FREITAG, 18. JULI 2014 NR.165 | NORDWEST-ZEITUNG | SEITE 21 WIRTSCHAFT Berufsausbildung in Teilzeit WETTBEWERB Bäckerei Hoppman bewirbt sich um „PIA“ – Chance auch mit Kind Seit drei Jahren bietet Hoppmann das Modell an. Ausbildung und Fa- milie passen zusammen. UPLENGEN/BAD ZWISCHENAHN/ RZK–Erst ganz wenige Unter- nehmen bieten eine Ausbil- dung in Teilzeit an. Die Bäcke- rei Hoppmann aus Uplengen (Ostfriesland), die auch im Ol- denburger Land ausbildet, ge- hört dazu – und bewirbt sich mit ihrem Ansatz für den Preis für Innovative Ausbildung (PIA) der Ð. Mit PIA sollen Unternehmen und Koopera- tionen gewürdigt werden, die in der Ausbildung mehr tun als üblich. Sieben Frauen sind bei Hoppmann in Teilzeit-Ausbil- dung. „Im Prinzip sind wir aus Zufall auf die Möglichkeit ge- stoßen“, berichtet Gesa Lü- ken-Hoppmann, die die Aus- bildung leitet. „Da wir es aber vor allem im Verkauf immer öfter mit jungen Müttern zu tun haben, die vor der He- rausforderung stehen, Familie und Ausbildung unter einen Hut zu bekommen, haben wir dieses Ausbildungsmodell für sehr gut befunden.“ Seit drei Jahren wird es angeboten. Die Teilzeitausbildung er- möglicht eine Ausbildung über 3 Jahre – aber mit einer geringeren Wochenstunden- zahl. So bekämen auch Men- schen, die bereits eine Familie ernährten und Kinder großzö- gen, eine Chance: Es werde für die Mütter einfacher, die Kinderbetreuung sicherzu- stellen, so Lüken-Hoppmann. Man gehe auch insofern besonders auf die jungen Mütter ein, „indem wir tole- rant gegenüber Fehlzeiten oder Verspätungen wegen der Kinder reagieren. Die Teams vor Ort tragen dies mit und werden vor Beginn in die Pla- nung einbezogen. Sie ent- scheiden, ob die Ausbildung bei ihnen starten kann.“ Die Teilzeit-Azubis werden auch in die monatlichen Ex- tra-Schulungen einbezogen, und das ist besonders wichtig: Denn sie haben ja weniger re- guläre Stunden zur Verfügung für den gleichen Lerninhalt wie für Vollzeitkräfte. Wenn es einmal gar nicht anders geht, können die Mütter ihren Nachwuchs zu den Extra- Schulungen mitbringen. „Mit kleinen Basteleien werden sie dann schon beschäftigt, so dass die Mutter gut lernen kann“, so Lüken-Hoppmann. Mancher holt mit dem Teil- zeit-Modell auch etwas nach, was früher so nicht ging – bei Hoppmann auch mit „über 30“, wie aktuell zum Beispiel Katja Kruse in der Zwischen- ahner Filiale. Übrigens: Die Teilzeit-Azubis geben ihre Er- fahrungen in Veranstaltungen mit anderen Firmen weiter. Katja Kruse (30) ist im ersten Ausbildungsjahr in der Bäcke- rei (im Bild im Combi-Vorkassenbereich in Bad Zwischen- ahn). Sie ist Mutter von drei Kindern. BILD: GESA LÜKEN-HOPPMANN Preis für Innovative Ausbildung ür ür ative e ative e ildung ildung g NWZ-AKTION Infos und Beispiele zu PIA unter www.nwzonline.de/pia Bewerbungen (eine Seite) an [email protected] Airbus holt fast 500 Aufträge FARNBOROUGH/DPA – Die Luft- fahrtmesse im Farnborough hat dem Flugzeugbauer Air- bus Aufträge und Vorverträge für 496 Flugzeuge einge- bracht. Von der Neuauflage des Langstreckenjets A 330, der A 330neo, wurde Airbus 121 Exemplare los. „Das ist die beste Farnborough Airshow in der Geschichte von Airbus“, sagte Unternehmenschef Fa- brice Brégier am Donnerstag auf der Messe südwestlich von London. Laut Preisliste kom- men die knapp 500 Maschi- nen auf einen Gesamtwert von 75 Milliarden US-Dollar (55 Mrd Euro). Darunter ist al- lerdings auch ein Großauf- trag, den der Flugzeugbauer bereits 2013 angebahnt hatte. Üblich sind Nachlässe. Starbucks startet in Kolumbien BOGOTA/DPA–Die Kaffeehaus- Kette Starbucks hat jetzt ihre erste Filiale im großen Kaffee- produktionsland Kolumbien eröffnet – und damit für Wir- bel in der einheimischen Kaf- fee-Szene gesorgt. Der US- Konzern plant 50 weitere Fi- lialen in dem südamerikani- schen Land, in dem bislang die Kette Juan Valdez domi- niert. Starbucks wird dort mit dem Unternehmen Nutresa und der mexikanischen Gru- po Alesa zusammenarbeiten. „Wir sind hier, um eine andere Interpretation des kolumbia- nischen Kaffees anzubieten“, sagte Firmenchef Howard Schultz bei der Eröffnung. Mehr Geld bei der Postbank BONN/DPA–Die rund 3800 Be- schäftigten des Postbankkon- zerns sollen rückwirkend zum 1. Juli 2,4 Prozent mehr Geld erhalten. Ein Jahr später sol- len die Gehälter um weitere 2,1 Prozent angehoben wer- den. Darauf haben sich Arbeitgeber und Gewerk- schaft in Hannover geeinigt, wie die Bank mitteilte. Eine Regelung, der zufolge für den Zeitraum nach dem Eintreffen am Arbeitsplatz bis zur Auf- nahme der Arbeit täglich pau- schal zehn Minuten abgezo- gen wurden, wird abgeschafft. Dong gibt Anteile an Gode Wind 2 ab KOPENHAGEN/DPA – Das däni- sche Energieunternehmen Dong Energy hat die Hälfte seines geplanten Offshore- Windparks „Gode Wind 2“ an vier dänische Pensionsfonds verkauft. Das teilte der Kon- zern am Donnerstag auf sei- ner Homepage mit. Die Fonds übernehmen die Anteile an dem Windpark nördlich von Juist für 600 Millionen Euro. Der Windpark hat eine Nenn- leistung von 252 Megawatt. „Gode Wind 1 & 2“ sollen in der zweiten Jahreshälfte 2016 voll in Betrieb gehen. Die Transaktion muss noch von Wettbewerbsbehörden ge- nehmigt werden. „Barbie“ wird zum Ladenhüter EL SEGUNDO/DPA–Schwere Zei- ten für „Barbie“ und „Ken“: Schwächelnde Verkaufszah- len sorgen beim US-Spiel- zeughersteller Mattel für Ka- terstimmung. Vor allem Mäd- chen- und Baby-Spielzeug entpuppte sich im zweiten Quartal als Ladenhüter. Allein die Verkäufe des Klassikers „Barbie“ schrumpften um 15 Prozent gegenüber dem Vor- jahreszeitraum. Konzernweit sorgte dies für ein Umsatzmi- nus um 9 Prozent auf knapp 1,1 Milliarden Dollar. Nun setzt man auf das Weih- nachtsgeschäft. Philip Morris verdient weniger NEW YORK/DPA–Rauchverbote und Warnhinweise auf Ziga- rettenschachteln machen dem „Marlboro“-Hersteller Philip Morris International zu schaffen. Im zweiten Quartal Der Umsatz fiel im zweiten Quartal netto um etwa zwei Prozent auf 7,8 Milliarden Dollar im Vergleich zum Vor- jahreszeitraum, wie der Kon- zern mitteilte. Der Gewinn gab um 13 Prozent auf 1,9 Mil- liarden Dollar nach. Thyssen spart ESSEN– Der Essener Stahl- und Industriegüterkonzern Thyssen-Krupp will bei dem in die roten Zahlen ge- rutschten Edelstahlwerk AST im italienischen Terni mehr als jeden fünften Arbeitsplatz streichen. Ge- plant seien Einsparungen von rund 100 Millionen Euro sowie der Wegfall von 550 der insgesamt noch 2600 Stellen. c KURZ NOTIERT Microsoft will 18000 Stellen streichen SOFTWARE Konzern setzt auf mobile Dienste und die „Cloud“ – Nokia belastet REDMOND/DPA – Die Neuauf- stellung von Microsoft kostet bis zu 18 000 Mitarbeiter ihren Job. Es handelt sich um den größten personellen Ein- schnitt in der Geschichte des Software-Konzerns. Den Großteil der Last tragen die Beschäftigten des zugekauf- ten finnischen Handyherstel- lers Nokia – hier muss etwa je- der zweite Mitarbeiter gehen, vom Fabrikarbeiter über Ent- wickler bis zum Manager. Zu- letzt beschäftigte Microsoft insgesamt etwa 127 000 Men- schen. Weniger Ebenen „Die Entscheidungen zum Umbruch sind schwierig, aber nötig“, schrieb Konzernchef Satya Nadella am Donnerstag in einer E-Mail an die Mit- arbeiter. Eine Reduzierung von Managementebenen soll schnellere Entscheidungen ermöglichen. Verantwortun- gen sollen klarer verteilt wer- den. Vor allem aber sollen Doppelungen aus der Über- nahme von Nokia wegfallen. Die deutschen Kollegen kommen dabei glimpflich da- von: Hierzulande werde „eine zweistellige Zahl von Mit- arbeitern von den Stellenkür- zungen betroffen sein“, sagte ein Microsoft-Sprecher. Der seit Jahresbeginn am- tierende Nadella will Micro- soft unabhängiger von einem geschrumpften PC-Markt und dem PC-Betriebssystem Win- dows machen. Dazu hat er die Devise „mobile-first, cloud- first“ ausgegeben. Daten und Anwendungen sollen über das Netz von jedem Gerät aus er- reichbar sein – auch von sol- chen, die von Konkurrenten wie Apple stammen. Wichtig ist Nadella vielmehr, dass die Dienste im Hintergrund auf Microsoft-Servern laufen. An diese neue Marschrich- tung muss sich nun Nokia an- passen. Microsoft hatte den Handyhersteller noch unter Nadellas Vorgänger Steve Ball- mer übernommen. Rund 25 000 Leute waren neu ins Unternehmen gekommen – 12 500 Stellen fallen nun im Zuge der Eingliederung weg. Die meisten Jobs sollen noch bis zum Jahresende wegfallen und der Rest bis Mitte nächs- ten Jahres. Der für Geräte zuständige Microsoft-Manager und ehe- malige Nokia-Chef Stephen Elop erklärte, Entwicklungs- teams würden zusammenge- legt und die Produktion neu geordnet. Der Fokus solle künftig noch mehr auf günsti- gen Smartphones der Lumia- Reihe liegen. Es gehe darum, „die Stückzahlen bei Lumia hochzutreiben“, schrieb Elop den Mitarbeitern in einer E- Mail. Microsoft hat zwar Erfol- ge mit seinem Betriebssystem Windows Phone gefeiert, das Lumia-Smartphones antreibt. Dennoch ist der Abstand zu den marktbeherrschenden Android-Geräten und Apples iPhone weiterhin gewaltig. Hilfe bei Jobsuche Konzernchef Nadella ver- sprach den Mitarbeitern, die gehen müssen, Abfindungen und Hilfe bei der Suche nach neuen Jobs. Die Gesamtkos- ten für den Stellenabbau be- zifferte Microsoft auf 1,1 bis 1,6 Milliarden Dollar vor Steu- ern, verteilt über die nächsten vier Quartale. Microsoft gibt nächsten Dienstag die Geschäftszahlen für das abgelaufene Quartal bekannt. Schatten auf dem Software-Riesen: Viele Mitarbeiter verlie- ren ihren Arbeitsplatz. BILD: DPA Stromrechnungen sollen transparenter werden VERBRAUCHER Genauere Auflistung der Kosten geplant – Vorhaben des Wirtschaftsministeriums BERLIN/DPA – Millionen Ver- braucher sollen künftig eine genauere Auflistung der Kos- ten in ihren Strom- und Gas- rechnungen erhalten. Das geht aus einem Referenten- entwurf aus dem Bundeswirt- schaftsministerium hervor, der der Nachrichtenagentur dpa vorliegt. Konkret bedeutet das: In bestimmten Fällen – bei der sogenannten Grundversor- gung – sollen Energielieferan- ten in Zukunft Steuern, ge- setzliche Aufschläge und Netzentgelte detailliert aus- weisen. Verbraucher sollen dadurch besser erkennen, wer für mögliche Preissteigerun- gen bei Strom und Gas verant- wortlich ist. Die Grundversorgung ist ein Tarif, in den jeder Strom- oder Gaskunde automatisch eingestuft wird, wenn er sich nicht aktiv für einen anderen Tarif oder Anbieter entschei- det. Das soll sicherstellen, dass jeder Haushalt mit Ener- gie versorgt wird, auch wenn ein Mieter nicht gezielt einen Vertrag abschließt. Diese Tari- fe sind meist teurer als ande- re, dennoch werden sie von Millionen Bürgern genutzt. In jeder Kommune gibt es einen Energielieferanten, der diese Grundversorgung be- reitstellt. Bislang sind diese Energieversorger nicht ver- pflichtet, Kosten kenntlich zu machen, die bei der Berech- nung der Grundversorgung durch gesetzliche Vorgaben oder den Netzzugang entste- hen. Ohne nähere Nachfor- schungen könne der Kunde daher nicht nachvollziehen, wie sich die Kalkulationen ge- nau zusammensetzen, heißt es in dem Entwurf aus dem Wirtschaftsressort. Das soll sich nun ändern. Von der Änderung sind an- geblich bis zu 19 Millionen Haushalte betroffen – also jene, die eine Grundversor- gung beziehen. Für alle ande- ren Verträge greift die Neue- rung nicht. In das Vorhaben ist auch das Bundesverbraucher- schutzministerium involviert. Ressortchef Heiko Maas (SPD) sagte, es werde nun mehr Transparenz geben. „Die Kun- den können so besser erken- nen, ob Preiserhöhungen tat- sächlich gerechtfertigt sind.“ Warten auf Prozess um Beluga BREMEN/DPA/RZK – Vor mehr als drei Jahren gingen bei der weltgrößten Schwergutreede- rei Beluga in Bremen die Lich- ter aus. Firmengründer Niels Stolberg, dem die Staatsan- waltschaft Kreditbetrug, Un- treue und Bilanzfälschung in dreistelliger Millionenhöhe vorwirft, wartet noch immer auf seinen Prozess. Einen Termin vom Bremer Landgericht gibt es bislang nicht. Die zuständige Wirt- schaftsstrafkammer arbeite sich in das umfangreiche Ak- tenmaterial ein, sagte der stellvertretende Gerichtsspre- cher Helmut Kellermann. Dem Landgericht liegen zwei Anklagen im „Beluga-Verfah- ren“ vor. Zudem wird in Bre- men und Oldenburg wegen weiterer Themen ermittelt, darunter, ob mit einem Belu- ga-Frachter einst unerlaubt Waffen transportiert wurden. Stolberg hatte eine der größten Spezialfrachtflotten weltweit aufgebaut. 2010 hol- te er den Investor Oaktree an Bord. Bald darauf wurden Vor- würfe laut. Diverse Firmen der Gruppe gingen unter. SEITE 26| NORDWEST-ZEITUNG | NR.265 DONNERSTAG, 13. NOVEMBER 2014 WIRTSCHAFT DRV Oldenburg Bremen: Auslandspraktika Bremer Landesbank: Azu- bi-Praktikumskonzept HoppmannTeilzeit-Azubis Arto Team: Frisurenschau BTC AGAzubi erarbeiten Info-Broschüre Remmers Baustofftech- nikmit Partnern: Verbund Pflegeheim Haus Christa: Chancen mit Behinderung Reengine Racing: Renn- wagenbau Bäko Weser-Ems-Mitte: Zusatzangebote: AmconSpielerisch das Programmieren lernen Klinikum Oldenburg: Azu- bis produzieren Filme LUFA Nord-West: Lernpa- ten für neue Azubis AOKaus Oldenburg: Hilfe bei Berufsfindung Pommerel Live-Marketing Event in Kirche Bischöflich Münster- sches Offizialat : Kirche bildet IT-Fachkräfte aus Brillux Oldenburg: Azubis informieren in Schulen Upstalsboomaus Varel: Eigenes Auto für Azubis GVO Versicherung: Azubi entwickelt Software: EWE Tel: Zusatz-Kompe- tenzen Miavit: Hauszeitung Kinnasand: Ins Ausland ExxonMobil: Modulsys- tem für Praktikanten Krankenpflegeschule des „EV“aus Oldenburg: Aus- tausch mit Groningen Trend Hair: Systematisie- rung der Ausbildung für al- le 31 Salons BBS I Delmenhorst: Zu- satzqualifikationen Viel Verständnis für Nachwuchs 1. PREIS Hoppmann als Teilzeit-Pionier OLDENBURG/UPLENGEN/RZK – Bisher war jungen Frauen „mit Kind“ oft eine Berufsaus- bildung versperrt – weil Unternehmen meist nicht da- rauf eingestellt sind. Jetzt er- möglichen erste Betriebe eine Ausbildung in Teilzeit. Die Bä- ckerei Hoppmann aus Uplen- gen mit Filialen im Oldenbur- ger Land sei einer der Pioniere auf diesem Sektor, lobte Ul- rich Gathmann, Geschäfts- führer der Mediengruppe um die Nordwest-Zeirung, in sei- ner Laudatio. Das strahle aus. Hoppmann bekommt da- für den 1. Preis bei PIA 2014. Das Unternehmen gibt auch Menschen im schon et- was fortgeschrittenen Alter die Chance auf eine Ausbil- dung. Zudem stellt man sich speziell auf die Situation von Alleinerziehenden ein. Ver- spätungen, die durch den Nachwuchs entstehen, wer- den eher mal akzeptiert. Zu- dem gibt es Extra-Schulungen für den Berufsschulstoff. PNWZplayzeigt ein Videoporträt: www.NWZonline.de/pia-hoppmann Freude über 1. Preis (von links): Laudator Ulrich Gathmann mit Daniel Hoppmann, Katja Kruse und Gesa Lüken-Hopp- mann. BILD: TORSTEN VON REEKEN Erfolg mit „Plus“ in der Ausbildung 2. PREIS Remmers kooperiert erfolgreich OLDENBURG/DÖTLINGEN/RZK – Gemeinsam man in der Aus- bildung mehr erreichen. Das zeigt das Modell „Ausbil- dung.Plus“, für das die Firma Remmers aus Löningen den 2. Preis erhält, wie Dr. Thomas Hildebrandt, Geschäftsführer bei der Oldenburgischen IHK, in seiner Laudatio erläuterte. „Ausbildung.Plus“ ist eine Kooperation der Berufsschule, der IHK sowie der Unterneh- men Remmers, Graepel, Schne-frost, Wernsing, Miavit und der Ems-Jade Mischwer- ke. Weitere kamen seit der Be- werbung hinzu. Das Konzept umfasst eine verkürzte Ausbildung zur In- dustriekauffrau/zum Indust- riekaufmann und die an- schließende Weiterbildung zum Wirtschaftsfachwirt. Hin- zu kommen etwa die Ausbil- dereignungsprüfung, Kurse mit Spezialthemen, ein drei- wöchiger Auslandsaufenthalt sowie gemeinsame Praxis- Module. PNWZplayzeigt ein Videoporträt: www.NWZonline.de/pia-remmers 2. Platz bei PIA: Den Preis nahmen (von links) Andreas Paul und Dr. Christina Blanck von Remmers Baustofftechnik vom Laudator Thomas Hildebrandt (IHK) entgegen. BILD: T. VON REEKEN Schülern optimale Orientierung bieten 3. PREIS ExxonMobil bietet Module an OLDENBURG/GROßENKNE- TEN/RZK – Berufsorientierung ist zum ganz großen Thema geworden: Nur mit geeigneten Maßnahmen wie Praktika können Jugendliche Vorstel- lungen davon entwickeln, welche Berufe für sie infrage kommen. Einen besonders systema- tischen Weg geht dabei Ex- xonMobil aus Großenkneten im Landkreis Oldenburg: Dort haben die Auszubildenden ein Modulsystem für Prakti- kanten entwickelt, lobte Do- rothee Jürgensen, Geschäfts- führerin beim Deutschen Ge- werkschaftsbund (DGB) für das Oldenburger Land und Ostfriesland. Das Unterneh- men bekam für seinen Ansatz den 3. Preis. Das besondere an dieser Bewerbung war neben dem systematischen Ansatz die aktive Einbeziehung der eigenen Auszubildenden. Sie arbeiteten die einzelnen Prak- tikumsmodule mit aus. PNWZplayzeigt ein Videoporträt: www.NWZonline.de/ pia-exxonmobil Freude auch bei Bernd Ebbing von ExxonMobil in Großenkne- ten: Ihm überreichte Dorothee Jürgensen (DGB) die Glas- Skulptur für den 3. Preis. BILD: TORSTEN VON REEKEN Mit neuen Ideen bei Ausbildung vorn AUSZEICHNUNG NWZ-Preis „PIA“ 2014 an Bäckerei Hoppmann – Auch ExxonMobil und Remmers geehrt 25 Unternehmen hatten sich beworben. Sie ka- men aus den verschie- densten Bereichen. VON MAXIMILIAN MÜLLER OLDENBURG – Unternehmen der Region müssen sich dauerhaft auf einen harten Wettbewerb um junge Leute einstellen. Das wurde am Mittwochabend bei der Sie- gerehrung beim Wettbewerb „Preis für Innovative Ausbil- dung“ (PIA) deutlich – und auch, dass Unternehmen, die an ihrem Image arbeiten, Vor- teile haben. Der 1. Preis des diesjähri- gen Wettbewerbs wurde an die Bäckerei Hoppmann aus Uplengen (Ostfriesland) mit zahlreichen Filialen im Olden- burger Land vergeben. Sie bietet speziell jungen Müttern eine Ausbildung in Teilzeit an und stellt den Betrieb darauf ein. Den 2. Preis sprach die Ju- ry dem Baustoffunternehmen Remmers aus Löningen (Kreis Cloppenburg) für den firmen- übergreifenden Ansatz „Aus- bildung.Plus“ zu, der 3. Preis ging an ExxonMobil in Gro- ßenkneten (Kreis Oldenburg) für ein Modulsystem zur Be- rufsorientierung. 25 Unter- nehmen hatten sich für den Wettbewerb angemeldet. PIA habe sich zu einem Fo- rum für neue Ideen in der Ausbildung entwickelt. Das sei genau die Ausgangsidee bei der erstmaligen Ausrich- tung des Wettbewerbs vor fünf Jahren gewesen, freute sich Ð-Chefredakteur Rolf Seelheim vor rund 80 Perso- nalchefs, Ausbildungsleitern und weiteren Mitarbeitern aus regionalen Unternehmen. „Die Bewerberzahlen für Ausbildungen werden weiter sinken“, prophezeite der Vor- sitzende der Agentur für Ar- beit Oldenburg-Wilhelmsha- ven, Dr. Thorsten Müller bei einer Diskussionsrunde, die der Ð-Wirtschaftsredak- tionsleiter Rüdiger zu Klam- pen moderierte. Dennoch ge- be es noch viele Potenziale für die Nachwuchssuche, die es noch zu entdecken und zu entwickeln gelte, sagte Müller. Heiko Henke, Hauptge- schäftsführer der Handwerks- kammer Oldenburg und ebenfalls Jurymitglied, warn- te, dass Jugendliche zu sehr auf eine akademische Ausbil- dung setzten. Es werde ver- nachlässigt, dass ein Meister- brief einem Bachelor gleich- wertig sei. Damit ließe sich auch weiter studieren, sagte Henke. Christa Hallmann-Rosen- feldt von der Landwirtschafts- kammer Niedersachsen er- klärte die Beliebtheit der so- genannten grünen Berufe bei Auszubildenden auch mit der guten Transparenz über die Fortbildungsmöglichkeiten. P@Mehr Bilder unter www.NWZon- line.de/fotos-oldenburg P@Ein Video unter www.NWZplay.de Preis für Innovative Ausbildung ür ür ative e ative e ildung ildung g NWZ-AKTION Gute Stimmung: Personalexperten und PIA-Laudatoren in der Oldenburger Exerzierhalle BILDER: TORSTEN VON REEKEN Diese Firmen beteiligten sich 2014 Diskutierten (von links) mit NWZ-Wirtschaftsredaktions- leiter Rüdiger zu Klampen (2. von links): Dr. Thorsten Müller (Arbeitsagentur in Ol- denburg), Christa Hallmann- Rosenfeldt (Landwirt- schaftskammer) und Heiko Henke (Handwerkskammer Oldenburg) PROMINENTE JURY Diese Jurywählte die Sie- ger aus: Christa Hall- mann-Rosenfeldt (Land- wirtschaftskammer); Hei- ko Henke (Handwerks- kammer Oldenburg); Tho- mas Hildebrandt (Olden- burgische IHK); Dorothee Jürgensen (DGB Oldenbur- ger Land/Ostfriesland); Jürgen Lehmann (AGV Ol- denburg); Thorsten Müller (Arbeitsagentur); Ulrich Gathmann (NWZ) ++++ ZUM FÜNFTEN MAL PREIS FÜR INNOVATIVE AUSBILDUNG VERGEBEN +++ 25 BEWERBUNGEN EINGEGANGEN ++++ Scannen Sie das Bild, um Berichte und Videos im Spezial zu sehen. Preis für Innovative Ausbildung 2016 Schon zum 7. Mal PIA – Preis für innovative Ausbildung Unternehmen, die auf gute Ausbildung setzen, investieren in die eigene Zukunft. Im Wettbewerb um die künftigen Mitarbeiter punkten Firmen immer häufiger auch mit dem guten Ruf ihrer beruflichen Aus- und Weiterbildung. Für herausragende und innovative Ansätze gibt es 2016 erneut PIA – den „Preis für Innovative Ausbildung“. Damit will die NWZ die Anstrengungen zur qualitativ herausragenden Berufsausbildung in der Region würdigen. Die Bewerbungsfrist für Interessenten, die sich daran beteiligen wollen, läuft ab 15. Juni 2016. Bereits seit Jahren engagiert sich die NWZ zusammen mit renommierten Partnern für die Bildung Heranwachsender. Für Schüler/-innen der Mittelstufe gibt es seit vielen Jahren „Zeitung in der Schule“. Den Oberstufenschülern/-innen wird das Seminarfach „Durchblick“ mit Schwerpunkt Ökonomie angeboten. Lehrlinge können bei „AZuBi“ mitmachen. Alle ausbildenden Unternehmen des Oldenburger Lan- des sind erneut aufgerufen, sich mit ihren kreativen Ideen und Lösungen an PIA zu beteiligen. Wer kann sich beteiligen? Teilnehmen können alle ausbildenden Betriebe oder Verbünde etwa auch von Berufsschulen mit Betrieben im Oldenburger Land, die im Bereich der Ausbildung junger Menschen, in der Berufsorientierung und Ausbilder-Qualifizierung innovative Wege einschlagen. Die Sieger der Vorjahre sind drei Jahre ausgeschlossen. Bewerbungsform und Kriterien Die Bewerbung soll etwa eine DIN A4-Seite umfassen. Bitte ein Foto und Logo für den Bericht beifügen. Im Mittelpunkt steht 2016 nicht das gesamte Ausbildungs- konzept, sondern die einzelne innovative Projektidee. Damit wollen wir auch kleineren Unternehmen eine Teilnahme ermöglichen. Alle Bewerbungen werden in der NWZ und im Internet veröffentlicht. Sonderpreis für Flüchtlingsprojekte Mit einem Sonderpreis soll in diesem Jahr das starke Engagement der regionalen Wirtschaft zur Integration von Flüchtlingen in die Berufsausbildung gewürdigt werden. Betriebe oder Organisationen mit Partner- betrieben sind aufgerufen, sich mit Projekten rund um die Berufsorientierung, die Berufsvorbereitung (Praktikum) oder die Berufsausbildung von Flüchtlingen zu bewerben.