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Windsurfing Journal 12 | Ausgabe 02-2010 Juni/Juli| Deutschland 4,80 €
Freitag, 18.06.2010, ab 17:00 uhr Freies Training für alle Fahrer
Samstag, 19.06.2010, 15:00 bis 19:00 uhr Qualifikationsläufe zur WeltmeisterschaftSamstag, 19.06.2010, 22:00 bis 24:00 uhr Bekanntgabe der Top-20-Fahrer fürs Finale.Im Anschluss: Die ultimative Nightshow mit Feuerwerk, Flammen und Co. Samstag, 19.06.2010, ab 24:00 uhr Aftershowparty mit allen Fahrern und VIPs in derEggerstedtstraße im „Club ohne Namen“ (neben der ehemaligen Sportsbar).
Sonntag, 20.06.2010, 15:00 bis 19:00 uhr Weltmeisterschaft der Top-20-FahrerSonntag, 20.06.2010, 22:00 bis 24:00 uhr Siegerehrung und die ultimative Nightshowmit Feuerwerk,Flammen und Co.
Samstag, 26.06.2010, 15:00 bis 19:00 uhr Best Trick ContestSamstag, 26.06.2010, 22:00 bis 24:00 uhr Siegerehrung Best Trick Contest und die ultimativeAbschluss-Nightshow des Vodafone Ocean Jumps 2010 mit jeder Menge Überraschungen!Samstag, 26.06.2010, ab 24:00 uhr Aftershowparty mit allen Fahrern und VIPs in derEggerstedtstraß im „Club ohne Namen“ (neben der ehemaligen Sportsbar).
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schlimme Mittelohrentzündungen wie die unserer Lek-
torin drohen und man dann den ganzen Tag mit einer
Pudelmütze im Büro sitzen muss. Spartan Wetsuits – die
Marke, der unter anderem Fahrer wie Josh Angulo und
Anders Bringdal ihre Astralkörper anvertrauen – hat
dafür genau das Richtige im Angebot. Im Programm
befinden sich neben Fünf-Finger-Handschuhen und
halb offenen Fäustlingen auch Hoods mit Lycra-Nacken
und Hauben, die mit einem Schirm ausgestattet sind
Hallo Windsurfing Journal! Eure Artikel sind ja wirklich interes-
sant, aber mir fehlen noch interessante Spotberichte. Da hätte
ich gleich eine tolle Idee für euch: Könntet ihr nicht einmal einen
Spotbericht über den Titisee machen? Jan aus Titisee-Neustadt
Anm. d. Red.: Ist Titisee wirklich ein Gewässer oder dein Hobby?
Anm. d. Red.: Mitte Februar kursierte im Internet das Gerücht,
dass der Northshore auf Fuerteventura für alle Funsportler ge-
schlossen werden soll. Wer wenn nicht Local Jürgen Hönscheid
sollte genauer wissen, ob da was dran ist oder nicht, und so
schrieben wir ihm Ende März eine Mail und fragten nach. Seine
Antwort, und was er sonst noch anzumerken hatte, wollen wir
dir nicht vorenthalten:
Hallo WJ-Team, hallo Alexander! Keine Sorge: Das mit dem
Funsportverbot am Northshore war eine Ente. Vielleicht ha-
ben das ein paar Engländer irgendwie missverstanden. Laut
des Raumordnungsplans „PIOF“ des Cabildos Fuerteventu-
ra (in dem eigentlich alles geordnet werden soll) sollen ver-
schiedene Zonen am Northshore zu Nationalparks werden.
Anfang März war ich auf einem Meeting, auf dem uns Insel-
präsident Mario Cabrera (er selbst hat gerade mit SUP-Surfing
angefangen) das Ganze erklärt hat. Es gibt keine Surfsport-
Einschränkungen, auch nicht in Nationalparks. Im Gegen-
teil, Fuerteventura soll ja als Wassersportparadies beworben
werden. Zu diesem Thema, Fuerte als Wassersportparadies,
waren meine Tocher Janni und ich auch Mitte April in der ZDF-
Frühlingsshow, wo wir SUP und Wellenreiten vorstellen konn-
ten. Rene Egli war als Experte fürs Windsurfen und Kitesurfen dabei. Gedreht wurde im Hotel
Rio Calma an der Costa Calma mit einem Riesenaufwand. Ich hoffe, dass wir den Funsportteil
ganz gut vertreten konnten. Du weißt ja: Mit Auftritten wie diesen tue ich mich eher ein wenig
schwer. Janni hat auch ganz schön dicke Backen gemacht, als wir in der Kantine plötzlich mit
der ganzen „Prominenz“ vor dem Buffet standen. Das ZDF-Team war aber wirklich sehr gut und
sympathisch. Es waren auch Surfsportler unter ihnen mit guten Fachkenntnissen hinsichtlich der
Unterschiede von SUP, Wellenreiten, Windsurfen und Kitesurfen. Und noch kurz ein Kommen-
tar zu deinem Editorial im letzten Windsurfing Journal: Du hast mir aus der Seele gesprochen.
Was die Politiker da so treiben … Da müsste es doch eigentlich mehr Revolte geben. Viele sind
ja eher mit Facebook etc. beschäftigt und so manch einer wird ganz schön eingelullt. Politikver-
drossenheit macht sich breit und es interessiert viele oft mehr, wer der nächste Gewinner ir-
gendeiner Castingshow ist. Wer als Jungpolitiker in das ganze System hineinwächst, ist oft auch
nicht besser als das traurige Vorbild. Und gute Quereinsteiger laufen nach kurzer Zeit gegen die
Wand dieser ganzen Witzfiguren, die Deutschland repräsentieren sollen und alle Skandale auf
ihren Hintern aussitzen. Hinsichtlich deiner Kritik an den Quads bin ich mir nicht ganz sicher.
Meine Tochter Sonni war Ende März in Australien und konnte beobachten, dass die Hälfte der
Wellenreiter vier Finnen unterm Brett hat. Das ist wahrscheinlich aber so nicht aufs Windsur-
fen übertragbar und schon gar nicht fürs Flachwasser. In der Welle hat das vielleicht durchaus
eine Berechtigung, aber nicht für jeden und auch nicht für alle Bedingungen. Gerade vorgestern
am Glass Beach war der beste Windsurfer einer mit einem zehn Jahre alten, traditionellen 250-
Zentimeter-Singlefinboard. Kein anderer hat so hohe Aerials rausgehauen. Es ist eben alles eine
Stil- und Geschmacksfrage. Viele Grüße von Fuerteventura, Jürgen.
Liebes „Windsurfing Journal“-Team, ihr kriegt es immer wie-
der hin, ein superinteressantes, ehrliches und gut ausseh-
endes Magazin zu veröffentlichen! Ein großes Lob dafür!
Und daher möchte ich natürlich auch mittels dieser Mail
versuchen, das Jahresabo zu gewinnen und das WSJ so
weiterhin zu genießen. Auf dem Foto bin ich bei meinen da-
maligen ersten Windsurfing-Versuchen abgebildet, und das
am Topspot Gardasee. Ich würde mich über eine Veröffentli-
chung des Fotos natürlich riesig freuen! Macht auf jeden Fall
weiter so! Grüße aus Braunschweig, Euer magnus
Anm. d. Red.: Obwohl es sich fast so anhört: Auch diesen
Leserbrief haben wir tatsächlich bekommen und uns nicht
selbst geschrieben. Vielen Dank, Magnus! Unser Dank an
dich: Leserfoto Nr. 1 und ein Jahresabo vom WJ.
Hola Alexander und Team, nun habe ich ab der Erstausga-
be alle Windsurfing Journals gelesen. Viele bemerkenswert
offene Berichterstattungen zum Thema Windsurfen (als Tä-
tigkeit) und Hardware (also Material, Vertriebe, Hersteller).
Dazu interessante Interviews mit Windsurfern und Ehema-
ligen. Ich habe seit eurer Erstausgabe kein anderes Magazin
mehr gelesen. Das spricht wohl für sich! Besonders interes-
sant für uns Norddeutsche: Tests in unseren Revieren unter
unseren Bedingungen! Was nutzt mir ein Supergleitboard
für Glattwasser, wenn an meinem Spot nur Kabbelwasser
vorhanden ist und ohne Seegrasfinne fast nie etwas geht?
Super Idee auch: „Das weltweit größte Windsurfmagazin“
(Ausgabe 05-2009). Etwas Kritik, die aufrichtige Macher si-
cher verschmerzen: 20 Seiten Werbung sollten wirklich die
Obergrenze des Erträglichen darstellen! Viel Erfolg weiter-
hin und einen tollen Umsatz für 2010! Surfer aufs Wasser.
Ralf meyert aus der Hansestadt Rostock.
Anm. d. Red.: Dem haben wir nichts hinzuzufügen und dru-
cken als Dankeschön gleich mehrere von deinen Bildern ab,
Ralf! Dir viel Wind und alles Gute!
Betreff: Abo und anderes; Nachricht: Traurig, traurig ... erst
den Mund voll nehmen (... tagesaktuell ... wir sind besser als
der Rest ... etc.) und dann? Nichts. Die Homepage nicht ge-
pflegt. Die Tests nicht aktualisiert. Und das Mag kommt nur
unregelmäßig. Im Vorwort hat A.L. nichts Besseres zu tun, als
uns zu erklären, dass ein „Jahresabo“ nicht zwingend in einem
Jahr erscheinen muss. Hallo? Dann schaut mal in euer eige-
nes Impressum... Dort ist die Rede von „6 Ausgaben im Jahr“.
Meine Konsequenz steht jedenfalls fest. Ich werde mein Abo
kündigen und weiter die surf lesen. Die sind wenigstens ver-
lässlich. Jens kempny aus Brunswick.
Anm. d. Red.: Na immerhin!
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leserbriefe
Wolltest du auch schon immer mal gerne in einem Windsurfmagazin auftauchen? Dann sende einfach eine Mail mit einem Windsurf-Foto von dir an [email protected]
und benenne die Bilddatei nach folgendem Muster: Fahrername_Fotografenname_Spot.jpg (Beispiel: ReinerHorst_MoniTor_Gardasee.jpg)! Als Dankeschön erhält
jedes veröffentlichte Bild ein Jahresabo (6 Ausgaben im Wert von 24,50). Wenn du dich also irgendwann im Magazin auf einem Foto wiederfindest, sende einfach
eine Mail (erneut an [email protected]) mit deiner Adresse und ab der dann kommenden Ausgabe erhältst du sechs Mal das Windsurfing Journal kostenlos.
dubistder1
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8.
Diese beiden Bilder zeigen Dieter Malke 1982 auf dem Fe-
ringasee in München/ Unterföhring (am Auslöser saß Chris-
tine Malke). Er schrieb uns: „Hallo Windsurfing-Redaktion!
Es wäre schön, wenn man auch einmal von anderen Wind-
surfern noch die alten Fotos sehen könnte. 1982 war die Zeit
der Tricksurfer: Kante vorwärts, Kante rückwärts, Headdipp,
Bodydipp, Fahren ohne Schwert mit einer riesen Wasserfon-
täne aus dem Schwertkasten. Es war einfach eine geile Zeit!
Und wir waren dabei!!!“ Vielen Dank für die sensationellen
Bilder, Dieter! Wir zeigen sie extra etwas größer, damit uns
noch mehr Windsurfer ihre ganz alten Bilder schicken! Über
zahlreiche Einsendungen würden wir uns freuen!
Auch Dieter Keil hat uns einen netten Leserbrief geschickt
uns so hat es sein Bild, das ihn im Januar beim Sturmtief
Franz auf der Mosel (Oberfell bei Koblenz) zeigt, natürlich
in die Lesergallery geschafft.
… noch zwei weitere Bilder in die Lesergallery zu bekom-
men. Hier sieht man seinen Kollegen Tobias Steinhagen auf
dem Boiensdorfer Werder und auf dem kommenden Bild…
… ist Familienmitglied Philipp im Sonnenuntergang am glei-
chen Spot zu bewundern.
4.-5.
Der mit den Schwänen surft… Magnus Raab auf dem Garda-
see, aufgenommen von Ute Schierloh.
… nicht nur ein guter Windsurfer (siehe Bild; aufgenommen
von Philipp Meyert), sondern auch noch ein absoluter Ma-
gazinkenner ist (siehe Leserbriefe!). Und daher hat er es als
erster Fotograf überhaupt geschafft …
Mein letzter Wille, ein Sohn mit Brille! Das Foto hat Ralf
Meyert geschossen, der …
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lesershots
Frühsommer 1990
Indoor-World-Cupin Paris findet der erste indoor-slalom-World-cup statt.im ausverkauften„Palais omnisport“ wird vor 12.000zuschauern um zweitonnen geheizt und über einesprungschanze geloopt. das 70 x 30Meter großebeckenwird von 20 in deutschland gefertigten und25.000Mark teurenWindmaschinen belüftet, die fürsechs beaufort sorgten. unter anderem treten robbynaish, björndunkerbeck, erikthime, robertteriitehau,rush randle,Mike eskimo und cesare cantagalli an.den Gesamtsieg sichert sich der Franzose erikthiemevor naish undteriitehau. bester deutscher wird ralfbachschuster auf Platz zehn.
Interessante Paarungnorth sails hat einen neuenMast in seinemProgramm.das besondere ist, dassMastoberteil undMastunterteilnichtausdemgleichenMaterialgefertigtsind.dasunter-teil besteht aus aluminium, das oberteil hingegen auscarbon.Mit dieser unüblichen kombination soll derFahrer vor allem oberhalb des Gabelbaums eine großeGewichtserleichterunghaben.dascarbon-oberteilgibtes für 199Mark in 200 und 220 zentimeter.
SpeedrekordPascalMakahat aufdemspeedkanal von les saintesMaries de laMer einen neuen speed-Weltrekord auf-gestellt. er schafft es während des orkantiefsVivian,dasmit neun beaufort über den kanal fegt, den altenrekord von 74,97 stundenkilometer auf unglaubliche79,47 stundenkilometer zu verbessern.Maka ist erstseit circa vierWochenMitglied im a.r.t.-speed-teamund benutzt bei seinem rekord ein 4.5 quadratmetergroßes art-Prototypsegel vonMonty spindler.
vor 20 jahren
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Splitter
der besitzer der segelmarke Gaastra, hutchison, will dieMarke verkaufen.
natalie siebel wechselt von Gaastra zu easy rider. JuttaMüller hingegen steigt bei den hannoveranern aus undgeht zu F2-sails.
die französischeboardmarketiga ist erneut in finanziellenschwierigkeiten.dadieehemaligeMisstiga,Jennaderos-nay, auf ihrer Gehaltsforderung von 150.000Mark besteht,musstigaabermalskämpfen.F2undneilPrydehabeneingemeinsames kaufangebot abgegeben.
robby naish entkommt beim snowboardfahren in st.Moritz nur knapp demtod. erwird von einer lawine biszumhals im schnee begraben und von helfern gerettet.
björn dunkerbeck belegt beim erstenWorld cup dersaison in almanarre den ersten Platz overall. auf Platzzweiunddrei folgenrobbynaishundPhilMcGain. besterdeutscherwirdralfbachschuster aufPlatz15.beidenda-mengewinntbrittdunkerbeck, JuttaMüllerwirdmit Platzvier beste deutsche.
robby naish reist zusammenmit seiner neuen Freundinkate lipp nach Paris zum indoor-Word-cup. die beidensind seit ende letzten Jahres ein Paar..
björndunkerbecksolllautinsiderinformationenmittlerwei-le rund 500.000Mark im Jahrmit seinen sponsorenver-trägen verdienen.
World Cup Barbadosbei demWorld cup auf barbados sind zu wenigdamen für eine offizielleWertung am start. deshalbfahren die deutschen damen natalie siebel und JuttaMüller kurzerhand bei den herrenmit. natalie siebelzeigt imWaveriding ihr ganzes können undwirft zu-erst ihrenteamkameraden ralf bachschuster aus demrennen. direkt darauf zieht axel ohm den kürzerenundmuss sich siebel geschlagengeben. somit landetsie am ende auf Platz vier. einen rang vor ihr ist ihrFreund bernd Flessner, der sichmit einem starkenslalomauftritt den Gesamtsieg sichert.
Plattes Design„1200quadratzentimeter, die die surfwelt verändern!“sowirbthiFlyfürseinenneuenplanenunterwasserschiff-shapebeimWave 260 und slalom290.der sogenannteFacet-bottom ist ein planer bereich im vorderenteil desunterwasserschiffs,welcherVerwirbelungen verhindernund fürvielauftriebsorgensoll.dahergleitedasboardschneller an und eswerde auch deutlich schneller.entworfen hat dasdesignder shaper brianhinde.dershapewird durch das äußerst robustehts-Polypropylender außenhaut unterstützt,welches stoßunempfindlichunddasperfekteMaterial füreinWindsurfboardseinsoll.
Filmstar Robby Naishrobbynaishspielt indemWilly-bogner-Film„Feuer,eisunddynamit“mitdengrößtensportstarsderWelt.Mitdabei sind unter anderem steffiGraf, dennis connerund niki lauda. der bekannteste darsteller des Filmsist jedoch rogerMoore. es geht in dem Film um denkampf um ein 135-Millionen-dollar-erbe, das nur dererhält,dersichgegendiehartekonkurrenzdurchsetzt.
vor 20 jahren
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InTERvIEW WolFgAng lESSACHER
er bezeichnet sich selbst als eiGenbrÖtler und ist unuMstritten ein querdenker:
FinnenGuruWolFGanG lessacher, 1941 in berlin Geboren. bereits 1968 koMMt er das
erste Mal Mit deMtheMaWindsurFen in berührunG. iM lauFe der Jahre entWickelt er
Einige konnten uns leider nicht beliefern (z.B. Mistral),
andere wollten es nicht (z.B. Hot Sails).
Getestet haben wir an mehreren Tagen auf der Ostsee bei
unterschiedlichen Windbedingungen. Von Leicht- bis Stark-
wind hatten wir verschiedenste Windverhältnisse und konn-
ten so das Material über einen breiten Einsatzbereich unter
die Lupe nehmen. Und auch dem Ruf nach der Integrati-
on eines „normalen“ Windsurfers in das Testteam sind wir
dieses Mal nachgekommen. Mein Vater, 73 Jahre jung, be-
geisterter Windsurfer seit 1976 und immer noch unheimlich
fit, gab uns ebenfalls Feedback, das wir in unsere Texte ha-
ben einfließen lassen. Auch gegenüber den Herstellern argu-
mentiere ich immer mit seinem Anforderungsprofil, wenn es
um die Klassifizierung eines „guten“ Boards oder Segel geht.
Denn er windsurft gern schnell, aber entspannt, möchte mit
seinem Material früh angleiten, aber auch möglichst lange in
den oberen Windbereich hinein Spaß haben, ohne umtrim-
men zu müssen. Genauso wie es sich wahrscheinlich 90 Pro-
zent aller anderen Windsurfer auch wünschen.
Am StrandDer Vantage von F2 verspricht ungetrübtes Freeride-vergnügen und soll auf der einen Seite eine stabile Plattform sein, auf der anderen Seite aber auch ein freies Fahrgefühl bieten. Der Vantage 126 ist in der Standardbauweise und der leichteren Vantage-Air-Bauweise in vier Größen erhältlich (125, 136, 146 und 156 Liter). Im Test haben wir die Standardbau-weise unter den Füßen gehabt. Zur Saison 2010 ist der Vantage mit einem neuen Shape am Start. Er hat eine eher parallele Outline mit breitem Heck und breiter Nase. Das Board hat Standardpads und Stan-dardschlaufen. Die zwei Plugreihen sind sehr weit auseinander positioniert, sodass sich die Verände-rung der Schlaufenposition deutlich auf dem Was-ser bemerkbar macht. So können Freerideaufsteiger und Fortgeschrittene die für sie richtige Einstellung finden. Das Board hat ein deutliches Dome-Deck und Cutouts im Heck. Das Unterwasserschiff hat ab der Nose ein eindeutiges V mit Doppelkonkave. Die Doppelkonkave und das V sind auf Höhe der Mastschiene am deutlichsten und ab den vorderen Schlaufen läuft die Doppelkonkave komplett aus. Ab dort ist das Unterwasserschiff nur noch durch ein V geprägt. Zum Board gehört eine 38 Zentimeter lange GFK-Finne.
Auf dem WasserDer Hersteller verspricht keines Falls zu viel. Der Vantage liegt satt im Wasser und ist sehr kippstabil für ein Board dieser Größe. Damit gleicht er auch kleinere Fußfehler beim Angleiten aus und kommt schnell über die Schwelle hinweg. Er beschleunigt eher sanft als explosiv auf seinen Topspeed, sodass der nicht ganz so geübte Windsurfer es leicht hat, sich sicher in die Schlaufen zu stellen. Sehr posi-tiv finden wir den deutlichen Abstand der beiden Plug reihen für die Fußschlaufen, sodass sich beim Vantage auch wirklich ein Unterschied im Setup be-merkbar macht, wenn man die Position verändert. Bei vielen anderen Herstellern sind die Plugreihen so dicht beieinander und vor allem auch weit außen auf der Kante positioniert, dass der Freerideeinstei-ger keine für ihn richtige Schlaufenposition wählen kann. Das ist beim F2-Board anders. Die innere Rei-he eignet sich ideal für Windsurfer, die noch nicht ganz so sicher im Schlaufenfahren sind. Insgesamt eignet sich aber nicht nur deshalb der Vantage für eine sehr breite Zielgruppe. Denn auch die Fort-geschrittenen werden mit dem Brett Spaß haben, erreicht es doch eine gute Endgeschwindigkeit und bleibt dabei immer leicht zu kontrollieren. In Manö-vern ist das Verhalten des Brettes als gutmütig zu bezeichnen. Es reagiert eher vorsichtig auf Fußsteu-erungsimpulse und bietet nach der Kurvenfahrt die Sicherheit, ungestört und ohne Reinfallen den Fuß-wechsel zu fortführen und schnell wieder auf den Topspeed zu kommen. Die Finne passt gut zum Brett und bietet jederzeit eine sichere Führung. Im absolu-ten Top-End-Bereich hatten wir das Gefühl, dass für den Vantage irgendwann das Ende der Fahnenstan-ge erreicht ist und er dann nicht weiter beschleu-nigt. Für 90 Prozent aller Windsurfer wird aber der erreichbare Topspeed mehr als ausreichend sein.
F2 Vantage
Bauweise Single-Shoot Wood-CompositeLänge 245 cmBreite 69 cmVolumen 126 lGewicht ohne Schlaufen & Finne 8.260 gRelation (Gramm je Liter) 65,5 g/lOffizielles Gewicht: (ohne S. & F.) 8.400 g Finnenlänge (Material; System) 38 cm (GFK.; PB)Empfohlene Segelgrößen 5.0 – 8.5 qmPreis 1099,- Euro
FazitDer F2 Vantage ist ein tolles Freerideboard, das sich dank seiner Gutmütigkeit vor allem auch für Freerideaufsteiger eignet, die sich von so manch anderem Board dieser Gruppe bislang immer leicht überfordert gefühlt haben. Mit dem Van-tage werden sie schnell Fortschritte machen.
Ang le i ten
Besch leun igung
Geschwind igke i t
Top End Control
Manövereigenschaften
Benutzerfreundlichkeit
Board-Ergebnisse
Eignung
Leicht Mittel Schwer
Anfänger Fortge. Experte ProKönnensstufe
Fahrergewicht
Freeride FreeraceEinsatzbereich
Vantage 126 – 126 l – 245 cm – 69 cmVantage 136 – 136 l – 255 cm – 72 cmVantage 146 – 146 l – 255 cm – 76 cmVantage 156 – 156 l – 255 cm – 80 cm
freerideboardtest
Am StrandDer Sting ist in der Exocet-Boardrange als schnelles Freeride-Slalomoabrd positioniert. Der Sting 124 ist das zweitkleinste der vier Boards umfassenden Reihe. Er ist in zwei Bauweisen erhältlich, in Wood sowie in Dura-tech (DT). Getestet haben wir die günstigere DT-Version. Der Sting ist aus der SCross-Linie hervorgegangen und erscheint mit komplett neuem Shape zur Saison 2010. Besonders auffällig sind das unglaublich flache Deck und die sehr parallele Outline. Sowohl im vorderen als auch im hinteren Bereich ist das Deck fast plan. Der Sting ist mit guten Pads mit weichen Heel-Cushions ausgestattet. Exo-cet nennt diese DDSA (Double Dentity Shock Absorber). Die Fußschlaufen sind allerdings gewöhnungsbedürftig. Ein- beziehungsweise Umstellungen lassen sich nur schwierig vornehmen und so stellen sie sich als wahre Fingernagelkiller heraus, Fluchanfälle sind garantiert. Einmal die richtige Position gefunden, funktionieren sie aber tadellos und sind sehr bequem. Das Board bietet zwei Fußschlaufen-Plug-Optionen zum Freeriden und hat dazu noch eine sehr weit innen liegende dritte Option für Kinder und Windsurfer, die erste Erfahrungen mit dem Schlaufenfahren machen wollen. In diesem Setup ist die hintere Schlaufe eine Single-Schlaufe. Das Unterwasser-schiff beginnt an der Nose mit einer Monokonkave, die in eine leichte Doppelkonkave mit einem deutlichen V über-geht. Auf Höhe der vorderen Fußschlaufen existiert nur noch eine leichte Doppelkonkave mit einem kleinen V. Auf Höhe der hinteren Schlaufen wird das V wieder deutlicher. Die Doppelkonkave bleibt minimal ausgeprägt. Zum Heck laufen Doppelkonkave und V dann aus. Die Finne ist eine 44 Zentimeter lange Standard-GFK-Freeridefinne.
Auf dem Wasser Das Board sieht nicht nur ganz anders aus als alle Mit-bewerber, es fühlt sich auch ganz anders an. Es ist mit Abstand die stabilste Plattform im Wasser, sodass uns spätestens jetzt bewusst wird, dass die sehr weit innen liegenden Plugs zum Erlernen des Fußschlaufenfahrens wirklich sinnvoll sind. Denn mit dem Sting 124 werden sich sowohl Kinder als auch leichte Erwachsene spielend an diese Hürde herantrauen können. Hinzu kommt, dass sich der Sting wie ein 130-Liter-Board anfühlt und dem Pi-loten auch die gleiche Sicherheit gibt. Das Thema Anglei-ten ist keines für den Sting, denn er geht schnell und spie-lerisch über den kritischen Punkt hinweg und liegt dabei mehr als ruhig auf dem Wasser. Die Beschleunigung ist nicht so explosiv, wie es die vom Hersteller gewünschte Positionierung vermuten ließe. Denn der Sting explodiert nicht auf den Topspeed, sondern lässt es eher ruhig ange-hen und bietet damit auch Freerideaufsteigern genügend Zeit, sich den nötigen Halt in den Schlaufen zu sichern. In Gleitfahrt verlässt einen der Eindruck nicht, mit dem Sting einen sehr gutmütigen Partner unter den Füßen zu haben, der einen niemals unverhofft abschütteln würde. Trotzdem lässt sich der Sting auf einen hohen Topspeed bringen, ir-gendwann wird er lediglich von der etwas zu weichen Fin-ne ausgebremst. Sportlich ambitionierte Windsurfer wer-den das Brett mit einer guten Finne zu deutlich höheren Speedwerten bringen können. In Manövern verzeiht das Board viele Fehler. Nach dem Segelschiften haben auch Anfänger genügend Zeit, sich auf die neue Fahrtrichtung einzustellen. Der Sting ist deutlich besser in weitere Radi-en zu fahren, enge Turns sind nicht sein Ding.
Exocet Sting 124
Bauweise PVC & DuratechLänge 247 cmBreite 73 cmVolumen 124 l Gewicht ohne Schlaufen & Finne 9.640 gRelation (Gramm je Liter) 77,7 g/lOffizielles Gewicht (ohne S.& F.): 8.800 gFinnenlänge (Material; System) 43 cm (GFK.; PB)Empfohlene Segelgrößen 5.0 - 8.5 qmPreis: 1.199,- Euro
FazitDer Sting 124 geht als stabilste Freerideplatt-form aus dem Test. Er eignet sich für Freerideein-steiger und geübte Fahrer gleichermaßen, bietet er doch Sicherheit gepaart mit jeder Menge Potenzial.
Ang le i ten
Besch leun igung
Geschwind igke i t
Top End Control
Manövereigenschaften
Benutzerfreundlichkeit
Board-Ergebnisse
Eignung
Leicht Mittel Schwer
Anfänger Fortge. Experte ProKönnensstufe
Fahrergewicht
Freeride FreeraceEinsatzbereich
Sting DT 114 – 114 l – 245 cm 68 cmSting DT 124 – 124 l – 247 cm 73 cmSting DT 134 – 134 l – 250 cm 78 cmSting DT 148 – 148 l – 259 cm 85 cm
4| Windsurfing Journal | ausgabe 2 / 2010 |
5| Windsurfing Journal | ausgabe 2 / 2010 |
local hero
5 | Windsurfing Journal | ausgabe 2 / 2010 |
freerideboardtest
Am StrandDie Shark-Reihe bildet die klassische Freeridelinie von Fanatic. Die Eagle-Freerideboards sind für die Saison 2010 komplett in die Shark-Reihe integriert worden, um eine einfachere und kundenfreundlichere Modellpolitik im klassischen Freeridesegment vertreten zu können. Und so ist der hier getestete Shark shape- und baugleich mit dem entsprechenden Eagle-Modell aus 2009, das wir bereits Anfang 2009 im Test hatten. 2010 ist der Fanatic Shark 125 das mittlere aus der fünf Boards umfassenden Produktpalette. Er wird in zwei Bauweisen angeboten: die leichtere LTD-Version sowie die robustere HRS-Version. Wir haben im Test die robustere HRS-Version unter die Lupe genommen. Der Shape macht einen kon-ventionellen Eindruck, mit einer eher runden Outline. Die Ausstattung beinhaltet solide Fußpads und die guten Standardschlaufen von Fanatic. An dieser Stelle ein Dankeschön an die Verantwortlichen, dass sie sich von den unglaublich schlechten Schlaufen des Vorjahres-HRS-Modells getrennt haben! Das Board hat fast über die gesamte Länge ein Dome-Deck. Der Shark bietet zwei unterschiedliche Plug-Optionen, wobei man die hintere Schlaufe auch als Single-Schlaufe fahren kann. Das kommt vor allem Aufsteigern entgegen. Zum Un-terwasserschiff: Der vordere Bereich des Shark ist plan und geht in ein V über. Das V wird Richtung Heck immer deutlicher. Ab Höhe der vorderen Schlaufen kommt eine ganz leichte Doppelkonkave dazu. Ab der Finne läuft es wieder in ein normales V aus. Die Finne ist eine Stan-dard-GFK-Finne mit einer Länge von 42 Zentimeter und praktischem Schnellverschluss.
Auf dem WasserAuf den Shark 125 zu steigen, ist ein wenig wie nach Hause zu kommen. Wenn zu einem Board in der Gruppe der Ausdruck „Plug & Play“ – also draufsteigen, losfah-ren, wohlfühlen – passt, dann ist es dieses Brett. Das mag zum einen daran liegen, dass wir uns in den ver-gangenen Jahren einfach an das Brett gewöhnt haben. Doch zum anderen stand unser Gasttester noch nie auf diesem Shape, hatte aber auch sofort ein gutes Gefühl und erhob den Shark 125 zu seinem persönlichen Test-sieger. Die Stärke des Shark ist definitiv die Vielseitigkeit und so ist es kein Wunder, dass er sowohl bei Aufsteigern als auch fortgeschrittenen Windsurfern gleichermaßen gut ankommt. Es gibt nicht viele Boards, die sowohl in der eher zurückhaltenden als auch in der angepowerten Fahrweise gleichermaßen viel Spaß bringen und vor allem nicht langweilig wirken. Die zwei Performance-stufen lassen sich je nach Fahrkönnen aus dem Board locken und so ist der Shark auch ein idealer Begleiter für Pärchen mit unterschiedlicher Könnensstufe. Leistungs-orientierteren Fahrern empfehlen wir, wie bei fast allen Boards dieser Gruppe, den Austausch der Finne hin zu einem etwas geraderen und vor allem steiferen Typ. In allen Bewertungskategorien ist der Shark ganz vorn mit dabei und lässt sich von seinen Mitbewerbern nicht ab-hängen. Besonders erwähnenswert finden wir auch die Vielseitigkeit in Manövern. Die ausgedünnten Kanten im Heck lassen viele Radien zu, selbst enge Turns gleitet der Shark gut durch und ermöglicht so eine individuelle Anpassung aufs eigene Fahrkönnen und aufs Revier.
Fanatic Shark 125 HRS
Bauweise High Resistance SkinLänge 249 cmBreite 69 cmVolumen 125 lGewicht ohne Schlaufen & Finne 8.700 gRelation (Gramm je Liter) 69,6 g/lOffizielles Gewicht (ohne S. & F.) 8.600 gFinnenlänge (Material; System) 42 cm (GFK; PB)Empfohlene Segelgrößen 5.5 – 8.0 qmPreis 1099,- Euro
FazitDer Shark 125 ist vielleicht das typischste Free-ridebrett der Gruppe. Er ist für Einsteiger ein verlässlicher Partner, Aufsteigern bietet sich eine super Plattform, um sich zu verbessern, und fortgeschrittene Windsurfer werden das Leistungspotenzial zu schätzen wissen.
Ang le i ten
Besch leun igung
Geschwind igke i t
Top End Control
Manövereigenschaften
Benutzerfreundlichkeit
Board-Ergebnisse
Eignung
Leicht Mittel Schwer
Anfänger Fortge. Experte ProKönnensstufe
Fahrergewicht
Freeride FreeraceEinsatzbereich
Shark 100 – 100 l – 245 cm – 63 cmShark 115 – 115 l – 247 cm – 66 cmShark 125 – 125 l – 249 cm – 69 cmShark 135 – 135 l – 245 cm – 73 cmShark 150 – 150 l – 250 cm – 78 cm
Am StrandDer Hawk ist das performanceorientierte Freerideboard von Fanatic. Der Hawk 120 ist das zweitgrößte Board aus der vier Größen umfassenden Hawk-Reihe. Er ist in der Standardbauweise und in der leichteren LTD-Bauweise erhältlich. Letztere haben wir getestet. Die Rocker-Line wurde für die Saison 2010 überarbeitet, um die Overallperformance weiter zu verbessern. Erst-mals gibt es in diesem Jahr auch eine 110-Liter-Version, welche die Lücke zwischen 100 und 120 Liter schließt. Auf den ersten Blick fällt die eher runde Outline auf. Der Hawk ist mit Standardpads und Standardschlaufen aus-gestattet. Er bietet zwei unterschiedliche Plug-Optionen, wobei beide Reihen sehr weit außen liegen. Die hintere Schlaufe lässt sich auch als Singleschlaufe fahren. Das Unterwasserschiff hat im vorderen Bereich eine Dop-pelkonkave mit V. Kurz vor der Mastschiene wird das V sehr ausgeprägt, ab der Mastschiene läuft die Dop-pelkonkave in Richtung Heck aus und ist nur noch leicht vorhanden. Das V bleibt deutlich und wird Richtung Heck immer stärker. Das Board hat ein schmales Pintail mit viel Volumen. Die mitgelieferte Finne ist eine sehr gute G10-Freeridefinne mit 39 Zentimeter Länge.
Auf dem WasserNachdem wir bei unserem Test für die letzte Ausgabe schon von der Performance des 100-Liter-Hawk über-rascht waren, hatten wir uns dieses Mal schon geistig auf einiges eingestellt … Und wurden dennoch wieder überrascht. Auch der Hawk 120 LTD sticht so deutlich aus seiner Testgruppe hervor, dass er im Vergleich zu klassischen Freerideboards fast deplatziert wirkt. Mit den Schlaufen weit auf den Kanten hat man eher das Gefühl, auf einem Slalomboard als auf einem Free-rideboard zu stehen. Leider hatten wir das Freerace-board von Fanatic, den Ray, nicht für einen Vergleich am Start – der direkte Unterschied zwischen diesen beiden Boards hätte uns sehr interessiert. Shapetech-nisch ist der Hawk etwas gestreckter (vier Zentimeter länger und zwei Zentimeter schmaler), von der Top-End-Performance dürfte ein normaler Windsurfer keinen Unterschied herausfahren. Trotz gefühlt weniger als 120 Liter Volumen geht der Hawk sehr früh los und die Beschleunigung ist als explosiv zu beschreiben. Man kommt so schnell auf Touren, dass nicht ganz so geübte Windsurfer Probleme haben werden, rechtzeitig in die Schlaufen zu kommen. Beim Topspeed hat das Board scheinbar keine Grenze. Je mehr Wind man im Segel hat, umso schneller wird man. Das Board fliegt übers Wasser und man sollte alle seine sieben Sinne perma-nent auf Hochtouren laufen haben, um das Board bei seiner Lichtgeschwindigkeit kontrollieren zu können. Von klassischen Freeridesegeln fühlt sich der Hawk fast unterfordert. Denn während er noch schneller werden möchte, ist bei den meisten Testsegeln irgendwann das Ende der Fahnenstange erreicht. Positioniert man sich eher aufrecht, kann man auch entspannt mit dem Hawk dahingleiten, doch der Reiz, das Board immer schneller werden zu lassen, lässt einen nicht los. In Manövern muss man sich bei der Einleitung der Halse etwas stär-ker konzentrieren und man sollte beherzt die Leekante drücken. Dank der hervorragenden Gleiteigenschaften kommt man auch nach Fußfehlern durch die Halse, ohne dabei zu viel an Geschwindigkeit zu verlieren.
Fanatic Hawk 120 LTD
Bauweise Aramid Carbon Sandwich Light Länge 245 cmBreite 68 cmVolumen 120 lGewicht ohne Schlaufen & Finne 6.460 gRelation (Gramm je Liter) 53,8 g/lOffizielles Gewicht (ohne S.& F.) 6.400 gFinnenlänge (Material; System) 39 cm (G10; PB)Empfohlene Segelgrößen 5.5 bis 8.5 qmPreis 1.649,- Euro
FazitDer Hawk ist eine explosive Rakete, dem gute Fahrer mit technischem Input eine slalomähn-liche Performance entlocken können.
Ang le i ten
Besch leun igung
Geschwind igke i t
Top End Control
Manövereigenschaften
Benutzerfreundlichkeit
Board-Ergebnisse
Eignung
Leicht Mittel Schwer
Anfänger Fortge. Experte ProKönnensstufe
Fahrergewicht
Freeride FreeraceEinsatzbereich
Fanatic Hawk 100 LTD – 100 l – 245 cm 62 cmFanatic Hawk 110 LTD – 110 l – 245 cm 65 cmFanatic Hawk 120 LTD – 120 l – 245 cm 68 cmFanatic Hawk 135 LTD – 135 l – 249 cm 73 cm
local hero
6 | Windsurfing Journal | ausgabe 2 / 2010 |
Am StrandDer Naish Freewide ist bei Naish als Leichtwind-Free-ride-Maschine für jedermann positioniert. Im Vergleich zum letzten Jahr geht er unverändert in die Saison. Der Freewide 120 hat eine konventionelle Freeride-Outline. Er hat ein großes Deckpad, auf dem man auch beim Dümpeln guten Halt findet. Dafür sorgt auch eine Erhö-hung hinter der Mastschiene, an der man sich sehr gut mit den Zehen festkrallen kann, während es von der Ver-dränger- in die Gleitfahrt geht. Die Pads sind unter den Schlaufen sehr dick und angenehm weich. Die Schlau-fen machen einen hochwertigen Eindruck, der Klettver-schluss ist allerdings bei den ersten Benutzungen zu gut, man muss beim Verstellen auf seine Fingernägel achten. Das Board hat zwei Plug-Optionen, wobei die innere Plug-Option deutlich von der äußeren entfernt ist und somit einen spürbaren Unterschied bietet. Die hintere Schlaufe kann man auch als Single-Schlaufe fahren. Das Board hat Bevils im Deck, um es zu versteifen. Das Heck hat einen reduzierten Tail-Bereich. Zum Unterwasser-schiff: Der Freewide ist im vorderen Bereich plan, geht dann in ein leichtes V über und zwischen Mastschiene und vorderen Fußschlaufen kommt eine Doppelkonkave mit V dazu. Das V wird zum Heck hin immer deutlicher. Das Board hat eine 36 Zentimeter lange GFK-Standard-Finne und wird inklusive Boardbag geliefert.
Auf dem WasserOh Wunder: Im Vergleich zum Vorjahresmodell haben sich die Fahreigenschaften nicht verändert und so ist auch unsere Bewertung identisch. Die Pads des Freewide sind ein echter Knüller. Auf keinem anderen Board steht man beim Dümpeln so weich und komfor-tabel. Auch der kleine Wulst hinter der Mastschiene (von Naish „Stop and Go Wedge“ genannt) bietet kurz vorm Angleiten bereits guten und sicheren Stand an Deck, man kann sich mit den Zehen gut abstützen. Der Freewide 120 fühlt sich kleiner an als ein Board dieser Größe, im Gegenzug dazu aber auch sehr spritzig und wendig. Er gleitet dennoch gut an und beschleunigt schnell auf eine hohe Endgeschwindigkeit. Mit einer steiferen Finne wären noch höhere Geschwindig-keiten möglich. Man spürt das Potenzial des Boards, jedoch lässt die Finne richtig viel Druck nicht zu. Für den normalen Freerideeinsatz reicht sie jedoch locker. Der Freewide ist leicht zu kontrollieren und auch im Grenzbereich für nicht ganz so geübte Piloten noch jederzeit manövrierbar. Er läuft sehr frei, fühlt sich kompakt, loose und aufregend an. Er ist ein tolles Freerideboard, das eine Menge Spaß macht und zum stundenlangen Heizen geeignet ist. Hinsichtlich der Manövereigenschaften müssen wir erneut auf die Finne eingehen, denn kein Nachteil ohne Vorteil. In Manövern passt sie sehr gut zum Board und ermög-licht erstaunlich enge Turns. Schon ohne großen Kan-tendruck geht der Freewide in wirklich enge Turns und ist auch dabei unheimlich sportlich und mit viel Spaß zu fahren. Auch hier fühlt er sich kleiner an, als er ist, und so muss man sich beim Schiften etwas beeilen, damit man nicht aus dem Gleiten kommt. Aufsteiger sollten den Radius einfach etwas weiter wählen, auch das ist ohne Probleme möglich.
Naish Freewide 120
Bauweise Technora/Wood Reinforcements Glass Laminate Wood Glass BottomLänge 249 cmBreite 69 cmVolumen 120 lGewicht ohne Schlaufen & Finne 8.340 gRelation (Gramm je Liter) 69,5 g/lOffizielles Gewicht (ohne S. & F.) 8.100 gFinnenlänge (Material; System) 36 cm (GFK; PB)Empfohlene Segelgrößen 5.0 – 7.0 qmPreis 1.299,- Euro
FazitDer Freewide 120 ist ein aufregend zu fahrendes, sportliches Freerideboard ohne Schwächen und mit tollen Manövereigenschaften. Insbesondere leichte und mittelschwere Windsurfer werden mit ihm eine Menge Spaß haben.
Ang le i ten
Besch leun igung
Geschwind igke i t
Top End Control
Manövereigenschaften
Benutzerfreundlichkeit
Board-Ergebnisse
Eignung
Leicht Mittel Schwer
Anfänger Fortge. Experte ProKönnensstufe
Fahrergewicht
Freeride FreeraceEinsatzbereich
Freewide 120 – 120 l – 249 cm – 69 cmFreewide 130 – 130 l – 253 cm – 73 cmFreewide 140 – 140 l – 254 cm – 77 cmFreewide 160 – 160 l – 267 cm – 79 cm
freerideboardtest
Am StrandDer JP X-Cite Ride ist als ultimativer Freerider mit Allroundcharakter positioniert. Der Shape ist im Ver-gleich zum Vorjahresmodell unverändert. Das Board ist in zwei unterschiedlichen Bauweisen erhältlich: in der FWS-Version (Full Wood Sandwich) sowie in der leichteren Pro Edition (hier im Test). Die Outline wirkt im Vergleich zu manchem Mitbewerber der Gruppe eher gestreckt. Der X-Cite Ride bietet lobenswerter-weise drei unterschiedliche Plug-Reihen an, sodass vom Aufsteiger bis zum Fortgeschrittenen wirklich alle Windsurfer die richtige Position für die Fußschlaufen finden können. Für die hinteren Fußschlaufen wird sogar eine Single-Option angeboten. Die Schlaufen selbst sind standardmäßig einfach zu verstellen und bieten in Kombination mit den weichen Pads und Heel-Cushions ein bequemes Zusammenspiel. Das Unterwasserschiff ist von einem leichten V geprägt, welches Richtung Heck immer deutlicher wird. Zudem ist das Unterwasserschiff mit JP-typischen Channels versehen. Zum Board wird eine gute, 38 Zentimeter lange G10-Finne mitgeliefert.
Auf dem WasserIm Vergleich zu manchem Mitbewerber fühlt sich der X-Cite Ride deutlich kleiner an und liegt auch nicht ganz so stabil im Wasser. Das liegt sicherlich auch an der Volumenverteilung, der X-Cite Ride läuft Richtung Heck eher dünn aus, während viele ande-re Boards auch noch weit hinten ein dickes Profil aufweisen. Trotzdem gleitet er als eines der ersten Boards an und beschleunigt schnell auf einen hohen Topspeed. Dank des geringen Eigengewichts liegt er unheimlich loose am Fuß. Man hat das Gefühl, auf einem sehr sportlichen Board zu stehen, das einen trotzdem nie überfordert und immer schnell auf den gewünschten Winkel einzustellen ist. Das sorgt für ein angenehmes Fahrgefühl, mit dem man sofort gut zurechtkommt, ohne sich erst großartig auf das Brett einstellen zu müssen. Die unterschiedlichen Plug-Reihen ermöglichen einer breiten Zielgruppe den Zugang zur Performance des X-Cite Ride. Zu den Manövereigenschaften: Kein Nachteil ohne Vorteil, die Volumenverteilung mit dem dünneren Heck und damit dünneren Kanten sorgt dafür, dass hinsichtlich der Variabilität kein anderes Board aus dieser Grup-pe an den X-Cite Ride heranreicht. Hier hat die Pro Edition im Vergleich zu der von uns im Vorjahr gete-steten FWS-Version mehr als deutlich die Nase vorn. Auch wenn das Board dafür nicht gebaut ist, wür-den wir den X-Cite Ride bei entsprechenden Bedin-gungen mit den Schlaufen auf der innersten Position gefahren sehr schweren Windsurfern durchaus als Leichtwind-Waveboard empfehlen. Er dreht Radien in allen Größen und macht auch hierbei einen super-sportlichen Eindruck. So sportlich, dass nicht ganz so geübte Windsurfer sich langsam an die engeren Turns herantasten sollten, um nicht vom Board abge-schüttelt zu werden. Nach den Halsen muss man sich durch das dünnere Heck beim Segelschiften etwas beeilen und die Füße einen Tick weiter vorn platzie-ren, dann ist auch das Durchgleiten kein Problem.
JP X-Cite Ride 120 Pro Edition
Bauweise PRO Carbon Kevlar TechnologyLänge 250 cmBreite 67,5 cmVolumen 120 lGewicht ohne Schlaufen & Finne 6.860 gRelation (Gramm je Liter) 57,2 g/lOffizielles Gewicht (ohne S. & F.) 6.600 gFinnenlänge (Material; System) 38 cm (G10;PB)Empfohlene Segelgrößen 5.5 – 8.0 qmPreis 1.799,- Euro
FazitDer X-Cite Ride 120 Pro ist ein tolles Freeride-board mit sportlichem Charakter und tollen Manövereigenschaften, das dank seiner Perfor-mance einer breiten Zielgruppe und ihren unter-schiedlichsten Revieranforderungen eine Menge Spaß bereiten wird.
Ang le i ten
Besch leun igung
Geschwind igke i t
Top End Control
Manövereigenschaften
Benutzerfreundlichkeit
Board-Ergebnisse
Eignung
Leicht Mittel Schwer
Anfänger Fortge. Experte ProKönnensstufe
Fahrergewicht
Freeride FreeraceEinsatzbereich
X-Cite Ride 100 – 100 l – 246 cm – 62,5 cmX-Cite Ride 110 – 110 l – 246 cm – 65 cmX-Cite Ride 120 – 120 l – 250 cm – 67,5 cmX-Cite Ride 130 – 130 l – 250 cm – 70 cmX-Cite Ride 145 – 145 l – 252 cm – 74 cmX-Cite Ride 160 – 160 l – 253 cm – 78 cm
7| Windsurfing Journal | ausgabe 2 / 2010 |
local herofreerideboardtest
Am StrandNach der Wiedereinführung des Carve als klas-sischem Freerider rückt der Futura nun mehr in die sportliche Ecke. Man könnte also sagen, dass Star-board damit wieder auf dem Stand von 2007 ist, als der Carve als Alleskönner und der S-Type (heute Futu-ra) als Freerace board beschrieben wurden. Doch gibt es den Futura heute in deutlich größerer Auswahl als den Carve. Die Linie erstreckt sich von 93 bis 155 Liter, wobei wir die mittlere Version mit 122 Liter getestet haben. Den Futura gibt es (erschreckender-weise „nur“) in vier unterschiedlichen Bauweisen. Im Test hatten wir die zweitleichteste Wood-Version. Außerdem sind noch die extrem leichte und teure Wood-Carbon-Version, die Technora- und die Tufskin-Bauweise erhältlich. Im Vergleich zum Vorjahr wurde das Heck mit Wingern schmaler gemacht. Im Heck hat der Futura wie der Carve Cutouts. Des Weiteren finden wir von den vorderen Fußschlaufen bis zum Heck ein deutliches Dome-Deck. Von der Nose bis zur Mastschiene erstreckt sich eine tiefe Deck-Konkave, welche den Mastfuß und damit den Schwerpunkt des Riggs tiefer setzt und darüber hinaus das „Close the Gap“-Fahren erleichtern soll. Zwei Plugreihen mit zwei Positionierungsmöglichkeiten innen und drei außen erlaubt die Montage der Standard-Fußschlau-fen von Drake. Das Unterwasserschiff zeigt ein aus-geprägtes V mit leichter Doppelkonkave, diese läuft zwischen Mastspur und vorderen Fußschlaufen aus, das V bleibt bis zum Heck hin bestehen und läuft dort aus. Auch im Futura finden wir das Tuttle-Box-Finnensystem mit zwei Schrauben. Carve und Futura haben die gleiche Finne: eine 40 Zentimeter lange G10-Finne.
Auf dem WasserDer Futura ist im Vergleich zum Vorjahr sportlicher geworden und grenzt sich so deutlich zum Carve ab. Bis man über die Gleitschwelle gekommen ist, steht man auf dem Futura durch seine breitere Outline fast noch stabiler als auf dem Carve. Jedoch ist es mit der Gemütlichkeit vorbei, sobald das Board ins Rut-schen kommt. Denn schon bei der Beschleunigung merkt man einen deutlichen Unterschied. Der Futura kommt viel schneller auf seinen Topspeed, bleibt aber im Vergleich zu anderen sportlichen Testkandi-daten dabei sehr gut zu kontrollieren und macht es dem Fahrer nicht ganz so schwer, bis man mit den Füßen sicheren Halt in den Schlaufen hat. Auf hohem Speed angekommen liegt es beim Futura nur an der Performance des Fahrers, wie schnell man wird. Mit einem leistungsstarken Segel kombiniert, erreicht man slalomähnliche Geschwindigkeiten, hat dabei aber immer noch recht gute Kontrolle über das Brett. Der Futura läuft freier als der Carve und wird dem-entsprechend auch deutlich schneller. Wie Carve und Futura nun aufgestellt sind, erinnert es uns stark an die Zeiten des S-Type, und so macht die Differenzie-rung wirklich Sinn. Sportlichen Fahrern würden wir klar den Futura empfehlen, du wirst definitiv zu den schnellsten Windsurfern an deinem Strand gehören.
Starboard Futura
Bauweise WoodLänge 245,5 cmBreite 71,5 cmVolumen 122 lGewicht ohne Schlaufen & Finne 7.220 gRelation (Gramm je Liter) 59,2 g/lOffizielles Gewicht (ohne S. & F.) 7.130 gFinnenlänge (Material; System) 40 cm (G10; TU)Empfohlene Segelgrößen 5.5 – 9.0 qmPreis 1.599,- Euro
FazitThe Carve is back? Stimmt! Aber der S-Type auch. Nur dass der nun weiterhin Futura heißt. Der Futura ist ein klassisches Freeraceboard mit den Kontrollmöglichkeiten eines sportlichen Freerideboards – und so für fortgeschrittene und gute Windsurfer eine empfehlenswerte Wahl.
Ang le i ten
Besch leun igung
Geschwind igke i t
Top End Control
Manövereigenschaften
Benutzerfreundlichkeit
Board-Ergebnisse
Eignung
Leicht Mittel Schwer
Anfänger Fortge. Experte ProKönnensstufe
Fahrergewicht
Freeride FreeraceEinsatzbereich
Futura 93 – 93 l – 237,5 cm – 61,5 cmFutura 101 – 101 l – 239,5 cm – 65,5 cmFutura 111 – 111 l – 240,0 cm – 68,0 cmFutura 122 – 122 l – 245,5 cm – 71,5 cmFutura 133 – 133 l – 248,5 cm – 76,5 cmFutura 141 – 141 l – 246,5 cm – 80,5 cmFutura 155 – 155 l – 249,5 cm – 85,0 cm
Am StrandThe Carve is back. Es gab nicht wenige Windsur-fer, die nach der Zusammenlegung der Carve- und S-Type-Line 2008 unglücklich waren. Und so legt Starboard den Carve nun für die Saison 2010/11 in drei Größen und zwei Bauweisen neu auf. Er wird wie vor drei Jahren als der ultimative Freerider mit tollen Manövereigenschaften angekündigt. Die Palette erstreckt sich von der 121-Liter-Version, welche wir getestet haben, über die 131-Liter- bis hin zur 141-Liter-Version und ist sowohl in der Wood- als auch in der Tufskin-Bauweise erhältlich. Für unseren Test stand die Wood-Version auf dem Prüfstand. Das Board bietet Standard-Fußschlaufen und Standard-Fußpads, welche sich in drei unter-schiedlich positionierte Plug-Reihen schrauben lassen. Besonders auffällig sind die Cutouts am Heck des Unterwasserschiffes und das ausgeprägte Dome-Deck im hinteren Bereich des Boards. Das V ist im Unterwasserschiff im hinteren Teil stärker ausgeprägt als im vorderen, am stärksten auf Höhe der vorderen Fußschlaufen, wobei es in Richtung Finnenkasten wieder ausläuft. Als einziger Her-steller im Test bedient sich Starboard dem Tuttle-Box-Finnensystem mit zwei Schrauben. Zum Board gibt es wie beim Futura eine 40 Zentimeter lange G10-Finne.
Auf dem WasserEhrlich gesagt können wir uns nicht mehr an den Carve aus dem Jahr 2007 erinnern. Zu viele unter-schiedliche Bretter haben wir seit unserem letzten Test dieses Boards unter den Füßen gehabt. Trotz-dem fühlt man sich gleich wohl auf dem Carve und braucht überhaupt keine Eingewöhnungszeit. Er liegt stabil im Wasser und kommt schnell und einfach über die Gleitgrenze. Seine Beschleunigung ist konstant und gleichmäßig, ohne den Piloten zu überfordern. Und so hat man genügend Zeit, sich entspannt in die Schlaufen zu stellen, um einen sicheren Stand zu haben. In Gleitfahrt stellt sich das für Starboard typische Fahrgefühl ein. Das Board ist durch nichts aus der Ruhe zu bringen und auch härtester Chop bringt den Carve nicht aus dem Konzept. Er gleitet seelenruhig dahin und ist damit sowohl für den Aufsteiger als auch für den fortge-schrittenen Windsurfer ein angenehmer Begleiter. Mit mehr Wind beschleunigt der Carve auch auf höhere Geschwindigkeiten, er bringt im Grunde im-mer das Potenzial, was der Fahrer ihm abverlangt. Im Vergleich zum Futura fängt der Carve aber nicht an „zu fliegen“, das bedeutet, er behält immer genügend Wasserkontakt, um ein gutes Handling und einfache Kontrolle zu ermöglichen, wird aber auf längeren Strecken vom Futura abgehängt. In Manövern zeigt sich der Carve ziemlich vielseitig, auch wenn ihm ein bestimmter, moderater Radius deutlich mehr zusagt als enge Turns mit hoher Kan-tenbelastung. In Halsen kann man also nicht viel verkehrt machen und dank der guten Gleiteigen-schaften ist es auch nicht so geübten Windsurfern möglich, schnell durch Halsen durchzugleiten.
Starboard Carve
Bauweise WoodLänge 251 cmBreite 68 cmVolumen 121 lGewicht ohne Schlaufen & Finne 7.400 gRelation (Gramm je Liter) 61,2 g/lOffizielles Gewicht (ohne S. & F.) 7.560 gFinnenlänge (Materail; System) 40 cm (G10; TU)Empfohlene Segelgrößen 5.0 – 8.0 qmPreis 1.599,- Euro
FazitDer Carve ist wie sein Vorgänger aus 2007 als Freerideboard nicht zu kritisieren. Er kann genau das, was man von einem Board dieser Kategorie erwartet: Er bietet einfaches Handling bei toller Kontrolle und einer ansprechenden Performance über einen breiten Windbereich.
Ang le i ten
Besch leun igung
Geschwind igke i t
Top End Control
Manövereigenschaften
Benutzerfreundlichkeit
Board-Ergebnisse
Eignung
Leicht Mittel Schwer
Anfänger Fortge. Experte ProKönnensstufe
Fahrergewicht
Freeride FreeraceEinsatzbereich
Carve 121 – 121 l – 251 cm – 68 cmCarve 131 – 131 l – 251 cm – 71 cmCarve 141 – 141 l – 252 cm – 73 cm
local hero
8 | Windsurfing Journal | ausgabe 2 / 2010 |
Am StrandDer Tabou Rocket ist als klassischer Freerider im Tabou-Programm platziert. Der 125er ist das drittgrößte der sechs Boards umfassenden Boardrange. Die Rockets sind in drei unterschiedlichen Bauweisen erhältlich: Es gibt die günstige GT-Version, die besonders leichte LTD-Version sowie die Standardbauweise, welche wir in diesem Jahr getestet haben. Der Shape des Rocket 125 geht unver-ändert in die neue Saison, nachdem sein Shape in der vergangenen Saison verändert wurde. Im Vergleich zum Vorgänger wurde der flache Bereich im Unterwasserschiff verlängert, um die Gleiteigenschaften und die Kontrolle zu verbessern. Lediglich der Shape der 115er- und 135er-Modelle wurden von 2009 auf 2010 überarbeitet. Das Un-terwasserschiff des 125er-Rocket beginnt an der Nose mit einer Doppelkonkave und einem V. Die deutlichste Stelle der Doppelkonkave liegt auf Höhe des Mastfußes. Auch das V wird zur Mitte hin am deutlichsten. Im hinteren Bereich läuft die Doppelkonkave aus und das Unterwas-serschiff ist nur noch durch ein V geprägt. Auf ganzer Länge des Unterwasserschiffs endet die Doppelkonkave jedoch nicht direkt an der Kante, sondern fünf Zentime-ter vorher. Das letzte Stück bis zur Kante ist dann plan. Die Ausstattung des Boards gefällt uns gut: Heel-Shock-Absorber sorgen für eine komfortable Fahrt, die Pads bieten auch zum Dümpeln einen angenehmen Halt und die darauf montierten Fußschlaufen funktionieren gut und sind bequem. Das Board hat eine innere und eine äußere Plugreihe. Es gehört eine 44 Zentimeter lange GFK-Finne mit einer Standard-Freeride-Outline dazu.
Auf dem WasserBereits Mitte letzten Jahres hatten wir den 125er im Test, damals jedoch in der teuren und leichten LTD-Version. Doch auch die etwas günstigere Bauweise sorgte für ein stetiges Grinsen auf unseren Gesichtern beim Testen. Und ehrlich gesagt würden wir mal behaupten, dass ein echter Unterschied zwischen den beiden Brettern auf dem Wasser nur für die Prinzessin auf der Erbse spürbar sein dürfte. So steht unser Board seinem teureren Bruder in rein gar nichts nach. Der Rocket ist im Vergleich zu seinen Mitbewerbern einfach ein sehr schönes Freerideboard ohne Schwächen, das genau das macht, was ein Freeride board in dieser Klasse können muss: Es gleitet spiele-risch an, beschleunigt gut, aber nicht explosiv und damit nicht überfordernd auf einen guten Topspeed und ist in allen Lagen einfach zu kontrollieren. Wie auch im letzten Jahr empfanden wir den Rocket als ein sehr vielseitiges Freerideboard. Es ist hinsichtlich der persönlichen Anfor-derungen variabel trimmbar. Man kann es sowohl ange-powert über die Finne als auch entspannt im aufrechten Stand fahren, in beiden Situationen hat man das Gefühl, mit dem Rocket einen guten Begleiter unter den Füßen zu haben. Windsurfern, die das Brett hauptsächlich angepo-wert im Grenzbereich fahren wollen, empfehlen wir eine andere Finne. Für den herkömmlichen Einsatz ist sie voll-kommen ausreichend. Man merkt jedoch, dass noch mehr im Brett steckt als die Finne zulässt. Fährt man mit dem Rocket in die Halse, hält es ruhig und leicht kontrollierbar die Spur und kommt mit einer guten Geschwindigkeit aus dem Turn heraus. Schwere Windsurfer können mit dem Board auch engere Radien fahren, doch am Ende des Tages mag der Rocket es lieber, mit nicht zu viel Druck auf der Kante einen schönen, eher weiteren Bogen zur Richtungsänderung zu fahren.
Tabou Rocket 125
Bauweise Glass/PVC Full SandwichLänge 245 cmBreite 69 cmVolumen 125 lGewicht ohne Schlaufen & Finne 7.880 gRelation (Gramm je Liter) 63 g/lOffizielles Gewicht (ohne S.& F.) 7.800 gFinnenlänge (Material; System) 44 cm (k.A.; PB)Empfohlene Segelgrößen 5.5 bis 8.0 qmPreis 1.299,- Euro
FazitDer Rocket ist und bleibt als Freerideboard nicht zu kritisieren und überzeugt uns in allen Bereichen mit einer tollen, leicht zugänglichen Performance und gutem Handling.
Ang le i ten
Besch leun igung
Geschwind igke i t
Top End Control
Manövereigenschaften
Benutzerfreundlichkeit
Board-Ergebnisse
Eignung
Leicht Mittel Schwer
Anfänger Fortge. Experte ProKönnensstufe
Fahrergewicht
Freeride FreeraceEinsatzbereich
Rocket 95 – 95 l – 237 cm 58 cmRocket 105 – 105 l – 242 cm 61 cmRocket 115 – 115 l – 242 cm 66 cmRocket 125 – 125 l – 245 cm 69 cmRocket 135 – 135 l – 250 cm 72 cmRocket 145 – 145 l – 245 cm 76 cm
die geschichte des Windsurfens
autobiografische erinnerungen von deutschlands Windsurfpionier Jürgen hönscheid.
Wellenreiter, Windsurfl egende, Weltenbummler – Jürgen Hönscheid
verkörpert wie kein zweiter Deutscher die Zeit, in der Windsurfen noch
unumstritten der Trendsport Nummer eins war.
Im Alter von 12 Jahren fi ng er 1966 auf Sylt mit dem Wellenreiten an.
Die Gesellschaft war im Umbruch. Die 68er-Generation löste sich von
den Fesseln ihrer Eltern und ging in der Hippiekultur auf. Surfen war
ein Synonym für Freiheit, Unabhängigkeit und Naturverbundenheit.
Inmitten dieser Zeit erlebte der Autor seine turbulente Jugend. Mit 18
Jahren entdeckte Jürgen Hönscheid das Windsurfen für sich und wurde
zu einem der international erfolgreichsten Profis der 80er-Jahre.
Jürgen Hönscheid ist auch heute noch durch und durch vom Surfsport ge-
prägt. Er lebt den Spirit, der in der Branche oft nur noch als Marketinghülse
herhalten muss.
Als einer der deutschen Waterman-Pioniere fängt Jürgen Hönscheid
den Zeitgeist von 50 Jahren Surf- und Windsurfgeschichte ein. Er hat
die Entwicklung der Funsportarten hautnah miterlebt und maßgeblich
beeinfl usst. Mit diesem Buch lässt der Autor den Leser durch unzählige
Geschichten und Anekdoten an seinen Erlebnissen teilhaben.
„Mein Arbeitgeber ist der Wind” – eine unvergleichliche, nie da gewe-
sene Zeitreise durch die Geschichte zweier Funsportarten.
DirEkTE BEsTEllmöglichkEiT unTEr:[email protected] | oder 0431-9969977
9| Windsurfing Journal | ausgabe 2 / 2010 |
local herofreeridesegeltest
Der erste EindruckBereits in der vierten Auflage ist das Freeride-Segel von Ezzy Sails erhältlich. Das Segel hat sieben Segellatten, wobei die untersten zwei dicht beieinander unterhalb des Gabelbaumes liegen. Die Latten sind alle im „Sandwich-System“ zwischen die einzelnen Segelpanels genäht. Die Lattenenden sind durch eine schmale Gummilippe auf der einen Seite und auf der anderen Seite durch Gurtband geschützt. Die vier Minibattens sind mit kleinen runden Latten gefüllt. Das Unterliek ist mit einer zwei Zentimeter breiten Gummilippe geschützt. Des Weiteren finden wir vier verschie-dene Sorten X-Ply im Segel, im oberen Bereich ist das leichte Technora-X-Ply verarbeitet. Um die Achterlieköse herum ist das Segel stark verstärkt. Dort findet man auch die für Ezzy typischen
Trimmhilfen angebracht: Drei unterschiedlich lange, farblich auf die Trimmmarkierungen im Segeltop abgestimmte Fäden sorgen dafür, dass man beim Trimm nichts verkehrt machen kann. Die Vorliekbahn ist aus X-Ply. Zusätzlich ist sie durch eine Lage Dacron verstärkt. Ein kleines PVC-Fenster im Gabelbaumbereich zwischen zweiter und dritter Segellatte verbessert die Durchsicht. Der Mast wird durch einen Becher mit Variotop gehalten. Der gut gepolsterte Mastprotektor ist nur am oberen Ende mit dem Segel verbunden, ansonsten kann man ihn komplett abklappen und hat so freien Zugriff zur Trimmrolle. Die Dreifach-Trimmrolle lässt sich durch einen D-Ring austauschen. Ezzys Lattenspanner ist über der Trimmrolle in einer kleinen Tasche untergebracht. Die Segeloutline macht durch das weit ausgestell-
te Segeltop einen sehr gestreckten Eindruck, die Achterliekoutline hat eine deutliche Konkave.
AufriggenSpätestens seit dem Artikel im letzten Windsurfing Journal müsste nun eigentlich jeder Windsurfer wissen, wie leicht es ist, ein Ezzy-Segel richtig zu trimmen. Man muss sich eben nur an die Anhaltspunkte im Segel halten. Die Einstellung des Freeride 4 ist wirklich kinderleicht. Leichte Windsurfer sollten das Vorliek bis zur innersten Markierung im Segeltop durchziehen, mittel-schwere Windsurfer bis zur mittleren, schwere Windsurfer bis zu der ersten. Die Gabelbaumlänge kann man dann einfach mithilfe der farbigen Fäden an der Ackterlieköse idiotensicher richtig wählen. Mehr ist zu einem Ezzy-Segel nicht zu sagen, das Aufriggen ist durch die vorbildlichen Hilfen absolut problemlos.
FahreigenschaftenDas Freeride 4 von Ezzy ist als klassisches Freeridesegel zu charakterisieren. Es funktio-niert in allen Bereichen über einen sehr breiten Windbereich auf nur einer Einstellung sehr gut, ohne erkennbare Schwächen. Beim Dümpeln liegt es sehr leicht in der Hand. Es verhilft dem Brett schnell über die Gleitgrenze und beschleu-nigt schnell auf einen hohen Topspeed. Das weit ausgestellte Unterliek sorgt dafür, dass man die Lücke zwischen Board und Segel leicht schließen und so in einer angepowerten Position ent-spannt dahingleiten kann. Windlöcher machen dem Ezzy-Segel nichts aus, es gleitet problem-los durch. Auch in Manövern macht es durch das geringe Gewicht eine gute Figur. Dank der Segellattenkonfiguration (die Latten enden an der Masttasche) rotiert das Segel butterweich und angenehm. Durch den RD-Mast im Segel hat man das Gefühl, dass das Segel „atmet“ und sich so allen Situationen individuell anpasst. Das eher weiche Fahrgefühl macht sich vor allem auf unruhigem Untergrund positiv bemerkbar. Harter
Chop wird durch das Segel abgefedert und nicht wie bei harten und direkten Segeln unmittelbar an den Piloten weitergegeben.
Ezzy
Sa
ils
Fre
eri
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4 T
ec
hn
ora
7.0
Positiv Ein klassisches Freeridesegel mit toller Gesamtperformance
SegelvertriebEzzy Sails Deutschland BS Sport GbRTel.: +49 (0)40 50 69 85 [email protected] | www.ezzy.com
local hero
10 | Windsurfing Journal | ausgabe 2 / 2010 |
freeridesegeltest
Der erste EindruckDas Matrix ist als camberloses Segel von Gaastra für jeden konzipiert, der nach einem ausgewo-genen Freeridesegel sucht. Von 5.5 bis 8.5 gibt es in 0.5-Quadratmeter-Schritten sieben unter-schiedliche Größen. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es eine designtechnische Überarbeitung, aber ansonsten nur kleine Veränderungen, welche die Charakteristik des Segels nicht verändert haben sollen. So wurde zum Beispiel das Vorliek von 480 auf 479 Zentimeter geringfügig gekürzt. Das Segel besteht fast ausschließlich aus Monofilm. Lediglich im Unterliekbereich, an der Vorliekbahn und an der Achterliekkante kommt X-Ply zum Einsatz. Das Segel hat sechs Segellatten und zwei Minibattens, welche mit kleinen, sehr breiten Latten gefüllt sind. Die Latten sind von einer Seite
auf das Segel genäht und die Lattenenden von der einen Seite mit einem Gummipad, von der anderen durch den Lattenspanner geschützt. Bei den vier Latten über dem Gabelbaum kommen Tubelatten zum Einsatz. An der Unterliekkante wird zum Schutz eine dünne Gummilippe ver-wendet, die bis zur Achterlieköse reicht. Die Nähte im Unterliekbereich sind nicht sichtbar und gut geschützt, da das Dacron nach dem Vernähen umgeklappt wurde. Die anderen bei-den Hauptnähte im Unterliekpanel sind durch Gummilippen vor dem Abscheuern geschützt. Die Dreifach-Trimmrolle ist recht gut zugänglich und durch einen eher dünnen Mastprotektor geschützt. Auf die Vorliekbahn aus X-Ply ist eine Dacronlage als zusätzlicher Verschleißschutz genäht. Der Mast wird durch einen Zapfen im Segel gehalten.
AufriggenBeim Gaastra Matrix kann man nichts verkehrt machen, wenn man sich an die angegebenen Maße hält. Für mittelschwere Windsurfer ent-steht damit ein Trimm, mit dem er über einen großen Windbereich wirklich lange Spaß haben kann. Je nach Fahrergewicht ist das Matrix leicht einstellbar, da es Trimmveränderungen deutlich im Shape und am Loose Leech zu erkennen gibt. Ansonsten lässt sich das Segel leicht aufriggen. Lediglich dem Mastzapfen im Top sollte man etwas Beachtung schenken. Der sollte schon im Mast stecken, bevor man die Spannung an das Unterliek anlegt, damit dieser nicht daran vorbeirutscht.
FahreigenschaftenAls klassisches Freeridesegel ist am Matrix seit Jahren nichts auszusetzen. Und das ändert sich auch in diesem Jahr nicht. Es ist einfach für alle Windsurfer, die einen hervorragenden Kompromiss aus Leistung und Handling suchen, eine sehr gute Alternative. Es zeigt in keinem Bereich Schwächen und war für den normalen Freerideeinsatz eines der beliebtesten Segel im Testteam. Dank des leichten Gewichts liegt es beim Dümpeln gut in der Hand, kommt schnell in Fahrt und erreicht eine tolle Endgeschwindigkeit. Dabei liegt es zu jeder-zeit sehr ausbalanciert in der Hand, mit gleichmä-ßiger Druckverteilung. Auch in Manövern macht das Matrix eine gute Figur und ist spielend auf neue Situationen einzustellen. Beeindruckend ist auch die Windrange, die man mit dem Matrix auf nur einer Einstellung abdeckt. Es ist sowohl unten heraus als auch in den oberen Windbereich hinein ein angenehmer Begleiter. Das Segel eignet sich sowohl zum stundenlangen Dahingleiten wie auch zum einen oder anderen Matchrace mit deinen Kollegen. Und solltest du doch Letzter werden: Am Segel kann das nicht gelegen haben. Auch wenn du mal wieder klassische Freestylemanöver wie 360er oder Duck Jibes fahren möchtest, macht das Matrix problemlos alles mit.
Der erste EindruckDas Future ist Gun Sails camberloses Free-ridesegel. Es hat sechs Latten, davon sind drei Tubelatten. Sie sind, bis auf die zweite von unten, alle von der gleichen Seite auf das Segel genäht. Die Lattenenden sind auf der einen Seite durch Gummipads, auf der anderen Seite konstruktionsbedingt durch den Lattenspanner geschützt. Es gibt insgesamt fünf Minibattens, die aus kleinen runden Latten bestehen. Das Segel ist fast ausschließlich aus Monofilm. In den kritischen Bereichen kommen insgesamt drei unterschiedliche Arten X-Ply zum Einsatz. Am Achterliek finden sich eine Öse und ein Cutout. Über dem Cutout endet im Vergleich zu den anderen Herstellern keine Latte, sondern eine Minibatten sorgt für die
nötige Stabilität. Ebenfalls stabilitätsfördernd wirkt eine Dacronbahn, die in das dritte Panel geklebt ist. Die Unterliekkante ist durch eine Gummilippe bis hin zur ersten Latte geschützt. Auf der Tasche dieser Latte ist ebenfalls eine Gummilippe vernäht, damit das Segeltuch nicht durchscheuert, wenn man das Segel beim Wasserstart über das Brett zieht. Die Hauptnaht im Unterliekbereich ist umgeklappt und dadurch geschützt. Der Mastprotektor in angedeutetem Moto-X-Style verbirgt eine um 90 Grad gedrehte Dreifach-Trimmrolle. Diese ist durch einen Cutout etwas erhöht positioniert. Dadurch sitzt das Segel insgesamt tiefer und man kann einfacher die Lücke zwischen Segel und Board schließen. Der Mast endet in einer Gurtbandtasche. Auf die X-Ply-Vorliekbahn ist
drei Fingerbreit Dacron zum Schutz genäht. Im obersten Panel ist Gun Sails Trimmhilfe FRED (Fast Rigging Easy Doing) positioniert. Durch einen aufgeklebten Punkt unterhalb der ober-sten Latte wird genau angezeigt, bis wohin das Loose Leech reichen sollte.
AufriggenMit einer empfohlenen Mastlänge von 465 Zentimeter hat das Future das kürzeste Vorliek im Test. Das liegt zum einen an dem kompakten Shape, zum anderen aber auch an dem Cutout, wodurch die Trimmrolle etwas oberhalb am Unterliek angebracht ist. Auf dieser Einstellung hat das Future ein sehr ausgeprägtes Loose Leech, das weit Richtung Masttasche ins Segel hinein-ragt. Bei der Gabellänge soll man sich nicht täuschen lassen. Erst kommen einem die 201 Zentimeter etwas zu kurz vor. Legt man dann aber Spannung ans Achterliek an, merkt man, dass es genau richtig ist. Ansonsten ist das Future sehr leicht aufzubauen und macht vollkommen falten-frei einen sehr guten Eindruck.
FahreigenschaftenDas Future gehört bei unserem Test ebenfalls in die Gruppe der positiven Überraschungen. Und das liegt nicht daran, dass wir ein schlechtes Segel erwartet hätten. Vielmehr hat es uns so positiv überrascht, dass wir die Zeit mit ihm auf dem Wasser wirklich genossen haben und unse-re Erwartungen deutlich übertroffen wurden. Wir hatten mit dem Segel jede Menge Spaß, es hat im Grunde keine Schwächen und ist über einen breiten Einsatzbereich auf nur einer Trimmeinstellung ein sehr guter Begleiter. Der Shape ist moderat vorgeformt, der Wind formt es noch deutlicher und beschleunigt das Future leicht und schnell über die Gleitschwelle auf einen guten Topspeed. Es liegt sehr kompakt in der Hand. Als Pilot kann man das Segel unver-züglich und kraftsparend auf neue Situationen einstellen. Es reagiert schnell und sorgt so für
ein angenehmes Handling. Auch in Manövern macht das Gun Sails eine sehr gute Figur und rotiert nach der Halse weich und angenehm. Als klassisches Freeridesegel in Kombination mit den in dieser Ausgabe getesteten Boards ist es eindeutig in der Topgruppe dabei, hinsichtlich des Preis-Leistungs-Verhältnisses unerreicht.
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Positiv Ein rundes Gesamtpaket für grenzen-losen Spaß zum unschlagbaren Kurs.
Der erste EindruckDas X-Type ist das camberlose Performancesegel von North Sails und geht unverändert in die neue Saison. Das X-Type ist in sieben Größen zwischen 5.4 und 8.8 Quadratmeter erhältlich. In der von uns getesteten Größe hat das Segel sieben Segellatten (die beiden kleinsten Größen haben nur sechs Latten). Bis auf die Unterste sind alle Latten von der gleichen Seite auf das Segel genäht. Die Lattenenden werden auf der einen Seite kon-struktionsbedingt durch die Lattenspanner und auf der anderen Seite von Gummipads geschützt. Die drei Minibattens bestehen aus drei sehr dün-nen Latten. Die wichtigsten Nähte im Unterliek sowie die Latte, die den Gabelbaum kreuzt, wer-den durch Gummilippen vor dem Abscheuern geschützt. Der Mast wird durch ein Gurtband mit
Becher im Segel gehalten und der obere Bereich ist durch einen Gummirand geschützt. Das durch Monofilm bestimmte Segel verwendet X-Ply nur im Achterliek- und Unterliekbereich. Der Monofilm läuft bis zur Masttasche und vom Unterliek bis zur Latte über dem Gabelbaum ist zusätzlich ein dünnes Dacronpanel verarbeitet. Der Mastprotektor ist dünn gepolstert und die Dreifach-Trimmrolle ist gut erreichbar. Dank eines Cutouts am Achterliek ist die Gabellänge reduziert. Das North Sails ist absolut hochwertig verarbeitet und setzt auf eine lange Lebensdauer, wodurch das etwas höhere Gewicht zustande kommt.
AufriggenDas X-Type ist leicht aufzubauen, auch wenn man bei einem jungfräulichen Segel etwas mehr
Kraft braucht, um den Mast in das Segel zu stecken. Die Vorprofiliertheit des Segels trägt dazu ihren Teil bei. Dank der MIN- und MAX-Aufkleber im Segeltop erkennt man leicht, wie weit man das Vorliek durchziehen muss, um den richtigen Trimm für sich zu finden. Wir empfeh-len insbesondere leichten und mittelschweren Windsurfern auch bei weniger Wind das Segel so zu trimmen, dass sich das Loose Leech bis zum MAX-Punkt öffnet. Bei zunehmendem Wind schadet es dem Segel keinesfalls, über den MAX-Punkt hinauszugehen, denn das Profil im unteren Bereich ist nie ganz aus dem Segel zu trimmen. Die Angaben zur Gabellänge sind sinn-vollerweise an der Mastaussparung angegeben, da sie sich je nach Höhenposition der Gabel um bis zu vier Zentimetern unterscheiden können.
FahreigenschaftenDer direkte Vergleich zu den anderen Mit-bewerbern macht den Anspruch des X-Type schon nach wenigen Schlägen deutlich: Es möch-te das schnellste Segel auf dem Wasser sein und diesen Anspruch kann es auch erfüllen. Dass diese Performance etwas zulasten des Handlings geht, liegt in der Natur der Sache. Beim Dümpeln kann es seine Größe nicht ganz verhehlen, sowie man aber eingehakt in Gleitfahrt unter-wegs ist, sorgt der ausbalancierte und tief-ere Druckpunkt für ein angenehmes Fahrgefühl und hebt dieses kleine Manko auf. In Sachen Angleiten, Durchgleiten und Beschleunigung gehört das X-Type grundsätzlich zu den besten Segeln im Test. In allen Windbereich ist es das schnellste Segel im Test und treibt so manches Freerideboard an seine Grenzen. Es verlangt nach leistungsstarken Freeraceboards, um sein Potenzial voll auszuschöpfen. Beispielsweise mit dem Starboard Futura gefahren erreicht man Geschwindigkeiten von echtem Slalommaterial. Oben raus scheint das Segel hinsichtlich seiner Performance keine Grenzen zu haben und wird eher durch das Board oder das (Nicht-)Können
des Fahrers ausgebremst. Dabei funktioniert es auf einer Einstellung über einen großen Windeinsatzbereich hinweg und verhindert so lästiges Nachtrimmen.
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Positiv Performance-Granate mit Podiums-garantie und riesiger Windrange.
Negativ Die Top-End-Leistung bedingt leichte Abstriche beim Handling.
SegelvertriebBoards and more GmbHTel.: +49 (0)89 66 65 52 [email protected] | www.north-windsurf.com
Der erste EindruckDas Naish All Terrain wird vom Hersteller als „früh angleitendes Freestyle-Wavesegel“ kate-gorisiert. Der Segelshape hat sich im Vergleich zum Vorjahresmodell nicht verändert, das Gewicht jedoch durch die Verwendung des Naish-eigenen X-Ply-Materials X-166 um krasse 30 Prozent redu-ziert. Das All Terrain hat fünf Segelatten, welche alle von der gleichen Seite auf das Segel genäht sind, und drei Minibattens, gefüllt mit kleinen runden Latten. Es besteht ausschließlich aus X-Ply. Hierbei kommen vier verschiedene Sorten zum Einsatz. Im Segelfenster ist grobmaschiges X-Ply für eine bessere Durchsicht verarbeitet. Das Segel hat einen Achterliekring, welcher direkt auf der Achterliekkante sitzt. Dieser ist aus sehr leich-tem und stabilem Titan gefertigt. Das Unterliek
ist durch eine dünne Gummilippe geschützt. Der Mastprotektor macht einen guten Eindruck und Naishs eigens entwickelte Dreifach-Trimmrolle ist um 90 Grad gedreht und sehr gut erreichbar. Die Lattenenden sind beidseitig mit kleinen Gummipads geschützt. Der Mast wird im Top durch einen Vario-Zapfen im Segel gehalten. Dort ist das Segel außerdem sehr gut verstärkt und das Tuchmaterial durch dicke Patches vor Abrieb geschützt. An der Vorliekbahn ist ein etwa fünf Zentimeter breiter Dacronstreifen auf das X-Ply genäht. Im Segeltop kommt das „X-166 Ultralight Scrim“-X-Ply von Naish zum Einsatz, welches das Segel in diesem Bereich besonders leicht machen soll.
AufriggenMit den empfohlenen Angaben (Vorliek 473
Zentimeter und Gabellänge 200 Zentimeter) liegt man beim All Terrain genau richtig. Schon beim Ausrollen fällt einem das leichte Gewicht des Segels auf. Es ist der leichteste Testkandidat und hinsichtlich des Schnittes deutlich auf den Freemovebereich ausgelegt. Alles in allem ist das All Terrain sehr problemlos aufzuriggen. Der Mast geht leicht in die Masttasche und die Trimmkräfte sind ebenfalls nicht sonderlich hoch.
FahreigenschaftKein anderer Testkandidat ist so deutlich auf den Freemovebereich ausgelegt wie das All Terrain. Im direkten und unmittelbaren Vergleich hat man beim All Terrain das Gefühl, man würde kein 7.0er, sondern maximal ein 6.4er in der Hand halten. Es fühlt sich unheimlich leicht an. Es kommt gut ins Gleiten und liegt dabei sehr ausbalanciert in der Hand. Der Druck wird gleichmäßig auf beide Hände verteilt. Mit dem All Terrain steht man in einer aufrechten und manöverorientierten Position auf dem Board. Es schreit förmlich nach dem nächsten Move und ist so auch für den Leichtwind-Freestyleeinsatz unter den Testkandidaten die erste Wahl. Dank dieser Fahreigenschaften ist das All Terrain auch als Leichtwind-Powerwavesegel eine absolute Empfehlung. In Manövern stellt es sich ganz neutral und liegt, wir können uns da nur wiederholen, verdammt leicht in der Hand. Für den normalen Freerideeinsatz ist das All Terrain vor allem leichteren Windsurfern zu empfehlen, die nicht darauf aus sind, sich von einem Race ins nächste zu stürzen. Auch wenn es eine gute Endgeschwindigkeit erreicht, kann es systembe-dingt nicht vorn mitfahren – soll es ja aber auch gar nicht. Das All Terrain soll in Manövern Spaß machen und den Fahrer dazu animieren, neue Tricks zu versuchen und seine alten zu verbessern. Dafür ist es wie geschaffen und wird sicherlich schnell zu Lernerfolgen führen. Auf einer Einstellung hat das All Terrain einen großen Windeinsatzbereich, lediglich bei zunehmendem Wind sollte man an Vor- und Achterliek kräftig nachtrimmen.
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.0Positiv Leichtestes Segel im Test mit bestem Handling und Spitzenposition im Freemovebereich.
Negativ Wer ein Performance-Freeridesegel von Naish sucht, sollte das Sprint wählen.
Der erste EindruckDas Cross geht mit einem neuen Design in die Saison 2010. Im Topbereich wurde eine Segellatte gestrichen, um dort das Gewicht zu reduzieren. Das neue Design soll zudem eine bessere Allround-Trimmmöglichkeit bieten: Durch einen etwas bauchigeren Schnitt, etwas mehr Loose Leech und Gewichtsreduzierungen verspricht man sich einen noch breiteren Einsatzbereich sowie ebenfalls deutlich verbes-serte Gleiteigenschaften. Das Segel hat sechs Segellatten und zwei aufgenähte Minibattens aus dickem Tuch. Es besteht fast überwiegend aus Monofilm und es kommen zwei unterschied-liche Sorten X-Ply zum Einsatz. Man findet das X-Ply vor allem im Vorliek, an der Achterliekkante, um die Achterlieköse herum sowie im unteren
Segelpanel. Die Segellattenenden sind auf der einen Seite durch Gummipads und auf der ande-ren Seite durch den Lattenspanner geschützt. Die Segellatten sind alle von der gleichen Seite auf das Segel genäht. Es wurde eine Achterlieköse mit dem SBC (Short Boom Concept) von Sailloft verbaut. Die Dreifach-Trimmrolle ist gut zugäng-lich und der Mastprotektor im Moto-X-Style lang sowie gut gepolstert. Wie für Sailloft typisch macht das Cross einen sauber verarbeiteten Eindruck mit sinnvollen Verstärkungen in den kritischen Zonen.
AufriggenSchon beim Aufriggen fällt die starke Vorprofilierung des Cross auf und so muss man den Mast etwas beherzter ins Segel schieben. Sailloft hat uns einen
460er-RD-Mast mitgeliefert, was Sinn macht. Wir haben das Segel auch mit einem SD-Mast auf-geriggt, allerdings brauchen die Latten dann zur Rotation durch die starke Profilierung des Segels deutlich mehr Druck. Das Vorliek ist mit einer Länge von 478 Zentimeter angegeben, was unserer Meinung nach etwas zu wenig ist. Man kann es ruhig um zwei Zentimeter mehr durchsetzen, trotzdem hat das Cross noch einen sehr tiefen Shape im unteren Bereich, nach oben hin läuft es dann aber in einem harmonischen Loose Leech aus. Leichte Fahrer sollten das Cross um drei Zentimeter mehr durchsetzen. Die Gabel sind wir auf 204 Zentimeter gefahren, auch hier empfehlen wir leichten Fahrern, mindestens einen Zentimeter mehr anzulegen. Das Segel steht absolut faltenfrei, die Tuchspannung erinnert an den Bezug einer Trommel. Beim neuen Design fällt auf, dass das farbliche X-Ply-Panel auf Gabelbaumhöhe recht weit in das Segel hineinragt, sodass die Sicht durch das Segel ein wenig eingeschränkt ist.
FahreigenschaftenDas Vorgängermodell war eines unserer Lieblingssegel in dieser Testkategorie und das hat sich auch mit dem neuen Modell nicht geän-dert, obwohl es einen merklich anderen Charakter bekommen hat. Hatte das Vorgängermodell seine Stärken vor allem auch im oberen Windbereich, liegen diese nun eher im unteren. Das Handling ist tatsächlich spürbar verbessert, sodass auch leichte Windsurfer das Cross gut fahren können. Der tiefe Shape im unteren Bereich beschleunigt das Cross schnell auf einen hohen Topspeed. Vor allem im mittleren Windbereich gehört es zu den leistungsstärksten Segeln im Test und fährt immer ganz vorn mit. Man hat nicht das Gefühl, dass das Cross eine Leistungsbarriere hat, und so beschleunigt es Brett und Piloten immer weiter. Dabei hat es auf nur einer Trimmeinstellung einen breiten Windeinsatzbereich, was einem lästiges Nachtrimmen am Strand erspart. Im oberen Windbereich wird der Druck dann so
groß, dass man die Leistung des Segels nicht mehr aufs Board bekommt. Dann hilft auch kein Nachtrimmen, denn das Profil ist auch mit vier Zentimetern mehr Vorliektrimm nicht aus dem Segel zu bekommen.
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Positiv Im unteren und mittleren Windbereich eines der leistungsfähigsten Segel im Test. Negativ Erst im oberen Windbereich kommt das Cross an seine Grenzen.
Der erste EindruckDas NCX ist in der Severne-Range als camberloses Freeracesegel platziert. Es soll dabei die Stabilität und Geschwindigkeit eines Cambersegels bieten. Neu für das Jahr 2010 ist ein Stabilisator-Panel, welches der Masttasche anliegt und für höchste Profilstabilität an der kritischen Anströmkante sorgen soll. Des Weiteren soll das so genann-te S-Shaping in böigen Bedingungen den Druck von der Hinterhand nehmen und Positionshaltung erleichtern. Dadurch sowie durch das reduzierte Losse Leech im Topbereich verspricht sich Severne insgesamt eine Verbreiterung der Windrange für das Segel. Das Segel besteht hauptsäch-lich aus Monofilm. X-Ply kommt im Unter- und Achterliekbereich zum Einsatz. Das Segel hat sieben Latten und drei kleine runde Minibattens.
Die Segellatten sind wechselseitig auf das Segel genäht und bis auf die unterste sind alle beid-seitig durch Gummipads geschützt. Die zweite Lattentasche von unten ist beidseitig durch eine Gummilippe geschützt, da sie die Gabel kreuzt und so Scheuerstellen auftreten könnten. Die Unterliekkante ist ebenfalls durch eine Gummilippe geschützt, die bis zum Cutout reicht. Der Mast wird durch Gurtband im Segel gehalten. Der obere Masttaschenbereich ist durch einen Protektor gut geschützt. Zwischen der zweiten und der vierten Latten ist die Vorliekbahn eine Handbreit aus-schließlich aus Dacron. Im Bereich darüber ist zwei Fingerbreit Dacron auf den Monofilm genäht. Am Achterliek ist ein deutlicher Cutout mit zwei Ösen. Das NCX ist das einzige Segel im Test, was am Unterliek eine Vierfach-Trimmrolle hat.
Diese ist um 90 Grad gedreht und gut zugänglich sowie durch den Mastprotektor (im Moto-X-Style) geschützt. Unterhalb der Gabelaussparung gibt es einen weiteren Protektor auf der Masttasche. Im vierten Segelpanel ist quer eine doppelt vernähte Dacronbahn angebracht. Diese soll dem Segel zusätzliche Stabilität schenken.
AufriggenDie Herstellerangaben (472 Zentimeter Mast- und 199 Zentimeter Gabellänge) bilden eine gute Grundlage für mittelschwere Windsurfer und ermöglichen den Einsatz über einen sehr breiten Windbereich. Leichteren Windsurfern und sol-chen, die bei mehr Wind mit ihrem 7.0er-NCX aufs Wasser gehen möchten, empfehlen wir auf jeden Fall, das Vorliek um bis zu zwei Zentimeter zusätzlich zu trimmen. Das Profil des Segels bleibt dabei im unteren Teil des Segels im Grunde unver-ändert. Selbst mit noch größerer Vorliekspannung bekommt man den Shape nicht aus dem Segel. Doch das Leech öffnet sich deutlich immer weiter und ermöglicht so das „Wegatmen“ von starken Böen noch besser.
FahreigenschaftenDas NCX ist als sportliches Freeridesegel konzi-piert, mit dem man auch auf Freeraceboards eine gute Figur machen soll. Diese Beschreibung des Herstellers ist durchaus zutreffend, insbesondere im unteren und mittleren Windbereich ist das NCX ein sehr leistungsstarkes Segel, das aus den gegebenen Windverhältnissen das Maximale an Speed heraus-holen kann. Es gleitet gut an und beschleunigt schnell auf einen sehr guten Topspeed. Das Profil steht dabei einwandfrei und ermöglicht es auch leichteren Windsurfern, sich voll und ganz aufs har-monische Zusammenspiel zwischen Brett und Segel zu konzentrieren. Die Druckverteilung ist gleichmä-ßig und der Pilot schießt in einer angepowerten Haltung über das Wasser. Erst wenn der Wind weiter zunimmt, kommt das NCX etwas an seine Grenzen. Trotz gut funktionierendem Loose Leech ist
auch mit höherer Vor- und Achterliekspannung die Windrange des NCX oben raus nicht weiter vergrö-ßerbar. Dafür machen aber Manöver mit dem NCX erstaunlich viel Spaß. Es liegt leicht in der Hand und lässt sich gut auf alle Richtungsänderungen ein, sodass auch leichtere Windsurfer mit dem Segel sehr gut zurecht kommen werden.
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7.0
Pro Große Windrange, schnelle Beschleuni-gung, hoher Topspeed.
Contra Ein wenig technischer Input ist vonnö-ten, um alles aus dem Segel herauszuholen.
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Besch leun igung
Geschwind igke i t
Top End Control
Handling
Wind Range
segel-Ergebnisse
Eignung
Leicht Mittel Schwer
Anfänger Fortge. Experte ProKönnensstufe
Fahrergewicht
Freeride FreeraceEinsatzbereich
5.5, 6.0, 6.5, 7.0, 7.5, 8.0, 9.0Vorliek 472 cmGabel 199 cmGewicht 4.780 g Relation 682 g/qmLatten 7Preis 539,- EuroEmpf. undverw. Testmast Red Line 460
Der erste EindruckDas Stitch kommt im Vandal-typischen Graffiti-Style daher. Das Segel ist in der Saison 2010 erstmals in der Palette der jungen Marke ver-treten. Charakterisiert wird es als Freeridetuch mit Freeracepotenzial. Es hat fast ausschließ-lich Monofilm verbaut, X-Ply kommt nur an den Stresszonen des Segels (Achterliekkante, Vorliekbahn, Unterliek) zum Einsatz. Das Segel hat sieben von einer Seite aufgenähte Segellatten und drei Minibattens, welche mit kleinen runden Latten gefüllt sind. Die unteren fünf Latten des Segels sind sogenannte Composite-Tube-Latten. Sie sind nicht nur sehr leicht, sondern sorgen auch für ein harmonisches und druckpunktsta-biles Profil. Die Lattenenden sind, bis auf bei der untersten Latte, beidseitig durch Gummipads
geschützt. Der Mastprotektor ist relativ dünn, die Dreifach-Rolle gut erreichbar. Der Mast wird durch einen Zapfen im Segel gehalten. Auf die X-Ply-Vorliekbahn ist eine fünf Zentimeter breite Dacronbahn aufgenäht. Am Achterliek befindet sich eine Achterlieköse. Der Unterliekbereich sieht durch umgeklappte Segelbahnen, unter denen die Nähte geschützt verschwinden, sehr clean aus. Abschließend bleibt festzuhalten, dass das Stitch unter den Freeridesegeln mit dem gewagtesten Design deutlich heraussticht. Wir finden den Style gerade in Kombination mit dem braunen Hauptton und dem goldenen Spiegel-Monofilm sehr stylish.
AufriggenDas Vandal Stitch hat eine recht enge Mast tasche.
So ist es nicht ganz leicht, den SD-Mast hineinzu-schieben. Hat man den Mast ganz im Segel drin, sollte man darauf achten, dass der Zapfen auch wirklich im Masttop steckt. Dadurch kann man verhindern, dass der Mast beim Anlegen der Vorliekspannung an ihm vorbeirutscht. Mit der empfohlenen Mastlänge von 478 Zentimeter und Gabellänge von 200 Zentimeter hat ein normalge-wichtiger Windsurfer im optimalen Windbereich den perfekten Trimm für das Segel eingestellt. Als leichterer Windsurfer oder bei zunehmendem Wind kann man jeweils so viel mehr Spannung anlegen, dass sich beide Werte um bis zu zwei Zentimeter erhöhen.
FahreigenschaftenDas Vandal Stitch fühlt sich auf dem Wasser wie ein Zwitter an. Auf der einen Seite hat es das Latten-Setup und das Profil eines Freerace-, auf der anderen Seite die Outline eines Freemovesegels. Doch der Spagat gelingt dem Stitch gut. Es liegt beim Dümpeln sehr leicht in der Hand. Die kurze Gabel vermittelt einem das Gefühl, ein manöverorientiertes Segel in Händen zu halten. Das Profil ist neutral und eher recht flach. Erst wenn Wind ins Segel drückt, entwickelt sich im unteren Bereich ein schöner Shape. Das Stitch gleitet gut an und beschleu-nigt schnell auf einen hohen Topspeed. Dank des Sieben-Latten-Gerüsts samt Tubelatten sitzt der Druckpunkt bombenfest und das Stitch ist weit bis in den oberen Windbereich hinein auf einer Einstellung gut zu kontrollieren. Ohnehin liegen hier die Stärken des Segels. Wenn man mit anderen Kandidaten schon wieder vom Wasser gehen muss, fängt das Stitch erst an, so richtig Spaß zu bringen. Man hat nicht das Gefühl, dass das Stitch nach oben raus ein Limit hat, und so dürfte es vor allem leichtere und mittelschwere Windsurfer ansprechen, die zwar auf der einen Seite ein performanceorientiertes Segel suchen, auf der anderen Seite aber nicht auf gutes Handling verzichten wollen.
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Positiv In den oberen Windbereich hinein Top-Performance bei sehr gutem Handling. Negativ Im unteren Windbereich wün-schen sich schwere Windsurfer etwas mehr Angleitpower.
Der erste EindruckDas T4 ist Tushinghams ultimatives Freeridesegel, aus dem T-Bird-Modell hervorgegangen und völlig neu konzipiert für die Saison 2010. Der Hersteller verspricht mehr Power im Angleiten sowie leich-teres Handling im Vergleich zu seinem Vorgänger. Der Cutout an der Achterlieköse ist genauso neu wie das Latten-Setup. In diesem Jahr sind im 7.0er nur noch sechs Latten verbaut und nicht mehr, wie im Vorjahr, sieben. Das Gewicht konnte so weiter reduziert werden. Das T4 gibt es in sechs ver-schiedenen Größen in 0.5-Schritten von 6.0 bis 8.5 Quadratmeter. Zu den sechs Segellatten kommen noch drei Minibattens, die mit kleinen runden Latten gefüllt sind. An den kritischen Stellen kommen zwei Sorten X-Ply zum Einsatz. Im Achterliekbereich ist sogar das besonders robuste X-Ply mit Kevlarfaden
verarbeitet. Der mittlere Segelbereich wird stark durch Monofilm dominiert. Die Segellatten sind wechselseitig aufgebracht. Die Lattenenden sind durch beidseitige Gummipads, das Unterliek sowie die Hauptnaht durch Gummilippen geschützt. Der Mastprotektor ist relativ kurz und unter ihm verbirgt sich eine gut erreichbare und sehr große Öse anstelle einer Dreifach-Trimmrolle. Am Achterliek befinden sich zwei Ösen. Das T4 ist das einzige Segel im Test, bei dem die gesamte Vorliekbahn ausschließlich aus einer Handbreit Dacron gefertigt ist. Der Mast endet in einer Gurtbandtasche, der gesamte Bereich ist sehr gut verstärkt. AufriggenDas T4 ist sehr einfach und bequem aufzuriggen. Der Mast gleitet problemlos ins Segel. Das Vorliek
ist mit 475 Zentimeter angegeben. Wir haben es auf 472 geriggt und hatten dann schon ein sehr ausgeprägtes Loose Leech, sodass wir leichten Windsurfern empfehlen würden, nicht mehr als 473 Zentimeter zu nehmen. Die Gabel ist hingegen mit 200 Zentimeter richtig angegeben und wir können dir diese Einstellung auch empfehlen. Im Ganzen macht das T4 einen sehr kompakten Eindruck und gehört mit rund 4,2 Kilogramm zu den leichtesten Segeln im Test.
Fahreigenschaften Das T4 war das Überraschungssegel in unserem Test. Denn ehrlich gesagt waren wir nach dem Aufriggen etwas skeptisch, machte es doch einen sehr gedrungenen Eindruck und weckte auch ansonsten durch sein eher konventionelles Äußeres nicht gerade unser Interesse. Auf dem Wasser kam dann aber ein großes Aha-Erlebnis. Das Segel ist wirklich sensationell. Es bietet einen hervorragenden Mix aus Handling und Performance und ist erstaunlicherweise vor allem weit in den oberen Windbereich hinein auf nur einer Einstellung zu fahren. Auch im unteren Windbereich konnte uns das T4 überzeugen. Es gehört zu den besten Gleitern mit dem besten und leichtesten Handling im gesamten Testfeld. Es ist für klassische Freerideboards wie geschaf-fen und wird so einer sehr breiten Käuferschicht jede Menge Freude bereiten. In Gleitfahrt ist es absolut ausgewogen, der Segeldruck verteilt sich gleichmäßig auf beide Hände und man hat nie das Gefühl, dass das T4 einen abschütteln oder überfordern möchte, selbst wenn der Wind mal plötzlich stark zunimmt. Hinsichtlich der Windrange auf nur einer Einstellung gehört das Segel zum Favoritenkreis der Gruppe, was uns bei der Segeloutline selbst wundert. Aber es ist tatsächlich so. Im absoluten Topspeed-Bereich fahren manch andere Segel der Gruppe dem T4 zwar davon, allerdings ist niemand so relaxt unterwegs wie der Pilot mit dem Tushingham T4.
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Positiv Ein absolut gelungenes Freeridesegel mit einer sehr ausgewogenen Performance und tollem Handling.
Der erste EindruckIm Test hatten wir das 7.5 Vega LTD. Es ist das größte Segel in unserem Testfeld. Inter es-santerweise gibt es das Vega in zwei Bauweisen. Eine Standardvariante in sieben Größen ab 5.5 Quadratmeter in jeweils 0.5-Quadratmeter-Schritten und eine Limited-Bauweise in drei Größen (6.5, 7.5, 8.5 Quadratmeter). Zu unserem Test war nur die LTD-Bauweise verfügbar. Das Segel hat ein auffälliges Design mit Print auf der Masttasche und im unteren Bereich des Segels. Fünf Segellatten und zwei Minibattens, gefüllt mit dünnen, flachen Latten, bilden das Gerüst. Das gesamte Segel ist aus X-Ply gefertigt und es kommen vier unterschiedliche Sorten zum Einsatz. An der Achterliekkante und in der Vorliekbahn wird X-Ply mit Kevlarfäden verwendet. Die Vorliekbahn
wird zudem durch eine Dacronlage verstärkt. Im Segeltop wird im X.O.-Segel Hightech-X-Ply ver-wendet, welches leichter als übliches X-Ply sein soll. Die Latten sind alle von der gleichen Seite auf das Segel genäht, die Lattenenden sind dabei beidseitig durch Gummipads vor dem Abscheuern geschützt. Der Hersteller setzt auf sein „Shift Draft Locker System“, bei dem Kevlarbahnen von der Achterliekkante durch das Segel bis um die Masttasche herum verlaufen. Diese sollen das Profil in den großen Segelbahnflächen unterstüt-zen. Es sind zwei Achterliekösen verbaut und im Segelpanel zwischen Achterlieköse und der Latte über dem Gabelbaum ist ein auffälliger Cutout. Das Unterliek wird durch eine dicke Gummilippe geschützt. Das Segel hat eine Dreifach-Trimmrolle, welche durch einen Cutout etwas höher sitzt. Der
Mastprotektor ist schön lang, aber nicht sonderlich dick. Die Trimmrolle ist durch einen Klettverschluss sehr gut erreichbar. Das X.O.-Segel hat auf den beiden unteren Latten (genau in der Mitte) beid-seitig Gummipads, damit die Lattentaschen dort nicht durchscheuern, wenn das Segel aufgeriggt am Strand liegt.
AufriggenMit einer empfohlenen Mastlänge von 487 Zentimeter und einer empfohlenen Gabellänge von 220 hat das Vega deutlich größere Ausmaße, als seine nur 0.5 Quadratmeter kleineren Testkollegen. Für den leichten und mittleren Windbereich halten wir die Trimmempfehlung für korrekt. Windsurfer unter 80 Kilogramm sollten jedoch gleich das Vorliek um 1,5 und das Achterliek um einen Zentimeter mehr durchziehen. Ansonsten ist das Vega problemlos aufzuriggen. Der Mast gleitet leicht durch die Tasche, die erforderlichen Trimmkräfte sind moderat.
FahreigenschaftenDas Vega liegt unheimlich leicht in der Hand und fühlt sich auf dem Wasser trotz größerer Ausmaße des Masts und der Gabel um mindestens 0.3 Quadratmeter kleiner an. Das Profil entwickelt sich, wenn Wind ins Segel drückt. Das Vega geht sehr früh los und beschleunigt sanft auf einen guten Topspeed. Dabei liegt es im passenden Windbereich sehr ausbalanciert in der Hand und ist sehr leicht und schnell auf den optimalen Winkel anzustellen. Das geringe Gewicht kommt dem Segel auch in Manövern zugute. So sind Richtungswechsel auch dann kein Problem, wenn man keine 20 Eier zum Frühstück hatte. Es rotiert sanft und leicht und überfordert auch ungeübte Piloten nicht. Nimmt der Wind zu, sollte man sowohl Vorliek als auch Achterliek noch einmal nachtrimmen. Allerdings ist es dem Fünf-Latten-Setup geschuldet, dass man es oben raus nicht so lange fahren kann wie die besten Mitbewerber im Test. Der Druckpunkt wandert im überpowerten
Bereich recht schnell und erhöht den Druck auf die hintere Hand so stark, dass man in eine aufrechte Position wechseln und Druck aus dem Segel neh-men muss.
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Positiv Tolle Performance und sehr leichtes Handling im unteren und mittleren Wind-bereich.
Negativ Im oberen Windbereich recht schnell einsetzende Druckpunktwanderung.
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Mitarbe iter d ieser ausGabeManuel Grafenauer, Tim Jacobsen, Kirsa Stoltenburg, Torben Sonntag, Michi Trapp, Jonas Wagner, Mart Kuperij, Meiko Möller, Jonathan Klinck, Christian Sewening, Flo Jung, Wolfgang Lessacher, Matthias Neumann.
cheF VoMd ienstTim Jacobsen
FotoGraFenLars Wehrmann, Thorsten Indra, PWA, John Carter, Niels Patrick Geisselbrecht, Darrell Wong, Jeff Henderson, Claus Döpelhauer, Jerome Houyvet, Jonas Roosens, Manuel Grafenauer, Richard Strom, Lord Lolo Gary Crossley the First, Björn Gotschall, Kenny, Frank Möller, Brian Bojsen, Erik Aeder, R. Sprick, Ralf Bachschuster.
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