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SUMMARY More then 30 years ago a trumpet was published said to have been found in Zsámbek (Hungary). Initially dated from the Roman time, due to the state of preservation, the specimen was consid- ered a sensational find. However, the musical instrument was never fully published (technical analyses, detailed photographs, documentation of the reconstruction). Quite often this trumpet has been brought into discussion, when generally speaking about the use of the Roman tuba or about its archaeological evidence. The trumpet from Zsámbek has not as yet been properly stud- ied on its own account. The present paper cannot fill the gap. The main purpose here is briefly to present the evidence of the Roman tuba (archae- ological, written, iconographical), in order to be able to point out some considerations regarding the trumpet from Zsámbek. Because of the tech- niques used and referring to analogous examples, this instrument might not be of Roman but of a much younger date (i.e. medieval). Im vorliegenden Beitrag möchte ich auf die Pro- blematik eines fragmentarisch erhaltenen Blasmu- sikinstrumentes aus Zsámbek (Ungarn) aufmerk- sam machen, das schon seit über dreißig Jahren in der Literatur bekannt ist und als eine römische tuba identifiziert wurde 1 . Anläßlich einer europäi- schen Wanderausstellung im Jahre 2001 2 wurden die drei Fragmente restauriert bzw. zusammenge- klebt (Abb. 1). Das auf diese Weise rekonstruierte Instrument ist heute, zusammen mit einem Nach- bau, in der neuen Dauerausstellung des Ungari- schen Nationalmuseums in Budapest ausgestellt. Nach wie vor bleibt die vollständige Veröffent- lichung dieses Fundes und seiner Dokumentation (Material- und Technikanalysen, Detailaufnah- men, Rekonstruktionsverfahren usw.) ein großes Desiderat. Im folgenden soll dieser Fund unter Berücksichtigung der für die römische tuba zur Verfügung stehenden Quellen, der Datierung sowie der Vergleichsstücke näher betrachtet wer- den. 1. DER FUND VON ZSÁMBEK Die drei Rohrteile wurden 1947 ins Nationalmuse- um in Budapest gebracht, mit dem Hinweis, dass sie in Zsámbek zu Tage gekommen sind. Sie wur- den als einer Trompete zugehörig erkannt 3 . Es handelt sich dabei um drei Bruchstücke eines ursprünglich vermutlich aus mehreren Teilen bestehenden Musikinstrumentes (Abb. 2) 4 . Das Instrument wurde aus dem Blech einer Kupferle- 1 Dieser Fund wurde bis jetzt in folgenden Aufsätzen zitiert oder abgebildet: Gabler 1970; Speidel 1976, bes. 149-150, Anm. 89 und Abb. 10; Meucci 1991, 9–10 und Abb. 5 – erwähnt in Anm. 5 auch 2 Fotos in: Brass Bulletin 48, 1984, 58 [non vidi ]; Póczy 1997, 215; Fontana 1997, 124–126; Fontana 2000a - Photo der zusammengeklebten Bruch- stücke mit Detailaufnahme des Schalltrichters; Fontana 2000b – Photo der zusammengestellten Bruchstücke (Zustand vor der Klebung) mit Zeichnung der Rekonstruk- tion. 2 Kocsis (Red.) 2000, Nr. 91 (Tuba) und Nr. 92 (Tubarekon- struktion). 3 Dinnyés et al. 1986, 366 und Anm.11: Budapest, Magyar Nemzeti Múzeum, Inv.-Nr. 10/1951.3 - Fontana 2000a, 41: „in den 30er Jahren des 18. Jhs., in Zsámbek, unter unbe- kannten Umständen gefunden.“ 4 Ob es sich dabei um ein Instrument aus mehreren Teilen gehandelt hat, oder aber um ein aus einem einzigen Stück gefertigtes, ist ohne näheren Analysen des Fundes nicht zu entscheiden. Die These des Instrumentes aus einem einzi- gen Rohrteil wurde von Gabler 1970, 66–67 erbracht und kommt bei Speidel 1976 und Meucci 1991, Abb. 5 wieder vor. Dabei ist zu beachten, dass für lange Zeit nichts weite- res zu diesem Fund bekannt war. Das führte – besonders aufgrund des Vergleichs mit der sog. Trompete aus Klein- Winternheim (dazu s. Behn 1912) und aufgrund mangeln- der Beschreibung – zu der Vermutung, dass das Instrument aus einem einzigen Stück bestand. Erst die Autopsie der Fragmente erlaubte die aller Wahrscheinlichkeit nach rich- tige These, dass das Instrument aus mehreren Elementen zusammengesetzt war - Fontana 1997, 125: „the coppers- mith made the tuba from three parts“ und Fontana 2000b, 296: „aus drei Teilen zusammengefügte Tuba“. Zur Frage der Datierung der Trompete von Zsámbek, Ungarn Cristina-Georgeta Alexandrescu
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Zur Frage der Datierung der Trompete von Zsámbek (Ungarn), in: E. Hickmann - A.A.Both - R. Eichmann (Hrsg.), Studien zur Musikarchäologie V, Orient Archäologie (Rahden, Westf. 2006)

Apr 20, 2023

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Page 1: Zur Frage der Datierung der Trompete von Zsámbek (Ungarn), in: E. Hickmann - A.A.Both - R. Eichmann (Hrsg.), Studien zur Musikarchäologie V, Orient Archäologie (Rahden, Westf. 2006)

SUMMARY

More then 30 years ago a trumpet was publishedsaid to have been found in Zsámbek (Hungary).Initially dated from the Roman time, due to thestate of preservation, the specimen was consid-ered a sensational find. However, the musicalinstrument was never fully published (technicalanalyses, detailed photographs, documentation ofthe reconstruction). Quite often this trumpet hasbeen brought into discussion, when generallyspeaking about the use of the Roman tuba orabout its archaeological evidence. The trumpetfrom Zsámbek has not as yet been properly stud-ied on its own account. The present paper cannotfill the gap. The main purpose here is briefly topresent the evidence of the Roman tuba (archae-ological, written, iconographical), in order to beable to point out some considerations regardingthe trumpet from Zsámbek. Because of the tech-niques used and referring to analogous examples,this instrument might not be of Roman but of amuch younger date (i.e. medieval).

Im vorliegenden Beitrag möchte ich auf die Pro-blematik eines fragmentarisch erhaltenen Blasmu-sikinstrumentes aus Zsámbek (Ungarn) aufmerk-sam machen, das schon seit über dreißig Jahren inder Literatur bekannt ist und als eine römischetuba identifiziert wurde1. Anläßlich einer europäi-schen Wanderausstellung im Jahre 20012 wurdendie drei Fragmente restauriert bzw. zusammenge-klebt (Abb. 1). Das auf diese Weise rekonstruierteInstrument ist heute, zusammen mit einem Nach-bau, in der neuen Dauerausstellung des Ungari-schen Nationalmuseums in Budapest ausgestellt.

Nach wie vor bleibt die vollständige Veröffent-lichung dieses Fundes und seiner Dokumentation(Material- und Technikanalysen, Detailaufnah-men, Rekonstruktionsverfahren usw.) ein großesDesiderat. Im folgenden soll dieser Fund unterBerücksichtigung der für die römische tuba zur

Verfügung stehenden Quellen, der Datierungsowie der Vergleichsstücke näher betrachtet wer-den.

1. DER FUND VON ZSÁMBEK

Die drei Rohrteile wurden 1947 ins Nationalmuse-um in Budapest gebracht, mit dem Hinweis, dasssie in Zsámbek zu Tage gekommen sind. Sie wur-den als einer Trompete zugehörig erkannt3.

Es handelt sich dabei um drei Bruchstückeeines ursprünglich vermutlich aus mehreren Teilenbestehenden Musikinstrumentes (Abb. 2)4. DasInstrument wurde aus dem Blech einer Kupferle-

1 Dieser Fund wurde bis jetzt in folgenden Aufsätzen zitiertoder abgebildet: Gabler 1970; Speidel 1976, bes. 149-150,Anm. 89 und Abb. 10; Meucci 1991, 9–10 und Abb. 5 –erwähnt in Anm. 5 auch 2 Fotos in: Brass Bulletin 48, 1984,58 [non vidi]; Póczy 1997, 215; Fontana 1997, 124–126;Fontana 2000a - Photo der zusammengeklebten Bruch-stücke mit Detailaufnahme des Schalltrichters; Fontana2000b – Photo der zusammengestellten Bruchstücke(Zustand vor der Klebung) mit Zeichnung der Rekonstruk-tion.

2 Kocsis (Red.) 2000, Nr. 91 (Tuba) und Nr. 92 (Tubarekon-struktion).

3 Dinnyés et al. 1986, 366 und Anm.11: Budapest, MagyarNemzeti Múzeum, Inv.-Nr. 10/1951.3 - Fontana 2000a, 41:„in den 30er Jahren des 18. Jhs., in Zsámbek, unter unbe-kannten Umständen gefunden.“

4 Ob es sich dabei um ein Instrument aus mehreren Teilengehandelt hat, oder aber um ein aus einem einzigen Stückgefertigtes, ist ohne näheren Analysen des Fundes nicht zuentscheiden. Die These des Instrumentes aus einem einzi-gen Rohrteil wurde von Gabler 1970, 66–67 erbracht undkommt bei Speidel 1976 und Meucci 1991, Abb. 5 wiedervor. Dabei ist zu beachten, dass für lange Zeit nichts weite-res zu diesem Fund bekannt war. Das führte – besondersaufgrund des Vergleichs mit der sog. Trompete aus Klein-Winternheim (dazu s. Behn 1912) und aufgrund mangeln-der Beschreibung – zu der Vermutung, dass das Instrumentaus einem einzigen Stück bestand. Erst die Autopsie derFragmente erlaubte die aller Wahrscheinlichkeit nach rich-tige These, dass das Instrument aus mehreren Elementenzusammengesetzt war - Fontana 1997, 125: „the coppers-mith made the tuba from three parts“ und Fontana 2000b,296: „aus drei Teilen zusammengefügte Tuba“.

Zur Frage der Datierung der Trompete von Zsámbek, UngarnCristina-Georgeta Alexandrescu

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gierung hergestellt, weist eine raue, unregelmäßigeOberfläche und mehrmalige Reparaturspuren auf,die davon zeugen, dass bei der Überarbeitung ver-schiedene Materialien und Techniken verwendetwurden5.

Bei einer ersten Betrachtung der Fragmentefällt auf, dass es ursprünglich ein stabiles, mächti-ges Stück gewesen ist. Darauf weisen sowohl dasGewicht der drei Rohrteile, als auch die ganzeMachart hin.

merksam gemacht werden. Dafür wurden drei-eckige Zähne geschnitten, nach oben gezogen undan dieser Stelle gehämmert und befestigt. DieForm der Zähne und die Abstände dazwischensind sehr unregelmäßig.

Das Fragment Nr. 2 misst 47 cm. Sein Erhal-tungszustand ist viel schlechter als beim FragmentNr. 1, weist Löcher und korrodierte Stellen auf.Das Blech ist allgemein dicker (bis 0,2 cm). Deräußere Durchmesser erreicht 4,5 bis 3,0 cm. Für

5 Zur Komposition der für Blech und Lötnähte verwendetenLegierungen siehe Hinweise bei Fontana 2000a, 43–44;Fontana 2000b, 296 mit Anm. 8 und 9.

6 Im April 2000 wurde es mir erlaubt, die Stücke für kurzeZeit anzuschauen, allerdings ohne Fotografien machen zudürfen. Die nötigen Aufnahmen waren – laut Schreiben desNationalmuseums in Budapest – vor der Ausstellung inDeutschland nicht möglich. So bleiben zur Zeit nur die vonmir damals entworfenen Skizzen und die auf eigenen Beob-achtungen beruhende Beschreibung als Anhaltspunkte fürdie hier vorgelegten Überlegungen.

7 Fontana 2000a, 43; besonders Fontana 2000b, 296.8 Siehe z. B. Tarr 1977, 32 mit Abb. Bei Fontana 2000b, 296

wird dieses Detail nicht erwähnt: „Bei den anderen Teilengab es keine Zähne, das Rohr wurde hier durch Überlap-pung erstellt“.

Cristina-Georgeta Alexandrescu208

Dimensionen Fragment Nr. 1 Fragment Nr. 2 Fragment Nr. 3

erhaltene Länge 37–45 cm 47 cm 36,5 cm

Øunten 8,5–9,3 cm 4,5 cm 2,8 cm

Mitte 8,1 cmaußenoben 5,7 cm 3,0 cm 2,5 cm

Blechstärke 0,15–0,17 cm 0,2 cm 0,15–0,2 cm

Nahtstelle Verzahnung auf der Verzahnung auf 10 cm, gelötetganzen Länge weiter gelötet

Tab. 1 Maße der drei Musikinstrumentfragmente aus Zsámbek, Ungarn; Budapest, Nationalmuseum, Inv. 10/1951.3.

Die Instrumententeile werden nacheinanderals Fragment Nr. 1 (Schalltrichter), Fragment Nr.2 (1. Rohrteil, mit teilweise verzahnter Nahtstelle)und schließlich Fragment Nr. 3 (2. Rohrteil)besprochen. Bei der hier vorgelegten Abbildung(Abb. 3) ist zu beachten, dass es sich um meineArbeitsskizze6 und auf keinen Fall um eine voll-ständige Zeichnung der Fragmente handelt.

Die drei Rohrteile lassen sich nicht ohne weite-res miteinander verbinden, was besonders bei derBetrachtung der Durchmesserunterschiede deut-lich wird. Am sichersten passen meiner Meinungnach die Fragmente Nr. 2 und Nr. 3 aneinander.

Das Fragment Nr. 1 ist auf einer Länge von 37cm auf der Seite der Nahtstelle und auf einerLänge von 45 cm auf der anderen Seite erhalten.Der äußere Durchmesser am unteren Rand istunregelmäßig und misst 8,5 bis 9,3 cm. Das Rohrverjüngt sich und misst 8,1 cm in der Mitte desFragmentes sowie 5,7 cm an dessen gebrochenemEnde. Das Blech hat eine Stärke von 0,15 bis0,17 cm.

Es hat keine Erweiterung des Schalltrichtersgegeben, weder durch ein zusätzlich angebrachtesTeil, noch durch Erweiterung dieses einen Rohres,da die Nahtlinie am unteren Rand durch einzusätzliches Blechstück überlappt ist, um es stabi-ler zu fixieren.

E. Fontana hat sich mit dem technischen Pro-blem des Herstellungsverfahrens des Musikinstru-mentes auseinander gesetzt7. Es muss hier nur aufdie für die Nahtstelle verwendete Technik auf-

die Nahtstelle wurde dieselbe oben beschriebeneVerzahnungsweise auf einer Länge von ca. 10 cmbenutzt, danach eine normale Lötnaht-Technik.Die Zähne sind hier aber weniger spitz.

Die wiederholte Verwendung der Verzahnungauf diesem Fragment überrascht. Normalerweisewird diese Technik bei den Musikinstrumentenfür den Schalltrichter benutzt8. In Anbetracht derunterschiedlichen Durchmesser ist es auch nichtangebracht, die Möglichkeit eines zweiten Schall-trichters in Betracht zu ziehen.

Trotz einer sehr starken Korrosion behält dasFragment Nr. 3 noch die innere Form, evtl. wegender Konsistenz der Legierung und der Dicke desBleches (0,15–0,2 cm). Die sichtbare Nahtstelleweist auf der gesamten Länge des Fragmentes

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(36,5 cm) Spuren der Lötnaht-Technik auf. Einnicht näher bestimmbarer Bruch, der parallel zuder Nahtstelle verläuft, wurde mit Klammernrepariert. Es gibt auf diesem Fragment auch einenNiet, von dem eine Bruchlinie ausgeht9. DieBrüche, deren Verlauf und die unterschiedlichenverwendeten Legierungen weisen auf mehrmaligeReparaturen hin. Bei manchen Reparaturen wur-den andere Legierungen benutzt, was an Konsi-stenz und Farbe zu erkennen ist. Wann und aufwelche Weise sie durchgeführt wurden, sei zurZeit dahingestellt.

Der Durchmesser des Rohres verjüngt sichweiter von 2,8 cm auf 2,5 cm. In diesem Bereich istdie oxidierte Spur eines Rings oder eines weiterenRohrteils oder Befestigungselementes sichtbar10.

Die unregelmäßige Form der drei Fragmenteerklärt sich durch die Verwendung von verschie-denen Treibhörnern bei der Herstellung11. Genau-so wie die Spuren von evtl. Befestigungsringen,weist diese Beobachtung auf ein aus mehreren Tei-len bestehendes Instrument hin12.

2. REKONSTRUKTION

Das Ungarische Nationalmuseum hat eine Rekon-struktion des Musikinstrumentes aus Zsámbekanfertigen lassen, das in der Fachliteratur immerwieder als die römische tuba schlechthin abge-bildet wurde. Diese Rekonstruktion beruhthauptsächlich auf den Grundüberlegungen vonE. Fontana13, über die sie die Fachwelt erstmals1998 im Rahmen des 1. Michaelsteiner Symposi-ums14 in Kenntnis setzte. Fontana beruft sichhauptsächlich auf antike Quellen: Vegetius15, epi-graphische Texte und schließlich die Darstellungenvon tubicines (tuba-Bläser).

3. ANTIKE ÜBERLIEFERUNG

Vor der Diskussion der Rekonstruktion und desDatierungsvorschlages möchte ich die antikeÜberlieferung hinsichtlich der römischen tubakurz zusammenfassen. Dabei bleibt zu beachten,dass die Erkenntnisse zu den organologischenMerkmalen des Instrumentes hauptsächlich durchdie Analyse des bildlichen Materials gewonnenwurden. Die tuba gilt als langes Musikinstrumentmit leicht erweitertem Schalltrichter und abnehm-barem Mundstück. Das Instrument bestand ausmehreren auseinanderzunehmenden Teilen. DerDurchmesser der Rohrteile war konstant, miteiner leichten Erweiterung zum Schalltrichter.Charakteristische Bestandteile der tuba sind derSchalltrichter, der Mundstückhalter (Teil in demdas Mundstück befestigt wurde) und das Mund-

stück selbst. Schriftliche, bildliche und archäologi-sche Belege beweisen, dass diese Bestandteile dertuba aus Kupferlegierungsblech oder Bein ge-macht werden konnten, wobei für den Schalltrich-ter die Herstellung aus Metall bevorzugt wurde.

Schriftlich sind bis jetzt keine Informationenzur Dimension der tuba überliefert, sondern alleinBeschreibungen ihrer Form, ihrer Klangfarbe unddes Materials, das für ihre verschiedenen Teil-stücke verwendet wurde16. Erwähnt wird zudem,zu welchen Gelegenheiten das Instrument gespieltwurde.

Auf den Mangel an genauen antiken Beschrei-bungen ist auch die gesamte moderne Diskussionzur Form und Identifizierung der dargestelltenMusikinstrumente zurückzuführen. Dieser Um-stand erschwert zudem die Zuordnung eines dar-gestellten Instrumentes zu einem der vier Blasmu-sikinstrumentenamen (tuba, lituus, cornu, buci-na), die wir für die römische Zeit kennen. DieAbbildungen sind variantenreich und auf dieseWeise ist der Bedarf einer vergleichenden Analysesehr groß.

Inschriftlich sind tubicines für alle Arten vonTruppen im römischen Heer nachgewiesen,sowohl Infanterie- als auch Reitereinheiten. DieThese des ausschließlichen Einsatzes der tubicinesin den Fußtruppen17 ist daher nicht statthaft.

Die häufigste Überlieferung der tuba und ihrerBläser ist also die bildliche, allerdings ist sie sehrunterschiedlich und variantenreich. Es sind mehre-re Formen von Instrumenten dargestellt, und sie

9 Es stellt sich die Frage, ob solche zusätzlichen Nieten nichtevtl. zur Befestigung kleiner Ösen dienen, in die ein kleinesBanner eingehängt war. Diese Überlegung bleibt aberdurch eine nähere Untersuchung des Fragmentes zu klären.

10 Erwähnt auch bei Fontana 2000a, 43; dort wird es als Ringgedeutet und ist dementsprechend auf der Rekonstruktiondes Instrumentes zu sehen.

11 Fontana 2000a, 43.12 S. oben Anm. 5.13 Kocsis (Red.) 2000, Nr. 92: Tubarekonstruktion L: 1500

mm, Planung: E. Fontana, L. Kocsis; Fontana 2000a, 42–44mit Abb.

14 Fontana 2000b, 296–297, Abb.1a und b; dabei ist zu beach-ten, dass sich die in Fontana 2000b, Tab.1 aufgelistetenMaßangaben (unter Verwendung römischer Maßeinheiten)auf die Rekonstruktion des Instrumentes beziehen undnicht auf die drei Bruchstücke. Im Text selbst wird abernicht darauf hingewiesen.

15 Die Stelle bei Vegetius, auf die sich die ganze Rekonstrukti-on von E. Fontana bezieht, ist in ihren Aufsätzen [Fontana2000a, 43 und Fontana 2000b, 296] nicht zitiert; vgl. untenAnm. 23.

16 Für eine Zusammenstellung der Stellen bei antiken Auto-ren (vorwiegend auf Latein) siehe Wille 1967, 79-90. Füreinige der griechischen Texten siehe z. B. Krentz 1993 –siehe auch Barker 1984 u. 1989.

17 Selbst der bei Fontana 2000a, 42 erwähnte tubicen ist aufseinem Grabstein aus Cirpi, Dunabogdány (CIL III3647=10589) als eques cohortis II Alpinorum bezeichnet.

Zur Frage der Datierung der Trompete von Zsámbek, Ungarn 209

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weisen je nach Darstellung verschiedene zusätzli-che Details auf. Anhand der aus schriftlichenQuellen gewonnenen Erkenntnisse, die der tubaeine regelrechte symbolische Rolle für Krieg undSieg verleihen, wurde versucht, die Darstellungendieses Instrumentes zu identifizieren. Es ist auffal-lend, dass nur vereinzelt Schlachtszenen dargestelltwurden, häufiger aber Zeremonien des Aufbru-ches zum Krieg oder des Sieges. In Rom sind sol-che Trompeter (aller Wahrscheinlichkeit nachkeine Soldaten) auch bei verschiedenen staatli-chen/offiziellen oder privaten Zeremonien tätig:Opferzug, Triumphzug, Begräbnisse usw.18

Zudem sind weitere Lebensbereiche mit einemgewissen ‚kämpferischen‘ Kontext, wie etwa Gla-diatoren- und Palaestraspiele, in denen tubicineszur Aufführung kamen, im bildlichen Materialnachgewiesen. Sie stimmen mit den schriftlichenQuellen überein.

Es gibt wenige Funde von Musikinstrumentenaus der römischen Zeit. Deren Fundkontexte sindmeist unklar, wenn nicht sogar unbekannt, da essich um Altfunde handelt. Außerdem sind die bisjetzt als Musikinstrumente erkannten Fundeunzureichend publiziert worden. Aufgrund derVielfalt der Einsatzes der tubicines ist es im Falleder Einzelfunde von Instrumenten nicht möglich,zu entscheiden, ob ein Instrument im Heer, in derArena oder im Rahmen einer Zeremonie gespieltwurde.

Als tuba-artige Funde aus der römischen Zeitkönnen jetzt fünf fragmentarisch erhaltene Instru-mente aufgelistet werden19; hinzu kämen eventuel-le Mundstücke.

Es muss an dieser Stelle betont werden, dass inder die Musikinstrumente betreffenden Fachlitera-tur eine irreführende Mischung von Informatio-nen besteht, die aus verschiedenen Quellenartengewonnen wurden. Ein gutes Beispiel ist eben dietuba. Am Anfang des 20. Jh. wurde versucht, dieLänge der dargestellten Instrumente einzuschät-zen und die Ergebnisse besonders mit den Fundenaus Klein-Winternheim, Neuvy-en-Sullias und St.Just-sur-Dive zu vergleichen. Dadurch sind auchdie Rekonstruktionen20 (Abb. 5) von antikenMusikinstrumenten entstanden, die aber eine ArtQuellenmischung bilden und keinen Bezug zumOriginal mehr erlauben21. Auf diese Weise ent-stand ein Missverständnis bezüglich der Fundevon Musikinstrumenten, deren Klärung eine neueUntersuchung erforderlich macht22.

4. DISKUSSION DERREKONSTRUKTION

Das Hauptproblem im Rekonstruktionsverfahrendes Instrumentes aus Zsámbek ist der Verweis auf

eine nicht auffindbare Stelle bei Vegetius und diedarauf fußende Berechnung der Dimensionen.Anders gesagt: Meinem Kenntnisstand zufolge istbis jetzt keine Stelle bei antiken Autoren bekannt,in der die Größe einer tuba überhaupt erwähntwird23.

In den Aufsätzen von E. Fontana werden dieMaßangaben der erhaltenen Fragmente aus Zsám-bek nicht erwähnt24. Vorhanden sind lediglich aufVermutungen beruhende Berechnungen25. DieVerwendung der Sekundärliteratur, ohne Untersu-chung anderer Funde und Quellen, ist verantwort-lich für die Diskordanzen in ihrer Demonstration.

Auch die zusätzlich erwähnten Funde undDarstellungen, die als Argumente herangezogenwerden, liefern keinen Hinweis für die Rekon-struktion. Zum einen ist der Fund aus Neuvy-en-Sullias (Abb. 7) nach meinen Messungen 154 cmlang und nicht etwa 144 cm, wie es in der Litera-tur26 zu finden ist. Zum anderen ist der Vergleich

18 Wille 1967, 79 und 84-90 mit Hinweisen auf ältere Litera-tur. Zur collegia von Musiker in Rom, darunter auch coll.tubicinum – siehe Morizio 1996; Bollmann 1998, 260–261,A 17.

19 Diese können hier nicht weiter diskutiert werden. DerKatalog und die Auswertung dieser Musikinstrumente ausder römischen Zeit bilden einen Teil meiner Kölner Disser-tation – Alexandrescu 2004.

20 Z. B. die Rekonstruktionen von Fr. Behn im Römisch-Ger-manischen Zentralmuseum in Mainz – siehe Behn 1912,36–37 mit Abb. 2.

21 Siehe z. B. Homo-Lechner 1998.22 Z. B. die unveröffentlichte Dissertation von Wardle –

Wardle 1981. Die angekündigte Veröffentlichung der Ana-lysen von P. Holmes wird hoffentlich bald diese Lücke fül-len.

23 Zu tubicines bzw. tuba sind bei Vegetius, Epitoma rei mili-taris (P. Flavii Vegeti Renati, Epitoma rei militaris, ed. A.Önnerfors, Stuttgart/Leipzig, 1995; Publius Flavius Vegeti-us Renatus, Epitoma rei militaris, ed. F. L. Müller, Stutt-gart, 1997) folgende Stellen zu finden: 2.7; 2.22; 3.5; 3.9;allein in 3.5 ist ein Bezug auf die Form des Instrumentesgemacht: […] tuba, quae directa est, appellatur.Zu dieser Stelle und die Form der tuba vgl. Speidel 1976,147-148 – cf. Meucci 1987. – Meucci 1985. In der engli-schen Variante dieses zuletzt genannten Aufsatzes – in: TheGalpin Society Journal 42, 1989, 86 mit Anm. 11 – weistMeucci auf die Beschreibungen der tuba in den Texten vonVegetius hin und erwähnt, dass es ein Instrument von„about one and a half metres“ war! Die Aussage greift,ohne es zu erwähnen, auf von weiteren Quellenarten über-lieferte Informationen zurück, genauer gesagt auf diePublikation von Behn 1912. Hier dürfte das Missverständ-nis entstanden sein, das zu der Kalkulation der Maße fürdie Rekonstruktion des Zsámbeker Fundes geführt hat.

24 Bei Fontana (Fontana 2000a, 43) ist nur allgemein auf eineBlechstärke von 1,4–1,6 mm hingewiesen, ohne die genaueStelle, an der gemessen wurde, zu nennen.

25 Fontana 2000b, 297, Tabelle 1.26 Pinette (ed.) 1993, Nr. 97; bessere Abbildung bei Behn

1954, Taf.81/186. Die beiden Publikationen verwenden fürdie Länge des Instrumentes die bei Mantellier 1865, Nr. 22,Taf. XIII genannten Angaben. Vgl. auch den Fund von St.Just-sur-Dive, bei welchem nicht alle erhaltenen Rohrteilemontiert wurden – Pinette (ed.) 1993, Nr. 103.

Cristina-Georgeta Alexandrescu210

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ohnehin nicht ganz zulässig, da dieses Instrumentaus mehreren Rohrelementen besteht, derenursprüngliche Reihenfolge nicht gesichert ist. DerSchalltrichter ist gebrochen, war aber am Endeerweitert. Die Erklärung für den Unterschied inder Länge bietet ein Vergleich der Zeichnung vonMantellier (1865) mit dem heutigen Zustand deszusammengesetzten Instrumentes (Abb. 6). Da-bei lässt sich feststellen, dass in Folge der Restau-rierung ein Verbindungselement hinzugefügtwurde (Abb. 6 und 7). Das Instrument aus Neuvyist zudem nicht vollständig erhalten. In demHort, zu dem die Rohrfragmente auch gehören,sind mehrere Bestandteile eines oder mehrerertuba-artigen Instrumente aufgefunden worden.Es handelt sich dabei um gegossene Teile (Verbin-dungselemente, Mundstück, Mundstückhalter)und um durch Lötnähte hergestellte Röhren. FürAusstellungszwecke sind diese zu einem Instru-ment montiert, ohne aber dabei die von einzelnenElementen aufgewiesenen Merkmale zu berück-sichtigen.

Die Abbildungen von Musikinstrumenten, diein der Literatur als Argumente für die Datierungdes Fundes aus Zsámbek genannt werden, wurdennicht treffend ausgewählt. Auf dem Grabsteinfrag-ment aus Sopron27 ist zwar ein Musikinstrumentdargestellt, doch handelt es sich dabei wohl kaumum eine tuba, sondern eine Variante der tibia, diebesonders im Kult der Göttin Kybele gespieltwurde und daher als phrygische tibia bekanntist28. Gerade für diese Variante kennzeichnend istder nach oben gebogene Schalltrichter einer derbeiden Röhren. Solche Musikinstrumente sind aufDarstellungen aus dem Kultleben der Kybele unddes Dionysos belegt, und daher sehr oft auf Sarko-phagen und Grabreliefs zu sehen29.

Die Darstellungen auf Mosaiken30 des 3. und4. Jh. n. Chr. sind im Zusammenhang mit der Ana-lyse der tuba interessant und geben Aufschlussüber mögliche Varianten des Instrumentes imHinblick auf Material und organologische Merk-male. Man muss diese aber zuerst separat betrach-ten. Erst dann kann man die dadurch gewonnenenHinweise für die Rekonstruktion eines Instrumen-tes verwenden. Ansonsten können vereinzelte Bei-spiele von dargestellten Musikinstrumenten, diedem Fund aus Zsámbek ähneln, noch vom 4. Jh.v. Chr. bis ins 15. Jh. n. Chr. und später mühelosgefunden werden31 (Abb. 8 und 9).

Ein weiteres Detail der Budapester Rekon-struktion, das selbst mit dem Text von E. Fontananicht übereinstimmt, ist das Mundstück. Dieseswurde am Ende als fester Bestandteil des letztenRohrteils rekonstruiert, obwohl der Text einabnehmbares Mundstück vorschlägt, womöglichaus Bein32. Bei der Autopsie des Fragmentes Nr. 3lassen sich in Bezug auf das Mundstück aber keine

Erkenntnisse gewinnen. Daher ist die z. Zt. rekon-struierte Variante nicht auszuschließen.

5. PROBLEMATIK DER TECHNIK

Da aus dem Fundort bzw. Fundkontext kein Hin-weis zur Datierung33 des Fundes aus Zsámbek zugewinnen ist, lassen sich allein durch die Untersu-chung des Instrumentes selbst eventuelle Erkennt-nisse erhoffen. Ein wichtiger Anhaltspunkt istmeiner Meinung nach die bei der Verbindung desBleches verwendete Technik.

Die Verbindung von Metallblechen mittels zin-nenartiger Verzahnung ist für Metallgefäße mitSicherheit schon für das 3. Jh. n. Chr. nachzuwei-sen34.

Nun weist keines der aus dieser Zeit erhaltenenMusikinstrumente diese Verzahnungstechnik auf.

27 Gabler 1970; Fontana 2000a, 43. – Farkas/Gabler 1994, Nr.34, Taf. 16/3 erwähnen auch die Möglichkeit, dass es sich„um die bei Bestattungszeremonien gebrauchten Blasin-strumente“ handeln könnte, ohne aber diese zu nennenoder die besondere Form weiter zu besprechen. Vgl. Behn1954, Taf. 41.

28 Pollux onom. 4, 74 (Pollucis Onomasticon, ed. E. Bethe,Leipzig 1900-1937 = Neudruck in: Lexicographi Graeci 9,Stuttgart 1967). Zur dieser Art von tibia siehe Wille 1967,56-62; Landels 2001, 196. Darstellungen der phrygischentibiae z. B. bei Fleischhauer 1964, Abb. 40, 43. Derursprünglich aus Phrygien stammende Kult derKybele/‚Göttermutter‘ (Magna Mater) kam mit der Ex-pansion der Römer in Kleinasien ins römische Einflussge-biet. Es war ein Mysterienkult, der dem Eingeweihten übereinen Initiationsritus eine eschatologische Perspektive ver-mittelt haben mag. Die reiche Ikonographie der Göttinzeigt bestimmte Attributte und Akoliten, darunter auchMusikinstrumente. Der Kult der Kybele war von einemPriesterapparat gepflegt, wie es zahlreiche Inschriften undDarstellungen belegen. Für die antiken Autoren galten dieauloi, Becken, Rasseln usw. als Stimulanzen hemmungslo-ser Raserei der Kybele-Diener.

29 Siehe z. B. Fleischhauer 1964, Abb. 47.30 Wie z. B. das bei Fontana 2000a, 43 abgebildete Detail aus

der villa bei Piazza Armerina (4. Jh. n. Chr.).31 Z. B. Trompeter auf einer unteritalischen Vase in Berlin,

Behn 1954, Taf. 66/153; Gerhard 1845, 3 mit Taf. II. – Bru-der 113 aus Hausbuch der Mendelschen Zwölfbrüderstif-tung Nürnberg (1433), Tamboer 1999, 29, Abb. 44.

32 Dafür gibt es sowohl literarische Belege – Pollux onom. 4,85 (s. Anm. 28), als auch Funde aus der römischen Zeit - z.B. aus Intercisa: Fontana 2000b, 296, Anm.11; aus Strau-bing: Flügel 1998, 261 mit Abb. 2.

33 Fontana 1997, 125, Anm. 5: „[…] The circumstances (offounding) are unknown as there are no other finds knownto present a basis for the dating.“ Dagegen aber Fontana2000a, 43: „…die Tuba wurde wahrscheinlich in der zwei-ten Hälfte des 2. Jhs. n. Chr. gefertigt“, ohne weitereErklärung der Datierungskriterien. Im AusstellungskatalogKocsis (Red.) 2000 ist die Datierung in „1.–4. Jh.“ angege-ben.

34 Bender 1992 mit Beispielen und vollständigen Literatur-hinweisen. Bender weist auch auf die Konzentration derVerwendung dieser Technik auf den Donauraum hin. – Vgl.auch Nagy/Tóth 1990.

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Diese Tatsache bleibt aufgrund der kleinen Anzahlder Funde mit Vorsicht zu betrachten.

Es sind aber einige Beispiele von Musikinstru-menten erhalten, bei deren Herstellung solch eineVerzahnungstechnik verwendet wurde. Diese las-sen sich auch gut datieren35; dabei ist auch dieKombination der beiden Techniken (Verzahnungund Lötnaht) festzustellen.

Zunächst ist die Trompete aus London36 (Abb.10) zu erwähnen. Das Instrument wurde 1984 ausder Themse bei Billingsgate geborgen und istanhand der Beifunde ins späte 14. Jh. zu datieren37.Es wurde aus dem Blech einer Kupferlegierung38

hergestellt und besteht aus mehreren Teilen. Die-ses ist das früheste bis jetzt bekannte mittelalterli-che Musikinstrument dieser Art aus Metall39. Dievier Rohrteile mit Ringen und Befestigungsele-menten wurden nebeneinander gefunden undwaren vielleicht ursprünglich zusammengebun-den40. Die Länge des zusammengesetzten Instru-mentes beträgt ca. 161 cm. Der Schalltrichter weistVerzahnungen am Anfang der Nahtstelle auf, derRest wurde gelötet. An mehreren Stellen sindReparaturspuren zu sehen41. Die vier Rohrteilewaren durch Ringe fest miteinander verbunden.Zusätzlich sind zwei kleine granatapfelförmigeTeile auf dem Schalltrichter und auf dem nächst-folgenden Rohrteil angebracht42. Das RohrteilNr. 1 der Londoner Trompete hat ein ganz simpleseingebautes Mundstück43.

Dieser Fund bietet bis jetzt die beste Ver-gleichsmöglichkeit zu dem Instrument aus Zsám-bek. Die Kombination beider Techniken (Verzah-nung und Lötnaht) beim Bau von Blasinstru-menten scheint ab dem 14. Jh. üblich geworden zusein44.

Sucht man nach Beispielen für Instrumente ausfrüheren Zeiten, lassen sich nur wenige auflisten.Die beiden Trompeten aus dem Grab vonTutanchamun (14. Jh. v. Chr.) sind aus mehrerenineinander befestigten Bestandteilen gebaut. Bei dersog. ‚Silbertrompete‘ (Abb. 11) ist das Blech aufdem Rohrteil oberhalb des Schalltrichters durcheine regelmäßige zinnenförmige Verzahnung ver-bunden und sehr sorgfältig bearbeitet45. Der koni-sche Schalltrichter selbst ist – laut Montagu46 – ausElectrum und nicht aus Silber, hergestellt und weistkeine Nahtstelle auf. Das verzahnte Rohrteil ist indem Schalltrichter in 4 Punkten befestigt. DieNahtstelle zwischen den beiden Teilen der Trompe-te wurde nachträglich mit einen dünnen Goldblechüberzogen47. Im Falle der zweiten Trompete ausdem Grab (‚die Kupfer- oder Bronzetrompete‘)wurde die Nahtstelle, laut Manniche, nicht ver-zahnt, sondern nur gelötet48. Die beiden Instru-mente aus dem Grab des Tutanchamun zeigenzudem, dass unterschiedliche Bauweisen der Mu-sikinstrumente gleichzeitig verwendet wurden.

Die uns bis jetzt bekannten tuba-artigen Mu-sikinstrumente aus der römischen Zeit können lei-der bei der Betrachtung der Bautechnik nicht zumVergleich herangezogen werden, da solche Instru-mente noch nicht bekannt waren49. Sie wurdenallein durch Lötnähte hergestellt und die einzelnenRohrteile sind mittels gegossener Ringe oderRöhrchen befestigt.

Auf einem sehr schlecht erhaltenen Fragmenteines gebogenen Instrumentes in St. Germain-en-Laye50 (Abb. 12, 13 und 14) wurden nach der Re-staurierung Verzahnungsspuren festgestellt, sowieeine breite Oxidationsspur am Rand des Trichters,die von einem Verzierungsteil oder einem anderenRohrteil stammen könnte (Abb. 14). Das Stück

35 Zusammenstellung und Diskussion bei Kirnbauer 2001,bes. 92–93 mit Tabelle 1.

36 Museum of London BWB 83.225 – Lawson/Egan 1988;Lawson 1991; Homo-Lechner 1996, 118–119.

37 Lawson/Egan 1988.38 Lawson 1991, 153 und 156 betont eine große Variation in

der Komposition der für verschiedene Teile verwendetenLegierungen.

39 Für jüngere Trompeten dieser Art (buisine) siehe Meucci1991, 17, 32–33; Webb 1988.

40 Lawson/Egan 1988. 41 Auch die Kupfertrompete aus Scheurrak, in der Nähe von

Trexel (Datierung um 1589) weist die Kombination derbeiden Techniken auf (Tamboer 1999, 28, Abb. 42).

42 Solche Elemente sind für die Instrumente jener Zeit durch-aus üblich, wie es z. B. Buchillustrationen des 14. Jh. bele-gen. Sie scheinen rein funktional erklärbar zu sein (Webb1988, Anm. 39, Taf. VIII–IX ; Homo-Lechner 1996, 14).

43 Lawson/Egan 1988, 65–66. 44 Z. B. Tamboer 1999, Abb. 41 (Kupferhorn aus Herewaar-

de, 14./15. Jh.?), Abb. 42 (Kupfertrompete aus Scheurrak,Texel, 1589) – bei diesen Instrumenten ist die verzahnteNaht länger als bei der Londoner Trompete. Ein besonde-rer Fund ist die Guitbert-Trompete, die in einem Schloß inDordogne (Frankreich) ausgegraben wurde – Madeuf et al.1999; dazu auch Kirnbauer 2001.

45 Montagu 1976 weist als erster darauf hin. Hickmann 1949,Nos. 69850 (Silbertrompete) und 69851 (Bronzetrompete,vergoldet) – siehe besonders die Detailaufnahme auf Taf.LXXXVIII/a; Manniche 1976, 7–13.

46 Montagu 1976, 116.47 Montagu 1976, Anm. 45, Abb. 1a.48 Montagu 1976, 117. – Vgl. aber Manniche 1976, 10–11 mit

Taf. XI, die eine andere Machart beschreibt und auch dasWeiterbestehen des Stückes erwähnt (in der Literatur galtes als bei einem Spielversuch zerstört) – ebenda, 13.

49 Auch bei der ägyptischen Trompete im Louvre (1. Jh.v. Chr.) ist die Verbindungstechnik nicht beschrieben – Bai-nes 1974, 54. – vgl. Kirby 1947, bes. 38–39. Zu den Fundenaus Neuvy-en-Sullias und St. Just-sur-Dive siehe obenAnm. 26. Die Lötnaht-Technik scheint auch für den alsTrompete identifizierten Fund aus Klein-Winternheimbenutzt geworden zu sein – siehe Behn 1912, 36–37.

50 MAN 65404, jetzt aufbewahrt in Paris, Musée de la Musi-que; Dimensionen: erhaltene Länge 30,7 cm; Durchmesseraußen 5,7 cm (unteres Ende) bis 2,4 cm (oberes Ende). –Vor der Restaurierung: Duval 1986/87, bes. 214 und Abb.3; Pinette (ed.) 1993, Nr. 36. Die Informationen zumZustand nach der Restaurierung und die Photos verdankeich Frau Dr. H. Chew, Conservateur-en-chef, Musée desAntiquités Nationales St. Germain-en-Laye.

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stammt von der Sammlung Courtot und trägt eineEtikette „Gergov. 50“. Diese Herkunftsangabeund den Vergleich mit La-Tène-zeitlichen Musik-instrumenten aus Irland haben zu der Datierungins 1. Jh. v. Chr. geführt. Besonders aufgrund derneuen Beobachtungen scheint mir die bisher ange-nommene Zeitstellung dieses Fundes nicht mehrgesichert51.

Zudem ist zu beachten, dass aufgrund der Her-stellungstechnik die immer wieder erwähnte Ähn-lichkeit mit Musikinstrumenten aus Irland nichtzutreffend ist. Alle Beispiele der von B. Rafteryzusammengestellten Gruppe der Instrumente ausIrland (und allem Anschein nach nur diese) weisenauf der Nahtstelle einen zusätzlich aufgebrachtenund auf der ganzen Länge vernieteten Blechstrei-fen auf52.

Es stellt sich jetzt die Frage, wie diese Beobach-tungen auszuwerten sind. Soll das Fragment in St.Germain-en-Laye als Vergleich für das Instrumentaus Zsámbek herangezogen werden und damit dieVerzahnungstechnik für die Zeit um 1. Jh. v. Chr.belegen? Oder, was mir viel wahrscheinlicherscheint, handelt es sich in beiden Fällen um jünge-re, eventuell mittelalterliche Musikinstrumente?

Das Ganze lässt sich nicht ohne weiteres ent-scheiden, zumal die Fundorte nicht genau bekanntsind und die beiden Instrumente, bautechnischgesehen, Einzelbeispiele darstellen. Die Ver-gleichsstücke, wie oben angedeutet, weisen auf das14. Jh. und später hin. Die Funde antiker Musikin-strumente, bei denen eine Kombination aus Ver-zahnung und Lötnaht verwendet wurde, be-schränken sich derzeit auf das ägyptische Beispiel.Zudem sind diese Funde insgesamt zu vereinzelt,um eine Entscheidung treffen zu können.

6. SCHLUSSBEMERKUNGEN

Für das Gebiet von Zsámbek lässt sich eine konti-nuierliche Besiedlung nachweisen, die von derRömerzeit (2.–4. Jh. n. Chr.) über die Völkerwan-derungszeit bis ins Mittelalter reicht53. Da keinegenauen Herkunftsangaben für die Musikinstru-mentfragmente überliefert sind, lassen sich darauskeine Hinweise für die Datierung gewinnen.

Ein indirekter, möglicher terminus post quemfür die hier diskutierten Fragmente wäre das 3. Jh.n. Chr., als Metallgefäße mit der Verzahnungstech-nik hergestellt wurden54. Die Fundorte der Metall-gefäße mit zinnenartiger Naht sind als Hinweiseauf den Donauraum nicht zu übersehen. Dennochist eine engere Datierung des Instrumentes ausZsámbek zur Zeit nicht möglich. Die oben ge-nannten Argumente sprechen eher für eine vieljüngere Herstellungs- und Benutzungszeit diesesInstrumentes als die bis jetzt vorgeschlagenen. Fastalle Vergleichsstücke des 14., 15. Jahrhunderts undspäterer Zeiten waren sorgfältiger und meisterhaf-ter angefertigt. Das Instrument aus Zsámbekscheint ein einfaches Exemplar gewesen zu sein,eventuell vor Ort angefertigt55 und für die alltägli-che Signalgebung gedacht56.

DANKSAGUNG

Für Diskussion, Unterstützung bei der Material-sammlung und bei der Redaktion des Textes dankeich Th. Fischer (Köln); D. Gabler (Budapest); M.Galle (London); E. Fontana (Leipzig); S. Jumpertz(Köln); T. Kacsab-Olschewski (Köln); M. Kirn-bauer (Basel); J.-F. Madeuf (Montpellier/Basel); J.Nussbaum (New York); A. Tamboer (Driebergen).Mein besonderen Dank gilt den Museen in Buda-pest, Mainz, Orléans und St. Germain-en-Laye,und deren Kuratoren. Danken möchte ich zudemE. Hickmann und R. Eichmann, die mir freundli-cherweise die Möglichkeit geboten haben, am 4.Symposium der International Study Group onMusic Archaeology im Herbst 2004 teilzunehmen.

51 A. Tamboer hat mich auf ein Vergleichsstück aus datiertemFundkontext aufmerksam gemacht: ein Wächterhorn ausdem 16. Jh., der in Schloß Loevestein (Niederlande) zuTage gekommen ist. Das noch nicht veröffentliche Instru-ment weist einen ähnlichen Schalltrichter mit verzahnterNahtstelle und Verzierungsring auf.

52 Raftery 1983, Nr. 781–784 mit Abb. 201–204; Raftery 1984,134–137 mit Taf. 41.

53 Dinnyés et al. 1986 354–366. 54 S. oben, Anm. 34.55 Fontana 2000a, 43.56 Siehe z. B. das Kupferhorn aus dem Waal, bei Herenwaarde

(Datierung 14./15. Jh.?), Tamboer 1999, Abb. 41.

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Abb. 1 Die Trompete aus Zsámbek, Ungarn und ihreRekonstruktion. Aktueller Zustand – ohne Maßstab;

nach Fontana 2000a, Abb. auf Seite 42 unten.

Abb. 2 Zeichnung der Trompete aus Zsámbek; nach Gabler 1970, Abb. 4.

Abb. 3 Skizze der Fragmente aus Zsámbek, Ungarn.

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Abb. 4 Detail des Fragmentes Nr. 1 (Schalltrichter) – ohne Maßstab; nach Fontana 2000a, Abb. auf Seite 43.

Abb. 5 Die Rekonstruktion einer römischen tuba (Römisch-Germanisches Museum Mainz, Anfang des 20. Jh.), unterVerwendung des Fundes aus Klein-Winternheim, eines Mundstückes aus Mainz und organologischen Details

abgebildet auf der Szene VIII der Trajanssäule in Rom; nach Behn 1912.

Abb. 7 Trompete aus Neuvy-en-Sullias (Loiret). Zustand des Ensembles im Jahre 2000, ohne Maßstab; Foto nach Pinette 1993, Kat. Nr. 93.

Abb. 6 Trompete aus Neuvy-en-Sullias (Loiret). Zustand des Ensembles im Jahre 1865, ohne Maßstab; nach Mantellier 1865, Taf. XVIII.

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Abb. 8 Trompeter und Hornist auf einer unteritalischen Vase in Berlin; nach Gerhard 1845, Taf. II.

Abb. 9 Bruder 113 aus Hausbuch der Mendelschen Zwölfbrüderstiftung Nürnberg (1433), Tamboer 1999, 29, Abb. 44.

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Abb. 10 Die sog. Billingsgate-Trompete, Fundort: London; Aufbewahrungsort: Museum of London, Inv. BWB 83.225; nach Lawson 1991, Abb.1.

Abb. 11 Die Silbertrompete aus dem Grab des Tutanchamun – Detail ohne Maßstab; nach Manniche 1976, Taf. X.

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Abb. 12 Fragment eines Musikinstrumentes, MAN, Saint-Germain-en-Laye, Inv. 65404; Foto: Musée des Antiquités Nationales, Saint-Germain-en-Laye.

Abb. 13 Fragment eines Musikinstrumentes, MAN, Saint-Germain-en-Laye, Inv. 65404; Foto: Musée des Antiquités Nationales, Saint-Germain-en-Laye.

Abb. 14 Fragment eines Musikinstrumentes - Detailaufnahme der Nahtstelle, MAN, Saint-Germain-en-Laye, Inv. 65404 (nach der Restaurierung); Foto: Musée des Antiquités Nationales, Saint-Germain-en-Laye.

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