Arbeitsplatz Zoo • 1/2020 19 Vogelpark Ambigua Vogelpark Ambigua Wie aus einer kleinen Idee Großes entstand von Mirjam Vogel Vogelpark und Arterhalt In Schweizer Zoos gibt es nur noch wenige Papageien und Sittiche zu bestaunen. Dies ist mit ein Grund wie- so es den Vogelpark Ambigua in Zeihen (Schweiz) gibt. Der Park war ursprünglich um einiges bescheidener angedacht. Als Rolf Lanz vor zehn Jahren die Idee ent- wickelte, seine private Vogelschar von rund 200 Tieren in einem Park für Besucher zugänglich zu machen, wusste er noch nicht, wie groß das Projekt werden würde. Fünf Jahre nach seiner Eröffnung beheimatet der Vo- gelpark Ambigua über 400 Vögel und rund 70 verschie- dene Arten. Der Vogelpark hat es sich zum Ziel gesetzt, stark bedrohte Vogelarten zu erhalten. Er ist mit sei- ner Artenschutzzucht Mitglied des Europäischen Erhal- tungszuchtprogramms (EEP). Inhaber Rolf Lanz betont, dass nur dort gezüchtet wird, wo es Sinn macht und ein Bedarf zur Arterhaltung besteht. Vom Ara Ambi- gua gibt es beispielsweise in freier Wildbahn in Costa Rica nur noch wenige Brutpaare. Durch Brandrodung, den Bau von riesigen Staudämmen sowie Holzschlag für Möbel und Papier wird ihnen der natürliche Lebens- raum genommen. Ein neues Gesetz – eine Auffangstation zum Wohle der Tiere Am 1. September 2018 trat in der Schweiz die neue Ge- setzgebung zum Tierschutz in Kraft. Was für die Tiere einerseits ein Gewinn ist, hat andererseits zur Folge, dass der Vogelpark Ambigua zur Auffangstation wurde. Laufend erhält er Anfragen von Vogelhaltern, welche ihre Tiere nicht mehr art- und tierschutzgerecht halten können. Privatpersonen und Tierschutzorganisationen finden im Vogelpark Ambigua eine Anlaufstelle. Auch aus Beschlagnahmungen durch die Polizei und die Kan- tonalen Veterinärämter kommen Vögel aus der ganzen Schweiz nach Zeihen, wo sie ein artgerechtes Zuhause auf Lebzeiten finden.