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VORHABENTRÄGER:
Wilfried Wagner GERBERSDORF 5A, 91732 MERKENDORF
VERFASSER PLANUNGSBÜRO GODTS
Hauptbüro/Postanschrift: Römerstraße 6, 73467 Kirchheim am Ries
Telefon 0 73 62/92 05-17 E-Mail [email protected]
Zweigstelle/Donau-Ries Hauptstraße 70, 86641 Rain
Stadtplanung • Landschaftsplanung • Umweltplanung BEARBEITUNG:
Dipl.-Ing. Joost Godts M. Sc. Matthias Merkel
VORHABEN:
VORHABENBEZOGENER BEBAUUNGSPLAN „FREIFLÄCHEN-PHOTOVOLTAIKANLAGE
PFOFELD-LANGLAU AM ZIEGELWEG“ DER GELTUNGSBEREICH UMFASST DIE
FLURNUMMER 1273 GEMARKUNG PFOFELD
FACHBEITRAG ZUR SPEZIELLEN ARTEN-SCHUTZRECHTLICHEN PRÜFUNG
VORENTWURF VOM 09.11.2020
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vBP „Freiflächen-Photovoltaikanlage Pfofeld-Langlau Am
Ziegelweg“: Fachbeitrag zur saP Seite 2 von 14
Vorentwurf vom 09.11.2020
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A EINLEITUNG 31 Anlass und Aufgabenstellung
................................................................................
32 Gebietsbeschreibung
.............................................................................................
33 Datengrundlagen
...................................................................................................
34 Methodisches Vorgehen und Begriffsbestimmungen
............................................ 4
B WIRKUNG DES VORHABENS 41 Baubedingte Wirkungen
........................................................................................
42 Anlagenbedingte Wirkungen
.................................................................................
43 Betriebsbedingte Wirkungen
.................................................................................
4
C BETROFFENHEIT DER ARTEN 51 Bestand sowie Darlegung der
Betroffenheit der Arten ..........................................
51.1 Pflanzenarten nach Anhang IV b) der FFH-Richtlinie
........................................................................
51.2 Tierarten des Anhang IV a) der FFH-Richtlinie
..................................................................................
51.3 Vogelarten des Anhangs I sowie nach Art. 4 (2)
Vogelschutzrichtlinie
.............................................. 62 Relevanzprüfung
...................................................................................................
72.1 Vögel (Aves)
.......................................................................................................................................
8
D MASSNAHMEN ZUR VERMEIDUNG UND ZUR SICHERUNG DER
KONTINUIERLICHEN ÖKOLOGISCHEN FUNKTIONALITÄT 12
1.1 Begrenzung der Flächeninanspruchnahme
.....................................................................................
121.2 Schaffung neuer Habitatstrukturen
..................................................................................................
12
E FAZIT 12
F LITERATUR UND VERWENDETE UNTERLAGEN 13
G LAGEPLAN: WIRKDISTANZEN (M 1:1.500) 14
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vBP „Freiflächen-Photovoltaikanlage Pfofeld-Langlau Am
Ziegelweg“: Fachbeitrag zur saP Seite 3 von 14
Vorentwurf vom 09.11.2020
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A EINLEITUNG
1 Anlass und Aufgabenstellung Der Vorhabenträger Herr Wilfried
Wagner beabsichtigt den Bau einer Freiflächen-Photovoltaikanlage
auf der Fl.-Nr. 1273, Gemarkung Pfofeld östlich von Langlau. Dabei
wird die Inanspruchnahme einer intensiv genutzten Grünfläche
notwendig. Da hierdurch potenzielle Lebensraumstrukturen verloren
gehen können, wird daher ein Fachbeitrag zur speziellen
artenschutzrechtlichen Prüfung (saP) seitens der Unteren
Naturschutzbehörde gefordert. Im vorliegenden Fachbeitrag zur
speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung erfolgt die Überprüfung:
• Artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände nach §44 Abs.1 Nr.1 und
Nrn.2 und 3 i.V.m.
Abs.5 BNatSchG (Bundesnaturschutzgesetz) bezüglich der
gemeinschaftsrechtlich geschützten Arten (Arten des Anhangs IV
FFH-Richtlinie, Arten des Anhangs I und nach Art.4 (2)
VS-Richtlinie) die durch das Vorhaben erfüllt werden können
• der naturschutzfachlichen Voraussetzungen für eine Ausnahme
von den Verboten gemäß §45 Abs.7 BNatSchG
Eine artenschutzrechtliche Ausnahmeprüfung entbindet den
Vorhabenträger jedoch nicht vom Vermeidungsgebot. Aufgrund des
Beginns der Erarbeitung der Unterlagen zum Artenschutz im weit
fortgeschrittenen Kalenderjahr und der Dringlichkeit zur
Durchführung des Bauleitplanverfahrens sind mit Ausnahme einer
Ortsbegehung zur Bestandserfassung des Plangebietes keine
repräsentativen Kartierungen möglich, um das tatsächlich
vorkommende Artenspektrum zu ermitteln. Es wird daher in der
nachfolgenden Abhandlung eine sogenannte „worst-case-Betrachtung“
durchgeführt.
2 Gebietsbeschreibung Das Untersuchungsgebiet (UG) umfasst den
Geltungsbereich mit intensiver Grünlandnutzung sowie die
angrenzenden Flächen in einem Umkreis von bis zu 150m. Die
umliegenden Flächen werden ebenfalls landwirtschaftlich genutzt
oder sind mit Wald und Gehölzen bestanden. Südlich verläuft die
Bahnhofstraße sowie daran angrenzend eine Bahnstrecke. Es befinden
sich keine amtlich kartierten Biotope oder Schutzgebiete
(Naturschutzgebiete, FFH-Gebiete etc.) innerhalb des
Untersuchungsgebietes.1
3 Datengrundlagen Als Datengrundlagen wurden herangezogen: •
Überblickskartierung zur Erfassung der Lebensraumstrukturen und des
Artenpotentials am
29.07.2020 • Biotopkartierungsdaten aus dem Bayerischen
Fachinformationssystem Naturschutz
(FinWeb), Stand: 2020 • öffentl. zugängliche Arteninformationen
des Bay. Landesamtes für Umwelt (Stand Oktober
2020) für das TK-Blatt 6831 (Spalt)
1 BAY. LANDESAMT FÜR UMWELT: FIS-Natur Online (Fin-Web), Zugriff
am 19.10.2020
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vBP „Freiflächen-Photovoltaikanlage Pfofeld-Langlau Am
Ziegelweg“: Fachbeitrag zur saP Seite 4 von 14
Vorentwurf vom 09.11.2020
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4 Methodisches Vorgehen und Begriffsbestimmungen Nachfolgende
Untersuchung lehnt sich an die mit Schreiben der Obersten
Baubehörde vom 19.01.2015, Az.: IIZ7-4022.2-001/05 eingeführten und
dort im Anhang angefügten „Hinweise zur Aufstellung
naturschutzfachlicher Angaben zur speziellen artenschutzrechtlichen
Prüfung in der Straßenplanung (saP)“ an. Es wurde wie folgt
vorgegangen: a) Bestandsaufnahme im Rahmen des
Bauleitplanverfahrens b) Ermitteln des Artenspektrums (basierend
auf den Arten des Anhangs IV FFH-RL und den
Arten des Anhangs I VS-RL, der Roten Liste gefährdeter Tiere und
Gefäßpflanzen Bayerns und der Roten Liste gefährdeter Tiere,
Pflanzen und Pilze Deutschlands) und Abschichtung anhand der
Lebensraumausstattung
c) Prüfung der Beeinträchtigung (Verbotstatbestände des §44
Abs.1 Nr.1 und Nrn.2 und 3 i.V.m. Abs.5 BNatSchG bzw. nach Art.6
Abs.2 S.2 BayNatSchG) im Rahmen einer worst-case-Betrachtung unter
Berücksichtigung der geplanten Vermeidungs- und ggf. vorgezogenen
funktionserhaltenden Ausgleichsmaßnahmen (sog. CEF-Maßnahmen)
Abweichend von den oben zitierten Hinweisen der Obersten
Baubehörde wird entsprechend der aktuellen Rechtsprechung (BVerwG
9A 4/13 vom 08.01.2014) ein absichtliches individuenbezogenes
Tötungsverbot berücksichtigt und individuenbezogen im Rahmen des
Tötungsverbots nach §44 Abs.1 Nr.1 BNatSchG geprüft (nicht wie
bisher beim Schädigungsverbot nach §44 Abs.1 Nr.1-3 i.V.m Abs.5
BNatSchG). Der Untersuchungsraum der umweltbezogenen Untersuchungen
wurde entsprechend der zu erwartenden Auswirkungen abgegrenzt und
umfasst das Planungsgebiet sowie die umliegenden Flächen.
B WIRKUNG DES VORHABENS
1 Baubedingte Wirkungen • Störungen durch Lärm, Immissionen,
Erschütterungen und optische Reize • Flächeninanspruchnahme für
Maschinen und Arbeiten (z.B. zum Befahren, für
Baustelleneinrichtung) • Betriebs- oder Baustoffe können bei
unsachgemäßer Arbeitsweise in den Boden oder
Wasserkreislauf gelangen
2 Anlagenbedingte Wirkungen • geringfügig zusätzlich versiegelte
Fläche, die Wasserversickerung verringert sich marginal,
zwischen den Modulen bleibt Vegetation bestehen • Lebensraum
muss weichen, somit potentieller Verlust von Lebensstätten und
gegebenenfalls Beeinträchtigung von Arten der Ackerstandorte •
Entstehung einer geringfügigen zusätzlichen Vertikalkulisse durch
die Eingrünung bzw.
Module und Nebenanlagen
3 Betriebsbedingte Wirkungen Von der geplanten
Freiflächen-Photovoltaikanlage sind nach derzeitigem Kenntnisstand
keine nennenswerten Störungen zu erwarten, da die Module nach
Errichtung weder bewegt werden (werden nicht dem Sonnenverlauf
nachgeführt), noch anderweitig Prozesse auf dem Gelände ablaufen,
die in irgend einer Weise durch Lärm, Staub, Geruch oder
Erschütterungen Beeinträchtigungen hervorrufen könnten.
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vBP „Freiflächen-Photovoltaikanlage Pfofeld-Langlau Am
Ziegelweg“: Fachbeitrag zur saP Seite 5 von 14
Vorentwurf vom 09.11.2020
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C BETROFFENHEIT DER ARTEN
1 Bestand sowie Darlegung der Betroffenheit der Arten Die
Prüfung der planungsrelevanten Arten erfolgte auf Grundlage der
online abrufbaren Arteninformationen des Bayerischen Landesamtes
für Umwelt (LfU) für das TK-Blatt 6831 (Spalt). Die im TK-Blatt
vorkommenden Arten wurden dabei gesamtheitlich betrachtet und im
Hinblick auf die Wirkungen der Planung abgehandelt.
1.1 Pflanzenarten nach Anhang IV b) der FFH-Richtlinie Bezüglich
der Pflanzenarten nach Anhang IV b) FFH-RL ergibt sich aus §44
Abs.1 Nr.4 i. V. m. Abs.5 BNatSchG für nach §15 BNatSchG zulässige
Eingriffe folgendes Verbot: • Schädigungsverbot: Beschädigen oder
Zerstören von Standorten wild lebender Pflanzen
oder damit im Zusammenhang stehendes vermeidbares Beschädigen
oder Zerstören von Exemplaren wild lebender Pflanzen bzw. ihrer
Entwicklungsformen. Abweichend davon liegt ein Verbot nicht vor,
wenn die ökologische Funktion des von dem Eingriff oder Vorhaben
betroffenen Standortes im räumlichen Zusammenhang gewahrt wird.
Gemäß den Arteninformationen im TK-Blatt 6831 sind keine
planungsrelevanten Pflanzenarten verzeichnet. Aufgrund der
intensiven Nutzung und der damit einhergehenden Arten- und
Strukturarmut ist mit einem Vorkommen planungsrelevanter Arten auch
nicht zu rechnen. Eine nähere Betrachtung im Rahmen der
Relevanzprüfung erfolgt somit nicht.
1.2 Tierarten des Anhang IV a) der FFH-Richtlinie Bezüglich der
Tierarten nach Anhang IV a) FFH-RL ergibt sich aus §44 Abs.1 Nrn.1
bis 3 i. V. m. Abs.5 BNatSchG für nach §15 BNatSchG zulässige
Eingriffe folgende Verbote: • Schädigungsverbot: Beschädigung oder
Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten
und damit verbundene vermeidbare Verletzung oder Tötung von
Tieren oder ihrer Entwicklungsformen.
• Störungsverbot: Erhebliches Stören von Tieren während der
Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und
Wanderungszeiten. Abweichend davon liegt ein Verbot nicht vor, wenn
die Störung zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der
lokalen Population führt.
• Tötungsverbot: Gefahr durch Tötung im Baubetrieb. Nach
Beendigung der Baumaßnahmen ist kein signifikant erhöhtes
Tötungsrisiko zu erwarten. Die Verletzung oder Tötung von Tieren
und die Beschädigung oder Zerstörung ihrer Entwicklungsformen, die
mit der Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und
Ruhestätten verbunden sind, werden im Schädigungsverbot
behandelt.
Fledermäuse: Die online abrufbaren Arteninformationen des LfU
verzeichnen für das TK-Blatt 6831, in dem sich das Vorhaben
befindet, einige Fledermausarten. Dies sind die
Breitflügelfledermaus, Bechsteinfledermaus, Wasserfledermaus,
Großes Mausohr, Kleine Bartfledermaus, Fransenfledermaus,
Kleinabendsegler, Großer Abendsegler, Rauhautfledermaus,
Zwergfledermaus, Braunes Langohr, Graues Langohr und
Zweifarbfledermaus. Aufgrund der Ausprägung des Geltungsbereiches
als intensiv genutztes Grünland ist eine Relevanz für eine
Raumnutzung durch Fledermäuse kaum gegeben. Dies gilt ebenso für
die übrigen intensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen im UG, da
diese –wie auch das Plangebiet– aufgrund ihrer Struktur- und
Blütenarmut wenig Nahrungspotenzial in Form von blütensuchenden
Insekten bieten. Die im Norden angrenzenden Gehölze sowie auch die
bahnbegleitenden Gehölze besitzen aufgrund der fehlenden Reife kaum
ein Potenzial für geeignete Strukturen, die als Lebensstätte dienen
können. Hierfür kommen vielmehr die weiträumiger gelegenen
Waldbereiche in Frage, in die jedoch nicht eingegriffen wird. Somit
sind lediglich Transferflüge zwischen den einzelnen Waldbereichen
über die Fläche sind anzunehmen.
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vBP „Freiflächen-Photovoltaikanlage Pfofeld-Langlau Am
Ziegelweg“: Fachbeitrag zur saP Seite 6 von 14
Vorentwurf vom 09.11.2020
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Für die Artengruppe Fledermäuse gilt somit, dass weder geeignete
Lebensstätten z.B. Gehölze oder Gebäude mit geeigneten Strukturen
noch geeignete Nahrungshabitate mit hohem Aufkommen von
Beutetieren, in Anspruch genommen werden. Erhebliche
Beeinträchtigungen dieser Artengruppe sind somit nicht zu erwarten.
Eine weiterführende Relevanzprüfung entfällt somit. Weitere
Säugetiere: Laut den Arteninformationen des LfU ist der Biber
(Castor fiber) im TK-Blatt verzeichnet. Der Biber findet im UG und
im weiteren Umfeld keine stehenden oder fließenden Gewässer als
Lebensraum vor. Aufgrund der fehlenden Lebensraumeignung des
Geltungsbereiches ist ein Vorkommen und die Betroffenheit des
Bibers auszuschließen. Eine nähere Betrachtung im Rahmen der
Relevanzprüfung erfolgt somit nicht. Reptilien: Das Plangebiet ist
aufgrund der Lage auf intensiv genutztem, strukturarmen Grünland
kein geeigneter Lebensraum für die auf TK-Blattebene nachgewiesene
Reptilienart Zauneidechse, da dieses nicht den benötigten
Bedingungen dieser Art (wärmebegünstigt, lückige Vegetation,
Versteckmöglichkeiten, Standorte für die Eiablage,
Strukturreichtum, ausreichendes Nahrungsangebot, Sonnenplätze,
usw.) entspricht. Vorkommen von Reptilien können somit im UG
aufgrund der ungenügenden Lebensraumausstattung nicht vermutet
werden. Eine nähere Betrachtung im Rahmen der Relevanzprüfung
erfolgt somit nicht. Amphibien: Gemäß den Arteninformationen des
LfU sind im TK-Blatt die Gelbbauchunke, die Kreuzkröte, der
Laubfrosch, die Knoblauchkröte, der Kleine Wasserfrosch und der
Kammolch verzeichnet. Diese können aufgrund des Grünlandstandorts
und fehlender geeigneter Reproduktions-gewässer nicht vermutet
werden. Weiterhin wirken viele Bereiche im UG, wie die angrenzenden
Ackerflächen, die Ortschaft Langlaus im Osten, die Straße und die
Bahntrasse isolierend, sodass auch das Einwandern in den
Geltungsbereich wenig wahrscheinlich ist. Im Rahmen der
Überblickskartierung wurden keine als Verstecke geeigneten
Strukturen wie Totholz oder Steine im Geltungsbereich ermittelt.
Ein Vorkommen der Arten kann daher mit hinreichender Sicherheit
ausgeschlossen werden. Eine nähere Betrachtung im Rahmen der
Relevanzprüfung erfolgt somit nicht. Wirbellose: Die Grüne
Flussjungfer ist eine Charakterart natürlicher Auen, welche
Kiesbänke für die Larvalentwicklung benötigt. Im UG fehlen
Fließgewässer, sodass kein Vorkommen dieser Art zu erwarten ist.
Eine nähere Betrachtung der Grünen Flussjungfer erfolgt somit
nicht.
1.3 Vogelarten des Anhangs I sowie nach Art. 4 (2)
Vogelschutzrichtlinie Bezüglich der europäischen Vogelarten gemäß
Vogelschutzrichtlinie ergibt sich aus §44 Abs.1 Nr.1 und Nrn.2 und
3 i. V. m. Abs.5 BNatSchG für nach §15 BNatSchG zulässige Eingriffe
folgende Verbote: • Schädigungsverbot: Beschädigung oder Zerstörung
von Fortpflanzungs- und Ruhestätten
und damit verbundene vermeidbare Verletzung oder Tötung von
Tieren oder ihrer Entwicklungsformen. Abweichend davon liegt ein
Verbot nicht vor, wenn die ökologische Funktion der von dem
Eingriff oder Vorhaben betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätten
im räumlichen Zusammenhang gewahrt wird.
• Störungsverbot: Erhebliches Stören von Tieren während der
Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und
Wanderungszeiten. Abweichend davon liegt ein Verbot nicht vor, wenn
die Störung zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der
lokalen Population führt.
• Tötungsverbot: Gefahr durch Tötung im Baubetrieb. Nach
Beendigung der Baumaßnahmen ist kein signifikant erhöhtes
Tötungsrisiko zu erwarten. Die Verletzung oder Tötung von Vögeln
und die Beschädigung oder Zerstörung ihrer Entwicklungsformen, die
mit der Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und
Ruhestätten verbunden sind, werden im Schädigungsverbot
behandelt.
Die Arteninformationen des LfU verzeichnen diverse
planungsrelevante Vogelarten für das TK-Blatt 6831. Diese Arten
werden in der Relevanzprüfung entsprechend aufgelistet und
abgehandelt, da das Lebensraumpotenzial und somit die
Voraussetzungen für ein Vorkommen für verschiedene Artengruppen
(z.B. Greifvögel, Kulturfolger) gegeben ist.
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vBP „Freiflächen-Photovoltaikanlage Pfofeld-Langlau Am
Ziegelweg“: Fachbeitrag zur saP Seite 7 von 14
Vorentwurf vom 09.11.2020
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2 Relevanzprüfung Entsprechend der zuvor erfolgten,
überschlägigen Abschätzung einer möglichen Betroffenheit ergibt
sich die Notwendigkeit einer Relevanzprüfung für die ermittelten
Vogelarten, welche nachfolgend abgehandelt wird. Hinweis: Die
aufgelisteten Arten resultieren aus der Liste der nachgewiesenen
Arten des TK-Blattes 6831 der Internet-Arbeitshilfe des LfU. Bei
all jenen Arten, bei denen Spalte „L“ (erforderlicher Lebensraum
vorkommend/nicht vorkommend) trotz erfolgter Abschichtung negativ,
d.h. mit „0“ bewertet wurde, sind jedoch die spezifischen
Lebensraumansprüche nicht mit den vorhandenen Gegebenheiten im
Untersuchungsgebiet vereinbar. So wurde bspw. der Kiebitz in Spalte
„L“ mit „0“ eingestuft, da dieser zwar entsprechend der Artenliste
des TK-Blattes 6831 vorkommt, er aber seine benötigten
Lebensraumstrukturen (feuchte, ausgedehnte Offenlandbereiche) im
konkreten Fall nicht im Untersuchungsgebiet vorfindet und
demzufolge ein Vorkommen dieser Art nicht anzunehmen ist. Eine
nähere Betroffenheitsabschätzung ist somit nicht erforderlich.
Erläuterungen zu den Spalten 1-5 (artspezifische Angaben): V:
Wirkraum des Vorhabens liegt:
X = innerhalb des bekannten Verbreitungsgebietes der Art in
Bayern 0 = außerhalb des bekannten Verbreitungsgebietes der Art in
Bayern
L: Erforderlicher Lebensraum/ Standort der Art im Wirkraum des
Vorhabens (Lebensraum-Grobfilter nach z.B. Feuchtlebensräume,
Wälder, Gewässer):
X = vorkommend; spezifische Habitatansprüche der Art
voraussichtlich erfüllt 0 = nicht vorkommend; spezifische
Habitatansprüche der Art mit Sicherheit nicht erfüllt
E: Wirkungsempfindlichkeit der Art (anhand der artspezifischen
Ansprüche):
X = gegeben, oder nicht auszuschließen, dass Verbotstatbestände
ausgelöst werden können 0 = projektspezifisch so gering, dass mit
hinreichender Sicherheit davon ausgegangen werden kann, dass keine
Verbotstatbestände ausgelöst werden können (i.d.R. nur
weitverbreitete, ungefährdete Arten)
NW= Nachweis der Art im Wirkraum (auf Grundlage von
Kartierungen)
X= ja 0= nein (bei Kartierungen nicht festgestellt oder keine
Kartierungen vorgenommen)
PO= Potenzielles Vorkommen der Art im Wirkraum (auf Grundlage
von V und L) X= ja 0= nein
Erläuterungen zu den Spalten 8-10(Gefährdung/Schutz): RLB= rote
Liste Bayern G= Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt RLD=
rote Liste Deutschland R= extrem seltene Arten und Arten mit
geografischer
Restriktion sg= streng geschützt (X= ja) V= Arten der
Vorwarnliste 1= vom Aussterben bedroht D= Daten defizitär 2= stark
gefährdet 3= gefährdet
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vBP „Freiflächen-Photovoltaikanlage Pfofeld-Langlau Am
Ziegelweg“: Fachbeitrag zur saP Seite 8 von 14
Vorentwurf vom 09.11.2020
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2.1 Vögel (Aves) V L E NW PO Art (wiss.) Art (deutsch) RLB RLD
sg
X X 0 0 X Accipiter gentilis Habicht V X
X X 0 0 X Accipiter nisus Sperber X
X 0 0 Acrocephalus arundinaceus Drosselrohrsänger 3 X
X 0 0 Acrocephalus schoenobaenus Schilfrohrsänger X
X 0 0 Acrocephalus scripaceus Teichrohrsänger
X 0 0 Actitis hypoleucos Flussuferläufer 1 2 X
X 0 0 X Aegolius funereus Raufußkauz X
X 0 0 Alauda arvensis Feldlerche 3 3
X 0 0 Alcedo atthis Eisvogel 3 X
X 0 0 Anas acuta Spießente 3
X 0 0 Anas crecca Krickente 3 3
X 0 0 Anser albifrons Blässgans
X 0 0 Anser anser Graugans
X 0 0 Anser fabalis Saatgans 3
X 0 0 Anthus pratensis Wiesenpieper 1 2
X 0 0 Anthus spinoletta Bergpieper 2 3
X X 0 0 X Anthus trivialis Baumpieper 2 3
X 0 0 Apus apus Mauersegler 3
X 0 0 Ardea alba Silberreiher X
X 0 0 Ardea cinerea Graureiher V
X 0 0 Asio flammeus Sumpfohreule 0 1 X
X X 0 0 X Asio otus Waldohreule X
X 0 0 Anthya ferina Tafelente
X 0 0 Anthya nyroca Moorente 0 1 X
X 0 0 Botaurus stellaris Rohrdommel 1 3 X
X 0 0 Branta canadensis Kanadagans 1 3
X X 0 0 X Bubo bubo Uhu 1 3 X
X 0 0 Bucephala clangula Schellente 1 3
X X 0 0 X Buteo buteo Mäusebussard X
X 0 0 Calidris alpina Alpenstrandläufer 1 X
X 0 0 Calidris pugnax Kampfläufer 0 1 X
X X 0 0 X Carduelis cannabina Bluthänfling 2 3
X X 0 0 X Carduelis flammea Birkenzeisig 0 1
X 0 0 Carduelis spinus Erlenzeisig 0 1
X 0 0 Carpodacus erythrinus Karmingimpel 1 X
X 0 0 Charadrius dubius Flussregenpfeifer 3 X
X 0 0 Chlidonias niger Trauerseeschwalbe 0 1 X
X 0 0 Ciconia ciconia Weißstorch 3 X
X 0 0 Cinclus cinclus Wasseramsel 0 1
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Ziegelweg“: Fachbeitrag zur saP Seite 9 von 14
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V L E NW PO Art (wiss.) Art (deutsch) RLB RLD sg
X 0 0 Circus aeruginosus Rohrweihe X
X 0 0 Circus cyaneus Kornweihe X
X 0 0 Columba oenas Hohltaube V
X X 0 0 X Corvus corax Kolkrabe
X X 0 0 X Corvus frugilegus Saatkrähe
X X 0 0 X Corvus monedula Dohle V
X 0 0 Coturnix coturnix Wachtel 3 V
X 0 0 Crex crex Wachtelkönig
X X 0 0 X Cuculus canorus Kuckuck V V
X 0 0 Cyanecula svecica Blaukehlchen X
X 0 0 Cyngus cyngus Singschwan R X
X 0 0 Cyngus olor Höckerschwan
X X 0 0 X Delichon urbicum Mehlschwalbe 3 3
X 0 0 Dryobates minor Kleinspecht V V
X 0 0 Dryocopus martius Schwarzspecht X
X 0 0 Egretta garzetta Seidenreiher X
X X 0 0 X Emberiza citrinella Goldammer V
X 0 0 Falco peregrinus Wanderfalke X
X X 0 0 X Falco subbuteo Baumfalke 3 X
X X 0 0 X Falco tinnunculus Turmfalke X
X 0 0 Ficedula hypoleuca Trauerschnäpper V 3
X 0 0 Fringilla montifringilla Bergfink
X 0 0 Galerida cristata Haubenlerche 1 1 X
X 0 0 Gallinago gallinago Bekassine 1 1 X
X 0 0 Gallinula chloropus Teichhuhn V X
X 0 0 Gavia arctica Prachttaucher
X 0 0 Gavia stellata Sterntaucher
X 0 0 Haliaeetus albicilla Seeadler R X
X X 0 0 X Hippolais icterina Gelbspötter 3
X X 0 0 X Hirundo rustica Rauchschwalbe V 3
X 0 0 Jynx torquilla Wendehals 1 2 X
X 0 0 Lanius collurio Neuntöter V
X 0 0 Lanius excubitor Raubwürger 1 2 X
X 0 0 Larus argentatus Silbermöwe
X 0 0 Larus cachinnans Steppenmöwe R
X 0 0 Larus canus Sturmmöwe R
X 0 0 Larus melanocephalus Schwarzkopfmöwe R
X 0 0 Larus michahellis Mittelmeermöwe
X 0 0 Larus ridibundus Lachmöwe R
X 0 0 Leiopicus medius Mittelspecht X
X 0 0 Locustella naevia Feldschwirl V 3
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vBP „Freiflächen-Photovoltaikanlage Pfofeld-Langlau Am
Ziegelweg“: Fachbeitrag zur saP Seite 10 von 14
Vorentwurf vom 09.11.2020
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V L E NW PO Art (wiss.) Art (deutsch) RLB RLD sg
X 0 0 Lullula arboea Heidelerche 2 V X
X 0 0 Mareca penelope Pfeifente 0 R
X 0 0 Mareca strepera Schnatterente
X 0 0 Mergus albellus Zwergsäger
X 0 0 Mergus merganser Gänsesäger V
X X 0 0 X Milvus migrans Schwarzmilan X
X X 0 0 X Milvus milvus Rotmilan V V X
X 0 0 Motacilla flava Wiesenschafstelze
X 0 0 Netta rufina Kolbenente
X 0 0 Numenius arquata Großer Brachvogel 1 1 X
X 0 0 Oenanthe oenanthe Steinschmätzer 1 1
X X 0 0 X Oriolus oriolus Pirol V V
X 0 0 Pandion haliaetus Fischadler 1 3 X
X X 0 0 X Passer montanus Feldsperling V V
X X 0 0 X Perdix perdix Rebhuhn 2 2
X 0 0 Pernis apivorus Wespenbussard V 3 X
X 0 0 Phalacrocorax carbo Kormoran
X 0 0 Phoenicurus phoenicurus Gartenrotschwanz 3 V
X 0 0 Picus canus Grauspecht 3 2 X
X X 0 0 X Picus viridis Grünspecht X
X 0 0 Podiceps cristatus Haubentaucher
X 0 0 Podiceps phoenicurus Schwarzhalstaucher 2 X
X 0 0 Rallus aquaticus Wasserralle 3 2
X 0 0 Remiz pendulinus Beutelmeise V
X 0 0 Riparia riparia Uferschwalbe V V X
X 0 0 Saxicola rubetra Braunkehlchen 1 2
X 0 0 Scolopax rusticola Waldschnepfe V
X 0 0 Spatula clypeata Löffelente 1 3V
X 0 0 Spatula querquedula Knäkente 1 2 X
X 0 0 Sterna hirundo Flußseeschwalbe 3 2 X
X X 0 0 X Streptopelia turtur Turteltaube 2 2 X
X X 0 0 X Strix aluco Waldkauz X
X X 0 0 X Sylvia communis Dorngrasmücke V
X X 0 0 X Sylvia curruca Klappergrasmücke 3
X 0 0 Tadorna ferruginea Rostgans
X 0 0 Tadorna tadorna Brandgans R
X 0 0 Tringa glareola Bruchwasserläufer V X
X 0 0 Tringa ochropus Waldwasserläufer V X
X 0 0 Tringa totanus Rotschenkel 1 3 X
X X 0 0 X Tyto alba Schleiereule 3 X
X 0 0 Vanellus vanellus Kiebitz 2 2 X
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vBP „Freiflächen-Photovoltaikanlage Pfofeld-Langlau Am
Ziegelweg“: Fachbeitrag zur saP Seite 11 von 14
Vorentwurf vom 09.11.2020
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Godts
Ergebnis: Entsprechend der Relevanzprüfung ist nicht davon
auszugehen, dass durch die Planung Verbotstatbestände für die
aufgelisteten planungsrelevanten Arten ausgelöst werden könnten.
Insbesondere für Offenlandarten (z.B. Feldlerche, Kiebitz, Großer
Brachvogel) ist das Lebensraumpotential zu gering, als dass
Individuen selbst oder potenzielle Fortpflanzungs- und Brutstätten
betroffen sein können. Die bereits durch massiv wirkende
Waldbereiche und andere Vertikalkulissen großflächig
beeinträchtigten Bereiche sind hierzu im Lageplan „Wirkdistanzen“
veranschaulicht. Es besteht also im Plangebiet und dessen
Wirkbereich kein für Offenlandarten geeigneter Lebensraum. Diese
Arten bevorzugen vielmehr störungsarme und weiträumig einsehbare
Landschaften, idealerweise mit flachem Relief und ohne störende
hohe Strukturen, da diese als Ansitzwarte von Beutegreifern genutzt
werden. Eine Betroffenheit von Offenlandarten durch die Planung ist
daher nicht anzunehmen. Im Umkehrschluss ist das UG um den
Bebauungsplan hingegen geeignet für diverse Greifvögel (Habicht,
Mäusebussard, Turmfalke etc.) und Krähenvögel (Kolkrabe, Saatkrähe,
Dohle), da diese oftmals ihre Niststandorte an Waldrändern oder
Feldgehölzen haben und in den offenen Landschaftsteilen auf
Nahrungssuche gehen. Mit der Überplanung der Fl.-Nr. 1273, Gmk.
Pfofeld geht nun eine potenzielle Nahrungsfläche verloren. In
Anbetracht der umliegenden großflächigen Grünland- und Ackerflächen
besteht jedoch weiterhin ausreichend verfügbares
Nahrungsflächenpotenzial für diese Artengruppen. Die betroffene
Fläche nimmt dabei im weiträumigen Lebensraum dieser Arten keine
essenziell notwendige Rolle ein. Eine Betroffenheit von Greifvögeln
und Krähenvögeln kann daher ausgeschlossen werden. Für
baumbewohnende Arten bzw. Waldarten wie den Pirol und Grünspecht
besitzt das nördlich gelegene Feldgehölz ein moderates
Lebensraumpotential. Da die Gehölze nicht in Anspruch genommen
werden, ergeben sich keine Gefährdungen, wie z.B. den Verlust von
Lebensstätten oder Schädigung von Individuen. Prinzipiell können
auch Gehölzbrüter wie Dorngrasmücke, Goldammer und Klappergrasmücke
sowie Arten der Kulturlandschaft (Rebhuhn, Feldsperling) im UG
vorkommen. Ebenso wie für die Waldarten sind jedoch keine
erheblichen Beeinträchtigungen zu erwarten, da keine Gehölze in
Anspruch genommen werden und Vergrämungswirkungen durch den
Anlagenbau im Anbetracht der begrenzten Bauzeit als gering zu
bewerten sind. Vielmehr wird durch die Ausgleichsmaßnahme neues
Lebensraumpotenzial durch die Neuanlage einer naturnahen Hecke
geschaffen. Langfristig sind somit positive Wirkungen auf diese
Artengruppe zu erwarten. Für Arten der Feucht- und
Gewässerlebensräume (Höckerschwan, Schilfrohrsänger,
Bruchwasserläufer etc.) ist aufgrund fehlender geeigneter
Strukturen eine Betroffenheit mit hinreichender Sicherheit
auszuschließen. Ihre Vorkommen sind entsprechend ihrer
Lebensraumpräferenzen vielmehr am Kleinen und Großen Brombachsee zu
vermuten. Entsprechend der Relevanzprüfung und den vorstehenden
Ausführungen ist also nicht zu erwarten, dass Verbotstatbestände
nach §44 Abs. 1 BNatSchG ausgelöst werden. Eine nähere
Betroffenheitsabschätzung wird als nicht erforderlich
angesehen.
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vBP „Freiflächen-Photovoltaikanlage Pfofeld-Langlau Am
Ziegelweg“: Fachbeitrag zur saP Seite 12 von 14
Vorentwurf vom 09.11.2020
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D MASSNAHMEN ZUR VERMEIDUNG UND ZUR SICHERUNG DER
KONTINUIERLICHEN ÖKOLOGISCHEN FUNKTIONALITÄT Spezifische Maßnahmen
zur Vermeidung, Minderung und zur Sicherung der kontinuierlichen
ökologischen Funktionalität werden als nicht erforderlich erachtet,
da durch die Planung keine erheblichen Beeinträchtigungen für die
potenziell vorkommenden planungsrelevanten Arten ermessen werden
können. Allgemeine Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen können aber
dazu beitragen, grundsätzliche Auswirkungen der Planung
abzumindern.
1.1 Begrenzung der Flächeninanspruchnahme Um einen übermäßigen
Lebensraumverlust zu vermeiden, ist die Flächeninanspruchnahme auf
das unabdingbar notwenige Maß zu beschränken. Die Planung erfolgt
demzufolge dem konkreten Bedarf entsprechend.
1.2 Schaffung neuer Habitatstrukturen Im Rahmen der
Ausgleichsmaßnahme wird in den Randbereichen eine naturnahe Hecke
aus heimischen, standortgerechten Arten angelegt. Diese Maßnahme
gewährleistet zugleich auch eine Minderung optischer Wirkungen
durch die zu erwartende Anlage. Weiterhin wird hierdurch ein
Lebensraum geschaffen, welcher von zahlreichen Kleintieren wie
Insekten besiedelt werden kann und die Attraktivität als
Nahrungshabitat für zahlreiche Kleintiere, Insekten und Vögel
erhöht.
E FAZIT Durch den vorhabenbezogenen Bebauungsplan
„Freiflächen-Photovoltaikanlage Pfofeld-Langlau Am Ziegelweg“ wird
die Inanspruchnahme einer intensiv genutzten Grünlandfläche
notwendig. Aufgrund der im Rahmen der Überblickskartierung
ermittelten vorherrschenden Lebensraumbedingungen wird davon
ausgegangen, dass vorhabenbedingt keine planungsrelevanten Arten
betroffen sein könnten. Aufgrund des intensiv genutzten sind keine
gemäß Anhang IV der FFH-Richtlinie streng geschützte Arten wie z.B.
Fledermäuse, Reptilien, Amphibien oder Pflanzen vorhabendingt
betroffen, da deren benötigten Lebensraumstrukturen nicht vorkommen
oder der Standort aufgrund seiner arten- und strukturarmen
Ausprägung keine Relevanz für die Nahrungssuche oder Fortpflanzung
entfaltet. Auch für Vogelarten ist eine Betroffenheit nicht
anzunehmen da die Lebensraumausprägung für einige Artengruppen
ungeeignet ist (Offenlandarten, Arten der Feucht- und
Gewässerlebensräume). Für anderen Artengruppen, wie z.B.
Greifvögel, die den Geltungsbereich zur Nahrungssuche nutzen,
bestehen wiederum ausreichend weitere Nahrungsflächen im Umfeld der
Planung, sodass der Flächenverlust als vernachlässigbar einzustufen
ist. Auch Waldarten und Gehölzbrüter sind nicht nachteilig
betroffen, da nicht in deren benötigte Lebensraumstrukturen
eingegriffen wird. Vielmehr werden durch die Ausgleichsmaßnahme
neue Gehölzstrukturen geschaffen die von diesen Arten später
zusätzlich besiedelt werden können. Entsprechend den Ergebnissen
der Relevanzprüfung und den dazu ergangenen Erläuterungen ist nicht
zu erwarten, dass durch eine zukünftige
Freiflächen-Photovoltaikanlage artenschutzrechtliche
Verbotstatbestände nach §44 BNatSchG ausgelöst werden.
Grundsätzliche Maßnahmen zur Minderung und Vermeidung, bspw. durch
Begrenzung der Flächeninanspruchnahme und die Pflanzung einer
naturnahen Hecke au heimischen Arten etc. sollen dazu beitragen,
die geringfügigen Auswirkungen der Planung weiter abzumindern.
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vBP „Freiflächen-Photovoltaikanlage Pfofeld-Langlau Am
Ziegelweg“: Fachbeitrag zur saP Seite 13 von 14
Vorentwurf vom 09.11.2020
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F LITERATUR UND VERWENDETE UNTERLAGEN BAYERISCHES LANDESAMT FÜR
UMWELT: Arteninformationen zu saP-relevanten Arten
(Artensteckbriefe): URL: , Stand 07/2018 BAYERISCHES LANDESAMT FÜR
UMWELT (2016): Rote Liste und Liste der Brutvögel Bayerns
BAYERISCHES LANDESAMT FÜR UMWELT (2017): Rote Liste und
kommentierte Gesamtartenliste der Säugetiere (Mammalia) Bayerns
BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ (2009, Hrsg.): Rote Liste gefährdeter
Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands DER RAT DER EUROPÄISCHEN
GEMEINSCHAFTEN (1979): Richtlinie 79 / 409 / EWG über die Erhaltung
der wildlebenden Vogelarten; zuletzt geändert durch Richtlinie
91/244/EWG des Rates v. 6. März 1991 DER RAT DER EUROPÄISCHEN
GEMEINSCHAFTEN (1992): Richtlinie 92 / 43 / EWG des Rates vom 21.
Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der
wildlebenden Tiere und Pflanzen GESETZ ÜBER DEN SCHUTZ DER NATUR,
DIE PFLEGE DER LANDSCHAFT UND DER ERHOLUNG IN DER FREIEN NATUR
(Bayerisches Naturschutzgesetz – BayNatSchG) vom 23. Februar 2011,
das zuletzt durch das Gesetz vom 21.02.2020 (GVBl. S. 34) geändert
worden ist GESETZ ÜBER NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE
(Bundesnaturschutzgesetz - BNatSchG) vom 29. Juli 2009, zuletzt
geändert durch Artikel 290 der Verordnung vom 19.06.2020 (BGBl. I
S. 1328) OBERSTE BAUBEHÖRDE IM BAYERISCHEN STAATSMINISTERIUM DES
INNERN (2015): Hinweise zur Aufstellung naturschutzfachlicher
Angaben zur speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung in der
Straßenplanung (saP)
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Bahnhofstraße
Bahnlinie Nördlingen Pleinfeld
1274
1273
1103
3100
257
258
1271
1272
VORHABENBEZOGENERBEBAUUNGSPLAN"FREIFLÄCHEN-PHOTOVOLTAIKANLAGEPFOFELD-LANGLAUAM
ZIEGELWEG"
VORHABEN:
VORHABENTRÄGER:
Wilfried WagnerGERBERSDORF 5A, 91732 MERKENDORF
DER GELTUNGSBEREICH UMFASST DIEFLURNUMMER 1273 GEMARKUNG
PFOFELD
Stadtplanung • Landschaftsplanung • Umweltplanung
PLANUNGSBÜRO GODTSVERFASSERHauptbüro/Postanschrift:Römerstraße
6, 73467 Kirchheim am RiesTelefon 0 73 62/92 05-17E-Mail
[email protected]
Zweigstelle/Donau-RiesHauptstraße 70, 86641 Rain
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© Bayerische Vermessungsverwaltung
Grundlage in ETRS89 mit UTM Zone 32
DATENQUELLE:DIGITALES ORTHOPHOTO (07/2018)AMTL. DIGITALE
FLURKARTE (08/2020)
LAGEPLANWIRKDISTANZENMAßSTAB IM ORIGINAL 1:1000STAND
09.11.2020
100 50m
NORD
SÜD
bestehende Vertikalkulisse
hinzukommende Vertikalkulisse
mit durchschnittlicher Wirkdistanzfür Bodenbrüter von 50 bis 100
m
mit durchschnittlicher Wirkdistanzfür Bodenbrüter von 50 m
sonstiger WirkfaktorWege mit durchschnittlicher Wirkdistanz von
ca. 10 m
Plangebiet