Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg Ausbildungsmesse Über 1000 Besucherinnen und Besucher. S. 18 Titelthema Heimat shoppen Valikom Transfer Die ersten erfolgreichen Prüfungen. S. 16 Oktober 2019 www.ihk-emden.de Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg
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Transcript
Industrie- und Handelskammerfür Ostfriesland und Papenburg
„Heimat shoppen“ stärkt den stationären Einzelhandel. Quelle: IHK
7 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg I 10/2019
Ein Stück HeimatDer Einzelhandel in Ostfriesland und
Papenburg ist sich seiner Stärken
bewusst: Produkte werden direkt,
unmittelbar und versandkostenfrei
bezogen. Doch in Zeiten des digitalen
Umbruchs reichen diese Eigenschaften
allein nicht mehr aus.
Storytelling ist ein heißes Thema in der Welt des Ein-
zelhandels. Wie definiert man die Identität seines
Geschäfts oder seiner Marke vor dem Hintergrund des
stetigen Wandels? Wie kann man eine authentische Ge-
schichte erzählen, mit der sich die Verbraucher identifi-
zieren können? Eine universelle Antwort auf diese Frage
gibt es nicht, da jeder Einzelhändler einzigartig ist.
Die Aktion „Heimat shoppen“ der IHK und des Einzel-
handelsverbands verschafft den Händlern jedoch einen
Handlungsrahmen, in dem sie ihre Persönlichkeit entfal-
ten können. Der Rahmen vermittelt wiederum eine klare
Botschaft: Ich kaufe Zuhause ein, in meiner Heimat, oh-
ne Mittelsmänner im Internet. Der Einkauf eines Produkts
wird zu einem Erlebnis. Genau dieses Potential muss der
Einzelhandel nutzen, um dauerhaft bestehen zu können.
Leerstände und sinkende Umsatzzahlen wurden bisher
immer dem Fortschritt angelastet. Die Digitalisierung soll
nicht verhindert werden, es muss mit ihr umgegangen
werden. Fest steht: Der Wandel im Handel ist unumkehr-
bar. Händler müssen also eine Symbiose zwischen stati-
onärem Angebot und Onlinepräsenz schaffen, ein so
genanntes „Cross-Channel-Model“. Das Shopping-Er-
lebnis ist, was die Shoppinggiganten nicht bieten können
und wollen. Dort gilt es für den Einzelhandel seine Stär-
ken zu nutzen und mit den neugewonnenen Möglichkeiten
zu paaren. Die persönliche Beratung, eine familiäre At-
mosphäre, die Nähe zu den eigenen vier Wänden und
eine digitale Erreichbarkeit; all das umschreibt „Heimat
shoppen“.
Um mit dem Onlinehandel konkurrieren zu können und
in Zukunft noch attraktiv zu sein, muss der Einzelhandel
sich auf seine Stärken besinnen und sich nicht vor Neuem
verschließen. Darum setzen sich die IHK und der Ein-
zelhandelsverband Ostfriesland e.V. mit der Aktion „Hei-
mat shoppen“ auch in Zukunft für einen attraktiven Ein-
zelhandel vor Ort ein. <
Mehr zu diesem Thema
Dok-Nr. 3978226
8 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg I 10/2019
Titelthema I Heimat shoppen
Die „Heimat shoppen“-Aktionstage fanden unter besten Wetterbedingungen – wie hier in Esens – statt. Quelle: IHK
Heimat stärken mit „Heimat shoppen“Der Einzelhandel im IHK-Bezirk stand im September vielerorts im Zeichen
des „Heimatshoppens“. Neun Handels- und Gewerbevereine aus Ostfriesland beteiligten
sich an der von der IHK und dem Einzelhandelsverband Ostfriesland
e. V. (EHV) initiierten Aktion.
VON REINHARD HEGEWALD
Mit großem Erfolg haben die Gewerbe-
vereine in Norden, Esens, Pewsum und
Rhauderfehn im September mit der
Aktion „Heimat shoppen“ zahlreiche
Kunden in die Fußgängerzonen und
Ortszentren gelockt. „Die Händler ha-
ben das Einkaufen mit tollen Ideen zu
einem Erlebnis gemacht, sagt IHK-
Hauptgeschäftsführer Dr. Torsten Slink.
Mit der Aktion möchten die Unterneh-
mer das Bewusstsein für den Einkauf
vor Ort stärken. „Wer vor Ort einkauft
sichert Arbeitsplätze, hält die Wertschöp-
fung in der Region und shoppt ökolo-
gisch nachhaltig. Mit der Aktion Hei-
matshoppen möchten wir darauf hin-
weisen und die Kunden dafür sensibili-
sieren, dass sie nicht bei jedem Wunsch
sofort das Smartphone zücken und den
Handel mit einem Klick online abschlie-
ßen“, so Slink.
9 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg I 10/2019
Die Händler aller Orte haben bei der
Umsetzung der Aktion das Shopping als
Gemeinschaftserlebnis für die ganze
Familie in den Fokus ihrer Bemühungen
gestellt.
Norden
Mit Kinderanimation, Waffelbacken
und Vorführungen der regionalen
Sportvereine wie den Dansmuuskes des
Süderländer SV oder der Jazztanzgrup-
pe der Kunstschule sollten in Norden
vor allem Familien mit Kindern ange-
sprochen werden. Die Gewerbevereine
in Großheide, Hage und Marienhafe
haben mit Verlosungen und Rabattak-
tionen geworben. Der SKN-Verlag hat
weiträumig mit einer 30-seitigen Ver-
lagsbeilage auf die Aktion hingewiesen.
„Am Beispiel Norden konnte man sehr
gut sehen, wie erfolgreich so eine Akti-
on sein kann, wenn alle Akteure an
einem Strang ziehen und ein gemein-
sames Ziel verfolgen“, so Slink.
Esens
Nach dem Motto „Warum in der Ferne
einkaufen, wenn das Gute so nahe liegt?“
haben in Esens die Aktionsgemeinschaft
Esens und Umgebung (AEU), der Mo-
bile Wochenmarkt sowie die Stadt Esens
auf dem Esenser Marktplatz einen „Ku-
linarischen Wochenmarkt“ durchge-
führt. Die Geschäfte in der Innenstadt
Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.
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„Digitalisierung und Genossenschaftliche Beratung: Passt!“
Carsten Rausch und Gunter Ernst,Geschäftsführer medDV GmbH und Genossenschaftsmitglieder
Die „Heimat shoppen“-Taschen waren in Emden sehr beliebt. Quelle: IHK
>>
10 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg I 10/2019
Titelthema I Heimat shoppen
öffneten an dem Tag bis 20:00 Uhr ihre
Türen. Für die musikalische Umrah-
mung sorgte Helmut Bengen. Zudem
luden die Marktbeschicker und Kauf-
leute zu einem Frühstück vor historischer
Kulisse auf dem Marktplatz der Bären-
stadt ein. Zusätzlich las Helmut Janssen
auf Plattdeutsch aus seinem neuen Buch
„Een van Negen“. Umrahmt wurde dies
durch einen Informationsstand des Platt-
deutschbeauftragten in Zusammenarbeit
mit der Ostfriesischen Landschaft. Slink:
„Esens konnte mit seiner plattdeutschen
Lesung und dem kulinarischen Wochen-
markt vor allem mit dem Aspekt „Hei-
mat“ punkten und viele Kunden in den
Ortskern locken. Das war eine tolle Idee,
die auch an anderen Orten sehr erfolg-
reich laufen könnte.“
Rhauderfehn
In Rhauderfehn ging die Kaufmann-
schaft unter dem Dach des Handels- und
Gewerbevereins „Rhauderfehn hat alles“
unmittelbar vor dem „Fehntjer Markt“
mit dem „Heimat shoppen“ an den
Start. Dabei hatten sich die Kaufleute
der Fehngemeinde etwas ganz Beson-
deres ausgedacht: sie gaben nämlich den
„Fehntjer Markttaler“ an ihre Kunden
aus. Der Taler hatte einen Gegenwert
von einem Euro, kostet aber nur 0,80
Euro und konnte von den Kunden in
den am „Heimat shoppen „ teilneh-
menden Geschäften eingelöst werden.
Auf Facebook wurde nicht nur für die
Aktion geworben, sondern der Gewer-
beverein gab Gutscheine in Höhe von
10 Euro für jeden 20sten „Like“ heraus.
„Wenn wir bei den Kunden ein Bewusst-
sein für den stationären Einzelhandel
wecken wollen, müssen wir sie dort ab-
holen, wo sie sich gerade befinden. Ju-
gendliche sind nun einmal in Masse vor
allem auf den Onlineportalen zu finden.
Die Rhauderfehner haben mit ihrer
crossmedialen Kampagne ein sehr gutes
Gespür für zielgruppengerechte Wer-
bung bewiesen“, so Slink.
Pewsum
Auch die „Pewsumer Partner (PEP)“ be-
teiligten sich am „Heimat shoppen“. Mit
zahlreichen Aktionen im Pewsumer
Gewerbegebiet haben die Mitglieder
dieses Gewerbevereins in der Gemeinde
Krummhörn auf die Bedeutung des
„Einkaufens vor Ort“ aufmerksam ge-
macht. Höhepunkt der Aktion war ein
verkaufsoffener Sonntag mit Verlosung
einer Sitzbank.
Die Mitglieder der Werbegemeinschaft
„Rathaus-Karree“ in Emden haben ihre
Schaufenster mit den „Heimat Shoppen“-
Tüten dekoriert und haben mit ihren
Kunden über die Bedeutung des Einkau-
fens vor Ort diskutiert. So auch in Moor-
merland, wo zudem ein verkaufsoffener
Sonntag stattfand.
Die 2014 gestartete Imagekampagne
„Heimat shoppen“ fand dieses Jahr in
mehr als 330 Kommunen bundesweit
statt. Eine ganz wichtige Rolle dabei spie-
len die Handels- und Gewerbevereine.
Sie sind die Macher vor Ort. Sie organi-
sieren die Veranstaltungen mit denen sie
auf den stationären Einzelhandel auf-
merksam machen. Sie machen das eh-
renamtlich. Respekt vor diesem Engage-
ment! Ohne sie wären unsere Fußgän-
gerzonen wesentlich ärmer. Ohne sie
gäbe es deutlich weniger Vielfalt und
Lebendigkeit im Handel.
Das „Heimat shoppen“ soll auch in den
nächsten Jahren stattfinden. Handels-
und Gewerbevereine sowie Werbe- und
Interessengemeinschaften, die Interesse
für nächstes Jahr haben, können sich
schon jetzt unter Tel. 04921 8901-85 bei
der IHK melden. <
Mehr zu diesem Thema
Dok-Nr. 3978226
Auf den Straßen der Nordener Innenstadt drängten sich unzählige Menschen. Quelle: IHK Auch der Gewerbeverein Rhauderfehn beteiligte sich an der Aktion. Quelle: IHK
>>
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12 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg I 10/2019
van Buten un Binnen I Jubilare
Firmen & Personen
Geschäftsjubiläen
50 Jahre
Sonnen-Apotheke Inhaber: Oliver
Hirsch e. K. , Emden (21. Oktober)
Johann Wübbena Immobilien Inh.
Holger Dick, Emden (1. Oktober)
25 Jahre
Johann Ideus, Südbrookmerland
(1. Oktober)
IfE Management Ingenieurgesellschaft
für Energieprojekte GmbH, Emden
(24. Oktober)
Johann Christmann – Raumausstattung –
Inh. Maike Rutkat, Aurich (4. September)
Arbeitsjubiläen
45 Jahre
Leopold Rhauderwiek (1. September),
beschäftigt bei der Firma Schulte &
Bruns GmbH & Co. KG, Papenburg
40 Jahre
Hans-Heinrich Meyer (16. Oktober), be-
schäftigt bei der Firma Salamander Tech-
nische Kunststoffprofile GmbH, Papenburg
Anita Ulferts (15. Oktober), beschäftigt bei
der Firma EWE Vertrieb GmbH, Norden
Uwe Janssen (1. Oktober), beschäftigt
bei der Firma MEYER WERFT GmbH
& Co. KG, Papenburg
Norbert Lente (2. Oktober), beschäftigt
bei der Firma Bunte Spedition GmbH,
Papenburg
Jürgen Prikker (11. Oktober) und Georg
Gerdes (16. Oktober), beide beschäftigt bei
der Firma REHAU AG + Co, Wittmund
35 Jahre
Gerhard Bruns (15. Oktober), beschäf-
tigt bei der Firma KS Gleitlager GmbH,
Papenburg
25 Jahre
Karl-Heinz Duin (1. Oktober), beschäftigt
bei der Firma Nordwest-Blumen Wiesmoor
GmbH, Wiesmoor
Dieter Kalkwarf und Gabriele Mühr (beide
am 1. Oktober), beide beschäftigt bei der
Firma Doepke Schaltgeräte GmbH, Norden
Andrea Bakker (25. Oktober), beschäftigt
bei der Firma Ceka Centralkaufhaus H.
Többens KG, Leer
André Schilling (15. Oktober), beschäf-
tigt bei der Raiffeisenbank eG, Moor-
merland
Gisela Hüls (10. Oktober), beschäftigt
bei der Firma ALDI GmbH & Co.
Kommanditgesellschaft, Hesel
Michael Bock und Thomas Wischeropp
(beide am 1. Oktober), beide beschäftigt
bei der Firma Klingele Papierwerke GmbH
& Co. KG, Weener
Elke Wieking (1. Oktober), beschäftigt bei
der Firma ZGO Zeitungsgruppe Ostfries-
land GmbH, Leer
Josef Bröring (10. Oktober), beschäftigt bei
der Firma MEYER WERFT GmbH & Co.
KG, Papenburg
Gunnar Hounshell (1. Oktober), be-schäf-
tigt bei der Firma Hotel zum
Hanseaten Inhaber Johanne Hounshell,
Borkum
Daniel Szmergal (7. Oktober) und Petra
Kampen (28. Oktober), beide beschäftigt
bei der Firma Onno Behrends GmbH &
Co. KG, Norden
Michael Grensemann (1. Oktober), beschäf-
tigt bei der Firma Thiele & Freese GmbH &
Co. KG, Emden
Rainer Jaspers (1. Oktober), beschäftigt
bei der Firma Hero Bonn Inh. Jens Bonn,
Krummhörn
Theda Feldiek (1. August) und Sonja Tim-
men (1. Oktober), beide beschäftigt bei der
Firma Hartmann Shipping Services GmbH
& Co. KG, Leer
Günter Reinders (17. Oktober), beschäftigt
bei der Firma Stadtwerke Emden GmbH,
Emden
Wir besiegen Blutkrebs.
Viele Blutkrebspatienten fi nden immer noch keinen passenden Spender. Vielleicht können Sie schon bald einem Patienten das Leben retten.
DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei gemeinnützige Gesellschaft mbH
13 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg I 10/2019
Digitalagentur
„Digitalagent(o)ur Niedersachsen“Das niedersächsische Wirtschaftsministerium hat den Startschuss für den „Digitalbonus.
Niedersachsen“ gegeben. Darüber informierte die Digitalagentur Niedersachsen bei
einer Informationsveranstaltung für kommunale Wirtschaftsförderer.
Mit dem neuen Förderprogramm
sollen vor allem kleine und mittel-
ständische Unternehmen bei der Umset-
zung ihrer Digitalisierungsprozesse unter-
stützt werden. Pro Unternehmen ist ein
Zuschuss von bis zu 10.000 Euro für In-
vestitionen in digitale Hard- und Software
sowie in die IT-Sicherheit möglich. Dafür
hält das Förderprogramm – „Digitalbonus.
Niedersachsen“ – ein Gesamtvolumen von
15 Millionen Euro bereit. Anträge können
ab sofort bei der NBank gestellt werden.
Die Digitalagentur
Die Digitalagentur Niedersachsen ist An-
fang des Jahres von der Niedersächsischen
Landesregierung geschaffen worden. Sie
stellt die Unterstützungsangebote für För-
derung und Beratung bei einem zentralen
Ansprechpartner dar – gebündelt und
transparent in einem „One-Stop-Shop“.
In enger Zusammenarbeit mit den Wirt-
schaftsfördereinrichtungen der Landkreise
und der kreisfreien Städte sowie den In-
dustrie- und Handelskammern unterstützt
sie bei der Navigation durch die vielfältigen
Beratungs- und Unterstützungsangebote.
Gemeinsam mit der NBank und der De-
mografie-Agentur für die Wirtschaft
GmbH informiert sie derzeit auf einer
„Roadshow“ in verschiedenen niedersäch-
sischen Städten über Angebote, Förderung
und Weiterbildungsmöglichkeiten in
Zeiten der voranschreitenden digitalen
Entwicklung. <
Mehr zu diesem Thema
Dok-Nr. 4521510
Werben für den neuen Digitalbonus: Christian Wagener (links) und Lea Tedja (3. von rechts) von der Digitalagentur Niedersachsen. Quelle: IHK
ZahlenspiegelG
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sen
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SN
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Industrie-Beschäftigte im IHK-Bezirk für Ostfriesland und Papenburg
Preisindex für die Lebenshaltung1
Verbraucherpreisindex für Deutschland1
Basis 2015 = 1002 Prozent3
2017 JD 4 102,0 + 1,5
2018 JD 4 103,8 +1,8
2018 August 104,5 + 1,9
2019 Juli 106,2 + 1,7
2019 August 106,0 + 1,4
1 Angaben nach Verbrauchsverhältnissen des Jahres 20152 Basisumstellung von 2010 auf 2015 erfolgte im Februar 2019
3 Veränderungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum 4 Jahresdurchschnitt4
26.000
25.000
24.000
23.000
22.000
21.000
20.000
Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
2018 2019
14 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg I 10/2019
van Buten un Binnen I Meldungen
Ausbildung im Hafen
www.nports.de
Über 450.000 Euro für Solbach auf Langeoog
Langeoog. Das Land Niedersachsen fördert die Solbach Hotel & Gastronomie auf Langeoog mit
insgesamt 458.375 Euro. Die Förderung unterstützt die Neuausrichtung des ehemaligen 3-Sterne-
Hotels „Mitten Mang“. Das Unternehmen möchte sein touristisches Angebot mit Kutschfahrten,
Wanderungen und Ausflugsfahrten auf die benachbarten Inseln ausbauen.
Meyer-Werft setzt auf LNG
Papenburg. Nachdem die Meyer-
Werft 2018 das weltweit erste
Kreuzfahrtschiff baute, das aus-
schließlich mit Erdgas betrieben
wird, soll das Segment nun ausge-
baut werden. Es geht darum, sich
frühzeitig Marktanteile zu sichern.
Auf der Schiffbaumesse „Seatrade
Europe Hamburg 2019“ stellen die
Papenburger ihre neue Antriebs-
technik in den Fokus ihres Auftritts.
Die Nachfrage ist groß. Aktuell ver-
zeichnet die Meyer-Werft 14 neue
Aufträge für Kreuzfahrtriesen mit
Erdgasantrieb. Flüssiggas verbrennt
deutlich emissionsärmer als Schwer-
öl. So werden im Verhältnis rund
20% CO2, 85% Stickoxide, 95%
Feinstaub und 100% Schwefeldio-
xid eingespart.Langeoog ist bei Touristen sehr beliebt. Quelle: Milton Oswald - Adobe Stock
Die Inselflieger wollen in Zukunft elektrisch fliegen. Quelle: Elnur - Adobe Stock
Kostensenkung durch neues Anschlusskonzept von Offshore-Windparks
Borkum. Der Netzbetreiber TenneT hat sich mit den Energieun-
ternehmen EnBW bzw. Ørsted darauf geeinigt, die ausgewählten
zukünftigen Offshore-Wind-Projekte in der Nordsee nicht mit
155-kV-Kabeln zu verbinden, sondern stattdessen die Windener-
gieanlagen der Offshore-Windparks mit 66-kV-Anschlusskabeln
direkt an die Offshore-Konverterplattform anzuschließen. Dadurch
kann auch auf den Bau von Offshore-Umspannplattformen (OSS)
durch den Windparkbauer verzichtet werden. Zudem entfällt das
Export-Kabel für den Netzbetreiber. Der Bau der zukünftigen
Offshore-Windparks wird so deutlich weniger kostenintensiv.
Die Betriebskosten für Offshore-Windparks sollen gesenkt werden. Quelle: bphoto - Adobe Stock
FLN plant Elektro-Flugzeug
Norderney/München. Das ostfriesische Flugunternehmen FLN
der Reederei Norden-Frisia AG arbeitet an einem zukunftsweisenden
Projekt im Bereich des nationalen Personenluftverkehrs. Gemeinsam
mit dem Münchener Flugzeugbauer Scylax GmbH will FLN den
emissionsfreien Flugverkehr vorantreiben. Das gemeinsame Ziel ist,
eine Vorreiterrolle in der elektrischen Luftfahrt und im gewerblichen
Inselflugverkehr einzunehmen. In drei Jahren soll das erste rein
elektrische Frachtflugzeug für FLN fliegen. In Kooperation mit dem
Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt und einem hochspezia-
lisierten Team, setzt das Joint Venture Zukunftsideen um.
16 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg I 10/2019
van Buten un Binnen I Valikom Transfer
Valikom Transfer: Eine Chance für alleDer Fachkräftebedarf ist eine der größten Herausforderungen im IHK-Bezirk.
Das Projekt „Valikom Transfer“ ist eine Chance für Arbeitgeber und Arbeitnehmer,
dieser Herausforderung entgegenzuwirken.
VON MAXIMILIAN HITZ
In Deutschland weisen Bewerber ihre
Qualifikation im Bewerbungsprozess
für gewöhnlich mit ihrer abgeschlossenen
Ausbildung nach. Doch was tun, wenn
der Bewerber nicht über eine solche Qua-
lifikation verfügt und bisher ungelernt in
seinem Beruf arbeitet? Arbeitgebern fällt
die Beurteilung einer nicht zertifizierten
Fachkraft demensprechend schwer. Das
Projekt „Valikom Transfer“ soll Arbeits-
kräften ohne Berufsabschluss oder Quer-
einsteigern mit mehrjähriger Berufserfah-
rung eine Zertifizierung ihrer Fähigkeiten
und Fertigkeiten für einen bestimmten
Beruf ermöglichen.
Validierungsverfahren
Maher Aeylan kam 2015 aus Syrien nach
Deutschland. In Syrien arbeitete er viele
Jahre als Koch in der Gastronomie. Nach
seiner Ankunft lernte er die deutsche
Sprache und arbeitete in einem Restau-
rant in Leer. Im Rahmen des Validie-
rungsverfahrens entschied er sich 2019
dazu, seine Qualifikation zertifizieren zu
lassen. Während des Bewertungsprozesses
wurde Aeylan, neben der klassischen Tä-
tigkeit als Koch, auch in den Fachbe-
reichen Warenkunde und Preiskalkulati-
on bewertet. Um eine volle Gleichwer-
tigkeit zum Referenzberuf des Kochs zu
erlangen, müssen alle Tätigkeitsfelder
einer klassischen Kochausbildung erfolg-
reich in der sogenannten Fremdbewer-
tung unter Beweis gestellt werden.
Während der sechsstündigen Bewertung
kochte Maher Aeylan ein 3-Gänge-Menü
für vier Personen. Der Berufsexperte
Christian Mutter, Fachpraxislehrer an der
BBS II in Emden, bereitete die entspre-
chenden Aufgabenstellungen vor und
leitete die Fremdbewertung. In Zusam-
menarbeit mit der IHK stellte Mutter fest,
dass Aeylan alle Tätigkeitsbereiche eines
Koches in der Praxis ausüben kann, wes-
halb er eine volle Gleichwertigkeit mit
dem Referenzberuf von der IHK zertifi-
ziert bekam.
Neue Perspektive
Doch nicht nur Arbeitskräfte ohne einen
Berufsabschluss nehmen ein Validierungs-
verfahren in Anspruch. Manuel Janssen
ist ursprünglich gelernter Fliesenleger.
Jedoch arbeitete Janssen in den letzten
Jahren ausschließlich in der Lagerlogistik.
Diese Berufserfahrung wollte er sich nun
mit Hilfe von Valikom für den Referenz-
beruf „Fachkraft für Lagerlogistik“ be-
werten und zertifizieren lassen.
Das Zertifikat möchte er anschließend
dafür nutzen, einen ersten Schritt in Rich-
tung „Externenprüfung“ und eines Be-
rufsabschlusses zu tätigen, so Janssen. Der
Berufsexperte Ralf Dirks war von Jans-
sens vollumfänglichen Fertigkeiten im
Bereich der Lagerlogistik überzeugt. Er
konnte somit eine volle Gleichwertigkeit
zum Referenzberuf erreichen. Das näch-
ste Ziel ist nun die Vorbereitung auf die
Externenprüfung.
Eine Chance für alle
Der IHK-Abteilungsleiter für Aus- und
Weiterbildung Timo Weise würdigte wäh-
rend der Zertifikatsübergabe die Leistun-
gen der beiden Teilnehmer. „Die prak-
tischen Fertigkeiten beider Teilnehmer
entsprechen voll den beruflichen Hand-
lungskompetenzen ausgelernter Fachkräf-
te. Valikom gibt Menschen eine berufliche
Zukunftsperspektive.“ Weise dankte den
Berufsexperten für ihren Einsatz und die
Unterstützung des IHK-Projekts „Vali-
kom Transfer“. „Das Projekt ist wegwei-
send für die Zukunft des Arbeitsmarkts
in Ostfriesland und Papenburg. Der Fach-
kräftebedarf ist ein großes Hindernis für
unsere Region. Mit Valikom können wir
diesem entgegenwirken.“
Der Koordinator des „Valikom Trans-
fers“, Andreas Rügner, betonte das Zu-
kunftspotenzial des Projekts. „Wir haben
mit Maher Aeylan den ersten Koch in
Niedersachsen zertifiziert und Manuel
Janssen ist einer der ersten Lagerlogistiker.
Beide haben souverän ihre berufliche
Kompetenz unter Beweis gestellt und
eine volle Gleichwertigkeit mit dem Re-
ferenzberuf erreicht. Das zeigt, wie zu-
kunftsfähig dieses IHK-Projekt ist.“<
Mehr zu diesem Thema
Dok-Nr. 4347258
Von links: Christian Mutter (Berufsexperte und Prüfer), Maher Aeylan (Prüfling), Andreas Rügner (Projektkoordinator Valikom Transfer) und Timo Weise (IHK-Abteilungsleiter Aus- und Weiterbildung). Quelle: IHK
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18 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg I 10/2019
van Buten un Binnen I Ausbildungsmesse
Mehr als 1.000 Schülerinnen und Schüler besuchten die diesjährige Ausbildungsmesse. Quelle: IHK
Ausbildungsmesse 2019Die IHK und die Wirtschaftsjunioren Ostfriesland haben am 25. September
zur Ausbildungsmesse 2019 in die Räumlichkeiten der Berufsbildenden
Berufliche Bildung im FokusDie IHK und die Berufsschulen im Bezirk arbeiten seit Jahren eng zusammen.
Die Referendare des Berufsschullehramtes konnten sich einen ersten Eindruck
von der zukünftigen Zusammenarbeit mit der IHK verschaffen.
VON MAXIMILIAN HITZ
Berufliche Bildung und IHK; in
Deutschland ist diese Kooperation
untrennbar. In den Räumlichkeiten der
BBS II Emden konnten sich die neuen
Referendare über die Ausbildungsgrund-
sätze der Industrie- und Handelskammer
für Ostfriesland und Papenburg informie-
ren. Die Veranstaltung begann mit einer
kurzen Begrüßung der rund 65 Gäste
durch den stellvertretenden Schulleiter der
BBS II, Gero Conring. Neben einer Ver-
tiefung in das Leistungsspektrum wurde
vor allem die duale Ausbildung beleuchtet.
In einer offenen Gesprächsrunde mit dem
IHK-Abteilungsleiter für Aus- und Wei-
terbildung, Timo Weise, wurden Fragen
geklärt, Vorurteile ausgeräumt und Per-
spektiven aufgezeigt.
Norddeutscher Schulpreis
Es folgte die Vergabe des „Norddeutschen
Schulpreises der Wirtschaftsjunioren Han-
seraum 2019“. Mit dem Preis wurden die
BBS I und die BBS II für ihr gemeinsames
Schülerprojekt geehrt.
„Die angehenden Lehrerinnen und Leh-
rer sollten gleich zu Beginn des Referen-
dariats einen Kontakt zu den Ausbildungs-
partnern bekommen. Für eine gelungene
Ausbildung ist die Zusammenarbeit der
Lehrkräfte, der Betriebe und der IHK
unabdingbar“, betonte Timo Weise in
seiner Einführung.
In den Gesprächen zwischen Referenda-
ren, Schulvertretern und der IHK wurde
auch der größte Kritikpunkt an der aktu-
ellen beruflichen Bildung deutlich: Die
Digitalisierung. Die Schulleiterin der BBS
I, Sabine Noetzel, betonte die Notwen-
digkeit von entsprechenden Reformen in
der beruflichen Bildung. Es müsste eine
dauerhafte Unterstützung durch den Trä-
ger der Schulen garantiert werden, um
den Ausbau der Digitalisierung an Schu-
len zu gewährleisten. <
21 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg I 10/2019
Steuererhöhungen
Steuererhöhungsdynamik hält anIHKN-Auswertung: Jede zehnte niedersächsische Kommune hat 2019
ihren Gewerbesteuersatz erhöht.
VON MARTINA NOSKE
Trotz Rekordeinnahmen drehen die
niedersächsischen Kommunen wei-
ter an der Steuerschraube. „Im Jahr 2019
hat jede zehnte Kommune mit Hebesatz-
recht den Gewerbesteuerhebesatz ange-
hoben. Für zahlreiche Betriebe in Nie-
dersachsen steigt damit die Belastung im
laufenden Jahr erneut“, erläutert Hendrik
Schmitt, Hauptgeschäftsführer der IHK
Niedersachsen (IHKN), die Ergebnisse
der aktuellen Umfrage der Industrie- und
Handelskammern bei den niedersäch-
sischen Kommunen.
Kommunaler Finanzausgleich
Nachdem der durchschnittliche Gewer-
besteuerhebesatz im vergangenen Jahr
erstmals die 400 Prozent-Marke durch-
brochen hatte, steigt er aktuell weiter an
und liegt in Niedersachsen nun bei 403
Prozent. „Vor dem Hintergrund der
nachlassenden Konjunktur ist mehr denn
je Augenmaß bei den Hebesätzen gefor-
dert. Für Gemeinden mit einem sehr
hohen Gewerbesteuerhebesatz ist es
schwierig, sich im interregionalen, aber
auch internationalen Standortwettbewerb
zu behaupten. Insofern täten die Kom-
munen gut daran, die Unternehmen nicht
noch weiter zu belasten“, sagte Schmitt.
„Das Land muss endlich dafür sorgen,
dass die Steuerschraube nicht noch wei-
ter anzieht“, so Schmitt weiter und ver-
wies auf die wiederholt von der IHKN
erhobene Forderung, den Kommunalen
Finanzausgleich zu reformieren. „Der
Kommunale Finanzausgleich in seiner
jetzigen Form enthält eine Steuererhö-
hungsdynamik, die es den Kommunen
schwer macht, ohne Erhöhungen auszu-
kommen. Das Land sollte den Kommu-
nen dabei helfen, die Spirale nach oben
zu durchbrechen.“
Aus Sicht der IHKN könnte der Auto-
matismus zu Steuererhöhungen dadurch
abgemildert werden, dass ein konstanter
Nivellierungshebesatz für die Realsteuern
einführt und fixiert wird. In einigen Bun-
desländern, beispielsweise in Baden-
Württemberg, Bayern und Thüringen, ist
dies bereits der Fall. In Niedersachsen
jedoch werden die Nivellierungshebesät-
ze aktuell noch automatisch an die lan-
desweit gewogenen Durchschnittshebe-
sätze des Vorvorjahres angepasst. Da-
durch wird auf die Kommunen Druck
ausgeübt, ihre Hebesätze zu erhöhen.
Langfristvergleich
„Unsere aktuelle Analyse hat gezeigt,
dass die niedersächsischen Städte und
Gemeinden in den vergangenen Jah-
ren trotz der guten konjunkturellen
Rahmenbedingungen und neuen Rekor-
den bei den Steuereinnahmen auf brei-
ter Front die Gewerbesteuer erhöht
haben“, ergänzt Frank Hesse, IHKN-
Sprecher für Wirtschaftspolitik und Mit-
telstand. „So hat sich der Anteil der
Kommunen mit einem hohen Gewer-
besteuerhebesatz von 380 Prozent und
mehr in den vergangenen sieben Jahren
mehr als verdoppelt. Inzwischen erhe-
ben 62 Prozent der Kommunen einen
Hebesatz von 380 Prozent und mehr“,
so Hesse.
Dieser Wert ist insbesondere für Perso-
nengesellschaften relevant, da diese die
Gewerbesteuer in der Regel nur bis zu
einem Hebesatz von ca. 380 Prozent auf
die Einkommenssteuer anrechnen kön-
nen. „Die Entwicklung sollte so nicht wei-
tergehen, denn daraus kann eine sich
selbst verstärkende Abwärtsspirale entste-
hen“, erläutert Hesse. Er sprach sich dafür
aus, dass Steuererhöhungen die letzte
Wahl sein sollten, denn gerade in Zeiten
von sprudelnden Steuereinnahmen könnte
die Haushaltskonsolidierung der kommu-
nalen Haushalte wesentlich besser über
die Ausgabenseite vorgenommen werden.
Karten mit den Gewerbesteuerhebesät-
zen für alle Städte und Gemeinden in
Niedersachen enthält der aktuelle Fokus
Niedersachen. Ergänzend zum Fokus
stehen in der rechten Spalte eine Auf-
stellung der Grund- und Gewerbesteu-
erhebesätze 2019 sowie der Gewerbe-
steuer-Rechner Niedersachsen-Bremen
für 2019 zum Download.
Der Fokus Niedersachsen erscheint in
regelmäßigen Abständen zu aktuellen
Themen aus Wirtschaft und Politik und
steht ebenso wie die Infografik in Druck-
qualität unter www.ihk-n.de zum Down-
load bereit. <
Bei den Hebesätzen ist mehr denn je Augenmaß gefragt. Quelle: patpitchaya - Adobe Stock
22 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg I 10/2019
van Buten un Binnen I Tourismustag
Tourismustag NiedersachsenSmart – digital – vernetzt: Unter diesem Motto trafen sich jetzt rund 200 Teilnehmer
aus der Hotel- und Gaststättenbranche, von Tourismusorganisationen sowie aus Politik
und Verwaltung beim 18. Tourismustag Niedersachsen in Stade.
VON MARTINA NOSKE
Bei der zweitägigen Veranstaltung,
die von der IHK Niedersachsen
(IHKN) organisiert wurde, drehte sich
in diesem Jahr alles um digitale Lö-
sungen und Angebote rund um Reise,
Gäste und das Management vor Ort.
Digitale Lösungen
„Digitale Lösungen bieten viele Chancen
für unsere Unternehmen. Und auch un-
sere Gäste erwarten zunehmend ganz
selbstverständlich, dass digitale Services
im Urlaub vor Ort zur Verfügung stehen.
Diese Erwartungshaltung stößt immer
noch viel zu häufig auf eine viel zu
schwach ausgebaute digitale Infrastruk-
tur, die die ansonsten gegebenen digi-
talen Möglichkeiten ausbremst“, so Ar-
no Ulrichs, Federführer des Bereichs
Tourismus bei der IHK Niedersachsen
(IHKN) in seiner Begrüßungsrede.
Herausforderungen
Ähnlich äußerte sich Niedersachsens
Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althus-
mann in seinem Grußwort an die Teil-
nehmer. „Die Erfolge der Vergangenheit
zeigen: Die Tourismuswirtschaft ist kri-
senfest und seit Jahren auf Wachstums-
kurs. Allerdings dürfen wir uns auf den
bisherigen Lorbeeren nicht ausruhen,
Insbesondere die Digitalisierung stellt die
Tourismusbranche vor große Herausfor-
derungen. Diese sollten wir vielmehr als
Chance begreifen – beispielsweise durch
intelligentes Datenmanagement und
durch neue, innovative und digitale An-
gebote. Hierfür muss aber die nötige
Infrastruktur geschaffen werden. Nur bei
optimaler Versorgung aller Landesteile
mit gigabitfähigen Anschlüssen und lei-
stungsfähigen, mobilen Datendiensten
können neue innovative Geschäftsmo-
delle und Arbeitsplätze entstehen.“
Zuwachs
Insgesamt stehe die Tourismusbranche
laut Ulrichs gut dar. Mit einem Zuwachs
von 3,4 Prozent bei den Übernach-
tungen im letzten Jahr konnte mit ins-
gesamt knapp 45 Millionen Übernach-
tungen ein neuer Rekord erzielt werden.
Damit liegt Niedersachsen weiterhin auf
Platz vier im Bundesranking. „Es gibt
keinen Anlass, sich zu verstecken“, so
Ulrichs. Aber einen Grund, sich zurück
zu lehnen sieht er auch nicht: „Zum ei-
nen beobachten wir, dass der Marktan-
teil Niedersachsens gegenüber wichtigen
Wettbewerbern leicht abnimmt. Zum
anderen hat es die Branche mit teils hef-
tigen Wachstumsproblemen zu tun, vor
denen wir nicht die Augen verschließen
dürfen.“ Laut Ulrichs geht es neben der
Digitalisierung um zwei weitere zentra-
le Themen: Arbeitsmarkt und Lebens-
raum. „Haben wir bis vor kurzem noch
von einem Fachkräftemangel im Bereich
Hotellerie und Gastronomie gesprochen,
so müssen wir jetzt bereits von einem
Arbeitskräftemangel auch für einfache
Tätigkeiten sprechen“, so Ulrichs. Eine
weitere Baustelle seien die starren Ar-
beitszeitregelungen, die kaum mit den
besonderen Anforderungen aus Gastro-
nomie und Hotellerie in Einklang zu
bringen seien.
Lebensraum
Die zweite Herausforderung ist, die tou-
ristische Region auch als Lebensraum
attraktiv zu gestalten. Steigen Mieten
und Immobilienpreise zu stark an, kön-
nen sich Einheimische und Arbeitskräf-
te keinen Wohnraum mehr leisten. „Zu-
rück bleiben Orte, die in der touristi-
schen Saison überlaufen sind, wo aber
das normale Leben, das lokale Mitei-
nander, immer weiter zurückgedrängt
wird. Und außerhalb der Saison wirken
diese Ortschaften wie ausgestorben.
Dann werden sie aber auch für Urlaubs-
gäste unattraktiv. Schließlich ist nichts
wichtiger für den Urlaub in Niedersach-
sen als die erlebte Authentizität,“ betonte
Ulrichs.
Die STADE Marketing und Tourismus
GmbH war zusammen mit der Hanse-
stadt Stade für das touristische Rahmen-
programm und die Abendveranstaltung
verantwortlich. <Der Fokus des Tourismustags lag auf der Digitalisierung. Quelle: Kontny
23 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg I 10/2019
Bestenehrung
Energietechnik, Automatisierungstechnik
Wir sind eine erfolgreiche mittelständische Unternehmensgruppe der Elektroindustrie.Der Name Janssen steht für Lösungen in der gesamten Energie-, Prozessleit- und Automatisierungstechnik.Unser Betätigungsfeld ist die Schiffs-, Kraftwerks- und Industrietechnik.
79 Azubis schlossen ihre Ausbildung mit „sehr gut“ ab. Quelle: IHK
IHK ehrt Top- Azubis79 junge Menschen haben bei den Sommerprüfungen mit „sehr gut“
bestanden. Sie wurden nun als Top-Azubis geehrt.
24 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg I 10/2019
Drei Unternehmer, drei verschiedene
Konzepte: Reality ist nicht gleich Re-
ality.
Visualisierung
Digital-Coach Anna Weisenberger vom
APITs Lab verschaffte den Teilnehmern einen
Überblick über die Thematik der Visualisie-
rung mittels digitaler Hilfsmittel. Die teils
fachfremden Teilnehmerinnen und Teilneh-
mer wurden anschließend in diverse Arbeits-
felder der Digitalpioniere eingeführt. Die
Vielfalt der potentiellen Anwendungsmöglich-
keiten erstreckt sich von Werbevideos bis hin
zur digitalen Betriebsanleitung von Industrie-
maschinen. Während eines praktischen Work-
shops konnten die Teilnehmer Augmented-
Reality-Brillen testen. In der Anwendungssi-
mulation wurde eine reelle Szene in der In-
dustrie nachgestellt. Eine Maschine musste mit
Hilfe der virtuellen Anleitungen instand gesetzt
werden. In Kleingruppen konnten die Unter-
nehmer auch Problemstellungen aus der ei-
genen Firmenumgebung vortragen. Diese
wurden mit Hilfe der Experten erörtert und
in Gruppenarbeit aufgeschlüsselt. <
van Buten un Binnen I Digitale Woche
Landrat Matthias Groote (links) testete eine Aug-mented-Reality-Brille. Quelle: J. Bambrowicz
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BeilagenhinweisDiese Ausgabe der Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg enthält folgende Beilagen: • EWE AG, 26122 Oldenburg• Wortmann AG IT Made in Germany, 32609 HüllhorstDesweiteren finden Sie in dieser Ausgabe einen Beihefter von:Egberts+Flatken, 26721 EmdenWir bitten um freundliche Beachtung.
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Aktuelles zum Jahreswechsel in Lst, SV und Arbeitsrecht Dok.-Nr. 121104527
Umgang mit schwierigen Menschen und Situationen Dok.-Nr. 12193844
3. Dezember
11. Dezember
Oktober
Azubi+ (Modul 12): Richtiger Umgang mit Kunden Dok.-Nr. 121120249
Erfolgreich führen und fördern Dok.-Nr. 121104228
22./23. Oktober
23./24. Oktober
34 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg I 10/2019
Investitionen wollen gut überlegt sein, gerade bei kostenintensiven Maßnahmen, wie beispielsweise der Ausbau oder die Modernisierung des Fuhrparks. Für kleine und mittlere Unternehmen können die Anschaffungskosten einen erheblichen Abfluss an Liquidität bedeuten. Denn steuerlich sind die Ausgaben nur im Wege der Abschreibung geltend zu machen, so-dass sie erst über mehrere Jahre hinweg eine steuerliche Entlastung herbeiführen. Daher hat der Gesetzgeber mit dem § 7g Einkommenssteuergesetz (EstG) für klei-ne und mittlere Unternehmen eine Mög-lichkeit der (vorzeitigen) Steuerentlastung geschaffen. Durch diese Vorschrift ist es – knapp zusammengefasst – möglich, das Abschreibungspotenzial zum einen vor das geplante Anschaffungsjahr vorzuverlegen, um beispielsweise Rücklagen zu bilden und zum anderen Sonderabschreibungen in Anspruch zu nehmen. Voraussetzung
für die Inanspruchnahme ist neben der Unternehmensgröße auch, dass die „fast ausschließlich betriebliche Nutzung“ des Wirtschaftsguts nachgewiesen werden kann.
Wie dieser Nachweis hinsichtlich der Nut-zung von Pkw erfolgen kann, hatte nun das Finanzgericht Münster (FG) zu entscheiden (Urteil vom 10. Juli 2019, Az.: 7 K 2862/17 E). Ein Anwalt hatte zwei Pkw für seine Kanz-lei angeschafft (2011 und 2016). Er nutzte die von § 7g EstG bereitgestellten steuer-lichen Möglichkeiten dahingehend, dass er in den Jahren 2009 und 2013 gebildete Investitionsabzugsbeträge sowie für das Jahr 2013 eine Sonderabschreibung geltend machte. Im Rahmen einer Betriebsprüfung stellte das Finanzamt (FA) fest, dass bei-de Fahrzeuge auch privat vom Anwalt ge-nutzt wurden. Da keine Fahrtenbücher ge-führt wurden, unterwarf das FA die private Nutzung der pauschalen Besteuerung nach der sogenannten „1%-Methode“. Zugleich versagte das FA die Investitionsabzugsbe-träge für die Jahre 2009 und 2013, da nicht nachgewiesen sei, dass die Pkw fast aus-schließlich betrieblich genutzt würden. Das
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35 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg I 10/2019
FA erließ daraufhin zu Lasten des Anwalts geänderte Einkommensteuerbescheide.
Hiergegen setzte sich der Anwalt zur Wehr. Er reichte Aufstellungen der betrieblichen Fahrten nach, die eine Mitarbeiterin an-
hand seines Terminkalenders nachträglich erstellt hatte. Nach diesen Berechnungen ergab sich ein betrieblicher Anteil von et-was mehr als 90 Prozent. Weiterhin trug er vor, dass für Privatfahrten noch weitere Fahrzeuge verfügbar gewesen wären.
Das FG sah diese Informationen jedoch nicht als ausreichenden Nachweis der „fast ausschließlichen betrieblichen Nutzung“ an. Dabei stützte es sich insbesondere auf die Argumentation, dass kein formal kor-rektes Fahrtenbuch vorläge. Ob dies grund-sätzliche Voraussetzung sei oder auch andere Unterlagen und Indizien geeignet seien um die „fast ausschließliche betriebli-che Nutzung“ nachzuweisen, ließ es offen, da den angebotenen Aufstellungen nicht zweifelsfrei entnommen werden könne, dass der Anwalt für einzelne Fahrten nicht z. B. doch ein anderes Fahrzeug oder öf-fentliche Verkehrsmittel genutzt hat.
Das Verfahren befindet sich aktuell beim Bundesfinanzhof in Revision (Az.: VIII R 24/19). Es zeigt jedoch bereits jetzt, dass eine formal korrekte steuerliche Doku-mentation unerlässlich ist, wenn man seine steuerlichen Vorteile nicht gefähr-den will.
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