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• starker Flächenrückgang mesotropher Niedermoore in MV (aktuell nur noch ca. 200 ha) • rezent: nährstoffreiche, wechselfeuchte Staudenfluren, Röhrichte und
Bruchwaldstadien
• degradierte Torfböden bieten kein geeignetes Ansiedlungssubstrat für Moorpflanzen ärmerer Standorte.
• Trotz Entwässerungsrückbau und Pflegemaßnahmen war die Wiederher-stellung dieser Vegetationsformen bisher nicht möglich.
• Flächenpotenziale in Deutschland • allein im Peenetal befinden sich hun- derte Hektar an Flächen mit degradier- ten Niedermooren
1. Ausgangslage, Motivation
Moorfläche in ha 305.690 145.000 419.900 210.000 219.500 58.200 42.000 40.000Niedermoor in ha 302.690 115.000 185.100 210.000 92.039 58.200 37.000 36.000Hochmoor in ha 3.000 30.000 234.800 0 22.886 0 5.000 4.000
ParameterMecklenburg- Vorpommern
Schleswig-Holstein
Nieder-sachsen
Branden-burg
Mooranteil an Landesfläche
12,9% 9,2% 8,8% 7,3% 2,84% 1,17% 1,17%
Bayern Sachsen-Anhalt
Baden-Württemb
Nordrhein-Westfalen
3,0%
Räumliche Aufteilung und Flächenabschätzung der Moorflächen relevanter Bundesländer (verändert nach JENSEN et al. 2012: 15, ergänzt um Daten aus S.-Anhalt, B-W und NRW nach GROSSE-BRAUCKMANN 1997: 183-215)
Ziel war meist die Materialgewinnung vor Ort, um das Grabensystem zu schließen. Am Oberrhein (HE) wurde Oberboden zur Aushagerung von Stromtalwiesen abgetragen. Es erfolgten auch Wiederansiedlungsmaßnahmen (HÖLZEL et al. 2006)
• Kernfrage Kann eine großflächige Wiederherstellung von Niedermoorflächen durch Oberbodenabtrag naturschutzfachlich, aber auch ökonomisch eine praktikable Renaturierungsstrategie sein?
• Besonderheit des Vorhabens Durch beispielhafte Verwertung des anfallenden Materials (~ 3.000 m³) sollen Mittel für den Bodenabtrag teils wieder eingespielt werden. Deshalb wird mit Betrieben der Erdenproduktion zusammengearbeitet.
• Erzeugung eines Mehrfachnutzens → Renaturierung von Moor (Naturschutz & Biodiversität) → Torfsubstitution, Moorerhalt an anderen Stellen (Klimaschutz) → Generierung Torfwachstum (langfristige CO² Fixierung) → Aufbereitung des Materials (regionale Wertschöpfung)
Die Oberbodenmächtigkeiten liegen zw. 18 und 34 cm, im Schnitt rd. 27 cm (pH um 6). Die Niedermoortorfe darunter sind schwach bis mittel zersetzt (pH ≥ 6 bis 7,3).
Monitoring der Pegelstände Bodenansprache im Gelände
4. Durchgeführte Arbeiten
Messung der Oberbodenmächtigkeit Dokumentation einer Moorbohrung
• 14 Tagfalterarten konnten nachgewiesen werden - mesophile Arten des Offenlandes, weit verbreitet, v.a. blütenreiche Stellen - große ökologische Toleranzbreite innerhalb der Offenlandbiotope - außer dem Hauhechel-Bläuling und dem Spiegelfleck-Dickkopffalter sind alle weiteren Arten sehr dispersionsfreudig • 8 Heuschreckenarten wurden nachgewiesen - die meisten kommen in einer Vielzahl weiterer Biotoptypen vor und haben geringe Bedeutung als wertgebende Arten der Niedermoore - Sumpfschrecke ist dagegen sehr stark an feuchte bis nasse Lebensräume gebunden - einzige „gefährdete“ Heuschrecken- art, gemäß der Roten Liste M-V
4. Durchgeführte Arbeiten Stand der faunistischen Kartierungen
• Kartierung von Laufkäfern: - 26 Arten wurden nachgewiesen - Mit Ausnahme einer Grabkäferart (Pterostichus diligens) (RL MV: V) und der Glanzflachläuferart (Agonum duftschmidi) (RL MV: 2) sind alle Carabiden weit verbreitet (eurytop). - Alle weiteren Arten sind meist hygrophil und in M-V häufig bis sehr häufig. • Ergebnis: Der momentane faunistische Wert der Fläche wurde, bezogen auf die betrachteten Artengruppen, als gering bis durchschnittlich eingestuft.
• Stufe 1: Abtrag der Grasnarbe und Verfüllung der Gräben • Stufe 2: Abtrag des Oberbodens und Zwischenlagerung am Gebietsrand • Vorteile: - Maschinen fahren immer auf schützender Grasnarbe - Materialtrennung vor Ort (Reduzierung der Transportkosten) - Grasnarbe eignet sich sehr gut zur Grabenverfüllung
- Für Grabenverfüllungen sind Abtragsflächen unterschiedlicher Größe und Tiefe entstanden. - Diese waren interessant für die Vegetationsuntersuchungen im Jahr 2014. - Aus den Ergebnissen kann die ideale Abtragtiefe und der Wiederbesiedlungszeitraum ermittelt werden.