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Umfrage 2012
Umfrage: Was erwarten Pharmamanager von 2012?
Wenn man den Prognosen traut, dann wird die Zukunft der
Phar-maunternehmen in Deutschland nicht ganz leicht. Trotz
schwä-cherem Branchenwachstum soll Deutschland allerdings der
viert-größte Pharmamarkt der Welt blei-ben. IMS Health schätzt,
dass aus-laufende Patente das größte Problem für die Branche
darstellen. Dagegen helfe nur, die Innovationskraft
wie-derzufinden. Als Zukunftsstrategien sehen die Marktforscher
teure Spe-zialmedikamente und preiswerte Ge-nerika. Für die
Pharmaunternehmen werde es immer wichtiger, eine brei-te Rolle im
Pharmamarkt zu spielen.
Dass die Pharmamanager (Anteil der Befragten: 21%
Geschäftsfüh-rer, 18% Marketingleiter, 18% Ver-triebsleiter, 6%
Außendienstleister, Produktmanager u. ä. 38%), die das MKM
Marketing Institute GmbH, Lenggries, Ende Dezember 2011/An-fang
Januar 2012 befragt hat (Phar-ma-Ausblick 2012, Online-Befra-gung),
die Zeichen der Zeit erkannt haben, zeigen schon die Antworten auf
die Frage, ob das Unternehmen den Wandel vom reinen
Pharmaun-ternehmen hin zum vielseitigen Ge-sundheitsdienstleister
verfolgt. Be-jahten das 2011 nur 13% rundweg und sagten 37%, sie
würden das in Teilbereichen versuchen, so antwor-ten auf diese
Frage für 2012 immer-hin 68% mit Ja.
Für die Zukunft scheinen die Be-fragten jedenfalls nicht
skeptisch zu sein. Als „eher optimistisch“ kennzeichnet Dr. Armin
Keivan-darian, Mitglied des MKM Execu-tive Boards, die Einschätzung
der Pharmamanager zur Umsatzentwick-lung des eigenen
Unternehmens.
Ganz ungetrübt sind die Erwartun-gen jedoch nicht. Das betrifft
insbe-sondere die Einschätzung, wie sich der politische Druck auf
die Pharma-unternehmen entwickeln wird. 88% erwarten eine Zunahme
dieses Dru-ckes, wobei weniger ein starkes Stei-gen als in den
Vorjahren befürchten.
keinAußendienst
+3 stark steigengleich bleiben-3 stark sinken0
102030405060
4712
4131
5 34
25
39
25
4 369
3339
9
2012 2011 2010
Wie werden sich 2012 die Investitionen in den Außendienst
entwickeln? in Prozent, Basis n = 100; 2012: n = 35
+3 stark steigengleich bleiben-3 stark sinken0
102030405060
3
30
46
17
410
25
45
18
4 918
41
2412
2012 2011 2010
Wie wird sich die Bedeutung von Mehrwertverträgen zwischen
Kassen und Pharmaunternehmen bei Originalpräparaten in 2012
entwickeln? in Prozent, Basis: n = 100; 2012: n = 35
+3 stark steigengleich bleiben-3 stark sinken0
10203040506070
5
3044
1632 5
3237
1852
27
50
159
2012 2011 2010
Wie wird sich die Bedeutung innovativer Kooperationsmodelle
zwischen GKV und Leistungserbringern unter Mitwirkung von
Pharmaunternehmen in 2012 entwickeln? in Prozent, Basis: n = 100, n
= 35
Gute Möglichkeit54321Bedrohung0
10
20
30
40
50
1
11
21
3026
126
1818
38
18
3
2012 2011
Wie beurteilen Sie die frühe Nutzenbewertung für
Pharmaunternehmen? in Prozent, Basis n = 100; 2012: n = 35
-3 stark sinkengleich bleiben+3 stark steigen0
10203040506070
2
283227
92 3
2940
21
615
53
219
3
2012 2011 2010
Wie wird sich die Bedeutung der Rabattverträge 2012 entwickeln?
in Prozent, Basis: n = 100; 2012: n = 35
Quelle: MKM, Grafik: PM-Report
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Umfrage 2012
Grundsätzlich kommt die Gesund-heitspolitik bei den Befragten
nicht gut weg. Keiner sagt, er sei zufrieden. 27% lassen sich
gerade einmal zu ei-ner „neutralen“ Bewertung herab. Doch 32% sind
weniger zufrieden, 18% sehr unzufrieden und 24% unzu-frieden. Damit
stellen die Pharmama-nager der Gesundheitspolitik der Ko-alition
ein desaströses Urteil aus.
Es gibt sicher einige Gründe, die dieses Bild zeichnen.
Beispielsweise die Beurteilung der frühen Nutzen-bewertung. „Die
veränderten recht-lichen Rahmenbedingungen des Arz-neimittelmarktes
stellen die Ent-scheider in der Pharmabranche auch in diesem Jahr
vor schwierige Her-ausforderungen“, sagt Keivandarian. Immerhin
sehen die Nutzenbewer-tung noch 59% eher skeptisch, aber vor einem
Jahr waren es sogar 68%. Und 24% können der frühen Nutzen-bewertung
heute positive Seiten ab-gewinnen, 2011 waren das nur 12%.
Oder die Entwicklung der Bedeu-tung von Rabattverträgen: 68%
sind davon überzeugt, dass die Bedeu-tung steigen wird. Anscheinend
wird das Ausmaß des Einflusses mittler-weile jedoch als weniger
bedrohlich empfunden. Keivandarian sieht al-lerdings deutlich „den
Bedeutungs-zuwachs der Rabattverträge im Rah-men der
Absatzstrategie pharmazeu-tischer Hersteller für das Jahr 2012“.
Einen ähnlichen Bedeutungszuwachs erkennt der CMO von MKM auch für
Mehrwertverträge und innovative Kooperationsmodelle.
Teilweise überraschend sind die Einschätzungen der Pharmamanager
zu den Bereichen Außendienst und Pharmakommunikation bzw.
-mar-keting. So scheinen tendenziell die Investitionen in den
eigenen Außen-dienst zu sinken, während sich die Ausgaben für
Partner- bzw. Leihau-ßendienste wohl eher erhöhen wer-den. 22% der
befragten Unterneh-mensvertreter geben an, dass das
Investitionsvolumen in den eige-nen Außendienst im Jahr 2012 über
20 Mio. Euro liegen wird. Aber nur 12% der Befragten sagen, dass
die Investition in den eigenen Außen-
+3 stark steigengleich bleiben-3 stark sinken0
102030405060
417
44
20105 3
11
37
19189
312
41
2127
2012 2011 2010
Welche Erwartung haben Sie an die Umsatzentwicklung Ihres
Unternehmens für das Jahr 2012? in Prozent, Basis n = 100; 2012: n
= 35
Verfügt Ihr Unternehmen über einen Außendienst? in Prozent,
Basis n = 100; 2012: n = 35
+3 stark steigengleich bleiben-3 stark sinken0
10
20
30
40
50
1
13
3334
14
419
4135
942
12
24
38
21
33
2012 2011 2010
Wie werden sich 2012 die Investitionen in
Partner-/Leihaußendienste entwickeln? in Prozent, Basis n = 100;
2012: n = 35
+3 stark steigengleich bleiben-3 stark sinken0
102030405060
12
342524
512
3938
541 3
4441
93
2012 2011 2010
Wie wird sich der politische Druck auf die Pharmaunternehmen
2012 entwickeln?in Prozent, Basis n = 100; 2012: n = 35
+3 stark steigengleich bleiben-3 stark sinken0
1020304050
2414
35
2315
6
18
3838
6
2012 2011
Wie verändern sich die Werbe- und PR-Budgets in Ihrem
Unternehmen für 2012 im Vergleich zum Vorjahr?in Prozent, Basis n =
100; 2012: n = 35
Ja, eigenen Außendienst
Ja, nur Leihaußendienst
Ja, sowohl eigenen Außendienst als auchLeihaußendienst/e
Nein6
3
56
35
Quelle: MKM, Grafik: PM-Report
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Umfrage 2012
dienst in den nächsten fünf Jahren in dieser Höhe erhalten
bleibt. Das
Investitionsvolumen in Leihaußen-dienste beziffern 94% der
Befrag-
ten für 2012 unter 2,5 und jeweils 3% bis 10 bzw. bis 15 Mio.
Euro. In den nächsten fünf Jahren werden die-se Investitionen
steigen. Denn dann wollen 9% bis 5 Mio. Euro ausge-ben, die vorher
unter 2,5 Mio. ausge-geben hatten. Keivandarian: „Dieser Befund
spricht für eine Ausweitung der Kooperationen zwischen
Phar-maunternehmen und professionellen Anbietern von
Leihaußendiensten in der Zukunft. Die Ursachen für diesen Trend
liegen wahrscheinlich in der zunehmenden Unberechenbarkeit der
Märkte und einer damit verbun-denen Notwendigkeit zur taktischen
Organisationsentwicklung.“
Was die Werbe- und PR-Budgets für dieses Jahr betrifft, so zeigt
sich ein etwas zwiespältiges Bild. Denn auf der einen Seite
erwarten ein leich-tes Abnehmen der Budgets heute et-was mehr (38%)
als im vergangenen Jahr (23%). Doch ein etwas stärkeres Sinken
vermuten jetzt nur 6%, 2011 waren es 21%. Eine leichte Zunahme
AndereKrankenkassenPolitikApothekerVerbraucher/Patienten
Ärzte0
30
60
90
114611
18
50
6999
68
2012 2011
AndereApothekerÄrzteKonsumenten/Patienten
PolitikKrankenkassen0
30
60
90
4156
187
49
69121518
41
2012 2011
Welche Zielgruppe wird zukünftig die wichtigste für die Pharma-
Kommunikation sein?in Prozent, Basis n = 100; 2012: n = 35
Welche Zielgruppe wird in ihrer Bedeutung für die
Pharma-Kommunikation am stärksten zunehmen?in Prozent, Basis n =
100; 2012: n = 35
Quelle: MKM, Grafik: PM-Report
0
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Ausblick 2012
sehen für 2012 immerhin 18%, 2011 waren es etwas weniger:
14%.
Und wer ist die Zielgruppe der Pharmakommunikation? Die
Ant-worten lassen auf eine Renaissance der Arztansprache schließen.
Denn 68% (2011: 50%) der Pharmama-nager bezeichnen die Ärzte als
die wichtigste Zielgruppe für die Phar-makommunikation. Auch die
Politik wird als zunehmend wichtig (2012: 9%, 2011: 6%) eingestuft.
An Be-deutung dagegen verlieren Verbrau-cher und Patienten sowie
heftig die Krankenkassen, während die Apo-theker sich kaum
verändern. Das ist zumindest überraschend, weil von den meisten
Kommunikationsexper-ten der Kontakt zum Patienten als zu-nehmend
wichtig angesehen wird.
Doch auch bei der Beurteilung, welche Zielgruppe in ihrer
Bedeu-tung am stärksten zulegen wird, er-warten die befragten
Pharmamana-ger eher ein Abnehmen bei den Kon-sumenten/Patienten.
Zwar liegen sie damit noch an dritter Stelle, aber Krankenkassen
und Politik werden als zukünftig viel bedeutender an-gesehen. Und
Ärzte werden als Ziel-gruppe anscheinend in ihrer Wichtig-keit
wieder höher eingestuft.
Vielleicht ist diese „Zurückbesin-nung“ einer veränderten und
mög-licherweise realistischeren Beurtei-lung der Auswirkungen des
AMNOG geschuldet. Denn erwarteten für 2011 unter dem Eindruck der
drohenden Gesetzesänderungen noch 42% der Pharmamanager eine
Erweiterung der Zielgruppen in der Pharmakom-munikation, dann hat
sich diese Ein-schätzung erheblich geändert. Jetzt sehen nur noch
18%, dass sich neue Zielgruppen aufdrängen werden.
Deutet das auf eine sich erneut wan-delnde Einstellung zum
Pharmamar-keting hin? Nach der Ablehnung eine neue Zustimmung? Der
Pharma Mar-keting Club Austria (PMCA) hat sei-ne Mitglieder
kürzlich gefragt, wie sie die Bedeutung des Pharmamarketings
beurteilen. 63% sind der Meinung, dass die Bedeutung von
Pharmamar-keting in den nächsten fünf Jahren eher bzw. stark
zunehmen wird.
Beteiligen Sie sich an Modellen zur Integrierten Versorgung? in
Prozent, Basis n = 100; 2012: n = 35
NeinJa0
30
60
90
32
68
Verfolgt Ihr Unternehmen den Wandel vom reinen Pharmaunternehmen
hin zum vielseitigen Gesundheitsdienstleister? in Prozent, Basis n
= 100; 2012: n = 35
0 10 20 30 40 50 60
Sonstiges
Neue Chancen für Alt-Originale
Zunehmende Verlagerungvon Pharma-Arbeitsplätzen ins Ausland
Erweiterung der Zielgruppen inder Pharma-Kommunikation
Spätere Neueinführungen
Weniger Neueinführungen
3
9
18
24
47
8
17
28
42
49
52
2011 2012
Wie beurteilen Sie die Auswirkungen des AMNOG auf die
Pharmaindustrie? in Prozent, Basis n = 100; 2012: n = 35
Sind Sie schon in Social Media aktiv? in Prozent, Basis n = 100;
2012: n = 35
Die Hauptgeschäftsführerin des vfa, Birgit Fischer, ruft dazu
auf, Brücken im Gesundheitswesen zu bauen. Was halten Sie davon?in
Prozent, Basis n = 100; 2012: n = 35
Quelle: MKM, Grafik: PM-Report
Nur vorsichtig ineinem Pilotmodell
Ja, so schnelles geht
2011
2012
0
Ja, zumindestin Teilbereichen
Nein,überhaupt nicht
37
1513
35
Nein, auch nochnicht geplant
Nein, werden wir auch im nächsten Jahr nicht tun
Ja, an mehreren
Ja, aber nur vereinzelt
Ja, aber wir testen noch
Eigentlich gut, aber die Ziele sind zu unterschiedlich
Finde ich gut
Nein, wir arbeiten noch an Konzepten
Nein, aber wir führenVerhandlungen
Keine Meinung
Reine Illusion
Es wird einige Zeit dauern, Gräben zu überwinden
Nein, derzeit nicht, aber die Planungen laufen
Ja, machen wir selbst
Ja, wir haben eineAgentur beauftragt27
2729
27
15
32
21
15
18
15
15
12
3
29
18