1 what ‘ s up DAS MAGAZIN DER IMC FH KREMS Coverstory Lukas Wieser über seine Erfahrungen und seinen Zwischenstopp in den USA Roundtable über Gründerspirit, Netzwerke und Mentorship Gastkommentar von Oliver Holle 2015 / 2016 | No. 6
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what‘s upD A S M A G A Z I N D E R I M C F H K R E M S
CoverstoryLukas Wieser über seine Erfahrungen und seinen
Zwischenstopp in den USA
Roundtableüber Gründerspirit, Netzwerke
und Mentorship
Gastkommentar von Oliver Holle
2015 / 2016 | No. 6
Kremsgenial**Exzellenz in Lehre und Forschung
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Impressum: What´s up – das Magazin der IMC FH Krems; Medieninhaber/Eigentümer/Herausgeber/Verleger: IMC FH Krems GmbH, Piaristengasse 1, A 3500 Krems, T: +43 (0)2732-802, E: [email protected], I: www.fh-krems.ac.at; Geschäftsführung: Mag. Ulrike Prommer, Dr. Karl Ennsfellner; Chefredaktion: Christiana Weiss; Redaktion: com.media PR; Layout/Satz/Photos: Michael Parak, (bzw. ZVG), Illustration: designed by Freepik.com (Seite 32 und 33); Druck: Bösmüller GmbH; Blattrichtung: What´s up ist ein Magazin der IMC FH Krems, dient der Information und Berichterstattung über FH-relevante Themen und richtet sich an die gesamte Öffentlichkeit.
EDITORIAL SEITE 4
WHAT’S UPKurzmeldungen und Newsticker
SEITE 5
COVERSTORYLukas Wieser - Absolvent und Entrepreneur
SEITE 10
ROUNDTABLEFoundersLAB stärkt Gründerspirit
SEITE 16
GASTKOMMENTAROliver Holle
SEITE 20
WHAT´S INTERNATIONALPortrait: Fulbright Professor Karol Pelc
SEITE 21
WHAT´S BEHINDDie Strategie der IMC FH Krems
SEITE 22
WHAT´S SPECIAL Qualitätsbewusst forschen
SEITE 24
ALUMNI TIMESBootCamp Gewinner
Alumni as FoundersAlumni Ambassadors
SEITE 26SEITE 28SEITE 32
WHAT´S TOPIn the spotlight: IMC People
SEITE 34
WHAT´S COOLOlympionike Günther Matzinger
SEITE 40
WHAT´S COOKINGDas „SayHiBox“ Konzept
SEITE 42
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INHALT WHAT´S UP
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Liebe Leserinnen und Leser,
der Arbeitsmarkt ist im Wandel, traditionelle Arbeitsverhältnisse sind im Schwinden. Berufsbiografien sind nicht mehr linear und die Formen der Erwerbstätigkeit ändern sich rapide. Angestelltenverhältnis und Selbstständigkeit wechseln sich immer öfter ab. Die neuen KMUs und Start-ups stimulieren die Wirtschaft, schaffen neue Arbeitsplätze und Innovationen, von denen Wirtschaft und Gesellschaft gleichermaßen profitieren.
Als Hochschule, die ihre Studierenden bestens auf den Arbeitsmarkt vorbereitet, sind wir hier besonders stark gefordert. In der aktuellen Ausgabe des What’s up setzen wir uns deshalb intensiv mit dem Thema „Entrepreneurship“ auseinander. Die vielen Erfolgsstorys unserer IMC Alumni zeigen, dass die Selbstständigkeit ein attraktiver Karriereweg ist.
Aktiv greifen wir diese Entwicklung mit der Erweiterung unseres Career Centers um ein neues FoundersLAB auf, das wir im What’s up vorstellen und das aktiv unsere Studierenden und Alumni in der Unternehmensgründung unterstützt.
Unsere Aufgabe als Hochschule ist es, die Beschäftigungsfähigkeit unserer Studierenden durch hochqualitative, praxis- und international orientierte Lehre sicherzustellen. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Vernetzung mit Wirtschaft, Industrie, öffentlichen Institutionen und Organisationen sowie Partneruniversitäten. Als eine international, wirtschaftlich und wissenschaftlich orientierte Fachhochschule wollen
wir die Vernetzung unserer Alumni in Zukunft noch stärker fördern – die umfassenden Porträts unserer IMC Alumni und ihrer Unternehmen im mittleren Teil des What’s up sind ein erster Schritt in diese Richtung.
„Targeting the future“ ist auch das Credo der zukunftsorientierten, strategischen Ausrichtung der IMC FH Krems, die wir in dieser Ausgabe vorstellen. Wachstum, Qualität und Internationalität sind die Schlüsselbegriffe. Wie ineinander greifende Puzzlesteine schließen sie sich zu einem Kreis – keines kann ohne das andere alleine bestehen.
Dies bezieht sich auch auf den Forschungsbereich der IMC FH Krems. Er konzentriert sich auf die drei Schwerpunkte Business, Health und Life Sciences. Anwendungsorientierte Forschung, die wie an unserer Fachhochschule in Lehre und Praxis einfließt, stellt für Wirtschaft und Gesellschaft einen großen Nutzen dar. Mit dem neuen IMC FH Krems Forschungsinstitut für angewandte Bioanalytik und Wirkstoffentwicklung und einer der modernsten Laborinfrastrukturen Europas entwickelt sich die IMC FH Krems auch auf dem Gebiet der Forschung kontinuierlich weiter zum Vorreiter und, in Form von hochkarätigen Kongressen, zur Plattform für internationale Expertinnen und Experten.
Die stetige Weiterentwicklung der IMC FH Krems auf allen Ebenen der Lehre, Forschung, der Infrastruktur, des Servicebereiches und des internationalen Partnernetzwerkes möchten wir auch visuell mit dem Relaunch unseres Magazins zum Ausdruck bringen.
Viel Freude mit unserem What’s up im neuen grafischen Gewand!
Mag. Ulrike PrommerGeschäftsführerin
Prof.(FH) Dr. Karl EnnsfellnerGeschäftsführer
Prof.(FH) Mag. Eva Werner, hon.prof.Rektorin (FH)
EDITORIAL WHAT´S UP
INTERNATIONAL LANGUAGE CENTRE AN DER IMC FH KREMSSchon bald wird es an der IMC FH Krems ein eigenes Sprachen-institut geben. Es wird allen Studierenden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Bewerberinnen und Bewerbern, Alumni, Firmen, Wirtschaftspartnerinnen und -partnern und Interessierten offen-stehen. Das Weiterbildungsangebot mit Einzel- und Privatkursen, Gruppenkursen, Coaching, Abend-, Sommer- und Privatkursen orientiert sich an den neuesten Standards, an den Bedürfnissen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und an den Anforderungen des Arbeitsmarktes.
Infos unter: [email protected]
INTERNATIONAL MASTER DAYS 2015 For the IMC Master students it was an opportunity to attend lectures and workshops held by true experts in the field. For the guest lecturers, on the other hand, it was a great chance to net-work and exchange their views with their international peers.
masterdays2015 http://bit.ly/imcmasterdays
INTERNATIONAL LIFE SCIENCE MEETING 2015 Die IMC FH Krems ist mittlerweile zum Magnet für die hochkarä-tige Forschungswelt geworden: Aus insgesamt 18 Ländern reisten die renommierten WissenschaftlerInnen zum 12. International Life Science Meeting von 15. bis 17. April an die IMC FH Krems.
imcinternational
NEW PARTNERS IN HIGHER EDUCATION
Contract signing with Latvian president Andris Berzins and Austrian president Heinz Fischer implying a stronger cooperation in research and Erasmus studients‘ mobility.
First transnational programme in Shanghai, contract signing of IMC Krems and Sanda University in Shanghai.
Die erfolgreichen Alumni des Departments Life Sciences als Vortragende zu Gast.
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WHAT´S UP
FEMTECH PROJEKTZuschlag für das Projekt „DNA Methylierung im Lungenkrebs und ihre geschlechtsspezifische Auswirkung auf die Effizienz epigene-tischer Therapien“ von Rita Seeböck.
IMC KREMS STAFF ON THE MOVESonja Hörker, staff exchange week, University Karlstad, Karlstad, Sweden.
Nina Maglock, staff exchange week, Haaga – Helia University of Applied Sciences, Helsinki, Finnland.
Otto Weihs attended the “International Week for Language Teachers“, Tampere University of Applied Sciences, Virrat, Finnland.
Manfred Pferzinger taught “Service Design Thinking in Healthcare“, Laurea University of Applied Sciences, Espoo, Finnland.
KREMS COOPERATION RESEARCH AWARD für IMC FH Krems Alumnae Sonja Rittchen, Marie-Theres Haider und Katharina Zaune.
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WHAT´S UP
IMC ALUMNI AWARD 2014Der IMC Alumni Award hat das Ziel, Alumni der IMC Fachhoch-schule Krems für besondere Leistungen in den unten genannten Kategorien zu würdigen, sie vor den Vorhang zu holen und ihnen den hohen Stellenwert als Stakeholder, den sie für ihre ehemalige Hochschule haben, zu verdeutlichen. Nach Florian Wille (2009) und David Jurcsa (2011) wurden im Rahmen des Home Coming Weekends 2014 die Alumni Awards erneut verliehen.
Die Gewinnerinnen und Gewinner des IMC Alumni Awards 2014
Florian Astelbauer - DI (FH), PhDAbsolvent „Medical and Pharmaceutical Biotechnology“. Seni-or Quality Representative für Glasprodukte bei Baxter AG und Gastlektor für Parasitologie der Lehrveranstaltung “Medical Mi-crobiology and Immunology” an der IMC FH Krems und Autor zahlreicher peer-reviewter Publikationen
Rita Spilka - DI (FH), PhDAbsolventin „Medical and Pharmaceutical Biotechnology“. Bis 2013 Gastlektorin an der IMC FH Krems. Sie arbeitete im Patho-logielabor Dr. Oberist & Dr. Brunhuber OG und ist Autorin zahl-reicher peer-reviewter Publikationen
Claudia Glück - Mag. (FH)Absolventin Tourism and Leisure Management. Senior Managerin Touristische Betriebsansiedlungen bei ecoplus Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbH und Gastlektorin „International Con-sulting“ an der IMC FH Krems, Würdigungspreisträgerin
Karin Kovar - BA, MAAbsolventin Gesundheitsmanagement. Verwaltungsdirektorin Klinikum Malcherhof, nebenberufliche Lektorin IMC FH Krems
Stefan Pfeffer - Mag. (FH)Absolvent Unternehmensführung und E-Businessmanagement. Geschäftsführer CFO, QGate Innovations GmbH
Stefan Pühringer - Mag. (FH), MAAbsolvent Tourism and Leisure Management. Geschäftsführer des TVB Ferienland Kufstein und nebenberuflicher Lektor an der IMC FH Krems, Würdigungspreisträger
27 health professionals from Ecuador visited the IMC Krems for the “Train the trainer seminars“.
For its project partner Odelga Med in Ecuador, the IMC Krems or-ganised trainings for midwives and for hygiene management from April to June 2015. An IMC delegation team travelled to Ecuador to prepare the cooperation.
An exalted delegation from Cuba and from the UNIDO with 11 participants visited the IMC Krems in February 2015.
INTERNATIONAL DELEGATIONS
NEW PARTNERS FROM CUBA
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WHAT´S UP
SOCIAL IMPACT AWARD 2015 ging an die IMC FH Krems Studierende Gerda Pongratz für ihr Projekt „Share & Care“.
PROJEKT „KOSTBARES ÖSTERREICH“
TOURISSIMUS 2015 ging dieses Jahr dreifach an die IMC FH Krems. Studiengangsleiter Prof.(FH) Mag. Walter Grassl freute sich ganz besonders über die-se tolle Leistung.
Studienabschluss und -vorstellung des Projekts „Kostbares Österreich" für das Bundesministerium für Wissenschaft, For-schung und Wirtschaft durch Albert Stöckl und Georg Christian Steckenbauer im Kloster Und im Rahmen des Tourismustags der Österreich Werbung, Mai 2015.
WISSENSCHAFTSPREIS DER AKNÖfür IMC FH Krems Alumnae Birgit Haider (Innovationspreis) und Julia Hofmann (Förderpreis).
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WHAT´S UP
PUBLIKATIONENLife Sciences: Peer reviewed articles
Cellular Oncology, 2014, 37(4):253-67. eIF3a is over-expressed in urinary bladder cancer and influences its phenotype independent of translation initiation. Spilka R, Ernst C, Bergler H, Rainer J, Flechsig S, Vogetseder A, Lederer E, Benesch M, Brunner A, Geley S, Eger A, Bachmann F, Doppler W, Obrist P, Haybaeck J.
Methods in molecular biology, 2014, 1195:99-109. Compound screening and transcriptional profiling in human primary keratinocytes: a brief guideline. Rid R, Hundsberger H, Onder K.
Journal of Virology, 2015, 89(3):1608-27. Identification of RISC-associated adenoviral microRNAs, a subset of their direct targets, and global changes in the targetome upon lytic adenovirus 5 infection. Bellutti F, Kauer M, Kneidinger D, Lion T, Klein R.
PLoS One, 2015, 10(3). Alpha-catulin contributes to drug-resistance of melanoma by activating NF-κB and AP-1. Kreiseder B, Holper-Schichl YM, Muellauer B, Jacobi N, Pretsch A, Schmid JA, Martin Rd, Hundsberger H, Eger A, Wiesner C.
PLoS One, 2014, 9(6). Antimicrobial and anti-inflammatory activities of endophytic fungi Talaromyces wortmannii extracts against acne-inducing bacteria. Pretsch A, Nagl M, Schwendinger K, Kreiseder B, Wiederstein M, Pretsch D, Genov M, Hollaus R, Zinssmeister D, Debbab A, Hundsberger H, Eger A, Proksch P, Wiesner C.
Cell Death and Differentiation, 2015, 22(2):336-50. Fra-1/AP-1 induces EMT in mammary epithelial cells by modulating Zeb1/2 and TGFβ expression. Bakiri L, Macho-Maschler S, Custic I, Niemiec J, Guío-Carrión A, Hasenfuss SC, Eger A, Müller M, Beug H, Wagner EF.
Business:
Bartz M., Schmutzer T. (2015): New World of Work – Wie rechnet sich das? In: Akin-Hecke, M., & Röthler, D. (Hrsg). Werde Digital. Das neue Arbeiten im Netz., Wien: edition mono, S. 33-35.
Bauer-Krösbacher, C. (2015). Die Verlockung der gestalteten Natur. Wen zieht es in Gärten und Parks?, Tourismus Wissen – quarterly, 1, Wien: T.A.I.-Verlag. S. 14-17.
Maurer, Ch. (2015). Digital Divide and Its Potential Impact on Cultural Tourism. In: Katsoni, Vicky (Hrsg.), Cultural Tourism in a Digital Era, Cham: Springer International Publishing, S. 231-241.
Steckenbauer, G., Tischler, S., & Hartl, A. (2015). Entwicklung eines Prozessmodells zum Aufbau gesundheitstouristischer Produkte: Case Study „Hohe Tauern Health“. In: Kern, T., Kastner, J., Jungwirth, M., Mayr, H., & Rau, C. (Hrsg.) Wegbereiter – Karrierepfade durch ein Fachhochschulstudium. 9. Forschungsforum der österreichischen Fachhochschulen. Tagungsband. Hagenberg.
Stöckl, A.F., Tischler, S., Bauer-Krösbacher, C., Steckenbauer, G.C., Kutsch, D. (2015). Kostbares Österreich. Forschungsbericht. Krems.
Health:
Vogl, J.; Heine, A.; Steinhoff, N.; Weiss, K.; Tucek, G. (2015). Neuroscientific and neuroanthropological perspectives in music therapy research and practice with patients with disorders of consciousness. In: Frontiers in Human Neuroscience
Steinhoff, N; Heine, A; Vogl, J. Weiss, K; Aschraf, A Hajek, P; Schnider, P; Tucek, G (2015). Effects of music therapy on different areas of the brain of individuals with unresponsive wakefulness syndrome. In: Frontiers in Human Neuroscience
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WHAT´S UP
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RICHTUNGS-WECHSEL
Als frischgebackener IMC Alumnus des Bachelorstudiengangs „Tourism and Leisure Management“ wiedereröffnete Lukas Wieser
mit seinem Studienkollegen Rafael Walter 2009 das KultURWirtshaus in Salzburg. 2010 launchten die beiden mit Anselm
Ruby kurzzeitwohnen.com. Nach sechs erfolgreichen Jahren verkaufte Wieser seine Firmenanteile und startete im August 2014 in
San Francisco neu durch.
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COVERSTORY WHAT´S UP
An der Hult International Business School in San Francisco studieren 80 Nationen, allein in Lukas Wiesers Studiengang sind es 50. Seit Au-gust 2014 hat es den IMC FH Krems Absolventen mitten ins Herz der amerikanischen Start-up-Szene verschlagen. Unabhängig davon, aus welchem Land seine StudienkollegInnen kommen – der Hunger nach innovativen Businessideen ist groß. Obendrein ist der richtige Spirit da, man ist auf derselben Wellenlänge – eine wichtige Voraussetzung für das Netzwerken und ohne dasselbe geht in Silicon Valley gar nichts.
„Air and not dessert“, heißt es da. „Netzwerken ist wie Luft. Du brauchst sie einfach zum Atmen, beim Dessert hast du die Wahl“, erklärt Lukas Wieser. Schnell und professionell im Aufbauen von Be-ziehungen sind die Leute im Silicon Valley. Fast täglich lerne er neue, interessante Menschen kennen, die gerade an einer Idee basteln. Man kennt Google, Facebook & Co, aber wer weiß schon, dass der Fernse-her oder die Levi‘s Jeans aus San Francisco kommen?
Ganz unterschiedlich sind die Bereiche, in denen New Business ent-steht. Harrison, ein Freund aus New York, bastelt gerade an einer App, die es Supermärkten ermöglicht, Produkte vor dem Ablaufdatum di-rekt über das Smartphone an seine Konsumenten zu bringen. Seine Studienkollegin Katia aus Guatemala sei gerade dabei, ein Café und eine Bäckerei aufzubauen, bei denen obdachlose Kriegsveteranen eine Anstellung finden. Felix aus Linz bastelt an einem Online-Reiseportal, das zwischen umweltbewussten Reisenden und Ortskundigen nach-haltige Trips vermittelt. Obgleich es in den Kursen keine Hierarchie gibt – „der Leadership-Style ist offener als bei uns“ –, darf Lukas die Mentorenrolle übernehmen und seine StudienkollegInnen bei ihren Unternehmensgründungen unterstützen. Seine Erfahrungen als er-folgreicher Unternehmensgründer sind enorm wertvoll, das Rüstzeug für eine erfolgreiche Betriebsführung erwarb er an der IMC FH Krems.
Einen Schritt weiter
Warum hat es ihn überhaupt nach San Francisco verschlagen? „Ich wollte mich weiterentwickeln und den nächsten Schritt gehen. Ich hatte immer schon im Hinterkopf, noch einmal ins Ausland zu gehen“, erzählt er. Auslandserfahrung hatte er bereits während seiner Studien-zeit an der IMC FH Krems im Rahmen von Praktika in Australien und in Chile gesammelt. Das Reisefieber hat ihn seither nie mehr losgelassen. Als er seine Firmenanteile im März 2014 verkaufte, nahm er sich eine längere Auszeit und reiste nach Brasilien. Leicht war es nämlich nicht, das Team und die Betriebe einfach loszulassen. „Im Endeffekt geht es immer um Beziehungen und Menschen, in so einer intensiven Zeit baut man eine enorme Identifikation und viele Beziehungen auf.“ Fünf Jahre lang hatte er mit seinem Studienkollegen Rafael Walter den Gastronomie- und Kulturbetrieb erfolgreich reaktiviert. Als die bei-den bei den Banken um Kredit ansuchten – der Betrieb war bei ihrer Übernahme sanierungsbedürftig –, „haben die geglaubt, wir haben einen Vogel“. Erst die achte Bank hat die Finanzierung bewilligt. Die Kooperation mit der Bio-Brauerei Gusswerk war Goldes wert, denn sie konnten sich nun von der Konkurrenz abheben. Das „Wirtshaus“ bekam einen neuen und frischen Charakter, der Betrieb florierte und das Bio-Steinbier wurde zweimal als Staatsmeister in der Wertung der Kleinbrauereien ausgezeichnet. 2013 bekam das Lokal den Landestitel für das beste Bierlokal in Salzburg.
2010 ging Kurzzeitwohnen.com an den Start. Nachdem Lukas Wieser und Rafael Walter schon immer viel gereist waren, entstand die Idee, eine Plattform zu gründen, über die Mietwohnungen für einen kurzen Zeitraum vermittelt werden können – eine ideale Lösung für Berufs-tätige, die über mehrere Wochen und Monate in einer Stadt bleiben und nicht im Hotel wohnen wollen. Einer ihrer ersten Kunden war eine
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COVERSTORY WHAT´S UP
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große Londoner Firma, die Ingenieure zu Salzburger Firmen schick-
te. Angst zu scheitern hatten sie nie. Der Rückhalt im Team war in
herausfordernden Zeiten stark. Als Lohn wurde Kurzzeitwohnen.com
von der Zeitschrift Gewinn dreimal in Serie unter die 100 innovativs-
ten neuen Unternehmen Österreichs gewählt. Dennoch, das Einzige,
das Wieser sich gewünscht hätte, wäre ein Mentor gewesen. „Das
Netzwerk und das richtige Umfeld sind ganz wichtig. Ein Mentoring
in Richtung Zahlen wäre gut gewesen. Das Gründen ist mit einem ho-
hen finanziellen Risiko verbunden.“ Nach dem Unternehmensausstieg
im April 2014 brachte eine Reise nach Brasilien den nötigen Abstand
und die Energie für einen Richtungswechsel. Er schrieb sich für das
Masterstudium „Social Entrepreneurship“ an der Hult International
Business School in San Francisco ein. Auch da war Lukas Wieser gleich
wieder ganz vorne mit dabei – als Dean’s Scholar unter den Top 30
auf der Dean’s List, obendrein gab es ein Scholarship für Social Impact.
Wiesers Hauptinteresse gilt der Nachhaltigkeit, es ist ihm ein großes
Bedürfnis, „Sustainability in großen Unternehmen zu etablieren“.
Er beschäftigt sich mit der Frage, wie sich Nachhaltigkeit mit hoher
Innovation und hoher Wirtschaftlichkeit verbinden lässt, erklärt er.
Er hätte jetzt keinen großen Drang mehr, in einem Start-up von null
anzufangen. Wie bitte? Das überrascht dann doch. Warum möchte
ein erfolgreicher Unternehmer zurück in starre Strukturen? Vielmehr
interessieren ihn jetzt Projekte, die sich mit dem Thema Nachhaltigkeit
auseinandersetzen, ergänzt er seinen Satz. Strukturen in größeren
Unternehmen böten einen größeren Einflussbereich. „Einfluss auf
die notwendigen Änderungen in unserer Gesellschaft hat man nur in
Bereichen, in denen man die meisten Menschen erreicht.“
Geld ist aber nicht immer alles, wenn es ums Gründen geht. Den rich-
tigen Investor zu finden, heißt nicht, den mit dem meisten Geld, lenkt
Wieser ein. Der richtige Investor bringe vielmehr gute Kontakte und
Business. Die Amerikaner sind darin seiner Meinung nach geschickter.
Nicht nur, dass sie in der Regel bessere Netzwerker sind, sie verfolgen
auch die Strategie des „lean start-up thinking“, so Wieser. Ein Produkt oder eine Dienstleistung wird nicht mit einem hohen Volumen von beispielsweise 200.000 Euro über Jahre getestet, sondern mit viel weniger, beispielsweise 25.000 Euro, sofort auf den Markt gewor-fen und mittels direktem Kundenfeedback getestet bzw. verbessert. Generell herrsche in Silicon Valley die Idee „feedback is breakfast for champions!“ vor.
New Generation
Es scheint sich ein Paradigmenwechsel in der Arbeitswelt abzuzeich-nen. Lukas Wieser gehört einer neuen Generation an, die sich nicht nur mit den Themen Nachhaltigkeit, Verantwortung und Work-Life-Balance auseinandersetzt, sondern für die auch die Gleichberechti-gung zwischen Mann und Frau am Arbeitsplatz und eine gesunde Ba-lance zwischen Karriere und Familienplanung eine immer wichtigere Rolle einnehmen. Wieser ist seit letztem Jahr auch Vice President des Gender Intelligence Clubs. Gleichberechtigung aber nur auf Emanzi-pation zu reduzieren, wäre weitaus zu kurz gegriffen, vielmehr geht es darum, die Bedürfnisse beider Geschlechter in der Gestaltung der Karriereplanung zu berücksichtigen. Wie können Männer mit Frau-en ein besseres Team bilden? Was brauchen Frauen, um sich besser entfalten und ihre Ziele besser erreichen zu können? Typisch für diese neue Generation ist auch, dass eine lineare Berufsbiografie praktisch nicht mehr zu existieren scheint: gestern Entrepreneur, heute wieder Student, morgen vielleicht schon Projektkoordinator in einem Groß-konzern.
Bei Lukas Wieser ist nichts in Stein gemeißelt. Nach San Francisco steht London auf dem Plan, wo er seinen Studienabschluss machen möchte. In welche Richtung es danach geht, war zum Zeitpunkt des Interviews noch unklar – aber dem sieht Lukas Wieser mit der richtigen Einstellung eines Parade-Unternehmers und High Potentials entgegen: nämlich optimistisch und offen für alles Neue.
„Feedback is breakfast for champions!“
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COVERSTORY WHAT´S UP
STARTSMART
Jung, innovativ und smart – die IMC Studierenden und Alumni haben großes Potenzial zum Gründen. Mit dem FoundersLAB stärkt die IMC FH Krems den Gründerspirit am Campus und coacht Studierende sowie Alumni von der Ideenfindung bis zur Business-Umsetzung. Auch gute Netzwerke sowie Mentorinnen und Mentoren spielen dabei eine Rolle. What’s up bat Dr. Stephan Jung, Projektleiter FoundersLAB, Dr. Verena Ossmann, Technologiemanagerin Krems ecoplus, sowie die erfolgreichen Unternehmer Sascha Wostry, MA, und Roland Gehringer, MA, IMC FH Krems Alumni des Studiengangs „Unternehmensführung“, zu einem RoundtableGespräch.
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ROUND TABLE WHAT´S UP
Seit letztem Jahr gibt es das FoundersLAB an der IMC FH Krems. Was steckt dahinter?
Jung Das Ziel des FoundersLABs ist im Prinzip, Bewusstsein für das
Gründen als wertvollen und sinnvollen Karriereweg zu schaffen. Ich
muss nicht immer gleich nach dem Studium in ein Unternehmen ge-
hen. Erfolgreiche Gründer tragen viel zur positiven Wirtschafts- und
Technologieentwicklung bei. Sie schaffen Arbeitsplätze. Natürlich
haben Gründer derzeit auch ein cooles, hippes Image, daher möchten
viele junge Leute gründen, wissen aber nicht wie. Deshalb möchten
wir den Studierenden die Möglichkeit geben, in einem geschützten
Rahmen noch während des Studiums auszuprobieren, was es bedeu-
tet, ein Unternehmen zu gründen. Es geht natürlich auch darum Mut
zu machen.
Wie cool ist es, ein Unternehmen zu gründen?
Wostry In unserem Fall haben wir schon während des Studiums ge-
gründet, beispielsweise das erste Eisfußballturnier als Charity Event in
Krems, später „Students for Students“. Nachdem das gut funktioniert
hat, hat sich für mich eigentlich gar nicht erst die Frage gestellt, ob
ich in einem anderen Unternehmen arbeiten möchte. Abseits von
verpflichtenden Praktika stand es für mich außer Frage selbstständig
zu sein.
Wie gut hat Sie Ihr Studium auf die Unternehmensgründung vorbereitet?
Gehringer Betriebswirtschaftliche Ausbildung, Case Studies und
Persönlichkeitstraining waren natürlich eine gute Basis. Es geht bei
der Selbstständigkeit aber nicht nur um Erlerntes, sondern auch um
Erfahrung. Sozialversicherung oder Steuern sind nur einige Punkte, die
einen schnell an die Grenzen bringen. Da braucht man einen guten
Berater, einen Begleiter.
Wostry Was man an der IMC FH Krems lernt und wovon man später
profitiert, ist strukturiertes Arbeiten. Projekte dauern länger, Kos-
tenrahmen werden nicht eingehalten. Eine Deadline, die der Kunde
vorgibt, muss aber immer eingehalten werden.
Sie haben mit enjoy Orbite ein Marketing- und Eventunterneh-men gegründet. Das ist ein toughes Business mit viel Konkur-renz. Wie schafft man es, so erfolgreich zu sein?
Wostry Mit Ehrlichkeit dem Kunden gegenüber, Kostentransparenz,
absoluter Verlässlichkeit, wenn es um Deadlines geht, und natürlich
hilft uns eine Stammkundschaft und die Weiterempfehlungen zufrie-
dener Kunden. Auch ein klarer USP ist entscheidend.
Was sind denn die häufigsten falschen Erwartungen?
Jung Gründen bedeutet auch viel Arbeit. Das merken auch unsere
BootCamp-Teilnehmer schnell. Das kann man in Entrepreneurship-
Kursen im Studium nicht lernen, das muss man eben erleben.
Start-ups brauchen auch eine Infrastruktur und eine gute Fi-nanzierung. Welche Rolle spielt hier das Land Niederösterreich?
Ossmann Das Land Niederösterreich hat die Wirtschaftsagentur eco-
plus vor mehr als 50 Jahren gegründet. Sie ist zu 100 % Eigentum des
Landes. Hauptaufgabe ist die Förderung von Betriebsansiedelungen
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ROUND TABLE WHAT´S UP
und -erweiterungen. Im Jahr 2004 wurde das Technopolprogramm
Niederösterreich gestartet, dessen Ziel die Vernetzung zwischen For-
schung, Bildung und Wirtschaft ist. Um universitäre Einrichtungen
und Fachhochschulen – wie die IMC FH Krems – sowie technologie-
orientierte Unternehmen anzusiedeln, errichtet ecoplus an den Tech-
nopolen nutzerspezifische Technologie- und Forschungszentren. Im
Bereich der Finanzierung stehen neben accent, dem AplusB-Programm
des Landes Niederösterreich durch die tecnet equity, unterschied-
liche Möglichkeiten zur Verfügung. Gerade bei Hochtechnologie-
Unternehmen, deren Gründer aus dem Laborgeschäft oder aus dem
Universitätsfeld kommen, läuft das Unternehmen ein, zwei Jahre gut.
Dann kommt der Punkt, an dem mehr Entwicklungsgeld gebraucht
wird und große Partner mit Geld sind gefragt. Wichtig ist – und das
vergessen viele –, immer vorausschauend zu planen.
Gehringer Gerade jetzt, wo die Start-ups vor allem in den USA nur
so aus dem Boden schießen, entsteht durch Success Stories von Fa-
cebook & Co der falsche Eindruck, dass sich schnell viel Geld machen
lässt. Es kann zwei, drei Jahre gut gehen, dann nicht mehr.
„No risk, no fun“ – inwiefern bewahrt Risikomanagement vor dem Scheitern?
Jung Risikomanagement bewahrt nicht vor dem Scheitern. Scheitern
gehört dazu. Das ist ein großes Problem in Österreich, weil die Kultur
des Scheiterns hier nach wie vor nicht sehr ausgeprägt ist – in den
USA ist das ganz anders. Man spürt aber hier in Österreich in einigen
Bereichen eine deutliche Veränderung.
Ossmann Ich würde das gar nicht Scheitern nennen, sondern Lernen,
Erfahren.
Jung Ein Business Angel in den USA finanziert gerne in ein Start-up,
bei dem die Unternehmer davor dreimal gescheitert sind. Deshalb
geht es im FoundersLAB auch um das Probieren während des Stu-
diums, ohne dass gleich ein weißer Fleck im Lebenslauf erscheint. Es
geht darum, die Angst zu nehmen. Risiko ist immer dabei, das muss
auch jedem bewusst sein. Heutzutage ist aber für das Gründen viel
weniger Geld notwendig als noch vor zehn Jahren.
Gehringer Die Einstellung zum Scheitern hängt auch mit dem Wer-
tebewusstsein zusammen. Hier empfindet der Unternehmer vielleicht
auch mehr Verantwortung gegenüber seinen Mitarbeitern und Fami-
lien. Scheitern wird nicht so sehr auf die leichte Schulter genommen.
In den USA scheint dieser Umstand nicht im Vordergrund zu stehen
Ossmann Eine Risikoanalyse ist nie schlecht. Und wir haben in Europa
etwas, was es in den USA so nicht gibt: wirklich tolle Förderprogram-
me.
Was ist dann die größte Hürde beim Gründen?
Wostry Die Akquisition am Anfang. Deshalb war die Gründung wäh-
rend des Studiums leichter, da der Druck nicht so groß war.
Dr. Stephan Jung, Projektleiter FoundersLAB Roland Gehringer, MA, enjoy Orbite
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ROUND TABLE WHAT´S UP
Sascha Wostry, MA, enjoy Orbite Dr. Verena Ossmann, Technologiemanagerin Krems ecoplus
Die Start-up-Szene in Österreich ist derzeit lebendiger als je-mals zuvor …
Gehringer In Österreich werden Start-ups jetzt ernster genommen.
Früher dachte man an Garagenunternehmen. Es gibt immer mehr Co-
Working Spaces, wo die Leute mit wenig Geld anfangen können, ihre
Ideen zu entwickeln.
Jung Ich bin nicht nur Teil des FoundersLABs der IMC FH Krems, son-
dern aktiv in der Start-up-Szene zum Beispiel als Local Representative
Niederösterreich bei Austrian Startups. Das ist ein gemeinnütziger
Verein, der sich um die Interessen der Gründer-Community küm-
mert. Wenn man sich ansieht, was ein Start-up-Ökosystem eigentlich
braucht, dann haben wir in Österreich mit Infrastruktur, Förderland-
schaft und einigen Frühphasen-Investoren schon viel geschafft. Es gibt
auch mehr Role Models und Vorbilder, die junge Leute zum Gründen
ermutigen, und eine Generation an Unternehmern, die ihr Geld nicht
ausschließlich in Immobilien anlegen, sondern in Start-ups investieren.
Beispiele sind Florian Gschwandtner (Runtastic), Markus Wagner (i5in-
vest) oder Oliver Holle (Speedinvest). Aber natürlich sind wir weit weg
von Silicon Valley. Kalifornien als eigener Staat würde das achtgrößte
Bruttoinlandsprodukt der Welt erwirtschaften. Silicon Valley hat aber
auch mit einer massiven staatlichen Unterstützung, mit Geld aus der
Rüstungsindustrie begonnen. Professor Frederick Terman akquirierte
damals geschickt Fördergelder, die das Verteidigungsministerium für
die Stanford University, unter anderem den Stanford Industrial Park,
zur Verfügung stellte. Dort sind dann erste Computerfirmen ent-
standen und die Leute, die diese Firmen erfolgreich gemacht haben,
haben ihr Geld wieder reinvestiert in andere, vielversprechende junge
Unternehmen. Das tun einige Unternehmer in Österreich nun auch.
Natürlich dürfen es immer mehr sein.
Ossmann Auch ein großer Anteil der kalifornischen Biotech-Firmen
wird über spezielle Konstrukte finanziert.
Was plant das Land Niederösterreich in Bezug auf mehr Förde-rung für Gründerinnen und Gründer?
Ossmann Gute Beratung für innovative Gründer gibt es in Nieder-
österreich durch den accent Gründerservice. Positiv ist, dass die EU
sich zukünftig noch mehr auf die Jungunternehmerförderung konzen-
triert. Es gibt gute Finanzierungstöpfe, man muss nur wissen, wie man
sich da durchkämpft.
Herr Wostry, Herr Gehringer, Sie sind Role Models für die IMC FH Krems Studierenden. Ihr Rat?
Gehringer Ratsam ist es, die Möglichkeiten, wie FoundersLAB, Stu-
dents for Students oder StuConals Junior Enterprise, während des
Studiums zu nutzen …
Wostry… und sich ein Netzwerk aufzubauen. Es gibt nichts Besseres,
als viele Leute zu kennen. Das passiert aber nur, wenn man Angebote
wie das FoundersLAB nutzt.
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ROUND TABLE WHAT´S UP
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GAST- KOMMENTAR Oliver HolleJa, es gibt sie, die umfassende gesellschaftliche Skepsis, oder eher das Unverständnis zum Thema Unternehmertum. Oft ist es ja viel-mehr Ignoranz als alles andere. Gefeiert werden Top-Managerinnen und -Manager, Medienmanagerinnen und -manager, Sportlerinnen und Sportler – erfolgreiche Start-up-Unternehmerinnen und -Un-ternehmer sind erst seit Kurzem en vogue – und wer weiß, ob die Hype-Karawane morgen nicht wieder weitergezogen ist.
Und natürlich sind die Aufwände – Geld, Zeit, Nerven –, um eine Firma zu gründen, viel zu hoch. Absurde Notariatskosten und elendslange Sitzungen, unerklärliche Gebühren und Steuern und – last, not least – enorm hohe Personalkosten sind faktische Her-ausforderungen.
Und doch, jetzt mal ehrlich: Wer sich von diesen Fakten abschre-cken lässt, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen, sollte es besser auch gleich lassen. Man kann aufgrund von einer Vielzahl von Ursachen scheitern. Meine Erfahrung: Ich kenne kein Start-up, das wegen der oben genannten Mühseligkeiten die Fahnen strei-chen musste. Wir Unternehmerinnen und Unternehmer scheitern am Markt, an der Konkurrenz, vor allem aber an uns selbst. Alles andere sind Scheingefechte.
The Fulbright Program aims to promote cross-cultural understan-ding by means of academic exchanges. Last summer, IMC Krems and Michigan Tech, USA built a “cultural bridge”, with visiting Fulbright Professor Karol Pelc, PhD teaching in the IMC Krems’ Department of Business. This year, IMC Krems forged relationships with a number of new partner universities: Florida State University, USA, Hong Kong’s Lingnan University, IBMEC in Brazil, K J Somaiya Institute of Manage-ment Studies and Research in India and Taylor’s University/Malaysia.
With a network of 113 partner universities around the world, IMC Krems is popular with both students and visiting professors. It attrac-ted Karol Pelc’s attention as a relatively young academic institution with a dynamic, internationally focused programme, he tells What’s up. Based on his initial contacts with the Council for International Ex-change of Scholars in Washington, D.C. and the Austrian-American Educational Commission in Vienna, he discovered that the IMC Uni-versity of Applied Sciences Krems could become a model for future advances in higher education in Europe. After several conversations
with IMC Professor Max Schachner, Deputy Head of International
Relations, who served as a Fulbright Professor in Arizona in 2005, Pro-
fessor Pelc saw that there was an excellent match between his profes-
sional focus on innovation management and globalisation, and IMC
Krems’ goals, activities and the developing international programme.
Pelc comes from a Polish background, and holds PhDs in economics/
management and electronics.
He began teaching at Michigan Tech over 20 years ago. During his
time there, he co-founded and directed the Center for Technological
Innovation, Leadership, and Entrepreneurship (CenTILE), as well as
initiated the university’s Entrepreneurs Club. As an emeritus professor,
Karol Pelc continues to promote technological innovation around the
world. He believes that the best teaching results are achieved through
interactive communication rather than passive absorption of course
contents – “better be a guide and moderator than a preacher!” as
he puts it.
BRIDGESIMC Krems and Michigan Tech, USA built a “cultural bridge”, with visiting Fulbright Professor Karol Pelc, PhD
21
WHAT´S INTERNATIONAL WHAT´S UP
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„Im Leben der Strategie liegt die Zukunft“, bringen es das Füh-
rungsteam Mag. Ulrike Prommer, Prof.(FH) Dr. Karl Ennsfellner und
Prof.(FH) Mag. Eva Werner, hon.-prof., auf den Punkt. Sie bezeichnen
die strategische Ausrichtung der IMC FH Krems auch als „Targeting
the future“. Eine Schlüsselrolle spielen die IMC FH Krems Mitarbei-
terinnen und Mitarbeiter. Gemeinsam mit ihnen wurde die Strategie
erarbeitet und gemeinsam wird sie auch Tag für Tag gelebt.
„Wir haben diese drei strategischen Bereiche bewusst anschaulich als
Puzzle und nicht als Säulen dargestellt. Nur in der Einheit dieser drei
Elemente kann sich die Zukunft der Fachhochschule Krems weiterent-
wickeln“, sind sich Ulrike Prommer, Karl Ennsfellner und Eva Werner
einig. „Wachstum beruht dabei auf Qualität und Internationalität“,
so Geschäftsführerin Ulrike Prommer. In den nächsten Jahren soll die
Studierendenzahl auf 3.500 in Krems sowie auf 500 in den transnatio-
nalen Programmen wachsen. Auch der Forschungsbereich an der IMC
FH Krems wird sich stark weiterentwickeln.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Qualität zu schaffen bedeutet laut Ulrike Prommer in erster Linie
auch, „die besten Mitarbeiter an der FH zu haben“. IMC FH Krems
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen regelmäßig an Schulungs-
und Weiterbildungsprogrammen teil. Sie werden darin bestärkt, im
Rahmen des IMC FH Krems Mobilitätsprogramms auch eine internati-
onale Partnerhochschule über einen längeren Zeitraum zu besuchen.
Großer Wert wird nicht nur auf die Mitarbeiterinnen- und Mitarbei-
terzufriedenheit und -förderung gelegt, sondern auch auf Gesundheit
und Familienfreundlichkeit. Den wertschätzenden und familiären Um-
gang der Fachhochschule mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
spüren auch die Studierenden in der persönlichen Betreuung und im
hohen Engagement der Lehrenden.
Verantwortung
Gesellschaftliche und ökologische Verantwortung wurde ebenfalls
bewusst in die Strategie miteinbezogen. „Diese endet aber nicht bei
der Infrastruktur, beim Stromverbrauch, sondern wirkt sich direkt auf
unser tägliches Tun und auf unsere Wertehaltung, die wir unseren
Studierenden mitgeben, aus“, so Rektorin Eva Werner. Die Fach-
hochschule bereitet die Studierenden darauf vor, Verantwortung in
Unternehmen und in gesellschaftlichen Funktionen wahrzunehmen.
„Es ist wesentlich, dass wir den Themenbereich der Nachhaltigkeit
und der gesellschaftlichen und ökologischen Verantwortung in unsere
Targeting the futureDie Strategie der IMC FH Krems ist auf eine Weiterentwicklung der Qualität der Lehre, der ange-wandten Forschung und in allen Bereichen auf Wachstum sowie auf eine weitere Stärkung der Internationalität ausgerichtet. Aber was konkret bedeutet das?
Im Rahmen von zahlreichen
Frühstücksmeetings stellte
die Geschäftsführung allen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
die neue Strategie persönlich vor.
WHAT´S BEHIND WHAT´S UP
23
Studien gänge, in den Forschungsbereich und in den Umgang mit un-
seren Stakeholdern integrieren und dies den Studierenden auch selbst
vorleben“, betont Geschäftsführer Karl Ennsfellner. Das Thema „ge-
sellschaftliche Verantwortung“ bezieht sich auf mehrere Dimensio-
nen. „Die soziale Verantwortung ist eine Säule der Nachhaltigkeit, die
wir versuchen in die Lehre einzubinden. Ein ganz konkretes Beispiel ist
Service Learning, wobei es hier ganz konkret um die gesellschaftliche
Verantwortung für die unmittelbare Gesellschaft in Krems geht. Wir
fördern bewusst Projekte, die dem Wohle der Gemeinschaft dienen“,
so Eva Werner.
Akkreditierungen
Lehre muss sich über die Qualität definieren. Laut Rektorin Eva Wer-
ner ist so auch das Wachstum gesichert. Die Lehre steht nicht allein.
Lehre und Forschung sind zwei Themenbereiche, die grundsätzlich
miteinander verbunden sind. Qualität in der Lehre bedingt Qualität in
der Forschung. „Internationale Akkreditierungen, die für alle Depart-
ments und für alle Bereiche anzustreben sind, bestätigen die hohe
Qualität der IMC FH Krems durch den Blick von außen und sind für
die internationale Ausrichtung essenziell. Akkreditierungen sind ver-
trauensstiftend und geben den Studierenden, den hochschulischen
und nicht hochschulischen Partnerunternehmen sowie den hoch-
schulischen und nicht hochschulischen Partnerinnen und Partnern
Orientierung. „Gerade in Bezug auf unser stetig wachsendes inter-
nationales Partnernetzwerk sind Qualitätssiegel wichtige Bestandteile
der Zusammenarbeit“, so Karl Ennsfellner.
Internationalität
Mit 113 Partneruniversitäten weist die IMC FH Krems eine starke inter-
nationale Ausrichtung auf. Das Mobilitätsniveau ist hoch. Verstärkte
Kooperationen mit China und Südostasien stehen auf der Agenda.
Eine neue Partneruniversität in Japan kam erst kürzlich dazu. „Interna-
tionalität definiert sich nicht nur über die Mobilität der Studierenden,
über Staff-Exchange von Lehrenden und Mitarbeitern, sondern auch
darüber, dass wir die Internationalität selbst an die IMC FH Krems
bringen. Beispiele sind die International Master Days, zuletzt waren 20
Gastprofessoren aus mehr als zehn Nationen zu Gast an der IMC FH
Krems. Ein weiteres Beispiel ist das Life Science Meeting. International
renommierte Forscher sowie ein Nobelpreisträger halten Vorträge
und Lehrveranstaltungen“, so Karl Ennsfellner. „Auch durch die inter-
national ausgerichteten Lehrinhalte wird die Internationalität an der
FH gelebt. Es geht darum, den internationalen Geist der Studierenden
und den Blick über den Tellerrand zu fördern“, so Eva Werner.
Partnernetzwerk
Es ist letztendlich auch der Blick über den Tellerrand, den die IMC FH
Krems in allen Bereichen anstrebt. Sei es in der Lehre, in der Forschung
oder im Serviceangebot für Unternehmen – nicht nur Studierende,
sondern vor allem auch die Partnerinnen und Partner in Industrie,
Wirtschaft und Forschung profitieren vom Wissen der Expertinnen
und Experten der Fachhochschule, von der exzellenten räumlichen
und technischen Infrastruktur sowie dem praxisnahen Angebot, bei-
spielsweise dem Language Center. „Die Unternehmen sind wichtige
strategische Partner. Unsere Studierenden werden gerne von unseren
Partnerunternehmen rekrutiert, ihre Themen in Bachelor- und Master-
arbeiten integriert. Umgekehrt greifen wir auch auf das Know-how
der Unternehmenspartner zurück, indem wir Experten aus der Praxis
als Lehrende an die FH holen“, so Ulrike Prommer. Praxis und Lehre
sind an der IMC FH Krems eng miteinander verknüpft, die Stakehol-
der-Orientierung ist in der Strategie verankert. Der Kreis zwischen
Lehre, Praxis und Forschung schließt sich auch hier wieder.
WHAT´S BEHIND WHAT´S UP
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QUALITÄTS-BEWUSST FORSCHENIm Herbst 2015 wurde an der IMC FH Krems das neue „Forschungsinstitut fürangewandte Bioanalytik und Wirkstoffentwicklung“ gegründet. Angesiedelt ist dasneue Forschungsinstitut am regionalen Innovationszentrum (RIZ) in Krems.Ein wissenschaftlicher Schwerpunkt des Institutes ist die immunologische Charakterisierung von Biopharmazeutika.
Februar 2015: Start einer langfristigen Forschungskooperation mit Baxalta Austria, eines der größten Forschungsprojekte in Österreich zwischen Hochschule und Industrie.
7.30 Uhr. Der Arbeitsalltag im Labor beginnt. Die Vorbereitungen für die im Laufe des Ta-ges stattfindenden Experimente samt einer Besprechung mit Detailplanung, die täglich auf der Agenda steht, sind voll im Gange. Schließlich müssen die Resultate von Experimenten am Vortag besprochen und in die tagesaktuellen Experimente miteinbezogen werden. Dann geht es wieder zurück ins Labor und ran an die Arbeit. „In der Industrie gibt es sehr strikte Zeitpläne und Vorgaben. Extrem getaktetes Arbeiten, laufender Austausch mit dem Partner, Abstimmung der Timelines müssen sein, damit das Gesamtprojekt funktionieren kann. Das ist der große Unterschied zu einem rein universitären Betrieb“, so Mag. Dr. Peter Allacher. Er weiß, wovon er spricht. Bevor er die Laborleitung am neuen Forschungsinstitut der IMC FH Krems übernahm, war er langjähriger Mitarbeiter von Baxalta Austria.
Dreiergespann
Die Verbindung zwischen Praxis, Lehre und Forschung ist auch das, worum es hier geht und wofür die IMC FH Krems steht. Die Expertise der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des For-schungsinstituts – Allacher wird beispielsweise seine Labor- und Studienerkenntnisse auch in Form von Vorträgen in den Studiengang „Medical and Pharmaceutical Biotechnology“ einflie-ßen lassen – kommt der Lehre zugute. Vice versa wird die Lehre wiederum in die Forschungs-praxis integriert, indem Studierende im Rahmen ihrer Bachelor- und Masterarbeiten am For-schungsinstitut mitarbeiten werden. Die Industrie profitiert in dreifacher Hinsicht: Im Sinne des sogenannten Nearsourcing werden Expertise und Infrastruktur der IMC FH Krems genutzt. Nearsourcing ist die Suche nach Kooperationspartnerinnen und -partnern in regionaler Nähe, damit direkte Kommunikation ermöglicht wird und Sprach-, Zeit- und Kulturbarrieren ausge-schaltet werden. Gleichsam ist die FH die beste Rekrutierungsplattform für hochqualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Qualität
Peter Allacher ist so etwas wie ein „connecting link“ zur Industrie. „Es entspricht unserer Poli-tik, Experten aus der Industrie an die FH zu holen. Besonders wertvoll ist für uns seine Expertise in Bezug auf verschiedene Analysetechniken und deren Durchführung unter ‚Good Laboratory Practice‘“, so Prof.(FH) Priv.Doz. Mag. Dr. Andreas Eger. Einzelne Schritte müssen klar und nachvollziehbar dokumentiert werden, den behördlichen Anforderungen muss entsprochen werden, die Daten müssen valide sein, um Fehler größtmöglich auszuschließen.
„Das war auch der Grund, warum das Labor nicht am Campus mit dem regulären Hoch-schulbetrieb angesiedelt werden konnte. Diese Art der Forschung bedarf speziell abgetrennter Bereiche, die bestimmte Organisationsabläufe erst ermöglichen“, so Eger.
Prof.(FH) Priv.Doz. Mag. Dr. Andreas Eger
Head of Research Unit, Department Life SciencesHead of Research Institute of Applied Bioanalyticsand Drug Development
Mag. Dr. Peter Allacher
Laboratory Head / Research Institute for Applied Bioanalytics and Drug Development
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WHAT´S SPECIAL WHAT´S UP
Gerade einmal 101 Tage dauert das BootCamp des Foun-dersLAB – von der Entwicklung der Businessidee bis hin zum Launch des ersten eigenen Start-ups. Die Teams, die sich aus Studierenden unterschiedlicher Studi-engänge zusammensetzen, werden dabei von erfahrenen Experten – den IMC FH Krems Profes-soren Dr. Stephan Jung und Mag. Michael Reiner sowie Mag. (FH) Florian Ruhdorfer (Projektleiter FoundersLAB und Leitung Wirtschaft und Karriere) – gecoacht. Ein Bewerbungsverfahren entscheidet a priori, wer von den Bewerberinnen und Bewerbern einen Platz im BootCamp bekommt. Wichtig ist nicht, von vornher-ein eine Idee zu haben, sondern den Willen zum Gründen – den Entrepreneurial Spirit – mitzu-bringen. Auch wer schon mit ei-ner Idee kommt, aber noch „Mit-streiterinnen bzw. Mitstreiter“ sucht, wird im FoundersLAB fündig.
Gründen ist ein sinnvoller und wertvoller Karriereweg. Mit dem neuen FoundersLAB schafft die IMC FH Krems dafür nicht nur Bewusstsein, sondern kann Studierenden und Alumni auch gleich beim Machen mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Ideenreich
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ALUMNI TIMES WHAT´S UP
Dr. Stephan Jung (Mitte), Mitinitiator des IMC FoundersLAB,
und das Gewinnerteam Servicebat
Beim Finale des BootCamps geht es dann richtig zur Sache. Hier müssen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in 3-Minuten-Pitches die siebenköpfi-
ge Jury von ihrer Idee überzeugen, denn über-zeugend zu sein ist auch die Voraussetzung
für den Erfolg als Unternehmerin bzw. Unternehmer.
Ziel des FoundersLABs ist es, Mut zu machen und die
Möglichkeit zu bieten, den Gründungsprozess zu er-leben. Das BootCamp ist dabei nicht alles: Exper-tenvorträge, Netzwerk- und Community-Events erweitern den Aktionsra-dius des FoundersLABs. Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich nach dem BootCamp entschei-den, ihre Unternehmens-idee weiterzuverfolgen, werden noch weitere zwölf Monate vom IMC FH Krems Expertenteam be-gleitet. Denn gute Ideen fallen nicht vom Himmel – man kann sie aber durchwegs erarbeiten.
imcfounderslab
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ALUMNI TIMES WHAT´S UP
ALUMNI AS FOUNDERS
Wer sich beruflich selbstständig macht und ein Start-up gründet, liegt derzeit voll im Trend. Denn immer mehr junge Erwachsene mit
einer soliden Hochschulausbildung wollen die Möglichkeiten nutzen, die ihnen ein eigenes Unternehmen bietet. Für die meisten steht
dabei an erster Stelle, die eigene Idee zu verwirklichen und unabhängig entscheiden zu können. Die IMC Gründerväter und -mütter
sind erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen der IMC Fachhochschule Krems. Sie betreiben Start-ups oder bereits gut etablierte
Unternehmen und haben eines gemeinsam: Sie leisten einen wichtigen Beitrag für Wirtschaft und Gesellschaft. What’s up stellt Ihnen
einige „Alumni as founders“ vor.
ANTON WERNER Anton Werner, Absolvent des IMC FH Krems Studiengangs „Export-oriented Management“, wollte nach diversen Jobs vor allem im Finanz-bereich etwas „Eigenes“ machen und selbst Unternehmer sein. Mit IMC FH Krems Alumnus Thomas Berndorfer und dem erfahrenen Gründer Kai Michael Schäfer, Schneemenschen GmbH, reiste er nach Ibiza. Dort wollte das Trio zunächst die angedachte Methodik der Stranderfassung testen. Kurz danach entstand „Beach-Inspector“, die erste Informations- und Bewertungsplattform für Strände.
www.beach-inspector.com
BIRGIT SYRCH-MOSEREin persönlicher Schicksalsschlag gab Birgit Syrch-Moser den Anstoß, um ihren Kindheitstraum zu verwirklichen. Sie kündigte ihren Job als Event-Ma-nagerin in der Hotellerie, begann eine Konditorlehre und absolvierte parallel dazu den IMC FH Krems Studiengang „Tourism and Leisure Management“. Nach Lehre und Studium folgte die Selbstständig-keit. Nach dem Motto „Der Meister macht’s persön-lich“ geht sie seither in ihrem Ein-Personen-Betrieb ihrer Leidenschaft nach: Von der Vermarktung, dem Backen und Dekorieren bis hin zur Auslieferung macht sie alles selbst – und das mit Hingabe!
www.tortenundcupcakes.at
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ALUMNI TIMES WHAT´S UP
CHRISTIAN STEINERNach seinem IMC FH Krems Masterstudium „Export-oriented Management“ war für Christian Steiner klar, dass sein beruflicher Weg nach mehreren Auslandsaufenthalten in Mexiko, Spanien und New York City in die Selbststän-digkeit führen würde. Aus der Erfahrung heraus, in den jeweiligen Ländern als „Neuankömmling“ auf Unterstüt-zung und Orientierungshilfe angewiesen zu sein, entstand die Idee zu „Expatme“ – einem Service-Unternehmen, das internationale Konzerne und Organisationen dabei unter-stützt, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ins Ausland zu entsenden und die lokale Integration zu vereinfachen.
www.expatme.at
CHRISTOPH GSCHIERNach mehreren Jahren als Geschäftsführer in der Hotellerie, unter anderem in Costa Rica, gründete der Absolvent des IMC FH Krems Studiengangs „Tourism and Leisure Management“ gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Jakob Hager das Unternehmen „IXSOL - innovative solutions gmbh“. Das mittlerweile fünfköpfige Team unterstützt mit Lösungen im IT-, Web- und Marketingbe-reich Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen bei der Umsetzung ihrer Projekte.
www.ixsol.at
CHRISTOPHER MUHRDie praxisnahe Ausbildung des IMC FH Krems Studiengangs „Tou-rism and Leisure Management“ machte Christopher Muhr zu einem internationalen Multitalent – von Jobs im Tourismusbereich in Lon-don und auf Hawaii bis hin zum Musikproduzenten und Geschäfts-führer in Nashville. Christopher Muhr wollte aber seiner Kreativität freien Lauf lassen und gründete gemeinsam mit seinem langjäh-rigen Freund und Kollegen Franciskus Beacon-Schandl das Unter-nehmen „eventbühne.at“. Heute umfasst sein Aufgabenbereich die Organisation von hochwertigen Rahmenprogrammen für Veranstal-tungen, die Kreation von maßgeschneiderten Show-Produktionen und die Erstellung von High-End-Imagefilmen für die Industrie.
www.eventbuehne.at
DANIEL MARISCHKAMit nur 23 Jahren gründete der IMC FH Krems Alumnus des Studiengangs „Export-oriented Management“ mit zwei Freunden das Unternehmen „Flatout Technolo-gies“, ein App-basiertes Betriebssystem für intelligente Haussteuerungssysteme. Bereits während seiner Bache-lorarbeit zum Thema „Seminarraum der Zukunft“ ent-wickelte Marischka Ideen für sogenannte Smart Homes. Die Erfahrungen, die er im Rahmen eines Praktikums in New York sammelte, motivierten ihn, beruflich auf eige-nen Beinen zu stehen. Mittlerweile besteht das „Flatout Technologies“-Team aus vierzehn Leuten – vorwiegend IMC FH Krems Absolventinnen und Absolventen.
www.flatout-technologies.com
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ALUMNI TIMES WHAT´S UP
MARCO WEITZENBÖCKDas international ausgerichtete Bachelorstudium „Export-oriented Management“ an der IMC FH Krems bewegte den derzeitigen Wahl-Engländer dazu, seinen Masterabschluss in London zu machen und dort seinem langjährigen Wunsch eines eigenen Unternehmens nachzugehen. Ende letzten Jahres gründete Marco Weitzenböck gemeinsam mit Studienkolleginnen und -kollegen das Unternehmen „Urban Nobility London“. Seine Liebe zum Detail spiegelt sich in den „Urban Nobility“-Einstecktüchern wider, die mit ihrem unkonventionellen Design Mode und Funktionalität miteinander verbinden.
www.urbannobilitylondon.com
DAVID E. JURCSAGlühwein, zwei Studierende im ersten Semester und die Idee, neben dem Studium Geld zu verdienen – wenige Tage später gründete der IMC FH Krems Studierende von „Unterneh-mensführung und E-Business Management“ gemeinsam mit Thomas Bauer, FH St. Pölten, auch schon die Werbeagentur „Designers in Motion“. Mittlerweile betreut die mit mehreren Auszeichnungen prämierte Agentur rund 400 Kundinnen und Kunden und kann auf über 1.000 erfolgreich abgeschlossene Projekte zurückblicken. In knapp zehn Jahren entwickelte sich „Designers in Motion“ mit anfänglichem Fokus auf Web-design & IT zu einer Full-Service-Werbeagentur, die zukünftig weiter expandieren will.
www.designersinmotion.at
GÜNTHER MATZINGERGünther Matzinger ist nicht nur zweifacher Paralympic-Sieger, sondern auch erfolgreicher Unternehmer. Gemeinsam mit Leichtathletin Nicole Tobolka und Physiotherapeut Hans Mühlbauer entwickelte der Absolvent des Studiengangs „Export-oriented Management“ die Trainingskar-ten „sportboXX“. Das Kartenset besteht aus 33 Kräftigungs- und Stabilisationsübungen, die überall und ohne Geräte durchgeführt werden können.
www.sportboxx.eu
HELMUT ABLINGER „Because a pair consists of two“ – Helmut Ablin-ger setzt mit seinem Unternehmen „Symbolsocks“ dem ewigen Suchen nach dem zweiten passenden Socken ein Ende. Bei einem Socken-Schlicht-Streit mit seiner damaligen Freundin kam dem „International Business and Export Management“-Absolventen der IMC FH Krems die Idee, Socken mit eingenähten Symbolen zu versehen. Mitt-lerweile kennzeichnen Herzen, Sterne, Dreiecke oder aber auch individuell gestaltete Zeichen oder Firmenlogos die in schlichtem Schwarz gehaltenen Socken. Zukünftig sollen die Socken-pärchen über weitere Vertriebswege verkauft und auch nach Deutschland exportiert werden.
www.symbolsocks.com
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ALUMNI TIMES WHAT´S UP
Page 1/4 - Curriculum vitae of Schilling Michael
Personal information
Surname / First name Schilling Michael Address Thayastrasse 2/104, 3830 Waidhofen an der Thaya, Austria
Telephone(s) ++ 43 (0) 676 841 77786 (company mobile) E-mail [email protected]
Nationality Swiss
Date of birth 27. October 1978
Gender Male
Work experience
Dates August 2011 – today
Occupation or position held Head of production Main activities and responsibilities - Responsible for 5 departments covering production, assembly and project management (100
employees) - Process owner of the Process „Aufträge abwickeln“. - Project manager for an internal investment project (building, new machines, processes, 15 Mio.
Euro) Name and address of employer Test-Fuchs GmbH, Test-Fuchs Strasse 1-5, 3812 Gross Siegharts, Austria
Homepage of employer www.test-fuchs.com Type of business or sector Special and prototype equipment manufacturing, aircraft test equipment, air- and space technology
Dates August 2008 – today Occupation or position held Head of project management
Main activities and responsibilities - Responsible for companywide project management including personal responsibility for the project management department (6 project manager, 1 assistant project office) and approximately 20 part time project manager in the company (on demand)
- Responsible for multi project management for the whole company (approximately 80% of the company revenue is generated with international projects).
- Leading international project teams in the field of aircraft test equipment. Customers are based all over the world. Responsibility for contract fulfilment, delivery on time, costs and customer relation.
- Develop, implement and optimize project management within TEST-FUCHS Name and address of employer Test-Fuchs GmbH, Test-Fuchs Strasse 1-5, 3812 Gross Siegharts, Austria
Homepage of employer www.test-fuchs.com Type of business or sector Special and prototype equipment manufacturing, aircraft test equipment, air- and space technology
Dates March 2007 – August 2008 Occupation or position held International project manager
Main activities and responsibilities - Leading international project teams in the field of aircraft test equipment. Customers are based all over the world. Responsibility for contract fulfilment, delivery on time, costs and customer relation.
Name and address of employer Test-Fuchs GmbH, Test-Fuchs Strasse 1-5, 3812 Gross Siegharts, Austria
STEFAN PINGGERADie Idee zu „CheckYeti“, dem Onlinemarktplatz für Skilehrer, Skischulen und Bergführer, stammt aus einer persönlichen Erfahrung des Gründers Stefan Pinggera. Als der IMC FH Krems Alumnus des Studiengangs „Export-oriented Management“ für seine Freunde einen Skilehrer organisieren wollte, stieß er auf eine Marktlücke. Es exis-tierte bis dato keine Onlineplattform, die eine umfassendere Skiurlaubsplanung ermöglichte. Bereits nach dem ersten Gründungsjahr arbeitet mittlerweile ein sechsköpfiges Team an der Erweiterung der Plattform auf neue Skigebiete, die über den österreichischen Raum hinausreichen.
www.checkyeti.com
MICHAEL SCHILLINGNach seiner Ausbildung als Flugzeugtechniker absolvierte Michael Schilling das Bachelor- und Masterstudium „Export-oriented Management“ an der IMC FH Krems. Mit dem Know-how, das er sich durch seine vielseitige Ausbildung und durch insgesamt 20 Jahre Berufserfahrung angeeignet hatte, gründete der Einzelunter-nehmer „MISC-Services“. Das Unternehmen deckt mit pragmatischen Lösungsansätzen die Themenbereiche Projektmanagement, Internatio-nalisierung und SMART Factory, Industrie 4.0 ab.
www.misc-consulting.com
MATTHIAS WOLF Nach seinem Abschluss in „Tourism and Leisure Management“ an der IMC FH Krems und Jobs in leitenden Positionen gründete Matthias Wolf gemeinsam mit Arnim Wahls „firstbird“. Das B2B-Unternehmen entstand aus einer persönlichen Erfahrung heraus und dient dazu, digitale Mitarbeiterempfehlungsprogramme zu erstellen bzw. zu optimieren. Seit seiner Grün-dung wurde das Start-up bereits mit mehreren Auszeichnungen und Förderungen prämiert.
www.firstbird.eu
MATTHIAS PFANNERDas Studium „Advanced Nursing Practice“ ließ IMC FH Krems Alumnus Matthias Pfanner erkennen, welche Versorgungsproblematik in der öffentlichen Pflege und Betreuung steckt. Gleichzeitig wurden im Laufe seines praxisnahen Studiums mehrere Lösungsansätze für diese Prob-lematik erläutert. Mit „g.pflegt“ hat der Alumnus ein Kompetenzzentrum für Pflege, Beratung, Betreuung und Medizin geschaffen, das Menschen in allen Lebensphasen betreut und begleitet.
www.gpflegt.at
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ALUMNI TIMES WHAT´S UP
IMC ALUMNI AMBASSADORSThe global IMC Krems alumni network is constantly growing. Since the academic year 2014/15 there has been a new initiative which aims at linking the “EXPATS“ among the IMC alumni more closely and providing a kind of mentor for the new alumni and students (of Practical Training or Applied Training and Research Semesters). Thus, small “IMC Krems Hubs” came up into being all over the world. The socalled “International IMC Krems alumni chapters” reunite alumni on a social and professional level. The job of an IMC Alumni Ambassador is defined as a voluntary post. The initiative will be continued in 2015/16 for metropolises like Dubai, New York City and Paris.
Barcelona|SpainAlexander Schlacher
Munich|GermanyStefanie Zimmerer
Madrid|SpainCaroline McKim White
London|Great BritainThomas Tuschek
Zurich|SwitzerlandAlexandra Pastollnigg
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ALUMNI TIMES WHAT´S UP
Glasgow|ScotlandKimberly Simlinger
Hamburg|GermanyRuth Steimann
Brussels|BelgiumSandra Steinhauer
Dublin|IrelandKarin Krainer
Moscow|Russia
Nicole Maria Bauer
Salzburg|AustriaVera Palkowitsch
Berlin|GermanyLilian Ong
Shanghai|ChinaJennifer Veigel
Baku|AzerbaijanOrkan Asadov
Frankfurt|GermanyRuth Gabler
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ALUMNI TIMES WHAT´S UP
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Dr. Christian Klein Professor Department Life Sciences
Bis ein neues Medikament nach einer ausgiebigen Testphase tatsächlich in den
Regalen der Apotheken steht, ist es ein langer Weg. Viele Jahre Forschung gehen
einer Markteinführung voraus, von der Idee des Wirkstoffs, über die Umsetzung,
einer langen Testphase bis hin zum fertigen Produkt. Das Forschungsteam im Depart-
ment Life Sciences setzt sich unter anderem mit rationalem Wirkstoffdesign („rational
drug design“) auseinander. In diesem Forschungsbereich liegt der Fokus auf der atomge-
nauen Analyse von Biomolekülen und deren Wechselwirkungen miteinander. Dabei steht
hier eine wichtige Klasse von Biomolekülen, sogenannte Proteine oder Eiweißmoleküle,
im Vordergrund. In der Ausübung ihrer Funktionen wechselwirken Proteine mitei-
nander. In vielen Krankheiten sind einzelne Proteine und somit auch
deren Wechselwirkungen zu anderen Proteinen gestört. Mit der
Unterstützung von leistungsstarken Computern und hoch
technologisierter Software analysiert Dr. Christian Klein,
Professor Department Life Sciences, die Struktur dieser
Biomoleküle und entwickelt mithilfe von komplexen
Rechenansätzen Vorschläge, wie die „gestörten“
Wechselwirkungen dieser Proteine durch das Ein-
setzen von Peptiden – das sind kleine Proteine
– „unschädlich“ gemacht werden können. Die
Erkenntnis, wie Peptide diese Protein-Protein-
Wechselwirkungen beeinflussen, kann auch
dazu genutzt werden, „klassische“ Arzneimit-
tel, das sind kleine bis mittelgroße organische
Moleküle, zu entwickeln. „Unsere Forschung
soll Medikamente optimieren und dabei die
Wirkstoffe sowohl in ihren positiven als auch
negativen Eigenschaften verbessern. Das heißt,
dass nicht nur deren Wirkung verstärkt, son-
dern auch Nebenwirkungen gemindert werden
sollen“, erklärt Klein. Anhand seiner Vorschläge
werden die Wirkstoffe dann produziert und in
biochemischen und zellbiologischen Assays
getestet. Zurzeit werden die beschriebenen
Ansätze in zwei Projekten verfolgt, von denen
das eine von der Österreichischen Forschungs-
förderungsgesellschaft (FFG) und das andere
von der Niederösterreichischen Forschungs- und
Bildungges.m.b.H (NFB) gefördert werden.
AtomGenau
WHAT´S TOP WHAT´S UP
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DI (FH) Rita Seeböck, PhD Projektleiterin Department Life Sciences
Lungenkrebs ist in Österreich die zweithäufigste Krebserkrankung
bei Männern und die dritthäufigste bei Frauen. „Auffallend ist, dass
die Sterberate der an Lungenkrebs erkrankten Frauen im letzten
Jahrzehnt um fast 30 % gestiegen, wohingegen die der Männer
um 20 % gesunken ist“, erklärt DI (FH) Rita Seeböck, PhD. Eine
unterschiedliche genetische Veranlagung, hormonelle Einflüs-
se, aber auch unterschiedliches Ansprechen auf moderne
Chemotherapie-Strategien (Tyrosinkinase inhibitoren) könn-
ten diesen gegenläufigen Trend erklären. Jeder Tumor hat
unterschiedliche Veränderungen in der DNA, die das An-
sprechen auf eine Therapie beeinflussen können. „Den
Einfluss solcher Veränderungen auf die Wirksamkeit be-
stimmter Therapeutika vorauszusagen, ermöglicht eine
effiziente Behandlung und eine reduzierte Belastung
der Patienten“, so Seeböck, die im Rahmen des von der
Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft
(FFG) geförderten FemTech-Projektes im Depart-
ment „Medizinische und pharmazeutische Biotech-
nologie“ der IMC FH Krems mit ihren Kollegin-
nen und Kollegen neue Diagnostik-Methoden
entwickelt. In ihren Forschungsansätzen
werden geschlechtsspezifische Unter-
schiede besonders berücksichtigt.
Dass diese relevant sind, zeigt
die Erkenntnis, dass Frauen bei
gleichem Rauchverhalten ein
höheres Risiko haben, ein
Lungenkarzinom zu ent-
wickeln, als Männer. Ziel
des Projektes ist es, durch
bessere Differenzierung
der Patientinnen und Pa-
tienten eine besser abge-
stimmte, personalisierte
Therapie zu ermöglichen.
Forschungspartner ist
dabei das Pathologielabor
Dr. Obrist & Dr. Brunhuber
OG in Zams, Tirol.
GenderRelated
WHAT´S TOP WHAT´S UP
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In Istanbul treffen Orient und Okzident unmittelbar aufeinander. Prof. Dr. Irfan Arikan ist seit dreizehn Jahren Professor im Studiengang „Tourism and Leisure
Management“ des Departments für Business und unterrichtet das Fach „Travel Agencies and Tour Operators“.
Er kennt die bevölkerungsreichste Stadt der Türkei wie seine eigene Westentasche. Be-vor er seine akademische Laufbahn begann, arbeitete er in den 1970ern und 1980ern als
Reisebegleiter und Reisebüromanager. Seine praktischen Erfahrungen wie auch seine aka-demische Expertise – Dr. Arikan unterrichtete jahrelang an der Bosporus Universität
„Transportation Systems“ – fließen in seine Unterrichtsfächer mit ein. Die Schönheit der Stadt zeigt er seinen berufsbegleitenden Studierenden
bei der jährlich im vierten Semester stattfindenden Blockwoche „Tour Operators and Travel Agencies“. Vormittags findet der Unterricht an der Özyegin Universität in Istanbul statt, nachmittags werden Exkursionen zu verschiedenen Tourismusdestinationen sowie Gespräche mit wichti-gen Tourismusexpertinnen und -experten organisiert. Dieses Jahr standen für die berufsbegleitenden IMC Studierenden von 4. bis 8. Mai 2015 der Besuch des Kempinski Hotels, die Besichtigung des Kongresszen-trums sowie ein Ausflug in ein Dorf an der Schwarz-meerküste am Programm. „Am meisten profitieren die Studierenden aber von der Möglichkeit, wert-volle Kontakte zu knüpfen“, so Arikan. Als einer der aktivsten „Flying Faculty Members“ der IMC FH Krems ist er ein gutes Beispiel dafür, wie wert-voll internationaler Austausch ist.
Er fungierte aufgrund seiner ausgezeichneten Kontakte als Türöffner für das Transnational Pro-gramme „Tourism and Leisure Management“ am Azerbaijan Tourism Institute (ATI) in Baku. Dort unterrichtet er regelmäßig seit 2007.
Dr. Arikan hat elf Bücher sowie 34 Papers im Rahmen von nationalen und internationalen Kongressen veröffentlicht. Mit 25 weiteren renommierten Persönlichkeiten ist er im Buch über die türkische Tourismusindustrie „Die Pioniere und deren Spuren“ verewigt. Zu-dem ist er Mitglied des wissenschaftlichen Ausschusses zahlreicher internationaler Tourismuskongresse und arbeitete an 23 internationalen Tourismusprojekten mit.
TourismInsightsProf. Dr. Irfan Arikan Professor Department Business
WHAT´S TOP WHAT´S UP
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In den Studiengängen der Gesundheitswissenschaften hat neben der theoretischen Ausbildung an der Fachhochschule auch die klinisch-praktische Ausbildung im Kranken-haus einen hohen Stellenwert. Die Hebammen-FH-Ausbildungsverordnung legt fest, dass mindestens ein Drittel der Ausbildung in der Praxis zu erfolgen hat. Für einen nachhaltigen Lernerfolg ist es also von großer Bedeutung, dass Theorie- und Praxislernen aufeinander abgestimmt sind.
Durch die erfolgreiche Zusammenarbeit mit unserem wichtigsten Kooperationspartner, der NÖ Landeskliniken-Holding, haben die Kremser Hebammenstudierenden die Mög-lichkeit, Schwangerenvorsorge, Geburtshilfe und Wo-chenbettbetreuung in all ihren Facetten – vom kleinen Landeskrankenhaus über das Schwerpunktkranken-haus bis zur Universitätsklinik – kennenzulernen. Als Leiterin des Studiengangs „Hebammen“ an der IMC FH Krems sieht Elisabeth Rakos, MSc es als eine wichtige Aufgabe an, die Kooperation mit den Praxisstellen weiter zu intensivieren. „An der FH ist uns neben dem Vermitteln der für den Hebammenberuf erforderlichen fach-lichen Qualifikationen auch der Erwerb eines reflektierten Umgangs mit Fachwissen wich-tig. Erreicht wird dieser“, so Rakos, „über die kritische Auseinandersetzung mit der Forschungsliteratur, eigenes Forschen und Recherchieren und das Erstellen von wis-senschaftlichen Arbeiten.“
Dass die Praxis dadurch zunehmend am „state of the art“, also dem gesicherten Wissen aus dem Fachbereich gemessen wird, ist eine Entwicklung, die es zu be-rücksichtigen gilt.
Weiteres Ziel und Zukunftsvision der Studiengansleiterin: Auch die Pra-xisstellen bzw. ihre Praxisanleiterinnen und -leiter sollen von der Expertise in den Gesundheitsstudiengängen pro-fitieren und die Möglichkeit haben, sich für die Anleitung von Studierenden bestmöglich weiter zu qualifizieren.
PraxisTransferElisabeth Rakos, MSc Studiengangsleiterin Hebammen
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Die Geburt eines Kindes stellt eine große Veränderung im Leben der Eltern dar – zum Balanceakt wird sie, wenn das Baby zu früh zur Welt kommt. In der Schwangerschaft stellen sich werdende Eltern auf gewisse Tätigkeiten und Veränderungen des Alltags ein, die nach der Geburt des Kindes auf sie zukommen. Bei Frühgeborenen sind sie in völlig anderer Weise ge-fordert. Zum Beispiel übernehmen Eltern von Frühgeborenen aufgrund des besseren Therapieerfolgs eine Vielzahl von therapeutischen, gesund-heitserhaltenden und -förderlichen Maßnahmen und werden so uner-warteterweise zu „angelernten“ Gesundheitsprofessionistinnen und -professionisten. Mona Dür, PhD, MSc, Professorin Department Health
Sciences, forscht im Bereich Ergotherapie, die einerseits Betätigung als Ergebnis ihrer Therapie, andererseits Tätigkeiten als Therapie-
mittel verwendet. In ihrem jüngsten Projekt untersucht sie die Betätigungs balance* von Eltern von Frühgeborenen.
Studien konnten zeigen, dass die Betätigungsbalance mit der Gesundheit der Menschen unmittelbar zusam-menhängt und dass eine geringe Betätigungsbalance
die physische, aber auch psychische Gesundheit gefähr-det. Inwiefern die Betätigungsbalance der Eltern von Frühgeborenen mit ihrer eigenen Gesundheit wie auch mit dem Gesundheitszustand ihrer frühgeborenen Kin-der zusammenhängt und wie nun die Ergotherapie die Eltern in dieser Phase unterstützen kann, sind Fragen, zu denen Mona Dür mit ihren Studierenden Antwor-ten finden möchte. Langfristig soll mit den Ergebnissen auch eine geeignete Therapie entwickelt werden.
* Unter Betätigungsbalance versteht man eine subjektiv als befriedigend erlebte Mischung verschiedener Tätigkeiten wie beispielsweise die Körperpflege am Morgen, das Zubereiten von Speisen, produktive Tätigkeiten wie Studieren, bezahlte Arbeit oder Freizeitaktivitäten.
BalanceAktMona Dür, PhD, MSc Professorin Department Health Sciences
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Wie finden sich Hotelgäste auf ihren Wegen ins Zimmer oder ins Restaurant zurecht? Welches Infomaterial sticht Kunden in Geschäften oder Apotheken ins Auge und welche Produkte werden im Supermarkt am besten wahrge-nommen? Mit einer Eye-Tracking-Brille ist eine exakte Blickaufzeichnung und somit die Messung der unbewussten Wahrnehmung möglich. In der Marktforschung ist sie ein wichtiges Tool.
An der IMC FH Krems wird sie sehr gerne von Prof.(FH) Dr. Doris Berger-Grabner in ihren Lehrveranstaltungen im Department für Business bei Bachelor- und Masterar-beiten sowie für Forschungsprojekte eingesetzt. Eine empirische Studie, die beispielsweise von Bachelor-studierenden des Studiengangs „Unternehmens-führung“ in Kooperation mit dem Inter City Hotel Wien Mariahilferstraße durchgeführt wurde, beinhaltete die Überprüfung des Leitsystems im Hotel. Dabei durften die Studierenden selbst als Testpersonen agieren und, mit der Brille ausgestattet, als Gäste durchs Hotel spazieren.
Zusätzlich zur Auswertung der Daten mittels Brille wurde auch noch ein Fragebogen für eine Gesamtanaly-se erstellt. Weitere Projekte fanden mit den Unternehmen Sonnentor und Spar zur Optimierung von Produktplatzierungen statt. Aktuell wird im SMZ-Ost Do-nauspital Wien das Leitsystem für Patientinnen und Patienten überprüft.
DurchBlickProf.(FH) Dr. Doris Berger-Grabner Professorin Department Business
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Günther Matzinger lernte im Zuge seines Studiums „Exportorientiertes Ma-nagement“ an der IMC FH Krems den Kremser Leichtathletik-Trainer Edi Hol-zer kennen. Ein glücklicher Zufall – heute ist er als Doppelgold-Olympionike Österreichs paralympisches Aushängeschild und erfolgreicher Entrepreneur.
SPORTIST DIESCHÖNSTE NEBENSACHEDER WELT
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www.guenthermatzinger.com
Günther Matzingerlernte im Zuge seines
Studiums „Export-orientiertes Management“
an der IMC FH Krems den Kremser Leichtathletik-
trainer Edi Holzer kennen.Ein glücklicher Zufall –
heute ist er als Doppelgold-Olympionike Österreichs
paralympisches Aushänge-schild und erfolgreicher
Entrepreneur.
Seit Dezember 2014 lebt der zweifache Olympiasieger (Paralympics London 2012 über 400 m und 800 m) gemeinsam mit seiner Freundin Nicole wieder in seiner Geburtsstadt Salzburg. Die angehende Medizinerin ist ebenfalls Leichtathletin. Das trifft sich gut, denn sie braucht durchaus viel Verständnis für den Sport, so Günther Matzinger. Intensives Training steht jeden Tag auf dem Programm, und das seit vielen Jahren. Um neun Uhr morgens geht es für zwei bis drei Stunden zur ersten Trainingseinheit in das nahe Olympiazentrum nach Rif. Zu Mittag kocht Matzinger zu Hause, natürlich nährstoffreich und gesund. Am Abend absolviert er oft die zweite Trainingsein-heit. Konsequenz, Beharrlichkeit und Ausdauer sind als Eigenschaften im Spitzensport Vorausset-zungen für den Sieg. Auf die Probe gestellt wurden sie, als sich Matzinger im April letzten Jahres einen Bandscheibenvorfall zuzog. Die gesamte letzte Saison war für ihn somit gelaufen. „Eine Verletzung ist gleichzeitig auch eine Chance. Gewisse Schwächen, die vielleicht vorher da waren, kann man ausmerzen“, erzählt der Athlet. Egal ob Training oder Reha – das Ziel muss seiner Meinung nach immer vor Augen sein. „Man arbeitet darauf hin. Wenn ich als Verletzter genauso hart am Comeback arbeite, dann geht etwas weiter. Das unterscheidet wahrscheinlich auch einen Spitzensportler von einem Laien, der vielleicht nur dreimal pro Woche zur Physiotherapie geht“, so Matzinger.
Zweites Standbein
Im Zuge seiner Rehabilitation wurde Günther Matzinger zum Unternehmer und entwickelte ge-meinsam mit seiner Freundin und einem Physiotherapeuten die sogenannte sportboXX – ein Kar-tenset mit 33 Trainingsübungen, die der Körperstabilisation und allgemeinen Kräftigung dienen und leicht zu Hause durchgeführt werden können. Seit Frühjahr dieses Jahres ist die sportboXX über seine Website, bei Amazon und in Sport- und Buchgeschäften in Salzburg erhältlich. Das Vertriebsnetz soll zukünftig österreichweit aufgebaut werden. Bald schon soll auch ein innovatives Sportgerät nach Matzingers Idee auf den Markt kommen – der erste Prototyp existiert bereits. Die Idee dahinter: Das große Gerät soll für eine Gewichtsentlastung beim Sportler sorgen, er kann dadurch leichter laufen und höhere Trainingsumfänge realisieren, während die Belastung der Seh-nenbänder und Muskeln geringer ist. Unterstützung bei der Finanzierung erhielt er dabei von der FFG, der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft. Parallelen zwischen dem Profisport und dem Unternehmertum zieht Matzinger in der klaren Zielsetzung und strikten Konsequenz, jeden Tag aufs Neue Leistung zu erbringen. „Die Konstanz macht viel mehr aus als – im Falle des Sports – die perfekte Qualität der einzelnen Trainingseinheit. Als Entrepreneur ist auch nicht jede Entscheidung die Richtige, aber natürlich sollten die guten über einen langen Zeitraum überwie-gen. Wenn ich mich für den Profisport bzw. für die Unternehmensgründung entschieden habe, dann werfe ich da all meine Energie hinein. Ich weiß nicht, ob ich extrem erfolgreich sein werde oder Misserfolg ernte“, so Matzinger. Als Spitzensportler ist deshalb ein zweites Standbein wich-tig, denn der ehrgeizige Athlet möchte nicht – wenn es einmal mit dem Sport nicht mehr klappen sollte – vor dem Nichts stehen. Hinter der Unternehmensgründung steckt vielleicht auch ein wenig Selbstverwirklichung, das Bedürfnis, etwas zu erreichen und etwas Sinnvolles weiterzugeben. Sport ist ihm wichtig, ist für ihn aber doch nur die „schönste Nebensache der Welt“.
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WHAT´S COOL WHAT´S UP
Wir sind Georg, Moritz und Merlin, drei Freunde und IMC FH Krems Studierende aus den Studienprogrammen „Unternehmensführung“
und „Tourismus“. Jeder von uns träumte schon lange von der Selbstständigkeit. Mithilfe des Start-up-BootCamps konnten wir unsere eigene Geschäftsidee weiterentwi-ckeln.
Was ist unsere Idee?
Die SayHiBox ist ein außergewöhnliches Willkommensge-schenk für Touristen, die unsere optisch elegant gestaltete SayHiBox kostenlos von ihrem Hotel erhalten.
Was kann die SayHiBox?
Unsere Box beinhaltet die wichtigsten Informationen, die Touristen brauchen, knapp und einfach zusammengestellt. Als Zusatz erhalten die Touristen noch einen Code, von einem mit uns in Kooperation stehenden Netzbetreiber,
mit dem sie täglich und vollkommen kostenlos 150 MB Internet nutzen können.
IDEENREICH STUDIEREN
101 Tage dauerte die Entwicklung der Geschäftsidee „SayHiBox“, 30 Tage, bis ein erstes Konzept erstellt war, 40 Tage, bis wir die erste „SayHiBox“ in Händen hielten.
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WHAT´S COOKING WHAT´S UP
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www.fh-krems.ac.at
BUSINESS HEALTH LIFE SCIENCESBACHELOR / MASTER
Die Infoveranstaltungen 2015/16www.fh-krems.ac.at/infodays
EFMD
IMC Fachhochschule KremsIMC University of Applied Sciences KremsPiaristengasse 1A-3500 Krems, Austria
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