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Wohnen und Arbeiten für Menschen mit Behinderung Unser Leitbild Herbst – Umbau 2016 Rhythmische Massage und Öldispersationsbäder als Therapie Weiterbildungen «Aggressionsmanagement» und «Basale Stimulation» in unserer Institution
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Umbau 2016 Rhythmische Massage und Öldispersations

Feb 26, 2023

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Khang Minh
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Page 1: Umbau 2016 Rhythmische Massage und Öldispersations

Wohnen und Arbeiten für Menschen mit Behinderung

Unser Leitbild

Herbst – Umbau 2016

Rhythmische Massage und Öldispersationsbäder als Therapie

Weiterbildungen «Aggressionsmanagement» und «Basale Stimulation» in unserer Institution

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COLUMPODIUM 17•2016 2

1 Kerzen aus unserer Kerzenwerkstatt

Das Bild auf der Titelseite ist unter fachkundiger Begleitung

von einem Bewohner der Stiftung Columban gemalt worden.

Impressum

Ausgabe 17-2016, erschienen im Dezember 2016

Herausgeber Stiftung Columban, 9107 Urnäsch

Redaktion Nathalie Müller, Stiftung Columban, 9107 Urnäsch

Gestaltung SIMONET Werbe- & Design-Agentur, 9010 St. Gallen

Druck Appenzeller Druckerei, Kasernenstrasse 64, 9100 Herisau

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COLUMPODIUM 17•20163

Advent, adventus, Ankunft. Wir sind angekommen.

Angekommen sind – unter anderem – unsere neuen Bäder in den Wohngruppen Akelei und Anemone. Eine elegante und zweckmässige Lösung erleichtert die Selbständigkeit und Unter-stützung bei der Körperpflege. Unglaublich, was in der kurzen Ferienzeit alles geleistet wurde.

Angekommen sind wir auch in der neuen Zusam-mensetzung der Geschäftsleitung. Nachdem Geri Senn uns wieder verlassen hatte, bringt seit 1. Oktober Jürgen Schobel seine langjährige Erfahrung als kaufmännischer Leiter bei uns ein.

Angekommen ist auch unser neues Leitbild. Erarbeitet in einem spannenden Prozess. Es wird uns Grundlage für unsere Arbeit, die Arbeit im Alltag und die anstehenden Aktualisierungen verschiedener Arbeitspapiere sein.

Manchmal sind auch wir nicht ganz «angekommen». Unsere Bewohnerinnen und Bewohner unterstüt-zen wir dann unter anderem mit den therapeutischen Angeboten «Massagen» und «Öldispersionsbä-der» und den in internen Weiterbildungsangeboten «basale Stimulation» und «Aggressionsmanagement» erlernten Haltungen und Handlungen.

Die Stiftung Columban wünscht Ihnen eine besinn-liche Weihnachtszeit und ein gutes Ankommen im 2017.

Markus Notter-Binder, Institutionsleitung

Liebe Leserinnen und Leser

Inhalt

Unser Leitbild 4

Verabschiedung Gerald Senn und Veronika Longatti

6

Herbst – Umbau 2016 7

Massage und Öldispersationsbad 10

Basale Stimulation 12

Aggressionsmanagement 14

Ferienzeit 16

Willkommen Jürgen Schobel 18

Märchenstunde im Columban 18

Personelles 19

Dank an unsere Spendenden 20

«Kann ich das Sein erkennen, dass es sich wiederfindet im Seelen-Schaffens-Drange?

Ich fühle, dass mir Macht verlieh’n das eigne Selbst dem Weltenselbst als Glied beschieden einzuleben.»

Rudolf Steiner

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COLUMPODIUM 17•2016 4

Unser Leitbild

Grundhaltung und MenschenbildWir orientieren uns an Erkenntnissen aus der Anthroposo-phie, dem Dialog nach Karl-Martin Dietz und am systemisch lösungsfokussierten Ansatz.

Wir begegnen allen Menschen mit Respekt, Wertschätzung und liebevoller Zuwendung. Diese Aufmerksamkeit ist nicht

nur Grundlage für die Betreuung der uns anvertrauten Men-

schen, sie bereichert auch das persönliche Engagement und

die Zusammenarbeit. In den Teams, mit Angehörigen und

gesetzlichen Vertretungen, mit Ämtern und Behörden, mit

Handwerk- und Dienstleistungsbetrieben orientieren wir uns

an folgenden Werten:

Auftrag und MissionIn der Stiftung Columban wohnen und arbeiten erwachsene Menschen. Eine professionelle Betreuung und Pflege unter-

stützt sie, wo dies auf Grund von physischen, psychischen und kognitiven Behinderungen nötig ist. Mit ihren besonderen

Persönlichkeiten prägen sie den Alltag ihres Lebensumfeldes.

Tätigkeitsgebiet und AngebotIn unseren Wohngruppen wird 365 Tage im Jahr rund um

die Uhr professionell betreut. Jede Gruppe beschreibt in einem

eigenen Profil die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Be-

wohner und die entsprechenden Angebote. Die Fachpersonen

erarbeiten sich zu den grundlegenden Fähigkeiten das spezifi-

sche Können, um bedarfsgerecht zu betreuen.

Unsere personenorientierte Beschäftigung ist passend zu den

Wohngruppenprofilen aufgebaut. Bei uns steht nicht das Pro-

dukt, das wir herstellen, im Mittelpunkt, sondern der betreute

Mensch. Wir orientieren uns an den Bedürfnissen und Fähig-

keiten des einzelnen Menschen und entwickeln daraus einen

stimmigen Rahmen für die ganze Gruppe.

Individuell ausgewählte Therapieangebote wirken fördernd,

harmonisierend und gesundend auf Körper, Geist und Seele

der uns anvertrauten Menschen. Deshalb legen wir Wert auf

ein entsprechend vielfältiges Therapieangebot.

Unsere langjährigen Erfahrungen und das Zusammenspiel der

kontinuierlich weiter vertieften und entwickelten Angebote

ermöglichen es uns, auch in herausfordernden Situationen

Geborgenheit und Lebensfreude erlebbar zu machen.

Heilsam ist nur,wenn im Spiegel der Seele

sich bildet die ganze Gemeinschaft

Und in der GemeinschaftLebet der Einzelseele Kraft

1

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COLUMPODIUM 17•20165

Unsere WerteKontinuität und WachstumAngemessene Kontinuität in Konzepten, Strukturen und

Personen sorgt für Sicherheit und Orientierung. Wir haben

Mut für ungewohnte Ideen und kreative Lösungen.

Strukturen und GestaltungsraumWir schaffen Geborgenheit durch Strukturen und Rituale, die

den Tag, die Woche und den Jahreslauf sinnvoll gliedern. Ein

verlässlicher Rahmen schafft Freiheit, die wir für kreative und

individuelle Gestaltung nutzen.

Individualität und GemeinschaftWir bringen unsere persönlichen Ressourcen ein und gestalten

so die Gemeinschaft mit. Diese Gemeinschaft ermöglicht und

unterstützt individuelle Entwicklung.

Achtsamkeit und TatkraftWir sind achtsam in der Wahrnehmung und im Austausch von

geäusserten und erahnten Bedürfnissen. Die tatkräftige Umset-

zung macht Verstandenes wirksam und sichtbar.

Vertrauen und VerantwortungUnsere Zusammenarbeit basiert auf gegenseitigem Vertrauen.

Wir übernehmen im Rahmen unserer Fähigkeiten Verantwortung.

Reflexion und LösungsfokussierungDialogisch reflektieren wir verschiedene Aspekte unserer

Erfahrungen. Daraus erarbeiten wir systemisch lösungsfokus-

siert eine Auswahl verschiedener Handlungsmöglichkeiten.

Schutz und TransparenzWir entwickeln und verwenden hilfreiche Informations-,

Dokumentations- und Präventionsinstrumente. Deren trans-

parente Anwendung gewährt einen adäquaten Schutz.

1 In der Beschäftigungsgemeinschaft entstehen schöne Projekte

2 Selbst gezogene Kerzen aus unserer Kerzenwerkstatt

Winternacht

Es war einmal eine Glocke,die machte baum, baum ...

Und es war einmal eine Flocke,die fiel dazu wie im Traum ...Die fiel dazu wie im Traum ...

Die sank so leis hernieder,wie ein Stück Engleingefieder

aus dem silbernen Sternenraum.Es war einmal eine Glocke, die machte baum, baum ...Und dazu fiel eine Flocke, so leis wie ein Traum....

Autor unbekannt

2

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COLUMPODIUM 17•2016 6

Gerald Senn – Leiter Finanzen und Administration

Für die Zusammenarbeit, lieber Geri, möchten wir uns

herzliche bedanken und wünschen dir und deiner Familie

für die Zukunft nur das Beste.

Stiftung Columban

Verabschiedung von Ombudsfrau Veronika Longatti

Seit 2007 war Veronika Longatti unsere Ombudsfrau. Sie

war in dieser Funktion regelmässig am Columban und hat

Kadersitzungen und die Wohngruppen besucht. Zudem war

sie erste Anlaufstelle, wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

eine Frage in Zusammenhang mit ihrer Anstellung hatten

oder bei Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit.

Einmal jährlich berichtete Veronika Longatti an einer Sitzung

des Stiftungsrates über ihre Tätigkeiten, so dass wir Fehlent-

wicklungen rasch erkennen konnten.

Veronika Longatti hatte ihre Funktion mit viel Umsicht inne

und konnte schwierige Situationen stets einen wichtigen

Schritt weiterbringen. Sie schaffte es, die Anliegen der

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufzunehmen und dabei

den Blick auf das Columban zu wahren. Das machte die

Zusammenarbeit für alle Beteiligten sehr wertvoll.

Anfangs Jahr haben wir uns auf eine Neubesetzung der

Ombudsstelle geeinigt, um die Aussensicht zu erweitern.

Aus diesem Grund wird die erfolgreiche Zusammenarbeit

per Ende Jahr aufgelöst.

Wir danken Veronika Longatti für die langjährige und

wert volle Zusammenarbeit und wünschen ihr alles Gute.

Tanja Zwicky, Präsidentin Stiftungsrat

Verabschiedung Gerald Senn und Veronika Longatti

1 Alles Gute, Gerald Senn

2 Herzlichen Dank für die langjährige

Zusammenarbeit, liebe Veronika

1 2

«Der Weg ist nie ohne Bedeutung.Ob wir ihn vorwärts oder rückwärts gehen.

Der Ort und der Weg sind in uns.Der Platz ist der glückliche Zustand,der Weg der dauernde Wandel der

ehrgeizigen Seele.»

Soren Kierkegaard, Dänemark

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COLUMPODIUM 17•20167

Umbau der Bäder in unserem Johannes-Sophien Haus

Im Herbst wenn die Wohngruppen für zwei bis drei Wochen

im Lager sind, können wir mit jeglichen Umbauten und den

grossen Putzarbeiten starten.

In diesem Jahr wurden, neben den Putzarbeiten in allen

sechs Wohngruppen, im Johannes-Sophien Haus auf den

Wohngruppen Akelei und Anemone die 30 Jahre alten Bäder

umgebaut. Für diese Aufgabe wurde alles von unserem

Architekten Peter Fässler abverlangt. Er plante und leitete

gemeinsam mit mir in den drei Wochen von 3. Oktober –

21. Oktober den Umbau mit grosser Verantwortung.

Durch eine adäquate Vorplanung wurde alles auf die Stunde

geplant, so dass jeder Handwerker wusste, ab wann er

kommen kann und wie lange er dafür haben darf.

Eine effiziente Arbeitsweise von allen Beteiligten ist

unabdingbar für das Einhalten des engen Zeitplanes.

Dadurch wurde gewährleistet, dass die rückkehrenden

Gruppen ins saubere und zum Teil neuen Daheim

ankommen konnten.

Manuel Gülünay,

Leiter Hausdienst

1 3. Oktober 2016 – Beginn der Umbau-Arbeiten

2 Der Zeitplan mit drei Wochen

ist für alle Beteiligten sehr eng

3 Die Arbeiter leisten Akkordarbeit

4 Altes Badezimmer

5 Die neuen Pflegebadewannen erfüllen die Bedürfnisse

unserer Bewohnerinnen und Bewohner und erleichtern

die Arbeit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

6 Unser Architekt – Peter Fässler

31 2

4

5

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Zimmerei

Schreinerei

Um- und Neubauten

Treppenbau

Einblasisolierungen

Elementbau

Telefon 071 364 12 31 - E-Mail: [email protected]

Elvira KellerLichtgestaltung

COLUMPODIUM 17•2016 8

Vielen Dank für die geleistete Arbeit

Page 9: Umbau 2016 Rhythmische Massage und Öldispersations

E. Gantenbein AG

MALERGESCHÄFT URNÄSCH / APPENZELL

COLUMPODIUM 17•20169

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COLUMPODIUM 17•2016 10

«Öl und Wasser» – Zur Anwendung der Rhythmischen Massage und des Öldispersionsbades in der Therapie

Grundsätzlich haben wir es bei allen «äusseren Anwendun-

gen», wie Massagen, Bädern, Einreibungen, Wickeln etc.

zunächst immer zu tun mit der Vermittlung von Sinnesein-

drücken. Die Fähigkeit unserer Haut, Empfindungen wahrzu-

nehmen, ist schon sehr früh entwickelt und verfeinert sich

im Laufe des Lebens.

Eine Vielzahl von Sinnesorganen findet sich in der Haut: für

Berührung, Wärme und Kälte, Schmerz, Druck usw. Dabei

wirken sich diese Wahrnehmungen auf alle Körpersysteme

aus: auf Atmung, Herzschlag und Kreislauf, aber auch Ver-

dauung, Ausscheidung, Nerven und Drüsen.

So wie die Haut den Leib als Ganzes umschliesst, erlebt der

Mensch seinen Leib als Ganzes. Alles, was an einem Teil

geschieht, hat Auswirkung auf das Ganze.

Unsere Sinne ermöglichen uns einerseits eine Wahrnehmung

der äusseren Welt, andererseits bilden sie die Grundlage des

im Leib verankerten Ich-Bewusstseins.

1 Eine verstärkte Eigenwahrnehmung wird besonders deutlich

erlebbar bei Berührung, wie beispielsweise in der Massage,

aber auch durch das Umgeben-Sein vom Wasser beim Baden,

oder warm zugedeckt in der Nachruhe nach einer Behandlung.

Einer erschwerten Welt- und Eigenwahrnehmung lässt sich in

der therapeutischen Arbeit für Menschen mit Behinderung,

die von leichten seelischen Hemmungen bis zu schwersten

physischen Missbildungen reichen kann, vielfach begegnen.

Grundlegendes Ziel wäre hier: «zum Atmen bringen». Denn

über den Atmungsprozesses bis in seine feinsten Verzwei-

gungen durchdringt unser Seelisch-Geistiges den Leib.

In der Rhythmischen Massage nach Dr. med. Ita Wegman

werden die herkömmlichen Grundgriffe der klassischen

Massage durch neue Elemente aus den Erkenntnissen der

Anthroposophischen Menschenkunde und Medizin erweitert

und intensiviert. Diese sind in der Hauptsache:

● Durch weiche, fliessende, saugende Griffe wird das

Körpergewebe von der Tiefe zur Peripherie hin gelöst,

wodurch Auftriebskraft und Leichte gefördert, sowie eine

belebende und entstauende Wirkung ausgeübt wird.

● Eine bewusst atmend-rhythmische Gestaltung durchzieht

sowohl die einzelnen Massagegriffe als auch die Behand-

lungsabfolge als Ganzes. Rhythmus bringt stets Erfrischung

und Erneuerung, er ist der eigentliche Träger des Lebens

und der Gesundheit. Alle physiologischen Prozesse verlau-

fen rhythmisch.

● Durch Förderung der Eigenregulation der Lebensprozesse

werden vorhandene Einseitigkeiten im Organismus ausge-

glichen und die Selbstheilungskräfte angeregt.

Auf das individuelle Behandlungsziel hin ausgewählte Heil-

pflanzen-Öle und -Salben unterstützen die 30 – 40 minütige

Massagebehandlung, an die sich eine Nachruhezeit an schliesst.

Das Öldispersionsbad ist ein Therapie-Bad mit ätherischen

Ölen ohne chemische Zusätze oder Emulgatoren, das auf eine

Anregung Rudolf Steiners zurückgeht.

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COLUMPODIUM 17•201611

1 Jörg Pfleumer – langjähriger Masseur

in unserer Stiftung

2 Unsere Eurythmistin – Judith Buchter

2In den 1930er Jahren gelang dem medizinischen Bademeister

Werner Junge nach jahrelanger Forschung die Entwicklung

eines genial einfachen Apparates, der nach den Strömungs-

gesetzen arbeitend feinste Wassertröpfchen hauchdünn mit

Öl umschliesst, das so über lange Zeit im Wasser gebunden

bleibt. Da das Badeöl dabei eine tausendfache Oberflächen-

vergrösserung erfährt, reichen schon fünf Milliliter für ein

Vollbad. Das Öl legt sich als wärmende Hülle um den ganzen

Körper und entfaltet dabei seine volle Wirkung. So werden in

einem Öldispersionsbad über die Haut 2 – 3 mal mehr Inhalts-

stoffe aufgenommen als in einem gewöhnlichen Ölbad.

Je nach Wahl des Badeöles wird eine eigene charakteristische

Wirkung erzielt: z.B. Lavendelöl unterstützt einen ruhigen

Schlaf, ein Bad mit Rosmarinöl regt den Stoffwechsel an und

ein Rosenbad wirkt harmonisierend und ausgleichend bei

Erschöpfungszuständen.

Das Bad, welches mit Ausnahme einer zusätzlich verordneten

Bürstenmassage zur Anregung der Hautzirkulation (z.B. Bei-

ne) für 15 – 20 Minuten in völliger Ruhe stattfindet, vermittelt

dem bis über die Schultern im Wasser eingetaucht Liegenden

ein intensives Leichtigkeits- und Ganzheitsgefühl.

Obwohl im Öldispersionsbad die Wassertemperatur sogar

leicht unter Körpertemperatur angesetzt wird, empfindet

der Badende das Wasser wegen der Wirkung des Öles nicht

als kühl. Vielmehr wird in der Nachruhe eine wohlige Durch-

wärmung erfahren, als deutliches Zeichen für die Anregung

des Wärmeorganismus.

Jörg Pfleumer,

medizinischer Masseur EFA

Literatur zum Thema:

Härter, Stefan (2005): Berührung, Rhythmus, Heilung. anthro-

sana – Verein für anthroposophisch erweitertes Heilwesen

Uhlenhoff, Regine (2012): Rhythmische Massage in der

Heilpädagogik. Seelenpflege, Heft 3/2012

Jungebad-Broschüre, www.walaarzneimittel.de

Name: Judith Buchter

Beginn in der Stiftung Columban: 1. August 2016

Tätigkeitsgebiet: Heileurythmie

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COLUMPODIUM 17•2016 12

Basale Stimulation – Kommunikation braucht keine Worte

Jeder Mensch erlebt und erfährt die Welt auf seine Weise. Das ändert sich auch dann nicht, wenn aufgrund einer

Erkrankung oder eines Unfalls eine Beeinträchtigung der Wahrnehmung oder gar eine körperliche Bewusstlosigkeit vorliegt.

Menschen deren Wahrnehmung durch Behinderung, Erkran-

kung, Unfall oder Alter verändert ist, brauchen regelmässige

Anregungen um den eigenen Körper, die Umwelt und andere Menschen in für sie verstehbare Weise zu erfahren.

Basale Stimulation in der Pflege kann grundsätzlich bei allen Menschen mit beeinträchtigter Wahrnehmung eingesetzt werden.

Der eigene Körper kann unvertraut oder sogar fremd erlebt

werden. Dadurch erschweren sich der Kontakt und die

Auseinandersetzung mit der Umwelt. Zudem gelingt es

betroffenen Menschen häufig nicht mehr, sich in für uns

verstehbare Weise mitzuteilen.

Die Basale Stimulation eröffnet Möglichkeiten, auf der

Grundlage einer verlässlichen, nonverbalen Kommunika-tion den Kontakt zum betroffenen Menschen aufzubauen,

sowie sensorische Erfahrungen in der Pflege sinngebende

zu integrieren.

Basale Stimulation ermöglicht die Pflege als dialogische Erfahrung zu gestalten.

Wir (Betreuungspersonen) lassen zum Beispiel die Begren-zung des Bettes mit den Händen spürend erfahren, um so

Sicherheit und Vertrauen beim Lagewechsel zu vermitteln

oder wir ermöglichen beim Waschen den Körper auf ange-nehme und orientierende Weise zu erleben.

Der achtsame Dialog und die individuelle Gestaltung all-

täglicher Aktivitäten möchten Mitbestimmen und aktives Mitgestalten ermöglichen. Pflege im Sinne der Basalen

Stimulation begleitet und unterstützt betroffenen Menschen

in ihren individuellen Lebensprozessen.

Von Basaler Stimulation dürfen wir sprechen, wenn das sensorische Angebot individuell gewählt und im Dialog mit dem betroffenen Menschen gestaltet ist.

Das Konzept der Basalen Stimulation bietet pädagogisch,

pflegerisch und therapeutisch tätigen Menschen einen

ethischen Rahmen, theoretische Grundlagen und kon-krete, kreative Ideen für die alltäglichen und besonderen

Situationen ihrer Arbeit.

Vor mehr als 35 Jahren wurde das Konzept von Professor Dr. Andreas Fröhlich für die Sonderpädagogik entwickelt

und dort erfolgreich umgesetzt.

1

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COLUMPODIUM 17•201613

Portrait Ruth Alder-Waser

Professor Christel Bienstein erkannte das Potenzial der

Basalen Stimulation unter anderem für die Arbeit mit Men-schen mit schweren Behinderungen und übertrug es in

Zusammenarbeit mit Andreas Fröhlich auf diesen Bereich.

Dabei geht es darum mit individuellen Angeboten den Alltag zu bewältigen und gestalten und so die Lebens-qualität des Einzelnen zu steigern.

Quelle: Skriptum zum Basisseminar Basale Stimulation in

der Pflege; Ruth Alder

Nathalie Müller,

Betreuungsleitung

AusbildungDiplomierte Pflegefachfrau HF,

Kursleiterin Basale Stimulation® in der Pflege

Fachliche Schwerpunkte/ArbeitsschwerpunktePflege und Betreuung von Menschen mit beeinträchtigter

Wahrnehmung, verursacht durch Alter, Erkrankung, Unfall

oder Behinderung.

Einführungstage, Basis- und Aufbauseminare zum Konzept

Basale Stimulation sowie Begleitung von Betrieben bei der

Implementierung des Konzeptes mit Praxisberatung und

spezifischen Fortbildungen nach Absprache.

Was machst du im Columban?Ich durfte im Columban bereits zwei Basisseminare anbieten.

Während der dreitägigen Fortbildung haben sich die Teil-

nehmenden mit Interesse und Offenheit auf die Eigenerfah-

rungen eingelassen. Mit dem neuen Wissen konnten sie in

der Praxisphase entdecken, wie durch die wahrnehmungs-

fördernde Berührung und gezielte Sinnesangebote die Fähig-

keiten zur Kommunikation und die Körperwahrnehmung der

Bewohnerinnen und Bewohner gefördert werden können.

Ruth Alder,

Kursleiterin Basale Stimulation in der Pflege

«Nicht müde werden,sondern dem Wunder

leise wie ein Vogel die Hand hinhalten.»

Hilde Domin

1 Basale Stimulation durch Berührungen

2 Basale Erfahrungen mit den Elementen

3 Ruth Alder – Kursleiterin Basale Stimulation

2 3

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COLUMPODIUM 17•2016 14

Aggressionsmanagement – Sicherheit als zentraler Aspekt im Umgang mit Gewalt

Beim Leben und Arbeiten in Institutionen für Menschen mit

einer kognitiven Beeinträchtigung gibt es Situationen, in

denen Bewohnerinnen/Bewohner und Fachpersonal an ihre

Grenzen kommen. In solchen Momenten können Grenzver-

letzungen bzw. Gewalt entstehen. Es gibt viele verschiedene

Konstellationen in denen Gewalt auftreten kann. Etwas trifft

jedoch auf jede Gewaltsituation zu: für alle Beteiligten ist dies

eine Belastung und führt zu Verunsicherung und Gefühle wie

Wut, Ohnmacht oder Angst können entstehen. Das zentrale

Bedürfnis in schwierigen Situationen ist darum das Wieder-

herstellen von Sicherheit.

Sicherheit als erster SchrittAls ersten und wichtigsten Schritt bei der Reaktion auf ein

Gewaltereignis ist das Schaffen von Sicherheit für alle Be-

teiligten. Erst wenn eine gewisse Sicherheit gewährleistet

ist, kann als zweiter Schritt eine Analyse der Situation vor-

genommen werden. Nach einer umfassenden Analyse der

Situation können Massnahmen eingeleitet werden, welche

langfristig das Risiko der Gewaltanwendung senken. In der

Weiterbildung Gewaltprävention liegt darum der Fokus auf

der Erhöhung der Sicherheit für die Fachpersonen.

Ebenen der SicherheitWas heisst Sicherheit und wie kann sie erreicht werden?

In Institutionen müssen dabei drei Ebenen berücksichtigt

werden.

1. Strukturelle SicherheitDie organisatorische und strukturelle Ebene umfasst ver-

schiedene Aspekte, die bei Bedarf hauptsächlich von der

Institutionsleitung vorgegeben oder begleitet werden

müssen. Es geht dabei um angepasste Infrastruktur (bruch-

sicheres Glas, spezielle Räumlichkeiten etc.), Notruf-Systeme,

Gewaltkonzept und Vorgaben für das Vorgehen bei massiver

Gewalt (Sofortmassnahmen, Nachbetreuung für Klienten

und Personal), Richtlinien für die Dokumentation sowie

das Bereitstellen von speziellen Gefässen wie Fortbildung,

Supervision oder Beratung.

2. Instrumentelle SicherheitDiese Ebene umfasst diverse «Instrumente». Dazu gehören

beispielsweise Erklärungstheorien, beeinträchtigungsspezi-

fisches Wissen und Kenntnisse über den Verlauf von Gewalt-

situationen, welche es ermöglichen, ein Verhalten besser

einzuordnen und zu verstehen. Zudem geht es um Hand-

lungskompetenzen wie beispielsweise Deeskalationsstrate-

gien und physische Sicherheitstechniken, die einem erlauben

auch in Gewaltsituationen handlungsfähig zu bleiben.

3. Individuelle Sicherheit:Die individuelle Sicherheit ist an das subjektive Sicherheits-

empfinden jeder einzelnen Person gekoppelt. In Gewalt-

situationen können sich verschiedene Menschen unter den-

selben Rahmenbedingungen unterschiedlich sicher fühlen.

Das Erleben von bedrohlichen Situationen hat viel mit per-

sönlichen Faktoren (Gewalterfahrungen, Umgang mit Angst,

Konstitution, Tagesverfassung etc.) zu tun. In der Teamarbeit

ist es wichtig, das subjektive Sicherheitsempfinden aller

Teammitglieder ernst zu nehmen und unterschiedliche

Wahrnehmungen nicht vorschnell zu bewerten.

1

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COLUMPODIUM 17•201615

Sicherheit als Basis für die Analyse und Erarbeitung von längerfristigen MassnahmenDie Schaffung von Sicherheit ist also notwendig, damit

Ressourcen wie die Fähigkeit zur Reflexion nutzbar werden.

Diese Ressourcen können einerseits das Risiko verringern,

dass das Personal in schwierigen Situationen «überreagiert»

und andererseits ermöglichen sie eine Analyse der gesam-

ten komplexen Situation. Denn ohne Einfühlungsvermögen,

Rollendistanz und Rollenreflexion kann keine gute Analyse

vorgenommen werden. Eine gute Analyse umfasst immer

mehrere Aspekte. Der Entwicklungsstand und die Ressourcen

des Klienten bzw. der Klientin, die Grundhaltung und das Ver-

halten des Personals und Rahmenbedingungen wie Räum-

lichkeiten und Regeln müssen ebenso einfliessen wie Fakten

zum Gewaltereignis. Nach der Analyse können Massnahmen

auf zwei Ebenen erarbeitet werden. Eine Ebene betrifft

Veränderungen von Rahmenbedingungen und situativen

Faktoren. Die andere Ebene betrifft die Stärkung des Klienten

beispielsweise durch Förderung von angemessenen Kommu-

nikationsformen und Einüben von Alternativverhalten

zu Gewalt.

Daniel Fischer,

Sozialpädagoge, Trainer in Aggressionsmanagement,

Supervisor Weiterbildung Gewaltprävention

1 Weiterbildungen in der Stiftung Columban erweitern

unsere Handlungsfähigkeiten und geben Sicherheit

2 Daniel Fischer

2

«Geheimnisvoll das Alt-BewahrteMit neu erstandenem Eigensein

Im Innern sich belebende fühlen:Es soll erweckend Weltenkräfte

In meines Lebens Aussenwerk ergiessenUnd werdend mich ins Dasein prägen.»

Rudolf Steiner

Page 16: Umbau 2016 Rhythmische Massage und Öldispersations

COLUMPODIUM 17•2016 16

Grossen Dank an alle Eltern, Geschwister, Bekannte, Beistände und die Stiftung «Denk an mich» für die Lagerbeiträge.

Ferienzeit

Page 17: Umbau 2016 Rhythmische Massage und Öldispersations

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Page 18: Umbau 2016 Rhythmische Massage und Öldispersations

COLUMPODIUM 17•2016 18

Am 1. Oktober 2016 habe ich meine Stelle als Leiter Finanzen

und Administration in der Stiftung Columban angetreten.

Der überaus freundliche und herzliche Empfang hat mir den

Einstieg sehr erleichtert, vielen Dank!

Vor 27 Jahren habe ich als Betriebsbuchhalter und Controller

bei den Flugzeugwerken Altenrhein angefangen und seit

mehr als 20 Jahren konnte ich wichtige Erfahrungen als Leiter

Finanzen sammeln.

Die letzten 13 Jahre war ich in einer grossen Non-Profit-

Organisation im gleichen Umfeld wie die Stiftung Columban

tätig. Mich erfüllt es mit grosser Freude, meine Dienste für

Menschen einzusetzen, die nicht immer auf der Sonnenseite

des Lebens stehen. Meinen Ausgleich zum Arbeitsalltag finde

ich mit meiner Frau und unseren 3 Kindern, sowie bei sport-

lichen Aktivitäten.

Auf diese spannende Aufgabe freue ich mich sehr und ich

stehe allen Anspruchsgruppen, speziell den Angehörigen,

Amtsvormundschaften und kantonalen Stellen sehr gerne

zur Verfügung.

Jürgen Schobel,

Leiter Finanzen und Administration

Varenka – eine russische Legende

Am 25. Oktober 2016 erzählte Friedericke Fuchsmann für

unsere Bewohnerinnen und Bewohner, sowie eine Gruppe

vom Rosenhügel das russische Märchen «Varenka». Christine

Brodbeck untermalte das Märchen mit ihrem Geigenspiel.

Herzlichen Dank für dieses schöne Erlebnis.

Jürgen Schobel – Leiter Finanzen und Administration

Märchenstunde in der Stiftung Columban

Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen,

um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben

und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre Männer

die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.

Antoine de Saint-Exupéry

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COLUMPODIUM 17•201619

Sozialpädagogik Ausbildungsbeginn August 2016 Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 2016

FaBe Ausbildungsbeginn August 2016

Laura Cangelosi

Merlin Ott

Celine Käufeler

Ilaria Colucci

Biljana Lukic

Mara Küpper

Sina Helfenberger

Erik Ernst

Viviane Traber

Duane Rietdijk

Riva Steiner (Beschäftigung Atelier)

Andrea Brunner (Wohngruppe Akelei)

Marco Castelberg (Wohngruppe Edelweiss)

Diego Frischknecht (Wohngruppe Schlüsselblume)

Pia Hönnerscheid (Wohngruppe Schlüsselblume)

Michelle Nogard (Wohngruppe Schlüsselblume)

Nathalie Jud (Erwachsenenbildung)

Anett Juhasz (Wohngruppe Löwenzahn)

Maurice Meyer-Graap (Wohngruppe Löwenzahn)

Marina Milak (Wohngruppe Löwenzahn)

Tamara Hauser (Löwenzahn)

Christina Keller (Nachtwache)

Florentina Cazimi (Wohngruppe Lilie)

Luzia Kocher (Wohngruppe Lilie)

Yannick Kuster (Wohngruppe Lilie)

Marcel Niemanns (Wohngruppe Anemone)

Marco Scola (Wohngruppe Anemone)

Carina Widmer (Wohngruppe Anemone)

Jürgen Schobel (Leiter Finanzen/Admin)

Miriam Stalder (Administration)

Personelles

Page 20: Umbau 2016 Rhythmische Massage und Öldispersations

Stiftung Columban • 9107 Urnäsch AR • Wohnen und Arbeiten für Menschen mit BehinderungTel. +41 71 364 22 77 • Fax +41 71 365 68 68 • [email protected] • www.columban.ch

Seit 1961 betreut die Stiftung Columban in Urnäsch

Menschen mit schweren geistigen und mehrfachen

Behinderungen, die anderswo keinen Wohn- und

Pflegeplatz finden.

Viele Bedürfnisse unserer Bewohnerinnen und Bewohner

sind nicht durch die öffentliche Hand und die IV abgedeckt.

Ihre Spende ermöglicht diesen Menschen ein würdiges

Zuhause und ein förderndes Umfeld.

Herzlichen Dank für Ihre Sympathie und Hilfe.

Postkonto 90-43-4

Wir bedanken uns recht herzlich für die Spenden von● Die Treuhandexperten, Herisau● Rene Frischknecht, Urnäsch● RAMAT AG c/o K-Business Solutions GMBH, Aesch LU ● Margrit Gottfried, Tuchschmid-Bühler Stiftung, Teufen● Karl Nauer, St.Gallen

● Trauerfall Eveline Mettler – Hollenstein, Urnäsch● Trauerfall Lucy Kummer, Wettswil ● Trauerfall Beate Nessensohn, Urnäsch