WIRTSCHAFTSAUSBLICK ARMENIEN · Armenien • Textilien: starke Auswirkungen wegen globaler Wertschöpfungsketten und Verbindung zu Italien • Allerdings: starke Exporte im Bergbau
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Überblick: Wirtschaftliche Situation 2020• BIP wird um 1,5% fallen; Prognose vor Corona: 5,5%• Privater Konsum und Investitionen gehen stark zurück• Höhere Staatsausgaben verringern den Rückgang der Nachfrage• Haushaltsdefizit wird bei 5% des BIP liegen, im Vergleich zu geplanten 2,3% vor Corona• Leistungsbilanzdefizit bei 8,6% des BIP, nur leicht höher als vor Corona (8,4%)• Export und private Kapitalzuflüsse gehen zwar stark zurück, dies wird aber durch einen
Importeinbruch praktisch ausgeglichen• Allerdings: niedrigere FDI und Umkehr privater Kapitalflüsse verursachen Problem das
Leistungsbilanzdefizit zu finanzieren• Aufstockung des stand-by arrangement (SBA) des IWF und sofortige Auszahlung von
280 Mio. USD entscheidend für Finanzierung der Haushalts- und Leistungsbilanzdefizite• Relativ stabiler Wechselkurs nach vorübergehender Abwertung um 5% im März 2020
Sonderthemen• Exporte in die EU. Effekt des möglichen Verlustes des GSP+ Status• FDI-Attrahierung. Anpassung der Zielgruppen angesichts Corona• Corona: Hohe und steigende Fallzahl, aber meiste Einschränkungen aufgehoben;
Unterstützungsmaßnahmen der Regierung und 300 Mio. USD von int. Gebern
• Armenia genießt derzeit zollfreien Zugang zur EU für eine Reihe von Waren
• Allerdings: privilegierter Zugang abhängig von der Einkommens-klassifizierung der Weltbank
• ARM wird wahrscheinlich bald “graduieren” und den zollfreien Zugang zum EU-Markt im Januar 2022 verlieren
Effektabschätzung (Basis: 2019)
• Exporte in die EU: Rückgang um 82 Mio. USD oder 14% der Exporte an die EU (MFN und GSP+)
• Gesamtexporte: moderater Rückgang um 13 Mio. USD, wegen partieller Umorientierung
• Haupteffekt: Bekleidungsindustrie; deutlicher Rückgang um 6,8 Mio. USD
Exporte in die EU: Effekt des möglichen Verlustes des GSP+ Status
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BeschreibungExporte* in die EU, Mio. USD
Exportverlustin die EU,Mio. USD
GesamterExport-verlust,
Mio. USD
Ferromolybdän 141 -3,8 -3,8
Bekleidung 78 -6,8 -6,8
Gerollte Alufolie 67 -67,1 -0,9
Zigaretten 2 -1,5 -0,3
Kupfer; Müll/Schrott
1 0,0 0,0
FermentierteGetränke
1 -1,4 0,0
Andere Produktegemäß GSP+**
23 -1,2 -1,2
Gesamt 313 -81,8 -13,0
* Exporte gemäß GSP+ RegelungenQuelle: ITC Trade Map; eigene Schätzungen; Bruttoexporte inkl. Exporte imAbgabesystem; **unter der Annnahme dass die durchschnittl. MFN-Abgabebei 5% liegt und die Importelastizität bei 1
• Familienunterstützung: 26.500 bzw. 100.000 AMD pro
Kind (abh. v. Alter und Beschäftigungsstatus der Eltern),
100.000 AMD für schwangere Frauen (abh. v. eigenem und
ggf. Beschäftigungsstatus des Ehemanns)
• Arbeitslosenunterstützung: 68.000 AMD für zwischen 13.
und 30. März arbeitslos gewordene (mit weniger als
500.000 AMD Monatslohn), verlängert und angepasst für
zwischen 31. März und 1. Juni arbeitslos gewordene
• Sektorunterstützung: 68.000 bis 136.000 AMD (50% des
Durchschnittlohns) für Arbeitnehmer und Selbstständige in
Gastronomie und Tourismus, Unterhaltung, Sport, Friseure
und Vorschulen, verlängert und angepasst: Pauschale i.H.
des Mindestlohns
• Energiekostenunterstützung: 30-50% der Rechnungen im
Feb/Mrz, abh. v. Höhe
• Unterstützung der Studenten: 100% (Graduierte) oder
75% (Rest) der Studiengebühren für Sommersemester
2020, Zinssubvention für Studienkredite (Mai bis Dez-
2020, abh. v. Noten)
• Kredite: Ko- und Re-Finanzierung, Subventionen bis zu 250 Mio. AMD: Löhne, Steuern, Rohmaterialen, Ausstattung, Nebenkosten, Lebensmittel
• Arbeitsplätze: Gehälter jedes 5. Mitarbeiters und weitere Zuschüsse für Unternehmen mit 2-50 bzw. 100 Mitarbeitern; Bedingung: keine Senkung der Gehälter und Entlassungen von Jan bzw. Feb bis Apr bzw. Mai-20
• Branchenunterstützung: Zinssubventionen und Ko-finanzierung für Landwirtschaft; Zuschüsse für High-Tech-Unternehmer
KMU und Kleinst-Unternehmen
• KMU: Kredite bis max. 50 Mio. AMD fürUnternehmen in bestimmten Sektoren (s. Sektorunterstützung und Verarbeitung, Transport, Lagerung, Gesundheit, Bau); gemischte Unterstützung für neueUnternehmungen
• Kleinst-Unternehmen: 10% des Umsatzes in 3M2020 (max. 2x Mindestlohn)
Corona: Staatliche Unterstützung
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Quelle: Armenische Regierung, Anmerkung: Auswahl aus Maßnahmen bis einschl. 3. August 2020
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Über das German Economic Team
Das German Economic Team (GET) unterstützt die Regierungen der Länder Ukraine, Belarus, Moldau,Georgien und Usbekistan beratend bei der Gestaltung wirtschaftspolitischer Reformprozesse und dernachhaltigen Entwicklung wirtschaftlicher Rahmenbedingungen. Im Rahmen des Projekts sind wir auchin weiteren Ländern wie etwa Armenien zu ausgewählten Themen aktiv.
In einem kontinuierlichen Dialog mit hochrangigen Entscheidungsträgern in den Beratungsländernidentifizieren wir aktuelle wirtschaftspolitische Problemfelder und präsentieren anschließend auf Basisunabhängiger Analysen konkrete Handlungsempfehlungen.
Darüber hinaus unterstützt GET mit seinem Know-how und detaillierter Kenntnis der wirtschaftlichenZusammenhänge in der Region deutsche Institutionen aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft.
Das German Economic Team wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)finanziert. Das Beratungsunternehmen Berlin Economics ist mit der Umsetzung des Projekts beauftragt.