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Wettbewerbs- versus Regulierungspolitik auf liberalisierten MärktenBeurteilung anhand ausgewählter Probleme:
Predatory PricingPreisdiskriminierung Netzzugang
im Rahmen der Vorlesung:
Strukturwandel und Modernisierung - Kommerzialisierung und Umstrukturierung von öffentlichen und privatisierten Dienstleistungsprozessen
19.05.2004
Dr. Monika Plum
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• Politikoptionen
• Charakterisierung postalischer Märkte
• Problemfelder und Lösungsansätze
– Quersubventionierung
– Predatory Pricing
– Preisdiskriminierung
– Diskriminierung beim Netzzugang
• Erfahrungen in Schweden und Neuseeland
Gliederung
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Structure - Conduct - Performance
Marktstruktur
- Zahl der Anbieter
- Zahl der Nachfrager
- Eintrittsbarrieren
- Austrittsbarrieren
- Produktdifferenz.
- Kostenstrukturen
- Transparenz
Verhalten
- Preissetzung
- Marketing
- F&E
- Investitionen
- Eintritt
Leistung/Ergebnis
- Preise, Gewinne
- Output
- allokative Effizienz
- technische Effizienz
- dynamische Effizienz
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• Gültig für alle Märkte• Workable competition als Annahme• Eingriffsmöglichkeiten:
– Verhinderung von Marktmacht– Beobachtung des Wettbewerbsverhaltens
marktbeherrschender Unternehmen– Ex-post Eingriffe
Politikoption I: Wettbewerbsrecht
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• Gilt für spezifische Märkte/Branchen• andauerndes Marktversagen als Annahme• Eingriffsmöglichkeiten:
– Kontrolle des Markteintritts, Preissetzung, Qualität, Netzzugang
– durch Regeln oder Einzelfallentscheidung– Ex-ante Eingriffe
Politikoption II: Regulierung
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• Merkmale ehemaliger Monopolmärkte• Markteintrittsstrategien• Strategien der öff. Postunternehmen
können in Wettbewerbsproblemen resultieren:Entsprechende Politiklösungen?
Charakterisierung postalischer Märkte
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Qualität
Preisniveau
Preisstruktur
Möglicherweise nicht kundenorientiert
meist zu hoch (Kostenineffizienz, Altlasten)
Möglicherweise nicht kostenorientiert
Merkmale ehemaliger Monopolmärkte
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• Zustellung in einem oder mehreren städtischen Bereichen
• Konzentration auf Massensendungen (unabhängig vom Inhalt)
• Zustellung an einem oder zwei Tagen der Woche, Zustellung vor 12.00
• garantierte Zustellzeiten
Eintrittstrategien - selektiver Markteintritt
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Vorteile der Eintrittsstrategien
• Preise reflektieren niedrigere Kosten in städtischen Gebieten
• Downstream access Preise• Preise reflektieren geringere Kosten für
„identische Massensendungen“• höhere Kosten- und Kundenorientierung
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Nachteile der Eintrittsstrategien
• Wird gewöhnlich nicht angeboten:– Zustellung im ländlichen Raum– Postfächer– Adressänderungssystem
Kein geographisch, horizontal und vertikal integriertes Netz
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Qualität
Preis
Netzzugang
Verbesserung der Qualität Inhaltsanforderungen reduzieren
geographische Rabatte Rabatte für Vorleistungen Mengenrabatte Ausschließlichkeitsklauseln
Verweigerung von Netzzugang diskriminierende Zugangsbedingungen diskriminierende Zugangspreise
Strategien der öff. Postunternehmen
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• Quersubventionierung
• Predatory pricing
• Preisdiskriminierung
• Diskriminierender Netzzugang
Wettbewerbsprobleme
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Quersubventionierung
• Inkrementelle Kosten einer Dienstleistung werden nicht durch Erlöse gedeckt
• inkrementelle Kosten = langfristig vermeidbare Kosten bei Einstellung des Dienstes– variable Kosten– fixe Kosten, die durch DL verursacht werden
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Quersubv. - mögliche Rechtfertigung
• UD-Verpflichtung für Wettbewerbsleistung– z.B. Einheitstarif
• Altlasten des öff. Unternehmens• Penetration Pricing
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• Temporäre Preissenkung mit dem Ziel Wettbewerber zu verdrängen bzw. am Markteintritt zu hindern– Preissenkung nicht durch Kostensenkung oder
Effizienzgewinne gerechtfertigt (vorübergehende Verluste)
• Indikatoren:– Dominante Stellung im relevanten Markt
– Finanzkraft
– Marktsituation
Predatory Pricing - Definition
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• Predatory pricing ist eine wahrscheinliche Bedrohung in postalischen Märkten
• Kosten der Nichterkennung von Predatory Pricing können sehr hoch sein
Sektorspezifische Regulierung– Klare Regeln für Preissetzung der dominanten
Anbieter (Preisregulierung)– Ex-ante Eingriffe
Predatory Pricing - Lösungsansatz
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• Kostenorientierte Preisuntergrenze:“Preise sollten mindestens die durchschnittlichen inkrementellen Kosten eines Dienstes decken"
• Rechtfertigung für Ausnahmen:– Universaldienstverpflichtung– Altlasten für ehemalige Monopolisten– Penetration Pricing – Käufermarkt
Pred.-Pricing - Maßstab für Preisregulierung
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• Preisdifferenzen sind diskriminierend, wenn sie nicht den Differenzen in den durchschnittl. Inkrementellen Kosten entsprechen
(p1 – p2) = (AIC1 – AIC2)
• Mögliche Rechtfertigung für diskriminierende Preisstrukturen
• Wettbewerbswidrige Auswirkungen sind bei dominanten Anbietern eher wahrscheinlich
Preisdiskriminierung - Definition
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• Preisdiskriminierung kann wettbewerbsbehindernde Auswirkungen haben
Sektorspezifische Regulierung– Klare Regeln für Preissetzung der dominanten
Anbieter (Preisregulierung)– Ex-ante Eingriffe
Preisdiskriminierung - Lösungsansatz
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• Notwendig für Bereitstellung eines Dienstes• Duplizierung wirtschaftlich nicht möglich• Verweigerung des Netzzugangs behindert
substantiell den Wettbewerb• keine wirtschaftliche Begründung für
Verweigerung des Netzzugangs
Netzzugang - essential facilities
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• Zustellnetz im ländlichen Raum?
• Postfächer?
• Adressänderungsystem?
Essential facilities im Postbereich
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• Essential facilities im postalischen Netz• Zugang zu essential facilities ist notwendig für
WettbewerbSektorspezifische Regulierung
– Klare Regelungen zur Identifizierung von essential facilities
– Klare Regelungen für diskriminierungsfreien Netzzugang
– Ex-ante Eingriffe
Netzzugang - Lösungsansatz
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Schweden: Regulierungsrahmen
• Vollständige Liberalisierung 1993• Postmarkt unterliegt Wettbewerbsrecht• Regulierungsbehörde für Marktbeobachtung
und Lizensierung (seit 1997)• zunächst keine Netzzugangsregulierung,
(erst seit Postgesetzänderung 1999)
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Schweden: Marktentwicklung
• Sweden Post dominantes Unternehmen• private Anbieter haben ~ 6% Marktanteil• einige lokale Anbieter (~ 40), ~ 0,4% MA• CityMail
– vorsortierte adressierte Massensendungen – Zustellung in Ballungsräumen 2x pro Woche– ~ 5% MA, (10% bei Massensendungen)
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Schweden: Wettbewerbsprobleme
• Reaktionen von Sweden Post– Jahresumsatzrabatte– Ausschließlichkeitsklauseln– Behinderung des Zugang zu Postfächern,
Adressänderungssystem– geographische Preisdifferenzierung, selektive
Preissenkung
• langwierige Wettbewerbsverfahren• erst nachträglich Netzzugang
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Neuseeland - Regulierungsrahmen
• Vollständige Liberalisierung 1998• „light handed regulation“
– Beseitigung von Markteintrittsbarrieren– Verbot von Wettbewerbsbehinderung– Androhung sektorspezifischer Regulierung– sektorspezifische Verpflichtungen
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Neuseeland: Marktentwicklung
• New Zealand Post dominantes Unternehmen
• ~ 25 aktive Wettbewerber mit 1,13% Marktanteil
• geringer Marktanteil z.T. bedingt durch Regulierungsdefizite– Marktkräfte können sich nicht entfalten
– Wettbewerbsaufsicht nicht effizient
– Zeitverzögerung bei Wettbewerbsverfahren
– unterschiedliche Verhandlungsmacht zwischen NZP und neuen Wettbewerbern
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Fazit
• Insbesondere Schweden und NZL haben gezeigt:
• Liberalisierung hat höhere Effizienz, bessere Qualität gebracht, allerdings keine wesentlichen Marktanteile
• Problem– Nachhaltigkeit der erzielten Effekte?– Langfristiger Bedarf für sektorspezifische
Regulierung