-
WirtschaftIN BREMEN
5/2015
Parlament der WirtschaftIm Herbst wird gewhlt
EU-Kommissar OettingerDie Digitalisierung der Wirtschaft
DGzRS-JubilumEine beispielhafte humanitre Organisation
OlympiaBremen ist Feuer und Flammefr Hamburg
Teach FirstBremer Wirtschaft hilft benachteiligten Schlern
C-Klasse derKreativen
MAGAZIN DER HANDELSKAMMER
www.handelskammer-bremen.de
Kultur- und Kreativwirtschaft
Business Read On Revue de la Presse Revista de la Prensa Presse
und Sprache
1 0
01_titel_MAI_2015b.qxp_Layout 1 23.04.15 08:28 Seite 2
-
Buch und Texte von Gerome Ragni und James RadoMusik von Galt
MacDermot
Arrangement von Warren SuicideVorstellungen: 25. Mai, 8. und 27.
Juni, 11. Juli
Theater am Goetheplatz
MUSIKTHEATER / SCHAUSPIEL / TANZ
HAIR
1 1
01_titel_MAI_2015b.qxp_Layout 1 23.04.15 08:29 Seite 3
-
Neu und ungewhnlich zu denken, das ist die groe Strke der
Kultur- und Kreativwirt-schaft. Und eine Stadt wie Bremen, die
miteiner starken Industrie und einem leistungs -fhigen Mittelstand
von Innovationen lebt,muss diese Ideenmacher weiter nach vorne
bringen. Werdie Smart City von morgen entwickeln, neue Mrkte
erschlieen und moderne Arbeits- und Produktionsmetho-den schaffen
will, kommt um dieses Potenzial nicht herum.Hierfr braucht man
starke Partnerschaften zwischenkreativen und klassischen
Branchen.
Inzwischen schtzen in Bremen auch andere Wirtschafts -bereiche
die etwas unkonventionelleren Unternehmerinnen und Unterneh-mer aus
der Kreativbranche. Und das liegt vor allem an den Kreativen
selber.In nicht einmal zehn Jahren haben sie hier bei aller
Unterschiedlichkeit ein Branchenbewusstsein entwickelt, das ber die
eigene Nische weit hinaus-reicht. Sie haben sich um Vernetzung
gekmmert, denn als Querschnitts -branche wollen sie Ideen in andere
Bereiche einspielen und umgekehrt auch selber aufnehmen.
Geholfen haben Programme wie die Ideenlotsen, Netzwerke wie
derKlub Dialog oder Forschungsvorhaben wie das u-institut. Auch die
Handels-kammer und die Wirtschaftsfrderung vernetzen Menschen mit
dem kreativrendezvous ber Branchengrenzen hinweg. Bremens
Wirtschafts -frderung hat als bundesweit erste regulre
Innovationsfrderprogrammefr die Kreativbranche geffnet. Jetzt ist
sogar das Kompetenzzentrum desBundes in Bremen angesiedelt worden
und bernimmt von hier aus diedeutschlandweite Nachwuchsfrderung fr
das Kreativunternehmertum.
Kompetenztransfer, Innovationsbertragung und Quervernetzung dafr
gibt es in Bremen kreative Kpfe und gut funktionierende
Strukturen.Dieses Angebot an Allianzen ber die Branchen hinweg ist
eine riesige Zukunftschance! Wir mssen sie nur nutzen.
Wiebke Hamm (Vizeprses)
5.2015 Wirtschaft in Bremen | 3
KAMMERSTANDPUNKT
Kreativ vernetzen
02_STANDPUNKT_3_ MAI_2015.qxp_Layout 1 23.04.15 07:53 Seite
1
-
RUBRIKEN
KammerstandpunktVizeprses Wiebke Hamm: Kreativ vernetzen
Bremen kompaktLand & Leute, Kurz & bndigStadt &
Campus
InfothekVeranstaltungen der Handelskammer Firmenjubilen
BrsenExistenzgrndungen, KooperationenRecycling
Zahlen des MonatsWirtschaftstermineImpressumAnzeigenregister
KammerOffiziell: Wahlbekanntmachungder Handelskammer Bremen
4 | Wirtschaft in Bremen 5.2015
INHALT
WirtschaftIN BREMEN
5/2015
Parlament der WirtschaftIm Herbst wird gewhlt
EU-Kommissar OettingerDie Digitalisierung der Wirtschaft
DGzRS-JubilumEine beispielhafte humanitre Organisation
OlympiaBremen ist Feuer und Flammefr Hamburg
Teach FirstBremer Wirtschaft hilft benachteiligten Schlern
C-Klasse derKreativen
MAGAZIN DER HANDELSKAMMER
www.handelskammer-bremen.de
Kultur- und Kreativwirtschaft
22.04.15 09:36 Seite 2
Beilagenhinweis Diese Ausgabe der Wirtschaft in Bremen enthlt
Beilagender Firma KLK GmbH, Stuhr, und der Hochschule Bremen.
Das sind unsere Titelthemen.
TITELGESCHICHTEKultur- und Kreativwirtschaft C-Klasse der
KreativenDie Kultur- und Kreativwirtschaft gehrt weltweit zu
denwachstumsstrksten Branchen und gewinnt an Bedeutung:Sie hat ihre
Nische verlassen und gilt als unverzichtbar frinnovative Prozesse.
Bremen hat das Potenzial der Branchefrher als andere Bundeslnder
erkannt und gefrdert. Jetztgeht es darum, diese Spitzenposition zu
halten und weiterauszubauen.
KAMMERREPORTHandelskammer Aus dem Plenum vom 13.
AprilKooperation Jugendberufsagentur auf dem WegParlament der
Wirtschaft Im Herbst wird gewhlt
STANDORTBREMENLandessportbund Leistungsstarker Partner fr
UnternehmenDGzRS-Jubilum Eine beispielhafte humanitre
OrganisationBilanzen Commerzbank Bremen, Frosta, OHB, Messe Bremen,
Eurogate, Verein Bremer SpediteureNachrichten ArcelorMittal,
BWK-Gelnde, Wohnungsbau,Diversity-Tag, Inspiration Store, Hansakai
Musikfest Bremen
METROPOLREGIONnordwindaktiv Erstes Arbeitgeber-Netzwerk der
WindkraftNachrichten Automotive Nordwest, Lloyd-Werft
3
68
1617
525353
2150505354
10
181920
222426
28
30
3232
Kultur- und KreativwirtschaftSeite 10C-Klasse der KreativenFoto
Jrg Sarbach
43 Digitalisierung der Wirtschaft Gnther Oettinger (Mitte) auf
dem Weg in denSchtting: Prses Christoph Weiss (l.) und
Hauptgeschftsfhrer Dr. Matthias Fonger (r.) begleitetenden
EU-Kommissar fr Digitale Wirtschaft und Gesellschaft, der in der
Handelskammer ber die Aus-wirkungen der digitalen Revolution auf
die europische Wirtschaft sprach. Foto Frank Pusch
03_INHALT_4-5_MAI_2015.qxp_Layout 1 23.04.15 07:57 Seite 1
-
5.2015 Wirtschaft in Bremen | 5
Bei Ihrer Sparkasse Bremen stehen Sie und unsere Stadt
imMittelpunkt. Und das seit 190 Jahren.
www.sparkasse-bremen.de/engagement
Stark. Fair. Hanseatisch.
Volles Engagementfr die Menschen unserer Stadt.
ZUKUNFTBILDUNGTeach First Bremer Wirtschaft hilft
benachteiligtenSchlernFOSA Merkel zu Besuchsdw-Initiative Zeig, was
Du kannst
WIRTSCHAFTGLOBALInternationaler Dialog Indonesien,
Unternehmerreise insBaltikumAuenhandel Warum Exportkontrolle so
wichtig istNordafrika Auf in den MaghrebITS Von der
Flugzeuglogistik zur EntwicklungshilfeDigitalisierung der
Wirtschaft Oettinger: Wer die Datenhat, hat die Macht
NEUECHANCENTag der Logistiktag Auf dem Weg zur Logistik 4.0 VIA
Bremen Recruiting-Messe: Welt der Logistik
SERVICE&PRAXISE-Rechnung Kosten senken, Zeit
sparenUmweltnotizen Energieaudits werden Pflicht
WAGEN&WINNENOlympia Bremen ist Feuer und Flamme fr
Hamburg2024/28: Deutschlands Bild in der Welt wird
norddeutscher
34
3636
38
39404243
4445
4648
56
56 Olympia Bremen ist Feuer und Flamme fr Hamburg 2024/28 und
untersttztdie Bewerbung fr die Olympischen Spiele:Deutschlands Bild
in der Welt wird norddeutscher. Foto www.hamburg.de
24 DGzRS-Jubilum Eine beispielhafte humanitre OrganisationDie
Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrchiger (DGzRS) wird 150
Jahre alt.Sie ist eine der ltesten deutschen Brgerinitiativen und
einer der modernsten See-notrettungsdienste der Welt. Zur
Jubilumsfeier kommt der Bundesprsident. Foto DGzRS
Anzeige
03_INHALT_4-5_MAI_2015.qxp_Layout 1 23.04.15 07:57 Seite 2
-
merischen Erfolg und ihr soziales Enga-gement als Business
Grande Damedes Jahres 2015 geehrt worden. DieAuszeichnung wurde auf
der BusinessGrande Dame Gala verliehen, die vonder Unternehmerin
Eva Klobus ins Le-ben gerufen wurde. Den Titel derMademoiselle im
Business gewanndie Sngerin Sara Dhn.
Kristina Lsker ist seit 1. Maineue Wirtschaftschefin beim
Weser-Ku-rier, Arno Schupp leitet jetzt die Lokal-redaktion. Lsker
hat 13 Jahre fr die
Sddeutsche Zei-tung gearbeitetund zuletzt alsKorrespondentinmit
Sitz in Ham-burg ber Unter-nehmen und Wirt-schaftspolitik
inNorddeutschlandberichtet. Schuppwar zuletzt Repor-ter bei der
Fern-sehsendung bu - ten un binnenvon Radio Bre-men. Bereits
von1998 bis 2012 hater als Reporter fr
verschiedene Redaktionen des Weser-Kuriers gearbeitet, ab 2006
fr denBremer Lokalteil.
Ines Kolmsee ist neuer Technikvor-stand der EWE AG in Oldenburg
undverantwortet damit die Bereiche Erzeu-
gung und Infra-struktur. Kolmseewar zuvor unter-nehmerisch fr
dievon ihr mitgegrn-dete Smart Hy -dro Power GmbH
(Feldafing) ttig.2006 bis 2014
war sie Vorsitzende des Vorstands derSKW Stahl-Metallurgie
Holding AG,Mnchen.
6 | Wirtschaft in Bremen 5.2015
BREMENKOMPAKT
KURZ & BNDIG
Bjrn Nullmeyer ist in den Vor-stand der Bremer Landesbank
berufenworden. Neben Dr. Guido Brune wird erals zweiter
Vertriebsvorstand insbeson-dere den Bereich Spezialfinanzierun-gen
verantworten. Mit Nullmeyer istder Vorstand der Bank, der fnf
Jahremit drei Vorstandsmitgliedern arbeite-te, wieder komplett
besetzt. Nullmeyer
begann seine Kar-riere im Kreditge-schft fr
Schiffsfi-nanzierungen undleitete danach dieVorstandsassistenzsowie
den BereichPrivat- und Ge-schftskunden der
Bremer Landesbank. 2007 wurde er Di-rektor und Leiter des
Bereichs Spezialfi-nanzierungen. Dort verantwortet er bisheute das
Wachstumssegment erneuer-bare Energien, die Schiffsfinanzierun-gen
sowie die Finanzierung von Sozial -immobilien und
Leasinggesellschaften insgesamt rund 60 Prozent des
Kre-ditgeschftes der Bremer Landesbank.
Dr. Andr Walter leitet jetzt denAirbus-Standort in Bremen. Er
lst Vol-ker Thum ab, der nach knapp 25 Jahrenbei Airbus in die
Geschftsfhrung desBundesverbandes der deutschen Luft-und
Raumfahrtindustrie (BDLI) ge-wechselt ist. Walter studierte
Maschi-
nenbau an derUniversitt Han-nover und promo-vierte anschlie-end
an der Uni-versitt Bremen.Dort arbeitete erpa rallel als
wissen-schaftlicher Mitar-
beiter und spter als technischer Leiterin den Bereichen
Materialforschungund Fertigungstechnologien. 2006wechselte er zu
Airbus in Bremen.
Ursula Carl, Direktorin des Atlan-tic Grand Hotels, ist fr ihren
unterneh-
LAND & LEUTE
Das Unternehmen Justus Grossehat ein Vermietungscenter in der
In-nenstadt in der Kontorhaus-PassageLangenstrae 6-8 erffnet. Dort
kn-nen sich Interessenten ber das Ange-bot an Mietwohnungen des
Projektent-wicklers informieren.
Die hkk schttet jetzt 26 MillionenEuro an ihre rund 260.000
hkk-Mitglie-der aus. Sie erhalten jeweils eine Bei-tragsrckzahlung
von 100 Euro. Alseinzige Krankenkasse in Deutschlandzahlt die hkk
bereits zum sechsten Malin Folge Beitrge an ihre Mitglieder zu-rck,
insgesamt mehr als 100 MillionenEuro. Ferner hat die Kasse am 1.
Januarihren Beitragssatz um 0,5 Prozentpunk-te auf 15,0 Prozent
gesenkt und ist da-mit die gnstigste deutschlandweitwhlbare
Krankenkasse. Mehr als29.000 neue Versicherte, darunter22.000
beitragzahlende Mitglieder,haben sich im ersten Quartal 2015
freinen Wechsel zur hkk Krankenkasseentschieden das ist der grte
Zu-wachs in der Geschichte des BremerUnternehmens.
Die Deutsche Annington hat be-gonnen, rund 300 Wohnungen aus
ih-rem Bestand in Bremen energetisch zumodernisieren. Damit sollen
bis zu 30Prozent des Energieverbrauchs einge-spart werden. Die
Investitionen belau-fen sich auf rund acht Millionen Euro.Die
Modernisierung umfasst ein Wr-medmmverbundsystem an der Fassa-de,
neue Geschossdeckendmmungenund neue, energieeinsparende
Fenster.Darber hinaus werden Balkone ange-bracht, Heizungen und
Treppenhusermodernisiert. Deutschlands fhrendesWohnungsunternehmen
bewirtschaf-tet rund 10.000 Wohnungen in Bremen.
Die Fluggesellschaft Germania stocktihre Mallorca-Flge ab Bremen
auf. AbOstern 2016 starten die Flugzeuge ansieben Tagen in der
Woche bis zu zwei-mal tglich nach Mallorca. Das sind
04_BREMENKOMPAKT_ MAI_2015_Layout 1 23.04.15 07:59 Seite 6
-
vier Verbindungen pro Woche mehr alsjetzt. Zudem stationiert
Germania abSommer 2016 ein viertes Flugzeug inBremen. Aktuell
fliegt die Gesellschaftvon der Hansestadt aus zu zehn
Desti-nationen, darunter die Kanarischen In-seln, die Trkei und
gypten.
Die OHB AG hat die Rechtsform einereuropischen
Aktiengesellschaft (So-cietas Europaea) angenommen und fir-miert
nun unter dem Namen OHB SE.Sitz und Hauptverwaltung werden
wei-terhin in Bremen sein. Mit der Um-wandlung in eine SE trgt OHB
der zu-nehmenden Europisierung des Raum-fahrtgeschfts und der
wachsenden in-terkulturellen Struktur des KonzernsRechnung.
Der Carl Ed. Schnemann Verlagverlegt seit Jahresbeginn das
Kunden-magazin der hkk in einer Druckauflagevon 266.000 Exemplaren.
Vertrieb undAnzeigengeschft wird nun von derSchlachte in Bremen aus
koordiniert.Damit festigt der Verlag seine Positionim Bereich
seiner Corporate-Publishing-
5.2015 Wirtschaft in Bremen | 7
Foto Helmut Gross
Sparte in Bremen. Das hkk-Magazin er-scheint dreimal jhrlich und
wird an al-le Mitglieder der hkk verschickt.
Mit der Grundsteinlegung fr den ers -ten Bauabschnitt ist jetzt
das ProjektParkside Oberneuland gestartet wor-den. Die BRIK-Wohnbau
ein Zu-sammenschluss aus fnf groen Bre-mer Bautrgern (Mller &
Bremer-mann, Gebr. Rausch Wohnbau, Interho-mes, Koenen-Bau,
Nord-Bau) erstelltdort rund 200 Reihenhuser und Woh-nungen. Das
Investitionsvolumen be-trgt rund 53 Millionen Euro. Die
Fer-tigstellung der ersten Einheiten ist frMrz 2016 vorgesehen.
Die Competence Vertriebs- und Un-ternehmensberatung aus Bremen
willin den Franchise-Markt einsteigen. Der2005 von Jens Zabel und
ChristianDhle gegrndete Vertriebsdienstleis -ter will so knftig
Mittelstndler unter-schiedlicher Branchen im gesamtenBundesgebiet
direkt vor Ort bei derKundengewinnung untersttzen.
Das Kreuzfahrtschiff Anthem of the Seas in Bremerhaven: Der auf
der Papenburger Meyer Werft gebaute Kreuzliner wurde an der Kaje
des Columbus-Cruise-Centers fr die erste Reise ausgerstet. Die
Anthem und ihr zuvor fertig gestelltes Schwester-schiff Quantum of
the Seas sind die bislang grten in Deutschland gebauten Kreuzliner.
Das Schiff kostet rund 600 MillionenEuro. An Bord bietet es in
2.094 Kabinen auf 16 Passagierdecks 4.180 Passagieren Platz.
04_BREMENKOMPAKT_ MAI_2015_Layout 1 23.04.15 07:59 Seite 7
-
8 | Wirtschaft in Bremen 5.2015
BREMENKOMPAKT
CAMPUSTADT &EU-Forschungsprojekt:Gestaltung neuer
Produkt-Service-SystemeOb medizinisches Gert, Werkzeugma-schine,
Waschmaschine oder auch ex-klusive Kleidung nicht das
Produktselbst, sondern die begleitenden Ser-vices entscheiden
zunehmend ber de-ren Markterfolg. Das BIBA Bremer Insti-tut fr
Produktion und Logistik GmbHan der Universitt Bremen hat dafrden
Begriff Extended Products (erwei-terte Produkte) etabliert. Seit
gut 15Jahren leistet das Institut angewandteForschung auf dem
Gebiet der Produkt-Service-Kombinationen und leitet nundas neue
EU-Forschungsprojekt Falcon.Es beschftigt sich im Wesentlichenmit
dem Gewinnen und Verarbeitenvon Nutzungsinformationen fr die
Ge-staltung von Produkten und begleiten-den Dienstleistungen.
Atlantic Hotels betreiben Mercedes-Gastronomie Der Wechsel der
gastronomischen Leitung im Mercedes-Benz-Kundencenter hat bereits
im Dezember 2014 stattgefunden.Nun wurde der Auftritt offiziell:
Das Atlantic Hotel an der Ga-lopprennbahn hat den Managementvertrag
des gottliebim Holter Feld bernommen. Wir sehen in der neuen
Koope-ration mit Mercedes-Benz eine qualitative Herausforderung,die
wir gerne annehmen, auch um die anspruchsvollen Kun-den nochmals zu
begeistern, sagte Stefan W. Kohlhase, seitNovember Direktor des
Hotels. Das Gastronomieteam des gottlieb wurde den Angabenzufolge
vollstndig bernommen und mit weiteren Fachkrf-ten in den Bereichen
Service und Kche erweitert. Das Kon-zept hat einen regionalen
Fokus, es werden lediglich Zutatenaus der Umgebung verwendet und
hiesige Speisen angebo-ten. Das Restaurant ist bio-zertifiziert und
gewhrleistet fei-ne, veredelte Produkte aus nachhaltigem Anbau, so
Kohlha-se. Die Gastronomie umfasst die Lounge, die fr Abholer
ih-rer Fahrzeuge konzipiert wurde, das Restaurant gottlieb so-wie
die Veranstaltungsgastronomie. n
Hoteldirektor Stefan Kohlhase und die Leiterin des
Kundencenters, Doris Heitkamp-Knig, besiegeln ihre
Zusammenarbeit
Foto
s Atlan
tic Hotels, Beilken
Sails
04_BREMENKOMPAKT_ MAI_2015_Layout 1 23.04.15 07:59 Seite 8
-
5.2015 Wirtschaft in Bremen | 9
Mit dem Umzug innerhalb Deutsch-lands bezieht Beilken Sails
entgegender allgemeinen MarktentwicklungenStellung fr eine
innereuropische Pro-duktion mit hoher Qualitt und
kurzenLieferzeiten. Darber hinaus biete dieAirport-Stadt ideale
Voraussetzungenfr weiteres Wachstum, hie es dazu. 1970 war das 1919
in Bremen ge-grndete Unternehmen mit seiner Fer-tigung vor die Tore
der Hansestadt ge-zogen. Beilken Sails stellt Segel allerArt her,
so auch die der Alexander vonHumboldt, die als das Becks-Schiff
be-kannt geworden ist und nun im Europa-hafen liegt. Dank
hochmoderner Com-puterprogramme und der handwerkli-chen Perfektion
zhlt Beilken-Segelweltweit zu den besten Herstellern.Laut dem
Fachmagazin Yacht gehrendie Bremer zu den beliebtesten
Segel-machern in Deutschland. n
PUS gelesen In dem dreijhrigen Projekt arbeiten
zwlf Partner aus acht Lndern zusam-men. Falcon wird mit knapp
4,6 Millio-nen Euro von der EU-Kommission gefr-dert. Die
Gesamtkoordination hat BI-BA-Leiter Professor Klaus-Dieter Tho-ben.
Die Unterschiede liegen in zwi- schen immer weniger im Produkt
undseinem Herstellungsprozess, sagte Tho -len. Es sind vielmehr die
Services, dieheute die Besonderheiten und denMehrwert ausmachen.
Unternehmenmssen zustzliche Dienstleistungenbieten und individuelle
Kundenwn-sche umfassend wie zeitnah berck-sichtigen. Gefragt sind
komplexe Pro-dukt-Service-Systeme, Bndel an Leis -tungen und
Angeboten. Hier gebe esnoch erhebliche Entwicklungs- und
Op-timierungspotenziale. Die wolle Falconausloten. Eine zentrale
Rolle spiele da-bei die systematische Auswertung
derInformationsquelle Internet. n
Beilken Sails zurck in Bremen Nach mehr als 40 Jahren ist das
Tradi-tionsunternehmen Beilken Sails jetztmit seinen 19
Mitarbeitern von Lem-werder zurck nach Bremen gezogen.Der neue
Standort liegt im Lloyd Indus -triepark an der
Richard-Dunkel-Straein der Airport-Stadt. Frher waren hierdie Lloyd
Motorenwerke ansssig. Indem Loft im Lloyd Industriepark verf-gen
wir nun ber optimale Flchen undknnen die Fertigung von Segeln
allerArt optimieren, sagte GeschftsfhrerJrg Muller-Arnecke. Als
Bremer Unter-nehmen war es uns eine Herzensange-legenheit, wieder
in die Stadt zu zie-hen. Wir sind nun vielen unserer Kun-den wieder
deutlich nher und heiendiese auch gerne in unseren
Hallenwillkommen. Das war vorher in Lemwer-der nahezu unmglich.
Die Automobilbranche steht vor technologischen
Umbrchen in einem Umfeld, das sich rasch wandelt. Die
Gewinner von gestern werden nicht die Gewinner von morgen
sein. Der letzte deutsche Kaiser Wilhelm II. sagte einst:
Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist nur eine vorber-
gehende Erscheinung. Schon weniger als 20 Jahre spter
hatte das Auto das Pferd fast verdrngt. Im kommenden
Jahrzehnt drften sich die Skeptiker der Elektromobilitt
als die modernen Pendants von Wilhelm II.
erweisen.
Aus: Research-Magazin Konzept (Deutsche Bank)
04_BREMENKOMPAKT_ MAI_2015_Layout 1 23.04.15 07:59 Seite 9
-
10 | Wirtschaft in Bremen 5.2015
TITELGESCHICHTE
Foto
Micha
el Bah
lo
05 TITELGESCHICHTE_ 10-15_MAI_2015.qxp_Layout 1 23.04.15 08:02
Seite 10
-
5.2015 Wirtschaft in Bremen | 11
ist fr Backes und Hustedt aber nicht gnzlich neu, denn diebeiden
begleiten die Initiative Kultur- und Kreativwirtschaftdes Bundes
schon seit ihrer Grndung 2007. Mit dem Startdieser Bundesinitiative
wurde die heterogene Branche derKreativen offiziell als wichtiger
Wirtschaftsfaktor identifi-ziert. Das u-institut hat im Auftrag des
Bundes unter ande-rem den Wettbewerb Kultur- und Kreativpiloten
entwickeltund betreut, in dem bisher schon 128 Start-ups aus der
Bran-che ausgezeichnet wurden.
Raus aus der Nische
Christoph Backes ist aus eigener Erfahrung Grenzgnger zwi-schen
Wirtschaft und Kreativszene. Als Schauspieler und Re-gisseur
entschied er sich mit 28 Jahren fr ein BWL-Studium.Die Verbindung
dieser beiden Welten hat er zum Leitthemaseiner beruflichen
Aktivitten gemacht. Sylvia Hustedt ist
Wirtschaftswissenschaftlerin, Unternehmensberaterin undJuristin.
Sie ist Expertin fr die Beratung von ffentlichen In-stitutionen bei
der Entwicklung von Wirtschaftsfrderkon-zepten. Sie arbeitet mit
Christoph Backes schon seit vielenJahren zusammen. Bevor sie nach
Bremen kam, leitete sievon 2006 bis 2013 als Geschftsfhrerin das
Kulturwissen-schaftliche Grnderzentrum in Aachen.
C-KLASSE DER KREATIVENDie Kultur- und Kreativwirtschaft gehrt
weltweit zu den wachstumsstrksten Branchen und gewinnt an
Bedeutung: Sie hat ihre Nische verlassen und gilt als unverzichtbar
fr innovative Prozesse. Bremen hat das Potenzial der Branche frher
als andere Bundeslnder erkannt und gefrdert. Jetzt geht es darum,
diese Spitzenposition zu halten und weiter auszubauen.
Von ANNEMARIE STRUSS-VON POELLNITZ (Text) und JRG SARBACH
(Fotos)
Bremen ist nicht nur weltweitesKompetenzzentrum fr die
Mercedes-C-Klasse, hier sitzt auch die C-Klassefr die Kultur- und
Kreativwirtschaft.Christoph Backes
er Bremer Weg ist in der bundesweiten Dis-kussion um neue Ideen
fr die Frderung derKultur- und Kreativwirtschaft (KKW) zu einer
fes- ten Gre geworden. Der Begriff steht fr dieffnung
traditioneller Wirtschaftsfrderung fr
Kreative sowie die intensive Beteiligung der Akteure.
Darausentstanden Formate, die von anderen Bundeslndern
kopiertwurden. Die Ideenlotsen zum Beispiel, eine auf die
speziellenBedrfnisse der jungen Branche zugeschnittene Form der
Hil-fe zur Professionalisierung, oder der Klub Dialog zur
Vernet-zung der sehr heterogenen Akteure. Von Bremen gingen
undgehen entscheidende Impulse fr die Branche aus. Bremen ist nicht
nur weltweites Kompetenzzentrum frdie Mercedes-C-Klasse, hier sitzt
auch die C-Klasse fr die Kul-tur- und Kreativwirtschaft, sagt
Christoph Backes. Er leitetgemeinsam mit Sylvia Hustedt das
u-institut fr unternehme-risches Denken und Handeln. Das Institut
ein An-Institutder Hochschule Bremen ist seit Anfang 2015 auch
Kompe-tenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes. Bis-her
hatte das Zentrum seinen Sitz beim RKW (Rationalisie-rungs- und
Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft) inEschborn. Nun werden
im Auftrag des Bundesministeriumsfr Wirtschaft und Energie (BMWi)
und der Beauftragten derBundesregierung fr Kultur und Medien von
Bremen aus diezentralen Aktivitten zur Frderung der KKW initiiert
und ge-steuert. Das Kompetenzzentrum will noch strker als
bisherauch Trendradar fr die Entwicklungen und Themen aus derKKW
sein und die Kreativen intensiver mit anderen Branchenvernetzen. In
der 4. und 5. Etage des schmalen Hauses Hinter demSchtting 1A,
gleich hinter Markplatz und Handelskammer,laufen nun alle Fden
zusammen. Das Zentrum mit seineninsgesamt 32 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern hat auchdie Aufgabe, die Arbeit der acht deutschen
Regionalbros zukoordinieren. Das schmckt Bremen und freut das
u-institut,
05 TITELGESCHICHTE_ 10-15_MAI_2015.qxp_Layout 1 23.04.15 08:02
Seite 11
-
sammenarbeit mit Game Designern, den Entwicklern
vonComputerspielen. Elemente und Strukturen dieser Spiele fin-den
Eingang in die sogenannte Industrie 4.0, aber auch inunser
Alltagsleben. Ein weiterer Trend sind Plattformen
frOpen-Innovation: Unternehmen laden externe Expertenund
Konsumenten ein, gemeinsam mit ihnen neue Produkte
zu entwickeln. Der Kosmetik-Konzern Beiersdorf etwabetreibt seit
2011 die Open-Innovation-Plattform Pearlfinder und hat sein
erfolgreiches Antiflecken-Deo Black & White ber den intensiven
Austauschmit Konsumenten in Internetblogs und Workshopsentwickelt.
Es gibt in der klassischen Industrie, beiden groen Konzernen und
zunehmend auch beimMittelstand ein wachsendes Bewusstsein fr die
Bedeutung von Open-Innovation-Prozessen, sagt Syl-via Hustedt. Die
Industrie braucht also die Kreativ-branche, denn deren Akteure sind
Profis in der Kunst
der permanenten Erneuerung. Ein weiterer Trend, der die
Aufmerksamkeit von Unterneh-men auf die KKW lenkt, ist ein vllig
neuer Marktzugang:Durch technische Innovationen wie 3-D-Druck,
Internetforenfr die Entwicklung kostenloser Software und durch
Crowd -funding, das Einsammeln von Geld ber Internetforen,
brau-chen Konsumenten heute weder die Industrie noch die Ban-ken,
um neue Produkte zu entwickeln und auf den Markt zubringen. Diese
Bewegung wird in den USA schon massivdurch die Einrichtung
sogenannter TechShops gefrdert. Dashaben sich Backes und Hustedt im
Silicon Valley angesehen,wo die Firma TechShop gegrndet wurde. ber
Franchise-Un-
In den vergangenen fnf Jahren hat sich die Kultur-
undKreativwirtschaft gewaltig entwickelt, sagt Sylvia Hustedt.Die
Branche hat die Nische verlassen. Ihre Bedeutung fr in-novative
Prozesse ist in der ffentlichkeit angekommen. In-dustrie 4.0, Smart
Cities oder die kreative Energiewende alldiese Themen knnen vom
Innovationspotenzial der Kultur-
und Kreativwirtschaft profitieren. Wie wollen wir morgen le-ben?
Wie gestalten wir unsere Stdte lebenswerter und wiesieht die
Arbeitswelt von bermorgen aus? Zu all diesen Fra-gen htten Kreative
heute schon Lsungen parat. Und Ba -ckes ergnzt: Wir sind nicht mehr
die mit der offenen Hand,die um Frdergelder bitten. Wir haben etwas
zu bieten, wasWirtschaft und Gesellschaft dringend brauchen. Immer
schnellere Innovationszyklen und der Trend zur In-dividualisierung
von Produkten seien allein mit klassischemIngenieurswissen nicht
mehr zu bewltigen, sagt Backes. DieFolge: Neue Ideen entstehen
nicht mehr in den Entwicklungs-abteilungen von Unternehmen, sondern
zum Beispiel in Zu-
12 | Wirtschaft in Bremen 5.2015
TITELGESCHICHTE
Industrie 4.0, Smart Cities oder die kreative Energiewende all
dieseThemen knnen vom Innovations -potenzial der Kultur- und
Kreativwirt-schaft profitieren. Sylvia Hustedt
Impressionen vom kreativrendezvous der Handelskammer
05 TITELGESCHICHTE_ 10-15_MAI_2015.qxp_Layout 1 23.04.15 08:02
Seite 12
-
5.2015 Wirtschaft in Bremen | 13
ternehmen verbreiten sich die offen zugnglichen
High-Tech-Werksttten berall in den Staaten. Die Idee dahinter:
Tech-Shop stellt Maschinen wie 3-D-Drucker oder Laserfrsen so-wie
Software zum Bau von Prototypen und Kleinserien zurVerfgung.
Fachkundiges Personal arbeitet Laien in kurzerZeit in die Nutzung
ein und schon kann jeder sein eigenerErfinder und Entwickler sein,
ohne hohe Investitionen, nurgegen ein Nutzungsentgelt. Daraus
entstehen nicht nur ori-ginelle Party- oder Geburtstagsgeschenke,
sondern serien-taugliche Innovationen, versichert Hustedt.
High-Tech-Werkstatt fr jedermann
Diese Chance wollen sich auch deutsche Unternehmen nichtentgehen
lassen. Der Autobauer BMW und Unternehmer-TUM, das Grndungszentrum
der TU Mnchen, holen geradedie Firma TechShop nach Deutschland. Im
Neubau fr Entre-preneurship in Garching erffnet auf 1.800
Quadratmeterneine der offenen High-Tech-Werksttten. Das ist gut fr
dasImage von BMW und kann darber hinaus eben auch Brut-sttte fr das
nchste groe Ding sein, das Eingang in dieAutomobil-Produktion
findet. Ein solches Projekt knnte auch Bremen guttun, finden sieim
u-institut. Das wre dann zwar nicht der erste TechShopin
Deutschland, aber Bremen wrde weiter in der Cham pionsLeague
mitspielen, statt gegen den Abstieg zu kmpfen. Die Angst vor dem
Abstieg, das ist fr Werder geradenicht mehr das ganz heie Thema,
aber Kreativbranche undWirtschaftsfrderung treibt genau das derzeit
um. Bremen
Business Speeddating mit Unter-nehmen aus der
Kreativwirtschaft
Von PHILIPP KEITEL
Dialog, netzwerken, Kontakte knpfen und festigen: alles wichtige
Stichwrter fr die Unternehmenskom-munikation. Und trotz Social Web
geht doch nichtsber ein persnliches Kennenlernen. Als besonders
geeignetes Veranstaltungsformat fr das Vernetzen
im unternehmerischen Bereich hat sich das Business Speeddating
erwiesen. Mit dem kreativ-
rendezvous gab es am 31. Mrz im Haus Schtting be-reits die
dritte Veranstaltung dieser Art in Bremen. Es ist ein gemeinsames
Projekt der Handels -kammer und der Wirtschaftsfrderung und
widmetsich dem Thema Kreativitt. Die exklusive Auswahl der
geladenen Gste bewirkt jedes Mal eine andereinteressante Mischung,
bei der Vertreter der Kreativ-wirtschaft auf Vertreter der
klassischen Wirtschafttreffen. In 5-mintigen Kurzgesprchen haben
die Teilneh-mer die Chance, kreative Kpfe und Ideen kennen
zulernen. Jeder spricht mit jedem und kann ganz unver-bindlich
feststellen, welche Kompetenzen vorhandensind und ob die Chemie
stimmt. Ein wichtiges Elementsind die Profilkarten. Diese bndeln
die wichtigsten Informationen ber die Gesprchspartner und gebenden
Teilnehmern anschlieend eine umfassende Visitenkarte mit auf den
Weg. Fr eine Auflockerungzwischen den Gesprchen sorgen praxisnahe
Vortrgeoder auch ein Kreativ-Slam, bei dem drei Kreative insieben
Minuten live Lsungsanstze fr unterschied-liche Marketingaufgaben
entwickeln. Beim abschlie-enden Get-together knnen Gesprche
fortgesetztwerden. Das kreativrendezvous schafft neue
Perspektiven,um sich in den Bereichen Kommunikation, Marketingund
Vertrieb weiter zu entwickeln. Gleichzeitig erspartdie
Veranstaltung die aufwendige Suche nach Dienst-leistern aus der
Kreativwirtschaft. Das Ziel ist BusinessDevelopment fr beide
Seiten.
Die Veranstaltungsreihe kreativrendezvous wird in diesem Jahr
mit einem weiteren Termin fortgesetzt. Kontakt
[email protected]
05 TITELGESCHICHTE_ 10-15_MAI_2015.qxp_Layout 1 23.04.15 08:02
Seite 13
-
14 | Wirtschaft in Bremen 5.2015
TITELGESCHICHTE
war einige Jahre Spitze in der Entwicklung und Frderung
derKultur- und Kreativwirtschaft. Aber die anderen Bundesln-der
haben auch nicht geschlafen, haben viel von Bremenbernommen und
sich weiterentwickelt. Deshalb diskutiertBremen derzeit intensiv
ber eine neue Frderstrategie. Nach der statistischen Entdeckung der
Bedeutung derKultur- und Kreativwirtschaft gab es einen politischen
Hype,dessen Nebel sich so langsam lichtet und so einen nchter-nen
und stabilen Blick auf realistische Chancen und Mglich-keiten fr
die Kultur- und Kreativwirtschaft in Bremen frei-gibt, sagt
Wirtschaftssenator Martin Gnthner. Die groeChance fr die KKW sieht
er in Bremen durch ein engeres Zu-sammengehen mit der
traditionellen Industrie: Wir haben inBremen eine seit Jahrzehnten
wachsende, exzellente Automo-
bilindustrie, eine exzellente Luft- und Raumfahrtindustrieund
viele weitere starke Wachstumsbranchen. Und geradehier in Bremen
erleben wir beispielhaft an dem Erfolg vonMercedes, wie sich das
Zusammenspiel ber Branchengren-zen hinweg mit der Luft- und
Raumfahrt, den Hochschulenund der Logis tik fr alle Partner prchtig
entwickelt, so derWirtschaftssenator. Darin liegt in meinen Augen
auch diegroe Chance der Kreativwirtschaft in Bremen: Sie kann
sichin diesem Zusammenspiel noch viel strker als bisher zu
einemweiteren wertschpfenden Innovationspartner entwickeln.
Hanke Homburg, einer von fnf Geschftsfhrern derGruppe fr
Gestaltung und Vorstandsmitglied des Klubs Dia-log, mchte den Ball
lieber etwas flacher halten. Er sieht denWettbewerb nicht so
dramatisch, schon gar nicht sieht er dieBremer Kreativwirtschaft in
der Abstiegszone. Was wir inden vergangenen fnf, sechs Jahren
gemacht haben, hat unshier am Standort gewaltig nach vorn gebracht,
sagt er undmeint damit die gelungene Vernetzung der Szene, die
deut-lich erhhte Sichtbarkeit in der ffentlichkeit und die
Profes-sionalisierung vieler Akteure. Von den ewigen Vergleichenmit
Hamburg oder Leipzig hlt er nichts. Es gibt hier in Bre-men
durchaus ein attraktives Umfeld fr die Kultur-
undKreativwirtschaft. Wir sind vielleicht nicht sonderlich laut da
ist noch Luft nach oben, rumt er ein. Andererseits wardas auch noch
nie unsere Sache, das gehrt vielleicht auchzu uns.
Attraktives Umfeld mit Luft nach oben
Aber Bremen sei keine Insel, so Homburg. Natrlich mssenwir uns
weiterentwickeln. Die erfolgreichen Programme zurFrderung von
Start-ups und zur besseren Sichtbarkeit derKKW mssen seiner Meinung
nach fortgesetzt und inhaltlichevaluiert werden. Das gilt auch fr
den Klub Dialog. Der sollknftig nicht mehr nur Bhne sein fr die
bessere Sichtbar-keit von jungen Unternehmen, sondern will
gemeinsame Pro-jekte initiieren, mit der klassischen Industrie, mit
Stadtent-wicklern oder im Bildungsbereich. Davon wrden dann beide
Seiten profitieren. Fr Chris -toph Backes und Sylvia Hustedt ist
ein strkeres Zusammen-spiel von klassischer Industrie und KKW
geradezu die Voraus-setzung fr knftige Innovationen. Diesen Prozess
schiebtdas u-institut in seiner Funktion als Kompetenzzentrum
desBundes gezielt an. So fand vom 10. bis 12. April in Bremendas
Startup Weekend space gemeinsam mit der Luft- und
Christoph Backes und Sylvia Hustedt haben ihr u-institutganz
bewusst in Bremen angesiedelt.
Ein strkeres Zusammenspiel von klassischer Industrie und KKW ist
geradezu die Voraussetzung fr knftigeInnovationen.
05 TITELGESCHICHTE_ 10-15_MAI_2015.qxp_Layout 1 23.04.15 08:02
Seite 14
-
5.2015 Wirtschaft in Bremen | 15
PASST GENAU. IST JA AUCH MASSGESCHNEIDERT.
In Bremen. In Hamburg.
Und darber hinaus.
Dipl.-Ing. Bauwesen
Bjrn Sundermann [email protected] Master of
Engineering Sandra Toscani [email protected] Dipl.-Wirt
schafts in g. Martin Zunken [email protected] T 0421/ 173
93-50 www.robertcspies.de
Projektentwicklung Investment/Verkauf Vermietung
INDUSTRIE- UND LOGISTIKIMMOBILIEN
Raumfahrtindustrie statt, im Internet international bewor-ben
mit Untersttzung von Google for Entrepreneurs. DieTeilnehmer hatten
die Aufgabe, in 60 Stunden in interdiszi-plinren Teams mit
Fachleuten aus der Luft- und Raumfahrtein Space Startup zu
kreieren. An der Verkuppelung junger Kreativer mit
gestandenenUnternehmen arbeiten auch weitere Akteure: Die
Handels-kammer Bremen will mit ihrer Veranstaltungsreihe
kreativ-rendezvous (siehe auch Seite 13) die Annherung
zwischenKreativen und dem Mittelstand frdern. Und im
ProjektBRENNEREI next generation lab in der Alten
Schnapsfabrikerarbeiten Stipendiaten unter Anleitung von Experten
imDialog mit Auftraggebern aus der Wirtschaft oder ffentli-chen
Einrichtungen Grundlagen fr neue unternehmerischeAnstze.
Die kreative Nationalmannschaft
Ein engerer Austausch von Ideen, Wissen und Erfahrung istauch fr
die Ausbildung des kreativen Nachwuchses wichtig,denn die Grenzen
zwischen klassischen Berufen und der KKWwerden flieend. Wenn
Einzelhandel und Onlinehandel im-mer strker in eine
Wechselbeziehung treten, macht es wenigSinn, weiter klassische
Einzelhandelskaufleute auszubilden,gibt Christoph Backes zu
bedenken. SPD und Grne fordernin einem gemeinsamen Antrag an die
Brgerschaft passge-naue Ausbildungsgnge in der Kultur- und
Kreativwirt-schaft, unter anderem durch eine strkere Kooperation
vonKKW und Unternehmen der klassischen Branchen. Das bentigte
Know-how fr einen Berufsabschluss lsstsich manchmal nicht
ausschlielich in einer der oft kleinenKreativfirmen erwerben.
Deshalb soll an das erfolgreich ge-startete Programm Crossmediales
Ausbildungsmarketingfr die Kultur- und Freizeitwirtschaft angeknpft
werden,heit es in dem Antrag. Wnschenswert wre auch eine str-kere
Sensibilisierung des kreativen Nachwuchses schon anden Hochschulen
fr die Idee einer eigenen Unternehmens-grndung sowie mehr Angebote
zur dualen Ausbildung frKreativberufe. Nicht zuletzt geht es
schlielich darum, die StandorteBremen und Bremerhaven durch ein
urbanes, innovatives,aufgeschlossenes Klima attraktiver fr
Hochqualifizierte undUnternehmen zu machen, so Wirtschaftssenator
Gnthner.Christoph Backes und Sylvia Hustedt, die sich mit ihrem
u-in-stitut ganz bewusst fr den Standort Bremen entschieden ha-ben,
sehen die Voraussetzungen dafr gegeben, durch diehohe Kompetenz und
die gute Vernetzung vor Ort, aber auchmit dem Bund. Wir haben in
Bremen die kreative National-mannschaft, sagt Backes. Beste
Voraussetzungen also, umauch Tore zu schieen. n
05 TITELGESCHICHTE_ 10-15_MAI_2015.qxp_Layout 1 23.04.15 08:02
Seite 15
-
16 | Wirtschaft in Bremen 5.2015
KAMMERREPORT
IN KRZE: VERANSTALTUNGEN DER HANDELSKAMMER BREMEN (AUSWAHL)
Weitere aktuelle Informationen finden Sie in der
Veranstaltungsdatenbank im Internet:
www.handelskammer-bremen.de.
Existenzgrndung/Unternehmensnachfolge
8. Juli, 18:00-20:30 Uhr Workshop: Der Bestandscheck Nur nicht
den berblick verlierenSie sind selbststndig, die ersten
Schrittesind gemacht, es sind Auftrge abgewickelt,der
unternehmerische Alltag hat sich einge-stellt. Jetzt wird es Zeit
fr einen Unterneh-menscheck. Wo steht Ihr Unternehmen? Wo-hin geht
der Weg? Wie steuern Sie Ihr Unter-nehmen? Welche Kennziffern und
wievielControlling brauchen Sie wirklich? DieserWorkshop vermittelt
praxistaugliche Toolszur Unternehmensplanung und -steuerungfr
kleine und mittlere Unternehmen. Er istTeil einer Reihe, in der die
B.E.G.IN-Grn -dungsleitstelle, der RKW Nord e. V. und
dieHandelskammer Bremen ber grndungsrele-vante Themen informieren
eine gute undvertiefende Ergnzung des Grndungssemi-nars der
Handelskammer (Der Weg in dieSelbststndigkeit). Es referiert
Susanna Suhlrie, bwl. Beratung, Coaching, Training
Bitte melden Sie sich an bei Grazyna Renzelmann,
B.E.G.IN,Telefon 0421 323464-12, [email protected]
Innovationsmanagement
6. Mai, 16:00-18:00 UhrEU-Frdermglichkeiten fr KMUDr. Petra
Oberhagemann von der NationalenKontaktstelle fr das Europische
Forschungs-rahmenprogramm gibt einen berblick berden europischen
Frderdschungel. Geplantist zudem der Praxisbericht eines
erfolgrei-chen regionalen Antragsstellers. Das Angebotrichtet sich
in erster Linie an kleine und mitt-lere Unternehmen.
7. Mai, 4. Juni, jeweils 15:00-17:30 UhrSprechtage: Beratung
durch PatentanwaltDie 30-mintigen vertraulichen Einstiegs
-beratungen rund um gewerbliche Schutzrech-te werden monatlich
angeboten.
ANMELDUNG
Melden Sie sich imInternet an:
www.handelskammer-bremen.de.
INFOTHEK
19. Mai, 15:30-17:30 UhrSprechtag: Beratung zur
CE-KennzeichnungEs bert Mario Haake, Inmas GmbH.
Bitte melden Sie sich an bei Petra Ripke-Hpfl, Telefon 0421
3637-236, [email protected]
Mittelstandstreff
24. Juni, 12:30-14:00 UhrVortrag: Vergtungs-Optimierung:mehr
Netto vom BruttoEs referiert Rdiger Zielke, PensionCapital GmbH
Bitte melden Sie sich an bei Sabrina Gaartz, Telefon 0421
3637-231, [email protected]
Wirtschaft global
8. Mai, 9:00-11:30 UhrLndernetzwerk Subsahara-Afrika: Sdafrika
Eingangstor und wichtigsterMarkt des afrikanischen KontinentsEs
berichtet Matthias Boddenberg, AHKSdliches Afrika, Johannesburg
Bitte melden Sie sich
an:[email protected]
6. Juli, 9:00-11:30 UhrZoll-Seminar: Lieferantenerklrung eine
Erklrung mit Konsequenzen!Die rechtmige Ausstellung von
Lieferanten-erklrungen durch den Hersteller oder denZwischenhndler
ist an komplizierte Voraus-setzungen gebunden. In diesem
gebhren-pflichtigen Seminar werden die Regelungenfur die Erstellung
von Lieferantenerklrun-gen fur Waren mit bzw. ohne
Prferenzur-sprungseigenschaft vorgestellt. Referentinist Gesa
Schumann, Diplom-Finanzwirtin,Berlin
Bitte melden Sie sich an:[email protected]
Energie & Umwelt
21. Mai, 14:00-17:00 UhrVortrag: Neue Frdermittel fr
Energie-EffizienzmanahmenEs berichten Mark Becker, DIHK,
MartinSchulze, RKW Bremen GmbH, und Bernd Langer, BEKS
EnergieEffizienz GmbH
Bitte melden Sie sich an bei Sabrina Gaartz, Telefon 0421
3637-231, [email protected]
Handel & Versicherungen
8. Mai, 10:00-12:00 UhrVortrag: Was ein Handelsvertreter bei
Abschluss eines HV-Vertrages beachten sollte! Gerade zu Beginn
einer Zusammenarbeit zwischen Handelsvertreter und
Unternehmentaucht regelmig die Frage auf, welcheRechte und
Pflichten die Vertragsparteien haben. Oftmals sind diese
schriftlich fest -gehalten, hufig jedoch fehlen
ausdrcklicheRegelungen. Dann gelten die gesetzlichenBestimmungen.
Welche Rechte und Pflichtensich daraus ergeben, was einzelne
vertrag -liche Abmachungen bedeuten diese Fragenstehen im
Mittelpunkt des Vortrages von Thomas Tauscher, CDH im Norden
Wirt-schaftsverband fur Handelsvermittlung undVertrieb, Bremen.
Bitte melden Sie sich an bei Bettina Schaefers, Telefon 0421
3637-406, [email protected]
06 HK-Report_16-21_MAI_2015.qxp_Layout 1 23.04.15 08:06 Seite
16
-
5.2015 Wirtschaft in Bremen | 17
DIE HANDELSKAMMER GRATULIERT ZUM JUBILUM
UNTERNEHMEN
25-jhriges Bestehenl saturn petcare gmbh, gegrndet 7. Mai 1990l
Wolfgang Behrmann, gegrndet 10. Mai 1990l ZLB Zentrallager Bremen
GmbH, gegrndet 11. Mai 1990l BREMER HUSER Immobiliengesellschaft
mit beschrnkter Haftung, gegrndet 15. Mai 1990
l Hans-Jrg Mende, gegrndet 19. Mai 1990l Lappenberg GmbH,
gegrndet 25. Mai 1990
MITARBEITER40 Jahrel Reinhard Stiens am 1. Juni, DSV Air &
Sea GmbH
Foto
Luf
than
sa A
G
t
H
dW
Bre
d
Motoren
Udtlhdtretiewn efHe ids sad, rfaBd nun emerBn in egrosr iW
sind Hfen
Bremerhavenemen
b
Weltwirtschaft
tkiWd nut uabegsua, tlekciwtner
e idm ud nurn evahremerB
der n
en
-
aft
nid rhU
nar Tdn u-kitsgio LnelnaoitnantsstfahscniemeGe llenoi Bmu Z.tle
Wrell an itrodnatSokd nun
ehscinhcet-hscituan:dnU.endwerentlaehgdnats
www.bremenportsmarketing@bremenports
.nessemtropnsnin etsgithciwn edf uae dfor pri wnereisinagr
oleipsiedh cuawoh-wonKnehscigolo
ersnuenebnentkramervriW
s.des.de
-retn-ssefned
emr
Wirtschaftsempfangim Zeichen der LuftfahrtAm 2. Juli ldt die
Handelskammer Bre-men zu ihrem diesjhrigen Wirtschafts-empfang ein.
Gastredner wird Carsten
Spohr, Vorstandsvorsitzender der Deut-schen Lufthansa AG, sein.
Die Veran-staltung beginnt um 17 Uhr im Hangarder Lufthansa Flight
Training am Bre-mer Flughafen.
InformationNina Stampe, Telefon 0421
3637-332,[email protected]
06 HK-Report_16-21_MAI_2015.qxp_Layout 1 23.04.15 08:06 Seite
17
-
Foto
Jr
g Sa
rbac
h
18 | Wirtschaft in Bremen 5.2015
KAMMERREPORT
Aktuelles Das Plenum der Handelskammer Bre-men und die
Vollversammlung der IHKBremerhaven trafen sich zur gemeinsa-men
Sitzung in Bremen. Volkmar Herr,Leiter des Geschftsbereichs
Internatio-nal, informierte die Wirtschaftsvertre-ter ber die
EntwicklungspolitischenLeitlinien fr die Freie Hansestadt Bre-men,
die der Senat im Mrz verab-schiedet hat. Die Brgerschaft hatteden
Senat zuvor aufgefordert, ein ent-
AUS DEM PLENUM Die Plenarsitzung vom 13. April
l Aktuellesl Gemeinsame Handelskammer fr Bremen und
Bremerhaven
Sachstand und weiteres Vorgehenl Aktuelle Situation auf dem
Ausbildungsmarkt
l Maritime Politik der Bundesregierung Nationale Maritime
Konferenz in Bremerhaven am 19./20. Oktober
sprechendes Dokument zu erarbeiten.Die Wirtschaft sei zunchst
nicht einge-bunden worden und habe die erstenEntwrfe zu
Jahresbeginn kritisch be-trachtet. In ihnen seien auch Erwartun-gen
an die Wirtschaft und Verbraucherformuliert worden, die in die
Wirt-schaftsfreiheit eingegriffen htten. Ei-nige problematische
Passagen seienbis zur Beschlussfassung noch abge-schwcht worden.
Die Handelskammerhabe ihre Position zu dem Papier in ei-
ner Stellungnahme an die Bevollmch-tigte der Freien Hansestadt
Bremenbeim Bund, Staatsrtin Ulrike Hiller,bermittelt.
Gemeinsame HandelskammerIHK-Prsident Hans-Christoph Seewaldund
die beiden HauptgeschftsfhrerDr. Matthias Fonger und Michael
Starkerluterten in der Sitzung den aktuel-len Sachstand zur Fusion
der Handels-kammer Bremen mit der IHK Bremerha-
Staatssekretr Beckmeyer besuchte die gemeinsame
Sitzung der beiden Kammergremien
06 HK-Report_16-21_MAI_2015.qxp_Layout 1 23.04.15 08:06 Seite
18
-
Neue M
ernivhnologiepark UecTTec
fnee ff Mrkt
emen, T. 2, 28359 Brtr-Ssitt, Lise-Meitnerr
en
[email protected] 36 30 4-0, inf. (+49) 42 T
com
NEUE WEGERDERPREISF
ven. Die Umsetzung verlaufe weiterhinim Plan, ber die zuknftigen
Aus-schsse sei Einvernehmen erzielt wor-den. Die
kammerbergreifenden Pro-jektgruppen arbeiteten effektiv. Die
Zustimmung der Personalvertre-tungen aus beiden Husern zu den
zu-knftigen Organisations- und Personal-strukturen sei ein
wichtiger Schritt.Darber hinaus sei zum zweiten Quar-tal 2015 die
Leitung der Berufsbildungder IHK Bremerhaven auf die Handels-kammer
Bremen bertragen worden.Mit dieser fachlichen Zusammenfh-rung
arbeite bereits der erste Ge-schftsbereich standortbergreifend.
AusbildungsmarktKarlheinz Heidemeyer, Leiter des Ge-schftsbereichs
Aus- und Weiterbil-dung, stellte die aktuelle Situation aufdem
Ausbildungsmarkt vor. Die bil-dungspolitische Diskussion habe
sichwesentlich verndert. Whrend den Be-trieben in der Vergangenheit
mituntervorgehalten worden sei, Ausbildungs-pltze nicht in
ausreichender Zahl zurVerfgung zu stellen, shen sich dieUnternehmen
heute mit der Tatsachekonfrontiert, Ausbildungspltze nichtmehr
besetzen zu knnen. Die Zahl derAusbildungsbetriebe sei im
vergange-nen Jahr allerdings leicht zurckgegan-gen. Die neue
Jugendberufsagentur(siehe auch nebenstehenden Bericht)untersttze
die Anstrengungen derWirtschaft, jungen Menschen eine be-rufliche
Perspektive zu erffnen. Ihre
Arbeit knne nur im Schulterschlussmit der ausbildenden
Wirtschaft erfolg-reich sein. Die entsprechenden
Koope-rationsvereinbarung definiere eine sys -tematische
Zusammenarbei. Das Ple-num der Handelskammer Bremenstimmte der
Unterzeichnung der Ko-operationsvereinbarung einstimmig zu.
Maritime Politik der BundesregierungUwe Beckmeyer,
ParlamentarischerStaatssekretr beim Bundesminister frWirtschaft und
Energie, beschrieb inseinem Vortrag die aktuellen Manah-men und
Ziele der maritimen Politik derBundesregierung. Die deutsche
Schiff-fahrt, der Schiffbau und die Ausbil-dung von deutschen
Nautikern befin-den sich im achten Jahr einer weltwei-ten
Schifffahrtskrise in einem schwieri-gen Marktumfeld. Bei der
Energiewen de erhhe sich der Druck auf die Produ-zenten der bisher
stark gefrderten er-neuerbaren Energien, diese zu marktf-higen
Preisen anbieten zu knnen. Diesbetreffe insbesondere auch die
Off-shore-Windenergie. Mit den benanntenSchwerpunkten werde sich
auch dieNationale Maritime Konferenz am19./20. Oktober 2015 in
Bremerhavenbefassen. Es msse darauf aufmerksamgemacht werden, dass
der Erfolg dermaritimen Industrien nicht nur im nord-deutschen
Interesse sei, sondern einegesamtdeutsche Wirkung entfalte, vonder
alle Bundeslnder profitierte, soBeckmeyer. n
Jugendberufsagentur auf den Weg gebrachtMit Untersttzung der
HandelskammerBremen ist jetzt die Jugendberufsagen-tur auf den Weg
gebracht worden. Mit-te April wurde im Rathaus die vertrag-liche
Basis geschaffen: eine Verwal-tungsvereinbarung zwischen den
betei-ligten Senatsressorts, der Arbeitsagenturund dem Jobcenter
sowie eine Koopera -tionsvereinbarung zwischen den Part-nern der
Jugendberufsagentur und derHandelskammer, der Handwerkskam-mer, den
Unternehmerverbnden undder Arbeitnehmerkammer. In den Ver-trgen
wird die knftige Zusammenar-beit zwischen den Institutionen in
Bre-men und Bremerhaven verbindlich fest-geschrieben. Als
gemeinsame Einrichtung derRessorts Bildung, Arbeit, Soziales,
Fi-nanzen, des Magistrats Bremerhavensowie der Agentur fr Arbeit
Bremen-Bremerhaven und der Jobcenter in Bre-men und Bremerhaven
bietet die Agen-tur jungen Menschen Orientierung, Be-ratung und
Untersttzung. Die Ju-gendberufsagentur ist ein wichtigesInstrument,
um mglichst jedem jun-gen Menschen einen reibungslosen Be-rufsstart
zu ermglichen, sagte Han-delskammer-Hauptgeschftsfhrer Dr.Matthias
Fonger. Wir setzen uns dafrein, dass knftig Untersttzungsange-bote
und Leistungen dort gebndeltwerden. Die Wirtschaft sei fest
einge-bunden und knne so qualitative Bei-trge zur Arbeit und zur
weiteren Aus-gestaltung der Agentur leisten. n
06 HK-Report_16-21_MAI_2015.qxp_Layout 1 23.04.15 08:06 Seite
19
-
20 | Wirtschaft in Bremen 5.2015
KAMMERREPORT
m Herbst dieses Jahres finden die Ergn zungs -wahlen zum Plenum
der Handelskammer Bremenstatt. Diese Wahlen haben fr die
bremische
Wirtschaft eine ganz besondere Bedeutung, weil diegewhlten
Unternehmerinnen und Unternehmer Mit-glied im Parlament der
Wirtschaft der neuen Handels -kammer fr das gesamte Land Bremen
sein werden. Zudieser neuen Kammer schlieen sich zum 1. Januar2016
die Handelskammer Bremen und die IHK Bremer-haven zusammen.
Zeitgleich, aber noch formal getrennt,wird auch in Bremerhaven
gewhlt.
Insgesamt sind in Bremen 20 Mitglieder, also genau dieHlfte der
aktuellen Gesamtzahl der Mitglieder desPlenums neu zu whlen.
Zusammen mit den 20 noch bis2018 gewhlten Mitgliedern des Plenums
und den inBremerhaven gewhlten Mitgliedern bilden sie dasPlenum der
neuen gemeinsamen Handelskammer.
Wahlordnung und Wahlverfahren
Das Verfahren zur Aufstellung der Kandidaten sieht vor,dass die
Unternehmerinnen und Unternehmer sich sel-ber bewerben oder
Kandidaten vorschlagen. Der Wahl -ausschuss fasst diese Bewerbungen
und Vorschlge zueinheitlichen Listen fr jede Wahlgruppe zusammen.Fr
jede Wahlgruppe soll es mindestens 50 Prozentmehr Bewerber geben
als in der Wahlgruppe zu whlensind. Jeder wahlberechtigte
Kammerzugehrige kannsomit eine echte Auswahl treffen und mit seiner
Stim -me Einfluss auf die Zusammensetzung des Plenumsnehmen.
Gewhlt wird getrennt nach Wirtschaftsbranchen inWahlgruppen.
Dadurch wird gewhrleistet, dass die Mit-glieder des Plenums die
Wirtschaftsstruktur der Stadtwiderspiegeln. Die Einteilung der
Wahlgruppen wirdebenso wie ihre Gewichtung bei der
Sitzverteilungregelmig berprft.
Termine und Fristen
Smtliche wahlberechtigte Kammerzugehrige sind An-fang 2015
angeschrieben worden, um sicherzugehen,dass sie der richtigen
Wahlgruppe zugeordnet sind. DieEintragung in die amtlichen
Whlerlisten, insbesonderedie Zuordnung zur richtigen Wahlgruppe,
kann in derZeit vom 18. Mai bis 5. Juni in der
Handelskammereingesehen werden.
Bewerbungen und Vorschlge fr Kandidatinnen undKandidaten mssen
in der Zeit vom 13. Juni bis 3. Julieingereicht werden. Die
Briefwahlunterlagen werdenrechtzeitig Anfang September verschickt.
In der Septem-berausgabe der Wirtschaft in Bremen werden die
Kan-didaten vorgestellt. Am 12. Oktober endet die Frist zurAbgabe
der Stimmzettel. An diesem Tag kann in derHandelskammer auch
persnlich gewhlt werden. n
InformationDie offizielle Wahlbekanntmachung mit den Terminen
zur Wahl und weiteren Hinweisen finden Sie auf den Seiten 54-55.
Aktuelle Infos zur Plenarwahl gibt es auch im Internet unter
www.handelskammer-bremen.de.
IM HERBST WIRD GEWHLTErgnzungswahlen 2015 zum Plenum der
Handelskammer Bremen
Foto
Fra
nk Pus
ch
06 HK-Report_16-21_MAI_2015.qxp_Layout 1 23.04.15 08:06 Seite
20
-
5.2015 Wirtschaft in Bremen | 21
Please send an e-mail to tcte travel spe f the corporao
te Club be urkish CorporaT
+49 6 | turkishairlines.com
tion.maore infor morom f.cy@th ccf the benefits may not be
applied end. Some o
enefits may differ according to the membersh
69 867 99 849
d in some countries.
y and the volume hip countr
W I D DLROWRUOYN E
ZAHLEN des MonatsMit 37,8 Tagen zeigten Berufsgruppen aus der
Lebensmittelherstellung 2014 die meisten Fehltageim Land Bremen.
Bei der Fischverarbeitung waren es 35,5Tage, bei Bus- und
Straenbahnfahrer 35,3 Tage. Besonderswenige Fehltage hatten die
Berufe in der Hochschullehreund -forschung mit lediglich 2,9
Fehltagen.
2014 haben 6.243 Handelsschiffe dieBremischen Hfen angelaufen.
Sie fuhren unter 61 verschie-denen Flaggen. Die grte Gruppe
bildeten die 708 deut-schen Schiffe mit einer Bruttoraumzahl (BRZ)
von knapp 10Millionen. Es folgten 703 Einheiten unter der Flagge
von An-tigua und Barbuda (BRZ: 8 Millionen). An dritter Stelle
folgteLiberia mit zusammen 656 Schiffen, die insgesamt eine Gr-e
von zusammen 28,3 Millionen BRZ besaen.
Quellen AOK, Statistisches Landesamt
06 HK-Report_16-21_MAI_2015.qxp_Layout 1 23.04.15 08:06 Seite
21
Please send an e-mail to tcte travel spef the corporao
te Club beurkish CorporaT
+49 6| turkishairlines.com
tion.maore infor morom f.cy@thccf the benefits may not be
applied end. Some o
enefits may differ according to the membersh
69 867 99 849
d in some countries. y and the volumehip countr
W I D DLROWRUOYN E
turkishairlines.com | +49 69 867 99 849
Turkish Corporate Club benefits may differ according to the
membership country and the volumeof the corporate travel spend.
Some of the benefits may not be applied in some countries. Please
send an e-mail to [email protected] for more information. W I D E N Y O U
R W O R L D
-
22 | Wirtschaft in Bremen 5.2015
STANDORTBREMEN
enn man der gegenwrtigenSchifffahrtsflaute etwas Gu-tes
abgewinnen will, dann
vielleicht dies: Sie lsst Andreas Vroommehr Zeit brig, als es
normalerweiseder Fall sein wrde. Und die brauchtder passionierte
Segler auch dringend.Denn der 47-jhrige Unternehmer hatseit
November 2014 einen Fulltime-Eh-renamtsjob: Er ist Prsident des
Landes-sportbundes Bremen, eine Aufgabe,die viel Zeit und Kraft
erfordert. Bis zu30 Stunden die Woche.
Ehrenamt braucht Professionalitt
Die Aufgabe ist extrem vielschichtigund anspruchsvoll, sagt
Vroom, aberich mache es gern. Denn Sport ist sei-ne Leidenschaft,
prgt sein Leben erist beispielsweise bungsleiter im Kin-derturnen,
hat frher Handball ge-spielt, fhrt heute Ski und Rad , und esist
der gesellschaftliche Bereich, woich meine am meisten gestalten und
er-reichen zu knnen. Vroom hat eine ambitionierte Agen-da. Er will
den organisierten Sport wie-der strker im gesellschaftlichen
Lebenverankern, seinen Stellenwert in der Po-litik erhhen, seine
Potenziale fr die
Wirtschaft sichtbar machen. Ein dreifa-cher Salto also, der auf
dem Trainings-plan steht. Vroom hofft, dass sein Enga-gement auch
ein Signal aussendet: Eh-renamt ist wichtig fr den
gesellschaft-
lichen Zusammenhalt und Ehrenamtbraucht Professionalitt.
Nebenbei, amBiertisch in der Kneipe quasi, lsst sichheute kaum noch
ein Verein fhren.Der LSB schon gar nicht. Der Verbandsteht in der
Vereinsstatistik mit weitemAbstand vorn: Mit rund 160.000
Mit-gliedern ist er die grte Personenverei-nigung im Bundesland
Bremen. Er ist der Dachverband fr rund 430Vereine und 50
Fachverbnde in derdenkbar grten Bandbreite. Denn dieSkala reicht
von professionell gefhr-ten, finanzstarken Grovereinen bis
zuKleinstvereinen, die mit sehr schmalenBudgets arbeiten. Vroom,
der auchnoch Vorsitzender des TuS Komet Ars -ten ist, sieht aber
die Heterogenitt derSportlandschaft in Gefahr, denn dieVereine
driften in zwei Richtungen: hierder hauptamtlich gefhrte und
eher
EIN LEISTUNGSSTARKER PARTNERDer neue Prsident des
Landesportbundes will den Stellenwert des organisierten Sports
erhhen,die Vereine strken und er sucht die Kooperation mit der
Wirtschaft. Andreas Vroom will Unterneh-men und Sportvereine
vernetzen. Von CHRISTINE BACKHAUS
teure Groverein, dort der Nischenver-ein, der eine ausgesuchte
vielleichtauch eher exklusive Sportart frnt. Die-se Entwicklung
kann sich aber als Bu-merang erweisen. Wenn Vereinssportfr Kinder
und Jugendliche elitr wird,hat die Gesellschaft ein Problem,
sagtVroom.
Grte Herausforderung:Ressourcenknappheit
In den knapper werdenden finanziellenRessourcen sieht der
Verbandschefdenn auch die grte Herausforderungfr die
Sportfunktionre. Der Vereins-sport muss sich zudem heftiger
Konkur-renz neuer Anbieter erwehren, seien esdie Fitness-Studios
oder die Volkshoch-schulen und andere mehr. Das wirdanstrengend,
wei Vroom. Und so
Andreas Vroom: von derBaumwolle zum SchiffAndreas Vrooms
beruflicher Weg begann in der Baumwollbrse er hatdort
Baumwollhndler gelernt , undheute sitzt er wieder dort: mit
derARGUS Schiffstreuhand GmbH undder amc Consulting, deren
Gesell-schafter und Geschftsfhrer er ist.Vroom hat nach seiner
Ausbildung als Gro- und Auenhandelskaufmannzunchst an der DAV
Betriebswirt-schaft studiert und anschlieend aufder Lrssen-Werft
als kaufmn nischerProjektentwickler gearbeitet. Zehn Jah-re lang
war er dann bei einem fhren-den Emissionshaus fr
Schiffsbeteili-gungen beschftigt davon sechs Jah-re als
Geschftsfhrer der Schiffstreu-hand. 2006 grndete er die ARGUS.Vroom
ist verheiratet und hat zweiShne.
Wenn Vereinssport fr Kinder und Jugendliche elitr wird, hat die
Gesellschaft ein Problem.
07_STANDORT_ Region 22-33_MAI_2015.qxp_Layout 1 23.04.15 08:07
Seite 22
-
Ein weiterer Anknpfungspunkt:Der Sportverein vor Ort bietet eine
Feri-enbetreuung fr Kinder an. Wir vermit-teln hier gern Kontakte,
sagt Vroom.Bremer Unternehmen empfiehlt er zu-dem, die Sportvereine
fr die Rekrutie-rung von Fachkrften zu nutzen. Jun-ge Menschen, die
Sport im Verein trei-ben, sind gesund, krftig, leistungsbe-reit,
wettkampforientiert, aktiv unddamit attraktive Azubis. Auch hier
willder LSB gerne helfen. Schlielich bietetder organisierte Sport
in Bremen einegute Plattform fr Werbung und Spon-soring, sei es ber
Bandenwerbung, Tri-kotsponsoring oder Anzeigen in Vereins -medien.
Es gebe verschiedenste Formenfr ein Engagement. 160.000 Mitglie-der
das ist doch ein Potenzial, sagtVroom. Wer hier die Flagge hisst,
be-kennt sich zu seiner gesellschaftlichenund sozialen
Verantwortung. Und zuseiner Verantwortung fr die Zukunft:Denn der
Sportverein ist unverzichtbar,damit Kinder zu starken,
selbstbewuss-ten, aktiven Persnlichkeiten reifen. n
5.2015 Wirtschaft in Bremen | 23
sinnt er auf Lsungen, um der Misere beispielsweise einer maroden
Infra-struktur zu entrinnen. Eine Storich-tung ist die Politik:
Vroom will fr einebessere Sportfrderung kmpfen. Eine zweite
Storichtung sind dieUnternehmen: Hier wirbt der LSB-Prsi-dent fr
neue Partnerschaften und Ko-operationen, die fr beide Seiten
einenGewinn darstellen. Der organisierteSport sorgt massiv fr
gesunde, aktiveMitarbeiter, sportliche Bewegung fr-dert die
Gesundheit und das Wohlbe-finden, lautet sein Pldoyer. Fast
nochwichtiger ist dieses Argument: Die Ver-eine sind ein soziales
Netzwerk, sie brin-gen Menschen zusammen, pflegen dieGemeinschaft.
Es ist auch eine Werte-Gemeinschaft, die hier geformt wird:Respekt,
Fairness, Toleranz, Disziplinwerden hochgehalten. Sport verbin-det,
sagt Vroom. Unternehmen, diesich fr die Gesundheit ihrer
Mitarbei-ter engagieren, kooperieren gern mitFitness-Studios. Warum
nicht mit einemVerein?
2. Bremer Herzolympiadefr FirmenteamsStiftung Bremer Herzen ldt
zumBetriebssportturnier am 19. Juni einDie Stiftung Bremer Herzen
veranstaltet zumzweiten Mal die Bremer Herzolympiade. Unter-nehmen
sind aufgerufen, ein sechskpfigesTeam zusammenzustellen, das am 19.
Juni imKampf um den Bremer Herzpokal an den Startgeht. Moderiert
wird die Veranstaltung vonChris tian Stoll, dem Stadionsprecher von
WerderBremen. Die Siegerehrung der drei erst-platzierten
Mannschaften findet am20. Juni anlsslich der 4. BremerHerztage im
Haus Schtting statt. Schauplatz der Herzolympiade istwieder
WerderSports in der bersee-stadt. Die sechskpfigen Firmenteams
tre-ten an acht Stationen gegeneinander an: VonLaufen ber
Geschicklichkeitsbungen und Tor-wandschieen ist fr jeden etwas
dabei. Im ver-gangenen Jahr waren mehr als 20 Teams dabei. Nur
gesunde und fitte Mitarbeiter sind lei-stungsfhig und motiviert,
sagt Professor Rai-ner Hambrecht, Vorsitzender der Stiftung Bre-mer
Herzen und Chefarzt fr Kardiologie am Kli-nikum Links der Weser.
Deshalb lohnt es sichfr die Unternehmen, in die Gesundheit
ihrerMitarbeiter zu investieren. Die Herzolympiadebiete Firmenteams
die Mglichkeit, in geselligerund entspannter Atmosphre gemeinsam
sport-lich aktiv zu sein. Das strkt natrlich auch denTeamgeist
unter den Kollegen. Und ganz neben-bei entde cken die Mitarbeiter
Spa am Sportund tun etwas fr ihre Herzgesundheit, das istunser
Ziel. n
www.bremer-herzen.de
Fotos LSB/Roland Scheitz, , Bettina ConradiIntegration durch
Sport
Eine der drngendsten Aufgaben zurzeit ist die Flchtlingsarbeit,
auch fr denLandessportbund. Der LSB hat neben Bildung, Jugend,
Leistungs-, Breiten- undGesundheitssport eine eigene
Integrationsabteilung, in der allein vier Mitarbei-ter ttig sind
und Angebote bzw. Manahmen entwickeln, beraten, qualifizie-ren und
vernetzen. In Sachen Integration und Inklusion leistet der gesamte
or-ganisierte Sport unheimlich viel, sagt LSB-Prsident Andreas
Vroom, und zwartagtglich, ohne groes ffentliches Tam-tam. Das
beginnt bei Angeboten frmuslimische Frauen und reicht ber die
Inklusion Behinderter bis zur Unterstt-zung von Flchtlingen, damit
sie sportlich aktiv werden knnen. Sport fhrt Menschen zusammen und
kann ethnische und kulturelle Gren-zen berwinden, sagt Vroom. Er
sei ideal dazu geeignet, Menschen zu integrie-ren. Aber hierzu
bedarf es einer verstrkten ffentlichen Frderung. Denn nurgesunde
Vereine knnen das leisten, was ntig ist. Vroom sieht auch hier
einAktionsfeld fr Unternehmen, um interkulturelles Engagement und
gesell-schaftliche Verantwortung zu signalisieren, beispielsweise
durch das Sponso-ring von Sportgerten, Mannschaftstrikots oder
Mitgliedsbeitrgen.
Unternehmen, die sich fr die Gesundheit ihrer Mitarbeiter
engagieren, kooperieren gern mit Fitness-Studios. Warum nicht mit
einem Verein?
07_STANDORT_ Region 22-33_MAI_2015.qxp_Layout 1 23.04.15 08:07
Seite 23
-
Foto DGzRS
der Gesellschaft: Die Rettung Schiff-brchiger ist auch in
modernen Zeiten ei-ne groe humanitre Herausforderung. Das Jubilum
wirft ein Schlaglichtauf einen der hrtesten Jobs, den Mn-ner und
Frauen seit rund 150 Jahrentagein, tagaus vor den deutschen Ks -ten
in Nord- und Ostsee leisten: Sie fah-ren raus, wenn andere
reinkommen freiwillig, selbstlos, mit nautischer undmedizinischer
Kompetenz, mit beispiel-haftem Mut, obs strmt oder schneit,ob
werktags oder feiertags, rund umdie Uhr. Ihr Projekt:
Schiffbrchigeaus Seenot retten, Menschen aus Ge-fahren befreien,
Verletzte und Krankeversorgen.
Eine BremerBrgerinitiative
Mehr Respekt, mehr Hochachtung,mehr Bewunderung wird
landesweitvom Alpenrand bis an die Waterkantwohl kaum einer anderen
Bremer Insti-tution zuteil. Jahr fr Jahr stechen dieSeenotretter fr
durchschnittlich 2.000
Einstze in die raue See. In ihrer Bilanzfr 2014 stehen 768
gerettete Men-schenleben seit Grndung 1865 sindes gar 81.000. Es
waren Bremer Brger, die einge-denk der schlimmen Schiffsunglckeim
19. Jahrhundert das Rettungswerkinitiiert haben. Es erscheint an
derZeit, endlich auch fr Deutschlands Ks -ten Rettungsstationen zu
errichten,heit es in einem aufrttelnden Appell.Deshalb ergeht
hiermit an alle Deut-sche der ernste Ruf, sich an diesemWerk der
Wohlthtigkeit nach Krftenzu betheiligen. Geschrieben haben diese
Zeilen derVegesacker NavigationsschullehrerAdolph Bermpohl und der
VegesackerAdvokat Carl Kuhlmay im November1860. Sie brachten damit
einen Steinins Rollen, der erst zur Grndung eini-ger regionaler
Rettungswerke und1865 schlielich, noch vor Beginn desDeutschen
Reiches, auf mageblichesBetreiben des Bremer Redakteurs Dr.Arwed
Emminghaus zur Grndung derDGzRS fhrte: einer unabhngigen, pri-
24 | Wirtschaft in Bremen 5.2015
STANDORTBREMEN
er Bundesprsident kommt. Joa-chim Gauck verleiht
einemdenkwrdigen Anlass prsidia-
len Glanz. Auf dem Marktplatz in Bre-men, Aug' in Aug' mit einem
Weltkul-turerbe, wird seine Lebensgefhrtin Da-niela Schadt am 29.
Mai ein neues,zehn Meter langes Rettungsboot derDeutschen
Gesellschaft zur RettungSchiffbrchiger taufen. Das Rettungs-werk
wird 150 Jahre alt und der Schirm-herr ist zur Stelle. Die einstige
Privat-wohlthtigkeitsgesellschaft ist heuteeine der moderns ten
Seenotrettungs-dienste der Welt, und beruht wie eh undje auf dem
Prinzip der Freiwilligkeit. Und zwar in doppelter Hinsicht: aufder
Freiwilligkeit der Seenotretter zumEinsatz rund um die Uhr und bei
jedemWetter sowie auf die Finanzierung aus-schlielich durch Spenden
und freiwilli-ge Beitrge aus allen Teilen der Bevl-kerung im ganzen
Land. Damit verwei-sen die ehrenamtlichen Vorsitzer derDGzRS
Gerhard Hader und seine bei-den Stellvertreter Michael Schroiff
undIngo Kramer auf die Besonderheit
EINE BEISPIELHAFTE HUMANITRE INSTITUTIONDie Deutsche
Gesellschaft zur Rettung Schiffbrchiger (DGzRS) wird 150 Jahre alt.
Sie ist eine der ltesten deutschen Brgerinitiativen und einer der
modernsten Seenotrettungsdienste derWelt. Zur Jubilumsfeier kommt
der Bundesprsident.
07_STANDORT_ Region 22-33_MAI_2015.qxp_Layout 1 23.04.15 08:07
Seite 24
-
5.2015 Wirtschaft in Bremen | 25
vat finanzierten, aber vor allem natio-nalen
Einheitsgesellschaft. Auf der Grndungsversammlung inKiel 1865 wurde
der Mitbegrnder desNorddeutschen Lloyds, Konsul Her-mann Henrich
Meier, zum ersten Vorsit-zer bestimmt. So kam der Sitz der
Ge-sellschaft nach Bremen. Meier blieb ander Spitze bis zum Jahr
1899. Ihm ge-lang es, den preuischen Knig Wil-helm I. als Protector
zu gewinnen Schirmherr ist bis heute der amtierendeBundesprsident.
In den ersten zweiDekaden ihres Bestehens hatte dieDGzRS ihr Bureau
im Haus Schtting,denn die Handelskammer war einer derwichtigsten
Befrworter. Heute befindet sich die Zentrale derSeenotretter am
Weserufer in der Bre-mer Innenstadt mit einer Werfthalle,der
Seenotleitung Bremen (MRCC =Maritime Rescue Coordination Centre)und
der Seenotkstenfunkstelle Bre-men Rescue Radio. Die
Seenotleitungist rund um die Uhr mit erfahrenenNautikern und
Funkern besetzt. Sie istzum einen die Betriebsfhrungszentra-le fr
die 60 eigenen Rettungseinhei-ten der Seenotretter und zugleich
dienational zustndige Koordinierungs-stelle fr alle Manahmen des
mariti-men Such- und Rettungsdienstes in dendeutschen Gebieten von
Nord- und Ost-see, fr den die DGzRS zustndig ist.
N
Johann Osmers GmbH & Co. KGAuf der Hhe 4 I 28357 BremenTel.
(0421) 871 66 - 0Fax (0421) 871 66 - 27www.johann-osmers.de
NEUE ADRESSE AB JUNI 2009
Anlagen- und GebudetechnikPlanung I Ausfhrung I Service
Die Grndungsidee in der Kombina-tion von Brgersinn und Brgermut
symbolisiert in dem roten Hansekreuz strahlt heute genauso hell wie
vor 150Jahren. Die DGzRS beansprucht zur Er-fllung ihrer
vielfltigen Aufgaben kei-nerlei staatliche Zuschsse, sagt
Vor-sitzer Harder. Seine Crew besteht aus180 fest angestellten und
800 freiwilli-gen Seenotrettern. Wir sind keine Hel-den, wir sind
Profis, sagen sie. Ohne ih-re freiwillige Bereitschaft zu
denmanchmal lebensgefhrlichen Einst-zen wre die Arbeit der DGzRS
auchheute nicht denkbar. Im Jahr 2014 wur-den knapp 21 Millionen
Euro (Samm-lungserlse) gespendet; weitere Ein-nahmen wurden aus
Nachlssen, Stif-tungs- und Kapitalertrgen erzielt. Vonjedem Euro
gehen mehr als 84 Cent di-rekt in den Rettungsdienst.
Neue Maxi-Sammelschiffchen
Berhmtes Sinnbild fr die Unabhn-gigkeit der Seenotretter sind
vor allemdie 32 Zentimeter langen wei-rotenSammelschiffchen. Diese
kleinsteBootsklasse der DGzRS wird aus An-lass des Jubilums um ein
neues Typ-schiff, eine 2,4-Meter-Klasse, ergnzt.Die Fassmer-Werft
in Berne an der Un-terweser fertigt fnf solcher
Maxi-Sam-melschiffchen. Gemeinsam mit denbundesweit stationierten
15.000 Sam-melschiffchen werden die Neubautenan unterschiedlichen
Einsatzstellen fr
die Seenotretter werben vor allem beiAusstellungen und
Veranstaltungen imBinnenland.
Vom Ruderboot zum Seenotkreuzer
Bereits 25 Jahre nach ihrer Grndungverfgte die DGzRS ber rund 90
Ret-tungsstationen an der Nord- und Ost-seekste. Anfnglich ging es
noch in of-fenen Ruderrettungsbooten hinaus aufSee. Pferdegespanne
hatten sie zumStrand gezogen. Auf See trieben dieMnner die Boote
mit der eigenen Mus-kelkraft und der Hilfe des Windes vor-an. Die
Einstze fr die Schiffbrchigenwaren so beschwerlich wie
gefhrlich.Gefhrlich sind sie immer noch, moder-ne Technik aber hat
die Muskelkraft ab-gelst. Die Rettungsflotte besteht heuteaus 20
Seenotkreuzern und 40 Seenot-rettungsbooten. Sie wurde ber die
Jah-re bestndig modernisiert, um einenhohen technischen Stand zu
halten.Jetzt, im Jubilumsjahr, wird nebendem zehn Meter langen
Seenotret-tungsboot in Bremen auch ein neuer,28 Meter langer
Seenotkreuzer in Bre-merhaven getauft. Ein leistungsstarker,stets
fr den extremen Notfall gerste-ter Rettungsdienst kostet viel
Geld.Deshalb ist die DGzRS heute wie vor150 Jahren mehr denn je auf
Spenden,Frderung, Engagement angewiesen.(cb) n
Der Hamburger Seefotograf Peter Neumann wrdigt mit
demgroformatigen Bildband Respektanderthalb Jahrhunderte
Rettungs-arbeit. Fr jedes verkaufte Exem-plar spendet der Verlag
drei Euro an die DGzRS. Respekt ist erhltlich im
Seenotretter-Shop(www.seenotretter-shop.de).
www.seenotretter.de/wie-sie-uns-helfen,www.150-Jahre-seenotretter.de
07_STANDORT_ Region 22-33_MAI_2015.qxp_Layout 1 23.04.15 08:07
Seite 25
-
26 | Wirtschaft in Bremen 5.2015
STANDORTBREMEN
Commerzbank Bremen:auf WachstumskursDie Commerzbank hat im
vergangenenJahr in Bremen Marktanteile gewon-nen. Wir haben in
Bremen netto knapp2000 neue Kunden gewonnen und be-treuen jetzt
79.000 Privat- und Ge-schftskunden, sagte Manfred Nix, ver
-antwortlich fr das Privatkundenge-schft. Bei Baufinanzierungen gab
es2014 ein Plus von 52,5 Prozent im Neu-geschft: Damit haben wir
Wohnei-gentum im Wert von mehr als 90 Mil-lionen Euro im Raum
Bremen finan-ziert. Insgesamt stieg das Anlagevolu-men bei der
Commerzbank Bremen um13 Prozent auf 140 Millionen Euro. Das Haus
betreut in der Region in-zwischen 1.050 Familienverbnde imSegment
Wealth Management. Das Vo-lumen in der Vermgensverwaltungstieg in
der Region um knapp 18 Pro-zent auf mehr als 270 Millionen
Euro.Auch das Firmenkundengeschft ver-lief den Angaben zufolge gut.
Das Kre-ditvolumen wuchs 2014 um 6 Prozent,die Zahl der
Firmenkunden um 155.Wir geben mittelstndischen Kundenmehr Kredit
als jede andere deutscheGrobank. Wir werden ein neues
On-line-Portal, mobile Apps und neue Tech-nik fr unsere Berater
implementieren,so Stefan Burghardt, Vorsitzender derGeschftsleitung
Mittelstandsbank. n
Frosta: glserne Fassadeund wachsender Umsatz Der
Tiefkhlkosthersteller Frosta hat2014 seinen Umsatz erneut
gesteigert.Er wuchs um fnf Prozent auf 408 Mil-lionen Euro, wie das
Unternehmen inBremerhaven mitteilte. Das Konzerner-gebnis
verbesserte sich von zwlf Mil-lionen Euro (2013) auf 17,3
MillionenEuro. Erfolgreich war vor allem die Ei-genmarke Frosta mit
einem Umsatz-plus von 15 Prozent. Die positive Ent-
wicklung wurde im starken Mae durchdie neuen Fischprodukte wie
Schlem-merfilets und Fischstbchen getragen.Zudem zahlte sich elf
Jahre nach derEinfhrung des Reinheitsgebotes dasEngagement fr eine
transparente Her-kunftskennzeichnung aller Zutatenaus, so das
Unternehmen. Im Frhjahr 2014 hat Frosta wiederFischstbchen in das
Sortiment aufge-nommen und knpfte an den Markter-folg an, der Ende
2013 mit der Wieder-einfhrung der Schlemmerfilets erzieltwurde. Mit
ihrem Interesse an denneuen Produkten honorierten die Ver-braucher
offensichtlich das Verspre-chen der Marke Frosta, keinerlei
Zusatz-stoffe oder Aromen zu verwenden undalle Zutaten mit
Herkunftsnachweis zudeklarieren, teilte das Unternehmenmit. Laut
einer aktuellen TNS Studie imAuftrag des Unternehmens mchten72
Prozent der Verbraucher auch beiProdukten mit vielen Einzelzutaten
wis-sen, woher diese stammen. Die Transparenz wird nun auch aufdie
Produktion ausgeweitet: Die Fisch-halle in Bremerhaven hat eine
glserneFassade erhalten, so dass jeder die Pro-duktion von
Fischstbchen verfolgenkann. n
OHB: wieder Bestwerteim Raumfahrtgeschft Der Raumfahrtkonzern
OHB hat im Ge-schftsjahr 2014 wieder Bestwerte er-zielt. Der Umsatz
erhhte sich auf728,1 Millionen Euro (Vorjahr: 680,1Millionen). Die
Gesamtleistung desKonzerns stieg um 72,9 Millionen Euroauf
insgesamt 773,0 Millionen Euro.Der Jahresberschuss kletterte
auf29,2 Millionen Euro (Vorjahr: 20 Millio-
nen Euro). Den Aktionren soll wie zu-vor wieder eine Dividende
von 37 Centpro Aktie gezahlt werden. Das Aktien-kapital ist zu
knapp 70 Prozent in Fami-lienbesitz. OHB verfolgt eine Strategie
des kon-tinuierlichen und kontrollierten Wachs-tums, 2014 stand im
Zeichen der (Re-)Fokussierung und Konzentration
derRaumfahrtaktivitten. Zwei wesentli-che Schritte waren dabei die
Entkonso-
lidierung der Luftfahrtaktivitten derAerotech Peissenberg (ATP)
nachdemdie OHB AG an der Kapitalerhhungim Mai 2014 nicht
teilgenommen hatteund in eine Minderheitsposition ge-rckt war sowie
die Fusion der beidenkonzerneigenen deutschen Raumfahrt-unternehmen
OHB System in Bremenund Kayser-Threde in Mnchen. DerAuftragsbestand
liegt bei 2,1 Milliar-den Euro. Fr 2015 peilt OHB weiteresWachstum
an und erwartet eine Ge-samtleistung von mehr als 800 Millio-nen
Euro. Ende Mrz wurden zwei weitere Ga-lileo-Satelliten (im Bild)
Nummer 3und 4 fr das zuknftige europischeNaviga tionssystem ins All
gebracht. Esfolgen noch 18 weitere Satelliten, frdie ebenfalls OHB
der verantwortlicheindustrielle Hauptauftragnehmer ist.Der fnfte
Galileo-Satellit hat bereitsalle Funktions-, Performance- und
Um-welttests bestanden. Auch Nummersechs hat alle Funktions- und
Perfor-mancetests bestanden und wird in dennchsten Wochen die
Umwelttests ab-
BILANZEN
07_STANDORT_ Region 22-33_MAI_2015.qxp_Layout 1 23.04.15 08:07
Seite 26
-
5.2015 Wirtschaft in Bremen | 27
Fotos Frosta, ESA, Eurogate
Sportveranstaltungen mit 150 Vorstel-lungen, dazu 64 Messen und
Kongres-se fhrten zu einem Gesamtumsatz von15 Millionen Euro (2012:
13,3 Millio-nen.) Damit sei ein ausgeglichenesoperatives Ergebnis
erzielt worden, sodas Wirtschaftsressort. Darber hinauswrden aus
den Veranstaltungen aufder Brgerweide 75 Millionen Euro inBremen
erwirtschaftet. Der Messe seies gelungen, mit frischen Ideen,
guterAkquise und dem bestndigen Ausbaubewhrter Veranstaltungen
immer wie-der neue Akzente zu setzen. Wir veran-stalten
mittlerweile 27 eigene Messenund Kongresse, so Messe- und VB-Chef
Hans Peter Schneider. n
Spediteure: Gesetzlicher Mindestlohn sorgt fr rgerIm Groen und
Ganzen sind die Bremer Spediteu-re mit dem Verlauf des Jahres 2014
zufrieden, allenvoran die Seehafenspeditionen: Auch das Jahr2015
sei gut angelaufen, sagte Simon Reimer, derVorsitzende des Vereins
Bremer Spediteure e. V.. Esgebe weniger ein Mengen- denn ein
Margenpro-blem. Skeptisch blicken die Logistiker jedoch nachAsien:
Die Weltkonjunkturlokomotive China wirdin den nchsten Monaten noch
mehr an Zugkrafteinben als schon im vergangenen Jahr. Dies ste-he
kontrr zur Kapazittsentwicklung auf denSchiffsmrkten: Wenn
tendenziell wieder mehr Pro-duktion nach Europa verlagert werde,
passten danoch die Grocontainerschiffe? rgerliche Probleme bereitet
den Spediteurender gesetzliche Mindestlohn, nicht wegen der H-he,
sondern wegen der erheblichen rechtlichen Un-sicherheit infolge der
Auftraggeberhaftung und ei-nes irren Dokumentationsaufwandes. Die
Liefer-ketten seien oft grenzberschreitend, viele Spedi-teure
beauftragten andere Unternehmen mit demTransport. Ob tatschlich und
berall der Mindest-lohn gezahlt werde, knne der Spediteur
nichtberprfen. Die Auftraggeberhaftung gehrt ab-geschafft, so
Reimer. Jedes Unternehmen soll frsein Handeln selbst verantwortlich
sein. Die Auf-traggeber drfen nicht in Geiselhaft genommenwerden.
Dem Auftraggeber drohten Bugeldver-fahren bis zu 500.000 Euro. Um
sich davor zuschtzen, verlangten die Spediteure von den
nach-folgenden Unternehmen die Abgabe von
Verpflich-tungserklrungen. Daraus entstehe ein ketten-briefhnliches
System. n
solvieren. Bei OHB in Bremen wird der-zeit an insgesamt sieben
Produktionsin-seln parallel an der Fertigung der
Gali-leo-FOC-Satelliten gearbeitet. 2020 sol-len alle 22 Stck oben
sein. n
Messe Bremen: gut im GeschftMesse Bremen & VB-Arena haben
Bi-lanz gezogen: 2014 besuchten rund962.000 Besucher 116
Veranstaltun-gen in den sieben Hallen auf der Br-gerweide. Im
Referenzjahr 2012 warenes 110 Veranstaltungen und 882.000Besucher.
52 Konzerte, Shows und
Eurogate: Rekordwert in der FirmengeschichteDie Schiffe werden
immer grer, derWettbewerb immer hrter, die Reede-rei-Allianzen
immer globaler: Der Euro-gate-Konzern sieht sich fr diese
Markt-bedingungen gut gerstet. Die Zahlenfr 2014 knnen sich sehen
lassen: DasUnternehmen steigerte sein Betriebser-gebnis (EBIT) um
10,2 Prozent auf 76,5Millionen Euro (2013: 69,4 MillionenEuro). Der
Container umschlag erreich-te den hchsten Wert der Firmen
-geschichte und kletterte um 4,2 Pro-zent auf 14,8 Millionen
Standardcon-tainer (TEU). Die Umsatz erlse wuch-
sen um 5,3 Prozent auf 566 MillionenEuro (2013: 537,5 Millionen
Euro). Dies sei das Ergebnis einer voraus-schauenden
Unternehmensstrategie,die bei Grndung des Unternehmens1999
konzipiert worden sei. Eurogatebetreibt elf Standorte in Europa
undkann so Risiken streuen: 1999 wurdendie Grundlagen geschaffen,
um denheutigen Herausforderungen, die inder fortschreitenden
Schiffsgrenent-wicklung, der Konsoli dierung der Ree-dereien in
Allianzen und des verstrk-ten Wettbewerbs durch berkapazit-
ten in der Nordrange liegen, begegnenzu knnen. Der Konzern sei
betrieblich und fi-nanziell solide aufgestellt, um auchnotwendige
Vorlaufzeiten fr neue Ter-minalanlagen wie beispielsweise
inWilhelmshaven abfedern zu knnen.2014 waren die Ergebnisse des
JadeWe-serPorts noch vllig unbefriedigend,doch die Auftragsbcher
fllen sich.Wilhelmshaven wird sehr schnell flie-gen, lautet die
optimistische Prognoseangesichts des Trends zu Schiffsgrenvon
18.000 bis 21.000 TEU. n
18.000 TEU im Doppelpack: die Maren Maersk und die
MajesticMaersk in Bremerhaven
07_STANDORT_ Region 22-33_MAI_2015.qxp_Layout 1 23.04.15 08:07
Seite 27
-
ArcelorMittal investiertin Bremer Standort Der Standort
Deutschland bleibt frden weltgrten Stahlhersteller Arcelor-Mittal,
der 60 Produktionssttten welt- weit betreibt, von hoher
Bedeutung.Mit mehr als sieben Millionen Tonnenstammen etwa 20
Prozent der europi-schen Rohstahlproduktion des Kon-zerns aus den
vier deutschen WerkenBremen, Duisburg, Eisenhttenstadtund Hamburg.
Nach Investitionen von630 Millionen Euro in den vergange-nen fnf
Jahren investiert der Konzerneigenen Angaben zufolge in diesemJahr
rund 88 Millionen Euro. Fr rundzehn Millionen Euro werden in
Bremendie beiden Strnge im Stahlwerk umge-baut. Dort werden neue,
moderne Ko-killen eingesetzt ein System, das dieLeistung und
Qualitt der Strangguss-anlage erhht, teilte der Konzern mit. Erst
2014 hatte Vorstandschef Diet-mar Ringel einem Bericht des
Weser-Kuriers zufolge den grten Einzelauf-trag in der
Unternehmensgeschichtevermeldet. Danach liefert das BremerWerk in
den nchsten zwei Jahren mehrals 300.000 Tonnen Rhrenstahl frden Bau
einer gut 1.800 Kilometer lan-gen Gasleitung von Aserbaidschandurch
die Trkei bis zur europischenGrenze eines der grten
Pipeline-Pro-jekte weltweit. Neben dem Rhrenstahl
Bausparkasse damit, dass auch knftigviele Wohnungen gebaut
werden ms-sen, um im Ballungsraum Bremen dieEngpsse abzuarbeiten.
n
Deutscher Diversity-Tag im JuniAm 9. Juni 2015 veranstaltet der
Ver-ein Charta der Vielfalt den 3. Deut-schen Diversity-Tag, eine
bundesweiteAktion, an der Unternehmen und Insti-tutionen den Umgang
mit Vielfalt inden Fokus rcken. Die Hochschule Bre-men und das
Mercedes-Benz Kunden-center Bremen gestalten diesen Tagmit einem
bunten Programm im ffent-lichen Raum am Nachmittag und mitder
traditionellen Diversity-Tafel amAbend. Der 9. Juni ist auch der
Bewer-bungsstart fr den Bremer DiversityPreis Der Bunte Schlssel -
Vielfalt ge-stalten! 2015. nwww.diversity-preis-bremen.de
Groe Resonanz auf Inspiration StoreWie gestaltet sich in Zukunft
das Ein-kaufen? Das wollten die Metro Group,eBay und PayPal in
ihrem dreimonati-gen Omnichannel-Pilotprojekt The In-spiration
Store im Weserpark Bremenerproben. Hndler und Konsumentensollten in
dem experimentellen Formatdas vernetzte Einkaufen ausprobierenund
erleben. Das Fazit ist positiv. DasProjekt habe besttigt, dass
Omnichan-nel fr die meisten Kunden lngst ge-lebte Realitt sei, hie
es in einer Mit-teilung. Der Kunde setzt die konse-quente
Vernetzung aller Kanle voraus.Diese Erwartung muss der Handel
derZukunft erfllen. Mehr als 45.000 Be-sucher tes teten Einkaufen
ber alleKanle hinweg online, offline undmobil. n
fr Windkraftanlagen und Leitungenstellten die Bremer auch
Konstruktions-stahl her. Wichtigster Abnehmer sei
dieAutomobilindustrie mit dem grtenEinzelkunden VW.
nhttp://deutschland.arcelormittal.com
BWK-Gelnde jetzt voll erschlossenMit der symbolischen Freigabe
der His -torischen Achse ist jetzt die Erschlie-ung des BWK-Gelndes
in Bremen-Nord abgeschlossen worden. Auf dem32,2 Hektar groen
Gelnde habenzwlf Unternehmen mit rund 200 bis220 Arbeitspltzen
ihren Standort. 8,2Hektar stehen noch zur Verfgung. n
Dynamische Entwicklungim WohnungsbauDas seit 2010 anhaltende
Wachstumdes Wohnungsbaus in Bremen hat sichim vergangenen Jahr
fortgesetzt. 2014wurde der Bau von 1.846 Wohnungengenehmigt, knapp
9 Prozent mehr alsim Vorjahr. Bundesweit betrug das Plusnur 5
Prozent. Auf dieser Basis rechnetdie LBS mit 1.900 neuen
Wohnungen,die im laufenden Jahr auf den Marktkommen, 2014 waren es
lediglich1.600. Wegen wachsender Haushalts-zahlen, hherer
Lebenserwartung undeinem hohen Ersatzbedarf nicht mehrzeitgemer
Wohnungen rechnet die
28 | Wirtschaft in Bremen 5.2015
STANDORTBREMEN
07_STANDORT_ Region 22-33_MAI_2015.qxp_Layout 1 23.04.15 08:07
Seite 28
-
5.2015 Wirtschaft in Bremen | 29
Fotos J. Mller AG, ArcelorMittal
und Bahn verdoppelt. Der Ausbau er-ffnet uns im Zukunftssegment
Contai-nerlogistik eine willkommene Wachs-tumsperspektive, sagte
Jan Mller,Vorstandschef der J. Mller AG aus Bra-ke, die Bauherr
ist. Das Projekt wird mitffentlichen Mitteln vom
Bundesver-kehrsministerium bezuschusst, da esden kombinierten
Verkehr frdert.Bund und private Wirtschaft investie-ren 5,6,
Millionen Euro. Der Hansakai ist spezialisiert aufden Umschlag
containerisierter Warenim kombinierten Verkehr. Als
Gro-stadt-nahes, trimodales Terminal mitlangjhriger Erfahrung in
der Kaffee-,Container- und Schttgutlogistik hat esgute
Voraussetzungen, um die steigen-den Transportmengen im
KV-Verkehraufzunehmen, teilte die J. Mller AGmit. Mit Erweiterung
und Ausbau derTerminalanlage knne der Umschlag
von 25.000 TEU auf 56.000 TEU stei-gen. Betreiber des Terminals
ist dieHansakai Umschlagbetriebe GmbH &Co. KG, die seit 2014
zur J. Mller -Unternehmensgruppe gehrt. Sie ver-zeichnete 2014 den
hchsten Seever-kehrsumschlag in der Geschichte desBraker Hafens.
n
en wir eit bietweltWunden er KNhe unser
. elt zu HauseW, in der eltzwureremen vn BrI
aulik persnlich,dryamm der Hrogre P das komplett
ets in dlassungen sind wir stiederen 390 Nit unser M
nur
ch,
der
.
0800 77 12345e viceraulik Sdry24h H
om/shopx.chansa-ehop -SnlineO
om/appx.chansa-eeg zu uns Whr I
t und das rund um die Uhrnertffernruf eneinen A
ets ne sind stvictseroroffor-Saulikdryeuge des Hztzfahre 280
Einsa. Unserlssigerschnell und zuv
aulik persnlich,dryamm der Hrogre Pen wir das kompletteit
bietweltWunden. er KNhe unser
J. Mller AG bautHansakai umDie trimodale Umschlaganlage
amHansakai im Bremer Holz- und Fabri-kenhafen wird ausgebaut. Damit
wer-den die Transportmglichkeiten wegvon der Strae, rauf auf
Binnenschiff
07_STANDORT_ Region 22-33_MAI_2015.qxp_Layout 1 23.04.15 08:07
Seite 29
-
Foto Fotoetage Bremen, Random House
30 | Wirtschaft in Bremen 5.2015
STANDORTBREMEN
ganzen Nordwesten laden ein zu einerlebendigen
Auseinandersetzung mitMusik von der Renaissance bis zur Ge-genwart.
Tradition hat der Erffnungsabend:Eine groe Nachtmusik. Hier
zeigtsich Bremen mit dem stimmungsvoll il-luminierten Marktplatz
wieder von sei-ner klangvollsten Seite: 27 Konzerte in3
Zeitschienen an 9 Spielsttten mitKnstlern wie Geigerin Patricia
Kopat-chinskaja, Teodor Currentzis und seingefeiertes Orchester
MusicAeterna,dem Kammerchor des Palau de la M-sica Catalana, der
Accademia Bizanti-na und Ottavio Dantone, dem CellistenLeonard
Elschenbroich, Bandoneon-So-list Per Arne Glorvigen oder dem
Trond-heim Jazz Orchestra mit SaxophonistMarius Neset. Ein weiteres
Highlight istMozarts Singspiel Die Entfhrung ausdem Serail, eine
Koproduktion mitdem Festival dAix-en-Provence. Das
Arp-Schnitger-Festival rcktvom 30. August bis 6. September mitneuen
Akzenten das einmalige Orgel-paradies rund um Bremen in den Fo-kus
mit Konzerten in Langwarden,Worpswede, Wiefelstede,
Groningen,Cappel und Ganderkesee. Jazz, Welt-musik und
experimentelle Klnge ste-
as 26. Bremer Musikfest machtwieder groe Lust auf Musik:Vom 29.
August bis zum 19.
September gibt es drei Wochen langMeisterwerke unterschiedlicher
Genresaus rund fnf Jahrhunderten zu hren.Junge, freche Programme,
die in keineSchublade passen, sind ebenso dabeiwie eine Reihe von
Weltstars: der Pia-nist Sir Andrs Schiff, die Geigerin Ja-nine
Jansen, Bestseller-Autorin Donna
Leon (im Bild), der Schauspieler TobiasMoretti, die Cellistin
Sol Gabetta oderdie Pianis tin Maria Joao Pires und an-dere mehr.
Das Festival hat renommierte Alt-meister wie hochtalentierte
Jungstarseingeladen, die individuelle Ausdrucks-kraft von Musik in
bewegenden Live-Darbietungen erlebbar zu machen,teilten die
Veranstalter mit. Mehr als35 Veranstaltungen in Bremen und im
Theaterfrhlingmit AzubisVon Auszubildenden fr Auszubilden-de!
Das war auch in diesem Jahr dasMotto fr das Festiva Bremer
Frh-ling, das vom 14. bis 19. April am Thea-ter Bremen stattfand.
Aufgrund der po-sitiven Resonanz im vergangenen Jahrhaben Kultur,
Wirtschaft, Schulen undPolitik ihre Zusammenarbeit mit
neuenAngeboten fortgesetzt. Die Azubiskonnten vielfltige Einblicke
in dasTheater erleben und zehn Stcke fr je-weils 5 Euro besuchen.
Musiktheater,Schauspiel, Tanz und Performance je-des Genre war
vertreten. Neben denTheatervorstellungen wurden kosten-freie
Rallyes und Fhrungen angebo-ten, die zeigten, dass Theater nicht
nurauf der Bhne stattfindet. n
26. MUSIKFEST BREMENViele Weltstars kommen an die Weser Festival
startet am29. August mit der Groen Nachtmusik rund um den
Marktplatz
hen gebndelt im BLG-Forum bersee-stadt auf dem Programm. Die
ReiheMusikfest Surprise bietet erneut inno-vative Programme und
musikalischeBrckenschlge der besonderen Art.Daneben prsentiert sich
das Musik-fest mit weiteren Gastspielen im ge-samten Nordwesten.
n
www.musikfest-bremen.de
zu frdern praktisch, kompakt und a
. Es s
zusammen.
W
R
Dr. Dorina Bhm Gesch
15:46
07_STANDORT_ Region 22-33_MAI_2015.qxp_Layout 1 23.04.15 08:07
Seite 30
-
Rckenprvention: Nur was fr die Groen?Viele Unternehmerinnen und
Unternehmer von kleinen und mittleren Betrieben sind der Mei-nung:
Nur groe Unternehmen knnen sich Ma-nahmen zur Rckenprvention
leisten. Doch sie irren sich. Rckenprvention muss weder teuer noch
aufwendig sein. Nachhaltige Erfolge lassen sich schon mit
Bordmitteln erzielen. Wie das geht, zeigt die Prventionskampagne
Denk an mich. Dein Rcken. Hier erhalten insbesondere kleine und
mittlere Betriebe konkrete Hilfestellung und nden alle
erforderlichen Informationen und Materia