Zentrum für Zahnmedizin Zahnunfälle im Kindesalter Dr. Hubertus van Waes Klinik für Kieferorthopädie und Kinderzahnmedizin der Universität Zürich Schulzahnärztlicher Dienst der Stadt Zürich 1. Schweizerische Jahrestagung für SZPI 31.10.2012
Zentrum für Zahnmedizin
Zahnunfälle im Kindesalter Dr. Hubertus van Waes
Klinik für Kieferorthopädie und Kinderzahnmedizin der Universität Zürich
Schulzahnärztlicher Dienst der Stadt Zürich
1. Schweizerische Jahrestagung für SZPI 31.10.2012
Zentrum für Zahnmedizin
Universität ZürichuzH
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Zentrum für Zahnmedizin
Problematik beim Jugendlichen
Grosse koronale Pulpa
Unvollständiges Wurzelwachstum
Dünne Wurzelwände
Relation Gingiva / Zahnkrone
Kieferwachstum
Versicherungstechnische Aspekte
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Unfälle bei Kindern
Kinder mit frischen Zahnunfällen müssen jederzeit notfallmässig aufgenommen werden
Priorität vor der sofortigen zahnmedizinischen Versorgung haben nur schwerwiegende allgemeinmedizinische Probleme
Zentrum für Zahnmedizin
Unfallsituation: Vorgehen
Triage (Übersicht, womit man es zu tun hat, Priorisierung)
Sicherung, Blutstillung, ev. Anästhesie
Befund inkl. Röntgen
Diagnose
Therapie
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Anamnese & Befund
Was ist wann und wie passiert
Kurze allgemeinmedizinische Anamnese
Anamnese allfälliger Hirnverletzungen (Erbrechen, Amnesie, Schwindel) Festlegen der Behandlungspriorität
Reinigung des Patienten (Übersicht, psychologische Gründe)
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Anamnese & Befund
Anamnese früherer Traumata
Klinische Inspektion: Posttraumatische Okklusionsstörungen? Perforierende Weichteilwunden?
Zahnröntgen, ev. Übersichtsröntgen
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Anamnese & Befund
Krafteinwirkung
- direkt
- indirekt
Verletzungen gezielt suchen!
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Anamnese & Befund
Keine unnötigen Schmerzen! - Perkussion
- Sensibilitätstest
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Anamnese & Befund
Röntgen - Betroffene Zähne - Weichteile (falls perforierende Wunden vorhanden
sind) - OPT, UK -PA (bei Verdacht auf
Kieferköpfchenfraktur)
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Anamnese & Befund
Fotodokumentation - Anfangsbefund
- Nach Notfalltherapie
- Verlaufskontrolle
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Therapieschema
- Sofortbehandlung
- Überwachung (Grundschema:
1 Wo, 3Wo, 8Wo, 3 Mt, 6 Mt, 1J, 2J)
- Semipermanente Versorgung
- Definitive Versorgung
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Therapie bei unkooperativen Patienten
- Abwägen der Belastung der Therapie (ev. Narkose) gegen den zu erwartenden langfristigen Erfolg
- Falls Narkose: Radikaleres Vorgehen, weitere Narkosen sollten vermieden werden
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Universität
Zahnunfall vom 17.04.2004
-------------------------------------------------------------------------------Sehr geehrte Frau c:::J
Wir beziehen uns auf den Kostenvoranschlag von Frau Dr. M. Müller für die Zahnunfallbehandlung bei lhrer Tochter Sarina.
Nach Abklärung durch unseren vertrauensärztlichen Dienst können wir Ihnen mitteilen, dass die unfallbedingte zahnärztliche Behandlung, ohne Narkose, zu Lasten der obligatorischen Krankenpflegeversicherung, mit einem Taxpunktwert von Fr. 3.10, von uns übernommen wird.
Eine Behandlung in Narkose wäre nur dann gerechtfertigt, wenn die zu behandelnde Person an einer schweren Krankheit oder geistigen Behinderung leidet. Bei Erwachsenen wie auch bei Kleinkindern welche vor zahnärztlichen Behandlungen Angstgefühle, Panik- oder Panikkrisen entwickeln besteht keine Leistungspflicht
Wir bitten Sie um Kenntnisnahme und danken für Ihr Verständnis.
Fachspezialistin Leistungsmanagement
Sachbearbeiterin Leistungsmanagement
Kopie an: Universität Zürich, Frau Dr. M. Müller, 8028 Zürich
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„Sie werden es doch noch schaffen, ein 2-Jähriges Kind festzuhalten, um ihm einen Zahn zu ziehen?“
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Schmelzfrakturen D: Inspektion
P: > 50% aller Kronenfrakturen, meist mesiale Ecke (50%)
Substanzverlust: Konsequenz rein ästhetisch.
Hinweis auf weitere Verletzungen!
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Schmelz-Dentinfrakturen
P: 30% der Kronenfrakturen. Charakterisiert durch Eröffnung zehntausender
Dentinkanälchen pro mm2. Entsprechend Weiterleitung externer Einflüsse
V: Entzündung der Pulpa (Empfindlichkeit auf Reize erhöht), ev. Erholung, Obliteration, Nekrose
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Schmelz-Dentinfrakturen mit Pulpa-Eröffnung
D: Inspektion. Oft leichte Kapillarblutung. Pulpa oft nur punktförmig eröffnet
P: Pulpa an Eröffnungsstelle mit Fibrin bedeckt.
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Schmelz-Dentinfrakturen mit Pulpa-Eröffnung
Th: Abhängig von:
- Stand der Wurzelentwicklung
- Expositionszeit der Pulpa
- Grösse der Wundfläche
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Fragmentreposition
Fragment genügend gross
Fragment weitgehend intakt
Fragment ohne Schmelzrisse
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Fragmentaufnahme zur weiteren Bearbeitung mit einem Klebe-Stick
Nachteil: das Fragment kann herunterfallen
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Resorptionstypen Heilung ohne sichtbare Folgen
Resorptionslakunen mit bedingter Reparatur
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Resorptionstypen Heilung ohne sichtbare Folgen
Resorptionslakunen mit bedingter Reparatur
Ersatzresorption (Ankylose)
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Resorptionstypen
Heilung ohne sichtbare Folgen
Resorptionslakunen mit bedingter Reparatur
Ersatzresorption (Ankylose)
Entzündliche Resorption
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Resorptionen
Entscheidender Initialfaktor ist die Vitalität der Wurzelhaut!
Schädigung durch Trauma
Schädigung post Trauma
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Avulsion: Therapie
Zustand der Wurzeloberfläche, somit:
- Extraorale Zeit
- Aufbewahrungsart
Zustand der Alveole
Zustand der Gingiva
Erfolgsfaktoren:
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Avulsion: Transport und Aufbewahrung der Zähne
Milch
Physiologische Lösungen
Speziallösungen
Speichel
Feuchtes Stofftuch
Folie
Optionen
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Antibiotikum nach schweren Dislokationen
Vibramycin (Tetrazyklin)
Kinder über 8 Jahren Kinder über 14 Jahren
1. Tag 100 mg 1. Tag Tag 200 mg
2.-7. Tag 50 mg 2.-7. Tag 100 mg
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Zahndislokation: Therapie
1. Reposition durch Fingerdruck, Röntgen
Okklusionskontrolle!
2. Schienung für 1-2 Wochen (flexibel)
(Bei Alveolarfortsatzfrakturen:
3-4 Wochen, etwas starrer)
Milchzähne: Reposition ohne Schiene
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Schienung
Ruhigstellung der Zähne, v.a. in vertikaler Richtung
Komfortverbesserung für Patienten
Verhinderung weiterer Luxationen
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Resorptionen
Entscheidender Verlaufsfaktor ist die Vitalität der Pulpa!
Sensibilitätstest unzuverlässig, insbesondere bei offenem Apex
Nekrose ohne klinische Symptome möglich
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Endodontie nach Dislokationen
(Sensibilität neg.)
Verfärbung der Krone
Wurzelresorptionen
Zunehmende Schmerzen & Beweglichkeit
Fistel
Apexifikation, Apexogenese mit Ca(OH)2
Revitalisation
Primär abwarten, Endodontie falls:
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Pulpaextirpation nach einer Woche, Ca(OH)2 -Einlagen
Endodontie nach starken Dislokationen
ASAP!!!