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WirtschaftIN BREMEN
4/2015
RWI-StudieWie innovativ ist Bremen? Wie innovativ kann Bremen
werden?
Bremen-TourismusNeues Dreigestirn:Universum, Alex, botanika
MS OscarDas weltgrte Containerschiff in Wilhelmshaven
Jubilum100 Jahre Munte
BndnisGroe Allianz fr Aus- undWeiterbildung
Internationaler DialogChina, Polen, Luxemburg
Bremenwhlt
MAGAZIN DER HANDELSKAMMER
www.handelskammer-bremen.de
Brgerschaftswahl 2015
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Ein Meisterwerk kann berall stehen. Es ist sowohl unabhngig als
auch anpassungsfhig.
Jumpei Sudzuki, Architekturstudent, Tokyo Tech
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A m 10. Mai haben Sie die Wahl, wohin es mitBremen geht. Unser
Bundesland ist in vielemweit vorn: Es hat die bundesweit hchste
Ex-portquote, einen starken Mittelstand, heraus -ragende Industrie,
Exzellenz in Forschung undWissenschaft und hohe Lebensqualitt. In
wichtigen Fel-dern aber ist das Land abgeschlagen: Seine
ffentlichenHaushalte sind massiv berschuldet, die
Arbeitslosigkeitist hoch und Bildung mehr als andernorts von der
sozialenHerkunft abhngig. Die neue Landesregierung muss
dieseSchwachstellen dringend in den Griff bekommen.
Die neue Legislaturperiode ist schon deshalb politisch
besonderswichtig, weil sie unmittelbar auf die fr Bremen wichtige
Neuordnung derBund-Lnder-Finanzbeziehungen zuluft. Das bedeutet
insbesondere, dassdie Vorgaben der Schuldenbremse erfllt werden
mssen. Es gibt nur zweiWege, auf denen das gelingen kann: Die
Landesregierung muss die ffent -lichen Haushalte dauerhaft
konsolidieren und zugleich auf wirtschaft -liches Wachstum
setzen.
Bremen als innovativer, beweglicher und handlungsfhiger
Standort, dassollte auf den Punkt gebracht das Leitbild der neuen
Landesregierung sein.Wesentliche Aspekte aus Sicht der Wirtschaft
haben wir gemeinsam mit derIHK Bremerhaven in unserem Papier zur
Brgerschaftswahl vorgestellt: UnserBundesland muss fr private
Investitionen attraktiver werden und eine Per-spektive fr Bildung
entwickeln. Es muss eine Willkommenskultur fr Men-schen aus anderen
Lndern entwickeln und die Chancen nutzen, die sichdurch
Zuwanderung, Bremens internationale Verflechtungen und seine
her-vorragende Lage an einer Schnittstelle weltweiter Warenstrme
bieten.
Der neuen Landesregierung muss es gelingen, die Ziele eines
intelligentenSanierungsweges mit einer konsequenten
Wachstumspolitik zu verbinden.Sie als Unternehmerinnen und
Unternehmer knnen mit Ihrer Stimme denKurs mitbestimmen! Ich rufe
Sie daher auf: Whlen Sie mit fr Bremen!
Christoph Weiss (Prses)
4.2015 Wirtschaft in Bremen | 3
KAMMERSTANDPUNKT
Whlen Sie fr Bremen!
02_STANDPUNKT_3_ april_2015.qxp_Layout 1 23.03.15 08:10 Seite
1
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RUBRIKEN
KammerstandpunktPrses Christoph Weiss:Whlen Sie fr Bremen!
Bremen kompaktLand & Leute, Preise & RankingsKurz &
bndigStadt & Campus
InfothekVeranstaltungen der Handelskammer Firmenjubilen
BrsenExistenzgrndungen, KooperationenRecycling
Zahlen des MonatsWirtschaftstermineImpressumAnzeigenregister
4 | Wirtschaft in Bremen 4.2015
INHALT
WirtschaftIN BREMEN
4/2015
RWI-StudieWie innovativ ist Bremen? Wie innovativ kann Bremen
werden?
Bremen-TourismusNeues Dreigestirn:Universum, Alex, botanika
MS OscarDas weltgrte Containerschiff in Wilhelmshaven
Jubilum100 Jahre Munte
BndnisGroe Allianz fr Aus- undWeiterbildung
Internationaler DialogChina, Polen, Luxemburg
Bremenwhlt
MAGAZIN DER HANDELSKAMMER
www.handelskammer-bremen.de
Brgerschaftswahl 2015
Beilagenhinweis Diese Ausgabe der Wirtschaft in Bremen enthlt
eine Beilage der Firma Wortmann AG, Hllhorst.
Das sind unsere Titelthemen.
TITELGESCHICHTEBrgerschaftswahl 2015 Bremen whltFr welche
Politik stehen die Spitzenkandidatinnen und derSpitzenkandidat?
Wofr kmpfen Jens Bhrnsen, ElisabethMotschmann, Karoline Linnert,
Lencke Steiner und KristinaVogt? Wirtschaft in Bremen hat die
Spitzenkandidatenvon SPD, CDU, Grne, FDP und Die Linke nach ihren
Positionen befragt.
KAMMERREPORTHandelskammer Aus dem Plenum vom 16. MrzGsteabend
Bndnis fr attraktiven EinzelhandelsstandortSportgala Handelskammer
ehrt Betriebssportler
STANDORTBREMENRWI-Studie Wie innovativ ist Bremen? Wie innovativ
kannBremen werden?Munte-Jubilum 100 Jahre eine FamilieInfrastruktur
Autobahnzubringer Hemelingen wird saniertBilanzen Bremische Hfen,
Bremens Gstezahlen, bremische Industrie, Sparkasse Bremen, Deutsche
Bank Bremen-Tourismus Neues Dreigestirn
METROPOLREGIONLebensmittelforum Online-Handel fr
Food-ProdukteNachrichten Offshorepark alpha
ventus,Theaterlandschaft Nordwest
3
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48525254
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Brgerschaftswahl 2015Seite 10Bremen whltFoto Jrg Sarbach
56 Der Gigant Wie gro ist gro? Das grte Containerschiff der
Welt, die MS Oscar, legte auf ihrer Jungfernfahrt in Bremerhaven
und in Wilhelmshaven an. Knftig wird der MSC-Frachter in beiden
Hfen regelmig Container lschen. 19.224 Boxen passen auf dasSchiff
Weltrekord. Foto Frank Pusch
03_INHALT_4-5_april_2015.qxp_Layout 1 23.03.15 08:11 Seite 1
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4.2015Wirtschaft in Bremen | 5
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ZUKUNFTBILDUNGZentrum fr Schule und Beruf Zweite Chance fr
SchulversagerKarrieremesse job4u wird virtuellBndnis Groe Allianz
fr Aus- und Weiterbildung
WIRTSCHAFTGLOBALOAV-Stiftungsfest Botschafter im
SchttingChina-Netzwerk Treffen mit chinesischem
GesandtenRound-Table-Gesprch Polnische Delegation zu GastLuxemburg
Unternehmer zu Besuch im Groherzogtum
NEUECHANCENDatenschutz Neuer IHK-ZertifikatslehrgangStartup
Seaside Story GmbH entwickelt Kreuzfahrt-Angebote
SERVICE&PRAXISUmweltnotizen Bremer Umweltpartnerschaft, B.
Dettmer Reederei, LuneplateNachrichten Logistik-Tag,
HEC-Testcenter, VDI 7000, Frderangebote, Erbschaftssteuer
WAGEN&WINNENMS Oscar Wie gro ist gro? Das weltgrte
Containerschiff in Wilhelmshaven
40
4243
44454647
4849
50
51
56
28 Die Studie Wie innovativ istBremen? Das RWI hat das
Innovations-geschehen in Bremen untersucht und empfiehlteine
Neuausrichtung der Innovationspolitik. Foto Jrg Sarbach
36 Das Beben Neues Dreigestirn fr den Bremen-TourismusDas
einzigartige Erdbebensofa ist geblieben, sonst hat sich vieles
gendert im runderneuerten Universum. Mit dem Wissenschaftscenter,
der Alex im Europahafen und dem neuen Entdeckerzentrum der
botanikarstet sich Bremen fr neue Besucher. Foto Universum
Anzeige
03_INHALT_4-5_april_2015.qxp_Layout 1 23.03.15 08:11 Seite 2
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nem Schwiegerva-ter Rolf Ilg ber-nommen hat, istnun auch der
28-jhrige Jurist indas Geschft ein-gestiegen und ver-strkt das
Ver-triebsteam des
Bremer Kalenderherstellers. Nicht nurdie Geschftsfhrung liegt
seit Jahr-zehnten in Familienhand, auch im Be-trieb ist die
Generationenfolge keineSeltenheit: So haben zum Beispiel auchder
Leiter des Drucksaals und der Haus-techniker ihre Positionen von
ihren V-tern bernommen.
Karl Engelhard, Generalbevoll-mchtigter der Hellmann
WorldwideLogistics, hat fr sein soziales, karitati-ves und
mitmenschliches Engagementdas Europakreuz in Gold erhalten.
DieVerdienstmedaille ist die hchste Anerkennung, die der
gemeinntzigeBundesverband WirtschaftskomiteeDeutschland (WBA)
verleiht.
Peter Grendel ist neues Mitglieddes Vorstands des Bremer
SAP-Dienst-leisters abat. Gemeinsam mit sieben
Vorstandskollegenleitet er die Ge-schfte des inter-nationalen
IT-Spe-zialisten. Grendelist fr die Entwick-lung der Produk
-tionsleit- und -steuerungssoft-
ware PLUS, Unternehmensstrategieund Marketing/Vertrieb
zustndig.Der Diplomkaufmann arbeitet seit2010 bei abat.
Imke Goller-Wilberg ist mit ihremUnternehmen human lead GmbH
vomTeerhof in die Bremer Baumwollbrsegezogen. Die Personalberatung
hat ih-ren Schwerpunkt im executive search.
6 | Wirtschaft in Bremen 4.2015
BREMENKOMPAKT
PREISE & RANKINGS
Dr. Torben Mller ist neuer Ge-schftsfhrer des
Berufsbildungswer-kes Bremen in Horn-Lehe. Er lst
GerdMeyer-Rockstedt ab, der das Ausbil-dungszentrum fr junge
Menschen mit
Handicap 23 Jah-re lang geleitethat. Mller istkonom, arbeite-te
in der bremi-schen Finanzver-waltung und warzuletzt
leitenderController im Ha-
fenbereich des Senators fr Wirtschaft,Arbeit und Hfen.
Dagmar Thalau hat die Leitungdes Landesverbandes
Bremen-Weser-Ems des VdU bernommen. Sie folgt
auf Angela Feld-husen, die den Un-ternehmerinnen-verband zwei
Jah-re gefhrt hat.Thalau ist Grnde-rin und Inhaberinder
gleichnami-gen PR Agentur.
Die Bremerin Cornelia Hopp ist Vize-prsidentin des
VdU-Bundesverbandes.
Wechsel an der Spitze von Friede-horst: Der Gesundheitsmanager
RalphFreiherr von Follenius leitet alsChief Restructuring Officer
(CRO) dieweitere Sanierung der Stiftung Friede-horst und der
Friedehorst gGmbH. BisEnde Februar war Bert Juhnke als
kauf-mnnischer Vorstand und Geschfts-fhrer fr den Sanierungsprozess
ver-antwortlich. Follenius ist mit seiner Fir-ma, der Follenius
Management und Be-ratung fr Krankenhuser GmbH, inNeu Isenburg bei
Frankfurt ansssig.
Mit Huschke Rolla du Rosey setztdie terminic GmbH ihre
langjhrige Tra-dition als Familienunternehmen fort:Nachdem sein
Vater Wolfgang Rolla duRosey das Unternehmen 1993 von sei-
LAND & LEUTE
Das Bro- und Geschftshaus eins, einProjekt der Strabag Real
EstateGmbH in der berseestadt, hat vonder Deutschen Gesellschaft fr
nach-haltiges Bauen das Vorzertifikat in Sil-ber erhalten. Im
Herbst soll mit demBau begonnen werden. Das zertifizier-te
Planungskonzept setzt neben derEnergieeffizienz auf besonders
flexibleGrundrisse, mit denen alle denkbarenRaumkonzepte mglich
sind vomOpen Space ber Kombibros bis zurklassischen
Zellenstruktur.
SAP hat dem Bremer IT-Dienstleisterabat besonderes Wissen und
Erfah-rung bei SAP-Lsungen bescheinigtund dem Unternehmen die SAP
Re-cognized Expertise in den BereichenAutomotive sowie Transport
und Logi-stik in Deutschland verliehen. Damit istdas Bremer
Unternehmen momentander einzige SAP-Services-Partner inDeutschland
mit einer solchen Exper -tise in beiden Branchen. Ferner gehrtdie
Bremer IT-Beratung zu den zehnbes ten deutschen Arbeitgebern
furFrauen. Das hat das Jobbewertungs-portal kununu.com im Ranking
Top 10der frauenfreundlichsten Unterneh-men ermittelt. abat belegt
Platz 4. Ba-sis fur die Auszeichnung sind rund621.000
Mitarbeiter-Erfahrungsberich-te in den kununu-Kategorien
Gleichbe-rechtigung, flexible Arbeitszeiten, Home-office und
Kinderbetreuung.
Die G. Theodor Freese GmbH &Co. KG, ein international ttiger
Spe-zialist fr Schiffsdecksysteme, Fubo-dentechnik und
Korrosionsschutz, istvon der Meyer Werft in Papenburg alsPartner
des Jahres 2014 im Bereich Ein-richtung ausgezeichnet worden.
Damitwrdigt die Werft die Lieferanten, diesich im vergangenen Jahr
durch hervor-ragende Leistungen ausgezeichnet ha-ben. Freese hat
den Preis schon einmal2006 gewonnen und sieht in der neu-erlichen
Kr eine schne Besttigungfr die gute Zusammenarbeit.
04_BREMENKOMPAKT_ april_2015.qxp_Layout 1 23.03.15 08:12 Seite
6
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Radio Bremen ist bei den Bremerinnen und Bremern wei-terhin und
mit deutlichem Abstand der beliebteste Hrfunk-sender: Jeder zweite
Bremer oder Bremerhavener hrt lautMedia-Analyse 2015 eines der vier
Radio Bremen-Hrfunk-programme. Bremen Eins ist der Gewinner, Bremen
Vier daszweitbeliebteste Radioprogramm im Land Bremen.
Die Unternehmens- und IT-Beratungsgesellschaft UzunerConsulting
GmbH hat die Mehrheitsanteile der BremerCreative Computer
Consulting GmbH bernommen und er-weitert damit ihr Portfolio in
Sachen System Management.Die Gesellschaft wird unter dem Namen
Uzuner SystemsGmbH firmieren, die Geschftsfhrung obliegt dem
bisheri-gen geschftsfhrenden Gesellschafter Frank Rosenkranzund
Klaus Renk, bei Uzuner Consulting fr System Manage-ment
verantwortlicher geschftsfhrender Gesellschafter.
Der niederlndische Ingenieurdienstlei s ter ATG Europe BVist
jetzt im Technologiepark ansssig. Die deutsche TochterATG Services
GmbH hat Rume in direkter Nachbar-schaft der OHB AG bezogen. ATG
Europe vermittelt hochqua-lifizierte Ingenieure an Kunden aus der
Luft- und Raumfahrt-branche. Dazu kommen eigene
Entwicklungsprojekte in denBereichen Konstruktions- und
Thermoanalyse, Verbundwerk-stoffe sowie Strmungsanalyse. Zum
Portfolio von ATGEurope gehrt auch der Bereich ATG Medialab, in dem
kom-plexe Sachverhalte etwa aus der Raumfahrt, der
Halbleiter-industrie oder der Energiebranche visualisiert werden
wiejngst die Landung des ESA-Minilabors Philae auf dem Ko-meten
Tschuri.
4.2015 Wirtschaft in Bremen | 7
KURZ & BNDIG
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Johann Osmers GmbH & Co. KGAuf der Hhe 4 I 28357 BremenTel.
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Anlagen- und GebudetechnikPlanung I Ausfhrung I Service
Foto
OHB
Der von OHB System entwickelte und gebaute
Kommunikationssatellit fr den geostationren Orbit Hispasat AG1 hat
die Bremer Integrationshalle (imBild) fr die Umwelttestkampagne in
Ottobrunn beiMnchen verlassen. Whrend der Testphase wird
derSatellit in einer Thermal-Vakuum-Kammer sowohl unterHitze und
Klte als auch im luftleeren Raum auf seineFunktionsfhigkeit unter
Weltraumbedingungen geprft. Weitere Funktionstests beziehen sich
auf diemechanische und elektromagnetische Belastbarkeit
desSatelliten. Hispasat AG1 ist die erste Satelliten mission,die
auf der neuen europischen SmallGEO-Plattformbasiert, die mithilfe
einer ffentlich-privaten Partner-schaft zwischen der Europischen
Raumfahrtagentur(ESA) und OHB entwickelt worden ist.
04_BREMENKOMPAKT_ april_2015.qxp_Layout 1 23.03.15 08:12 Seite
7
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8 | Wirtschaft in Bremen 4.2015
BREMENKOMPAKT
CAMPUSTADT &
Neues Jahrbuch der Universitt Bremen: Halbzeitin der
Exzellenz
Halbzeit in der Exzellenz so heitdas Schwerpunktthema des
neuenJahrbuchs der Universitt Bremen.Denn seit dem Erfolg in der
Exzellenz-initiative und dem Beginn der Frde-rung im Jahr 2012 sind
gut zweieinhalbJahre vergangen und damit die Hlf-te der Frderzeit
durch das Programmdes Bundes und der Lnder. Zeit fr ei-ne
Zwischenbilanz: Das Jahrbuch stellt
beispielhaft Menschen und Projektevor, die durch das
ZukunftskonzeptAmbitioniert und agil gefrdert wer-den so den
MedienwissenschaftlerProfessor Andreas Hepp und den
Infor-matikprofessor Ron Kikinis. n
Die deutsch-englische Publikation ist in der Uni-Pressestelle
und in der Universittsbuch-handlung auf dem Campus (Zentralbereich)
erhltlich. Im Internet findet man sie mitzustzlichen Beitrgen,
Links, Fotos und Filmenunter www.uni-bremen.de/jahrbuch oder
www.uni-bremen.de/en/jahrbuch).
Uni Bremen fr europischenUmweltmanagement-Preisnominiert
Die Universitt Bremen hat im vergan-genen Jahr das Green IT
Housing Cen-ter erffnet und spart durch die Kon-zentration der
universitren Rechnerka-pazitt und eine ausgeklgelte Khl-technik
jhrlich 3,6 Millionen Kilo- wattstunden Strom. Weiterhin
habenUni-Mitarbeiter eine Solargenossen-schaft gegrndet und die
Installationvon zahlreichen Solarzellen auf Unige-buden finanziert.
Auch das Lehrange-bot zum Thema Nachhaltige Entwick-lung ist sehr
breit. Das sind drei Grnde, weshalb dieUniversitt jetzt fr den
UmweltpreisEMAS Award 2015 (EMAS steht frEco Management and Audit
Scheme)nominiert worden ist. In der Kategorieder groen
Organisationen aus der f-fentlichen Verwaltung ist sie von
einerJury aus Vertretern des Bundesumwelt-ministeriums, des
Umweltbundesam-tes, des Umweltgutachterausschusses,der Deutschen
Akkreditierungsgesell-schaft fr Umweltgutachter und desDeutschen
Industrie- und Handelskam-mertages ausgewhlt worden. Die
EMAS-Awards gelten als die re-nommierteste Auszeichnung fr
einUmweltmanagement. Sie werden am20. Mai auf dem 18. Europischen
Fo-rum fr ko-Innovationen in Barcelonavergeben. Die Uni Bremen
gehrt zuden fnf aus Deutschland beteiligtenOrganisationen, die ein
Umweltmana-gement nach der EMAS-Verordnungder EU anwenden und
besondere Leis -tungen auf Feldern der Umweltinnova-tionen
vorweisen knnen. n
Wirtschaft Wissenschaft Das Fraunhofer-Institut fr
Fertigungstechnikund Angewandte Materialforschung IFAM und das
Unternehmen Bhnen wollenauf dem Gebiet der
Schmelzklebstoff-Auftragstechnik knftig intensiver
zusam-menarbeiten. Jngst besuchten IFAM-Mitarbeiter das Technikum
von Bhnen.Die beiden Bremer Klebetechnik-Spezialisten sind jeweils
fhrend auf ihremGebiet. Der IFAM-Institutsbereich Klebtechnik und
Oberflchen ist die europa-weit grte unabhngige
Forschungseinrichtung auf dem Gebiet der industriel-len
Klebtechnik. Bhnen ist mit einem Umsatz in Hhe von 25 Millionen
Euro und rund 3.000 Kunden eines der fhrenden Unternehmen fr
Schmelzkleb -stoffsysteme in Europa. Vor allem
anwendungsorientierte Komplettlsungen frden manuellen und
automatischen Schmelzklebstoff-Auftrag kommen aus demBremer
Familienunternehmen. Es werden mehr als 500 Schmelzklebstoffefr
fast jede Anwendung hergestellt.
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8
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4.2015 Wirtschaft in Bremen | 9
Foto
s Bhnen, IFAM/Thorsten Mller, Jacobs
Fraunhofer IFAM entwickeltkontinuierlichen 3D-Druck frdie
Serienfertigung
Das dreidimensionale Drucken von Po-lymer-, Metall- oder
Keramikbauteilengehrt zu den additiven Technologien.So knnen
individuelle und komplexeProdukte fr unterschiedlichste
Anwen-dungen hergestellt werden. Bislang istdieser
Fertigungsprozess diskontinuier-lich und muss aufwndig betreut
wer-den. Gefrdert durch die Volkswagen-Stiftung haben
Wissenschaftler amFraunhofer-Institut fr Fertigungstech-nik und
Angewandte MaterialforschungIFAM jetzt eine neue
Fertigungsanlageentwickelt. Sie ermglicht einen konti-nuierlichen
und automatisierten Be-trieb fr flssige Kunststoffe. ErsteBauteile
fr den Consumer-Bereich sindbereits gefertigt. n
PUS
Jacobs University (1)Lippke untersucht Diversity
Es gibt kaum eine Belegschaft, dieheutzutage nicht stark
durchmischt ist,betrachtet man das Alter, das Ge-schlecht oder den
kulturellen Hinter-grund der Arbeitnehmer. Das hat Vor-teile, muss
aber gemanagt werden. Ein
umfassendes Diversity Management istdie Voraussetzung dafr, dass
Hetero-genitt zum Erfolgsfaktor fr ein Unter-nehmen und seine
Mitarbeiter wird. An
der Jacobs University beschftigt sichein Team um die
Gesundheitspsycholo-gin Sonia Lippke damit, wie Firmen
ge-winnbringend mit Vielfalt umgehenknnen. Manahmen und ihre
Wirkme-chanismen sollen detailliert untersuchtwerden. Die Studie
ist Teil des vom Bun-desministerium fr Bildung und For-schung
gefrderten demowa-Projektes(Schaffung personaler und betriebli-
cher Grundlagen berufsbegleitendenLernens im demografischen
Wandel),das Sonia Lippke seit 2013 mit ihrenKollegen an der
internationalen Uni-versitt durchfhrt.
Uns interessiert, welche Manah-men sich wie auf die
Zufriedenheit derMitarbeiter auswirken, und ob sich da-durch auch
das Verbundenheitsgefhlder Arbeitnehmer zu ihrem
Arbeitgeberverndert, sagt Sonia Lippke. Ihr Zielist es, anhand
ihrer Ergebnisse Hilfenund Tipps zu entwickeln, wie
Betriebe,Organisationen, Vereine und Gruppenmit dem Thema
Vielfltigkeit gewinn-bringend umgehen knnen. n
Jacobs University (2)Women's InternationalLeadership
Conference
Am 18. und 19. April findet an der Ja-cobs University die
Womens's Interna-tional Leadership Conference teil. Siewird von
Studierenden und jungen Aka-demikerinnen organisiert und dientdem
Erfahrungsaustausch und Networ-king. www.wil-conference.com n
Innovativer 3D-Druck: kontinuierliche Fertigung nach dem
Schichtbauprinzip fr Kunststoffe
Welche Manahmen wirken sich wieauf die Zufriedenheit der
Mitarbeiteraus? Verndert sich dadurch auch dasVerbundenheitsgefhl
der Arbeitneh-mer zu ihrem Arbeitgeber? Professorin Dr. Sonia
Lippke
04_BREMENKOMPAKT_ april_2015.qxp_Layout 1 23.03.15 08:12 Seite
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TITELGESCHICHTE
Fotos Jrg Sarbach
BREME
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Seite 10
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4.2015 Wirtschaft in Bremen | 11
Im Bundesland Bremen sind knapp 500.000 Brgerinnen und Brger
aufgerufen, am 10. Mai ein neues
Landesparlament zu whlen, die Bremische Brgerschaft. Fr welche
Politik stehen die Spitzenkandidatinnen
und der Spitzenkandidat? Wofr kmpfen Jens Bhrnsen, Elisabeth
Motschmann, Karoline Linnert, Lencke
Steiner und Kristina Vogt? Wirtschaft in Bremen hat die
Spitzenkandidaten von SPD, CDU, Grne,
FDP und Die Linke nach ihren Positionen befragt.
EN WHLT
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Seite 11
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1Die Sanierung der ffentlichen Haushalteist die wesentliche
Zukunftsaufgabe fr Bremen. Wie wollen Sie diese Aufgabe lsen?Welche
strukturellen Reformen werdenSie anpacken?
12 | Wirtschaft in Bremen 4.2015
TITELGESCHICHTE
dass wir in die Bereiche Bildung, Wirtschafts- und
Verkehrs-infrastruktur, innere Sicherheit und in Arbeitspltze
verstrktinvestieren, um mehr Menschen in Arbeit zu bringen und
dieAnzahl der in Armut Lebenden zu verringern. Dadurch pro -fitiert
auch der Staat, da er geringere Sozialausgaben hat.Mit einer
konsequenten Aufgabenkritik und einer Richtli -nienkompetenz fr den
Prsidenten des Senats kann Bremenhandlungsfhig bleiben und
zuknftige Anforderungen meistern.
Karoline Linnert (Die Grnen)Grne stehen fr eine solide, soziale
und generationenge-rechte Finanzpolitik. Wir halten den mit Bund
und Lnderngeschlossenen Sanierungsvertrag ein. Schritt fr Schritt
wirddas jhrliche Defizit bis auf Null im Jahr 2020 verringert.
Seit2010 wurden jedes Jahr die Vorgaben der Schuldenbremseerfllt.
Dafr gab es jeweils 300 Millionen Euro Konsolidie-rungshilfe. Neben
den notwendigen Eigenanstrengungensetzen wir uns bei den
Verhandlungen ber die Bund-Lnder-Finanzbeziehungen fr eine Lsung fr
die Altschuldensowie eine ausreichende Finanzausstattung der
Stadtstaatenein. Hilfe von anderen bekommt nur, wer sich selber
anstrengt.Durch eine stndige Aufgabenkritik,
Verwaltungsmoderni-sierung, Bndelung von Aufgaben und
lnderbergreifendeKooperationen gilt es, die Bremer Verwaltung
effizienter undkostensenkend zu organisieren. Der Einsatz moderner
ITspielt dabei eine groe Rolle (zum Beispiel elektronische
Per-sonal- und Sachakten, zentrales Forderungsmanagement).
Jens Bhrnsen (SPD)Bremen wird zur Konsolidierung der Haushalte
seine Eigen-anstrengungen weiterverfolgen und intensivieren. Die
Opti-mierung der Verwaltung, die berprfung von Doppelstruk-turen
und -angeboten, der verstrkte Einsatz von Technik undIT sowie die
Intensivierung der behrdenbergreifenden Zu-sammenarbeit auch
zwischen Bremen und Bremerhaven sind dabei wichtige Elemente. Eine
Sanierung des Haushaltes kann ohne Einbeziehungder Personalkosten
nicht gelingen. Zur Konsolidierung ge-hrt aber auch, dass wir die
eigenen Mglichkeiten zur Ver-besserung der Einnahmebasis konsequent
nutzen werden. Inden Verhandlungen ber eine Neugestaltung der
Bund-Ln-der-Finanzbeziehungen wollen wir erreichen, dass nach
2020die finanzielle Selbststndigkeit Bremens dauerhaft
sicherge-stellt ist.
Elisabeth Motschmann (CDU)Die Steuereinnahmen Bremens sind so
hoch wie noch nie.Steuererhhungen lehnen wir deshalb ab. Elementar
fr dieHaushaltssanierung und die Einhaltung der Schuldenbremsesind
dreierlei. Eine Ausgabenbegrenzung, klare Schwerpunkt-setzung und
Wachstum. Die Neuordnung der Bund-Lnder-Fi-nanzbeziehungen muss
zudem zu einer Perspektive fr dieLsung der Altschulden fhren.
Weiter setzen wir auf eine Politik des Wachstums, der
Ein-wohnergewinnung, der Beschftigung und der Investition indie
wirtschaftsnahe Infrastruktur. Dies bedeutet vor allem,
Jens Bhrnsen, Elisabeth Motschmann
05 TITELGESCHICHTE_ 10-23_april_2015.qxp_Layout 1 23.03.15 08:13
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4.2015 Wirtschaft in Bremen | 13
Lencke Steiner (FDP)Bremen braucht zustzlich zur Schuldenbremse
eine Ausga-benbremse. Die Ausgaben sollten auf die Kernbereiche
Bil-dung/Forschung und Polizei/Justiz fokussiert werden. Auchber
die Vielzahl der landeseigenen Betriebe mssen wirnachdenken. Das
grte Haushaltsrisiko der Stadt sind dieKliniken. Mit besserer
Bildung und dem Schaffen, aber auchHalten von Arbeitspltzen im Land
werden die Sozialausga-ben sinken und das Land weniger belastet.
Aber Bremen istauch gut beraten, die Zusammenarbeit mit den
Metropolre-gionen und Verwaltungen in Niedersachsen zu
intensivieren.Beim Landesamt fr Statistik und bei der
Gewerbeaufsichtbietet sich das beispielsweise an. Zudem muss die
Verwaltung effizienter werden. 30 Pro-zent der Arbeitskraft geht fr
Verwaltung der Verwaltungselbst drauf, das ist entschieden zu viel.
Die Bremer Freide-mokraten setzen sich dafr ein, dass der Bund die
Finanz-kraftunterschiede der Lnder ausgleicht. Statt eines
Altschul-denfonds braucht das Land eine faire
Altschuldenregelung,damit es im Wettbewerb der Bundeslnder bestehen
kann.Auerdem muss Bremen Firmenanteile und Eigentum veru-ern, um
seine Schulden abzubauen.
Kristina Vogt (Die Linke)Aus eigener Kraft kann Bremen die
Probleme seines Haus-halts nicht lsen, es muss um Lsungen auf
Bundesebenekmpfen: Altschuldenfonds und gerechtere Verteilung
beiden Bund-Lnder-Finanzen. Der Senat darf nicht lnger
alsBittsteller auftreten, Bremen muss wie alle anderen 15 Ln-
Der Fotograf Jrg Sarbach bat die Spitzenkandidatinnen undden
Spitzenkandidaten auf einenKaffee. So traf er Jens Bhrnsen inseinem
Bro, Elisabeth Motschmannin der Wall-Mhle, Karoline Linnertin ihrem
Bro, Lencke Steiner im Alex und Kristina Vogt in derSchnoorkrmerei.
Auf diesenund den folgenden Seiten sehen Sie die Portrts.
der - seine grundgesetzlich geschtzten Aufgaben wahrneh-men
knnen. Hier kommt Bremen bereits jetzt an Grenzen. Bremen kann die
Kosten von Arbeitslosigkeit und Armutbekmpfen, indem mehr fr
Bildung, Ausbildungspltze undIntegration getan wird. Das sogenannte
bersparen, dasheit die Verwendung von Mehreinnahmen fr die
Verringe-rung der Kreditaufnahme, halten wir daher fr fatal. Wir
wol-len verfgbare Mittel fr ein Sondervermgen Wohnen,
dieRekommunalisierung der Entsorgungsbetriebe, ein
Investiti-onsprogramm energetische Sanierung und ein
ffentlichesBeschftigungsprogramm nutzen. Sich die zuknftigen
Spiel-rume fr Investitionen durch eine noch schrfere
Landes-schuldenbremse zustzlich enger zu machen, war dagegeneine
schlechte Idee.
05 TITELGESCHICHTE_ 10-23_april_2015.qxp_Layout 1 23.03.15 08:13
Seite 13
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214 | Wirtschaft in Bremen 4.2015
TITELGESCHICHTE
Elisabeth Motschmann (CDU)Der von der CDU initiierte
Bildungskonsens hat jahrzehnte-lange Schulstrukturdebatten beendet
und die Gymnasien ge-rettet. Auf diesem Weg wollen wir
voranschreiten und unsverstrkt um die Qualitt des Unterrichts
kmmern. Voneiner Unterrichtsgarantie ber eine Neujustierung des
schu-lischen Leistungsgedankens bis zur Schule 2025, die
gesell-schaftliche Trends und technische Entwicklungen schnellerin
ihre Arbeit integrieren kann. Wir treten fr die gleiche
gesellschaftliche Anerkennungvon Studium und beruflicher Ausbildung
ein. Wir wollen denschulischen Unterricht noch strker auf
wirtschaftliche sowieberufsvorbereitende und -relevante Inhalte
ausrichten sowiedurch frhzeitige Berufsberatung und
Jugendberufsagentu-ren flankieren. Der dualen Berufsausbildung
kommt eineSchlsselrolle bei der Sicherung des Fachkrftebedarfs zu.
InBezug auf die Berufsschulen setzen wir uns daher fr
einevorausschauende Standortplanung, ausreichende
Stunden-zuweisung, moderne Lehr- und Lernmittel sowie eine
zeitge-me technische Ausstattung der Ausbildungswerkstttenein.
Karoline Linnert (Die Grnen)Gute Bildungschancen fr alle Kinder,
Inklusion und indivi-duelle Frderung bleiben Schwerpunkte grner
Politik. Aufden Anfang kommt es an. Deshalb setzen die Grnen
auffrhzeitige Sprachfrderung, den weiteren Ausbau der
Kin-derbetreuungsangebote und mehr Ganztagsschulen (Vor-rang hat
das Ziel einer Ganztagsgrundschule in jedem Stadt-
Jens Bhrnsen (SPD)Wir wollen, dass Kinder auf verschiedenen
Wegen einenhchstmglichen Bildungsabschluss erreichen knnen
dasAbitur an Gymnasien nach acht Jahren, an Oberschulen nachneun
Jahren. Zur Steigerung der Unterrichtsqualitt sollendie Ergebnisse
von Lernstanderhebungen fr die Verbesse-rung des Unterrichts
genutzt und die Eigenstndigkeit derSchulen gestrkt werden. Wir
setzen auf eine flchendecken-de Entwicklung von Ganztagsschulen im
Grundschulbereich. Wir werden die Sprachbildung durch zustzliche
Angebo-te ergnzen und ein durchgngiges Sprachbildungskonzeptfr die
Schulen und den berufsbegleitenden Sprachunter-richt in der
beruflichen Bildung entwickeln. Wir wollen dieduale
Berufsausbildung gemeinsam mit den Sozialpartnernund Kammern
strken. Wir werden deshalb die Entwicklungunserer berufsbildenden
Schulen zu Regionalen Bildungszen-tren fortsetzen. Mit der
Ausbildungsgarantie und den Ju-gendberufsagenturen werden wir jedem
Schulabgnger eineAusbildung anbieten.
Bildung ist insbesondere zur Sicherung knftigen Fachkrftebedarfs
ein zentralerFaktor: Welche Richtung muss die bremischeSchul- und
Bildungspolitik nehmen?
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4.2015 Wirtschaft in Bremen | 15
Wir mssen ein Paket aus Integration, Frhfrderung
undPatenprogrammen schnren. Wir stehen zu Privatschulenund wollen,
dass diese pro Kopf die gleichen Geldmittel bekommen wie stdtische
Schulen. Dasselbe gilt brigensauch fr den Bereich der Hochschulen:
Auch hier stehen dieFreien Demokraten nicht nur fr Vielfalt und die
Eigenverant-wortung von Wissenschaft und Forschung, sondern auch fr
die Untersttzung privater Einrichtungen wie der
JacobsUniversity.
Kristina Vogt (Die Linke)Die Entwicklung der Produktion
erfordert, dass mehr jungeMenschen hherqualifizierte Abschlsse
machen. Abiturquo-ten von unter 20 Prozent in den sozial
benachteiligten Stadt-teilen und eine Lcke von 2.000 fehlenden
Ausbildungsplt-zen sind eine Entwicklungsbremse. Mit den
Oberschulen istein richtiger Anfang gemacht worden. Jetzt geht es
darum,Schulen in sozial benachteiligten Quartieren personell
besserauszustatten, um bessere Ausgangsvoraussetzungen und h-here
Abschlsse zu erreichen. Mastab fr notwendige Bil-dungsausgaben ist
das Niveau der anderen Stadtstaaten(Ausgaben pro SchlerIn). Es ist
ungerecht, dass ein Viertelder Betriebe selbst ausbildet, whrend
sich die anderen dreiViertel darauf verlassen, ihre Fachkrfte
fertig einzukaufen.Wir wollen Betriebe strker untersttzen, selbst
auszubilden,halten aber auch eine Ausbildungsplatzumlage fr nicht
aus-bildende Betriebe fr angemessen. Insbesondere fr
jungeFlchtlinge wollen wir das bergangsmanagement Schule-Ausbildung
besser ausstatten.
Karoline Linnert, Lencke Steiner, Kristina Vogt
teil). Das ist gut fr die Kinder und die Vereinbarkeit von
Fa-milie und Beruf. Werkschulen ermglichen potenziellen
Schulabbrechernausgerichtet an ihren praktischen Fhigkeiten einen
Ab-schluss. Neu hinzu kommt in diesem Jahr die
Jugendberufs-agentur. In enger Abstimmung mit Kammern,
Unterneh-mensverbnden, Arbeitsagentur, Jobcenter und
Gewerk-schaften wird alles daran gesetzt, Jugendliche in eine
be-triebliche oder schulische Ausbildung zu vermitteln. Dasneue
Netzwerk ermglicht ein flchendeckendes, verlssli-ches und
qualitativ hochwertiges Angebot fr junge Men-schen bis 25 Jahre. Im
Interesse der Jugendlichen und desWirtschaftsstandortes Bremen!
Lencke Steiner (FDP)Jedes Kind hat einen Anspruch darauf, am
Ende der Schul-ausbildung ausbildungsfhig zu sein. Schler aus
Bremenhaben oft einen Rckstand in Deutsch, Mathematik, aberauch
Englisch gegenber denen aus anderen Bundesln-dern. Zustzlich
sollten Handwerken und Wirtschaft im Un-terricht eine Rolle
spielen, um die Schler fit frs Leben zumachen. Dazu gehrt auch eine
frhe Sprachfrderung imGrundschulalter. Ganz wichtig ist, von Anfang
an deutlich zumachen, dass Lernen immer aus den Komponenten
Frdernund Fordern besteht. Wir brauchen Leistungsorientierungund
individuell bestmgliche Frderung. Wir brauchen moti-vierte Lehrer,
die Gestaltungsrume nutzen und von Elternwie der Politik
gleichermaen geschtzt werden.
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316 | Wirtschaft in Bremen 4.2015
TITELGESCHICHTE
setzen wir uns dafr ein, dass sich der Bund auch ber dasJahr
2019 hinaus an den Hafenlasten der norddeutschenLnder
beteiligt.
Karoline Linnert (Die Grnen)Die maritime Wirtschaft prgt Bremen.
Die Hfen sind Bre-mens Lebensader. Ganz Deutschland profitiert beim
Im- undExport vom Hafenstandort Bremen. Deshalb setzen sich
dieGrnen dafr ein, den Bund an den Kosten der Hafeninvesti-tionen
zu beteiligen. Leistungsstarke Hfen erfordern stetige Investitionen
inSchleusen, Kajen und Schienenausbau und in den Offshore-Terminal
Bremerhaven (OTB). Die Energiewende kann nurmit dem weiteren Ausbau
der Windenergie gelingen. Opti-male Verladebedingungen fr die
tonnenschweren Wind-energieanlagen sind eine wichtige, nachhaltige
Investition indie Zukunft. Grne stehen fr Clean-Ship--Strategien
und das Green-Port-Konzept. Eine zukunftsfhige Hafenentwicklung
verbin-det kologische und konomische Aspekte. Der Ausbau
derEisenbahninfrastruktur frdert den umweltvertrglichen,schnellen
Transport von Seegtern an Land. Die BLG ist einerfolgreiches
Unternehmen im Staatsbesitz und das sollauch so bleiben.
Lencke Steiner (FDP)Die Hfen Bremens und Bremerhaven sind
Welthfen undals solche auch Universalhfen. Dazu gehrt der freie
Handelaller Gter. Dafr muss zunchst die vorhandene Infrastruk-tur
erhalten werden. Wir wollen, dass mehr vom Umgeschla-genen hier
auch verarbeitet und veredelt wird. Dazu gehrtauch die Ansiedelung
weiterer Unternehmen. Die Bremer Hfen sind im steten Wandel. Der
Offshore-Ausbau erfolgt langsamer und weniger stark als
ursprnglichgeplant. Es gibt ausreichend Hafenkapazitten, wenn
nichtsogar berkapazitten. Bremen hat es leider nicht geschafft,sich
seinen Teil vom deutschen und europischen Hafenge-schft zu sichern.
Mit der falschen Standortentscheidung warklar, dass sich kein
privater Investor findet. Die Beschrnkungauf Offshore ist daher
nicht sinnvoll. Eine Ausweitung der Hafenkapazitten in
Bremerhavenwrden wir begren. Voraussetzung wre, dass diese
reinprivat finanziert und privat betrieben werden. Dabei sehen
Jens Bhrnsen (SPD)Um die Leistungs- und Wettbewerbsfhigkeit der
bremischenHfen in ihrer Funktion als Universalhfen langfristig zu
si-chern, setzen wir uns fr die Vertiefung von Auen- und
Un-terweser, die bessere Nutzung von Potenzialen von Gewerbe-flchen
an seeschiffstiefem Wasser und die Verbreiterungund Vertiefung des
Industriehafens ein. Auerdem gilt es,den Ausbau und die
Instandhaltung der bremischen Hafen-infrastruktur voranzutreiben.
Die Position Bremens und Bremerhavens als Kompetenz-zentren fr
Logistik werden wir sichern und ausbauen. Wirsind fr die Umsetzung
und Fortschreibung des MasterplansFischereihafen und fr eine
Weiterentwicklung des Kreuz-fahrtterminals. Weiterhin ist der Bau
des Offshore-TerminalsBremerhaven als wichtigstes
Investitionsprojekt des LandesBremen von ebenso zentraler Bedeutung
wie die bremischeBeteiligung am Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven,
die sichvor dem Hintergrund steigender Verkehrs- und Gterum-schlge
langfristig als richtig erweisen wird.
Elisabeth Motschmann (CDU)Wir bekennen uns zum
Universalhafenprinzip, wonach in denbremischen Hfen alle rechtlich
zulssigen Gter umgeschla-gen werden knnen. Das von Rot-Grn genderte
Hafenbe-triebsgesetz widerspricht diesem Prinzip. Wir werden
einlangfristiges Sanierungs- und Finanzierungskonzept fr dieKajen
auflegen. Noch vorhandene Engstellen im Bremer In-dustriehafen
mssen beseitigt und die Columbuskaje in Bre-merhaven erneuert
werden. Wir wollen die Zukunft Bremens und Bremerhavens als
Lo-gistik- und Werftstandort sichern und die Bremischen Hfenzu
einem SmartPort weiterentwickeln. Die Fahrrinnenan-passung der
Auen- und Unterweser halten wir weiterhin frdringend erforderlich.
Beim Bau des Offshore-Terminals Bre-merhaven wollen wir die durch
rot-grne Planungsfehler ver-loren gegangene Zeit aufholen. Im
Rahmen der Verhandlun-gen zur Neuordnung der
Bund-Lnder-Finanzbeziehungen
Wie werden Sie die positive Entwicklung Bremens als
Hafenstandort voranbringen unddie Strken unseres Landes auf
diesemSektor ausbauen?
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44.2015 Wirtschaft in Bremen | 17
Wichtigstes Grovorhaben ist die Fertigstellung der Auto-bahn
281. Auerdem machen wir uns fr einen Ausbau desBahnknotens Bremen
und die zgige Umsetzung des 2. See-hafenhinterland-Sofortprogramms
stark. Das Straenbahn-,S-Bahn- und Busnetz werden wir, insbesondere
was die Stadt-teilzentren und die Arbeitspltze in den
Gewerbegebietenangeht, weiter verbessern und strker miteinander
verknp-fen. Den Ausbau der Straenbahn ber Huchting hinaus indie
niederschsischen Nachbargemeinden sowie die Verbin-dung der Gleise
in der Steubenstrae in Richtung Vahr wer-den wir realisieren.
Elisabeth Motschmann (CDU)Acht Jahre unter grnen
Verkehrssenatoren haben dem Wirt-schaftsverkehr in Bremen
geschadet. Um zu wachsen,braucht Bremen den schnellstmglichen
Ringschluss der A 281. Weitere Verzgerungen durch Fehler oder
ideologi-sche Bedenken des Verkehrssenators darf es hier nicht
geben.Fr die CDU steht darber hinaus fest: Um unsere Infrastruk-tur
leistungsfhig zu halten, muss der Sanierungsstau von240 Millionen
Euro schrittweise behoben werden. Dafr wirddie CDU umfassende
Investitionen ttigen. Manahmen, mitdenen die grnen Senatoren der
Wirtschaft in den vergange-nen Jahren geschadet haben, werden wir
rckgngig ma-chen. Dazu zhlen beispielsweise die Einfhrung der
Umwelt-zone, berflssige Tempolimits und die Mglichkeit, im
Con-cordia-Tunnel zu parken. Auerdem wollen wir, dass nach
Be-endigung des Feldversuches Lang-Lkw generell auf
BremensAutobahnen zugelassen und Genehmigungen fr Schwer-transporte
schneller erteilt werden.
Karoline Linnert (Die Grnen)Der Ringschluss der A 281 ist von
zentraler Bedeutung frden Logistikstandort Bremen. Er spart Zeit,
Geld und schontdie Umwelt. Der kurze Weg vom Werk/Betrieb zur
Autobahnohne lange Wege quer durch die Stadt ist gut fr die
Wirt-schaft und fr die Wohn und Aufenthaltsqualitt in unserenzwei
Stdten. Die Lrm- und Abgasbelastung fr Anwohnerwird gesenkt.
Gleiches gilt fr das Lkw-Fhrungsnetz. Der Ausbau des
Schienenverkehrs, speziell eine optimale
Hafenhinterlandanbindung, ist ein zentrales grnes Projekt.Bei
allen Manahmen fr Wirtschaftsverkehre ist es wichtig,die Brger zu
beteiligen und den Lrmschutz mit zu denken.Grne setzen auf die
Binnenschifffahrt. Wir setzen uns dafrein, die Umrstung auf ruarme
Antriebssysteme staatlichzu frdern. Der Ausbau des PNV ist fr Grne
unverzichtbar.Mit einem kostengnstigen und behindertengerechten
An-gebot wollen wir die Mobilitt aller gewhrleisten.
Mobilitt ist fr einen international orientierten
Logistikstandort wie Bremen essenziell. Welche Akzente werden Sie
hier setzen?
wir keine Chancen fr ein reines Offshore-Terminal.
Vielmehrsollte es ein Multifunktionsterminal sein, das auch den zu
er-wartenden, geringeren Offshore-Umschlag mit abdeckenkann.
Kristina Vogt (Die Linke)Die Strkung Bremens als Hafenstandort
erfordert Augen-ma, Realismus, mehr staatliche Initiative und eine
strkereBeachtung der Fachkrftesituation. Kurzfristige Schwankun-gen
wie beim Jade-Weser-Port mssen durchgehalten wer-den. Im
Offshore-Bereich streben wir eine dem Gesamthafen-Betriebsverein
vergleichbare Lsung an, um dauerhaft einstabiles Fachkrftepotenzial
zu halten. Auch ffentliche Be-teiligungen an Offshore-Unternehmen
sind sinnvoll, um denBereich zu stabilisieren. Fr den OTB halten
wir eine aktualisierte Bedarfsprfungfr erforderlich, um nicht am
Bedarf vorbei zu bauen. Aneiner strkeren nationalen
Hafenkoordination fhrt ange-sichts der hohen Investitionssummen
kein Weg vorbei. Bre-men muss auf Bundesebene strker einfordern,
dass die f-fentlichen Kosten fr die Hafenbetriebe angemessen im
Fi-nanzausgleich bercksichtigt werden. Chancen fr Bremenliegen im
Bereich der Greenports-Strategie, denn umwelt-freundlichere Hfen
werden knftig auch Wettbewerbsvor-teile haben.
Jens Bhrnsen (SPD)Unser Ziel ist eine zukunftsfhige
Weiterentwicklung des Bre-mer Verkehrssystems sowohl fr den
ffentlichen Nahver-kehr, den motorisierten Individual- und
Wirtschaftsverkehrals auch fr Radfahrende sowie fr Fugnger. Die
verschie-denen Interessen sind hierbei bestmglich in Einklang
zubringen. Als dringend erforderlich sehen wir den angemesse-nen
Unterhalt von Straen und Brcken an.
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518 | Wirtschaft in Bremen 4.2015
TITELGESCHICHTE
Jens Bhrnsen (SPD)In den Bereichen Logistik, Luft- und Raumfahrt
sowie im Au-tomobil- und Schiffbau werden wir die Clusterbildung
ver-strken sowie Bremerhaven als Kompetenzzentrum fr Fischund
Lebensmittel weiter ausbauen. Die WFB und die BIS sol-len sich noch
besser auf die Bedrfnisse von KMU ausrichtenund im Sinne einer
strkeren Bestandspflege auch die einge-sessenen Bremer Firmen
untersttzen. Wir stehen fr eine Flchenpolitik, die
nachhaltigesWachstum untersttzt: Gewerbeflchen mssen
bedarfsge-recht erschlossen und entwickelt werden. Mit dem
zweitenBauabschnitt des Gewerbeparks Hansalinie strken wir
denAutomobilbau. Im Gewerbegebiet Luneplate werden wir Fl-chen fr
die Ansiedlung weiterer Unternehmen zur Fertigungder
Offshore-Komponenten herrichten. Wir wollen Bremenfr die
Herausforderungen der sogenannten Industrie 4.0wappnen. Zum
Beispiel werden wir die Einrichtung von Tech-Shops untersttzen, in
denen Kreativen und Entwicklern dieMglichkeit gegeben wird, moderne
Produktionsmaschinengemeinsam zu nutzen.
Elisabeth Motschmann (CDU)Eine wichtige Antriebsfeder fr die
hohe Wirtschaftskraft un-seres Bundeslandes sind die hier ansssigen
Industriebetrie-be und die mit ihnen verbundenen Dienstleistungen.
Die in-dustriellen Strken Bremens und Bremerhavens, die
insbe-sondere in den Bereichen Automobilbau, Luft- und Raum-fahrt,
Spezialschiffbau, Maschinen- und Anlagenbau, Off -
Als einer der grten deutschen Industrie-standorte an der
Schnittstelle der globalenWarenstrme hat Bremen gute Chancen,
aufdiesem Sektor weiter zu wachsen: Wie werden Sie den Ausbau des
Industriestand-orts Bremen untersttzen?
Lencke Steiner (FDP)Zu Wasser, zu Lande und in der Luft: Bremen
ist als Handels-stadt von einer vielfltigen Infrastruktur abhngig.
Aber derauch knftig steigende Verkehr muss flieen, damit wir
ko-nomie und kologie intelligent kombinieren knnen. So istdie A281
ein berflliges Verkehrsprojekt. Das GVZ brauchtseit Jahren diese
Anbindung. Auerdem bentigen wir denWesertunnel. Erst durch den
geschlossenen Autobahnringwird die Infrastruktur verbessert: fr die
Wirtschaft ebensowie fr die Anwohner. Bremen braucht moderne
Verkehrssysteme, zu denen Gigaliner ebenso gehren wie Carsharingund
effiziente Durchgangsstraen ohne Tempo-30-Zonen.Das Ausspielen der
Verkehrsteilnehmer muss ein Ende ha -ben. Die grne Welle hilft
allen Verkehrsteilnehmern mehrals der Rckbau von Ausfallstraen. Wir
mssen auch zum weiteren Wachstum des Flugver-
kehrs stehen. Flugzeuge sind effizienter, leiser und auch
um-weltschonender als frher. Daher ist eine Auslastung des
Air-ports Bremen unerlsslich fr den Logistikstandort Bremen.berall
in Deutschland fehlt es an Geld fr Sanierungen inder Infrastruktur.
Doch wer meint, hier sparen zu knnen,schadet den Menschen und
gefhrdet Arbeitspltze.
Kristina Vogt (Die Linke)Fr Bremen und Bremerhaven ist die
Bewltigung der stei-genden Hinterlandverkehre von entscheidender
Bedeutung.Statt tatenlos auf nicht realisierbare und nicht
zielfhrendeGroprojekte wie die Y-Trasse zu warten, soll Bremen
sichdafr einsetzen, dass das Bestandsnetz der Bahn verbessertund
der Ausbau der Knotenbahnhfe vorangetrieben wird.Entlastungen sind
auch durch die Binnenschifffahrt mglich.Eine vorrangige
Orientierung auf Lkw-Verkehre ist weder ko-logisch noch
infrastrukturell vertretbar. Das gilt auch fr dieGigaliner.
Innerstdtisch gehrt ein moderner ffentlicher Nahver-kehr zur
Lebens- und Standortqualitt. Wir mchten Taktzei-ten verkrzen, die
Anbindung der Innenstadt in den Abend-stunden verbessern und knnen
uns perspektivisch aucheinen ticketfreien PNV vorstellen. Der
Flughafen ist einwichtiger Bestandteil von Bremens Infrastruktur,
fr den wiruns die Eingliederung der Servicegesellschaft wnschen,
umdie ungleiche Bezahlung gleicher Arbeiten zu beenden.
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4.2015 Wirtschaft in Bremen | 19
shore sowie Nahrungs- und Genussmittelproduktion liegen,wollen
wir erhalten und ausbauen. Untersttzen knnen wir dies durch die
Bereitstellung vonErweiterungsflchen, guter Verkehrs- und
flchendeckenderBreitbandinfrastruktur, ei nem
innovationsfreundlichen Kli -ma mit einer engen Vernetzung von
Forschung und Industrieund mit gut ausgebildeten Fach- und
Fhrungskrften. Wiruntersttzen die Industrie insbesondere dabei, die
Chancender vierten industriellen Revolution (Industrie 4.0) zu
nutzen,bei der sich vernetzte Komponenten im Produktions- und
Lo-gistikprozess selbst steuern.
Karoline Linnert (Die Grnen)Indem wir gute Rahmenbedingungen fr
Industrie und Men-schen bieten: Dazu gehren Gewerbeflchen, gute
Verkehrs-anbindungen, zgige Planungs- und Genehmigungsverfah-ren
ebenso wie attraktive Bildungs-, Wohn-, Kultur- und
Frei-zeitangebote. Das fertig geplante Forschungszentrum EcoMat ist
einBeispiel fr zukunftstrchtige Wirtschaftsfrderung. Die Zu-kunft
liegt in der Cluster-Bildung. Das Cluster Windenergieist
international anerkannt und wird durch den OTB gestrkt.Die
Hochschulen sichern den Wissenstransfer in die Wirt-schaft und
sorgen fr Nachwuchs. Wichtig ist der im Februareingerichtete
Willkommensservice fr auslndische Existenz-grnder sowie fr
auslndische Fach- und Fhrungskrfte. Erbert zum Beispiel bei
Visumsfragen oder der Anerkennungvon Abschlssen. Die Frderung von
energie- und ressourcensparender Pro-duktion hilft Betrieben und
der Umwelt nachhaltige Pro-duktionsbedingungen und Produkte sichern
Wettbewerbsf-higkeit und Zukunftsmrkte
Lencke Steiner (FDP)Industrie braucht Flche und qualifizierte
Arbeitskrfte. AberIndustrie braucht auch ein Umfeld, das Industrie
akzeptiert.Dazu mssen sich auch Verwaltung und Politik
bekennen.Bremen ist Autostadt, Universalhafen und Standort
bedeu-tender Wehrtechnik sowie Lebensmittelproduzenten. Wir kn
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nen nicht Investitionen erwarten, wenn die Entscheider aufden
Hauptstraen mit Tempo 30 fahren mssen und die pro-duzierten Gter
womglich nicht mehr ber Bremer Hfenverschifft werden. Politik und
vor allen Dingen die Umwelt-behrde sollten endlich daran arbeiten,
Ansiedlungen zu er-mglichen und nicht dauernd zu verhindern. Es
gilt, wiederin den Dialog zwischen Politik und Wirtschaft zu
kommenund die Konfrontation zu beenden, denn diese schafft
nurVerlierer. Bremen ist Industriestandort. Um Bremen zu strken,
set-zen sich Freie Demokraten fr die aktive Ausweisung von
In-dustrie-, Logistik- und Gewerbeflchen ein. Nur ein beran-gebot
an Flchen ermglicht es, Unternehmen anzusiedelnund
expansionswillige Unternehmen in Bremen beziehungs-weise
Bremerhaven zu halten. Mit dem Ringschluss der A281knnen weitere
Industrieflchen attraktiv angebunden wer-den, zum Beispiel im
Umfeld der Stahlwerke.
Kristina Vogt (Die Linke)Den Wandel zur Industrie 4.0 zu
untersttzen, halten wir frvorrangig. Bremen braucht eine
eigenstndige Landeswirt-schaftsfrderung, die sich nicht in der
Kofinanzierung derGRW-Mittel erschpft und nicht auf reine
Darlehensfrde-rung beschrnkt, da allein damit nicht hinreichend
Impulsegesetzt werden knnen. Wir wollen Branchen mit starker
Ar-beitsplatz-Dynamik in die Wirtschaftsfrderung einbeziehen,zum
Beispiel Gesundheitswirtschaft und ITK. Lokale unter-nehmensnahe
Dienstleistungen sollten entschiedener alsbisher gefrdert werden.
ffentliches Engagement wie beimEcoMat ist dafr wichtig. Immer mehr
Grobetriebe gehen in den Besitz berregio-naler oder internationaler
Konzerne oder Investorengruppenber. Dies kostet in vielen Fllen
Arbeitspltze, gefhrdet denStandort und macht die lokale Wirtschaft
abhngig von weitentfernten Entscheidungen. Handlungsmglichkeiten
sehenwir durch eine bessere Frderung der Unternehmensnachfol-ge und
durch strategische ffentliche Beteiligungen.
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620 | Wirtschaft in Bremen 4.2015
TITELGESCHICHTE
Karoline Linnert (Die Grnen)Die Bremer City mit ihren
historischen Bauten, der Weser undder Schlachte bietet ein
Ambiente, mit dem kein Shopping-center konkurrieren kann. Ein
unschlagbarer Standortvorteil. Das neue City Center Ansgaritor wird
ein Schlsselprojektfr die Attraktivierung der Innenstadt.
Zustzliche Einkaufs-flchen mit neuen Geschften werden zur Belebung
der Citybeitragen, ebenso die zustzlichen Wohnungen. Neue
Lauf-beziehungen werden geschaffen, die Knochenhauerstraewird
dadurch aufgewertet. Die Grnen wollen innovative Kulturanstze
strkensowie Hinterhfe entwickeln. Der Branchenmix in der Citymuss
generell verbessert werden. Dank des hervorragendenPNV-Angebots ist
die Innenstadt gut erreichbar ein dickerPluspunkt. Die
Tourismusbranche floriert. Kongresse, Events, unsereMuseen, Theater
und Veranstaltungen wie Freimarkt, Samba-karneval oder Breminale
locken immer mehr Menschen nachBremen
Lencke Steiner (FDP)Bremen ist nicht nur von seiner Gre, sondern
auch von sei-ner Bedeutung her einer der wichtigsten
BallungsrumeNorddeutschlands. Damit das so bleibt, ist eine
Aufwertungder Innenstadt berfllig. Wir brauchen mehr
Einzelhandels-flche und eine Fugngerzone, die zu einem Rundgang
ein-ldt. Dazu gehrt mehr als nur die Filialen irgendwelcher
Ein-kaufsketten. Die Obernstrae und die Sgestrae sind bisheute
nicht in ein Gesamtkonzept Einkaufserlebnis einge-bunden. Hier gilt
es, auch private Investoren zu motivieren,fr deren Engagement wir
viel tun sollten. Wir haben eine attraktive Museumslandschaft. So
wie dasAuswandererhaus das Thema Migration darstellt, so knntenwir
auch die Bremer Automobil- und Luftfahrtgeschichte ab-bilden: mit
ganz neuen Erlebnisorten. Ergnzt mit einer vonGrund auf neu
konzipierten Innenstadt und einer Konzert-und Veranstaltungskultur
der Extraklasse kann Bremen Magnet fr Millionen Besucher sein.
Auerdem wnschenwir uns, dass Kreuzfahrtschiffe auch wieder in
Bremen stop-
Jens Bhrnsen (SPD)Wir werden das Innenstadtkonzept 2025 Schritt
fr Schrittumsetzen. Durch neue Wegebeziehungen in die angrenzen-den
Stadtviertel, durch die Aufwertung der Zugnge zur In-nenstadt,
durch eine Erhhung der Aufenthaltsqualitt unddie Schaffung neuer
Einzelhandelsflchen soll die City nochmehr Anziehungskraft
erhalten. Ein Meilenstein auf diesem Weg wird das geplante
City-Center am Ansgaritor sein. Zur weiteren Steigerung der
Besu-cher- und bernachtungszahlen wollen wir die Erlebniswel-ten
des Bundeslandes weiterentwickeln, also zum Beispieldie Freirume in
den Havenwelten attraktiver gestalten unddie Wegeverbindungen
zwischen den touristischen Attraktio-nen der Stadt aufwerten. Zudem
werden wir den Bunker Va-lentin mit in das Tourismuskonzept
aufnehmen und neueFhrverbindungen ber den Fluss gezielt auch zur
Verbesse-rung des touristischen Angebots nutzen.
Elisabeth Motschmann (CDU)Die Bremer Innenstadt wollen wir als
Einzelhandelsstandortattraktiver gestalten und gegenber den
Mitbewerbern amStadtrand, im Umland und im Internet strken. Hierzu
wollenwir, mit Hilfe privater Investoren, die Wegebeziehungen
unddie Aufenthaltsqualitt verbessern und mehr Verkaufsflchein
attraktiver Lage schaffen. Die Knochenhauer Strae wol-len wir zu
einer attraktiven Fugngerzone aufwerten. Die Einzelhndler mssen
durch die Wirtschaftsfrderungdabei untersttzt werden, ihre
Cross-Channel-Fhigkeiten zuentwickeln. Wir wollen in der Bremer
Innenstadt sowie in Bus-sen und Bahnen ein kostenfreies,
ffentliches WLAN aufbau-en. Wir werden das Tourismuskonzept
weiterentwickeln, Zieleund Strategien fr 2025 neu definieren und
dabei insbeson-dere den Stdte- und Fahrradtourismus und die drei
Destina-tionen Bremerhaven, Bremen Nord und Bremen Stadt
berck-sichtigen. Das Messe- und Tagungswesen werden wir
weiterfrdern und das Standortmarketing vereinheitlichen.
Die Bremer Innenstadt muss in ihrer Entwicklung als
Einzelhandels- und Touris-musstandort weiter gestrkt werden. Wofr
werden Sie sich einsetzen?
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4.2015 Wirtschaft in Bremen | 21
pen. Aber machen wir uns nichts vor: Diese ganze Entwick-lung
knnen wir nicht aus ffentlichen Geldern finanzieren.Bremen muss fr
private Investoren ein attraktiver Partnerwerden.
Kristina Vogt (Die Linke)Bremen und Bremerhaven knnen nicht mit
Strnden punk-ten, sondern mit ihrer urbanen Attraktivitt und den
kulturel-len Angeboten. Daher wollen wir die Kulturszene strker
fr-dern, wofr die City Tax eine sinnvolle zustzliche
Finanzie-rungsquelle ist. Das kleinrumige Nebeneinander von
Woh-nen, Kultur und Einzelhandel wollen wir ausbauen, in
derInnenstadt und in anderen Quartieren wie z. B. der Neustadtoder
Walle. Verdrngungsprozesse verden solche Quartiere,whrend
Mieterschutz auch ihre touristische Attraktivittund den
Einzelhandel schtzt. Den Innenstadt-Umbau mit dem geplanten City
Centersehen wir kritisch: Eine zustzliche Shopping-Mall wrde
vorallem den bestehenden Einzelhandel in der Innenstadtschwchen.
Wir setzen keine Hoffnungen darin, Teile etwai-ger olympischer
Spiele in Hamburg nach Bremen zu holen.Die positiven
wirtschaftlichen Impulse aus solchen Gropro-jekten sind nur
kurzfristig, die negativen Folgen (Mietenstei-gerung, ffentliche
Kosten) dagegen bleibend.
7Bremen ist als Wissenschafts- und Innovationsstandort eine
Stadt der Talente.Was wollen Sie tun, um die Talente amStandort zu
halten und die InnovationskraftBremens weiter zu strken?
Jens Bhrnsen (SPD)Wir wollen hoch qualifizierte Fachkrfte durch
ein attraktivesUmfeld fr sie und ihre Familien, also durch hohe
Lebensqua-litt, gute Kinderbetreuung und gute Schulen,
preisgnsti-gen Wohnraum und gute Arbeitsbedingungen an
Bremenbinden. Das kann nur gelingen, wenn sie hier auch ein
attrak-tives Angebot an Arbeitspltzen vorfinden. Wir werden diehohe
Leistungsfhigkeit der Hochschulen erhalten und Kar-rierewege im
Wissenschaftsbereich sichern. Wir wollen die Innovationskraft des
Standorts durch einebessere Verzahnung von Wirtschaft und
anwendungsnaherForschung in Hochschulen und aueruniversitren
Wissen-schaftseinrichtungen weiter steigern. Ein Beispiel hierfr
istdie Weiterentwicklung der Forschungs- und Entwicklungs-meile in
Bremerhaven. Ein anderes ist die konsequente Bn-delung der
Kompetenzen im Bereich Materialforschung undOberflchentechnologien:
Das EcoMaT wird die Wettbe-werbssituation der Unternehmen in der
Luft- und Raumfahrtsowie im Automobil- und Schiffbau weiter
verbessern.
Elisabeth Motschmann (CDU)Um im nationalen wie internationalen
Wettbewerb bestehenzu knnen, sprechen wir uns fr eine klare
Schwerpunktset-zung in den wissenschaftlichen Exzellenzbereichen
aus.Damit auch knftig exzellente (Nachwuchs-)Forscher nachBremen
kommen, wollen wir die Studien- und Beschfti-gungsbedingungen
verbessern. Die Aufnahme einer Zivil-
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22 | Wirtschaft in Bremen 4.2015
TITELGESCHICHTE
sich und andere. Die Freidemokraten fordern, dass
Unterneh-mensgrndungen so einfach werden wie das Mieten
einesMietwagens. Zudem sollen Grndungen zum Beispiel ausHochschulen
heraus deutlich untersttzt werden. So knnenTalenten Perspektiven
geboten werden und Bremen knntewie schon so oft in seiner frheren
Geschichte wieder Motorder wirtschaftlichen Entwicklung werden!
Kristina Vogt (Die Linke)Talente brauchen Wohnungen,
Kinderbetreuung, gute Schu-len und eine kulturell attraktive Stadt.
Der Ausbau der ent-sprechenden ffentlichen Dienstleistungen ist
zwingend, be-reits jetzt wandern Familien und BerufsanfngerInnen
genauaus diesen Grnden ab. Das Angebot an qualifizierten
Frau-enarbeitspltzen entscheidet mageblich darber, wo sichFamilien
dauerhaft niederlassen. Der Verringerung des Gen-der Pay Gap kommt
daher hohe Bedeutung zu. Hier wollenwir mit einem
Entgeltgleichheitsgesetz weiterkommen. Innovation braucht Freirume.
Krzungen an den Hoch-schulen, Schlieung von Studiengngen, noch
strkere Aus-richtung des Wissenschaftsbetriebs an Drittmitteln
sindschdlich fr eine kreative Metropole. Viele junge Talentekommen
nicht zum Zug, weil das Bildungssystem sie nichtangemessen frdert.
Den multikulturellen und integrativenUmbau der Schulen und des
Ausbildungssystems wollen wirdaher vorantreiben, auch als
Bestandteil der Bremischen In-novationskraft. n
klausel ins Bremische Hochschulgesetz lehnen wir ab. Nebenden
bestehenden drei Innovationsclustern wollen wir denVernetzungsgrad
zwischen Wirtschaft und Wissenschaftauch in weiteren Feldern durch
professionelle Cluster- undNetzwerkmanagements erhhen dazu zhlt die
Entwick-lung eines lnderbergreifenden Innovationsclusters Mobili-tt
mit den Schwerpunkten Fahrzeugbau und Elektromobili-tt. KMU wollen
wir ber eine regionale Plattform fr For-schung und Entwicklung
(FuE) dabei untersttzen, Kontaktzu Grobetrieben und
Forschungseinrichtungen aufzubauen.Unser Ziel ist es, den Anteil
der FuE-Ausgaben bis zum Jahr2019 auf 3 % des bremischen BIPs zu
steigern.
Karoline Linnert (Die Grnen)Die Menschen leben gern in Bremen
gerade die Jungensind begeistert von der Stadt, ihrem weltoffenen
Klima, dembreit gefcherten Freizeit- und Kulturangebot. Kreative
Kpfefhlen sich hier wohl und sind gut vernetzt. Gut so, dennneben
der Bezahlung spielen ein tolerantes gesellschaftli-ches Klima und
eine kreative Szene eine wichtige Rolle beider Wahl des
Berufsortes. Wir helfen GrnderInnen mit indi-viduellen
Beratungsangeboten und Start-up-Darlehen. Un-ternehmen werden bei
Innovationsvorhaben untersttzt,auch bei der Frdermittel-Akquise auf
nationaler und euro-pischer Ebene. Grne stehen fr ein modernes
Einwanderungskonzept.Wir brauchen auslndische Fachkrfte dringender
denn je.Wir wollen sie bei der Anerkennung ihrer schulischen und
be-ruflichen Qualifikation untersttzen. Die Grnen wollen
denehemaligen Gterbahnhof als Kreativzentrum kulturell
undstdtebaulich absichern. Leer stehende Gebude wollen wirverstrkt
durch Zwischennutzungskonzepte beleben.
Lencke Steiner (FDP)Damit die jungen Talente in Bremen bleiben,
muss es Arbeit-geberinnen und Arbeitgeber fr sie geben, die auch
eineneue Grnderkultur beflgeln. Wir sollten unsere Strken be-tonen:
Logistik, Automobil- sowie Luft- und Raumfahrtindus-trie, auerdem
den Bereich Nahrungs- und Genussmittel.Hier sollten die Hochschulen
einen deutlicheren Schwer-punkt setzen. Wir brauchen Menschen aus
der ganzen Welt,die in dieser Stadt gern leben und arbeiten und sie
in die Zu-kunft fhren. Zudem wollen wir Existenzgrndungen
untersttzen. Sowerden Talente zu ihren eigenen Arbeitgebern.
Kreativwirt-schaft ist hier ein noch oft unbestelltes Feld. Aber
auch dasklassische Gewerbe und das Handwerk sind Zugpferde! Exis
-tenzgrnder und -grnderinnen schaffen Arbeitspltze fr
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05 TITELGESCHICHTE_ 10-23_april_2015.qxp_Layout 1 23.03.15 08:13
Seite 23
-
24 | Wirtschaft in Bremen 4.2015
KAMMERREPORT
IN KRZE: VERANSTALTUNGEN DER HANDELSKAMMER BREMEN (AUSWAHL)
Weitere aktuelle Informationen finden Sie in der
Veranstaltungsdatenbank im Internet:
www.handelskammer-bremen.de.
Begrungsveranstaltung
23. April, 16:00-18:00 Uhr Willkommen in der Handelskammer!Es
ist wieder so weit: Zweimal im Jahr heitdie Handelskammer ihre
neuen Mitglieder ineiner Begrungsveranstaltung im HausSchtting
willkommen. Das gibt Gelegenheit,die Aufgaben und Leis tungen des
Hauses kennenzulernen sowie beim anschlieendenGet-together sich mit
den Mitarbeitern auszutauschen.
Bitte melden Sie sich an beiClaudia SpalkhaverTelefon 0421
3637-308, [email protected]
Existenzgrndung/Unternehmensnachfolge
22. April, 18:00-20:30 Uhr Workshop: Die steuerlichen
Gesichts-punkte der UnternehmensnachfolgeEs referieren Andreas
Grneberg, Wirt-schaftsprfer und Steuerberater, und DanielReinhart,
Steuerberater, beide WSG Winger-ning Senge Gerstmayr
8. Juli, 18:00-20:30 Uhr Workshop: Der Bestandscheck Nur nicht
den berblick verlierenEs referiert Susanna Suhlrie, bwl.
Beratung,Coaching, Training
Bitte melden Sie sich an bei Grazyna Renzelmann,
B.E.G.IN,Telefon 0421 323464-12, [email protected]
Innovationsmanagement
6. Mai, 16:00-18:00 UhrEU-Frdermglichkeiten fr KMUDr. Petra
Oberhagemann von der NationalenKontaktstelle fr das Europische
Forschungs-rahmenprogramm gibt einen berblick berden europischen
Frderdschungel. Geplantist zudem der Praxisbericht eines
erfolgrei-chen regionalen Antragsstellers. Das Angebotrichtet sich
in erster Linie an kleine und mitt-lere Unternehmen.
ANMELDUNG
Melden Sie sich imInternet an:
www.handelskammer-bremen.de.
INFOTHEK
7. Mai, 4. Juni, jeweils 15:00-17:30 UhrSprechtage: Beratung
durch PatentanwaltDie 30-mintigen vertraulichen Einstiegs
-beratungen rund um gewerbliche Schutzrech-te werden monatlich
angeboten.
19. Mai, 15:30-17:30 UhrSprechtag: Beratung zur
CE-KennzeichnungEs bert Mario Haake, Inmas GmbH.
Bitte melden Sie sich an bei Petra Ripke-Hpfl, Telefon 0421
3637-236, [email protected]
Mittelstandstreff
29. April, 12:30-14:00 UhrVortrag: High PotentialsEs referiert
Xenia Schertges, AliveBusiness
24. Juni, 12:30-14:00 UhrVortrag: Vergtungs-Optimierung:mehr
Netto vom BruttoEs referiert Rdiger Zielke, PensionCapital GmbH
Bitte melden Sie sich an bei Sabrina Gaartz, Telefon 0421
3637-231, [email protected]
Wirtschaft global
20. April, 16:00-18:30 UhrLndernetzwerk USA:Das
US-(Re)-ExportkontrollrechtEs berichtet Susanne Gellert, AHK USA,
New York
8. Mai, 9:00-11:30 UhrLndernetzwerk Subsahara-Afrika: Sdafrika
Eingangstor und wichtigsterMarkt des afrikanischen KontinentsEs
berichtet Matthias Boddenberg, AHKSdliches Afrika, Johannesburg
Bitte melden Sie sich
an:[email protected]
6. Juli, 9:00-11:30 UhrZoll-Seminar: Lieferantenerklrung eine
Erklrung mit Konsequenzen!Die rechtmige Ausstellung von
Lieferanten-
erklrungen durch den Hersteller oder denZwischenhndler ist an
komplizierte Voraus-setzungen gebunden. In diesem
gebhren-pflichtigen Seminar werden die Regelungenfur die Erstellung
von Lieferantenerklrun-gen fur Waren mit bzw. ohne
Prferenzur-sprungseigenschaft vorgestellt. Referentinist Gesa
Schumann, Diplom-Finanzwirtin,Berlin
Bitte melden Sie sich an:[email protected]
Energie & Umwelt
21. Mai, 14:00-17:00 UhrVortrag: Neue Frdermittel fr
Energie-EffizienzmanahmenEs berichten Mark Becker, DIHK,
MartinSchulze, RKW Bremen GmbH, und Bernd Langer, BEKS
EnergieEffizienz GmbH
Bitte melden Sie sich an bei Sabrina Gaartz, Telefon 0421
3637-231, [email protected]
Handel & Versicherungen
8. Mai, 10:00-12:00 UhrVortrag: Was ein Handelsvertreter bei
Abschluss eines HV-Vertrages beachten sollte! Gerade zu Beginn
einer Zusammenarbeit zwischen Handelsvertreter und
Unternehmentaucht regelmig die Frage auf, welcheRechte und
Pflichten die Vertragsparteien haben. Oftmals sind diese
schriftlich fest -gehalten, hufig jedoch fehlen
ausdrcklicheRegelungen. Dann gelten die gesetzlichenBestimmungen.
Welche Rechte und Pflichtensich daraus ergeben, was einzelne
vertrag -liche Abmachungen bedeuten diese Fragenstehen im
Mittelpunkt des Vortrages von Thomas Tauscher, CDH im Norden
Wirt-schaftsverband fur Handelsvermittlung undVertrieb, Bremen.
Bitte melden Sie sich an bei Bettina Schaefers, Telefon 0421
3637-406, [email protected]
06 HK-Report_24-27_april_2015.qxp_Layout 1 23.03.15 08:15 Seite
24
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4.2015 Wirtschaft in Bremen | 25
DIE HANDELSKAMMER GRATULIERT ZUM JUBILUM
UNTERNEHMEN
100-jhriges Bestehenl Munte GmbH & Co. KG, gegrndet 1. April
191550-jhriges Bestehenl INTRAC H. Fehrmann GmbH, gegrndet 5. April
196525-jhriges Bestehenl Oliver Heinicke Versicherungen e. K.,
gegrndet 1. April 1990
l Hollerland Apotheke e. Kfr., gegrndet 1. April 1990
l Peer Seus, gegrndet 10. April 1990l Jrgen Lenz, gegrndet 11.
April 1990
l Thomas Wolter WW Wrttembergische,
Foto Lufthansa AG
Kraftstoffverbrauch (in l/100 km): innerorts 13,912,5 auerorts
7,77,1 kombiniert 10,09,2; CO2-Emissionen: 237214 g/km
Mode ist vergnglich. Stil bleibt.
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gegrndet 17. April 1990l Jrg Kbel, gegrndet 23. April 1990
l engram GmbH, gegrndet 30. April 1990
l Rigel Schiffahrts GmbH & Co. KG, gegrndet 30. April
1990
MITARBEITERl 60 Jahre am 1. April Gnter Monsees, Schtte &
Bnemann GmbH & Co. KG
l 50 Jahre am 1. April Inge Palka, Gewoba Aktiengesell- schaft
Wohnen und Bauen
Wirtschaft trauert um Peter KloessMit Peter Kloess verstarb am
5. Mrz 2015 eine wichtige Un-ternehmerpersnlichkeit und ein
vielseitig engagierter Bre-mer im Alter von 82 Jahren. Prses
Christoph Weiss undHauptgeschftsfhrer Dr. Matthias Fonger drckten
der Fa-milie des Verstorbenen ihre tief empfundene Anteilnahmeaus.
Mit Abschluss des Studiums an der Technischen Hoch-schule in
Karlsruhe kehrte der gebrtige Bremer nach kurzenStationen in
Hamburg und Whitley Bay (England) an die We-ser zurck und war von
1966 an Geschftsfhrer der spte-ren Macor Marine Systems
International GmbH. 1980 wurdePeter Kloess in das Plenum der
Handelskammer gewhlt undgehrte diesem hchsten Kammergremium bis
1997 an. Von1972 bis 1986, davon acht Jahre als Vorsitzender, war
er Mit-glied des Industrieausschusses. Peter Kloess stand auch an
der Spitze vieler weiterer Insti-tutionen und Verbnde. So war er
Prsident der Unterneh-mensverbnde im Lande Bremen und gehrte dem
Prsidi-um der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberver-bnde
an. Als Prsident der Eiswette in den Jahren 1988 bis1992, als
Schaffer 1987 und in zahlreichen weiteren Funktio-nen engagierte er
sich erheblich fr den gesellschaftlich-so-zialen Zusammenhalt in
Bremen. Prses Weiss und Hauptge-schftsfhrer Dr. Fonger betonten: Fr
all dies sind wir ihmauerordentlich dankbar und werden ihn in
allerbester Erin-nerung behalten. n
Wirtschaftsempfangim Zeichen der Luftfahrt
Am 2. Juli ldt die Handelskammer Bre-men zu ihrem diesjhrigen
Wirtschafts-empfang ein. Gastredner wird Carsten
Spohr, Vorstandsvorsitzender der Deut-schen Lufthansa AG, sein.
Die Veranstal-tung beginnt um 17 Uhr im Hangar derLufthansa Flight
Training am BremerFlughafen.
InformationNina Stampe, Telefon 0421
3637-332,[email protected]
06 HK-Report_24-27_april_2015.qxp_Layout 1 23.03.15 08:15 Seite
25
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26| Wirtschaft in Bremen 4.2015
KAMMERREPORT
AktuellesVizeprses Otto Lamotte berichteteber die Karrieremesse
Jacobs CareerFair am 25. Februar in der Jacobs Uni-versity in
Bremen-Grohn. Sie bot regio-nalen und berregionalen Unterneh-men
eine sehr gute Plattform zum Ken-nenlernen der internationalen
Studie-renden. Gleichzeitig konnten sichStudierende bei den
Unternehmenber die unterschiedlichen Anforderun-gen fr einen
beruflichen Einstieg infor-mieren. Die Jacobs Career Fair sei bes
-tens verlaufen und soll aufgrund derguten Resonanz wiederholt
werden. Hauptgeschftsfhrer Dr. MatthiasFonger erluterte den
Sachstand zurgeplanten Zusammenfhrung der Han-delskammer Bremen mit
der IHK Bre-merhaven zum 1. Januar 2016. Nach-dem Ende des
vergangenen Jahres dieorganisatorischen Manahmen abge-stimmt worden
seien, sei jetzt unter Ein-beziehung der Mitarbeiter und
Perso-naltrte Einvernehmen zu den perso-nellen Strukturen der
gemeinsamenKammer erzielt. Darber hinaus werdeder Geschftsbereich
Aus- und Weiter-bildung bereits zum II. Quartal 2015zusammengefhrt.
Insgesamt kommeder Fusionsprozess gut voran. Prses Christoph Weiss
und Dr. Fon-ger berichteten im Plenum ber die be-absichtigte
nderung des BremerHochschulreformgesetzes, der die Bre-mische
Brgerschaft am 18. Februar inerster Lesung zugestimmt habe.
Insbe-sondere die gesetzliche Einfhrung ei-
AUS DEM PLENUM Die Plenarsitzung vom 16. Mrz
l Aktuellesl Social-Media-Aktivitten der Handelskammer
l Wahl des Wahlausschusses fr die Ergnzungswahlen 2015 l
Benennung von Mitgliedern fr den Verwaltungsrat
der Hermann-Leverenz-Stiftungl Themenschwerpunkt Knstliche
Intelligenz
ner sogenannten Zivilklausel und dieInformations- und
Verffentlichungs-pflicht zu Forschungskooperationenzwischen
Unternehmen und Hochschu-len seien kritisch zu sehen. Gerade
imWissenstransfer habe Bremen seit vie-len Jahren gegenber vielen
anderenWirtschaftsregionen einen Vorsprung.Sollte die Reform
tatschlich unvern-dert in zweiter Lesung beschlossen wer-den, knnte
dies erhebliche Auswirkun-gen auf die Bereitschaft der
Wirtschaftzur Zusammenarbeit mit den Hoch-schulen haben.
Social Media-Aktivitten Dr. Stefan Offenhuser, Leiter des
Ge-schftsbereichs Public Relations, stelltedie Social
Media-Aktivitten der Han-delskammer Bremen vor. Mit einer
offi-ziellen Facebook-Seite, der Facebook-Seite Deine Kammer zum
Thema Aus-und Weiterbildung sowie einer XING-Gruppe new_kammer
bremen fr Un-ternehmer und Grnder erreiche manauch Personengruppen,
die die klassi-schen Medien heute seltener nutzen.Auch betreibe die
Kammer eine Google+-Seite sowie gemeinsam mitanderen Industrie- und
Handelskam-mern einen gemeinschaftlichen You -Tube-Kanal und einen
Twitter-Account.Die einzelnen Auftritte verzeichnetenseit ihrem
Start durchweg steigendeNutzerzahlen. Ziel sei es, ber die
Platt-formen im Internet sowohl via Nach-richten und Kommentaren
kommunika-tiv zu interagieren, als auch selbst ander Gestaltung
medialer Inhalte teil-nehmen zu knnen.
Wahl, BenennungAuf Vorschlag des Prsidiums be-nannte das Plenum
Christian Freese,Imke Goller-Wilberg, Prof. Dr. DietrichGrashoff,
Vizeprses Janina Marahrens-Hashagen, Detlef Pauls und
VizeprsesPeter Schler als Mitglieder des Wahl-ausschusses fr die
Ergnzungswahlenzum Plenum der Handelskammer Bre-men im Herbst 2015.
Fr die ab 1. Juni 2015 beginnendeneue vierjhrige Amtsperiode des
Ver-waltungsrates der Hermann-Leverenz-Stiftung benannte das Plenum
erneutAndr Grobien, Jrgen Roggemann,Stefan Storch, Wolfgang
Vogt-Jordansowie Karlheinz Heidemeyer.
Knstliche IntelligenzZum Themenschwerpunkt KnstlicheIntelligenz
kam zum einen ProfessorDr. Dr. Gerhard Roth, Direktor des
Insti-tuts fr Hirnforschung an der Universi-tt Bremen, zu Wort. Er
nahm Stellungzu der Frage, ob es mglich sei, mensch-liche
Intelligenz nachzubauen, und re-ferierte ber Fragen der visuellen
Ver-haltenssteuerung. Weiterhin berichteteJens Mey,
stellvertretender Leiter desRobotics Innovation Centers des
Deut-schen Forschungszentrums fr Knstli-che Intelligenz, ber den
Bremer Stand-ort der DFKI GmbH und dessen For-schungsschwerpunkte.
Das DFKI mitSitz in Kaiserslautern, Saarbrcken undBremen sowie dem
Projektbro in Ber-lin sei das weltweit grte For-schungs-zentrum auf
dem Gebiet der knstli-chen Intelligenz. n
WiB_Seite 26_Layout 1 23.03.15 14:22 Seite 1
-
Fotos Fran
k Pu
sch, Spo
rtstiftung
4.2015 Wirtschaft in Bremen | 27
Bndnis fr attraktivenEinzelhandelsstandort Ein Bndnis fr einen
attraktiven Ein-zelhandelsstandort Bremen habenjetzt Bremens
Einzelhndler vorge-schlagen. Auf dem traditionellen G s -teabend
von Handelsverband undHandelskammer im Dorint Park Hotel (im Bild)
forderten sie gemeinsame Anstrengungen, um stationren Han-del und
Online-Handel fr die Hndlerin Einklang zu bringen. Mglichst
vieleHndler mit einem Web-Shop ausstat-ten zu wollen, wird weder
den Hnd-lern noch den Standorten gerecht, so
Norbert Caesar, Vizeprsident des Han-delsverbandes
Niedersachsen-Bremen. Ziel msse sein, den Kunden dieVielfalt des
stationren Handels imNetz verfgbar zu machen, nicht aberverstrkt
stationre Umstze in das In-ternet zu verlagern. Peter Schler,
Vize-prses der Handelskammer und Vorsit-
Handelskammer ehrt Betriebssportler auf derSportgalaAnfang Mrz
feierte die bremische Sportwelt ihre Sportlerdes Jahres 2014 auf
einer festlichen Gala im GOP-Variet-Theater. Auch der Betriebssport
spielte eine Rolle und wurdebesonders gewrdigt: Die Handelskammer
hatte zwei Son-derpreise ausgeschrieben. Die
Betriebssportgemeinschaft des Jahres kommt von derswb AG. Ihre
Sportgemeinschaft ist ein Modell, das fr vieleandere Sportgruppen
vorbildlich ist, sagte Handelskammer-Hauptgeschftsfhrer Dr.
Matthias Fonger. In elf Sportartenist die Gemeinschaft unterwegs,
215 Mitarbeiter haben sichihr angeschlossen. Es gibt eine
Konzernbetriebsvereinbarungdarber und regelmige Aktivitten.
Betriebssportler desJahres ist Rolf Frassa. Er hat die
Betriebssportgemeinschaft
Bremerhavener Versorgung und Verkehr mitbegrndet undsitzt ihr
bis heute vor. Die Palette des Hobbysportlers reichtvon Tischtennis
ber Bowling bis zum Schieen. Frassa, heuteim Ruhestand, war zudem
lange im Vorstand des Landesbe-triebssportverbandes aktiv. Der
Vollblut-Sportler sei seit vie-len Jahren eine groe Bereicherung fr
den Betriebssport inunserem Bundesland, wrdigte ihn die
Handelskammer. Betriebssport sei weit mehr als die sportliche
Freizeitbe-schftigung nach Feierabend. Er sei eine Form des
Gesund-heitsmanagements, das Mitarbeitern und Unternehmen
glei-chermaen zugute kommt, so Dr. Fonger. Damit sei er
eineklassische win-win-Situation Grund genug fr die Handels-kammer,
sich an der Sportgala zu beteiligen.
zender des Ausschusses fr Einzelhan-del und
verbraucherorientierte Dienst-leistungen, bekrftigte die
Forderungder Kaufleute, die Einzelhandelsflchein der Bremer
Innenstadt deutlich aus-zuweiten. Fr Caesar wie Schler ist
dasAnsgari-Projekt eines der Schlsselpro-jekte fr die Bremer City.
n
(v.l.) Rolf Frassa, Dr. MatthiasFonger sowie swb-Vorstand
UweSchramm und Alexander Papkevon der swb-Betriebssportgruppe
06 HK-Report_24-27_april_2015.qxp_Layout 1 23.03.15 08:15 Seite
27
-
28 | Wirtschaft in Bremen 4.2015
STANDORTBREMEN
as MARUM ist eines der heraus-ragendsten bremischen
For-schungsinstitute, eines mit
hchster internationaler Reputation,wenn es um marine
Umweltwissen-schaften geht. Die Kulisse htte alsonicht treffender
gewhlt werden kn-nen, um bohrende Fragen nach der bre-mischen
Innovationslandschaft undder Zukunft des
InnovationsstandortesBremen zu stellen: Wie innovativ ist
derStandort tatschlich? Welche Innova -tionsperspektiven hat er? Um
das wis-senschaftlich zu erhrten, hat die Han-delskammer die
Innovationsexpertendes Rheinisch-Westflischen Institutsfr
Wirtschaftsforschung (RWI) beauf-tragt, eine entsprechende Studie
zu er-stellen. Ihr Fazit ist differenziert: Das
Inno-vationspotenzial ist riesig, weil das Wis-senschafts- und
Ausbildungssystem in
Bremen exzellent, die Leistungsstrkevon Universitten und
Forschungsinsti-tuten erstklassig ist. Nur: All das wirdzu wenig
von den Unternehmen, vor al-lem in der Breite, genutzt. Laut
Studieist die Forschungsintensitt in der Wirt-schaft viel zu
gering. Bremen befindetsich hier laut RWI-Regionalvergleichzwar in
einem guten Mittelfeld, aberder Rckstand zur Spitze
beispielsweisein Bayern oder Baden-Wrttemberg istauffllig hoch. Die
Grnde: Der Transfer von derWissenschaft in die Wirtschaft hakt,
erist zu zh, es gibt zu wenig Hightech-Grndungen, die
Innovationsstrategiedes Landes ist zu schwammig, die
Fr-derlandschaft intransparent, die politi-schen Kompetenzen sind
nicht gebn-delt. Zwar htten sich die Rahmenbe-dingungen fr
Innovation in Bremen inden vergangenen Jahren gebessert
(das RWI lobt beispielsweise die Clu s -terbildung), doch es
bleibt noch viel zutun. Den Ball nimmt die Handelskammerjetzt auf.
Sie wird, so kndigte PrsesChristoph Weiss bei der Vorstellung
derStudie im MARUM an, in den nchstenMonaten mit Politik,
Unternehmen undOrganisationen in den Dialog treten.Gemeinsam mit
fhrenden Expertenwird die Kammer Manahmen fr eineNeuausrichtung und
Verbesserung derInnovationspolitik und der Innovations-dynamik
erarbeiten, so Weiss. Im Som-mer soll ein Positionspapier
verffent-licht werden mit konkreten Vorschl-gen, Empfehlungen und
Anregungen. Denn Innovationspolitik ist Wachs-tumspolitik, sagte
Weiss. Wachstumwerde grtenteils durch Innovationund nicht durch
Kapital oder Arbeit er-zielt. Innovationen seien sexy und Fo
to Jrg Sarbach
BOHRENDE FRAGENWie innovativ ist Bremen und wie innovativ kann
Bremen werden? Die Handelskammer prsentierte eine Studie des RWI
und will jetzt Empfehlungen fr eine neue Innovationsstrategie
ausarbeiten.
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Seite 28
-
4.2015 Wirtschaft in Bremen | 29
Gruppenbild mit Meeresboden-bohrgert: (v.l.) Prses
ChristophWeiss, Dr. Michael Rothgang (RWI),Dr. Frank Thoss
(Handelskammer),Professor Dr. Wim Ksters (RWI),Hauptgeschftsfhrer
Dr. MatthiasFonger und Professor Gerold Wefer (MARUM).
die Wirtschaft von den Hochschulen,anstatt den Transfer zu
beflgeln, wozudie RWI-Analyse dringend rt. Denn eswird in Bremen
nicht zu viel, sondern zuwenig kooperiert. Ein paar Steilvorlagen
zur Strkungdes Innovationsstandortes liefert dieRWI-Studie bereits.
Ganz wichtig sei,die Clusterentwicklung und den Trans-fer zu
strken. Hier knnten Innova -tionsgutschein fr mittelstndische
Un-ternehmen nach dem Beispiel Baden-Wrttembergs und auch ein
forcierterpersoneller Austausch zwischen Hoch-schulen und
Unternehmen helfen. Ent-lang der regionalen
Forschungsclustersollten weitere Wachstumsfelder kon-kretisiert und
innovative Unternehmenaus diesen Bereichen angesiedelt wer-den. Das
RWI pldiert auch dafr, ei-nen Grndergeist in die
Hochschulenhineinzutragen, um mehr Studierende
fr die Chancen unternehmerischer T-tigkeiten zu sensibilisieren.
Ein weiterer Vorschlag: alle Aktivit-ten und Kompetenzen zur
Innovations-politik unter einem Dach bndeln. Diesknnte
beispielsweise in einem eige-nen Senatsressort fr Innovation
ge-schehen. Frderprogramme sollten ge-strafft werden, sagt das RWI.
Bremenmsse sich zudem berregional als mo-derner Innovationsstandort
ins Ge-sprch bringen. Die Wissenschaftsplanung solltestrker auf die
Innovationserfordernis-se der Wirtschaft ausgerichtet werden.Dazu
gehrt eine Verbesserung derRahmenbedingungen, unter anderemeine
bessere schulische Bildung sowieeine nachhaltige Finanzierung der
erforderlichen innovationspolitischenManahmen. (cb) n
Beschaffungslogistik
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Distributionslogistik
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Magnet frjunge Talente und ambitionierte Unter-nehmen. Er forderte
eine grere Wirt-schaftsnhe sowohl von der Politik alsauch der
Wissenschaft. Als absolut kon-traproduktiv und rgerlich stuft er
des-halb das neue bremische Hochschulge-setz ein. Die gesetzliche
Festschreibungder Zivilklausel und die Einfhrung ei-ner zu
stzlichen Forschungsdatenbankfr Drittmittelprojekte wrde die
Ko-operationsbereitschaft der Wirtschaftenorm schwchen. Das Gesetz
trennt
07_STANDORT_ Region 28-37_april_2015.qxp_Layout 1 23.03.15 08:17
Seite 29
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Foto Munte am Stadtwald
der Kuhgraben zugeschttet wurde, um die Parkallee zu er-weitern,
die fortan die Anbindung von der Stadt zum Univer-sittsgelnde sein
wrde. Fr ihn und seinen Bruder stand frh fest, dass sie das Ho-tel
einmal bernehmen wollen. Wir sind damit gro gewor-den, fr uns war
klar, wir fhren die Familientradition weiter,erzhlt Detlef Pauls.
Die Eltern bereiteten die Zukunft derShne gut vor: Am 1. Mai 1980
erffneten sie das Hotel Mun-te am Stadtwald mit 64 Zimmern,
Schwimmbad, Sauna undSolarium. Vier Jahre spter stieg Detlef Pauls
mit ein, 1988folgte der eineinhalb Jahre jngere Bruder Jan. Der Weg
verlief nicht immer gradlinig. Es gab Streitigkei-ten mit Nachbarn,
die sich vom Lrm der Feiern und Veran-staltungen belstigt fhlten.
Nach einigem Hin und Her wur-de Mitte der 1990er-Jahre der Altbau
abgerissen und ein mo-derner Gebudekomplex mit Veranstaltungsrumen,
eigenerKche und weiteren Zimmern gebaut. Zurckblickend wardas die
richtige Entscheidung, weil wir so konkurrenzfhiggeblieben sind,
sagt Pauls.
er endgltige Generationswechsel vollzog sich imJahr 2001. Heute
hat das Hotel 128 Zimmer, einen630 Quadratmeter groen, ffentlichen
Spa- und
Wellnessbereich names beautyfit, das Restaurant Wels, woFisch-
und Wildspezialitten serviert werden, und den Italie-ner Del Bosco
mit einfacher italienischer Kche. Zu der vonden Brdern gemeinsam
gefhrten Munte GmbH und Co. KGgehren das Budgethotel 7 Things, das
vor zwei Jahren ander Universittsallee erffnet wurde und das VCH
Hotel Bre-mer Haus in der Bremer Innenstadt.
30 | Wirtschaft in Bremen 4.2015
STANDORTBREMEN
n der Kche von Salvatore Ruggiero und Franco Aragonamuss jeder
Handgriff sitzen. Der schmale, lngliche Raumlsst ausschweifende
Bewegungen nicht zu. Dort zaubern
die Kchenchefs Pasta, Pizza und Pesce nach original
italieni-schen Rezepten. Das Restaurant Del Bosco liegt im
Erdge-schoss des Ringhotels Munte am Stadtwald und ist fr
Hotel-gste und ansssige Bremer gleichermaen geffnet. IhreKche ist
wahrscheinlich grer, schmunzelt Detlef Pauls.Nicht wirklich, aber
das tut jetzt nichts zur Sache. Auf die Gr-e kommt es ohnehin nicht
an in einer Kche, dort muss vorallem das Mise en Place, also die
Vorbereitung, stimmen. Das Gleiche liee sich auf das Hotel Munte
bertragen. Indiesem Jahr feiert es sein 100-jhriges Bestehen. Dank
einesKonzeptes, das ber die Jahrzehnte mitgewachsen ist. DieBrder
und heutigen Inhaber Detlef und Jan Pauls sind indem Hotel gro
geworden. Der Urgrovater der Brder, Gus -tav Tappe, hatte es am 1.
April 1915 als Tappes Kaffeehaus,eine Schankwirtschaft mit
Ausspann, erffnet. Damals fhr-te der Kuhgraben als langer Fleet
vorbei am Hotel in Rich-tung Stadt. Nach Tappes Tod bernahm Tochter
Mariechen Pauls dasLokal, baute Kegelbahnen und erweiterte und
modernisiertedie Ballrume. Die Munte 2, wie es genannt wurde, war
einOrt, wo sich junge Paare zum Tanztee trafen. Erst Gerhardund
Edith Pauls, die Eltern der heutigen Inhaber, bauten dasLokal zum
Hotel aus. An diese Zeit kann sich Detlef Paulsnoch erinnern.
Daran, dass 1972 ein heftiger Sturm tobte,der die alten Bume im
Stadtwald direkt gegenber dem Ho-tel entwurzelte. Erinnern kann er
sich auch an den Bau derBremer Universitt Anfang der 70er-Jahre,
und daran, dass
100 JAHRE EINE FAMILIEAus Tappes Kaffee hat Familie Pauls das
Vier-Sterne-Hotel Munte am Stadtwald mit 128 Zimmern,
Wellnessbereich und gehobener Kche gemacht. Jetzt feiern sie 100
Jahre gelebte Gastfreundschaft. Von CATRIN FRERICHS
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4.2015 Wirtschaft in Bremen | 31
Neue Saison im Golden City Hafenbar sucht Frderer Die temporre
Hafenbar Golden City, ein Kulturprojekt vonFrauke Wilhelm, will
auch in diesem Sommer wieder am Eu-ropahafenkopf ihre Tren ffnen,
sucht aber noch Frderer.Mit rund 60 Veranstaltungen whrend der
dreimonatigenSommersaison sorgte sie in den vergangenen zwei Jahren
frfrischen Wind in der berseestadt. In dem kleinen Kulturzen-trum
sind ca. 30 Freiberufler, Musiker und Schauspieler ttig,die neue
Themen und Formen erproben und Zuschauer an-locken, die sonst nicht
so oft im Theater beobachtet werden. Geplant ist, die Golden City
vom 18. Juni bis 19. Septem-ber fr ein Crossover-Programm aus
Hafengeschichte, Musik,Theater, Performance und Stadtdialog zu
ffnen. Ein Teil derKosten werde ber Eintritte und Gastronomie
erwirtschaftet,so eine Mitteilung. Das Golden City erhlt keinerlei
institu-tionelle Frderung, sondern finanziert sich durch kleine
f-fentliche Projektantrge, eigene Einnahmen und Sponsoring.Wir
brauchen also wieder eine Reihe von Menschen, die un-ser Projekt
untersttzen. 2014 wurden mehr als 10.000 Euroim Zuge des
Crowdfundings gespendet. Eine Untersttzungist ber die
Frdermitgliedschaft in dem Verein GoldeneStadt e. V. mglich. n
Kontakt Telefon 0421 337182, [email protected],
www.goldencity-bremen.de
zentrale Lage ca. 150 10.000 m provisionsfrei
0800 271 271 0 www.europa-center.de
ATTRAKTIVE BROFLCHEN FRIHR WACHSTUM
Mit insgesamt ca. 110.000 m Bro- und Gewerbeflchenzhlen wir zu
den etablierten Anbietern in der Airportstadt.
Wer ein Hotel leitet, hat nie Feierabend. Detlef Pauls
Ar-beitstag beginnt um acht in der Frh und endet um Mitter-nacht.
Kontakt ist ihm wichtig, nicht nur zu den Gsten, diedie familire
Atmosphre des Hauses schtzen, sondernauch die Kommunikation nach
auen. Der Hotelier ist Vorsit-zender des Bremer Landesverbands des
Deutschen Hotel-und Gaststttenverbands, Dehoga, er sitzt im Plenum
derHandelskammer und in verschiedenen weiteren Beirtenund
Ausschssen. Jan Pauls engagiert sich bei der Ringhotel-Kooperation.
Den Brdern ist Prsenz wichtig, sie schauenspt abends im Betrieb
noch einmal nach dem Rechten odersind schnell zur Stelle, um Fragen
der Handwerker zu beant-worten, die gerade Zimmer renovieren. Und
zwischendurchknnen sie sich auch eine Pizza aus dem Del Bosco schme
-cken lassen. Genau wie ihr Hotel feiern die Brder brigensin diesem
Jahr ihr 100-Jhriges. Detlef Pauls ist im Mrz 51geworden. Sein
Bruder Jan ist 49. n
Die Hotelierfamilie im Bild: (v.l.) Detlef Pauls, Petra Pauls,
Edith Pauls, Maike Kuhlmann, GerhardPauls, Andrea Pauls, Jan
Pauls
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32 | Wirtschaft in Bremen 4.2015
STANDORTBREMEN
Neue Brckenfr die HansalinieDie Erweiterung des
GewerbeparksHansalinie schreitet voran. Jetzt wur-den zwei
Hilfsbrcken an der Bundes-bahnstrecke Kirchweyhe-Sagehorn
ein-geschoben. Knftig wird hier die vier-spurige Europaallee die
Bahnlinie un-terqueren. Dazu gehrten Gleis-, Erd-und Brckenbaua