Werter Herr Primarius! Ich schreibe ihnen diese Zeilen auf Wunsch meiner langjährigen Patientin G.K, die am 2.4.2013 an ihrer Abteilung operiert werden soll (operative Hysteroskopie bei Endometriumpolyp) Fr. K. Ist eine 47jährige Frau,die voll im Leben steht. Aber sie leidet an einer ausgeprägten Angststörung, die ihren Ursprung in einer schweren postpartalen Blutung nach Gemini mit forceps, Wendung und Zervixriss hat. Weiters in ihrer Anamnese zu finden 1 Jahr Gips bei angeborener Hüftdysplasie als Kind,eine symptomatische Gehirnzyste, juvenile Osteoporose und voriges Jahr die HSK,die nun wiederholt werden muss. Letzeres setzt ihr psychisch ausserordentlich zu. Sie hat bei mir im Doppler natürlich das respektable Blutgefäß im Stiel des polypen gesehen und es beunruhigt sie, im letzten BHB-befund kein Wort darüber finden zu können. Blutungsangst! Sie fürchtet,dass hier wieder was unterschätzt wird, wie öfters in ihrem Leben. Wie ich es ihr versprochen habe, teile ich ihnen diese m.E verständlichen Sorgen der Patientin mit. Meine Bitte an Sie bzw. Ihr Ärzteteam ist, Fr. K in ihren Ängsten ernst zu nehmen und einen erfahrenen Operateur zu betrauen. Sie weiss vernunftmäßig, dass es keine Garantie für das Gelingen der HSK gibt und wir haben auf ihren Wunsch hin auch das schlimmstmögliche Szenario einer Hysterektomie besprochen. Im Vertrauen auf weiterhin gute Zusammenarbeit und mit freundlichen Grüßen
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Transcript
Werter Herr Primarius!
Ich schreibe ihnen diese Zeilen auf Wunsch meiner langjährigen Patientin G.K,
die am 2.4.2013 an ihrer Abteilung operiert werden soll (operative Hysteroskopie
bei Endometriumpolyp) Fr. K. Ist eine 47jährige Frau,die voll im Leben steht. Aber sie
leidet an einer ausgeprägten Angststörung, die ihren Ursprung in einer schweren
postpartalen Blutung nach Gemini mit forceps, Wendung und Zervixriss hat.
Weiters in ihrer Anamnese zu finden 1 Jahr Gips bei angeborener Hüftdysplasie als
Kind,eine symptomatische Gehirnzyste, juvenile Osteoporose und voriges Jahr die
HSK,die nun wiederholt werden muss.
Letzeres setzt ihr psychisch ausserordentlich zu. Sie hat bei mir im Doppler natürlich
das respektable Blutgefäß im Stiel des polypen gesehen und es beunruhigt sie,
im letzten BHB-befund kein Wort darüber finden zu können. Blutungsangst! Sie
fürchtet,dass hier wieder was unterschätzt wird, wie öfters in ihrem Leben.
Wie ich es ihr versprochen habe, teile ich ihnen diese m.E verständlichen Sorgen
der Patientin mit. Meine Bitte an Sie bzw. Ihr Ärzteteam ist, Fr. K in ihren Ängsten ernst
zu nehmen und einen erfahrenen Operateur zu betrauen. Sie weiss vernunftmäßig,
dass es keine Garantie für das Gelingen der HSK gibt und wir haben auf ihren
Wunsch hin auch das schlimmstmögliche Szenario einer Hysterektomie besprochen.
Im Vertrauen auf weiterhin gute Zusammenarbeit und mit freundlichen Grüßen
11/3/2013 „Tatort Ambulanz“ Fachärztin
Zuweisung von FA wegen bekanntem corpuspolyp,zuletzt erfolgte eine HSK
und cür jänner 2012 ohne Blutungen derzeit; 2Kinder
Palp: Uterus in AVFL, gut beweglich,Adnexgegend palp. Unauffällig, kein Portio-,
Schiebeschmerz, die BD eindrückbar, keine Resistenzen, keine Defence
TVS: der Uterus in AVFL,normal groß,das Endometrium an der dicksten
Stelle mit 16 mm, die Adnexgegend bds unauffällig,keine freie Flüssigkeit
Diagnose : Erneuter verdacht auf Corpuspolyp.
Therapie: Der Patientin wird erneut die op. HSK und Kür empfohlen, ein Termin kann
vereinbart werden. Die Pat. möchte am Aufnahmetag nüchtern erscheinen......PDU usw
Berühmt geworden ist die Antwort von
George Mallory auf die Frage, warum er den
Everest besteigen wolle: “Because it is
there.” (deutsch: „Weil er da ist.“)
Wie alles begann 25/6/2010
Tatort Ambulanz Facharzt
Patientin kommt zur Zweitmeinung bezüglich eines Corpuspolypen vom
niedergelassen FA. Die Pat. ist absolut beschwerdefrei, weder Hypermenorrhoe
noch Dysmenorrhoe
Palp vulv,vag ob, die Po zyl, CK geschlossen, der Uterus normal groß, derb in AVFL,
die Adnexe bds. frei
TVS: unauffälliger Corpuspolyp von 5x12mm
Bei Verdacht auf asymptomatischen Corpuspolyp wird der Pat geraten derzeit von
einer Op. Abstand zu nehmen
Tatort Ambulanz derselbe FA 14/12/2011
Alle 14 Tage Blutung unter Ceracette
Ausserdem gibt die Pat ein Ziehen in der Gebärmutter an und bittet um op.
Sanierung des Endometriumpolypen bei starker Dysmenorrhoe
Palp/ sono siehe Vorbefund
Dg.: symptomatischer Corpuspolyp
Th: op. HSK , Cür
12/1/12
Op. HSK....Polypresektion , cür
Histo: anteile eines Endometriumpolypen, keine Mal
Tatort Ambulanz, Facharzt II 22/2/12
Zust. n. HSK/cür propter Corpuspolyp vor 1 Mo, susp. Polyprest
LR. 6/2
Asympt. Pat
Hydrosono : 12mm im durchm. haltende polypöse läsiom
Angebot einer neuerl Polypresektion
Irgendwie kommt es zur Fallbespr. mit abteilungsleiter
Besprechung Pat-Abteilungsleiter 9/3/12
„nochmalige Aufklärung ob der durchgeführten Operation sowie auch des
histologischen Nachweis eines benignen Corpuspolypen
In Gesamtschau derz. aufgrund des wiederum diagnostizierten Corpuspolypen
bei asymptomatik kein weiterer Eingriff von nöten“
11/3/2013 „Tatort Ambulanz“ Fachärztin
Zuweisung von FA wegen bekanntem corpuspolyp,zuletzt erfolgte eine HSK
und cür jänner 2012 ohne Blutungen derzeit; 2Kinder
Palp: Uterus in AVFL, gut beweglich,Adnexgegend palp. Unauffällig, kein Portio-,
Schiebeschmerz, die BD eindrückbar, keine Resistenzen, keine Defence
TVS: der Uterus in AVFL,normal groß,das Endometrium an der dicksten
Stelle mit 16 mm, die Adnexgegend bds unauffällig,keine freie Flüssigkeit
Diagnose : Erneuter verdacht auf Corpuspolyp.
Therapie: Der Patientin wird erneut die op. HSK und Kür empfohlen, ein Termin kann
vereinbart werden. Die Pat. möchte am Aufnahmetag nüchtern erscheinen......PDU usw
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1/4/13 – Ostermontag
Gespräch Fr.K - Abteilungsleiter
Anamnestisch unter Ceracette (gynäkologisch) völlig asymptomatische „Pat“
Ca. ½ stündiges Aufklärungsgespräch betr. Sinn und wertigkeit von wirklichen
und vermeintlichen Vorsorgeuntersuchungen,sonographischen Untersuchungen
Unwahrscheinlichkeit eines bösartigen Befundes,unterschiedliche Meinungen auch
innerhalb einer abteilung, Letztverantwortung, Kindheitstraumen (im Kindesalter 1 ½
jähriger KH-aufenthalt und nach wie vor in Traumatherapie befindlich, additve
Trittico – einnahme und und und ...
Schlussendlich vertaut Fr. K. den Informationen und kann davon überzeugt werden,
daß bei Asymptomatik eine gyn Ko in einem Jahr den nächsten sinnvollen Kontakt
mit einem Ärzt/in dieser Berufsgruppe darstellt.
Indikationen
Indicere – anzeigen, ansagen
Operation
Warum ?
Primum nihil nocere
Was ?
Wie ?
Informierter Konsens
- Art und Ausdehnung der Erkrankung
- Ausdehnung der aktuell vorgeschlagenen Operation,
potentielle Modifikationen abhängig von intraop. Situation
- vorweggenommene Vorteile der Operation mit einer
vorsichtigen Einschätzung eines erfolgreichen Ergebnis
- Risken und potentielle Komplikationen
- Alternative Methoden sowie Risken und Komplikationen