e Einrrf - -,langt Jan_ 9ng Allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger 1 L -- %uh. DR. ALFRED STEINDL, Msc. Dr. Pochieser Facharzt für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie A - 3205 Weinburg, Brüder-Teich-Straße 28a, 1. Stock Tel.: 0664/2709673 www.dr-steindl.com An Landesgericht St. Pölten Schießstattring 6 3100 St. Pölten Weinburg, 17.12.2014 UNFALLCHIRURGISCHES GUTACHTEN Betrifft: TOTH Rosina, geb.: 8.1.1963 Hutweidengasse 21/5/7 1190 Wien Vorfall vom 3.3.2009 Aktenzahl: 35 Hv 38/09a Strafsache gegen CERVENY Helmut wegen § 88 (1 u. 4) 2. Fall (§81 Abs. 1 Z 2) StGB Im gegenständlichen Gutachten soll auftragsgemäß (Auftrag vom 30.10.2014 — eingelangt am 5.11.2014) festgestellt werden: 1. Art der erlittenen Verletzungen von Frau TOTH Rosina 2. Grad der erlittenen Verletzungen 3. Dauer der aus der Verletzung resultierenden Gesundheitsschädigung oder Berufsunfähigkeit vom medizinischen Standpunkt aus. täingoism "72. JAN. 2015 35 Hv 38/09a 1
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Jan_ 9ng Allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger 1 L -- %uh. DR. ALFRED STEINDL, Msc.
Dr. Pochieser Facharzt für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie A - 3205 Weinburg, Brüder-Teich-Straße 28a, 1. Stock
Tel.: 0664/2709673 www.dr-steindl.com
An Landesgericht St. Pölten Schießstattring 6 3100 St. Pölten
Weinburg, 17.12.2014
UNFALLCHIRURGISCHES GUTACHTEN
Betrifft: TOTH Rosina, geb.: 8.1.1963
Hutweidengasse 21/5/7
1190 Wien
Vorfall vom 3.3.2009
Aktenzahl: 35 Hv 38/09a
Strafsache gegen CERVENY Helmut wegen § 88 (1 u. 4) 2. Fall (§81
Abs. 1 Z 2) StGB
Im gegenständlichen Gutachten soll auftragsgemäß (Auftrag vom
30.10.2014 — eingelangt am 5.11.2014) festgestellt werden:
1. Art der erlittenen Verletzungen von Frau TOTH Rosina
2. Grad der erlittenen Verletzungen
3. Dauer der aus der Verletzung resultierenden
Gesundheitsschädigung oder Berufsunfähigkeit vom
medizinischen Standpunkt aus.
täingoism "72. JAN. 2015
35 Hv 38/09a 1
Zur Erstellung des Gutachtens wurden herangezogen:
1. Vorliegender Gerichtsakt
2. Behandlungsprotokoll des Landesklinikums Tulln
3. Originalröntgenaufnahmen des Landesklinikums Tulln (übermittelt
in digitaler Form auf CD-Rom)
4. Behandlungsprotokoll der Hals-, Nasen- und Ohrenabteilung des
Donauspitals im Sozialmedizinischen Zentrum Wien
5. Krankengeschichte des Lorenz-Böhler-Krankenhauses
6. Behandlungsbericht des Rehabilitationszentrums Weißer Hof
7. Behandlungsbericht des Rehabilitationszentrums Meidling
8. Eigene Untersuchung vom 17.12.2014 in der Ordination in 3205
Weinburg
GEGENSTÄNDLICHER VORFALL:
(nach eigenen Angaben und Aktenlage)
Am 3.3.2009, gegen 16:00 Uhr in Königstetten beim Heimweg von der
Arbeit als PKW-Lenkerin ( angegurtet, Nackenstützen waren im Oldtimer-
PKW nicht vorhanden) bei einem Zusammenstoß mit einem anderen PKW
verletzt worden. Frau Toth Rosina kann sich noch erinnern, dass sie
versucht hat nach rechts auszuweichen, dann setzt das
Erinnerungsvermögen aus, das Erinnerungsvermögen setzt dann ca. 3 Tage
später im Lorenz-Böhler-Krankenhaus, wo sie dann das Bewusstsein
wieder erlangt hat, wieder ein.
Im Notarztprotokoll wurde festgehalten: „Frontalzusammenstoß mit
zweitem PKW, dann 5 Minuten beschwerdefrei, danach plötzlich
umgefallen. Laut anwesender Diplomkrankenschwester 5 Minuten
bewusstlos gewesen, seither erbricht Patientin permanent, kann sich an
nichts erinnern, Schmerzen Halswirbelsäule."
Als Diagnose wurde vom Notarzt festgehalten:
35 Hv 38/09a 2
Verdacht auf Schädelhirntrauma
Haiswirbelsäulenverletzung.
Laut Behandlungsprotokoll des Lorenz-Böhler-Krankenhauses erfolgte die
Einlieferung mit dem Notarzthubschrauber. Es wurde nach ärztlicher und
Röntgenuntersuchung folgende Diagnosen gestellt:
Gehirnerschütterung
Erschütterung des Gleichgewichtsorganes
Zerrung der Halswirbelsäule
Leichte Prellung des Bauches
Brustkorbprellung.
Weiters wurden als vorbestehende Erkrankungen festgehalten:
Bandscheibenvorwölbung zwischen V. und VI. Halswirbel
Asthma bronchiale Erkrankung
Allergie auf Penicillin und Acetylate
Lupus-Erkrankung.
Im Erstuntersuchungsbefund ist folgender Text festgehalten: „Patientin
wird mit dem Notarzthubschrauber um 18.15 Uhr ins LBK eingeliefert.
Laut Notarzt bestand eine Synkope der Patientin am Unfallort, Patientin
bei der Einlieferung nicht intubiert, nicht beatmet, wirkt grob neurologisch
unauffällig, trägt eine Steck-Krawatte. Pupillen isocor, mittelweit,
reagieren prompt auf Licht. Keine Flüssigkeit aus den Schädelöffnungen.
Die oberen und unteren Extremitäten werden frei bewegt. Äußerlich keine
Verletzungszeichen. Auf Anfrage gibt die Patientin Schmerzen im Bereich
der Halswirbelsäule und am Brustkorb rechtsseitig an. Während des
Schockraumprocedere ist die Patientin hämodynamisch stabil. Der
Unfallhergang ist der Patientin erinnerlich, Patientin erbricht im
Schockraum. Harnstreifentest ist negativ auf Microhämaturie, das
35 Hv 38/09a 3
Abdomen weich, Thorax kompressionsempfindlich. Patientin gibt an
Asthmatikerin zu sein, sowie Allergie auf Penicillin und
Atetylsalicylsäure."
Es wurden dann Diagnoseergänzungen durchgeführt:
Bruch des VII. Halswirbels
Brustbeinprellung rechts.
Am Aufnahmetag wurde im Neuaufnahmedekurs folgender Text
festgehalten: „Die Patientin wird gegen 18.55 Uhr wach, spontan atmend,
in allen Qualitäten orientiert zur Überwachung auf die Intensivstation
aufgenommen. Sie ist mit dem PKW verunfallt und hat sich oben genannte
Verletzungen zugezogen, war am Unfallort dann ca. 5 Minuten bewusstlos,
zusätzlich in der Anamnese Asthma bronchiale und Depressio. Die
Patientin nimmt außerdem Euthyrox. Hierorts jedenfalls ist die Patientin zu
jeder Zeit kardio-, respiratorisch stabil. Die arteriellen Mitteldrücke um
70, die periphere Sättigung bei Raumluft um 95. Sie klagt noch einmalig
über Kopfschmerzen. Es besteht eine Penicillin-Salicylatallergie."
Am 4.3.2009 wurde im neurologischen Befundverlauf festgehalten: „Die
Patientin weiss, dass sie gestern einen Autounfall hatte, sonst nur
bruchstückhafte Erinnerungen, heute klagt sie noch über ausgeprägte
Kopfschmerzen sowie auch sonst Schmerzen am gesamten Körper und
Prellungen. Neurologisch: die Patientin ist wach, allseits orientiert. Im
Bereich der Hirnnerven: pupillo- und Optomotorik unauffällig, die übrigen
Hirnnerven unauffällig. Im Bereich der oberen Extremitäten: die Patientin
trägt eine weiche Schanzkrawatte, Tonus, Trophik, Kraft, Sensibilität
seitengleich, MER seitengleich mittellebhaft auslösbar, im
Armvorhalteversuch keine Absinken, kein Pronieren, FNV zielsicher. Im
Bereich der unteren Extremitäten: Tonus, Trophik, Kraft, Sensibilität
seitengleich, MER seitengleich, Pyramidenbahnzeichen negativ. Diagnose:
35 Hv 38/09a
Commotio cerebri. Distorsion der Halswirbelsäule. Procedere: Aufgrund
der geschilderten Kopfschmerzen noch Beginn mit einer adäquaten
Schmerztherapie empfohlen, zusätzlich noch MRT der Halswirbelsäule
aufgrund der im CT fraglichen Fraktur von C7. Klinisch neurologisch
diesbezüglich unauffällig."
Im Dekurs von 4.3.2009 wurde festgehalten: „Die Patientin hat heftige
Kopfschmerzen, wogegen sie Dipidolor und Perfalgan erhält. Einmal
gegen Abend erbricht sie auch etwas, sodass sie Navopan bekommt was
ebenfalls gut wirkt. Neurologischer Befund siehe Dr. Hollosi. Es wird ein
MRI durchgeführt, der lediglich eine Sprung im Bereich des 7. Halswirbels
zeigt. Die Patientin trägt eine weiche Schanzkrawatte. Die Patientin gibt
heute einiges zu ihrer Anamnese bekannt. Dazu gehört eine schwere
Tuberculose im «Jugendalter, eine Thyreoititis hashimoto und ein operiertes
Melanom. Wegen der beiden letztgenannten Krankheiten ist sie in
kurzfristigen Abständen im Krankenhaus Lainz in Kontrolle."
Im Transferierungsbericht auf die Normalabteilung am 5.3.2009 wurde
festgehalten: „Patientin verunfallte bei einem PKW-Unfall und war einige
Minuten bewusstlos am Unfallort. Diagnosen: Commotio cerebri, Fraktur
im Bereich C7 Vorderkante. Weiters sei zu erwähnen, dass die Patientin
Asthmatikerin ist uns sie nimmt Berodual und Symbicort schon längere Zeit
zu Hause. Sie kommt am 3.3.2009 auf die Intensivstation wegen Übelkeit,
Brechreiz und Erbrechen. Die Vitalparameter in Ordnung. Die
Kopfschmerzen in den ersten 48 Stunden noch sehr stark, heute noch
vorhanden, aber doch etwas geringer, ein MR von C7 wird angefertigt. Aus
der Anamnese ist noch Thyreoiditis Hashimoto bekannt und eine TB im
Alter von 16 Jahren. Ein Melanom wurde bei ihr operiert, sie ist in
ständiger Betreuung im Krankenhaus Lainz. Zur Zeit ist die Patientin
mobilisiert, hat aber noch etwas Schwindel beim Aufstehen und
Kopfschmerzen, fallweise auch Übelkeit. Die Therapie zuletzt bei ihr:
Euthyrox 75 mg lx, Berodual und Symbicort nimmt sie selber, Pantoloc 40
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mg kann auf oral umgestellt werden. Bei Übelkeit Novapan, zur
Schmerztherapie Tonopan bis 2x1 und Voltaren 100 mg retard 2x, eine
Penicillin und S'ylicylat-Allergie wird von der Patientin auch angegeben."
In den Dekursen wurde festgehalten:
6.3.2009: „Die MR-Abklärung hat ergeben, dass es sich nicht um eine
Fraktur sondern um einen Bewegungsartefakt handelt."
7.3.2009: „ Schanzkrawatte wird ab heute abgenommen, sie soll von der
Physiotherapie isometrische Übungen für die Halswirbelsäule gezeigt
bekommen. Wir beginnen mit einer aktiven muskelstabilisierenden
Therapie von der Halswirbelsäule, Perfalganinfusionen werden abgesetzt,
durch 2x500 mg Parkemed ersetzt. Bei Bedarf zusätzlich Tramaltropfen."
9.3.2009: „Die Patientin gibt subjektiv eine Besserung der Beschwerden
an, allerdings klagt sie noch über starken Schwindel und Schmerzen im
Bereich der Halswirbelsäule. Elektrotherapie soll fortgesetzt werden. Sie
hat jetzt an mehreren Körperstellen umschriebenen Regionen, welche ca. 5
cm im Durchmesser halt en an denen sich ein kleinflächiges Exanthem hat.
Dieses hat sie jetzt selbst mit Thermowatte behandelt. Da ein Lupus
bekannt ist, soll die Patientin bitte heute vom Hautarzt begutachtet werden.
Die Hautefloreszenzen im Ohr sind jetzt trocken, seither hat sie auch nicht
mehr das Gefühl, dass Flüssigkeit aus dem Ohr rinne."
MRI-Befund der Halswirbelsäule: „Bandscheibenvorwölbung C5/C6,
Duralsackeindellung und Kompression des Myelons, vorwiegend median,
kein Markraumödem. Die übrigen Bandscheibenräume soweit erfasst,
unauffällig."
10.3.2009: „Die Patientin klagt über anhaltenden Schwindel sowie
Übelkeit. Sie soll nochmals der Neurologin vorgestellt werden. Die
Patientin klagt vor allem auch über Schmerzen am linken Oberbauch. Dort
ist sie etwas druckempfindlich. Sonst ist das Abdomen weich. Parkemed
soll abgesetzt werden, die Patientin wird stattdessen Aleve nehmen, das ist
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ein Schmerzmittel das sie sonst gut verträgt. Die Patientin ist starke
Raucherin und benötigt ein Nicorettepflaster."
Im neurologischen Behandlungsverlauf am 10.3.2009 wurde festgehalten:
„Die Patientin gibt an, dass sie sich immer noch sehr schlecht fühlen
würde, sie habe einen permanenten Dauerschwindel, auch nachts wache
sie aufgrund des Schwindels auf der Schwindel sei permanent vorhanden,
es gibt keine Pausen, dauere 24 Stunden, sie habe auch immer noch
Übelkeit und Erbrechen, sie sei jedoch schon aufgestanden und habe auch
geduscht. Sie klagt über ein Druckgefühl im Brustbereich und fühle sich
insgesamt nicht besonders, bei Lagerungswechsel gibt es keine Position,
die Besserung des Schwindels bringt, auch auf Lagewechsel keine
wesentliche Verschlechterung, egal in welcher Lage, da der Schwindel
dauerhaft vorhanden ist. Prämedikation: Euthyrex, Pantoloc, Dipondrin,
Passedan bei Bedarf Naropan bei Übelkeit, Nicorette-Pflaster, nun neu
begonnen mit Naproxen als Schmerztherapie 2x1. Neurologisch: Die
Patientin ist wach, allseits orientiert. Im Bereich der Hirnnerven: die
Patientin gibt an, dass auch jetzt zur Zeit ein Dreckschwindel bestehe,
keinerlei Spontannystagmus nachweisbar, kein Blickrichtungsnystagmus,
kein eindeutiger Nystagmus provozierbar, die übrigen Hirnnerven
unauffällig. Im Bereich der oberen Extremitäten: Tonus, Trophik, Kraft,
Sensibilität seitengleich, MER seitengleich mittellebhaft auslösbar, im
Armvorhalteversuch kein Absinken, kein Pronieren, FNV links spur
unsicher. Im Bereich der unteren Extremitäten: Tonus, Trophik, Kraft,
Sensibilität seitengleich, MER seitengleich, Pyramidenbahnzeichen
negativ, Stand und Gang nicht geprüft. Diagnose: Commotio cerebri.
Distorsion der Halswirbelsäule. Procedere: Beginn mit Betaserc 2x16 mg
täglich, HNO-Kontrolle. Vor Mobilisierung Physiotherapie empfohlen.
Myolastan 50 mg lx1 zur Nacht."
Konsiliararztbefund Hals-, Nasen- und Ohrenärztliche Begutachtung:
„Drehschwindel bei Commotio am 3.3.2009? Status: Ohren beidseits
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bland. Trommelfelle beidseits zart, taubengrau, kein Hinweis auf
Hämatotympanon. Im linken Gehörgang zeigt sich im
Gehörgangsdachbereich eine kleine Läsion, die mit einem trockenen
Blutkoagel belegt ist. Ansonsten ist kein Hinweis auf Blutung oder akute
oder chronische Entzündung sichtbar. Nase bland. Mund/Rachen: St. p.