34 www.aargauerzeitung.ch | az | Dienstag, 3. Mai 2011 Zurzach-Aaretal Am Samstag haben Marco Canonica, Präsident des Stiftungsrates des Ar- beits- und Wohnzentrums Kleindöt- tingen, und AWZ-Geschäftsführer Ro- ger Cavegn die Katze aus dem Sack ge- lassen: In einer kleinen Feier präsen- tierten sie den geladenen Gästen das Siegerprojekt für den Bau der neuen Werk- und Beschäftigungsstätte auf dem ehemaligen Mutter-Areal. Stiftungsratspräsident Canonica bezeichnete das Siegerprojekt «Gar- denshed» des Zürcher Architekturbü- ros Birchmeier Uhlmann GmbH als «tolles Projekt, das sich ausgezeichnet ins Dorfbild einpasst». Der zweistöcki- ge Neubau setzt in seiner Portionie- rung und mit seinem Ausdruck einen Kontrapunkt zum bestehenden Wohnheim und markiert den Über- gang vom Siedlungsgebiet zur Naher- holungszone am Stausee. Der Haupt- eingang befindet sich auf der Seite der Zentrumstrasse. Die Anlieferung für den Warenumschlag und für die Sat- telschlepper erfolgt über die Nordsei- te und ist direkt von der Fahrstrasse aus erschlossen. Im Erdgeschoss des zweistöckigen Gebäudes befinden sich die Werkhallen und der Emp- fangsbereich, im Obergeschoss sind die Schulungs- und Gemeinschaftsräu- me mit den Beschäftigungsplätzen untergebracht. Diese Anordnung soll bewirken, dass die vertikalen Bewe- gungen innerhalb des Hauses tief ge- halten werden. Ausserdem wird da- durch eine einfache Orientierung er- möglicht. Ein parkähnlicher Hof schafft Raum für die Cafeteria. Die raumhohen Fenster im Erdgeschoss sind als Tore vorgesehen, die es erlau- ben, im Sommer die Arbeitsplätze ins Freie zu verlegen. Der Bezug der neu- en Werk- und Beschäftigungsstätte ist für 2014 geplant. Information im Pavillon Um der Bevölkerung einen Ein- blick in die Baupläne zu ermöglichen, ist auf dem für den Neubau vorgese- henen Areal an der Zentrumsstrasse ein Informationspavillon aufgebaut. Die Ausstellung dauert bis 26. Juni und kann Donnerstag und Freitag von 16 bis 19 Uhr sowie am Samstag von 11 bis 14 Uhr besichtigt werden. Füh- rungen sind nach Absprache mit dem Arbeits- und Wohnzentrum möglich. Raum für Begegnungen Vor der offiziellen Eröffnung des Infopavillons betonte Nationalrätin Pascale Bruderer in ihrer Funktion als Co-Präsidentin eines neu gegründeten Patronatskomitees für den Neubau die Bedeutung des Rückhalts einer In- stitution wie dem AWZ in der Bevöl- kerung. «Mit dem Neubau werden Räume geschaffen für Begegnungen von Menschen mit und ohne Behinde- rung», sagte Bruderer. Kurt Schmid hob als zweiter Co-Präsident des Pat- ronatskomitees drei Faktoren hervor, die für den Erfolg eines Unterneh- mens von Bedeutung sind: Qualität, Quantität und Innovation. Beim AWZ seien alle drei Faktoren vorhanden, sagte Schmid. Grossratspräsident Theo Voegtli kann von seinem Balkon aus sowohl auf das bestehende Arbeits- und Wohn- zentrum als auch auf den Neubau bli- cken, wenn dieser erstellt ist. Er zitier- te den Satz, wonach sich der Wert ei- ner Gesellschaft anhand ihres Um- gangs mit den Schwächsten bemessen lasse. «Die Schweiz ist in dieser Hin- sicht auf einem guten Weg, auch wenn da und dort immer noch Verbesse- rungspotenzial vorhanden ist.» Voegtli schloss seine Ansprache mit den Wor- ten: «Böttstein darf stolz sein, eine Ins- titution wie das Arbeits- und Wohn- zentrum beherbergen zu dürfen.» Räume für Arbeit und Begegnungen Kleindöttingen Die neue Werk- und Beschäftigungsstätte soll 2014 bezugsbereit sein VON ANGELO ZAMBELLI «Mit dem Neubau wer- den Räume geschaffen für Begegnungen von Menschen mit und ohne Behinderung.» Pascale Bruderer, Nationalrätin Die vertikale Fassadenzeichnung verleiht dem Neubau Leichtigkeit und Eleganz. VISUALISIERUNG: BIRCHMEIER UHLMANN ARCHITEKTEN GMBH, ZÜRICH Döttingen Anfang Mai 2011 begin- nen die Arbeiten zur Sanierung der Hauptstrasse in Döttingen. Bis zum Winzerfest Ende September 2011 soll die Hauptstrasse zwischen Usserdorf und der Surbtalstrasse ein neues Aus- sehen erhalten. Für die Hauptstrasse und die Aa- restrasse in Döttingen wurde ein Be- triebs- und Gestaltungskonzept erar- beitet. Ziel dieses Konzepts ist ein Ne- beneinander von Fussgängern, Velo- und Autofahrern sowie die Verbesse- rung des Ortsbilds. Ab Anfang Mai 2011 wird die erste Etappe der Kon- zeptumsetzung in Angriff genom- men. Die Firma Birchmeier AG wird unter der Leitung des Ingenieurbüros Mrose, Baden, bis zum Winzerfest die Hauptstrasse vom Usserdorf bis zur Surbtalstrasse gemäss dem Be- triebs- und Gestaltungskonzept um- bauen. In diesem Bereich ist eine Strassenbreite von 6,2 Metern, bei der Einmündung Kanzleigasse eine Engstelle von 5,2 Metern vorgesehen. Damit wird die Situation für die Fuss- gänger wesentlich verbessert. Um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, wer- den zudem die Einmündungen der Usserdorf- und der Badstrasse umge- staltet. Aufgrund der engen Verhältnisse für den Durchgangsverkehr muss die Hauptstrasse bis Ende September 2011 gesperrt werden. Die Umleitung erfolgt über die Umfahrungsstrasse und wird grossräumig signalisiert. Die Zufahrten zu den betroffenen Ge- schäften an der Hauptstrasse sowie zum Gewerbegebiet Mülimatte sind jederzeit gewährleistet. Mit dem Strassenbau erfolgen gleichzeitig die Sanierung der Elekt- roleitungen und die Erneuerung der Strassenbeleuchtung. Die Gesamt- kosten von rund 1 Million Franken werden von Gemeinde, Kanton und AEW getragen. (AZ) Hauptstrasse wird saniert Das Ziel der Musikgesellschaft Wü- renlingen in diesem Jahr ist klar. Am Jahreskonzert zeigte sie, dass die Richtung stimmt. Nach 25 Jahren zum ersten Mal wieder wird die Musikgesellschaft Würenlingen ein Eidgenössisches Musikfest besuchen. Unter der Direk- tion von Otto Keller stellen sich die Musikantinnen und Musikanten am Samstag, 25. Juni, der Jury in St. Gal- len. Am Jahreskonzert vom Samstag in der Mehrzweckhalle war denn auch unverkennbar: Für die Musikge- sellschaft Würenlingen soll St. Gallen zum Höhepunkt 2011 werden. Musikalisch setzten das Selbst- wahlstück und die Marschparade die Schwerpunkte. Mit der Konzertmu- sik «Eiger» hat sich die Musikgesell- schaft Würenlingen eine anspruchs- volle Aufgabe gestellt. In einem Klangteppich aus musikalischen Sti- len wird die tragische Geschichte der Gipfelbesteigung erzählt. Überwälti- gend und atemberaubend brachte die Musikgesellschaft den gefährli- chen Aufstieg zur Geltung. Die auf der Bühne vorgestellte Marschmusik- parade mit viel Schlagwerk in «Glade Musikanter» wird auf den Strassen von St. Gallen noch durch Evolutio- nen aufgewertet. «My Way» vor «Merci-Grazie» Neben diesen beiden Höhepunk- ten des Abends waren es Musicalme- lodien, Swing, Marsch und Polka, die das Programm des Abends bestimm- ten. Emotional erklang der Titel «Don’t cry for me Argentina», leiden- schaftlich die Suite aus «Miss Saigon» mit dem eingängigen Mittelteil. So richtig ins Zeug gelegt hat sich das 35-köpfige Korps bei der «Fett-Polka». Und weil das Publikum kräftig mit- klatschte, wurde der Titel von James Last zum Fitness- programm für Alle. Aber auch gemütli- ches zuhören und geniessen war am Würenlinger Kon- zert angesagt. «Nimm Dir e chli Zyt» war der bezeichnende Name des fröhlichen Volksliedes mit den schö- nen Piccolostimmen. Die Entschei- dung um den musikalischen Super- hit des Abends musste aber zwischen der Marschmusik und dem Swing fal- len. Die dreiköpfige Jury mit Petra, Reto und Yves hatte mithilfe der charmanten Ansagerin Corinne Staub vorsondiert. Das Publikum zog den Welthit «My Way» dem Marsch «Merci-Grazie» vor. Ein gutes Omen könnten beide Titel für die Musikgesell- schaft Würenlingen sein. Den Musikan- ten ist zu wün- schen, dass sie ih- ren musikalischen Weg zum Erfolg am Eidgenössischen Musikfest in St. Gallen finden. Und vielleicht kön- nen sie nach dem grossen Fest dank- bar auf die schönen Tage in der Ost- schweiz zurückblicken. VON PETER JACOBI Auf dem richtigen Weg ans Musikfest Würenlingen «My Way» ist zum Superhit am Jahreskonzert der Musikgesellschaft gewählt worden. Mit der Konzertmusik «Eiger» hat sich die Musikgesellschaft eine anspruchsvolle Aufgabe gestellt. Die Musikantinnen sind auf dem besten Weg zu einem guten Abschnei- den am Eidgenössischen Musikfest in St. Gallen. PETER JACOBI Bad Zurzach Dieses Jahr stimmte auch das Wetter an der traditionellen Springkonkurrenz. In den zehn Prü- fungen an den zwei Tagen sahen die Zuschauer 500 Starts in ganz ver- schiedenen Kategorien. Seit der Kavallerieverein Zurzach und Umgebung seinen Concours vor vier Jahren auf den grosszügigen Springplatz bei der Firma Solvay ge- zügelt hatte, war der Veranstaltung nicht immer Wetterglück beschie- den. Nichts anhaben konnten die paar Tropfen der diesjährigen Veran- staltung. Trotz Konkurrenz von ande- ren Springen gingen zahlreiche Nachmeldungen ein, sodass die Star- terfelder gut besetzt waren. Früh aus den Federn Wer mit seinem Pferd rechtzeitig zur ersten Prüfung am Samstag um sieben Uhr am Start sein wollte, musste früh aus den Federn bezie- hungsweise aus dem Heu. «So etwa um fünf Uhr», war es bei Silvan Erne aus Tegerfelden. Mit dem Ergebnis in der ersten Prüfung war er nicht ganz zufrieden. Besser lief es ihm und sei- nem Schimmel Caruda, einer elegan- ten elfjährigen Hannoveraner-Stute mit gezöpfelter Mähne, in der zwei- ten Prüfung. Hier wurde er als Zwölftplatzierter zur Siegerrunde aufgerufen. Hobbyreiter Silvan Erne, der als Hufschmied mit dem Reit- sport eng verbunden ist, nimmt mit seinem Pferd nicht regelmässig an Wettkämpfen teil: «Das Ross muss auch noch Freude haben dabei», ist seine Meinung. Beim Zweiphasen- springen durfte nur zur zweiten Pha- se weiterreiten, wer vorher ohne Ab- wurf war. In der zweiten Phase ent- schied dann die Zeit über die Ränge. Hier galt es, das richtige Risiko zu nehmen, eng zu wenden und trotz- dem keine Stange abzuwerfen. Mit knappem Rückstand auf die Siegerin Patrizia Rhyner aus Weiningen beleg- te die Vereinspräsidentin des Kavalle- rievereins Zurzach, Barbara Lüscher aus Schneisingen, den guten dritten Rang. Und auch der OK-Präsident der Veranstaltung, Franz Meier aus Schneisingen, durfte auf seinen neunten Platz stolz sein. «Diese dop- pelte Funktion als Konkurrent und als Organisator ist natürlich schon ei- ne zusätzliche Belastung, aber die meisten unserer 50 Aktivmitglieder reiten an der Veranstaltung mit», er- klärte Karl Suter, Mitglied des Orga- nisationskomitees. Er ist zuständig für das Sponsoring und kann seit Jah- ren auf treue Unterstützung zählen. Gute Bodenverhältnisse Viel Lob von den Aktiven bekam der Platz. Er wurde in der letzten Wo- che bewässert. «Trocken ist gut, aber der Boden darf nicht hart sein», heisst die Devise beim Parcours-Bau- team. Eine federnde Unterlage schont die Gelenke der Pferde. Positi- ve Auswirkungen hatte das gute Wet- ter auch auf den Zuschauerauf- marsch. (PID) Spannender Sport in der Reitarena Der Reitplatz bei der Solvay AG ist wie eine Arena angelegt und bietet für Zuschauer und Reiter die ideale Umgebung. PID