Präsidium: Metropolit Dr. Serafim Joanta, Prof. Barbara John, Prof. Dr. Roland Hetzer Vorstand: C. Mücke (Vorsitz), R. Kolakowski, M. Beyrer, Ehrenvorsitzende: E. Brockhaus(†), A. Beyrer (†) VAR-Spendenkonto bei der Evangelischen Bank, IBAN: DE90 5206 0410 0003 9037 02, BIC: GENODEF1EK1 Kontonr. 3903702, BLZ: 52060410 VEREINIGTE AKTION FÜR RUMÄNIEN E.V. Präsidium: Metropolit Serafim Joanta – Barbara John – Prof. R. Hetzer e-mail: [email protected] – www.var-berlin.org – Tel: 030-89006383 Vereinigte Aktion für Rumänien e. V. c/o Christian Mücke, Johann-Georg-Straße 18, 10709 Berlin 18.04.2020 Liebe Freunde und Mitglieder der Vereinigten Aktion für Rumänien e.V., die Sozialarbeiter von Alexandrina Kisch waren in der vergangenen Woche wieder zweimal in „Rampa“, dem Teil der Müllsiedlung Pata Rat direkt an der Müllkippe, in dem die Menschen unter den schlimmsten Bedingungen leben. Sie haben anlässlich des orthodoxen Osterfests am kommenden Sonntag besonders „reichhaltige“ Pakete gebracht. Die Sozialarbeiter kennen die Familien gut, beraten und beruhigen die Menschen bei den Besuchen und verteilen die mitgebrachten Lebensmittel nach Liste. Sie wurden von den Frauen gebeten, auch genug Lebensmittel für warme Mahlzeiten mitzubringen. In den Kisten waren Kartoffeln, Nudeln, Mohrrüben, Paprika, Kohl, Äpfel, Orangen (und anderes Obst und Gemüse), Zucker, Speiseöl, Wurst und große Packungen Milchpulver für alle Familien. Bei dem zweiten Besuch bringen sie dann für die Babys und Kleinkinder Feuchttücher, Windeln und noch einmal Milchpulver. Der Bus, mit dem sie alles transportieren, wurde zu Jahresbeginn von einem Freund unserer VAR gespendet. Alle haben Angst vor der Pandemie, der sich die Menschen hier und in der ganzen Siedlung Pata Rat hilflos ausgeliefert fühlen – wegen der schlimmen hygienischen Verhältnisse, der Enge des Zusammenlebens und der schlechteren Ausstattung der Krankenhäuser. Polizei und Gendarmerie kontrollieren weiterhin, dass alle zuhause bleiben. Ingeborg Bogdan konnte sich am Mittwoch noch mit vier Frauen aus der Teilsiedlung „Cantonului“ in der Stadt zum Lebensmitteleinkauf treffen – da die Frauen direkt in der Siedlung nicht einkaufen können, dürfen sie dafür in die Stadt fahren. Im Supermarkt kaufen die Frauen einzeln ein, die anderen warten draußen, Frau Bogdan geht dann nach jedem Einkauf zum Zahlen in das Geschäft, dann ist die nächste Frau an der Reihe. Florin Tala, der nach den Patenkindern in den Teilsiedlungen „Cantonului“ und „Dallas“ sehen wollte, wurde von den Polizisten nicht in die Siedlung gelassen. Die Ausgangssperre ist bis Mitte Mai verlängert. Wer das Haus verlässt, muss sich ausweisen können und eine stichhaltige schriftliche Erklärung dafür mit sich führen, sonst können Strafen bis zu 5.000 Euro verhängt werden. In Cojocna ist Pfarrer George Rednic weiterhin dabei, das Sozial- und Gemeindezentrum für die Romasiedlung Jeler fertigzustellen. Nun sind die großen Fenster für die Kapelle des Zentrums gekommen und eingebaut worden, und nun muss noch das Dach fertiggestellt werden; jetzt können die Männer die Wärme- isolierung und das Verputzen auch beim letzten Trakt des Gebäudes der Siedlung durchführen. Es ist klar, sobald der Erste erkrankt, werden die Arbeiten sofort eingestellt. Ostern ist diesmal nach orthodoxem Kalender eine Woche später als in Deutschland, und auch hier werden, beginnend mit dem heutigen Karfreitag, die gemeinsamen Gottesdienste ausfallen müssen und die Familienfeste und –besuche nicht stattfinden können. Ich werde mich Ende April oder Anfang Mai wieder mit einem aktuellen Bericht über die Lage der Menschen in Pata Rat und Cojocna melden, bis dahin alles Gute, Christian Mücke