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WIE VIEL FERNSEHEN IST GUT FÜR MEIN KIND ? Antworten für Eltern zu TV, Filmen & Co. Der Medienratgeber für Familien
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WIE VIEL FERNSEHEN IST GUT FÜR MEIN KIND€¦ · DIE SCHAU HIN! APP Die neue SCHAU HIN!-App bietet viele Tipps zu Apps, Webseiten oder TV-Sendungen für Kinder und inte-ressante

Apr 30, 2020

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WIE VIEL FERNSEHEN IST GUT FÜR MEIN KIND?

Antworten für Eltern zu

TV, Filmen & Co.

Der Medienratgeber für Familien

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Der Medienratgeber für Familien ::: Seite 2 ::: EINLEITUNG Der Medienratgeber für Familien ::: Seite 3 ::: ENGAGEMENT UND ERFAHRUNG

DER MEDIENRATGEBER FÜR FAMILIEN Gut aufwachsen mit Medien

Medien spielen in der Lebenswelt von Kindern und Jugend­lichen eine zentrale Rolle. Viele Eltern sehen sich aber ange­sichts der rasanten Entwicklung und des stetig wachsenden Angebots vor neuen Herausforderungen bei der Mediener­ziehung ihrer Kinder. Sie fragen sich: Wie kann ich mein Kind dabei unterstützen, dass es Smartphone, Konsole & Co. alters­gerecht und sicher nutzt?

Aus diesem Grund engagieren sich seit 2003 vier Partner bei „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“, dem Medien­ratgeber für Familien: das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die beiden öffentlich­rechtlichen Sender Das Erste und ZDF sowie die Programmzeitschrift TV SPIELFILM. Das gemeinsame Ziel der Partner von SCHAU HIN! ist es, Eltern dabei zu unterstützen, ihre Kinder im Umgang mit Medien stark zu machen. Denn Eltern können viel dazu beitragen, dass ihre Kinder lernen, Medien mit Freude aber auch gefahrlos zu nutzen.

Auf schau-hin.info werden Eltern über neue Entwicklungen informiert und erhalten konkrete, alltagstaugliche Tipps, wie sie ihr Kind in die Welt der Medien begleiten können. Das Motto lautet: „Verstehen ist besser als verbieten“.

Fernsehen wirkt auf Kinder wie ein „Fenster zur Welt“, das spannende Ausblicke garantiert. Aber dort gibt es auch unge­eignete Inhalte, die Kinder überfordern. Darüber hinaus kann bei einem übermäßigen Fernsehkonsum zu wenig Zeit für andere Dinge bleiben. Deshalb ist es ratsam, Kinder in Maßen fernsehen zu lassen und dabei zu begleiten. SCHAU HIN! bietet mit diesem Flyer einige Tipps dazu.

ENGAGEMENT UND ERFAHRUNGUnsere Botschafter

Als prominente Persönlichkeiten setzen sich die TV­Moderatoren Jörg Pilawa und Gundula Gause, der TV­Koch Tim Mälzer sowie der Kabarettist Fatih Çevikkollu für SCHAU HIN! ein.

SCHAU HIN! kooperiert mit vielen Initiativen und wird durch einen wissenschaftlichen Beirat sowie die Fachberatung, jugendschutz.net und JFF, unterstützt.

jugendschutz.net drängt Anbieter, Online­Angebote so zu gestalten, dass Kinder und Jugendliche nicht gefährdet werden. Die Stelle recherchiert als Kompetenzzentrum für den Jugend­schutz im Internet Risiken in jugendaffinen Diensten. Sie nimmt über ihre Hotline Hinweise auf Verstöße gegen den Jugend­medienschutz entgegen und sorgt dafür, dass sie schnell beseitigt werden: jugendschutz.net

Das JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis befasst sich seit 1949 mit dem Medienumgang der heranwachsenden Generation. Eine Besonderheit ist die Ver­knüpfung von Forschung und pädagogischer Praxis. Forschungs­schwerpunkte sind unter anderem Medienerziehung und Medienumgang in Familien sowie der Umgang Heranwach­sender mit Online­Medien: jff.de

Gundula Gause Tim Mälzer

Unsere Fachberatung

Jörg Pilawa Fatih Çevikkollu

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Der Medienratgeber für Familien ::: Seite 4 ::: ELTERNTIPPS Der Medienratgeber für Familien ::: Seite 5 ::: ELTERNTIPPS

Eltern können ihre kleineren Kinder beim Fernsehen begleiten, indem sie altersgerechte Sendungen auswählen und mit ihnen gemein sam anschauen. Nur so können sie herausfinden, wie ihr Kind auf bestimmte Sendungen reagiert. Wenn Kinder Gesehenes aufwühlt, beschäftigt oder gar ängstigt, brauchen sie Hilfe bei der Verarbeitung. Dabei kann es helfen, sich über das Gesehene zu unterhalten, ein Bild zu malen oder kindge­rechte Informationsangebote im Netz zu nutzen.

Regeln vereinbarenHilfreich sind klare Absprachen über die Fernsehzeiten, an denen sich Kinder orientieren können. Gerade Fernsehanfänger sollten nur kurze Sendungen anschauen und nicht täglich fernsehen. Fernsehen dient nicht der Belohnung oder zur Strafe, damit bekommt es eine viel zu große Bedeutung.

Wichtig: Nicht direkt vor dem Zubettgehen fernsehen. Kinder brauchen Zeit, um die Eindrücke zu verarbeiten, um „runter­zukommen“. Deshalb lieber den Tag mit einer Gutenacht­geschichte ausklingen lassen.

Medien-Tipp:

Medienstundenplan auf

schau-hin.info

Alternativen anbietenWichtig ist, dass Kinder von Anfang an erfahren, dass es neben Medien auch andere Dinge gibt, die Spaß machen und für die genügend Zeit bleiben sollte: gemeinsames Spielen, Sport und Hobbys sowie Freunde treffen.

Selbst Vorbild seinEltern sind die wichtigsten Vorbilder für ihre Kinder – auch bei der Mediennutzung. Kinder orientieren sich an den Fern­sehgewohnheiten in der Familie und übernehmen diese. Eltern sollten darauf achten, den Fernseher auszustellen, wenn die Familie gemeinsam isst oder spielt oder kleine Kinder im Raum sind.

Wichtig ist, dass sich Familien den Tagesablauf nicht vom Fern sehen diktieren lassen, sondern sich vorab informieren, was sie sehen möchten und Sendungen lieber aufzei chnen oder online anschauen. So lernen Kinder einen bewussten und selbstbestimmten Umgang mit dem Medium.

ELTERNTIPPS Gemeinsam schauen und abschalten

Medien-Tipp:

Videos für Kinder bei

checkeins.de/videos,

tivi.de/fernsehen, kika.de/videos,

arte.tv/guide/de/plus7/junior

SCHAU HIN!­Tipp

SCHAU HIN! empfiehlt für Kinder bis 5 Jahren maximal eine halbe Stunde, bis 9 Jahren eine Stunde pro Tag vor dem Bildschirm. Ab 10 Jahren können Kinder sich eine Wochenzeit von etwa 9 Stunden zunehmend selbst einteilen.

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Der Medienratgeber für Familien ::: Seite 6 ::: ALTERSGERECHTE INHALTE Der Medienratgeber für Familien ::: Seite 7 ::: ALTERSGERECHTE INHALTE

ALTERSGERECHTE INHALTE Geeignete Angebote wählen

Kinder unter 3 Jahren können intensive mediale Eindrücke nur schwer verarbeiten. Fernsehen ist für sie daher noch nicht geeignet. Eine gute Alternative sind Hör­ und Bilderbücher oder altersgerechte Apps.

Vor allem Vorschulkinder benötigen beim Fernsehen elterliche Begleitung. Sie müssen erst lernen, Bilder einzuordnen und zwischen Wirklichkeit und Fernsehwelt zu unterscheiden. Eine Fernbedienung gehört nicht in ihre Hände, denn beim Zappen können sie schnell auf unpassende Inhalte stoßen. Gradlinige Geschichten mit einer überschaubaren Anzahl von Figuren, einfacher Erzählweise, verständlicher Sprache und positiver Botschaft eignen sich am besten. Grundschulkinder sind schon selbstständiger und man kann ihnen mehr zutrauen. Für sie eignen sich auch Geschichten von Gleichaltrigen, Wissenssendungen und Abenteuer, die ihre Fantasie anregen. Eltern müssen hier nicht immer dabei sein, können jedoch mit ihrem Kind später über die Sendung

sprechen. Für Vor­ und Grundschulkinder gibt es spezielle Programme im Fernsehen; über die Sendezeiten informieren die Webseiten der Sender.

Ältere Kinder und Jugendliche begeistern sich für ungewöhn­liche Helden, starke Jungen oder Mädchen, aber auch für Magisches und Geheimnisvolles. Temporeiche Geschichten mit Humor und Emotionen sowie originellen Figuren sieht diese Altersgruppe besonders gern. Auch ältere Kinder lieben es, hin und wieder gemeinsam mit den Eltern fernzusehen und darüber zu sprechen. Damit Eltern auch hier im Blick haben, was und wie lange Kinder schauen, ist zu empfehlen, dass sie bis etwa 12 Jahre noch keinen eigenen Fernseher in ihrem Zimmer haben.

Es ist nicht immer leicht, aus der Fülle an Sendungen und Filmen das richtige Angebot zu wählen, das dem Alter und den Interessen des Kindes entspricht. Während die Altersfrei­gaben der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) nur darauf hinweisen, ab welchem Alter Kinder und Jugend­liche bestimmte Inhalte ungefährdet sehen können, geben Portale pädagogische Empfehlungen. Die FSK­Angaben sind also nur Anhaltspunkte, deshalb sollten Eltern weitere Infos einholen.

Medien-Tipp:

TV­Tipps: flimmo.tv,

tvspielfilm.de/kids-tv

Film­Tipps: kinderfilmwelt.de,

top-videonews.de

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Der Medienratgeber für Familien ::: Seite 8 ::: FASZINATION TV Der Medienratgeber für Familien ::: Seite 9 ::: FASZINATION TV

FASZINATION TVBeliebte Formate im Überblick

Das Fernsehen erlaubt einen Blick in unbekannte Welten und fremde Kulturen, sowohl in dokumentarischen als auch fiktio­nalen Formaten. Kinder suchen Vorbilder und Orientierung, sind neugierig, wie ihre Helden auf neue Situationen reagieren oder wie sie Konflikte meistern. Schon früh suchen Kinder Vor­bilder, denen sie nacheifern können, oder Ansatzpunkte, eigene Erleb nisse zu überprüfen sowie unbekannte Verhaltens muster zu erfahren und zu bewerten. Eltern spielen hier eine wichtige Rolle, indem sie ihr Kind ermuntern, seine Helden auch kritisch zu betrachten. Zum Beispiel bei deren Vermarktung als Spiel­zeug, Computerspiel, Kleidung oder anderen Dingen des täg­lichen Bedarfs. Eltern können ihr Kind darüber aufklären und dazu ermuntern, auch als „Fan“ kritisch zu sein.

MärchenDiese beliebten Klassiker kennen viele Kinder vom Vorlesen und sie erfahren oft eine Neuauflage im Kino und Fernsehen. Sie sind besonders geeignet, die Neugier und Fantasie von Kindern anzuregen. Häufig steht die Vermittlung von Werten im Vordergrund. Doch mancher Märchenfilm ist aufgrund düsterer Stimmungen oder brutaler Szenen nicht für jüngere Kinder geeignet, sondern frühestens ab dem Grundschulalter. Eltern sollten kindgerechte Märchen mit verständlicher Sprache und einem Happy End wählen.

WissenssendungenDie meisten Kinder verfügen über eine gesunde Neugier und sind wissbegierig. Diese Eigenschaften nutzen Wissens­sendungen, indem sie interessante Einblicke in fremde Welten bieten oder Themen aus Umwelt, Natur und Technik kind­gerecht, anschaulich und verständlich aufbereiten. Dazu gehört auch, Wissen humorvoll und unterhaltend zu präsen­tieren und Kinder zum Staunen zu bringen.

SCHAU HIN!-Tipp

Gute Wissenssendungen „Die Sendung mit der Maus“, „Wissen macht Ah!“, „WOW – Die Entdeckerzone“, „Löwenzahn“, „Pur+“, „1,2 oder 3“ und „Woozle Goozle“

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DIE SCHAU HIN! APPDie neue SCHAU HIN!-App bietet viele Tipps zu Apps, Webseiten oder TV-Sendungen für Kinder und inte-ressante News aus der Medienwelt.

Außerdem gibt es in der SCHAU HIN! App ein Medienquiz. Da-mit können Eltern – allein oder mit ihren Kindern – ihr Wissen rund um Smartphone, TV und Games testen. Wer alle Fragen rich-tig beantwortet, er-hält den Medienpass.

Jetzt herunterladen:

schau-hin.info/app

WIE SURFEN UNSERE KINDER SICHER MOBIL?

Antworten für Eltern

zu mobilen Geräten,

Apps & Co.

Der Medienratgeberfür Familien

WIE SURFEN UNSEREKINDER SICHER MOBIL?

Antworten für Eltern

zu mobilen Geräten,

Apps & Co.

Der Medienratgeberfür Familien

WIE SOZIAL SIND SOZIALE NETZWERKE?WIE SOZIAL SIND SOZIALE NETZWERKE? NETZWERKE?

Antworten für Eltern zu

Chats, Communitys & Co.

Der Medienratgeber für Familien

WIE GEHT MEIN KIND RICHTIG MITCOMPUTERSPIELEN UM ?

Antworten für Eltern zu

Games, Konsolen & Co.

Der Medienratgeber für Familien

Antworten für Eltern zu

Games, Konsolen & Co.

Der Medienratgeber für Familien

WIE GEHT MEIN KIND RICHTIG MITCOMPUTERSPIELEN COMPUTERSPIELEN

UM ?

Der Medienratgeber für Familien ::: Seite 1 ::: XXX

WIE BRINGE ICH MEINEM KIND DAS

SURFEN BEI ?

Antworten für Eltern zu

Internet, Datenschutz & Co.

Der Medienratgeber für Familien

Antworten für Eltern zu

Internet, Datenschutz & Co.

Der Medienratgeber für Familien

WIE BRINGE ICH MEINEM KIND DASSURFENBEI? ?

WIE VIEL FERNSEHEN IST GUT FÜR MEIN KIND?

Antworten für Eltern zu

TV, Filmen & Co.

Der Medienratgeber für Familien

DIE SCHAU HIN! FLYERSCHAU HIN! bietet noch mehr Informationen und Anregungen, wie Sie und Ihre Kinder „fi t“ im Umgang mit Fernsehen, Games, Internet, sozialen Netzwerken und mobilen Geräten werden.

Jetzt herunterladen und bestellen:

schau-hin.info

schau-hin.info/app

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SoapsMit ihren dramatischen Geschichten und charismatischen Figuren sind Formate wie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ besonders bei älteren Kindern und Jugendlichen beliebt, auch wenn sie für sie weni ger geeignet sind. Häufig sind sie auch Schulhofthema. Richtet sich der Tagesablauf daran aus, ist dies problematisch; ebenso, dass viele Geschichten und Charak­tere überzeichnet sind. Darauf sollten Eltern ihre Kinder auf­merksam machen.

Castingshows In diesen Sendungen buhlen potenzielle Models, Sänger und Tänzer um die Gunst der Jury und des Publikums. Der Traum vom Berühmtsein, das Mitfiebern und der interaktive Charak­ter faszinieren auch viele Kinder und Jugendliche. Jedoch werden die Teilnehmer dabei oft vorgeführt oder bloßgestellt. Eltern können hier klar Position beziehen und ihrem Kind erklären, dass man Menschen respektvoll behandeln und nicht nur nach ihrem Äußeren beurteilen sollte.

Scripted Reality Sendungen wie „Berlin – Tag und Nacht“ erzeugen beim Zuschauer den Eindruck, echte Geschichten zu zeigen. Die konfliktreiche Handlung ist jedoch inszeniert und wird von Laiendarstellern gespielt. Selbst für ältere Kinder ist das man­chmal schwer zu durchschauen. Die TV­Sender müssen dies kenntlich machen, jedoch nur kurz im Abspann. Zudem zeigen diese Sendungen viele Klischees sowie fragwürdige Vor­ und Rollenbilder. Eltern sollten ihrem Kind erläutern, wie man den Unterschied zwischen Realität und Fiktion erkennen kann.

Medien-Tipp:

Empfehlenswerte Kindernach-

richten sind „logo!“ (KiKA),

„neuneinhalb“ (Das Erste),

das „ARTE Journal Junior“ und

„Minitz“ (SWR)

Nachrichten Nachrichten sind allgegenwärtig, auch für Kinder. Allerdings können Heranwachsende unter 10 Jahren grausame Ereignisse und Bilder etwa zu Amokläufen oder Katastrophen noch gar nicht verarbeiten. Für sie eignen sich Nachrichtensendungen speziell für Kinder, die Ereignisse altersgemäß erklären und auf schockierende Bilder verzichten.

Der Medienratgeber für Familien ::: Seite 13 ::: FASZINATION TV

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Medien-Tipp:

Im öffentlich-rechtlichen

Kinderprogramm gibt es

keine Werbung.

UNGEEIGNETE INHALTEMonster im Fernsehen

Gewalt, Erotik und Horrorfilme sind nichts für Kinder. Sie werden verängstigt und verunsichert, verstehen das Gezeigte nicht und können es nicht verarbeiten. Altersfreigaben bei Spielfilmen und Sendezeiten dienen als Orientierung. Nach 20 Uhr können Sendungen gezeigt werden, die für Kinder unter 12 Jahren, ab 22 Uhr solche, die für Jugendliche unter 16 Jahren nicht geeignet sind. Hier ist ein klares „Nein“ wichtig, aber auch, dass Eltern ihrem Kind erklären, warum sie die Sendung verbieten.

Gewalt Wie Gewaltszenen auf Kinder oder Jugendliche wirken, liegt unter anderem auch daran, ob sie diese Filme allein oder in Begleitung sehen. Relativ „harmlose“ Szenen können jüngere Kinder ängstigen, gerade wenn sie sich stark mit der Filmfigur identifizieren oder wenn Urängste berührt werden, zum Beispiel vor dem Verlust der Eltern. Realistische oder echt wirkende Gewalt kann auch ältere Kinder überfordern. Am besten achten Eltern darauf, wie ihr Kind reagiert und sprechen mit ihm darüber, damit es das Gesehene besser einordnen kann. Ungeeignet sind Sendungen, in denen Probleme mit Gewalt gelöst werden. Schauen ältere Kinder solche Sendungen oder wollen sie sehen, sollten Eltern ihnen erklären, dass Gewalt in der Realität keine Lösung ist.

Der Medienratgeber für Familien ::: Seite 14 ::: UNGEEIGNETE INHALTE Der Medienratgeber für Familien ::: Seite 15 ::: FASZINATION TV

Werbung Bunte und stimmungsvolle Bilder, eingängige Slogans und Musik, gepaart mit Witz und Humor, reizen Kinder. Doch gerade Jüngere können die kurzen Werbespots kaum vom Programm unterscheiden. Eltern sollten Kleinkinder möglichst werbefrei aufwachsen lassen und Kinder im Grundschulalter dabei unterstützen, dass sie Werbung und Programm klar zu unterscheiden lernen. SCHAU HIN!-Tipp

Unterstützen Sie Ihr Kind dabei, das Fernsehen zunehmend selbstständig und bewusst zu nutzen. Tauschen Sie sich mit älteren Kindern über Qualität, Nutzen und Funktion von TV­Sendungen sowie deren Inhalte und Rollenbilder aus. Markieren Sie dabei klar Ihren eigenen Standpunkt und regen Sie Ihr Kind zu einem kritischen Umgang mit TV­Inhalten an.

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Der Medienratgeber für Familien ::: Seite 16 ::: DIGITALISIERUNG

Die Digitalisierung des Fernsehens erhöht die Vielfalt an For­maten und Kanälen, erschwert aber auch den Überblick für Eltern. Hier gilt es, aufmerksam zu sein und ergänzend auf technischen Jugendschutz zu achten, damit Kinder nicht an ungeeignete Inhalte gelangen.

Smart-TV Internetfähige TV­Geräte haben Zugang zum WLAN und bieten meist ein eigenes App­Menü. Damit können Nutzer surfen, Apps herunterladen oder Clips von Video­ und Musikportalen abrufen.

Bei diesen Smart­TVs sollten Eltern die Bedienungsanleitung und das Menü genau studieren, um den Internet­Zugang über eine Jugendschutz­PIN zu sperren und persönliche Daten schützen zu können.

Der Medienratgeber für Familien ::: Seite 17 ::: DIGITALISIERUNG

TV auf Abruf im NetzViele Jugendliche schauen Sendungen, Filme und Clips auch online über Videoportale wie YouTube, Mediatheken der TV­Sender, kostenpflichtige Online­Videotheken oder teilweise illegale Tauschbörsen. Damit können sie auf allen internet­fähigen Geräten wie Computer, Tablet oder Konsole TV­Sen­dungen ansehen.

Doch einige Angebote sind wegen ihres unzureichenden Jugend schutzes umstritten oder unterlaufen das Urheberrecht und sind damit illegal. Deshalb sollten Eltern darüber auf­klären, dass illegale Angebote rechtliche Konsequenzen haben können, kindgerechte Alternativen einrichten und den Zugang zu ungeeigneten Inhalten blockieren.

DIGITALISIERUNGInternet und Fernsehen wachsen zusammen

Medien-Tipp:

Informationen zu Sicher-

heitseinstellungen und

Jugendschutzprogram-

men finden Eltern auf

schau-hin.info/sicherheit

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Der Medienratgeber für Familien ::: Seite 19 ::: SPIELREGELN

Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind klare Regeln, wann, wie lange und welche Sendungen es sich ansehen kann. Achten Sie darauf, dass die Regeln eingehalten werden.

Sie sind ein wichtiges Vorbild für Ihr Kind. Das gilt auch für Ihr Fernsehverhalten.

Mit zunehmendem Alter orientieren sich Kinder verstärkt an Freunden. Vertrauen Sie auf Ihre eigenen Regeln, egal, was andere Kinder zu Hause dürfen. Finden Sie das rich-tige Maß zwischen Fernsehen und anderen Freizeitbeschäftigungen.

Begleiten Sie Ihr Kind beim Fernsehen. Schaf-fen Sie so gemeinsame Familienerlebnisse.

Setzen Sie das Fernsehen nicht zur Beloh-nung oder Strafe ein, denn damit bekommt es eine viel zu große Bedeutung für Ihr Kind.

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Was mache ich, wenn mein Kind nach dem Fernsehen sehr aufgedreht ist?Viele jüngere Kinder „leben“ Filme richtig mit, wenn sie von etwas begeistert sind. Gerade deshalb ist es so wichtig, dass die Fernsehzeit begrenzt ist, damit sie Zeit haben, sich auszu­toben und wieder zur Ruhe zu kommen. Beruhigt sich Ihr Kind gar nicht mehr und wirkt verstört, kann es ein Zeichen von Überforderung sein. Hier gilt, unbedingt nachzuhaken, damit es das Gesehene verarbeiten kann.

Was mache ich, wenn mein Kind den Fernseher nicht aus-machen möchte?Schaffen Sie einen festen Ablauf, bei dem der Fernseher keine Rolle spielt. Etwa bei den Hausaufgaben, beim gemeinsamen Essen und vor dem Schlafengehen. Kinder mögen solche Ritu­ale und akzeptieren dann eher, dass der Fernseher ausge­schaltet wird.

Was mache ich, wenn mein Kind ständig Reality-TV wie „Berlin – Tag und Nacht“ schaut?Besonders Jugendliche interessieren sich für das Leben anderer Menschen, weil sie für sich selbst nach und nach eigene Wertvorstellungen entwickeln. Sendungen mit fragwürdigen Rollenbildern und Klischees sind dabei nicht unproblematisch. Weisen Sie Ihr Kind darauf hin, ermuntern Sie es zu einem kritischen Umgang und achten Sie darauf, dass es positive Vor­bilder im echten Leben hat.

Der Medienratgeber für Familien ::: Seite 18 ::: ELTERNFRAGEN

5 Tipps am Schluss

Weitere Antworten auf Elternfragen: schau-hin.infoPersönliche Fragen an den Mediencoach: schau-hin.info/

service/mediencoach

3 Fragen an Mediencoach Kristin Langer

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Serviceangebot von SCHAU HIN!Noch mehr Informationen und Anregungen, wie Sie und Ihre Kinder „fit“ im Umgang mit Fernsehen, Games, Internet, sozialen Netzwerken und mobilen Geräten werden, finden Sie auf

schau-hin.info

Dort finden Sie auch weitere Flyer zum Bestellen und Download sowie Medienbriefe mit kompakten Tipps auf je einer Doppelseite für jedes Alter von 3 bis 13 Jahren.

TV &Film

GamesInternet MobileGeräte

Soziale Netzwerke

Unsere SCHAU HIN!-Hotline ist werktags von 9 bis 18 Uhr für Sie da:

telefonisch unter: 030/52 68 52 - 132oder per Mail an: [email protected]

Stand: August 2016

ImpressumHerausgeber: Projektbüro „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“ c/o WE DO communication GmbH GWA Chausseestraße 13, 10115 Berlin

Konzeption, Redaktion und Gestaltung:WE DO communication GmbH GWA

Bilder: S. 5 ©KidStock/Getty Images; S. 7 ©IS_ImageSource/iStock; S. 8 ©monkeybusinessimages/iStock; S. 9 ©monkeybusinessimages/iStock; S. 12 ©Miredi/Fotolia; S. 15 ©greenland/Shutterstock

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