zur Vollversion - netzwerk-lernen.de · Die Mose-Geschichte als Lückentext ... Das Buch versteht sich nicht als Lehrgang und erhebt auch nicht den Anspruch, ... Die Lösungen (siehe
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VorwortWenn wir die 10 Gebote als Grundlage der Werteordnung in der westlichen Gesellschaft verstehen, dann ist Mose eine Schlüsselfigur für die Verbreitung dieser Ordnung. Auch wenn es als Quelle für seine Existenz nur das Alte Testament gibt, so hat die Verbreitung dieses Textes doch dafür gesorgt, dass Mose eine sehr besondere Rolle in verschiedenen Religionen einnimmt. Im christlichen Glauben und im Judentum ist er eine Symbolfigur, die das Volk der Israeliten zu einer Einheit formte. Durch ihn erhielt es die 10 Gebote. Somit ist er im Judentum ein Identitätsstifter, denn in dieser Glaubensrich-tung gibt es keine Religionsstifter im Sinne von Buddha, Jesus Christus oder Mohammed. Im Islam ist Mose ein bedeutender Prophet, der als Vorbote Mohammeds als Empfänger des Buches gilt (vgl. Sure 2, 53-87; 24; 43)1.
Was macht die Mose-Geschichte für den Religionsunterricht so besonders? Abgesehen davon, dass sie geradezu als „spannend“ beschrieben werden kann, gehört sie zu den sehr ausführlich erzählten Bibelgeschichten im Alten Testament. Dadurch werden die Charaktere und ihre Gefühle sehr genau beschrieben, was es den Kindern ermöglicht, sich sehr individuell mit der Hauptperson, aber auch den anderen Menschen, die in der Geschichte vorkommen, in Bezug zu setzen. Wieso müssen die Israeli-ten als Sklaven in Ägypten leiden? Warum lässt der Pharao sie nicht gehen? Sind die Plagen als Strafe zu hart? Warum zweifeln die Israeliten an Gott? All das sind Fragen, die (nicht nur) Kinder beim Zuhören umtreiben. Moses Vertrauen in und sein Glaube an Gott kann als etwas sehr Hilfreiches wahrgenommen werden – eine zentrale Botschaft der Geschichte. So werden die Kinder ermutigt, sich damit auseinanderzusetzen, ob und in welcher Form der Glaube an Gott für sie (noch) aktuell ist und was dies für ihr eigenes Leben bedeutet. Die Beschäftigung mit Mose hilft ihnen dabei, sich mit dem komplexen Thema Vertrauen und auch mit der Frage nach der Notwendigkeit (und der Bedeutung) von Regeln zu beschäftigen.
Diese Zusammenstellung von Materialien rund um die Mose-Geschichte soll über die Vermittlung der Bibelgeschichte hinaus Anregungen bieten, sich mit einzelnen Aspekten des Lebens auseinanderzu-setzen: Brauchen wir Regeln? Wie gehen wir mit unseren Mitmenschen um? Wem können wir ver-trauen?
Wir hoffen, dass Sie die Materialien gewinnbringend in Ihrem Unterricht einsetzen können, und wün-schen Ihnen sowie Ihren Schülern2 viel Erfolg und (Lern-)Spaß damit.
1 http://www.islam.de/13827.php?sura=2 (Stand 13.03.2017, Hrsg.: Ammar Alkassar)2 Wir sprechen hier wegen der besseren Lesbarkeit von Schülern bzw. Lehrern in der verallgemeinernden Form. Selbstver-
ständlich sind auch alle Schülerinnen und Lehrerinnen gemeint.
Praktische TippsDie Abfolge der Kapitel von Lernstationen Religion: Mose folgt dem Verlauf der Mose-Geschichte – jedes Kapitel greift dabei eine zentrale Frage auf. Diese Fragen werden durchaus fachübergreifend behandelt, d. h. es werden auch Bezüge zu anderen Schul fächern sowie zum Alltag hergestellt. Die Aufgaben sind so angelegt, dass handlungs orientierte sowie auch kooperative Lernformen Berück sichtigung finden. Dabei orientieren sich die Aufgabenstellungen an den Kompetenz-beschreibungen in den aktuellen Lehrplänen der verschiedenen Bundesländer. Selbstverständlich können die Angebote auch in einer frei gewählten anderen Zusammenstellung eingesetzt werden.
Das Buch versteht sich nicht als Lehrgang und erhebt auch nicht den Anspruch, dass alle Seiten im Rahmen der Unterrichtseinheit Mose zum Einsatz kommen. Vielmehr zielen die verschiedenen Arbeits blätter darauf ab, dass sich die Schüler durch praktisches und selbstständiges Bearbeiten mit verschiedenen Themenaspekten der Mose-Geschichte auseinandersetzen. Dazu dienen auch die Bild- und Textkarten (siehe Seite 39 ff.), die vergrößert und laminiert gut als Erzählkarten eingesetzt werden können. Wir stellen in diesem Werk weitestgehend Texte mit enger Bindung an die Ursprungs-fassung der Luther Bibel (1984) zur Verfügung. Darüber hinaus empfehlen wir jedoch zusätzlich aus einer Kinderbibel vorzu lesen.
Auf den Kopiervorlagen werden zentrale Themen der Mose-Geschichte einzeln auf gegriffen. Es wurde versucht, die Beschäftigung damit möglichst handlungsorientiert und abwechslungsreich zu gestalten. Auf einigen Arbeitsblättern finden sich differenzierte Aufgabenstellungen. Dabei sind komplexere Aufgabenformate mit einem ◆ gekenn zeichnet. Ob diese differenzierend oder ergänzend zueinander eingesetzt werden, ent scheiden Sie als Lehrkraft je nach Unterrichtssituation. Durch die bewusst offen formu lierten Aufgabenstellungen besteht grundsätzlich die Möglichkeit, zu differen-zieren.
Im Allgemeinen wird die Mose-Geschichte in der 3. Jahrgangsstufe im Religionsunterricht behandelt. Es bietet sich aber durchaus auch an, sich in den anderen Klassenstufen damit zu beschäftigen.
Das Kapitel Angebote zur Lernstandsfeststellung umfasst Kopiervorlagen, die weniger die Funktion eines „Tests“ haben, sondern vielmehr Möglichkeiten darstellen, wie die Kinder ihr Wissen überprüfen können. Da in vielen Bundesländern „klassische Tests“ im Religionsunterricht keine Anwendung finden dürfen, schien dies eine gute Möglichkeit zu sein, den Aspekt der Lernkontrolle aufzubereiten.
Die Lösungen (siehe Seite 68 ff.) bieten eine schnelle Kontrollmöglichkeit.In der Praxis hat es sich als hilfreich erwiesen, die Arbeitsblätter für die Schüler mit der Lösung zu ver-sehen, wenn sie im Rahmen der Freiarbeit oder des Wochenplans ein gesetzt werden, damit die Kinder die Möglichkeit zur Selbstkontrolle „auf einen Blick“ haben.
Wohnhäuser aus dem Alten Ägypten findet man heute kaum noch, auch keine Reste. Das liegt unter anderem daran, dass die Ägypter für den Hausbau Lehmziegel, Holz und Stroh nutzten. Diese Materialien haben im Laufe der Jahre keine Spuren hinterlassen. Die Herstellung der Ziegel war Sklavenarbeit.
ϐ Was wird auf dem Bild dargestellt? Erkläre.
ϐ Verbinde die beiden Satzhälften.
Ziegelherstellung im Alten Ägypten
Am Ufer des Nils laden die Arbeiter
Sie schöpfen auch Wasser
Dann mischen sie den Lehm
Sie mischen alles mehrere Tage,
Dann füllen sie diese besondere Lehmmischung
Die Holzformen mit der Lehmfüllung stellen sie
Die getrockneten Ziegel werden aus der Form genommen
mit zerhacktem Stroh und dem Nilwasser.
in eckige Holzformen.
zum Trocknen in die Sonne.
und für den Hausbau verwendet.
Lehm in Körbe.
damit das Stroh fault und alles etwas klebrig wird.
Das sind die Namen der Söhne Israels, die nach Ägypten gekommen waren – mit Jakob waren sie gekommen, jeder mit seiner Familie:Ruben, Simeon, Levi, Juda, Issachar, Sebulon, Benjamin,Dan, Naftali, Gad und Ascher.Zusammen waren es siebzig Personen; sie alle stammten von Jakob ab. Josef aber war bereits in Ägypten.Josef, alle seine Brüder und seine Zeitgenossen waren gestorben.Aber die Söhne Israels waren fruchtbar, sodass das Land von ihnen wimmelte. Sie vermehrten sich und wurden überaus stark; sie bevölkerten das Land.In Ägypten kam ein neuer König an die Macht, der Josef nicht gekannt hatte.Er sagte zu seinem Volk: Seht nur, das Volk der Israeliten ist größer und stärker als wir. Gebt Acht! Wir müssen überlegen, was wir gegen sie tun können, damit sie sich nicht weiter vermehren. Wenn ein Krieg ausbricht, können sie sich unseren Feinden anschließen, gegen uns kämpfen und sich des Landes bemächtigen. Da setzte man Aufseher über sie ein, um sie durch schwere Arbeit unter Druck zu setzen. Sie mussten für den Pharao die Städte Pitom und Ramses als Vorratslager bauen. Je mehr man sie aber unter Druck hielt, umso stärker vermehrten sie sich undbreiteten sich aus. Die Ägypter packte vor ihnen das Grauen.Daher gingen sie hart gegen die Israeliten vor und machten sie zu Sklaven. Sie machten ihnen das Leben schwer durch harte Arbeit mit Lehm und Ziegeln und durch alle möglichen Arbeiten auf den Feldern. So wurden die Israeliten zu harter Sklavenarbeit gezwungen. nach Exodus 1,1–14
ϐ Wo findest du diese Informationen im Text?
1. Die Israeliten in Ägypten stammten von Jakob ab. Zeile 5
2. Josef und seine Brüder waren bereits lange gestorben. Zeile
3. Der neue König in Ägypten kannte Josef nicht mehr. Zeile
4. Die Ägypter hatten Angst vor den Israeliten, weil sie sich vermehrten und stark wurden. Zeile
5. Man wollte die Israeliten durch schwere Arbeit unter Druck setzen. Zeile
6. Die Israeliten mussten für den Pharao zwei Städte als Vorratslager bauen. Zeile
7. Die Israeliten wurden durch den Druck nicht schwächer, sondern stärker. Zeile
8. Die Ägypter machten sie deshalb zu Sklaven. Zeile
ϐ Schau dir die Fotos an und beschreibe, was du siehst.
ϐ Welche Gefühle lösen die Bilder bei dir aus?
◆ Was haben die Bilder von heute und früher gemeinsam?Sprich mit einem Partner. Notiert eure Überlegungen in Stichwörtern.Vergleicht sie in der Klasse.
Mose aber hütete die Schafe […]1 und kam an den Berg Gottes, den Horeb. Und der Engel des Herrn erschien ihm in einer feurigen Flamme aus dem Dornbusch. Und er sah, dass der Busch im Feuer brannte und doch nicht verzehrt wurde. Da sprach er: Ich will hingehen und die wundersame Erscheinung besehen, warum der Busch nicht verbrennt.
Als aber der Herr sah, dass er hinging, um zu sehen, rief Gott ihn aus dem Busch und sprach: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich. Gott sprach: Tritt nicht herzu, zieh deine Schuhe von deinen Füßen; denn der Ort, darauf du stehst, ist heiliges Land!Und er sprach weiter: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Und Mose verhüllte sein Angesicht; denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen. Und der Herr sprach: Ich habe das Elend meines Volks in Ägypten gesehen […]; ich habe ihre Leiden erkannt. Und ich bin herniedergefahren, dass ich sie errette aus der Ägypter Hand und sie herausführe aus diesem Lande in ein gutes und weites Land, in ein Land, darin Milch und Honig fließt, in das Gebiet der Kanaaniter […], so geh nun hin, ich will dich zum Pharao senden, damit du mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten führst. Exodus 3,1–10
ϐ Warum spricht Gott mit Mose?
◆ Sprich mit einem Partner: Warum kann man Moses Verhalten als mutig bezeichnen?
1 […]: Dieses Zeichen bedeutet, dass hier ein Teil des Originaltextes ausgelassen wurde.
Wie würdest du dich in einer solchen Situation fühlen?Was würdest du tun?
ϐ Schreibe deine Gedanken auf.
Wie hilft Gott den Israeliten?Warum können sie nun zufrieden sein?
ϐ Schreibe auf.
◆ Warst du auch schon einmal verzweifelt?Was hast du in dieser Situation gemacht? Wer konnte dir helfen?Tausche dich mit einem Partner aus.
Wie reagierte Mose auf das Jammern der Israeliten? Kannst du dir vorstellen, was er ihnen gesagt haben könnte?
ϐ Schreibe deine Gedanken auf.
Viele Tage und Wochen waren für die Israeliten nun seit ihrer Flucht vor dem mächtigen Pharao vergangen.Sie zogen in einer großen Gruppe aus Menschen und Tieren durch die Wüste. Tagsüber war es heiß, nachts war es kalt.Schnell waren die mitgebrachten Vorräte aufgebraucht und die Israeliten hatten Hunger und Durst. Außerdem waren sie erschöpft von der langen Wanderung durch die Wüste.
Schließlich fingen die Israeliten an, untereinander zu reden und zu jammern: „In Ägypten ging es uns viel besser als hier in der Wüste. Mose hat uns doch ein schönes Leben versprochen. Doch nun? Sollen wir hier in der Wüste verhungern und verdursten?“Schließlich konnte Mose das Klagen der Israeliten nicht mehr überhören.
Gott sprach zu Mose und ließ ihn wissen, dass er sich um die Nöte der Israeliten kümmern werde. Mose redete mit den Israeliten und versprach ihnen, dass Gott ihnen am Abend Fleisch und am Morgen Brot zu essen geben werde. Und so geschah es. Am Abend kamen Wachteln, kleine Hühnervögel, in das Lager. Am Morgen fiel Brot vom Himmel, das die Israeliten Manna nannten. Und auch Wasser floss aus einem Stein, damit sie trinken konnten.
Bei der Placemat-Methode schreibt jeder seine Gedanken zunächst einzeln auf. Durch die Impulse, die man von den anderen Gruppenmitgliedern bekommt, entwickeln sich immer wieder neue Gedanken, die dann im Anschluss diskutiert werden. Das gemeinsame Ergebnis wird am Ende von der gesamten Gruppe präsentiert.
So geht es Schritt für Schritt:
Bildet eine Gruppe mit vier Personen oder findet einen Partner.
Jede Gruppe / jedes Paar erhält eine Kopiervorlage (siehe Seite 66 oder Seite 67).
Notiere auf deinem Feld, was dir zum Thema einfällt. Dabei wird nicht geredet.
Wenn alle fertig sind, drehe die Kopiervorlage um 90° (180° bei der Partnerarbeit) – also so, dass du lesen kannst, was auf dem Feld steht, das das Kind rechts von dir beschrieben hat.
Lies dir die Notizen durch und ergänze weitere Punkte. (Bei der Gruppenarbeit: Danach wird das Papier wieder gedreht. Wiederholt diesen Vorgang, bis jeder in jedes der äußeren Felder etwas geschrieben hat.)
Entscheidet im Gespräch gemeinsam, welche Stichwörter in die Mitte geschrieben werden sollen.
Präsentiert das Gruppenergebnis als Poster oder in einem kurzen Vortrag.
Wer war Mose?
Sch
reibflä
che
A
SchreibflächeB
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Ergebnis
Warum hat die Mose-Geschichte für uns heute Bedeutung?