I N L E G A T R A I N LEG A T R A I N L E G A T R A I N L E G A T R A I N L E G A T RAI N L E G A T R A N L E G A T R A I N LE G A T R A IN L E G A TR A I N L E G A T R A IN L E GA T R A IN L E G A T R A I N L E G A T R A I N LEG A T R A I N L E G A T R A I N L E G A T R A I N L E G A T RAI N L E G A T R R A I N L E G A T R A I N LE G A T R A IN L E G A TR A I N L E G A T R A IN L E GA T R A IN L E G A T R A I N L E G A T R A I Nina Hellwig L E G A T R I X UNREGELMÄßIGE VERBEN UND DAVON ABGELEITETE NOMEN UND ADJEKTIVE Zum Problem der Lautänderung im Wortstamm zur Vollversion
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Zum Problem der Lautänderung im Wortstamm bei unregelmäßigen Verben
Das Bilden der Wortfamilien spielt eine wichtige Rolle beim Erlernen und Einprägender richtigen Schreibweise von Wörtern. Das Rechtschreibprinzip, nach dem man sichdabei orientiert, heißt morphematisches Prinzip. Es ist das Prinzip der Worttreue. Mannennt es auch „Stammprinzip“ der Rechtschreibung. Laut dieses Prinzips derdeutschen Rechtschreibung werden Wörter, die zur gleichen Wortfamilie gehören,abgeleitet vom Wortstamm geschrieben. Dies bedeutet, dass der Wortstammunverändert bleibt (stellen – stellte – Gestell – Vorstellung) oder der Stammvokal wirdvon der Grundform abgeleitet und wird zum Umlaut (Hand – Hände – Händchen oderkaufen – Verkäufer).
Das Anwenden dieses Prinzips ist jedoch nicht unproblematisch, sobald es um dieunregelmäßigen Verben und die davon abgeleiteten Nomen und Adjektive geht.
Unregelmäßige Verben sind Verben, deren Stammformen – im Gegensatz zuregelmäßigen Verben – nicht vollständig aufgrund von Regeln aus dem Infinitiv odereiner anderen Nennform abgeleitet werden können.
Die Schreibweise dieser Wörter unterscheidet sich oft vom Wortstamm. Die Präsens-stammform wird dabei als Ausgangsform betrachtet. Die Präteritalstammform1 und diePartizipialstammform2 werden als Ablautformen betrachtet.
Es ändert sich dabei der Stammvokal (schlafen – schläft – schlief), die Länge desVokals und deshalb auch die Anzahl der nachfolgenden Konsonanten (kommen –kam) sowie die allgemeine Schreibweise (gehen – ging – gegangen).Dennoch sollte dieses Prinzip für das Erarbeiten und Anwenden bestimmterRechtschreibstrategien bei den unregelmäßigen Verben und den davon abgeleitetenNomen und Adjektive verwendet werden, denn es erleichtert das Verständnis für dierichtige Schreibweise einiger Wörter. Wir haben deshalb unregelmäßige Verben mit den abgeleiteten Nomen undAdjektiven, deren Rechtschreibung am meisten Probleme bereitet, zu Mind-Maps nachihren Wortfamilien zusammengefügt, um das Verständnis und das Einprägen derVerschriftung einiger komplizierten Schreibweisen zu erleichtern. Das Erinnern an dierichtige Schreibung unterstützen Bilder, die als eine Gedächtnisstütze gemeint sind.
Beispiel für das Verständnis der richtigen Ableitung:
Das Wort Ritter wird nicht von der Grundform des unregelmäßigen Verbs reiten
abgeleitet, sondern von der Präteritalform ritt. Dadurch ist die Verdoppelung des t-Buchstabens leicht erkennbar.
Für das Dehnungs-h z.B. gilt eine wichtige Strategie, die besagt, dass bei allenverwandten Wörtern das Dehnungs-h enthalten bleibt, auch wenn der Stammvokalsich verändert (empfehlen – empfiehlt – empfahl – empfohlen – Empfehlung). Eine einzige Ausnahme bildet das Verb nehmen, bei dem in der Perfektform, bei der
2. und 3. Person in der Präsensform sowie im Imperativ (Befehlsform) aufgrund derÄnderung der Vokalquantität3 kein h vorkommt (nehmen – nahm – genommen –nimmst – nimmt – nimm!). Die Schreibweise der Wörter Nachnahme und Abnahme
lässt sich dabei von der Perfektform (nahm) ableiten.
Diese Strategie gilt nicht für die Wortfamilien mit dem Silbentrennenden- bzw.Hörbaren-h, das in der überdeutlichen Sprache artikuliert wird.4
Beispiel: gehen – ging – gegangen – der Gang.
Hier hilft das Verständnis der Wortfamilie insofern, da Schüler, die Probleme mitng/nk, wie z. B. bei Gang,5 haben, auf die Perfektform des Verbs zurückgreifen unddurch die Silbentrennung (ge-gan-gen) feststellen können, dass man keinen k-Lauthört. Die Strategie, die besagt, wenn man keinen k-Laut bei diesen Wörtern hört,schreibt man ein g, ist den Schülern aus dem Thema Gleich- und ähnlich klingende
Laute bekannt bzw. sollte schon bekannt sein.6
Dasselbe gilt für die Wortfamilie klingen – klingt – klang – der Klang, die auch ineiner Mind-Map zusammengestellt ist.
Des Weiteren ist bezüglich des Hörbaren-h wichtig, den Wortstamm innerhalb derWortfamilie zu erkennen, weil das h bei einigen Wortformen nicht artikulierbar ist undnur in der Grundform des Verbs hörbar gemacht werden kann.
Beispiel: sah – sieht (nicht hörbar), jedoch von sehen, genauso wie zieht –ziehen, steht – stehen, Draht von dreht – drehen, geschah – geschehen etc.
Im Wort ausleihen ist hingegen das h in der Perfektform (ausgeliehen) stärker hörbar.
Für die Rechtschreibung des ß und des Doppel-s kann aufgrund des Stammprinzipsauch eine Strategie abgeleitet werden, die besagt, dass
innerhalb der Wortfamilie aus dem ß ein Doppel-s wird und nie (!) ein s.
Beispiel: reißen – riss – gerissen – der Riss, im Vergleich zu: reisen – reiste – istgereist – die Reise.7
Es kann aus den Verben, in denen ein Doppel-s vorkommt, ausschließlich ein Verbmit ß entstehen.
Beispiel: lassen – ließ – gelassen.
Eine weitere Strategie ist wie folgt formuliert:
Wird die Grundform des Verbs mit einem s geschrieben, so kann in keiner weiterenForm ein ß oder ss vorkommen.
Beispiel: lesen – liest – las – gelesen.
3 Als Vokalquantität wird in der Sprachwissenschaft die Lautdauer gesprochener Vokale bezeichnet, demnach
können Vokale kurz oder lang gesprochen werden. Vgl. Bußmann, Lexikon der Sprachwissenschaft, 1990.
4 Vgl. Ramers & Vater, Einführung in die Phonologie, 1992, S. 113.
5 Vergleichen Sie Gang mit Gestank. Der Laut /ŋ/, der in beiden Wörtern artikuliert wird, ist jedoch unterschiedlich zu
verschriften.
6 Vgl. Hellwig & Hellwig-Fabian, Wie schreibt man das richtig? Hart oder weich? E oder Ä? Hilfe zum Verstehen der Rechtschreibung ähnlich- oder gleichklingender Laut, 2014b.
7 Hier geht es um das regelmäßige Verb reisen, bei dem die gleiche Schreibweise des Wortstammes in allen