 8
ROI ...........................6, 8, 19, 43 ROS..........................................6 Rückflussüberschuss..............45
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