Integrierte Ansätze zur Rückgewinnung von Spurenmetallen und zur Verbesserung der Wertschöpfung aus Elektro- und Elektronikaltgeräten Improved valorization and integrated recovery of trace metals in Waste Electronic and Electric Equipment (WEEE) Mai 2013 Ausgabe 1 UPgrade — ein neues BMBF-Projekt ist gestartet Elektro- und Elektronikaltgeräte (EAG) sind auf- grund ihrer steigenden Gehalte an hochfunktio- nalen, strategisch relevanten Metallen eine wichti- ge Rohstoffquelle. Aufgrund gesetzlicher und ökonomischer Rah- menbedingungen werden von den jährlich ca. 1,8 Mio. Mg in Deutschland auf den Markt gebrachten Elektrogeräte nur knapp 700.000 Mg gesammelt. Hier- von wird allerdings ein ansehnlicher Anteil von mehr als 91% der Menge verwertet, hauptsächlich durch die Rückgewinnung von Stahl, Aluminium, Kupfer und Kunststoff. In den ausgedienten Geräten verbergen sich aber auch weitere Schätze. Jeder ausrangierte Laptop enthält Tantal, jeder Flachbildfernseher Indium. Die unzureichende Erfassung und fehlende Recyclingtechnologien sind nur zwei Ursachen dafür, warum diese Elemente und Verbindungen bisher nur ansatzweise in den Kreislauf zurückfließen. Seit dem 1.8.2012 wird das Verbundvorhaben „UPgrade - Integrierte Ansätze zur Rückgewin- nung von Spurenmetallen und zur Verbesserung der Wertschöpfung aus Elektro- und Elektronikalt- geräten“ gemeinsam von drei Facheinrichtungen der Technischen Universität Berlin und der Fach- hochschule Münster in Verbindung mit zehn wei- teren Projektpartnern bearbeitet. Ziel dieses, vom BMBF im Rahmen des Programms „r³ - Innovative Technologien für Ressourceneffizienz - Strategi- sche Metalle und Mineralien“ geförderten, drei- jährigen Projektes ist es, bei der Behandlung von Elektroaltgeräten und deren Komponenten über alle Stufen der Recyclingkette, die Anreicherung von ausgewählten Metallen durch neue und opti- mierte Prozesse und Prozessketten zu erreichen. Durch die Verbesserung der Rückgewinnung in- nerhalb existierender Recyclingsysteme sollen Verluste minimiert werden, so dass Kreisläufe geschlossen werden können. Neben technischen und organisatorischen Neu- entwicklungen im Recycling geht es darum, Wirt- schaftszyklen und Produktlebenszyklen besser zu verstehen und Recycling prospektiv planen zu können. Die Entwicklung und Produktdesign spielt hier eine wesentliche Rolle. Alle Akteure entlang des Produktlebenszyklus müssen lernen, Ressour- ceneffizienz auch durch Schließung von Kreisläu- fen umzusetzen. Mehr Informationen zu den r 3- Forschungs- verbünden finden Sie unter http://www.r3- innovation.de/ Aus dem Inhalt Upgrade-Projektstart EGG2012+ und Münsteraner AWT Erster Projektmeilenstein Schwerpunkt Flachbild- schirme Highlight: Indium Foto: IZM
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Integrierte Ansätze zur Rückgewinnung von
Spurenmetallen und zur Verbesserung der
Wertschöpfung aus Elektro- und Elektronikaltgeräten
Improved valorization and integrated recovery of trace metals in
Waste Electronic and Electric Equipment (WEEE)
Mai 2013 Ausgabe 1
UPgrade — ein neues BMBF-Projekt ist gestartet
Elektro- und Elektronikaltgeräte (EAG) sind auf-
grund ihrer steigenden Gehalte an hochfunktio-
nalen, strategisch relevanten Metallen eine wichti-
ge Rohstoffquelle.
Aufgrund gesetzlicher und ökonomischer Rah-
menbedingungen werden von den jährlich ca.
1,8 Mio. Mg in Deutschland auf den
Markt gebrachten Elektrogeräte nur
knapp 700.000 Mg gesammelt. Hier-
von wird allerdings ein ansehnlicher
Anteil von mehr als 91% der Menge
verwertet, hauptsächlich durch die
Rückgewinnung von Stahl, Aluminium,
Kupfer und Kunststoff.
In den ausgedienten Geräten verbergen
sich aber auch weitere Schätze. Jeder
ausrangierte Laptop enthält Tantal,
jeder Flachbildfernseher Indium. Die
unzureichende Erfassung und fehlende
Recyclingtechnologien sind nur zwei
Ursachen dafür, warum diese Elemente
und Verbindungen bisher nur ansatzweise in den
Kreislauf zurückfließen.
Seit dem 1.8.2012 wird das Verbundvorhaben
„UPgrade - Integrierte Ansätze zur Rückgewin-
nung von Spurenmetallen und zur Verbesserung
der Wertschöpfung aus Elektro- und Elektronikalt-
geräten“ gemeinsam von drei Facheinrichtungen
der Technischen Universität Berlin und der Fach-
hochschule Münster in Verbindung mit zehn wei-
teren Projektpartnern bearbeitet. Ziel dieses, vom