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Verhaltensbesonderheiten bei kleinen Kindern – Erkennen
und Handeln in der Kita
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Jugendlichenpsychotherapeutin 1
Kinder Kinder mitmit
VerhaltensoriginalitätenVerhaltensoriginalitätenfordernfordern
unsuns herausheraus
• oft zunächst Anpassungsspannung oder Anpassungsüberforderung –
gilt noch nicht als psychische Störung
„Eine psychische Störung bei Kinder und Jugendlichen liegt vor,
wenn das Verhalten und/oder Erleben bei Berücksichtigung des
Entwicklungsalters abnorm ist und/oder zu einer Beeinträchtigung
führt.“ (Steinhausen, 2006)
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Grundbedürfnisse erfüllt?Grundbedürfnisse erfüllt?• Bedürfnis
nach Geborgenheit und beständigen,
liebevollen Beziehungen• Bedürfnis nach Unversehrtheit,
Sicherheit und Regulation• Bedürfnis nach Zugehörigkeit –
existenziell relevantes
System – und nach angemessenem Platz in der Familie• Bedürfnis
nach individuell zugeschnittenen Erfahrungen• Bedürfnis nach
entwicklungsgerechten Erfahrungen• Bedürfnis nach Grenzen und
Strukturen• Bedürfnis nach stabilen kulturellen
Umfeldbedingungen
(nach Resch, Lehmkuhl)
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Jugendlichenpsychotherapeutin 3
Altersfenster nach OPDAltersfenster nach OPD--KJKJ• 0-1;6 Jahre:
Innerpsychische Repräsentationen sind
noch nicht vorhanden, damit kein Zugang zur Innenwelt des
Kindes
• 1;6 –6 Jahre: Spiel als Medium der Mitteilung über inneres und
äußeres Erleben, kognitive und psychische Struktur entwickelt
sich
• 6-12 Jahre: kommunikative Fähigkeiten im sozialen Kontext,
Spiel und Gespräch Mitteilung über innerpsychisches Erleben
• ab 12 Jahre: Pubertäre und adoleszente Entwicklung
selbstreflexiver Fähigkeiten und Identitätsentwicklung
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Frühe Kindheit (bis ca. 5 Jahre)Frühe Kindheit (bis ca. 5
Jahre)
• Verhalten, das in einem sozialen Umfeld funktional ist, kann
in einem anderen zum Regelverstoß führen
• Interaktionsmechanismen hoch relevant• Erinnerung vor 4. Geb.
eher episodisch als
sprachlich, Störungen nicht verbalisierbar25.01.13 Dr.Inés Brock
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Selbstregulation wird erst über Fremdregulation und
Gefühlsregeln werden über Spiegelung erworben
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Entwicklungsaufgaben 0Entwicklungsaufgaben 0--66
• primäre Bezugspersonen sind am wichtigsten• Bindungsqualität
durch interne Repräsentationen
• Zusammentragen Plenum• Verweis auf Entwurf bildung:elementar
neu
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Dimensionen psychischer StörungenDimensionen psychischer
Störungen• Internalisierte Auffälligkeiten
• Sozialer Rückzug• Körperliche Beschwerden•
Ängstlich/Depressiv
• Externalisierende Auffälligkeiten• Dissoziales Verhalten•
Aggressives Verhalten
• Gemischte Auffälligkeiten• Soziale Probleme•
Schizoid/Zwanghaft• Aufmerksamkeitsprobleme
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Kriterien für Kriterien für DysfunktionalitätDysfunktionalität•
mangelnde Angemessenheit von Verhalten• Dauerhaftigkeit,
Schweregrad• Häufigkeit der Symptomatik• Teil einer allgemeinen
Fehlfunktion• Durchgängigkeit des Problems• fehlender Zusammenhang
mit aktuellen
Belastungen in einer Lebensphase
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Leidensdruck, behinderte Entwicklung
Seelische GrundstörungenSeelische Grundstörungen• Psychische
Störung
• Störungsrelevante Normkonzepte• Statistische Norm
• Mittelwert• Soziale Norm
• Erwartungen• Ideale Norm
• Festgelegte Regeln• Subjektive Norm
• Persönliche Kriterien• Funktionale Norm
• LRS, Dyskalkulie
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22% der 8-13 Jährigen
Jungen
10-13% der 8-13 Jährigen
Mädchen
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Verhältnis dissozialer ZuständeVerhältnis dissozialer
Zustände
Jungen
Mädchen0
2
4
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ADHSPatienten
(SBZ) Morbidität (acc.)
Jungen
Mädchen
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Prävalenz Prävalenz
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0
2
4
6
8
10
12
14
Mädchen
Jungen
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Einflüsse auf Verhalten Einflüsse auf Verhalten
Bio-psycho-soziales Modell
PsycheKörperUmwelt
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VerhaltensregulationVerhaltensregulation• Was ist beobachtbar?•
Was ist unsichtbar?Verhalten ist das, was wir sehen können,
aber
was steckt dahinter?Jedes Verhalten ist grundsätzlich
nützlich!Es wird aus dem Verhaltensrepertoire auf das
zugegriffen, erworben wurde
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z.B. internalisierte Bindungsmuster prägen die Erwartungshaltung
für
künftige Beziehungsgestaltung
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ÄtiologieÄtiologie
• Begriff bezeichnet in der Klinischen Psychologie die Lehre von
den Ursachen der Erkrankungen
• die Gesamtheit der Faktoren, die zu einer gegebenen Krankheit
geführt haben• Genetische Prädispositionen/Vulnerabilität• Soziale
Interaktionsmechanismen• Risikoerhöhende oder -mildernde
Faktoren
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Psychosoziale Risikofaktoren für die Psychosoziale
Risikofaktoren für die Entstehung psychischer StörungenEntstehung
psychischer Störungen
• Chronische Disharmonie und Beziehungspathologie in der
Familie• Autoritäres väterliches Verhalten• Psychische Störungen
der Mutter oder des Vaters• Schlecht ausgeprägte Kontakte zu
Gleichaltrigen• Häufig wechselnde frühe Beziehungen• Altersabstand
zum nächsten Geschwister geringer als 18 Monate• Unerwünschtheit•
Schlechte Schulbildung der Eltern• Junge Mütter bei Geburt des
ersten Kindes• Uneheliche Geburt• Große Familien• Ernst und häufige
Erkrankungen in der Kindheit• Wenig Wohnraum• Sexueller/oder
aggressiver Missbrauch• Niedriger sozioökonomischer Status• Allein
erziehende Mutter• Mütterliche Berufstätigkeit im ersten
Lebensjahr• etc.
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Multidimensionales Multidimensionales
PathogenesemodellPathogenesemodell
• Familiäre Risiken • feindseliges emotionales Klima•
Gewalttätiges oder vernachlässigendes
Erziehungsverhalten, Missbrauch• Biologische Risiken
• Genetische, neuropsychologische Belastungen,• Personale
Risiken
• Eingeschränkte Leistungsfertigkeit• Mangelnde
Affektregulation
• Sozioökonomische Risiken• Ablehnung Peergruppe, Misserfolg
Schule, Armut
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Interne Verfestigungs-prozesseVerdrängungs-mechanismen
Ressourcenarten (Nestmann)Ressourcenarten (Nestmann)• Objekte
(Obdach, Transport- und
Kommunikationsmittel, Kleidung)• Lebensbedingungen und
–umstände
(Partnerschaft, konfliktarmes Netzwerk,)• Energieressourcen
(Geld, Vertrauensvorschuss,
Bildung)• Personmerkmale (Selbstwert,
Bewältigungsoptimismus, Kontrollbewusstsein)
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• Gemälde von Josef Karl Stieler 185401.02.2013 19
Blommers, Bernardus Johannes 1845-1914. "Abendessen im
Landarbeiterhaus" 01.02.2013 20
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ProtektiveProtektive Faktoren (Häfner)Faktoren (Häfner)•
dauerhafte und gute Beziehung zu mindestens einer
primären Bezugsperson• internale Kontrollüberzeugungen•
Aufwachsen in einer Familie mit Entlastung der
Mutter, weitere kompensatorische Bezugspersonen• ein insgesamt
attraktives Mutterbild/positive
Elternimagines• mindestens durchschnittliche Intelligenz• ein
robustes, aktives uns kontaktfreudiges
Temperament• Soziale Förderung25.01.13 Dr.Inés Brock - Kinder-
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Ressourcendiagnostik (Ressourcendiagnostik
(KlemenzKlemenz))Erhebung personaler Ressourcen
• Attraktivitätsanalyse• Physische Attraktivität•
Statusattraktivität• Temperament
• Fähigkeiten/Fertigkeiten• Intelligenz•
Schulleistungsfähigkeit• Kreativität• Motorische Fertigkeiten•
Technische Fertigkeiten• Bewältigungsressourcen
• Interessenanalyse• Hochpräferierte Objekte• Hochpräferierte
Tätigkeiten
Erhebung sozialer Ressourcen
• Positive Beziehungen• Verwandte• Familie• Freunde• Weitere
Bezugspersonen
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Wahrgenommen?Nutzbar?
Als nutzbar bewertet? Verfügbar?Aktivierbar?
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Geschlechtersensibler Geschlechtersensibler
RessourcenzugangRessourcenzugang
Mädchen Jungen• Kommunikative Strategien des
Umgangs mit Belastungen• Mädchen in Pubertät größere
Anzahl kritischer Lebensereignisse, höhere emotionale Valenz,
häufigere negative psychosoziale Auswirkungen
• Unterstützung der Autonomie mit emotionaler Stärkung
• Anerkennung der Fähigkeiten
• In früher/mittlerer Kindheit anfälliger für negative
Auswirkungen von kritischen Lebensereignissen (Trennung der Eltern,
Übergang in institutionelle Settings), Angststörungen
• Bevorzugung instrumentelle Lösungsmuster
• Struktur und Regeln in Umgebung• Stärkung sozialer
Fähigkeiten,
Expressivität
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Inés Brock - Kinderpsychotherapeutin
Resilienz als AnpassungsprozessResilienz als
Anpassungsprozess
• Kapazität, die im Verlauf der Entwicklung im Kontext der
Kind-Umwelt-Interaktion erworben wird = psychische
Widerstandsfähigkeit
• Coping-Fähigkeiten• Aktive, konstruktive, erfolgreiche
Auseinandersetzung mit Risikosituationen = zentrales
Präventionsziel
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Kindnormab-
weichendes Verhalten
Verhaltensoriginelle Verhaltensoriginelle KinderKinder
Probleme der Umwelt –
Familie, Kita, Schule, Umfeld
DefizitdefinitionDiagnose
Hilfebedarf
Kindals biopsycho-
soziales Subjekt
Ich kann was , was du nicht siehst!
Intervention
Zuschreibungen
Leidensdruck Kind/
Veränderungs-bereitschaft
DilemmaLösung kann nur Kind
produzierenUmfeld oft nicht
behandelbar
?
Würden wir sofort das Kind als kompetentes Wesen sehen, hätten
wir keinen Auftrag, keinen Veränderungsbedarf!!!
VergleichenBewerten
Behandlung dysfunktionalerBehandlung
dysfunktionalerBewältigungsmusterBewältigungsmuster
• Nutzung vorhandener Bewältigungskompetenzen – Sicherheit durch
Beziehung
• durch inner- und außerfamiliäre
Selbstwirksamkeitserfahrungen
• Inneren oder äußeren Stress in als überkomplex wahrgenommenen
Lebens- oder Beziehungssituation identifizieren –Kontrollstrategie
erarbeiten
• Integrative Lösungsmodelle entwickeln25.01.13 Dr.Inés Brock -
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Perspektive der JugendhilfePerspektive der Jugendhilfe
Gesell-schaft
Soziale Umwelt
Familie
Subjekt/Objekt
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Sozialraum-orientierung
Einzelfall-Hilfe
Kita und Hort sind keine Kita und Hort sind keine
therapeutischen Einrichtungentherapeutischen Einrichtungen
• Keine Diagnosestellung und keine Behandlung!
• Gefühle durch Spiegelung beantworten, Anerkennen• angemessene
Entfaltungsräume für Selbstbildung
gewähren – Kinder suchen sich adäquate Räume• verlässliche
Bezugspersonen, Bindungsangebote• klare Botschaften, berechenbare
Regeln• Festhalten, Körperkontakt, Begrenzen, Spüren
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ABER
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Stressoren in Situationen mit Stressoren in Situationen mit
besonderen Kindernbesonderen Kindern
• kein Zugang über Möglichkeiten menschlicher Kommunikation
• heftigste, (auto-)aggressive Reaktionen ohne erkennbaren
Anlass
• Entwickeln eigener Aggression, SOS-Ruf• kein pädagogisches
Arbeiten möglich• Gefahrenvermeidung für andere Kinder• Eltern
wollen es nicht wahrhaben
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Hilfe-systeme
Eltern
Erzieher/in
Kind
HandlungsarenenHandlungsarenen
Erziehungs-partnerschaft
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Elternkontakte bei schwierigen Elternkontakte bei schwierigen
SituationenSituationen
• Das Kind sendet Notsignale, helfen Sie mir das zu
verstehen?
• Dem Kind geht es nicht gut, können wir gemeinsam nach Lösungen
suchen?
• auch Professionelle dürfen hilflos, ratlos und verletzlich
sein
• Videoaufnahmen (Kita, zu Hause) als Gesprächsanlässe, ggf.
weiterbegleiten
• Elternunterstützung durch Akzeptanz der Not25.01.13 Dr.Inés
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