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Ausgabe 2_2011, wemove BAUMASCHINENSYSTEME 1000ste Baggerlader- Achse aus Pune BAUMASCHINENSYSTEME Feuertaufe im ewigen Eis Liebherr ist Pilotkunde für das neue Getriebe ERGOPOWER LII und rüstet damit seine Dump-Trucks aus. Einige davon sind gerade in einem wirklich einmaligen Einsatz in 2.500 m Höhe in den Schweizer Alpen zu finden. Beim Ausbau des Wasserkraftwerkes Linthal werden die Baumaschinen zur Erdbewegung verwendet. Die eingesetzten ZF-Getriebe meistern die Extrembedingungen mit Bravour. IM SCHWEIZER Kanton Glarus wird das Wasserkraftwerk Linthal auf eine Pumpleistung und eine Turbi- nenleistung von je 1.000 MW ausge- baut. Das Kraftwerk Linthal nutzt das Gefälle zwischen Tierfehd und Linthal. Nach dem Kraftwerk fl ießt das Wasser in das Ausgleichsbecken Linthal und von dort zurück in die Linth. Ein neues, unterirdisch ange- legtes Pumpspeicherwerk soll Wasser aus dem Limmernsee in den 630 m höher gelegenen Muttsee zurückpum- pen und bei Bedarf wieder zur Strom- produktion nutzen. Die Pumpspeicherung ist eine be- währte Methode, um Angebot und Nachfrage in einem Stromnetz auf umweltfreundliche und wirtschaftli- che Art auszugleichen. Im Gegensatz zu Kernkraft- und Flusskraftwerken können Speicherkraftwerke die Stromproduktion sehr schnell an den wechselnden Bedarf anpassen. Die eingesetzten Liebherr Dumper TA230 haben eine Motorleistung von 270 kW und ein maximales Drehmo- ment von 1.800 Nm. Der Retarder hat ein maximales Bremsmoment von 1.300 Nm und erlaubt zusammen mit der Motorbremse ein Gesamtbrems- moment von bis zu 1.800 Nm. Die Fahrzeuge haben ein Gesamtgewicht von 52 Tonnen und transportieren 19 m³ Material bis zu 57 km/h schnell. Bei dem neu entwickelten hydrodyna- mischen Lastschaltgetriebe ERGOPO- WER LII ist dieser Einsatz auf der Großbaustelle Linthal eine Bestäti- gung der besonderen Leistungsfähig- keit und Zuverlässigkeit. Das Getriebe überträgt eine Motorleistung von bis zu 400 kW (ca. 540 PS) und ein maxi- males Eingangsdrehmoment von 2.500 Nm. Es verfügt über acht Vor- wärts- und vier Rückwärtsgänge, die Gangwechsel erfolgen ohne Unterbre- chung der Zugkraft. Dabei zeichnet es sich durch kleine, gleichmäßige Gangsprünge und eine große Ge- samtspreizung aus. Die elektronische Steuerung sorgt zudem für optimale Gangwechsel. Ein integrierter Pri- märretarder bietet sehr gute Brems- leistungen, die auch bei niedrigen Ge- schwindigkeiten die Betriebsbremse vollständig ersetzen können, was Ver- schleiß verhindert. Beste Voraussetzungen also, dass die Getriebe ERGOPOWER LII nicht nur in Linthal, sondern auf allen Baustel- len weltweit Maßstäbe setzen. Im Januar 2010 fiel mit der offizi- ellen Werkseröffnung der Start- schuss in Pune (Indien) für den Anlauf der Montage von Bagger- lader-Achsen. Seit dieser Zeit werden in dem neuen ZF Werk die Typen MT-B 3065 / 3070 montiert. Bereits nach kurzer Zeit konnte man nun mit der lokalen Mannschaft die Fertigstellung der 1000sten Achse feiern. Die nunmehr 40 Mitarbeiter des Standorts haben seit Januar 2010 kontinuierlich Prozesse verbes- sert, Mitarbeiter geschult, Liefe- ranten entwickelt und so stetig die monatliche Ausbringung stei- gern können. Die Anlaufphase mit dem Pilotkunden Telcon (ein Tata-Hitachi Joint Venture) ist be- endet und der Serienzustand er- reicht, so dass nun weitere lokale Kunden wie AshokLeyland-John Deere, BEML, ACE und Exporte der Achsen für Hyundai (Ko- rea) und Hidromek (Türkei) vor- bereitet werden können. Zusätzlich arbeitete das Team in Indien an der Vorbereitung des SOPs der WG90/94 Getriebe, die am Standort Pune montiert und seit Anfang des Jahres an die Kunden geliefert werden. Weit fortgeschritten sind die Pla- nungen für die Erweiterung der bestehenden Achsenmontageli- nie zur Integration der MT-L 3055 Radladerachse, die dank eines Pilotauftrages von JCB India ab dem zweiten Quar- tal 2011 vom Band laufen wird. Hauptkriterien für ein erfolgrei- ches Geschäftsmodell in Indien sind unter anderem eine schnelle und intensive Lokalisierung, kom- biniert mit einem „low-cost-auto- matisation“ Ansatz bei der Indus- trialisierung des Werkes, um dem hohen Preisdruck in Indien ge- recht zu werden. Die Inbetrieb- nahme des Werkes in Pune er- möglicht es ZF, nahe am Kunden zu sein, eine bessere Flexibilität durch kürzere Wege sowie redu- zierte Lieferzeiten bieten und Kos- ten senken zu können. Die Vorzei- chen in Indien sind positiv, was sich auch in einem jährlichen Wirtschaftswachstum von ca. 9 Prozent widerspiegelt. Neuer E-Baustein der ZF Sonder- antriebstechnik DER NACHFOLGER für das Steuerge- rät einer ZF Wandlerschaltkupplung wurde in rekordverdächtig kurzer Zeit entwickelt. Nur drei Monate nach Be- kanntgabe der Abkündigung durch den Lieferanten, wurde in Zusammenarbeit mit der Technischen Zentrale (TZ) ein neues Steuergerät, genannt E-Baustein, dem Kunden zur Erprobung übergeben. Mit dem Wissen, wie die elektronische Steuerung „tickt“, welche Komponenten aus dem ZF Portfolio zur Verfügung ste- hen und welche Anforderungen aus dem Anwendungsfall zu beachten sind, wur- de interdisziplinär die Entwicklung ge- startet. Die Freigabe zur Serienfertigung steht kurz bevor. ZF Passau Werkleiter beste Führungskraft in Deutschland DIPL. ING. KLAUS SCHARTNER (48), Leiter des Produktionswerkes der ZF Passau im Werk Passau-Grubweg wurde jetzt vom „Deutschen Institut für Ideen- und Innovationsmanagement“ mit der Auszeichnung „beste Führungskraft 2011“, dem ZI-Award, geehrt. Die Dumper mit dem ZF-ERGOPOWER LII Getriebe wurden mit der Seilbahn zum eisigen Einsatzort auf 2.500 m transportiert. GOPOWER LII nicht nur ondern auf allen Baustel- Maßstäbe setzen. Ko- ) vor- nie zur Integration der MT -L 3055 Radladerachse, die dank eines Pilotauftrages von hohen Preisdruck in Indien ge- recht zu werden. Die Inbetrieb- nahme des Werkes in Pune er- AKTUELL 9 DIVISION I
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Apr 06, 2017

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Lucas Leal
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Ausgabe 2_2011, we›move

BAUMASCHINENSYSTEME

1000ste Baggerlader-Achse aus Pune

BAUMASCHINENSYSTEME

Feuertaufe im ewigen EisLiebherr ist Pilotkunde für das neue Getriebe ERGOPOWER LII und rüstet damit seine Dump-Trucks aus. Einige davon sind gerade in einem wirklich einmaligen Einsatz in 2.500 m Höhe in den Schweizer Alpen zu finden. Beim Ausbau des Wasserkraftwerkes Linthal werden die Baumaschinen zur Erdbewegung verwendet. Die eingesetzten ZF-Getriebe meistern die Extrembedingungen mit Bravour.

IM SCHWEIZER Kanton Glarus wird das Wasserkraftwerk Linthal auf eine Pumpleistung und eine Turbi-nenleistung von je 1.000 MW ausge-baut. Das Kraftwerk Linthal nutzt das Gefälle zwischen Tierfehd und Linthal. Nach dem Kraftwerk fl ießt das Wasser in das Ausgleichsbecken Linthal und von dort zurück in die Linth. Ein neues, unterirdisch ange-legtes Pumpspeicherwerk soll Wasser aus dem Limmernsee in den 630 m höher gelegenen Muttsee zurückpum-pen und bei Bedarf wieder zur Strom-produktion nutzen.

Die Pumpspeicherung ist eine be-währte Methode, um Angebot und Nachfrage in einem Stromnetz auf umweltfreundliche und wirtschaftli-che Art auszugleichen. Im Gegensatz zu Kernkraft- und Flusskraftwerken

können Speicherkraftwerke die Strom produktion sehr schnell an den wechselnden Bedarf anpassen.

Die eingesetzten Liebherr Dumper TA230 haben eine Motorleistung von 270 kW und ein maximales Drehmo-ment von 1.800 Nm. Der Retarder hat ein maximales Bremsmoment von 1.300 Nm und erlaubt zusammen mit der Motorbremse ein Gesamtbrems-moment von bis zu 1.800 Nm. Die Fahrzeuge haben ein Gesamtgewicht von 52 Tonnen und transportieren 19 m³ Material bis zu 57 km/h schnell.

Bei dem neu entwickelten hydrodyna-mischen Lastschaltgetriebe ERGOPO-WER LII ist dieser Einsatz auf der Großbaustelle Linthal eine Bestäti-gung der besonderen Leistungsfähig-keit und Zuverlässigkeit. Das Getriebe

überträgt eine Motorleistung von bis zu 400 kW (ca. 540 PS) und ein maxi-males Eingangsdrehmoment von 2.500 Nm. Es verfügt über acht Vor-wärts- und vier Rückwärtsgänge, die Gangwechsel erfolgen ohne Unterbre-chung der Zugkraft. Dabei zeichnet es sich durch kleine, gleichmäßige Gangsprünge und eine große Ge-samtspreizung aus. Die elektronische Steuerung sorgt zudem für optimale Gangwechsel. Ein integrierter Pri-märretarder bietet sehr gute Brems-leistungen, die auch bei niedrigen Ge-schwindigkeiten die Betriebsbremse vollständig ersetzen können, was Ver-schleiß verhindert.

Beste Voraussetzungen also, dass die Getriebe ERGOPOWER LII nicht nur in Linthal, sondern auf allen Baustel-len weltweit Maßstäbe setzen.

Im Januar 2010 fi el mit der offi zi-ellen Werkseröffnung der Start-schuss in Pune (Indien) für den Anlauf der Montage von Bagger-lader-Achsen. Seit dieser Zeit werden in dem neuen ZF Werk die Typen MT-B 3065 / 3070 montiert. Bereits nach kurzer Zeit konnte man nun mit der lokalen Mannschaft die Fertigstellung der 1000sten Achse feiern.Die nunmehr 40 Mitarbeiter des

Standorts haben seit Januar 2010 kontinuierlich Prozesse verbes-sert, Mitarbeiter geschult, Liefe-ranten entwickelt und so stetig die monatliche Ausbringung stei-gern können. Die Anlaufphase mit dem Pilotkunden Telcon (ein Tata-Hitachi Joint Venture) ist be-endet und der Serienzustand er-reicht, so dass nun weitere lokale Kunden wie AshokLeyland-John Deere, BEML, ACE und Exporte

der Achsen für Hyundai (Ko-rea) und Hidromek (Türkei) vor-bereitet werden können.Zusätzlich arbeitete das Team in Indien an der Vorbereitung des SOPs der WG90/94 Getriebe, die am Standort Pune montiert und seit Anfang des Jahres an die Kunden geliefert werden. Weit fortgeschritten sind die Pla-nungen für die Erweiterung der bestehenden Achsenmontageli-

nie zur Integration der MT-L 3055 Radladerachse, die dank eines Pilotauftrages von JCB India ab dem zweiten Quar-tal 2011 vom Band laufen wird.Hauptkriterien für ein erfolgrei-ches Geschäftsmodell in Indien sind unter anderem eine schnelle und intensive Lokalisierung, kom-biniert mit einem „low-cost-auto-matisation“ Ansatz bei der Indus-trialisierung des Werkes, um dem

hohen Preisdruck in Indien ge-recht zu werden. Die Inbetrieb-nahme des Werkes in Pune er-möglicht es ZF, nahe am Kunden zu sein, eine bessere Flexibilität durch kürzere Wege sowie redu-zierte Lieferzeiten bieten und Kos-ten senken zu können. Die Vorzei-chen in Indien sind positiv, was sich auch in einem jährlichen Wirtschaftswachstum von ca. 9 Prozent widerspiegelt.

Neuer E-Baustein der ZF Sonder-antriebs technik

DER NACHFOLGER für das Steuerge-rät einer ZF Wandlerschaltkupplung wurde in rekordverdächtig kurzer Zeit entwickelt. Nur drei Monate nach Be-kanntgabe der Abkündigung durch den Lieferanten, wurde in Zusammenarbeit mit der Technischen Zentrale (TZ) ein neues Steuergerät, genannt E-Baustein, dem Kunden zur Erprobung übergeben. Mit dem Wissen, wie die elektronische Steuerung „tickt“, welche Komponenten aus dem ZF Portfolio zur Verfügung ste-hen und welche Anforderungen aus dem Anwendungsfall zu beachten sind, wur-de interdisziplinär die Entwicklung ge-startet. Die Freigabe zur Serienfertigung steht kurz bevor.

ZF Passau Werkleiter beste Führungskraft in Deutschland

DIPL. ING. KLAUS SCHARTNER (48), Leiter des Produktionswerkes der ZF Passau im Werk Passau-Grubweg wurde jetzt vom „Deutschen Institut für Ideen- und Innovationsmanagement“ mit der Auszeichnung „beste Führungskraft 2011“, dem ZI-Award, geehrt.

Die Dumper mit dem ZF-ERGOPOWER LII Getriebe wurden mit der Seilbahn zum eisigen Einsatzort auf 2.500 m transportiert.

GOPOWER LII nicht nur ondern auf allen Baustel-Maßstäbe setzen.

Ko-) vor-

nie zur Integrationder MT-L 3055 Radladerachse,die dank eines Pilotauftrages von

hohen Preisdruck in Indien ge-recht zu werden. Die Inbetrieb-nahme des Werkes in Pune er-

AKTUELL››9DIVISION I

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Ausgabe 2_2011, we›move10 DIVISION I

we›move Herr Coßmann, als Leiter des Geschäftsfeldes Elektronische Sys-teme sind Sie nun häufi g am Standort Auerbach / Bayreuth. Haben Sie sich als ‚Nordlicht‘ schon im Norden Bay-erns eingelebt?

Uwe Coßmann: Eingelebt wäre auf-grund der Kürze der Zeit zu viel gesagt. Aber ich wurde von den Kolleginnen und Kollegen vor Ort sehr nett empfan-gen. In den kommenden Monaten werde ich die Voraussetzungen dafür schaffen, dass diese Offenheit in allen Ebenen ge-lebt wird. Es geht darum, die Unterneh-menskulturen rasch zusammenzubrin-

gen, denn aus den beiden Mannschaften muss schnell ein Team werden.

Unter dem Dach des Geschäftsfeldes laufen vier Produktlinien. Wie nah ist eine Computertastatur am Schaltungs-system im Automobil? Uwe Coßmann: Ja, hier liegt eine weite-re Herausforderung, da wir uns natür-lich in völlig unterschiedlichen Märkten bewegen. Doch sehe ich gerade in dieser Diversifi kation eine große Chance für unser Geschäftsfeld. Ganz klar: Ich möchte die Entwicklung und das Wachs-tum in allen vier Produktlinien voran-

BIS ZUR ÜBERNAHME der Cherry Corporation durch die ZF befand sich der Hauptsitz des Unternehmens in Pleasant Prairie, Wisconsin, USA. Heu-te werden von diesem Standort mit Vertrieb und Entwicklungsabteilung das Werk in Juarez, Mexiko, sowie das Lager im texanischen El Paso geleitet.

Auf 12.540 qm Produktionsfl äche ferti-gen derzeit in Juarez knapp 300 Be-schäftigte Schalter und Baugruppen für Kunden aus der Automobilindus-trie und Elektronikkomponenten für Industrie- und Hausgeräteanwendun-gen. Für den größten Kunden Harley Davidson werden beispiels weise Len-kerstangen mit Handsteuerung sowie Kupplungshebel und Bremszylinder produziert. In den kommenden Mona-ten sollen die 2009 gestarteten Um-strukturierungsmaßnahmen fortge-setzt werden. Hierzu Anton Kempf, Managing Director der ZF Electronics Corporation: „Neben der Fertigung komplexer Elektronik-Bauteile wollen wir Shifter für den nordamerikani-schen Markt produzieren. Nachdem wir uns in den vergangenen Monaten von einigen ‚Altlasten‘ befreit haben,

steht nun als erster Schritt die Montage einer hochmoder-

nen Bestückungsanlage an. Parallel dazu er-setzen wir unsere al-ten IT-Systeme durch SAP LP-1.“

treiben. Für mich gibt es weder eine ‚cash cow‘ noch einen ‚star‘ im Portfolio.

Dann tippen Sie bereits auf einer CHERRY Tastatur?

Uwe Coßmann: Natürlich. Ich habe im März auch die CeBIT besucht und an gu-ten Gesprächen zu anstehenden Projek-ten teilgenommen. Aber wie gesagt, mir geht es um alle vier Produktlinien und ich erwarte auch von den Mitarbeiterin-nen und Mitarbeitern, dass sie einen Blick über den eigenen Tellerrand wer-fen und sich, falls nötig, auf neue Pro-zessabläufe einlassen.

FRAGEN AN ...

Uwe Coßmann3333Aus zwei Mannschaften muss schnell ein Team werdenDie Neustrukturierung des ZF-Konzerns im Sommer wird zwei Unternehmen besonders eng miteinander verbinden. Ab Mitte des Jahres treten die ZF Electronics GmbH und die ZF Lemförder Schaltungssysteme GmbH gemeinsam als ZF Electronic Systems auf. Neben der Leitung des Geschäftsfeldes steht Uwe Coßmann damit auch vor der Herausforderung, die Beschäftigten zweier international aufgestellter Unternehmen auf einen gemeinsamen Weg zu führen.

Fertigung wichtiger Komponenten für den Traum auf zwei RädernZF Electronic Systems fertigt Komponenten für Harley Davidson in Juarez. Umstrukturierung wird erfolgreich fortgesetzt.

ELEKTRONISCHE SYSTEME ELEKTRONISCHE SYSTEME

IN SHENYANG wird auf einer Produk-tionsfl äche von 800 qm mit derzeit 39 Beschäftigten wie in Diepholz die Ein-heitsschaltung für Fahrzeuge mit Auto-matik- und Doppelkupplungsgetriebe gefertigt.

Beliefert werden die Kunden Shanghai-Volkswagen und FAW-VW in Chang-chun, welche die Schaltung unter ande-rem in deren lokal produzierten Fahr-zeugreihen Lavida, New Bora, Magotan und Sagitar einsetzen. Die Expansion ermöglicht es ZF Electronic Systems nicht nur zusätzliche Fahrzeugreihen von VW zu bestücken, der Standort ist auch Ausgangspunkt zur Erschließung neuer Märkte in China. Nachdem der

Aufbau des neuen Produktionsstandor-tes von einem Projektteam aus Diepholz geleitet wurde, werden die Kernfunkti-onen nun nach und nach mit lokalen Beschäftigten besetzt. So wird die Pro-duktion von Kevin Fang geleitet, der mit weiteren Kollegen vor der Übernahme seiner Tätigkeit ein umfangreiches Pro-dukttraining in Diepholz besuchte. Die ersten Phasen des Projekts ‚Shenyang‘ sind damit erfolgreich abgeschlossen.

Doch die Pläne bleiben weiterhin ambi-tioniert. So soll die Kapazität ab dem Sommer dieses Jahres verdoppelt wer-den. Im Herbst sind am Standort dann im Dreischichtbetrieb insgesamt 78 Mit arbeiter beschäftigt.

Erfolgreicher Start der Schaltungs-system-Produktion in ChinaErst Ende 2010 eröffnet, läuft die Produktion am Standort Shenyang im Nordosten von China bereits reibungslos.

Produktionsbereich in Shenyang

Unser Ziel ist es, uns mit komplexen Elekt-ronik-Bauteilen für ZF-Produkte und natürlich auch für externe Kun-den zu qualifi zieren.“

Anton Kempf, Geschäftsführer ZF Electronics Corporation

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Ausgabe 2_2011, we›move 11DIVISION I

MARINE-ANTRIEBSTECHNIK

ZF Marine expandiert in Zhuhai

LANDMASCHINENSYSTEME

Mit der Entscheidung ihren chinesischen Standort in Zhuhai deutlich zu vergrößern, erreichte die ZF Marinegruppe einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur Ausweitung ihrer Führung auf dem Gebiet der Marine-Antriebstechnik.

DIE NEUEN Einrichtungen auf dem Ge-lände von ZF Marine Zhuhai beinhalten eine neue Gießerei mit hochmoderner Technologie und geprüften Qualitäts-prozessen nach ISO 9001 zur Produkti-on von Bauteilen für Verstellpropeller bis zu einem Durchmesser von 5,7 m auf höchstem Qualitätsniveau. Ebenfalls da-zu gehört eine neue Produktionsstätte für die Herstellung von Zahnrädern mit einem maximalen Durchmesser von 1,8 Metern. Diese sind für Getriebe, die am gleichen Standort montiert und auf Mo-toren mit einer Abtriebsleistung bis zu 15.000 kW abgestimmt werden.Außerdem wurde eine 1.500 m² große Fabrik gebaut, um die komplette An-triebstechnik zu prüfen, einschließlich Verstellpropeller, Gelenkwellen, Getrie-be und aller Zusatzausrüstungen. Ab-

schlusstests der gesamten Ausrüstung erfolgen gemäß den Prozessen nach den ZF Konzernrichtlinien sowie den ISO Zertifi zierungsnormen.

Mit den neuen Einrichtungen kann ZF Marine alle ihre schweren Getriebe für Anwendungen in Arbeits- und kom-merziellen Schiffen montieren und ver-treiben – und zwar nicht nur an Kunden in China und dem asiatischen Markt, sondern auch weltweit durch das beste-hende globale Vertriebs- und Service-netzwerk.In der Gießerei und vielen anderen Tei-len der neuen Gebäude wird bereits voll oder teilweise gearbeitet. Produktion und Montage der Propeller sind bereits in Betrieb, die Montage von Getrieben startet demnächst.

Die Kapazitätserweiterung am Werk Zhuhai ist Teil der Stra-

tegie von ZF Marine, Produkti-on und Vertrieb von Produkten für Arbeits- und kommerzielle

Schiffe sowohl im wichtigen asi-atischen Markt als auch weltweit

auszubauen.

Zu diesem Zweck wurde eine komplette Reihe von schweren Getrieben für alle Typen und Größen von Arbeitsschiffen bis zu 15.000 kW Motorleistung entwi-ckelt. Geprüft wurde am Forschungs-zentrum ZF Marine in Friedrichshafen, Deutschland, die Montage erfolgt im Werk ZF Marine Zhuhai in China.

Im russischen Strelzy nahe Tambov begut-achteten Regierungsvertreter um Wladimir Putin technische und landwirtschaftliche Projekte der Region. Die in St. Petersburg gegründete ATM Group stellte ihre Traktoren und Mähdrescher zur Schau. Besonderes Interesse galt dem Traktor Terrion ATM 7400 mit dem ZF Stu-

fenlosgetriebe Eccom 5.0, der zur Agri-technica 2009 noch als Prototyp vorge-stellt wurde. Mittels eines in die Armlehne integrierten Joysticks lässt sich das Getrie-

be sowie der Tempomat be-quem steuern, so dass

der Standardschlepper in Vollrahmenbau-

weise durch be-sondere Hand-lichkeit glänzen kann. Das Modell be-

sticht gerade bei der Bewirtschaftung grö-ßerer Flächen mit maximaler Produktivität. Dank ZF-Getriebe Eccom 5.0 und ZF-Mo-tor-Getriebemanagement erweist sich der Traktor aus russischer Hand auch bei der Kraftstoffeinsparung durch reduzierte Mo-tordrehzahl als absolut effi zient. Ein weite-rer Vorteil der ZF-Technologie ist die kom-fortable Bedienung. Zahlreiche Automatik-funktionen entlasten den Fahrer bei Rou tinetätigkeiten und sorgen so für ein optimales Arbeitsergebnis. Die Serienpro-duktion ist für Mitte 2011 geplant.

Wladimir Putin testet russischen Großtraktor mit stufenlosem ZF Getriebe Terrion ATM 7000 zeigt mit über 400 PS alle Vorteile eines Großtraktors mit ZF Stufenlosgetriebe.

STECKBRIEFZF MARINE ZHUHAI

ZF Marine Zhuhai Ltd. liegt in der Nähe der Stadt Zhuhai, im südlichen Teil der Volksrepublik China. Sie wur-de 1998 von ZF übernommen und ist seither ein Teil von ZF Marine.

Zunächst war der Standort eine Gie-ßerei zur Produktion von Naben und Blättern für Verstellpropeller, die vom ZF Marine Forschungs- und Entwick-lungszentrum in Europa konstruiert wurden.Seither ist die Einrichtung stetig ge-wachsen und enthält jetzt eine Gie-ßerei, Zahnradfertigung und Mon-tageeinrichtung zum Montieren von Verstellpropellern (CPP) sowie der kompletten Antriebstechnik.

Der Produktions-standort erstreckt sich heute über 46.000 m² mit 20.000 m² Gebäu-defl äche und hat

150 Mitarbeiter.

CHINA

Zhuhai

Hong Kong

Shanghai

Peking

››

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Die Kapazitätserweiterung amWerk Zhuhai ist Teil der Stra-

tegie von ZF Marine, Produkti-on und Vertrieb von Produktenfür Arbeits- und kommerzielle

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Ausgabe 2_2011, we›move12 DIVISION I

NACH ABSCHLUSS der umfangrei-chen Bauarbeiten wurde die von der staatlichen Baubehörde vorgeschrie-bene Bezugsberechtigungsurkunde (Certifi cate of Occupancy) für ZF Wind Power LLC ausgestellt und über-bracht. Nun steht einer zügigen Pro-duktionsaufnahme nichts mehr im Wege und alle Mitarbeiter beteiligen sich mit Elan und noch mehr Fleiß an den vielfältigen weiteren Vorbereitun-gen, die zur Aufnahme der Serienpro-duktion noch anfallen. In den nächs-ten Monaten wird das Werk planmä-ßig mit den erforderlichen Werk- und Produktionsmaschinen ausgestattet. Auch die zahlreichen beteiligten Fachabteilungen wie z.B. Logistik und Verwaltung koordinieren bereits im Vorfeld ihr zukünftiges Zusammen-spiel, um die reibungslose Serienferti-gung der hochwertigen Windkraftge-triebe sicher zu stellen. Während in Gainesville der Aufbau der Produktionsanlagen auf Hochtou-ren läuft, wurden am Standort Fried-richshafen die ersten zwei Prototypen des Windkraftgetriebes ATLAS I mon-tiert. Das erste Getriebe ist derzeit auf dem Nulllast-Prüfstand und wird ge-

mäß DVPR-Vorgaben getestet. Das zweite Getriebe wurde bereits auf dem Prüfstand in Dortmund den ers-ten Tragbildtests unterzogen. Beide eingesetzten Prüfstände wurden im Geschäftsfeld Prüfsysteme in Passau entwickelt, wobei gleichzeitig die be-nötigte Software der Testprogramme auf die Spezifi kationen des Kunden konfi guriert und abgestimmt wurde. Innerhalb der nächsten Wochen wer-den voraussichtlich fünf weitere Ge-triebe-Prototypen in Friedrichshafen mon tiert, um mit den anschließenden Tests den gesamten Umfang des sog.

Design-Validierungsplans (DVPR) in Dortmund und Aarhus (Dänemark) abzudecken.

Darüber hinaus sind bereits jetzt bei ZF Services North America in Vernon Hills alle notwendigen Maßnahmen eingeleitet worden, um auch die Ab-läufe zur Erlangung der Servicebereit-schaft für ATLAS I vorzubereiten und prozessdefi niert umzusetzen. Im letz-ten Monat wurde so z. B. probeweise ein Getriebe inklusive Hauptwelle ei-ner Turbine vom Typ GE 1.5 MW SLE instand gesetzt.

Windkraft weltweit im Aufschwung

Im Jahr 2010 hat sich die weltweite Windenergiekapazität auf 194,4 GW erhöht, was einem Zuwachs um 22,5 Prozent oder 35,8 GW entspricht. Hiervon wurden 5.115 MW in den USA und 16.500 MW in Asien installiert. Die vergleichsweise schwache Positi-on der USA, die sogar von einem Rückgang von sieben Prozent im Vergleich zum Vor-jahr gekennzeichnet war, ist zur Zeit wohl auf einen Mangel an langfristigen Regie-rungsinitiativen und die niedrigen Strompreise infolge der momentan sehr hohen Ver-fügbarkeit von Erdgas zurückzuführen.ZF Wind Power LLC setzt dagegen auf das hohe Potenzial und die Nachhaltigkeit der regenerativen Energie des On- und Offshore Marktes in den USA, der die aktuelle Ka-pazität von 2 Prozent auf rund 20 Prozent bis zum Jahr 2030 steigern will.

+35,8 GW 5,1 GW 9,3 GW 16,5 GW

WINDKRAFT-ANTRIEBSTECHNIK

Windkraft auf KursNach einer Bauzeit von nur 10 Monaten konnte am 29. Januar 2011 am nordamerikanischen ZF Produktionsstandort Gainesville, Georgia, das Getriebewerk für Windkraftanlagen seiner Bestimmung übergeben werden.

Fernando Raimundo, Tatumi Sobue, Lucas Leal und Thiago Silva (v.l.) mit dem Prototyp der TSA 11 im Werk Sorocaba, Brasilien

Impressum

Herausgeber ZF Passau GmbH, D-94030 Passau,Division Industrietechnik

Verantwortlich Dr. Michael Paul Leiter Division Industrietechnik

E-Mail [email protected]

Chefredaktion Gernot Hein

Redaktion Richard Wimmer

Telefon +49 (0)851 494-7397

Telefax +49 (0)851 494-907397

Bildnachweis ZF, Harley Davidson (1), iStockphoto (2)

Design Graswald + Heiligtag GmbH & Co. KGSteinbachstraße 60, 94036 Passau

Druck Hofmann Druck Nürnberg GmbH & Co. KGEmmericher Straße 10, 90411 Nürnberg

LANDMASCHINEN-SYSTEME

Neue Lenkachse ZF-TERRASTEER TSA 11

Die neue ZF-Lenkachse TSA 11 wird in Traktoren mit einem Leistungsbe-reich bis 110 PS eingesetzt. Sie ist ein wesentlicher Bestandteil der neuen globalen Achsbaureihe TERRASTEER und wird am ZF Standort in Sorocaba (Brasilien) entwickelt und produziert. Der Prototyp wurde dort im Februar 2011 montiert. Derzeit wird die neue Achse im Versuch in Passau sowie in Feldversuchen beim Kunden getestet. Pilotkunde für diese Baugröße ist John Deere mit der Traktoren-Baurei-he 5000 an den Standorten Montene-gro (Brasilien) und Saltillo (Mexiko). In einem zweiten Schritt soll die Ach-se auch am ZF Standort in Stankov (CZ) produziert werden, um von dort aus die John Deere Werke in Mann-heim (D) und Augusta (USA) zu belie-fern.Ein Haupteinsatzgebiet dieser robus-ten Achse ist die Reisplantage. Bei dieser stark beanspruchenden An-wendung spielen die hochwertigen Dichtungen der Achse eine wichtige Rolle, auf diese wurde daher beson-deres Augenmerk gelegt. Die neue Achse vereint alle Vorteile der bisherigen AS-3000-Baureihe mit den Vorzügen des modularen Baukas-tens der TSA-Baureihe. Weitere Merk-male sind eine Gewichtreduzierung und verringerte Reibungsverluste, ein hoher Lenkeinschlag bis zu 57° und die präzise Lenkgeometrie. Nach erfolgreicher Testphase soll die Achse TSA 11 im März 2012 in Seri-enproduktion gehen.

weltweiter Zuwachs 2010 davon USA davon EU davon Asien

Der neue Produktionsstandort der ZF Wind Power LLC in Gainesville, Georgia, USA