„Welchen Mund hast du mir zugemutet …“ - Predigt zu Jeremia 1,4- Veröffentlicht auf predigten.evangelisch.de (https://predigten.evangelisch.de) „Welchen Mund hast du mir zugemutet …“ - Predigt zu Jeremia 1,4-10 von Manfred Wussow Autor / Autorin Manfred Wussow [1] Kontakt aufnehmen [2] Alle Predigten vom Verfasser [1] Wer fürchtet sich vor dem schwarzen Mann? Darf ich fragen, ob Sie Herrn Ebed-Melech kennen? Leider - er ist vergessen! Aber ab heute sollten Sie sich seinen Namen schon merken! Ausländer, dunkelhäutig, ein Kuschiter. Die Vorfahren aus Afrika. Beim König Zedekia hat er einen hohen Posten im Finanzministerium. Seine Geschichte zu erzählen, heißt auch, eine andere zu entdecken. Die Geschichte Jeremias. Jeremia ist Prophet. Oder soll ich sagen: Prediger? Er redet im Namen Gottes – und sich um Kopf und Kragen. Gefährliche Situationen häufen sich. Jeremia prangert das Gefälle von Reich und Arm an, die Ungerechtigkeit im Lande, die Machtspiele – und dass sich die Menschen ihre Götter machen und ihnen nachlaufen. Dabei wollen sich viele, wenn schon, mit Gott schmücken und in seinem Namen gar große Politik machen. Wenn da nicht dieser Jeremia wäre… Sogar mit königlicher Billigung wird Jeremia in eine Zisterne geworfen, der Störenfried, Defätist und Besserwisser in ein unterirdisches Wasserloch. Durch eine kleine Öffnung notdürftig abgeseilt, fällt er in den Schlamm. Er kann sich kaum bewegen. Das Atmen fällt schwer. Ein entsetzlicher Gestank. Hier soll Jeremia vermodern. Der König hat dem Drängen des Mob – übrigens alles ehrenwerte Leute mit Rang und Namen - einfach nachgegeben. Lakonisch heißt es nur: „Er ist in euren Händen; denn der König vermag nichts gegen euch.“ Aber Ebed-Melech, Zeuge dieser Untat, stürzt zum König. Ob willkommen oder nicht: Jetzt redet er! Langsam: Heben wir uns diese Geschichte für den Schluss auf! Hoffnungsgeschichte Diese übel riechende Episode hat ihren Platz im Jeremia-Buch gefunden. Wenn Sie sie nachlesen möchten: im 38. Kapitel. Viele Kapitel gehen voraus. Reden, Konflikte, Hoffnungen! 38 Kapitel! Wie alles angefangen hat? Jeremia erzählt: Und des HERRN Wort geschah zu mir: Ich kannte dich, ehe ich dich im Mutterleibe bereitete, und sonderte dich aus, ehe du von der Mutter geboren wurdest, und bestellte dich zum Propheten für die Völker. Ich aber sprach: Ach, Herr HERR, ich tauge nicht zu predigen; denn ich bin zu jung. Der HERR sprach aber zu mir: Sage nicht: »Ich bin zu jung«, sondern du sollst gehen, wohin ich dich sende, und predigen alles, was ich dir gebiete. Fürchte dich nicht vor ihnen; denn ich bin bei dir und will dich erretten, spricht der HERR. Und der HERR streckte seine Hand aus und rührte meinen Mund an und sprach zu mir: Siehe, ich lege meine Worte in deinen Mund. Siehe, ich setze dich heute über Völker und Königreiche, dass du ausreißen und einreißen, zerstören und verderben sollst und bauen und pflanzen. (Jeremia 1, 4-10) var iam_data = { "st":"evangede", "cp":"pred-inhalt" } iom.c(iam_data); Seite 1 von 5
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„Welchen Mund hast du mir zugemutet …“ - Predigt zu Jeremia 1,4-10 von Manfred Wussow
Veröffentlicht auf predigten.evangelisch.de
(https://predigten.evangelisch.de)
„Welchen Mund hast du mir zugemutet …“ - Predigt zu Jeremia
1,4-10 von Manfred Wussow
Autor / Autorin
Manfred Wussow [1]
Kontakt aufnehmen [2]
Alle Predigten vom Verfasser [1]
Wer fürchtet sich vor dem schwarzen Mann?
Darf ich fragen, ob Sie Herrn Ebed-Melech kennen? Leider - er ist vergessen! Aber ab heute sollten
Sie sich seinen Namen schon merken! Ausländer, dunkelhäutig, ein Kuschiter. Die Vorfahren aus
Afrika. Beim König Zedekia hat er einen hohen Posten im Finanzministerium.
Seine Geschichte zu erzählen, heißt auch, eine andere zu entdecken. Die Geschichte Jeremias.
Jeremia ist Prophet. Oder soll ich sagen: Prediger? Er redet im Namen Gottes – und sich um Kopf und
Kragen. Gefährliche Situationen häufen sich. Jeremia prangert das Gefälle von Reich und Arm an, die
Ungerechtigkeit im Lande, die Machtspiele – und dass sich die Menschen ihre Götter machen und
ihnen nachlaufen. Dabei wollen sich viele, wenn schon, mit Gott schmücken und in seinem Namen
gar große Politik machen. Wenn da nicht dieser Jeremia wäre…
Sogar mit königlicher Billigung wird Jeremia in eine Zisterne geworfen, der Störenfried, Defätist und
Besserwisser in ein unterirdisches Wasserloch. Durch eine kleine Öffnung notdürftig abgeseilt, fällt er
in den Schlamm. Er kann sich kaum bewegen. Das Atmen fällt schwer. Ein entsetzlicher Gestank.
Hier soll Jeremia vermodern. Der König hat dem Drängen des Mob – übrigens alles ehrenwerte Leute
mit Rang und Namen - einfach nachgegeben. Lakonisch heißt es nur: „Er ist in euren Händen; denn
der König vermag nichts gegen euch.“
Aber Ebed-Melech, Zeuge dieser Untat, stürzt zum König. Ob willkommen oder nicht: Jetzt redet er!
Langsam: Heben wir uns diese Geschichte für den Schluss auf!
Hoffnungsgeschichte
Diese übel riechende Episode hat ihren Platz im Jeremia-Buch gefunden. Wenn Sie sie nachlesen
möchten: im 38. Kapitel. Viele Kapitel gehen voraus. Reden, Konflikte, Hoffnungen! 38 Kapitel!
Wie alles angefangen hat? Jeremia erzählt:
Und des HERRN Wort geschah zu mir: Ich kannte dich, ehe ich dich im Mutterleibe bereitete, und
sonderte dich aus, ehe du von der Mutter geboren wurdest, und bestellte dich zum Propheten für die
Völker. Ich aber sprach: Ach, Herr HERR, ich tauge nicht zu predigen; denn ich bin zu jung.
Der HERR sprach aber zu mir: Sage nicht: »Ich bin zu jung«, sondern du sollst gehen, wohin
ich dich sende, und predigen alles, was ich dir gebiete. Fürchte dich nicht vor ihnen; denn ich
bin bei dir und will dich erretten, spricht der HERR. Und der HERR streckte seine Hand aus
und rührte meinen Mund an und sprach zu mir: Siehe, ich lege meine Worte in deinen Mund. Siehe,
ich setze dich heute über Völker und Königreiche, dass du ausreißen und einreißen, zerstören und
verderben sollst und bauen und pflanzen.
(Jeremia 1, 4-10)
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