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VERGLEICHSTEST 26 Im ersten Teil haben wir schon die verschiedenen Messmethoden und Daten erklärt und interpretiert. Alle Endstufen im Testfeld konnten in- nerhalb der vom Hersteller freigege- benen Belastungsspezifikationen bedingungslos den Langzeittest be- stehen. Abschaltung durch Überhit- zung konnte nur durch bewusste Störung der Zu- und Abluft oder Überlast an Unterimpedanz provo- ziert werden. Aus diesem Grund gibt es auch keinen Wertungspunkt in der Tabelle, die thermische Stabili- tät ist genauso selbstverständlich wie die zum Gerät passende Abdeck- haube. Neben der Ausstattung war in der Bewertung der Leistungsdaten die Beurteilung des Verhaltens an 2 Ohm wichtig, zudem der Noisefloor als praktisch hörbarer und uner- wünschter Nebeneffekt und vor allem die Ergebnisse zu den Aus- gangsleistungen in Bezug zum Ge- wicht sowie gemittelt an 4 Ohm und 8 Ohm. Der Wirkungsgrad und die Ruhestromaufnahme vervollständi- gen die Wertungskriterien. Die Budget-Klasse Die dazugehörigen Endstufen wur- den bis auf die Omnitronic B-3600 bereits in tools 4 music, Ausgabe 5/2009 vorgestellt. Aus Platzgrün- den werden wir hier auf diese Mo- delle nicht erneut eingehen. Der genannte Artikel steht für Abonnen- ten im Archiv zum Download unter www.tools4music.de. Nachdem wir im ersten Teil unseres gro- ßen Endstufenvergleichstests mit fünf Mo- dellen der unteren Preisklassen einge- stiegen sind, folgen nun die noch fehlen- den elf Endstufen der Mittel- und Ober- klasse, ergänzt durch einen Nachzügler der Budget-Klasse. Aufgrund des breit ge- fächerten Testfelds lassen sich zum Teil deutliche Unterschiede in den Wertungs- tabellen ablesen. Unter den getesteten Amps erwiesen sich je zwei Modelle als baugleich. Von Stefan Kosmalla TOWER OF POWER TEIL 2 Endstufenvergleichstest: DAP Audio TAS-2400, dBTechnologies HPA- 2800, Dynacord LX-3000, Electro-Voice Q-1212, IMG Stage Line STA-2200, LD Premium SP-6K, LD Systems SP-1800, Omnitronic B-2000 / B-3600, Peavey CS-4000 / PV-3800, Phonic XP-5000, RAM Audio RX-3000 / S-6000, t.amp „Proline 3000“, Yorkville AP-4040
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Sep 11, 2019

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Im ersten Teil haben wir schon dieverschiedenen Messmethoden undDaten erklärt und interpretiert. AlleEndstufen im Testfeld konnten in-nerhalb der vom Hersteller freigege-benen Belastungsspezifikationenbedingungslos den Langzeittest be-stehen. Abschaltung durch Überhit-zung konnte nur durch bewussteStörung der Zu- und Abluft oderÜberlast an Unterimpedanz provo-ziert werden. Aus diesem Grund gibtes auch keinen Wertungspunkt inder Tabelle, die thermische Stabili-tät ist genauso selbstverständlichwie die zum Gerät passende Abdeck-haube. Neben der Ausstattung war in derBewertung der Leistungsdaten dieBeurteilung des Verhaltens an 2

Ohm wichtig, zudem der Noisefloorals praktisch hörbarer und uner-wünschter Nebeneffekt und vorallem die Ergebnisse zu den Aus-gangsleistungen in Bezug zum Ge-wicht sowie gemittelt an 4 Ohm und8 Ohm. Der Wirkungsgrad und dieRuhestromaufnahme vervollständi-gen die Wertungskriterien.

Die Budget-KlasseDie dazugehörigen Endstufen wur-den bis auf die Omnitronic B-3600bereits in tools 4 music, Ausgabe5/2009 vorgestellt. Aus Platzgrün-den werden wir hier auf diese Mo-delle nicht erneut eingehen. Dergenannte Artikel steht für Abonnen-ten im Archiv zum Download unterwww.tools4music.de.

Nachdem wir im ersten Teil unseres gro-ßen Endstufenvergleichstests mit fünf Mo-dellen der unteren Preisklassen einge-stiegen sind, folgen nun die noch fehlen-den elf Endstufen der Mittel- und Ober-klasse, ergänzt durch einen Nachzüglerder Budget-Klasse. Aufgrund des breit ge-fächerten Testfelds lassen sich zum Teildeutliche Unterschiede in den Wertungs-tabellen ablesen. Unter den getestetenAmps erwiesen sich je zwei Modelle alsbaugleich.

Von Stefan Kosmalla

TOWEROF POWER

TEIL 2

Endstufenvergleichstest: DAP Audio TAS-2400, dBTechnologies HPA-2800, Dynacord LX-3000, Electro-Voice Q-1212, IMG Stage Line STA-2200,LD Premium SP-6K, LD Systems SP-1800, Omnitronic B-2000 / B-3600,Peavey CS-4000 / PV-3800, Phonic XP-5000, RAM Audio RX-3000 / S-6000,t.amp „Proline 3000“, Yorkville AP-4040

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Omnitronic B-3600In Ergänzung zum ersten Teil trittdie Hausmarke der Firma Steinigkejetzt mit dem größten Modell derBaureihe an. Die B-3600 ist miteinem Display zur Betriebszu-standsanzeige ausgestattet, ineinem 3-HE-Gehäuse unterge-bracht und bringt satte 32 kg auf dieWaage. Im Inneren zähle ich 12Kondensatoren, die in Verbindungmit dem mächtigen Ringkerntrafodie Betriebsspannung für die 28Endtransistoren pro Kanal bereit-stellen. Die B-3600 bedient sicheines zweistufigen Class-H-Schal-tungskonzepts mit den Spannungen+/- 80 V und +/- 160 V, um demGerät zu beachtlichen Ausgangsleis-tungen an 4 Ohm zu verhelfen. Le-diglich bei 2 Ohm achtet die interneSchutzschaltung auf geordneteStröme und sorgte beim Sinustestrechtzeitig für eine Begrenzung bei2 x 1.600 Watt. Allerdings brauchtesich das Modell bei Burst- und Im-pulssignalen keineswegs hinter denMitbewerbern zu verstecken. DieDauerbelastungstests sowie Kurz-schlussversuche überstand die Om-nitronic B-3600 problemlos.Gefallen hat mir das Display mit derkanalgetrennten Temperaturan-

zeige. Die reichhaltige Ausstattungsetzt sich auch auf der Rückseitefort, wo neben den Speakonbuchsenauch stabile Polklemmen für Rack-montage in Festinstallationen zufinden sind. Zur Kühlung bemühtdie B-3600 zwei drehzahlgesteuerteLüfter mit leicht wechselbaren Fil-tern. Neben der Yorkville AP-4040handelt es sich um die einzige End-stufe im Testfeld mit diesem Fea-ture. Bemerkenswert ist derUmstand, dass die B-3600 nacheiner Kurzschlussabschaltung erstdurch Neustart aus dem Schutzmo-dus zurückgesetzt wird. Ähnlich wiedie t.amp „Proline 3000“ ist die B-3600 ein Beispiel für die Kombina-tion aus hohem Gewicht und hoherLeistung. Demgegenüber fällt das

Verhältnis aus Watt pro Kilogrammeher gering aus. Mit 26 Punkten er-reicht sie den zweiten Platz der„Performance“-Wertung bei denBudget-Endstufen.

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Die Omnitronic B-3600 erreichte denzweiten Platz in der Budget-Klasse

Omnitronic B-3600: Klirr 1 Watt

Omnitronic B-3600: Klirr 600 Watt

Omnitronic B-3600: Frequenzgang

Omnitronic B-3600: Phasengang

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Hersteller DAP Audio dBTechnologies IMG Stage Line Omnitronic Omnitronic

Modell TAS-2400 HPA-2800 STA-2200 B-2000 B-3600

Ausstattung (max. 27 Punkte)

Einbaugriffe 1 1 1 1 1

Filter für Lüfter 0 0 0 0 1

XLR Buchsen für Eingang und Ausgang (2 Punkte) 2 2 2 2 2

XLR Buchsen mit parallel verschalteter Klinkenbuchse für Eingang 0 0 0 0 0

Speakon & Polklemmen 1 0 1 1 0

Separate Speakon Brücke 0 0 0 0 1

Limiter abschaltbar 1 1 0 0 0

Crossover Sub & Top 0 0 1 0 1

VU Meter bis 2 LED 0 0 0 0 0

VU Meter über 2 LED (2 Punkte) 2 2 2 2 2

Anzeigedisplay 0 0 1 1 1

abnehmbares Netzkabel 0 1 1 0 0

Schalter für Stereo/Parallel 1 1 1 1 1

Schalter für Brücke 1 1 1 1 1

Gain schaltbar 1 1 0 0 0

Groundlift 0 0 1 1 1

Sonderausstattung (z. B. Einbaumodule wie Controller) 3 Punkte 0 0 0 0 0

Garantie (pro Jahr einen Punkt max. 6 Punkte) 2 2 3 2 2

Summe Ausstattung 12 12 15 12 14

* Noisefloor bis -60 dB = 0 Punkte; -65 dB = 2 Punkte; -70 dB = 4 Punkte ** Leistungsaufnahme bis 100 Watt = 2 Punkte, bis 150 Watt = 1 Punkt, über 150 Watt = 0 Punkte*** Wirkungsgrad abgerundet (Leistungsaufnahme zu Abgabe 2 x 600 Watt: bis 0,40 = 0 Punkte; bis 0,50 = 1 Punkt; bis 0,55 = 2 Punkte; bis 0,60 = 3 Punkte) **** Durchschnittswert der 4-Ohm- und 8-Ohm-Messwerte laut Tabelle: bis 2 x 50 Watt = 0 Punkte; bis 60 = 1 Punkt, bis 70 = 2 Punkte; bis 80 = 3 Punkte; bis 90 = 4 Punkte; bis 100 = 5 Punkte; bis 110 = 6 Punkte; bis 120 =***** Leistung absolut an 4 und 8 Ohm; Sinus, Crest, Impuls laut Tabelle gemittelt (bis 2 x 1.000 Watt = 0 Punkte; bis 1.100 Watt = 1 Punkte; bis 1.200 Watt = 2 Punkte; bis 1.300 Watt = 3 Punkte; bis 1.400 Watt = 4 Punkte; b

bis 1.600 Watt = 6 Punkte; bis 1.700 Watt = 7 Punkte; bis 1.800 Watt = 8 Punkte)

Rangfolge: ROT (Rang 1), GELB (Rang 2) und GRÜN (Rang 3)

Berechnung Preisbonus (bis 500 Euro = 5 Punkte; bis 550 Euro = 4 Punkte; bis 600 Euro = 3 Punkte; bis 650 Euro = 2 Punkte; bis 700 Euro = 1 Punkt; über 700 Euro = 0 Punkte)

Gesamtwertung

* falls nicht anders angegeben, wird für jedes Kriterium ein Punkt vergeben

Leistungswerte (max. 29 Punkte)

2 Ohm stabil (4 Punkte), 2 Ohm nur im Burstbetrieb (2 Punkte) 4 2 2 2 4

Noisefloor out in dB (0/2/4/ Punkte) * 2 2 0 0 0

Leistungsaufnahme Ruhe (0/1/2 Punkte) ** 2 2 2 2 2

Wirkunsgrad abgerundet bei 2 x 600 Watt Ausgangsleistung (max. 3 Punkte) *** 1 2 1 1 1

Watt pro Kilogramm (max. 8 Punkte) **** 5 0 0 0 0

Leistung absolut an 4 und 8 Ohm (max. 8 Punkte) ***** 3 1 2 2 5

Summe Leistungswerte 17 9 7 7 12

Hersteller DAP Audio dBTechnologies IMG Stage Line Omnitronic Omnitronic

Modell TAS-2400 HPA-2800 STA-2200 B-2000 B-3600

Aussstattung (max. 27 Punkte) 12 12 15 12 14

Leistungswerte (max. 29 Punkte) 17 9 7 7 12

Performance-Wertung (max. 56 Punkte) 29 21 22 19 26

Bonus (max. 5 Punkte) 2 3 5 5 0

Preis-/Leistungswertung (max. 61 Punkte) 31 24 27 24 26

Verkaufspreise (Mittelwert Oktober 2009) 630 Euro 555 Euro 490 Euro 490 Euro 740 Euro

Bewertung der Budget-Klasse

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the t-amp

"Proline-3000"

1

0

0

1

0

1

0

0

0

2

0

0

1

1

0

1

0

3

11

s 120 = 7 Punkte; über 120 = 8 Punkteunkte; bis 1.500 Watt = 5 Punkte;

Anze

ige

4

0

2

0

0

8

14

the t-amp

"Proline-3000"

11

14

25

3

28

598 Euro

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Die Mittelklasse bis 1.200 EuroElectro-Voice Q-1212 Die insgesamt aus vier Modellenbestehende Familie der Electro-Voice Q-Serie wurde durch dasgrößte Modell Q-1212 repräsen-tiert. Der Endstufe kann attestiertwerden, dass der Noisefloor außereinem geringfügigen Rauschen kei-nerlei Brummkomponente auf-weist – trotz Verwendung eines50-Hz-Niederfrequenznetzteils.Kompliment an die Entwicklungs-abteilung. Leider hat die Q-1212keine Einbaugriffe. Dafür finden

wir auf der Habenseite eine etwasüppigere LED-Aussteuerungsan-zeige und rückseitig die gern gese-hene Durchschleifmöglichkeit mitXLR-Buchsen. Erwähnenswert istdie zuschaltbare LPN-Funktion(Low Pass Notch), die das Ein-schwingverhalten im Bassbereichbesonders bei kleineren Boxen op-timiert. Im Gegensatz zur Dyna-cord LX-3000 reagiert dieElectro-Voice auf Kurzschluss miteiner elektronischen Strombegren-zung, was kanalgetrennt durch dieLimit-LED signalisiert wird. Ge-kühlt wird von vorne nach hinten;neben den inzwischen selbstver-ständlichen Speakonbuchsen fin-den wir leider keine Polklemmenoder eine separate Buchse für denBrückenbetrieb. Mit 31 Punkten istdie Q-1212 Testsieger in der „Perfor-mance“-Wertung und nimmt gleich-zeitig Platz eins in der Preis-/Leistungswertung ein. HerzlichenGlückwunsch!

Die Bewertung gliedert sich in „Ausstattung“ (maximal 27 Punkte) und„Leistungsdaten“ (maximal 29 Punkte). Aus der Summe errechnet sich die„Performance“-Wertung mit maximal 56 Punkten. Aufgrund des weit ge-fächerten Preisspektrums wurden drei Preisklassen eingerichtet: bis 800Euro, bis 1.200 Euro und bis 2.200 Euro. Günstige Produkte erhalten einenPreisbonus von höchstens fünf Punkten. Das entspricht neun Prozent der„Performance“-Wertung. Aus „Performance“ und Preisbonus errechnetsich die „Preis-/Leistungswertung“ mit 61 Punkten als Höchstpunktzahl.

Zu unseren Messergebnissen geben die folgenden Erläu-terungen Aufschluss.

AusgangsleistungGemessen wird bei gleichzeitiger Aussteuerung beider Kanäle – die Leis-tungswerte erfassen wir bei einem Klirrfaktor von maximal ein Prozentdurch Sinusansteuerung (1.000 Hz). Im Gegensatz zur Herangehensweisevor einigen Jahren, wo es darauf ankam, dass die Endstufe die Sinusleis-tungsabgabe möglichst lange aufrecht erhielt, übersteigen die abgegebe-nen Leistungen heutiger Endstufen oftmals die Kapazitäten der Netzteileund zugelassenen Anschlusswerte. Bei vielen Geräten ist es zudem nichteinmal möglich, diesen kurzen Test an einer normalen 16-Ampere-Haus-haltsteckdose auszuführen, da die aufgenommene Stromstärke den Siche-rungsautomaten überlastet und auslöst. Im Labor bediene ich mich eines32-Ampere-Automaten über eine gesonderte Zuleitung. Sinn dieser nichtlegalen Netzversorgung für 230-Volt-Geräte ist die kurzzeitige Erfassungdes maximalen Leistungswertes. Die so gewonnenen Daten zeigen dem-nach, was die Endstufe unter maximalen Bedingungen leisten kann.

Die Angabe „Crest 12 dB“ in den Tabellen wird unter Verwendung eines Sig-nals mit einem so genannten „Crestfaktor“ ermittelt, der dem verwendetenTestsignal zu einem relativ hohen Dynamikverhalten verhilft. Das Signal be-steht aus Impulsen und Pausen in einem fest definierten Verhältnis und er-möglicht hohe Impulspegel bei vergleichsweise niedriger Grundlast. DieImpulshöhe der Anfangsschwingung ist unser Leistungswert.

Das Schirmbild am Beispiel der Peavey PV-3800 an 2 Ohm zeigt ein typischesVerhalten. Die zu Beginn noch recht hohe Amplitude wird innerhalb der kurzenImpulsdauer sichtbar geringer. Die maximale Impulsleistung steht demnach nurkurz zur Verfügung, bevor die Limiter „eingreifen“

Die Electro-Voice Q-1212 ist Testsieger im Vergleich der Mittelklasse-Endstufen

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SO WURDE BEWERTET

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Bei der Impulsmessung mit 80 Hz gehen wir ähnlich vor, der Unterschiedliegt neben der verlängerten Impulsdauer auch in einer wesentlich tiefe-ren Messfrequenz begründet, die den Netzteilen mehr Strom abverlangt.Diesem Sachverhalt Tribut zollend, fallen die Werte aufgrund sinkenderNetzteilspannungen infolge höherer Ströme bedeutend geringer aus. DieImpulsmessung bei 80 Hz ist vergleichbar mit einem Bassdrum-Signalund wird von uns aufgrund der hohen Praxistauglichkeit ausgewählt.

Gemessen wird in allen drei Messdurchgängen an den Impedanzen 2, 4und 8 Ohm. Die Werterhebung erfolgt unter Ablesung an einem speziel-len Digitaloszilloskop mit Anzeige der Leistungswerte direkt in Watt fürentsprechend hinterlegte Impedanzreferenzen. Die Bewertung „Leistungzu Gewicht“ (Watt pro Kilogramm) bezieht sich aus Gründen der besse-ren Vergleichbarkeit lediglich auf die Ergebnisse an 4 und 8 Ohm, da ei-nige Endstufen im Testfeld sich nicht als 2-Ohm-stabil erwiesen. Gleichesgilt für die vergleichende Darstellung der „absoluten“ Leistung – auchhier wurde der Mittelwert aus den Messergebnissen an 4 und 8 Ohm er-rechnet.

KlirrfaktorFür diesen Test ist ein besonders klirrarmer Generator erforderlich. Ichnutze ein RME „Fireface 400“ Audiointerface, das in Verbindung mitunserem Messprogramm einen Klirr von nur 0,001 Prozent THD ermög-licht. Als zusätzlicher Messplatz für Quervergleiche steht ein Neutrik A-2 Audioanalyzer zur Verfügung, der ebenfalls einen vorzüglichenGeneratorteil nebst Messauswertung aufweist. Gemessen wird bei 1 Watt an 8 Ohm und im zweiten Durchgang bei600 Watt an 8 Ohm. Die Messfrequenz ist jeweils 1.000 Hz. Die Wertefür Intermodulation und SMPTE kann nur der Audioanalyzer erfassen.Dabei werden vom Analyzer erzeugte Signalüberlagerungen ausgewer-

tet, die Aussagen zur Qualität der Audioschaltung geben. Kleinere Wertedeuten auf eine hochwertigere Signalverarbeitung hin. Da die Werte fürKlirrfaktor und Intermodulation zwar durchweg unterschiedliche Eigen-schaften der Signalverstärkung offenbaren, möchten wir dennoch dieseDaten nicht in die Bewertungstabellen einfließen lassen, da alle Gerätehervorragende Ergebnisse erzielen konnten. Die Daten stehen in Tabel-lenform zum Download auf www.tools4music.de im „Mehrwert“-Be-reich.

FrequenzgangDer Frequenzgang wurde mit Sinussignalen zwischen 5 Hz und 50 kHzin 200 Schritten erfasst. Die sonst übliche Messung mit einem dem Rau-schen ähnlichen MLS-Signal konnte in diesem Vergleich aufgrund der oft-mals einschreitenden HF-Schutzschaltungen nicht angewandt werden.Manche Endstufen erkennen die hohe Energie des MLS-Signals im hoch-frequenten Bereich als Störpegel und schalten schnell ab. Die Messungmit den Sinus-Sweeps dauert zwar etwas länger, erheitert aber immerwieder unseren Hund „Flocki“ durch die schrittweise höher werdendenFrequenzen aus den Lastwiderständen, die der Autor aufgrund des auchnicht mehr jugendhaften Alters oberhalb 14 kHz nicht mehr hören kann.Unser Hund nimmt demgegenüber bis 22 kHz Horchpeilung mit seinenOhren auf – der Traum eines jeden Tontechnikers! Zur Frequenzkurve seigesagt, dass sie im Bereich zwischen 20 Hz bis 20 kHz möglichst ohneAbweichung gerade verlaufen sollte.

PhasengangEbenfalls eine Messung über den gesamten Audiofrequenzgang der End-stufe ist die Erfassung der Phasenabweichungen. Gemessen wird mitzwei Kanälen gleichzeitig am Messvorverstärker: Kanal 1 erfasst die Aus-gangsspannung der Endstufe und Kanal 2 erhält das am Endstufenein-

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Electro-Voice Q-1212: Klirr 1 Watt

Electro-Voice Q-1212: Klirr 600 Watt

Electro-Voice Q-1212: Frequenzgang

Electro-Voice Q-1212 :Phasengang

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gang anliegende Messsignal als Referenz. Durch die Software wird dieDifferenz als Graph über der Frequenz aufgetragen. Abweichungen anden jeweiligen Enden der Übertragungskurve gründen sich in den Ein-gangsfiltern der Endstufe und der Auslegung der Gegenkopplung inner-halb der Verstärkerstufen.

NoisefloorGanz im Gegensatz zu den Klirrwerten halten wir die Bewertung desGrundrauschens in der Tabelle für beachtenswert. Somit haben wir mitdem Neutrik A-2 Analyzer den Störpegel nach CCIR-468/3 bewertet. Dazuwurde jede Testendstufe an den Eingängen kurzgeschlossen, die Pegel-steller in Maximalstellung gebracht, das am Lautsprecherausgang zu mes-sende Signal erfasst und in „dBq“ angegeben. Dabei steht das „q“ füreinen gleichgerichteten Quasi-Peak – die Referenzspannung 0 dBq fürden Quasi-Peak Gleichrichter beträgt dabei 0,775 Volt. Bei den Messungen unterschieden sich die Geräte beträchtlich. Nicht nur,dass es vereinzelt Differenzen von einem zum anderen Kanal gab, auchder Inhalt des Störspektrums war durchaus interessant. Hier war vom rei-nen Rauschen bis zum aufdringlichen Brummen und Surren alles vertre-ten. Schlechtere Werte in dieser Disziplin ergeben keinen Punkt,hervorragende Werte vier Punkte.

WirkungsgradHier finden wir ein einfaches Verhältnis zwischen der aufgenommenenLeistung aus dem Stromnetz bei einer abgegebenen Leistung von 2 x 600Watt an 4 Ohm. Ein Beispiel: Die abgegebene Leistung beträgt in der Summe 1.200 Watt, die aufge-nommene Leistung setzen wir für dieses Beispiel auf 2.400 Watt. Nachder Rechnung 1.200 / 2.400 ergibt sich ein Wirkungsgrad von 0,5 – also

50 Prozent. Hier wird somit die Hälfte der aufgenommenen Leistung inWärme abgegeben. Ideal wäre eine Endstufe mit einem Verbrauch von1.200 Watt in unserem Beispiel. Entsprechend würde der Wirkungsgrad1 (also 100 Prozent) betragen. Vergleichsweise schwieriger ist die Erfassung der Leistungsaufnahme beiGeräten mit Schaltnetzteilen. Ohne jetzt zu weit in die Theorie einsteigenzu wollen, gilt es hier, den Phasenwinkel der Strom- und Spannungskur-ven zu berücksichtigen, die bei Schaltnetzteilen etwas anders verlaufenals bei Transformatornetzteilen. Schaltnetzteile können je nach Konstruk-tion einen Stromverbrauch haben, der nicht sinusförmig ist. Das liegt inder Natur der induktiven und kapazitiven Bauteile im Netzteil und denrechteckförmigen Taktraten in den Wandlerstufen selbiger. Zudem – alleGeräte die keine „ohmschen Verbraucher“ darstellen (ein Ohmscher Ver-braucher wäre beispielsweise ein reiner Widerstand wie eine Glühlampe)verfügen über eine Wirkleistung und eine zusätzliche „Blindleistung“.Diese Blindleistung trägt nicht unmittelbar zur Effektivität eines Gerätesbei, belastet aber die Stromversorgernetze. Manche Schaltnetzteilkon-zepte bedienen sich einer Schaltung, die PFC „Power Factor Correction“genannt wird. Die PFC bildet eine sinusförmige Stromaufnahme nach.Dazu ist der eigentlichen Taktschaltung eine weitere Ansteuerung vorge-schaltet, die für entsprechende Korrekturen sorgt. Bei unserem Test habenwir die Blindleistung mit berücksichtigt. Zusammen mit der Wirkleistungergibt sich daraus die Scheinleistung VA.Das Power-Meter 8115 von Hameg hat entsprechende Messfunktionen,um zwischen reiner Wirkleistung (W), Blindleistung (Var) und der Schein-leistung (VA) zu differenzieren. Mit dem 8115 wäre es sogar möglich,den Leistungsfaktor PF zu bestimmen. In den Tabellen haben wir derÜbersicht halber einfach die aufgenommene Leistung mit „W“ wie Wattangegeben, obwohl wir eigentlich „VA“ gemessen haben.

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LD Systems SP-1800: Klirr 1 Watt

LD Systems SP-1800: Klirr 600 Watt

LD Systems SP-1800: Frequenzgang

LD Systems SP-1800: Phasengang

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LD Systems SP-1800Von LD Systems stammt die leichteSchaltnetzteilendstufe SP-1800.Der Aufbau ist klassisch gehalten.Es findet sich ein zentrales Netzteilmit Abdeckblech, dahinter ange-ordneter Kondensatorplatine sowiedie beiden seitlichen Endstufenmo-dule mit jeweils 14 Endtransisto-ren. Durch drei interne Lüftererfolgt die Kühlung von vorne nachhinten, wobei einer separat nur dieNetzteilbox kalt hält. Die Front-platte bietet eine überschaubareAnzahl an Bedienelementen undauch bei der SP-1800 hat der Her-steller auf Einbaugriffe verzichtet.Dafür bietet die Rückseite eine se-

parate Speakonbuchse für den Brü-ckenbetrieb und durchschleifbareXLR-Armaturen nebst Combo-buchsen (Kombination aus Klinkeund XLR). Das Netzkabel ist festmontiert, ein Sicherungsautomaterspart das lästige Suchen nacheiner Ersatzsicherung, sollte esdenn mal zu einer unplanmäßigenAbschaltung gekommen sein. DieMesswerte konnten auf ganzerLinie überzeugen, und auch derKurzschlusstest wurde individuellfür jeden Kanal ohne Beanstandun-gen gemeistert. Hervorhebenswertist die mit 2 x 79 Watt pro Kilo-gramm gute Relation aus Leistungund Gewicht.

Peavey CS-4000Der Klassiker aus der bekanntenCS-Serie ist zu Gast im tools 4music-Labor, ausgestattet mit dembekannten DDT-Limiter (Distor-tion Detection Technique). DieEndstufe hat einen Ringkerntrafonebst üppig bestückter Zentralpla-tine, wobei letztere durch die auf-fälligen Kühlkörper dominiertwird. Acht Kondensatoren sorgenfür die nötige Stromkapazität zurVersorgung der unterhalb derKühlrippen versteckten Endtran-sistoren. Bemerkenswert ist derunglaublich geringe Klirrfaktor beiniedrigen Aussteuerungen. Mit nur0,005 Prozent bei 1 Watt an 8 Ohmliegt der Wert nahezu an der Mess-grenze in unserem Labor. Aberauch bei 2 x 600 Watt an 8 Ohmsteht die CS-4000 mit nur 0,1 Pro-

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KurzschlussAlle Endstufen haben diesen Test ohne Schaden überstanden. DerTest basiert auf einer einfachen Brücke über den Klemmen amLastwiderstand und der genauen Beobachtung des Prüflings. Beiden „Kandidaten“ wurde im Kurzschlussfall einfach begrenztoder abgeschaltet und nach dem Beenden der Störung ging derBetrieb normal weiter. Lediglich die Modelle IMG Stage Line undOmnitronic mussten kurz abgeschaltet werden, um der ausgelös-ten Schutzschaltung einen Reset nach dem erneuten Einschaltenzu ermöglichen.

In eigener SacheDie Messung von Audioendstufen ist ein Thema, das mit großerSorgfalt und Umsicht bedacht werden muss. Die Klemmenspan-nungen am Lautsprecherausgang sind beachtlich und könnenüber 100 Volt Wechselspannung bei extrem hoher Stromstärkebetragen. Daher gebührt auch den Kabeln genügend Beachtung,große Querschnitte zu den Lastwiderständen und gut isolierteAufbauten im Bereich der Spannungsteiler für die Messvorver-stärker sind Pflicht. Auch der Umgang mit der Masse der Mess-geräte will bedacht sein, zu schnell wäre durch unbedachtesAnklemmen eine etwaige Brückenschaltung falsch interpretiert.Dem Schutz der Messvorstufen vor zu hoher Eingangsspannungsollte durch Wahl geeigneter Dämpfungsglieder in symmetrischerAusführung entgegengewirkt werden. Auch beim Hantieren imInneren der Endstufen lauern große Gefahren. Hier treffen wirnicht nur auf die Netzspannung, sondern auch auf extrem hoheGleichspannungen, die sich im Kurzschlussfall explosionsartig ent-laden könnten. Also: Besser entspannt die tools-Ausgabe lesenund die Endstufe im Rack belassen.

Von LD Systems stammt die leichtgewichtige Schaltnetzteilendstufe SP-1800

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zent sehr gut da. Die CS-4000 istfür Lasten von 2 Ohm konzipiert,angegeben vom Hersteller sind 2 x2.000 Watt. Zwei solide Einbau-griffe erleichtern jede Rackmon-tage und zwei Lüfter befördernrückseitig die Abluft aus demGerät. Die Endstufe besitzt nebenden Speakonbuchsen ein weiteresPolklemmenpaar, was wiederumhilfreich bei der Verkabelung inEinbauracks sein kann. Als Ein-gang steht eine Combobuchse fürXLR- und Klinkenaufnahme zur

Verfügung, während ein abnehm-bares Netzkabel die Ausstattungvervollständigt.

Peavey PV-3800Was sich mir nach dem Aufschrau-ben des Gehäuses zu erkennengibt, zeigt deutliche Ähnlichkeitmit der CS-4000 aus gleichemHause. Auf den ersten Blick schei-nen es Zwillinge in unterschiedli-chen Gehäusen zu sein, aber beigenauer Betrachtung zeigen sichdeutliche Leistungsunterschiede

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Peavey CS-4000: Klirr 1 Watt

Peavey CS-4000: Klirr 600 Watt

Peavey CS-4000: Frequenzgang

Peavey CS-4000: Phasengang

Der Klassiker aus der bekannten CS-Serie ist ausgestattet mit dembekannten DDT-Limiter (Distortion Detection Technique)

Zwischen den beiden Peavey-Endstufen bestehen deutliche Ähnlichkeiten,allerdings ist die PV-3800 nicht für 2-Ohm-Belastungen ausgelegt

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im Vergleich. So mag die PV-3800überhaupt keine 2-Ohm-Belastun-gen. Das Schirmbild im Kasten zurAbhandlung der Messmethodenzeigt das Verhalten der Schutz-schaltung sehr deutlich. Weil diePV-3800 so vorbildlich demons-triert, wie die anfängliche Burs-tamplitude bei vom Herstellernicht vorgesehener 2-Ohm-Belas-tung im Zeitverlauf reduziert wird,habe ich das Schirmbild im erklä-

renden Text zur Ausgangsleistungdirekt eingebunden (vgl. Info-Kas-ten). Bei unseren Messungen zeigtesich, dass durch eine Sinus -ansteuerung bei 2 x 492 Watt derNetzschalterautomat abschaltet,kurzum: Die Endstufe ist nicht für2-Ohm-Lasten ausgelegt. Auch fürdie PV-3800 gilt der sensationellgeringe Klirrfaktor bei 1 Watt an 8Ohm von nur 0,005 Prozent. DieAusstattung enthält auch hier wie-

der den DDT-Limiter und eine ein-fache Frequenzweiche, die auchden Anschluss einer weiteren End-stufe ermöglicht. Im Gegensatz zurCS-4000 weist die PV-3800 keineEinbaugriffe auf.

Phonic XP-5000„Das sieht ja aus wie ein Autoküh-lergrill“, erwähnte eine Kundinbeim Betreten der Werkstatt, wo dieXP-5000 zu Messungen auf dem

Peavey PV-3800: Klirr 1 Watt

Peavey PV-3800: Klirr 600 Watt

Peavey PV-3800: Frequenzgang

Peavey PV-3800: Phasengang

Ve r t r i e b i n D e u t s c h l a n d u n d Ö s t e r r e i c h : M U S I K M E Y E R G m b H · Po s t f a c h 17 2 9 · D -35 0 07 M a r b u r g / G e r m a ny · i n f o @ m u s i k- m e y e r. d e

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Tisch stand. Und tatsächlich kommtdie 3-HE-Endstufe mit einem futu-ristischen Design aus dem fernenChina und will so gar nicht ausse-hen wie die Mitbewerber. Da das Mo-

dell XP-3000 aus der gleichen Seriein unserem Endstufenvergleich intools 4 music, Ausgabe 2/2007, denersten Platz belegen konnte, warendie Erwartungen an die XP-5000hochgesteckt. Als einziges Modellmit zwei Netztransformatoren ge-hört die Phonic selbstverständlichnicht in die Fliegengewichtsklasse –ein richtig schweres Kraftwerk. ImVergleich zu den Mitbewerbern prä-sentiert sich der innere Aufbauetwas „unaufgeräumt“, nicht aufdem Niveau der Konkurrenz. Dawundert es auch nicht, dass dieEinschaltstrombegrenzung für diebeiden Ringkerntrafos Auslegungs-probleme zeigt und nicht immer fürsanfte Einschaltvorgänge sorgt.Davon abgesehen bietet die PhonicLeistung bis zum Abwinken undzeigt im Testfeld den höchsten Wir-kungsgrad mit 60 Prozent. Auch die

Audiodaten geben bis auf nicht anhöchste Ansprüche reichendeNoise floor-Werte keinen Anlass zumMäkeln. Hand aufs Herz – ein Bolidesetzt sich durch: Die XP-5000 ziehtgleichauf mit der RAM Audio RX-3000 und nimmt gleich auch denzweiten Platz der „Preis-/Leistungs-wertung“ für sich in Anspruch.

RAM Audio RX-3000Was eher aussieht wie eine kleineRegalendstufe für Heimanwendung,entpuppt sich auf dem Labortischzu einem wahren Arbeitstier. Imeinfachen Blechgehäuse verstecktsich ein mittelprächtiger Ringkern-trafo mit ebenso kleiner Platine für„den Rest“ an Audio-Aufgaben. Esgibt einen Netzschalter, zwei Pegel-steller, zwei Clip-LEDs und je zweiSpeakon- und XLR-Buchsen mitDurchschleiffunktion und den Brü-cke/Stereo-Schalter. Die Integrati-onsdichte der Hauptplatine ist füreine konventionell aufgebauteClass-H-Endstufe dieser Leistungverblüffend. Nach Anschluss an denTestplatz bewies das Modell mitenormen Ausgangsleistungen, dassKraft nicht gleich Größe bedeutetund führte im Testfeld mit sensatio-

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Phonic XP-5000: Klirr 1 Watt

Phonic XP-5000: Klirr 600 Watt

Phonic XP-5000: Frequenzgang

Phonic XP-5000: Phasengang

Die XP-5000 zieht gleich-auf mit der RAM AudioRX-3000 und nimmt denzweiten Platz der „Preis-/Leistungs“- und „Perfor-mance“-Wertung für sichin Anspruch

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Die K-SerieDer neue Standardfür aktive Lautsprecher

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© 2007 QSC Audio Products, Inc. QSC and the QSC logo are registered trademarks of QSC Audio Products, Inc., in the U.S. and other countries.

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nellen 2 x 106 Watt pro Kilogramm.Die RX-3000 verblüffte zudem mitausgezeichneten Noisefloor-Wertenund einem sehr guten Wirkungs-grad. Die kleine Endstufe bemühtesich auch, an 2 Ohm zu punkten,ließ aber doch erkennen, dass ihrdiese Disziplin nicht wirklich liegt.Der kleine Zentrallüfter übernimmt

bei anhaltender Belastung der End-stufe schnell die ihm zugewieseneAufgabe und kühlt mit unüberhör-barer Kraft die aufrecht stehendenKühlelemente. Wer sich für eineRAM Audio Endstufe entscheidet,erhält über den deutschen Vertriebsechs Jahre Garantie. Ein mutigerSchritt, der zeigt, dass man sich sei-ner Sache sicher ist. Schlussendlichwinkt dem Neueinsteiger Platz 2 inder „Performance“-Kategorie undder dritte Platz in der „Preis/Leis-tungswertung“. Herzlichen Glück-wunsch!

Yorkville AP-4040Für viele professionelle Veranstal-tungsfirmen ist die AP-Serie der ka-nadischen Firma Yorkville eine festeGröße. Wenn auch mehr als Ge-heimtipp gehandelt, geniest die in

mehreren Versionen erhältlicheBaureihe hohes Ansehen. Trotzdemwird bei diesem Vergleich klar, dassdie AP-4040 nicht ganz mit den im-mensen Ausgangsleistungen mo-derner Konzepte mithalten kann.Die Yorkville bietet aber Details, dieerst bei näherer Betrachtung deut-lich werden. So besteht die Aus-gangsstufe nicht, wie bei allenanderen 15 Mitbewerbern, aus End-transistoren im TO3P-Kunststoffge-häuse, sondern aus solidenTO3-Metallgehäusetransistoren.Das sagt nichts über die Qualitätoder Funktionalität eines Endstu-fentransistors aus, bedeutet abereinen wesentlich höheren Montage-aufwand in der Fertigung. Zudemhat sich in vielen Jahren meiner ak-tiven Servicearbeit gezeigt, dass sichspeziell die bei Yorkville verbautenTO3-Transistoren des HerstellersOn-Semiconductor als ausgespro-chen zuverlässig erwiesen haben.Das Netzteil ist konventionell nachdem Class H Prinzip mit einer zwei-stufigen Versorgungsspannung auf-gebaut. Beim Leistungstest übertrafdie Yorkville AP-4040 an 4 und 8Ohm die vom Hersteller angegebe-nen Daten. Allerdings ist das Test-

Der Neueinsteiger belegt Platz 2 in der „Performance“-Kategorie und den dritten Platz in der„Preis/Leistungswertung“

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RAM Audio RX-3000: Klirr 1 W

RAM Audio RX-3000: Klirr 600 W

RAM Audio RX-3000: Frequenzgang

RAM Audio RX-3000: Phasengang

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muster nicht für Lasten an 2 Ohmausgelegt und verweigert den ent-sprechenden Versuch mit ausgelös-tem Sicherungsautomaten auf derGeräterückseite. Yorkville bietet aberinnerhalb der Baureihe auch das Mo-dell AP-4020 an, das speziell für den

Betrieb an 2-Ohm-Lasten ausgelegtist. Beim Kurzschlusstest werdenimmer beide Kanäle abgeschaltet,dies geschieht unauffällig durchStummschaltung der Eingänge inVerbindung mit der elektronischenStrombegrenzung. Anschlusstech-

nisch ist die AP-4040 mit zusätzli-chen Polklemmen neben den obliga-torischen Speakonbuchsen gut fürRack-Installation geeignet. Eine Be-sonderheit der Yorkville-Endstufenist der auffällig steile Eingangsfilterim Bassbereich. Hier bieten sich nurdie Eckfrequenzen 20 Hz und 40 Hzan, die auch im Frequenzschriebdeutlich erkennen lassen, dass sichdie AP-4040 im Bassbereich schlan-ker verhält als die Mitbewerber. Lobenswert sind der leicht zu war-tende Filter, der sehr effektiv einerVerschmutzung des Geräteinnerenentgegenwirkt. Unter dem Strichbleibt: Testsieger in der Kategorie„Ausstattung“, aber Verlierer in derKategorie „Leistungsdaten“ (ge-ringstes Watt pro Kilogramm-Ver-hältnis) der Klasse bis 1.200 Euro.So bleibt der AP-4040 nur ein Platzim Schatten der Mitbewerber.

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Yorkville AP-4040: Klirr 1 Watt

Yorkville AP-4040: Klirr 600 Watt

Yorkville AP-4040: Frequenzgang

Yorkville AP-4040: Phasengang

Bei diesem Vergleich wird klar, dassdie Yorkville AP-4040, ähnlich wiedie Peavey PV-3800, nicht ganz mitden immensen Ausgangsleistungender Mitbewerber gleichziehen kann

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Hersteller ElectroVoice LD Systems Peavey Peavey Phonic

Modell Q-1212 SP-1800 CS-4000 PV-3800 XP-5000

Ausstattung (max. 27 Punkte)

Einbaugriffe 0 0 1 0 1

Filter für Lüfter 0 0 0 0 0

XLR Buchsen für Eingang und Ausgang (2 Punkte) 2 2 0 0 0

XLR Buchsen mit parallel verschalteter Klinkenbuchse für Eingang 0 0 1 1 1

Speakon & Polklemmen 0 0 1 0 1

Separate Speakon Brücke 0 1 0 0 0

Limiter abschaltbar 0 0 0 0 1

Crossover Sub & Top 0 0 0 1 0

VU Meter bis 2 LED 0 1 1 1 1

VU Meter über 2 LED (2 Punkte) 2 0 0 0 0

Anzeigedisplay 0 0 0 0 0

abnehmbares Netzkabel 1 0 1 1 0

Schalter für Stereo/Parallel 1 1 1 1 1

Schalter für Brücke 1 1 1 1 1

Gain schaltbar 0 1 0 0 0

Groundlift 1 1 0 0 1

Sonderausstattung (z. B. Einbaumodule wie Controller) 3 Punkte 3 0 0 0 0

Garantie (pro Jahr einen Punkt max. 6 Punkte) 3 2 5 5 2

Summe Ausstattung 14 10 12 11 10

* Noisefloor bis -60 dB = 0 Punkte; -65 dB = 2 Punkte; -70 dB = 4 Punkte ** Leistungsaufnahme bis 100 Watt = 2 Punkte, bis 150 Watt = 1 Punkt, über 150 Watt = 0 Punkte*** Wirkungsgrad abgerundet (Leistungsaufnahme zu Abgabe 2 x 600 Watt: bis 0,40 = 0 Punkte; bis 0,50 = 1 Punkt; bis 0,55 = 2 Punkte; bis 0,60 = 3 Punkte) **** Durchschnittswert der 4-Ohm- und 8-Ohm-Messwerte laut Tabelle: bis 2 x 50 Watt = 0 Punkte; bis 60 = 1 Punkt, bis 70 = 2 Punkte; bis 80 = 3 Punkte; bis 90 = 4 Punkte; bis 100 = 5 Punkte; bis 110 = 6 Punkte; bis 120 =***** Leistung absolut an 4 und 8 Ohm; Sinus, Crest, Impuls laut Tabelle gemittelt (bis 2 x 1.000 Watt = 0 Punkte; bis 1.100 Watt = 1 Punkte; bis 1.200 Watt = 2 Punkte; bis 1.300 Watt = 3 Punkte; bis 1.400 Watt = 4 Punkte; b

bis 1.600 Watt = 6 Punkte; bis 1.700 Watt = 7 Punkte; bis 1.800 Watt = 8 Punkte)

Rangfolge: ROT (Rang 1), GELB (Rang 2) und GRÜN (Rang 3)

Berechnung Preisbonus (bis 840 Euro = 5 Punkte; bis 900 Euro = 4 Punkte; bis 960 Euro = 3 Punkte; bis 1.020 Euro = 2 Punkte; bis 1.080 Euro = 1 Punkte; über 1.080 Euro = 0 Punkte

Gesamtwertung

* falls nicht anders angegeben wird für jedes Kriterium ein Punkt vergeben

Leistungswerte (max. 29 Punkte)

2 Ohm stabil (4 Punkte), 2 Ohm nur im Burstbetrieb (2 Punkte) 4 4 4 0 4

Noisefloor out in dB (0/2/4/ Punkte) * 4 2 0 0 0

Leistungsaufnahme Ruhe (0/1/2 Punkte) ** 2 1 2 1 2

Wirkunsgrad abgerundet bei 2 x 600 Watt Ausgangsleistung (max. 3 Punkte) *** 2 1 1 1 3

Watt pro Kilogramm (max. 8 Punkte) **** 2 3 1 1 2

Leistung absolut an 4 und 8 Ohm (max. 8 Punkte) ***** 3 2 2 2 8

Summe Leistungswerte 17 13 10 5 19

Hersteller ElectroVoice LD Systems Peavey Peavey Phonic

Modell Q-1212 SP-1800 CS-4000 PV-3800 XP-5000

Aussstattung (max. 27 Punkte) 14 10 12 11 10

Leistungswerte (max. 29 Punkte) 17 13 10 5 19

Performance-Wertung (max. 56 Punkte) 31 23 22 16 29

Bonus (max. 5 Punkte) 4 5 5 5 5

Preis-/Leistungswertung (max. 61 Punkte) 35 28 27 21 34

Verkaufspreise (Mittelwert Oktober 2009) 850 Euro 840 Euro 825 Euro 840 Euro 800 Euro

Bewertung der Mittelklasse

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RAM Audio Yorkville

RX-3000 AP-4040

0 1

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6 2

9 12

s 120 = 7 Punkte; über 120 = 8 Punkteunkte; bis 1.500 Watt = 5 Punkte;

te

2 0

2 2

2 2

3 1

6 1

5 2

20 8

RAM Audio Yorkville

RX-3000 AP-4040

9 12

20 8

29 20

0 0

29 20

1.100 Euro 1.125 Euro

Anze

ige

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Die Oberklasse bis 2.200 EuroDynacord LX-3000Viele Produkte von Dynacord sindseit Generationen ein Garant fürQualität, guten Sound und Zuver-lässigkeit. Zum Test stand uns dasModell LX-3000 zur Verfügung,

eine schlicht gestaltete 2-HE-End-stufe mit Schaltnetzteil. Der innereAufbau gefällt mir – so zeugt bei-spielsweise eine zusätzliche Quer-strebe im Gehäusedeckel davon,dass sich die Entwickler sogar Ge-danken zur Formstabilität des Ge-häuses gemacht haben. DieEndstufe bietet getrennte Netzteileund 16 Endtransistoren je Kanal.Die Audiowerte bestechen durchsehr geringen Noisefloor, der einzigaus minimalem Rauschen besteht.Bei Einsatz des Limiters steigen dieKlirrwerte von einer sonst sehr ge-ringen Ausgangsbasis auf 1 Prozent– wobei auch gleichzeitig die Leis-tungsgrenze markiert wird. Bemer-kenswert: Alle Herstellerangabenim 2-Ohm-Betrieb werden nichtnur erfüllt, sondern überschritten.Die internen Lüfter pusten beim

Erreichen der thermischenSchwelle ordentlich Frischluft vonvorne nach hinten. Beim Kurz-schluss schaltet die Dynacord di-rekt beide Kanäle ab, um alle zweiSekunden zu prüfen, ob sich die Si-tuation geändert hat. Dies ge-schieht mit deutlich hörbaremKlacken der Relaisschutzschaltungim Lautsprecherausgangszweig.Rückseitig bietet uns die Dynacorddurchschleifbare XLR-Buchsensowie eine separate und mittelsSchutzkappe verdeckte Speakon-Ausgangsbuchse für den Brücken-betrieb. Die Lautsprecher werdenausschließlich über Speakonkabelangeschlossen und das Netzkabelist als Kaltgeräteversion ausge-führt. Einbaugriffe zur erleichter-ten Rackmontage der leichtenEndstufe sind nicht vorgesehen.Dass wir uns hier in der „Cham-pions-League“ der Audio-Endstu-fen befinden, zeigen die ein-drucksvollen Leistungswerte desnur 8,7 Kilogramm leichten Mo-dells: Mit 2 x 146 Watt pro Kilo-gramm kann keine der Endstufenaus der Budget- oder Mittelklasseauch nur ansatzweise mithalten.

Dynacord LX-3000: Klirr 1 Watt

Dynacord LX-3000: Klirr 600 Watt

Dynacord LX-3000: Frequenzgang

Dynacord LX-3000: Phasengang

Dass wir uns hier in der „Champions-League“ der Audio-Endstufen befinden, zeigen eindrucksvolle Leistungs-werte des nur 8,7 Kilogramm leichten Modells: Mit 2 x 146 Watt pro Kilogramm kann keine der Endstufen ausder Budget- oder Mittelklasse auch nur ansatzweise mithalten.

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LD Premium SP-6KEin Zwilling – die neue SP-6K End-stufe aus der LD Premium Bau-reihe zeigte sich technischidentisch mit der RAM Audio S-6000. Beim Vergleich mit unserembaugleichen Testsieger finden wirlediglich leichte Unterschiede inder Ausstattung, die sich in der Ta-belle nachvollziehen lassen. Gegen-über der RAM Audio S-6000 verlordie LD Premium SP-6K siebenPunkte in den Disziplinen „Sonder-zubehör“ und „Garantie“ und einenPunkt aufgrund fehlender Einbau-griffe. Trotz dieses Ausstattungsmankospunktet die LD beim Preisbonusmit fünf Zählern und erreicht miteiner Gesamtpunktzahl von 43Punkten Platz 2 in der Klasse bis2.200 Euro. Eine weitere Besonderheit ist derfehlende Netzstecker. Hier ist nochechte Heimarbeit angesagt, inklu-sive der Anschaffung eines solidenSchutzkontaktsteckers. Der Grundkann entweder in der universellenExportfähigkeit in diverse Länderliegen oder der enormen Stromauf-nahme bei Vollaussteuerung beider

Kanäle. Dabei wird die Kapazitäteines typischen 16-Ampere-Auto-maten deutlich überschritten undgrenzt damit eigentlich den zuge-lassenen Betrieb an handelsübli-chen Schutzkontaktsteckern aus. In der SP-6K sind die gleichenSteckkontakte zur optionalen Auf-nahme von Zusatzmodulen wie beider RAM SP-6000 vorgesehen. Obsich die DSP-Optionen von RAMAudio auch in die bis auf die Front-platte identische LD Premium Sp-6K einbauen lassen, konnten wirnicht überprüfen. Auch hier sei der Hinweis auf die„Champions-League“ erlaubt: 2 x 226 Watt pro Kilogramm sindsensationell – 2 x 1.948 Watt gemit-

telte Leistung an 4 und 8 Ohm bei8,7 Kilogramm Gewicht markierendie absolute Bestmarke in diesemVergleich.

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LD Premium SP-6K: Klirr 1 Watt

LD Premium SP-6K: Klirr 600 Watt

LD Premium SP-6K: Frequenzgang

LD Premium SP-6K: Phasengang

Auch bei der LD Premium SP-6K sei der Hinweis auf die „Oberklasse“ erlaubt. 2 x 1.948 Watt gemittelte Leistungan 4 und 8 Ohm bei 8,7 Kilogramm Gewicht markieren die absolute Bestmarke in diesem Vergleich

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RAM Audio S-6000Willkommen beim Testsieger in derKlasse bis 2.200 Euro. Im typischenDesign der S-Baureihe gestaltet, ist

diese Endstufe keine Unbekanntemehr am Markt. Die Endstufe ver-fügt wie das baugleiche Modell LDPremium SP-6K über den schaltba-ren ICL-Limiter, der ausgesprocheneffizient die Endstufe vor Übersteue-rung schützt. Die Schutzschaltungen bieten, wiebei allen Testkandidaten üblich, wei-tergehenden Schutz gegen alleEventualitäten. Derart effektive Ab-wehrmaßnahmen lernten wir schonim Test der 4-Kanal-Version RAMAudio S-4044 kennen (vgl. Ausgabe2/2008). Auch anschlusstechnischist die RAM Audio S-6000 mitdurchschleifbaren XLR-Armaturenprima gerüstet. Die technischen Daten der Zwillingegenügen höchsten Ansprüchen,während der Wirkungsgrad von 55Prozent auf einen sorgfältigen Ener-

giehaushalt hinweist. Innen findenwir eine große Zentralplatine mithinten angeordnetem Schaltnetzteilund den für RAM Audio charakteris-tischen Luftführungen aus Pappe.Die Kühlung wird durch zwei innenangeordnete Lüfter gesichert, dieFrischluft von vorne durch die End-stufenkühlkörper saugen und überdie Kühlrippen der Netzteilschalt-stufen nach hinten ausblasen. DasKonzept funktioniert bekannt gut,die enorme Ausgangsleistung derBaureihe zeugt von gut durchdach-ter Entwicklungsarbeit. Eine weitere Besonderheit sind dieModuloptionen DSP-22 und DSP-24, die nach Einbau in die dafür vor-gesehenen Aufnahmemöglichkeitendie S-6000 mit integrierten Digital-controllern ausstattet. So ist es bei-spielsweise denkbar, das 4-Kanal-Modul DSP-24 nachzurüsten, umzwei der vier Kanäle nach außen aufeine weitere Endstufe zu schleifen –auf diese Weise lässt sich eine kom-plette 2-Weg-Aktiv-P.A. ansteuern.Die Leistungsdaten entsprechen derLD SP-6K. Gratulation zum deutlichen Testsiegin der„Königsklasse“!Die Leistungsdaten bewegen sich auf höchstem Niveau: Gratulation zum Testsieg in der „Königsklasse“

RAM Audio S-6000: Klirr 1 Watt

RAM Audio S-6000: Klirr 600 Watt

RAM Audio S-6000: Frequenzgang

RAM Audio S-6000: Phasengang

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Hersteller Dynacord LD Premium RAM Audio

Modell LX-3000 SP-6K S-6000

Ausstattung (max. 27 Punkte)

Einbaugriffe 0 0 1

Filter für Lüfter 0 0 0

XLR Buchsen für Eingang und Ausgang (2 Punkte) 2 2 2

XLR Buchsen mit parallel verschalteter Klinkenbuchse für Eingang 0 0 0

Speakon & Polklemmen 0 0 0

Separate Speakon Brücke 1 0 0

Limiter abschaltbar 0 1 1

Crossover Sub & Top 0 0 0

VU Meter bis 2 LED 0 1 1

VU Meter über 2 LED (2 Punkte) 2 0 0

Anzeigedisplay 0 0 0

abnehmbares Netzkabel 1 0 0

Schalter für Stereo/Parallel 1 1 1

Schalter für Brücke 1 1 1

Gain schaltbar 0 1 1

Groundlift 1 0 0

Sonderausstattung (z. B. Einbaumodule wie Controller) 3 Punkte 3 0 3

Garantie (pro Jahr einen Punkt max. 6 Punkte) 3 3 6

Summe Ausstattung 15 10 17

* Noisefloor bis -60 dB = 0 Punkte; -65 dB = 2 Punkte; -70 dB = 4 Punkte ** Leistungsaufnahme bis 100 Watt = 2 Punkte, bis 150 Watt = 1 Punkt, über 150 Watt = 0 Punkte*** Wirkungsgrad abgerundet (Leistungsaufnahme zu Abgabe 2 x 600 Watt: bis 0,40 = 0 Punkte; bis 0,50 = 1 Punkt; bis 0,55 = 2 Punkte; bis 0,60 = 3 Punkte) **** Durchschnittswert der 4-Ohm- und 8-Ohm-Messwerte laut Tabelle: bis 2 x 50 Watt = 0 Punkte; bis 60 = 1 Punkt, bis 70 = 2 Punkte; bis 80 = 3 Punkte; bis 90 = 4 Punkte; bis 100 = 5 Punkte; bis 110 = 6 Punkte; bis 120 = 7 Punkte; über 120 = 8 Punkte***** Leistung absolut an 4 und 8 Ohm; Sinus, Crest, Impuls laut Tabelle gemittelt (bis 2 x 1.000 Watt = 0 Punkte; bis 1.100 Watt = 1 Punkte; bis 1.200 Watt = 2 Punkte; bis 1.300 Watt = 3 Punkte; bis 1.400 Watt = 4 Punkte; bis 1.500 Watt = 5 Punkte; bis 1.600 Watt = 6 Punkte; bis 1.700 Watt = 7 Punkte; bis 1.800 Watt = 8 Punkte)

Rangfolge: ROT (Rang 1), GELB (Rang 2) und GRÜN (Rang 3)

Berechnung Preisbonus: bis 1.900 Euro = 5 Punkte; bis 1.930 Euro = 4 Punkte; bis 1.960 Euro = 3 Punkte; bis 1.990 Euro = 2 Punkte; bis 2.020 Euro = 1 Punkt, über 2.020 Euro = 0 Punkte

Gesamtwertung

* falls nicht anders angegeben wird für jedes Kriterium ein Punkt vergeben

Leistungswerte (max. 29 Punkte)

2 Ohm stabil (4 Punkte), 2 Ohm nur im Burstbetrieb (2 Punkte) 4 4 4

Noisefloor out in dB (0/2/4/ Punkte) * 4 4 4

Leistungsaufnahme Ruhe (0/1/2 Punkte) ** 1 2 2

Wirkunsgrad abgerundet bei 2 x 600 Watt Ausgangsleistung (max. 3 Punkte) *** 1 2 2

Watt pro Kilogramm (max. 8 Punkte) **** 8 8 8

Leistung absolut an 4 und 8 Ohm (max. 8 Punkte) ***** 3 8 8

Summe Leistungswerte 21 28 28

Hersteller Dynacord LD Premium RAM Audio

Modell LX-3000 SP-6K S-6000

Aussstattung (max. 27 Punkte) 15 10 17

Leistungswerte (max. 29 Punkte) 21 28 28

Performance-Wertung (max. 56 Punkte) 36 38 45

Bonus (max. 5 Punkte) 2 5 4

Preis-/Leistungswertung (max. 61 Punkte) 38 43 49

Verkaufspreise (Mittelwert Oktober 2009) 1.998 Euro 1.890 Euro 1.925 Euro

Bewertung der Oberklasse

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* Sinus, Crest- und Impuls-Werte an 4 und 8 Ohm gemitteltSinustest mit 1.000 Hz max 1 % Klirr / Crest 12 dB mit 1.000 Hz im Tastverhältnis 20 ms : 480 ms / Impuls mit 80 Hz im Tastverhältnis 100 ms : 500 msSpitzenwerte in der gemessenen Leistung und im Gewicht in ROT (Rang 1), GELB (Rang 2) und GRÜN (Rang 3) geordnet

Leistungsdaten der Budget-Klasse

Leistungsdaten der Mittelklasse

* Sinus, Crest- und Impuls-Werte an 4 und 8 Ohm gemittelt** der erreichte Wert liegt oberhalb der HerstellerangabeSinustest mit 1.000Hz max 1 % Klirr / Crest 12 dB mit 1.000 Hz im Tastverhältnis 20 ms : 480 ms / Impuls mit 80 Hz im Tastverhältnis 100 ms : 500 msSpitzenwerte in der gemessenen Leistung und im Gewicht in ROT (Rang 1), GELB (Rang 2) und GRÜN (Rang 3) geordnet

Hersteller DAP Audio dbTechnologies IMG Stage Line Omnitronic Omnitronic the t-amp

Modell TAS-2400 HPA-2800 STA-2200 B-2000 B-3600 „Proline 3000“

Leistung an 2 Ohm

Sinus 1 kHz 2 x 2.230 W2 x 345 W

abgeschaltet2 x 475 W

abgeschaltet2 x 475 W

abgeschaltet2 x 1.600 W*

Limit2 x 2.300 W

Crest 12 dB 2 x 2.790 W 2 x 2.475 W 2 x 2.490 W 2 x 2.490 W 2 x 2.872 W 2 x 3.000 W

Impuls 80 Hz 2 x 2.480 W 2 x 2.225 W 2 x 2.200 W 2 x 2.200 W 2 x 1.980 W 2 x 2.872 W

Leistung an 4 Ohm

Sinus 1 kHz 2 x 1.400 W 2 x 1.072 W 2 x 1.160 W 2 x 1.160 W 2 x 1.584 W 2 x 2.100 W

Crest 12 dB 2 x 1.965 W 2 x 1.585 W 2 x 1.965 W 2 x 1.965 W 2 x 2.180 W 2 x 2.200 W

Impuls 80 Hz 2 x 1.435 W 2 x 1.246 W 2 x 1.435 W 2 x 1.435 W 2 x 1.750 W 2 x 2.020 W

Leistung an 8 Ohm

Sinus 1 kHz 2 x 800 W 2 x 670 W 2 x 790 W 2 x 790 W 2 x 1.039 W 2 x 1.250 W

Crest 12 dB 2 x 950 W 2 x 955 W 2 x 920 W 2 x 920 W 2 x 1.255 W 2 x 1.550 W

Impuls 80 Hz 2 x 950 W 2 x 725 W 2 x 880 W 2 x 880 W 2 x 1.095 W 2 x 1.390 W

Gewicht 12,6 kg 21,35 kg 23 kg 23 kg 32 kg 37 kg

Leistung zu Gewicht (Watt pro kg) *

2 x 99 Watt / kg 2 x 49 Watt / kg 2 x 52 Watt / kg 2 x 52 Watt / kg 2 x 46 Watt / kg 2 x 47 Watt / kg

Leistung absolut (4 und 8 Ohm gemittelt)

2 x 1.250 Watt 2 x 1.042 Watt 2 x 1.191 Watt 2 x 1.191 Watt 2 x 1.484 Watt 2 x 1.752 Watt

Hersteller Electro-Voice LD Systems Peavey Peavey Phonic RAM Audio YorkvilleModell Q-1212 SP-1800 CS-4000 PV-3800 XP-5000 RX-3000 AP-4040Leistung an 2 Ohm

Sinus 2 x 1.900 W 2 x 1.670 W2 x 2.100,

Si löst aus **2 x 490 W

Limit2 x 2.590 W

2 x 1.584 WLimit

Si löst aus

Crest 12 dB 2 x 2.210 W 2 x 1.950 W 2 x 2.318 W 2 x 1.350 W 2 x 3.480 W 2 x 2.475 W 2 x 1.840 W

Impuls 80 Hz 2 x 1.980 W 2 x 1.700 W 2 x 2.150 W 2 x 900 W 2 x 3.100 W 2 x 1.410 W Si löst ausLeistung an 4 OhmSinus 2 x 1.200 W 2 x 1.340 W 2 x 1.390 W 2 x 1.300 W 2 x 1.850 W 2 x 1.480 W 2 x 1.290 W

Crest 12 dB 2 x 1.970 W 2 x 1.560 W 2 x 1.480 W 2 x 1.500 W 2 x 2.200 W 2 x 1.940 W 2 x 1.480 W

Impuls 80 Hz 2 x 1.380 W 2 x 1.500 W 2 x 1.300 W 2 x 1.380 W 2 x 2.000 W 2 x 1.580 W 2 x 1.310 W

Leistung an 8 OhmSinus 2 x 871 W 2 x 844 W 2 x 818 W 2 x 820 W 2 x 1.200 W 2 x 1.080 W 2 x 790 W

Crest 12 dB 2 x 1.020 W 2 x 950 W 2 x 950 W 2 x 945 W 2 x 1.590 W 2 x 1.290 W 2 x 900 W

Impuls 80 Hz 2 x 960 W 2 x 910 W 2 x 900 W 2 x 890 W 2 x 1.400 W 2 x 1.225 W 2 x 870 W

Gewicht 17,7 kg 15 kg 19,6 kg 19,5 kg 28,2 kg 13,5 kg 19,8 kg

Leistung zu Gewicht(Watt pro kg) *

2 x 70 Watt / kg 2 x 79 Watt / kg 2 x 58 Watt / kg 2 x 58 Watt / kg 2 x 61 Watt / kg 2 x 106 Watt / kg 2 x 56 Watt / kg

Leistung absolut (4 und 8 Ohm gemittelt)

2 x 1.233 Watt 2 x 1.184 Watt 2 x 1.139 Watt 2 x 1.139 Watt 2 x 1.707 Watt 2 x 1.433 Watt 2 x 1.107 Watt

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VERGLEICHSTEST ■ ■ ■

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Anmerkungen zum TestVergleichstests sind immer ein ganzbesonderes „Highlight“ im Alltageines Audiotesters. Nicht nur, dassdie Paketdienste täglich kommenund Waren abliefern, auch das Aus-

packen und Herrichten der Gerätenimmt eine Menge Zeit in An-spruch. Sind alle Testdurchläufe ab-geschlossen, geht es zusammen mitder tools-Redaktion an die Arbeitzur Auswertung der Daten. Bis sichein Testsieger herauskristallisiert,vergehen Tage und Wochen. Soauch im aktuell vorliegenden Ver-gleichstest, mehr noch: Wie sichvielleicht aus den Zeilen entnehmenlässt, hat der Vergleich von 16 End-stufen Autor und Redaktion ganzschön in Atem gehalten.

Es war für mich als Techniker er-freulich zu sehen, auf welch hohemLevel sich die Fertigungsqualitätauch in der Budget-Klasse bewegt.Dennoch, ein Wermutstropfenbleibt, denn die realen Noisefloor-Pegel fallen deutlich unterschied-lich aus. Manchmal denke ich, dassbei der Entwicklung im Rahmenknapper Budget-Vorgaben nur dieMaximalleistung im Zentrum desInteresses steht. Auf technischer Seite hat der An-wender die Wahl zwischen Schalt-

netzteil und altbewährtem Trans-formator-Netzteil. Im Test hattenwir zehn Modelle mit Transformatorund sechs Schaltnetzteil geräte.„Besser oder schlechter“ ist hiernicht die Frage, wohl aber „andersund leichter“.

FinaleBoliden und Leichtgewichte – die-sen beiden Gruppen lassen sich dieTestsieger zuordnen. In der Budget-Klasse kann die DAP Audio TAS-2400 aufgrund hervorragenderLeistungswerte und einem günsti-gen Preis überzeugen, worauf sie inder „Performance“- und der „Preis/Leistungswertung“ den ersten Platzbelegt. Ihr auf den Fersen sind zweirichtige „Boliden“: die OmnitronicB-3600 und the t.amp „Proline3000“. Ebenfalls hervorhebenswertist das Modell STA-2200 von IMGStage Line, das in puncto Ausstat-tung Maßstäbe setzt.

Beim Blick in die Mittelklasse er-reicht die Electro Voice Q-1212dank ihrer Kombination aus guterAusstattung in Verbindung mitsehr guten Daten den ersten Platz.Dicht gefolgt vom zweiten Platz,den sich die Phonic XP-5000 mithoher Leistung und energieeffi-zienter Konstruktion sichert.Punktgleich auf Platz 2 der „Perfor-mance“-Wertung positioniert sichdie RAM Audio RX-3000 aufgrundder Kombination aus sechs JahrenGarantie und erstaunlicher Leis-tungswerte.

In der Königsklasse sichert sich dieRAM Audio S-6000 den ersten Rang.Knapp geschlagen folgt ihre tech-nisch identische Zwillingsschwesterund auf dem dritten Platz der Ge-samtwertung die Dynacord LX-3000.

Aufgrund der jetzt festgelegten Wer-tungskriterien lässt sich das Testfeldin jeder der vorgestellten Klassenbeliebig erweitern – damit bleibendie Vergleichstests aktuell. Wir sindgespannt, was die kommende Pro-light & Sound im März 2010 uns anneuen Modellen beschert und wiesich die jetzigen Testsieger gegen-über den neuen Herausforderernschlagen werden. ■

Leistungsdaten der Oberklasse

* Sinus, Crest- und Impuls-Werte an 4 und 8 Ohm gemitteltSinustest mit 1.000 Hz max. 1 % Klirr / Crest 12 dB mit 1.000 Hz im Tastverhältnis 20 ms : 480 ms / Impuls mit 80 Hz im Tastverhältnis 100 ms : 500 msSpitzenwerte in der gemessenen Leistung und im Gewicht in ROT (Rang 1), GELB (Rang 2) undGRÜN (Rang 3) geordnet

Hersteller Dynacord LD Premium RAM AudioModell LX-3000 SP-6K S-6000

Leistung an 2 Ohm* Modelle sind bau-

gleich* Modelle sind bau-

gleich

Sinus 2 x 2.318 W 2 x 2.500 W 2 x 2.500 W

Crest 12 dB 2 x 2.550 W 2 x 3.180 W 2 x 3.180 W

Impuls 80 Hz 2 x 2.145 W 2 x 2.980 W 2 x 2.980 W

Leistung an 4 OhmSinus 2 x 1.486 W 2 x 2.190 W 2 x 2.190 W

Crest 12 dB 2 x 1.797 W 2 x 2.750 W 2 x 2.750 W

Impuls 80 Hz 2 x 1.435 W 2 x 2.400 W 2 x 2.400 W

Leistung an 8 OhmSinus 2 x 926 W 2 x 1.320 W 2 x 1.320 W

Crest 12 dB 2 x 1.010 W 2 x 1.630 W 2 x 1.630 W

Impuls 80 Hz 2 x 990 W 2 x 1.400 W 2 x 1.400 W

Gewicht 8,7 kg 8,6. kg 8,6 kg

Leistung zu Gewicht(Watt pro kg) *

2 x 146 Watt / kg 2 x 226,5 Watt / kg 2 x 226,5 Watt / kg

Leistung absolut (4 und 8 Ohm gemittelt)

2 x 1.274 Watt 2 x 1.948 Watt 2 x 1.948 Watt

Bei 16 Endstufen im „Labor“ kommt grundsätzlich keine Langeweile auf

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Michael Schulz von axxent e.K., demdeutschen RAM Audio-Vertrieb:„Wow, Testsieger! Wir wussten zwar, dass diebeiden ins Rennen geschickten RAM Audio-Ver-stärker vorne mitspielen können, dass jetzt aberdabei gleich ein Testsieg des Modells S-6000 inder Königsklasse rausspringt, macht uns schonein wenig stolz. Dies zeigt, dass die Entwicklervon RAM Audio auf dem richtigen Weg sindund den Vergleich mit namhafteren Herstellernnicht zu scheuen brauchen. Aber auch derzweite Platz des RX-3000 Modells im mittlerenPreissegment ist für uns Grund zur Freude. Zwarkonnten wir hier in der Ausstattung wenigerpunkten, dafür hatte der Verstärker bei den Leis-tungswerten und der Garantiezeit die Nase vornund erreichte das silberne Siegerpodest. Dieneue RAM Audio RX-Serie kann dabei trotzNetztrafo auch noch mit dem geringsten Ge-wicht und nur rund 20 cm Einbautiefe aufwar-ten und passt damit sogar in die kleinenEffektracks, wodurch dieser Verstärker geradefür Bands und Musiker interessant wird. RAMAudio ist derzeit hauptsächlich in der Veranstal-tungs- und Installationstechnik vertreten, mitdem guten Abschneiden bei diesem Test sindwir zuversichtlich, künftig auch in den P.A.-Ab-teilungen des Musikfachhandels stärker präsentzu sein.“

Markus Jahnel, Vertriebsleiter beiAdam Hall (LD Systems):„Ein gewohnt fairer und um Objektivität be-mühter Test mit größtenteils nachvollziehbarenErgebnissen. Allerdings stelle ich mir die Frage,ob ‚Schlachtschiffe‘, wie der Testsieger in derPreisklasse bis 1.200 Euro, noch zeitgemäßsind. Die LD SP-1800 ist am Markt übrigens ak-tuell unter 800 Euro zu haben. Schade, dass inder Preisklasse bis 2.200 Euro nur drei Ampsgetestet wurden. LD fühlt sich mit der SP-6Kauch als Testsieger. Die Interpretation des be-wusst fehlenden Schutzkontaktesteckers ist kor-rekt, da in der Regel in der Leistungsklasse dieEndstufen mit Starkstrom betrieben werden, umder Stromaufnahme bei Vollaussteuerung ge-recht zu werden.“

Bjorn Bos von Highlite InternationalBV (DAP Audio):„Es freut uns sehr, dass unsere TAS-2400 beidiesem Vergleichstest mit namhaften Herstellernso gut abschneiden konnte. Die TAS-Endstufenkombinieren die exzellente Klangwiedergabemit dem druckvollem Bass eines konventionel-

len und schweren Amps sowie dem geringenGewicht eines SMPS-basierten Verstärkers. DasSchaltnetzteil ist weit überdimensioniert. Auchdie Pufferkapazität des Elkos wurde ähnlich wiebei konventionellen Endstufen ausgelegt, wo-durch eine vergleichbare Ausgangsleistungmöglich wird. Selbstverständlich sind wir vomPreis-/Leistungsverhältnis unserer TAS-Serie mitSchaltnetzteil-Endstufen überzeugt, es ist aberein gutes Zeichen, wenn dies vom Markt bestä-tigt wird. Außerdem ist es auch ein Beweisdafür, dass gute Qualität nicht unbedingt teuersein muss. Unserer Ansicht nach ist dieser Ver-gleichstest sehr ausführlich und offensichtlichmit großer Sorgfalt durchgeführt worden.“

Thorsten Günther, Brand-Manager undEntwicklungsleiter Akustik bei Mona-cor International (IMG Stage Line):„Ergebnis: Die IMG Stage Line STA-2200 fürunter 500 Euro ist die niedrigstpreisigste End-stufe im Test, in der Performance erreicht sie mitihren round about 2 x 1 kW problemlos das Ni-veau des besseren Mittelfeldes und in der Aus-stattung ist sie besser als sämtlicheTestkandidaten für bis zu 1.200 Euro. Schön,wenn Entscheidungen auch mal einfach sind!“

Ralf Gräbe von Musik & Technik (Phonic):„Wie viel Watt gibt es pro Euro? Das ist aucheine interessante Betrachtungsweise. Wennman diese Rechnung mal durchführt und dannnoch schaut, welche der Kandidaten wirklichzuverlässig 2-Ohm-stabil sind, wird die Luft ander Tabellenspitze plötzlich ganz dünn. Schön zuwissen, dass die Phonic XP-5000 bei dieser Be-trachtungsweise ganz oben mitspielt.“

Matthias Brandl, P.A.-Produkt-Mana-ger beim Musikhaus Thomann (t.amp):„Vielen Dank für den informativen Vergleich,der in dieser Vollständigkeit sonst nirgendwo zufinden ist. Natürlich freuen wir uns über dasgute Abschneiden der ‚Proline 3000‘, die seitJahren hoch in der Gunst unserer Kunden steht.Und auch darüber, dass die gemessenen Leis-tungsdaten klar über den von uns angegebenenWerten liegen. Dafür gibt es eine simple Erklä-rung: Was auf t.amp draufsteht ist auch drin.“

Von dBTechnologies, Peavey und dem deut-schen Yorkville-Vertrieb erreichten uns keineKommentare zum Abschneiden ihrer Endstufenbei diesem Vergleich.

NACHGEFRAGT

Anze

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