Foto Vorderseite: Berlin, 7. Juni 1989, Demonstration gegen Wahlbetrug vor der Sophien- kirche, Foto: Hans-Jürgen Röder, Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft Foto Rückseite: Ronald Reagan bei seiner Rede am 12. Juni 1987 vor dem Brandenburger Tor: „Mister Gorbatschov, tear down this wall“ (Mister Gorbatschov, reißen Sie diese Mauer nieder), Quelle: National Archives and Records Administration, ARC identifier 198585 (Wikipedia) Kooperationspartner: Zentrum Kalter Krieg – Ausstellung am Checkpoint Charlie e. V. Scharrenstraße 17 10178 Berlin Telefon: 030 / 24 07 92- 0 Telefax: 030 / 24 07 92-99 E-Mail: [email protected]www.berlin.de/stasi-landesbeauftragter Landesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR Landesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR Scharrenstraße 17 10178 Berlin Telefon: 030 / 24 07 92- 0 Telefax: 030 / 24 07 92-99 E-Mail: [email protected]www.berlin.de/stasi-landesbeauftragter 1989 kam es nicht nur zur friedlichen Revolution in der DDR, sondern auch zum Ende des Kalten Krieges. Die Voraussetzungen dafür waren sehr vielfältig. Bereits Ende der 1940er Jahre hatten US-amerikanische Wissenschaftler Szenarien für ein Ende des Kalten Krieges entworfen. Die Veränderungen in der Sowjetunion machten 1989 deren Umsetzung möglich. Der Abschied vom Hegemo- nialstreben unter Gorbatschov schuf ebenso wie Glasnost und Perestroika eine völlig veränderte internationale Lage. Das zeigte sich zuerst 1988 im Baltikum, dessen Völker nach nati- onaler Unabhängigkeit strebten, in Polen, wo die Solidarno´ s´ c am Runden Tisch einen Teil der Macht übernahm, und in Ungarn, wo Reformkommunisten Veränderungen einleiteten. Nach Wegen aus dem Kalten Krieg suchte auch die Friedensbewegung in der DDR. Neue Oppositionsgruppen kamen hinzu. Deren politischer Horizont blieb allerdings begrenzt. Parlamentarisches System und Marktwirtschaft stießen auf Ablehnung. Angestrebt wurden mehr Sozialismus, Neutralismus und himmlische Gerechtigkeit. Die internationale und militärische Lage hatte sich 1989 völlig gewandelt. Gorbatschov und Reagan machten Ernst mit der Abrüstung. Die NATO erschien auch in Mittelosteuropa als Ga- rant der Freiheit. Von dort wurde am Ende die Einbeziehung ganz Deutschlands in das Bündnis verlangt. Der bevorstehende Kollaps der DDR-Wirtschaft und die sich verschlechternden Lebensverhältnisse waren wichtige Triebfedern der Revolution. Alle diese Themen werden in der Veranstaltungsreihe intensiv behandelt. VOR 25 JAHREN: FRIEDLICHE REVOLUTION UND ENDE DES KALTEN KRIEGES Grafik: CRUFF Landesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR VERANSTALTUNGEN JANUAR – JUNI 2014 EINTRITT FREI! VOR 25 JAHREN FRIEDLICHE REVOLUTION UND ENDE DES KALTEN KRIEGES
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VOR 25 JAHREN: Friedliche revolution und ende des Kalten ... · Ronald Reagan bei seiner Rede am 12. Juni 1987 vor dem Brandenburger Juni 1987 vor dem Brandenburger Tor: „Mister
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Foto Vorderseite:Berlin, 7. Juni 1989, Demonstration gegen Wahlbetrug vor der Sophienkirche, Foto: HansJürgen Röder, Quelle: RobertHavemannGesellschaft Foto Rückseite:Ronald Reagan bei seiner Rede am 12. Juni 1987 vor dem Brandenburger Tor: „Mister Gorbatschov, tear down this wall“ (Mister Gorbatschov, reißen Sie diese Mauer nieder), Quelle: National Archives and Records Administration, ARC identifier 198585 (Wikipedia)
Kooperationspartner:
Zentrum Kalter Krieg – Ausstellung am Checkpoint Charlie e. V.
1989 kam es nicht nur zur friedlichen Revolution in der DDR, sondern auch zum Ende des Kalten
Krieges. Die Voraussetzungen dafür waren sehr vielfältig. Bereits Ende der 1940er Jahre hatten us-amerikanische Wissenschaftler szenarien für ein Ende des Kalten Krieges entworfen. Die Veränderungen in der sowjetunion machten 1989 deren umsetzung möglich. Der Abschied vom Hegemo-nialstreben unter Gorbatschov schuf ebenso wie Glasnost und Perestroika eine völlig veränderte internationale Lage.
Das zeigte sich zuerst 1988 im Baltikum, dessen Völker nach nati-onaler Unabhängigkeit strebten, in Polen, wo die Solidarnosc am Runden Tisch einen Teil der Macht übernahm, und in Ungarn, wo Reformkommunisten Veränderungen einleiteten. Nach Wegen aus dem Kalten Krieg suchte auch die Friedensbewegung in der DDR. Neue Oppositionsgruppen kamen hinzu. Deren politischer Horizont blieb allerdings begrenzt. Parlamentarisches System und Marktwirtschaft stießen auf Ablehnung. Angestrebt wurden mehr Sozialismus, Neutralismus und himmlische Gerechtigkeit.
Die internationale und militärische Lage hatte sich 1989 völlig gewandelt. Gorbatschov und Reagan machten Ernst mit der Abrüstung. Die NATO erschien auch in Mittelosteuropa als Ga-rant der Freiheit. Von dort wurde am Ende die Einbeziehung ganz Deutschlands in das Bündnis verlangt. Der bevorstehende Kollaps der DDR-Wirtschaft und die sich verschlechternden Lebensverhältnisse waren wichtige Triebfedern der Revolution. Alle diese Themen werden in der Veranstaltungsreihe intensiv behandelt.
VOR 25 JAHREN:Friedliche revolution und ende des Kalten Krieges
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Landesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR
VERANSTALTUNGEN
Januar – Juni 2014EiNTRiTT FREi!
VOR 25 JAHREN
Friedliche revolution und ende des Kalten Krieges
Die internationale und militärische Lage: Helsinki-Prozess, Warschauer Pakt und naTO am Ende des Kalten KriegesIn den 1980er Jahren änderte sich auch die militärische Lage. Nach einer Phase der Hochrüstung machten Gorbatschov und Reagan Ernst mit der Abrüstung – jeweils gegen Widerstände im eigenen Lager. Durch den HelsinkiProzess war das Vertrauen gewachsen. Militärstrategisch entstand eine neue Lage. Die NATO wurde auch für Ostmitteleuropa der Garant der Freiheit.
Kurzvortrag: PD Dr. Oliver Bange, Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, Potsdam
Podium: PD Dr. Oliver Bange rainer Eppelmann, Pfarrer, DDROppositioneller, letzter Verteidigungsminister der DDR Jörg Schönbohm, General a. D., Innenminister des Landes Brandenburg a. D. Prof. Gert Weisskirchen, Pädagoge, 1976–2009 MdB und Sprecher der SPDFraktion für außenpolitische Fragen
Moderation: Prof. Dr. angelika Dörfler-Dierken, Zentrum für Militär geschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr
In Kooperation mit dem Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissen-schaften der Bundeswehr
Wirtschaft und Kalter Krieg: Die DDr-Ökonomie vor dem KollapsIn der DDR ging es seit Beginn der 1980er Jahre ökonomisch bergab, was ab 1985 unübersehbar wurde. Mangelwirtschaft und Versorgungsengpässe waren allgegenwärtig. Das System der staatlichen Kommandowirtschaft hatte sich endgültig überlebt. Die SEDFührung blieb reformunfähig. Die sich laufend verschlechternde ökonomische Lage wurde zu einer der wichtigsten Antriebskräfte für revolutionäre Veränderungen.
Vortrag: Dr. Jens Schöne, Historiker, Stellvertretender Landesbeauf tragter für die StasiUnterlagen, Berlin
Podium: Prof. Dr.-ing. Klaus-Ewald Holst, früher Vorstandsvor sitzender VNG AG, Leipzig Dr. Jeannette Madarász-Lebenhagen, Historikerin, Berlin Prof. Dr. Jörg roesler, Wirtschaftshistoriker, Berlin Dr. Jens Schöne
Moderation: ulrike Herrmann, WirtschaftsJournalistin, Berlin
In Kooperation mit der Industrie- und Handelskammer Berlin
Mittwoch, 28. Mai 2014, 19 uhrCollegium Hungaricum BerlinDorotheenstr 12, Berlin-Mitte
Mittwoch, 25. Juni 2014, 19 uhriHK / Ludwig-Erhard-HausFasanenstr. 85, Berlin-Charlottenburg
Die Suche nach Wegen aus dem Kalten Krieg: Friedensbewegung und neue Gruppen in der DDrIn den 1980er Jahren entwickelte sich in der DDR eine neue Opposition gegen das SEDRegime. Im Mittelpunkt standen am Anfang Friedensgruppen, die Auswege aus dem Kalten Krieg und der Blockkonfrontation suchten. Im Laufe der Zeit traten Gruppen mit anderen Themenschwerpunkten hinzu. Die Gruppen vernetzten sich untereinander, umfassten aber nur eine kleine Zahl von Aktivisten, die bis 1989 auch nur einen ganz kleinen Teil der Bevölkerung erreichten.
Vortrag: Dr. Bernd Florath, Historiker, Berlin
Podium: Dr. Bernd Florath ralf Hirsch, damals Initiative Frieden und Menschenrechte, Berlin Markus Meckel, damals Pfarrer in der Friedensarbeit, Niederndodeleben Johanna Kalex, damals Gruppe Wolfspelz, Dresden
Moderation: Gerhard rein, Journalist, Berlin
In Kooperation mit der Robert-Havemann-Gesellschaft und der Stiftung Berliner Mauer
Die politische Vorstellungswelt der DDr- Opposition: Mehr Sozialismus, neutralismus, himmlische Gerechtigkeit …Die politischen Ziele der DDROpposition waren bis in das Jahr 1990 hinein erstaunlich unpräzise und illusionär. Das parlamentarische System wurde wie die westliche Wirtschaftsordnung nahezu einhellig abgelehnt. Stattdessen sollten Basisdemokratie, ein radikalerer Sozialismus und himmlische Gerechtigkeit herrschen. Mitteleuropa war als neutrale Zone vorgesehen. Die daraus resultierenden außen wie innenpolitischen Gefahren blieben unbeachtet.
Vortrag: Dr. Klaus Bästlein, Historiker, Berlin
Podium: Dr. Klaus Bästlein Dr. Ehrhart neubert, damals Demokratischer Aufbruch, Berlin ulrike Poppe, damals Demokratie Jetzt, Berlin Wolfgang rüddenklau, damals Umweltbibliothek, Berlin reinhard Weißhuhn, damals Initiative Frieden und Menschenrechte, Berlin
Moderation: Margit Miosga, Journalistin, Berlin
In Kooperation mit der Robert-Havemann-Gesellschaft
als nachkriegspläne aktuell wurden: Die Überlegungen für ein Ende des Kalten KriegesAmerikanische Wissenschaftler entwickelten schon zu Beginn des Kalten Krieges für die USRegierung Szenarien zu dessen Beendigung. Entscheidend waren danach die Aufgabe des Hegemonieanspruchs der Sowjetunion und die Durchsetzung von Freiheit und Demokratie durch die Bevölkerung. 40 Jahre später trat genau das ein: Gorbatschov gab den imperialen Anspruch Russlands auf und die Menschen im Ostblock stritten überall für Freiheit und Demokratie.
Kurzvorträge: Die uS-Planungen für ein Ende des Kalten Krieges 1948 Prof. Dr. Gabriele Metzler, Berlin
Die Situation 1989: Ende des Kalten Krieges? Prof. Dr. Bernd Stöver, Potsdam
Podium: Prof. Dr. Jörg Baberowski, Berlin Prof. Dr. Gabriele Metzler, Berlin Prof. Dr. Etienne François, Berlin Prof. Dr. Bernd Stöver, Potsdam
Moderation: Dr. ulrich Mählert, Berlin
In Kooperation mit dem Zentrum Kalter Krieg – Ausstellung am Checkpoint Charlie e. V. und der Stiftung Berliner Mauer
abschied von den imperialen Prinzipien der Sowjet-union: Glasnost, Perestroika und aufbruch im BaltikumUnter Gorbatschov begann sich die Sowjetunion zu verändern. Das Land stand durch Hochrüstung, AfghanistanKonflikt, Wirtschaftskrisen, Tschernobyl und digitale Revolution unter Druck. Glasnost und Perestroika sollten Probleme lösen. Hegemoniale Machtansprüche wurden aufgegeben. Bereits 1988/89 entwickelte sich in den baltischen Ländern eine starke Freiheits und Unabhängigkeitsbewegung. Von dort kamen die ersten Signale des Epochenwechsels.
Kurzvortrag: Prof. Dr. alexander Vatlin, Historiker, Moskau
Podium: Prof. Dr. Karsten Brüggemann, Historiker, Tallinn Dr. Jan Foitzik, Historiker, Berlin Wolfgang Templin, Philosoph, Berlin/Warschau Prof. Dr. alexander Vatlin
Moderation: Dr. Jörg Morré, Historiker, Direktor des DeutschRussischen Museums, Berlin
In Kooperation mit dem Deutsch-Russischen Museum, Berlin-Karlshorst
Mittwoch, 26. Februar 2014, 19 uhrDeutsch-russisches Museum Berlin-KarlshorstZwieseler str. 4, Berlin-Karlshorst
Mittwoch, 23. april 2014, 19 uhrrathaus Mitte, robert-Havemann-SaalKarl-Marx-Allee 31, Berlin-Mitte
Mittwoch, 29. Januar 2014, 19 uhrVertretung des Landes Sachsen-anhalt beim BundLuisenstr. 18, Berlin-Mitte
Mittwoch, 26. März 2014, 19 uhrGedenkstätte Berliner MauerBernauer str. 119, Berlin-Wedding
VOR 25 JAHREN: Friedliche revolution und ende des Kalten Krieges