Veranstaltungen Drachenbootrennen Nr. 63 • Ausgabe 1/2015 www.val-ev.de Wie gefährlich ist Rotweinsoße & Co wirklich? Touren & Reisen VAL
Veranstaltungen
Drachenbootrennen
VEREIN FÜR ALKOHOLFREIES LEBEN e.V.
KLARTEXT
Nr.
63 •
Aus
gab
e 1
/201
5www.val-ev.de
Wie gefährlich ist Rotweinsoße & Co
wirklich?
Touren & Reisen
VAL
VAL-Gruppenreisen
Wassersportheim Berlin-Gatow
Strassenfest am Lietzensee
Sommerfest
3Klartext 63
Inhalt
Vorwort: Frühlingserwachen ...........................................4
Aktives Gruppenleben in Spandau .................................6
Warum, Mama? ..............................................................7
Das Sommerfest 2015 ....................................................8
Drachenbootrennen 2015 .............................................11
Wie gefährlich ist Rotweinsoße & Co wirklich? ............12
Die Fahrrad-Touren 2015 .............................................15
Leserbrief .....................................................................16
Gruppentreffen .............................................................18
Vorstellungen in den Kliniken ...................................... 20
Unser Verein ................................................................ 21
Termine ........................................................................ 22
Impressum ................................................................... 22
Fotoseiten: ................................................................ 2/23
Titelgrafik: »Geist in der Flasche?« (Foto-Grafik-Montage), Roland Richter
4
VorwortFrühlingserwachen
Endlich ist er da, der Frühling.
Nach grauen, nassen und
kalten Tagen endlich mehr Licht
und Wärme. Erst noch zag-
haft, dann aber explosionsartig
erwacht die Natur. Wer früh
unterwegs ist, der hört wieder
Vogelgesang, nach den stillen
Wintermonaten eine lautstarke
Ankündigung des Frühlings.
Auch der Mensch erwacht, ist
voller Tatendrang. Viele von
uns machen Frühjahrsputz,
bringen Haus bzw. Wohnung
in Glanz. Wer einen Garten hat,
beseitigt Reste von altem Laub,
lüftet den Rasen, gräbt um und
pflanzt, voller Vorfreude auf
eine üppige Pracht im Sommer.
Und nicht zu vergessen, das
Auto. Gründlich die Schmutz-
reste des Winters ausgesaugt,
eine liebevolle Wagenwäsche,
sogar Pflegemittel für Lack und
Chrom gönnen wir dem Wagen.
Das Frühlingserwachen macht
auch vor uns selbst nicht Halt.
Wir wollen den Winterspeck
wieder loswerden, wir beginnen
mit Diäten, manche machen
auch wieder mehr Sport, einige
kaufen sich neue Kleidung, wir
wollen fit sein und gut ausse-
hen.
Frühling, nicht nur für die Natur
ein Neustart.
Wir putzen uns und unsere
Umgebung, sicher auch gut für
unsere Seele. Aber wer reinigt
unsere Seele, vernachlässigen
wir bei dem Frühjahrsputz nicht
gelegentlich die Pflege und
Reinigung unserer Psyche?
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Wer, wenn nicht wir selbst,
reinigt die Seele von angesam-
meltem Schmutz und schlech-
ten Gewohnheiten, wie können
wir den Staub entdecken, der
sich über unsere Seele gelegt
hat? Wer schon einige Zeit eine
Selbsthilfegruppe besucht, fin-
det oft Ratschläge und Hinwei-
se für die Pflege der Psyche.
Frühling, ein guter Zeitpunkt,
seiner Seele wieder mehr Auf-
merksamkeit zu widmen.
Aber wer kümmert sich um
das Seelenheil von Menschen,
die sich von der Sucht lösen
wollen?
Die Natur ist da ein guter Rat-
geber, erst Reinigung (Entgif-
tung in einer Klinik),
dann Neustart.
Damit etwas Neues gedeihen
kann, sollten wir alten Ballast
abwerfen, ohne Schuldgefühle
(Die Natur kennt keine Schuld).
Die noch jungen Triebe der
Trockenheit brauchen gerade
am Anfang viel Zuneigung und
Pflege. Hilfe dazu findet sich in
den zahlreichen Selbsthilfegrup-
pen. Die Natur macht es vor, es
gibt immer wieder im Frühling
einen Neustart.
Wir Menschen können das
auch, wir können unser Leben
neu starten, nicht nur im
Frühling.
Detlef Lang
Vorsitzender
6
auf einem guten Weg sind – einbe-zogen. Das Motto »Neue Hori-zonte« und »aktive lebenswerte Trockenheit« ist dabei Programm. So stand z.B. eine Floßfahrt im Fürtenberger Wald- und Seenge-biet, mit Grill und Picknick in den Vorjahren auf dem Programm.
Dieses Jahr schlossen wir an einem sonnigen Sonntag Ende September die Saison mit einer Dampferfahrt auf Havel und Spree ab. Nach einem opulenten ge-meinsamen Frühstück in einem rauch- und alkoholfreien Eck eines Altstadtcafés (der Wunsch wurde beim Personal ausdrücklich ange-meldet und auch berücksichtigt), spazierte die Spandauer Gruppe durch die sonnige Altstadt, am Havelufer entlang zur Schleuse Spandau.
Der Wröhmännerpark (einigen Ortsansässigen noch als dama-liger Trinkertreffpunkt bekannt) präsentierte sich sauber, aufge-räumt und mit bezirklichen Schil-dern an den Parkbänken »Verzehr von Alkohol verboten« versehen, in einem für uns erfreulichem Antlitz.
Der »Roland von Berlin«, ein Schiff mit langer Geschichte, fuhr mit uns abseits der bekannten Haupt-routen vorbei an der Zitadelle,
Mittlerweile haben die Party in der Gruppe zu Weihnachten, wie auch der gemeinsame jährliche »Aus-flug« Tradition.
Dabei werden sowohl die Mitglie-der, wie auch die Aspiranten – die
Auf der »Roland von Berlin«
Aktives Gruppenleben in SpandauDampferfahrt auf Havel und Spree
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stattfindende Berlin-Marathon, führte mal wieder zum allseits bekannten Stadtinfarkt, aber nicht auf den Wasserstraßen.
Es war für alle ein schöner Tag, wohl auch, weil man ihn im Kreise Gleichgesinnter vom VAL genießen konnte.
Außengruppe Spandau
Eiswerder- und Liebesinsel, durch den Hohenzollernkanal, Schleuse Plötzensee, Westhafen auf die Innenspree zum Reichstag.
Das war für viele mal ganz anders und sehr interessant, neben guten Gesprächen wurden auch die einen oder anderen Anekdoten zu vorbeiziehenden Speichern und Wohnvierteln erzählt.
Aus einer »trockenen« Wasserper-spektive heraus, genossen alle die Fahrt auf dem Logendeck.
Die Wahl des Verkehrsmittels erwies sich dabei in zweierlei Hin-sicht als goldrichtig, der am Tage
Schleuse Plötzensee
Warum, Mama?
Ich ging zu einer Party, Mama, ich erinnerte mich, was du sagtest.
Du ermahntest mich, nicht zu trinken, Mama, also trank ich Soda stattdessen.
Ich fühlte mich richtig stolz, Mama, so wie Du es mir vorausgesagt hattest.
Ich habe nicht getrunken, um dann zu fahren, Mama, obwohl mir die anderen sagten, es sei nichts dabei.
Ich weiß, ich tat das richtige, Mama, ich weiß, du hast immer recht.
Nun ist die Party zu Ende, Mama, und alle fuhren sie fort.
Als ich in meinen Wagen stieg, Mama, wusste ich, ich würde rasch nach Hause fahren,
weil Du mich so erzogen hast, verantwortungsbewusst und lieb.
Ich fuhr also los, Mama, aber als ich auf die Straße auffuhr,
sah mich der andere Wagen nicht, Mama, er fuhr einfach über mich drüber.
Als ich lag auf dem Asphalt, Mama, hörte ich den Polizisten sagen,
»Der andere Typ war betrunken«, Mama. Und nun bin ich es, die bezahlen wird.
Ich liege hier sterbend, Mama... Ich wünsche Du wärst bald hier.
Wie konnte das geschehen, Mama ? Mein Leben zerplatzte wie ein Ballon.
Überall um mich ist Blut, Mama, das meiste davon ist meins.
Ich höre den Arzt sagen, Mama, bald werde ich sterben.
Ich wollte Dir nur sagen, Mama, ich schwöre, ich habe nichts getrunken.
Es waren die anderen, Mama, die anderen haben nicht nachgedacht.
Er war wohl auf derselben Party wie ich. Der einzige Unterschied ist, er hat was getrunken.
Und ich werde sterben. Warum betrinken sich die Leute, Mama ?
Es kann ihr ganzes Leben zerstören. Jetzt fühle ich heftige Schmerzen.
Es sticht wie ein Messer.
Der Typ, der mich anfuhr, der geht, Mama, und ich denke, das ist nicht fair.
Ich liege hier im Sterben und alles, was er kann, ist zu starren.
Sag meinem Bruder, er soll nicht weinen, Mama, schreib »Papas Mädchen« auf mein Grab.
Jemand hätte ihm sagen sollen, Mama, kein Alkohol hinter dem Steuer.
Wenn sie es ihm bloß gesagt hätten, Mama, wäre ich noch am Leben.
Mein Atem wird kürzer, Mama, ich bekomme solche Angst.
Bitte, weine nicht um mich, Mama. Du warst immer da, als ich Dich brauchte.
Ich habe nur noch eine letzte Frage, Mama, bevor ich mich verabschiede.
Ich bin nicht betrunken gefahren, also warum bin ich diejenige die stirbt ?
(Verfasser Unbekannt)
Sommerfest 2015
»Das Sommerfest«
Am Samstag, den 13. Juni 2015
ab 13 Uhr
in unseren Vereinsräumen
in der Neufertstraße 14 - 14059 Berlin
Öffentliche Verkehrsmittel:
S-Bahn: S 41, 42 (Ring) - Westend
Bus, U-Bahn:
M 145, 309 - Klausener Platz
U 7 - Richard-Wagner-Platz
Mitglieder und Besucher der Gruppen sind herzlich willkommen!
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DRACHENBOOTRENNEN
16. ADV-Drachenbootrennen um den Wanderpokal
»Elefanten-Cup 2015«Drachenbootrennen des ADV e.V.
Am Sonntag, den 21. Juni 2015 - ab 10 Uhr
im Wassersportheim Berlin-Gatow
Der VAL e.V. ist mit dabei - Fit ohne Sprit!
Offizielles Training:
20. Juni von 11–17 Uhr
Wir suchen noch Mitpaddler!
Anmelden bitte beim Teamleiter Werner
[email protected] Handy Werner: 0152-09920518
12
Wie gefährlich ist Rotweinsoße & Co wirklich?
Immer wieder gibt es Diskussio-
nen – sowohl in den Gruppen als
auch in diversen Foren und im
privaten Umfeld – darüber, warum
so viel Wert darauf gelegt wird,
dass »trockene« Alkoholiker (die
auch trocken bleiben wollen) zum
Beispiel auf versteckten Alkohol
in Lebensmitteln achten sollten.
Und warum darf/sollte man auch
kein »alkoholfreies« Bier oder eine
Weinbrandbohne oder Ähnliches
zu sich nehmen? Was, bitte schön,
ist denn so schlimm daran, Rum-
kugeln o.Ä. zu essen – da ist doch
kein Alkohol drin, sondern nur
Aroma?
Immer wieder dieselben Fragen ...
Ich möchte hier mal meine ganz
persönliche Sicht darüber darle-
gen (darum schreibe ich auch in
der Ich-Form!). Ob sie nun »wis-
senschaftlich fundiert« ist – keine
Ahnung, ist mir letztendlich auch
egal.
Für mich spielen hier hauptsächlich
zwei Aspekte, die man eigentlich
nicht voneinander trennen kann,
eine sehr wichtige Rolle:
Zum Einen habe ich mich vor
einiger Zeit bewusst dazu ent-
schlossen, keinen Alkohol mehr zu
trinken, »zu mir zu nehmen«, da
ich gemerkt habe, dass ich davon
abhängig geworden bin und kei-
nen vernünftigen Umgang damit
pflegen kann.
Ich »leide« nun mal unter Kontroll-
verlust. Ich hatte auch versucht,
»kontrolliert«, in Maßen zu trinken
– und das ist mächtig in die Hose
gegangen. Daher der oben er-
wähnte bewusste Entschluss.
Ich habe mich also bewusst dage-
gen entschieden, Alkohol zu kon-
sumieren. Darum trinke oder esse
ich nichts, wo Alkohol enthalten
ist. Auch nicht die Rotweinsoße,
obwohl der darin enthaltene Alko-
hol so gut wie vollkommen ver-
kocht ist. Das ist eine Sache des
Prinzips und des Selbstschutzes.
Denn dadurch achte ich bewusst
auf möglichen Alkohol – und somit
auch auf mich. Von dem bisschen
Rotweinsoße oder dem minimalen
Alkohol in einem Kuchen, wer-
de ich sicherlich nicht besoffen.
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Etwas anderes ist es mit Medika-
menten (Tropfen, Säften) – die sind
oft ziemlich hochprozentig.
Mir ist es sehr wichtig, dieses
Wörtchen »bewusst«. Denn für
mich ist es ein großer Unterschied,
ob ich Alkohol bewusst oder unbe-
wusst zu mir nehme! Und, natür-
lich, das Verhalten danach – wenn
man es denn bemerkt hat.
Wenn ich bemerke/schmecke,
dass zum Beispiel in dem Bissen
Kuchen, den ich gegessen habe,
Alkohol drin ist oder es auch nur
so schmeckt – und weiter futtere,
dann ist das für mich schon so
etwas wie ein Rückfall. Denn dann
esse/trinke ich ja, weil (von mir
aus auch: obwohl) Alkohol ent-
halten ist. Merke ich es aber und
esse/trinke nicht weiter – dann ist
meines Erachtens bis dahin alles
in Ordnung.
Und wenn ich nichts bemerke/
schmecke – dann dürfte eh nichts
passieren, da es ja dann »mik-
roskopische« Spuren waren, die
mir nichts tun. Eben weil ich sie
ja nicht bemerkt habe und sie so
nicht an meinem »Suchtgedächt-
nis« kitzeln konnten.
Der andere Aspekt ist der, dass
oft genug alleine schon der Ge-
schmack oder auch das Aussehen
von bestimmten Sachen triggern
kann. Das heißt, es weckt Erin-
nerungen und den Wunsch nach
mehr. Und da ist es fast egal, ob
es tatsächlich Alkohol ist oder nur
Aroma.
Bestes Beispiel ist hier (bzw. kann
sein) das »alkoholfreie« Bier. Mal
abgesehen davon, dass man hier
in Deutschland mit dem Wort
»alkoholfrei« regelrecht in die Irre
geführt (um nicht zu sagen: ver-
arscht) wird – denn hier ist meist
immer noch ein Rest Alkohol (so
ca. 0,5%) enthalten und somit
kommt hier für mich auch Aspekt
Nummer Eins zum Tragen.
Aber dieses »Bier« schmeckt
heutzutage doch tatsächlich fast
wie Echtes. Nur, es »wirkt« nicht,
es fehlt etwas. Und da ich früher
mit »Bier« immer einen (mehr oder
weniger starken) Rauschzustand
verbunden habe, ist es nichts Hal-
bes und nichts Ganzes. Also könn-
te ich den Wunsch bekommen,
doch mal wieder ein »richtiges«
Bier zu trinken.
Früher habe ich auch mal ver-
sucht, mich mit »alkoholfreiem«
Bier über Wasser zu halten. Hat
aber nicht lange gedauert, bis
14
ich dieses Zeug habe sein lassen
und doch lieber »etwas Richtiges«
getrunken habe.
Oder die berühmt-berüchtigten
Weinbrand-Bohnen oder »Mon
Cherie« – da ist so wenig Alkohol
drin, dass man das Zeug »tonnen-
weise« futtern müsste, um beim
Pusten überhaupt einen Wert zu
erhalten. Aber es schmeckt eben
nach Weinbrand oder was auch
immer. Oder die Rumkugeln …
oder die »Schwarzwälder Kirsch-
torte«, Tiramisu … die Liste ließe
sich beliebig fortsetzen.
Da kommen doch Erinnerungen
hoch, an »schöne Abende« oder
so – und eventuell doch auch der
Wunsch nach mehr.
Und bevor mich solche Erinnerun-
gen/Wünsche überkommen und
vielleicht auch noch übermannen
– da lass ich doch lieber die Finger
von dem Zeug.
Und irgendwie schließt sich hier
der Kreis bzw. greift eins ins an-
dere.
Ich schrieb vorhin davon, dass ich
mich bewusst entschieden habe,
keinen Alkohol zu mir zu nehmen.
Damit meine ich: keinen Alkohol
bewusst zu mir zu nehmen.
Wie oft ich schon irgendwelche
Speisen oder so zu mir genom-
men habe, in denen doch Alkohol
enthalten war – keine Ahnung.
Aber das ist ein anderes Thema –
der unbewusste Alkoholkonsum.
Denn es ist doch unbestritten ein
großer Unterschied, ob ich etwas
esse/trinke, obwohl da Alkohol
drin war und das (aus welchen
Gründen auch immer) nicht wusste
– oder weil er drin ist und ich es
weiß.
Und bevor ich mich wiederhole,
soll es das gewesen sein. Ich
hoffe, meine in den Computer
gehackten Gedanken waren halb-
wegs verständlich.
Thomas
VAL-Gruppe Köpenick
(Freitags)
Klartext 63 15
VAL-Radtouren 2015
Jeweils ca. 3 Wochen vor dem Termin informieren die Tourlei-
ter über Treffpunkt und weitere Einzelheiten wie Kontaktdaten,
Strecke, km ungefähr, Endpunkt, Imbissmöglichkeit oder Pick-
nick, evtl. Badestelle, …
Die Informationen werden über den VAL-Newsletter, die Grup-
penleiter-E-Mail, www.val-ev.de, Aushang und, wenn es termin-
lich passt, auch im Klartext verbreitet.
Datum Wochentag
Weg und Ziel Tourleiter
31. Mai Sonntag
von Potsdam zum Spar-gelhof Klaistow
Burkhard, Erika
21. Juni Sonntag
zum Drachenbootrennen nach Gatow
- Nur für Nichtpaddler! -
Burkhard
11. Juli Sonnabend
von Hönow zum Bötzsee und nach Altlandsberg
Heike, Klaus-Peter
8. August Sonnabend
Mauerstreifen-Tour: Lichtenrade – Potsdam
Roland
12. September Sonnabend
»Sightseeing«
auf grünen Wegen durch Berlin
Hans-Dieter
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Leserbrief
Liebe Klartext-Redaktion,
wie immer hab ich mich über die aktuelle Ausgabe gefreut und die Artikel mit Interesse gelesen. Zur Buchvorstellung, die erschienen ist, sind mir einige Gedanken durch den Kopf gegangen, die ihr gerne in der nächsten Ausgabe als eine Art »Leserbrief« veröffent-lichen könnt.
»Meine Neugier ist geweckt. Ich hab die Buchvorstellung zu Daniel Schreibers »Nüchtern« gern gele-sen und werde mir das Buch auch baldmöglichst besorgen, weil es sicher für uns Trockene eine Bereicherung ist. Es ist mir jedoch ein Aspekt aufgefallen, zu dem ich mich äußern möchte. Auch wenn ich das Buch nicht gelesen habe, kann ich den Eindruck, den Daniel Schreiber und Thomas bezüglich mangelnder Akzeptanz trockener Alkoholiker in der Gesellschaft haben, aus meiner Erfahrung überhaupt nicht teilen.
Ich gehe, seit ich trocken bin, sehr offen mit meiner Erkrankung um. Es hilft mir auf meinem abstinen-ten Weg, ich schütze mich vor unliebsamen Trinkeinladungen und ich komme sogar vielfach mit Nicht-Betroffenen in ein Gespräch über Alkoholismus.
Wichtig ist mir dies vor allen Dingen bei meiner Arbeit. Erstens habe ich dort früher selbst sehr massiv getrunken und außerdem ist es ein Arbeitsplatz, wo es ab und an mal sein kann, dass Kol-legen trinken. Zwar in der Regel nach Feierabend oder bei spe-ziellen Feiern - aber es ist nicht ungewöhnlich, dass im Anschluss an die eigentliche Arbeitszeit noch beisammen gesessen wird und Bier und Wein auf dem Tisch stehen. Da dort bekannt ist, dass ich trockener Alkoholiker bin, fällt es mir ziemlich leicht, auf diese Geselligkeiten zu verzichten und es wird auch nicht nachgefragt. Sondern: schlicht akzeptiert, wenn ich nicht dabei bin.
Darüberhinaus ist meine Ar-beitszeit eher unregelmäßig. Es kommt oft vor, dass ich am Abend tätig sein muss. Um regelmä-ßige Besuche in den Gruppen zu gewährleisten, habe ich mit meinem Arbeitgeber vereinbart, dass er diese Gruppenbesuche unterstützt, und mich generell an meinen beiden Gruppenaben-den von der Arbeit freistellt. Dies habe ich schon vor Jahren mit der Leitung besprochen und es stellt überhaupt kein Problem dar.
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Dazu habe ich regelmäßig für kleinere Projekte andere direkte Vorgesetzte, die ich über meinen Alkoholismus und meine Grup-penbesuche umgehend informie-re. Hier gab es nie Schwierigkei-ten. Im Gegenteil: ich habe für meine Konsequenz im Umgang mit der Krankheit stets Anerken-nung erhalten.
Im übrigen Privatleben verhält es sich ähnlich: es gibt Interesse, Bewunderung für ein trockenes Leben und Nachfragen, wie ich meines gestalte. Teils haben Fra-gende im Umfeld oder sogar bei sich selber mit problematischem Trinken zu tun. Und meine Offen-heit hilft ihnen, ihre eigene Scheu gegenüber der Krankheit abzu-bauen. Wenn wir also von Stigma-tisierung reden (die ich nur gering beobachten kann), dann hilft laut meiner Erfahrung überhaupt nur das offene Wort des Alkoholikers über sich und seinen Lebensweg. Vor allem natürlich, wenn ich die Abstinenz zum Ziel habe.
Ich weiß, es gibt Freundinnen und Freunde in den Gruppen, die das anders sehen. Das akzeptiere ich. Ich glaube aber, negative Erfah-rungen beim offenen Umgang mit Alkoholismus wurden viel weniger gemacht, als es gefühlt erscheint. Und ich kenne zahlreiche Tro-
ckene aus meinen Gruppen, die diesen Eindruck unterstreichen werden. Ich würde mir wünschen, dass wir mit Mut und Selbstwert-gefühl durch die »Gesellschaft« gehen und durch unseren trocke-nen Alltag zeigen, dass Alkoho-lismus nichts ist, weswegen wir uns schämen müssen. Und das wird wiederum die Gesellschaft dazu bringen, eventuell noch vorhandene Vorurteile abzubauen und unser Lebensthema zu einem normalen Diskussionsgegenstand machen. Damit ist allen gedient: der Gesellschaft, den Trockenen und den Nassen.
Und wenn dann noch gute Bücher zum Thema geschrieben wer-den, die viel gelesen werden und immer mal ein schöner »Klartext«, wird es irgendwann mal einiger-maßen normal sein, über Alko-holismus ins offene Gespräch zu kommen.
Gabriel
Dienstagsgruppe Mitte,
Freitagsgruppe Neufertstrasse
18
Gruppentreffen
Charlottenburg — Neufertstraße 14, 14059 Berlin
Tag ...................................................Zeit .................. Leitung
Montag ........................................18.00 Uhr ........... Manfred Dienstag .......................................18.00 Uhr ........... Lothar Dienstag ............ (Frauengruppe) 17.30 Uhr ........... Chris Mittwoch ......................................11.00 Uhr ........... Henrik Mittwoch ............ (Frauengruppe) 18.00 Uhr ........... Chris Mittwoch ......................................18.00 Uhr ........... Michael Donnerstag ..................................18.00 Uhr ........... Gudrun Freitag .........................................18.00 Uhr ........... Michael Samstag ......................................16.00 Uhr ........... Detlef
Friedrichshain — Frankfurter Allee 96, 10247 Berlin In den Räumen der Berliner Stadtmission
Montag ........................................18.00 Uhr ........... Jens
Hohenschönhausen SPI — Oberseestraße 98, 13053 Berlin
Mittwoch .......................................17.15 Uhr ............ Dietmar
Treptow-Köpenick — Puchanstraße 9, 12555 Berlin Laden im Rabenhaus e.V. — Telefon 65880163
Mittwoch ......................................19.00 Uhr ............ Hans-Dieter Freitag .........................................18.00 Uhr ............ Thomas
Lichtenberg — Eitelstraße 86, 10317 Berlin SPI-Kontaktladen »enterprise«
Mittwoch .......................................18.00 Uhr ............ Wolfgang
Mitte — Psychiatrische Universitätsklinik der Charité im St. Hedwig-Krankenhaus, Krausnickstraße 17-20, 10115 Berlin Eingang Ambulantes Therapiezentrum »Café Oase«
Dienstag .......................................18.00 Uhr ............ Gabriel
Klartext 63 19
Neukölln — Werbellinstraße 42, 12053 Berlin »Haus des älteren Bürgers« 1. Etage
Mittwoch .......................................18.15 Uhr ............ Carsten
Reinickendorf — Eichhorster Weg 32, 13435 Berlin »Günter-Zemla-Haus«
Dienstag ......................................17.30 Uhr ........... Ralf Donnerstag ..................................19.00 Uhr ........... Eveline Freitag .........................................18.00 Uhr ........... Regina
Schöneberg — Goebenstraße 8, 10783 Berlin In den Räumen der PBAM, Telefon 216 50 08
Samstag ......................................16.00 Uhr ........... Hellmut Sonntag .......................................10.00 Uhr ........... Jürgen
Spandau — Mauerstraße 6, 13597 Berlin »Mauerritze« neben Kulturhaus
Donnerstag ...................................18.00 Uhr ............ Werner
Tempelhof — Kurfürstenstraße 43, 12105 Berlin »Café Q43« in Tempelhof«
Freitag ..........................................18.30 Uhr ............ Anette
Tempelhof — Crellestraße 42, 10827 Berlin »PBAM-Tagesstätte«
Donnerstag ...................................18.00 Uhr ............ Michael
Wilmersdorf — Holsteinische Straße 38, 10717 Berlin In den Räumen der PBAM
Montag .........................................18.00 Uhr ............ Rolf Dienstag .......................................18.00 Uhr ............ Frank
Pankow — Schönholzer Straße 10, 13187 Berlin Stadtteilzentrum Pankow
Freitag ..........................................18.30 Uhr ............ Dirk
20
Auguste-Viktoria-KrankenhausRubensstraße, Berlin-Schöneberg Station 17 ..................................................................................... jeden Mittwoch ......... 18.30 Uhr
DRK Klinik MitteDrontheimer Straße 39-40 ..............................................................jeden Sonntag ......... 10.00 Uhr
Ev. Krankenhaus Königin Elisabeth HerzbergeHerzbergstraße 79 Station P 9 und P 10 .................................................................14-tägig montags ......... 16.30 Uhr
Friedrich von Bodelschwingh-KlinikKlinik für Psychiatrie und PsychotherapieLandhausstraße 33-35 Station 4 .......................................................................................... jeden Montag ......... 18.45 Uhr
Schlosspark-KlinikAbteilung Psychiatrie EBHeubnerweg 2 .................................................................................. jeden Freitag ......... 19.00 Uhr
Jüdisches Krankenhaus BerlinHeinz-Galinski-Straße 1 Station 11, R 24 ..............................................................................jeden Sonntag ......... 11.15 Uhr
Krankenhaus HedwigshöheBohnsdorf, Buntzelstraße 36, Haus C ........... jeden 2. und 4. Mittwoch im Monat ......... 19.00 Uhr
St. Joseph KrankenhausGartenstr.1, Berlin Weißensee ............................................ Donnerstag 4-wöchig ......... 19.00 Uhr
Hartmut-Spittler-FachklinikVivantes Entwöhnungstherapie (Am Auguste-Viktoria-Klinikum)Rubensstraße 125, 12157 Berlin-Schöneberg ................................ jeden Freitag (außer 1. im Monat) ......... 19.00 Uhr
Vivantes Klinikum SpandauNeue Bergstraße 1 Station 1, 1. OG, Haus 2 .......................................... jeden 2. Mittwoch im Monat ......... 18.30 Uhr
Vivantes Wenckebach KlinikumWenckebachstraße 23, 12109 Berlin Station 14/B - ehemals 14/1 ....................................jeden 2. Sonntag im Monat ......... 14.00 Uhr
Fontane-Klinik MotzenFontanestraße 5, 15749 Mittenwalde OT Motzen .................................... jeden 3. Freitag im Monat ......... 19.00 Uhr
Salus-Klinik - LindowStraße nach Gühlen 10 16835 Lindow .............................................................jeden 1. Montag im Monat ......... 19.00 Uhr
Aktuelle Veranstaltungen auf www.val-ev.de
Vorstellungen in den Kliniken
Klartext 63 21
Unser Verein
VORSTAND
Vorsitzender Detlef LangStellv. Vorsitzender Dirk Butzen
Kassierer Michael Lex
Schriftführerin Evelyn Brose
Öffentlichkeitsarbeit Karin Reese
Beirat Almut Kleemann-Walter
Wir sind eine Kontakt- und Beratungsstelle für Alkoholabhän-gige, deren Angehörige und alle an einem alkoholfreien Leben inte-ressierte Menschen. Unser Ziel ist es, Hilfesuchenden mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, damit sie ein selbstständiges und inhaltvolles Leben führen können.
Unser Motto: Hilfe durch Selbsthilfe
BERATUNGSDIENST
Montags und mittwochs15.00 - 18.00 Uhr
Persönlich oder telefonisch
VALVerein für alkoholfreies Leben e.V.
Neufertstraße 14 14059 Berlin-Charlottenburg
Telefon: 34 787 787 Telefax: 34 178 99
E-Mail: [email protected] Web: www.val-ev.de
Der VAL e.V. wird durch die Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales Berlin finanziell gefördert.
An dieser Stelle ein Danke an das Team der Druckerei Reiner Brandt für die freundliche Unterstützung.
www.druckerei-brandt.com
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KLARTEXTUnser Magazin für den Trockenen Alkoholiker und für den, der es werden will
• Alle eingehenden Manuskripte und Bilder gehen in das Eigentum des VAL über, sofern nicht ausdrücklich um Rückgabe gebeten wird.
• Die Beiträge drücken nicht unbedingt die Meinung der Redaktion aus
• Der Herausgeber behält sich das Recht vor, redaktionell bedingte Kür-zungen von Beiträgen vorzunehmen.
• Einreichen der Texte, Hinweise, Änderungen, Kritik oder Beiträge bitte per Mail an [email protected] oder schriftlich in den Briefkasten der Geschäftsstelle.
Hinweise, Änderungen, Kritik oder Beiträge bitte an:
IMPRESSUM
Herausgeber:
VAL
Verein für alkoholfreies Leben e.V.
Redaktionsteam:
Detlef Lang
Karin Reese
Ulrike Voigt
Roland Richter (Grafik & Layout)
Auflage: 900 Stück (kostenlos)
Spendenkonto: Berliner Bank Niederlassung der Deutsche Bank
IBAN DE14100708480027155101 BIC DEUTDEDB110
Kontakt: [email protected]
Termine
Vorstandssitzung 11. Mai 2015
17:30 Uhr
Neufertstraße
Sommerfest 13. Juni 2015
13 Uhr
Neufertstraße
Drachenboot-rennen
21. Juni 2015
ab 10:00 Uhr
Alt Gatow 5–7, 14089
Berlin - Bus X34, 134
Krankenhaus- mitarbeitersitzung
25. Juni 2015
ab 18 Uhr
Neufertstraße
Gruppenleitersit-zung
20. August 2015
18 Uhr
Neufertstraße
VAL Gruppenreise vom 4.9. bis 6.9.2015
Abfahrt Freitag
um 13 Uhr
Fehrbelliner Platz
Weihnachten
Mitgliederversammlung
Silvester
Weihnachten
Mitgliederversammlung
Elefanten-Cup 2014
VAL-Radtouren
Kontakt- und Beratungsstelle:
Montag + Mittwoch15:00 - 18:00 Uhr
VALVerein für alkoholfreies Leben e.V.
Neufertstraße 14 14059 Berlin
Fon: 030.34 787 787 Fax: 030.34 178 99 E-Mail: [email protected]
Immer aktuelle Infos: www.val-ev.de
Messe-Nord
S
S
Westend
M45 M45
U2
U7
X49 139
M45
309
309
309
309X34
139 109
309
U
UU
U
U
Wilmersdorfer Str.
Kaiserdamm
Bismarckstr.Sophie-Charlotte-Pl.
Richard-Wagner-Pl.
Kaiserdamm-Süd
8
Kaiserdamm
7
Spandauer Damm
6
100
SpandauerOtto-Suhr-
Kaiserdamm
Schloßstr.
Kaiser-Friedrich-S
tr.
Königin-E
lisabeth-Str.
Bismarckstr.
Neue Kantstr.
Damm
Schloß Charlotten-
burg
KlausenerPlatz
Kläre-Bloch-Pl.
Neu- fertstraße
Christstr.
HorstwegHorstweg
Christ- str.
Knobelsdorffstr.
Knobelsdorffstr.
Sophie-C
harlotte-Str.
Nehringstraße
Dankelmannstraße
Seeling- str.
04/2015