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Mitteilungen der DGU 1 Der Urologe 11 · 2015 | Herausgegeben vom Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Urologie Schriftführer: Prof. Dr. med. C. Wülfing, Hamburg Schriftleitung: Rechtsanwalt F. Petersilie, LL.M. Inhalt 0000 0000 0000 0000 0000 0000 0000 0000 0000 67. DGU-Kongress – Nachlese 2015: Urologie von A bis Z Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Urologie e. V. DGU-Mitgliederversammlung Stabwechsel im DGU-Ressort Öffentlichkeitsarbeit 67. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. Mediothek der Akademie der Deutschen Urologen 2015 Fortbildungstermine der Akademie der Deutschen Urologen Akademie-zertifizierte Veranstaltungen Kongressankündigungen Urologe 2015 · 54:XXX–XXX DOI 10.1007/s00120-015-4016-8 © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2015 67. DGU-Kongress – Nachlese 2015 Urologie von A bis Z Pech und Pannen seiner Präsi- dentschaft plauderte, zeigte Grö- ße. Den Meister der Mitarbei- ter-Motivation hatte Prof. Roth schon im Vorfeld des Kongresses gegeben, sodass sein Team aus der DGU und aus Wuppertal, Veranstalter Interplan und viele andere zu Spitzenleistungen auf- liefen und in Hamburg eine per- fekt organisierte Großveranstal- tung ihren Gang nahm. Bereits für das „Warm-up“ am Mittwoch gab es ob der zahl- reichen interessanten Sitzungen in einer Vor-Ort-Umfrage der DGU-Pressestelle viele lobende O-Töne der Teilnehmer. Der Er- öffnungsabend führte die urolo- gische Gemeinde, wie könnte es anders sein, direkt an den Strom - genauer gesagt ins Blockbräu an den Landungsbrücken, wo Prof. Roth mit einem herzlichen Will- kommen aufwartete und einem Tenor, der unprätentiös, aber mit eindrucksvoller Stimme begeis- terte. „7 plus 1 Thesen“ zur Zukunft der Urologie formulierte der DGU-Präsident in seiner Rede im Eröffnungsplenum und hob dabei auf den Erhalt der umfas- senden Urologie und einer um- fänglichen operativen Ausbil- dung sowie auf die Stärkung der klinischen Forschung und vor al- lem von Kooperationen zwischen Klinik und Praxis ab. Vor gut 800 Zuhörern betonte Dr. Axel Schroeder, Präsident des Berufs- verbandes der Deutschen Urolo- gen e.V. (BDU) an gleicher Stel- le, dass Wissenschaft und Berufs- politik, also DGU und BDU, an- gesichts des wachsenden urologi- schen Versorgungsauftrags und der gesellschaftlichen und politi- schen Rahmenbedingungen heu- te nicht mehr zu trennen seien. Schlag auf Schlag folgten am Kongress-Donnerstag, dem be- kannten „Hauptkampftag“ eines jeden DGU-Kongresses, Vor- tragssitzungen und Sateliten- symposien, zum Teil mit mehr © BDU/DGU Pressestelle (Für alle Abbildungen in diesem Beitrag) Er war angetreten, um die Viel- falt der Urologie nach außen zu tragen. Genau das ist Prof. Dr. Stephan Roth in seiner Amtszeit als DGU-Präsident gelungen, und ebendiese Mannigfaltig- keit ihres Faches haben die rund 7200 Besucher des 67. Kongres- ses der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) vom 23. bis 26. September 2015 im Con- gress Center Hamburg (CCH) hautnah erlebt. Keineswegs hat der Direktor der Klinik für Uro- logie und Kinderurologie am Helios Klinikum in Wuppertal die Urologie neu definiert, aber er hat die urologische Experti- se zwischen „A“ wie Andrologie und „Z“ wie Zirkumzision öf- fentlich benannt und transpor- tiert. Allem voran das „F“ wie funktionelle urologische Erkran- kungen der Frau und das „K“ wie Kinderurologie. Zur weltweit drittgrößten uro- logischen Fachtagung strömten Gäste aus sage und schreibe 39 Nationen in die Metropole Ham- burg und lernten im CCH motto- gemäß „Urologie umfasst mehr.“ Jede Menge Input und Freude an der persönlichen Begegnung et- wa mit Kolleginnen und Kollegen aus den USA, Saudi-Arabien, Ja- pan, Schweden, Griechenland oder Ungarn gab es überdies. „L“ wie locker trifft sowohl die Stim- mung an der Elbe als auch den Kongress-Präsidenten, der un- angestrengt und voller sichtlicher Freude seinen präsidialen Pflich- ten nachkam. Dass er im kleinen Kreise humorvoll über Pleiten,
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Jul 14, 2018

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Mitteilungen der DGU

1Der Urologe 11 · 2015 |

Herausgegeben vom Vorstand derDeutschen Gesellschaft für Urologie

Schriftführer:Prof. Dr. med. C. Wülfing, Hamburg

Schriftleitung:Rechtsanwalt F. Petersilie, LL.M.

Inhalt0000

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67. DGU-Kongress – Nachlese 2015: Urologie von A bis Z

Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

DGU-Mitgliederversammlung

Stabwechsel im DGU-Ressort Öffentlichkeitsarbeit

67. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V.

Mediothek der Akademie der Deutschen Urologen 2015

Fortbildungstermine der Akademie der Deutschen Urologen

Akademie-zertifizierte Veranstaltungen

Kongressankündigungen

Urologe 2015 · 54:XXX–XXXDOI 10.1007/s00120-015-4016-8© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2015

67. DGU-Kongress – Nachlese 2015

Urologie von A bis Z

Pech und Pannen seiner Präsi-dentschaft plauderte, zeigte Grö-ße. Den Meister der Mitarbei-ter-Motivation hatte Prof. Roth schon im Vorfeld des Kongresses gegeben, sodass sein Team aus der DGU und aus Wuppertal, Veranstalter Interplan und viele andere zu Spitzenleistungen auf-liefen und in Hamburg eine per-fekt organisierte Großveranstal-tung ihren Gang nahm.

Bereits für das „Warm-up“ am Mittwoch gab es ob der zahl-reichen interessanten Sitzungen in einer Vor-Ort-Umfrage der DGU-Pressestelle viele lobende O-Töne der Teilnehmer. Der Er-öffnungsabend führte die urolo-gische Gemeinde, wie könnte es anders sein, direkt an den Strom - genauer gesagt ins Blockbräu an den Landungsbrücken, wo Prof. Roth mit einem herzlichen Will-kommen aufwartete und einem Tenor, der unprätentiös, aber mit eindrucksvoller Stimme begeis-terte.

„7 plus 1 Thesen“ zur Zukunft der Urologie formulierte der DGU-Präsident in seiner Rede im Eröffnungsplenum und hob dabei auf den Erhalt der umfas-senden Urologie und einer um-fänglichen operativen Ausbil-dung sowie auf die Stärkung der klinischen Forschung und vor al-lem von Kooperationen zwischen Klinik und Praxis ab. Vor gut 800 Zuhörern betonte Dr. Axel Schroeder, Präsident des Berufs-verbandes der Deutschen Urolo-gen e.V. (BDU) an gleicher Stel-le, dass Wissenschaft und Berufs-politik, also DGU und BDU, an-gesichts des wachsenden urologi-schen Versorgungsauftrags und der gesellschaftlichen und politi-schen Rahmenbedingungen heu-te nicht mehr zu trennen seien.

Schlag auf Schlag folgten am Kongress-Donnerstag, dem be-kannten „Hauptkampftag“ eines jeden DGU-Kongresses, Vor-tragssitzungen und Sateliten-symposien, zum Teil mit mehr

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Er war angetreten, um die Viel-falt der Urologie nach außen zu tragen. Genau das ist Prof. Dr. Stephan Roth in seiner Amtszeit als DGU-Präsident gelungen, und ebendiese Mannigfaltig-keit ihres Faches haben die rund 7200 Besucher des 67. Kongres-ses der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) vom 23. bis 26. September 2015 im Con-gress Center Hamburg (CCH) hautnah erlebt. Keineswegs hat der Direktor der Klinik für Uro-logie und Kinderurologie am Helios Klinikum in Wuppertal die Urologie neu definiert, aber er hat die urologische Experti-se zwischen „A“ wie Andrologie und „Z“ wie Zirkumzision öf-fentlich benannt und transpor-tiert. Allem voran das „F“ wie

funktionelle urologische Erkran-kungen der Frau und das „K“ wie Kinderurologie.

Zur weltweit drittgrößten uro-logischen Fachtagung strömten Gäste aus sage und schreibe 39 Nationen in die Metropole Ham-burg und lernten im CCH motto-gemäß „Urologie umfasst mehr.“ Jede Menge Input und Freude an der persönlichen Begegnung et-wa mit Kolleginnen und Kollegen aus den USA, Saudi-Arabien, Ja-pan, Schweden, Griechenland oder Ungarn gab es überdies. „L“ wie locker trifft sowohl die Stim-mung an der Elbe als auch den Kongress-Präsidenten, der un-angestrengt und voller sichtlicher Freude seinen präsidialen Pflich-ten nachkam. Dass er im kleinen Kreise humorvoll über Pleiten,

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12 | Der Urologe 11 · 2015

Mitteilungen der DGU

Mediothek der Akademie der Deutschen Urologen 2015

thek-Bestandes auf der Home-page der DGU/BDU eingestellt. Eine Volltextsuche macht eine komfortable Suche möglich.

Zukünftig ist vorgesehen, dass die Filmbeiträge schon auf der Homepage der Deutschen Gesellschaft für Urologie im ge-schützten Bereich eingesehen werden können.

77 DGU-Filmpreis 2015:

Schön und Mitarbeiter (Würzburg):Die extraperitoneale roboterassistierte radikale Prostatektomie: 10 innovative Operationsschritte

Die Autoren zeigen die wesentli-chen 10 innovativen Operations-schritte bei der extraperitonea-len, roboterassistierten, radika-

Ziel der Mediothek der Akade-mie der Deutschen Urologen ist die Bereitstellung von hochwerti-gen Filmbeiträgen zu einem brei-ten Themenspektrum der urolo-gischen Diagnostik und Thera-pie für die:

75 ärztliche Fortbildung für den urologisch tätigen Kliniker und den ambulant tätigen Urologen75 Aus- und Weiterbildung von urologisch tätigem Assistenz- und Pflegepersonal75 Unterstützung von Patien-tenveranstaltungen.

In der Mediothek-Filmliste sind die Filmbeiträge gelistet und nach Themenbereichen sortiert. Das Aufsuchen der aktuellen Filmliste der Mediothek ist über das „Urologenportal“, die Home-page der DGU/BDU, einsehbar. An Hand eines Stichwortver-zeichnisses kann der interessie-rende Beitrag aufgesucht werden. Jeder Urologe kann als Mitglied der DGU oder BDU die Filmbei-träge auf DVD bei der Geschäfts-stelle der DGU (Anschrift: DGU-Geschäftsstelle Uerdinger Str. 64, 40474 Düsseldorf, Telefon: 0211/ 516096-12, Telefax: 0211/ 516096-60, E-Mail: [email protected]) kostenlos ausleihen.

Gegenwärtig stehen etwa 200 Filmbeiträge allen Mitglie-dern der DGU/BDU zur indi-viduellen Fort- und Weiterbil-dung zur Verfügung. Der Film-bestand wird mit neuen Beiträ-gen erweitert, die im Rahmen der jährlich stattfindenden Film-jury-Sitzung (Vorbereitung der Filmsitzungen auf dem Jahres-kongress der Deutschen Gesell-schaft für Urologie) ausgewählt werden. Darunter sind auch die prämierten Filmbeiträge des je-weiligen DGU-Jahreskongresses eingestellt.

Im zurückliegenden Jahr wa-ren Spitzenreiter der Filmauslei-he:

75 J. Rassweiler et al.: „Lapa-roskopische anatomische radikale Prostatektomie – Technik und Ergebnisse nach über 350 Patienten“ aus dem Jahr 2002 75 M. Kufner et al.: „Wasser-strahl – unterstützte En-bloc-Resektion – Ein neuer Ansatz zur Entfernung und Staging von Blasentumoren“. Dieser Film wurde mit dem 1. Preis der Filmbeiträge auf der Jahrestagung der DGU 2013 geehrt. 75 J. Kranz et al.: „Plastische Meatotomie nach Melone bei Lichen sclerosus“. Dieser Film erhielt den 3. Preis der Filmbeiträge auf der Jahres-tagung der DGU 2013.

Seit dem vergangenen Jahr sind zu den DGU-Kongressen auch Präsentationen von 3 D-Filmen auf einem Großbild-TV am Me-diothek-Stand der Akademie der Deutschen Urologen möglich ge-worden, wo bereits zum DGU-Kongress 2014 in Düsseldorf der Film von Loch T. / Flensburg „3 D endoskopisch assistierte ner-verhaltende retropubische Pros-tatektomie“ Premiere hatte.

Eine weitere Neuerung ist die Installierung von Tablets auf denen alle Filme der Mediothek auswählbar und mit Bild und Ton am Mediothekstand anzu-sehen sind.

Aus dem Filmarchiv wur-den „Klassiker“ durch Herrn Peters, Leiter des Videostudios der DGU/BDU Aachen, der das Filmarchiv der DGU seit vielen Jahren dankenswerterweise be-treut, digitalisiert. Die Umset-zung wurde durch die fortwäh-rende Unterstützung der Firma APOGEPHA aus Dresden er-möglicht. Diese „Klassiker“ kön-nen über https://www.urologen-portal.de/film-archiv.html ausge-liehen werden.

Es wurden die vorhandenen Abstracts der Filme des Medio-

Abb. 2 8 Der Mediothek-Stand zum DGU-Kongress 2015 in Hamburg war im-mer gut besucht

Abb. 1 8 Interessierte Besucher des Mediothekstandes beim Ansehen eines Vi-deobeitrages

len Prostatektomie auf. In die-sem Video werden logistisch ge-lungen die zielführenden Opera-tionsschritte demonstriert, be-ginnend bei der einfacher Tro-karapplikation über den extra-peritonealen Zugang bis hin zu dem Verzicht auf eine Drainage bei wasserdichter Anastomose. Die Autoren verweisen darauf, dass auf Grund der mannigfal-tigen technischen Möglichkeiten der roboterassistierten Prostatek-tomie die Optimierung der Ope-rationsschritte im Vordergrund steht. Daraus resultiert eine Ver-kürzung der OP-Zeit, die erhöh-te Anzahl wasserdichter Anas-tomosen, wie eine verbesserte Frühkontinenz und frühere Ent-lassung aus dem Krankenhaus.

Nicht zu unterschätzen ist der Verzicht auf einen Harnröhren-katheter, der noch auf dem Ope-

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13Der Urologe 11 · 2015 |

rationstisch entfernt wird, was wesentlich zur Reduktion post-operativer Beschwerden beiträgt. Die Spontanmiktion war bei 90 % aller Patienten (1.307 roboteras-sistierten radikalen Prostatek-tomien!) im Durchschnitt am 5. postoperativen Tag möglich.

Es erfolgten wieder während des DGU-Jahreskongresses zwei Filmsitzungen in denen jeweils sechs Beiträge vorgestellt wur-den.

Sitzung I

Das Autorenteam Dreger et al. (Wuppertal) befasste sich in einem Beitrag mit der transure-thralen en-bloc-Resektion ober-flächlicher Harnblasenkarzino-me mittels monopolarer J-Elek-trode (Japan-Häkchen). Die Ra-tionale für dieses Vorgehen be-steht darin, dass unter anderem die hohe Rezidivquote des Harn-blasenkarzinoms nicht zuletzt mit der bisher praktizierten Frag-mentierung der Tumoren in der Harnblase zur Resektion begüns-tigt wird. Die nicht neue Metho-de der transurethralen en-bloc-Resektion soll zur Risikomini-mierung beitragen, zumal es sich dabei um eine simple und siche-re Methode handelt, wie die Au-toren mitteilen und somit ubi-quitär eine anwendbare Alterna-tive zu modernen en-bloc-Resek-tionstechniken besteht.

Schlussfolgernd aus ihren Untersuchungen kommen sie zu der Feststellung, dass die Re-duzierung thermaler Randeffek-te eine verbesserte Einschätzung des Pathologen für die histolo-gische Befundung ermöglicht in Zusammenhang mit einer Re-duzierung der potentiellen Zell-streuung in der Harnblase im Vergleich zur „klassischen“ frag-mentierten Resektion des Tu-mors.

Wolters et al. (Hannover) stel-len die Ergebnisse einer europäi-schen Multi-center-Studie zur Laser-en-bloc-Resektion von Harnblasentumoren vor mit dem Schwerpunkt der Sicherheit, Ef-fektivität und Darstellung des on-kologischen Outcomes. In einem

ren - empfehlen sie diese als eine vielversprechende Therapieop-tion bei Patienten mit einer the-rapierefraktären Blasenhalsste-nose, zumal in der, wenn auch kleinen Serie, keine schwerwie-genden postoperativen Kompli-kationen auftraten.

Osmonov et al. (Kiel) berich-ten über die retroperitoneosko-pische Da Vinci roboterassis-tierte partielle Nephrektomie in „early unclamping technique“. Es wird in diesem Video exakt auf die Patienten- und auch Trokar-positionierung eingegangen, um schließlich, nach entsprechen-der Präparation, den Tumor si-cher zu identifizieren mit Festle-gung der optimalen Resektions-linie. Schließlich wird die Arteria renalis temporär mit Hilfe einer Bulldogklemme ausgeklemmt und es schließt sich die vollstän-dige Tumorexzision an, ohne in den Tumor hineinzuschnei-den. Die Operationszeit betrug 48 Minuten bei einer Abklem-mung der Arteria renalis von 11 Minuten. Vorteile dieser robo-terassistierten Retroperitoneos-kopie bestehen in der unmittel-baren Kontrolle der Arteria rena-lis und einem verringerten Risi-ko unvorhergesehener kollatera-ler Verletzungen.

Dutto et al. (Gronau) berich-ten in ihrem Videobeitrag über ihre Erfahrungen aus ihrem High-Volume-Center bezüglich chirurgischer Probleme wäh-rend der roboterassistierten ra-dikalen Prostatektomie, wobei sie auf die, wenn auch selten auftre-tenden Fehler, hinweisen. Ausge-hend von ihren Erfahrungen bei über 7.000 roboterassistierten ra-dikalen Prostatektomien gehen sie auf die wesentlichen Fehler ein, um sie zu vermeiden. Es ge-lingt den Autoren eine gut struk-turierte Übersicht, unterlegt mit sehr guten Bildsequenzen, zu die-ser Problematik, die authentisch von Vertretern eines High-Volu-me-Centers bezüglich der robo-terassistierten radikalen Prostat-ektomie vorgestellt wird.

Zeitraum von 4 Jahren erfolg-te bei 65 Patienten die En-bloc-Laser-Resektion von Harnbla-sentumoren, wobei sich heraus-stellte, dass es sich um eine siche-re und effektive Behandlungsme-thode auch hinsichtlich der Dia-gnostik bezüglich des exakten Stagings handelt. Darüber hin-aus werden die Vorteile des La-sers bei Patienten mit erhöhtem Blutungsrisiko in den Vorder-grund gestellt, was die effektiven hämostatischen Möglichkeiten anbelangt.

In einem auch für die Fort- und Weiterbildung zu empfeh-lenden Videobeitrag stellen die Autoren Kusche und Akköze (Recklinghausen) die Simultan-implantation von artifiziellem Sphinkter und Schwellkörper-Implantat im Sinne eines step by step-Beitrages vor. Sie empfehlen dieses Video als Teil eines umfas-senden Ausbildungskonzeptes, um den Einstieg in die operative prothetische Versorgung zu opti-mieren und ein unnötig zweiteili-ges Vorgehen mit damit verbun-denen Risiken zu umgehen. Gut nachvollziehbar sind die einzel-nen Schritte aufgeführt, die sich in 17 Kapitel unterteilen. Das Vi-deo imponiert durch seine kla-re Strukturierung mit übersicht-lich dargestellten anatomischen „Landmarken“ und kann so als standardisierte Operationstech-nik zur Ausbildung im operati-ven Sektor unseres Fachgebietes dienlich sein.

Hohenhorst et al. (Essen-Mit-te) berichten in ihrem Videobei-trag über die initialen Therapie-optionen bei einer Blasenhals-stenose mittels roboterassistier-ter laparoskopischer YV-Plastik des Blasenhalses. Es wurden im Zeitraum von 2013 bis 2015 acht Patienten diesem Eingriff unter-zogen, der mit einem 4-Arm-Roboter-Setup in steiler Trende-lenburg-Lagerung durchgeführt wurde.

Die genaue OP-Technik wird in dem Video gut nachvollzieh-bar demonstriert. Wenn auch bei der vorgestellten Fallserie nur über kurze Verläufe berich-tet werden kann - so die Auto-

Sitzung II

Alexandrov et al. (Essen) berich-ten über die roboterassistierte ra-dikale Zystektomie mit simulta-ner Nephroureterektomie (En-bloc) bei simultanen Urothel-karzinom der unteren und obe-ren Harnwege bei funktionslo-ser Niere (10 Patienten). Die In-dikation für diese En-bloc radi-kale Zystektomie mit Nephrou-reterektomie war das gleichzei-tige Vorliegen eines Urothelkar-zinoms der unteren und obe-ren Harnwege in 3 Fällen. Bei den restlichen 7 Patienten wur-de neben dem muskelinvasiven Urothelkarzinom der Harnblase eine funktionslose Niere entfernt.

In den vorgestellten Fäl-len konnte die roboterassistier-te en-bloc radikale Zystektomie und Nephroureterektomie in einer akzeptablen Operations-zeit (durchschnittlich 307 Minu-ten) sicher und ohne Einschrän-kungen der onkologischen Si-cherheit durchgeführt werden, ohne dass Bluttransfusionen er-forderlich waren. Bei 9 von 10 Pa-tienten waren die Resektionsrän-der tumorfrei.

Von Rütte et al. (Bern) stel-len in ihrem Filmbeitrag die ro-boterassistierte laparoskopische Pyelonplastik bei Doppelniere mit inkompletter Ureterduplika-tion vor. Wenn auch die Ureter-duplikation in Kombination mit einer Nierenbeckenabgangsste-nose selten anzutreffen ist, so be-darf es unmittelbar eines schlüs-sigen therapeutischen Konzeptes, was im Rahmen dieses Video-beitrages demonstriert wird. Die nach 6 Monaten durchgeführten postoperativen szintigraphischen Kontrollen zeigten keinen Hin-weis auf eine Obstruktion. Beide operierten Patienten gaben keine Beschwerden im postoperativen Verlauf an.

Wichtig ist der Hinweis der Autoren, dass speziell die Län-ge des ureteralen Segmentes zwi-schen Abgangsstenose und dem Ureter das rekonstruktive Vorge-hen bestimmen.

Schön et al. (Würzburg) demonstrieren in ihrem Filmbei-

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14 | Der Urologe 11 · 2015

Mitteilungen der DGU

trag die roboterassistierte Nieren-teilresektion bei komplexen mul-tifokalen Tumoren. In diesem Vi-deo wird sowohl filmtechnisch, wie auch inhaltlich in didaktisch perfekt gelungener Weise gezeigt, wie durch die segmentale Arte-rienabklemmung mit Hilfe von Floureszenzimaging, Doppler- und KM-Sonographie komplexe und multifokale Tumore mini-malinvasiv sicher und ohne grö-ßere Funktionseinschränkungen exstirpiert werden können. Auch bei einem komplexen zentralen Nierentumor wird diese operativ anspruchsvolle Technik der He-minephrektomie demonstriert. Die Autoren betonen, dass mit Hilfe technischer Verbesserun-gen, wie der Doppler- und Kon-trastmittelsonographie und dem „Firefly“ eine kurze Ischämiezeit durch selektives Abklemmen so-wie eine geringere Komplika-tionsrate auch bei komplexen Tumoren erreicht werden kann.

Der Beitrag von Schön et al. (Würzburg) „Die extraperito-neale roboterassistierte radika-le Prostatektomie: 10 innovati-ve Operationsschritte“ wurde als DGU-Filmpreis 2015 bereits am Anfang des Beitrages vorgestellt.

Klumpen et al. (Essen) gehen auf die chirurgische Technik und die Auswirkung der Teamkons-tanz in Bezug auf die Operations-dauer der roboterassistierten, iso-

lierten Sakrokolpopexie mit mo-difizierter Kolposuspension nach Burch ein auf der Basis von 120 Fällen im eigenen Klinikum. Es wird detailliert die Technik der primären und sekundären End-punkte der oben genannten Ope-rationstechniken beschrieben, wobei ein Schwerpunkt die Er-fassung der Operationsdauer, der Konsolen-Zeit und der Blut-verlust sowie die intra- und post-operativen Komplikationen ist.

Die mittlere OP-Dauer be-trug im Durchschnitt 104 Minu-ten mit einer Konsolenzeit von 69 Minuten, der mittlere Blutver-lust betrug 32 ml. Wichtig ist der Hinweis der Autoren, dass eine signifikante Korrelation besteht zwischen der OP-Dauer und der Centererfahrung für die gesamte OP- und Konsolenzeit fand. Bei-de roboterassistierten Sakrokol-popexie-Varianten können, so die Autoren, als sichere OP-Ver-fahren bei minimalem Blutver-lust und moderaten Operations-zeiten empfohlen werden.

Zecha et al. (Gronau) stellen in ihrem Filmbeitrag den siche-ren Umgang mit einem roboter-assistierten System vor, was die Handhabung und das Trouble-shooting am Beispiel einer robo-terassistierten radikalen Prostat-ektomie anbelangt. Die Autoren legen besonderen Wert auf die Beschreibung des Vorbeugens

und des Vorgehens bei Auftreten von Fehlern in Zusammenhang mit der Nutzung eines DaVin-ci-Systems. Schwerpunktmäßig sind dabei 5 Phasen zu berück-sichtigen, die sehr gut demonst-riert werden in dem Sinne, dass die technischen Abläufe exakt analysiert werden und Hinweise zur Prävention erfolgen. Wich-tig ist ein strukturiertes Trouble-shooting zur Behebung und Ver-hinderung des Neuauftretens von Komplikationen. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass es sich bei normierten Abläu-fen, Strukturierung und intensi-ven Training des gesamten Teams die Anzahl von nicht erwarteten Zwischenfällen zukunftsorien-tiert vollkommen vermieden werden kann. Die Analyse mög-licher Fehlerquellen ist ein we-sentlicher Bestandteil im Lern- und Trainingsprozess des gesam-ten Teams.

Prof. Dr. H. HeynemannHalle (Saale)Mediothek der DGU

Prof. Dr. Th. EnzmannBrandenburgMediothek der DGU

H. PetersAachenMediothek der DGU / BDU