ANREGUNG FÜR DEN UNTERRICHT Rastvögel im Nationalpark Wattenmeer Klassenstufen: 6. Klassenstufe (auf Gymnasialniveau) Fächer: Biologie Zeitbedarf: 5 Stunden (zusätzlich Exkursion) Materialbedarf: Zugvogelspiel, Arbeitsbögen für Kleingruppenarbeit, Material für die Plakatgestaltung Kurzbeschreibung: Die Schülerinnen und Schüler setzen sich am Beispiel des Alpenstrandläufers mit dem Phänomen Vogelzug und der Bedeutung des Wattenmeers für den Vogelzug auseinander: Woher kommen die Vögel und wohin fliegen sie? Und was machen sie im Wattenmeer? Nach einem spielerischen Einstieg mit dem Zugvogelspiel bearbeiten die Schülerinnen und Schüler in Kleingrup- pen die Themenfelder „Fortpflanzung“, „Ernährung“ sowie „Vogelzugrouten“ und präsentieren ihre Ergebnisse in Form von Plakaten . Autoren: Von einer Arbeitsgruppe aus Lehrkräften von Nationalpark-Schulen und der Nationalpark- verwaltung entwickelt - Marcus Wenzel/TSS Husum, Evelyn Schollenberger/Nationalparkverwaltung, Silke Westphal/TSS Husum und Dirk Berking/Friedrich-Hebbel-Schule Wesselburen.
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Zeitbedarf: Materialbedarf: Kurzbeschreibung · Ökosystem Wattenmeer erfahren und erkennen, dass es beim Wattenmeer um einen einzigartigen und damit schützenswerten Naturraum handelt.
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A N R E G U N G F Ü R D E N U N T E R R I C H T
Rastvögel im Nationalpark Wattenmeer Klassenstufen: 6. Klassenstufe (auf Gymnasialniveau)
Fächer: Biologie
Zeitbedarf: 5 Stunden (zusätzlich Exkursion)
Materialbedarf: Zugvogelspiel, Arbeitsbögen für Kleingruppenarbeit, Material für die Plakatgestaltung
Kurzbeschreibung: Die Schülerinnen und Schüler setzen sich am Beispiel des Alpenstrandläufers mit dem Phänomen Vogelzug und der Bedeutung des Wattenmeers für den Vogelzug auseinander: Woher kommen die Vögel und wohin fliegen sie? Und was machen sie im Wattenmeer? Nach einem spielerischen Einstieg mit dem Zugvogelspiel bearbeiten die Schülerinnen und Schüler in Kleingrup-pen die Themenfelder „Fortpflanzung“, „Ernährung“ sowie „Vogelzugrouten“ und präsentieren ihre Ergebnisse in Form von Plakaten .
Autoren: Von einer Arbeitsgruppe aus Lehrkräften von Nationalpark-Schulen und der Nationalpark-verwaltung entwickelt - Marcus Wenzel/TSS Husum, Evelyn Schollenberger/Nationalparkverwaltung, Silke Westphal/TSS Husum und Dirk Berking/Friedrich-Hebbel-Schule Wesselburen.
Zeichnungen und Graphiken: Kotterba, Schollenberger, Tanck, Walentowitz
Zeichnungen und Fotos sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nur im Rahmen
dieser Unterrichtsanregung genutzt werden.
Herausgeber des Zugvogelspiels ist das Common Wadden Sea Secretariat / International Wadden Sea
School. Das Konzept des Spiels und die Illustrationen wurde von der Royal Society for the Protection of Birds
(„Wader Migration Game“) entwickelt.
Diese Unterrichtsanregung wurde in der Projektphase der „Nationalpark-Schulen Wattenmeer“ mit
Unterstützung der Umweltlotterie BINGO! und dem Verein „Partner der Zukunftsschulen.SH e.V.“ erstellt.
Tönning 11. 2014
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Sachinformation
Zweimal im Jahr wandern Vögel, die sich auf dem Ost-Atlantischen-Zugweg befinden, durch den Wattenmeerraum und rasten hier für einige Zeit. Während der Rast nutzen sie den Nahrungsreichtum des
Wattenmeeres als Energiequelle für den Weiterflug. Das Wattenmeer wird jährlich für 10 – 12 Millionen Wat-und Wasservögel zur Tankstelle und ermöglicht so mehrere Tausend Kilometer lange Zugwege. Die Brutgebiete dieser Vögel reichen bis in die arktische Tundra von Nordost-Kanada bis Nord-Sibirien, die Überwinterungsgebiete über die Britischen Inseln bis zu den Küsten West- und Südafrikas. Zu den Zeiten des Vogelzugs im Frühjahr und Herbst wird das Wattenmeer zum vogelreichsten Gebiet in Europa. Hier
können dann riesige Vogelschwärme beobachtet werden, die faszinieren und staunen lassen. Der Alpenstrandläufer (Calidris alpina) ist neben dem Knutt der häufigste Rastvogel im Wattenmeer. Von März bis Mai sowie von August bis Oktober halten sich die Alpenstrandläufer zu Tausenden im Wattenmeer
auf und ziehen in großen Schwärmen umher. Sie brüten in Nordskandinavien und Nordsibirien und überwintern weiter im Süden bis nach Afrika. Ihren etwas verwirrenden Namen haben sie von Carl von Linné erhalten, der sie als Brutvogel in den skandinavischen Bergen beobachtete. Mit „unseren“ Alpen haben die Alpenstrandläufer allerdings keine Verbindung.
Didaktischer Bezug
Die Inhalte dieser Unterrichtsanregung orientieren sich am Themenkomplex „Wirbeltiere – Vielfalt und Bedeutung in unserer Umwelt“, der im Biologie-Lehrplan für Schleswig- Holstein (1997) für die Klassenstufe
6 vorgesehen ist. Lerngruppen können mit den hier enthaltenen Materialien den Zusammenhang zwischen Körperbau, Lebensweise und Lebensraum bei den Vögeln beispielhaft an den heimischen Watvögeln selbstständig erkennen und darstellen. Das Zugvogelspiel macht neugierig und regt Schülerinnen und Schüler an, eigene Fragestellungen zu entwickeln und diese in Expertengruppen mit Hilfe der
Arbeitsbögen zu untersuchen und Antworten zu finden.
Der Schwerpunkt dieser Unterrichtsanregung liegt auf der Förderung von Fachwissen, das sich die Schülerinnen und Schüler u.a. durch Nutzung naturwissenschaftlicher Erkenntnismethoden aneignen. Beim
Austausch von Ergebnissen und der Gestaltung von Präsentationen üben sie ihre kommunikativen Fähigkeiten. Durch die Bearbeitung der Thematik im Unterricht und einer nachfolgenden vogelkundlichen Exkursion, bei der das unmittelbare Beobachten der Vögel und das Naturerleben im Vordergrund stehen, sollen die Schülerinnen und Schüler die Abhängigkeit der Vögel auf dem Ost-Atlantischen-Zugweg vom
Ökosystem Wattenmeer erfahren und erkennen, dass es beim Wattenmeer um einen einzigartigen und damit schützenswerten Naturraum handelt.
Die Arbeitsbögen umfassen die Themen Körperbau, Ernährung und Fortpflanzung der Vögel sowie
Wanderungen als Anpassung an die Jahreszeiten:
Körperbau Ernährung Fortpflanzung Wanderungen - Vergleich des Körperbaus von Vögeln und Säugetieren, - Eigenschaften und Aufgaben der Federn.
- Schnabelform als Anpassung an verfügbare Nahrung, - Fähigkeiten des Vogelschnabels, - Konkurrenzvermeidung, - Bedeutung des Wattenmeeres für den Vogelzug.
- Brut und Aufzucht bei den Watvögeln (Bodenbrüter), - unterschiedliche Brutstrategien bei Vögeln (Nestflüchter / Nesthocker).
- Zugrouten von drei verschiedenen Vogelarten, - Vorteile von Wanderungen, - Erforschung des Vogelzugs mit Hilfe der Beringung.
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Möglicher Unterrichtsverlauf:
Einstieg: Vogelschwärme im Wattenmeer & beim Zugvogelspiel den Vogelzug spielerisch selbst
erleben
Das Phänomen der riesigen Vogelschwärme an der Küste dient als Einstieg. Dazu kann eine kurze Sequenz aus dem Video „Kleiner Vogel –Große Reise“ gezeigt werden, das als Download auf der Homepage des Nationalpark Wattenmeeres verfügbar ist: http://www.nationalpark-
wattenmeer.de/sh/podcasts-1682 Das Video hat insgesamt eine Länge von 3:45 Minuten, bis 1: 30 kann es gemeinsam angeschaut werden.
Bei einem Unterrichtsgespräch werden erste Erfahrungen und Beobachtungen von Rastvögeln
ausgetauscht und eigene Fragestellungen formuliert: Was machen die vielen Vögel hier im Wattenmeer? Warum sind sie hier? Wie leben die Zugvögel, wenn sie nicht hier sind?
Erste Antworten gibt das Zugvogelspiel der Internationalen
Wattenmeerschule (IWSS), das anschließend gespielt wird. Das Zugvogelspiel zeigt den Ost-Atlantischen Vogelzugweg am Beispiel des Alpenstrandläufers auf. Es besteht aus 55 Spiel- feldtafeln in DIN A4 oder DIN A3-Größe, die auf dem Boden als
Spielfeld hintereinanderliegend verteilt werden. Bei diesem Spiel schlüpfen die Schülerinnen und Schüler in die Rolle eines jungen Alpenstrandläufers, der in der Arktis geboren wird und von dort bis nach Afrika und wieder zurück wandert. Auf diesem Weg werden die Orte des Vogelzugs, aber auch Gefahren und
begünstigende Faktoren thematisiert. Weil während des Spiels die Inhalte leicht in den Hintergrund treten, sollten sie nach Spielende von der Lehrkraft nochmals aufgegriffen werden. Zu den Aspekten, die wichtig für den
Erfolg des Vogelzugs sind, gehören beispielsweise die Wetterverhältnisse, Nahrungsverfügbarkeit, natürliche Feinde und menschliche Störungen. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten im Gespräch eigene Forscherfragen in Bezug auf das Leben des Zugvogels Alpenstrandläufer. Zu folgenden Fragen werden in dieser Unterrichtsanregung Materialien zur selbsttätigen Bearbeitung angeboten:
• Wie können Vögel (solch lange Strecken) fliegen?
• Auf welchen Reiserouten sind sie unterwegs?
• Was machen die Alpenstrandläufer bei uns im Wattenmeer?
• Wie wachsen Alpenstrandläufer im hohen Norden auf? Für weitere Fragestellungen der Schülerinnen und Schüler können eventuell zusätzliche Materialien aus
Lehrbüchern genutzt werden.
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Forschen in Expertengruppen
Um die Forscherfragen näher zu untersuchen, werden Expertengruppen gebildet. Für jede Fragestellung stehen zwei bzw. drei Arbeitsbögen zu einzelnen Aspekten der Thematik zur Verfügung, die jeweils von zwei bis drei Schülerinnen und Schülern bearbeitet werden. Folgende Arbeitsbögen sind verfügbar:
Forscherfrage: Wie können Vögel (solch lange Strecken) fliegen? Expertengruppe: Faszination Vogelflug
• Arbeitsbogen 1: Geniale Strukturen – die Feder
• Arbeitsbogen 2: Zum Fliegen geschlüpft
Forscherfrage: Auf welchen Reiserouten sind die Zugvögel unterwegs? Expertengruppe: Reiserouten der Vögel
• Arbeitsbogen 1: Die Reise des Alpenstrandläufers
• Arbeitsbogen 2: Die Reise der Ringelgans
• Arbeitsbogen 3: Die Reise der Küstenseeschwalbe
Forscherfrage: Was machen die Alpenstrandläufer bei uns im Wattenmeer? Expertengruppe: Satt im Watt
• Arbeitsbogen 1: Nahrung für einen hungrigen Gast
• Arbeitsbogen 2: Nahrung für Millionen – wie Vögel im Watt satt werden
• Arbeitsbogen 3: Tankstelle Wattenmeer
Forscherfrage: Wie wachsen Alpenstrandläufer im hohen Norden auf?
Expertengruppe: Kinderstube bei den Watvögeln
• Arbeitsbogen 1: Brut und Aufzucht beim Alpenstrandläufer
• Arbeitsbogen 2: Eier auf dem Boden
• Arbeitsbogen 3: Wie Küken aufwachsen
Für jede Arbeitsgruppe ist außerdem eine „Anleitung für die Gruppenarbeit“ vorhanden, die den Schülerinnen und Schülern selbstständiges Arbeiten ermöglicht. Aus den Einzelergebnissen der Arbeitsbögen entwickelt jede Expertengruppe ein Gesamtergebnis, das anschließend dem Rest der Lerngruppe präsentiert wird. Diese Präsentation kann in Form von Plakaten erfolgen, die dann z.B. in einem
Galerierundgang von den Expertengruppen vorgestellt werden. Weitere Materialien aus Biologie-Lehrbüchern können die Arbeitsbögen ergänzen und thematisch erweitern. Diese bieten sich z.B. für die Expertengruppe „Faszination Vogelflug“ (Vergleich der Skelette von Vogel und Mensch) sowie die Expertengruppe „Kinderstube bei den Watvögeln“ (Aufbau des Vogeleis und
Entwicklung des Kükens im Ei) an. So kann die Thematik „Vögel“ lehrplangerecht bearbeitet werden.
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Vogelkundliche Exkursion
Zur Ergänzung des schulischen Unterrichts bietet sich eine vogelkundliche Exkursion an, auf der die Alpenstrandläufer im Lebensraum Wattenmeer unmittelbar beobachtet werden können. Bei der Planung einer Exkursion sollte auf Jahres- und Uhrzeit geachtet werden: Sie sollte möglichst zur Vogelzugzeit Anfang Mai oder im September stattfinden und um die Zeit kurz vor oder nach Hochwasser, da dann die
Vögel zu bzw. weg von ihren Hochwasserrastplätzen fliegen, so dass die Schülerinnen und Schüler sie gut beobachten können. An einen Stellen sind Vogelbeobachtungshütten -oder türme vorhanden, z.B. im Katinger Watt an der Eidermündung oder im Wöhrdener Loch im Meldorfer Speicherkoog. Um die Vögel nicht zu stören, sollten ausgeschilderte Brut- und Rastgebiete nicht betreten werden.
Vogelkundliche Exkursionen werden beispielsweise vom NABU Katinger Watt in der Nähe des Eidersperrwerks bei Tönning oder von der Schutzstation Wattenmeer an unterschiedlichen Orten angeboten: NABU Naturzentrum Katinger Watt: Katingsiel 14, 25832 Tönning (Katingsiel) / Tel: 04862-8004
Da die Vögel meist nur aus einer gewissen Distanz beobachtet werden können, sollten möglichst alle Schülerinnen und Schüler durch ein eigenes Fernglas schauen können. Teilweise können Ferngläser auch ausgeliehen werden. Spektive (Fernrohre mit einer hohen Vergrößerung) ermöglichen genaue Beobachtungen auch entfernt sitzender Vögel. Bei Beobachtungen mit Schülerinnen und Schülern sollten daher möglichst zwei bis drei Spektive genutzt werden können.
Weiterführende Literatur / Medien / Links:
• Poster: „Ostatlantischer Zugweg der Küstenvögel“: Einzelexemplare für den Unterricht können kostenlos bestellt werden unter: [email protected]
• Wanderwerkstatt „Vögel im Nationalpark Wattenmeer“: kann in Schleswig-Holstein kostenlos für
den Einsatz in der Schule ausgeliehen werden. Infos unter: http://www.nationalpark-wattenmeer.de/sh/lernen-und-erleben/wanderwerkstatt
• Nationalpark Wattpaket: Medienpaket für den Einsatz im Unterricht. Infos unter:
Das Zugvogelspiel ist als Download in der „Lehrer-Lounge“ der Homepage der Internationalen Wattenmeerschule (www. iwss.org) kostenlos verfügbar. Es besteht aus den Spielkarten, einem Reisepass und einer Infobroschüre. Das Zugvogelspiel ist außerdem in der 2. Auflage des Nationalpark-Wattpakets
vorhanden oder kann bei einigen Nationalpark-Einrichtungen der Schutzstation Wattenmeer e.V. auch ausgeliehen werden. Zur Vorbereitung muss der Reisepass, in dem die im Spiel erreichten Punkte notiert werden, in ausreichender Anzahl kopiert werden. Zum Notieren der Punkte sind Klemmbretter hilfreich. Bei Gruppen
über 15 Schülerinnen und Schüler sollten für das Spiel Zweierteams gebildet werden.
Arbeitsbögen
Die insgesamt elf Arbeitsbögen sollten möglichst in Farbe ausgedruckt oder kopiert werden, da die darauf enthaltenen Abbildungen und Fotos auch für die Plakate genutzt werden können. Bis auf einen Arbeitsbogen (Kinderstube bei den Watvögeln – Arbeitsbogen 2) sind aber auch Schwarzweiß-Kopien
möglich. Bei dem Arbeitsbogen Satt im Watt – Arbeitsbogen 2 muss der Wattbodenquerschnitt in DIN A3 ausgedruckt werden. Die meisten Arbeitsbögen bestehen aus einer Seite, drei Stück allerdings aus zwei Seiten. Neben den Arbeitsbögen ist für jede Expertengruppe auch eine Arbeitsanleitung vorhanden.
Für die Bearbeitung der Arbeitsbögen werden folgende Materialien benötigt:
AB 1 AB 2 AB 3
Faszination Vogelzug
Vogelfeder, Papier, Waage
Maßband, Vogelfeder, Blatt Papier
entfällt
Reiserouten der Vögel
Atlas Atlas Atlas
Satt im Watt
mit Sand gefüllte Schale, mehrere Muscheln z.B. Herzmuscheln
fünf Holzspieße, auf bestimmte Längen gekürzt, Lineal
Taschenrechner
Kinderstube bei den Vögeln
Schere und Klebstoff ( falls vorhanden Hühnereier aus der Biosammlung )
-
Von der Lehrkraft müssen die mit Sand und Muscheln gefüllte Schale und die Holzspieße vorbereitet werden. In der mit Sand gefüllten Schale sollen Muschen ertasten werden. Dazu sollten möglichst im
Wattenmeer heimische Muschelarten genutzt werden. Herz-, Mies- oder Plattmuscheln sind beispielsweise im Nationalpark Wattpaket enthalten. Die Holzspieße stellen die unterschiedliche Schnabellängen der Vögel dar und sollten auf folgende Längen gekürzt werden: 12,8 cm / 8,2 cm / 4,5 cm / 3,2 cm / 2,0 cm.
Als Zusatzmaterial für den Arbeitsbogen „Kinderstube bei den Watvögeln“ AB 2 können Hühnereier aus der Bio-Sammlung als Anschauungsmaterial ergänzt werden. Zur Selbstkontrolle für die Schülerinnen und Schüler können die Lösungsbögen kopiert und bereitgelegt werden.
Plakatgestaltung
Für die Gestaltung der Plakate werden u.a. farbige Pappen, Klebstoff, Schere und Buntstifte benötigt. Die Abbildungen der Arbeitsbögen können gut genutzt werden, wenn sie in Farbe und eventuell in DIN A3 Größe ausgedruckt werden.
Faszination Vogelflug
Anleitung für die Arbeitsgruppe „Faszination Vogelflug“
1. Teilt die beiden Arbeitsbögen und die Materialien unter euch auf. Auf jedem Arbeitsbogen steht
welches Material ihr dazu braucht.
2. Vereinbart eine Zeit, in der ihr mit der Bearbeitung der Arbeitsbögen fertig werden wollt.
3. Bearbeitet die Aufgaben der Arbeitsbögen.
4. Stellt euch anschließend eure Ergebnisse gegenseitig vor. Bewertet, welche Ergebnisse wichtig für
die Beantwortung eurer Forscherfrage sind.
5. Besprecht gemeinsam, welche Ergebnisse ihr auf das Plakat bringen wollt und die Gestaltung des
Plakats. Teilt die Arbeitsschritte unter euch auf (wer erstellt die Überschrift, wer schreibt Texte, wer
wählt Bilder aus und beschriftet sie, wer klebt auf).
6. Überlegt gemeinsam, wie ihr euer Plakat präsentieren wollt.
7. Übt die Präsentation innerhalb eurer Arbeitsgruppe.
Faszination Vogelflug – Arbeitsbogen1
Geniale Strukturen – die Feder Material: Vogelfeder, Papier, Waage
1) Federn sind ein typisches Merkmal der Vögel. Nur Vögel besitzen Federn. Sie können genau wie die
verschiedenen Vogelarten sehr verschieden gestaltet sein und verschiedene Aufgaben erfüllen. Beschreibt, wozu Vögel ihre Federn nutzen können. Schaut euch auch dazu die Bilder an. Nennt auch mindestens eine weitere Aufgabe der Federn, die nicht auf den Bildern gezeigt wird.
2) a) Schaut euch die Feder an und benennt mit Hilfe des Infotextes die einzelnen Teile der Feder. Beschriftet dazu auch Abb. 1.
b) Streicht mit Daumen und Zeigefinger die Fahne von der Spule bis zur Spitze und umgekehrt entlang. Was beobachtet ihr?
Schaut euch die Feder unter dem Binokular an. Versucht die Feinstruktur der Feder (siehe Abb. 2) zu erkennen. Vermutet, welchen Vorteil diese Feinstruktur für die Vögel haben könnte.
3) Nehmt eine Feder und zeichnet ihren Umriss auf Papier. Schneidet den Umriss anschließend aus. Gebt eine Vermutung ab, was schwerer ist: Feder oder ihr Umriss auf Papier: _______________________
Wiegt beides und notiert die Gewichte: Gewicht Feder: __________ Gewicht Umriss : __________
Die Reise der Ringelgans Material: Atlas, Karte „Reiserouten der Vögel: Alpenstrandläufer, Ringelgans & Küstenseeschwalbe“, blauer Stift
1) Die Ringelgans ist wie der Alpenstrandläufer ein Zugvogel im Wattenmeer. Manche dieser Vögel tragen bunte Ringe an den Beinen. Jeder Ring trägt eine Nummer, durch die jeder einzelne Vogel identifiziert werden kann. Wenn der Ring mehrmals im Leben eines Vogels abgelesen wird, können Vogelkundler die genaue Zugroute dieses Vogels erforschen. An folgenden Orten wurde der Ring einer einzelnen Ringelgans von Vogelkundlern abgelesen:
Datum Ort, Land Funktion
24.1. Île d`Oléron (Insel), Frankreich Winterrastgebiet 12.3. Nordstrand (Halbinsel), Deutschland Ankunft im Rastgebiet Wattenmeer
20.5. Langeneß (Hallig), Deutschland Abflug aus dem Rastgebiet Wattenmeer 25.5. Archangelsk, Russland Kurzer Stopp 25.6. Taimyr (Halbinsel), Russland Brutgebiet
03.9. Hamburger Hallig (Hallig), Deutschland Rast im Wattenmeer 30.11. Île d`Oléron (Insel), Frankreich Winterrastgebiet
a) Sucht die Orte, an denen sich die Ringelgans im Laufe des Jahres aufhält, aus dem Atlas heraus und tragt sie in die Karte ein (blau). b) Verbindet die Punkte mit einer blauen Linie. Erklärt die blaue Linie in der Legende. c) Erfindet ein Zeichen für Brut- und für Winterrastgebiet. Tragt es blau in die Zeichnung ein und erklärt es in der Legende. d)Tragt auf der Linie Pfeilspitzen (blau) ein, die in beide Richtungen (< >) zeigen. Warum ist das wichtig? 2a) Solch lange Strecken zu fliegen kostet die Vögel viel Energie und vielen auch das Leben. Wieso nehmen Zugvögel diese Risiken auf sich? Verbindet die passenden Halbsätze miteinander und ergänzt die Lücken.
b) Beschreibt mit euren eigenen Worten, welche Vorteile Vögel haben, die in der Arktis brüten.
Bestimmungstafel für Arbeitsbogen 1 „Nahrung für einen hungrigen Gast“, Aufgabe 1
Seeringelwurm: - Größe: ausgewachsen bis 12 cm - lebt eingegraben, kommt aber zum Fressen an die Oberfläche
Herzmuschel: - Größe: ausgewachsen bis 5 cm - lebt 1 bis 3 cm tief im Boden Sandklaffmuschel:
- Größe: ausgewachsen bis 15 cm - lebt 15 bis 30 cm tief im Boden
Wattschnecke: - Größe: ausgewachsen bis 6 mm - kriecht auf dem Wattboden herum
Schlickkrebs: - Größe: ausgewachsen bis 1 cm - gräbt 3 bis 5 cm tiefe Wohnröhre
Stint: - Größe: ausgewachsen bis 20 cm - lebt im freien Wasser
Wattwurm: - Größe: ausgewachsen bis 20 cm - gräbt bis 40 cm tiefe Wohnröhre
Plattmuschel: - Größe: ausgewachsen bis 3 cm - lebt bis zu 5 cm tief im Boden eingegraben
Miesmuschel
Größe: bis 8 cm
Herzmuschel
Größe: bis 5 cm
Plattmuschel
Größe: bis 3 cm
Steckbriefe für Arbeitsbogen 1 „Nahrung für einen hungrigen Gast“, Aufgabe 2
Satt im Watt - Arbeitsbogen 2
Nahrung für Millionen – wie Vögel im Watt satt werden Material: fünf Holzstäbe unterschiedlicher Länge, Lineal, Abbildung: „Nahrung für Millionen – wie Vögel im Watt
satt werden“, Steckbriefe
Beobachtet man Watvögel wie den Alpenstrandläufer, fällt auf, dass die verschiedenen Arten ganz
unterschiedliche Schnäbel besitzen. Und das hat einen ganz bestimmten Grund…
1a) Auf den Abbildungen seht ihr verschiedene Watvögel, die im Wattenmeer vorkommen. Die Längen der
Holzstäbe entsprechen den tatsächlichen Längen der Schnäbel dieser Vögel. Ordnet die Holzstäbe den
Vogelbildern zu und messt ihre Längen aus.
b) Gebt eine Vermutung ab, warum die Schnäbel der Vögel so unterschiedlich lang sind:
Plattmuschel: - Größe: ausgewachsen bis 3 cm - lebt bis zu 5 cm tief im Boden eingegraben
Seeringelwurm:
- Größe: ausgewachsen
bis 12 cm
- lebt eingegraben, kommt
aber zum Fressen an die
Oberfläche
Herzmuschel: - Größe: ausgewachsen bis 5 cm - lebt 1 bis 3 cm tief im Boden
Schlickkrebs: - Größe: ausgewachsen bis 1 cm - gräbt 3 bis 5 cm tiefe Wohnröhre
Steckbriefe für Arbeitsbogen 2 „Nahrung
für Millionen“, Aufgabe 2
Satt im Watt - Arbeitsbogen 2
Nahrung für Millionen – wie Vögel im Watt satt werden
Satt im Watt - Arbeitsbogen 3
Tankstelle Wattenmeer Material: Taschenrechner
1a) Forscher nehmen an, dass sich die Alpenstrandläufer im Frühjahr bis zu 10 Wochen im Wattenmeer aufhalten. In dieser Zeit fressen sie so viel, dass sich ihr Körpergewicht von etwa 50 g auf 90 g erhöht. Bezieht diese Gewichtszunahme auf den Menschen: Wie hoch wäre euer Gewicht, wenn es im selben Verhältnis ansteigen würde? Das Körpergewicht von einem von euch ist: _______ kg Dieses Körpergewicht wäre nach 10 Wochen: ________ kg Das Gewicht hätte sich erhöht um: ________ kg b) Um einen Kilo zuzunehmen, müsste ein Mensch sieben Pakete Butter essen. Rechnet um, wie viele Pakete ihr essen müsstet, um so eine Gewichtszunahme wie der Alpenstrandläufer zu haben. _________________________________________________________________ Für uns ist diese Gewichtszunahme zum Glück nicht möglich, für den Alpenstrandläufer ist sie lebensnotwendig! c) Auf einem Quadratmeter (m²) Watt leben etwa 5.000 Schlickkrebse und 1.000 junge Plattmuscheln. Schätzt die Größe eures Klassenraums und rechnet aus, wie viele mögliche Futtertiere des Alpenstrandläufers auf der Fläche leben könnten. __________________________________________________________________ d) Überlegt gemeinsam und erklärt mit euren eigenen Worten, welche Bedeutung das Wattenmeer für Vogelarten wie den Alpenstrandläufer hat. ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ 2.) Schaut euch noch einmal die Spielkarten aus dem Zugvogelspiel an und sucht mindestens zwei Störungen durch Menschen für den Alpenstrandläufer im Wattenmeer heraus. Nennt sie und erklärt , wie man sie vermeiden kann. __________________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________________
Schlickkrebs
Tipp: Der Alpenstrand-läufer legt die Strecke vom Wattenmeer zu den Brutgebieten von bis zu 4000 km ohne Pause zurück!
Tipp: Teilt das erhöhte Gewicht des Vogels durch das Gewicht, das er zu Beginn seiner Rast im Wattenmeer hat. Multipliziert das Ergebnis mit eurem Gewicht.
Plattmuschel
Kinderstube bei den Watvögeln
Anleitung für die Arbeitsgruppe „Kinderstube bei den Watvögeln“
1. Teilt die drei Arbeitsbögen unter euch auf. Für den Arbeitsbogen 1 benötigt ihr zusätzlich Schere und Klebstoff. Für die anderen beiden Arbeitsbögen braucht ihr keine weiteren Materialien.
2. Vereinbart eine Zeit, in der ihr mit der Bearbeitung der Arbeitsbögen fertig werden wollt.
3. Bearbeitet die Aufgaben der Arbeitsbögen.
4. Stellt euch anschließend eure Ergebnisse gegenseitig vor. Bewertet, welche Ergebnisse wichtig für die Beantwortung eurer Forscherfrage sind.
5. Besprecht gemeinsam, welche Ergebnisse ihr auf das Plakat bringen wollt und die Gestaltung des Plakats. Teilt die Arbeitsschritte unter euch auf (wer erstellt die Überschrift, wer schreibt Texte, wer
wählt Bilder aus und beschriftet sie, wer klebt auf).
6. Überlegt gemeinsam, wie ihr euer Plakat präsentieren wollt.
7. Übt die Präsentation innerhalb eurer Arbeitsgruppe.
Kinderstube bei den Watvögeln - Arbeitsbogen 1
Brut und Aufzucht beim Alpenstrandläufer Material: Schere, Klebstoff
1a) Schneidet die Bilder und Texte aus.
b) Ordnet die Bilder den Texten zu und bringt sie in eine
sinnvolle Reihenfolge. Lest euch dazu genau die Texte durch.
c) Überprüft die Reihenfolge mit dem Lösungszettel, bevor ihr
die Bilder und Texte aufklebt.
Die größten Brutgebiete der Alpenstrandläufer befinden sich in den großen Sumpfgebieten im hohen Norden, in der Arktis. Nach der Ankunft im Brutgebiet bilden die Alpenstrandläufer Brutpaare. Bei der Paarung stellt sich das Männchen auf den Rücken des Weibchens. Dann pressen Weibchen und Männchen die Geschlechtsöffnungen aneinander. So werden die Eier im Inneren des Weibchens befruchtet.
Nach der Paarung errichten die Alpenstrandläufer ein einfaches Nest. Es ist eine flache Mulde im Boden, die mit trockenem Gras, Blättern und Flechten ausgepolstert wird. Das Weibchen legt meistens vier Eier in das Nest. Die Eier sind braungrün mit vielen dunklen Punkten auf der Schale. Bei den Alpenstrandläufern brüten sowohl die Männchen als auch die Weibchen. Nach ungefähr drei Wochen schlüpfen die Küken.
Bis die Jungen flügge werden (das heißt, dass sie selber fliegen können), werden sie von den Altvögeln durch Sumpfgebiete geführt. Die Küken picken dort eifrig nach Nahrung. Sie fressen kleine Insekten und Spinnen, die es in den Sümpfen reichlich gibt. Bereits nach drei Wochen sind die Jungen flügge und selbstständig. Sie ziehen mit ihren Artgenossen zur Küste und von dort aus in den Süden.
Im hohen Norden sind plötzlicher Sturm mit Regen, Hagel oder gar Schnee auch im Sommer möglich. Da die Daunenfedern der Küken des Alpenstrandläufers aber nicht wasserabweisend sind, suchen die Küken Schutz im oder unter dem Gefieder ihrer Eltern. Dieses Verhalten wird „Hudern“ genannt. Bei Gefahr durch Fressfeinde geben die Altvögel Alarmrufe ab, worauf die Küken sich sehr geschickt verstecken und dann kaum noch zu finden sind.
Ein paar Stunden nach dem Schlüpfen sind die Daunenfedern der Küken trocken. Dann verlassen sie das Nest und laufen sogleich mit den Altvögeln mit. Sowohl Männchen als auch Weibchen begleiten die Jungen am Anfang ständig. Doch nach ca. 4-10 Tagen ist das Weibchen immer weniger bei der Familie und verschwindet schließlich ganz. Bis zum Flüggewerden der Küken liegen dann alle Aufpass-Pflichten beim Männchen.
Kinderstube bei den Watvögeln - Arbeitsbogen 1
Brut und Aufzucht beim Alpenstrandläufer
Hier ist Platz für die Bilder.
Hier ist Platz für die Texte.
Kinderstube bei den Watvögeln - Arbeitsbogen 2
Eier auf dem Boden
1a) Der Alpenstrandläufer gehört zu den Watvögeln. Die Watvögel legen ihre Eier in ein Nest auf dem
Boden.
Überlegt gemeinsam und begründet eure Überlegung: Wie sollten Eier von Vögeln aussehen, die auf dem
b)Die Tiere dürfen nicht tiefer als 3,2 cm im Boden eingegraben sein. Da der Alpenstrandläufer im trockenen Watt nach Nahrung sucht und nicht schwimmt oder taucht, kann er keine schwimmenden Tiere z.B. Fische erbeuten. Die Nahrungstiere dürfen nicht zu groß sein, er kann aber junge Herz- oder Plattmuscheln fressen.
Arbeitsbogen 2: Nahrung für Millionen – wie Vögel im Watt satt werden
1a) Schnabellänge Großer Brachvogel 12,8 cm Knutt 3,2 cm Rotschenkel 4,5 cm Sandregenpfeifer 2,0 cm Pfuhlschnepfe 8,2 cm 1b) Die Schnäbel der Vögel sind verschieden lang, weil sie unterschiedliche Nahrung bevorzugen. 2a) siehe Bilder auf den Steckbriefen 2b) Der Sandregenpfeifer frisst Herzmuscheln. Der Knutt frisst Herzmuscheln und Schlickkrebse. Der Rotschenkel frisst Herzmuscheln, Schlickkrebse und Seeringelwürmer. Die Pfuhlschnepfe frisst Herzmuscheln, Schlickkrebse, Seeringelwürmer und Plattmuscheln. Der Brachvogel frisst Herzmuscheln, Schlickkrebse, Seeringelwürmer, Plattmuscheln u. Wattwürmer. c) Je länger der Vogelschnabel und je tiefer er in den Wattboden hinunterreicht, um so größer ist die Nahrungsauswahl für den Vogel. d) Weil die Vögel unterschiedliche Nahrung erbeuten können, finden alle genug zu fressen. Arbeitsbogen 3: Tankstelle Wattenmeer 1a) Beispiel Körpergewicht: 40 kg. Körpergewicht nach 10 Wochen: 72 kg Gewichtserhöhung: 32 kg 1b) Beispiel Gewichtserhöhung um 32 kg: 7 x 32 = 224 (Pakete Butter) 1c) eigene Lösung 1d) Vögel wie der Alpenstrandläufer finden im Wattboden sehr viel Nahrung und können daher in kurzer Zeit viel Gewicht zunehmen. Dadurch erhalten sie nötige Energie, um die langen Flugstrecken bewältigen zu können. Ohne das Wattenmeer als „Tankstelle“ wäre es für die Vögel nicht möglich zwischen Brut- und Überwinterungsgebieten zu ziehen. 2a) Touristen, die durchs Wattlaufen, unangeleinte Hunde oder Wassersportler können fressende oder rastende Vögel aufscheuchen. Abstand halten und Das Anleinen der Hunde verhindert Störungen der Vögel.
Lösungen
Lösungen: Kinderstube bei den Watvögeln
Arbeitsbogen 1: Brut und Aufzucht beim Alpenstrandläufer
Arbeitsbogen 2: Eier auf dem Boden
1a) Die Farbe der Eier sollte der Umgebungsfarbe ähnlich sein, damit diese gut getarnt sind.
b) Richtig: die hellbraun Eier mit Flecken. Sie sind gegenüber Feinden gut getarnt.
c) Weil Hühner ihre Eier in ein geschützt liegendes Nest (z.B. im Stall) legen, müssen die Eier nicht tarnfarben sein.
2a) Die Schilder weisen darauf hin, dass dahinter ein Brut- und Rastgebiet von Vögeln liegt.
b) Wir sollten das Brut- und Rastgebiet nicht betreten, um die Vögel nicht zu stören.
Arbeitsbogen 3: Wie Küken aufwachsen
1a) Alpenstrandläufer Rotkehlchen Lage des Nests am Boden im Gebüsch Augen geöffnet geschlossen Gefieder Daunenkleid
unbefiedert
Verlassen des Nests einige Stunden nach dem Schlupf 15 Tage nach dem Schlüpfen Wer sucht die Nahrung? Küken Altvögel
1b) Der Alpenstrandläufer ist ein Nestflüchter, weil er bereits beim Schlupf so weit entwickelt ist, dass er das Nest nach einigen Stunden bereits verlassen kann.
Das Rotkehlchen ist ein Nesthocker, weil es beim Schlupf noch so wenig entwickelt ist, dass es erst nach 15 Tagen das Nest verlassen kann.
1c) Die Ringelgans ist ein Nestflüchter, weil das junge Küken bereits Daunenfedern hat und direkt nach dem Schlupf das Nest verlässt.
Die größten Brutgebiete der Alpenstrandläufer befinden sich in den großen Sumpfgebieten im hohen Norden, in der Arktis. Nach der Ankunft im Brutgebiet bilden die Alpenstrandläufer Brutpaare. Bei der Paarung stellt sich das Männchen auf den Rücken des Weibchens. Dann pressen Weibchen und Männchen die Geschlechtsöffnungen aneinander. So werden die Eier im Inneren des Weibchens befruchtet.
Nach der Paarung errichten die Alpenstrandläufer ein einfaches Nest. Es ist eine flache Mulde im Boden, die mit trockenem Gras, Blättern und Flechten ausgepolstert wird. Das Weibchen legt meistens vier Eier in das Nest. Die Eier sind braungrün mit vielen dunklen Punkten auf der Schale. Bei den Alpenstrandläufern brüten sowohl die Männchen als auch die Weibchen. Nach ungefähr drei Wochen schlüpfen die Küken.
Ein paar Stunden nach dem Schlupf sind die Daunenfedern der Küken trocken. Dann verlassen sie das Nest und laufen sogleich mit den Altvögeln mit. Sowohl Männchen als auch Weibchen begleiten die Jungen am Anfang ständig. Doch nach ca. 4-10 Tagen ist das Weibchen immer weniger bei der Familie und verschwindet schließlich ganz. Bis zum Flüggewerden der Küken liegen dann alle Aufpass-Pflichten beim Männchen.
Im hohen Norden sind plötzlicher Sturm mit Regen, Hagel oder gar Schnee auch im Sommer möglich. Da die Daunenfedern der Küken des Alpenstrandläufers aber nicht wasserabweisend sind, suchen die Küken Schutz im oder unter dem Gefieder ihrer Eltern. Dieses Verhalten wird „Hudern“ genannt. Bei Gefahr durch Fressfeinde geben die Altvögel Alarmrufe ab, worauf die Küken sich sehr geschickt verstecken und dann kaum noch zu finden sind.
Bis die Jungen flügge werden (das heißt, dass sie selber fliegen können), werden sie von den Altvögeln durch Sumpfgebiete geführt. Die Küken picken dort eifrig nach Nahrung. Sie fressen kleine Insekten und Spinnen, die es in den Sümpfen reichlich gibt. Bereits nach drei Wochen sind die Jungen flügge und selbstständig. Sie ziehen mit ihren Artgenossen zur Küste und von dort aus in den Süden.